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Stummfilmkomödien (*)

Begonnen von a deer, 15 Februar 2009, 20:01:55

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a deer

15 Februar 2009, 20:01:55 Letzte Bearbeitung: 15 Februar 2009, 20:06:47 von a deer
Vorweg:
Das (*) im Threadtitel habe ich in Erinnerung an die Idee der speziellen Kennzeichung von "anspruchsvolleren" Threads, die es im Filmklassiker-Diskussionsthread gab, eingefügt, als ein kleine, unauffällige Markierung. Entweder es bringt etwas und andere machen es so oder so ähnlich oder die Idee verschwindet mit der Zeit, ohne groß gestört zu haben....

Wie vor einigen Tagen angekündigt eröffne ich hiermit einen Thread über die Amerikanischen Stummfilmkomödien. Mir geht es dabei vor allen um Chaplin und Co , da diese in der letzten Zeit immer wieder in meinem DVD-Player landeten und ich teilweise erstaunt war, wieweit der Einfluss von diesen Filmen auch noch heutzutage zu spüren ist. Viele Gags haben die Dekaden überlebt und sind ins Standardprogramm zb. von vielen Zeichentrickfilmen und Serien übergegangen, ohne das zumindest mir bisher ihre eigentliche Herkunft (vermute einfach mal das die Wurzeln nicht noch weiter zurückliegen, müsste sonst langsam knapp werden  :icon_lol:) bekannt war. Besonders krass hab ich es die Tage bei Harold Lloyd erlebt, eigentlich kommt einem fast jeder seiner Filme in seiner Grundform (oft "Loser will Mädchen, Loser will Anerkennung, Am Ende kriegt er die Anerkennung und das Mädchen") ziemlich bekannt vor aus neuen, leider meistens eher einfallslosen Komödien....

Mal mein kurzer Kommentar zu den großen Drei dieser Zeit:

Charlie Chaplin
Imo der einzige, der wirklich noch im Gedächtnis der Menschen geblieben ist, zurecht, jeder seiner Filme ist ein kleines bzw. großes Meisterwerk, dass über den Slapstick hinaus geht und auch heute noch bewegt, besonders "Modern Times" und "City Lights" könnte ich mir immer wieder anschauen  :love:

Buster Keaton
Technisch oft hochanspruchsvolle Comedy, die mich immer zum Staunen gebracht hat. Zwar finde ich zb. "The General" ein klein wenig überbewertet und habe biosher auch keinen wirklichen Favoriten bei seinen Filmen, seinen Platz in der Filmgeschichte hat er imo aber zurecht....

Harold Lloyd
Derjenige, der scheinbar am meisten in Vergessenheit geriet, obwohl seine Filme geradezu prototyphaft wirken und er im Vergleich zu den anderen Beiden auch und imo seine Rolle mehr variierte, komisch  :00000109:.
Die meiste Zeit ist er zwar der gutherzigen Amerikaner mit Pechsträne, der das Herz seines Mädchens gewinnen will, diese Rolle hat allerdings mehr Spielraum als es mir bei Chaplin und Keaton bisher aufgefallen wäre. Besonders einprägsam sind bei ihm dann noch seine haarsträubenden Kunststücke in zig Meter Höhe, heutzutage gäbe es bei solchen Stunts wahrscheinlich Ärger mit der Gewerkschaft  :icon_lol: ;)


Habe zwar von den oben Erwähnten bei weitem noch nicht alle ihre (Kurz)Filme gesehen, aber für einen kurzen Kommentar reichts imo, Experten dürfen gerne mehr schreiben  :icon_smile:

Ansonsten fallen mir zum Thema des Threads noch ein, auch wenn sie teilweise nicht mehr aus der direkten Stummfilmzeit stammen bzw. keine mehr sind:

Laurel & hardy
Jerry Lewis
Marx Brothers
Jaques Tati


Wobei ich von Laurel & Hardy und Jerry lewis kaum etwas kenne, Jerry ist mir allerdings zu sehr der Vollidiot, den einzigen Film von ihm, den ich gesehen habe, der Name fällt mir gerade nicht ein, fand ich deswegen nicht so berauschend....
Die Marx Brothers und Tati schätze ich dahingegen sehr, vielleicht schreibe ich zu denen gleich auch nochmal etwas....


Hat jemand noch bestimmte Tips, die in diese Richtung gehen, hab ich irgendwelche "wichtigen" Künstler diesbezüglich übersehen? Irgendwelche Geheimtips aus Spanien und Japan, von denen die meisten schon lange verschollen bzw. im Krieg zerstört wurden ?  :icon_lol:

Irgendwelche Kontroversen? Vielleicht gibt es ja jemanden, der Chaplin für einen Nazi hält  :king: ;)?
All das kann dann hier diskutiert werden...

Happy Harry mit dem Harten

Hey Hey, schönes Thema...

Nur Tati und Jerry Lewis würde ich an deiner Stelle entfernen, die haben hier nur wenig bis nichts zu suchen, auch wenn besonders Tati filmsprachlich sehr dem Stummfilm verpflichtet ist. Alleine zeitlich passt das aber rein gar nicht und überlastet imo den Thread, der auch ohne die beiden Namen schon komplex genug ist.

Habe gerade nicht viel Zeit aber ich möchte hier noch auf Roscoe "Fatty" Arbuckle hinweisen, den ich auch als Avatar gewählt habe. Der ist sogar noch mehr in Vergessenheit geraten als Harold Lloyd, wohl auch aufgrund seiner kontroversen Lebensgeschichte. Wem der Name nichts sagt:
http://www.imdb.com/name/nm0000779/

Die Liste zeigt sein umfangreiches Gesamtwerk, immerhin war er meines Wissens nach der erste Stummfilm-Star überhaupt und hatte entscheidenden Anteil an der Karriere Buster Keatons. Hier noch der Link zu wikipedia, sozusagen für die Basics:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fatty_Arbuckle

.sixer.

Zitat von: a deer am 15 Februar 2009, 20:01:55
Wie vor einigen Tagen angekündigt eröffne ich hiermit einen Thread über die Amerikanischen Stummfilmkomödien. Mir geht es dabei vor allen um Chaplin und Co , da diese in der letzten Zeit immer wieder in meinem DVD-Player landeten und ich teilweise erstaunt war, wieweit der Einfluss von diesen Filmen auch noch heutzutage zu spüren ist. Viele Gags haben die Dekaden überlebt und sind ins Standardprogramm zb. von vielen Zeichentrickfilmen und Serien übergegangen, ohne das zumindest mir bisher ihre eigentliche Herkunft (vermute einfach mal das die Wurzeln nicht noch weiter zurückliegen, müsste sonst langsam knapp werden  :icon_lol:) bekannt war. Besonders krass hab ich es die Tage bei Harold Lloyd erlebt, eigentlich kommt einem fast jeder seiner Filme in seiner Grundform (oft "Loser will Mädchen, Loser will Anerkennung, Am Ende kriegt er die Anerkennung und das Mädchen") ziemlich bekannt vor aus neuen, leider meistens eher einfallslosen Komödien....

Viele der Szenen dieser Klassiker werden ja auch heute noch als Hommages hergenommen z.B. die umfallende Kulisse aus Wasser hat keine Balken oder die Uhrenszene aus Sicherheit spielt keine Rolle, die beide von Jackie Chan (Project A und Project B) aufgegriffen wurden.

Soll es in diesem Thread eigentlich nur um amerikanische Stummfilmkomödien gehen? Ansonsten würde ich noch Jean Durands Onésime horloger und Zeccas La course des sergents de ville als sehenswert empfehlen  ;)

@COPFKILLER
Ich glaube die Unbekanntheit von Arbuckle im Verhältnis zu der von seinem Filmpartner Keaton oder Chaplin rührt vom Berufsverbot und dem Verbot seiner Filme her. Anders kann ich mir das nicht erklären.
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

pm.diebelshausen

15 Februar 2009, 23:03:18 #3 Letzte Bearbeitung: 15 Februar 2009, 23:05:49 von pm.diebelshausen
Habe gerade (als Klolektüre zugegeben) das Büchlein "100 Jahre Hollywood" von Tony S. Camonte gelesen. Es ist recht oberflächlich und versammelt hauptsächlich ein paar Anekdoten und berichtet von den allerwichtigsten Hauptpersonen vor und hinter der Kamera (und die Abbildungen sind dämlich willkürlich ohne Zusammenhang zum Text). Aber vor allem Fatty Arbuckle ist mir aufgefallen, war mir völlig neu.

Ich dachte: wow, diese Geschichte IST Hollywood. Und deshalb, als auch für alle, die noch nichts darüber wissen, paraphrasiere ich hier mal einen Abschnitt des Buches betreffend Fatty und warum er so weg vom Fenster ist:

1921 unterzeichnete Fatty einen Vertrag mit Paramount, der ihm 1 Mio Dollar im Jahr versprach. Er feierte das heftig in San Francisco. Mit dem Starlet Virginia (!) Rappe verschwand er in einem Zimmer und dann wurde es sehr problematisch: schrille Schreie aus dem Zimmer, ebneso merkwürdiges Stöhnen, dann öffnete sich die Tür und da stand Fatty im zerrissenen Pyjama kichernd. Er sagte: "Zieht ihr ein paar Kleider an und bringt sie ins Palace Hotel. Sie macht zu viel Krach." Und zu ihr: "Halt die Schnauze oder ich schmeiß dich aus dem Fenster!". Virginia lag halbnackt auf dem Bett und stöhnte vor Schmerzen: "Ich sterbe, ich sterbe. Er hat mir wehgetan." Virginia Rappe starb in der Tat und Fatty versuchte ohne Erfolg, die Geschichte zu vertuschen. Gerüchteweise hieß es, er habe sie mit einer Sektflasche vergewaltigt und sie mit seiner Leibesfülle angesprungen. Sie war an einem Blasenriss gestorben. Als Reaktionen auf den Vorfall sollen Leinwände von Frauen zerrissen und Cowboys zerschossen worden sein. Paramount entfernte Fattys Filme aus dem Verleihprogramm und war gesellschaftlich - und es geht um die Gesellschaft in Hollywood, die für viele Aussenstehende nichts Anderes als die moderne Version von Sodom und Gomorrha zelebrierte - völlig ruiniert. Er kam nach drei Verhandlungen aus dem Gefängnis frei, die Geschworenen meinten, dass "ihm schweres Unrecht widerfahren ist und dass es nicht die geringsten Beweise gegeben hat, die ihn mit irgendeinem Verbrechen in Zusammenhang bringen können." Und Fatty sagte: "Mein Leben war der Herstellung sauberer Filme und dem Glück der Kinder gewidmet. Ich werde versuchen, das Feld meiner Nützlichkeit zu erweitern, so dass meine Kunst noch größere Dienste leistet." Die Zeugen der fatalen Party waren alle auf seine Kosten betrunken und ihre Aussagen vor Gericht nicht verwendbar. Aber Paramount kündigte den Vertrag mit ihm, seine Filme wurden zurückgehalten, er bekam keine neue Arbeit. Er schrieb Gags und machte manchmal die Regie als William Goodrich. "Lasst mich doch arbeiten! Ich will zurück auf die Leinwand. ich glaube, dass ich meine Zuschauer unterhalten und beglücken kann. Das ist alles, was ich will. Wenn ich zurückkommen könnte, wäre das großartig. Wenn nicht - na ja, o.k." Er war aber weg vom Fenster und soff sich zu Tode.

Soweit die Paraphrase. Ich weiß nicht, wie glaubwürdig diese Darstellung ist - zumal Virginia auch zu einem anderen Zeitpunkt bereits ein ähnliche Vergewaltigungsvorwürfe gegen eine andere Person erhob. Und das Buch ist wie gesagt oberflächlich und womöglich auch tendenziös - Hearst z.B. wird anders als in der Biographie der imdb nicht erwähnt. Aber ich finde die Geschichte sehr interessant und eine Verfilmung wert (vielleicht von David Lynch?), selbst wenn Fatty Arbuckle nur der willkommene Sündenbock in Hollywood wurde.

Lieber Mr. Copfkiller, bring doch mal einen Vorschlag, was so unbedarfte wie ich von Fatty sehen sollten.

Glückwunsch dem Papa des Threads übrigens.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

a deer

15 Februar 2009, 23:44:53 #4 Letzte Bearbeitung: 16 Februar 2009, 00:25:35 von a deer
Grundsätzlich können auch nicht-amerikanische Produktionen hier diskutiert werden (wobei mir spontan allerdings nur Die Seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki einfallen bzw. bekannt sind...)

Dass ich Tati und Lewis erwähnt habe hat ja damit zu tun, dass sie vom Stummfilm stark beeinflusst worden sind und ein ähnliches Konzept haben, der Schwerpunkt sollte aber vielleicht wirklich nicht auf sie gelegt werden, insbesondere Tati verdient auch einen eigenen Thread :icon_lol: (Eigentlich auch jeder der "großen" Stummfilmstars, aber naja, sie gehören gewissermaßen ja auch zusammen, von daher....)

By the way war mir Fatty Arbuckle wirklich bis auf seine Erscheinung gänzlich unbekannt, mir war dann später noch W.C. Fields eingefallen, den ich vergessen hatte, allerdings kenne ich auch da keinen seiner Filme, kann also auch nicht einschätzen, inwieweit sein Werk mit dem von anderen Stummfilmstars vergleichbar ist, bei ihm haben wenigstens die Sprüche überlebt, auch wenn kaum jemand weiss, mich eingeschlossen, kenne sie ja nur von Wikipedia  :icon_lol:, woher sie kommen.....

Edit: Auf mein Gedächtnis ist auch kein Verlass mehr, hatte in Erinnerung, dass Fields wesentlich mehr Filme schon zur Stummfilmzeit gedreht hatte.....

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Dr. Schreck am 15 Februar 2009, 22:39:34@COPFKILLER
Ich glaube die Unbekanntheit von Arbuckle im Verhältnis zu der von seinem Filmpartner Keaton oder Chaplin rührt vom Berufsverbot und dem Verbot seiner Filme her. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Genau das macht ihn zu einer so tragischen und damit imo sehr interessanten historischen Figur. Wieso die Geschichte noch nicht mit John Goodman in der Hauptrolle verfilmt wurde ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Vielleicht ist man in Hollywood noch heute verlegen um Fatty Arbuckle. Wirklich traurig...

Zitat von: pm.diebelshausen am 15 Februar 2009, 23:03:18Lieber Mr. Copfkiller, bring doch mal einen Vorschlag, was so unbedarfte wie ich von Fatty sehen sollten.

Da kann ich leider nicht viel zu sagen da ich selbst nur vier seiner Filme kenne. Die gibts hier übrigens zum runterladen:
http://www.archive.org/search.php?query=subject%3A%22Roscoe%20%27Fatty%27%20Arbuckle%22

Mehr kenne ich leider nicht aber es reicht, um sich ein ungefähres Bild zu machen von Fatty und seinen Filmen. Der erste Auftritt von Buster Keaton ist übrigens auch dabei, dürfte also für alle interessant sein, die diesen Thread verfolgen. Im Archiv gibt es auch zahlreiche weitere Stummfilme, unter andrem einiges von Charlie Chaplin, ein Blick lohnt sich also bestimmt...

Übrigens fehlt noch die Erwähnung der Kleinen Strolche, die ebenfalls ein fester Bestandteil des amerikanischen Stummfilm-Humors sind. Genauso wie weitere Filme von Hal Roach sind auch ein paar im Archiv zu finden...

Zitat von: a deer am 15 Februar 2009, 23:44:53
Dass ich Tati und Lewis erwähnt habe hat ja damit zu tun, dass sie vom Stummfilm stark beeinflusst worden sind und ein ähnliches Konzept haben, der Schwerpunkt sollte aber vielleicht wirklich nicht auf sie gelegt werden, insbesondere Tati verdient auch einen eigenen Thread :icon_lol: (Eigentlich auch jeder der "großen" Stummfilmstars, aber naja, sie gehören gewissermaßen ja auch zusammen, von daher....)

Um den Thread übersichtlicher zu gestalten sollte man aber eine gewisse Einschränkung des Themas beachten. Sicherlich wäre ein Vergleich zu Jerry Lewis oder Tati interessant, führt aber dennoch sehr weit - vor allem, weil nahezu jeder Komiker direkt oder indirekt beeinflusst ist vom Slapstick der Stummfilmzeit...

Zu W.C. Fields: Wie du schon richtig geschrieben hast, ist er in erster Linie kein Stummfilmstar gewesen und gehört hier auch nicht rein. Seine Filme sind in Deutschland aber eh nahezu unbekannt - ich kenne nur MY LITTLE CHICKADEE, den ich aber vorbehaltlos empfhelen kann...

mali

Zitat von: pm.diebelshausen am 15 Februar 2009, 23:03:18
Soweit die Paraphrase. Ich weiß nicht, wie glaubwürdig diese Darstellung ist - zumal Virginia auch zu einem anderen Zeitpunkt bereits ein ähnliche Vergewaltigungsvorwürfe gegen eine andere Person erhob. Und das Buch ist wie gesagt oberflächlich und womöglich auch tendenziös

Interessante Story! Wird hier auch komplett anders dargestellt: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbuckle#Der_Arbuckle-Skandal

Insbesondere die Tragik nur Stunden nach dem unterschreiben eines neuen Vertrages zu sterben ist krass. Wäre in der Tat wohl eine interessante Verfilmung (wenn ich auch nicht unbedingt John Godmann in der Rolle sehen möchte).

McKenzie

Nur ein Tipp, lose eingeworfen - weil eine fantastische Stummfilm-SCREWBALL-COMEDY, die nicht so primär auf Slapstick als eigentliche Situationskomik setzte: LADY WINDERMERE'S FAN von Ernst Lubitsch. Unglaublich. Selten einen Stummfilm gesehen, bei dem ich so sehr die temperamentvollen, natürlich nicht vorhandenen Dialoge zu hören vermeinte - ohne großes Zwischentitel-Gewitter.  ;)

Ansonsten könnte man wohl NANA von Jean Renoir als groteske Komödie verstehen, allerdings nur, wenn man einen ausgesprochen schwarzen Sinn für Humor mit Tendenz zu gelegentlicher Häme hat.  :icon_mrgreen: Auf jeden Fall ist dieser Film alleine schon wegen Catherine Hesslings unfassbarer Over-the-top Performance unbedingt sehenswert, da fliegen die Fetzen.  :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Moonshade

Zu erwähnen wären noch:

Max Linder  - eigentlich die Vorlage für Chaplin, ein früher europäischer Komödiant, der den US-Komikern des Stummfilms viel gegeben hat, der aber schon 1925 starb.

Harry Langdon - der als sehr empfindsamer Stummfilmmime ähnlich Keaton in den 20ern ebenfalls rauschenden Erfolg hatte, dem dann aber in den später 20ern und 30ern der Erfolg zu Kopf stieg und der Anfang der 40er starb.

Die Keystone Cops - aus der frühen Slapstickzeit, zu denen auch Arbuckle gehörte, eine Gruppe tölpelhafter Slapstick-Polizisten

W.C. Fields - der grumpige Trinker und Kinderhasser, der sich sowohl durch Stumm- wie erfolgreich auch durch Tonfilme nörgelte

Abbott und Costello - die Laurel und Hardy als modernes Duo anfang der 40er ablösten, aber ihr Niveau nicht halten konnten und Mitte der 50er verramscht waren

Jimmy Durante - ein Komiker und Entertainer mit einer gewaltigen Nase (Spitzname: Schnozzola), dessen Hauptqualität quasseln war.


Man müßte mal schauen, was es von diesen Künstlern schon oder noch gibt.



"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

a deer

Na da gibts dann doch schon noch ein paar mehr, die mir nicht bekannt waren....
Auf jeden Fall hab ich es mir jetzt zur Aufgabe gesetzt, die in der Ofdb fehlenden Filme nach und nach einzutragen, irgendwas muss man ja machen, wenn man krank ist und nichtmal Lust aufs Filmeschauen hat   :bawling:*schnief*

pm.diebelshausen

Zu Buster Keaton fällt mir etwas ein:
Ich las vor einiger Zeit ein Buch der Psychoanalytikerin Alice Miller, der es immer um das Erleben in der Kindheit und spätere Auswirkungen davon auf die Lebensstrategie, den Charakter usw. geht. Sie beschäftigte sich in diesem zusammenhang auch mit bekannten Persönlichkeiten (Hitler, Stalin, Kollwitz ...) und eben auch Buster Keaton. Dessen Eltern - und ich referiere das hier nur aus dem Gedächtnis, wenn jemand es wissen will, kann ich nochmal genauer nachschauen - traten als Schausteller mit dem kleinen Buster auf und benutzten ihn auf der Bühne als side-kick im wahrsten Sinne des Wortes: er wurde getreten und gestubst und drangsaliert - sollte aber nicht emotional darauf reagieren. Und genau das ist die Kunst, die Keaton in seinen Filmen ja so unverwechselbar macht. Oft ist das, was wir für große kreativität halten, "nur" ein "gar-nicht-anders-können", weil man in seinen frühesten Jahren als Mensch eben bestimmte Dinge beigebracht bekam - oft grausame Dinge. Das schmälert aber nicht die Bedeutung Keatons als Künstler! Viele andere Drangsalierte haben daraus keine Slapstickkunt gemacht.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

.sixer.

Zitat von: Moonshade am 16 Februar 2009, 11:38:02
Zu erwähnen wären noch:

Max Linder  - eigentlich die Vorlage für Chaplin, ein früher europäischer Komödiant, der den US-Komikern des Stummfilms viel gegeben hat, der aber schon 1925 starb.

Harry Langdon - der als sehr empfindsamer Stummfilmmime ähnlich Keaton in den 20ern ebenfalls rauschenden Erfolg hatte, dem dann aber in den später 20ern und 30ern der Erfolg zu Kopf stieg und der Anfang der 40er starb.

Die Keystone Cops - aus der frühen Slapstickzeit, zu denen auch Arbuckle gehörte, eine Gruppe tölpelhafter Slapstick-Polizisten

W.C. Fields - der grumpige Trinker und Kinderhasser, der sich sowohl durch Stumm- wie erfolgreich auch durch Tonfilme nörgelte

Abbott und Costello - die Laurel und Hardy als modernes Duo anfang der 40er ablösten, aber ihr Niveau nicht halten konnten und Mitte der 50er verramscht waren

Jimmy Durante - ein Komiker und Entertainer mit einer gewaltigen Nase (Spitzname: Schnozzola), dessen Hauptqualität quasseln war.


Man müßte mal schauen, was es von diesen Künstlern schon oder noch gibt.

Was aktuelle VÖs angeht, bin ich nicht so informiert, aber einiges (Abbott & Costello, Laurel & Hardy, Buster Keaton, etc.) habe ich auf Super8 hier. Wenn Interesse besteht, kann ich zum nächsten Sommer-UT ja mal einen Projektor und ein paar Rollen mitnehmen und wir machen einen Olschool-Abend  :icon_mrgreen:
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Moonshade

...alles mit dem bitteren Beigeschmack, ev. nicht kommen zu können... wrgh...


...aber wenn euch der wirklich breitgetretene Celentano schon so weggeblasen hat, dann haben ein paar Klassiker als Pausenfüller bestimmt auch gute Wirkung... :dodo:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Tartüff

16 Februar 2009, 22:26:44 #13 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2009, 01:17:24 von Tartüff
Bei Chaplin war in seinen großen Filmen der Slapstick "Transportmittel" für sehr, sehr ernste Themen. Wie in "Der große Diktator", "Moderne Zeiten" und "The Kid". Deswegen ist er der einzige von den Alten, den ich mir angucke. Tati mag ich noch lieber, obwohl ich es kaum erklären kann, warum. Tati passt halt an meine Rezeptoren. Und weil seine Filmideen genial sind.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Tartüff am 16 Februar 2009, 22:26:44Bei Chaplin war in seinen großen Filmen der Slapstick "Transportmittel" für sehr, sehr ernste Themen. Wie in "Der große Diktator", "Moderne Zeiten" und "The Kid". Deswegen ist er der einzige von den Alten, denn ich mir angucke.

Ganz richtige Feststellung zu Chaplin. Mit großer Sicherheit war er der erste, der den Slapstick-Humor instrumentalisiert hat und ihn als absurde Verzerrung realer Misstände nutzt - was ja schon in GOLDRAUSCH überdeutlich wird, aber auch in seinen früheren Kurzfilmen. Dennoch ist er nicht der einzige, hinter dessen Komödien sich tiefere Überlegungen stecken. Hal Roach war beispielsweise eher an offensichtlicher Komik interessiert, hat aber mit der Etablierung der Kleinen Strolche auch maßgeblich dazu beigetragen, das schwarze und weiße Schauspieler gleichberechtigt nebeneinander spielen. Auch wenn das nur eine filmhistorische Fußnote sein mag verdient es dennoch Anerkennung.

Außerdem waren die Marx Brothers ebenfalls stark subversiv und in ihren Werken teilweise sehr politisch. Chaplins Melancholie mag berührender sein aber der anarchische Existentialismus der Marx Brothers sollte nicht unterschätzt werden, ist auch heute noch aktuell und interessant...

a deer

18 Februar 2009, 00:56:16 #15 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2009, 00:57:52 von a deer
Zitat von: COPFKILLER am 18 Februar 2009, 00:25:43
Hal Roach war beispielsweise eher an offensichtlicher Komik interessiert, hat aber mit der Etablierung der Kleinen Strolche auch maßgeblich dazu beigetragen, das schwarze und weiße Schauspieler gleichberechtigt nebeneinander spielen. Auch wenn das nur eine filmhistorische Fußnote sein mag verdient es dennoch Anerkennung.
Das war mir bei den Harold Lloyd Kurzfilmen, die ja von Hal Roach stammen, auch aufgefallen, dass dort keine schwarz angemalten Weißen die Rolle von Afroamerikanern spielten, hatte mich dann ein bisschen gewundert, da ich aus einer Dokumentation vernommen hatte, dass dieses damals völlig normal gewesen wäre....

Generell wäre der latente Rassismus in den Stummfilmkomödien auch mal ganz interessant, wenn zb. Buster Keaton von wilden Indianern verfolgt wird oder in einem Lloyd-Kurzfilm sich die Schwarzen tierisch vor Geistern fürchten ist das zwar nicht direkter, offensichtlicher Rassismus, bestimmte Denkstrukturen, die damals anscheinend normal waren, werden dem heutigen Zuschauer aber trotzdem offenbart. Werde ich bestimmt nicht verdammen, wer weiß wie man in 50 Jahren über unsere Vorstellungen denkt, wir sind da ja auch nicht völlig durch, auch wenn wir es immer wieder bekunden......

Zitat von: COPFKILLER am 18 Februar 2009, 00:25:43
Außerdem waren die Marx Brothers ebenfalls stark subversiv und in ihren Werken teilweise sehr politisch. Chaplins Melancholie mag berührender sein aber der anarchische Existentialismus der Marx Brothers sollte nicht unterschätzt werden, ist auch heute noch aktuell und interessant...

Anarchismus ist klar, aber wie meinst du das mit dem Existenzialismus  :icon_lol: :00000109:

McKenzie

18 Februar 2009, 08:09:52 #16 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2009, 08:35:49 von McKenzie
Chaplin kann und darf man eigentlich auch nicht auf den Komiker reduzieren, der Mann war eines der größten Genies, die das Kino je gesehen haben und einer der ersten großen Autorenfilmer Hollywoods. Die Bandbreite, Entwicklung und Komplexität des Werkes, das zwischen THE KID und LIMELIGHT (letzter im übrigen ja ein alles andere als komischer, sondern ausgesprochen düsterer und geradezu fatalistischer Film), haben nur wenige der alten Hollywood-Veteranen aufzuweisen, und das alles trotz der Tatsache, dass Chaplins Filme natürlich primär Komödien sind, ja. Man nehme nur seine drei ersten Tonfilme, bzw. seine drei ersten mit gezielt illustrierendem Ton, CITY LIGHTS, MODERN TIMES und THE GREAT DICTATOR - unglaublich! Ersterer eine der zärtlichsten, inszenatorisch raffiniertesten und poetischsten Romanzen, die das Kino je gesehen hat, zweiterer eine gänzlich perfekte Ehe von Slapstick und polemischem Gesellschaftsbild sowie zuguterletzt der Diktator, ein Film, dessen Wagemut und aggressive Subversivität seinerzeit völlig beispiellos waren.
Ich kenne immer noch nicht genug Chaplin (vor allem MONSIEUR VERDOUX fehlt mir bei seinen Tonfilmen noch) doch ich bin mir sicher, dass er in meinem Ansehen nur noch mehr wachsen kann. Und gerade weil er immer als Komiker aufgeführt wird, bzw. man ihn automatisch primär damit asoziiert, genießt er auch heute immer noch nicht die Reputation, die er mehr als verdient hat.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

pm.diebelshausen

18 Februar 2009, 08:29:52 #17 Letzte Bearbeitung: 19 Februar 2009, 21:44:44 von pm.diebelshausen
Mein deer,
so geht es leider vielen Genies. Ich meine mit Genies jetzt mal Rundumkünstler wie Chaplin oder Welles, deren Talente viele sonst meist auf verschiedene Personen und Produktionszweige aufgeteilte Bereiche des Filmschaffens in sich vereinen. Was wäre Limelight ohne die Musik von Chaplin? Da schmelze ich immer dahin  :love:

Von seinen Stummfilmen, und um die geht es hier ja hauptsächlich, kenne ich noch viel zu wenig. Aber es ist klar, dass Chaplin stets nicht nur auf den Witz gesetzt hat, sondern den Humor für das benutze, wofür er da ist: die ernsten Themen zwanglos zu behandeln, ohne zu verkrampfen. Deshalb gelang ihm auch so ein Film wie the Great Dictator, der auch entsetzlich peinlich hätte werden können (manche machen heute die Fehler, die Chaplin damals scheinbar spielerisch umging). Und er ist in jedem seiner Filme, wage ich mit meinem eingeschränkten Filmwissen bezüglich Chaplin zu behaupten, sehr poetisch! Eines der berühmtesten Bilder aus dem "Diktator" ist der Tanz Hynkels mit der Weltkugel, die ihm am Ende zerplatzt. Große Poesie bei einer so heiklen Figur, die nur nach Macht strebt, und eine unschuldige Naivität, verbunden mit dem damals dringendsten Thema Nazideutschland, bzw. allgemeiner: dem Machtreben der nicht Unschuldigen und Naiven. DAS ist genial!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Hedning

Den "Großen Diktator" finde ich im Gegensatz zu wirklich meisterhaften Filmen wie "Goldrausch" oder "Moderne Zeiten" reichlich überschätzt. Chaplins (wenngleich virtuoser) Slapstick und seine (im positiven Sinne) naive Sicht der Dinge ist mit dem Thema einfach nicht kompatibel. Was soll das, wenn er da enervierend lang zu Brahms-Musik das Rasiermesser wetzt? Da wird die vermeintliche Politsatire zur Zirkusvorstellung, in die mal eben sinnfrei der eine oder andere Gag eingebaut wird (was bei einem weniger schwerwiegenden Thema nicht so stören würde). Die Schlussrede des Frisörs gerät auch so klischeehaft, dass zur vorigen Stonk-Rede eine doch wohl eher unfreiwillige Parallele aufkommt.

a deer

Ich find "Der große Diktator" zwar auch ein wenig überbewertet bzw. hab nicht so recht den Zugang zu ihm gefunden, dennoch kann man imo dem Film seine Berechtigung in der Filmgeschichte nicht absprechen, einzig "Sein oder Nichtsein" halte ich da für noch gelungener. Solche Filme haben den neuen Sachen wie Mein Führer (von dem ich aber nur Ausschnitte kenne) immer noch deutlich was voraus. Und  Zb. den "Münze im Pudding" - Gag empfand ich auch nicht als so sinnlos, da es ja nicht völlig augesetzt ist sondern nachvollziehbar in die Handlung integriert ist. Natürlich kann man fragen, ob die Kombination aus Slapstick und "ernstem Anliegen" überhaupt funktionieren kann, aber da mache ich zwischen Moderne Zeiten und dem großen Diktator keine großen Unterscheidungen, obwohl im ersteren insgesamt der Slapstick wirklich ein wenig besser reinpasst, da er ja um die Überforderung des Menschen mit dem menschenverachtenden Systemen der Industrialisierung geht...


pm.diebelshausen

Der große Diktator sollte nicht so klein geredet werden. Außer, wenn wir uns hier wieder auf Stummfilme besinnen wollen. Aber dieser Film steht als Nazikomödie direkt neben derm erwähnten Lubitsch und nicht zu vergessen auch der spätere Mel Brooks Springtime for Hitler.

Der Diktator hat Chaplin-Szenen, wie sie nicht besser sein können (Hynkel-Rede, Globustanz, und Napolloni), ebenso klassisch wie der Brötchentanz in Gold Rush, die Zahnrad-Szene in Modern Times oder die Eröffnungssequenz von City Lights. Hätte Chaplin all diese grandiosen Szenen in einem einzigen Film untergebracht, dann wäre das mehr als genial und Chaplin ein Außerirdischer. So aber stehen diese Filme für mich gleichberechtigt nebeneinander, bis heute zumindest zeitlos - was will man mehr?
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Was an Chaplin besonders deutlich wird, ist das damalige Verständnis von Komödie. Während wir heute den Begriff Tragi-Komödie wählen, wenn ein Film trotz gewisser lustiger Elemente doch ernst ist, war die Gleichzeitigkeit damals ganz normal. Deshalb hat man heute manchmal den Eindruck, es wären gar keine Komödien. Heutige Komödien - wenn sie die Erwartung des Publikums nicht enttäuschen sollen - müssen ja schon zwanghaft ausschliesslich komisch sein, was dazu geführt hat, selbst idiotischste Lebensumstände, die man objektiv als tragisch empfinden müsste, immer nur noch so übertrieben darzustellen, dass das Keinem mehr ausffällt.

Das war damals anders. "Goldrush" ist eine Komödie, aber Chaplin gelingt es die Tragik und die damit verbundene Ungerechtigkeit so herzerreissend darzustellen, dass ich den Film noch nie sehen konnte, ohne das mir die Tränen kamen.

Tartüff

20 Februar 2009, 22:31:36 #22 Letzte Bearbeitung: 20 Februar 2009, 22:37:18 von Tartüff
Die Rede am Schluss im "Der große Diktator" ist sowiso nicht unumstritten, empfinde ich als schwächsten Moment im ganzen Film und war auch nur eine alternative Szene. Leider habe ich nicht mehr die Chaplin-Doku im Kopf, indem das Problem, dass Chaplin mit dem Filmende hatte, gut erklärt wird.
Dafür schenkte uns Chaplin mit dem Globustanz eines der besten Filmszenen ever, nie wurde Herrschaftssucht und das Spielen mit dem Gleichgewicht der Welt treffender symbolisiert.

pm.diebelshausen

Sowohl von Lloyd, als auch von Keaton gibt es die Kurzfilmsammlungen auf DVD. Lohnen die?

Und wie sind die Kurzfilme in Relation zu den abendfüllenden Produktionen zu sehen? Bei Laurel & Hardy schienen mir die Einakter immer besser als die Spielfilme. Ebenso bei Loriot, Otto und anderen Komikern. Wie seht ihr das bezüglich der von mir und auch oben bereits genannten Stummfilmcomedians?
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

.sixer.

Mir persönlich gefallen die Kurzfilme auch besser. Die englische Keaton-Box lohnt dahingehend auf jeden Fall 

Die Lloyd-Box kenne ich nicht, aber von Valentin und Karlstadt gibt es eine recht umfangreiche Box zu einem fairen Preis. Die kann ich absolut empfehlen.
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
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a deer

Die dt. Lloyd-Box (nicht die Arte-Kurzfilmsammlung, da find ich den Preis auch ähnlich wie bei Keaton zu hoch) gibt es momentan eigentlich äußerst preiswert (bei Amazon und jpc sollte sie noch unter 30 Euro sein...) und lohnt sich imo, die wichtigsten Spielfilme und Kurzfilme scheinen enthalten, Komplettisten ärgern sich vielleicht über den ein oder anderen fehlenden Kurzfilm, aber mir fällt ehrlich gesagt auch kaum eine Box ein aus diesem Bereich ein, die wirklich vollständig ist...
Ach, die dt. Box enthält auch viele von seinen Tonfilmen, insgesamt hat man also mit ihr schon einen ganz guten Überlick....

Bei Lloyd ist imo schwer zu sagen, was besser ist, bekannt sind von ihm scheinbar eher die Zweiakter und Spielfilme, zumindest sind in der Box fast ausschliesslich nur diese drin.

Bei Stummfilmen lohnt es sich wahrscheinlich aber auch international zu gucken (hab ich aber noch nicht gemacht), selbst wenn man nicht perfekt Englisch kann, verstehen tut man aufgrund ihrer Beschaffenheit und der Tatsache, dass man bei den Zwischentiteln auch mal Pause drücken kann  ;) eh meist alles.


a deer

So, da ich mit der Lloyd-Box nun durch bin brauche ich Nachschub, allerdings ist es ja wie ich schon erwähnte echt schwierig den Überblick zu behalten, deswegen frage ich einfach mal, anstatt stundenlang zu suchen und zu vergleichen:

Am Liebsten wären mir entsprechende Collections von:

Chaplin Kurzfilmen
Keaton Kurzfilmen
Laurel & Hardy Lang - und Kurzfilmen

Hier sind mir die bisherigen deutschen Veröffentlichungen eigentlich zu teuer oder zu unvollständig, wie siehts international aus?....

Andere der Stars, die hier erwähnt wurden dürfen aber gerne auch erwähnt werden falls sich etwas findet, Hauptsache das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, wichtig ist mir dann eher Vollständigkeit bzw. die "wichtigsten" Filme drin zu haben sowie eine zumindest "normale" Bildqualität.....

psYchO dAd


a deer

Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am  9 März 2009, 01:30:49
Von Keaton ist es ziemlich sicher die da: http://www.eurekavideo.co.uk/moc/catalogue/the-complete-buster-keaton-short-films-1917-1923/
Sonst einfach mal www.dvd-basen.dk konsultieren.

Das sieht schonmal so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte, seriöses Label, fairer Preis und Vollständigkeit. Danke für den Tip, kommt sofort auf die "Must Have Collection"-Liste ;)

a deer

Passt hier ja rein, deshalb:
Hab gerade durch Zufall mitbekommen, das Arte grade von 02:40 bis 03:00 einen scheinbar recht seltenen Kurzfilm ausgestrahlt hat, dieser in den Programm aber nicht vermerkt war. Deshalb meine Frage an die Kenner der Arte-Sendepolitik: Machen die so etwas öfters? Entgehen mir und anderen Interessenten etwa tagtäglich irgendwelche potenziellen alten Perlen, weil ich sie in den TV-Zeitschriften etc. gar nicht oder nur unzureichend erwähnt werden  :00000109:....

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