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CASABLANCA: Der Klassiker-der-Klassiker-Thread (*)

Begonnen von pm.diebelshausen, 16 Februar 2009, 23:22:14

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pm.diebelshausen

16 Februar 2009, 23:22:14 Letzte Bearbeitung: 16 Februar 2009, 23:32:04 von pm.diebelshausen
Bei "Filmklassiker" fällt mir immer zuerst Casablanca ein. Casablanca ist ein Klassiker und mehr noch: er ist ein Kultfilm. Was genau das auch immer ist. Es gibt ganze Bücher über Casablanca, es gibt Redewendungen, die aus Casablanca in die Alltagssprache übernommen wurden, und es gibt Zitate in zahlreichen anderen Filmen - nicht zu vergessen Play It Again, Sam von Herbert Ross.

Was aber ist das Phaszinosum an diesem Film? Ich habe ihn vor einigen Monaten in einer Jugendgruppe gezeigt und war dann doch überrascht, dass der Film (einigen) von ihnen Spaß gemacht hat - obwohl er so alt ist (für die MTV-Generation), obwohl er ein überholtes Frauenbild zeigt, obwohl wir insgesamt uns von der Welt in Casablanca wie auch der Welt, in der er entstanden ist, entfernt haben. Und warum, denn das gibt es natürlich andererseits auch, kann man Casablanca doof finden?

Meine hier erstmal so hingeworfene These pro Casablanca lautet: der Film ist alle Filme gleichzeitig. In Gattungen bzw. Genres ausgedrückt: Casablanca ist ein Melodram, ein Spionagethriller, ein Kriegsfilm, eine Komödie, ein Propagandafilm, ein Krimi und ein Abenteuerfilm zugleich und lässt sich mit unterschiedlichen Hauptthemen sehen.

Und jetzt legt mal los in diesem Klassiker-der-Klassiker-Thread!  :andy:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

psYchO dAd

Ich finde Casablanca auch hoffnungslos überschätzt.  :icon_mrgreen: Klar hat er seine 8-9 Punkte verdient, aber von den ganzen 40er-Filmen gab es eindeutig erinnerungswürdigeres. Wenn wir schon bei Bogart sind, dann hat mir The Maltese Falcon um einiges mehr zugesagt. Das liegt aber sicher daran, dass man Casablanca schon zigmal gesehen hat, auch wenn man den Film selbst nie gesehen hat. Ich muss mir den Film wieder mal ansehen, vielleicht sehe ich ihn mittlerweile mit anderen Augen.

a deer

16 Februar 2009, 23:37:16 #2 Letzte Bearbeitung: 16 Februar 2009, 23:41:43 von a deer
Zitat von: pm.diebelshausen am 16 Februar 2009, 23:22:14
nicht zu vergessen Play It Again, Sam von Herbert Ross.

Wobei da ja besonders interessant ist, dass es dieses Zitat so gar nicht gibt, zumindest nicht in Casablanca, das bekannteste imaginäre Filmzitat sozusagen :icon_lol:
Ich find den Film klasse, nie war Boogie sympatischer, habe zwar inzwischen generell ein Faible für Boogie, aber mit dem Film (oder doch Spur des Falken?) hat es glaube ich angefangen. Der Film ist ja wirklich ein fester Bestandteil der Popkultur, aus der Zeit eigentlich nur noch vergleichbar mit dem Zauberer von Oz, und man ist sich hier sogar noch größtenteils bewusst ist, woher das Ganze stammt. Ich würde allerdings mal ganz gerne die nazifreie Version auf dem Nachkriegsdeutschland sehen, so als Kuriosum deutscher Verdrängungkultur, ob das überhaupt funktionieren kann?  :icon_lol:.....
Natürlich kann jeder bei einem solch bekannten Film sagen, dass er überbewertet sei, und ich würde da keineswegs wiedersprechen, aber trotzdem muss man imo dem Film eine bestimmte Klasse zuerkennen...

psychopaul

Ich habe den Film nur einmal gesehen und er hat mir gut gefallen, aber mich bei weitem nicht so vom Hocker gehaut wie viele andere "Klassiker" aus den 40ern und 50ern.

Von daher kann ich da nicht so richtig mitreden und mitanalysieren.

Das finde ich aber sehr interessant:

Zitat von: pm.diebelshausen am 16 Februar 2009, 23:22:14
Casablanca ist ein Melodram, ein Spionagethriller, ein Kriegsfilm, eine Komödie, ein Propagandafilm, ein Krimi und ein Abenteuerfilm zugleich und lässt sich mit unterschiedlichen Hauptthemen sehen.

Klingt plausibel. Der Film ist eine gute Mischung und kam/kommt deshalb vermutlich bei sehr vielen an. Hat er deshalb diesen Sonderstatus erreicht?
Oder ist eine Romanze eben schon seit jeher konsenstauglicher als düstere Stoffe wie "Double Indemnity" z.B...
(vergleiche mit aktuelleren Mega-Erfolgen wie Titanic..)

Zitatobwohl wir insgesamt uns von der Welt in Casablanca wie auch der Welt, in der er entstanden ist, entfernt haben.

Kann da nur von mir sprechen und möglicherweise geht es anderen aus meiner oder nachfolgenden Generationen da total umgekehrt, aber für mich macht gerade dieses Dokument aus vergangenen Zeiten, ganz anderen Lebensumständen, Lebenseinstellungen oder auch der Mode, den damals gängigen Umgangsformen usw. einen großen Reiz eines Filmes wie Casablanca (und anderen Filmen aus dieser Zeit) aus.
Aber diese Dinge gelten natürlich für alle anderen Filme aus größerer Vergangenheit genauso.
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Moonshade

Ich find ihn nicht doof, aber überschätzt.
In erster Linie finde ich ihn zäh, weder konnte ich jemals Ingrid Bergman wirklich etwas abgewinnen und Bogarts Antihaltung in diesem Film mag ich an ihm auch nicht.
Zwei Drittel glänzen zwar mit interessanten Charakteren und einer spannenden Situation, aber die Story von der wieder aufflammenden Leidenschaft und alten Liebe will bei mir einfach nicht zünden.

Wirklich gern seh ich (auch wenn das komisch klingt), die letzten 20 Minuten, die ein Hauch von Ewigkeit umweht, aber für mich ist Bogart eben doch "The Big Sleep" und "The Maltese Falcon", nicht Casablanca.

Daß der Film schick ausschaut, bestreite ich nicht - er ist einfach nur nicht so recht mein Fall (geht mir bei Hitchcocks umjubelten "Notorious" ähnlich, der funktioniert bei mir auch nicht).

Ich mag aber die Parodien sehr gern, vor allem mit Peter Falk in "The Cheap Detective", der immer noch einer DVD-Auswertung harrt...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

psYchO dAd

Zitat von: psychopaul am 16 Februar 2009, 23:48:13
Kann da nur von mir sprechen und möglicherweise geht es anderen aus meiner oder nachfolgenden Generationen da total umgekehrt, aber für mich macht gerade dieses Dokument aus vergangenen Zeiten, ganz anderen Lebensumständen, Lebenseinstellungen oder auch der Mode, den damals gängigen Umgangsformen usw. einen großen Reiz eines Filmes wie Casablanca (und anderen Filmen aus dieser Zeit) aus.
Aber diese Dinge gelten natürlich für alle anderen Filme aus größerer Vergangenheit genauso.
Lustig, genau das gleiche habe ich mir gestern bei The Razor's Edge gedacht.

Allgemein würde Casablanca dermaßen hochgehyped, dass er eigentlich nur verlieren konnte, als ich ihn vor 2 Jahren (!) das erste Mal sah. Klassiker zurecht, aber nicht DER Klassiker, als welcher er immer wieder dargestellt wird.

Fräulein millas Gespür für den Flush

Zitat von: Moonshade am 16 Februar 2009, 23:49:19
In erster Linie finde ich ihn zäh, weder konnte ich jemals Ingrid Bergman wirklich etwas abgewinnen und Bogarts Antihaltung in diesem Film mag ich an ihm auch nicht.
Ist bei mir auch erst einige Jahre her, wo ich ihn das erste mal gesehen hab. Und genau aus der Angst, dass er mir zu zäh ist hab ich ihn immer gemieden.
Vermutlich genau wegen dieser Vorabmeinung wurde ich dann eines Besseren belehrt. Ich fand den Film ganz und gar nicht zäh, sondern überraschend kurzweilig und unterhaltsam. Bei Ingrid Bergman gebe ich Dir allerdings recht. Die Frau wirkt zumindest in Casablanca für mich viel zu kühl und "backfischig", als dass ich Rick abgenommen hätte so hinter ihr her zu sein.

Der Film wird absolut von Bogart getragen, wobei trotzdem die reichlichen Nebenrollen mit wunderbaren Charakteren gespickt sind, die das Bild am Ende dann abrunden. Zugegebenermassen könnte Bogart aber auch eine Litfaßsäule spielen und ich würde es toll finden.  :icon_mrgreen:

Insgesamt begeistert mich der Film auch durch den von pm schon angesprochenen Mix aus ernstem (politischen/Liebes-)Melodram, durch das Setting spannungsgeladenem Abenteuer und augenzwinkerndes Gaunerstück.

Und für mich immer noch einer der Gänsehautmomente ist, wenn die Marseillaise im Cafe gespielt wird.   :love:
"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

vodkamartini

Ich finde ihn auch nicht zäh. Allerdings sehe ich in ihm nicht den "Überklassiker" zu dem er gern hochgejubelt wird (geht mir übrigens bei Ben Hur genauso). Das Problem in dem Film ist für mich die Bergmann-Figur. Die Chemie mit Bogart stimmt einfach nicht. Die Liebesgeschichte will einfach nicht zünden. Die Thrillerhandlung sowie die zeitkritischen Anspielungen sind dagegen auch heute noch absolut sehenswert. Bogart spielt Rick routiniert aber ohne Glanz. Rollen dieser Art hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits dutzendfach absolviert. Seine Sam Spade und Marlowe-Interpretationen ziehe ich da jederzeit vor.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Fräulein millas Gespür für den Flush

Spade und Marlowe sind mir als Bogartsche Interpretationen auch lieber, aber ich würde nicht sagen, dass er Rick ohne Glanz spielt. Also Rick ist natürlich im Sinne von Glanz kein strahlender Held, aber Bogarts Leistung finde ich schon klasse. Er spielt Rick auf den Punkt desillusioniert, zynisch, aber noch mit dem Restfunken Anstand in sich und dem Willen zu kämpfen, wenn es sich lohnt.
Sozusagen wie der späte Darth Vader.  :icon_mrgreen:
"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

pm.diebelshausen

Ich habe Casablanca immer als einen Film über Rick gesehen, vielleicht, weil er die differenzierteste Figur ist und als einzige auch eine nachvollziehbare Entwicklung durchläuft. Der einzige der sich ebenfalls entwickelt ist Renault, aber bei ihm ist es oberflächlicher Opportunismus. Ein Makel des Films sind ja gerade die merkwürdigen und nicht nachvollziehbaren Haltungsänderungen der Figuren. Nur bei Rick habe ich das Gefühl, dass in ihm ständig etwas gährt und er bloß bemüht ist, nach Außen nichts durchscheinen zu lassen - in einer so risikoreichen Welt wie der des Ortes Casablanca sicher angeraten. Kleiner Exkurs zwischendurch: Im der merkwürdigen Art des Ortes liegt eine Komponente begründet, die Casablanca auch zum Abenteuer-genre zählen lässt. Der Ort ist nicht nur exotisch, sondern regelrecht entrückt: ein Nicht-Ort oder Un-Ort oder besser ein Zwischen-Ort, bevölkert mit Emigranten, Flüchtlingen, Untergetauchten, weder ist es ein Ort in Nazi-Deutschland, aber ebensowenig ein Ort in der freien Welt.

Rick ist ein zutiefst durch seine enttäuschte Lebensliebe verletzter Mensch und daraufhin zynisch und an der Oberfläche kalt und hart geworden wie Lavagestein. darunter aber bleibt das Magma flüssig und man kann sich immer fragen, wann er welche Entscheidung getroffen hat. Im Zweifel früher als man denkt. Und all das spielt Bogart.

Für 1942 völlig ungewöhnlich: ein Mann, der weint. Wo Ingrid Bergmans Rolle nur emotional und passiv (und schön, auch im technischen Sinne von schön photographiert und schön ausgeleuchtet) ist, und ich heute nur die Augen verdrehen kann  :icon_rolleyes:, ist die Figur Rick voller Spannung und Zwiespalt.

PS.: Wenn es für mich einen anderen, vielleicht besseren Bogart gibt, dann den aus African Queen.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

a deer

Bogart war ja eh ein begnadeter Schauspieler, der mir in bisher all seinen Rollen bisher gefallen hat, besonders zu erwähnen sind imo auch noch seine früheren Gangsterrollen wie in "Der versteinerte Wald" oder "Die wilden Zwanziger "(Einer meiner Lieblingssprüche mal frei zitiert :Der Junge sieht wie keine 16 aus" Bogart schießt, "der wird bestimmt keine 17 mehr"  :icon_eek: :icon_lol: )
Rick bleibt aber trotzdem bestimmt in den Top 3 für mich  :icon_mrgreen:



vodkamartini

"Ohne Glanz" war keine allzu glückliche Formulierung, ich weiß. Ich meinte damit auch nicht den Charakter. Bogart spielt die Rolle für meine Begriffe eine Spur zu routiniert herunter. Aber vielleicht habe ich einfach zu viele Filme gesehen, in denen er mir besser gefällt. Natürlich spielt er nicht schlecht. Kann er das überhaupt?  ;)
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Fräulein millas Gespür für den Flush

Zitat von: a deer am 17 Februar 2009, 00:29:21
Bogart war ja eh ein begnadeter Schauspieler, der mir in bisher all seinen Rollen bisher gefallen hat, besonders zu erwähnen sind imo auch noch seine früheren Gangsterrollen wie in "Der versteinerte Wald" ...
Den er in seiner eigentlichen Nebenrolle auch an sich reisst und sehenswert macht, um mal kurz diesen OT-Einwurf aufzunehmen.  ;)

Zitat von: vodkamartini am 17 Februar 2009, 00:30:02
Natürlich spielt er nicht schlecht. Kann er das überhaupt?  ;)
Hab ich noch nicht erlebt bisher.
"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

Stefan M

17 Februar 2009, 00:54:17 #13 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2009, 00:59:55 von Stefan M
Zitat von: a deer am 16 Februar 2009, 23:37:16
Ich würde allerdings mal ganz gerne die nazifreie Version auf dem Nachkriegsdeutschland sehen, so als Kuriosum deutscher Verdrängungkultur, ob das überhaupt funktionieren kann?  :icon_lol:.....

DIE Version möchte ich sehen, seitdem ich davon gehört habe. Dürfte ja auch nicht allzu lange dauern...  ;)

arte hat ja vor einigen Jahren mal "Notorious" zur besten Sendezeit in seiner Ursprungssynchro ausgestrahlt, in der alle Hinweise auf den Nationalsozialismus getilgt und Alex Sebastian (Claude Rains) und seine Mannen, die bei Hitchcock allesamt Nazis darstellten, die sich nach Südamerika abgesetzt haben, Rauschgifthändler darstellten. In der Fassung hat der Film sogar immer noch erstaunlich gut funktioniert, weil es für den Film keinerlei Bedeutung hatte, ob man es mit Nazis, Drogenbaronen oder Außerirdischen von Mars zu tun gehabt hätte, aber bei "Casablanca" wurden ja alle Szenen um Strasser gekürzt. Das kann natürlich nicht klappen.  :icon_mrgreen:

Zum Film selbst: Unbestritten ein Klassiker mit einem Sammelsurium an legendären Sprüchen, enorm kurzweilig, woran auch die zu Recht als etwas zäh bezeichnete Liebesgeschichte nichts ändern kann, und stellenweise - das war für mich das Erstaunlichste, als ich ihn das erste Mal sah - witzig. Und über das Finale am Flughafen braucht man keine weiteren Worte zu verlieren, das ist für die Ewigkeit. Würde ich so zwischen 8/10 und 9/10 einordnen.

Zitat von: milla2201 am 17 Februar 2009, 00:06:28
Und für mich immer noch einer der Gänsehautmomente ist, wenn die Marseillaise im Cafe gespielt wird.   :love:

Dito.

Es existiert übrigens auch ein kleines Buch nur über "Casablanca" von Heyne. Da habe ich lange nicht mehr reingeguckt, habe es aber als durchaus interessant in Erinnerung mit vielen kleinen Geschichten und natürlich auch etlichen Zitaten. Ist mittlerweile günstig bei Ebay für nicht mal 2 Euro zu haben.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

pm.diebelshausen

@Marseillaise-Szene
Und gerade die finde ich auch sehr witzig! Da wird der Kampf der Ideologien als Songcontest ausgetragen.  :pidu:

Der Humor ist enorm wichtig, finde ich. Der Film ist voller kleiner Glanzstücke.
Mein Lieblingsdialog ist:

- What watch, darling?
- Ten watch.
- Oh, such much?
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

MMeXX

Auf der unendlich langen "Hab ich noch nicht gesehen"-Liste steht bei mir natürlich auch CASABLANCA. Kann mir daher mal bitte jemand die "Marseillaise im Café"-Szene knapp umschreiben?

Fräulein millas Gespür für den Flush

Zitat von: Stefan M am 17 Februar 2009, 00:54:17
Es existiert übrigens auch ein kleines Buch nur über "Casablanca" von Heyne. Da habe ich lange nicht mehr reingeguckt, habe es aber als durchaus interessant in Erinnerung mit vielen kleinen Geschichten und natürlich auch etlichen Zitaten. Ist mittlerweile günstig bei Ebay für nicht mal 2 Euro zu haben.
Jap, das liest sich recht nett. Hab ich auch mal auf nem Flohmarkt abgegriffen. Das hat mich überhaupt erst drauf gebracht, dass man dem Film doch mal ne Chance geben sollte.  :respekt:

"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

pm.diebelshausen

Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Fräulein millas Gespür für den Flush

Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Februar 2009, 01:09:55
Lieber Fischkutter, guckstu hier.
Wollte ich auch gerade posten. Die Armhaare sind direkt wieder steil gegangen trotz der schlechten Tonqualität. :eek:
Sehr schön auch Ricks kurzes Genehmigen, dass die Band spielen darf, per Abnicken.
"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

MMeXX

Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Februar 2009, 01:09:55
Lieber Fischkutter, guckstu hier.

Danke. Erinnert mich ein wenig an eine (logischerweise ähnliche) Szene aus La grande Illusion.

pm.diebelshausen

Und einwenig an Paths of Glory von Kubrick, wo das deutsche Mädel den erst lüsternen französischen Soldaten per Gesang eine selbstreflektierende Traurigkeit abringt, durch die das Menschliche wenigstens in dieser Szene über das Politisch-Kriegerische siegt. hach ja.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

MMeXX

Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Februar 2009, 01:18:36
Und einwenig an Paths of Glory von Kubrick

Wobei der ja nach Casablanca kam. Was ja bei Grande illusion nicht der Fall ist. ;)

a deer

So, wars das jetzt  :icon_lol:? Niemand der den Film total scheiße findet ( Hab mal in die Berwertungen geschaut, und siehe da Chili Palmer 4/10, jetzt bin ich aber gespannt  :icon_mrgreen:) ? Wäre doch schade wenn der Thread jetzt schon keine Puste mehr hat  :icon_confused: ( andererseits, mir fällt gerade auch nichts wirklich diskussionswürdiges ein.....)


Mr. Vincent Vega

Chili? Alter, was geht mit dir?

CASABLANCA ist natürlich großartig. Und wird nur gebasht, weil und wenn es mal wieder en vogue ist. Siehe auch GONE WITH THE WIND.

Chili Palmer


Äähhm...  :icon_redface:

Das wäre jetzt wirklich die perfekte Gelegenheit zum großen Gegenschlag, wenn, ja wenn die Bewertung denn überhaupt noch relevant wäre.

Bei der OFDb-Anmeldung hatte ich einfach mal alles, was mir gerade einfiel, mit einer Bewertung versehen, ungeachtet, wann die letzte Sichtung war. "Casablanca" nun hatte ich im Alter von 12 Jahren mal bei einem Kumpel gesehen, und war, man glaube es oder nicht, von den Themenkomplexen jetzt nicht unbedingt soo angetan. Seine große Liebe ziehen zu lassen, erschütterte mich nicht im selben Maße, wie die Feststellung, dass dieser sagenumwobene Film aller Filme derart zurückgenommen und melancholisch in Szene gesetzt war. Dazu kam die vorgerückte Stunde, zu der geschaut wurde, da brauchte es schon fette Explosionen oder wenigstens einen Riesenhai, um mich wachzuhalten.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich war einfach nicht reif für den Kram und habe mich bis vor zwei Jahren nie um eine Korrektur meiner Fehleinschätzung bemüht, da ich im Verwandten- und Freundeskreis auch bis auf wenige Ausnahmen nur Bogart-Verächter kenne, die den Film maximal als gelungen betrachten.
Die Bewertung habe ich seit der augenöffnenden Zweitsichtung deshalb nicht mehr angerührt, weil ich mit Bewertungen ohnehin ein Riesenproblem habe und geschaute Filme mittlerweile überhaupt nicht mehr bewerte, es sei denn, ich schreibe ein Review dazu.
Und die Abänderung aller "Jugendsünden" erschien mir dann auch zu mühsam, da dürften also noch ähnliche Kracher schlummern.

Kurzum: Ich mag den.  :icon_mrgreen:   
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

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