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Jura = Panik!

Begonnen von Man Behind The Sun, 13 September 2007, 19:09:35

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Man Behind The Sun

Heute habe ich mich in Marburg bei der Uni für Jura eingeschrieben, d.h. ich werde im WS Jura studieren.

Jetzt habe ich allerdings im Inet gelesen, wieviele Studenten sagen, dass alles so schwer sei im Studium. Das macht mir jetzt doch etwas Angst...  :algo:

Man muss dazu sagen, das ich zur Uni pendele, was bedeutet, dass ich ne gute Stunde Fahrt dahin habe. Meine Fragen jetzt sind mehr oder weniger in der Hoffnung, dass ihr mir etwas Mut fürs Studium macht ;)
- Wieviele Tage wart ihr im ersten Semester effektiv an der Uni? Ein Kumpel von mir sagt, dass er eigentlich nur drei Tage an der Uni ist, die anderen muss er halt zuhause lernen.
- Haben die Unis am Wochenende geschlossen?
- Wie sieht es eigentlich in den Semesterferien aus? Wieviel lernt ihr da, fahrt ihr nach Hause oder was macht ihr?

Wenn mir noch weitere Fragen einfallen, poste ich sie einfach ;) Danke erstmal!
In heaven everything is fine.


Indy

13 September 2007, 19:46:16 #1 Letzte Bearbeitung: 13 September 2007, 19:52:25 von Indy
Also, mal abgesehen davon, dass Jura sowieso einer der härtesten Brocken überhaupt ist - man denke nur ans Staatsexamen - werde ich, der ich ja nur an einer FH bei mir direkt vor Ort war, mal versuchen, Auskunft zu geben. Der Reihe nach:

Ich war so gut wie jeden Tag dort, obwohl auch bei uns keine Anwesenheitspflicht herrschte. Hatte einen ganz einfachen Grund: auf keinen Fall auch nur die kleinste Kleinigkeit verpassen, könnte ja später für die Prüfung wichtig sein. Vor allem weiß man dann, worauf jeder Prof so Wert legt. Mit dem Semestern wird man aber auch in der Hinsicht entspannter.

Die Öffnungzeiten der Unis stehen meistens auf der Homepage (des Fachbereichs). Tagsüber meistens bis 22 Uhr, Samstags bis 12, 16 oder 18 Uhr, Sonntags haben die meisten Unis zu. Mit der Bibliothek verhält es sich meistens ähnlich. Das Sekretariat hat unter der Woche meist bis 16 oder 18 Uhr auf und Samstag/Sonntag zu.

Ob in den Semesterferien gelernt wird hängt meistens davon ab, ob Prüfungen zu Anfang des darauffolgenden Semesters anstehen bzw. nachgeholt (z.B. wegen nicht bestanden oder nicht daran teilgenommen) werden müssen. Auch hängt's davon ab, wie intensiv man sich auf's nächste Semester vorbereiten kann/möchte. Aber in letzteren beiden Fällen ist die Antwort meistens recht einfach, nämlich gar nicht! Ansonsten wird in den Semesterferien gechillt bzw. gearbeitet, damit man während des Semesters ausreichend Kohle für die ganzen Partys hat.

Du siehst, im Grunde alles halb so schlimm. Wie gesagt, Jura ist halt schon ein harter Brocken, aber das hast du dir ja schließlich selbst ausgesucht. Zwei letzte Tipps noch von mir. Nummer 1: Frühzeitig die Bücher in der Bibliothek ausleihen. Am besten gleich nach der Vorlesung in der der Prof das Buch erstmals erwähnt hat. Sonst sind die neuen (oder auch alle) Exemplare weg und es stehen nur noch die alten Exemplare (oder auch gar keine) von 1893 da. Besonders bei Jura stelle ich mir das wichtig vor. Nummer 2: halte dich an die höheren Semester, die sind nicht von ungefähr so weit wie sie sind und deren Erfahrungswerte sind nur mit Gold aufzuwiegen und können einem das Leben ungemein erleichtern, vor allem im Hinblick auf die Vorlieben mancher Profs zum Thema Prüfungsfragen   ;)


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

Travelling Matt

Indy hat hier auf jeden Fall schon mal ein sehr schönes Beispiel für eine uralte, traditionsreiche und okkulte studentische Wissenschaft gegeben: die Vorhersage, welche Fragen bei welchen Profs dran kommen mögen. Die Altvorderen werden befragt, Katzen geschlachtet, die Schriften und Körpersprache der Profs selbst auf peinlichste beobachtet... allein: meiner Erfahrung nach bringt es ziemlich exakt gar nix - in meiner letzten Prüfung haben es die Eingeweihten gar geschafft, in fünf von fünf Fällen daneben zu liegen. Muss jeder selbst wissen, wieviel er darauf gibt - vielleicht gibts ja wirklich Prüfer, bei denen das klappt. Meine Empfehlung: lerne soviel von dem Stoff, bis Du von Dir selbst mit Fug und Recht sagen kannst, soviel getan zu haben, wie man vernünftigerweise von Dir verlangen kann - und mehr nicht. Ob Du die Prüfungen letztlich bestehst oder nicht, ist eh Glückssache.

Kein Scheiß: ich kenne keinen (inkl. Referendare, Profs und Repitoren), der nicht bestätigen würde, dass es Glückssache ist, wer besteht und wer durchfällt. Was natürlich für einiges an Streß sorgt, das Wissen, dass im Endeffekt Deine ganze Lebensplanung vom Zufall abhängt und Du da nur wenig Einfluss drauf hast. Von Seiten der Profs und Repitoren heisst es dann: man solle es "erspüren, wo der rote Faden in der Klausur liegt". Deswegen heisst es auch Rechtswissenschaft, weil es halt alles irgendwie auf son Gefühl ankommt. Ich könnte Dir ja jetzt noch Horrorstories erzählen, von Leuten die vor lauter Stress bei den Prüfungen zusammengeklappt sind, bis hin zum Atemstillstand (Prüfung geht für die anderen natürlich weiter, wir sind ja ganze Kerle :doof: ) - aber ich will Dir ja keine Angst machen. ;)

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Das kann gar nicht so schwierig werden. Warum? Ich sage nur ein Wort "dekay".  :icon_mrgreen:
Aktueller Rang: Sergeant of the Master Sergeants Most Important Person of Extreme Sergeants to the Max
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Carpenter Brut - Le Perv
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Carpenter Brut - Obituary
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Pertubator - Miami Disco

zaroff

Moin

Sehr wichtig sind meiner Meinung nach "gute Kontakte" und eine realistische Einschätzung der persönlichen Fähigkeiten und Neigungen. Manche Vorlesungen habe ich nur 1-2 mal im Semester besucht und trotzdem mit 2 bestanden. Grund: ein sehr gutes Skript, nette Kommilitonen und intensives Lernen zuhause (wohnte damals auch ca. 1 Stunde von der Uni entfernt). Bei anderen Fächern war es dagegen unumgänglich, sich fast jede Vorlesung (incl. Übungsstunden) anzutun.
In den Ferien war mein Lernpensum teilweise gigantisch (z.B. 4 Wochen, tägl. 15 Stunden, für eine halbstündige mündliche Prüfung).
Rückblickend war die Studienzeit, die angenehmste Phase (im Sinne von ungezwungen und erfahrungsreich) in meinem Leben - also genieße es ...

dekay

@ Null: Idiota! :icon_mrgreen:

@ MBTS: Is' ja'n toller Auftakt. Ich hab einfach mal http://www.uni-marburg.de/ eingegeben und war nach drei intuitiven Mausklicks bei den UB-Öffnungszeiten :icon_rolleyes: . Auch sonst waren auf der Heimseite viele Tipps für Studi-Anfänger zu entdecken. Ansonsten muss jeder selbst seinen Weg durchs Studium finden, das kann man nicht verallgemeinern. Müsste im ersten Semester eigentlich auch Tutoren und spezielle Fachschaftsinfos geben.

Ich kann Dir sagen, wie's bei mir war - allerdings vor mehr als einem Jahrzehnt und in NRW, also unter einem anderen Juristen-Ausbildungsrecht und zu anderer Zeit: Die Vorlesungen habe ich nur in den ersten zwei Semstern besucht, mit der Zeit aber immer unregelmäßiger. Danach nur noch sporadisch. Grund: Nirgendwo ist der Unterschied zwischen Vorlesungsstoff und -didaktik so unterschiedlich zu den Prüfungsanforderungen wie bei Jura. Sinnvoller waren die Übungen, in denen am konkreten Fall gearbeitet (bzw. in den hinteren Reihen der aktuelle Kicker diskutiert :icon_mrgreen: ) wurde. Ich habe mir zu den Vorlesungen immer die jeweils empfohlenen Lehrbücher gekauft (Brox, Wessels, Pieroth-Schlink waren damals die Götter) - was ich im nachhinein nicht mehr tun würde. Nochmal den ganzen Scheiß studieren würde ich ganz anders: Ausschließlich mit Übungsbüchern, Skripten (Hemmer, Alpmann), da man nur so lernt, die Klausuren zu schreiben und zu bestehen. Übrigens ist das ganze Studium dermaßen besch...eiden organisiert, dass rund 90% der Studis vorm Examen ein Jahr lang zum privaten Repetitorium rennen, um systematisch den erforderlichen Stoff fürs Examen zu lernen. Kostet einen ordentlichen vierstelligen Betrag. Gewöhne Dich auch schon mal an schlechte Noten. Bei den Juristen werden keine Kuschelnoten verteilt, sondern mindestens zur Hälfte Vieren - was da aber normal ist! Travelling Matt hat auch Recht mit dem angesprochenen Glücksprinzip: Die Notenvergabe scheint zu oft mit dem Würfel gemacht! Da wurde bei einem Kommilitonen das Fehlen einer bestimmten Sache bemäkelt, beim anderen, der's erwähnt hatte, genau das als Fehler gewertet. Und wenn die überbezahlten Professoren aus ihrem Elfenbeinturm über private Repetitoren und Skripte abfällig sprechen, so wollen sie nur von eigenen Versäumnissen ablenken - lieber nicht davon beirren lassen!

So - das nur meine persönlichen Tipps. Wie oben gesagt: Sich den Weg durch den Uni-Dschungel zu bahnen - dafür muss jeder seine eigene Machete mitbringen (geniale Metapher, oder :king: ?)!

dekayssandra
WHAT DO YOU KNOW, DEUTSCHLAND?

Indy

Zitat von: Travelling Matt am 13 September 2007, 22:04:37
Indy hat hier auf jeden Fall schon mal ein sehr schönes Beispiel für eine uralte, traditionsreiche und okkulte studentische Wissenschaft gegeben: die Vorhersage, welche Fragen bei welchen Profs dran kommen mögen. Die Altvorderen werden befragt, Katzen geschlachtet, die Schriften und Körpersprache der Profs selbst auf peinlichste beobachtet...

:LOL: :LOL: :LOL: Der Satz ist dermaßen geil, den hab ich mir gleich notiert bzw. gespeichert. Deine Aussage, es würde nichts bringen, kann ich allerdings nicht bestätigen, bei uns war's in 4 von 5 Fällen so, dass wir 'ne ziemlich gute Ahnung hatten in welche Richtung die Prüfung geht. Wie gesagt, wir hatten 'ne Richtungangabe, der genaue Inhalt der jeweiligen Prüfungsaufgaben variierte dann natürlich schon. Und mit Glück hatten bei uns die wenigsten Prüfungen zu tun, eher mit Können. Aber gut, ich hab ja auch Ingenieur studiert und die Gesetzte der Mathematik und der Physik sind nun mal in Stein gemeißelt und können nicht wie bei den Juristen von den Profs so ausgelegt werden wie's ihnen grade passt, also jedesmal anders  :icon_eek:


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

Dr. Phibes (Buurman)

Was ich gesehen habe, womit die meisten anfänger sich schwer tun, ist dieser brachiale Unterschied zwischen den Strukturen einer Schule und der Uni. Auch wenn ich aus der Mathematik komme, ist es bei den meisten Hochschulfächern nicht anders.
Man sollte sich selbst eine gewisse Selbstständigkeit antrainieren, denn nun interessiert es fast niemanden mehr, ob du in der Vorlesung da bist oder nicht (wenn gerade keine Anwesenheitspflicht herrscht), anders als in der Schule. Zwar hatte man dort auch ein wenig mehr selbstständiges Handeln, aber nicht zu vergleichen mit der Uni. Ferner darf man sich in der Vorlesung auch nicht entmutigen lassen und man muss sich daran gewöhnen, dass dort jetzt eben nur einer über 45-90 Minuten fast nur Monologe durchzieht. Und es ist auch unmöglich, dies alles in der Vorlesung zu verstehen. Die Uni-Zeit ist eine tolle Zeit, man hat auch teilweise viel Freizeit, aber man sollte sich früh daran gewöhnen, sich nach den Vorlesungen zu Hause hin zu setzen und den Stoff zu rekapitulieren. Sinnvoll sind auch Lerngruppen, manchmal kann es der Student neben dir besser und anschaulicher einen achverhalt erklären als der Prof., der das zum 100x macht. Jedenfalls die Anforderungen nicht unterschätzen, aber auch nicht voreilig den Kopf in den Sand setzen.   

proximo

Sagt mal, wie lange dauert das eigentlich, bis die Prüfungen des ersten Staatsexamens korrigiert sind, und man die Noten bekommt?
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

Indy

Zitat von: proximo am 26 September 2007, 09:47:16
Sagt mal, wie lange dauert das eigentlich, bis die Prüfungen des ersten Staatsexamens korrigiert sind, und man die Noten bekommt?

Kommt auf's Bundesland an. Ich hab zwei Bekannte die Jura studiert haben. Der eine in Bayern, der andere in Schleswig-Holstein. In Bayern haben sie 2 Monate zum korrigieren gebraucht, in SH ganze 8 Monate. Hab auch schon gehört, dass das bis zu 'nem Jahr dauern kann.


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

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dekay

Zitat von: proximoSagt mal, wie lange dauert das eigentlich, bis die Prüfungen des ersten Staatsexamens korrigiert sind, und man die Noten bekommt?

In NRW war's (vor der Reform) so, dass die Noten genau zwei Wochen vor der mündlichen Prüfung kamen. Korrekturdauer (bzw. Benachrichtigungsdauer) also: rund dreieinhalb Monate...

dekay
WHAT DO YOU KNOW, DEUTSCHLAND?

Man Behind The Sun

Kann es sein, dass das Referendariat vor einer langen Zeit mal mehr als zwei Jahre dauerte? Auf den HPs meiner Profs sind fast immer längere Zeiten als zwei Jahre zwischen dem ersten und dem zweiten Examen...

Noch eine weitere Frage: Alle reden die ganze Zeit nur über das schwierige erste Examen. Ist ja auch schön und gut, aber keiner verliert auch nur ein Wort über das zweite! Ist das im allgemeinen einfacher? Darf man das öfter wiederholen? Oder berührt das uns Studis einfach noch nicht so stark, weil ja überhaupt erstmal das erste bestanden werden muss?

Stimmt es außerdem, dass man in 6 Semestern den ganzen Stoff in Jura erfassen kann und dann noch ein Jahr lang natürlich die Vorbereitung dieses Stoffes aufs Examen macht? Wenn das wirklich so wäre, wäre ja die Zeit, in der der Stoff erfasst wird, relativ kurz... Klärt mich mal auf!

Übrigens bin ich jetzt im zweiten Semester angekommen und ich muss sagen: Ich schlage mich ganz gut; letztes Semester der Beste im Zivilrecht (honoriert mit einem Buch vom Prof mit persönlicher Widmung ;-)) und die ganzen Klausuren sind bis jetzt auch alle gut gelaufen. Sogar - man glaubt es kaum - Strafrecht macht Spaß! ^^
Ich hab mich viel zu sehr verrückt gemacht. Die kochen da auch nur mit Wasser.
In heaven everything is fine.


Travelling Matt

Zitat von: Man Behind The Sun am 18 April 2008, 00:35:25
Kann es sein, dass das Referendariat vor einer langen Zeit mal mehr als zwei Jahre dauerte? Auf den HPs meiner Profs sind fast immer längere Zeiten als zwei Jahre zwischen dem ersten und dem zweiten Examen...

In der Regel hat man einige Wartezeit, bis man das Referendariat anfangen kann, vielleicht liegts auch daran.

Zitat von: Man Behind The Sun am 18 April 2008, 00:35:25
Noch eine weitere Frage: Alle reden die ganze Zeit nur über das schwierige erste Examen. Ist ja auch schön und gut, aber keiner verliert auch nur ein Wort über das zweite! Ist das im allgemeinen einfacher? Darf man das öfter wiederholen? Oder berührt das uns Studis einfach noch nicht so stark, weil ja überhaupt erstmal das erste bestanden werden muss?

Die Chancen, beim zweiten durchzufallen, sind tatsächlich geringer, allerdings wurden im ersten ja auch schon "einige" Leute ausgesiebt, von daher ist das Examen wohl nicht unbedingt einfacher (siehe EhNaMag).

Zitat von: Man Behind The Sun am 18 April 2008, 00:35:25
Stimmt es außerdem, dass man in 6 Semestern den ganzen Stoff in Jura erfassen kann und dann noch ein Jahr lang natürlich die Vorbereitung dieses Stoffes aufs Examen macht? Wenn das wirklich so wäre, wäre ja die Zeit, in der der Stoff erfasst wird, relativ kurz... Klärt mich mal auf!

Normalerweise sind es eigentlich 8 Semester, und entweder man macht die Examensvorbereitung im letten Jahr "nebenbei" oder nimmt sich dafür noch mal ein Jahr zusätzlich Zeit.

im Übrigen: Streber  ;) ;)

Man Behind The Sun

Zitat von: Travelling Matt am 18 April 2008, 12:43:41
Zitat von: Man Behind The Sun am 18 April 2008, 00:35:25
Stimmt es außerdem, dass man in 6 Semestern den ganzen Stoff in Jura erfassen kann und dann noch ein Jahr lang natürlich die Vorbereitung dieses Stoffes aufs Examen macht? Wenn das wirklich so wäre, wäre ja die Zeit, in der der Stoff erfasst wird, relativ kurz... Klärt mich mal auf!

Normalerweise sind es eigentlich 8 Semester, und entweder man macht die Examensvorbereitung im letten Jahr "nebenbei" oder nimmt sich dafür noch mal ein Jahr zusätzlich Zeit.

im Übrigen: Streber  ;) ;)

Ich meinte natürlich, dass man sich nach dem 6. Semester ja noch mit den Schwerpunktbereichen rumschlägt, aber doch der Grundstoff in den drei Fächern (StrR, ÖffR, ZivilR) durch sein müsste und man neben dem Schwerpunktbereich noch Reps oder alleinige Vorbereitung macht?

Das mit dem Streber nehm ich einfach mal als Kompliment ^^ Ich denke aber mal, dass da auch viel Glück dabei war (Strafrecht war so lala mit 4-7 Punkten, mit ÖffR hab ich mich noch nicht so intensiv beschäftigt - zu viel Politik, deshalb nicht ganz mein Ding). Mal sehen, wie die Hausarbeit für den kleinen Schein in StrR gelaufen ist und die Klausur nächste Woche laufen wird...
In heaven everything is fine.


shellat

@Man Behind The Sun

Welche Motivation hast Du Jura überhaupt zu studieren? Ich werde bei deinen Postings das Gefühl nicht los das Du da vielleicht viel zu voreillig entschieden hast.

Beispiel:

Zitat"Jetzt (erst?) habe ich allerdings im Inet gelesen, wieviele Studenten sagen, dass alles so schwer sei im Studium. Das macht mir jetzt doch etwas Angst..."

Angst ist kein guter Ratgeber - um sie zu verlieren sind Fakten zum Studium ein gutes Mittel, diese sollten jedoch nicht von anderen Studenten subjektiv getrübt sein! Was dem einen Angst macht kann Dich vielleicht gar nicht schocken, einfach weil Du andere Erfahrungswerte besitzt.


Sehr hilfreich bei einem Jurastudium sind folgende Punkte:

1. Was für ein Lerntyp bist Du? Jura setzt eine enorme Gedächnisleistung voraus, es strömt eine regelrechte Flut von Texten auf dich ein, die es gilt auswendig zu lernen und im Bewusstsein zum richtigen Zeitpunkt abrufen zu können. Falls Du also zum Lerntyp "Mitschreiber" gehörst, der sich nur merken kann was er selbst auch aufgeschrieben hat, dann hättest Du also schon mal die doppelte Arbeit zu verrichten.

2. Wie steht es um deine Kombinationsfähigkeit? Jura lebt davon verschiedene Gesetzestexte aus vielen Fachrichtungen auf nur einen aktuellen Fall zu bündeln und abzuwägen!

3. Trockenheit!
Falls Du zu den Menschen gehörst die ihren Einkommensbescheid schon ziemlich fade und trocken finden, Jura potenziert dieses Gefühl ins Unermeßliche!

Mein persönlicher Tipp:

Prüfe dich selbst ob Du mit dem gewählten Studium auch in der Zukunft glücklich sein kannst, und ob es dich später auch menschlich ausfüllt! Der finanzielle Aspekt ist da absolut zweitrangig!




"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Man Behind The Sun

Vielleicht hast du übersehen, dass mein erstes Posting über ein halbes Jahr her ist. Mittlerweile habe ich mich extrem gut ins Studium eingefunden, die Angst ist verflogen, weil sich genügend Erfolgserlebnisse eingestellt haben und mich die gesamte Materie (etwas weniger: ÖffR) brennend interessiert und ich jeden Tag motiviert in die Vorlesungen gehe (vielleicht durch das Pendeln noch etwas mehr; ich habe letztes Semester genügend Studenten gesehen, die sich jeden Tag regelrecht die Hucke vollgesoffen haben und dementsprechend gar nicht, oder nur körperlich anwesend in der Vorlesung saßen).

Das kann es meiner Meinung nach nicht sein. Studentenleben schön und gut, aber ich bin da um zu studieren und nicht, um mir jeden Tag mein letztes bisschen Verstand wegzusaufen. Aber das nur mal so nebenbei.
Der Kern ist, dass ich (im Gegensatz zu vielen anderen Mitstudenten, die sich mit der Materie überhaupt nicht anfreunden können, und schon fast am resignieren sind) hoch motiviert bin, jedes Fach (insbesondere StrR) sehr gerne mache und mir gar nichts anderes vorstellen kann.

Aber dass du anhand von meiner vorhergegangenen "Angst" vor dem Studium darauf schließt, dass ich vielleicht das "falsche" Fach gewählt habe, finde ich doch etwas weit hergeholt. Trotzdem danke für deine Tipps!
In heaven everything is fine.


shellat

20 April 2008, 22:40:22 #16 Letzte Bearbeitung: 21 April 2008, 02:07:54 von shellat
Ups, ja das hatte ich tatsächlich nicht beachtet, aber wie es scheint hast Du ja eine gute Wahl getroffen. Ich kenne halt viele Menschen die sich falsch entschieden hatten, deshalb meine Worte. Das war auch nicht persönlich gemeint, ich hoffe einige Leute die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen können mit den Tipps auch was anfangen.

Dann weiterhin viel Spaß im Paragraphendschungel !

Gruß Shellat

P.S.

"Saufen" ist eigentlich nie hilfreich, grins!


"Elucidarium: Dino-Idiotica"

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Man Behind The Sun

Hatte ich mir schon fast gedacht, keine Ursache ;-)

Bist du Volljurist oder abgebrochener Jura-Student? Nur mal rein interessehalber!
In heaven everything is fine.


shellat

21 April 2008, 02:06:17 #18 Letzte Bearbeitung: 21 April 2008, 04:46:12 von shellat
:)

Weder noch! Meine Freundin hat Mathematik studiert und hing oftmals mit Jurastudenten rum, meist in Kneipen, lach! Daher hatte ich auch oft das "Vergnügen" in die Psyche derer einzudringen, und das war eine höchst interessante Erfahrung.





"Elucidarium: Dino-Idiotica"

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