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Gemeinschaftsforum => Allgemeines Filmforum => Thema gestartet von: MMeXX am 19 November 2012, 13:01:27

Titel: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: MMeXX am 19 November 2012, 13:01:27
Welchen Film habt ihr so zuletzt geschaut? Bitte jeweils wenigstens fünf Sätze, also nicht einfach nur Titelnennungen!



Headhunters (http://www.ofdb.de/film/212761,Headhunters) auf Blu-ray (7/10)

Norwegische Thrillerkost um den 1,68m großen Roger Brown (Aksel Hennie), der aussieht, als hätte er noch nie Kontakt mit der Sonne gehabt. Roger ist Headhunter, sucht also die richtigen Leute für wichtige Positionen. An seiner Seite seine heiße Freundin, die gerne ein Kind möchte. Da er sich nciht groß genug fühlt, um ihr alles zu bieten, will er sie mit Geld und käuflichen Dingen an sich binden. Da das Gehalt nicht ausreicht, klaut er nebenbei Bilder. Bis er eben an den falschen gerät. "Gegenspieler" Clas Greve (Nikolaj Coster-Waldau) kennt sich nämlich mit Ortungsgeräten aus und war ein toller Soldat.
Inhaltlich wohl mit diversen Änderungen gegenüber der Romanvorlage, dreht sich der Film hauptsächlich um Roger, hat aber unter anderem mit seinem Komplizen Ove einige abgedrehte Charaktere und Situationen zu bieten (Scheißhaus, Truck, Traktor). Der Twist um Greve war interessant, die Sache mit Rogers Frau
Spoiler: zeige
(grenzenlose Liebe)
auch okay. Als Gedankenspiel zu Weiterentwicklung/Wiedergeburt/Vertrauen durchaus einen Blick wert.


The Silent House (http://www.ofdb.de/film/198699,The-Silent-House) auf Blu-ray (6/10)

Vater und Tochter sollen für einen Freund ein leerstehendes Haus ausmisten, damit es verkauft werden kann. Aber was ist nur in der oberen Etage los?
Vor allem mit der Prämisse beworben, dass er am Stück und somit ohne Schnitt gefilmt worden sein soll - muss jeder selbst entscheiden, ob er es glaubt, einige Stellen luden auf jeden Fall zu Schnitten ein - handelt es sich letztlich um einen recht kleinen Grusler, der eher konventionell bleibt und aus meiner Sicht besser ohne "Auflösung" hätte bleiben sollen. Die Schockeffekte sitzen durchaus, sind aber eher Marke "erstmal leise, dann laut und Bewegung". Abgesehen von der Kamerasache also eher altbekanntes.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: blade2603 am 19 November 2012, 16:22:21
habe zuletzt gesehen:

Skyfall

Der neue Bond und ich denke mehr muss dazu auch nicht gesagt werden! Einer der besten Bondstreifen der letzten Jahre. Bond muss verhindern das eine Liste von Agenten im Internet auftaucht! Ein grandioser Gegenspieler, eine gute Story und endlich wieder ein solider Bond in der Inzinierung! 9/10

Snowmargeddon

Eine Mysteriöse Schneekugel droht ein Bergdorf zu zerstören! C-Movie mit 3. klassigen Effekten einer Story die nicht der Rede wert ist. Warum diese Kugel auftaucht, warum sie mti der Dorfuhr verbunden ist und alles andere wird überhaupt nicht erklärt und ist nur Mittel zum Zweck! Einige Überraschungen hält der Film dennoch bereit so das ich mich (schaue gern C-Movie Katastopfenfilme) gut Unterhalten gefühlt habe. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 19 November 2012, 18:54:29
Oh, nette Idee. :)

The Color of Money (http://www.ofdb.de/film/8293,Die-Farbe-des-Geldes) (1986)

"The Color of Money" gehörte bis gestern zu den wenigen Scorsese-Filmen, die ich noch nicht gesehen hatte. Ein recht ruhiger Streifen, der von dem in die Jahre gekommenen Billard-Spieler Eddie (Paul Newman) handelt, der das große Potential des jungen, äußerst talentierten Spielers Vincent (Tom Cruise) erkennt. Eddie sieht in Vincent sich selbst, wie er vor 20, 25 Jahre war und nimmt und ihn unter seine Fittiche nimmt um ihn zu fördern. Und natürlich um Kohle zu scheffeln. Die beiden machen sich auf die Reise durch die Billardhallen des Landes, um am Ende zu den Billardmeisterschaften in Atlantic City zu gelangen. Mit dabei ist Vincents störrische Freundin Carmen (Mary Elizabeth Mastrantonio), von der Eddie hofft, dass sie einen mäßigenden Einfluss auf den Heißsporn Vincent hat. Dessen Ego ist nämlich noch größer als sein Fertigkeiten am Queue. Nach einer Weile kommt es, wie nicht anders zu erwarten, zum Clash zwischen Eddie und Vincent, aus (widerwillig) Verbündeten werden Rivalen und es kommt zum Showdown in Atlantic City.

Das ich den Film nicht für wirklich gelungen halte liegt nur zum Teil an Scorseses eher gemächlicher Inszenierung, die auch im Finale auf großes Drama verzichtet, sondern hauptsächlich am komplett unerträglichen Tom Cruise, der mit grenzdebiler Dauergrinsefresse durch den Film dilettiert. Ich kann seine Figur zu keiner Sekunde Ernst nehmen, weshalb der Konflikt zwischen ihr und Newmans Rolle für mich nicht greifbar wird. Es ist ja nicht so, dass Cruise gar nichts könnte, leider zeigt er es hier nicht und dass Scorsese es nicht vermocht hat, mehr aus ihm heraus zu kitzeln, kann man ihm schon ankreiden.

Der Meister kann also auch nicht geil abliefern. Keine schlechter Film, für Scorsese-Verhältnisse jedoch enttäuschend. 6,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 19:49:08
So einen Thread wollte ich auch mal machen, wurde mir aber damals im Chat von einem Mod ausgeredet.  :icon_rolleyes:

Cast Away - Verschollen (http://www.ofdb.de/film/3254,Cast-Away---Verschollen)

Kurzweiliges und rührseliges Überlebensdrama von Robert Zemeckis mit einem brilliantem Tom Hanks. Interessanterweise vergehen die Minuten auf der Insel bedeutend schneller, als man vermuten mag. Das liegt warhscheinlich ganz einfach daran, dass man so eng an Hanks' Figur geschweißt wird und Zemeckis einfach ein Händchen für gute Unterhaltung hat. Natürlich wird am Ende extrem auf die Tränendrüse gedrückt, aber sowas tut hin und wieder auch mal ganz gut. Sicherlich kein Meisterwerk, aber hochspannend, interessant und mit wunderschönen Inselaufnahmen ausgeschmückt. Tom Hanks als verwilderter Robinson Crusoe ist dann auch interessant anzusehen.

Der bekommt gerne 8/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Akayuki am 19 November 2012, 21:08:24
Schöne Idee, MMeXX.  :respekt:


Die Karate Tiger (http://www.ofdb.de/film/19323,Die-Karate-Tiger)

Die Karate Tiger bietet zugegeben keine sonderlich ausgefallene Story, dafür aber Action satt. Die etwas oberflächliche Rachegeschichte dient somit lediglich als Aufhänger für ausgefallene und blutige Kämpfe.
In diesen darf Etsuko Shihomi zusammen mit Sonny Chiba (hier in einer etwas kleineren Rolle) gründlich auf den Putz hauen. Jede menge skurille Gegner und ein überraschend hoher Gore-Faktor machen den Film dabei zu einer besonders unterhaltsamen Angelegenheit. Allen Eastern Fans sei dieses Werk also ans Herz gelegt.

7/10 Punkte



Erkenne deinen Feind (http://www.ofdb.de/film/132755,Erkenne-deinen-Feind)

Im letzten Film aus der 24-teiligen Inspector Lynley Reihe, bekommt der Zuschauer abermals grundsolide Krimikost geboten. Auch wenn der Kriminalfall sicherlich nicht zu den Höhepunkten der Gesamtserie zählt, ist er dennoch sehr spannend aufgezogen und hält für den ein oder anderen vielleicht sogar eine nette Überraschung parat. Lediglich der Abschluss ist etwas zu abrupt ausgefallen und lässt die Serie somit nicht wie gewünscht ausklingen.

7/10 Punkte
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 21:19:19
Kombat Sechzehn

Trotz des Schauspiels, was sich eher auf TV-Film-Niveau bewegt (manchmal sogar darunter), geht der Film an die Nieren, weil er fesselt und sich jeder, der keine perfekte Kindheit/Pubertät durchlebt hat, darin wiedererkennen kann. Visuell ist das Ganze in trostlose, aber auch ästhetische Bilder gepackt unterstrichen von einem Soundtrack, der zur Thematik passt. Ansonsten gibt es wirklich einige heftige und hässliche Momente, die haften bleiben.

Wer mal Lust auf ein wildes, aber keineswegs perfektes dt. Filmchen hat und dabei auf Megaschauspieler verzichten kann, darf ruhig einen Blick riskieren!

7/10, weil der Film nachwirkt und das ist alles andere als üblich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ironfox1 am 19 November 2012, 21:35:26
Mr. Blonde, sind das jetzt deine Zweitsichtungen?
Cast Away 8/10 bei ofdb 9/10
Kombat Sechzehn 7/10 bei ofdb 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 22:25:58
Ach das sind sogar teilweise Drittsichtungen und die Bewertungen sind beide sicherlich einige Jahre alt. Leider habe ich nicht die Zeit und Lust jeden Film immer dann neu zu bewerten, wenn er sich etwas gesteigert hat oder in der Bewertung gefallen ist.

Aber genau daran habe ich vorhin auch gedacht. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 19 November 2012, 23:17:16
Zitat von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 19:49:08
Cast Away - Verschollen (http://www.ofdb.de/film/3254,Cast-Away---Verschollen)

Kurzweiliges und rührseliges Überlebensdrama von Robert Zemeckis mit einem brilliantem Tom Hanks. Interessanterweise vergehen die Minuten auf der Insel bedeutend schneller, als man vermuten mag. Das liegt warhscheinlich ganz einfach daran, dass man so eng an Hanks' Figur geschweißt wird und Zemeckis einfach ein Händchen für gute Unterhaltung hat. Natürlich wird am Ende extrem auf die Tränendrüse gedrückt, aber sowas tut hin und wieder auch mal ganz gut. Sicherlich kein Meisterwerk, aber hochspannend, interessant und mit wunderschönen Inselaufnahmen ausgeschmückt. Tom Hanks als verwilderter Robinson Crusoe ist dann auch interessant anzusehen.

Der bekommt gerne 8/10

Den mag ich auch sehr gerne. Zwar hart kitschig, aber die Szene
Spoiler: zeige
auf dem Floß, als Wilson abdriftet,
ist so großartig und bewegend.  :bawling:

Und Hanks' Performance gehört für mich zu seinen besten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 23:19:26
Zitat von: DisposableMiffy am 19 November 2012, 23:17:16
Den mag ich auch sehr gerne. Zwar hart kitschig, aber die Szene
Spoiler: zeige
auf dem Floß, als Wilson abdriftet,
ist so großartig und bewegend.  :bawling:

Und Hanks' Performance gehört für mich zu seinen besten.


Das ist eigentlich das Schlimme an dieser Sorte Film ("Rocky" geht da auch in die Richtung): man weiß, wie einfach das Ganze gestrickt ist und in welche Richtung man geschoben wird und trotzdem könnte man in den entsprechenden Szenen Rotz und Wasser heulen.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 19 November 2012, 23:30:02
Zitat von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 23:19:26Das ist eigentlich das Schlimme an dieser Sorte Film ("Rocky" geht da auch in die Richtung): man weiß, wie einfach das Ganze gestrickt ist und in welche Richtung man geschoben wird und trotzdem könnte man in den entsprechenden Szenen Rotz und Wasser heulen.  :icon_lol:

Es funktioniert immer wieder, besonders wenn man eh anfällig für so was ist. Wie ich zum Beispiel.  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 November 2012, 23:45:49

Ich mach mit (ist nicht so anstrengend wie der Film der Woche  :icon_mrgreen:)!

Shampoo (http://www.ofdb.de/film/27516,Shampoo)

Warren Beatty spielt einen ziemlich verpeilten Friseur in Beverly Hills, der jede Frau mitnimmt, die er kriegen kann. Besonders reibt er sich aber zwischen drei Frauen auf, die er abwechselnd befriedigen muß (ohne daß die eine von den anderen weiß), darunter die wie immer putzige Goldie Hawn und zwei reifere Damen, eine davon Julie Christie. Außerdem versucht er irgendwie was aus seinem Leben zu machen, aber er kommt einfach nicht dazu, und die Ladies kriegen sein Spiel auch irgendwann spitz... Bretzelburger ist ja ganz begeistert in seiner Kritik, aber was er als subtil bezeichnet, empfinde ich als etwas zahnlose Satire und auch als etwas zu langsam getaktet. Ein paar schöne Szenen sind drin (die Nixon-Wahlkampfparty), aber dazwischen ist einfach eine Menge Leerlauf, die Anspielungen zünden nicht mehr, ein Kritiker würde sagen "schlecht gealtert".


Heute ist Freitag (http://www.ofdb.de/film/55330,Heute-ist-Freitag)

Eine kleine DEFA-Perle, stylisch in Schwarz-weiß, mit Handkamera und Jump-Cuts, gar nicht mal schlecht. Und vor allem immer ganz nah an der blutjungen Nina Hagen, die einfach knuffig ist, und Dieter Montag als ihr Freund gibt einen herrlichen maulfaulen Slacker, der von der Aussicht auf die Schwangerschaft seiner Freundin total überfordert ist. Inhaltlich ganz erwartungsgemäß sozialer Realismus, mit Generationenkonflikt (Eltern) und Problemen in der Zukunftsplanung junger Leute. Aber es wird kein Zeigefinger geschwungen, die Perspektive bleibt bei dem jungen Paar und seiner Unentschlossenheit und seinen Ängsten. Obwohl die Hagen sehr gut und zurückgenommen spielt, blitzt ab und zu schon etwas davon durch, wie man sie heute kennt. Die Nebendarsteller sind alle aus der damaligen A-Riege. Prima Filmchen, den kauf ich mir noch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 20 November 2012, 00:13:32
Erstellt MMeXX im ersten Posting noch ein Inhaltsverzeichnis, in welchem nach und nach jeweils die hier besprochenen Filme verlinkt werden?  :icon_twisted:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 20 November 2012, 01:01:52
Zitat von: PierrotLeFou am 20 November 2012, 00:13:32
Erstellt MMeXX im ersten Posting noch ein Inhaltsverzeichnis, in welchem nach und nach jeweils die hier besprochenen Filme verlinkt werden?  :icon_twisted:

Das wäre wirklich zuuuuu cool.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 November 2012, 01:06:26
Sehr gute Idee, ein solcher Thread fehlte bisher wahrlich (bin dafür, dass er oben angepinnt wird ;->). Nach dem Genuss eines nicht ganz aktuellen Filmes einen alten Thread hochzuholen oder gar einen neuen zu erstellen, das wagen die wenigstens. Da kommt solch ein "Sammelbecken" genau richtig, wenn man einfach mal seine Meinung in die Runde werfen möchte. Von daher mach' ich auch gleich mal mit:

Blade Runner


Falls das Forum einen neuen Prügelknaben braucht, biete ich mich mit dem Folgenden dafür an: Ich habe mittlerweile zum dritten Mal probiert, dass von vielen gesehene Meisterwerk in dem Film wiederzufinden, schaffe es persönlich aber einfach nicht. Sicher, das Setdesign ist wahrlich wunderbar, die dunkle, verregnete Metropole strahlt eine fantastische Atmosphäre aus. Doch die Story, welche in dieses starke Setting eingebettet ist, gibt mir nicht ganz so viel. Zu behäbig schreitet mir die Handlung voran, zu uninteressant finde ich Fords Hauptcharakter und dessen Ermittlungen. Da hätte ich doch lieber mehr von Rutger Hauer gesehen, welcher sich für alle Highlights des Films verantwortlich zeichnet (
Spoiler: zeige
allen voran im Finale, besonders sein Monolog kurz vor seinem Ableben
) und die elementaren Aspekte (Verlust der Menschlichkeit, Sehnsucht nach Leben etc.) viel besser auf den Punkt bringt. Nach wie vor ein schöner Streifen, doch den Sci-Fi-Klassiker schlechthin erkenne ich einfach nicht, sorry. 7/10


12 Monkeys


Terry Gilliam hat hier ein geniales Glanzstück geschaffen: Zwischen eigenwilliger Kunst (die spezielle Inszenierung, die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten, die sperrige Musikuntermalung) und Mainstream-Ausrichtung (die im Kern recht simple Handlung, die Star-Power von Willis und Pitt) wandeld, kreierte er den in meinen Augen intensivsten und (nach meiner Interpretation) schlüssigsten Zeitreise-Thriller, den ich bisher sah. Die starke Betonung auf die Psyche des Hauptcharakters gelingt durch Willis sein grandioses Spiel bestens. Dennoch stiehlt ihm einer die Show: Pitts durchgeknallte Vorstellung ist ein reines Vergnügen. Finster, verstörend, dank einiger Schauwerte aber auch zugänglich - inhaltlich wie auch inszenatorisch ein ganz großer Wurf. 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 November 2012, 01:16:50
Halte ich für eine sehr gute Idee. Ich erinnere mich auch noch vage daran, daß hier mal ein Thread so über drei Seiten existierte, ehe es mit einem "Ich glaub', es hackt!" von einem Mod geschlossen wurde.  ;)

Ich mache ebenfalls mit.

The Poughkeepsie Tapes

Im Stile von Kriminalsendungen wie "Autopsie - Mysteriöse Todesfälle" aufgemachter Film, in dem über einen fiktiven Serienkiller berichtet wird, der alle seine Taten mit der Kamera festgehalten hat. Neben den Interviews mit Experten, Kriminologen und Hinterbliebenen der Opfer wird auch immer wieder das Originalmaterial des Killers eingestreut, wie er Leute beobachtet, sie (meist unter einem Vorwand) anspricht und in seinem Folterkeller gefangen nimmt. Bei mir verursachen schon "Aktenzeichen XY" und Filme wie die Pseudo-Doku "Blair Witch Project" ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, da macht "The Poughkeepsie Tapes" keine Ausnahme.

Durch das frühzeitig etablierte Vorwissen, was den Zuschauer in den gezeigten Videoaufnahmen erwartet, wird eine teilweise unerträgliche Spannung erzeugt. Ständig ist der Killer mit laufender Kamera unterwegs, scheint bei der Opferwahl nicht wählerisch (ob Mann, ob Frau, ob Kind - alles egal) und schlägt dann irgendwann zu. Seine Vorgehensweise variiert: Mal täuscht er eine Panne vor, mal schleicht er sich in Häuser, mal entführt er jemanden einfach aus dem Garten. Tatsächlich verkneift sich der Film allzu graphische Details, wohl wissend, daß die Dinge, die sich im Kopf abspielen, tausendfach wirksamer sind als gezeigte Gewalt. Die Geräuschkulisse, etwa ein dumpfer Schlag, ohne daß die Kamera draufhält, tut ihr Übriges. Daraus entstehen erschütternde, mitunter gar bizarr-gespentische Szenen, die sich tief im Kopf einbrennen und daraus so schnell sicherlich nicht wieder verschwinden. Das bezieht sich nicht nur auf das angebliche Found Footage, sondern auch auf so manches Interview, etwa mit einem Opfer, das gerettet werden konnte, allerdings mit irreparablen körperlichen und seelischen Schäden.

Wen das kalt läßt, dem ist echt nicht zu helfen. Und wer glaubt, durch jahre- bis jahrzehntelangen Konsum von Horrorfilmen bereits zu sehr abgehärtet zu sein, sollte es mal wirklich mit diesem Werk probieren. Sehr viel empfehlenswerter als der x-te Torture-Porn-Streifen wie etwa den hierzulande beschlagnahmten "The Butcher", an den mich dieser Film mehrfach erinnerte - am besten allein und im Volldunkel kurz vorm Schlafengehen. 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 20 November 2012, 10:40:04
Zitat von: PierrotLeFou am 20 November 2012, 00:13:32
Erstellt MMeXX im ersten Posting noch ein Inhaltsverzeichnis, in welchem nach und nach jeweils die hier besprochenen Filme verlinkt werden?  :icon_twisted:
Meinst du mit Link zur OFDb oder zum jeweiligen Posting hier im Thread? Das einzige Problem wäre letztlich wohl die maximale Zeichenanzahl, die irgendwann erreicht werden würde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 20 November 2012, 11:11:44
@Stefan:

Hab leider nichts zu einer Veröffentlichung des Streifens finden können. In der ofdb ist gleich gar keine Fassung eingetragen. Ist hier in US oder UK eine DVD erschienen? Auf ein D-Release wird man kaum hoffen dürfen, is ja auch schon was älter der Film.

The Town

Um die Vorfreude auf Argo noch ein wenig mehr zu steigern, hab ich gestern noch mal Afflecks zweite Regiearbeit gesehen. Und ja, ich mag den Film nach wie vor sehr gern. Das tolle Setting im Bostoner Vorort Charlestown, die groß angelegten Actionszenen und die unaufgeregte Kamera - es fällt wirklich leicht sich fesseln zu lassen von dieser Geschichte.
Die Vergleiche mit "Heat", die oft zu lesen waren, sind nicht völlig aus der Luft gegriffen. Vorallem bei den drei großen Überfällen bedient Affleck sich bei Michael Manns Klassiker und sorgt damit für die Highlights des Films.
Trotzdem kann "The Town" seinem Vorbild nicht das Wasser reichen. Dafür fällt die Geschichte im Endeffekt zu konventionell aus, bleibt vorallem die Hauptfigur, sowie sein Gegenspieler vom FBI zu sehr ein Abziehbild.
Und das Ende... Ach, ich will ja gar nicht so viel meckern hier. Der Film ist eine klare Empfehlung und ich bin sehr gespannt wie Ben Affleck sich hinter der Kamera weiter entwickelt.

7/10


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 20 November 2012, 11:37:15
@Teppi
Bei 12 Monkeys muss ich immer die Frage stellen: Wie interpretierst du denn das Ende? Hast du den Film das erste Mal gesehen?

Sexy beast:
Gestern gesehen und gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich den Bezug zum Titel noch nicht sehe (?).
Abstriche gibt es aber für den Einbruch in den Tresorraum, da hatte ich irgendwie mehr erwartet, gerade weil es vorher immer hieß der Hauptdarsteller wäre quasi unersetzlich für den Clou.
Ganz großes Kino aber von Sir Ben Kingsley.
Hab den Film noch nicht bewertet, wird aber wohl auf eine 7 / 10 rauslaufen.

Animal Farm:
Viele hier mussten bestimmt das Buch in der Schule lesen. Ich gehöre leider nicht dazu, kann also auch keinen Vergleich  zur Literaturvorlage ziehen (das Buch ist aber schon als Weihnachtswunsch vorgemerkt ;) ).
Als Fan von ernsteren (Erwachsenen)-Zeichentrickfilmen hat mir der Film super gefallen. Die aufgegriffenen Themen (Kommunismus, Revolution etc) werden so einfach und gleichzeitig realitätsnah dargestellt, dass der Film mMn viel öfter mal im ÖR gezeigt werden müsste.
Ich jedenfalls hab richtig mitgelitten, bekam Hunger auf Schweinemedalions ;) und freue mich auf das Leseerlebnis (das ja meistens noch besser ist) 9/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 November 2012, 12:10:48
Zitat von: Mr Orange am 20 November 2012, 11:37:15
@Teppi
Bei 12 Monkeys muss ich immer die Frage stellen: Wie interpretierst du denn das Ende? Hast du den Film das erste Mal gesehen?

War meine dritte Sichtung, würde ich schätzen. Als ich den Film das erste Mal sah, kam ich gar nicht auf die Idee, dass man hier auch andere Ansätze verfolgen kann. Erst als ich dann hier im odfb auf den betreffenden 12-Monkeys-Ende-Thread stieß, sah ich, dass das ganze wohl anders gemeint sein soll.

Spoiler: zeige
Im Making Of soll wohl gesagt werden, dass David Morse / der Virenträger von der ebenfalls in der Zeit zurückgereisten Forscherin gestoppt wird und Willis seine Aktionen / sein Ableben nicht umsonst war. Mag sein, dass das die offizielle Version ist, sie gefällt mir jedoch überhaupt nicht. 2 Gründe dafür: Es nimmt dem Ende, nein sogar dem ganzen Film vieles an düsterer Dramatik. Zudem tun sich dadurch riesige Zeitparadoxen auf, die in meine gern verwendete Logik zu dem Thema nicht passen (ja ich weiß, wenn man "Zeitreise" und "Logik" in einem Satz verwendet, bewegt man sich grundsätzlich auf dünnem Eis).

Daher interpretiere ich das ganze so: Die Ausbreitung des Virus kann nicht verhindert werden, die uns vorgestellte Zukunft ist unabwendbar (davon gehen die Forscher / Willis im Film ja sogar selbst aus, er betont es immer wieder). Die ganze Situation mit der Zurückreisen und beobachten des eigenen Todes sehe ich als nicht zu durchbrechenden Kreislauf respektive als sich selbst erfüllende Prophezeiung. Dass die Forscherin zum Schluss im Flugzeug neben dem Typen mit dem Virus sitzt, erachte ich lediglich als fiesen Schlussgag. Völlig frei von Logiklöchern ist dieser Ansatz zwar auch nicht, aber mir persönlich gefällt er besser.


Auf jeden Fall werte ich es als großen Pluspunkt, dass hier Raum zur Spekulation ist - offizielle Version hin oder her.

Da wir gerade bei Enden sind, eine Anmerkung von mir noch:

Zitat von: mr. pink am 20 November 2012, 11:11:44
The Town

Und das Ende... Ach, ich will ja gar nicht so viel meckern hier.

Ist nicht das erste Mal, dass sich jemand negativ zum Ende von "The Town" äußert. Ich frag' mich immer wieder: Warum? Ich hoffe, ich erinnere mich richtig (letzte Sichtung ist etwas her):
Spoiler: zeige
Affleck weiß, dass in Halls Wohnung das FBI wartet. Er ruft sie dennoch an, um ihre Reaktion zu testen. Sie warnt ihn, was ihre Zuneigung zu ihm verdeutlicht. Mit diesem Wissen verzieht er sich für unbestimmte Zeit auf die Orangen-Plantage. Also ein schwülstiges Happy-End sehe ich hier nicht, immerhin musste Affleck für das Geld einen hohen Preis bezahlen. Seinen Ausstieg / Neuanfang hat er sich mit völliger Abgeschiedenheit / Einsamkeit erkauft. Finde ich vom Ton her schon ziemlich passend zum Rest des Streifens.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rollo Tomasi am 20 November 2012, 12:21:07
SPOILERWARNUNG!!!

Rolling Thunder (deutscher Titel: Der Mann mit der Stahlkralle):

Der Film war mir bis zu seiner Sichtung am Wochendende auf DVD überhaupt nicht bekannt. Es handelt sich dabei um einen "Klassiker" (wobei ich bei solchen Bezeichnungen immer vorsichtig bin) des Exploitation-Films.
Es geht um einen Vietnam-Veteran, der die Erlebnisse des Krieges nicht verarbeiten kann. Dass seine Frau einen anderen Mann hat, macht ihm auch nichts mehr aus, er bezeichnet sich selbst als tot. Durch den Angriff einer Verbrecherbande auf seine Familie, der Frau und Sohn das Leben und ihn selbst eine Hand kostet, macht er sich mit einem Barmädchen auf die Verfolgung der Bande ...

Der Film enthält Elemente aus Taxi Driver, Badlands, Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia, etc. William Devane ist in einer seiner wenigen Hauptrollen zu sehen und Tommy Lee Jones ist noch sehr jung. Der Film stammt aus dem Jahre 1977. Mir hat der Film ganz gut gefallen, obwohl nicht so viel neues bringt. Aber die Verfassung des Rächers mit Stahlkralle kommt für mich sehr gut rüber. Für Inreressenten des Genres sicher interessant ...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 20 November 2012, 12:43:52
ZitatIst nicht das erste Mal, dass sich jemand negativ zum Ende von "The Town" äußert. Ich frag' mich immer wieder: Warum?

Spoiler: zeige
Das Ende ist in Ordnung wie es ist, auch wenn mir die Flucht von Doug aus der abgeschotteten Stadt mittels Busfahreruniform schon wieder etwas zu unglaubwürdig ist. Was mir aber gar nicht gefallen hat, war das Telefonat mit Claire. Hier kann ich einfach nicht glauben, dass der extrem misstrauische FBI-Mann, der ja weiss, dass sie ihn gerne warnen würde, bei einem ungewöhnlichen Satz wie "Komm vorbei, dann wird es für mich noch ein sonniger Tag" nicht aufmerksam wird. Ist jetzt kein grober Schnitzer aber es passte in diesem entscheidenden Moment einfach nicht zum Bild, dass man bis dahin von dem FBI-Mann bekommen hat. Außerdem fand ich die knapp zehn Zentimeter in einem Gemüsegarten vergrabene Geldtasche auch nicht sonderlich clever ;)


Alles in allem aber kein Beinbruch für den Film. Mir fiel es nur etwas negativ auf.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 November 2012, 14:32:34
Zitat von: mr. pink am 20 November 2012, 11:11:44
@Stefan:

Hab leider nichts zu einer Veröffentlichung des Streifens finden können. In der ofdb ist gleich gar keine Fassung eingetragen. Ist hier in US oder UK eine DVD erschienen? Auf ein D-Release wird man kaum hoffen dürfen, is ja auch schon was älter der Film.
Ja, wenn ich die englische Wikipedia hinzuziehe, scheint eine Veröffentlichung auch gar nicht geplant zu sein. Ich habe den Film bei Youtube gefunden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 20 November 2012, 14:37:10
ZitatJa, wenn ich die englische Wikipedia hinzuziehe, scheint eine Veröffentlichung auch gar nicht geplant zu sein. Ich habe den Film bei Youtube gefunden.

Danke, bin zwischenzeitlich auch auf YT fündig geworden und werd mir das Teil dann mal anschauen die nächsten Tage.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 November 2012, 15:17:44
Zitat von: Mr Orange am 20 November 2012, 11:37:15
Animal Farm:
Viele hier mussten bestimmt das Buch in der Schule lesen. Ich gehöre leider nicht dazu, kann also auch keinen Vergleich  zur Literaturvorlage ziehen (das Buch ist aber schon als Weihnachtswunsch vorgemerkt ;) ).
Als Fan von ernsteren (Erwachsenen)-Zeichentrickfilmen hat mir der Film super gefallen. Die aufgegriffenen Themen (Kommunismus, Revolution etc) werden so einfach und gleichzeitig realitätsnah dargestellt, dass der Film mMn viel öfter mal im ÖR gezeigt werden müsste.
Ich jedenfalls hab richtig mitgelitten, bekam Hunger auf Schweinemedalions ;) und freue mich auf das Leseerlebnis (das ja meistens noch besser ist) 9/10
Wirklich ein beeindruckender Film, auch wenn er sich nicht ganz ans Ende der Vorlage hält. Pessimistisch genug ist er trotzdem.

Zitat von: mr. pink am 20 November 2012, 14:37:10
Danke, bin zwischenzeitlich auch auf YT fündig geworden und werd mir das Teil dann mal anschauen die nächsten Tage.
Na, dann hoffe ich doch auch mal, daß er dir zusagt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 20 November 2012, 15:27:14
Zitat von: Teppi am 20 November 2012, 12:10:48Ist nicht das erste Mal, dass sich jemand negativ zum Ende von "The Town" äußert. Ich frag' mich immer wieder: Warum? Ich hoffe, ich erinnere mich richtig (letzte Sichtung ist etwas her):
Spoiler: zeige
Affleck weiß, dass in Halls Wohnung das FBI wartet. Er ruft sie dennoch an, um ihre Reaktion zu testen. Sie warnt ihn, was ihre Zuneigung zu ihm verdeutlicht. Mit diesem Wissen verzieht er sich für unbestimmte Zeit auf die Orangen-Plantage. Also ein schwülstiges Happy-End sehe ich hier nicht, immerhin musste Affleck für das Geld einen hohen Preis bezahlen. Seinen Ausstieg / Neuanfang hat er sich mit völliger Abgeschiedenheit / Einsamkeit erkauft. Finde ich vom Ton her schon ziemlich passend zum Rest des Streifens.


Ich finde das Ende auch völlig in Ordnung, so wie es ist.

Lohnt sich eigentlich der Extended Cut?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 20 November 2012, 15:31:42
Ich denke Serien kann man hier auch nennen ;)  :king:

Nach Jahren wiedermal angefangen, mangels deutscher DVDs/BDs leider halt meine alten digitalisierten TV-Aufnahmen in teils echt mässiger Quali :(
WUNDERBARE JAHRE ist für mich nach wie vor eine der besten Serien aller Zeiten! Das Setting der 60er wurde brillant eingefangen, die Darsteller sind grandios, die Musik ist der Hammer! Allein die erste Staffel hat mehr Charme und Inhalt als 30 Filme zusammen, und man fühlt sich so herrlich in die eigene Kindheit/Jugendzeit zurückversetzt, dass es schon schmerzt. Die Kombination von lustigen und amüsanten Szenen mit teils doch traurigen oder ernsten Themen ist hier in Perfektion verarbeitet worden - meiner Ansicht nach. Schade, dass es hier nie Scheiben davon geben wird... angekündigt waren sie vor Jahren ja mal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 20 November 2012, 17:18:26
Zitat von: JasonXtreme am 20 November 2012, 15:31:42
Schade, dass es hier nie Scheiben davon geben wird... angekündigt waren sie vor Jahren ja mal.

Woran liegt das eigentlich? Die Serie ist doch echt beliebt. Da muss es doch um irgendwelche Lizenzrechte (Soundtrack) gehen oder wo liegt das Problem?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MäcFly am 20 November 2012, 19:16:44
Zitat von: Mr. Boo am 20 November 2012, 17:18:26
Zitat von: JasonXtreme am 20 November 2012, 15:31:42
Schade, dass es hier nie Scheiben davon geben wird... angekündigt waren sie vor Jahren ja mal.

Woran liegt das eigentlich? Die Serie ist doch echt beliebt. Da muss es doch um irgendwelche Lizenzrechte (Soundtrack) gehen oder wo liegt das Problem?

Liegt tatsächlich an den Lizenzrechten für die Musik. Weil ja in jeder Folge viele Hits der damaligen Zeit gespielt werden, wäre eine VÖ wohl einfach zu teuer. Eine Lösung ist in diesem Fall leider überhaupt nicht in Sicht, weshalb man diese großartige Serie wohl niemals im Heimkino in anständiger Qualität bewundern wird.

Ich für meinen Teil schau mir aber lieber alte RTL 2-Rips aus dem Netz an, anstatt dass "Wunderbare Jahre" irgendwann offiziell mit alternativem Soundtrack erscheint. Solche Beispiele gab es ja auch schon öfter...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chowyunfat2 am 20 November 2012, 19:33:34
Zitat von: JasonXtreme am 20 November 2012, 15:31:42
"WUNDERBARE JAHRE ist für mich nach wie vor eine der besten Serien aller Zeiten!
:respekt:

"So, ihr braucht jetzt Kleber, Buntstifte und eine Schere!"

"Was wir jetzt wirklich brauchten, waren Bewerbungspapiere für die Fremdenlegion"
:dodo:



EDIT:
Interessiert zwar keine Sau, aber jetzt wo ich mich sowieso schon eingemischt habe:

Legend of the Mountain (http://www.ofdb.de/film/28760,Legend-of-the-Mountain)

Kein Martial Arts-Film, sondern auf steinalten, chinesischen Geschichten basierendes Gespensterfilmchen mit größtenteils dem gleichen Gespann aus "A Touch of Zen" und "Regen in den Bergen". Ein Student (Shih Jun) hat den Auftrag, eine Sutra zu übersetzen und glaubt, im Hauptquartier einer verlassenen Soldatenfestung an der chinesischen Mauer ausreichend Ruhe für seine Arbeit zu finden. Bereits auf dem Weg dorthin wird er von Tagträumen von hübschen, musizierenden Frauen übermannt...oder doch keine Tagträume?

Die Landschaftsaufnahmen und Hauptdarsteller Shih Jun mit seiner tapsigen Performance zogen mich in eine authentisch wirkende Welt chinesischer Mythen, bei ich - trotz der grottigen Bild- und Tonqualität der HK-DVD - während der Sichtung jeden Busch rascheln zu hören und das Gras zu riechen glaubte, als würde ich selber hinter ihm herdackeln und den ganzen Wirbel hautnah miterleben. Die sparsam eingesetzten und teils mit den absolut einfachsten Mitteln erzeugten Effekte fügten sich perfekt in die glaubwürdige Atmosphäre ein, lediglich bei den Rauchwolken hatte ich leichten, unpassenden Silvesterböllergeruch in der Nase. Die Handlung steht ganz in der Tradition Jahrhunderte alter chinesischer Erzählungen (das ganze schon oft verfilmte Student-Füchsin-Taoistischer-Priester-Gedöns), wobei ich aber nicht beurteilen kann, welche Stellen aus der Feder der Filmemacher stammten und welche nicht. Leider war diese manchmal auch etwas sprunghaft und unschlüssig, da ich leider nur den 112-Minuten-Cut eines 190-Minuten-Ursprungsfilms vorliegen hatte (welcher unglücklicherweise mit engl. UT afaik weltweit gar nicht erhältlich ist), aber der Eindruck - sozusagen als Trailer mit Überlänge - war mir schon 9/10 wert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 21 November 2012, 01:15:45
Zitat von: Akayuki am 19 November 2012, 21:08:24Die Karate Tiger (http://www.ofdb.de/film/19323,Die-Karate-Tiger)
Die Karate Tiger bietet zugegeben keine sonderlich ausgefallene Story, dafür aber Action satt. Die etwas oberflächliche Rachegeschichte dient somit lediglich als Aufhänger für ausgefallene und blutige Kämpfe.
In diesen darf Etsuko Shihomi zusammen mit Sonny Chiba (hier in einer etwas kleineren Rolle) gründlich auf den Putz hauen. Jede menge skurille Gegner und ein überraschend hoher Gore-Faktor machen den Film dabei zu einer besonders unterhaltsamen Angelegenheit. Allen Eastern Fans sei dieses Werk also ans Herz gelegt.
7/10 Punkte

Hervorragender Film wie auch die anderen der Reihe. Hier kann man auch noch den großartigen Masashi Ishibashi erwähnen, der als Stammgegner von Sonny Chiba und Etsuko Shihomi den Filmen erst die richtige Würze gibt. Mir wäre der Film noch ein oder zwei Punkte mehr wert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Madball am 21 November 2012, 09:55:07
Eden Lake
http://www.ofdb.de/film/150853,Eden-Lake (http://www.ofdb.de/film/150853,Eden-Lake)
Eden Lake ist einfach ein böser Film. Ich hab ihn jetzt das zweite mal gesichtet und musste mich fast überwinden die Scheibe erneut in den Player zu schieben. Die Erstsichtung ist bestimmt 2 Jahre her, insofern waren mir nicht mehr alle Details in Erinnerung geblieben.

Ansich ist der Film sehr einfach gestrickt. Aus einem gemütlich geplantem Wochenende am See wird dann doch leider eher die Hölle auf Erden. Grausam für mich ist, das es um Kinder geht und das es sich hier nicht um einen weiteren Gewaltporno im Sinne von Saw handelt, das hat für mich meist eine intensivere Wirkung. Es wird nicht jedes Detail gezeigt, was durchaus möglich gewesen wäre.

8/10
Als nächstes nehm ich mir Martyrs vor, den ich ähnlich grausam in Erinnerung habe  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 21 November 2012, 11:04:23
@ Madball
Martyrs fand ich noch ne Ecke heftiger!

WUNDERBARE JAHRE weitergeschaut - Wertung bleibt.

MAXIMUM CONVICTION jaaa was soll man sagen. Seagal is mittlerweile breiter als Steve Austin, aber ich sehe ihn halt immer noch ganz gern. Hier taucht er die erste Hälfte nur sporadisch auf, für mich gibts im Grunde auch zu wenig Action - aber unterhaltsam ist das Ganze trotz der billigen Lagerhallen als Drehort. Michael Pare schafft es einfach nicht wirklich böse zu wirken, außerdem sieht sein Gesicht merkwürdig aufgedunsen aus. Eine 6/10 lass ich aber noch springen, immerhin hat er mich gut unterhalten.

HEADHUNTERS kriegt dann mal ne 6,5/10 wobei hier mehr drin gewesen wäre. Ich kenne die Vorlage nicht, aber die Einführung dauerte mir hier für nen 90 Minuten Film schlichtweg zu lange. Die Figuren waren interessant, und wenns dann mal losgeht, gibts schon coole Szenen! (Hund, und Scheiße) Das Finale war durchschaubar, aber gut gemacht - kann man sich ansehen!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 21 November 2012, 16:56:27
Zitat von: Madball am 21 November 2012, 09:55:07
Ansich ist der Film sehr einfach gestrickt.

Das war für mich das Problem. Beileibe kein schlechter Film, aber für mich gab es einfach zu oft haarsräubende Szenen. Das Grundkonzept ist wirklich ziemlich gut, aber der Drehbuchautor hatte es sich imo manchmal sehr leicht gemacht und gehofft, dass der Zuschauer einfach über gewisse Sachen hinwegsieht.
Spoiler: zeige
Da werden mal eben Waffen weggeworfen, Chancen zur Flucht nicht genutzt oder Möglichkeiten, dem ganzen ein Ende zu setzen, werden völlig ignoriert. Klar, sowas sind grundlegende Sachen, die für einen derartigen "Horror"-Thriller essentiell und Teil der Dramaturgie sind, aber meine Güte, die Bratzen hätte man wirklich mehrfach packen können. Dann hätte es Haue gegeben.


Aber am Ende hatte ich immerhin ein unwohles Gefühl in der Magengrube. Glaube der würde 6,5 bekommen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Akayuki am 21 November 2012, 19:02:27
Zitat von: Hedning am 21 November 2012, 01:15:45
Hervorragender Film wie auch die anderen der Reihe. Hier kann man auch noch den großartigen Masashi Ishibashi erwähnen, der als Stammgegner von Sonny Chiba und Etsuko Shihomi den Filmen erst die richtige Würze gibt. Mir wäre der Film noch ein oder zwei Punkte mehr wert.

Das mit den 7/10 Punkten war auch eine wirklich knappe Angelegenheit. Der Film schwankt für mich zwischen einer 7 und 8. Vielleicht schafft er es ja bei der Zweitsichtung.  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 November 2012, 08:12:48
Zitat von: Mr. Blonde am 21 November 2012, 16:56:27
Spoiler: zeige
die Bratzen hätte man wirklich mehrfach packen können. Dann hätte es Haue gegeben.

Spoiler: zeige
Fragt sich nur für wen, die Gruppe von Bratzen mit Messern und einem Rottweiler, denen es auch nichts ausmacht Menschen zu verbrennen?^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Madball am 22 November 2012, 08:19:54
Zitat von: Mr. Blonde am 21 November 2012, 16:56:27
aber für mich gab es einfach zu oft haarsräubende Szenen. Das Grundkonzept ist wirklich ziemlich gut, aber der Drehbuchautor hatte es sich imo manchmal sehr leicht gemacht und gehofft, dass der Zuschauer einfach über gewisse Sachen hinwegsieht.
Spoiler: zeige
Da werden mal eben Waffen weggeworfen, Chancen zur Flucht nicht genutzt oder Möglichkeiten, dem ganzen ein Ende zu setzen, werden völlig ignoriert. Klar, sowas sind grundlegende Sachen, die für einen derartigen "Horror"-Thriller essentiell und Teil der Dramaturgie sind, aber meine Güte, die Bratzen hätte man wirklich mehrfach packen können. Dann hätte es Haue gegeben.


Genau das fand ich eben irgendwie nicht so schlimm. Man geht, zumindest bis zu einer gewissen Stelle, doch immer davon aus das von diesen Kindern nicht SO eine Gefahr ausgeht, wie es es dann letztendlich tut. "Sind doch nur Kinder" die sich ein bisschen Stark fühlen wollen usw...als die Situation dann eskaliert, ist es doch eigentlich schon zu spät.
Spoiler: zeige
Es gab aber wirklich auch eine Szene in der ich gedacht hab: Jaaaaaaa  ;), als die beiden Ihr Auto wieder hatten und dann ohne Licht mit Vollgas durch den Wald rauschen  :king:


Zitat von: RoboLuster am 22 November 2012, 08:12:48
Zitat von: Mr. Blonde am 21 November 2012, 16:56:27
Spoiler: zeige
die Bratzen hätte man wirklich mehrfach packen können. Dann hätte es Haue gegeben.

Spoiler: zeige
Fragt sich nur für wen, die Gruppe von Bratzen mit Messern und einem Rottweiler, denen es auch nichts ausmacht Menschen zu verbrennen?^^


Das kommt noch erschwerend hinzu  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 November 2012, 09:18:58
Eden Lake war auch der 1. Film mit Michael Fassbender, den ich gesehen habe, kannte den gar nicht und hab auch 2 Jahre gebraucht um zu merken, dass er da mitspielt. Damals sind mir aber schon die guten Darsteller Leistungen und Charakter Zeichnungen aufgefallen, vor allem Kelly Reilly, die ich auch nicht kannte, hat beeindruckend gut gespielt. Hatte 9 Punkte gegeben, die Protagonisten sind so sympathisch das man richtig mitfiebern und mitleiden kann, weil man nich will, dass ihnen was zustößt. Rundum gelungener Horrorfilm aus der Neuzeit, eine dieser Perlen, von denen zuletzt im Evil Dead Thread die Rede war.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 22 November 2012, 11:06:42
Poughkeepsie Tapes

Sehr, sehr seltsame Mischung aus Parodie, Mockumentary und astreinen Horrorszenen, die sich leider nicht zu einem homogenen Ganzen zusammenfügen wollen - einzelne Szenen sind aber derart gut gelungen, dass ich sie nicht so schnell vergessen werde.
Allen voran das Interview am Ende hat mich bös erwischt. Schade, dass man diese schmerzhafte Authentizität im kompletten Film zu oft vermissen lässt.
Der immer wieder aufblitzende Humor ist schön ätzend und rabenschwarz (z.B. die Pfadfindermädchen-Szene, 9/11 Bullshit).
Am gelungensten fand ich jedoch die Ausflüge hin zum Horror. Sei es die surreale Szene mit den Spritzen oder der Killer im Wandschrank - hier sorgt die Kameraperspektive und die Vorstellungskraft für großartige Gruselmomente.
Für Horrorfans, die sich mit Handkamera und (teilweise schwach) schauspielernden Talking Heads anfreunden können, sind die Poughkeepsie Tapes auf jeden Fall einen Blick wert.

Vorsicht: Wirkt nach :)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 22 November 2012, 11:14:20
Zitat von: Madball am 22 November 2012, 08:19:54
Das kommt noch erschwerend hinzu  ;)

Spoiler: zeige
Okay, der Hund war ein Hindernis, aber paar Rotzlöffel mit nem Klappmesser kriegt man doch klein. Das ist MAGNETO, verdammt noch eins!

Aber die Szene mit der Flucht in dem Auto, das tat schon weh. Eigentlich bin ich ja gar keiner, der in Horrorfilmen nach der Logik fragt, aber der Film war ja im Grunde kein wirklicher Horrorfilm. Jedenfalls fehlen mir da die phantastischen Elemente.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 November 2012, 12:15:30
Also wenn das kein Horror war, dann weiß ich auch nicht. (Und aus welcher Weltvorstellung kommen denn die harmlosen kleinen Bälger mit ihrem stumpfen Taschenmesser, die nach einem Klapps auf den Hintern weinend das Weite suchen, oder gleich zusammenbrechen?)^^

Realer Horror, wer hat heute noch Angst vor Kobolden und Gespenstern?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 22 November 2012, 12:40:52
Veronika beschließt zu sterben (Emily Young; nach Paulo Coelho)
Ein Gespür für warm und melancholisch wirkende Bilder, die mit der Zeit jedoch auch ein bisschen generisch-stereotyp wirken, macht noch keinen überzeugenden Film, obwohl ich eine Schwäche dafür habe. Die mir nicht bekannte Vorlage von Coelho scheint hier in eine recht gefällige Romanze umgestrickt worden zu sein. So ist beim ersten Blickkontakt von Veronika (Sarah Michelle Gellar), die aufgrund der Folgen eines Selbstmordversuchs nicht mehr lange zu leben hat, und einem gutaussehenden, aber verschlossenen Mitpatienten klar, dass hier eine Liebesgeschichte das Leben beider Betroffenen verändern und ihnen die Augen für die Schönheit des Lebens öffnen wird. Genauso kommt es dann auch.
Spoiler: zeige
Das verlogene Wunderheilung-Happy-End setzt dem ganzen dann die Krone auf.
4/10

Die Zürcher Verlobung (Helmut Käutner)
Eine leichtfüßige Komödie, die von dem zeitlosen Charme ihrer Hauptdarstellerin Liselotte Pulver lebt. Komödie heißt hier nicht, dass laufend Gags und haarsträubende Situationen konstruiert werden, sondern dass Hauptfigur Juliane, die aus ihrem Leben ein Filmdrehbuch anfertigt, über das Verhältnis von Dichtung und Wahrheit herausfindet, was sie wirklich will - woraus natürlich komische Situationen entstehen, bei denen jedoch auch die ernsten Aspekte einer Selbstfindung nie aus dem Blick verloren werden. Beachtlich, dass einem vermeintlich vorhersehbaren Ausgang hier eine Abfuhr erteilt und auf diese Weise auch Kritik an durchschaubaren Handlungsentwürfen geübt wird. Natürlich gibt es ein Happy End und für meinen Geschmack kommt Juliane auch manchmal etwas zu unsicher und hilfsbedürftig rüber - sie muss einfach in feste Hände kommen, soll einem das wohl signalisieren -, aber der Film vermeidet Kitsch und Klamauk und strahlt durchgehend eine gewisse Reife und Abgeklärtheit aus, wie sie beispielsweise auch schon in Käutners "Unter den Brücken" zum Ausdruck kommt. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Madball am 22 November 2012, 13:32:19
Zitat von: RoboLuster am 22 November 2012, 12:15:30
Also wenn das kein Horror war, dann weiß ich auch nicht. (Und aus welcher Weltvorstellung kommen denn die harmlosen kleinen Bälger mit ihrem stumpfen Taschenmesser, die nach einem Klapps auf den Hintern weinend das Weite suchen, oder gleich zusammenbrechen?)^^

Realer Horror, wer hat heute noch Angst vor Kobolden und Gespenstern?

Naja der Regisseur spricht eigentlich auch eher von Thriller. Aber du hast irgendwie auch recht.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 22 November 2012, 13:40:38
In meinen Augen wäre die Situation im realen Leben der Horror, aber in filmischen Maßstäben ist sowas imo eindeutig dem Thriller zuzuordnen. Aber ist halt eine Streitfrage und der Streit lohnt nicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 November 2012, 14:13:09
Warum lohnt das nicht?^^

Dann ist TCM auch nur ein Thriller, und Martyrs, und Frontiers, Inside, Hostel, Saw und fast alle Slasher dieser Welt.

Horrorthriller kann man sagen, man kann auch noch Drama dazu nehmen, wenn man will. Aber Horror ist es allemal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 22 November 2012, 14:16:12
CITY COBRA Blu-ray 8/10 okay ne Blu kann besser aussehen, aber ok. Der Film ist und bleibt bei MIR über jeden Zweifel erhaben! Sly in seiner wohl coolsten Rolle als Cobretti, Nielsen war da noch heiß - geilste 80er Mucke am Start und dazu noch Geballer und dicke Sprüche - so muss das verf... nochmal aussehen, dann klappts auch mit der goldenen Himbeere! Nur wo Cannon draufsteht, is auch Cannon drin!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 22 November 2012, 15:31:48
Zitat von: mr. pink am 22 November 2012, 11:06:42
Poughkeepsie Tapes
Deine Anmerkungen treffen so ziemlich genau meine Meinung zum Film. So ganz passen Parodie und der Found-Footage-Horror in der Tat nicht zusammen, aber was den Horror-Gehalt angeht, ist der nicht von schlechten Eltern und extrem wirkungsvoll. Gerade die von dir beschriebenen Szenen (Spritze, Pfadfinder oder auch die Entführung auf offener Straße zu Beginn) sind extrem wirkungsvoll. Ich gehe davon aus, daß du mit dem Interview das des wiedergefundenen Opfers meinst, oder? Das jagt mir allein bei der Erinnerung daran kalte Schauer über den Rücken - verstärkt noch durch die eingeblendete Texttafel, was danach geschah.  :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 23 November 2012, 08:20:25
El habitante incierto - Uncertain Guest (Guillem Morales)
Überzeugende spanische Thrillerproduktionen gab es so einige im letzten Jahrzehnt, und Morales' Film, der auf einer recht alltäglichen Angst beruht (jemand verbirgt sich in meinem Haus) reiht sich ein zu den sehr sehenswerten Beiträgen zum Genre. Andoni Gracia als Félix und Mónica López in der Doppelrolle als Claudia/Vera überzeugen in einem Szenario, das gegen Mitte eine recht unerwartete Wendung nimmt, die mich zunächst nicht hundertprozentig überzeugt hat, aber dennoch eine ansprechende Idee darstellt. In der Nebenrolle als Martín ist der Regie-Visionär Agustí Villaronga zu sehen. Aufgrund der Versteckspiel-Situationen während des ganzen Films sind die Aktionen der Schauspieler und die Kameraarbeit präzise aufeinander abgestimmt, und auch wenn Morales es manchmal in der einen oder anderen Hinsicht etwas übertreibt, erweist sich der Film doch als anregend und dezent provozierend, gerade was auch die voyeuristische Seite der Thematik angeht. 7/10 Passend zum Thema empfehle ich die Geschichte "Der Sesselmann" von Edogawa Rampo.

Battles without Honor and Humanity 1-5 (Kinji Fukasaku)
Fukasakus Yakuza-Saga in fünf bruchlos aneinander anschließenden Filmen begeistert durch ihre stilistische Radikalität und Eigenwilligkeit. Ein unaufmerksamer Zuschauer wird bald hoffungslos untergehen in der Vielzahl von zwielichtigen Akteuren, die mal devot, intrigant, mal aufrührerisch ihren Weg durch die Unterwelt von Hiroshima und anderen japanischen Städten im Chaos der Nachkriegszeit suchen. Aufstieg und Fall vollzieht sich hier nicht am Beispiel eines einsamen Helden - obwohl das Schicksal von Shôzo Hirono (Bunta Sugawara) den roten Faden der Erzählung bildet -, sondern wird kaleidoskopartig in Gestalt zahlreicher Figuren gezeigt, die in einem Strom des gewalttätigen Überlebenskampfes am Betrachter vorbeiziehen. Die rohen, unüberschaubar hektischen Gewaltszenen bilden rückblickend gesehen den frühen Gegenpol zu der Ästhetik, die später John Woo im HK-Gangsterkino perfektionieren sollte. Gesamtnote: 8/10 (könnte bei erneuter Sichtung noch mehr werden)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 November 2012, 13:21:45
Zitat von: Stefan M am 22 November 2012, 15:31:48
Zitat von: mr. pink am 22 November 2012, 11:06:42
Poughkeepsie Tapes
Deine Anmerkungen treffen so ziemlich genau meine Meinung zum Film. So ganz passen Parodie und der Found-Footage-Horror in der Tat nicht zusammen, aber was den Horror-Gehalt angeht, ist der nicht von schlechten Eltern und extrem wirkungsvoll. Gerade die von dir beschriebenen Szenen (Spritze, Pfadfinder oder auch die Entführung auf offener Straße zu Beginn) sind extrem wirkungsvoll. Ich gehe davon aus, daß du mit dem Interview das des wiedergefundenen Opfers meinst, oder? Das jagt mir allein bei der Erinnerung daran kalte Schauer über den Rücken - verstärkt noch durch die eingeblendete Texttafel, was danach geschah.  :icon_eek:

Wo gibt es den denn schon auf Scheibe? Warte schon lange auf den Streifen - hab aber noch keine Infos hinsichtlich einer VÖ finden können..   :00000109:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 23 November 2012, 13:29:24
Zitat von: StS am 23 November 2012, 13:21:45
Zitat von: Stefan M am 22 November 2012, 15:31:48
Zitat von: mr. pink am 22 November 2012, 11:06:42
Poughkeepsie Tapes
Deine Anmerkungen treffen so ziemlich genau meine Meinung zum Film. So ganz passen Parodie und der Found-Footage-Horror in der Tat nicht zusammen, aber was den Horror-Gehalt angeht, ist der nicht von schlechten Eltern und extrem wirkungsvoll. Gerade die von dir beschriebenen Szenen (Spritze, Pfadfinder oder auch die Entführung auf offener Straße zu Beginn) sind extrem wirkungsvoll. Ich gehe davon aus, daß du mit dem Interview das des wiedergefundenen Opfers meinst, oder? Das jagt mir allein bei der Erinnerung daran kalte Schauer über den Rücken - verstärkt noch durch die eingeblendete Texttafel, was danach geschah.  :icon_eek:

Wo gibt es den denn schon auf Scheibe? Warte schon lange auf den Streifen - hab aber noch keine Infos hinsichtlich einer VÖ finden können..   :00000109:
Weiter oben haben wir das schon kurz thematisiert. Eine Veröffentlichung ist wohl in der Tat nicht geplant (laut englischsprachiger Wiki), deshalb habe ich auf Youtube zurückgegriffen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 November 2012, 13:48:21
Zitat von: Stefan M am 23 November 2012, 13:29:24
Zitat von: StS am 23 November 2012, 13:21:45
Zitat von: Stefan M am 22 November 2012, 15:31:48
Zitat von: mr. pink am 22 November 2012, 11:06:42
Poughkeepsie Tapes
Deine Anmerkungen treffen so ziemlich genau meine Meinung zum Film. So ganz passen Parodie und der Found-Footage-Horror in der Tat nicht zusammen, aber was den Horror-Gehalt angeht, ist der nicht von schlechten Eltern und extrem wirkungsvoll. Gerade die von dir beschriebenen Szenen (Spritze, Pfadfinder oder auch die Entführung auf offener Straße zu Beginn) sind extrem wirkungsvoll. Ich gehe davon aus, daß du mit dem Interview das des wiedergefundenen Opfers meinst, oder? Das jagt mir allein bei der Erinnerung daran kalte Schauer über den Rücken - verstärkt noch durch die eingeblendete Texttafel, was danach geschah.  :icon_eek:
Wo gibt es den denn schon auf Scheibe? Warte schon lange auf den Streifen - hab aber noch keine Infos hinsichtlich einer VÖ finden können..   :00000109:
Weiter oben haben wir das schon kurz thematisiert. Eine Veröffentlichung ist wohl in der Tat nicht geplant (laut englischsprachiger Wiki), deshalb habe ich auf Youtube zurückgegriffen.

Ah, okay - danke. Hab ich wohl überlesen. Der Film interessiert mich nämlich doch ein gutes Stück weit. Hat ja so einige positive Kritiken bekommen - und die Nachfolgewerke des Regisseurs ("Quarentine" und "Devil") waren zumindest nette Genre-Kost, wenn auch nicht gerade originell.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MäcFly am 23 November 2012, 14:37:26
Breaking Bad - Season 4

Fängt fast behäbig an und steigert sich dann beständig bis zur grandiosen Abschlussfolge "Face Off", die manch einem vll zu konstruiert erscheint - aber mal ehrlich: Mein Puls war während der letzten 4 Episoden dermaßen am Anschlag, dass ich darüber nicht mehr groß nachgedacht habe. Walter White wandelt sich endgültig zum zynischen, kalkulierenden und eiskalten Antihelden, während Gustavo Fring einfach ein durch und durch charismatischer Gegenspieler ist. Ich schließe mit der gängigen Meinung an: Beste Staffel bisher und theoretisch ein perfekter Abschluss für die Serie. Glaube kaum, dass die 5.Staffel das noch toppen kann, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

9/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 November 2012, 19:01:42
Basierend auf einer wahren Begebenheit aus den '80ern, handelt es sich bei ,,Friday Night Lights" (2004) um ein anständiges Football-Drama von Peter Berg (,,Battleship") – u.a. mit Billy Bob Thornton in der Haupt- sowie Amber Heard in einer kleinen Nebenrolle. Durchweg gut gespielt und in Szene gesetzt, beleuchtet der Film die ,,Umstände" einer besonderen High-School-Football-State-Meisterschaft in Texas, einschließlich der damit verbundenen emotionalen Belastungen auf die Player, Verantwortlichen und Angehörigen. Während die Spiele an sich prima arrangiert und eingefangen wurden, hätte ich mir (indes) jedoch etwas mehr Tiefgang ,,auf persönlicher Ebene" gewünscht. Was bleibt, ist ein solider, unterhaltsamer Genre-Beitrag, dessen Grundlage bzw. Materie Regisseur Berg und Produzent Brian Grazer im Folgenden ja auch in Gestalt der gleichnamigen Erfolgsserie weiter ausgebaut haben...

6/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Maddox am 23 November 2012, 20:25:23
Zitat von: StS am 23 November 2012, 19:01:42
,,Friday Night Lights" (2004)

Ist ne Weile her, als ich den sah, als Football-Fan ist der schon Pflicht denk ich, auch der Coach (Thornton) spielt gut auf. Die Darstellerleistungen der jungen Player, gut, sind halt allenfalls Durchschnitt, haben mich zuweilen auch gestört, aber es war durchaus atmosphärisch und wenn man sich für den Sport beigeistern kann, also ich hab schon mitgefiebert auf dem Weg zum  "Endspiel".
Bin mir nicht sicher, ob ich wegen der guten Ansprache vom Coach ("Be perfect"), auf die ich bei Youtube stieß auf den Film aufmerksam wurde, oder durch die Tatsache, dass die Postrock-Gruppe Explosions in the Sky den Score machten (welcher echt stark ist und unbedingt erwähnenswert ist). Ohne letzteren wäre der Film für mich doch schwächer gewesen (ganz stark der Track (Sonho dourado) ,
Spoiler: zeige
als im Dome der letzte Spielzug nicht zum Erfolg führte
, das hat einfach so gut gepasst.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 24 November 2012, 20:32:12
An einem Freitag in Las Vegas (Antonio Isasi-Isasmendi)
Aufwendiger Heist- bzw. Caper-Film (ist das eigentlich dasselbe?), der in stolzen zwei Stunden das Schicksal eines entführten Geldtransports schildert. Regisseur Isasi-Isasmendi machte wenige Jahre später noch mit dem etwas m. E. nicht allzu überzeugenden "Summertime Killer" auf sich aufmerksam, der vor allem am drögen Spiel seines Hauptdarstellers Christopher Mitchum krankt. Für die Hauptrolle "... Las Vegas" stand Gary Lockwood zur Verfügung, der im selben Jahr 1968 immerhin auch die Besetzung von "2001 - A Space Odyssey" anführte. Gutaussehend, aber oft auch etwas austauschbar, geht er neben Charakterköpfen wie Jack Palance und Lee J. Cobb im Gesamtbild ein wenig unter. Seine Mission kommt recht schwach rüber: Er will Rache für seinen Bruder nehmen, der durch eigenes Verschulden bei einem misslungenen Raubzug draufging. Auch sonst ist seine Figur eher zwielichtig, er verhält sich weitgehend skrupellos-kaltblütig, soll aber offensichtlich mit flotten Sprüchen und Posen dem Zuschauer immer wieder als Sympathieträger angedient werden. Elke Sommer wurde mit der weiblichen Hauptrolle betraut, ihr sich kaum verändernder koketter Blick nervt aber auf Dauer ein bisschen. Ansonsten gibt es die für das Genre übliche Technikverliebtheit. Es werden zahllose Knöpfe gedrückt, es wird geschweißt, geschraubt und was weiß ich nicht alles. Emotional wirkt das Ganze reichlich unterkühlt, ich für meinen Teil fand die meisten Figuren ungefähr gleich unsympathisch. Für Fans der Raubzug-Filmwelle wohl Pflicht, ich habe mich trotz der beeindruckend gefilmten Schauplätze (zu deren Wirkung auch die hervorragende DVD von Media Target beiträgt) öfters etwas gelangweilt. Auch die etwas aufdringlichen Big-Band-Klänge haben mitunter eher gestört als für Atmosphäre gesorgt. 6/10

Harukanaru Toki no Naka de - Priesterin des weißen Drachen (Nagisa Miyazaki/Aki Tsunaki)
Lyrisch-empfindsame Anime-OVA-Reihe über die Schülerin Karin, die auf magische Weise in die Stadt Kyô entrückt wird, die dem mittelalterlichen Kyôto nachempfunden ist. Dort muss sie die Rolle einer Ryûjin no Miko (Schreinmädchen des Drachengottes) übernehmen und Kontakt mit den Hachiyô aufnehmen, magiefähigen Beschützern, die ziemlich androgyn rüberkommen. Was bildliche Gestaltung und musikalische Untermalung angeht, sehr schön umgesetzt. Auch die überwiegend melancholisch-nostalgische Stimmung fand ich sehr ansprechend. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 24 November 2012, 20:40:23
Mindhunters
Vor langer Zeit schonmal gesehen und war damals schon wenig begeistert. Schöne Location und gute Kameraführung, das wars aber auch schon. Zu konstruiert das Ganze und die Figuren für FBI-Profiler die totalen Amateure. Das ganze Hin- und Herverdächtigen wird irgendwann langweilig, zumal man für keine der Figuren irgendwelche Sympathien aufbringen kann. Vielleicht kann der blanke Hintern von Dauergrinser Christian Slater für einige noch etwas retten. Für mich wars zu öde.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 25 November 2012, 03:35:50
Meine letzten Sichtungen im TV und auf BD:

Antichrist (TV)

Nachdem ich vom umjubelten "Melancholia" (mein erster Film, den ich von Lars von Trier sah) nicht sehr viel hielt, da er mir zu unfokussiert und daher nichtssagend erschien, war ich recht gespannt, was mich hier erwartet. Vorweg: Ich finde "Antichrist" deutlich besser als Triers aktuelles Werk.
Der als ruhiges Drama beginnende, sich langsam in Horrorgefilde hineinsteigernde und letztlich hammerharte Streifen um ein Paar, das seinen Sohn verlor, besticht einerseits durch die sogartige Stimmung, andererseits durch die schöne, aber auch etwas selbstgefällige Inszenierung. Die Spannungschraube zieht relativ langsam, aber unaufhörlich an. Im Finale geht Trier dann in die Vollen: Subtilität darf man hier keine suchen, mit Sex und Gewalt wird nicht gegeizt. Das weiß in seiner Deutlichkeit durchaus zu schocken. Gekleidet wird diese Tour-de-Force in ziemlich hübsche, hin und wieder aber auch selbstzweckhafte Bilder. Inwieweit die langen Schwarz-Weiß-Zeitlupen die Geschichte bereichern, sei mal dahingestellt - toll anzusehen sind sie auf jeden Fall.
Ein zugleich abstoßender wie auch faszinierender Film, der lange im Gedächtnis bleiben dürfte. 7/10

Hesher (Blu Ray)

Ohne große Kenntnis über den Steifen habe ich mir die Scheibe einfach mal geholt, da ich Gordon-Levitt in letzter Zeit sehr stark fand und der Titel in der Metallica-Schriftart daherkommt (was glücklicherweise auch keine bloße Zierde ist, der Soundtrack wartet mit einigen Songs der Thrash-Titanen auf ;->).
Der Film um eine Familie, die vor kurzem einen starken Verlust erlitt und nun von einem prolligen Rebellen belagert wird, schwankt ein bisschen unentschlossen zwischen Drama und Komödie. Sehenswert ist das Ganze dennoch, da das unkonventionelle Verhalten des Titel-"Helden" den Verlauf angenehm unvorhersehbar gestaltet - diesen Charakter und seine Beweggründe zu durchschauen und zu deuten, fällt selbst nach Ende des Films noch schwer.
Abgerundet durch den starken Soundtrack ergibt das einen guten Streifen. 7/10

Die kleine Randnotiz, dass in der Filmlandschaft scheinbar nur Asoziale am Abgrund der Gesellschaft Metal gut finden bzw. gar über die Musik charakterisiert werden (mir fällt zumindest spontan kein Gegenbeispiel ein), lassen wir mal unbemerkt stehen... ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 25 November 2012, 15:07:07
Policewomen (1974)
70er Drive-In-Actioner mit ner ziemlich ueberzeugenden Sondra Currie.
Trotz des Titels geht hier nur ein weiblicher Cop zu Werke.
Erstaunlich wenig Sleaze, aber schwer unterhaltsam wer solche Filme mag.
6/10 Punkten

The Package (1989)
Gene Hackman und Tommy Lee Jones in nem Actionthriller von Andrew Davis.
Kann ja eigentlich garnicht schiefgehen.
Nur seltsam das ich den Film heute wirklich das erste Mal sah, lief irgendwie immer an mir vorbei.
Definitiv zu empfehlen, sehr bodenstaendig und spannend gehalten.
7/10 Punkten

Latin Dragon (2004)
Faengt extrem billig an, Story is altbekannt, Schauspieler Mittelmass, aber das hier reisst es raus:
Die Martial Arts-Szenen sind extrem knackig und gut inszeniert, hat mir wirklich gut gefallen.
Zweites Plus sind die ganzen (zumindest fuer B-Verhaeltnisse) sehr bekannten und beliebten Darsteller:
Ein erblondeter Lorenzo Lamas, Gary Busey, James Hong, Robert LaSardo, Deron McBee (aka American Gladiator "Malibu") und
dazu der ziemlich talentierte Hauptdarsteller Fabian Carrillo.
Mir hat er Spass gemacht, gibt durchaus 6/10 Punkten.

Most Wanted (1997)
Ne Weile her das ich den sah, ziemlich unterhaltsamer Actioner.
Nix Weltbewegendes, aber fuer zwischen durch ganz nett, ich fand Keenen Ivory Wayans immer sehr ueberzeugend in Actionrollen.
Dazu noch Jon Voight als Boesewicht und Eric Roberts und Paul Sorvino in Nebenrollen.
Gibt ebenfalls so 6/10 Punkten.

Edit 1:
Camouflage (2001)
Leslie Nielsen, William Forsythe und Scary Movie-Dumpfbacke Lochlyn Munro in einer komplett unwitzigen Detektiv-Komoedie.
Kurzzeitig dachte ich bei einer Szene der Film koennte eine nette Blow Out-Verarsche werden, aber das loeste sich schnell in Wohlgefallen auf.
Ich hatte wirklich Muehe, den Film durchzustehen, schnarchlangweilig und niemals komisch, lasst bloss die Finger weg.
2/10 Punkten.

Edit 2:
Sacrifice
Christian Slater und Cuba Goodin Jr. in einem eher langweiligen B-Actioner, zudem will man uns noch Devon Bostick als hartgesottenen Gauner verkaufen.
Autsch, bis auf ein paar Ballereien gibt es wirklich nix Interessantes ueber den Film zu berichten.
Naja, Cuba ist zwar koerperlich in Topform, aber schauspielerisch hat er sich offensichtlich tierisch gelangweilt bei diesem Gehaltsscheck.
Gibt ganz knappe 4/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Angelus Mortis am 26 November 2012, 15:59:04
Wire in the Blood: Still She Cries
Wieder mal Dr. Tony Hill, der die Ermittlungen der Bradforder Polizei unterstützt, mal wieder geht's um einen Serienmörder ... alles beim Alten also. Und trotzdem kriegt diese Serie durch ihre (überwiegend) interessanten Charaktere und dadurch, dass sie gegen Ende immer nochmal an Tempo zulegen, immer wieder die Kurve aus dem Mittelmaß heraus.
7/10

Wire in the Blood: Darkness in the Light
Eigentlich siehe oben - hier mit weniger Tempo am Ende, dafür aber durchgehend etwas mehr Speck auf den Rippen. Hier geht's ausnahmsweise mal nicht "nur" um einen Serienkiller, sondern um Ritualmorde, was dem britischen TV-Krimi auch mal 'nen etwas anderen Anstrich gibt. Interessant, aber auch hier wieder nur mit Schönheitsfehler.
7/10

Mulan - Legende einer Kriegerin (2009)
Die jüngste Realfilm-Variante des klassischen Stoffes, vorher kannte ich nur die Disney-Version, an die dieser Film imho auch nicht wirklich herankommt: Obwohl der Film tendenziell eher langsam geschnitten ist, kommt dadurch, dass man hier versucht hat, möglichst die komplette Story (die eigentlich genug Stoff für zwei oder gar drei Filme hergegeben hätte, denke ich) auf knapp zwei Stunden zu erzählen, ein permanentes Gefühl von Hektik, von viel zu viel Auslassung auf. Trotzdem bietet Mulan schicke Bilder und gute Leistungen der meisten Darsteller, insofern sind 6/10 noch drin.

Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn
Hach ... Hamburger Exploitation-Kino, was gibt es herrlicheres? :icon_smile: Eine mehr oder weniger dünne Kriminalstory trifft auf Originalschauplätze, alte deutsche Schauspieloriginale sowie Kameraführung, Schnitt und Musik, die so auch aus Italien kommen könnten - schicke Genrekost. Letztlich fand ich den hier nicht ganz so gut wie die Zinksärge (denen gab ich 9/10), aber ein tolles filmisches Kleinod allemal.
8/10

Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache
Der dritte Hamburg-Film, der gerade in der Edition Deutsche Vita veröffentlicht wurde, wie schon die letzten beiden kann auch dieser einiges. Für mich als Mittzwanziger sind vor allem die Schauspieler, denen ich sonst höchstens mal beim Zappen auf dem Traumschiff oder bei der Küstenwache über den Weg gelaufen bin, in jungen Jahren zu sehen. :D Im Grunde gilt hier dasselbe wie oben. Der Plot hat mir zwar bei der Reeperbahn-Nacht etwas besser gefallen (einfach persönlicher Geschmack, kann das gar nicht so wirklich begründen), dafür fühlte sich dieser aber etwas handfester inszeniert an ... das sind aber Kleinigkeiten, unter'm Strich machen beide Filme Spaß auf hohem Niveau.
8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 26 November 2012, 16:14:33
Take Shelter (http://www.ofdb.de/film/203425,Take-Shelter) (2012)

Curtis ist das Abziehbild eines hart arbeitenden Mittelklasseamerikaner in Ohio. Frau, Kind, Haus, Hund, Pickup. Als er immer wieder von Träumen und Visionen über apokalyptische Stürme geplagt wird, gerät sein Leben aus den Fugen. Aufgrund seiner schizophrenen Mutter befürchtet er, ebenfalls dieses Schicksal zu erleiden und sucht sich ärztliche Hilfe. Dennoch beginnt er, den alten Tornadoschutzbunker hinter seinem Haus auszubauen und wird regelrecht besessen von der Angst, dass das Ende der Welt bevor steht und dem Drang, seine Familie beschützen zu müssen. In knapp zwei Stunden nimmt der Film den Mythos des stets handlungsfähigen, die Familie beschützenden Mannes des US-Kinos auseinander. Er trampelt nicht darauf herum und zieht ihn ins Lächerliche, sondern seziert ihn fein säuberlich mit dem Skalpell.

Sehr sehenswertes Psychodrama mit einem großartigen Michael Shannon in der Hauptrolle.

9/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Akayuki am 26 November 2012, 21:01:22
Bad Blood (http://www.ofdb.de/film/192719,Bad-Blood)

Bad Blood wirkt auf den ersten Blick wie "oldschooliges" HK-Kino. Die äußerst gut gemachte Kampfchoreografie sowie die tollen Stunts, sorgen bis zur ersten Hälfte für grundsolide Unterhaltung. Doch mit zunehmender Zeit driftet der (ohnehin nicht besondere) Plot ins chaotische ab. Leider will dann gar nichts mehr so richtig zusammenpassen. Vor allem die ärgerlichen und unglaubwürdigen Wendungen zerstören somit das solide Anfangsbild vollends. Das ist natürlich trotz (gerade) wegen des guten Casts besonders ärgerlich.

Böses Blut, schlechter Film... 4/10 Punkte




Menschenfeind (http://www.ofdb.de/film/10892,Menschenfeind)

Ein Gaspar Noé Film ist bekanntlich immer etwas ganz besonders. So auch der verstörende Psychotrip Menschenfeind. In kühlen und minimalistischen Bildern wird hier die Geschichte einer gescheiterten Existenz erzählt. Die bitterbösen Monologe des Antagonisten erzeugen durchweg blankes Entsetzten. Der nihilistische Film schildert die Hoffnungslosigkeit und Trostlosigkeit eines Menschen, der sich nicht mehr in das soziale Gefüge eingliedern kann/will. Für Arthaus Fans ist der Film eine klare Empfehlung.

Es lebe der grenzwertige Film.  9/10 Punkte




Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance (http://www.ofdb.de/film/6025,Lady-Snowblood-2-Love-Song-of-Vengeance)

Nachdem gerade der Erstling zum wahren Genre-Klassiker avancierte und unter anderem auch von Tarantino oft zitiert wurde, gelingt es Teil 2 leider nicht ansatzweise an diesen anzuknüpfen. Schuld daran ist vor allem das behäbige Tempo, mit dem die relativ einfache Geschichte erzählt wird. Auch fehlen die grandiosen Kamaraführungen die gerade Teil 1 zum Klassiker werden ließen. Dennoch ist der Film weitestgehend solide umgesetzt und kann gerade wieder im letzten Drittel Punkte sammeln. So ist Lady Snowblood 2 trotz der bezaubernden Meiko Kaji, leider nicht das erwartete Film-Highlight, dennoch aber sehenswert.

Die bildhübsche Meiko Kaji hat sich 7/10 Punkte verdient




Anazâ 0-kan (http://www.ofdb.de/film/233330,Anaz%C3%A2-0-kan)

Die OVA ist eine Prequelfolge zum Horror-Anime Another. Natürlich kann angesichts der kurzen Laufzeit nicht die selbe Spannung erzeugt werden, dennoch liefert die OVA eine interessante Vorgeschichte zum Geschehen der Serie.
Gerade das Ende ist (von der Inszenierung her) ein Schlag in die Magengrube, wenn auch keine Überraschung.

Für das schaurige "Puppenspiel" gibt es 7/10 Punkte




Die Schlümpfe (http://www.ofdb.de/film/207758,Die-Schl%C3%BCmpfe)

Das die Schlümpfe eines Tages mal auf der ganz großen Leinwand zu sehen sein würden, damit hätte wohl niemand gerechnet und gerade wegen der schönen Kindheitserinnerungen habe ich mir den Film auch angeschaut.
Wie zu erwarten war, ist der Streifen ein handzahmer Familienfilm geworden. Die Schauspieler sind mit Neil Patrick Harris und Jayma Mays sorgfältig ausgewählt. Für meinen Geschmack also die idealen Sympathieträger für diese leichte Kost.
Unterm Strich ist der Film also weder besonders aufregend noch schlecht.

Die Schlümpfe bringen leider nur 6/10 Punkte nach Schlumpfhausen zurück




Chaos;HEAd (http://www.ofdb.de/film/166316,ChaosHEAd)

Die Firmen Nitroplus und The 5pb. haben sich erst kürzlich mit Steins;Gate sowas wie ein kleines Denkmal gesetzt.
Schon drei Jahre zuvor schufen sie Chaos;HEAd, einen ganz besonderen Mysterythriller. Dieser erreicht, was die Atmosphäre und Spannung angeht, stellenweise sogar Higurashi Niveau. Auch wenn sich gerade wegen dem Mittelteil der Serie die Lager spalten, halte ich die gezeigten Ideen für grandios. Zudem kann bis zur letzten Minute eine unverschämt hohe Qualität gehalten werden. Fast jede Folge wartet mit einer (herben) Überraschung auf. Für Mysteryfans ist Chaos;HEAd definitiv eine Must-See Serie.

Chaos;HEAd ist der Mind-Fuck Deluxe. Somit 9/10 Punkte
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 27 November 2012, 21:28:40
Danke für den Hinweis auf Chaos;HEAd. Hört sich wirklich gut an. Another und evtl. Steins;Gate wollte ich mir irgendwann in nächster Zukunft auch mal anschauen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 28 November 2012, 00:33:58
Black Swan (Blu Ray)

Meinen Film des Jahres 2011 hab' ich nun nochmal zu Hause genossen - und der Psycho-Thriller wirkte auf mich noch genauso grandios wie damals im Kino.
Die realistisch-nüchterne, nah den Figuren folgende Inszenierung verschmilzt kunstvoll mit den anmutigen Ballett-Szenen und einer starken Bildsprache, welche die interessanten inhaltlichen Aspekte um Befreiung und Emanzipation (sei es vom Elternhaus, von sexuellen Hemmungen oder in gefühlsmäßiger Hinsicht) astrein unterstreicht. Herrlich, wie die Handlung von Schwanensee auf den Streifen übertragen wird und der von Clint Mansell superb arrangierte Soundtrack eingesetzt wird - der finale Tanz avanciert somit zu einer der stärksten Sequenzen der letzten Zeit. Natalie Portman agiert herausragend, doch auch Vincent Cassel punktet mit einer eindringlichen Ausstrahlung.
Ein genial gespieltes und fantastisch gefilmtes Kunstwerk. 9/10

Cold Blood (Kino)

An sich gehören aktuelle Kino-Filme ja in ihren eigenen Thread; doch der Fakt, dass es zu diesem Film noch keinen gibt, suggeriert mir, dass das Interesse sehr gering ist und die Erstellung eines solchen sich nicht lohnt. Schade eigentlich, denn ich fand den Streifen überraschend gut.
Das Thriller-Drama rund um ein vor dem Gesetz flüchtenden Geschwisterpaar punktet mit einer eiskalten Atmosphäre (schickem Schnee-Setting sei Dank) und einem simplen, aber effektiven Aufbau - ruhige, rührende Szenen (mit Olivia Wilde) und spannende, mit Gewalt nicht zu sehr geizende Sequenzen (mit Eric Bana) wechseln sich in einem guten Rhythmus ab und werden schließlich stark zusammengeführt. Lediglich der Handlungsstrang um eine von ihrem Vater klein gehaltene Polizistin wirkte mir zu klischeehaft und oberflächlich.
Ein strukturell wie auch autmosphärisch schöner Streifen. 7/10 (mit Tendenzen zur 8)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 November 2012, 00:39:30
@ Teppi

Schau Dir mal den Link an, ist Dir das aufgefallen?

http://cinematiccorner.blogspot.de/2012/02/48-hidden-images-in-black-swan.html (http://cinematiccorner.blogspot.de/2012/02/48-hidden-images-in-black-swan.html)

Wirklich eine großartige Szene und ich freue mich schon drauf, sie diesmal bewusst mit diesen Details zu sehen.  :icon_smile: Das Thema Dualität wird dadurch jedenfalls auch noch mal künstlerisch betont.

Bewertung sieht bei mir genau so aus. Es ist immer interessant, wie Aranofsky ein Thema nimmt (bei The Wrestler auch) bei dem man denkt, man würde wissen, wie er das anpackt und dann ist seine Sicht auf diese Themen doch eine ganz unerwartete. Und in beiden Filmen geht es primär gar nicht um das eigentliche Thema, was ich sehr schön finde. Dazu noch sein Händchen für vielschichtige Charaktere (den Drehbuchautoren sei Dank) und die Atmosphäre, die man einsaugt, herrlich!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 28 November 2012, 01:04:56
Zitat von: Mr. Blonde am 28 November 2012, 00:39:30
@ Teppi

Schau Dir mal den Link an, ist Dir das aufgefallen?

http://cinematiccorner.blogspot.de/2012/02/48-hidden-images-in-black-swan.html (http://cinematiccorner.blogspot.de/2012/02/48-hidden-images-in-black-swan.html)

Ca. die Hälfte der dort aufgeführten Sachen habe ich entdeckt, doch vor allem in der Club-Szene gingen dann wohl doch ein paar Details an mir vorbei - da wurde man aber auch mit Eindrücken erschlagen ^^
Es spricht natürlich für den Film, wenn es immer noch ein paar neue Sachen zu entdecken gibt.

Da du es auch ansprachst: Ein Aspekt, den ich noch vergas zu erwähnen, ist wie effektiv Aronofsky noch nebenbei ein auf Show und Schönheit (Black Swan) bzw. Spektakel (The Wrestler) ausgelegtes Kulturgut demaskiert und seines Glanzes beraubt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 November 2012, 01:16:46
Ich konnte mich an diese Details gar nicht mehr erinnern, muss aber das ein oder andere Detail damals auch erkannt haben, schließlich hatte ich nie Probleme, Brad Pitts Sekundenbruchteil-Auftritte in Fight Club zu erkennen.  :D

Und in gewisser Weise hat er auch mit "Requiem for a Dream" den jungen Menschen den Drogenkonsum "versalzen", indem er gezeigt hat, dass das doch gar nicht so cool ist und zwar anhand der jugendlichen Zielgruppe selbst. Ich glaube, es macht ihm Spaß, populäre Dinge zu zerpflücken.

Das Mütterchen, was unbedingt ins Showbusiness, also ins Fernsehen will und sich dafür selbst kaputt macht, ist ja auch ein Statement, was in Deine Richtung geht. Auch hier wird der Schein zerstört.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 28 November 2012, 04:13:56
Zitat von: Akayuki am 26 November 2012, 21:01:22
Chaos;HEAd (http://www.ofdb.de/film/166316,ChaosHEAd)

Die Firmen Nitroplus und The 5pb. haben sich erst kürzlich mit Steins;Gate sowas wie ein kleines Denkmal gesetzt.
Schon drei Jahre zuvor schufen sie Chaos;HEAd, einen ganz besonderen Mysterythriller. Dieser erreicht, was die Atmosphäre und Spannung angeht, stellenweise sogar Higurashi Niveau. Auch wenn sich gerade wegen dem Mittelteil der Serie die Lager spalten, halte ich die gezeigten Ideen für grandios. Zudem kann bis zur letzten Minute eine unverschämt hohe Qualität gehalten werden. Fast jede Folge wartet mit einer (herben) Überraschung auf. Für Mysteryfans ist Chaos;HEAd definitiv eine Must-See Serie.

Chaos;HEAd ist der Mind-Fuck Deluxe. Somit 9/10 Punkte

DAS hoert sich einfach nur geil an.  :icon_eek:

18 Fingers Of Death (2006)
Mockumentary ueber Martial Arts.
Die extrem niedrige IMDB-Bewertung ist etwas verwunderlich, denn so uebel ist das Ganze wirklich nicht.
Es gab viele Schmunzler und ein paar echt gelungene Szenen, bei denen ich mir wirklich den Bauch hielt vor Lachen, vor allem
die Synchronisationsszene war ein Brueller. Obendrein gibt es noch sehr treffliche Parodien bekannter Actiondarsteller.
Sogar einige bekannte Gesichter haben sich vor der Kamera versammelt, meist nur in kleinen Rollen, aber immerhin.
Da waeren Lorenzo Lamas, Bokeem Woodbine, Pat Morita, Robin Shou und sogar Don "The Dragon" Wilson haben sich zu nem Auftritt hinreissen lassen.
Wie der Regisseur das bewerkstelligte ist mir schleierhaft, machte aber Spass.
Gibt solide 5/10 Punkten.

A Sound Of Thunder
Autsch, das war ja schon fast schmerzhaft den zu kucken.
Zu dem warum und weshalb muss ich wohl nicht viel sagen, die meisten User hier drin haben den Film durchleiden muessen.
Geb gnaedige 3/10 Punkten.

Fireball (2009)
Hm, also erst hat mich die (teilweise) eingesetzte Wackelkamera schon abgeschreckt, aber dann haben die Kaempfe richtig angefangen und mich ehrlich gesagt von den Socken gehauen.
Sowas kann ich wirklich getrost auf die teilweise saubrutalen und ausgedehnten Kampfszenen beschraenken und eine knackige 8/10 Punkten zuecken. Wow, wirklich ueberrascht. Wandert wohl ins Regal.  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 28 November 2012, 11:00:24
Fireball hatte mich auch wirklich überrascht, einer der besten Thai-Klopper überhaupt, und das auch abseits der Action-Szenen. Auch ist es toll, mal was anderes zu sehen, als das übliche Eine Person läuft von A nach B und macht alles platt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 28 November 2012, 14:55:11
Im Kino habe ich zuletzt drei aktuelle Horror-Filme gesehen, glücklicherweise musste ich nicht dafür bezahlen (Presse), denn sie waren alle drei auf unterschiedliche Weise schlecht:

Maniac (2012)

Das Remake von Aja versprach am meisten, schafft es aber nicht mehr, der Serienkiller-Thematik von damals noch etwas neues abzugewinnen, da das Genre in den letzten 30 Jahren schon viel in dieser Hinsicht geleistet hat. Insgesamt kein schlechter Film, gut gespielt und gemacht, aber die selbst für einen Horror-Film Marke Aja explizite Gewalt wird dabei zum Selbstzweck und wird die Thematik für "Nicht-Splatter-Fans" überdecken. Für Fans der harten Gangart (selbstzufriedenes Zitat schon jetzt in der OFDB " für den Normalseher ist das bestimmt too much"), die mal wieder so richtig sehen wollen, wie Frauen verhackstückt werden, natürlich genau das richtige.

Silent Hill - Revelation 3D (2012)

Viel Gewalt und Monster - aber kein Vergleich zu "Maniac" - leider aber zu sehr am Computerspiel orientiert. Fehlender Aufbau, mangelhafte Charakterisierungen, keine Story - stattdessen nur ein Horror-Szenario nach dem anderen, ohne Ruhephasen. Schlicht langweilig, sollte ab 12 freigegeben werden, da für 14jährige wahrscheinlich noch spannend. 3D natürlich unnötig, aber man kann damit Geld verdienen.

Possession - Das Dunkle im Herzen Hollywoods (2012)

Typische Story vom besessenen Mädchen, dem der Dämon ausgetrieben werden soll. nichts neues, aber ganz okay, leider in eine furchtbar verlogene Hollywood - wir sind geschieden, aber unsere Ehe wird trotzdem gerettet - Schmonzette eingebettet, was der Thematik aus meiner Sicht sehr schadet.


Dagegen zwei Filme von viel besserer Qualität in meiner Italo-Western Werkschau:

Eine Pistole für Ringo (1965)

Zu Unrecht unterschätzter Film, der als frühes Werk das erste war, dem es gelang Spannung und Witz genial zu verbinden. Gemmas Rolle war Vorbild für die späteren Terence Hill-Persiflagen. In seiner moralischen Sichtweise und charakterlichen Originalität weit innovativer als die meisten neuen Filme, aber auch die meisten späteren Italo-Western, 8,5/10 Punkte

Ringo kehrt zurück (1965)

Zwar vom selben Team, aber kein Sequel, sondern gänzlich anders angelegt. Selbst der Name Ringo stimmte nicht mehr, wurde aber auch im Originaltitel als Werbung verwendet. Typisches Westerndrama, im Detail originell - erst nach einer Stunde wird richtig geballert - aber weit weniger innovativ als der erste "Ringo". Ist seltsamerweise heute trotzdem beliebter, da typischer für das Italo-Western-Genre. Doch selbst ein guter Kritiker wie "Blade Runner", der sich als einer von Wenigen dem Genre richtig widmete, irrt, wenn er meint, dass der Film keine neue Story erzählt. "Ringo kehrt zurück" war einer der ersten - 7/10 Punkte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: quaker am 28 November 2012, 16:50:51
Common Law

Mal wieder leider eine Serie, die aufgrund von schwachen Quoten nach einer Season schon wieder abgesetzt wurde. Die Staffel ist in sich auch abgeschlossen, es gibt also keine bösen Cliffhanger, die dann nie aufgelöst werden. Die Folgen waren immer ein sehr spaßiges und kurzweiliges Vergnügen und die Wortgefechte der beiden Hauptdarsteller waren auch immer sehr unterhaltsam. Highlights der Folgen waren natürlich immer die Szenen von der Paartherapie. :icon_lol:

Wer was kurzweiliges im Serienformat sucht, kann auf jeden Fall mal reingucken. Die 12 Folgen hat man dann auch relativ schnell weggeguckt. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 28 November 2012, 17:01:45
Sein oder Nichsein (http://www.ofdb.de/film/3546,Sein-oder-Nichtsein)

Ich bin gar kein besonderer Lubitsch-Fan, dieser gestriegelte Salon-Humor hat eindeutig seine Grenzen, aber den hier hatte ich als sehr gut in Erinnerung und habe mich jetzt wieder köstlich amüsiert. Schön bissig und ein Wagnis zu seiner Zeit, mit einer guten Portion Selbstreflexion und -ironie – das ist und bleibt ein Klassiker, bei dem manch schnell hingeratterte Dialogzeile erst beim zweiten Ansehen zur Geltung kommt. Kurioses Randphänomen: Irgendwo hab ich mal was darüber gelesen, wie oft bei Lubitsch Türen zu sehen sind, die auf- oder zugehen. Mit dem Effekt, daß mir auch dieser Film vorkommt wie vollgestopft mit Türen, tatsächlich: immer wenn eine Figur die Szene betritt, zieht die Kamera zuerst auf die Tür, beim Abgang ebenso, und dann gibts noch ein paar Türen, hinter denen etwas vorgeht... wirklich erstaunlich!

Der nackte Mann auf dem Sportplatz (http://www.ofdb.de/film/13094,Der-Nackte-Mann-auf-dem-Sportplatz)

Einer der unbekannteren Filme von Konrad Wolf (entstanden so zwischen Goya und Solo Sunny), und es ist auch klar warum: Ein kaum verschlüsseltes Porträt seines Freundes und Akademiekollegen Werner Stötzer (damit aber auch gleichzeitig allgemeines Künstler- bzw. Selbstportrait), der mit den Tücken des real existierenden Realismus zu ringen hat: Knappes Material, tonangebende Parteikader und kaum Verständnis beim werktätigen Publikum. Alles an echten Locations gedreht (u.a. Stötzers Berliner Atelier), viel Originalton (damals noch nicht selbstverständlich), viel natürliches Licht, agile Kamera, ungeschönte Bilder, Laiendarsteller, Kohlhaases hingeworfene, lakonische Dialogbrocken. War damals für die entsprechende Klientel bestimmt ein passendes Abbild, heute aber eher schwer zugänglich (mein Vater verkehrt(e) in den entsprechenden Kreisen, daher habe ich überhaupt Infos/einen Ansatz).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 November 2012, 17:38:04
Zitat von: Bretzelburger am 28 November 2012, 14:55:11
Viel Gewalt und Monster - aber kein Vergleich zu "Maniac" - leider aber zu sehr am Computerspiel orientiert. Fehlender Aufbau, mangelhafte Charakterisierungen, keine Story - stattdessen nur ein Horror-Szenario nach dem anderen, ohne Ruhephasen. Schlicht langweilig, sollte ab 12 freigegeben werden, da für 14jährige wahrscheinlich noch spannend. 3D natürlich unnötig, aber man kann damit Geld verdienen.

Hast Du Silent Hill mal gespielt? Dann würdest Du ja wissen, dass man da nicht von "einem Computerspiel" sprechen kann, zumal Revelations wie schon Teil 1 munter mit Motiven der ganzen Videospielreihe hantiert. Das es in den Spielen um Atmosphäre und eben nicht darum geht, viel Gewalt und viele Monster zu zeigen, sollte man schon wissen, wenn man sowas schreibt. Genau das ist Silent Hill (ich habe 1-3 gespielt) nämlich nicht, sinnlose Horrorszenarios, ohne Ruhephasen, sondern zeitweise passiert nichts actionreiches, es gilt Rätsel zu lösen oder man verliert sich in der Stimmung der Stadt. Die Protagonisten sind psychologisch auch interessant, innerlich kaputt und tragen zumeist eine furchtbare Last mit sich herum, welche sich in Silent Hill visuell manifestiert. So einfach ist das dann doch alles nicht.  :icon_razz:

Übrigens kritisieren nahezu alle Fans der Spiele, dass Teil 2 schlecht ist und kein Bisschen das ist, was im Titel steht. ;) Also von "zu sehr am Computerspiel" kann absolut keine Rede sein.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 28 November 2012, 22:25:52
Die Bemerkung zum Computerspiel war hier nur die Kurzfassung - gemeint war damit ausschließlich, das der Film ständig von einem Computerszenario zum nächsten wechselt. Das das Spiel wesentlich mehr zu bieten hat, weiß ich. Mit Orientierung meinte ich nicht Nachahmung oder qualitative Gleichsetzung, sondern nur das Benutzen der auch im Spiel vorkommenden Figuren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 November 2012, 22:50:21
Gut, das klang nämlich sehr einseitig. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rollo Tomasi am 29 November 2012, 13:54:57
Zitat von: ratz am 28 November 2012, 17:01:45
Sein oder Nichsein (http://www.ofdb.de/film/3546,Sein-oder-Nichtsein)

Ich bin gar kein besonderer Lubitsch-Fan, dieser gestriegelte Salon-Humor hat eindeutig seine Grenzen, aber den hier hatte ich als sehr gut in Erinnerung und habe mich jetzt wieder köstlich amüsiert. Schön bissig und ein Wagnis zu seiner Zeit, mit einer guten Portion Selbstreflexion und -ironie – das ist und bleibt ein Klassiker, bei dem manch schnell hingeratterte Dialogzeile erst beim zweiten Ansehen zur Geltung kommt. Kurioses Randphänomen: Irgendwo hab ich mal was darüber gelesen, wie oft bei Lubitsch Türen zu sehen sind, die auf- oder zugehen. Mit dem Effekt, daß mir auch dieser Film vorkommt wie vollgestopft mit Türen, tatsächlich: immer wenn eine Figur die Szene betritt, zieht die Kamera zuerst auf die Tür, beim Abgang ebenso, und dann gibts noch ein paar Türen, hinter denen etwas vorgeht... wirklich erstaunlich!


Ein fantastischer Film, ich kann eigentlich gar nicht glauben, dass so ein Film zur damaligen Zeit überhaupt möglich war. Wirkt für mich heute noch frisch! Für mich 10/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 29 November 2012, 16:10:07
Als einer der letzten Menschen auf diesem Erdball ackere ich mich - nachdem ich mir das bereits seit Monaten vorgenommen hatte - gerade durch die erste Staffel von "Six Feet Under". Eine Folge daraus fehlt noch, und was soll ich sagen? Es wurde nicht zu viel versprochen. Ich bin restlos begeistert und mag eigentlich gar nicht mehr aufhören zu gucken. Für die ersten zwölf Folgen benötigte ich nur wenige Tage, und auch wenn ich mir sage, daß man jede Folge für sich erst einmal auf sich wirken lassen sollte, schiebe ich doch noch eine hinterher.

So viele interessante Figuren findet man wirklich nur ganz selten. Das sorgt auch dafür, daß jeder Handlungsstrang höchste Aufmerksamkeit geschenkt bekommt - immer wenn man sich aufgrund des Szenenwechsels kurz "Schade, daß die das jetzt unterbrechen, ich möchte doch wissen, wie es weitergeht" sagt, stellt man fest, daß dafür ein anderer Strang weitergeht, bei dem man kurz vorher ebenfalls "Schade, daß die das jetzt unterbrechen, ich möchte doch wissen, wie es weitergeht" gedacht hat.  ;) Natürlich kristallieren sich frühzeitig einige Lieblinge heraus (bei mir sind es bislang Nate und Claire), aber hier kommt jede Figur zu ihrem Recht, weshalb es auch nicht schwer fällt, sie liebzugewinnen. Brenda macht es einem natürlich nicht ganz leicht mit ihrer Abhängigkeit von ihrem Bruder und Dave bleibt die ersten Staffeln extrem unsympathisch, um dann später nur durch kleine Szenen immer positiver zu wirken. Allerdings wird aus ihren Schwächen kein Hehl gemacht, jeder hat seine Macken oder auch schlichtweg Charakterfehler, so daß es hier niemanden gibt, der nur "nett" ist. Sehr erfreulich finde ich auch den Umgang mit der Homosexualität in der Reihe. Sie wird als etwas völlig Normales dargestellt (sogar Küsse unter Gleichgeschlechtlichen werden nicht weggeblendet) und trägt nicht die Verklemmtheit, die sich gerne in Lächerlichmachung von Schwulen äußert, so vieler Filme in sich.

Diese erste Staffel ist ein absoluter Höhepunkt der Fernsehgeschichte. 10/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 29 November 2012, 22:42:29
Mein großer Freund Shane (OT: Shane), USA 1953 (http://www.ofdb.de/film/8039,Mein-gro%C3%9Fer-Freund-Shane)

Ein überaus eigenständiger und für seine Entstehungszeit untypischer Western von George Stevens, der in manchen Aspekten Entwicklungen des Spätwesterns in den 1960er und 1970er Jahren vorwegnimmt. Obwohl er geradezu archetypische Westernmotive verarbeitet, wie den Kampf der einstmals landbeherrschenden Rinderbarone gegen die nachrückenden einfachen Farmer oder den geheimnisvollen Fremden mit einer dunklen Vergangenheit als Revolverheld, so steht SHANE in vielem quer zur typischen Westernästhetik und -moral der 1950er Jahre.  Keine Standardkulissen von Westernstädten und Cowboyrequisiten aus dem Fundus prägen den Film, sondern realistisch ärmliche, ja manchmal dreckig bekleidete Farmer, die tatsächlich hart arbeiten müssen. Ihre kleinen Hütten wirken verloren vor der gewaltigen Kulisse der Berge Wyomings, die George Stevens in großartigen Panoramaaufnahmen einfängt.

Der wurzellose Fremde Shane (Alan Ladd) kommt in die Gegend, will sein Leben ändern und nimmt eine einfache Stellung als Arbeiter bei einer Farmersfamilie an. Doch die Farmer geraten unter den Druck des Rinderbarons, der sie aus seinen Weidegründen vertreiben will und dafür den Revolverhelden Wilson (Jack Palance) engagiert. Was SHANE von vergleichbaren Filmen unterscheidet, ist seine Einstellung zur Gewalt. George Stevens war sichtlich vom Zweiten Weltkrieg geprägt, er wollte keine Ballereien, wo die Cowboys locker durch den Kugelhagel spazieren. Hier hat schon eine Kugel furchtbare Wirkungen, der Tod ist niederträchtig und dreckig. Vor allem: Ein Mord geht auch nicht spurlos am Täter vorbei. Der Fremde Shane hält sich lange im Hintergrund, man ahnt nur seine unausgesprochene Vergangenheit, aber am Ende muss er sich entscheiden. Doch wie auch immer es ausgeht: die Zeit der Revolverhelden ist vorbei. Darin greift SHANE der künftigen Entwicklung des Westerngenres weit voraus.
Der Film ist zwar nicht unbekannt oder ganz vergessen, aber doch inzwischen etwas in die Geschichte versunken. Ein Wiedersehen lohnt sich allemal. 8/10.   
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 2 Dezember 2012, 02:35:37
Road to Perdition

Mal wieder meinen zweitliebsten Mafia-Film (hinter "Casino", und ja, somit noch vor dem Paten etc.) auf DVD genossen.
Mendes hüllt sein düsteres Drama um Familie, Loyalität und Rache in wunderbar ruhige und wunderschön anzusehende Bilder. Die kunstvolle Kamera und die 1A Ausstattung komplettieren den optischen Genuss. Dank der Star-Riege (besonders Tom Hanks und Paul Newman, welcher hier ein letztes Mal richtig auftrumpfen darf) kommen die inneren Konflikte der Hauptcharaktere bestens zur Geltung, während sich Jude Law für den gewissen Schuss Verrücktheit und Spannung verantwortlich zeigt. Zum ganz großen Meisterwerk fehlt lediglich eine noch bessere Leistung des immerhin guten Kinderdarstellers.
Ein emotionaler und inszenatorisch eleganter Mafia-Streifen der Extra-Klasse. 9/10


Dann gab's noch ein paar Blockbuster im TV in den letzten Tagen:

Knight and Day

Meine durchschnittliche Meinung nach dem Kino-Besuch damals wurde bestätigt.
Der Streifen startet auf derart debile Weise, dass man sich schon fast schämt, dass man diesen Schabernack spaßig findet. Cruise verbreitet mit seiner abgeklärten Art einfach Freude. Irgendwann hat man sich an diesem sinnlosen Schmarn jedoch sattgesehen, die absurde Chose kippt allmählich von lustig zu langweilig, die Lacher werden immer seltener. Während Diaz ihre anfängliche Aufgabe als hilfloser Spielball zwischen den Spionen ganz gut meistert, nervt sie mit ihrer "3 Engel für Charlie" Toughness im weiteren Verlauf eher.
Zu Beginn blöd aber spaßig. Später nur noch blöd. 5/10

Der unglaubliche Hulk

Eine ziemlich belanglose Comic-Verfilmung, die keinem wirklich wehtut, aber auch nicht richtig mitzureißen vermag.
Die Geschichte verläuft in den gewohnten Bahnen, keine Überraschungen an dieser Stelle. Was leider wahrlich fehlt, ist der nötige Schuss Humor, welcher die weiteren Marvel-Filme (bspw. "Iron Man", "Thor" oder halt "The Avengers") so kurzweilig machte - vor allem wenn es um ein grünes Monster mit Megakräften geht, wirkt die ernste Herangehensweise etwas ungeschickt. Dafür darf man sich an zwar wenigen, aber immerhin recht nett inszenierten Action-Szenen erfreuen - in 2 der 3 Scharmützel kracht's mit allerlei Krawall. Norton und Roth sind an sich arg überqualifiziert für die eher anspruchslosen Rollen, aber sei's drum.
Ein lediglich mittelprächtiger Marvel-Streifen, da ist man besseres gewohnt. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Dezember 2012, 20:54:33
Mit ,,Wir sind die Nacht" (2010) habe ich tatsächlich mal einem deutschen Horror-Streifen eine Chance eingeräumt – u.a. weil der Trailer gar nicht mal so schlecht aussah sowie selbst im Ausland einige positive Reviews zu entdecken waren. Auf handwerklicher Ebene ist der Film dann auch erstaunlich gut gelungen: Optik, Schnitt, Tempo und Inszenierung stimmen – ja selbst die CGI-Effekte können über weite Strecken überzeugen. Einzelne Szenen sind gar richtig klasse geraten, wie z.B. eine ,,Verwandlung" in einer Badewanne – und ein Stück von ,,Vast" im Abspann zu hören ist natürlich immerzu herzlich willkommen. Alles in allem gibt es an der konkreten Regiearbeit Dennis Gansels (,,die Welle") kaum etwas zu meckern. Auf anderen ,,Ebenen" sieht es aber leider ein wenig anders aus: Die Figuren sind durch die Bank weg bloß oberflächlicher Natur, viele Dialoge wirken aufgesetzt und werden dazu noch arg hölzern vorgetragen – worüber hinaus etliche eigentlich durchaus clevere Ideenansätze einfach nicht zu Ende gedacht bzw. umfassend ausgearbeitet wurden. Im Gegensatz zu ihrer Make-up-Arbeit zu Beginn des Films gefiel mir die hübsche Karoline Herfurth in der Hauptrolle im Grunde durchweg prima – wohingegen Nina Hoss als ,,Obervampirin" nicht über die notwendige Ausstrahlung für den Part verfügt und Anna Fischer als ,,Loveparade-Girly" (von einer einzigen Szene mal abgesehen) gleichermaßen nervt wie furchtbar schlecht spielt. Vervollständigt wird das ,,Damen-Quartett" von Jennifer Ulrich, welche indes mit stilvollem Auftreten und darstellerischem Talent zu überzeugen vermag. Berlin bietet ein adäquates Setting mit einigen coolen Locations, die obligatorische Liebesgeschichte geht durchaus in Ordnung und das Ende lässt (natürlich) die Möglichkeit einer Fortsetzung offen – statt einer solchen würde ich mich persönlich jedoch mehr über ein nettes, hier und da ruhig auch geringfügig strafferes US-Remake freuen...   4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 2 Dezember 2012, 23:27:21
Die Anna-Fischer-Figur ist in der Tat nicht leicht auszuhalten, ansonsten ein durchaus ansprechender Film, der aus meiner Sicht vor allem vom Charisma der Herfurth enorm profitiert ... k. A., was ein US-Remake da bringen sollte. Da würde doch nur alles glattgebügelt und in Belanglosigkeit ertränkt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 3 Dezember 2012, 02:09:09
Confessions Of An Action Star (2005)
Wo 18 Fingers Of Death noch halbwegs okay war, so stinkt der hier total ab.
Strunzlangweilig, furchtbare Schauspieler, selbst die paar ordentlichen Schauspieler die sich hier versammelt haben in kleineren Nebenrollen (Eric Roberts, Ernie Hudson, Carrie-Anne Moss, Michael T. Weiss) machen da keinen Unterschied mehr.
So ein bescheidenes Filmchen, gnaedige 2/10 Punkten, und die gibt es auch nur fuer ein paar nette Titel-Verarschungen.

Collision Course (1989)
Jay Leno ( :icon_eek:) und Pat Morita in einer eher unbekannten Actionkomoedie, die eigentlich ganz gut unterhaelt.
Es werden zwar so ziemlich alle Klischees rausgekramt und breitgetreten, aber auf ne durchaus charmante Weise.
Auch sehr nett war das Wiedersehen mit Tom Noonan und Randall "Tex" Cobb.
Ach ja, alleine schon
Spoiler: zeige
der Finishing Move beim Boesewicht ziemlich am Ende des Films ist die Sichtung wert. Fuer nen PG-13 Film schon ziemlich heftig, auch was da an Fluechen so abgeht.

Gibt nette 6/10 Nostalgie-Punkte.

Moonshine Highway (1996)
Fuers amerikanische TV in Kanada gedrehter Film ueber Alkoholschmuggeln waehrend der Prohibition, der leider unter dem Durchschnitt bleibt.
Zwar hat man Kyle MacLachlan fuer die Hauptrolle des coolen Alkoholschmugglers verpflichten koennen, aber das wars auch schon.
Wirklich nett sind nur ein paar Autojagden ueber abgelegene Dorfstrassen mit ein paar coolen Explosionen.
Rettet den Film aber auch nicht ueber ne 4/10 Punkten hinaus.
Schade, denn ich mag solche Filme wirklich gerne.
Schlaegt halt nix White Lightning wenn es ums Alkoholschmuggeln geht.  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 3 Dezember 2012, 09:52:46
Zitat von: Hedning am  2 Dezember 2012, 23:27:21
k. A., was ein US-Remake da bringen sollte. Da würde doch nur alles glattgebügelt und in Belanglosigkeit ertränkt.

Bei dem Film war doch im Grunde auch alles glatt und belanglos - okay, bis auf einige "holprige" Momente, wie sie in deutschen Filmen des Öfteren zu finden sind...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 3 Dezember 2012, 10:03:42
Hat es überhaupt mal ein US-Remake eines ausländischen Films gegeben, das man der Vorlage aus irgendwelchen Gründen vorziehen sollte? Mir fällt keines ein.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 3 Dezember 2012, 10:08:05
Zitat von: Hedning am  3 Dezember 2012, 10:03:42
Hat es überhaupt mal ein US-Remake eines ausländischen Films gegeben, das man der Vorlage aus irgendwelchen Gründen vorziehen sollte?

Muss ich sie jetzt wirklich alle hier aufzählen...?   :icon_lol:
In der Hinsicht solltet Ihr meinen Geschmack doch eigentlich schon kennen...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rollo Tomasi am 3 Dezember 2012, 19:58:06
A lonely place to die

Ein fieser, kleiner Thriller, mit Elementen des Horrorfilms! Wie man so sagt, schnörkellos inszeniert, und dennoch mit schönen Wendungen ausgestattet. Durchweg spannend! Tolle Darsteller, besonders die Bösewichte sind top! Sehr empfehlenswert! 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 3 Dezember 2012, 22:01:39
Payback (DVD)

Mel Gibson in einer seiner ruppigsten Rollen: Als betrogener Räuber will er sich sein Geld wiederholen und legt sich dabei mit dem Verbrechersyndikat in Chicago an. Auf seiner Rache-Mission geht er nicht nur sprichwörtlich über Leichen: Immer wieder werden die Gespräche knackig kurz gehalten, lieber schnell geschossen anstatt lange geredet. Sozugen das genaue Gegenteil eines Tarantino, der Spaßfaktor pegelt sich aber auf einem vergleichbaren Niveau ein. Zynismus und galliger Humor sind ständiger Begleiter auf diesem düsteren, und dennoch lässigen Rachefeldzug, welcher sich durch allerlei Zwischenfälle herrlich unvorhersehbar gestaltet. Dazu passend präsentiert sich der Neo-Noir-Streifen mit einem blass-blauen Farbfilter, durch welchen die Stimmung perfekt untermalt wird.
Konsequent, kompromisslos, komisch - ein grimmig-gemeiner Gangster-Film der fantastischen Sorte. 9/10


Zum Wochenausklang gab's gestern einen TV-Abend:

Duell der Magier

Ein vernünftiger Familienfilm, der inhaltlich zwar nur Standard-Stücke abspult, inszenatorisch aber mit einem kurzweiligen und gut getricksten Effektgewitter daherkommt. Jay Baruchel gibt einmal mehr den netten Nerd, während Nicolas Cage allen voran durch seine scheinbar wahrlich verzauberte Frisur auffällt. Ein effektvoll gefilmter Blockbuster-Snack für Zwischendurch. 6/10

Centurion


Zwar nicht unwesentlich geschnitten gewesen, zu einem ungefähren Urteil lass' ich mich aber dennoch hinreißen: Trotz inhaltlicher Belanglosigkeit überzeugte mich der Streifen dank seiner intensiven Atmosphäre, welche durch die stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen und die knüppelharten Kämpfe kreiert wurde. Muss ich unbedingt nochmal in vernünftiger Form schauen, ich dürfte dann bei 8/10 landen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 5 Dezember 2012, 10:35:34
Rubber

Die Ode an die reine Willkür von Regisseur Quentin Dupieux ("Mr. Oizo") hat beim zweiten Sehen noch einen Tick gewonnen. Man weiss was kommt, und kann sich ganz auf die Details der verschiedenen Ebenen der Geschichte einlassen. Herrlich absurd und doch mit vielen schönen Erkenntnissen über das Kino und dessen Publikum.
Einzig die Laufzeit von knapp 80 Minuten hätte man noch stutzen können. Manch Füllszene bremst den Film doch etwas aus - und wenn man ehrlich ist, gibt die Idee einfach nicht mehr her.
Trotzdem hats mir wieder Spass gemacht mit Robert durch die Wüste zu rollen.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 6 Dezember 2012, 10:58:43
Zappelphilipp (http://www.ofdb.de/film/233944,Zappelphilipp) Free-TV

München. Die 3b kriegt einen neuen Mitschüler, den Fabian. Der mag nicht so recht in die Klasse passen, hat auch bereits mehrere Schulwechsel hinter sich etc. pp. Seine Lehrerin will ihm natürlich helfen, sie ist auch die einzige Person, zu der Fabian eine positives Verhältnis zu haben scheint. Aber schnell werden von anderen Lehrern und den Eltern der Mitschüler die Rufe nach medizinischer Hilfe laut, schließlich habe man ja keine Zeit.

Wenn auch klischeegespickt, ist das Grundthema durchaus ernst. So wie wir Filmfreaks uns immer wieder fragen, wie richtiger Jugendschutz auszusehen hat und wer "schuldig" ist, wenn Kinder die "bösen" Filme sehen, so stellt sich auch hier die Frage, wer eigentlich für die Erziehung zuständig ist. Der Film positioniert Fabi dabei als Kind einer Flickenteppich-Familie: Sein Vater hat ihn vor vier Jahren zuletzt gesehen. Die Mutter, bei der Fabi lebt, hat einen neuen Mann, der sich nicht mit Fabi versteht. Zudem ist Kind Nr. 2 unterwegs, wovon sich die Mutter ein Zusammenwachsen der Familie erhofft. Die Mutter selbst hat kaum Zeit für Fabi, der Stiefvater will auch nicht wirklich Zeit haben. Wer bleibt? Freunde hat Fabi dank der häufigen Schulwechsel keine, es bleibt somit an seiner Lehrerin hängen. Sie hat sich noch nicht vom System aufreiben lassen und glaubt weiterhin daran, dass nicht immer alles schnell schnell geht. Aber da ist ja noch der Druck von außen (andere Lehrer, Eltern), die alle die Lösung kennen, welche ja auch bereits vorher funktionierte: Tabletten.

Die Hauptrollen spielen durchaus glaubwürdig. Und wenn auch wie gesagt einiges durch die Klischeestation musste, bleibt es ein interessantes wie aktuelles Thema. Denn sich Zeit zu nehmen in der "Schnell Schnell"-Gesellschaft ist äußerst schwer. Im Ergebnis ist das Ganze eine Art "Einer flog über das Kuckucksnest" auf TV-Level. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 6 Dezember 2012, 13:12:46
Die Vergessenen (Joseph Ruben)
Der Mystery-Thriller fängt stark mit einer unerwarteten Wendung an: Jemand sieht sein bisheriges Leben in Frage gestellt, teilweise geradezu ausgelöscht, und alle scheinen Normalität vorzuspielen. Allerdings stellt sich mit der Zeilt der Eindruck ein, aus dieser vielversprechenden Idee konnte dann doch kein überzeugender erzählerischer Gewinn erzielt werden, da wir zunehmend eine Hauptfigur mit reichlich bekannten Löwenmutti-Zügen und eine blutleer aus Klischees zusammengesetzte Verschwörung serviert bekommen, über die man einfach gerne etwas mehr gewusst hätte. So bleibt doch alles etwas vage von Akte X entlehnt. Das Ende hat mir auch nicht gefallen, ohne dass ich jetzt was spoilern will. Julianne Moore und den meisten anderen kann hier kein Vorwurf gemacht werden, sie holen das Beste aus ihren Rollen heraus, während Gary Sinise als Psychiater doch etwas schmierig rüberkommt, was vermutlich nicht gewollt war. Dass bildlich gesehen die Gegenwart kalt und blau abgelichtet wurde, die Erinnerungen dagegen in goldener Wärme erstrahlen, ist auch nicht allzu originell, verfehlt seine Wirkung aber nicht. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 6 Dezember 2012, 14:33:04
Polisse (2011)
Ein Film basierend auf echten Faellen der CPU (Child Protective Unit) in Paris.
Extrem starker Film der ziemlich an die Nieren geht. Ueberzeugende Schauspieler in einem Film ueber ein ziemlich unangenehmes Thema das wirklich Allles ungeschoent praesentiert und kein Blatt vor den Mund nimmt.
In der Intensitaet hat es mich teilweise an The Woodsman mit Kevin Bacon erinnert.
Gibt 8/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 6 Dezember 2012, 22:01:57
Zitat von: lastboyscout am  6 Dezember 2012, 14:33:04
Polisse (2011)
Ein Film basierend auf echten Faellen der CPU (Child Protective Unit) in Paris.
Extrem starker Film der ziemlich an die Nieren geht. Ueberzeugende Schauspieler in einem Film ueber ein ziemlich unangenehmes Thema das wirklich Allles ungeschoent praesentiert und kein Blatt vor den Mund nimmt.
In der Intensitaet hat es mich teilweise an The Woodsman mit Kevin Bacon erinnert.
Gibt 8/10 Punkten.

Ich hab dem auch eine sehr gute 7/10 verpasst. Ist wirklich sehr heftig..

Maiwenn Le Besco hat einiges auf dem Kasten. Noch schwerer auszuhalten, aber noch besser gefallen hat mir von ihr Pardonnez-moi. Ist eher ein intimes (zu Beginn noch eher nerviges) Psychodrama. Aber was für eins.  :icon_eek: Mein persönliches Radikalo-Highlight im letzten Jahr.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 9 Dezember 2012, 10:12:19
Boy A (TV)

Ein ruhiges Drama über einen jungen Mann (Andrew Garfield), der nach einem Verbrechen als Jugendlicher wieder in die Freitheit entlassen wird und sich ein neues Leben aufbauen will. Highlight des Films ist die Vorstellung von Garfield, welcher eine Glanzleistung als verunsicherter und mit seiner Bürde überforderter Täter, der nun das Opfer darstellet, abgibt. Nachdem zu Beginn gekonnt emotionale Fallhöhe aufgebaut wird, schleichen sich im Mittelteil ein paar Längen ein (vor allem bei der Beziehungsthematik). Die dafür aufgebrachte Zeit hätte man lieber ins konsequente, aber etwas kurz kommkende Finale investiert.
Ein prächtig gespieltes Plädoyer für zweite Chancen. 7/10

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Gestern gab es schließlich ein wahrhaft episches Spezialevent im Kino: Die komplette "Herr der Ringe" Trilogie in der SEE auf großer Leinwand. Leider nicht ganz in Kinoqualität, da anscheinend nur von BD abgespielt wurde, aber das sei hier nicht von Belang.
Die positiven Punkte des Werks bedarfen kaum einer ausschweifenden Wiederholung, daher kurz und knackig: Prachtvolle Landschaftspanoramen, klasse Kostüme und erstklassige Effekte treffen eine wunderschöne Kameraarbeit, alles untermalt von einem superben Soundtrack - eine optische und akustische Opulenz, wie man sie im Fantasy-Genre bisher nie gesehen hat. Die Darsteller verkörpern ihre Charaktere allesamt mit enormer Ausstrahlung. Inhaltlich darf man keine allzu komplexe Geschichte erwarten, aber wer nach ambivalenten Charakteren und intensiven Intrigen sucht, sollte eh eher "Game of Thrones" einlegen.

Meine knappe Einzelbewertung der Streifen:

Die Gefährten: 10/10
Meiner Meinung nach der beste Teil der Reihe. Die Settings sind ebenso unglaublich schön wie abwechslungsreich und werden von einer Kamera eingefangen, die noch kunstvoller als in den anderen Teilen daherkommt. Dass Sean Bean hier noch einen großen Part hat, erweist sich ebenfalls als gewichtiger Pluspunkt ;->

Die zwei Türme: 8/10
Nach wie vor ein fantastischer Fantasy-Film, gemessen an der Länge der SEE fällt mir hier jedoch der relative Stillstand bezüglich Handlung und Handlungsorte zu sehr ins Gewicht. Trotz solcher Highlights wie Helms Klamm und der Einführung von Gollum daher der schwächste Teil.

Die Rückkehr des Königs: 9/10
Die optische Opulenz erreicht mit Minas Tirith neue Höchstwerte. Erneut gibt es kleinere Längen (vor allem bei den fünf verschiedenen Enden), diese fallen aber weniger als beim Vorgänger auf.

Bei meiner nächsten Sichtung nehme ich mir die Kinofassungen vor. Teil 3 sowie allen voran Teil 2 könnten ein paar Kürzungen vertragen, um ebenfalls zum Meisterwerk aufzusteigen - möglich also, dass mir diese Fassungen noch mehr zusagen werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ultrasmudge somersault am 9 Dezember 2012, 14:24:58
Ponyo - Das große Abenteuer am Meer

Optisch ein Meisterwerk, mit schwelgerischen Bildern und einer einfach gestrickten, nutzdienlichen Wohlfühl-Story um ein Goldfischmädchen, dass sich mit einem Menschenjungen anfreundet. Ganz im Stile von Miyazakis anderen Kinderfilmen "Totoro" und "Kiki" und für mich deutlich runder und kurzweiliger als zuletzt "Das Wandelnde Schloss".
Aber wenn ich die OFDB-Bewertung von 6.74 sehe, kommen mir die Tränen.
Es stimmt ja, es ist ein relativ undramatischer Kinderfilm und nicht so genial wie ein "Chihiro", aber mir kann doch niemand ernsthaft erzählen, dass z.B. "Premutos" von Olaf Ittenbach mit 7.03 der bessere Film ist? 
:algo:

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 9 Dezember 2012, 14:50:17
Red River, USA 1948

Noch heute fühlt man das Neue, das Howard Hawks Film in das Westerngenre brachte. Jenseits der althergebrachten Gut-Böse Schemata des 1930er Jahre Westerns entfaltet er ein Vater-Sohn-Drama, in dem aus verletztem Stolz und Enttäuschung eine tödliche Eskalation in Gang kommt. Selten sah man John Wayne so harsch und erschreckend zügellos, gespiegelt in Montgomery Clifts allmählichem Weg zur Einsicht, dass er den Konflikt mit dem übermächtigen Ziehvater nicht vermeiden kann.  Obwohl über weite Strecken ein frauenloser Männerfilm, sind es doch Begegnungen mit Frauen, die dem Ganzen jeweils eine Wendung und schließlich Auflösung geben.

Zweifellos geht es hier auch um das Verständnis von Männlichkeit, zweifellos verkörpern Wayne und Clift gegensätzliche Konzepte davon. In jüngerer Zeit hat man dies, nicht zuletzt in Hinblick auf Clifts eigene sexuelle Ausrichtung, unter dem Aspekt der versteckten Symbolik von Homosexualität interpretieren wollen. Andere Darstellungsformen wären zur Entstehungszeit des Films nicht möglich gewesen. Ganz mag ich dem nicht folgen, denn die mehrdeutigen Szenen mögen für sich so zu sehen sein, im Gesamtkontext des Films kann man sie schwerlich so einordnen. Überhaupt scheint die Schwäche von RED RIVER zu sein, dass der Film den Konsequenzen seines Szenarios etwas aus dem Weg geht und in einem bizarren Finale aufgelöst wird. Die an sich großartige dramatische Grundanlage, die schöne Fotografie und die schauspielerisch gut umgesetzten Charaktere wirken noch heute. Die Konsequenz der Dramaturgie, die Spannung hingegen lässt in der zweiten Hälfte des Films fühlbar nach.

Trotz der Schwächen ist RED RIVER ein größerer Film, als es die Wertung von 7.5/10 vermuten lässt.  
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 9 Dezember 2012, 18:06:15
The Big Racket (1976)
Hervorragender italienischer Cop-Actioner, blutig, sadistisch, over-the-top und zu keiner Sekunde langweilig.
Zeitlupeneinsatz, ziemlich coole Stunts und ausgedehnte Schiessereien, ich war hin und weg.  :icon_mrgreen:
Einziger Kritikpunkt meiner Sichtung war die englische Synchronisierung der Blue Underground-Scheibe, haette den wirklich gerne im Original gesehen. Aber naja, man kann nicht Alles haben.
Ich gebe so 8/10 Punkten
Bisher gibt es in dem Genre jedoch noch immer meinen Favoriten The Heroin Busters zu toppen, der ist bisher ungeschlagen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 10 Dezember 2012, 05:17:40
Englische Synchronfassungen von damals sind leider oft etwas lieblos und emotionsarm angefertigt; schade, dass die ansonsten sehr guten Scheiben von Anchor Bay und BU sich meistens auf diese beschränken. "Racket" ist ein wirklicher Kracher, neben Fabio Testi haben mir hier Marcella Michelangeli und Renzo Palmer sehr gefallen. Dass du "The Heroin Busters" als Favoriten nennst, erstaunt mich allerdings etwas, da für mich daraus vor allem die eingängige Goblin-Musikuntermalung hervorsticht, aber sonst hätte ich jetzt eher Genredurchschnitt gesagt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 10 Dezember 2012, 12:59:58
Baytown Outlaws
Überhektisches Roadmovie, dass sich wirr durch die Filmgeschichte zitiert und dabei amtlich verhebt. Der Film ist dermaßen penetrant auf Kult getrimmt, dass es weh tut. Zu allem Überfluss versucht man zwischen all der (Möchtegern-) Exploitation auch noch ernsthafte Töne anklingen zu lassen. Hat mich sehr genervt...3/10

Grabbers
Die nette Idee, das tolle Setting auf der winzigen irischen Insel und die schrägen Charaktere sorgen für lockere Creature-Unterhaltung. Die überzogene Liebesromanze des Hauptdarstellers hätte man sich sparen können und dafür ein paar mehr Szenen mit Monsterbeteiligung einbauen können.
Ansonsten: Hoch die Gläser! 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 10 Dezember 2012, 14:11:22
Zitat von: Hedning am 10 Dezember 2012, 05:17:40
Englische Synchronfassungen von damals sind leider oft etwas lieblos und emotionsarm angefertigt; schade, dass die ansonsten sehr guten Scheiben von Anchor Bay und BU sich meistens auf diese beschränken. "Racket" ist ein wirklicher Kracher, neben Fabio Testi haben mir hier Marcella Michelangeli und Renzo Palmer sehr gefallen. Dass du "The Heroin Busters" als Favoriten nennst, erstaunt mich allerdings etwas, da für mich daraus vor allem die eingängige Goblin-Musikuntermalung hervorsticht, aber sonst hätte ich jetzt eher Genredurchschnitt gesagt.

Ich hab The Heroin Busters jetzt dreimal gesehen, und die ganzen positiven Aspekte die ich bei The Big Racket nannte, treffen hier ebenso zu, nur fand ich deine erwaehnte Musikuntermalung sowie die viel cooleren und auch aufwendigeren Stunts (Zug, Motorraeder) eben was den zu meinem Liebling macht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 Dezember 2012, 21:27:23
Ach, was soll´s?  ;)
Ich bin mal so "mutig" und poste es einfach...   :icon_lol:


Mit ,,The Twilight Saga: Breaking Dawn, Part 2" wird jetzt also die ,,Kino-Sparte" eines der stattlichsten (transmedialen) ,,Popkultur-Phänomene" unserer Zeit abgeschlossen – zumindest vorerst, bis hin zu einem Reboot, Spinoff oder was auch immer den Verantwortlichen noch so einfallen mag. Immerhin kann ich nun aber (primär auf Wunsch meiner jeweiligen Begleitung hin) von mir behaupten, konsequent alle Teile durchgestanden zu haben...

Nach dem von Regisseur Bill Condon anständig in Szene gesetzten, alles in allem aber relativ kitschigen und ereignislosen ersten Teil des ,,großen Finales" wartet dieses letzte Kapitel zwar ebenfalls mit einigen schwachen Effekten, bestenfalls mäßigen Dialogen und einer recht ruhigen Plot-Entfaltung innerhalb seiner ersten zwei Drittel auf – allerdings ist das Gebotene insgesamt von erfreulich brauchbarer Qualität, was u.a. die Kameraarbeit und Darstellerleistungen mit einschließt (gerade Kristen Stewart liefert hier ihre beste Performance innerhalb der Franchise ab)...

Ja, es gibt zu viele neue Figuren, die kaum einen Background zugestanden erhalten und im Prinzip nur als Kämpfer in der entscheidenden Schlacht dienen, und ja, mehr individuelle Screen-Time von Ashley Greene und Dakota Fanning wäre definitiv willkommen gewesen – doch dafür kann man sich u.a. erneut an einem köstlichen ,,over the Top"-Auftritt Michael Sheens erfreuen, dessen ,,Lache" an einer bestimmten Stelle (zumindest in der OV) schlichtweg mal gehört werden muss: Herrlich schräg! Entsprechend eigenwillig mutet dann auch immer wieder der ,,generelle Inhalt" sowie der (mal unfreiwillige, mal gewollte) Humor an – mit einem ,,Nessie"-Spruch als Highlight in der betreffenden Hinsicht...

Der Härtegrad ist dieses Mal merklich höher ausgefallen – mitsamt Kleinkindern, die lebendig ins Feuer geworfen werden, sowie reihenweise abgerissenen Köpfen – und der actionreiche, rasante sowie rundum unterhaltsame Showdown wird obendrein von einem netten ,,Twist" abgeschlossen, der im Grunde alle ,,Publikums-Fraktionen" zufrieden stellen sollte. Die letzten 10 Minuten gehören dann voll und ganz den ,,treuen Fans" (aka ,,Twihards") – speziell für sie bilden diese Momente einen schönen Abschluss der Reihe, aus welcher mir persönlich nur ,,Eclipse" minimal besser gefallen hat als der aktuelle Film...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 11 Dezember 2012, 10:20:48
Respekt StS! Hab mich zweimal an der Reihe probiert und bin kläglich gescheitert..

The Innkeepers
Das war richtig großartiger Suspense! In Ti Wests zweitem Langfilm stimmt schon fast alles. Die beiden Hauptdarsteller sind nicht die gewohnt zweckmäßigen Abziehbilder, sondern werden wunderbar mit Leben gefüllt und sind mir richtig ans Herz gewachsen. Der zweite große Pluspunkt ist das verlassene Hotel, in dem der Film seine Geschichte erzählt. Die Kamera schwebt durch die Gänge und lässt das alte Gebäude zum dritten Hauptdarsteller werden. Nicht nur in dieser Hinsicht erinnert "The Innkeepers" an Kubricks "Shinning", auch eine spätere Szene könnte man als Reminiszenz deuten.
Seinen Schrecken setzt der Film sehr dosiert und wirkungsvoll ein und bleibt sich auch im Finale treu.
Meiner Meinung nach ist "The Innkeepers", neben "Insidious", der beste Grusler der letzten Jahre. Absolute Empfehlung und ganz starke 8/10!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 Dezember 2012, 10:28:01
Zitat von: mr. pink am 11 Dezember 2012, 10:20:48
The Innkeepers
Wer Zeit hat, kann hier übrigens gern noch eine selbst verfasste Inhaltsangabe für die OFDb schreiben. :love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 Dezember 2012, 12:02:13
Hatte die "Inkeepers" auf´m FFF 2011 geschaut - doch bei mir hat der irgendwie nicht so richtig gezündet. Bin noch immer am überlegen, ob ihm ihm nochmal ne 2. Chance einräumen soll. Damals hatte ich dazu geschrieben...

Ti West´s ,,the Innkeepers" vermag mit einer super-süßen Sara Paxton, einigen echt gewitzten Dialogen, einem altmodischen Charme und einer ganz netten Atmosphäre aufzuwarten – bloß reicht das unterm Strich (in diesem Fall) leider nicht aus, um den Film zu einem wirklich sehenswerten zu machen. Was als humorvolle Geschichte beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer inhaltlich eher konventionellen, nicht sehr aufregenden und zudem auch noch relativ vorhersehbaren Spuk-Geschichte (mitsamt punktueller Jump-Scares der überraschungslosen Art). Ti besitzt ein gutes Gespür fürs Timing (u.a. im Sinne von: ruhiges Tempo, nie aber langweilig), orientiert sich erneut an älteren Filmen als Inspirationsquelle und variiert klassische Genre-Elemente dienlich – nur fehlt dem Werk letzten Endes irgendwie ein zusätzlicher ,,Funke", um aus dem ,,Glimmen" eine echte ,,Flamme" werden zu lassen...  4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Dezember 2012, 14:10:30
Der Club der toten Dichter

Rühriges, wenn auch hervorsehbares Jugenddrama, welches außer mir anscheinend jeder auf dem Planeten schon gesehen hatte. Teilweise musste ich schon stark sein, wenn die typisch amerikanische Vorstellung von Solidarität und Freundschaft von der Leinwand triefte. In den Momenten habe ich den Film wirklich gehasst und mich über den allgemeinen Anklang gewundert. Auf der anderen Seite ist er wirklich gut gespielt und Williams' Rolle des sympathischen Sonderlings, der das System auf den Kopf stellt, war zumindest damals noch nicht totgeritten. Positiverweise bleibt seine Figur im Dunkeln und eher im Hintergrund. Die befürchtete Clownerie gab es also nicht.

Feelgoodmovie, das irgendwie auf dem Papier anspruchsvoller klingt, als es ist. Carpe Diem? Mit dem Film vielleicht nicht.
6,5/10

Animal House

Nach dem Schmalztheater brauchte ich quasi das Anarchogegenstück zu "Poets" und umso besser hat es gewirkt. John Belushis' Performance ist mir bereits jetzt, nach der zweiten Sichtung, ans Herz gewachsen und sein Augenbrauenspiel ist legendär! Landis' Humor war vielleicht noch nicht so treffsicher, wie bei den "Blues Brothers", aber manche Gags funktionieren Heute erstaunlich gut und oft genug musste ich mir die Tränen aus die Augen wischen. Einfach gestrickt und auf Krawallhumor gebürstet, allerdings mit mehr Stil, als das, was Heute so für doll befunden wird. (American Pie und Konsorten)
7,5/10

A Beautiful Mind

Ein Film, den ich irgendwann aufgegeben hatte, weil mir ein Genie den großen Clou mal ganz beiläufig erklärte. Mittlerweile mit Genug Abstand dann zum ersten Mal komplett geschaut und für gut, wenn auch nicht grandios befunden. Crowes' Porträit des verschrobenen Genies mit der
Spoiler: zeige
Psychomacke
ist schon äußerst facettenreich, vor allem, was seine Gestik anbelangt. Ed Harris spielt seine übliche Performance des kühlen und alles überschauenden Puppenspielers (The Rock, Truman Show) und ist dabei eigentlich immer gut anzusehen. Jennifer Connelly fällt im Grunde nur durch ihre atemberaubende Schönheit auf, ihre Figur ist eindimensional. Ansonsten bietet das Drama einen wunderbaren Score und einige Makeupeffekte (alternder Nash), die sich sogar sehen lassen können. Im Kern bleibt aber auch hier die Geschichte etwas flach, wirft die Figur Nash und seine Gedankenwelt zu schnell für die Dramatik über Bord. Wie Nash in bestimmten Situationen überhaupt funktioniert, gerade, wenn er uns anhand einer Blondine die regulierende Dynamik erklären will, bleibt unklar. Der Film setzt den Fokus dann eher auf
Spoiler: zeige
seine Geisteskrankheit und der Spannung
.

Nichtsdestotrotz ein gelungener Film, wenn auch nicht ganz das Meisterwerk, was die Oscarjury darin gesehen haben will.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 Dezember 2012, 15:03:48
Zitat von: StS am 11 Dezember 2012, 12:02:13
Hatte die "Inkeepers" auf´m FFF 2011 geschaut - doch bei mir hat der irgendwie nicht so richtig gezündet. Bin noch immer am überlegen, ob ihm ihm nochmal ne 2. Chance einräumen soll. Damals hatte ich dazu geschrieben...

Ti West´s ,,the Innkeepers" vermag mit einer super-süßen Sara Paxton, einigen echt gewitzten Dialogen, einem altmodischen Charme und einer ganz netten Atmosphäre aufzuwarten – bloß reicht das unterm Strich (in diesem Fall) leider nicht aus, um den Film zu einem wirklich sehenswerten zu machen. Was als humorvolle Geschichte beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer inhaltlich eher konventionellen, nicht sehr aufregenden und zudem auch noch relativ vorhersehbaren Spuk-Geschichte (mitsamt punktueller Jump-Scares der überraschungslosen Art). Ti besitzt ein gutes Gespür fürs Timing (u.a. im Sinne von: ruhiges Tempo, nie aber langweilig), orientiert sich erneut an älteren Filmen als Inspirationsquelle und variiert klassische Genre-Elemente dienlich – nur fehlt dem Werk letzten Endes irgendwie ein zusätzlicher ,,Funke", um aus dem ,,Glimmen" eine echte ,,Flamme" werden zu lassen...  4,5/10


Müsste mich auch mal dazu durchringen was dazu zu schreiben, aber vorweg, ich sehe das sowie du, der Funke will nicht überspringen. Und das "das Fehlen eines Höhepunktes" extra gewollt und (daher) auch voll gut sein soll, dem kann ich nicht zustimmen. Die Ti West Lover schreiben stellenweise wieder einen Schmarrn, bloß weil es Ti West ist und er mal einen angeblich guten Film gemacht hat. Dabei ist er bloß eine gute Copycat, dessen Filme (alle, auch die 1.) gut aussehen, aber ohne Gespür für die eigenen, unoriginellen, Geschichten ablaufen. Sogar sein Beitrag zu V/H/S war der schlechteste.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 11 Dezember 2012, 15:24:25
Zitat von: Mr. Blonde am 11 Dezember 2012, 14:10:30
Der Club der toten Dichter

... In den Momenten habe ich den Film wirklich gehasst und mich über den allgemeinen Anklang gewundert...


Ich selbst hab den auch schon eine Weile nicht gesehen, aber ich glaube, besonders im pubertären Alter ist man für diese Art Film (von dessen Art es zur damaligen Zeit nicht all zu viele gab, inzwischen ist der tolle/unkonventionelle Lehrer/Pädagoge/Trainer als Klischee schon ziemlich totgeritten) am meisten empfänglich, d.h. wenn man selbst noch Opfer eines Lehr- und Erziehungsbetriebes ist und sich um so leichter in die gepeinigten Seelen der englischen Eliteschüler einfühlen kann und will...


The Guard (http://www.ofdb.de/film/203721,The-Guard---Ein-Ire-sieht-schwarz)

Brendan Gleeson gibt einen irischen Polizisten, unter dessen rauher Schale ein - Überraschung! - weicher Kern steckt und der in Zusammenarbeit mit einem schwarzen US-CIA-Agenten (Don Cheadle) eine riesige Drogengeld-Transaktion verhindern will... Der Film liegt so zwischen Thriller und schwarzer Komödie, es gibt ein paar politisch herrlich unkorrekte Bemerkungen, diverse Leichen und eine gute Portion Lokalkolorit. Leider ist der Guard nicht der Kotzbrocken, der er vielleicht hätte sein können, er offenbart sich viel zu schnell als einfühlsamer, belesener guter Kumpel mit stilvoll eingerichteter Wohnung, dessen Rassismus nur aufgesetzt war. Insofern schade, aber mit öffentlichen Geldern kann man wahrscheinlich nicht in der Richtung von Torrente (http://www.ofdb.de/film/18436,Torrente---Der-dumme-Arm-des-Gesetzes)produzieren und muß daher etwas zahnlos bleiben... Macht Spaß, läßt aber zu wünschen übrig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 11 Dezember 2012, 15:41:17
ZitatZitat von: StS am Heute um 10:02:13
Hatte die "Inkeepers" auf´m FFF 2011 geschaut - doch bei mir hat der irgendwie nicht so richtig gezündet. Bin noch immer am überlegen, ob ihm ihm nochmal ne 2. Chance einräumen soll. Damals hatte ich dazu geschrieben...

Ti West´s ,,the Innkeepers" vermag mit einer super-süßen Sara Paxton, einigen echt gewitzten Dialogen, einem altmodischen Charme und einer ganz netten Atmosphäre aufzuwarten – bloß reicht das unterm Strich (in diesem Fall) leider nicht aus, um den Film zu einem wirklich sehenswerten zu machen. Was als humorvolle Geschichte beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer inhaltlich eher konventionellen, nicht sehr aufregenden und zudem auch noch relativ vorhersehbaren Spuk-Geschichte (mitsamt punktueller Jump-Scares der überraschungslosen Art). Ti besitzt ein gutes Gespür fürs Timing (u.a. im Sinne von: ruhiges Tempo, nie aber langweilig), orientiert sich erneut an älteren Filmen als Inspirationsquelle und variiert klassische Genre-Elemente dienlich – nur fehlt dem Werk letzten Endes irgendwie ein zusätzlicher ,,Funke", um aus dem ,,Glimmen" eine echte ,,Flamme" werden zu lassen...  4,5/10

Zitat
Müsste mich auch mal dazu durchringen was dazu zu schreiben, aber vorweg, ich sehe das sowie du, der Funke will nicht überspringen. Und das "das Fehlen eines Höhepunktes" extra gewollt und (daher) auch voll gut sein soll, dem kann ich nicht zustimmen. Die Ti West Lover schreiben stellenweise wieder einen Schmarrn, bloß weil es Ti West ist und er mal einen angeblich guten Film gemacht hat. Dabei ist er bloß eine gute Copycat, dessen Filme (alle, auch die 1.) gut aussehen, aber ohne Gespür für die eigenen, unoriginellen, Geschichten ablaufen. Sogar sein Beitrag zu V/H/S war der schlechteste.

Ja, die Meinungen gehen hier wirklich extrem weit auseinander. Vorallem die erste Stunde, die von vielen Rezensenten als zäh und inhaltslos gesehen wird, verging bei mir wie im Flug. Die langsame aber doch verschwommene Einführung der Figuren, genauso wie des Hotels sind hier extrem kurzweilig und wichtig um den Spuk gegen Ende den nötigen Unterbau zu geben. Beispielsweise fand ich es mal schön, dass sich die beiden hier weder zanken, noch in einander verlieben müssen, sondern einfache, normale Menschen bleiben dürfen. Und das Ende fand ich mal sehr unheimlich und auch mysteriös genug um ein bisschen darüber nachzudenken.
Spoiler: zeige
Warum und wie stirbt Claire? Es gibt 3 Geister?

Den Copycat-Vorwurf finde ich jetzt auch etwas unangebracht. Wenn man bedenkt was einem derzeit sonst an Horror/Grusel-Futter geboten wird, sollte man über etwas Eigensinnigkeit in der Inszenierung und das Verweigern gängiger (Unterhaltungs-)Konventionen glücklich sein.
Bin übrigens kein West-Fanboy und hab "House of the Devil" (noch) nicht gesehen
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Dezember 2012, 15:46:28
Zitat von: ratz am 11 Dezember 2012, 15:24:25
Ich selbst hab den auch schon eine Weile nicht gesehen, aber ich glaube, besonders im pubertären Alter ist man für diese Art Film (von dessen Art es zur damaligen Zeit nicht all zu viele gab, inzwischen ist der tolle/unkonventionelle Lehrer/Pädagoge/Trainer als Klischee schon ziemlich totgeritten) am meisten empfänglich, d.h. wenn man selbst noch Opfer eines Lehr- und Erziehungsbetriebes ist und sich um so leichter in die gepeinigten Seelen der englischen Eliteschüler einfühlen kann und will...

Da mag was dran sein. Das unterstreicht aber auch wieder das simple Konstrukt der Figuren (eigentlich ALLER Erwachsener), welche außer Williams, als emotionslose, eiskalte und ultrakonservative Personen dargestellt haben, welche natürlich null Verständnis für die junge Generation aufbringen können. Klar, als Kind oder Jugendlicher mit Rebellionsdrang mag man da voll draufstehen, aber irgendwann sollte man schon merken, wie simpel das alles gestrickt ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 11 Dezember 2012, 15:48:08
Toll, dass wir diesen dollen Thread haben, schließlich gibt es ja keine Threads zu The Guard (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,155763.0.html) oder The Innkeepers (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,156897.0.html) im Forum.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 Dezember 2012, 15:49:03
McClane, du warst zu schnell! :icon_mrgreen: Ich wollte eben auch anmerken, dass bestehende Threads natürlich trotzdem genutzt werden sollten. Wenn es keinen Thread gibt, ist das ggf. etwas anderes.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 Dezember 2012, 15:51:41
Zitat von: McClane am 11 Dezember 2012, 15:48:08
Toll, dass wir diesen dollen Thread haben, schließlich gibt es ja keine Threads zu The Guard (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,155763.0.html) oder The Innkeepers (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,156897.0.html) im Forum.

Hast natürlich Recht, sorry. Zumindest aber hatte ich meine Meinung dort ja bereits mal gepostet...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Dezember 2012, 15:53:30
Soll ja auch Menschen geben, die weder die entsprechenden Threads entdeckt, noch jemals von den Filmen gehört haben. Von daher ist der Thread hier doch ganz nett.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 Dezember 2012, 17:08:42
Kopiert es doch rüber...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 11 Dezember 2012, 17:20:01
Zitat von: McClane am 11 Dezember 2012, 15:48:08
Toll, dass wir diesen dollen Thread haben, schließlich gibt es ja keine Threads zu The Guard (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,155763.0.html) oder The Innkeepers (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,156897.0.html) im Forum.

Im filmeigenen Thread würde ich nur dann wirklich posten, wenn ich was Substantielleres zu sagen gehabt hätte, als so eine hingeschluderte Kürzestkritik wie oben. Insofern ist der Thread doch eine schöne Gelegenheit, Filme noch mal in Erinnerung zu rufen, deren eigene Threads längst aus dem Focus gerutscht sind.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 11 Dezember 2012, 18:36:48
Könnte man dann eine Art Regel/Hinweis oben am Thread festpinnen bzw. in MMeXX erstem Posting? Wenn ich das richtig verstehe, dann gehört also eine Bemerkung zur DVD-Sichtung etwa von THE DARK KNIGHT RISES oder PROMETHEUS in den entsprechenden Thread, zu älteren oder weniger bekannten Filmen aber hierher, oder wie?
Oder hängt das von der Länge der Bemerkung ab?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 Dezember 2012, 18:40:31
Anzahl der Wörter, Absätze und Herstellungsland der Filme sind auch ganz wichtig um es richtig kompliziert zu machen.


Nach 3 Jahren Funkstille in den Filmthreads und anschließendem Jammern darüber, soll sich jetzt darüber beschwert werden, wenn etwas hier geschrieben wird, was in den Filmthreads heute sowieso nicht geschrieben worden wäre.


...dazu sag ich auch mal, doll.



Wenn es hier mal zu (ausschweifenden) Diskussionen oder sonstwas kommt (Gott bewahre), dann kann das auch in die jeweiligen Threads kopiert werden, und man kann dann dort nach Bedarf weiter machen. So viel Arbeit kann das doch nicht machen, immerhin läuft es noch in geregelten Bahnen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 11 Dezember 2012, 18:49:31
Ach, nun reg Dich nicht auf....ich wollte es ja bequem haben. Und hätte also fünf Sätze zu PROMETHEUS hierhin gepostet, zumal im entsprechenden Thread ja schon das Für und Wider anläßlich des Kinostarts damals episch ausgebreitet wurde. Aber andererseits ist McClanes Einwand auch nicht gerade von der Hand zu weisen.

Von mir aus also soll's hier sein wie es beliebt. Nix Beschwerde, diesmal  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 11 Dezember 2012, 18:53:45
Wäre aber auch eher dafür aktuelle Filme in den jeweiligen Threads zu posten damit man noch eher Diskussionen führen kann, weil alles frischer ist. Ältere Sachen dann hierher, vll. findet man ja noch eine Perle die man übersehen hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 Dezember 2012, 18:56:19
@ Fastmachine:    Es regt mich aber ein bischen auf, damit ist aber absolut nicht dein Posting gemeint. ;)

Du versuchst ja auch nur rauszufinden, was den schlussendlich gewünscht ist. Was mich aufregt, ist wenn einfach "dudu" gemacht wird, obwohl es gerade der einzige Thread ist wo am meisten was los ist, ohne sich zu überlegen wie es besser wäre. Man müsste es doch selber sehen, dass hier mehr geschrieben wird, als in den Filmthreads, und das nicht erst seit jetzt. Wie und warum, sollte den Usern überlassen werden. Ich sage, wer hier was schreibt, der will nicht zwangsläufig auch was in einem Filmthread schreiben.


@   cyborg_2029

Zitat von: RoboLuster am 11 Dezember 2012, 18:40:31
Wenn es hier mal zu (ausschweifenden) Diskussionen oder sonstwas kommt (Gott bewahre), dann kann das auch in die jeweiligen Threads kopiert werden, und man kann dann dort nach Bedarf weiter machen.

Wäre halt bischen Mod-Arbeit, aber wie oft hätte sich das denn schon gelohnt hier? Nicht oft, imo.

Außerdem, siehe das Posting von ratz.



ps:  Ich bin ja auch dafür, dass in den jeweiligen Filmthreads gepostet wird, aber im Grunde wird das ja auch so gemacht (oder es wird weiterhin nichts geschrieben), sehe da keine Veränderung in den Threads.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 Dezember 2012, 22:10:09
Zitat von: Fastmachine am 11 Dezember 2012, 18:36:48
Könnte man dann eine Art Regel/Hinweis oben am Thread festpinnen bzw. in MMeXX erstem Posting? Wenn ich das richtig verstehe, dann gehört also eine Bemerkung zur DVD-Sichtung etwa von THE DARK KNIGHT RISES oder PROMETHEUS in den entsprechenden Thread, zu älteren oder weniger bekannten Filmen aber hierher, oder wie?
Oder hängt das von der Länge der Bemerkung ab?
Also mein Grundgedanke war, dass hier vor allem kurze (oder aber auch längere) Kritiken/Meinungen/Äußerungen zu Filmen abgegeben werden, die keinen eigenen Thread haben bzw. zu denen keiner einen Thread aufmacht. Da ja zuletzt (vor allem bei der Umfrage) ab und an geäußert worden ist, man traue sich teilweise nicht, Threads zu Filmen zu eröffnen, gerade bei "nicht mehr aktuellen". Was ich übrigens überhaupt nicht verstanden habe, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Andererseits habe ich im Ausgangsposting bewusst nicht irgendwelche weiteren Anmerkungen in dieser Hinsicht verfasst, da ich zu viel Regulation für überflüssig halte. Generell würde ich es aber gut finden, wenn Meinungen in bestehenden Threads geschrieben werden und hier quasi "der Rest" gesammelt werden kann. Wäre zumindest meiner Meinung nach doof, wenn beispielsweise ab Donnerstag hier 50 Meinungen zum Hobbit stehen würden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rollo Tomasi am 12 Dezember 2012, 08:45:32
Hier geht es doch eigentlich darum, zu melden, welchen Film man als letztes gesehen hat und wie man den bewerten würde, in kurzen prägnaten Sätzen, als Anregung für andere, soch den Film dann auch mal zu Gemüte zu führen.
Dass bei dem einen oder anderen Film dann mal eion Meinungsaustausch statt findet, ist 1. nicht zu vermeiden und 2. doch auch nicht so schlimm, oder?
Ich denke, dass sich die meisten doch auch im Sinne der Idee dieses Threads verhalten haben, oder?
Also, alles gut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 12 Dezember 2012, 12:55:38

Berlin-Express (http://www.ofdb.de/film/14937,Berlin-Express)

Mein erster Tourneur, und gleich eine ziemliche Niete  :icon_sad: - die Handlung findet man über den Link oben, ein relativ einfach gestrickter Nachkriegs-Spionagethrille, der völlig zu Recht im Schatten vom sehr viel besseren Der dritte Mann steht. Von klischeetriefenden Charakterisierungen der Briten, Deutschen, Russen, Franzosen, pardon, der hübschen Französin natürlich, und des heldenhaften Ami über ein Drehbuch mit Logiklöchern so groß wie Scheunentore bis zum total nervenden und uneleganten Voice-over – einziger Pluspunkt sind die realen Schauplätze im realen, völlig zerbombten Frankfurt/Main und Berlin. Ich habe ja gar nichts gegen Propagandafilme, wenn sie wenigstens formal interessant oder geschickt gemacht sind, aber diese Gurke hier kann man sich echt sparen.
Statt dessen, wie gesagt, noch einmal den nur ein Jahr jüngeren Dritten Mann goutieren, da sieht man, wie sowas gemacht wird.

cu, r.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 13 Dezember 2012, 00:03:09
Nachdem ich gestern "7 Psychos" geschaut habe, hatte ich mal wieder Lust auf seinen Bruder im Geiste - also landete heute "Kiss Kiss Bang Bang" im Player. Eine absolut köstliche Krimi-Komödie, welche perfekt zwischen klassischer Kriminal-Geschichte und herrlichem Humor pendelt. Das diebisch-witzige Drehbuch geizt nicht mit fantastischen Einfällen und zeigt sich schön selbstironisch. Neben all den Lachern wird zudem noch eine wunderbar wendungsreiche Handlung mit erstklassigen Figuren und vereinzelt sehr ernsten Tönen erzählt. Downey Jr. als schusseliger Kleinkrimineller und Kilmer als schwuler Privatdedektiv legen eine Glanzleistung hin, und auch Monaghan geht voll in Ordnung. Ein genial geschriebenes und grandios gespieltes Meisterwerk: 10/10

Im TV gab's letztens noch Folgendes:

"Die etwas anderen Cops"
--> Wahlberg und Ferrell dürfen eine witzig-kurzweilige Show abliefern, die mit abgedreht-absurden Dialogen und Situationen daherkommt. Auch wenn nicht jeder Gag genau sitzt: Der Film fühlt sich auf schöne Weise "anders" an, nicht wie die typische Cop-Comedy-Nummer. Ein spaßiger Streifen: 7/10

"Der talentierte Mr. Ripley" --> Damon gibt eine mitreißende Vorstellung als einer der intrigantesten und interessantesten Filmcharaktere ab, die ich bisher gesehen habe. Doch auch Law und Hoffman machen als Playboys eine prächtige Figur. Das Ganze wird mit der malerischen Kulisse Italiens und einer hochspannenden Handlung garniert. Ein äußerst packender Psycho-Thriller: 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
"Kiss Kiss Bang Bang" ist wirklich grandios, ich liebe diesen Film. Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.

Alles Gute zum Geburtstag, btw. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 13 Dezember 2012, 00:17:32
Zitat von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.

Vielleicht legt er ja in "Twixt" noch mal etwas Erinnerungswürdiges hin - Regisseur und weitere Darsteller lassen zumindest auf einen hübschen Streifen hoffen. Falls wer den schon gesehen hat, wären Meinungen willkommen ;->

Und danke für die Glückwünsche ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:56:53
Ich hab ihn schon gesehen und er hat mir überraschend gut gefallen. Besser als The Raven und besser als alles was Kilmer die letzten Jahre so abgeliefert hat. Auch Kilmer selber macht eine ordentliche Figur.


... ach jetzt fällts mir erst nochmal richtig ein,  Twixt - Virginias Geheimnis, der hat mir wirklich gut gefallen. Ein schöner kleiner Film, der das Berufsbild des Roman Schreibers herrlich auf die Schippe nimmt. Ich sehe gerade das ich dem Stück ganze 8 Punkte spendiert habe, hmhm. 7 Wären wohl angebrachter, aber ich war so überrascht und angetan, da hab ich bischen was springen lassen.^^

Ich weiß gerade nicht was ich so schreiben könnte, ohne etwas zu spoilern, mir schwebt auch ein Filmvergleich vor, aber das wäre schon zuviel, imo.

Guck ihn dir einfach an, mir hat er sehr gut gefallen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 Dezember 2012, 07:10:05
Zitat von: Teppi am 13 Dezember 2012, 00:17:32
Zitat von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.
Vielleicht legt er ja in "Twixt" noch mal etwas Erinnerungswürdiges hin - Regisseur und weitere Darsteller lassen zumindest auf einen hübschen Streifen hoffen. Falls wer den schon gesehen hat, wären Meinungen willkommen ;->

Hab den in der Ofdb ausführlich besprochen. War echt enttäuschend, der Streifen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 Dezember 2012, 15:01:25
Aber danke, dass Ihr den wieder hochgeholt habt, hatte den völlig vergessen. Werde den wohl auch nicht schauen. Klingt alles sehr ernüchternd.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 13 Dezember 2012, 19:04:44
Zitat von: StS am 13 Dezember 2012, 07:10:05
Zitat von: Teppi am 13 Dezember 2012, 00:17:32
Zitat von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.
Vielleicht legt er ja in "Twixt" noch mal etwas Erinnerungswürdiges hin - Regisseur und weitere Darsteller lassen zumindest auf einen hübschen Streifen hoffen. Falls wer den schon gesehen hat, wären Meinungen willkommen ;->

Hab den in der Ofdb ausführlich besprochen. War echt enttäuschend, der Streifen...
Enttäuschend fand ich ihn in dem Sinne nicht. Man muss sich eben ein wenig auf die verschwurbelte, wenig zielführende Erzählweise einlassen, dann hat "Twixt" durchaus seinen Reiz. Insgesamt ist das Werk eher ein cineastisches Experiment, das mit eingefahrenen Standards des Gernefilms spielt, um mit diesen die komplizierten und manchmal bizarren Wege des kreativen Schaffens zu symbolisieren. Wenn man keine klassische Handlung im engeren Sinne erwartet, sondern den Film komplett auf Metaebene betrachtet, kann man ihn zumindest als teilweise gelungen bezeichnen. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 14 Dezember 2012, 07:27:17
Night Moves (1975)
Gene Hackman in einem ziemlich guten Detektiv-Thriller mit teilweise fast schone schwueler Atmosphaere.
Hat mir richtig gut gefallen, zudem es auch nen sehr jungen James Woods sowie einem ziemlich cooles Finale gibt.
Definitiv nen Blick wert, 7/10 Punkten

Peace Hotel (1995)
Ganz netter, im Wilden Westen angesiedelter HK-Actioner mit nem wie immer ueberzeugenden und ziemlichem coolen Chow Yun-Fat.
Kann man sich zwischendurch durchaus antun, kommt aber nicht ueber ne 6/10 hinaus.
Dafuer gibt es einfach nix wirklich Cooles zu sehen. Handwerklich ordentlich, aber bis aufs Wildwest schon etliche Male so gesehen.

Chain Letter (2010)
Wow, hier fuehlte ich mich wirklich wie so ein sechzenjaehriger Splatter-Junkie, denn meine 7/10-Wertung gibt es dank der extrem gelungenen, extrem blutigen und zudem einfallsreichen Effekte.  :icon_mrgreen:
Der Rest des Films ist ueblicher Horrordurchschnitt, halbwegs solide aber nix Besonderes.
Fuer einmaliges Ansehen der Effekte wegen durchaus geeignet.
Meine BluRay war R-Rated, gibt es da eine laengere Fassung? Vor allem die Szene im Fitness-Studio sah mir doch etwas abgehackt aus.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 14 Dezember 2012, 07:53:46
Zitat von: lastboyscout am 14 Dezember 2012, 07:27:17
Chain Letter (2010)

Meine BluRay war R-Rated, gibt es da eine laengere Fassung? Vor allem die Szene im Fitness-Studio sah mir doch etwas abgehackt aus.

Es gibt eine Unrated Fassung:  http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=216181 (http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=216181)


Bei uns ist der sogar noch mehr gekürzt:  http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=316378 (http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=316378)



ps: 
Dachte eigentlich der Film wäre nix, aber nach deinen Worten, werde ich mal auf ne Unrated Fassung achten. Auf was deftiges zur abwechsung, wenn es nicht der letzte Müll ist, hätte ich schon mal wieder Lust. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 14 Dezember 2012, 18:34:50
Cigarette Burns (Masters of Horror, Season 1, Episode 8), USA 2005

Auch wenn's seine Fans nicht wahrhaben wollen: John Carpenter ist künstlerisch seit vielen Jahren völlig abgefuckt (,,auf den Hund gekommen" schien mir zu schwach). Und er scheint es auch selbst zu wissen. Trotzdem: einmal im Sumpf angekommen, kann man es mit dem Schmierentheater umso nonchalanter treiben. Aus einem halben Dutzend Vorlagen (darunter sein eigener Film IN THE MOUTH OF MADNESS) klitschen Carpenter sowie seine Skriptautoren einen einstündigen Fernsehfilm zusammen und – das ist das Gute daran – schneiden dabei gar nicht mal so übel ab.

Für eine Stunde reicht Carpenters ehemals so einzigartige Kunst der atmosphärischen Horrorcollage gerade noch hin, um den Zuschauer hineinzuziehen. Über alle Blödsinnigkeiten, Klischees und Übertreibungen hinweg. Im Grunde trägt die zwar geklaute, aber einleuchtende Idee vom freakigen Kinobetreiber, der im Auftrage eines noch freakigeren Filmsammlers den gefährlichsten und seltensten Film der Welt suchen soll, sogar sehr gut. Udo Kier als Sammler Bellinger gibt eine ziemlich überzeugende Vorstellung ab, der Rest der Schauspieler ist akzeptabel. Zum Glück dauert der Film nur eine Stunde, ein vollgültiger Kinofilm mit über 90 Minuten hätte wahrscheinlich die Käsigkeit des Ganzen stärker hervortreten lassen und wäre zu einer der traurigen Carpenter-Gurken der letzten Jahre verkommen. Schon hier zeigt Carpenter eigentlich zuviel von dem, was niemals gezeigt werden kann, nämlich dem fraglichen Film LE FIN ABSOLUE DU MONDE. Schön hingegen Carpenters Idee, außerhalb des Skripts noch einige leidlich sleazige Nacktszenen einzustreuen. Wackerer Schmierenkomödiant, der Du bist!

Nix Weltbewegendes, quatschig, geklaut, aber eine kompakte, nie langweilige Horrorstunde. Und trotz allem sogar immer noch fühlbare Spuren der ehemals einzigartigen Carpenter-Atmosphäre. 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 15 Dezember 2012, 09:30:38
Zitat von: Mr. Blonde am 13 Dezember 2012, 15:01:25
Aber danke, dass Ihr den wieder hochgeholt habt, hatte den völlig vergessen. Werde den wohl auch nicht schauen. Klingt alles sehr ernüchternd.

Also anschauen solltest du den vielleicht doch... Dir entgeht ein (zwar nicht herausragend guter, aber) kauziger, origineller kleiner Streifen, der vom Klamauk bis zum rührigen Drama reicht, mal trashig & campy, mal überstilisiert und prätentiös... sicher nicht gehaltvoll genug, um sich über vereinzelte Unklarheiten noch allzulange den Kopf zu zerbrechen, aber manchmal ganz witzig und teilweise recht stimmungsvoll ist der schon. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 15 Dezember 2012, 13:34:39
Lucky Number Slevin (DVD)

Ein sehr starker Streifen, der als tarantinoeske Gangster-Groteske startet und sich zum Schluss zur ernsten, schwermütigen Ballade wandelt. Hartnett anfangs als schlagfertigen Pechvogel von einem Schlamassel ins nächste stapfen zu sehen, macht einfach unglaublich viel Spaß - vor allem die spritzigen Dialoge mit Liu verbreiten Freude, während auf optischer Ebene die abgefahrenen Dekors Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im atmosphärisch gänzlich anderes gearteten Schlussakt kommt ein guter Schuss Dramatik ins Spiel, doch dummerweise hält man sich hier etwas zu lange mit ausgedehnten Erklärungen auf - ein bisschen mehr hätte man dem Zuschauer schon zutrauen dürfen, es hätte nicht jedes Detail auf dem Silbertablett serviert werden müssen. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich diesem ansonsten fantastischen Film ankreide. 9/10

Insomnia (TV)

Ein Cop-Thriller der etwas anderen Art, welcher sich auf die von Schuld und Schlaflosigkeit belastete Psyche des Gesetzeshüters konzentriert. Vor allem die gemeinsamen Szenen von Pacino und Williams, welche das simple Gut-Böse-Schema durchbrechen und die Sympathien eher seltsam umverteilen, wissen wahrlich zu gefallen. Leider gehen dem Drehbuch zum Schluss hin die gescheiten Ideen aus, weshalb die Geschichte schließlich auf Standard-Weise endet - schade. Nolan macht mit seinen reizvollen Regie, die die raue Schönheit, aber auch die belastende Helligkeit toll einfängt, alles richtig - nichtsdestotrotz hoffe ich, dass die Verfilmung eines nicht-nolanschen Drehbuchs die Ausnahme bleibt, auch wenn's ein unterm Strich sehr schöner Film geworden ist. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 15 Dezember 2012, 14:37:50
Kurze Frage an die, die Twixt gesehen haben: war da irgendwo Tom Waits auszumachen? Wenn ich mich recht erinnere, hab ihn ihn in einem Trailer als Sprecher wahrgenommen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 15 Dezember 2012, 15:02:51
Er spricht den Prolog.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 15 Dezember 2012, 15:07:09
Zitat von: RoboLuster am 15 Dezember 2012, 15:02:51
Er spricht den Prolog.

Danke. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 16 Dezember 2012, 11:02:34
Ich weiß, wer mich getötet hat (http://www.ofdb.de/film/130059,Ich-wei%C3%9F-wer-mich-get%C3%B6tet-hat) im Free-TV (5/10)

Lindsay Lohan wird gefoltert! In einer Doppelrolle kriegt sie die volle Ladung ab. Die konsequent durchgehaltene Rot-Blau-Thematik sowie einige komische Szenen
Spoiler: zeige
(Lindsay Lohan hat ganz ganz wilden Sex, während unten in der Kpch die Mutter alles hören kann. Warum auch rausgehen? :icon_lol:)
retten den Film vor einer niedrigeren Wertung. Die Stripszenen sind ungeheuer langweilig inszeniert, mag auch an Lohan liegen. Die Auflösung war meiner Meinung nach nicht so überraschend, die
Spoiler: zeige
"Alle tragen blaue Handschuhe, wer von ihnen ist der Sadist?"-Fährte ist einfach zu betont, um sie ernst zu nehmen.


Mit 17 bist du tot (http://www.ofdb.de/film/154767,Mit-17-bist-Du-tot) im Free-TV (4/10)

Der Schüler Cody bringt im Affekt eine Stripperin bei einer kleinen Party mit Freunden um. Er und seine Freunde wollen dies geheim halten. Nur die ehrliche Haut Jason hat arge Probleme damit. Also schafft Cody auch ihn aus dem Weg. Das ruft jedoch Jasons Mutter auf den Plan...
Ein kanadischer TV-Film von 2008, der gänzlich auf Spannungsaufbau verzichtet. Es wird kein Geheimnis um den jeweiligen Mörder gemacht und auch dass die Mutter die Wahrheit herausfinden wird ist klar wie Kloßbrühe. Dazu gibt es dann noch jede Menge Klischees mehr (u.a. die trinkende Mutter von Jasons Kumpel TY, die sich im richtigen Moment von der Flasche lösen kann etc.). Tja, so einen Film schaut man wohl nur, wenn man irgendwie noch nciht zu müde ist und beim Zappen hängen bleibt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 16 Dezember 2012, 17:16:15
Santa Claus Is Comin' To Town (1970)
Sehr charmanter und lustiger Weihnachtsfilm den man sich definitiv antun kann.
Vor allem die doch ziemlich kurze Laufzeit von knappen fuenfzig Minuten macht es leichter fuer juengere Familienmitglieder (meine Tochter ist gerade mal sechzehn Monate alt) ihn durchzusitzen ohne quengelig zu werden.
7/10 Punkten

Wilder aka Bad Boys Hunting (2000)
Pam Grier und Rutger Hauer in einem stinklangweiligen und extrem oeden sowie vorhersehbaren Thriller.
Was fuer eine Zeitverschwendung.  :andy:
3/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 17 Dezember 2012, 23:55:06
Heute habe ich zwei Blu Rays, welche ich per Blindkauf in die Sammlung wandern ließ, ihrer Erstsichtung unterzogen - als Fehlkauf stellte sich Gott sei Dank keiner der beiden heraus.

Alles, was wir geben mussten

Neben der namhaften Besetzung (ich oute mich als bekennender Keira Knightley Fan ;->) war die Aussicht auf eine dystopisch angehauchte Handlung mit dem gewissen Maß an Anspruch ausschlaggebend für den Kauf. Im Großen und Ganzen bekam ich auch genau das: Das Setting rund um zum Zweck der Ausbeutung geschaffene Klone klingt natürlich ersteinmal nach "Die Insel", die Filme könnten sich aber kaum unähnlicher sein. In Isolation und lediglich mit den Klassenkameraden als Bezugspunkte und -personen herangezogen, haben sich die desillusionierten Klone hier ihrem augenscheinlich fatalistischem Schicksal ergeben - düster und bedrückend, wie hoffnungslos man hier auf den Tod wartet. Vor allem Knightley und Mulligan geben eine fantastische Vorstellung ab, während Garfields Figur nicht ganz soviel Zeit zum Glänzen bereithält. Die Dreiecksbeziehung zwischen diesen Akteuren profitiert indes nicht sonderlich von der grandiosen Grundidee, bremst diese sogar ein bisschen aus. Traurig und trostlos, teils aber auch etwas träge - eine ruhige Meditation über Menschenwürde und den Wert des Lebens. 7/10

(500) Days of Summer

Wie passend, dass der Film direkt "Die Reifeprüfung" anspricht - dieser musste den Platz meiner Lieblings-RomCom nun nämlich räumen. Chronologisch wild herumspringend und keiner sonderlich komplexen Handlung folgend, zeigt sich der Streifen als wunderbar witziges, gefühlvolles und ehrliches Stimmungsgemälde einer zum Scheitern verdammten Beziehung. Während Deschanel ein großes Rätsel bleibt (und ihren Part somit prächtig erfüllt), kann man Gordon-Levitt jede Gefühlsregung direkt aus dem Gesicht ablesen - eine unfassbar lebendige Vorstellung, eine seiner besten Leistungen bisher. Zusammen mit der vor Ideen überquillenden Inszenierung und dem starken Soundtrack ergibt das im Endeffekt die schönste (Nicht)Liebensgeschichte, die ich bisher gesehen habe. 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Dezember 2012, 00:30:52
The Room (http://www.ofdb.de/film/166674,The-Room)

Tommy Wiseaus unbestrittenes Meisterwerk. Hochspannend, grandios gespielt ("Oh hi doggie.") und mit einer Charakterzeichnung, die seinesgleichen sucht. Hier werden Motive der Figuren sinnvoll verheimlicht. Warum vier erwachsene Männer in Hochzeitsanzügen einen Football hin und herwerfen, bleibt uns verborgen. Wird in einem Satz noch über die Beziehung der Tochter gesprochen, so fällt im nächsten Nebensatz ganz legere die Bemerkung: "Forget it, i definitely have breast cancer!". Der Zuschauer ist über die gesamte Laufzeit Wiseaus Magie und Händchen unterworfen und kann sich nicht mehr abwenden. Hier sieht man die Arbeit eines Multitalents (Regie, Hauptdarsteller, Produktion, Drehbuch usw.), das sogar Robert Rodriguez locker in die Tasche steckt. Sich zu wehren, zwecklos. Selbst gute Freunde können sich diesem Meisterwerk nicht entziehen, bleiben gar bis 8 Uhr Morgens um zu sehen, in welches Herzschlagfinale dieses Opus münden wird. Die hocherotischen Sexzszenen, die einem ganz neue Praktiken beibringen (Penetration des Bauchnabels) halten bei der Stange und überzeugen durch die hochwertige Musikuntermalung. Abgerundet wird dieses Erlebnis von sagenhaften Computereffekten, die aus einem Dach einer Vorstadt mal eben das Tor zur Skyline der Welt machen. Da vergibt man grüne Auren um die Schauspieler herum gerne.

Ich denke, Krawallbruder empfand diesen Film irgendwann gar nicht mehr so sehr als Zwang, sondern als Erlösung, jedenfalls, als der Abspann über die Leinwand flimmerte. Und genau dafür ist The Room gemacht, für die große Leinwand! Wir haben es uns auch nicht nehmen lassen, die beste Szene laut schreiend mitzuspielen. Spätestens da hält es keinen mehr auf den Stühlen!

You're Tearing Me Apart, Lisa! (http://www.youtube.com/watch?v=Plz-bhcHryc#)

Kein Wunder, dass KB ganz ausgelaugt, fast schon ermüdet wirkte, nach so viel Dramatik und Emotionen.

Logischerweise kann ich hier nur die Höchstwertung vergeben für einen Film, den man gar nicht fassen kann. So kann man einen Geburtstag schön ausklingen lassen. 10/10 Bulldoggen

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 18 Dezember 2012, 00:58:50
Ich war so emotional aufgewühlt und kaputt, dass mir auf dem Heimweg ein Obdachloser aus Mitleid 5€ in die Hand gedrückt hat.

PS: Du hast den Trailer zum Film vergessen:

https://www.youtube.com/watch?v=HRLLjqiKib4 (https://www.youtube.com/watch?v=HRLLjqiKib4)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Dezember 2012, 01:04:46
Ich denke, wer jetzt nicht überzeugt ist, dem kann man nicht mehr helfen.  :thinking:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 18 Dezember 2012, 11:06:01
Zitat von: Teppi am 17 Dezember 2012, 23:55:06
Alles, was wir geben mussten [...] 7/10
(500) Days of Summer [...] 10/10

Interessant, denn ich habe diese beiden Filme genau umgekehrt beurteilt. "Never Let Me Go" hat mich geradezu umgehauen, während ich "(500) Days of Summer" etwas überschätzt fand (und das, obwohl ich heimlich in Deschanel verliebt bin). Kann mich erinnern, dass ich mich das Ende dieses Filmes ziemlich genervt hat.
Spoiler: zeige
Nicht, weil Summer verschwindet, sondern weil Tom kurz danach sofort über die grosse Liebe stolpert. Ein viel zu aufgesetztes Happy End.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 18 Dezember 2012, 11:14:33
Zitat von: manisimmati am 18 Dezember 2012, 11:06:01
Kann mich erinnern, dass ich mich das Ende dieses Filmes ziemlich genervt hat.
Spoiler: zeige
Nicht, weil Summer verschwindet, sondern weil Tom kurz danach sofort über die grosse Liebe stolpert. Ein viel zu aufgesetztes Happy End.

Spoiler: zeige

Als die Szene gerade lief, dachte ich mir auch, dass das ein viel zu versöhnlicher Ausgang wäre. Aufgrund des Namens der Neuen (= Autumn) und der Zurücksetzung des Tageszählers auf 1 habe ich es dann aber doch so aufgenommen, dass hier nicht die große Liebe gefunden wurde, sondern lediglich die nächste Etappe seiner "Liebesgeschichte" beginnt (und sich womöglich sein "Leidensweg" wiederholt). Mag weit hergeholt sein, erscheint mir aber weitaus passender und ist daher meine Version des Endes ;->


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 18 Dezember 2012, 12:05:00
Ich habe es auch umgekehrt beurteilt - "(500) Days of Summer" habe ich nur 3 Punkte gegeben, weil mich der Film im letzten Viertel schwer enttäuscht hat - bis dahin fand ich ihn auch sehr gut. Vielleicht liegt es an meinem Alter, aber ich fand den Hauptdarsteller in seiner Haltung zu Summer reaktionär - einerseits behauptet er, sie zu lieben (was ich bestens verstehe), andererseits hat er die üblichen konventionellen Besitzansprüche, weshalb es ihm nicht reicht, mit ihr zusammen zu sein, ohne nach außen hin einen Status zu besitzen. Das wäre an sich noch nicht verwerflich, aber der Film sieht diesen Charakterzug nicht kritisch, sondern gibt ihm noch recht, indem er sie - bis dahin der Gegenentwurf zum typischen RomCom-Einerlei - später auch noch heiraten lässt ("Ich habe den Richtigen gefunden"). Nix für ungut, gerade im Vergleich zu einem Film wie "Reifeprüfung" ist das konventioneller Hollywood-Müll.

Appassionata

Stattdessen habe ich letztens "Appassionata"  von 1974 gesehen, eher bekannt als Erotik-Schmonzette mit einer nackten Ornella Muti. Angesichts von zusammen genommen etwa 20 Sekunden nackter Brüste, verteilt auf 90 Minuten, die jeder Fernsehfilm locker toppt, erstaunt, dass solche Filme bis heute diesen Ruf nicht verloren haben. Der Film erzählt eine emanzipierte Geschichte über zwei weibliche Teenager, die mit ihrem Selbstbewusstsein die verlogene Moral der "mittelalten" (also meiner) Generation demaskieren. In der zeitgenössischen Nachbetrachtung wird ihr Verhalten oft als bösartig betrachtet, was völliger Quatsch ist, aber deutlich macht, dass man damals ein solches Verhalten bei jungen Frauen (noch) nicht akzeptierte. Von mir 8,5 Punkte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 18 Dezember 2012, 16:54:38
Rapunzel - Neu verföhnt
Animation die zwischen klassischen Kitsch und modernen Figuren schwankt, es aber nicht schafft, alles flüssig zu verbinden. Etwas Action hier, ein paar Gesangseinlagen dort, von der Geschichte her nix neues. Nur altbekanntes auf cool trimmen und Mangafiguren zu verwenden macht noch keinen neuen Klassiker. 5/10

Coraline
Sehr düstere Stop-Motion Animation mit einem sympathischen Mädel als Hauptfigur, vielen schrägen Charakteren, einer gruseligen Geschichte, toller Musik, schöner Kameraeinstellungen und vielen Details. Gegen Ende weicht zwar die Spannung etwas dem Bombast und Effekten, das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Wer mal etwas Abwechslung im Animationsbereich braucht ist hier echt gut beraten. 8/10

Contraband
Das Remake von "Reykjavík-Rotterdam" ist nur eine typische schwache Hollywood-Kopie, obwohl der Hauptdarsteller des Originals selbst im Regiestuhl saß. Trotz großer Namen wie Mark Wahlberg, Kate Bekinsale, Ben Foster und Giovanni Ribisi ist die darstellerische Leistung nur Durchschnitt. Die Story, abgesehen von kleinen Änderungen, gleicht dem Original, nur wurde der Nebenstrang der 3er-Beziehung stark vernachlässigt, was dazu führt, das die gute Kate wie ein Statist durch die Gegend stolpert. Wirklich gut gefallen haben mir nur die tollen Städteaufnahmen und die spektakuläreren Actionszenen, wobei diese sich arg in Grenzen halten. Etwas vorbelastet durch das Original gebe ich 6/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 18 Dezember 2012, 22:31:14
Zitat von: Teppi am 18 Dezember 2012, 11:14:33
Spoiler: zeige
Als die Szene gerade lief, dachte ich mir auch, dass das ein viel zu versöhnlicher Ausgang wäre. Aufgrund des Namens der Neuen (= Autumn) und der Zurücksetzung des Tageszählers auf 1 habe ich es dann aber doch so aufgenommen, dass hier nicht die große Liebe gefunden wurde, sondern lediglich die nächste Etappe seiner "Liebesgeschichte" beginnt (und sich womöglich sein "Leidensweg" wiederholt). Mag weit hergeholt sein, erscheint mir aber weitaus passender und ist daher meine Version des Endes ;->

Stimmt, so kann man das natürlich auch sehen. Vielleicht hab ich's anders interpretiert, weil ich mich einfach gerne aufrege, haha.
Spoiler: zeige
Nee, aber das Ganze roch für mich schon ein bisschen nach Mutlosigkeit. So à la: "Oh Mist, das Ende ist ja ein echter Downer. Da muss was Fröhlicheres her!" Als ginge es in einer Romcom gar nicht anders.
Trotzdem, sehr süsser Film. Als Hollywood-Müll würde ich ihn auf keinen Fall bezeichnen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 19 Dezember 2012, 07:14:36
Rage (2009)
Sehr interessanter und spannender Thriller/Drama/Romantik-Mix, produziert von Guillermo del Torro.
Manchmal ist der Uebergang zwischen den verschiedenen Genres etwas abrupt, aber das kann man eigentlich verschmerzen.
Was mich viel mehr ueberraschte, war die Intensitaet vieler Szenen, vor allem der Hauptdarsteller liefert da fast schon eine Glanzleistung ab.
Definitiv empfehlenswert, gebe so 7/10 Punkten.

The Bachelor Party (1984)
Einer der lustigsten Filme den ich seit langem gesehen habe.
Ein sehr junger Tom Hanks sowie ein ebenso junger Michael Dudikoff kann man in diesem Streifen bewundern.
Wobei Hanks schon damals seine Sache ziemlich gut machte, und Dudikoff in diesem Film einfach nur hilflos und komplett verloren aussieht.
Starke 8/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 19 Dezember 2012, 22:24:25
Nach den ganzen Diskussionen um die Qualität von PROMETHEUS habe ich nochmal ALIEN und ALIENS nacheinander angesehen, um wieder einmal zu überprüfen, ob meine Erinnerungen nicht trügen. In beiden Fällen war das zum Glück nicht der Fall, beide Filme haben bis heute dem Zahn der Zeit sehr gut getrotzt. Obwohl Cameron und Scott grundsätzlich verschiedene Konzepte habe, in jeder Hinsicht anders verfahren, erlauben sich beide Filme nicht die eklatanten Schwächen in Konzeption und Dramaturgie wie PROMETHEUS. In beiden Fällen war ich sofort von den Besatzungen überzeugt, die Charaktere, ihre Beziehungen untereinander wurden mir schon nach den ersten Szenen gut skizziert und dann immer weiter ausgebaut. Ich wurde ganz aufgesogen von dieser Welt, ganz im Gegenteil zu PROMETHEUS, wo ich mir alle Nase lang die Frage stellte, warum, wieso und was soll das nun wieder.

ALIEN (USA/UK 1979)

Wenn es einen legitimen Erben von Kubricks Visionen gibt, dann den frühen Ridley Scott. Die Welt des Raumschiffs Nostromo ist ohne das gestalterische Vorbild von 2001 undenkbar. Doch Scott geht in Sachen Menschenbild und Charakterzeichnung weit über Kubricks umstrittene Kälte hinaus. Unterschwellig und geradezu subtil zeichnet er die Resignation und Erschöpfung einer Generation nach, deren Aufbruchshoffnungen Ende der 1970er Jahre gescheitert waren. Der Raumschiffkapitän Dallas steht in seiner stillen Melancholie dafür symptomatisch. Der größte Coup gelang jedoch mit der Besetzung des Offiziers Ripley. Erst Sigourney Weavers Darstellung ließ aus der guten Drehbuchvorgabe etwas Außergewöhnliches, Neues entstehen, einen Typ Heldin, den es nie zuvor gegeben hatte. Psychologie, Spannung, Setdesign, Plot, Symbolik und alles andere fügen sich ganz selbstverständlich.

Fast schon muss man die begeisterten Deutungen, die der Film später erfahren hat, dämpfen. Was da an emanzipatorischen Diskursen, politischen Unterschwingungen und psychologischen Deutungen gesehen wurde, sind nur mögliche Lesarten, aber nicht die Wahrheit. Angesichts von Scotts späteren Werken sollte man das wirklich bedenken. Doch manchmal trennen sich Kunstwerke von ihren Schöpfern, ihre innere Struktur lässt Deutungsmöglichkeiten zu, die weitreichender sind, als jemals geplant. 9.5/10

ALIENS (USA/UK 1986)

James Cameron mag hiermit nicht die innovative Wirkung wie Scott erzielt habe, doch innerhalb des Actiongenres setzte auch dieser Film Maßstäbe. Von Verhoevens STARSHIP TROOPERS bis zu Kawumm-Heulern wie DOOM und RESIDENT EVIL bedienten sich zahllose Filme an den Actioneinlagen von Camerons Marines im Alienlabyrinth. Fast muss man sagen, seine direkte Wirkung ist sogar größer, als die des psychologisierenden Originals von Scott.  Gehört weniger in die Reihe der großen phantastischen Entwürfe des Science-Fiction-Kinos, als in die halluzinierte Action-Mythologie des Reagan-Jahrzehnts. 8/10     
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 19 Dezember 2012, 22:33:29
Zitat von: Bretzelburger am 18 Dezember 2012, 12:05:00
[...]Das wäre an sich noch nicht verwerflich, aber der Film sieht diesen Charakterzug nicht kritisch, sondern gibt ihm noch recht, indem er sie - bis dahin der Gegenentwurf zum typischen RomCom-Einerlei - später auch noch heiraten lässt ("Ich habe den Richtigen gefunden"). Nix für ungut, gerade im Vergleich zu einem Film wie "Reifeprüfung" ist das konventioneller Hollywood-Müll.

Da der Film aus der subjektiven Sicht von Gordon-Levitt erzählt wird, ist es natürlich nur logisch, dass er als "Opfer" dargestellt wird. Dass ihm und seinen Charakterzügen damit automatisch recht gegeben wird, seh' ich nicht unbedingt so. Inwiefern es davon ab nun verwerflich ist, sich nach klaren Verhältnissen und Selbstbestätigung zu sehnen, sei mal dahingestellt ;->

Aufgrund seiner starken Nachwirkung werte ich "Alles, was wir geben mussten" übrigens auf 8/10 auf - wohl einer dieser Filme, die man nicht sofort nach der Sichtung bewerten sollte.

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Heute landeten zwei Sci-Fi-Streifen im Blu-Ray-Player, welche womöglich auch viele eher andersrum bewerten würden.

Logan's Run (aka "Flucht ins 23. Jahrhundert", einer der dümmsten deutschen Titel überhaupt)

Den Klassiker-Status dieses Streifens muss ich mir wohl mit der wunderbaren Grundidee erklären. Das Setting der abgeschotteten Stadt, in welcher im Alter von 30 zwecks Bevölkerungskontrolle Schluss ist, ist wirklich stark. Die Umsetzung dieser Idee fällt in den ersten zwei Dritteln durchaus gut aus: Die Sets sind schick (auch wenn das Stadtmodell deutlich als solches zu erkennen ist, aber hey, der Film ist von 1976) und die Frage, auf welcher Seite Logan nun steht, sorgt für Spannung.
Doch dann gehen die Gäule mit dem Drehbuch durch:
Spoiler: zeige
Sobald die Stadt verlassen wird, fällt der Film merklich ab. Logan's Haltung schwankt ohne Erklärung blitzschnell um (erst noch verrät er seine Position, dann flüchtet er?!), gefolgt von einem zusammenhangslosen und lachhaft getricksten Auftritt des Roboters "Box" bis hin zu den etwas zu lang gezogenen Szenen in Washington (welche immerhin sehr hübsch aussehen) und dem völligen Offenlassen der Fragen, warum denn nun die Menschen eingefercht werden (draußen lässt es sich doch leben?!) und wie genau das System letztlich zusammebricht (peng bumm beng, und schon ist die Stadt kaputt?!).

Wirklich schade, im Schlussakt wird viel Potenzial verschenkt. So sah ich schlussendlich nur einen soliden Sci-Fi-Streifen. 6/10

Equilibrium

Man muss den Streifen schlicht als das akzeptieren, was er ist: Ein substanzloses Action-Spektakel mit schicken Schauwerten. Angesichts des eher kleinen Budgets bekommt man so manche beeindruckende Bilder serviert, welche von teils wunderbarer Musik untermalt werden. Sehr viel Sinn sollte man hinter dem Ganzen aber nicht suchen, denn dann avanciert das mit Logiklücken durchlöcherte Drehbuch zum echten Ärgernis.
Die Grundidee der völligen Gefühlslosigkeit klingt wirklich bedrückend, doch leider haut da nicht viel hin. Fast jede Figur zeigt mehr oder minder stark schließlich doch Gefühle, was das ganze Konzept ad absurdum führt. Die Charaktere und Interaktionen zwischen ihnen hätten um ein Vielfaches steriler und kälter ausfallen müssen.
Ein optisch fabelhafter Film, der gerne mehr Anspruch vortäuscht, als er wirklich hat. 7/10

Beides also Filme, die ihre dystopischen Visionen nicht wirklich ausreizen. Muss wohl mal wieder "Children of Men" einlegen, um ein Meisterwerk in dieser Richtung zu sehen ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 21 Dezember 2012, 02:15:31
Zitat von: Teppi am 19 Dezember 2012, 22:33:29Aufgrund seiner starken Nachwirkung werte ich "Alles, was wir geben mussten" übrigens auf 8/10 auf - wohl einer dieser Filme, die man nicht sofort nach der Sichtung bewerten sollte.

Wart noch ein bisschen länger, dann steigt er auf 10/10. ;)

Mein letzte Sichtung:

Drive

Ein Streifen, den ich irgendwie nicht richtig einordnen kann. Während des Sehens fand ich ihn richtig geil und klebte förmlich am Bildschirm. Ryan Gosling als mysteriöser Fahrer zog mich die gesamte Laufzeit über in seinen Bann. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unbefriedigender erscheint mir das Ganze. Mittlerweile frage ich mich sogar: "Was sollte das jetzt überhaupt?" Das liegt nicht mal so sehr am Hauptcharakter, der natürlich gezielt als "Blackbox" konzipiert ist. Letztlich verstand ich einfach nicht, worauf Refn hinaus wollte. Normalerweise finde ich sowas spannend, aber bei Drive lässt mich das mit einem schalen, leeren Gefühl zurück. Trotzdem fesselt der Film mit seiner Atmosphäre. Und handwerklich ist er fraglos genial. Das rechtfertigt 7-8/10 Punkte. Nach all dem Lob hätte ich aber gerne noch mehr in Drive gesehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 22 Dezember 2012, 11:58:40
Super 8 (Blu Ray)

Trotz moderner Technik ein Film, der sich wunderbar altmodisch anfühlt. Die Kinderclique, welche einen Film dreht (
Spoiler: zeige
wie genial ist denn bitte der Streifen im Abspann?!
) und dabei zufällig einem Zugunglück mit mysteriösen Folgen beiwohnt, ist einfach super-sympathisch. Die Jungdarsteller sind dermaßen charmant, dass man auch verzeiht, dass die erwachsenen Charaktere ziemliche Abziehbilder darstellen. J.J. Abrams tut gut daran, sich nach dem anfänglichen Effektbombast (der Crash ist bei aller Übertriebenheit wahrlich was für die Augen) gekonnt zurückzuhalten und das Geheimnis ganz langsam zu enthüllen und erst nach und nach zu visualisieren. Das recht hastige Finale lässt zwar die ein oder andere Frage offen, aber das ist man von "Mr. Lost" ja nicht anders gewohnt ;->
Ein toller Nostalgie-Trip mit Seele, wie man es im Kino nur noch selten sieht. 8/10


Stolz und Vorurteil (TV)

Das dürfte einer von den Streifen sein, bei dem sich die anderen fragen: "Ach herrje, was wirft der Typ denn da mit Punkten im sich?!" Aber sei's drum, ich finde den Film einfach ganz großartig und stehe dazu ^^
Hier stimmt schlicht alles: Angefangen bei den äußerst fein geschliffenen Dialogen (kaum bereiteten mir Wortgefechte eine solch große Freude wie hier), über die ruhige, und doch reizvolle Regie (welche mit einigen langen Einstellungen ohne Schnitt und wunderschönen Panoramen für Aufsehen sorgt) bis hin zu der astreinen Ausstattung (Kostüme und Sets sind ein Fest für's Auge) ist alles grandios. Vergoldet wird das Ganze schließlich durch die glänzenden Darsteller: Keira Knightley passt perfekt in die Rolle der kessen, wortgewandten Dame mit eigenem Kopf, während Matthew MacFayden seinen angeblich arroganten Darcy, der hinter dieser Fassade lediglich seine Introvertiertheit versteckt, ebenfalls erstklassig verkörpert. In den Nebenrollen gefallen besonders Donald Sutherland als väterlicher Fels in der Brandung sowie Judi Dench als garstige alte Aristokratin. Gerade der Umstand, dass die ganz großen Gefühle hier eher unterkühlt serviert werden, lässt den Film zu meinen favorisierten Liebes-Drama avancieren. 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 22 Dezember 2012, 14:23:01
Used Cars (1980)
Robert Zemeckis' zweiter Spielfilm ist eine urkomische Komoedie mit einem hervorragenden Kurt Russell in der Hauptrolle.
Trotz der fast zwei Stunden Laufzeit kommt hierbei niemals Langeweile auf. Bis in die Nebenrollen wurde nicht mit richtigen Schauspielern gegeizt, was den Film deutlich aufwertet.
Als Leckerli gibt es noch ein paar ziemlich nette Autostunts.
Sehr empfehlenswert, 7/10 Punkten.

The Aggression Scale (2012)
Kleiner, ziemlich fieser Home Invasion-Thriller der mit ein paar ziemlich unerwarteten Twists aufwarten kann.
Schauspielerisch definitiv mehr als nur im gruenen Bereich, was bei solchen Low Budget-Titeln nicht immer der Fall ist.
Sehr ueberrascht von dem hier, 8/10 Punkten.

Multiplicity (1996)
Leider hinter meinen Erwartungen zurueckbleibende Harold Ramis Komoedie mit einem zwar hervorragenden Michael Keaton und ziemlich netter Andie MacDowell, jedoch auch einigen Laengen.
Ganz nett, aber nix Besonderes.
6/10 Punkten

Resurrect Dead: The Mystery Of The Toynbee Files (2009)
Wow, wenn es den Preis fuer eine der spannendsten Dokumentationen geben wuerde, die hier haette den Preis verdient.
http://en.wikipedia.org/wiki/Toynbee_tiles (http://en.wikipedia.org/wiki/Toynbee_tiles)
War einfach nur ne Blindaufnahme auf meinen DVR, hoerte sich interessant an, hab aber ehrlich gesagt noch nie zuvor von diesen Toynbee Tiles gehoert.
Unbedingt ansehen, sehr interessant.
8/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Angelus Mortis am 22 Dezember 2012, 16:55:00
Im Vorweihnachtsfieber gab's gestern und heute mit der Familie zwei Filmklassiker, die ich mir den Rest des Jahres ob der Ausgelutschtheit kaum geben würde, die aber momentan einfach schön sind:

Der kleine Lord (1980)
Gibt's ja kaum was zu zu sagen - ein kleiner amerikanischer Junge wird von seinem aristokratischen Großvater auf das britische Anwesen geholt, um zum Earl erzogen zu werden. Dabei erzieht der Kleine (gestern festgestellt: später als "Male Nurse Paul Flowers" in Scrubs zu sehen :D ) seinen griesgrämigen Opa aber eher zum Humanisten als andersherum ... joa. Schnulzig, ein bisschen konservativ und eigentlich weder inszenatorisch noch darstellerisch (mal abgesehen von Alec Guiness, aber auch den hat man schon in schwierigeren Rollen gesehen) mehr als Standard, den Rest des Jahres würde ich maximal 6/10 geben, aber an Weihnachten, im Kreis der Familie mit Muttis selbstgebackenen Keksen als Naschwerk verdient er sich alle Jahre wieder die 8/10. :icon_cool:

Santa Clause (1994)
Der kleine Charlie muss den Heiligabend bei seinem Karriere-Vater Scott (Tim Allen) verbringen, obwohl er viel lieber bei seiner Mutter und ihrem neuen Ehemann, dem Psychater Neil, bleiben würde. Dann jedoch wird Scott durch einen Unfall zum Weihnachtsmann und Charlie und sein Vater wachsen langsam wieder zusammen. Santa Clause ist ein relativ klassischer Weihnachtsfilm von Disney, der aber durch die Familiengeschichte doch ganz nett ist. Hier gilt ähnliches wie für den kleinen Lord ... ein Film, den ich mir alle Jahre wieder an Weihnachten, im Kreise der Familie sehr gut angucken kann und der in diesem Kontext 7/10 von mir bekommt, auch wenn er den Rest des Jahres über wohl nicht so gut abschneiden würde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 24 Dezember 2012, 00:02:05
The Pact
Ueberraschend gelungener Horrorfilm der mit ein paar netten Ueberraschungen aufwarten kann.
Am meisten ueberraschte mich der Verzicht auf Wackelkamera, hektische Schnitte und sonstigen Firlefanz.
Hier wird auf ziemlich altmodische Weise Spannung erzeugt. Ebenfalls ne Ueberraschung war die Hauptdarstellerin, mehr als ueberzeugend.
7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 Dezember 2012, 10:13:36
Zitat von: lastboyscout am 24 Dezember 2012, 00:02:05
The Pact
Ueberraschend gelungener Horrorfilm der mit ein paar netten Ueberraschungen aufwarten kann.
Am meisten ueberraschte mich der Verzicht auf Wackelkamera, hektische Schnitte und sonstigen Firlefanz.
Hier wird auf ziemlich altmodische Weise Spannung erzeugt. Ebenfalls ne Ueberraschung war die Hauptdarstellerin, mehr als ueberzeugend.
7/10 Punkten

Jip, der ist echt fein. Hab dieselbe Wertung vergeben (mitsamt Ofdb-Review) und fand mich ebenfalls gut unterhalten. Der Streifen hebt sich mit seiner unüberhasteten Art angenehm von den meisten vergleichbaren VÖs heutzutage ab, Miss Lotz in der Hauptrolle fand ich gleichermaßen stark - aber auch das Mädel, welches das blinde Medium spielt (schön creepy).  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 24 Dezember 2012, 17:18:50
Ich fand die beiden Mädels auch richtig super, der ganze Film ist einfach ziemlich geil.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 26 Dezember 2012, 19:39:13
,,Like Crazy", eine kleine amerikanische Independent-Produktion von Regisseur und Drehbuchautor Drake Doremus aus dem Jahre 2011, ist ein zu gleichen Teilen schönes wie trauriges Liebesdrama, das in allen Bereichen einen absolut authentisch-natürlichen Eindruck heraufbeschwört – und sich allein deshalb schon von den meisten anderen Veröffentlichungen jenes Genres abhebt, u.a. da diese meist (irgendwie) eher ,,konstruiert" statt direkt aus dem Leben gegriffen anmuten. Es heißt ja, dass Liebe ,,keine Grenzen kennen" würde, doch gibt es ja bestimmte Grenzen, die der Liebe im Wege stehen können, so stark die betreffenden Emotionen auch sein mögen – und eine solche (ebenso romantische wie realistische) Geschichte erzählt der Film auf überzeugende Weise, unidealisiert und bewegend. Die Chemie zwischen den beiden (stark spielenden) Hauptdarstellern Felicity Jones und Anton Yelchin ist einfach fantastisch – und die wunderbare Jennifer Lawrence in einer Nebenrolle ist selbstverständlich auch weitaus mehr als nur ,,eine positive Randerscheinung". Erwähnenswert zudem, dass viele der Dialoge und Szeneninhalte improvisiert wurden, was das umfassend rohe, wirklichkeitsnahe Gefühl zusätzlich (ersprießlich) verstärkt. Kurzum: In erster Linie für Fans kompetenter Indies, der genannten Akteure sowie solcher Dramen á la ,,Blue Valentine" (welches durchaus vergleichbar, insgesamt aber noch ein Stück weit ,,bitterer" daherkommt) ganz klar zu empfehlen!   8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 28 Dezember 2012, 11:02:58
Auch wenns mir keiner glaubt: Breaking Dawn 2 - Bis zum Ende der Nacht gestern nachgeholt und damit die Saga abgeschlossen, die mal mit "facepalm" in einer Sneak begonnen hat.

Und so dröge und fade und sauschlecht geschrieben die Bücher sind, Bill Condon hat aus den letzten zwei Teilen wenigstens flotte Schmachtfetzen für Damen und Liebhaber des Androgynen gemacht, temporeich und flott anzusehen, wenn man bei den Hauptdarstellern nicht sofort den Brechreiz bekommt.
Und zum guten Schluß hat die Vorlagenautorin offenbar kapituliert und deswegen gibts statt KEINES ENDGEFECHTS (wie im Buch, wo alle am Schluß wieder ineffektiv heimfahren) durch einen flotten Kniff, der auch filmisch nett paßt, endlich ein SAUBERES GROSSGEMETZEL, wo die Köpfe, Arme und Beine nur so abgerissen werden, das es eine wahre Freude ist. Gut, hier spritzt dabei kein Hektoliter Blut, aber dafür ist Schwung in der Kiste und diverse Damen und Herren geben Löffel und Haupt ab - echt knorke und befreiend nach den vielen kleinen Dosen Sülz.

Insgesamt und tonal angemessen - Twilight hat sich seit dem drögen ersten Film und dem verschwurbelten zweiten kontinuierlich gesteigert und bietet solide Unterhaltung fürs Taschentuch, für Teenager und Menopausierer - und wer das alles etwas ironisiert konsumiert, hat auch seinen Spaß.
6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 28 Dezember 2012, 14:16:04

Die Passion der Jungfrau von Orléans (http://www.ofdb.de/film/10153,Die-Passion-der-Jungfrau-von-Orl%C3%A9ans)

Ich halte ja nichts davon, Stummfilme stumm anzuschauen, und bin überdies ein großer Freund neu geschriebener Musiken, aber da nun Dreyer wohl explizit verlangt hat, man solle sich die Jungfrau ohne Musik zuführen, habe ich das jetzt mal getan. Wie zu erwarten, wirkt ein Film, der zu 90 Prozent aus Großaufnahmen von Gesichtern besteht, auch stumm phänomenal: Die Falconetti bricht einem zum wiederholten Male das Herz, die Kameraarbeit ist einfach nur erstaunlich, wie überhaupt der ganze ästhetische Zugriff in Verbindung mit der emotionalen Wucht den Film zum unumgehbaren Zentralmassiv machen. Gesteigert wird das Erlebnis durch die neue Restaurierung, die noch Jeannes Flaum auf den Wangen sichtbar macht, in 20fps, was die Bewegungen natürlicher werden läßt – alles Stummfilmmäßige wird dadurch ausgetrieben, man meint, ein zeitgenössisches Avantgarde-Werk zu sehen. Magnifique!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 29 Dezember 2012, 01:16:14
2 Filme auf DVD gesichtet:

Wasser für die Elefanten


Wie schon bei "Cosmopolis" legt Pattinson eine sehr solide Vorstellung ab. Gegen den abermals grandiosen Waltz, welchem auch vom Drehbuch die fraglos interessanteste Figur spendiert wird (da dem Machthunger auch eine gewisse Verantwortung gegenübergestellt wird, bleibt einem die einseitige "böser Bube" Darstellung erspart), kommt er natürlich trotzdem nicht an. Die Liebensgschichte läuft zwar in bekannten Bahnen ab, doch das frische Setting im Zirkus der 30er Jahre sorgt dennoch für einen insgesamt sehensworten Streifen. 7/10

Big Nothing

Gemessen an dem doch recht ansehnlichen Star-Aufgebot (David Schwimmer, Simon Pegg und Alice Eve, welche ja auch stark im Kommen ist) ein größtenteils unbeachteter Streifen - zu Unrecht. Die pechschwarze Krimi-Komödie wartet mit tollen Wendungen, einem kompromisslosen Ende und einem stimmungsvollen Soundtrack auf. Die Unbeholfenheit der Freizeitgangster sorgt immer wieder für laute Lacher, welche einem beinahe im Halse stecken bleiben. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 29 Dezember 2012, 07:16:20
Canadian Bacon (1995)
Urkomische Politsatire von Michael Moore mit Starbesetzung von John Candy ueber Alan Alda, Rip Torn, Kevin Pollak und sogar James Belushi in einer Nebenrolle.
Hier wird sehr gekonnt mit Vorurteilen sowie den Klischees der Amerikaner sowie Kanadier um sich geworfen, herrlich.
Gibt 7/10 Punkten.

Dragon Wars aka D-Wars (2007)
Hm, hab da so gemischte Gefuehle.
Schauspielerisch wirklich extrem schwach, die erste Haelfte doch ziemlich langweilig, dann in der zweiten Haelfte wird actionmaessig ordentlich Gas gegeben, die Drachen Vs. Hubschrauber-Kaempfe in der Grossstadt sind sogar ziemlich cool ausgefallen, sogar tricktechnisch ziemlich gut geworden.
Schwanke zwischen 5 und 6/10 Punkten, aber eine Zweitsichtung brauch ich dann doch nicht.

The Old Dark House (1932)
Boris Karloffs' fast verschollener Klassiker macht unglaublich Stimmung, perfekte Mischung aus bisschen Komoedie und viel altmodischem Grusel.
8/10 Punkten

Edit:

The Frozen (2012)
Stark anfangender Thriller der jedoch mit zunehmender Laufzeit immer langweiliger wird und dann auch noch mit nem schon zigmal so gesehenen Ende daherkommt.
Schade, der Anfang machte eigentlich Laune.
4/10 Punkten

Hier gibt es jetzt ein kleines Nischenschmankerl:
Creep Van (2012)
Trashig, over-the-top uebertriebene und sogar ziemlich einfallsreiche Bluteffekte bei denen voll draufgehalten, fast schon darin gesuhlt wird, laecherliche Schauspieler, ganz annehmbare Musik und ein saucooles Ende.
Was hab ich mir nen Ast gefreut, trashig-nostalgischer Neo-80er-Horror der niemals den Anspruch hat, ernst genommen zu werden.
8/10 Punkten.

Edit 2:
S*P*Y*S (1974)
Zum Schreien komische Agentenkomoedie mit dem genialen Agentenduo Donald Sutherland and Elliot Gould.
Kann mir irgendjemand die niedrige IMDB-Bewertung erklaeren?  :icon_eek:
Alleine die Schiesserei in der Turnhalle ("Why doesn't your camera have any bullets?" Antwort: "My camera doesn't even have film!")  :icon_lol:
7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 30 Dezember 2012, 16:20:40
Zitat von: lastboyscout am 29 Dezember 2012, 07:16:20
Creep Van (2012)
Trashig, over-the-top uebertriebene und sogar ziemlich einfallsreiche Bluteffekte bei denen voll draufgehalten, fast schon darin gesuhlt wird, laecherliche Schauspieler, ganz annehmbare Musik und ein saucooles Ende.
Was hab ich mir nen Ast gefreut, trashig-nostalgischer Neo-80er-Horror der niemals den Anspruch hat, ernst genommen zu werden.
8/10 Punkten.

Cool, will ich sehen. :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 30 Dezember 2012, 23:39:11
Star Trek (Blu Ray)

Den alteingesessenen Trekkies mag das sicher nicht gefallen, mir dafür umso mehr: Mit dem "Star Trek" Reboot hat J.J. Abrams meiner Meinung nach das "Star Wars" der neuen Generation geschaffen. Der Sci-Fi-Bombast begeistert mit einer farbenprächtigen und fantasievollen Inszenierung - schon die ersten Minuten sind von packender Intensität geprägt, und die Qualität reißt nicht ab. Starke Sets (ja, ich stehe auf die exzessiven Lens-Flare-Effekte an Bord) gehen Hand in Hand mit fantastischen FX. Langeweile kommt in der ungemein kurzweiligen Geschichte nie auf, das Tempo wird konstant hoch gehalten. Dabei wird sogar eine sehr solide Handlung präsentiert, in welcher jeder der klasse harmonierenden Charaktere genügend Raum erhält. Angereichert wird das Ganze mit einem schönen Schuss Humor - sei es nun der schelmische Charme von Kirk, die trockenen Sprüche von Pille oder der spröde Witz, den Spock mit seinem Wesen versprüht. Die Einbindung des Reboot-Gedanken finde ich sehr gelungen: Alles wird auf neu gestellt, ohne die Vergangenheit gänzlich zu ignorieren.
Spoiler: zeige
Selbst ich als Nicht-Trekkie fand den Auftritt von Leonard Nimoy und dessen abschließende Worte einfach wunderbar.

Ein unglaublich unterhaltsames Sci-Fi-Spektakel - ich bin voller Vorfreude auf weitere Abenteuer mit dieser "Star Trek" Crew. 10/10

Strange Days
(TV)

Das bezüglich der Grundidee dezent an "Total Recall" gemahnende Setting dieser düstereren Zukunftsvision finde ich sehr vielversprechend. Das Ergötzen an den Erlebnissen anderer und das zum gefährlichen Moloch mutierte L.A. bieten einen reizvollen Rahmen für die Handlung. Nach der ersten Hälfte geraten diese äußerst interessanten und stimmungsvoll in Szene gesetzten Aspekte jedoch zunehmend in den Hintergrund, um Platz für eine eher persönlich geprägte Geschichte zu machen - schade, hier hätte man die gesellschaftlichen Gesichtspunkte noch weiter vertiefen sollen statt eine erwartbare Wendung nach der nächsten aus dem Hut zu zaubern. Somit bleibt ein atmosphärischer Sci-Fi-Streifen, der zum Schluss hin sein Potenzial nicht ausspielt. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: SutterCain am 31 Dezember 2012, 01:32:57
To Be or Not to Be (1942): Keine überflüssige Einstellung. Kein überflüssiger Satz. Temporeich, vieschichtig, komisch, mutig und unglaublich frisch für einen 70 Jahre alten Film.
10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 31 Dezember 2012, 01:47:11
Lubitschs Stummfilm Die Puppe war übrigens auch sehr sehr nett. Von dem könnte ich auch mal mehr sehen..
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 Dezember 2012, 16:29:20
Bei ,,Killer Movie" handelt es sich um eine weitestgehend unaufregend-lahme Kombination aus Reality-TV-Satire und Slasher-Flick aus dem Jahre 2008, die mit einigen bekannten ,,Serien-Gesichtern" in zentralen Rollen aufzuwarten vermag – wie z.B. Paul ,,Vampire Diaries" Wesley (spielt solide), Kaley ,,Big Bang Theory" Cuoco (mies), Nestor ,,Lost" Carbonell (amüsant), Torrey ,,Pretty Little Liars" DeVitto (hübsch) sowie Leighton ,,Gossip Girl" Meester, welche aber leider nicht mehr als ein (nettes) ,,Opfer-Cameo" absolviert. Regisseur und Drehbuchautor Jeff Fisher kann auf zahlreiche Erfahrungen aus Fernseh-Shows á la ,,the Simple Life" oder ,,the Real World: Road Rules Challenge" zurückgreifen – doch sein Spielfilmdebüt entpuppt sich (leider) ziemlich zügig als relativ unbefriedigend, und zwar ,,in beiden Bereichen" des betreffenden Genre-Mixes. Während generell recht viele Klischees zu finden und beanstanden sind, die auch nicht irgendwie groß ,,ironisch gebrochen" (oder so) werden, herrscht in Sachen ,,Killer&Morde" durchweg enttäuschendes ,,08/15-Treiben": Trotz einiger Härten wirkt das meiste in dieser Hinsicht schlichtweg zu unoriginell – kreativere Einfälle sowie stärker ,,over-the-Top" konzipierte Ableben wären definitiv wünschenswert gewesen. Der Satire-Ansatz kommt indes ein kleines Stück weit zufrieden stellender daher – u.a. da der gebotene Humor nicht ganz so platt und vordergründig wie bei manch vergleichbarem Werk geartet ist – doch wirklich überzeugen kann auch er letzten Endes nicht. Was ,,unterm Strich" (zurück-)bleibt, ist ein überwiegend unbefriedigendes kleines Filmchen, das im Grunde kaum der Rede wert ist...   3/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 31 Dezember 2012, 18:25:37

Barbara (http://www.ofdb.de/film/222739,Barbara)

Jaja, wieder einmal stöckelt Nina Hoss geheimnisvoll durch einen Petzold-Film... Ist aber trotzdem gut geworden, denn dank fehlender Filmmusik, ruhiger Inszenierung und unaufdringlichem Produktionsdesign funktioniert alles über Blicke, Stimmungen und allerlei Ungesagtes. Einfach zwei Menschen, die in einem Klima des Mißtrauens abwägen müssen, ob es sich lohnt, sich einander anzunähern. Es sind gerade genügend vorsichtig humorvolle Augenblicke da, um keine 1984-Stimmung aufkommen zu lassen, sondern das Gefühl einer doch irgendwie aushaltbaren Normalität zu vermitteln. Schönes, schlankes Schauspieler-Kino!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 Januar 2013, 21:14:43
The Bellboy (1960)
Urkomischer Film mit einem genialen Jerry Lewis in einer Doppelrolle.
Beachtlich was man in vier Wochen runterkurbeln kann.  :icon_eek:
8/10 Punkten

Blame It On The Bellboy (1992)
Ziemlich charmantes Remake mit einer wirklich beeindruckenden Darstellerriege, von Bryan Brown, Patsy Kensit ueber Dudley Moore und Richard Griffiths sowie dem titelgebenden Bronson Pinchot.
Als Drehort wurde hier Venedig verwendet, was eine ziemlich nette Abwechslung zu den ueblichen New York/Los Angeles/San Francisco/Florida Drehorten darstellt.


Infiltrating Hollywood: The Rise and Fall of the Spook Who Sat by the Door (2011)
Sehr interessante Dokumentation ueber den Film The Spook Who Sat By The Door der Anfang der siebziger Jahre aus den Lichtspielhaeusern verschwand und selbst Mitwirkende ihn erst dreissig Jahre nach dessen Herstellung zu Gesicht bekamen.
7/10 Punkten

Special Ops (2010)
Aua, was war denn das fuer ein Quark?
Nur zum Spass mal die IMDB durchstoebert, und da gab es tatsaechlich zwei Vollpfosten die dem Film 7/10 und 10/10 Punkten gaben.
Haben wir denselben Film gesehen?
Selten so einen grottigen "Actioner" gesehen. Muendungsfeuer und Kugeleinschlaege wurden am PC erzeugt, die Kampfszenen lassen jeden gedoubelten Seagal-Kampf wie den ersten Ong-Bak aussehen.
Von den schauspielerischen Glanzleistungen ganz zu schweigen.  :viney:
1/10 Punkten, denn hier stimmt garnix.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 1 Januar 2013, 23:29:14
The Others

Ein dreifaches Hurra für Haunted-House-Horror! Mit The Others schenkt uns Herr Amenábar einen tollen Vertreter dieses Genres. Nicole Kidman spielt super, und die beiden Kinder können sich auch sehen lassen. Die Bilder sind erlesen, die Atmosphäre dicht und die Twists durchaus gelungen. In der Summe ergibt das einen wunderbar altmodischen Gruselfilm, zu dem man sich prima unter die Decke kuscheln kann. Ich würde sagen 9/10 Punkten (ein Punkt Abzug wegen einiger weniger Längen).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 Januar 2013, 01:02:25
A.I. Assault aka Shockwave (2006)
Wynorski wie er leibt und lebt, billiger SF-Schrott wo ich mich immer noch frage, wieso ich nach "An SciFi original movie" nicht abgeschaltet habe.
Schrott
1/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 2 Januar 2013, 12:07:08
Erster Film des Jahres mit Hangover geschaut: Whiteout mit Kate Beckinsale.

Wenig spektakulär, eher vorhersehbares Thrillermaterial im 50er-Stil, aber mit guten Atmo-Sequenzen in der unerbittlichen Eiswüste. Manchmal etwas unlogisch, aber alles in allem solide Kost in Schnee und Eis. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 2 Januar 2013, 12:31:20
Gestern noch THE APPARATION geschaut und trotz der vernichtenden Amazon Bewertungen hat mir der Film ausgesprochen gut gefallen.
Endlich mal kein found footage Unsinn mit schnellen Schnitten, sondern eher ein sehr ruhiger Film im POLTERGEIST Stil.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 2 Januar 2013, 12:35:45
Auch hier der erste Film 2013. Die Befindlichkeit war auch eher durchwachsen..

Silent Hill (2006)

Schön grotesker Jahrmarktshorror, der die Protagonistinnen durch eine schick in Szene gesetzte Vorhölle namens Silent Hill  hetzt und dabei allerhand übler Kreaturen präsentiert. Die ersten zwei Drittel sind zwar nicht überaus spannend, allerdings ist die Monsterhatz sehr unterhaltsam und kurzweilig. Die Soundkulisse sorgt zusätzlich für Gänsehaut-Momente.
Kurz vor dem Showdown wird dann allerdings die Erklär-Keule herausgeholt und ausgiebig geschwungen, dass einem vom Off-Kommentar die Ohren klingeln. Wirr und schwach erzählt - leider! Denn atmosphärisch ist der Film vom "Crying Freemann"-Regisseur eine Bank.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Januar 2013, 13:04:16
Zitat von: Eric am  2 Januar 2013, 12:31:20
Gestern noch THE APPARATION geschaut und trotz der vernichtenden Amazon Bewertungen hat mir der Film ausgesprochen gut gefallen.
Endlich mal kein found footage Unsinn mit schnellen Schnitten, sondern eher ein sehr ruhiger Film im POLTERGEIST Stil.

Ich hatte mir die US-BluRay geholt. Fand den (trotz der generell sehr vernichtenden Kritiken) ebenfalls einigermaßen okay.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 2 Januar 2013, 13:22:00
Ich wühle mich derweil durch einige Kurz-Trickfilme, so etwa durch die berühmten "Censored 11", die United Artists selbst aus seinem Fundus genommen hat, weil sie durch und durch rassistisch seien. Tatsächlich ist zu konstatieren, daß die Schwarzen darin sehr stereotyp gezeichnet sind und größtenteils mit ihren dicken Lippen der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Bei manchen Filmen erscheint mir das harmlos, bei einigen anderen allerdings fand ich den transportierten Inhalt ziemlich erschreckend (darunter "Coal Black and de Sebben Dwarfs"). Gern genommen wurden auch die Eingeborenenvölker. Mit denen meinte man es nicht gut, denn sie machen ja den ganzen Tag nur lustige Geräusche und benutzen ihre Unterlippe als Bratpfanne für Spiegeleier oder ihre riesigen Nasenringe als Seilersatz fürs Seilhüpfen.

Weiterhin ist es mal ganz interessant, sich durch die amerikanischen Pro-Krieg-Propagandastreifen aus den USA während des Zweiten Weltkriegs zu arbeiten. Ein Höhepunkt aus der Zeit, insbesondere aus zeichnerischer Sicht, ist sicherlich "Der Fuehrer's Face", in dem Donald Duck davon träumt, wie er Kriegsmaterial für Nazideutschland herstellt. Leider macht der Schluß mit seiner "Gott sei Dank bin ich ein Ami"-Aussage einiges wieder kaputt. Die stößt dann doch relativ sauer auf. Dies gilt aber natürlich grundsätzlich für alle anderen Propagandafilme genauso, sei es Daffy Duck, der Hitler eins überbrät, oder seien es die drei kleinen Schweinchen, die sich mit Waffen gegen einen Hitler-Wolf zur Wehr setzen und damit Erfolg haben. Als am interessantesten bislang würde ich aber den zeichentricktierfigurenfreien "Erziehung zum Tod" ("The Education for Death - The Making of the Nazi") von Clyde Geronimi bezeichnen, der, wie der Nebentitel schon deutlich macht, den Werdegang eines kleinen unschuldigen Jungen zu einem parteitreuen Nationalsozialisten schildert und mit einem einerseits konsequenten und erwarteten, aber andererseits auch für mich sehr wirkungsvollen düsteren Schluß aufwartet.

Als Zeitdokumente außerordentlich spannend.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 2 Januar 2013, 15:43:52
Es wird immer wieder Tag (OT: The High an the Mighty), USA 1954 (http://www.ofdb.de/film/39879,Es-wird-immer-wieder-Tag)

Heute ist es kaum mehr bekannt, ja kaum vorstellbar, dass William Wellmans 140 Minuten Epos der erfolgreichste Film des Jahres 1954 war und für 6 Oscars nominiert wurde. So versunken im Staub der Geschichte ist dieser Film, dass inzwischen weithin unbekannt ist, hier das Urbild des modernen Flugzeugkatastrophenfilms vor sich zu haben.

Auf einem Linienflug von Hawaii nach San Francisco bahnt sich mitten über dem Pazifik ein Unglück an, das Besatzung und Passagiere in eine Extremsituation bringt, die nach und nach die Abgründe der einzelnen Personen zu Tage fördert. Genau damit werden die 140 Minuten gefüllt: Ausführliche Einführung der Passagiere, Rückblenden auf ihre Vorgeschichte und Demaskierung ihrer Illusionen. Demgegenüber geben die sparsam eingesetzten Actionelemente nur den Hintergrund ab.

Heute wird der Film als John-Wayne-Film vermarktet, doch steht Wayne nicht so im Vordergrund wie üblich. Geradezu untypisch fügt er sich mit seiner Rolle als kriegstraumatisierter Kopilot ins Ensemble ein. Eher introvertiert und zurückhaltend agierend, verglichen mit den kantigen Westerncharakteren, für die er stand.

Was mich an dem Film interessiert hat, ist gerade sein exemplarisches Mainstreamschicksal. Die Gründe seines einstigen Erfolges sind auch die Gründe seiner heutigen Vergessenheit. Hier findet sich für jeden etwas, Action, Drama, Liebe und auch Komik. Alles kompetent und gefällig inszeniert. Aber nichts wird wirklich zum Äußersten getrieben, weder die Action, noch die psychologischen Abgründe. William Wellman wagt erstaunlich wenig, auch in Sachen Inszenierung. Wer THE HIGH AND THE MIGHTY mit dem zehn Jahre später entstandenen FLIGHT OF THE PHOENIX vergleicht, weiß, warum dieser so viel lebendiger in Erinnerung geblieben ist. 6/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 2 Januar 2013, 19:45:40
Gerade eben THE DAY gesehen.
http://www.ofdb.de/film/216244,The-Day---Fight-Or-Die (http://www.ofdb.de/film/216244,The-Day---Fight-Or-Die)

Und auch hier wieder mehr bekommen als erwartet.
Schönes Kammerspiel weniger Darsteller. Für mich ein sehr spannender und rundum gelungener Film mit einem unerwarteten Ende.
Zwar kein absolutes Highlight aber DEFINITIV eine Sichtung Wert und um Längen besser als der deutsche HELL.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Januar 2013, 19:57:07
Zitat von: Eric am  2 Januar 2013, 19:45:40
...mit einem unerwarteten Ende.

Oh ja, die Schuss-Sequenz ist herrlich badass.  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 3 Januar 2013, 17:56:00
Jetzt war PITCH PERFECT an der Reihe.
http://www.ofdb.de/film/227684,Pitch-Perfect (http://www.ofdb.de/film/227684,Pitch-Perfect)

Und jeder, der jetzt an so ne Scheisse wie HIGHSCHOOL MUSICAL denkt liegt aber sowas von 100% FAAAAAAAALSCH
Der Film hat alles was man für einen netten Nachmittag braucht.
Tolle, unverbrauchte Darsteller, coole Songs und die Gags, ..., sie sind zwar spärlich gesetzt, zünden aber jedes mal perfekt!!
Alleine die Hauptdarstellerin kriegt von mir ne glatte 10/10.  Gott ist die süüüüüss.  :love:
Und zynisch ist die auch noch!
Also, wer mal nen coolen Film mit geiler Mucke und gaaaaanz Bösen zynischen Mädels sehen will, der ist hier bestens aufgehoben.
Der Film wandert definitiv als Blu ray ins Regal!! Natürlich ist die Handlung ab der 2. Minute absolut vorhersehbar, aber, ..., irgendwie war mir das vollkommen egal.
Und wer den ersten Joke von Fat Amy hört, der will gar nicht mehr abschalten.  :dodo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 4 Januar 2013, 00:36:19
Gerade einen Klassiker das erste Mal gesichtet: Robocop (Blu Ray)

Wie so oft, wenn ich einem der älteren "Meilensteine" eine Erstsichtung gönne, habe ich subjektiv nicht unbedingt ein großes Meisterwerk gesehen - mir fehlt wohl entweder die Fähigkeit, oder auch der Wille, mich in die "damalige" Zeit zu versetzen und den Film entsprechend zu würdigen. Aber nun gut, mal zum Streifen selbst:
Das düstere Setting und die satirischen Spitzen sagten mir sehr zu. Die Nachrichten und Werbespots werten den Film klar auf, und auch der etwas zentralere Thema der Monopolisierung und Machtübernahme durch einen Großkonzern weiß zu überzeugen. Zusammen mit der Frage, wie viel Mensch noch in der Maschine steckt, sieht inhaltlich also alles richtig gut aus.
Mein Problem nun: Die inhaltlichen Aspekte gehen hin und wieder im Dauerfeuer unter - was okay wäre, würde wirklich was für's Auge geboten werden. Die undynamische Action (Gangster stehen rum --> Robocop schießt --> Gangster fallen blutig zu Boden) konnte mich jedoch nicht wirklich mitreißen. Zudem sind die Effekte von stark schwankender Qualität: Während Murphys Anzug und Maske gut gelungen sind, ist die Animation des großen Roboters doch eher ernüchternd.
Verkehrte Welt: Ein Actioner, der mich mehr mit dem Inhalt statt den Schauwerten begeisterte. 7/10

Nach dem Jahreswechsel gab's dann noch einige Filme im TV:

Little Miss Sunshine


Ein Feel-Good-Movie, welches mit Selbstmord, Tod und geplatzten Träumen nicht gerade Feel-Good-Themen behandelt. Dass dennoch eine locker-lustige Stimmung aufkommt, ist dem tollen Cast zu verdanken: Die verschrobenen Charaktere werden allesamt sympathisch verkörpert. Vor allem Steve Carell spielt toll auf. Kein Film für die großen Lacher oder Gefühlsdramen, sondern ein kleines, ehrliches Road-Movie. 7/10

Repo Men

Ein Film der verschenkten Möglichkeiten: Die Grundidee um den legalen Organhandel, bei dem zahlungsunfähige Kunden schlicht die lebensnotwendige Ware entwendet wird, hat wirklich viel Potenzial. Die dystopische Welt und ihre Regeln werden jedoch so schlampig eingeführt, dass man immer wieder mit einem Fragezeichen dasteht. Da der Streifen zudem lediglich zum Schluss hin ein paar Schauwerte auffahren kann, bleibt letztlich nicht viel, woran man sich erfreuen kann. 3/10

Sleepy Hollow


Ich sag's am besten gleich: Ich bin nicht der größte Burton/Depp-Fan. Von den bisher gesehenen Filmen ist dieser hier meine favorisierte Zusammenarbeit der beiden. Die düsteren Bilder versprühen allerlei Atmosphäre, und auch Depp legt eine schöne Vorstellung ab. Für meinen Geschmack werden die wichtigen Figuren jedoch etwas zu rasch eingeführt – die Orientierung und somit das Miträtseln fallen daher etwas schwer. Zudem bedient sich das Drehbuch einiger billilger Kniffe, um die Geschichte in die richtigen Bahnen zu lenken. Vor allem optisch und atmosphärisch ein schicker Streifen. 7/10

Sweeney Todd


Wie schon bei Sleepy Hollow überzeugte mich der düstere Look wiedermal mehr als der Inhalt. Die Darbietungen von Depp und Bonham-Carter gefallen, doch die oberflächlichen Nebencharaktere ließen mich völlig kalt (erfreuliche Ausnahme: Sacha Baron Cohen). Da die Songs mich vom Arrangement her meist nicht komplett mitreißen konnten, bleibt unterm Strich nur ein solides Musical. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 4 Januar 2013, 00:41:35
@ Teppi: Kennst du schon "Ed Wood"? Das ist mein persönlicher Favorit sogar in Burtons Gesamtwerk bisher.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 4 Januar 2013, 00:48:44
Zitat von: Stefan M am  4 Januar 2013, 00:41:35
@ Teppi: Kennst du schon "Ed Wood"? Das ist mein persönlicher Favorit sogar in Burtons Gesamtwerk bisher.

Nein, außer den beiden oben Genannten kenne ich bisher nur "Alice im Wunderland" (welcher mir nicht wirklich zusagte) und "Dark Shadows" (welchen ich ganz nett fand). Edward, Ed Wood und Charlie fehlen also noch, wenn ich das richtig überblicke - die werde ich noch nachholen, da ich vom bisher Gesehenen aber halt nicht restlos überzeugt war, stehen die Werke auf der Prioritäten-Liste nicht ganz oben ^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 4 Januar 2013, 01:02:37
Zitat von: Teppi am  4 Januar 2013, 00:48:44
Zitat von: Stefan M am  4 Januar 2013, 00:41:35
@ Teppi: Kennst du schon "Ed Wood"? Das ist mein persönlicher Favorit sogar in Burtons Gesamtwerk bisher.

Nein, außer den beiden oben Genannten kenne ich bisher nur "Alice im Wunderland" (welcher mir nicht wirklich zusagte) und "Dark Shadows" (welchen ich ganz nett fand). Edward, Ed Wood und Charlie fehlen also noch, wenn ich das richtig überblicke - die werde ich noch nachholen, da ich vom bisher Gesehenen aber halt nicht restlos überzeugt war, stehen die Werke auf der Prioritäten-Liste nicht ganz oben ^^
"Alice im Wunderland" und "Dark Shadows" sind leider auch keine sonderlich gelungenen Burton-Filme. Da hast du dir auch gleich zwei seiner schwächsten, wenn nicht die schwächsten, ausgesucht.  ;) Mit "Sweeney Todd" konnte ich allerdings auch nicht sehr viel anfangen.

Von den noch fehlenden Burtons würde ich dir wirklich am ehesten "Ed Wood" empfehlen. Der basiert eben auf dem Leben einer realen Person und präsentiert ein umwerfendes Bild der 50er-Jahre. Das ist nicht immer wahrheitsgetreu und möglicherweise etwas beschönigend, aber außerordentlich herzergreifend und unglaublich gut gespielt. Für mich ist Johnny Depp in "Ed Wood" geradezu eine Oase der Ruhe innerhalb seiner filmischen Zusammenarbeit mit Burton. Nicht daß ich seine skurrilen Figuren in den anderen Burtons nicht mögen würde, aber wenn er dir da zu abgedreht und/oder außerweltlich war, so ist er als Wood bei all seinen Macken, die er hat, vergleichsweise bodenständig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 4 Januar 2013, 01:38:10
Da der angeblich "mieseste Regisseur aller Zeiten" eine interessante Geschichte vermuten lässt und ich Filme im 50'er Jahr Look generell sehr hübsch finde (damals hatten die Leute noch Stil ;->), wird dieses Werk von den verbleibenden Filmen der beiden wohl als nächstes gesichtet, ja.

Den berühmt-berüchtigten "Plan 9 from Outer Space" muss ich mir auch mal geben ^^
Wäre es ratsam, den Streifen vor "Ed Wood" zu gucken (weil womöglich Bezug darauf genommen wird)? Oder wäre es aus irgendwelchen Gründen vielleicht sogar andersrum besser?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 4 Januar 2013, 01:51:18
Zitat von: Teppi am  4 Januar 2013, 01:38:10
Den berühmt-berüchtigten "Plan 9 from Outer Space" muss ich mir auch mal geben ^^
Der ist auch unbezahlbar naiv und komisch, aber wird natürlich zu Unrecht als der schlechteste Film aller Zeiten bezeichnet.

ZitatWäre es ratsam, den Streifen vor "Ed Wood" zu gucken (weil womöglich Bezug darauf genommen wird)? Oder wäre es aus irgendwelchen Gründen vielleicht sogar andersrum besser?
Nein, ich würde sagen, das ist egal. Ich bin über "Ed Wood" zu den Filmen des Regisseurs gekommen. Es kann aber amüsant sein, zuerst "Plan 9" (und dazu noch "Glen or Glenda" und "Die Rache des Würgers") zu schauen, um dann anschließend die Entstehung so mancher Szene in Burtons Film nachverfolgen zu können. :icon_mrgreen: Da die Dreharbeiten nur einen Teil von "Ed Wood" darstellen und im Mittelpunkt eigentlich die Beziehung von Wood und Lugosi bzw. die von Wood zu seinen "Frauen" stehen, ist das, glaube ich, nicht so wichtig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 4 Januar 2013, 01:57:31
Zitat von: Teppi am  4 Januar 2013, 01:38:10
Den berühmt-berüchtigten "Plan 9 from Outer Space" muss ich mir auch mal geben ^^
Wäre es ratsam, den Streifen vor "Ed Wood" zu gucken (weil womöglich Bezug darauf genommen wird)? Oder wäre es aus irgendwelchen Gründen vielleicht sogar andersrum besser?

Also, Burton gibt sich grosse Mühe, die Szenen von "Plan 9" zu rekonstruieren. Insofern wäre es vielleicht ratsam, zuerst diesen Film zu sehen. Als ich "Ed Wood" zum ersten Mal sah, kannte ich "Plan 9" allerdings auch noch nicht. Ich wusste noch nicht mal, wer Bela Lugosi ist. :icon_redface: Gefallen hat mir der Film trotzdem unheimlich gut. Man muss nicht unbedingt alle Anspielungen verstehen, obwohl es den Film natürlich bereichert. Ich finde, "Ed Wood" ist der mit Abstand beste Burton. Da steckt wesentlich mehr dahinter als die phantasievolle Effekthascherei, der er in letzter Zeit leider immer häufiger zelebriert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 4 Januar 2013, 03:31:12
Ich habe erst Ed Wood gesehen und das mehrfach, Jahre später erst Plan 9. Ich finde nicht, dass es elementar wichtig für das Burton-Werk ist, den Streifen zu kennen, da es in dem Film schließlich auch um die anderen Werke von Ed Wood geht, in erster Linie aber um einen Regisseur, der sich nicht aufgegeben hat. Ein Bisschen Hintergrundwissen kann nicht schaden, aber der Filmgenuss hat sich bei mir auch ohne Sichtung von Ed Woods Opus eingestellt. Definitiv einer von Burtons persönlichsten Werken! In dem Film verarbeitet er auch seine Mentor-Schüler Beziehung zu Vincent Price, so wie Ed Wood Bela Lugosi anhimmelte!

Es macht auch sehr viel Spaß, erst die etwas aufpolierte Version zu sehen und sich dann dem Original hinzugeben. Ohne dieses Vorwissen hätte ich mir Plan 9 niemals angeschaut und den Regisseur als Deppen abgestempelt. Der Film zeigt, wenn natürlich auch arg romantisiert, was doch in diesem Regisseur gesteckt haben könnte.

Ansonsten Zustimmung an Stefan M: die letzten beiden Burton-Werke werfen nicht wirklich ein positvies Licht auf sein Schaffen. Beetlejuice, Vincent (kurz, morbide, und unheimlich toll), die Batmänner und Edward sind da schon eher Zeugnis für das visuelle Genie und auch erzählerisch mitreißend. Da sind Dark Shadows und Alice eher Mist gegen. Bin übrigens Burtonliebhaber, aber kein Fanboy. Also riskier ruhig einen Blick, Teppi!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 4 Januar 2013, 21:52:06
Zitat von: Teppi am  4 Januar 2013, 00:36:19
Gerade einen Klassiker das erste Mal gesichtet: Robocop (Blu Ray)

Wie so oft, wenn ich einem der älteren "Meilensteine" eine Erstsichtung gönne, habe ich subjektiv nicht unbedingt ein großes Meisterwerk gesehen - mir fehlt wohl entweder die Fähigkeit, oder auch der Wille, mich in die "damalige" Zeit zu versetzen und den Film entsprechend zu würdigen. Aber nun gut, mal zum Streifen selbst:
Das düstere Setting und die satirischen Spitzen sagten mir sehr zu. Die Nachrichten und Werbespots werten den Film klar auf, und auch der etwas zentralere Thema der Monopolisierung und Machtübernahme durch einen Großkonzern weiß zu überzeugen. Zusammen mit der Frage, wie viel Mensch noch in der Maschine steckt, sieht inhaltlich also alles richtig gut aus.
Mein Problem nun: Die inhaltlichen Aspekte gehen hin und wieder im Dauerfeuer unter - was okay wäre, würde wirklich was für's Auge geboten werden. Die undynamische Action (Gangster stehen rum --> Robocop schießt --> Gangster fallen blutig zu Boden) konnte mich jedoch nicht wirklich mitreißen. Zudem sind die Effekte von stark schwankender Qualität: Während Murphys Anzug und Maske gut gelungen sind, ist die Animation des großen Roboters doch eher ernüchternd.
Verkehrte Welt: Ein Actioner, der mich mehr mit dem Inhalt statt den Schauwerten begeisterte. 7/10


Hatte mir letztens mal alle 3 Teile als Erstsichtung reingezogen und habe es ebenfalls nicht geschafft, die Genialität zu erkennen.
Im Großen und Ganzen schließe ich mich Deiner Meinung an, was Inhalt und Schauwerte betrifft. Wobei man an der technischen Umsetzung wohl nicht ganz mäkeln darf, ich glaube so viel Geld war da auch nicht im Spiel. Gestört hat mich, neben der von Dir erwähnten undynamischen Action, die drastische Gewaltdarstellung, welche irgendwie nicht passte. Für mich wirkte sie eher unfreiwillig komisch. Des weiteren fand ich die, oftmals sehr gelobte, menschliche Note Murphys zu wenig herausgearbeitet. Auch im zweiten Teil wurde es nur kurz eingebaut, was ich sehr schade fand, da dies eigentlich sehr interessant ist. Den Zweiten fand ich dann auch besser, weil noch mehr Satire, schwarzer Humor und Action, wobei auch hier der Roboter billig wirkte und glaube nicht dem Stand der Zeit entsprach. Der Dritte war auch ansehbar, nur war die Story doch sehr hirnrissig und Robocop wurde auch mehr zu einer Nebenfigur. Dazu noch die fehlende Härte auf PG-13-Niveau. Trotzdem kein totaler Reinfall, Spass gemacht haben alle 3. Vielleicht hätte ich sie nur auch mal früher sehen müssen um die Meilensteine darin zu erkennen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 4 Januar 2013, 22:00:25
Ich glaube die drastische Gewaltdarstellung ist von Verhoeven durchaus als satirische Übertreibung gedacht.  Der Bürotyp, den Ed-209 übertrieben "abduscht", kann davon berichten. Bei Murphys Tod ist das eher weniger der Fall, soll ja einer Kreuzigung gleichkommen. Aber hey, es gibt doch noch die R-Rated-Fassung, vielleicht gefällt die ja besser?

Robocop 2 und 3 werden übrigens nicht als Meilensteine bezeichnet, Teil 3 ist sogar absolut verhasst. ;) Schaut Euch mal die Bewertungen in der IMDb an.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 4 Januar 2013, 22:02:55
Ich empfehle dringend den Audiokommentar von P"lapperm"aul Verhoeven!

Natürlich ist die Gewaltdarstellung übertrieben, daran wird doch die ganze Unsinnigkeit deutlich. Wer kann den bei der Probevorführung nicht lachen, wenn da Milliarden von Geschossen in den Typen reinknallen!?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 6 Januar 2013, 00:26:32
Zitat von: MMeXX am  4 Januar 2013, 22:02:55
Ich empfehle dringend den Audiokommentar von P"lapperm"aul Verhoeven!

Sehr gut möglich, dass mir so einige Motive und Gleichnisse entgangen sind. So las ich später bspw. von allerlei Anspielungen auf Jesus und dessen Auferstehung. Ändert aber alles an meiner subjektiven Wertung nichts, wenn ich sowas nicht selbst erkenne und mir erst im Nachhinein erklären lassen muss. Bei der Gewalt stimme ich indes zu, dass diese im Sinne der satirischen Überspitzung angebracht, wenn nicht sogar notwendig ist.

Nach meiner Robocop-Sichtung hatte ich Lust, noch ein paar weitere Klassiker zu gucken, welche ich vor (sehr) vielen Jahren das letzte Mal sah.

Starship Troopers


Einfach fantastisch, wie sich hier dauergrinsende Darsteller in ihrer naiv-verklärten Militär-Karriere in Windeseile nach oben arbeiten. Verstümmelte Lehrer und Vorgesetzte? Das hält hier keinen vom Traum der heldenhaften Kriegstaten ab! Klebriger Soap-Kitsch der Marke "wer mit wem" ist dabei das größte Problem, dem sich die jungen Rekruten konfrontiert sehen.
Verhoeven verkleidet seine erstklassige Kriegs- und Militär-Satire als poppiges Propaganda-Video, dem sicherlich so mancher auf den Leim geht. Womöglich nicht nur so mancher, sondern sogar jeder. Denn mal ehrlich: Wer erfreut sich trotz der bissigen Kritik denn nicht an den schicken Schauwerten (vor allem die Bugs sehen immer noch sehr gut animiert aus) und dem heroischen Gehabe - und schon hat uns Verhoeven erwischt. Im Gegensatz zu Robocop, wo mich die Masse der eher steifen Action-Szenen störte, gehören hier die spektakulären Schlachten klar zum Gesamtkonzept - man soll ja sehen, wie athletisch und souverän der aufstrebende Soldat sein Werk verrichtet.
Der knackige Gewaltgrad und die kaum zu übersehenden Überspitzungen (die Nachrichten sind mal wieder wunderbar) lassen indes keinen Zweifel daran, dass die oberflächlich präsentierte Propaganda nur Schein ist. Eine dank der glattpolierten Pracht ganz grandiose Satire. 9/10

Predator


Ein Haufen knüppelharter Kerle wird im Dschungel von einem überlegenen Krieger aufgerieben - das hätte eine wunderbare Demaskierung des "cooler Muskelprotz" Klischees werden können, wurde es aber nicht. Die Testosteron triefenden Kämpfer verhalten sie wie eh und je und lassen keine Tiefe zu. Naja, sei's drum: Kurzweilig ist das Ganze dennoch. Vor allem die langsame Enthüllung des kultigen und erstklassig gestalteten Aliens sowie das
Spoiler: zeige
intensive 1-on-1 Finale
wissen zu gefallen. Eine Aufwertung hätte es noch gegeben, wenn
Spoiler: zeige
Arnie's Dutch weit vor Filmende das Zeitliche gesegnet hätte und Naturbursche Billy den Endkampf bestreiten hätte dürfen. Neben der ganz großen Überraschung über diesen Schritt wäre es auch logischer gewesen, dass eben jener Charakter einen solchen Kampf aufzieht. Naja, das traut sich halt niemand...

Ein guter Action-Streifen mit einem grandios gestalteten Gegner. 7/10

Das Ding aus einer anderen Welt

Carpenter hat hier ein intensives Horror-Erlebnis im ewigen Eis geschaffen. Die Abgeschiedenheit in der lebensfeindlichen Umgebung und der zwielichtige Umgang innerhalb der Gruppe sorgen für eine fantastisch finstere Atmosphäre. Besonders begeistert (allen voran angesichts des Entstehungsjahres) haben mich die Spezialeffekte: Die kreativen Monsterkreationen sind ein abartiges Fest fürs Auge. Leider fällt die Spannungskurve im eher enttäuschenden Finale etwas ab, weshalb ich "nur" bei nach wie vor sehr guten 8/10 lande.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 6 Januar 2013, 22:46:22
The Millennium Bug (2011)
Extrem niedrig budgetierter Horrorfilm der fuer mich ganz wunderbare 80er-Gefuehle weckte mit Miniaturen und vielen der Effekten.
Scheint ein Liebe/Hass-Film zu sein, ich wuerde ihn so bei 6/10 Punkten ansiedeln.
Hat mir definitiv Spass gemacht fuer ne einmalige Sichtung.

Deus Irae (2010, Kurzfilm)
Das sind einige der besten Minuten Horrorfilm die ich je sehen durfte.
Gebt dem Mann endlich Geld verdammt nochmal.
9/10 Punkten

Total Recall 2070: Machine Dreams (1999)
Hier hat aber jemand ordentlich Staub angesetzt.
Auch wenn er fast zehn Jahre juenger als das Schwarzenegger-Vehikel ist, so alterte er um einiges schlechter als der.
Trotzdem muss ich zugeben das ich mich ziemlich gut unterhalten fuehlte.
Michael Easton interpretation eines hartgesottenen Cops grenzt zwar immer ans Overacting, ist aber definitiv leicht ueberm Durchschnitt angesiedelt. Selbst ein paar namhafte Nebendarsteller haben sich eingefungen.
Auch fuehlte ich mich staendig eher an Blade Runner denn an Total Recall erinnert, was aber nicht unbedingt schlecht ist.
Fuer nen nostalgischen Trip zurueck gerade noch so geeignet, aber nicht wirklich was Aufregendes. Ganz knappe 5/10 Punkten.


Operation Mad Ball (1960)
Locker-leichte Komoedie die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Frankreich angesiedelt ist.
Jack Lemmon als Hogan ist einfach nur brilliant, ich hab wirklich Traenen gelacht.
Unbedingte Empfehlung, 8/10 Punkten.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 7 Januar 2013, 12:10:39
Eine Mischung zum Jahresausklang + Start ins neue Jahr mit folgenden Erstsichtungen in Kurzform (länger bei einigen hoffentlich später) in chronologischer Reihenfolge:

Picknick am Valentinstag (http://www.ofdb.de/film/6321,Picknick-am-Valentinstag)
Schön verträumte Bilder, mit passendem Score und
Spoiler: zeige
offenem Ende
. Peter Weir, den merk ich mir! 8/10

The Grey - Unter Wölfen (http://www.ofdb.de/film/220664,The-Grey---Unter-W%C3%B6lfen)
Liam Neeson kantig-grantelig vor gleichsam atemberaubender wie tödlicher Landschaft. Wohlig-gewärmt mit Decke auf der Couch ein packendes Erlebnis. 7/10

Håkan Nesser: Das grobmaschige Netz (http://www.ofdb.de/film/140617,H%C3%A5kan-Nesser-Das-grobmaschige-Netz) (DF)
Standard-Krimi, der durch einen gut spielenden Hauptverdächtigen punkten kann und zudem Van Veeteren ganz ordentlich charakterisiert. 6/10

Con Air (http://www.ofdb.de/film/399,Con-Air)
Nicolas "Ich habe zwei Haarschnitte" Cage zusammen mit John "Ökolatschen" Cusack im action-geladenen Feuerwerk. Als Malkovich mich an Bord der Maschine begrüßt hat, ist dann auch tatsächlich der Groschen gefallen, wieso die Maschine/der Film so heißt, wie sie/er heißt. :viney: :icon_redface: 8/10

Operation: Broken Arrow (http://www.ofdb.de/film/287,Operation-Broken-Arrow)
Action top, Travolta amüsant-böse und glücklicherweise keine aufgesetzten Liebesszenen. 7/10

Dogma (http://www.ofdb.de/film/942,Dogma)
Ja, doch recht ironisch. Sehr kurzweilig und mir gefallendem Humor. 8/10

Weißer Terror (http://www.ofdb.de/film/47411,Wei%C3%9Fer-Terror)
Ernster Film mit gigantischem Shatner, starker Kamera und einem Haufen von Top-Autoren, die sich als Schauspieler versuchen. Ein faszinierender und stark empfehlenswerter Beitrag zum Thema Schwarze und Weiße! 8/10

Blood Runs Cold (http://www.ofdb.de/film/212807,Blood-Runs-Cold)
Auf Englisch gedrehter schwedischer Lowest-Budget-Horror, der dennoch mit zwei netten Stunts und ein paar blutigen Tötungen aufwarten kann. 5/10

Kim Novak badete nie im See von Genezareth (http://www.ofdb.de/film/112721,Kim-Novak-badete-nie-im-See-von-Genezareth) (DF)
Ein Film, mit dem man sich in die eigene Jugend katapultieren kann. Wenn man sich darauf einlässt. 7/10

Charles Beaumont: The Short Life of Twilight Zone's Magic Man (http://www.ofdb.de/film/236508,Charles-Beaumont-The-Short-Life-of-Twilight-Zone%27s-Magic-Man)
Dokumentation über das Leben des genialen Beaumont, dessen Leben jedoch durch eine (damals) nahezu unbekannte Krankheit ein zu frühes Ende gesetzt wurde. 6/10

Das Geheimnis des Dr. Z (http://www.ofdb.de/film/35578,Das-Geheimnis-des-Dr-Z) (Frz. Fassung)
Mein erster Franco und dann gleich so ein stimmungsvolles S/W-Noir-Krimi-Brett. Nette Atmosphäre und heiße Chicks. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 7 Januar 2013, 12:38:55
Ganz kurz meine Filme vom Wochenende:

Chernobyl Diaries
Für mich ein absolutes Ärgernis. Der Film hat mit der verlassenen Arbeiterstadt Pripyat, nahe des Unfallreaktors, eine atmosphärische und unverbrauchte Kulisse und macht daraus - genau, nix! Für diese abgedroschene Mutantenhatz hätte es auch jede Kiesgrube um die Ecke getan. Bis auf den halbwegs ordentlichen Anfang war das langweiliger Horror von der Stange.
3/10

The Hobbit - An unexpected Journey
Wie befürchtet gibt die Vorlage bei weitem nicht genug Stoff für einen monumentalen Dreiteiler, also hangelt sich der Film nach gemächlichem Beginn von Actionszene zu Actionszene und kommt dabei nie an die epische Größe der Ring-Trilogie heran. Das Highlight war erwartungsgemäß das Aufeinandertreffen von Bilbo und Gollum.
Nie langweilig, kein Episode I, aber insgesamt eine kleine Enttäuschung.
6/10

The Rum Diary
Als Kenner und Fan des Buches habe ich auch hier meine Schwierigkeiten den Film fair zu bewerten. Es wurden zentrale Figuren gestrichen, Beziehungen verändert und zum Ende hin weicht man komplett vom rumgetränkten Roman ab, um dem Zuschauer eine befriedigendes Ende zu spendieren.
Johnny Depp macht seine Sache als Alter Ego Hunter S. Thompsons erneut gut und auch der restliche Cast sorgt für gute Stimmung. Im Endeffekt ein unterhaltsames und leider zu harmloses Abenteuer vor Südseekulisse, dem der letzte Biss fehlt.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 7 Januar 2013, 16:10:33
Silver Linings - läuft aktuell fast unbemerkt im Kino, auch wegen des Schwachsinns, den Filmtitel in Englisch zu belassen. Jede schwachsinnige RomCom bekommt irgendeinen reißerischen Titel, hauptsache die Leute laufen rein, aber dieser großartige, so anstrengend (Einer von den 10 Besuchern ist tatsächlich während der Vorstellung raus gegangen) wie berührende Film, der wirklich das "Feel-good" verdient hat, wird miserabel vermarktet. Wunderschöne, unbemerkte Liebesgeschichte - wie im richtigen Leben. 9-10 Punkte - es wird nicht viele Filme geben, die dieses Jahr noch besser sind.

Die Straßen von San Francisco (1.Season) - Okay, dass ist ein wenig "Guilty pleasure", denn die Serie durfte ich damals als eine der ersten im Fernsehen sehen. Interessant, dass selbst die härtesten Stories mit einem Frauen-Serienmörder noch gefühlig herüber kommen, dank Knollennase Karl Malden und Jungspund Michael Douglas - insgesamt sehr 70er Jahre stylisch 7/10

Killer Cop - typisch martialischer deutscher Titel für einen seriösen frühen italienischen Polizeistreifen (1974), der sinngemäß "Die Polizei legt die Hände in den Schoss" heißt. Es geht um einen terroristischen Anschlag mit einer Verstrickung in höchste Kreise, klassischer auch politisch motivierter Stoff. Genial und für viele heutige Filme vorbildlich ist die knapp gehaltene und dennoch überzeugende Charakterisierung des Polizei-Kommissars. Allein die Szene, wie er am Fluss mit seiner Freundin sitzt, ist den gesamten Film schon wert. Sie reden über Bücher und sonstiges, bis er plötzlich auf die Uhr sieht und meint, es wäre schon spät. Was machen sie? - Er schmeißt sein Buch auf den Fahrersitz, bringt den Beifahrersitz zum Liegen, während sie ihr Höschen auszieht. Worauf sie sich schon mal hinlegt und er noch das Fenster hochkurbelt - alltäglicher, lockerer und sympathischer habe ich noch nie so eine Situation gesehen. Schwanke noch zwischen 8 und 9.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 8 Januar 2013, 11:15:23
Perceval le Gallois (http://www.ofdb.de/film/20457,Perceval)

Mein erster Rohmer. Und gar nicht so einfach. Basierend auf einem Text des 12. Jahrhunderts wurden hier literarische Vorlage, Musik und simple Kulissen zu einer Art Theater verbunden, die jedoch ganz klar filmische Mittel nutzt. Die meisten Darsteller in Doppel- bis Mehrfachrollen. Die Geschichte des einfältigen Perceval, der zum größten Ritter aller Zeiten wird, weiß trotz teils "ruhiger" Inszenierung zu fesseln, so dass die ca. 140 Min. zwar nicht immer wie im Flug vergehen, die ganze Sache jedoch auch durch linkischen Humor nicht zu behäbig voranschreitet. Definitiv etwas aus der Kategorie "Das haben sie noch nicht gesehen!". Es hat mich ein wenig an syberbergs Ludwig-Film erinnert. Jener war für mein Empfinden allerdings deutlich zäher. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 8 Januar 2013, 23:49:53
Zitat von: Bretzelburger am  7 Januar 2013, 16:10:33
Silver Linings - läuft aktuell fast unbemerkt im Kino, auch wegen des Schwachsinns, den Filmtitel in Englisch zu belassen.

Mal davon abgesehen, dass er wirklich mies beworben wird: Was hätte man aus dem Titel denn machen sollen? Wenn ich an so manch üble Eindeutschung denke, bin ich ganz froh, dass man es (fast) beim Originaltitel belassen hat.

Neben "Jack Reacher" gab's in den letzten Tagen vor allem TV-Ware:

The Green Hornet


Eine mittelmäßige Comic-Verfilmung, die trotz ein paar Lachern (vor allem beim Zusammenspiel der beiden "Helden") nichts Besonderes zu bieten hat. Schon schade, dass Waltz für diesen Film verheizt wurde - zumal seine Figur und die Art, wie er sie verkörpert, eh nicht so recht in den Streifen passt. Immerhin wird zum Finale noch eine ganz ansehnliche Action-Szene aufgefahren. Im Endeffekt weder wirklich schlecht noch gut. 5/10

Date Night

Eine Komödie, die mich nicht ein einziges Mal zum Lachen brachte - die "Witze", durch die sich Carell und Fey auf ihrer nächtlichen Odyssee als vermeintliche Gangster quälen, kommen allesamt platt und vorhersehbar daher. Die ernsten Töne, welche anfangs bezüglich der festgefahrenen Ehe angedeutet werden, gehen ebenfalls gnadenlos unter. Für ein paar Schmunzler sorgen immerhin noch die größtenteils tollen Gastauftritte, allen voran Wahlberg und Franco/Kunis. In den Durchschnitt kann sich der Streifen damit aber nicht retten. 3/10

State of Play


Ein recht altmodisch, aber äußerst stilvoll gefilmter Thriller um die journalistische Aufarbeitung eines Politskandals. Trotz der äußeren Ruhe erzeugt der Streifen ein starkes Maß an Spannung - die Dialoge sind grandios geschrieben, und auch die Wendungen wissen zu überraschen. Darstellerisch sieht es dank Crowe und der tollen Supportriege auch bestens aus. Lediglich im Mittelteil wirken ein paar Ereignisse etwas überhastet - hier merkt man kurz, dass eine Mini-Serie die Vorlage lieferte. Davon abgesehen aber ein astreiner Politthriller. 8/10

Ein Quantum Trost

"Bond" kopiert "Bourne", was sogar ganz gut gelingt. Vor allem in der ersten Hälfte legt der Film ein unglaubliches Tempo vor (und das nicht nur bei den schwindelerregenden Schnitten): Im Minutentakt gibt es neue, exotische Schauplätze und rasante Action-Szenen zu bestaunen. Optisches Highlight ist dabei die kunstvoll geschnittene Sequenz in Bregenz. Der Antagonist blieb leider sehr blass, und auch der Aufbau einer angeblich riesigen Verbrecherorganisation, welche dann doch gar keine Rolle mehr spielt, wirkt eher unelegant. Dafür gibt's ein paar ungewohnt bissige Seitenhiebe gegen das Treiben der Geheimdienste. Da ich kein Hardcore-Bond-Fan bin (bei welchem dieser Film sicher böse durchfällt), wurde ich unterm Strich gut unterhalten. 7/10

Übrigens sehr schön, wie sich das Programm der öffentlich-rechtlichen (vor allem ZDF, welche z.B. "State of Play" und "Ein Quantum Trost" brachten) in letzter Zeit entwickelt hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 9 Januar 2013, 12:46:43
Zitat von: Teppi am  8 Januar 2013, 23:49:53

Ein Quantum Trost


Noch nie so einen miesen Bond gesehen. Fürchterlich zerschnippelte Actionenszenen ("kunstvoll geschnitten", daß ich nicht lache: Bond startet ein Motorboot = 5 Schnitte  :viney:), keine sexy Frauen, keine Ironie, kein Gegenspieler (den Amalric möchte man doch eigentlich liebhaben). In Kürze werde ich alles aus dem Film vergessen haben, ist ja zum Glück nicht schade drum. Meine ganze Hoffnung ruht auf Skyfall, den ich nun um so mehr sehen will.


Sonnensucher (http://www.ofdb.de/film/24570,Sonnensucher)

Einer von Konrad Wolfs frühen Filmen, der damals über 10 Jahre lang verboten war (unklar, warum genau: zu kritisch? Geheimer Uranabbau?). Im Kern ein Propagandafilm im Bergbau-Milieu, versucht Wolf trotzdem, gleichzeitig mehrere Bälle in der Luft zu halten: Die Selbstfindung einer jungen Frau zwischen drei Männern, die unübersichtliche Lage des Jahres 1950, das Gären unter der verordneten deutsch-sowjetischen Freundschaft, der Widerspruch zwischen Parteidoktrin und Wirklichkeit. Stilistisch klar dem Neorealismus zugewandt, mit einigen eigenwilligen Kamera- und Schnittexperimenten (Match Cuts, eine längere POV-Sequenz). Das Ganze ist sicher kein Meisterstück, aber inhaltlich und formal weit über dem Durchschnitt damaliger Produktionen.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 9 Januar 2013, 13:10:56
Zitat von: ratz am  9 Januar 2013, 12:46:43
Noch nie so einen miesen Bond gesehen. Fürchterlich zerschnippelte Actionenszenen ("kunstvoll geschnitten", daß ich nicht lache: Bond startet ein Motorboot = 5 Schnitte  :viney:)

Das "kunstvoll geschnitten" bezog sich klar auf die Sequenz in Bregenz. Und hier fand ich die schnellen Gegenschnitte zu dem Treiben auf der Bühne durchaus stilvoll. Dass manche Szenen ziemlich hektisch sind, stimmt schon - wirklich negativ fiel es mir jedoch nur bei der Bootszene auf (ich habe den Film das dritte mal gesehen und konnte nach wie vor nicht erkennen, was da genau passierte...) - ansonsten konnte ich der Action gut folgen (nicht zuletzt, da dies auf dem "kleinen" Fernseher leichter fällt als auf der großen Leinwand).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Januar 2013, 15:39:43
ratz würde die Olga also von der Bettkante schubsen, so wie das Mark Wahlberg (Max Payne) und Timothy Olyphant (Hitman) bereits getan haben. Die Dame hat aber auch Pech!  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 9 Januar 2013, 16:18:10

Ja, der Marky, Tim und ich haben uns da verständigt, daß wir so ein farbloses Jehopse nicht wollen  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 9 Januar 2013, 16:21:35
Blaubarts achte Frau (OT: Bluebeard's Eighth Wife, USA 1938)

Schon nach einer Minute kommt Ernst Lubitsch zur Sache: Sex. Der amerikanische Multimillionär Brandon (Gary Cooper) spaziert in ein Kaufhaus an der französischen Riviera, um sich einen Pyjama zu kaufen. Ausgestattet mit einer hemdsärmeligen Was-kostet-die-Welt-Attitüde lässt er seine schlechte Laune an den Verkäufern aus, bis er auf Nicole de Loiselle (Claudette Colbert) stößt, die Tochter eines verschuldeten französischen Adligen, ebenfalls auf Pyjamasuche. Schon im Moment ihrer Begegnung geht's unverkennbar nur ums Schlafzimmer, obwohl beide nach außen hin sich gegenseitig triezen und für die eigenen Zwecke einzuspannen versuchen. Nicole sieht schon den reichen Ehemann und eine lukrative Scheidung vor sich, Brandon will seiner Sammlung von sieben Ehefrauen eine achte hinzufügen. Drehbuchautor Billy Wilder lässt nicht eine Minute locker, um alle bürgerlichen Moralvorstellungen von der Ehe subversiv zu unterminieren, der Käuflichkeit der Welt noch Zucker zu geben und am Ende, bezeichnenderweise in der Irrenanstalt, der romantischen Liebe doch noch zum Sieg zu verhelfen. Achtzig Minuten perfekt geschriebene, in jeder Hinsicht klassische Screwball-Comedy mit einem gut aufgelegten Hauptdarstellerpärchen.  8/10         
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: T3RROR am 10 Januar 2013, 14:46:14
Einfach mal so gekauft - leider keinen "Schatz" endeckt dabei...

Basement Jack

(http://ecx.images-amazon.com/images/I/51KkufQjDBL._SL500_AA240_.jpg)

Irgendwie eine Mischung aus "Freitag der 13" u. "Halloween" - Leider keine sonderlich gute.

2,00/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 Januar 2013, 15:45:16
Haha, was hast Du denn bei DEM Cover erwartet?  :icon_mrgreen:

Edit:

"Blue in the Face"

Die Fortsetzung von "Smoke" steht dem Vorgänger in Sachen Skurilität in nichts nach, übertrifft ihn sogar. Wieder handelt der Film von alltäglichen, aber auch absurden Situationen in und um den Tabakladen von Auggie (Harvey Keitel). Rauchen und Leben sind die zwei Themenschwerpunkte in diesen menschlichen Momenten, welche mit allerlei spritzigem und pointiertem Humor gewürzt sind. Man fühlt sich erneut an Jarmush's Filme erinnert, bis der sogar nach ein paar Minuten höchstselbst mit Keitel seine letzte Ziggarette rauchen will. Herrlich!

Das Staraufgebot ist nicht zu verachten: neben Michael J. Fox und Madonna schaut auch Giancarlo Esposito vorbei.

Ein sehr sympathischer Film, der durch Improvisation überzeugt und unheimlich unterhaltsam ist, obwohl er so wunderbar unspektakulär ist. Nahe an den Menschen, den Rauchern und natürlich auch den Flausen, die einen zum Rauchen verleiten.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 12 Januar 2013, 00:27:35
Chronicle (Blu Ray)
Wozu bist du fähig - was wie ein dummer deutscher Titelzusatz anmutet, trifft's inhaltlich ganz gut: Wie weit würde man selbst wohl das Spiel mit Superkräften treiben? "Chronicle" geht dieser fesselnden Frage auf wunderbar lebensnahe Weise nach: Im nach wie vor frischen Found-Footage-Stil (welcher dank eines netten Kniffs jedoch keineswegs zu verwackelt daherkommt) verfolgt man drei Teenager, die telekinetische Kräfte entwickeln und nach anfänglichem Klamauk ihre Fähigkeiten ganz verschieden handhaben. Die mit albernen Späßen angereicherte erste Hälfte entzückt dabei ebenso wie die dramatische Zuspitzung zum Schluss hin, welche in einem starken Showdown mit wahrlich respektablen Schauwerten mündet (erst recht, wenn man das schmale Budget bedenkt). Vollendet wird der fantastische Gesamteindruck schließlich von den zwar unbekannten, aber dennoch gut aufspielenden Darstellern (Dane DeHaan hat den Film ja sogleich als Sprungbrett in den hochbudgetierten "Amazing Spiderman 2" genutzt). Action, Drama, Komödie - ein frisch-frecher und daher hochgradig unterhaltsamer Fantasy-Mix, der alle diese Genres homogen miteinander vereint. 9/10

Dank Lovefilm, welches ich derzeit ausprobiere, gab's zudem so manche Erstsichtung in letzter Zeit:

127 Hours (Blu Ray)
Danny Boyle legt in letzter Zeit einen tollen Film nach dem anderen ab, welche immer wieder durch ihre intensive Inszenierung punkten. Sein aktuelles Werk um einen verunglückten Kletterer ist da keine Ausnahme: Ob nun atemberaubende Landschaftsaufnahmen, die klaustrophobische Enge in der Felsspalte oder die fiebrigen Visionen - Boyle liefert allerlei berauschende Bilder. Francos Vorstellung ist ebenfalls fantastisch - vor allem im Finale leidet man förmlich mit. Lediglich auf emotionaler Ebene läuft's nicht komplett rund, da die Nebenhandlungen etwas unterentwickelt wirken. 8/10

Zudem wurden im eher bescheidenen Streaming-Angebot einige Filme auf meiner To-Do-Liste entdeckt:

Rango
Um diesen Film so abzufeiern, wie es viele tun, müsste man wohl großer Western-Fan und -kenner sein - bin ich dummerweise nicht. Die von mir erkannten Zitate hielten sich somit stark in Grenzen und stammten größtenteils nichtmal aus Western O_o Für mich blieb somit unter'm Strich ein sympathischer Animationsfilm, der mich persönlich jedoch nicht zu Freudenfesten animierte. Das gibt subjektive 6/10, wobei mir bewusst ist, dass andere sehr viel mehr in dem Film sehen können.

Dank der Empfehlungen hier (danke!) ebenfalls auf der Watchlist gelandet:

Ed Wood
Ich bin Filmen über's Filme drehen, welche mir zudem "historische Personen" näherbringen, generell zugeneigt (weshalb ich auch einer der wenigen war, die "Hugo Cabret" wunderbar fanden ;->) - vielversprechende Voraussetzungen also. Dank eines grandiosen Johnny Depps, welcher als naiver Traumwandler seine Wege im Filmbusiness findet (wie wahr das alles letztlich im Detail ist, ist dabei nur von sekundärer Bedeutung für mich), und des berauschenden Retro-Looks von Burton fällt auch die Umsetzung fantastisch aus. Ich hab' nun auf jeden Fall große Lust, mir die beiden im Film behandelten Streifen anzugucken. 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 12 Januar 2013, 00:47:46
Zitat von: Teppi am 12 Januar 2013, 00:27:35
Ed Wood
Ich bin Filmen über's Filme drehen, welche mir zudem "historische Personen" näherbringen, generell zugeneigt (weshalb ich auch einer der wenigen war, die "Hugo Cabret" wunderbar fanden ;->) - vielversprechende Voraussetzungen also. Dank eines grandiosen Johnny Depps, welcher als naiver Traumwandler seine Wege im Filmbusiness findet (wie wahr das alles letztlich im Detail ist, ist dabei nur von sekundärer Bedeutung für mich), und des berauschenden Retro-Looks von Burton fällt auch die Umsetzung fantastisch aus. Ich hab' nun auf jeden Fall große Lust, mir die beiden im Film behandelten Streifen anzugucken. 9/10
:respekt:

Schön, daß er dir gefallen hat. "Ed Wood" ist für mich so ein Alltime-Favorit, dem man in jeder Sekunde auch Burtons Liebe zum Filmemachen und seine tiefste Verbundenheit mit diesem vielleicht untalentierten, aber sehr sympathischen Kollegen ansieht, der selbst sein Herzblut für das Inszenieren seiner naiven Geschichte vergossen hat. Der Film packt mich immer wieder.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 12 Januar 2013, 15:56:15
Zitat von: Stefan M am 12 Januar 2013, 00:47:46
[...] vielleicht untalentierten, aber sehr sympathischen Kollegen [...]

In dem Zusammenhang muss man meiner Meinung nach das wirklich schöne Zusammenspiel von Depp und Landau loben: Gäbe es diese starke Filmfreundschaft nicht, welche Wood auf gewisse Weise erdet, so hätte man ihn womöglich als verblendetes, opportunistisches Schlitzohr abgetan. So sichert er sich aber trotzalledem die Sympathien des Zuschauers.

Auch wenn ich schrieb, dass der Wahrheitsgehalt nicht allzu wichtig wäre: Ich musste dann doch mal herausfinden, ob
Spoiler: zeige
Wood wirklich Orson Welles traf - war in Wahrheit nicht der Fall (was ich dem Film keinesfalls ankreide, es interessierte mich halt nur). Es war schon immer sehr schelmisch, wie sich Wood mit Welles in einem Satz nannte ^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 12 Januar 2013, 17:12:44
Zitat von: Teppi am 12 Januar 2013, 15:56:15
Zitat von: Stefan M am 12 Januar 2013, 00:47:46
[...] vielleicht untalentierten, aber sehr sympathischen Kollegen [...]

In dem Zusammenhang muss man meiner Meinung nach das wirklich schöne Zusammenspiel von Depp und Landau loben: Gäbe es diese starke Filmfreundschaft nicht, welche Wood auf gewisse Weise erdet, so hätte man ihn womöglich als verblendetes, opportunistisches Schlitzohr abgetan. So sichert er sich aber trotzalledem die Sympathien des Zuschauers.
Ja, es ist gerade die Freundschaft zu Lugosi, die Wood in sehr gutem Lichte erscheinen läßt. An sich ist er ja wirklich nicht immer ganz nett, gerade zu seiner Dolores, wenn er sie aus rein finanziellen Gründen von der versprochenen Hauptrolle zur unbedeutenden Nebenfigur degradiert, die in "Bride of the Monster" meiner Erinnerung nach am Ende tatsächlich nur diesen einen herrlich gekünstelten Dialog als Bürogehilfin hat und sonst nirgendwo im Film auftaucht. Aber die ganze Freundschaft Wood/Lugosi hat Burton konsequent - in jeder Szene, und sei sie noch so klein - mit einer unfaßbar starken, zu Herzen gehenden Sensibilität inszeniert. Wenn ich nur schon wieder davon rede, könnte ich mir "Ed Wood" erneut ansehen, obwohl die letzte Sichtung erst drei, vier Monate her ist.  ;)

ZitatAuch wenn ich schrieb, dass der Wahrheitsgehalt nicht allzu wichtig wäre: Ich musste dann doch mal herausfinden, ob
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Wood wirklich Orson Welles traf - war in Wahrheit nicht der Fall (was ich dem Film keinesfalls ankreide, es interessierte mich halt nur). Es war schon immer sehr schelmisch, wie sich Wood mit Welles in einem Satz nannte ^^
Burton hat sich für den Film auch einige Freiheiten genommen. Tor Johnson etwa kommt extrem tumb weg, in Rudolph Greys Interview-Biographie über Ed Wood, "Nightmare of Ecstasy", kommt er schon etwas vielschichtiger daher, der sich auch schon mal der Dreharbeiten verweigert hat, wenn Wood nicht flüssig war. Allerdings mag das auch erst nach "Plan 9 from Outer Space" vorgefallen sein. Im Vergleich von Woods Freundinnen kommt Dolores auch wesentlich schlechter weg als Kathy, die ja so ein liebes Mäuschen ist, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Da weiß ich nicht, ob Burton da die Wirklichkeit wiedergegeben hat. Als Hommage an einen besessenen Filmschaffenden funktioniert das alles allerdings einwandfrei.

Die von dir erwähnte
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imaginäre Begegnung mit Orson Welles erscheint für mich nur logisch, so oft wie Wood seinen Namen nennt und sich gern wegen der mannigfaltigen Funktionen, die er während seiner Filme erfüllt, mit ihm vergleicht. Außerdem bietet es Burton die Gelegenheit, durch den Mund von Welles das auszudrücken, was sich wohl jeder Regisseur wünscht: absolute Freiheit eines Regisseurs bei der Arbeit, seiner Herzensangelegenheit, ohne daß ständig irgendwelche Zweite, die bösen Produzenten etwa, dazwischenfunken.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 12 Januar 2013, 20:04:32
DIE WOLKE
http://www.ofdb.de/film/92915,Die-Wolke (http://www.ofdb.de/film/92915,Die-Wolke)

Wahnsinns Film!! Unglaublich gut, ..., erschreckend, ..., verstörend.

Von mir eine 9/10!!
Wer ihn gesehen hat weiss warum. Wer ihn noch nicht gesehen hat sollte dies schnellstens nachholen.

Habe mich selber vorhin gefragt warum genau dieser Film so lange Zeit an mir vorbei gegangen ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 14 Januar 2013, 00:01:06
Plan 9 from Outer Space

Wow, welch ein anderer Film bietet einem schon
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von Außerirdischen kontrollierte Zombies, die wie Vampire aussehen
?!  :LOL:
Der Streifen ist an Dilettantismus kaum zu überbieten. Effekte, Darsteller und Story sind so dermaßen affig, dass man die gesamte Zeit über schelmisch schmunzeln, wenn nicht gar laut lachen muss. Besonders Banane ist die Einbindung alter Archivaufnahmen und der (Nicht-)Auftritt von Lugosi, welcher immer wieder für wunderbare Diskontinuitäten (allein die Tageszeit!) sorgt. Man muss Wood ja zugute halten, dass er Kritik an Krieg und Massenvernichtungswaffen üben wollte - die stumpfsinnige Art und Weise, wie das geschieht (
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Solar-Bombe, die Sonnenstrahlen explodieren lässt und somit das ganze Universum auslöscht :rofl:
), ist aber einfach zum Schießen.
Ohne die voherige Sichtung von "Ed Wood" hätte ich wohl gar keinen Zugang zu dem Film gefunden, so fand ich diese Farce nun auf gewisse Weise sehr sympathisch. Eine Wertung ist unmöglich.

Adventureland

Ein wenig innovatives, aber herzerwärmend-ehrliches Coming-of-Age-Drama mit sehr sympathischen Darstellern. Vor allem Jesse Eisenberg gewinnt ganz schnell die Gunst des Zuschauers. Kristen Stewart spielt zwar auf dieselbe Weise wie immer (die Tiefschlaf-Vorstellung in "Snowwhite and the Huntsman" mal ausgeklammert), passt mit diesem verträumten Schlafzimmerblick aber richtig gut in ihre Rolle. Für den schnellen Lacher zwischendurch ist Bill Hader mit ein paar ziemlich verrückten Auftritten zuständig. Gewürzt mit einem tollen 80's-Soundtrack ergibt das unterm Strich eine gute Dramödie mit nostalgischem Flair (selbst wenn ich zu der Zeit, in der der Film spielt, noch nichtmal geboren war  :icon_mrgreen:). 7/10

Außerdem: Die ersten beiden Episoden von Sherlock geschaut. Fazit folgt nach dem Finale der ersten Staffel. Schonmal soviel: Bisher unterhält es mindestes auf demselben Level wie die Filme von Ritchie, wenn auch natürlich auf andere Art und Weise.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 14 Januar 2013, 17:37:33
Die beiden neueren, durchaus gelungenen US- bzw. US/UK-Komödien Brautalarm (http://www.ofdb.de/film/205403,Brautalarm) und Paul (http://www.ofdb.de/film/202000,Paul---Ein-Alien-auf-der-Flucht) verbindet ja auf den ersten Blick nicht so viel: Brautalarm eine stellenweise herrlich derbe Verhandlung des krassen Heirats/Hochzeitsgeweses der amerikanischen oberen Mittelklasse (gegen Ende knickt der Film dem Genre gemäß etwas ein), Paul eine typische Pegg/Frost-Nummer über SciFi- und Comic-Nerds, die einfach nicht erwachsen werden wollen und es zum Glück auch nicht müssen, da sie auf ein all zu menschliches Alien treffen...
Für mich (der ich die Saturday Night Sketche nicht kenne) die wichtige Entdeckung in beiden Filmen: Kristen Wiig!!  :love:

(http://wac.450f.edgecastcdn.net/80450F/screencrush.com/files/2012/04/KristenWiig1.jpg)

So etwa eine Mischnung aus einer großen Kelle Anke Engelke und einer kleinen Prise Ally McBeal: charismatisch, lustig, charmant (ob sie schauspielerisch was anderes kann als den verpeilten Thirtysomething, ist noch nicht klar, mir momentan aber auch egal  :icon_mrgreen:) - sie bildet in Paul das wirksame Gegengewicht zu Pegg und Frost und stiehlt ganz nebenbei dem Alien locker die Show, in Brautalarm spielt sie die neurotische Hauptrolle und ist einfach ... süß!

So und jetzt hör ich auf, das Ganze ist ja schon peinlich genug   :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 14 Januar 2013, 23:38:07
Iwo, gar nicht, denn Bridesmaids ist großartig!


Und Paul habe ich(!) noch immer nicht gesehen..  :icon_redface:  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 15 Januar 2013, 00:23:37
Sherlock (Staffel 1)

Der Sprung in die heutige Zeit ist bestens geglückt: Das Setting im modernen London wirkt sehr erfrischend, und dennoch fühlen sich die Geschichten wie klassische Krimis an. Vor allem in Episode 1 und 3 kommt zudem die dunkle, manische Seite von Holmes schön zum Ausdruck; diese psychischen Abgründe stehen dem "Helden" sehr gut. Die Vorstellung von Cumberbatch passt ebenso wie die von Freeman perfekt zur Figur. Etwas irritiert war ich von
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der physischen Statur und dem Auftreten (schwächlich und verspielt) von Moriarty - man gewöhnt sich jedoch ganz schnell dran
. Nachdem Episode 1 die Figuren fantastisch einführt, ist in Episode 2 ein klitzekleiner Hänger drin - zu action-orientiert, zu wenig Krimi und Charakterentwicklung. Episode 3 erfreut dafür wieder mit einem unglaublichen Tempo und stellt ein hochspannendes Staffelfinale dar (inkl.
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ganz gemeinem Cliffhanger
). Insgesamt TV-Kost vom Allerfeinsten. 9/10

Lord of War

Eine fiese Satire über einen fiktiven Waffenhändler, für den wohl reale Vorbilder Pate standen. Die spritzige Inszenierung, die mit allerlei witzigen Ideen aufwartet, steht im starken Kontrast zu der Tragik des Dargebotenen - eine wirklich mitreißende und mutige Melange. Cage darf hier beweisen, dass er eigentlich mehr drauf hat, als sich für einen B- und C-Streifen nach dem anderen zu verschwenden, und sogar 30-Seconds-Sonnyboy Leto überzeugt. Ein gleichzeitig zynisch-humorvoller wie bedrückender Film mit Botschaft. 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 Januar 2013, 05:10:13
Doomsday Book (Suedkorea, 2012)
Wow, wie die Suedkoreaner es immer wieder fertigbekommen so viele Genres gekonnt zu vermengen haut mich jedesmal vom Neuen vom Hocker.
Horror, Zombies, SF, Komoedie, Romantik, dazu ne gehoerig Portion schraeger Einfalle, ich war hin und weg.
Gibt 8/10 Punkten

The Day (2011)
Hatte Robo den nicht empfohlen?
Definitiv ein Volltreffer, schon laenger her das sowas kompromissloses und duesteres ueber die Leinwand flimmerte.
Endlich mal wieder ein Film bei dem man nicht irgendwann die Notbremse zieht, sondern man die Haerte und Inszenierungsweise ueber die komplette Laufzeit beibehaelt.
Sehr gelungen, gibt 8/10 Punkten

Dragon Lives Again (1977)
Einer der zahlreichen Bruce Lee-Klone, nix Besonderes denkt man.
Aber sobald man sich diese knappe Zusammenfassung hier durchliest, weis man schon das man ihn gesehen haben MUSS.
Aus der IMDB kopiert:
"It's one of the "Bruceploitation" films that were made to cash in on Bruce Lee after his death. The story follows Bruce Lee after he dies and ends up in Hell. Once there, he does the logical thing and opens a gym. After fending off the advances of the King Of Hell's naked wives, he discovers that the most evil people in Hell are attempting a takeover, so Bruce sets out to stop it. As if it wasn't weird enough, the evil people are: Zatoichi (the blind swordsman hero of Japanese film), James Bond, The Godfather, The Exorcist, Emmanuelle (the "heroine" of many European softcore porn films), Dracula, and, of course, Clint Eastwood (played by a Chinese guy). Aiding Bruce is The One-Armed Swordsman (hero of kung-fu films), Kain from the U.S. tv series, Kung-Fu (actually played by a Chinese guy this time), and Popeye the Sailor Man! Yes, Popeye the Sailor Man. He eats spinach and helps Bruce fight some mummies. "
Hier jagt wirklich ein WTF-Moment den naechsten.
Unbedingte Empfehlung fuer Trashfans, da bleibt kein Auge trocken.
7/10 Punkten (wobei ich aber wirklich in der Stimmung fuer so ein Vehikel von Film war)

Blast (2004)
Wer hat sich denn in den Kopf gesetzt Eddie Griffin wuerde sich gut als Actionheld machen?
Der hat doch einen an der Waffel.
Der Typ ist so gestelzt in den Actionszenen, da sind ja Seagal's Spaetwerke schon meisterlich dagegen.
Punkten dagegen kann der Film in den Explosionen und ein paar der Stunts, die sind teilweise wirklich gut geworden.
Hab mir den Film auf Universal HD aufgenommen, und man hat die Szene als Eddie ihnen den Mittelfinger zeigt unkenntlich gemacht, dafuer dringeblieben sind dann jedoch die ganzen brennenden Terroristen.  :00000109:
Ich geb so gnaedige 5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 15 Januar 2013, 20:54:10
Das Boot (D 1981 (hier der DC  von 1997))

Obwohl über die Jahre schon x-mal gesehen, hat mich Wolfgang Petersens Kriegsfilm auch 2013 immer noch mitgerissen. Es gibt bis heute im deutschsprachigen Kino nichts aus diesem Genre, was auch nur in die Nähe von DAS BOOT kommt. Großartige Charakterzeichnung, außerordentliches dramaturgisches Verständnis und eine fantastische Besetzung sind für Petersen eben kein Beiwerk, sondern die Grundlage. Erst auf diesem Fundament kommen die äußeren Vorzüge des Film nämlich überhaupt zur Geltung: Die atemberaubend detailgenaue Ausstattung, die eben nicht im leeren Dokumentarismus endet sowie die grandiose Kameraarbeit und die seinerzeit vorzüglichen Spezialeffekte, die ebenfalls nicht zum Selbstzweck erstarren.

Historisch-politisch ist der Film naiv und in manchem auch verfehlt, das wurde ihm von Anbeginn besonders von der deutschen Kritik nicht unberechtigt vorgeworfen. Diese Angriffe beruhten aber oft auf völligem Missverstehen des Genres, ja der Möglichkeiten des Genres, letzten Endes aber wie immer wohl auf der damals wie heute bescheidenen Lage des deutschen Genrefilms überhaupt. Auf Produzenten- wie auf Kritikerseite.
9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 15 Januar 2013, 23:57:53
A Scanner Darkly

Ein Dick'scher Sci-Fi-Streifen, der gleich auf mehreren Ebenen fantastisch funktioniert: Einerseits als durchgeknallter (Anti-)Drogenfilm (
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allein die dämlichen Dialoge über fehlende Gänge am Fahrrad!
), andererseits als düstere Dystopie einer von Sucht und Gesichtslosigkeit verseuchten Gesellschaft. Die intensive Konflikt um die eigene Identität punktet zudem mit einem wendungsreichen Schluss, der einige Haken schlägt. Manch einer möchte das vielleicht orientierungslos nennen - ich finde, dass dieser verrückte Mix perfekt zu den ebenso verrückten Figuren passt, auch wenn man manchmal etwas auf der Stelle tritt. Neben den starken Schauspielern ist das Sahnehäubchen schließlich der visuelle Stil, dessen Animationstechnik allein schon Grund zum Ansehen des Streifens ist (auch wenn der ein oder andere vielleicht ins "Uncanny Valley" stolpert). 8/10

Pandorum


Sci-Fi-Horror, der einiges an Potenzial verschenkt. Die (zugegebenermaßen nicht allzu neue) Geschichte um einen nicht gerade reibungslosen Flug zu einem erdähnlichen Planeten beginnt recht vielversprechend. Bald wird man aber mit dem primären Problem konfrontiert: Das alles andere als angsteinflößende Monster-Design (
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Space-Orks?!
), Hätte man diese
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menschlichen Mutationen
weggelassen und sich ganz auf die namensgebende Krankheit und die psychischen Spielchen konzentriert, wäre der Film mit seinem an sich stimmigen Setting sicherlich besser geworden - der gut gelungene Schluss mit seinen netten Wendungen ließe solche sinnlosen Hoffnungen zu. So bleibt es halbgarer Weltall-Horror mit ansprechenden Ansätzen.  Da guckt man lieber nochmal "Event Horizon" oder gleich "Alien". 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 16 Januar 2013, 16:58:33
Pro-Life (Masters of Horror, Season 2 Episode 5), USA 2006

Die künstlerische Wiederaufarbeitungsanlage Carpenter spuckt hier den zweiten Teil ihrer Recyclingprodukte fürs TV aus. Wie schon bei CIGARETTE BURNS zusammengeklitscht aus den Versatzstücken eigener und fremder Horrorfilme aus gottseligen, fernen Zeiten. Selbst für einen immerhin atmosphärisch halbwegs stimmigen TV-Horrorfilm wie CIGARETTE BURNS reicht es bei PRO-LIFE nicht.

Die zwei Grundideen des Drehbuchs, nämlich die dämonische Schwangerschaft eines Mädchens und die Belagerung der Klinik durch ihre Familie radikal-religiöser Abtreibungsgegner, wären eigentlich gar nicht übel, nähme John Carpenter sie auch nur einigermaßen ernst. Bis zu Minute 15 bemüht er sich immerhin um einen atmosphärischen Horrorfilm, danach wird sofort klar, hier geht's nur noch um oberflächliches Spektakel. Ab Minute 25 dämmert es, dass außer Trash nichts mehr zu erwarten steht und ab Minute 42 regiert der reine Ulk.

Schauspielerisch wie gewohnt mäßig, vielleicht mit der Ausnahme von Ron Perlman, ohne dessen Charisma in der Rolle des militanten Vaters dem Film wohl viel früher die Puste ausgegangen wäre. Das Drehbuch wurde von zwei anscheinend nerdigen Horrorfans geschrieben. Selbst denen war klar, dass man den Dämon nicht direkt zeigen durfte, wenn zumindest eine Horror-Atmosphäre gewahrt werden sollte. Aber John Carpenter ist eben kein ernsthafter Jungnerd, sondern Ex-Regisseur in einer Art geistigen Endstufe der wurstigen Selbstvertrashung. Also gibt's zum Lachen noch einen Mann im Monsterlatexanzug.
 
Eine ernsthafte Wertung erübrigt sich, aber für etwas Splatter und was zum Lachen, sowie einen Punkt für Ron Perlman, gebe ich 4/10 Trashpunkte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 16 Januar 2013, 23:04:18
The Escapist

Ein solider Gefängnis-Film, der mit schicker Zwei-Ebenen-Erzählstruktur (Planung und Durchführung des Ausbruchs werden von Beginn an abwechselnd gezeigt) überrascht. Der Mikrokosmos Knast weiß ohnehin fast immer eine fesselnde Wirkung auf mich zu haben - auch in diesem Fall, in welchem die Insassen ein von den Wachen beinahe völlig unberührtes, jedoch durch interne Machtstrukturen geregeltes Leben führen, ist das nicht anders. Leider erfährt man von den Figuren sehr wenig, was eine emotionale Bindung nicht gerade erleichtert. Diese gibt's lediglich zu Brian Cox, welcher vor allem in den starken Schlussminuten aus dem Vollen schöpft. Unter'm Strich ein ansehnlicher Knaststreifen. 6/10

Cloverfield

Der amerikanische "Godzilla" in gut: Das visuelle Grundkonzept ist klasse, auch wenn es selbst mir als Found-Footage-Fan hin und wieder ein klein wenig zu verwackelt war. Sicher, Logik oder eine ausgeklügelte Geschichte sollte man nicht suchen. Ist aber total egal, die Katastrophen-Atmosphäre kommt trotzdem bestens rüber. Dass man durch die eingeschränkte Perspektive gar nicht erst in die Verlegenheit kommt, sich an irgendwelchen Erklärungen zu probieren, ist ebenfalls von Vorteil. Wie schon bei "Chronicle" war ich auch hier regelrecht überrascht, was für starke Spezialeffekte man mit einem (in Relation zu Großproduktionen) doch eher bescheidenem Budget zaubern kann. Ein mitreißendes Monster-Movie, bei dem man mittendrin, statt nur dabei ist. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 18 Januar 2013, 15:13:00

Das Mädchen Rosemarie (http://www.ofdb.de/film/6204,Das-M%C3%A4dchen-Rosemarie)

Donnerwetter, da wurde ich doch aufs Angenehmste von einem frechen Film aus der muffigen Adenauerzeit überrascht: Die Geschichte des Straßenmädchens Rosemarie, das in der kapitalistisch überhitzten Wirtschaftswunderzeit eine phantastische Karriere hinlegt und sich als Geliebte ("Kokotte") diverser Wirtschaftsbosse bis in die höchsten Kreise schläft. Hier allerdings gerät sie in die Fänge eines Wirtschaftsspions und überschätzt dann doch ihr eigenes Vermögen, die Fäden in der Hand zu behalten... Das alles wird präsentiert vermittels eines höchst innovativen, immer unterhaltsamen Genrehybriden, der Satire, Drama, Musical und Lehrstück in sich vereint und überdies mit ausgesuchter Bildsprache und diversen Verfremdungseffekten nicht geizt. Und die Darsteller erst: Raddatz mit introvertiertem Charme, den er schon in Unter den Brücken hatte, Peters, Adorf und Fröbe in Nebenrollen, die Tiller als glänzende Hauptrolle.
Zur Premiere gab es mächtig Stress, und bis heute ist der Film zensiert - kann man auf Wikipedia nachlesen. Und offenbar ist er heute noch wenig genehm, nur so läßt sich der fehlende Ruhm erklären, der ihm eigentlich gebührt. Nochmal: Großartig!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 12:36:02
Dame, König, As, Spion (2011): Den fand ich ja mal unglaublich langweilig. Zwar ist der Film "handwerklich" toll gemacht, schön anzusehen und gut besetzt, aber die Handlung konnte bei mir nicht das geringste Interesse erzeugen. Die Story an sich schon (sonst hätte ich ihn ja nicht ausgeliehen), aber die Umsetzung (also die Art des Erzählens) ist grauenhaft und hat mich tatsächlich zum Einschlafen gebracht. Nach 60 Minuten hab ich ausgeschaltet. --> 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 13:25:31
Soso, 60 Minuten gesehen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 14:01:09
Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 13:25:31
Soso, 60 Minuten gesehen...

Wenn mich ein Film furchtbar nervt und langweilt, sehe ich keinen Sinn darin, weiterzuschauen. Das wäre pure Zeitverschwenung und meine Zeit ist dafür zu kostbar.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 19 Januar 2013, 14:06:10
Versuch mal Argumente, da steht Blondie total drauf!  :D Also z.B., wie ist denn "die Umsetzung (also die Art des Erzählens)", die für Dich grauenhaft wurde?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 14:21:51
Zitat von: pm.diebelshausen am 19 Januar 2013, 14:06:10
Versuch mal Argumente, da steht Blondie total drauf!  :D Also z.B., wie ist denn "die Umsetzung (also die Art des Erzählens)", die für Dich grauenhaft wurde?

Dafür fehlt mir echt die Zeit und Muße, Leute.  ;) Ich bin halt ein "Filmgucker", die "Filmanalyse" überlasse ich gerne anderen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 19 Januar 2013, 14:23:49
Ich kann mir schon vorstellen, dass die sehr ruhige Erzählweise den ein oder anderen abschreckt. Wenn man mit der Erwartung eines Spionage-Streifens herangeht, und dann eher das Psychogramm eines gealterten Agenten vorgesetzt bekommt, verstimmt einen das vielleicht. Was ich wiederum nicht nachvollziehen kann, ist, wie man einen nicht zu Ende geguckten Film bewerten kann ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 14:28:42
Zitat von: Teppi am 19 Januar 2013, 14:23:49
Ich kann mir schon vorstellen, dass die sehr ruhige Erzählweise den ein oder anderen abschreckt. Wenn man mit der Erwartung eines Spionage-Streifens herangeht, und dann eher das Psychogramm eines gealterten Agenten vorgesetzt bekommt, verstimmt einen das vielleicht. Was ich wiederum nicht nachvollziehen kann, ist, wie man einen nicht zu Ende geguckten Film bewerten kann ;->

Diese Erbsenzählerei hätte ich jetzt nicht erwartet. :icon_neutral: Ich habe doch bereits die Gründe genannt, aus denen ich einen Film nicht zu Ende schaue (was fast nie vorkommt - aber in diesem Fall schon). Ich verstehe Deinen Standpunkt, aber ich sehe mich eben in erster Linie als Filmkonsument und habe nicht den Anspruch, umfassende Filmrezensionen von großer Bedeutung zu verfassen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 19 Januar 2013, 14:39:06
Zitat von: Dex am 19 Januar 2013, 14:28:42
Diese Erbsenzählerei hätte ich jetzt nicht erwartet. :icon_neutral: Ich habe doch bereits die Gründe genannt, aus denen ich einen Film nicht zu Ende schaue (was fast nie vorkommt - aber in diesem Fall schon). Ich verstehe Deinen Standpunkt, aber ich sehe mich eben in erster Linie als Filmkonsument und habe nicht den Anspruch, umfassende Filmrezensionen von großer Bedeutung zu verfassen.

Nene, um den Anspruch einer langen Rezension ging es mir hier gar nicht (der Anspruch besteht in dem Thread hier so und so nicht, wie ich finde ;->). Ich finde es nur dem Film gegenüber "unfair", ihn nach 60 Minuten mit einer Endnote abzuwatschen - das setzt meiner Meinung nach schon den kompletten Film"genuss" voraus ;->
'Ne Deutschlehrerin ließt ja auch nicht nur 700 Wörter von deinem 1000 Wörter Ausatz und knallt dir dann deine Zensur runter - man kann zwar ziemlich genau vermuten, was da noch so qualitativ kommt, ganz sicher sein kann man sicher aber nicht ;->
Ergo: Fazit ohne vollen Film halte ich für fragwürdig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 14:48:04
Zitat von: Teppi am 19 Januar 2013, 14:39:06
Zitat von: Dex am 19 Januar 2013, 14:28:42
Diese Erbsenzählerei hätte ich jetzt nicht erwartet. :icon_neutral: Ich habe doch bereits die Gründe genannt, aus denen ich einen Film nicht zu Ende schaue (was fast nie vorkommt - aber in diesem Fall schon). Ich verstehe Deinen Standpunkt, aber ich sehe mich eben in erster Linie als Filmkonsument und habe nicht den Anspruch, umfassende Filmrezensionen von großer Bedeutung zu verfassen.

Nene, um den Anspruch einer langen Rezension ging es mir hier gar nicht (der Anspruch besteht in dem Thread hier so und so nicht, wie ich finde ;->). Ich finde es nur dem Film gegenüber "unfair", ihn nach 60 Minuten mit einer Endnote abzuwatschen - das setzt meiner Meinung nach schon den kompletten Film"genuss" voraus ;->
'Ne Deutschlehrerin ließt ja auch nicht nur 700 Wörter von deinem 1000 Wörter Ausatz und knallt dir dann deine Zensur runter - man kann zwar ziemlich genau vermuten, was da noch so qualitativ kommt, ganz sicher sein kann man sicher aber nicht ;->
Ergo: Fazit ohne vollen Film halte ich für fragwürdig.

Das mag richtig sein, aber die während es für den Schüler von großer Wichtigkeit ist, dass seine Klausur korrekt bewertet wird, ist doch meine persönliche Bewertung eines Films ziemlich irrelevant. Das kann man also kaum vergleichen.  :icon_smile: Darüber hinaus halte ich es schon für "fair", zu sagen: den Film finde ich so "kacke", dass ich ihn nun abschalte. Er hat seine Chance bekommen und das war's jetzt. So einfach ist das in meinen Augen. Da kommen wir wohl nicht auf einen Nenner.  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 19 Januar 2013, 14:55:42
@ Dex: Es spricht dir sicher keiner deine Meinung ab. Eine nicht fundierte Punktwertung ist jedoch irreführend und sofern einem Wertungsschnitt beigefügt auch verfälschend. Auch im Internet sollte es Ehrensachen geben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 Januar 2013, 14:59:18

Jetzt müllt wegen dieser Pappnase nicht den Thread zu. Euch ist wohl langweilig  :icon_evil:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 15:01:37
"Pappnase" ... einfach zum Kopfschütteln was manche hier abziehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 Januar 2013, 15:07:30

@Pappnase:: Hast Du keine Hausaufgaben?

Ein Filmforum ist dazu da, Filme zuende zu schauen und diese dann etwas ausführlicher zu besprechen, als nur hinzurotzen, ob sie einem gefallen haben oder nicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:18:47
Muss das nun alles sein?

Wie sich Dex hier nun beteiligt, ist ja nun seine Sache und es gibt hier hunderte User, die eben nur mal ihre Meinung kurz wiedergeben wollen. Ich beurteile auch nichts, was ich nicht wirklich gesehen habe bzw. vergebe dafür ne Note, finde ich also auch nicht doll. Trotzdem muss man nicht gleich beleidigend werden, wobei man auch nicht gleich "Erbsenzählerei" vorwerfen muss, wenn es mal etwas in die Vollen geht. Warum nun "manche" was "abziehen", obwohl eigentlich nur ratz sehr direkt wurde, verstehe ich aber auch nicht.

Aus einem 19 jährigen kann auch in einem Filmforum über die Jahre jemand werden, der etwas mehr Spaß daran hat, in die Tiefe zu gehen. Das aber gleich abzuwehren, weil er eben nicht die Einstellung hat, die hier viele andere haben, finde ich so auch nicht okay. Ich war 17, als ich mich hier registrierte und da entsprach ich auch ganz und gar nicht dem, was der Großteil des Forums gerne gesehen hätte. Gebt ihm ne Chance.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 19 Januar 2013, 15:29:55
"Shock"

Sehr überzeugender Bava-Grusler, komprimiert auf drei handelnde Figuren (Vater, Mutter, Sohn) und dem Geist des Ex-Mannes der Mutter, der sich in ihrem Sohn zu manifestieren scheint. Auch die Schauplätze sind sparsam: Das Anwesen der Familie ist quasi einziger Handlungsort, und dort gehen mysteriöse Dinge vor sich, wie Gegenstände, die sich von selbst bewegen, während die Frau langsam den Verstand verliert. Der Plot gibt nicht viel her, dafür funktioniert - wie bei Mario Bava ("Red Wedding Night", "Im Blutrausch des Satans") üblich - viel über die Stimmung. Da geht er nach langsamer Auftaktphase sehr bald aufs Ganze, serviert in schöner Regelmäßigkeit halluzinatorische Sequenzen und kleine Schocks. Überflüssige Handlungsfüllsel gibt es wenige, das Finale liefert nicht ganz unbekannte Bilder, aber ist dennoch von einem hohen Wirkungsgrad, Daria Nicolodi spielt, als ginge es um ihr Leben und ihr hackfressiger Sohnemann ist ein schlimmes Kinderexemplar, das aber ganz gut den Psycho raushängen lassen kann. Für die Musik ist die Band Goblin zuständig, die mit ihren angedeuteten Rock-Klängen wie bei Argento für so manch irritierenden Moment sorgt, das wahre Prunkstück auf der Tonspur ist aber die oftmals leise im Hintergrund eingespielte Spieluhrmelodie. Empfehlenswerter Film der alten Schule. Bava wußte halt, wie es ging, auch noch kurz vor seinem Tod. 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 19 Januar 2013, 16:13:44
Dex kann das machen wie er will. Sehe ich auch so. Andersrum können andere User auch darauf hinweisen, dass es recht uninteressant ist, eigentlich irrelevante Bewertungen und Meinungen in einem Filmforum zu posten, ohne sie etwas zu füllen. Ist eben nicht nur ein Filmkonsumentenforum, sondern in erster Linie ein Gemeinschaftsforum rund um das Hobby "Film und Kino". Beleidigungen sind aber auf beiden Seiten nicht nötig. Chillax allerseits.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 19 Januar 2013, 18:05:45
Zitat von: Stefan M am 19 Januar 2013, 15:29:55ihr hackfressiger Sohnemann ist ein schlimmes Kinderexemplar, das aber ganz gut den Psycho raushängen lassen kann.
:icon_lol:

Aber die Beschreibung des Films hat mich jetzt sehr neugiereig gemacht! *notier*




@ratz:
Bitte neue User nicht zu hart rannehmen. :nono: ;) EDIT: Und hingerotzt war sein Posting ja nicht, er hat einige Punkt angesprochen. und von der Länge her ist das für diesen Thread auch in Ordnung. /EDIT

@Dex:
Bitte Filme bis zu Ende schauen. :D EDIT: Oder willst du Ärger mit Gary Oldman kriegen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 20:13:02
@ratz:

Zitat@Pappnase:: Hast Du keine Hausaufgaben?

Ein Filmforum ist dazu da, Filme zuende zu schauen und diese dann etwas ausführlicher zu besprechen, als nur hinzurotzen, ob sie einem gefallen haben oder nicht.

1. Deine Beiträge sind total unverschämt.  :wallbash:
2. Ich habe sehr wohl in meinem Beitrag deutlich gemacht, aus welchen Gründen mir der Film nicht gefallen hat - ich habe nichts "hingerotzt".
3. Wenn Du jetzt beleidigt bist, weil ich das hohe Niveau des Threads versaut habe bzw. diesem nicht gerecht werde, ihn "zumülle" und "vollrotze" - nicht mein Problem. Nur deine Meinung.
4. Falls es hier eine Art "Ignore-List" gibt, weiß ich, wer zuerst darauf landet. Das ist ja ungeheuerlich, was Du hier ablieferst.

@Mr. Blonde:

ZitatAus einem 19 jährigen kann auch in einem Filmforum über die Jahre jemand werden, der etwas mehr Spaß daran hat, in die Tiefe zu gehen. Das aber gleich abzuwehren, weil er eben nicht die Einstellung hat, die hier viele andere haben, finde ich so auch nicht okay. Ich war 17, als ich mich hier registrierte und da entsprach ich auch ganz und gar nicht dem, was der Großteil des Forums gerne gesehen hätte. Gebt ihm ne Chance.

Jetzt aber mal langsam: Ganz abgesehen davon, dass ich Dir für Dein Posting und Deine Inschutznahme danke:

- ich habe mich hier keinesfalls angemeldet, um mich von Anfang an darüber belehren und aufklären zu lassen, wie man Filme zu schauen und zu bewerten hat. Ich muss nicht "jemand werden" oder eine "Chance bekommen". Komm schon, das klingt doch wirklich arg albern.

- ich finde es schon recht abenteuerlich, was hier aus meinem Alter und einem (!) verfassten Beitrag geschlossen wird. Gibt es hier irgendwelche Vorurteile gegenüber unter 20 Jährigen? Werden diese generell für geistig eingeschränkt gehalten? Oder wie? Ich kann mir schon denken, was Du erwartest: einen 19 Jährigen, der auf "Fast & Furious" und "Transformers" steht, ansonsten aber nicht viel mitbekommt. Da liegst Du falsch.

@pm.diebelshausen:

ZitatDex kann das machen wie er will. Sehe ich auch so. Andersrum können andere User auch darauf hinweisen, dass es recht uninteressant ist, eigentlich irrelevante Bewertungen und Meinungen in einem Filmforum zu posten, ohne sie etwas zu füllen. Ist eben nicht nur ein Filmkonsumentenforum, sondern in erster Linie ein Gemeinschaftsforum rund um das Hobby "Film und Kino". Beleidigungen sind aber auf beiden Seiten nicht nötig. Chillax allerseits.

Ich habe mit den Beleidigungen nicht angefangen. Ich wusste auch nicht, dass es hier (offenbar) eine Gesinnungsdiktatur gibt. Auf welche Art und Weise ich Filme konsumiere und bewerte, bleibt doch wohl mir überlassen. Ansonsten stimmte ich Dir in allen Punkten zu. Danke.  :respekt:

Und jetzt:

Rückkehr zum einzig Wesentlichen - dem Bewerten von Filmen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 20:24:10
Eigentlich dachte ich ja, ich hätte mich lieb und nett ausgedrückt.

Zitat- ich habe mich hier keinesfalls angemeldet, um mich von Anfang an darüber belehren und aufklären zu lassen, wie man Filme zu schauen und zu bewerten hat. Ich muss nicht "jemand werden" oder eine "Chance bekommen". Komm schon, das klingt doch wirklich arg albern.

Natürlich brauchst Du hier eine Chance, was Du ja daran erkennst, dass Du sofort mit Deinen Beträgen angeeckt bist. Wenn Du halt anecken möchtest, kannst Du natürlich so weitermachen, aber dann wird Dir auch von entsprechenden Usern, und damit meine ich nicht mich, keine Chance gegeben, sondern immer mal wieder gestichelt.

Albern finde ich es eher, dass Du glaubst, dass Du keine Chance bräuchtest, aber vielleicht kennst Du Dich hier ja besser aus.  :icon_lol:

Und wenn Du Dich nicht belehren lassen willst, dann ignoriere doch einfach. Das sind ja alles nur Vorschläge und die musst Du doch nicht umsetzen.

Zitat
- ich finde es schon recht abenteuerlich, was hier aus meinem Alter und einem (!) verfassten Beitrag geschlossen wird. Gibt es hier irgendwelche Vorurteile gegenüber unter 20 Jährigen? Werden diese generell für geistig eingeschränkt gehalten? Oder wie? Ich kann mir schon denken, was Du erwartest: einen 19 Jährigen, der auf "Fast & Furious" und "Transformers" steht, ansonsten aber nicht viel mitbekommt. Da liegst Du falsch.

Was wurde denn aus Deinem Alter und Deinen Beiträgen geschlossen? Du hast doch selbst gesagt, dass Du keine Lust hast, Dich tiefergehend mit Filmen zu befassen. Ich habe lediglich behauptet, dass sich das ja mit den Jahren ändern könnte. Und selbst Du den ganzen Tag Transformers und TFATF gucken würdest, ist mir doch egal und derartiges behaupte ich auch gar nicht. Und natürlich kannst Du Dir gar nicht denken, was ich erwarte, weil Du mich gar nicht kennst, so wie ich Dich nicht kenne.

Ich gehe bei jedem Menschen, der sich in einem Filmforum anmeldet, erstmal davon aus, dass er an Filmen interessiert ist und auch darüber diskutieren will, sonst könnte er ja auch einfach hier nur als Gast mitlesen. Ansonsten denke ich gar nichts von Dir, außer, dass Du halt Filme bewertest, die Du nicht ganz gesehen hast.  :icon_mrgreen:

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 19 Januar 2013, 20:38:46
Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 20:24:10
Eigentlich dachte ich ja, ich hätte mich lieb und nett ausgedrückt.

Zitat- ich habe mich hier keinesfalls angemeldet, um mich von Anfang an darüber belehren und aufklären zu lassen, wie man Filme zu schauen und zu bewerten hat. Ich muss nicht "jemand werden" oder eine "Chance bekommen". Komm schon, das klingt doch wirklich arg albern.

Natürlich brauchst Du hier eine Chance, was Du ja daran erkennst, dass Du sofort mit Deinen Beträgen angeeckt bist. Wenn Du halt anecken möchtest, kannst Du natürlich so weitermachen, aber dann wird Dir auch von entsprechenden Usern, und damit meine ich nicht mich, keine Chance gegeben, sondern immer mal wieder gestichelt.

Albern finde ich es eher, dass Du glaubst, dass Du keine Chance bräuchtest, aber vielleicht kennst Du Dich hier ja besser aus.  :icon_lol:

Und wenn Du Dich nicht belehren lassen willst, dann ignoriere doch einfach. Das sind ja alles nur Vorschläge und die musst Du doch nicht umsetzen.

Zitat
- ich finde es schon recht abenteuerlich, was hier aus meinem Alter und einem (!) verfassten Beitrag geschlossen wird. Gibt es hier irgendwelche Vorurteile gegenüber unter 20 Jährigen? Werden diese generell für geistig eingeschränkt gehalten? Oder wie? Ich kann mir schon denken, was Du erwartest: einen 19 Jährigen, der auf "Fast & Furious" und "Transformers" steht, ansonsten aber nicht viel mitbekommt. Da liegst Du falsch.

Was wurde denn aus Deinem Alter und Deinen Beiträgen geschlossen? Du hast doch selbst gesagt, dass Du keine Lust hast, Dich tiefergehend mit Filmen zu befassen. Ich habe lediglich behauptet, dass sich das ja mit den Jahren ändern könnte. Und selbst Du den ganzen Tag Transformers und TFATF gucken würdest, ist mir doch egal und derartiges behaupte ich auch gar nicht. Und natürlich kannst Du Dir gar nicht denken, was ich erwarte, weil Du mich gar nicht kennst, so wie ich Dich nicht kenne.

Ich gehe bei jedem Menschen, der sich in einem Filmforum anmeldet, erstmal davon aus, dass er an Filmen interessiert ist und auch darüber diskutieren will, sonst könnte er ja auch einfach hier nur als Gast mitlesen. Ansonsten denke ich gar nichts von Dir, außer, dass Du halt Filme bewertest, die Du nicht ganz gesehen hast.  :icon_mrgreen:



Ich hatte geschrieben, dass ich in erster Linie ein Filmkonsument sei, was ja nicht ausschließt, dass ich mir über Filme tiefergehend Gedanken mache. Das ist Unsinn. Ich hatte das doch nur Bezug nehmend auf die Aufforderung, ich solle das Ganze näher ausführen, geschrieben. Damit wollte ich nur Folgendes zum Ausdruck bringen: wenn ich sage, dass mich die Art des Erzählens gelangweilt hat, dann ist das in meinen Augen ausreichend. Ich gehe nur dann näher darauf ein, wenn ich es für nötig halte. Ich finde es also folglich nicht richtig, dass Forum-User einen neuen User für "inkompetent" halten, weil dieser nur mal eben eine Kurzrezension verfassen wollte.

Das mit der "Chance" finde ich nur albern, weil wir uns hier in einem Internetforum befinden - das darf man in meinen Augen nicht überbewerten. Ich verhalte mich hier stets ruhig und normal, wollte niemandem etwas, wurde aber blöd angemacht (siehe ratz). Wenn mir das zu blöd wird, dann besuche ich dieses Forum halt nicht mehr. So einfach ist das. Schade wäre es zwar, wenn man so vertrieben wird, aber das habe ich nicht nötig.

Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen. Ich kenne Dich nicht, Du mich nicht. Ich sehe das auch alles ganz locker, weiß gar nicht, wo das Problem liegt. Ich sehe aber nicht ein, dass man mich wie einen Idioten behandelt, der "erst noch lernen muss".  :icon_confused:

Und nochmals: Ich hatte bewusst überspitzt formuliert. Ich bin keineswegs "nur" Filmkonsument, Filme sind für mich eine Leidenschaft.
;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 21:00:39
Na gut, dann vergessen wir das und hoffentlich gibts nicht wieder Zank.

Fitzcarraldo:

Jaja, ich weiß...

Ein bildgewaltiges Epos, mit wunderbarer Musikuntermalung. Meinen Respekt für Herzog, dass er die Natur und Kinski für den Film bändigen konnte. Gelohnt hat sich das zweierlei: zum einen sind die Naturaufnahmen und die Schiffszenen wirklich beeindruckend, gerade, als es über den Berg gehieft wird, zum anderen kann ich mir keinen Jason Robards in dieser Rolle vorstellen. Herzog allerdings auch nicht, der ja eigentlich selbst den Fitzcarraldo geben wollte. Nee, nee, die Besessenheit und Leidenschaft war schon eher was für Kinski, obwohl er auch hier zum großen Teil ruhig und sympathisch schauspielert. Den "Irren", sucht man hier vergeblich. Man merkte schon, dass Kinski von der Thematik gebannt und in sie verliebt war. Wie kann man das auch nicht? Ruhig und verträumt spielt er oft und das ist ja auch die Geschichte eines hoffnungslosen Träumers. Das, was ich von Testaufnahmen sah, also Jagger und Robards auf der Kirche, überzeugte mich nicht. Dem Kinski glaubte ich, dass er eine Oper bauen wollte.  :icon_lol:

Atmosphärisch ist das auch alles ganz stark. Traumhafte Landschaftsaufnahmen, mal wunderschön, mal bedrohlich musikalisch untermalt und die Sequenz, als die unsichtbaren Ureinwohner ihren Gesang und die Trommeln sprechen lassen, während Fitzcarraldo mit Caruso und dem Grammophon dagegenhält, ist wunderschön und hochspannend zugleich! Irgendwie fühlte ich mich oft an Apocalypse Now oder einen Leone-Film erinnert. Ganz großes Kino und für mich das Sahnestückchen der Kollaboration von Kinski/Herzog.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 19 Januar 2013, 21:58:57
Nochmal an Dex: schau mal, die allermeisten User haben ja noch gar nichts zu Dir gesagt, eine "Gesinnungsdiktatur" oder auch nur eine Einigkeit in der Meinung zu Filmen oder auch nur der Meinung bezüglich dieses Forums kann nun wirklich keine Rede sein. Ist immer schwierig, wenn wer neu kommt - das ist auch so ein Gruppending - und manchmal wird es einem schwer gemacht (wie ich auch finde in diesem Fall unnötig schwer und scharf geschossen). Aber das sind wirklich nicht alle hier und außerdem kann man es mit Wohlwollen auch als Grenzen testen verstehen_ mal sehen, was das für einer ist und was kommt, wenn man etwas provokant nachhakt. ("Erbsenzählerei" kam aber auch nicht wirklich gut, vielleicht war das ja doch der Auslöser.)

Ich sag mal, schön, dass hier einer kommt, der sich auszudrücken weiß, die Rechtschreibung beherrscht und zudem auch noch von Anfang an die Groß-/Kleinschreibung um Forum beherzt. Das vergisst man dann schnell, wenn man sich gerade auf ihn einschießt.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 Januar 2013, 22:21:42
Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 21:00:39

Na gut, dann vergessen wir das und hoffentlich gibts nicht wieder Zank.


Sehr gerne, Pappnäschen scheint sich ja in den Schlaf geweint zu haben...


Jaja, ich hör jetzt auf  :icon_mrgreen: sonst komme ich noch auf die INGORE-LISTE!!!!

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 21:00:39

Fitzcarraldo:


Wahrscheinlich frage mit Dir auf dem Kinski-Kreuzzug genau den Falschen  :icon_mrgreen:, aber: Wenn der K. nun ausgerechnet jemand Nicht-Verrückten spielt, ist man dann als Zuschauer, gerade aus heutiger Perspektive und mit Mein liebster Feind im Hinterkopf, nicht gerade deswegen ständig auf der Suche nach dem Aufblitzen des Wahnsinns in seinen Augen? Ich jedenfalls tu mich ein bißchen schwer damit, K. in Fitzcarraldo als ganz normalen, ernstzunehmenden Schauspieler zu sehen, ich bewundere quasi vielmehr die ganze Zeit, daß er es schafft, nicht auszuticken.
Ansonsten muß ich leider gestehen, daß noch keiner der 4 oder 5 von mir gesehenen Herzog-Fiilm mich so richtig gepackt hat, weiß auch nicht, warum  :icon_neutral: Stroszek war aber ziemlich gut, und Woyzeck will ich auf jeden Fall noch sehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 19 Januar 2013, 23:34:07
Nachdem mich letztens "Lord of War" erneut entzückt hat, gab's heute einen Andrew Niccol Abend:

Gattaca

Eine der bodenständigsten und daher besten Zukunftvisionen, die ich bisher in Filmform gesehen habe. Die Thematik um die Gen-Manipulation wirft sehr interessante moralische Fragen auf und versteht sich sogleich als Plädoyer für Menschlichkeit. So ist es nur logisch, dass der Streifen sehr ruhig sowie schnörkellos inszeniert ist und sich somit voll auf seine schlüssige Story und die fantastischen Figuren konzentrieren kann. Optisch wird dank den stilvollen Sets und der konsequentn Ocker-Farbpalette dennoch genügend geboten. Gleichzeitig Utopie sowie Dystopie und genau wegen dieser Ambivalenz ein grandioser Streifen. 9/10

In Time

Zeit als universelle Währung - "In Time" lebt von seinem frischen und hochinteressanten Setting. Die intensive Grundidee bietet den Rahmen für eine bedrückende Zukunftsvision, deren satirisch überhöhte, per Holzknüppel ausgeteilte Gesellschaftskritik zwar wenig subtil, aber dennoch kraftvoll daherkommt. Gekleidet wird diese Dystopie in ein optisch schickes Action-Thriller-Gewand, welches zugunsten der Dramatik und Schauwerte hin und wieder auf billige Drehbuchkniffe zurückgreift (vor allem im Finale wird dieser Kritikpunkt überdeutlich). Die außergewöhnliche Klasse von "Gattaca" wird zwar nicht erreicht, ein zumeist mitreißender Sci-Fi-Streifen ist Andrew Niccol aber allemal gelungen. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 19 Januar 2013, 23:40:42
"In Time" fand ich okay - allerdings hat er aus seiner interessanten Ausgangslage imo nicht genügend herausgeholt. Stattdessen verkommt er mir im zunehmenden Verlauf immer mehr zu einer simplen "Bonnie & Clyde"-Variante. Unterhaltsam, anständig gespielt und optisch nett ist er dennoch.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 Januar 2013, 00:00:38
Zitat von: StS am 19 Januar 2013, 23:40:42
Unterhaltsam, anständig gespielt und optisch nett ist er dennoch.  ;)

Jop, deswegen fand ich ihn im Endeffekt auch gut. Dennoch hatte ich hier das erste mal das Gefühl*, dass Niccol dem Style-over-substance-System folgt und sich dem eher anspruchsloserem Massenpublikum annähern will - zu simpel war halt die zweite Hälfte. Ich hoffe, er folgt diesem Weg nicht unbedingt weiter.

*Gut, S1m0ne kenne ich noch nicht, aber der steht auf der Leihliste.

Ich muss aber auch noch positiv anmerken, dass sich Timberlake besser schlägt, als ich vorher (vorurteilsbehaftet) vermutet hätte. Hatte vor "In Time" nur seine tolle Vorstellung als fieser Verführer in "Social Network" gesehen und hielt es für einen Glückstreffer ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 Januar 2013, 00:03:18
Zitat von: Teppi am 20 Januar 2013, 00:00:38
Zitat von: StS am 19 Januar 2013, 23:40:42
Unterhaltsam, anständig gespielt und optisch nett ist er dennoch.  ;)
Jop, deswegen fand ich ihn im Endeffekt auch gut. Dennoch hatte ich hier das erste mal das Gefühl*, dass Niccol dem Style-over-substance-System folgt und sich dem eher anspruchsloserem Massenpublikum annähern will - zu simpel war halt die zweite Hälfte. Ich hoffe, er folgt diesem Weg nicht unbedingt weiter.
*Gut, S1m0ne kenne ich noch nicht, aber der steht auf der Leihliste.
Ich muss aber auch noch positiv anmerken, dass sich Timberlake besser schlägt, als ich vorher (vorurteilsbehaftet) vermutet hätte. Hatte vor "In Time" nur seine tolle Vorstellung als fieser Verführer in "Social Network" gesehen und hielt es für einen Glückstreffer ;->

Naja, "the Host" ist klar aufs Massenpunlikum ausgerichtet - daher bleibt er diesem Pfade wohl erst einmal treu.
Und Timberlake ist eigentlich immer mindestens "solide" - oft aber auch echt gut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 20 Januar 2013, 08:18:31
Hm, wenn es ne Mindestlaenge fuer ne Kurzbewertung geben wuerde, ich wuerde sie definitiv unterbieten die meiste Zeit.  ;)

Last House On The Beach (1978)
Hoerte sich ganz interessant an, wurde aber fast gaenzlich in den Sand gesetzt.
Wie der amerikanische Titel vermuten laesst, wurde hier ein weiterer Home Invasion-Film im Last House On The Left-Fahrwasser auf die Leinwand geklatscht.
Leider wurde hier so gut wie Alles, was das Original ausmachte, weggelassen.
Atmosphaere, Intensitaet, Haerte und ueberzeugende Hauptdarsteller (David Hess  :icon_eek:).
Die Vergewaltigungen sind meist nur angedeutet und wirken teilweise einfach nur laecherlich, gezeigt wird im Endeffekt ueberhaupt nix.
Auch kann der Film keinerlei Tempo vorweisen, ach herrje war der langweilig.
Richtig uebel wurde es jedoch erst als ich die schreckliche Synchronisation der amerikanischen Severin-DVD erleben durfte.
Beispiel gefaellig? Bitteschoen:
Sie sitzen beim Abendessen und einer der Bankraeuber faengt schon das Futtern an.
"What are you doing?"
"What do you think I'm doing, I'm eating a piece of bread."
Dummerweise kann man deutlich sehen das er sich gerade ein gekochtes Ei ins Maul stopft.  :LOL:

Taken 2 (2012)
Danke, Mr. Megaton, nach Transporter hast du mit Taken jetzt einen weiteren Film vergewaltigt.
Der furchtbare Schnitt hat so ziemlich jede Actionszene ruiniert, das war ja fuerchterlich.
Auch waren ein paar Szenen einfach nur schrecklich gestelzt und schlecht gefilmt, man denke da nur an die Verfolgungsjagd wenn seine Tochter das Taxi faehrt.
Staendig der selbe Gesichtsausdruck der Tochter wird wiederholt, staendig dieselben Worte geschrien, das war ja schon fast an der Grenze zur Laecherlichkeit.
Enttaeuschend, mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen. Meist sind Fortsetzungen schwaecher, aber das hier ist schon ne Frechheit.
3/10 Punkten

House At The End Of The Street (2012)
Noch einer im LHOTL-Fahrwasser, zumindest was das Marketing anbelangte.
Geboten wird hier jedoch nur ein stinklangweiler, groesstenteils vorhersehbarer und zudem noch mit einem fuerchterlich besetzten Hauptdarsteller besetzter Moechtegern-Horrorfilm.
Max Thieriot wird der Rolle zu keiner Zeit gerecht, man nimmt es ihm niemals ab.
Eigentlich schade, denn die Anfangssequenz machte gut Stimmung, wurde dann aber ziemlich schnell in Murks umgewandelt.
3/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 20 Januar 2013, 14:28:33
Zitat von: ratz am 19 Januar 2013, 22:21:42
Wahrscheinlich frage mit Dir auf dem Kinski-Kreuzzug genau den Falschen  :icon_mrgreen:, aber: Wenn der K. nun ausgerechnet jemand Nicht-Verrückten spielt, ist man dann als Zuschauer, gerade aus heutiger Perspektive und mit Mein liebster Feind im Hinterkopf, nicht gerade deswegen ständig auf der Suche nach dem Aufblitzen des Wahnsinns in seinen Augen? Ich jedenfalls tu mich ein bißchen schwer damit, K. in Fitzcarraldo als ganz normalen, ernstzunehmenden Schauspieler zu sehen, ich bewundere quasi vielmehr die ganze Zeit, daß er es schafft, nicht auszuticken.
Ansonsten muß ich leider gestehen, daß noch keiner der 4 oder 5 von mir gesehenen Herzog-Fiilm mich so richtig gepackt hat, weiß auch nicht, warum  :icon_neutral: Stroszek war aber ziemlich gut, und Woyzeck will ich auf jeden Fall noch sehen.

Das kommt für mich auf den Film an. In Aguirre will ich Kinskis wilde, raserische Seite sehen und die wird geliefert und in Fitzcarraldo auch eben nicht. Ich finde, jeder Mensch/Schauspieler muss auch echtes Feuer in sich haben, sonst kann er nicht überzeugend spielen, wir denken mal an Joe Pesci, der ja bei Dreharbeiten auch oft genug austickte, De Niro eine klebte usw.
Herzogs Doku habe ich beim Schauen eigentlich nicht im Hinterkopf, sonst verliert für mich der Spielfilm seinen Sinn, wenn ich daran denke, was ich nicht sehe, was mit dem Film nicht zu tun hat. :D Natürlich fragt man sich: "Bei welcher Szene war denn sein Ausflipper wegen dem "Schweinefraß"?, aber ansonsten schaue ich den Film und lasse ihn auf mich wirken.

Also auf der Suche nach dem Aufblitzen von Wahnsinn in KK Augen war ich nie, da bin ich wirklich der falsche Ansprechpartner. Aber das meinte ich ja andererorts: wer den wahnsinnigen Kinski will, der kann auch in Fitzcarraldo diesen finden (Glockenszene: "ICH WILL MEINE OPER BAUEN!"), aber genauso findet man eben eine andere Seite von Kinski, die er auch in Interviews (die weniger skandalösen) zeigte, nämlich die Seite des Träumers.

Herzog hat sich sicherlich für den aufblitzenden Wahnsinn Kinskis interessiert und ihn deswegen ja auch oft genug provoziert, um eben eine gewisse Grundstimmung für eine Szene zu nutzen, frag doch den! :D

Du kannst Kinski in Fitzcarraldo nicht als normalen, ernstzunehmenden Schauspieler sehen und ich tue mich halt schwer, da überhaupt den Schauspieler zu sehen, wenn mich doch eigentlich die Figur, die erschaffen wurde, interessiert. Ich bin natürlich keiner der, der behauptet: "Der war kein Schauspieler, der war halt einfach echt Irre", weil er natürlich nicht ausschließlich psychotische Rollen gespielt hat und um Dostojewski überzeugend lesen zu können, braucht man eben doch echtes Talent und das hatte er.

Mal sehen, Woyzeck hat nochmal eine ganz andere Gangart, die halt eher ans Theater erinnert, logischerweise. Lange Einstellungen, keine Schnitte, starre Kamerpersketiven usw. vielleicht gefällt Dir das ja. Und Kinski? Der spielt einen Getriebenen, Ausgebrannten und Benutzten und ja, er schaut auch mal wahnsinnig, wenn es passt.  :icon_smile:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 20 Januar 2013, 14:37:51
Zitat von: lastboyscout am 20 Januar 2013, 08:18:31
Taken 2 (2012)
Danke, Mr. Megaton, nach Transporter hast du mit Taken jetzt einen weiteren Film vergewaltigt.
Der furchtbare Schnitt hat so ziemlich jede Actionszene ruiniert, das war ja fuerchterlich.
Auch waren ein paar Szenen einfach nur schrecklich gestelzt und schlecht gefilmt, man denke da nur an die Verfolgungsjagd wenn seine Tochter das Taxi faehrt.
Staendig der selbe Gesichtsausdruck der Tochter wird wiederholt, staendig dieselben Worte geschrien, das war ja schon fast an der Grenze zur Laecherlichkeit.
Enttaeuschend, mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen. Meist sind Fortsetzungen schwaecher, aber das hier ist schon ne Frechheit.
3/10 Punkten

Also an dieser Stelle möchte ich einmal anmerken, dass ich persönlich die Fortsetzung von "Taken" gar nicht so schlecht fand, wie offenbar die meisten hier oder überhaupt solche Leute, die den ersten Teil gut fanden. Bisher habe ich größtenteils negative Rezensionen gelesen. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, im Wesentlichen zwar schon, aber nicht so ganz, warum die Wertungen letztlich so (!) schlecht ausfallen, wie es auch bei Dir der Fall ist. Klar, Teil 1 war um Klassen besser. Das sehe auch ich so. Meines Erachtens bot aber auch Teil 2 gelungene Unterhaltung, die Inszenierung fand ich in Ordnung und das Ganze war wie erwartet schön kurzweilig. Qualitativ stufe ich den Film immer noch über dem Durchschnitts-Actionfilm ein. Einen Bonus haben die beiden Taken-Filme bei mir wohl auch, weil sie so herrlich politisch inkorrekt sind.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 Januar 2013, 14:56:28
Zitat von: Dex am 20 Januar 2013, 14:37:51
Qualitativ stufe ich den Film immer noch über dem Durchschnitts-Actionfilm ein.

Hängt sicher auch mit der Erwartungshaltung zusammen. Rein von der Inszenierung her (welche mir aufgrund des hakeligen Schnitts und der undynamischen Kämpfe auch schon nicht sonderlich gefiel) wäre ich vielleicht so im 3-4er Bereich gelandet.

Nach dem ersten Teil hatte ich mir jedoch einen stimmungsvoll-schonungslosen Reißer erhofft, was aufgrund einer Vielzahl haarsträubender Drehbucheinfälle jedoch keineswegs der Fall war. Mir geht's hier nicht um Realismus, den Bot Teil 1 trotz der rauen Inszenierung auch nicht. Wenn man jedoch mit solch abartig absurden Sachen* daherkommt, dass ich angesichts der unfreiwilligen Komik laut loslachen muss, dann hört's auf. Ich konnte diesen Schmarn irgendwann nur noch als Action-Komödie wahrnehmen - und selbst wenn er als solche halbwegs funktionieren sollte, war in meinen Augen ganz klar das Thema verfehlt. Daher holt sich dieser Humbug von mir die Tiefstnote 1/10 ab.

* Beispiele für den Drehbuchdünnpfiff sind an sich offensichtlich, trotzdem mal ein paar stichpunktartig genannt:
Spoiler: zeige
- Tochter wirft munter mit Granaten um sich, um Daddy zu orten
- Daddy lässt seine Frau im Versteck der Terroristen liegen - 2x!
- Töchterchen rast in einem unkaputtbaren Taxi durch die Kante
- Daddy verfolgt die Spur vom gekidnappten Töchterchen, mit ganz grässlichem Gegenschnitt zu eben jener, der gleich was ganz Gemeines widerfährt


Weiterer Quark und Quatsch (
Spoiler: zeige
Obermacker zum Schluss wird getötet, indem man ihn übers Gesicht streichelt
) sind womöglich mit den Kürzungen zu erklären - um das herauszufinden, müsste ich den Film aber nochmal sehen, was ganz sicher nicht [nüchtern] passieren wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 20 Januar 2013, 18:06:34
Zitat von: Teppi am 20 Januar 2013, 14:56:28
Zitat von: Dex am 20 Januar 2013, 14:37:51
Qualitativ stufe ich den Film immer noch über dem Durchschnitts-Actionfilm ein.

Hängt sicher auch mit der Erwartungshaltung zusammen. Rein von der Inszenierung her (welche mir aufgrund des hakeligen Schnitts und der undynamischen Kämpfe auch schon nicht sonderlich gefiel) wäre ich vielleicht so im 3-4er Bereich gelandet.

Nach dem ersten Teil hatte ich mir jedoch einen stimmungsvoll-schonungslosen Reißer erhofft, was aufgrund einer Vielzahl haarsträubender Drehbucheinfälle jedoch keineswegs der Fall war. Mir geht's hier nicht um Realismus, den Bot Teil 1 trotz der rauen Inszenierung auch nicht. Wenn man jedoch mit solch abartig absurden Sachen* daherkommt, dass ich angesichts der unfreiwilligen Komik laut loslachen muss, dann hört's auf. Ich konnte diesen Schmarn irgendwann nur noch als Action-Komödie wahrnehmen - und selbst wenn er als solche halbwegs funktionieren sollte, war in meinen Augen ganz klar das Thema verfehlt. Daher holt sich dieser Humbug von mir die Tiefstnote 1/10 ab.

* Beispiele für den Drehbuchdünnpfiff sind an sich offensichtlich, trotzdem mal ein paar stichpunktartig genannt:
Spoiler: zeige
- Tochter wirft munter mit Granaten um sich, um Daddy zu orten
- Daddy lässt seine Frau im Versteck der Terroristen liegen - 2x!
- Töchterchen rast in einem unkaputtbaren Taxi durch die Kante
- Daddy verfolgt die Spur vom gekidnappten Töchterchen, mit ganz grässlichem Gegenschnitt zu eben jener, der gleich was ganz Gemeines widerfährt


Weiterer Quark und Quatsch (
Spoiler: zeige
Obermacker zum Schluss wird getötet, indem man ihn übers Gesicht streichelt
) sind womöglich mit den Kürzungen zu erklären - um das herauszufinden, müsste ich den Film aber nochmal sehen, was ganz sicher nicht [nüchtern] passieren wird.

Damit hast Du völlig Recht. Ich bin mir dessen bewusst. Mir sind die ganzen Logikfehler auch nebenbei aufgefallen, diese ganzen absurden Wendungen. Insbesondere die von Dir angesprochene Taxi-Szene fand auch ich irrsinnig, wenn man bedenkt, dass
Spoiler: zeige
Neeson's Tochter zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Führerschein hatte (wohlgemerkt war sie bereits durch eine Fahrprüfung durchgefallen, soweit ich mich jetzt erinnern kann - und nach meinem Wissen fährt man in den USA in der Prüfung mit Automatikgetriebe). Trotzdem soll sie dann in der Lage sein, einen Schaltwagen auf diese Art und Weise zu steuern - ohne jegliche Probleme? - Lächerlich!


Bei mir war es wohl so, dass ich immer den grandiosen ersten Teil im Kopf hatte und entsprechend alles durch diese Fan-Brille gesehen habe. Auch wenn mir der zweite Teil bei einer Zweitsichtung womöglich auch nicht mehr so gefallen würde und ungeachtet der oben angesprochenen Kritik-Punkte muss ich für das gelungene Kinoerlebnis dennoch 7/10 Gnadenpunkte vergeben. Der Film hat seinen Zweck voll erfüllt. Ich ungefähr das, was ich erwartet hatte und war zufrieden. Teil 1 benote ich übrigens mit 9/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 20 Januar 2013, 23:20:57
Zeugin der Anklage (1957): Endlich konnte ich den Film mal sehen, da er heute auf ARTE lief. Wollte ihn mir schon länger mal kaufen oder ausleihen, da ich bisher alle Billy-Wilder-Filme, die ich gesehen habe, sehr mochte, insbesondere "Sunset Blvd.", "Double Indemnity" und "The Lost Weekend". Und tatsächlich: auch dieser Film von Wilder hat mich begeistert. Diese Intensität, die stringente Erzählweise - einfach grandios. Alles stimmt - Inhalt, Umsetzung, darstellerische Leistungen, ein rundum perfekter Film.
Spoiler: zeige
Der Twist am Ende hat mich endgültig umgehauen, damit hatte ich gar nicht gerechnet - genial gemacht. Es ist beeindruckend, wenn zum Schluss das nahezu Undenkbare/Unmögliche wahr gemacht wird.
Für mich genauso gut wie "Double Indemnity" und eine klare 9/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 Januar 2013, 23:53:30
Zitat von: Dex am 20 Januar 2013, 23:20:57
Zeugin der Anklage (1957): Endlich konnte ich den Film mal sehen, da er heute auf ARTE lief. Wollte ihn mir schon länger mal kaufen oder ausleihen, da ich bisher alle Billy-Wilder-Filme, die ich gesehen habe, sehr mochte, insbesondere "Sunset Blvd.", "Double Indemnity" und "The Lost Weekend". Und tatsächlich: auch dieser Film von Wilder hat mich begeistert. Diese Intensität, die stringente Erzählweise - einfach grandios. Alles stimmt - Inhalt, Umsetzung, darstellerische Leistungen, ein rundum perfekter Film.
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Der Twist am Ende hat mich endgültig umgehauen, damit hatte ich gar nicht gerechnet - genial gemacht. Es ist beeindruckend, wenn zum Schluss das nahezu Undenkbare/Unmögliche wahr gemacht wird.
Für mich genauso gut wie "Double Indemnity" und eine klare 9/10.
Für mich der Justizfilm schlechthin! Funktioniert auch beim wiederholten Sehen noch ganz wunderbar, wenn man den Twist schon kennt. Das liegt auch ganz besonders an dem herrlich sarkastischen Charles Laughton, der eine echte Show abzieht. Wenn ich mal vor Gericht stehen sollte, möchte ich von ihm verteidigt werden.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 21 Januar 2013, 00:02:31
Heute gab's einen Abend mit dem aktuelleren Cronenberg (ich kenne nichts vor "A History of Violence" von ihm, das mal als Vorabinfo und "Rechtfertigung" für die merkwürdigen Benotungen gleich ;->):

Tödliche Versprechen

Ein gutes Gangster-Drama im Milieu der russischen Mafia, welches meiner Meinung nach aber nicht seinem grandiosen Ruf gerecht wird. Die in einem erfreulichen Maße undurchschaubaren Figuren sowie die bedrückende Stimmung wissen zu gefallen, dennoch kann ich dem Streifen vor allem im Mittelteil nicht eine gewisse Behäbigkeit absprechen. Wirklich memorable Szenen wie bspw. der
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Kampf in der Sauna
habe ich hier eher selten gesehen. Ein dichter, kalter Streifen, der mich trotz seiner beklemmenden Atmosphäre nicht komplett berührt hat - im direkten Vergleich hat mir "A History of Violence" mehr zugesagt. 7/10

Eine dunkle Begierde

Für Freunde des gesprochenen Worts ein wunderbarer Film: Den toll geschriebenen Dialogen merkt man die Theaterherkunft klar an. Der ruhigen, relativ statischen Inszenierung indes leider auch, was der Geschichte um die Beziehungen von/zwischen den Psychoanalytikern Freund und Jung aber kaum schadet. Fassbender und Mortensen gestalten ihr zurückhaltendes Spiel mit kleinen Gesten und Nuancen schön aus, während Knightley knapp am Over-Acting vorbeischrammt, nur um sich schließlich doch noch zu fangen. Es erfreut, dass Freuds Thesen angenehm ambivalent und zudem weder zu trocken-professionell, noch allzu oberflächlich behandelt werden. Ein starkes Charakter-Drama, dessen herrliche Dialoge über die etwas reizlose Regie hinwegtrösten. 8/10

Zudem vor ein paar Tagen gesehen und vergessen, hier anzusprechen: Crazy Stupid Love

Ich lieh mir den Film aus, um meine relativ vorurteilsbehaftete Meinung über RomComs womöglich ins rechte Licht zu rücken - hat sogar hingehauen. Dank durchweg toller Charaktere und einiger ausnahmsweise mal nicht sofort erahnbarer Wendungen auf dem Weg zum Finale (
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vor allem das Familienzusammentreffen, bei dem sich alle Emotionen entladen, war wunderbar
) wurde ich sehr gut unterhalten.
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Da zum Schluss hin dann doch alles sehr versöhnlich endet
, gibt's zwar Abzüge in der B-Note, wirklich stören tat es mich aber auch nicht. Bei den Darstellern zeigt Steve Carell, dass ihm die etwas ernsteren Rollen (siehe z.B. auch "Little Miss Sunshine" oder "Auf der Suche nach einem Freund für's Ende der Welt") sehr gut liegen. Dass Ryan Gosling und Emma Stone mit ihrem unverschämten Charme punkten, war ohnehin schon bekannt. Ein wirklich sehenswerter Vertreter der doch oft verschmähten Sorte Film, die sich RomCom schimpft. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 21 Januar 2013, 02:02:09
Shame

Wurde mir als eine Art neuer "American Psycho" angepriesen, aber logischerweise sind die Filme grundverschieden. So handelt es sich hierbei eher um ein stilles, ernstes Drama, ohne die satirischen Spitzen aus dem 2000er Film. Diesen Gedanken schnell über Bord geworfen, war der Film eigentlich ganz gut, wenn auch im Endeffekt ein wenig nichtssagend. Natürlich wird das Thema Sexsucht nicht positiv dargestellt, aber gleichzeitig auch nicht wirklich hinterfragt, sondern nur oberflächlich aufgegriffen. Im Endeffekt kann ich also gar nicht sagen, was der Film so wirklich wollte. Es gibt keine Konsequenzen für die Hauptfigur, die aus seinem Problem entstehen. Trotzdem gefiel mir die unspektakuläre Machart und die ruhige Atmosphäre. An Fassbender habe ich mir mittlerweile eh einen Narren gefressen, er füllt seine Figur, allerdings ohne wirklich einen warme oder positiven Charakter zu erschaffen. Eher hypnotisiert läuft Brandon durch sein Leben und der Zuschauer weiß auch nicht so Recht, wo es mit ihm hingehen soll.

Kritikpunkte habe ich bis auf die etwas oberflächliche Geschichte gar nicht, allerdings ist der Film auch nie wirklich großartig. Ich vergebe 7/10, da es sich trotzdem um ein sehr interessantes Werk handelt, gut gespielt und ästhetisch brauchbar.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: blade2603 am 21 Januar 2013, 10:49:56
Prometheus (in 3D)

Habe mir die 3D Variante gekauft, als blind Kauf! Nach den sehr gemischten Kritiken und Meinungen hier im Forum und was man sonst noch so gehört hat war es für mich schon ein Risikokauf. Aber die Edition hat mir gefallen und wenn ich so was hole, dann auch in 3D.
Trotz allem was ich gelesen und gehört habe, habe ich es geschafft unbefangen an den Film ranzugehen und wurde positiv überrascht. Mir hat der Film gut gefallen, allen voran die Atmosphäre, das Setting, der 3D Effekt und das Tempo. Der Kritikpunkt dass die Schauspieler alle austauschbar sind, idiotisch agieren oder reagieren ist für mich der einzige wirkliche Grund zu mosern.
Der Film war für mich das Sci-Fi Highlight in 2012.
9/10

Cabin in the Woods

Tja was kann man groß schreiben ohne halben Film direkt zu Spoilern?!
Hab mich wunderbar unterhalten gefühlt von dieser, ja sagen wir mal, Action-, Horror- und Splatterkomödie. Dabei find ich die Idee Witzig wie mit der Mythologie und Horrorgeschichte ,,gespielt" wird. Die Schauspieler fand ich gut gewählt und haben ihren Job auch gut gemacht, vor allem weil sie sich und die Story nicht so ernst genommen haben. Auch Hemsworth Rolle
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 (Psycho oder 15 Minutes lassen grüßen)
find ich interessant. Helden spielen kann jeder!
Kritikpunkt: Mich hat es etwas gestört das die Story im Film selber schon zu schnell aufgelöst wurde (evtl. der Laufzeit geschuldet?) Etwas mehr Zurückhaltung hätte ich mir im Bereich der Auflösung schon gewünscht.

So ist ein kleiner feiner Film dabei rausgekommen der Spaß macht und kurzweilig unterhält.
Das Ende ist nach meinem Geschmack und lässt im Grunde keinen Platz für Spekulation, oder doch?

8/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 21 Januar 2013, 11:37:03
Soll ja meiner Freundin mal die Wunderwelt des Horror/Gruselfilms nahe bringen, also vorsichtig starten mit Geisterklassikern...

Weils gestern schon Neune war, also vorsichtig angefangen mit

The Legend of Hell House ("Tanz der Totenköpfe", urgh), 1972

Lange nicht mehr gesehen, jetzt endlich mal die Gelegenheit ergriffen. Richard Mathesons Kurzroman steht für mich immer noch in den Top 10 effektiver Geisterromane und funktioniert prachtvoll. Der Film schafft das eher mit Ach und Krach, wenn man das Buch kennt. Hadere in diesem Fall ein wenig mit den knalligen Farben, s/w wäre besser gewesen, aber der Film hat als "Haunting"-Epigone durchaus so seine Qualitäten.
Das kleine Budget merkt man leider und die Verfilmung läuft wesentlich konventioneller und sparsamer als das Buch, das sich dann doch ein bißchen mehr auf Abseitigkeiten, Obszönitäten und Blasphemie (auf einem niedrigen Level) stützt, die sexuellen Untertöne hat man minimiert oder subtiler gestaltet. Leider ist das "acting" etwas übertrieben, das Ende hat man zu sehr simplifiziert und es leidet unter Erklärwut und -mangel gleichzeitig. Aber bei dem vielen Schotter der frühen 70er, wo es ja dann auch bald graphischer wurde, geb ich den Film nicht her. Bleibt bei 7/10 - kann nur jedem empfehlen, sich das Buch zu organisieren, gibt es auch als graphic novel.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 21 Januar 2013, 13:47:02
Auch wenn zwei der Filme oben schon genannt wurden und ich mich den Kritiken quasi nahtlos anschließen kann, ein kurzes pers. Statement:

Zeugin der Anklage:
Einfach nur grandios. Bin sowieso großer Agatha Christie-Fan und auch diese Verfilmung mal wieder super.
@Dex bitte sowas wie
Spoiler: zeige
den Twist am Ende
spoilern.
Spoiler: zeige
Ich hatte zwar am Ende schon so etwas erwartet, gerade nachdem Laughton kurz nach der Verhandlung sagt "das lief alles zu glatt". Aber der quasi "Doppeltwist" mit der zweiten geliebten hat mich dann auch umgehauen.

Überhaupt Laughton.. der war die Sichtung schon alleine wert. 9/10

The house at the end of the street:
Joah, und das war dann das Kontrastprogramm.
War vor ein paar Monaten in den Staaten und habe abends öfter Football geguckt; ich glaube ich habe noch nie soviel Werbung für einen Film gesehen wie für o.g.. Dann gucke ich mir den Film am WE in froher Erwartung an und es war einfach entäuschend.
Die ganze Zeit dachte ich " OK langsamer Story-Aufbau, die Spannungskurve wird eingehalten. Aufbau, Aufbau...Ende des Films  :00000109:"
Neben der fehlenden Spannung, agieren die Darsteller max. durchschnittlich und es wimmelt von Logiklöchern (wobei das bei dieser Art von Filmen zugegebenermaßen nicht selten vorkommt). 3/10

Silver Linings:
Ansprechender Film, mit guter Mischung aus Drama und Humor.
Die Grund-Story ist nicht völlig neu (weshalb ich die vielen Oskar-Nominierungen nicht so Recht verstehe), aber auch nicht 0815.
Getragen wird der Film imO aber vor Allem durch die sehr gut aufspielenden Darsteller. Vor allem freut es mich DeNiro endlich mal wieder in einer guten Rolle zu sehen. 7-8 /10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 21 Januar 2013, 16:34:44
Zitat von: Mr Orange am 21 Januar 2013, 13:47:02
Auch wenn zwei der Filme oben schon genannt wurden und ich mich den Kritiken quasi nahtlos anschließen kann, ein kurzes pers. Statement:

Zeugin der Anklage:
Einfach nur grandios. Bin sowieso großer Agatha Christie-Fan und auch diese Verfilmung mal wieder super.
@Dex bitte sowas wie
Spoiler: zeige
den Twist am Ende
spoilern.
Spoiler: zeige
Ich hatte zwar am Ende schon so etwas erwartet, gerade nachdem Laughton kurz nach der Verhandlung sagt "das lief alles zu glatt". Aber der quasi "Doppeltwist" mit der zweiten geliebten hat mich dann auch umgehauen.

Überhaupt Laughton.. der war die Sichtung schon alleine wert. 9/10

Ich werde solche Sachen in Zukunft spoilern. Kein Problem.  :respekt:

Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen. Sensationeller Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 21 Januar 2013, 18:38:10
Zitat von: lastboyscout am 20 Januar 2013, 08:18:31Last House On The Beach (1978)
Hoerte sich ganz interessant an, wurde aber fast gaenzlich in den Sand gesetzt.
Wie der amerikanische Titel vermuten laesst, wurde hier ein weiterer Home Invasion-Film im Last House On The Left-Fahrwasser auf die Leinwand geklatscht.
Leider wurde hier so gut wie Alles, was das Original ausmachte, weggelassen.
Atmosphaere, Intensitaet, Haerte und ueberzeugende Hauptdarsteller (David Hess  :icon_eek:).
Die Vergewaltigungen sind meist nur angedeutet und wirken teilweise einfach nur laecherlich, gezeigt wird im Endeffekt ueberhaupt nix.
Auch kann der Film keinerlei Tempo vorweisen, ach herrje war der langweilig.
Richtig uebel wurde es jedoch erst als ich die schreckliche Synchronisation der amerikanischen Severin-DVD erleben durfte.
Beispiel gefaellig? Bitteschoen:
Sie sitzen beim Abendessen und einer der Bankraeuber faengt schon das Futtern an.
"What are you doing?"
"What do you think I'm doing, I'm eating a piece of bread."
Dummerweise kann man deutlich sehen das er sich gerade ein gekochtes Ei ins Maul stopft.  :LOL:
Hm, hatte den im Rahmen der IGCC geschaut und ihm 6 Punkte gegeben. Last House on the Left kenne ich zwar noch nicht, aber so schlecht fand ich diesen Film nun auch nicht.  Sicher nicht die Übergranate, aber langweilig? Hm, müsste ich wohl nochmal schauen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 21 Januar 2013, 23:22:47
Heute gab's zwei Filme von Nicolas Winding Refn, die qualitativ kaum unterschiedlicher sein könnten (da hätte ich höchstens noch "Drive" einlegen müssen, um die Schere noch weiter auseinanderklaffen zu lassen ;->):

Bronson

Was für ein beeindruckender Bastard: Das "Biopic" von Englands "ruhmreichsten" Gefängnisinsassen ist wohl in etwa genauso verrückt wie die namensgebende Figur selbst. Exzentrische Theater-Einlagen, lange Einstellungen, und ein stets zwischen Klassik und Elektro-Pop wechselnder Soundtrack - hier ist nichts auch nur im Ansatz normal. Abgesehen vom Verlangen nach Ruhm bleibt Bronson eine Chiffre - was ich auch für angemessen halte, eine Analyse dieses Wahnsinns wäre anmaßend. Tom Hardy brilliert wie auch später in "Warrior" mit dem Mix aus physischer Präsenz sowie starkem Spiel und reißt den Streifen vollends an sich. Mein einziger Kritikpunkt wären leichte Längen im Mittelteil, als
Spoiler: zeige
Bronson auf freien Fuß kommt
. Ein verschrobener Film, der angesichts seiner wirren Abstraktheit nicht wirklich berührt, aber dennoch mit der irritierenden und intensiven Inszenierung begeistert. Ein sehr seltsames und sehr gutes Werk von Refn. 8/10

Fear X

Herrje, wer hätte gedacht, dass unter Refns Regie so ein Reinfall im "Thriller"-Gewand entsteht. Sei es nun in Sachen Inszenierung (hier: total statisch und ideenlos), Soundtrack (hier: scheinbar nicht vorhanden) oder auch direkt beim Drehbuch (hier: eine Schlaftablette) - nicht einmal ist ein Trademark des Filmemachers zu spüren, der Streifen hat keinerlei "Drive" (woah, ist der Witz schlecht!). Das einzig bemerkenswerte für mich war, John Turturro mal nicht als Pausen-Clown zu erleben. Lahm und langweilig, eine zähe Zeitverschwendung (mal von der Komplettierung der Durchschau von Refns Werken abgesehen). 2/10

So, jetzt fehlen nur noch "Bleeder" und "Walhalla Rising".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 22 Januar 2013, 00:47:59
Zitat von: MMeXX am 21 Januar 2013, 18:38:10
Zitat von: lastboyscout am 20 Januar 2013, 08:18:31Last House On The Beach (1978)
Hoerte sich ganz interessant an, wurde aber fast gaenzlich in den Sand gesetzt.
Wie der amerikanische Titel vermuten laesst, wurde hier ein weiterer Home Invasion-Film im Last House On The Left-Fahrwasser auf die Leinwand geklatscht.
Leider wurde hier so gut wie Alles, was das Original ausmachte, weggelassen.
Atmosphaere, Intensitaet, Haerte und ueberzeugende Hauptdarsteller (David Hess  :icon_eek:).
Die Vergewaltigungen sind meist nur angedeutet und wirken teilweise einfach nur laecherlich, gezeigt wird im Endeffekt ueberhaupt nix.
Auch kann der Film keinerlei Tempo vorweisen, ach herrje war der langweilig.
Richtig uebel wurde es jedoch erst als ich die schreckliche Synchronisation der amerikanischen Severin-DVD erleben durfte.
Beispiel gefaellig? Bitteschoen:
Sie sitzen beim Abendessen und einer der Bankraeuber faengt schon das Futtern an.
"What are you doing?"
"What do you think I'm doing, I'm eating a piece of bread."
Dummerweise kann man deutlich sehen das er sich gerade ein gekochtes Ei ins Maul stopft.  :LOL:
Hm, hatte den im Rahmen der IGCC geschaut und ihm 6 Punkte gegeben. Last House on the Left kenne ich zwar noch nicht, aber so schlecht fand ich diesen Film nun auch nicht.  Sicher nicht die Übergranate, aber langweilig? Hm, müsste ich wohl nochmal schauen...

So viel hat der nun auch wieder nicht mit LHothL zu tun. Außer dass Verbrecher und eine Vergewaltigung vorkommen. Der englische Titel ist natürlich panne. Den englischen Ton kenne ich gerade nicht, aber viel scheine ich da auch nicht verpasst zu haben. Dazu kommt eine sehr eingängige und überzeugende Filmmusik und nicht zuletzt Hauptdarstellerin Florinda Bolkan, mit der meiner Ansicht nach niemand aus der Besetzung von LHothL mithalten kann.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 22 Januar 2013, 05:33:37
Zumindest die Ausgangssituationen sind doch sehr aehnlich.

Forced To Fight (2011)
Beinahe-Rentner Gary Daniels in absolut koerperlicher Topform in einem Film der seinem Koennen leider nicht gerecht wird.
Uebliche Chose zwecks Story und so, nix Neues hier. Peter Weller als Oberboesewicht war ganz okay.
Kaempferisch geht es halbwegs ordentlich zu, ein paarmal blitzt ordentliche Kampfchoreographie durch, meist bleibt sie jedoch im Durchschnitt angesiedelt.
Respekt fuer nen knapp Fuenfzigjaehrigen noch so kaempfen zu koennen, aber das rettet den Film auch nicht ueber knappen Durchschnitt.
Spoiler: zeige
Einzig die Erschiessung seines Bruders war unerwartet, meist kommt die Familie ungeschoren davon.  ;)

Knappe 5/10 Punkten

ParaNorman (2012)
Charmantes Zitatefeuerwerk aus dem Horrorbereich, wirklich witzig und nett anzusehen.
Ziemlich skurrile Charaktere in einer nicht ganz neuen Geschichte, die aber trotzdem viel Spass macht.
Fuer einen PG-Film ziemlich duester stellenweise, war davon dann doch ueberrascht.
Bin noch am Schwanken ob ich mir den ins Regal stelle, gibt definitiv 7/10 Punkten.

Risen (2012)
Ueber fuenf Jahre in der Mache bei einem Budget von knappen 200.000 Pfund, hoert sich nach einem Herzblut-Projekt an.
Leider sind die ganzen Lobeshymnen ("The fight scenes are better than in Raging Bull") einfach nur kompletter Bloedsinn.
Fuer einen Amateuerfilm sind sie ansehnlich, aber Martin Scorsese spielt da schon ein paar Ligen hoeher.
Ein paar Dinge schmaelern den halbwegs guten Gesamteindruck dann doch sehr:
- der Film ist zaeh ohne Ende, da haette man ne gute halbe Stunde weglassen koennen
- die Soundqualitaet ist einfach nur katastrophal, zwischen extremen Echos, viel zu leise und viel zu laut haette es den Mittelweg
  gebraucht, das war schlichtweg Scheisse
- Bildqualitaet der US-DVD ist auch nicht gerade berauschend, teilweise sieht das Ganze aus wie ein 80er VHS-Video, ausserdem
  gibt es nichtmal eine Szenenanwahl, nur Play Movie und Trailer
Bei der knapp zweistuendigen Laufzeit sollte man ordentliches Sitzfleisch mitbringen, denn die ziehen sich wie gefuehlte vier Stunden.
Bin bei einer 4/10 Punkten gelandet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 22 Januar 2013, 11:40:08
Fortsetzung meiner Reise durch die 1.Staffel von Downton Abbey (Folgen 2-5)...

Ist zwar eigentlich nur ein geupdatetes Landremake von "Eaton Place", aber mit Verve und Biss und vielen guten Darstellern. Ernst und einfühlsam gespielt und dabei nie steif, wunderbar im Portrait der Zwei-Klassen-Gesellschaft und der kleineren Abstufungen innerhalb. Maggie Smith ist wie üblich großartig, die Dialoge sind mehr als geschliffen und wer es old school liebt, hat seinen Spaß. Fortsetzung kann kommen.... 8,5-9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 22 Januar 2013, 15:37:46
Six Bullets
Van Damme Ostblock-Action-Filmchen, welcher aber qualitativ zu den Besseren gehört. In Sachen Action gibts Martial-Arts, Schiessereien und Messerkämpfe mit ordentlich Blut sowie CGI-freie Explosionen zu sehen. Leider ist das Finale etwas enttäuschend unspektakulär ausgefallen. Die durchschnittliche Story zieht sich etwas, ist aber für so einen Film völlig in Ordnung. Schauspielerisch sind ebenfalls alle ok, Van Damme war sogar überraschend gut in einigen emotionalen Szenen, soweit er etwas zeigen durfte. 7/10 B-Movie Punkte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 22 Januar 2013, 16:03:23
Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger (1970)

Nachdem ich Elio Petris Film vor 5 Jahren sah, war ich nicht in der Lage eine adäquate Kritik zu schreiben. Zu wenig wusste ich über sein Werk, seine Bezüge und Intentionen. Inzwischen habe ich fast alle seine Filme gesehen, aber der grundsätzliche Eindruck hat sich nicht geändert - ein grandioses Werk. Wie immer bei Petri unterscheidet er sich stark von seinen anderen Filmen, hier nimmt er den Poliziesco vorweg, damals noch kein Begriff - er selbst bezeichnete den Film als "Politischen Film". Tatsächlich sind alle Grundzüge eines Poliziesco vorhanden - ein Mord und die polizeilichen Ermittlungsarbeiten, nur das der Mörder und der verantwortliche Polizeioffizier ein und dieselbe Person sind.

Wie immer bei Petri kommt die gesellschaftskritische/politische Sicht nicht offensichtlich daher. Im Mittelpunkt steht die Person des Polizeioffiziers - ein autoritärer, obrigkeitshöriger und selbstverliebter Mann, dessen Handeln nachvollziehbar ist. Entscheidend ist weniger seine Figur, als die Art wie seine Umgebung auf ihn reagiert. Das extrem negative Bild, dass die Polizei dabei abgibt, ließ damals befürchten, das der Film verboten wird, weshalb er ein großer Publikumserfolg wurde. Er war der erste, der trotz dieser Darstellung der Behörden unbehelligt blieb, was den zukünftigen kritischen Filmen den Weg bereitete. Selten waren für mich 10 Punkte klarer zu vergeben.


Elio Petri... appunti su un autore (2005)

Die letzten Informationen verdanke ich einer Dokumentation von 2005, die als Bonus zur Elio Petri-Edition gehörte, die endlich bei Koch Media herauskam. Dort werden seine Filme chronologisch mit Zeitzeugen betrachtet, was mich befürchten lies, einige meiner Reviews umschreiben zu müssen. Tatsächlich bestätigte die Dokumentation viele meiner Gedanken, was mir das Gefühl gibt, seine Intentionen verstanden zu haben. Seltsam war für mich immer, dass seine letzten drei Filme extrem unbekannt sind - hier fand ich den Grund dafür. Obwohl er Kommunist war, blieb er immer in alle Richtungen kritisch, weshalb er es Niemandem recht machte. Den damaligen Kritikern, die eher das intellektuelle Kino Godards befürworteten, waren seine Sujets zu nahe an Genre-Filmen, zu unterhaltend angelegt. Den Genre-Freunden sind seine Filme zu anspruchsvoll und pessimistisch und werden schlicht nicht verstanden (was man auch an den im Vergleich zur tatsächlichen Qualität schwachsinnig niedrigen Wertungen in der OFDB z.B. zu "Zwei Särge auf Bestellung" erkennt). Nachdem er in "Todo modo"(1976) die politische Kaste angegriffen hatte und Aldo Moros Tod schon vorweg nahm, wurde der Film (und damit er) aus dem Verkehr gezogen. Sein einziger noch folgender letzter Film "Buone notizie" (1979) wurde ein depressiver, melancholischer Film - wie Giancarlo Giannini sagt, ein Alterswerk, obwohl er erst Anfang 50 war. Dass er wenige Jahre später starb, war abzusehen - er wollte nicht mehr.

Wer sich diese Dokumentation angesehen hat, will auch seine Filme sehen. Für Franco Nero war er der beste aller Regisseure, wie er in der Dokumentation sagt - eine Meinung, der ich sehr nah komme, denn es gibt nur wenige Regisseure, denen es gelang, so viele unterschiedliche Filme in so hoher Qualität zu drehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 22 Januar 2013, 18:29:04
Zitat von: Teppi am  8 Januar 2013, 23:49:53State of Play

Ein recht altmodisch, aber äußerst stilvoll gefilmter Thriller um die journalistische Aufarbeitung eines Politskandals. Trotz der äußeren Ruhe erzeugt der Streifen ein starkes Maß an Spannung - die Dialoge sind grandios geschrieben, und auch die Wendungen wissen zu überraschen. Darstellerisch sieht es dank Crowe und der tollen Supportriege auch bestens aus. Lediglich im Mittelteil wirken ein paar Ereignisse etwas überhastet - hier merkt man kurz, dass eine Mini-Serie die Vorlage lieferte. Davon abgesehen aber ein astreiner Politthriller. 8/10

Ich würde noch einen halben Punkt drauf legen, weil er auch beim zweiten Sehen und bekannter Wendung interessant bleibt.

SHERLOCK HOLMES (2010)

Der Film lebt allein von seinen beiden prächtig harmonierenden Hauptdarstellern Robert Downey Jr. und Jude Law. Letzteren kann ich für gewöhnlich nicht ausstehen, schauspielerische Qualität hin oder her. Hier gefällt er mir aber richtig gut. Sein trockene Watson-Darstellung ist die perfekte Ergänzung zu Downeys sprunghaftem Holmes. Die Dialoge zwischen den beiden sind traumhaft treffsicher, es macht einfach Spaß, dieses Schauspiel zu beobachten. Ansonsten hat der Film nicht viel zu bieten. Die Handlung ist ein wenig interessanter Kriminalfilm nach Schema F, Mark Strong gibt den Bad Guy routiniert, Rachel McAdams als Holmes große Schwäche (neben dem Hochprozentigem) weiß auch zu gefallen, was ich von dem augenblicklich zu erkennenden CGI-London nicht behaupten kann. Der qualitative Unterschied zu den realen Sets ist enorm, was gerade im Finale
Spoiler: zeige
auf der sich im Bau befindlichen Tower Bridge
besonders negativ auffällt. Insgesamt hat mich "Sherlock Holmes" sehr gut und kurzweilig unterhalten, was aber allein den tollen Hauptdarstellern zuzuschreiben ist. Knappe 7/10

MISSION: IMPOSSIBLE III (2006)

Das Einzige, was mir von Teil 2 in Erinnerung geblieben ist, ist, dass ich ihn äußerst bescheiden fand ich Vergleich zum guten ersten. Damit war die Reihe eigentlich für mich gestorben, Teil 3 hab ich mir mit etwas Verspätung (*hüstel*) allein wegen Philip Seymour Hoffman angesehen -tan. Sein Bösewicht (mit viel zu wenig Screentime) ist dann auch das einzig positiv Erwähnenswerte, der Rest kann erwartungsgemäß wenig. Die Handlung ist vorhersehbar, die Action hübsch sauberer Standard, Atmosphäre nicht vorhanden, vom schmalzigen Ende fange ich erst gar nicht an. Technisch ist das natürlich alles einwandfrei und nett anzusehen, aber halt null packend, was bei einem Actionfilm ein ziemliches K.O.-Kriterium ist. Wäre besser gewesen, man hätte das ganze nicht zu einen Action-Vehikel für Cruise verkommen lassen und stattdessen mehr auf das Agenten-Thema des Ursprungsfilms gesetzt. 4,5/10

Der Vierte soll ja deutlich besser sein, lohnt der oder ist der auch nur eine Cruise One Man-Show?

THE UNITED STATES OF LELAND (http://www.ofdb.de/film/37016,State-of-Mind) (2003)

Drama über einen jungen Mann, den namensgebenden Leland (Ryan Gosling), der scheinbar aus dem Nichts den behinderten Bruder seiner Ex-Freundin (Jena Malone)
Spoiler: zeige
ermordet
. Damit beginnt der Film und in Gestalt des Gefängnislehrers (Don Cheadle), der von dem jugendlichen Delinquenten und dessen Tat fasziniert ist, beschäftigt er sich fortan mit der Frage nach dem Warum. In Rückblenden werden die Ereignisse im Vorfeld des Verbrechens gezeigt. Eine Antwort oder einen überzeugenden Erkärungsansatz bekommt der Zuschauer dabei aber nicht geboten. Ob das so beabsichtigt ist, konnte ich für mich nicht heraus finden, da ich den Eindruck hatte, dass hier nur an der Oberfläche gekratzt wurde, weil es an der für ein gutes Psychodrama nötigen Tiefe fehlte.
Spoiler: zeige
Dass Leland am Ende von dem Ex-Freund der Schwester seiner Ex-Freundin mit einem Messer, das der Lehrer unerlaubter Weise in seiner Frühstücksdose mit ins Gefängnis gebracht hatte, erstochen wird, war dann übelste Klischeesoße, die nicht zum Rest des Films, der auf Effekthascherei verzichtet, passte.
5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 22 Januar 2013, 19:39:52
Zitat von: DisposableMiffy am 22 Januar 2013, 18:29:04
MISSION: IMPOSSIBLE III (2006)

Das Einzige, was mir von Teil 2 in Erinnerung geblieben ist, ist, dass ich ihn äußerst bescheiden fand ich Vergleich zum guten ersten. Damit war die Reihe eigentlich für mich gestorben, Teil 3 hab ich mir mit etwas Verspätung (*hüstel*) allein wegen Philip Seymour Hoffman angesehen -tan. Sein Bösewicht (mit viel zu wenig Screentime) ist dann auch das einzig positiv Erwähnenswerte, der Rest kann erwartungsgemäß wenig. Die Handlung ist vorhersehbar, die Action hübsch sauberer Standard, Atmosphäre nicht vorhanden, vom schmalzigen Ende fange ich erst gar nicht an. Technisch ist das natürlich alles einwandfrei und nett anzusehen, aber halt null packend, was bei einem Actionfilm ein ziemliches K.O.-Kriterium ist. Wäre besser gewesen, man hätte das ganze nicht zu einen Action-Vehikel für Cruise verkommen lassen und stattdessen mehr auf das Agenten-Thema des Ursprungsfilms gesetzt. 4,5/10

Der Vierte soll ja deutlich besser sein, lohnt der oder ist der auch nur eine Cruise One Man-Show?

Im Vierten rückt das Team wieder mehr in den Vordergrund, allerdings ist die Action over-the-top. Alles wird aber mit viel Humor präsentiert. Ich fand ihn jedenfalls gut, bin aber auch ein Fan des Dritten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 22 Januar 2013, 23:42:09
Zitat von: DisposableMiffy am 22 Januar 2013, 18:29:04
Ich würde noch einen halben Punkt drauf legen, weil er auch beim zweiten Sehen und bekannter Wendung interessant bleibt.

Ja, ich war auch am hadern, ob er nun 8 oder 9 bekommt.
Bezüglich "Mission: Impossible 4" kann ich den Post von cyborg_2029 unterschreiben: Mir gefallen Teil 3 und 4 beide sehr gut (8/10), sie gehen aber klar in andere Richtungen. Teil 4 ist generell lockerer und übertriebener, was auch daran liegt, dass Simon Pegg weit mehr als in Teil 3 mitmischen darf - Cruise legt hier keine Solo-Nummer hin. Da nun auch "Bond" eher der ernsten "Bourne" Machart folgt, scheint "Mission: Impossible" mit Teil 4 die Lücke spaßiger Agentenfilme ausfüllen zu wollen.

Heute gab's Filme unter dem Motto "Rentner räumen auf"

Harry Brown


Ich erwartete eine sehr viel weichere und ernstere Version vom Hobo - "Harry with a Shotgun" sozusagen. Nun, kommt mehr oder weniger hin, wenn man denn das "ernst" doppelt unterstreicht. Der Film zeigt sich als ruhiges Drama rund um einen völlig vereinsamten Rentner, der sich durch den sozialen Niedergang in seiner Nachbarschaft zum Äußersten gezwungen fühlt. Dank der einnehmenden Darstellung von Caine fiebert man mit seinem Antihelden mit, obwohl man doch weiß, dass dessen Taten falsch sind - und schon findet man sich in den für Selbstjustiz-Streifen typischen Fallstricken wieder. Die sich dem Alter ihres Protagonisten anpassende, langsame Erzählweise und Inszenierung kommt atmosphärisch und kompetent daher. Kein Rache-Reißer, sondern leise beginnendes und immer lauter werdendes Drama mit gelegentlichen Gewaltspitzen - macht mit der gelungen Umsetzung unterm Strich 7/10.

Kurzer Prozess - Righteous Kill


De Niro und Pacino das zweite Mal nach "Heat" gemeinsam vor der Kamera - schade, dass dabei letztlich nur ein solider Streifen herauskam. Das vom Grundkonzept (sofort enthüllte Ausgangssituation: Polizist greift zur Selbstjustiz und ermittelt mit anderen schließlich gegen sich selbst) recht interessant klingende Drehbuch wird ziemlich hastig abgearbeitet - da ist keine große Zeit für tiefschürfende Charakterentwicklung, die Figuren bleiben vage und oberflächlich. Immerhin holen De Niro und Pacino allein mit ihrem Charisma einige Kastanien aus dem Feuer. Und der nette Nebeneffekt der etwas übereilten Geschichte ist, dass es auch nie langweilig wird. Ein kurzweiliger Streifen über einen Cop, der nach seinen eigenen Regeln spielt - nett, aber nichts, was dem erneuten Zusammentreffen dieser Schauspielgrößen gerecht wird. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 23 Januar 2013, 01:07:15
Der Clou

Unglaublich stilsicherer und durchdachter Gaunerspaß mit zwei bestens aufgelegten Hauptdarstellern. Paul Newmans Vorstellung ist makellos, cool und wirklich die richtige Ergänzung für Redfords charmant-heitere Figur. Die Zwischentitel, die an Theaterstücke erinnern, samt der Klavieruntermalung ist ja sowieso weltbekannt. Auch atmosphärisch und inszenatorisch gibt es nichts zu mäkeln. Die teilweise verwendeten, riesigen Matte-Paintings (für die Skyline z. B.) sind spektakulär und sicherlich nur in HD auszumachen.

120 Minuten gute Unterhaltung, ohne hysterisches Lachen zu provozieren, dafür wird der Kopf gefordert und die entscheidenden letzten Minuten, die so herrlich einfallsreich und ihrer Zeit voraus waren, lassen über wenige Längen hinwegsehen.

Ich vergebe aus dem Bauch heraus 8/10, ein schöner Klassiker, der auch Heute noch gut funktioniert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 23 Januar 2013, 01:42:50
Zitat von: Teppi am 22 Januar 2013, 23:42:09Bezüglich "Mission: Impossible 4" kann ich den Post von cyborg_2029 unterschreiben: Mir gefallen Teil 3 und 4 beide sehr gut (8/10), sie gehen aber klar in andere Richtungen. Teil 4 ist generell lockerer und übertriebener, was auch daran liegt, dass Simon Pegg weit mehr als in Teil 3 mitmischen darf - Cruise legt hier keine Solo-Nummer hin.

Mehr Pegg und weniger ernst könnte mir gefallen, wenn es denn schon nicht weniger action-fokussiert zugeht.

Zitat von: Teppi am 22 Januar 2013, 23:42:09
Kurzer Prozess - Righteous Kill


De Niro und Pacino das zweite Mal nach "Heat" gemeinsam vor der Kamera - schade, dass dabei letztlich nur ein solider Streifen herauskam. Das vom Grundkonzept (sofort enthüllte Ausgangssituation: Polizist greift zur Selbstjustiz und ermittelt mit anderen schließlich gegen sich selbst) recht interessant klingende Drehbuch wird ziemlich hastig abgearbeitet - da ist keine große Zeit für tiefschürfende Charakterentwicklung, die Figuren bleiben vage und oberflächlich. Immerhin holen De Niro und Pacino allein mit ihrem Charisma einige Kastanien aus dem Feuer. Und der nette Nebeneffekt der etwas übereilten Geschichte ist, dass es auch nie langweilig wird. Ein kurzweiliger Streifen über einen Cop, der nach seinen eigenen Regeln spielt - nett, aber nichts, was dem erneuten Zusammentreffen dieser Schauspielgrößen gerecht wird. 6/10

Ich finde zwar auch, dass das Drehbuch einiges an Potential verschenkt und mit etwas vertiefenderer Erzählweise (und ohne schauspielerisch dilettierenden HipHop-Knilch) ein deutlich besserer Film hätte entstehen können, allgemein kommt er mir aber doch ein bisschen zu schlecht weg.

Gerade gesehen:

HARSH TIMES (http://www.ofdb.de/film/86183,Harsh-Times---Leben-am-Limit) (2005)

Nach sechs Jahren Militärdienst inkl. Kriegseinsatz findet Jim (Christian Bale) nur schwer wieder ins Alltagsleben zurück. Er verfällt in alte, kleinkriminelle Verhaltensweisen und zieht mit seinem besten Freund Mike (Freddy Rodriguez) um die Häuser und dröhnt sich zu. Sein Traumjob beim LAPD platzt wg seiner psychischen Auffälligkeiten, dafür kriegt er den Job bei den Feds. Das hält ihn aber nicht davon ab, weiter Scheiße zu bauen, da sein Verhalten zusehends außer Kontrolle gerät und immer (selbst)zerstörerischer wird. Dass die Story einen üblen Ausgang nehmen wird, ist mit jeder Minute unausweichlicher
Spoiler: zeige
und so kommt es dann auch. Bei einem schief gelaufenen Drogendeal knallt er die Dealer ab und wird selbst schwer verwundet. Selbst dazu nicht mehr in der Lage, bittet er Mike, ihn zu "erlösen"
An der Stelle bzw. mit der Einstellungen des weg rennenden
Spoiler: zeige
Mike
hätte der Film auch enden sollen, quasi als Metapher dafür,
Spoiler: zeige
dass ihn seine Tat immer verfolgen wird
. So ist mir der Ausgang zu hoffnungsvoll.
Gut gespieltes und spannend inszeniertes Drama, das zwar recht früh seine Marschroute erahnen lässt, aber mit seinen überzeugenden Darstellern, allen voran Bale, und der Unheil schwangeren Atmosphäre punkten kann. 8,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 23 Januar 2013, 23:04:02
"Columbo: Der alte Mann und der Tod"

Der wohl transusigste, rätselhafteste und zugleich schwächste Columbo-Fall überhaupt. Columbo führt sich besonders sonderbar auf, geht sogar körperlich auf Schmusekurs mit dem Tatverdächtigen, versucht sich an Meditation und führt allgemein fragwürdige Dialoge, die wegen ihrer Gehaltlosigkeit vielleicht in einen Helge-Schneider-Film passen, aber nicht hierher. Die finale Szene, bestimmt 15 Minuten lang, labert der Inspektor - obwohl die Folge eh schon hoffnungslos zerdehnt ist - gar zu Tode, so daß der Zuschauer am Ende völlig entnervt das Handtuch wirft, wenn der Täter aufgrund eines absoluten Nicht-Beweises überführt wird. Für mich der einzige Totalausfall dieser tollen Reihe. 4/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 23 Januar 2013, 23:40:52
Anlässlich der TV-Ausstrahlung mal in den BD-Player geschoben:

Last Samurai

Culture-Clash im historischen Action-Drama-Gewand: Das anfängliche Verhalten von Cruise sowie die etwas romantisierende Weise, wie die Samurais betrachtet werden, machen gleich klar, dass man nicht unbedingt nach geschichtlicher Akkuratesse suchen muss. Ist aber keineswegs schlimm, da die bezaubernden Bilder (seien es nun die ruhig eingefangen Landschaften oder die spektakulären Schlachten) und der schöne Score einen dennoch begeistern - trotz der zünftigen Laufzeit (gute 2,5h) fühlt sich der Film (fast) nie in die Länge gezogen an. Einzige Ausnahme: Die letzten Minuten, welche den Pathos-Faktor in hässliche Höhen treiben. Dafür wird dankenswerterweise auf eine klebrige Love-Story verzichtet und ein charismatischer Auftritt von Cruise und Watanabe geboten. Ganz sicher keine Geschichtsstunde, aber ein optisch erstklassiges Epos, das auch durch das kitschige Ende nicht kaputt gemacht werden kann. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 24 Januar 2013, 04:52:16
Catch.44
Bruce Willis und Forest Whitaker als große Namen in einem Film, welcher versucht an Tarantino anzuknüpfen, was aber voll daneben geht. Look und Gewaltausbrüche stimmen, die Story ist fürn Eimer und die Dialoge gehen von ok über langweilig bis dämlich. Als Fan solcher Filme kann man ihn sich mal anschauen. Schade dass es die Großen mittlerweile so nötig haben bei sowas mitzuspielen. 4/10

Bounty Hunters
Der erste Film mit Ex-WWE-Diva Trish Stratus reiht sich ein in die Werke ihrer damaligen Kollegen, B-Movies welche man nicht unbedingt sehen muss. Langweilige Gansterstory und ebenso langweilige Charaktere. Dafür kann Trish in den Kampfszenen auftrumpfen, welche zwar etwas konstruiert wirken und zu viele Wrestling-Moves beinhalten, dafür aber ohne schnelle Schnitte oder Wackelkamera auskommen; wenns aufs Fressbrett gibt, dann ordentlich und oft. Da können sich Batista und Co. eine Scheibe von abschneiden. Hoffe dass sie es in Zukunft in etwas qualitativ höherwertige Filme schafft. 5/10 (für Trish im Schulmädchenkostüm)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 Januar 2013, 08:46:40
Im Volksmund heißt es ja, Youth is ,,Wasted on the Young" – und für eben diese Redewendung liefert Ben C. Lucas in Gestalt seines 2010er (Jugend-Thriller-Drama-) Regiedebüts eine treffende Veranschaulichung, welche dem geneigten Betrachter zugleich einmal mehr die beachtliche Qualität so einiger aktueller australischer Filmproduktionen vor Augen führt. Von den präsentierten Images, der Editing-Arbeit, Musikuntermalung und den unaufdringlichen, aber cool eingebundenen visuellen Einfällen (á la digitale Bildverzerrungen oder in die betreffenden Szenen integrierte Textnachrichten) mutet das Werk schlichtweg großartig arrangiert an – während inhaltlich auf geschickte Weise eine brisante Geschichte erzählt wird, die unweigerlich bestimmte Emotionen beim Zuschauer auslöst. Im Verlauf werden ,,gewähnte Pfade" immerzu ein Stück weit verlassen und wirkt jedes Element (bewusst) ,,geringfügig künstlicher als die Realität" – etwa ist alles strikt auf Hochglanz getrimmt und ist nie auch nur ein Erwachsener im Bild zu sehen: Perfekt harmoniert das mit der Selbstwahrnehmung der allesamt jungen wie reichen Protagonisten und übt im Zuge dessen (außerdem) einen ganz speziellen Reiz aus. Gekonnt geht die Handlung aktuelle Thematiken wie Mobbing, Date-Rape oder Amokläufe an – worüber hinaus die moderne Alltags-Technik der ,,Kids" (soziale Netzwerke, Handys, Kameras, raffinierte PC-Programme etc.) ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Spannend, kurzweilig, durchweg solide besetzt und ,,audiovisuell" höchst ansprechend, regt das Gebotene obendrein zum Nachdenken an und mündet zu guter Letzt auch noch in einem erfreulich ,,erwachsenen" Finale, inklusive einer ,,Höhepunktsequenz" der gleichermaßen cleveren wie hintergründigen Art. Ja, die abschließenden Sekunden vorm Einsetzen des Abspanns hätte man durchaus (getrost) weglassen können – nichtsdestotrotz erhält der Streifen von mir eine klare Empfehlung...   8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 24 Januar 2013, 10:26:15
Zitat von: Teppi am 21 Januar 2013, 00:02:31Heute gab's einen Abend mit dem aktuelleren Cronenberg (ich kenne nichts vor "A History of Violence" von ihm, das mal als Vorabinfo und "Rechtfertigung" für die merkwürdigen Benotungen gleich ;->)
Dann seien dir natürlich auch seine früheren Filme ans Herz gelegt. Beispielsweise sind Scanners (von Subkultur) und Videodrome (Koch) vor kurzem in sehr schönen Ausgaben auf Blu-ray Disc erschienenen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 Januar 2013, 15:11:23
... und Gerechtigkeit für alle

Ziemlich unkonventionelles Justizdrama mit Elementen des Milieufilms. Pacino geht in seiner Rolle als idealistischer Anwalt für eher schmutzige Fälle, völlig auf. Das war damals seine Zeit (In kürzester Zeit "Godfather1+2", "Dog Day Afternoon"usw.) und das bewies er, indem er wirklich grundverschiedene Rollen überzeugend spielte. Vom Mafioso, zum Anwalt, zum verzweifelten Bankräuber, eine ziemliche Leistung.

Hier hat er jedenfalls eine Glanzleistung hingelegt, was vor allem in seiner berüchtigten
Spoiler: zeige
Schlussszene
spürbar wird. Für mich gibt es kaum einen energiegeladeneren Darsteller. Dazwischen trifft man allerlei merkwürdige Typen: Richter mit Selbstmordzwang, Transvestiten, ein seelisch kaputter Anwaltskollege, und, und, und... Dabei wird die Dramatik aber auch oft mit einer kräftigen Prise Humor aufgelockert.
Spoiler: zeige
z. B.: Der Richter, der immer wieder versucht, sich umzubringen. Da seien nur der Heliflug, bei dem er sich und Pacino fast umbringt, oder die Schrotflinte auf der Toilette erwähnt.
Schwarzer Humor ist auf jeden Fall vorhanden, wirkt aber sehr konträr. Völlig unpassend ist der funkige 70s Soundtrack, der eher in eine Sitcom der damaligen Zeit gepasst hätte, als in einen Justizfilm. Ich fand das dermaßen unpassend, dass ich mehrfach laut loslachen musste.  :icon_lol:

Ansonsten eine Sichtung Wert gewesen. 7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 Januar 2013, 13:13:51

Brownian Moment (http://www.ofdb.de/film/205663,Brownian-Movement)

Wenn die Hauptdarstellerin Sandra Hüller heißt, kann man eigentlich jeden Film ohne Zögern anschauen (bis jetzt sind das Requiem und Über uns das All) - auch hier ist sie, völlig berechtigt, das rätselhafte, emotionale Zentrum. Manchmal ruht die Kamrea minutenlang auf ihrem Gesicht, und man liest wie in einem Buch darin, in winzigen Veränderungen der Mimik, der Körpersprache. Ähnlich wie bei Antononi-Heldinnen steht sie in einem Spannungsverhältnis zur Architektur, die sie umgibt: sonnendurchflutete, hohe Räume, stilistisch streng und ähnlich abweisend in ihrer minimalistischen Geschlossenheit: Die Frau und die Entfremdung: von der Gesellschaft und von sich selbst.
Als Zuschauer sollte man trainiert sein im Antonioni-Schauen, aber auf Dialoge verzichten können, denn es gibt kaum welche, alles funktioniert über Gesichter, Räume, Blicke, Licht. Sehr beeindruckend!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 Januar 2013, 13:45:37
The Warriors

Walter Hills Kultfilm, der mich irgendwie an Uhrwerk Orange erinnert, nur ohne tieferen Sinn. Dafür wartet der mit einem sehr spannenden Grundprinzip und einer fast perfekten Ausführung auf. Eine Odyssee zum rettenden Heimathafen, welche immer wieder von rivalisierenden Banden und Reibereien unterbrochen wird. Dabei sind die Kämpfe zwar nicht besonders zahlreich, dass man die Bezeichnung Action verwenden könnte, dafür äußerst rau und hübsch bodenständig. Keine durchgestylten Kampfchoreographien, sondern brutaler Straßenkampf. Da werden Stühle in Zeitlupe zerdeppert und Stahlrohre aus Wänden gerissen, um als Waffe zu dienen. Die wenigen Actionszenen sind Hill-typisch wunderbar inszeniert und natürlich durch die ein oder andere Zeitlupe spektakulär eingefangen.

Das Aufgebot an Statisten und Bandenmitgliedern ist für einen Film dieser Budgetklasse beeindruckend - sogar für heutige Maßstäbe.

Ansonsten ist der Film vor allem durch die bekannten Gesichter interessant. James Remar und David Patrick Kelly sollten jedenfalls jedem Actionfan der 70er und 80er ein Begriff sein. Ersterer sorgt ja in einer Doppelrolle aktuell in Tarantinos "Django Unchained" für ordentlich Bleigewitter, während letzterer vor allem durch seine Rollen in 48 Hrs. (zusammen mit Remar!) oder Commando in Erinnerung geblieben ist. Schauspielerisch ist das natürlich alles ziemlich flach, wenn auch der Geschichte angemessen. Mehr als grimmig gucken ist da unter den Jugendbanden nicht drin. Die bedrückende Atmosphäre und die stimmungsvolle Synthiemucke geben dem Film aber dann doch noch eine ordentliche Aufwertung.

8/10

Christine

Carpenters ungewöhnlichster Horrorfilm, der nicht nur lange mit dem eigentlichen Horror auf sich warten lässt, sondern auch als Jugendfilm funktioniert, zumindest sehr oberflächlich. Angeschnittene Themen wie Pubertät, ausloten von Grenzen, Rebellion und dem Erwachsenwerden sind natürlich nicht der Mittelpunkt des Films, aber immerhin bringen sie etwas Leben in die Figuren. Das ist natürlich alles arg klischeebeladen, aber auf eine unterhaltsame Art und Weise. Das der schwache Nerd durch den Einfluss eines Autos zum kleinen Macho und fiesen Psycho mutiert, ist immerhin eine weitere Auseinandersetzung mit der jugendlichen Entwicklung und wie das schieflaufen kann. Das ist natürlich alles ganz uninteressant, denn das Auto ist der heimliche Star und wenn es dann wirklich losgeht, bekommt man auch einige nette Spezialeffekte und Einfälle serviert. Da reanimiert sich der völlig zerkloppte Wagen erstmal selbst, in dem er sich zurücktransformiert, ausbeult usw.  Es war fast unerträglich, wie viele dieser wunderbaren Autos in dem Film verschrottet worden sind. Da hat mein Herz geblutet.  :bawling: Der 50er Jahre Rock n Roll Soundtrack bringt dann noch ordentlich Stimmung und gute Laune in den Streifen und rundet das ganze gut ab.

Die Darstellung der Schule war aber wohl der Hammer: Mitzwanziger, die aussehen wie Mitdreißiger, die irgendwelche Highschool(?)-Kids verkörpern sollen. Dazu noch Schüler mit Klappmessern, dicken Muskeln und dem Gehabe von Gefängnisinsassen, die natürlich das Lunchpaket des armen Protagonisten fertigmachen! YEAH! MAN, DIE HABEN DEN YOGHURT ECHT FERTIGGEMACHT, BOARR SIND DIE HART! Das war wirklich super.  :viney:

Nichtsdestotrotz ein schöner Spaß und Christine ist einfach ein Hammerauto.  :love:

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 25 Januar 2013, 15:13:29
Den noch frischen koreanischen Kriegsfilm "Front Line": Gut 2 Stunden sehr ansprechende Unterhaltung mit viel bombastischem Krawumm und auch ner guten Portion asiatisch-dick aufgetragener Gefühlsduselei gerade am Ende. Wer's mag... Feuer frei! Die Blu Ray hat bis auf den teils schwachen Schwarzwert vor allem eine sehr gute Schärfe zu bieten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 26 Januar 2013, 00:38:56
The Crow

Dieser Film ist einfach nicht so mein Fall. Ich kann nachvollziehen, weshalb er eine große Fangemeinde und bereits Kultstatus erreicht hat, aber diese ganze düstere Gothic-Optik gefällt mir gar nicht. In meinen Augen besteht der Film im Wesentlichen nur aus einer Aneinanderreihung von Gewaltexzessen, die einen irgendwann langweilt, weil man eh schon vorher weiß, was passiert. Der Übermächtige und Unverwundbare schlachtet die Bösen ab. Wirklich fesselnd finde ich das nicht. Die Atmosphäre des Films ist zudem dreckig, verkommen, düster, die Personen zum Teil vollkommen asozial und völlig abgedreht - ziemlich bedrückend das Ganze, da hab ich keinen Spaß dran, mir anzugucken, wie sich die ganzen Drogensüchtigen abschiessen. Interessant, aber nix für mich.

4/10

The Big Lebowski

Meines Erachtens eine der besten Komödien überhaupt, der Kultfilm schlechthin und immer wieder ein Genuss. Den Dude kann man bei jeder Gelegenheit bedenkenlos reinschieben, da macht man nie was falsch. Schlichtweg jede Figur ist grandios, jeder Dialog genial - das Drehbuch muss herausragend sein. Dazu der tolle Soundtrack, der eine entspannende Atmosphäre schafft ... und nicht zuletzt die Tatsache, dass ich durch den Dude auf die wunderbar leckeren White-Russians gekommen bin, machen diesen Streifen für mich einzigartig.  :icon_mrgreen:

9/10



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 26 Januar 2013, 00:53:31
Zitat von: MMeXX am 24 Januar 2013, 10:26:15
Dann seien dir natürlich auch seine früheren Filme ans Herz gelegt. Beispielsweise sind Scanners (von Subkultur) und Videodrome (Koch) vor kurzem in sehr schönen Ausgaben auf Blu-ray Disc erschienenen.

Ich leihe mir ungesehene Filme lieber erstmal aus - und Lovefilm hat bei "Scanners" nur die DVD-Version, bei "Videodrome" sogar gar keine (kann auch daran liegen, dass meine 18er Freischaltung noch nicht durch ist und der Streifen womöglich indiziert ist?!) im Angebot - die schicken Blu Ray Ausgaben nützen mir also leider nichts. "Scanners" kam dennoch auf die Leihliste, ebenso wie "Die Fliege", "Dead Zone" und "eXistenZ" - letztere haben alle mir bekannte Gesichter, was vielleicht den Zugang zu den älteren Werken Cronenbergs zum Einstieg erleichtert.

Genrell muss ich mal anmerken, dass ich durch den Thread schon auf ein paar Filme aufmerksam gemacht wurde, die ich vorher nicht auf dem Radar hatte - Zweck also voll erfüllt, danke ^^


Die letzten Glühwürmchen

Ich habe nun auch diesen Klassiker des Animations-Films nachgeholt und komme zu dem Fazit, dass ich den Streifen zwar sehr melancholisch und bedrückend fand, ihn aber nicht als den "traurigsten aller Zeiten" (immer wieder mal zu lesen) ansehe.

Ein Jugendlicher muss sich mit seiner kleinen Schwester in der Endphase des Zweiten Weltkriegs in Japan durchschlagen - ein Schicksal, dass allen voran aufgrund der innigen Beziehung zwischen den beiden sehr berührt. Die trostlose Situation steht einer (gekünstelt) positiven Grundstimmung gegenüber (schließlich will der große Bruder die Kleine vor den schlimmsten Schrecken bewahren) - so blitzt immer wieder ein Hoffnungsschimmer auf (auch symbolisiert durch die Glühwürmchen).

Spoiler: zeige
Dass diese jedoch trügerisch sind, erfährt man schon zum Start des Streifens. So sieht der Zuschauer die beiden letztlich auf ihr feststehendes Ende zusteuern. Trotz dieses Wissens trifft der Tod der Schwester einen dennoch hart. Leider leistet man sich meiner Meinung nach an genau dieser Stelle aber auch einen ziemlichen Schnitzer in der Szenenabfolge: Das Ableben der Schwester und ihre Verbrennung sind zutiefst traurig - dummerweise liegt zwischen diesen Sequenzen eine unnötige Rückblende, die mit ihrer Musikuntermalung der düsteren, deprimierenden Stimmung eher abträglich ist. Ja, das hört sich nach unnötiger Meckerei an, doch dadurch wird den emotionalsten Szenen des Film in meinen Augen teils ihre Wirkung genommen, die sie im direkten Verbund gehabt hätten.


Nun, das ist Nörgeln auf hohem Niveau. Der Film ist dennoch eine melancholisch-emotionale Erfahrung. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 26 Januar 2013, 01:59:12
Zitat von: Dex am 26 Januar 2013, 00:38:56
The Crow
Dieser Film ist einfach nicht so mein Fall. Ich kann nachvollziehen, weshalb er eine große Fangemeinde und bereits Kultstatus erreicht hat, aber diese ganze düstere Gothic-Optik gefällt mir gar nicht. In meinen Augen besteht der Film im Wesentlichen nur aus einer Aneinanderreihung von Gewaltexzessen, die einen irgendwann langweilt, weil man eh schon vorher weiß, was passiert. Der Übermächtige und Unverwundbare schlachtet die Bösen ab. Wirklich fesselnd finde ich das nicht. Die Atmosphäre des Films ist zudem dreckig, verkommen, düster, die Personen zum Teil vollkommen asozial und völlig abgedreht - ziemlich bedrückend das Ganze, da hab ich keinen Spaß dran, mir anzugucken, wie sich die ganzen Drogensüchtigen abschiessen. Interessant, aber nix für mich.

Das, was Du aufzählst, sind für mich genau die Sachen, die für mich den Film so gut machen. Er ist auch gar nicht dazu da, Spaß zu machen und er hätte absolut das Thema verfehlt, würden Deine Kritikpunkte fehlen. Aber okay. Dafür ist der Thread ja auch zu gebrauchen. Ich finde den nach wie vor sehr gut, eben wegen der depressiven Atmosphäre und der Gothik-Atmosphäre, das hebt den Film eben von sonstigen Verfilmungen ab. Film muss ja nicht immer Spaß machen, oder? Ist es nicht eigentlich auch die Aufgabe von Film allgemein, verschiedene Emotionen anzusprechen, also Freude, Leid, Trauer usw.? Wo kommen wir denn hin, wenn alles nur heitere Unterhaltung wäre?

Gewaltexesse sehe ich irgendwie gar nicht, finde den Film in der Kinofassung noch recht zurückhaltend, die Brutalität geht hier viel von der düsteren und depressiven Grundstimmung aus. Gewaltexesse ist bei dem Film, meiner Meinung nach, schon wirklich ein extrem übertriebenes Wort.

Gutgemeinter Rat: lass blos die Finger von früheren Tim Burton Filmen, die werden Dir auch nicht gefallen. Meine ich wirklich konstruktiv!

In dem Kontext finde ich Teppis Sichtung von "Die letzten Glühwürmchen" lustig, der ist ja auch ziemlich bedrückend.  :icon_lol:

Edit:

Finde den Thread wirklich super und eine tolle Bereicherung fürs Forum. Die mittlerweile zehn Seiten sprechen ja auch eine eigene Sprache. Man kann hier schön locker-flockig sabbeln, auf das eingehen, was man möchte und von mir aus muss sich keiner auf den Schlips getreten fühlen, wenn man mal anderer Meinung ist. Das macht den Thread aus. Außerdem haben wir schon coole Nebeneffekte, wie Diskussionen, die in neue Threads münden, siehe "Christine".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 26 Januar 2013, 02:30:15
Zitat von: ratz am 25 Januar 2013, 13:13:51
Brownian Moment (http://www.ofdb.de/film/205663,Brownian-Movement)
Wenn die Hauptdarstellerin Sandra Hüller heißt, kann man eigentlich jeden Film ohne Zögern anschauen (bis jetzt sind das Requiem und Über uns das All) - auch hier ist sie, völlig berechtigt, das rätselhafte, emotionale Zentrum.

Die Frau ist wirklich sensationell. "Requiem" lebt eigentlich nur von ihrer Ausdrucksstärke. Muss mir "Brownian Movement" mal unbedingt besorgen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 26 Januar 2013, 07:23:08
Last Run (2001)
Armand Assante als Ex-Agent der nochmal ran muss.
Hab irgendwie garnix erwartet, aber dank Anthony Hickox routinierter Actionregie wurde der Film wirklich ziemlich unterhaltsam.
Fuer einen B-Actioner wurde da schon gut rangeklotzt.
Ein paarmal musste ich mir zwar an den Kopf fassen zwecks ein paar Ungereimtheiten mit den BMWs (falsche Motorengeraeusche,
das BMW-Modell in Frage hatte nie einen V6, immer einen Reihensechszylinder...), aber naja, da kommt der BMW-Technician durch
bei mir.  :icon_mrgreen: Der Kritikpunkt ist daher nicht wirklich ernstgemeint.  ;)
Die Actionszenen wissen wirklich zu ueberzeugen, schnitttechnisch sind da schon ein paar Schmankerl dabei. Zeitlupe wurde hier ebenfalls gut eingesetzt.
Neben Assante gibt es noch Juergen Prochnow mit lockiger Haarpracht, die noch immer huebsch anzusehende Ornella Muti und sogar den Regisseur in einer Nebenrolle zu sehen.
Wirklich nett, gibt so 6,5/10 Punkten

Ginger Snaps (2000)
Hm, warum ich diesen hervorragenden Horrorfilm, der jetzt schon fast dreizehn Jahre auf dem Buckel hatte, immer gewollt oder auch
ungewollt ignorierte, ist mir ein Raetsel.
Er hat es definitiv nicht verdient, erfrischend cool und anders der Film.
Selbst das schon ziemlich ausgeleierte Highschool-Setting nervte hier mal nicht. Selbst die eingebildeten Oberschlampen sehen halbwegs normal aus und nicht wie von einem Pornodreh gestohlen.
Hervorragende Effekte, ziemlich coole Kamerafahrten in Kombination mit der extrem suessen Hauptdarstellerin geben bei mir eine 8/10 Punkten.
Jetzt heist es natuerlich noch die beiden Fortsetzungen von 2004 zu sichten.

Impostor (2001)
Wow, laut IMDB war das ja ein gigantischer finanzieller Flop.
Kann man irgendwo verstehen das der Film nicht unbedingt den Geschmack der Massen getroffen hatte.
Ich fand ihn ziemlich gut, CGI vielleicht nicht ganz auf der Hoehe der Zeit, aber abgesehen davon gibt es eine actionreiche Hatz mit einem wie immer ueberzeugenden Sinise und einer ebenso guten Stowe.
Abgerundet von einem ziemlich netten Ende kann man sich den Film als Action- oder SF-Fan ansehen.
Gebe so 6,5/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 26 Januar 2013, 23:24:59
Zuletzt wurden die beiden Werke von Duncan Jones gesichtet.

Moon


Ein sehr ruhiger, dafür aber auch sehr atmosphärischer Sci-Fi-Streifen über einen allein auf dem Mond stationierten Arbeiter (Sam Rockwell), der einem Geheimnis auf die Spur kommt. Eben jenes wird nach ca. einer halben Stunde aufgedeckt, womit die Überraschungen des Streifens aufgebraucht wären. Das stört jedoch so gut wie gar nicht, da der sphärische Soundtrack (Clint Mansell hat wieder klasse Arbeit geleistet), die ansehnlichen Sets (ich würde meinen, hier kamen größtenteils Modelle, und kaum Computertricks zur Anwendung) und allen voran das starke Spiel von Rockwell einen trotz der nicht gerade zahlreichen Twists in ihren Bann ziehen. Zudem wird mit dem reizvollen Figur des Roboters subtile Spannung erzeugt. Stimmungsvoller Sci.Fi-Streifen der alten Schule.

Source Code

"Und täglich grüßt das Murmeltier" in Thriller-Form: Jake Gyllenhall durchlebt immer wieder die letzten Minuten vor einem Terroranschlag, um die Drahtzieher ausfindig zu machen. Das ergibt ein gleichermaßen atmosphärisches (
Spoiler: zeige
vor allem surrealen die Szenen in der Kapsel
) wie spannendes Kammerspiel, welches ebenso wie "Moon" seine größte Überraschung schon früh verrät, um diese fortan als Motor für die Handlung anstatt als effekthascherischen Mindfuck zum Schluss zu nutzen. Neben dem gut aufspielenden Gyllenhall gefallen vor allem Vera Farmiga und Jeffrey Whright, welcher eine schicke Arschloch-Show abzieht. Mitreißender Sci-Fi-Thriller mit tollem Grundkonzept.

Beide Filmen widmen sich auf packende, philosophisch angehauchte Weise den interessanten Themen um die eigene Identität und den Wert des Lebens. In beiden Fällen eine 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 27 Januar 2013, 11:09:47
Twin Peaks
Endlich mal gesichtet, nachdem ich die Goldbox eine Ewigkeit in meinem Regal stehen hatte. Man kann sich heute vielleicht gar nicht mehr so recht vorstellen, was für eine Wirkung diese Serie im Zeitalter vor Akte X und ähnlichen Produktionen hatte, die sicher nicht ganz unbeinflusst von Lynchs/Frosts Mysterien geblieben sind. Statt einer traditionellen detektivischen Ermittlung sich im Traum in einem abgedunkelten Zimmer bei Rotlicht mit einem tanzenden Zwerg zu unterhalten, war und ist nicht Usus für einen aufrechten FBI-Schnüffler. Obwohl ich perfekt getrimmte Hauptfiguren sonst normalerweise nicht mag, kommt Special Agent Dale Cooper mit seinen ganzen Eigenheiten doch sehr sympathisch herüber. Ähnliches gilt für die meisten anderen Figuren. Ausnahmen sind jedoch oft auch gerade den dahinterstehenden schauspielerischen Qualitäten zu verdanken. Was habe ich Catherine Martell, brillant von Piper Laurie gegeben, mitunter gehasst. Weniger überzeugend sind jedoch die burlesk-täppischen Anteile der Serie, insbesondere Andy und Lucy vom Sheriff-Büro, die von Harry Goaz und Kimmy Robertson bisweilen als etwas sehr schlicht dargestellt werden. Und nachdem der Mord (vorläufig) "aufgeklärt" ist (an eine Entwirrung aller Fäden ist dabei jedoch nicht zu denken), kommt leider eine Schwächephase, der die vormalige Originalität fehlt (stattdessen wird ein traditionell gezeichneter ständig lachender sadistischer Bösewicht geliefert) und in der humoristische Eskapaden wie die Liebeshändel der bärenstarken Nadine viel zu viel Raum gewinnen. Ehrlich gesagt war ich dann trotz aller Qualitäten der Serie ganz froh, als sie vorbei war. Dabei hätte die geplante dritte Staffel enorm stark werden können. Trotzdem kann man die Serie als stilistisch einzigartiges, künstlerisch ambitioniertes Fernsehen der Sonderklasse bezeichnen und empfehlen.  
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 27 Januar 2013, 11:11:59
...jetzt musste aber noch den Film dazu schauen - also "Fire walk with me".  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bluefox am 27 Januar 2013, 12:02:06
J. Edgar

Gestern auf DVD angeschaut. Sehr gut gespielt. Leonardo di Caprio muß hier ungefähr 50 Jahre Geschichte überbrücken und das macht er, zusammen mit den anderen Darstellern, sehr gut. Sicher ist di Caprio in der Maske eines alten Mannes etwas gewöhnungsbedürftig, in Rückblenden wird das Leben von Edgar Hoover, dem Gründer des F.B.I. nacherzählt. Oder die Dinge, die bekannt gewesen sind, denn der Mensch Hoover war eine sehr zwielichtige Figur. Dies wird auch im Film deutlich. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war die authentische Darstellung der verschiedenen Zeitepochen, angefangen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bis hin zu den 60er/70er Jahren. Die Atmosphäre ist teilweise so dicht, daß es direkt unheimlich wirkt, so z.B.
Spoiler: zeige
bei der Entführung des Lindberg Babys.


Zu verdanken haben wir diesen Film natürlich Clint Eastwood, der einmal mehr seine Regiekünste unter Beweis stellt. Natürlich ist das kein Blockbuster, aber gerade das macht diesen Film wirklich empfehlenswert.

10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 27 Januar 2013, 12:11:03
Catch 44 (PayTV)

"Und wenn das Drehbuch noch so schlimm is - Bruce will es" (frei nach dem früheren Running Gag eines deutschen Radiosenders). Liest der Mann die Dinger überhaupt noch, die man ihm da offenbar unter der Klotür durchschiebt oder zählt der nur die paar Dollars, die drangeheftet sind ? Wobei Drehbuch für diese filmische Zumutung eigentlich eine maßlose Übertreibung ist; da denkt sich jemand eine zentrale Szene aus, die wir dann zu unserem wachsenden Entsetzen 4 oder 5 Mal in immer minimal fortschreitenden Bruchstücken zu sehen bekommen und kleistert drum herum eine unendlich öde "Story" um Kleinganster, verliebte Goons und drei restlos uninteressante Gangster-Tussen, die von irgendjemand irgendwie reingelegt werden. Dass mein ganz persönliches goldenes Beerchen für die schrecklichste schauspielerische "Leistung" seit ewigen Zeiten nicht an Bruce, sondern an Whitaker geht, ist da keinerlei Trost.  

Nur mit Wohlwollen 2/10.

El Gringo (BD)

Na also, geht doch. Die After Dark Horrorfilme (jedenfalls die zwei oder drei, die ich gesehen habe) gefielen mir gar nicht, die Thriller und Actionfilme lassen sich doch viel besser an. Nach dem relativ konventionellen, aber durchaus ansehnlichen Transit jetzt also ein ziemlich abgedrehter Hybrid aus etwas Tarantino und reichlich Adkins-Klopper. Und erstaunlicherweise gelingt der Spagat sogar; der Film beginnt wie eine der mittlerweile eigentlich schon wieder outen "Lachen über Leichen"-GangstersComs, holt aber genau zum richtigen Zeitpunkt die grobe Kelle raus und liefert den Fans das, was sie sehen wollen, wenn Scott an Nr. 1 im Cast steht, garniert mit erstaunlich viel Blut (gerade so viel, wie die FSK offenbar noch toleriert). Dass der Film noch ein paar drollige Nebenfiguren aufbaut und sogar die obligatorische Sexszene wirklich orignell "verpackt", gibt extra-Pluspunkte. Da verzeiht man sogar, dass das Finale
Spoiler: zeige
 bzw. die Finals actionseitig etwas arg zurückhaltend geraten sind und die Bad Guys relativ unspektakulär abtreten.
.

7,5/10
.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 27 Januar 2013, 12:38:37
Zitat von: StS am 27 Januar 2013, 11:11:59...jetzt musste aber noch den Film dazu schauen - also "Fire walk with me".  ;)

Ja, der liegt bereits vor und wird als nächstes gesichtet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 27 Januar 2013, 15:14:15

Poll (http://www.ofdb.de/film/202872,Poll)

Noch eine TV-Sichtung aus der letzten Zeit: Ganz furchtbar. Im Bestreben, auf großes Kino zu machen, hat der Regisseur (der durch Vier Minuten eigentlich in guter Erinnerung geblieben ist) derart wahllos sämtliche Mittel überstrapaziert, daß die Geschichte, die angeblich auf einer wahren Begebenheit beruht, völlig zugekleistert wird: Zuviel Farbfilter, zuviel Kamerafahrten, zuviel (und zu schlechte) Musik. Dazu mitunter Dialoge, bei denen sich einem die Zehennägel kräuseln ("Ich werde dein Leben zerstören" hat im Baltikum des Jahres 1913 garantiert kein Mensch gesagt), und platteste Symbolik.
Eigentlich sehr schade, vor allem um die verbratenen Fördergelder und die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zur deutschen Geschichte im Baltikum beizutragen. Vielleicht wollte man sich ja von der reduktionistischen Bildsprache absetzen, die Haneke im in mancher Hinsicht ähnlich gelagerten Weißen Band nur ein Jahr zuvor zelebriert hat, aber man hätte sie mal lieber zum Vorbild nehmen sollen, daran wäre nichts Ehrenrühriges gewesen. So bleibt nur ein überambitionierter Stilbrei, der allen schmecken soll und dadurch ungenießbar ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 27 Januar 2013, 17:03:43
Zitat von: Dex am 26 Januar 2013, 00:38:56
The Crow

Kann damit auch nicht viel anfangen. Ein grenzwertig kitschiges Rachedrama, das dank seiner Bildsprache nicht zum völligen Langweiler verkommt. Der Kult um den Streifen erschließt sich mir nicht. Klar, Lees Tod, aber sonst?

Letztlich ist der Film nicht mehr als "Ghost - Nachricht von Sam" mit mehr Blut und besserer Musik. *g*
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 27 Januar 2013, 17:12:20
21 Jump Street
Highschool, Komödie und Drogen in Kombination klingt eigentlich abschreckend, aber der Film war eine positive Überraschung für mich (kenne die Serie nicht). Jonah Hill und Channing Tautum lassen ohne Ende Gags vom Stapel und machen sich zum Eimer ohne dass es in Kifferkomödie, Billigporno oder Fäkalstreifen abdriftet. Die Action kann sich ebenfalls sehen lassen, man spielt mit Klischees und lässt es ordentlich krachen. Das Ende ist erstaunlich blutig geraten und lässt mich die FSK nicht mehr für voll nehmen, wenn ich andere Filme mit gleicher Härte vergleiche. Lange bei keiner Komödie mehr so gelacht. 8/10

ParaNorman
Sehr detaillierte Stop-Motion-Grusel-Komödie welche mit liebevollen Figuren und einer schönen Geschichte aufwarten kann. Es lassen sich viele Anspielungen an alte Horrorsteifen finden, die Gagdichte lässt allerdings gegen Ende nach. Nicht so gruselig wie "Coraline" aber sehenswert. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 27 Januar 2013, 23:42:38
Filmisch verschlug es mich heute an die Westküste der USA, genauer gesagt nach L.A. und San Francisco.

L.A. Crash


Ein starkes Drama im Episoden-Stil, welches sich um das große Grundthema Rassismus dreht. Wie bei dieser Erzählstruktur nicht unüblich, gibt es auch ein paar nicht ganz so gute Geschichten - vor allem der Part von Bullock ist mir zu oberflächlich und plakativ. Die meisten der schön ineinander gewebten Schicksale wissen jedoch mitzureißen, was auch dem tollem Darsteller-Ensemble zu verdanken ist. Besonders die Szene zwischen
Spoiler: zeige
dem bewaffneten Perser, dem Schlosser und dessen Tochter
ist selbst bei der zweiten Sichtung noch immer ein ganz großer Gänsehautmoment. Der sich eher im Hintergrund haltende, aber stets präsente Score schiebt sich in den richtigen Momenten in den Vordergrund und untermalt gekonnt die dramatischen Ereignisse. Ein teils trauriges, teils optimistisches, beinahe stets bewegendes Werk. 8/10

Bullitt


Hab' ich mich mal wieder an einen Klassiker gewagt - mit sehr ernüchterndem Ergebnis. Beschimpft mich ruhig als MTV-Kiddie o.Ä. , aber mir gerieten die im Schneckentempo voranschreitenden Ermittlungsarbeiten ein ganzes Stück zu zäh. Die Figuren ließen mich (trotz schön stoischen Spiels von McQueen) ebenso kalt wie der Kriminalfall, weshalb ich mir nach gewisser Zeit nur noch die "legendäre Verfolgungsjagd" herbeigesehnt habe. Diese fiel dann tatsächlich ziemlich ahnsehnlich aus - generell stehe ich zwar bei derartigen Szenen eher auf schnellere Schnitte, aber die gesteigerte Übersichtlichkeit war mal eine nette Abwechslung zur modernen Machart. Tja, danach wurde das Tempo wieder ganz gemein gedrosselt. Letztlich bleibt für mich also nur die Verfolgungsjagd sowie ein toller Twist vorm Finale als Lichtblick für mich - da es keinen "Klassiker-Bonus" gibt, macht das 3/10 meinerseits.

Ich gehe mal davon aus, dass ich mir ähnlich angelegte Werke aus dieser Zeit ("Fluchtpunkt San Francisco" etc.) gleich sparen kann, oder?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 27 Januar 2013, 23:52:08
ZitatIch gehe mal davon aus, dass ich mir ähnlich angelegte Werke aus dieser Zeit ("Fluchtpunkt San Francisco" etc.) gleich sparen kann, oder?

Ja, lass das lieber und auch um "French Connection" solltest Du leider einen Bogen machen. Wobei Dir da was entgeht.  :icon_confused: Man muss schon die gemächliche Art der 70er mögen, die eben kein Schnittmassaker serviert, sondern einfach bodenständig längere Einstellungen serviert, wie z.B. bei Bullitt die Kameraperspektive im Auto.

Vielleicht kannst Du die Erwarungshaltung ja auch einfach auf das entsprechende Jahrzehnt anpassen? So mach ich das eigentlich immer, sonst wäre ja sogar die Verfolgungsjagd in Bullitt nach heutigen Maßstäben schnarchig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 28 Januar 2013, 00:07:55
Faces in the Crowd
Ein doch eher schlapper Thriller mit der von mir immer recht gern gesehenen Milla Jovovich. Gelobt wird an dem Film meist die Idee, die Unfähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen, damit zu visualisieren, dass die gesehenen Figuren immer andere Gesichter bekommen - was ich aber in diesem Fall insofern nicht überzeugend finde, als sich mitunter die Gesichter einer Figur nicht mal ähneln. Komisch auch, dass gerade und nur ein Bart ein Gesicht wiedererkennbar macht, als ob das das einzige signifikante Sondermerkmal eines Gesichts wäre. Auf die Stimmen wird schließlich gar nicht eingegangen. Dann heißt es noch, man käme leicht gegen Filmmitte auf den Täter. Gilt zwar nicht für mich, jedoch muss ich nach Auflösung zugeben, dass es ein paar dicke Hinweise gegeben hat. Finde es allerdings ziemlich abstrus, dass man ausgerechnet diese Figur als Schuldigen vorgesetzt bekommt. In stilistischer Hinsicht gibt es nicht allzu viel zu dem Film zu sagen. Hollywood-Standardhandwerk ohne Ecken und Kanten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 28 Januar 2013, 01:00:00
Zitat von: Mr. Blonde am 27 Januar 2013, 23:52:08
Vielleicht kannst Du die Erwarungshaltung ja auch einfach auf das entsprechende Jahrzehnt anpassen? So mach ich das eigentlich immer, sonst wäre ja sogar die Verfolgungsjagd in Bullitt nach heutigen Maßstäben schnarchig.

Ganz egal, in welchem Jahrzehnt wir sind, Filme sollten entweder was Interessantes zu erzählen oder zu zeigen haben, damit sie mir gefallen - "zäh und flach" bleibt halt zu jeder Zeit "zäh und flach". Generell kann man sicher sagen, dass action-orientierte Werke etwas schlechter altern - aber das trifft bei "Bullitt" ja nun auch nicht zu. Gegen lange Einstellungen habe ich per se nichts, wenn einem diese denn was bringen - Figuren vertiefen, Handlung vorantreiben, Schauwerte bieten, Atmosphäre schaffen usw. Das war meiner Meinung nach bei "Bullitt" alles nicht der Fall. Kein Wunder, dass man in Verbindung mit dem Film immer nur von der Verfolgunsjagd hört - ob man den Streifen allein deswegen zum Klassiker hochstilisieren sollte, sei mal dahingestellt. Sicher, dass er wohl teils auch Wegbereiter für solche Meisterwerke wie "Drive" war, ist filmhistorisch 'ne schöne Sache, bringt mir jetzt aber auch keinen gesteigerten Unterhaltungswert beim Betrachten des Films.

Selbst wenn ich die Brille der jeweiligen Zeit aufsetze, was ich zumindest teilweise auch mache (nehmen wir mal die angesprochenen 70er, auch wenn Bullitt aus den 60ern ist - da kenne ich nämlich kaum was ;->): Filme aus diesem Jahrzehnt unterliegen sicher nicht irgendwelchen Beschränkungen, welche meine persönlichen Kritipunkte an "Bullitt" entschuldigen würden. Auch damals ging es tiefer ("A Clockwork Orange"), flotter ("Star Wars") und spaßiger ("Der Clou").

Ja, das waren jetzt zugegebenermaßen kaum vergleichbare Beispiele, die mir aus der Zeit spontan eingefallen sind und die ich sehr gut bis genial finde. Ob es auch unter ähnlich gelagerten Filmen bessere Vertreter gibt, kann ich halt (noch ;->) nicht sagen. Im Thriller-Bereich ist mir lediglich "Chinatown" ganz vage in Erinnerung, welcher auf jeden Fall schonmal besser als "Bullitt" war ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 Januar 2013, 01:29:41
Deine angesprochenen Kritikpunkte kann ich schon nachvollziehen und mich hat Bullitt auch nie umgehauen. Ich kenne halt auch viele Filme der 60er/70er, die sich ähnlich anfühlen, z. B. Chinatown erinnert mich vom Feeling her sehr an Bullitt, dafür gefällt mir der wieder in allen Aspekten.

Bei Bullitt fand ich aber gerade die langen Einstellungen superb, z. B.im Fahrgastraum, eben weil ich dadurch das Gefühl hatte, mit im Auto zu sitzen, dass da röhrend über den Asphalt heizt. Ich würde mir sehr wünschen, dass man mal wieder zurück geht und wenn ich sowas wie "Drive" sehe, sind wir da auf nem guten Weg. Storytechnisch finde ich Bullitt halt auch nicht aufregend und kenne auch keinen, der von dem Film schwärmt, ohne von der Verfolgungsjagd zu sprechen. Dafür haben andere Super-Krimis halt wieder derartiges nicht. Manchmal ist es halt zum Mäusemelken.  :icon_mrgreen:

Fluchtpunkt San Francisco ist ja im Endeffekt eine einzige Verfolgungsjagd und drückt schon mehr auf die Tube, als Bullitt. Den kannst Du ruhig versuchen, ist sehr kurzweilig und hat nen coolen Soundtrack. Den würde ich wärmstens empfehlen und nicht nur wegen einer Szene.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 28 Januar 2013, 01:35:22
"Driver" von Walter Hill wäre hier auch zu empfehlen. Ist zwar auch von den Action-Schauwerten her nicht mit heutigen Produktionen zu vergleichen (wobei ich 70er-Arbeiten da immer noch bevorzuge gegenüber aktuellem Action-Spektakel, das zur Hälfte mit dem Rechenknecht generiert wird), dafür aber stilistisch und erzählerisch klasse und vielleicht die ambitionierteste Arbeit von Hill. 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 28 Januar 2013, 01:39:25
Zitat von: Mr. Blonde am 28 Januar 2013, 01:29:41
Bei Bullitt fand ich aber gerade die langen Einstellungen superb, z. B.im Fahrgastraum, eben weil ich dadurch das Gefühl hatte, mit im Auto zu sitzen, dass da röhrend über den Asphalt heizt. Ich würde mir sehr wünschen, dass man mal wieder zurück geht und wenn ich sowas wie "Drive" sehe, sind wir da auf nem guten Weg.

Ja, an der Verfolgungsjagd habe ich auch rein gar nichts auszusetzen - die fand ich wirklich hübsch, halt auch wegen diesem "Mitten-drin-Gefühl". Nur reichten mir die ~10 Minuten eben nicht, um den Streifen mit einem verklärten Blick zu sehen und den Klassikerstatus wirklich nachvollziehen zu können. Den Verweis auf "Drive" habe ich indes ja auch schon angebracht ;->

ZitatFluchtpunkt San Francisco ist ja im Endeffekt eine einzige Verfolgungsjagd und drückt schon mehr auf die Tube, als Bullitt. Den kannst Du ruhig versuchen, ist sehr kurzweilig und hat nen coolen Soundtrack. Den würde ich wärmstens empfehlen und nicht nur wegen einer Szene.  :icon_mrgreen:

Ich werd's einfach mal probieren mit dem Film, hab' ja nichts zu verlieren ^^

EDIT:
Zitat von: Hedning am 28 Januar 2013, 01:35:22
"Driver" von Walter Hill wäre hier auch zu empfehlen. Ist zwar auch von den Action-Schauwerten her nicht mit heutigen Produktionen zu vergleichen (wobei ich 70er-Arbeiten da immer noch bevorzuge gegenüber aktuellem Action-Spektakel, das zur Hälfte mit dem Rechenknecht generiert wird), dafür aber stilistisch und erzählerisch klasse und vielleicht die ambitionierteste Arbeit von Hill. 

Danke für die Erinnerung, den hatte ich mir auch seit Längerem schon vorgenommen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 11:23:29
Für mich mach das "Gemächliche" gerade das Positive an Bullitt aus. Es geht eben nicht immer Husch-Husch, sondern teilweise enervierend schleppend voran. Dass dadurch die Verfolgungsjagd gleich doppelt und dreifach so rasant wirkt, ist dann nur ein gekonnter Kniff. Ich habe den Film jetzt zwar auch schon lange nicht mehr gesehen, er steht bei mir aber bei 9 Punkten. Es war wohl vor allem die Ermittlungsarbeit/Perspektive des Ermittlers, die mir so zugesagt hat.

Eventuell findest du auch hier noch ein paar Anregungen: Filmtipps "Polizeifilme" (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,104855.0.html)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 12:15:36
Angefixt durch die Lektüre des Parzival (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,135311.msg1036621.html#msg1036621) habe ich mir ein paar Filme zugelegt, die irgendwie mit König Artus und den Rittern der Tafelrunde zu tun haben.

Den Auftakt machte Excalibur (http://www.ofdb.de/film/2222,Excalibur):
Ein durchaus bildgewaltiger und interessant ausgestatteter Film, der neben (etwas) selbst komponierter Musik von Trevor Jones vor allem auf komponierte Stücke (Wagner, Orff) setzt und in knapp zweieinhalb Stunden eine enorm lange Geschichte erzählt. Einige Verwandtschaftsverhältnisse/Altersunterschiede kamen für mich zwar unpassend (durch die erwähnte Lektüre), aber der Film basiert ja auch eher auf einem anderen Werk.
Neben einer Vielzahl (heute) bekannter Gesichter (Byrne, Neeson, Stewart, Hinds [fast nicht erkannt]) hat mir auch der krude Humor (vor allem bei Merlin) sehr gefallen. Die (Zeit)Sprünge während des Films sind sicher eher ungewöhnlich (die Bartlänge ist immer ein gutes Indiz für einen Sprung ein paar Jahre weiter), aber letztlich auch zur Thematik passend. Nicht zu vergessen auch die diversen Sets/Bauten/Außenaufnahmen, die eine schöne Stimmung aufkommen ließen. Ein schöner Film: 8/10




Dann hatte ich mir die "Ritter der Tafelrunde"-Collection zugelegt. Als erster Film aus dem Set gab es Prinz Eisenherz (http://www.ofdb.de/film/14357,Prinz-Eisenherz), der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Okay, er basiert auf einem Comic, dass entschuldigt für mich aber nicht das wenig überzeugende Schauspiel des Hauptdarstellers. Die Geschichte fand ich recht durchsichtig, was aber nicht zwingend schlecht ist. Gefallen haben mir einige (Sprung-)Stunts, James Mason als schmieriger Typ und der Kampf am Ende. Für mehr als 4 Punkte reicht es bei mir aber nicht, zumal auch die wenigsten Darsteller britisch klangen. Dadurch kam für mich persönlich keine rechte Atmosphäre auf.




Und gestern Abend noch den zweiten Film der Box: Lancelot - Der verwegene Ritter (http://www.ofdb.de/film/52979,Lancelot-der-verwegene-Ritter), der dann deutlich mehr zu gefallen wusste. Inhalt? König Artus wird bei seiner Königsehre herausgefordert, Lancelot soll ihn im Turnier vertreten und sowohl die Königsehre retten als auch die schön Guinevere mit zum Hof bringen.
Das Turnier ist schön choreographiert und wartete mit einem (für mich überraschendem) Tod auf
Spoiler: zeige
schön das Schwert in den Kopf! :eek:
. Der Film ist letzlich nicht bierernst, so ist beispielsweise Seife ein Thema. Teils gibt es auch unfreiwilligen Humor (schön satter Spuckefaden nach dem Kuss :icon_lol:). Dies wir aber durch ein paar coole Außenszenen, eine sehr ausführliche Schlacht und ordentliche Schauspieler größtenteils wettgemacht. Die gezeigte Gewalt hätte ich so auch nicht wirklich erwartet,
Spoiler: zeige
gegen Ende gibt's dann noch einen (wenn auch sichtbar getricksten) Armabhacker
. Durchaus beeindruckender Film: 7/10

Als nächstes steht dann noch Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes (http://www.ofdb.de/film/7028,Camelot---Der-Fluch-des-goldenen-Schwertes) auf dem Plan. Mal sehen, ob ich mich da Moonshades Bewertung anschließe. :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 Januar 2013, 12:37:28
"Possession"

Hä?

(Fragt mich in einer Woche noch einmal.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 28 Januar 2013, 13:21:05
Zitat von: Stefan M am 28 Januar 2013, 12:37:28
"Possession"

Hä?

(Fragt mich in einer Woche noch einmal.)

:rofl: Das ist die beste Zusammenfassung, die ich von dem Film bisher gelesen habe.

@MMeXx:

Ich fand Excalibur nicht schlecht, aber er ist mir etwas zu düster/dreckig. Ich bin was Ritterfilme angeht eher dem farbenprächtigen, sauberen, untadeligen Rittertum aus Filmen wie "Ivenhoe" oder "Die Ritter der Tafelrunde" zugetan  :icon_lol:.
Das ist zwar völlig unrealistisch, aber wenn es um Ritter geht, lass ich mir gerne diese "Alles toll"-Mittelalter-Welt ohne Hungernde, Krankheiten und mangelnde Hygiene vorgaukeln.
Der Angriff auf die Befestigung zu Carl Orffs "O Fortuna" war allerdings toll.
PS: "Ritter der Tafelrunde" kennst du ja dann sicherlich schon? Deine Meinung?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 28 Januar 2013, 13:29:15
Zitat von: MMeXX am 28 Januar 2013, 12:15:36
Als nächstes steht dann noch Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes (http://www.ofdb.de/film/7028,Camelot---Der-Fluch-des-goldenen-Schwertes) auf dem Plan. Mal sehen, ob ich mich da Moonshades Bewertung anschließe. :icon_lol:

Glaub mir, das wird lustig...


Ach ja, bei mir : Das Lazarus-Projekt

Vielleicht nicht der schlechteste, aber immerhin der ödeste Mysteryfilm seit langem. Paul Walker walkt nicht, er schlurft durch diesen sedierten Käse, der einzig und allein mit der Frage spielt, ob Paule nach seiner Hinrichtung nun auf göttliches Geheiß nach Oregon versetzt wurde oder ein seltsames Projekt daran Schuld ist. Spannend, wenn da nicht dieser ominöse Filmtitel wäre...
Äh ja, statisch gefilmt, erzählerisch dürftig, staubtrocken und mit einem lobotomisierten Hauptdarsteller, dafür aber mit niedlichem Hund. Nichts daran ist spannend oder unheimlich, da sind Lindström-Krimis ja echte Reißer gegen. Bestenfalls Sülze, aber schlechtestens ein ödes, leeres TV-Drama. Ein Beweis mehr dafür, daß man "Movie-Stars" in TV-Zeitschriften als Tagestipp gut einkaufen kann... 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 15:08:44
Zitat von: Mr Orange am 28 Januar 2013, 13:21:05PS: "Ritter der Tafelrunde" kennst du ja dann sicherlich schon? Deine Meinung?
Nee, den kenne ich noch nicht. Und ich sehe gerade, der ist gar nicht sooo leicht mit O-Ton zu kriegen. Na mal sehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 15:11:00
"The sorcerer" (Atemlos vor Angst) 1977 von William Friedkin

Wird gerne als Remake von Clouzots "Lohn der Angst" beworben, ist aber eine eigenständige Interpretation des zugrunde liegenden Romans und steht Clouzots Film qualitativ nicht nach. Endlich habe ich die zweistündige us-amerikanische, von Friedkin autorisierte Fassung gesehen, leider nur im falschen Bildformat. Die deutsche Videoveröffentlichung ist zwar im korrekten Bildformat, aber 30 Minuten kürzer und frei zusammen geschnippelt. Dort sind sogar ein paar Szenen, die in der US-Fassung nicht zu sehen sind, enthalten, aber diese zitieren Clouzots Film genau und wurden von Friedkin deshalb nicht verwendet - auf so etwas hat die deutsche Veröffentlichung keine Rücksicht genommen.

Da schon "French connection" erwähnt wurde, Friedkin selbst hielt "The sorcerer" für seinen besten Film. Leider böse gefloppt, weil 1977 nihilistische, gesellschaftskritische Abenteuerfilme nicht mehr angesagt waren. Super spannend, athmospärisch überwältigend, auch wegen der Musik von "Tangerine Dream", und völlig ohne sich in die 70er Jahre tunen zu müssen, großartig. so etwas halte ich sowieso nicht für notwendig, denn Qualität bleibt Qualität, nur mit dem Qualitätsbewusstsein ist es eben so ne Sache :king:. 9-10 Punkte, genau kann ich das erst nach einer Review sagen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 15:17:29
Zitat von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 15:11:00"The sorcerer" (Atemlos vor Angst) 1977 von William Friedkin
8 Punkte habe ich ihm auch gegeben. Aber selbst mit Tangerine Dream reicht er für mich nicht an Le Salaire de la peur (10/10) heran. Trotzdem natürlich ein sehr guter Film. Hier wäre eine anständige VÖ (in HD und meinetwegen mit diversen Schinittfassungen) dringend nötig! Hast du das Buch gelesen? Ich hatte mir das mal aus der Bibo geliehen, war auch recht packend, finde ich.

EDIT: Hier noch ein Ausschnitt aus dem Soundtrack von Tangerine Dream
unutulmaz yeşilçam müzikleri -uzun versiyonlar 88- (http://www.youtube.com/watch?v=79qxXvxMBsU#)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 15:41:00
Das Buch wäre tatsächlich mal fällig. "Le Salaire de la peur" bekommt von mir auch 10/10, aber mir war diese dreckige 70er Jahre Atmosphäre verdammt nah, auch die Szenen in dem südamerikanischen Ort nach dem Terroranschlag fand ich höchst beeindruckend, abgesehen davon das Friedkins Film nichts von seiner Aktualität verloren hat (gilt natürlich auch für Clouzot).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 20:21:04
Zitat von: Moonshade am 28 Januar 2013, 13:29:15
Zitat von: MMeXX am 28 Januar 2013, 12:15:36Als nächstes steht dann noch Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes (http://www.ofdb.de/film/7028,Camelot---Der-Fluch-des-goldenen-Schwertes) auf dem Plan. Mal sehen, ob ich mich da Moonshades Bewertung anschließe. :icon_lol:
Glaub mir, das wird lustig...
Joar... Also 3 Punkte kriegt er von mir schon noch. Ein, zwei Dinge waren schon in Ordnung. Letztlich natürlich völlig abgedrehter Quark, der sich leider viel zu ernst nimmt. Die rote Kröte und Gawains Frisur sind natürlich absolute Hingucker, da können selbst die Wabbelschwerter und Sean Greenery nicht mithalten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 28 Januar 2013, 20:51:21
"Bullitt" fand ich auch stinklangweilig, mal ganz abgesehen von der tollen Verfolgungsjagd mit den kultigen Muscle-Cars (Mustang und Charger). Die kann den Film in meinen Augen auch nicht mehr retten, da muss schon ein bisschen mehr her, um einen guten Film zu machen. Kann man sich mal ansehen, aufgrund des Status' als Klassiker, aber mehr als einmal möchte ich mir den auch nicht geben. Zu Wort melde ich mich hier aber eigentlich nur, weil ich, Bezug nehmend auf einen Beitrag von Mr. Blonde, Teppi "French Connection" ans Herz legen möchte. Glaubt mir, ich bin auch kein allzu großer Freund der 70er, ich finde die meisten Filme aus dieser Zeit auch äußerst zäh und gewöhnungsbedürftig (bspw. "Badlands", "Straw Dogs", "Chinatown"), aber ein paar Meisterwerke hat dieses Jahrzehnt sicherlich hervorgebracht, und "French Connection" gehört für mich definitiv dazu. "FC" ist flott, temporeich, knallhart, kurz, actionreich und absolut fesselnd. Der Film ist wohl so ziemlich das genaue Gegenteil zu "Chinatown" etc., finde ich. Deshalb wundert es mich, dass Blonde Teppi davon abrät. Ehrlich, ich kann den Film nur empfehlen, in meinen Augen ist er einer der drei besten der 70er. Den muss man einfach gesehen haben. "Bullitt" ist ein Witz dagegen.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 21:11:39
Zitat von: Dex am 28 Januar 2013, 20:51:21
"Bullitt" fand ich auch stinklangweilig, mal ganz abgesehen von der tollen Verfolgungsjagd mit den kultigen Muscle-Cars (Mustang und Charger). Die kann den Film in meinen Augen auch nicht mehr retten, da muss schon ein bisschen mehr her, um einen guten Film zu machen. Kann man sich mal ansehen, aufgrund des Status' als Klassiker, aber mehr als einmal möchte ich mir den auch nicht geben. Zu Wort melde ich mich hier aber eigentlich nur, weil ich, Bezug nehmend auf einen Beitrag von Mr. Blonde, Teppi "French Connection" ans Herz legen möchte. Glaubt mir, ich bin auch kein allzu großer Freund der 70er, ich finde die meisten Filme aus dieser Zeit auch äußerst zäh und gewöhnungsbedürftig (bspw. "Badlands", "Straw Dogs", "Chinatown"), aber ein paar Meisterwerke hat dieses Jahrzehnt sicherlich hervorgebracht, und "French Connection" gehört für mich definitiv dazu. "FC" ist flott, temporeich, knallhart, kurz, actionreich und absolut fesselnd. Der Film ist wohl so ziemlich das genaue Gegenteil zu "Chinatown" etc., finde ich. Deshalb wundert es mich, dass Blonde Teppi davon abrät. Ehrlich, ich kann den Film nur empfehlen, in meinen Augen ist er einer der drei besten der 70er. Den muss man einfach gesehen haben. "Bullitt" ist ein Witz dagegen.  :icon_mrgreen:

Wieviele Filme der 70er kennst du? - Ich habe sehr viele dieser Phase gesehen und kann mir eine solche Aussage nicht erlauben, die ich für ignorant und arrogant halte.
Ich finde "French Connection" auch sehr gut, aber irgendetwas von "die drei besten Filme der 70er" abzusondern, verbietet einem der Verstand. Wenn diese Aussage deinen persönlichen kleinen Ausschnitt widerspiegelt, ist das okay, solltest du aber anfügen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 28 Januar 2013, 21:15:18
"French Connection" ist geil. Das liegt aber auch viel an den Darstellern. Chinatown ist auch geil, aber ist auch eine ganz andere Art Film.


ps:  Klar, gibt es viele gute Filme aus den 70ern, und Filme aus den 70ern, die (speziell) in ihrer Zeit gut waren, das gilt für alle Epochen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 Januar 2013, 22:23:31
Zitat von: RoboLuster am 28 Januar 2013, 21:15:18
"French Connection" ist geil. Das liegt aber auch viel an den Darstellern. Chinatown ist auch geil, aber ist auch eine ganz andere Art Film.
"French Connection" ist wirklich sehr gut, ich bevorzuge sogar den zweiten Teil. "Chinatown" trieft das Wort "Meisterwerk" in jeder Minute regelrecht aus seinen Poren, angefangen bei dem grandios-komplexen Drehbuch, fortgeführt mit den tollen Darstellern und noch lange nicht aufhörend bei der herrlich pessimistisch-schwülen Atmosphäre. Allerdings muß ich gestehen, trotzdem nicht so recht mit ihm warm zu werden, aber sowas gibt es halt manchmal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 28 Januar 2013, 23:06:54
Zitat von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 21:11:39
Zitat von: Dex am 28 Januar 2013, 20:51:21
"Bullitt" fand ich auch stinklangweilig, mal ganz abgesehen von der tollen Verfolgungsjagd mit den kultigen Muscle-Cars (Mustang und Charger). Die kann den Film in meinen Augen auch nicht mehr retten, da muss schon ein bisschen mehr her, um einen guten Film zu machen. Kann man sich mal ansehen, aufgrund des Status' als Klassiker, aber mehr als einmal möchte ich mir den auch nicht geben. Zu Wort melde ich mich hier aber eigentlich nur, weil ich, Bezug nehmend auf einen Beitrag von Mr. Blonde, Teppi "French Connection" ans Herz legen möchte. Glaubt mir, ich bin auch kein allzu großer Freund der 70er, ich finde die meisten Filme aus dieser Zeit auch äußerst zäh und gewöhnungsbedürftig (bspw. "Badlands", "Straw Dogs", "Chinatown"), aber ein paar Meisterwerke hat dieses Jahrzehnt sicherlich hervorgebracht, und "French Connection" gehört für mich definitiv dazu. "FC" ist flott, temporeich, knallhart, kurz, actionreich und absolut fesselnd. Der Film ist wohl so ziemlich das genaue Gegenteil zu "Chinatown" etc., finde ich. Deshalb wundert es mich, dass Blonde Teppi davon abrät. Ehrlich, ich kann den Film nur empfehlen, in meinen Augen ist er einer der drei besten der 70er. Den muss man einfach gesehen haben. "Bullitt" ist ein Witz dagegen.  :icon_mrgreen:

Wieviele Filme der 70er kennst du? - Ich habe sehr viele dieser Phase gesehen und kann mir eine solche Aussage nicht erlauben, die ich für ignorant und arrogant halte.
Ich finde "French Connection" auch sehr gut, aber irgendetwas von "die drei besten Filme der 70er" abzusondern, verbietet einem der Verstand. Wenn diese Aussage deinen persönlichen kleinen Ausschnitt widerspiegelt, ist das okay, solltest du aber anfügen.

Ich kann Dir da keine genaue Zahl nennen. Es sind aber auf jeden Fall genug. Ich kenne alles, was Rang und Namen hat. Natürlich kann man sich eine solche Aussage erlauben, ohne "ignorant" und "arrogant" zu sein. Der Verstand verbietet einem sowas nicht. Das ist doch Unsinn! Jeder kann doch eine persönliche Top 10/20/30/was auch immer-Liste von einem Jahrzehnt haben. Und für mich persönlich (!; ich schrieb doch: "in meinen Augen") - auch, wenn Du das nur für einen "kleinen Ausschnitt" hältst - gehört FC zu den drei besten Filmen der 70er. Das ist meine Meinung, so, wie jeder eine persönliche Meinung hat. Wo liegt das Problem?  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:11:18
Hm, ist mal eine Anregung... Gehe ich nach meinen OFDb-Noten ist auf jeden Fall Halloween (10/10) die Top 1 der 70er. Danach wird's schwerer, da sind 15 Stück mit neun Punkten. Wäre mal wieder so 'ne Statistik-Spielerei-Geschichte. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 Januar 2013, 23:13:21
Zitat von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:11:18
Hm, ist mal eine Anregung... Gehe ich nach meinen OFDb-Noten ist auf jeden Fall Halloween (10/10) die Top 1 der 70er. Danach wird's schwerer, da sind 15 Stück mit neun Punkten. Wäre mal wieder so 'ne Statistik-Spielerei-Geschichte. :D
Dann werfe ich "Der weiße Hai", "The Wicker Man", "Is' was, Doc?" und "Eine Leiche zum Dessert" in den Raum.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:15:23
Ich weiß schon, warum ich nur selten 'ne 10 gebe. :icon_mrgreen: Immerhin habe ich die beiden ersten der von dir genannten Filme gesehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 28 Januar 2013, 23:24:33
Dann poste ich mal eben meine persönliche (!) Top-10 der 70er, damit die Leute hier mal den Standpunkt des "Neulings" kennenlernen:

1. Einer flog über das Kuckucksnest (1975)
2. Rocky (1976)
3. French Connection (1971)
4. Beim Sterben ist jeder der Erste (1972)
5. Der Pate (1972)
6. Taxi Driver (1976)
7. Network (1976)
8. Alien (1979)
9. Apocalypse Now (1979)
10. Der weiße Hai (1975)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 Januar 2013, 23:33:21
Zitat von: Stefan M am 28 Januar 2013, 23:13:21
Zitat von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:11:18
Hm, ist mal eine Anregung... Gehe ich nach meinen OFDb-Noten ist auf jeden Fall Halloween (10/10) die Top 1 der 70er. Danach wird's schwerer, da sind 15 Stück mit neun Punkten. Wäre mal wieder so 'ne Statistik-Spielerei-Geschichte. :D
Dann werfe ich "Der weiße Hai", "The Wicker Man", "Is' was, Doc?" und "Eine Leiche zum Dessert" in den Raum.  ;)

Sicherlich alles tolle Filme, aber bei mir rangieren unter den großen 70er Jahre Titeln eher "Le Charme discret de la bourgeoisie", "Serkalo", "Providence", "Le Fond de l'air est rouge", "Stalker", "El Topo", "The Rocky Horror Picture Show", "Eros Plus Massacre", "The Music Lovers", "A Clockwork Orange", "Dawn of the Dead", "Die Blechtrommel", "Ai no corrida", "Eraserhead", "Dersu Uzala" und "The Texas Chainsaw Massacre" auf den obersten Plätzen... :love: (etwa ein Drittel meiner 70er-Jahre-10er-Wertungen...)

Schade, dass sich nach den 60ern und 70ern diese unglaubliche Vielfalt und das hohe Ausmaß an Qualität nicht mehr halten konnten... :icon_sad:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:34:57
Zitat von: PierrotLeFou am 28 Januar 2013, 23:33:21Schade, dass sich nach den 60ern und 70ern diese unglaubliche Vielfalt und das hohe Ausmaß an Qualität nicht mehr halten konnten... :icon_sad:
Mein Avatar und ich widersprechen aufs Heftigste! :anime: :icon_lol: Besser als die 80er geht's doch gar nicht!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 28 Januar 2013, 23:39:38
Schon gut, "French Connection" ist auch auf der Leihliste gelandet ;->

Heute gab's aber erstmal wieder was Aktuelles, zwei Dramen mit Oscar-nominierten Darstellerinnen.

Winter's Bone

Dunkel, dreckig, dubios - selten sah ich ein so wenig einladendes Setting wie hier. Die unwirtliche, von Rednecks bewohnte Umgebung schafft schon allein eine raue Atmosphäre, welche Grundlage für ein gutes Drama um Verrohung und sozialen Verfall ist. Die realistisch-rohe Stimmung wird von dem dokumentatischen Inszenierungsstil und dem spärlich eingesetzten Soundtrack unterstrichen. Jennifer Lawrence hat den Hauptrolle mit ihrer starken Vorstellung fest im Griff (Nominierung gerechtfertig, dieses Jahr drücke ich ihr für "Silver Linings" die Daumen). Ein kleiner Kritikpunkt wäre, dass mir die Klärung des Konflikts zum Schluss etwas zu simpel erscheint. Dennoch ein guter Film, der einem ein unwohles Gefühl in der Magengegend garantiert. 7/10

Precious

Dieser Film hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht. In der ersten Hälfte konnte ich den Streifen kaum als Drama wahrnehmen - abgesehen davon, dass ich zu der Hauptfigur und ihrem passiven Verhalten so gut wie keine Bindung herstellen konnte, war es mir unmöglich, die überzogenen Auftritte der Mutter (dafür gab's 'nen Oscar :doof:) ernst zu nehmen - hier wäre weniger mehr gewesen. Ab der Halbzeit, sobald sich das titelgebende Mädel endlich vom Elternhaus emanzipiert, geht es dann bergauf - der Film wird gleichzeitig dramatischer, aber auch hoffnungsvoller. Dank der schicken Inszenierung rettet sich der Streifen somit noch auf eine durchschnittliche Note meinerseits. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 Januar 2013, 23:40:48
Irgendwie ringe ich auch nun seit Jahren damit, mir Precious mal zu geben und wenn ich das so lese, wird das wohl noch lange dauern.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 29 Januar 2013, 00:03:39

Ich hab hin- und herüberlegt, ob ich ihn anschaue, aber er landete auf der Liste der zwingend im O-Ton oder nie zu sehenden Filme, da sie sonst zu viel verlieren...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 29 Januar 2013, 00:04:58
Zitat von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:34:57
Zitat von: PierrotLeFou am 28 Januar 2013, 23:33:21Schade, dass sich nach den 60ern und 70ern diese unglaubliche Vielfalt und das hohe Ausmaß an Qualität nicht mehr halten konnten... :icon_sad:
Mein Avatar und ich widersprechen aufs Heftigste! :anime: :icon_lol: Besser als die 80er geht's doch gar nicht!

Gut, in den USA ist spätestens mit den 80ern das New Hollywood durch den Blockbuster ersetzt worden, ansonsten ist da zunächst natürlich mehr oder weniger alles beim alten... Aber in Europa (und in Japan) sind die neuen Wellen vorbei... der dt. Film wird in den 80ern, vor allem in den 90ern tendenziell scheiße, der it. Film bekommt seine Finanzprobleme, die Osteuropäer werden noch weniger breitenwirksam als zuvor (was im Prinzip auch für die Südamerikaner gilt)... eigentlich haben sich nur Frankreich und GB gut anpassen können...
Und generell habe ich den Eindruck, dass die allgemeine Aufbruchsstimmung ab 1967 dem Kino sehr gut getan hat: plötzlich sind alle Türen offen, man experimentiert wie irrsinnig, die Bandbreite wird riesig... und wenige Jahre später erscheint der Großteil wieder sehr festgefahren...
Und auch wenn jetzt aus Jodorowskys "Dune" nichts geworden ist: alleine das Projekt eines 10-Stunden Films, an dem so verschiedene Kunst-Exzentriker wie Dali, Welles, Giger, Pink Floyd beteiligt sein sollten, wäre doch ab den 80ern nicht mal ansatzweise so weit gereift... (sehr bezeichnend, dass in den 80ern dann auch nur Lynchs von ihm selbst inzwischen nicht sonderlich geschätzte, kleine Miniatur-Version entstanden ist...) Heute läuft das doch (etwa seit "Kill Bill") so, dass alles mit deutlicher "Überlänge" (was für ein doofes Wort) gleich in zwei, drei Teile zerschlagen wird... das macht Streifen wie "The Hobbit" gleich nochmal schlechter - einfach weil sie mittendrin enden... oder keinen Anfang haben... oder beides...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 29 Januar 2013, 00:06:42
Zitat von: PierrotLeFou am 28 Januar 2013, 23:33:21
Zitat von: Stefan M am 28 Januar 2013, 23:13:21
Zitat von: MMeXX am 28 Januar 2013, 23:11:18
Hm, ist mal eine Anregung... Gehe ich nach meinen OFDb-Noten ist auf jeden Fall Halloween (10/10) die Top 1 der 70er. Danach wird's schwerer, da sind 15 Stück mit neun Punkten. Wäre mal wieder so 'ne Statistik-Spielerei-Geschichte. :D
Dann werfe ich "Der weiße Hai", "The Wicker Man", "Is' was, Doc?" und "Eine Leiche zum Dessert" in den Raum.  ;)

Sicherlich alles tolle Filme, aber bei mir rangieren unter den großen 70er Jahre Titeln eher "Le Charme discret de la bourgeoisie", "Serkalo", "Providence", "Le Fond de l'air est rouge", "Stalker", "El Topo", "The Rocky Horror Picture Show", "Eros Plus Massacre", "The Music Lovers", "A Clockwork Orange", "Dawn of the Dead", "Die Blechtrommel", "Ai no corrida", "Eraserhead", "Dersu Uzala" und "The Texas Chainsaw Massacre" auf den obersten Plätzen... :love: (etwa ein Drittel meiner 70er-Jahre-10er-Wertungen...)
Tja, ich fürchte, mir fehlen noch eine ganze Reihe der oben genannten Filme. Vielleicht würde ich sie dann auch ganz oben einordnen.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 30 Januar 2013, 00:01:26
Zitat von: Mr. Blonde am 28 Januar 2013, 01:29:41
Fluchtpunkt San Francisco ist ja im Endeffekt eine einzige Verfolgungsjagd [...]

Ich hielt das für eine Floskel, aber das stimmt ja wirklich  :icon_eek:

Heute nun gesichtet: Auf jeden Fall ein interessantes Experiment, welches in meinen Augen aber nur teilweise geglückt ist. Statt irgendeine Handlung zu erzählen, wird schlicht und einfach auf die Vermittlung eines unbeschwerten Freiheitsgefühls gesetzt. So weit, so gut - nur wird dieser Ansatz nicht gänzlich konsequent verfolgt. Die kurzen Rückblenden in Kowalskis Vergangenheit sind so rudimentär, dass man ohne sie auch nichts vermisst hätte - aufgrund ihrer Kürze stellen sie aber kein großes Problem dar. Ärgerlicher finde ich, dass in der zweiten Hälfte das Tempo ziemlich verschleppt wird - die zahlreichen Begegnungen mit obskuren Figuren nehmen einiges an Fahrt aus dem Film. Gut gefallen haben mir hingegen die flotte erste Hälfte, der Soundtrack (inkl. fetziger Hillbilly-Verfolgungsmusik, haha wie klasse!) und der Schluss,
Spoiler: zeige
welcher einen schönen Abgesang auf das trügerische Freiheitsgefühl darstellt
. Macht für mich unterm Strich einen soliden Streifen, der mir auf jeden Fall weit besser als "Bullitt" gefiel. 6/10

Vanishing point (1971) soundtrack,The Doug Dillard expedition-Runaway country (http://www.youtube.com/watch?v=Zvar3f83XfA#)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 30 Januar 2013, 00:09:17
Gestern und heute Abend gab es mal wieder Free-TV:

Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3 (http://www.ofdb.de/film/163634,Die-Entf%C3%BChrung-der-U-Bahn-Pelham-1-2-3)

Hat mich nicht wirklich mitgerissen, auch wenn einige Dialoge ganz interessant waren und teilweise sogar "echt" wirkten. Travolta und Washington machen ihre Sache gut, aber ich habe das Gefühl, dass (vor allem bei Turturro und Guzman) durch die Synchro viel verloren geht. Action war auch okay und kompromissloser als ich dachte. 4/10

Blutsschwestern - jung, magisch, tödlich (http://www.ofdb.de/film/238659,Blutsschwestern---jung-magisch-t%C3%B6dlich)

Die junge Milla fängt in München ein Medizin-Studium an. Was sie (im Gegensatz zum Zuschauer) nicht weiß: Es liegt Magie in der Luft... Der Film ist sicherlich kein Totalausfall, wirkt aber trotzdem mal wieder wie ein Runde Klischees für alle. Überraschungsfrei zaubert sich die Geschichte voran, ein paar Effekte gehen völlig in Ordnung, vieles wirkt wie gesagt mit Klischees überladen. Zur Ablenkung gibt's sogar ein paar Brüste zu sehen, damit auch genug "echte" Schauwerte geboten werden. Die Grundidee ist gar nicht mal so schlecht, es ist endlich mal keine dieser Zilliarden von Liebeskomödien (am nächsten Dienstag kommt natürlich wieder eine solche...), sondern halbwegs Genrefilm. Letztlich aber auch hier 4/10. Wenn es um merkwürdige Vorgänge an deutschen (Medizin-)Unis geht, schaue ich doch lieber nochmal Anatomie.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 30 Januar 2013, 23:28:47
Und nochmal TV-Kost: Der große Schwindel (http://www.ofdb.de/film/230732,Der-Gro%C3%9Fe-Schwindel)

Amnesie und Verwechslungsspielchen als Liebeskomödie im ZDF. Die Schauspieler größtenteils gut aufgelegt, das Drehbuch wiederum mit diversen erwartbaren Wendungen. Aber... einige durchaus amüsante Dialogzeilen. Viel mehr erwähnenswertes fällt mir nicht ein. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 31 Januar 2013, 05:11:38
Stolen (2012)
Nicholas Cage nach Con Air wieder unter der Regie von Simon West.
Der ist meiner Meinung nach dafuer verantwortlich, das wir einen wirklich ordentlichen Film zu sehen bekommen.
Zwar gibt es einige haarstraeubende Drehbucheinfaelle (
Spoiler: zeige
in acht Jahren aendert man GARNIX am Sicherheitssystem einer Bank, ja ne ist klar  :icon_rolleyes:

Zudem hat man bei Vincents Verwandlung etwas dick aufgetragen, das sieht ja fast schon laecherlich aus.
Abgesehen davon bekommt man handfeste Action mit guten Schauspielern serviert.
Gebe so 6.5/10 Punkten, hat mich wirklich ueberrascht.

Kill 'em All (2012)
Blockbuster hat den Streifen schon seit nem knappen Monat im Verleih und ploetzlich sehe ich ihn fuer April als Kinoankuendigung.  :00000109:
Egal, ich beschwer mich definitiv nicht ueber die fruehere Sichtung.  :icon_mrgreen:
Denn der Streifen macht wirklich Laune, da gibt es ordentlich aufs Maul.  :love:
Eine geheime Organisation entfuehrt die besten Auftragskiller um sie in einen Raum einzusperren und sie bis zum Last Killer Standing kaempfen zu lassen.
Hoert sich ein bisschen wie The Tournament an.
Kaempferisch gefiel mir vor allem Tim Man als "The Kid", der hat es wirklich drauf.
Neben Tim sticht noch Ammara Siripong hervor, die braucht zwar ne Weile um warm zu werden, aber dann langt sie ziemlich gut zu.
Der Rest bleibt etwas blass, was aber daran liegt, das
Spoiler: zeige
das Drehbuch sie einfach viel zu schnell hops gehen laesst.

Vor allem Carpenter, gespielt von Joe Lewis war unglaublich fit fuer seine Figur/Alter, erinnerte mich ein bisschen an Sammo Hung.
Johnny Messner als Gabriel uebt sich im Overacting, teilt aber teilweise auch ganz gut aus.
Ich geb dem Film 7/10 Punkten weil er sofort zur Sache kommt und niemals langweilig wird dank wirklich gut choreographierter Kaempfe. Definitiv ne Empfehlung.
P.S.: Fast komplett den Gordon Liu vergessen. Zwar nicht ueberragend was er zeigt, aber definitiv sehenswert fuer einen fast Sechzigjaehrigen.  :icon_eek:

Maximum Conviction (2012)
Und hier die naechste positive Ueberraschung.
Erstmal voller Vorurteile im Geiste schon mal als Schrott abgewatscht, zufaellig den Trailer gesehen und dann doch ausgeliehen.
Und er war ein wirklich guter B-Actioner. Kann sich zwar nicht mit den grossen Klassikern messen, aber verglichen mit dem restlichen Schrott der in den letzten paar Jahren so rauskam wirklich gut.
Steve Austin und Steven Seagal zusammen in nem Actioner, da muss es ja rundgehen.
Harte und realistische Kaempfe, blutige Schiessereien und in den meisten Szenen erkennt man Seagal sogar.
Austin hat aber eindeutig die coolere Rolle bekommen, da kommt Steven nicht ran.
Auch ziemlich nett war, das es zwei etwas ausgedehntere Kaempfe gab in denen Steven und Steve NICHT die Vermoebler waren, sondern Nebendarsteller. Normalerweise werden solche Kaempfe ziemlich schnell abgefertigt, hier gab es aber wirklich was zu sehen.
Tendiere fast zu einer 7/10 im B-Sektor, unbedingt ansehen.  :respekt:

Hier etwas weniger grobe Kost, hab mir Awakenings (1990) mit Robin Williams und Robert DeNiro auf BluRay angesehen.
Einfach wunderschoener Film mit zwei der besten Schauspieler aller Zeiten.
Vor allem Robin William brilliert als menschenscheuer Doktor der als unheilbar abgestempelte Patienten mit ungewoehnlichen Methoden wieder ins Leben zurueckholt, unter anderem Robert DeNiro.
Getragen von einem unglaublich gefuehlvollen Soundtrack geht der Film wirklich unter die Haut.
8/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Januar 2013, 19:32:46
An American Werewolf in London (http://www.ofdb.de/film/748,American-Werewolf)

Dieses Mal eine Zweitsichtung. Beim ersten Mal war ich noch nicht so recht sicher, wie mir die Mischung aus ernsthaftem Horror und Komödie gefiel. Ich habe ihn nun auf 8 Punkte aufgewertet. Britisches Englisch, die Erzählweise (
Spoiler: zeige
Träume in Träumen, der tote Freund, die Musik
), die Darsteller und der Alamo-Witz haben mich einfach gefangen genommen. Auch wenn Landis selbst sagt, dass es keine Komödie ist, kann ich den Film trotzdem nicht komplett ernst nehmen. Und vielleicht ist es genau das, was die besondere Qualität des Films ausmacht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 Februar 2013, 17:09:34
Zitat von: MMeXX am 31 Januar 2013, 19:32:46
An American Werewolf in London (http://www.ofdb.de/film/748,American-Werewolf)

Dieses Mal eine Zweitsichtung. Beim ersten Mal war ich noch nicht so recht sicher, wie mir die Mischung aus ernsthaftem Horror und Komödie gefiel. Ich habe ihn nun auf 8 Punkte aufgewertet. Britisches Englisch, die Erzählweise (
Spoiler: zeige
Träume in Träumen, der tote Freund, die Musik
), die Darsteller und der Alamo-Witz haben mich einfach gefangen genommen. Auch wenn Landis selbst sagt, dass es keine Komödie ist, kann ich den Film trotzdem nicht komplett ernst nehmen. Und vielleicht ist es genau das, was die besondere Qualität des Films ausmacht.

Einer meiner absoluten Lieblingsfilme.  :respekt:


Honor Among Thieves (1968)
Alain Delon und Charles Bronson in einem schoen klassischen, sehr spannenden und hervorragend gespielten Gaunerfilm.
Wunderbar gefilmt, musikalisch hervorragend untermalt und einfach nur schwer unterhaltsam sowas.
7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 2 Februar 2013, 17:17:14
Stolen
Durchschnittlicher Action-Thriller mit Nicolas Cage, welcher mit einem besseren Drehbuch genial hätte werden können. Leider konnte man sich nicht zwischen ernstem Thriller und humorvollen Actionfilm entscheiden. Somit hat man null Dramatik, aber auch zu wenig Action, wobei diese dank Simon West wunderbar aussieht und ohne CGI und Wackelkamera inszeniert wurde. Dazu kommt die tolle Kameraführung, der klasse Schnitt und die prächtige Farbpalette, welche New Orleans perfekt in Szene setzen. Von den Schauspielern wird wenig abverlangt, keiner sticht besonders heraus, Cage spielt seine typische leidende Figur.
Wenn man von der nervigen Musik (ca. 1 Track der immer wieder gespielt wird) und manchen dämlichen Drehbucheinfällen absieht, wird man ganz gut unterhalten. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 3 Februar 2013, 19:02:04
Chernobyl Diaries (2012)
Ueberfluessiger Quatsch der so langweilig und stuemperhaft rueberkommt das einem ja fast schon schlecht wird.
Versucht auf der Welle mitzuschwimmen, geht aber sang- und klanglos unter.
Ist ja im Endeffekt auch kein richtiger Found-Footage-Film, kam aber teilweise in den Trailern fast so rueber.
3/10 Punkten

A Cadaver Christmas (2011)
Wow, fast im Regal verstauben lassen und jetzt uebergluecklich ihn doch mal ausgeliehen zu haben.
Meiner Meinung nach einer der besten Amateur-Horrorfilme (auf sehr hohem Level) den ich seit langem gesehen habe.
Hier stimmte einfach Alles. Carpenter-esker Soundtrack, Grindhouse-Look (der manchmal etwas dick aufgetragen rueberkommt), wirklich gute Darsteller, gelungene Anlehnungen und Zitate an die Klassiker, Fanherz, was willst du mehr?
Kein Leerlauf, gelungene Gags und Darsteller die funktionieren, die Chemie stimmte hier definitiv.
Ach ja, unbedingt die kompletten Endcredits durchsitzen, ist es definitiv wert.
7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 4 Februar 2013, 00:07:14
Heute durften die Motoren aufheulen:

Motorway

Filmstarts sprach von einem Streifen im Stil von ,,Drive" - nun, nicht wirklich. Die relativ bodenständige Auto-Action sowie die elektronischen Klangflächen (welchen es jedoch an wirklich mitreißender Musik mangelt) der simplen Cop-jagt-Gangster-Geschichte mögen fern an das Meisterwerk erinnern. Erzähltempo und Atmosphäre sind jedoch ganz woanders zu verorten: Der Film besteht mindestens zur Hälfte aus mal mehr, mal weniger mitreißenden Verfolgungsjagden. Für Längen ist dabei ebenso wenig Platz wie für gut gezeichnete Figuren, bei denen man ganz tief in der Klischeekiste kramt (
Spoiler: zeige
weiser Lehrer, welcher später sterben muss, bringt dem ungestümen Jungen wichtige Technik bei, die er im Finale dringend braucht – gähn...
). Ein kurzweiliger da schön schneller, letztlich aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassender Streifen. 5/10

Fast Five


Es kommt nicht oft vor, dass Teil 5 der beste einer Reihe ist – doch hier ist es geschehen. Was wohl daran liegt, dass man sich von der protzig-prahlerischen Attitüde der Vorgänger löst und lieber eine mitreißende Mischung aus Action-Inferno und
Spoiler: zeige
(unerwarteterweise) Heist-Movie
vorlegt, bei der sogar die Figuren nicht gänzlich austauschbar sind. Die Action-Anteile kommen in kurzen Abständen und sehr abwechslungsreich daher. Verfolgungsjagden per pedes oder im Auto, brachiale Prügelei oder Ballerei - hier wird alles geboten, was sich das Action-Herz wünscht. Dazwischen wird noch eine Prise
Spoiler: zeige
,,Ocean's Eleven" eingeschoben, womit später auf charmante Art gebrochen wird – warum leise, wenn's auch laut geht
?! Das Finale gehört schließlich gleichzeitig zum Blödesten und Bombastischsten, was man letzter Zeit auf der Leinwand sehen durfte. Die flachen Nebenfiguren sind zwar nur für ihre jeweiligen Funktionen und ein paar coole One-Liner dabei, aber die Hauptcharaktere reißen mit allerlei Charisma vieles raus. Ein verdammt flottes Spektakel, dass schlicht Spaß macht – mein Action-Highlight 2011. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 5 Februar 2013, 00:08:32
Mmh, Doppelpost von mir - nicht einschlafen, Leute! ;->

Heute gab es zwei Dramen mit Ryan Gosling – eins gut, eins grandios.

State of Mind

Das Kurzfazit von DisposableMiffy brachte mich auf den Streifen, von welchem ich vorher noch nie was gehört habe. Für mich stellte sich der Film als gutes Drama raus, das nach einem augenscheinlich sinnlosen Verbrechen (
Spoiler: zeige
Ryan Gosling ersticht gleich zu Beginn den Bruder seiner Freundin
) alle betroffenen Seiten mehr oder minder stark beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Interaktion zwischen dem Täter (der noch junge Gosling zeigt schon sein Talent) und der ambivalenten Figur von Don Cheadle, bei der der Grad zwischen Hilfsbereitschaft und Selbstzweck nur schwer zu verorten ist. Dabei wird ein sehr düsteres Weltbild entworfen, welches in meinen Augen genügend Ansätze für die Frage nach dem ,,Warum" liefert –
Spoiler: zeige
Goslings durch und durch pessimistische Lebenseinstellung, welche sich aus der Summe mehrerer Ereignisse ergab, ließ ihn schließlich eine emotionale wie auch moralische Blockade aufbauen; den Bruder, welcher völlig schuldlos in dieser Hölle gefangen war, wollte er schlicht ,,erlösen" - eine verzweifelte Kurzschlussreaktion von jemanden, der an nichts Gutes mehr glaubt
. Die anderen Parteien (vor allem die Familie des Opfers) kommen etwas kurz, können teils aber dennoch überzeugen (vor allem
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Kevin Spacey als kalter Vater des Täters
). Ein sehr ruhig in Szene gesetztes, inhaltlich ziemlich dunkles Drama. 7/10

Lars und die Frauen


Als ich ,,State of Mind" in meine Watchlist tat, stolperte ich über diesen Streifen – ohne zu wissen, um was es so wirklich geht, wurde er einfach mal geschaut. Umso überraschter war ich, was für ein fantastischer Film das doch war. Ryan Gosling stellt seiner Familie
Spoiler: zeige
eine Plastikpuppe
als Freundin vor – angesichts dieser Absurdität ist man gleichermaßen geschockt wie amüsiert. Der Film liefert die Situationen jedoch nie der Lächerlichkeit aus und zeigt sich fortan als sensibles Drama um ein sozial wie psychisch verstörten Außenseiter, der langsam ins Leben zurückfindet. Gosling legt dabei die beste Leistung ab, die ich bisher von ihm gesehen habe; doch auch die anderen Darsteller liefern eine astreine Vorstellung. Trotz der tragischen Geschichte um die Hauptfigur ist die Handlung von einer positiven Atmosphäre geprägt (man nehme nur
Spoiler: zeige
die Hilfsbereitschaft und Akzeptanz der anderen Bewohner
), sodass man durchaus von einem Feel-Good-Movie (der etwas anderen Art) reden kann. Ein ebenso absurdes wie anrührendes Filmerlebnis mit sehr starker Schauspielriege. 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 5 Februar 2013, 13:44:41

Bonjour Tristesse (http://www.ofdb.de/film/27361,Bonjour-tristesse)

Du lieber Himmel, was für ein Breitwand-Technicolor-Kabale-und-Liebe-Schinken... Preminger läßt eine schöne ödipale Grundkonstellation völlig ungenutzt, genau wie die Möglichkeit für eine Thriller (wie man sie beim Anblick der sonnendurchfluteten französischen Riviera inzwischen unweigerlich erwartet und an L'été meurtrier, Plein soleil oder La piscine denkt) und beläßt es bei einem letzlich uninteressanten Geplänkel. Technisch sicherlich makellos, die s/w-Farbe Idee nett, aber nicht mehr. David Niven spielt, was er immer spielt, Jean Seberg sieht süß aus, nervt aber sonst, nur Deborah Kerr schreitet unbeschadet durch den Film.
Sieht also schön aus, aber mehr ist nicht dran. In Erinnerung bleiben höchstens ein paar absurde Kopfbedeckungen wie diese hier:

(http://4.bp.blogspot.com/_dmz4yKof1Qo/TMutII1mdFI/AAAAAAAAAWU/N-1jUnJH3To/s400/bonjour-tristesse-1958-02-g.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 6 Februar 2013, 00:48:12
Ich habe gerade gesehen, dass ich den auch kenne; das Bild lässt mich aber ernsthaft zweifeln..  :icon_lol:

Meine Note 7/10 bestätigt wohl ungefähr deinen Eindruck; Von Preminger fehlt mir noch Einiges, "Angel Face" war aber gut.



"Motorway" wird ja in manchen Kreisen verehrt; ich fand ihn ganz nett, mehr nicht. Zum "besseren Drive" reichts aber.  :icon_lol: 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 7 Februar 2013, 01:17:02
Anlässlich der Berlinale werden im TV einige Filme von Jury-Präsdient Wong Kar-Wai gebracht – gute Möglichkeit für mich, mal etwas von ihm kennenzulernen.

My Blueberry Nights

Ein solider, kleiner Film über das Leben und die Liebe, der schön melancholisch, aber nicht sonderlich tief daherkommt. Gut gefallen haben mir die farbenfrohen, toll fotografierten Sets, weniger hingegen der exzessive Einsatz von Effekten – vor allem die Frameverknappung (keine Ahnung, wie der Fachausdruck für dieses "stotternde" Bild ist) ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven. Norah Jones macht eine annehmbare Figur, verblasst jedoch neben ihren professionellen Kollegen (u.a. David Strathairn, Rachel Weisz und Natalie Portman). Ein netter, optisch zwiespältiger Streifen für Zwischendurch. 6/10

Ashes of Time Redux


Ich muss gestehen, dass mir mit meinen westlichen Sehgewohnheiten die Einordnung der vielen Figuren anfangs nicht ganz leicht fiel – sobald man sich reingefunden hat, erwartet einen eine meditativ-melancholische Ballade über Liebe und Verlust, welche ein wenig unter ihrem zerfaserten Drehbuch (Figuren kommen und gehen ganz plötzlich) zu leiden hat. Das lässt sich jedoch recht gut verschmerzen, da der Streifen ein audio-visueller Genuss ist – mit grellem Gelbstich werden wahre Gemälde gezeichnet, unterlegt von einem schönen Soundtrack. Ein atmosphärisch astreiner, dramaturgisch etwas holpriger Film. 7/10

"2046" wird morgen wohl ausgelassen, dafür gibt's Freitag dann "In the Mood for Love".

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Als Dessert zu "Zero Dark Thirty" gestern gab es heute dann noch:

Tödliches Kommando - The Hurt Locker

Vom Konzept her kann man viele Vergleiche mit Bigelows aktuellem Film aufstellen – aus einem beschränkten Blickwinkel wird neutral-nüchtern das Kriegsgeschehen abgebildet, ebenso unpatriotisch wie unpolitisch. Nur statt Schreibtisch-Gefechten beizuwohnen ist man hier mitten drin im Geschehen und begleitet einen Bombenentschärfungstrupp im Irak, angeführt vom draufgängerischen Charakter Jeremy Renners – dieser legt als adrenalinsüchtiger Hitzkopf genauso wie seine unter ihm leidenden Kollegen eine sehr gute Leistung ab. Eine stringente Geschichte sucht man vergebens, episodenweise folgt man den Einsätzen. Diese zeigen sich zumeist spannend und zermürbend, aufgrund der fehlenden Haupthandlung hätte der Film aber gerne etwas kürzer sein dürfen. Ein dank der realistisch-rauen Nähe einnehmendes, letztlich aber ein bisschen zu lang geratenes Stimmungsbild über den Krieg und eine ganz andere Seite dessen schonungsloser Folgen. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: .sixer. am 7 Februar 2013, 15:36:06
Ich habe es lastboyscout gleichgetan und (dank seiner "Empfehlung") die Tage zum ersten Mal Ginger Snaps geguckt und ich kann mich seiner Meinung auch nur anschließen. Für mich ist der Film allerdings mehr ein Drama ums Erwachsenwerden als ein Horrorfilm. Wobei der Begriff Körperhorror hier wirklich mal gerechtfertigt ist. Ich kenne z.B. keinen Cronenberg, der sich derartig auf die Verwandlung und weniger auf das mordende Endergebnis konzentriert.

Tigerland
Der Kriegsfilm ohne Krieg war für mich ebenfalls eine Erstsichtung. Ich fand den von der ersten bis zur letzten Minute spannend, obwohl ich mit Farrell eigentlich nie so recht was anfangen konnte. Besonders stark fand ich den minimalistischen Score (teilweise nur ein leises Trommeln), der wunderbar zu der Atmosphäre gepasst hat.

The number 23
Keine Erstsichtung, aber nach Tigerland war ich irgendwie im Schumacher-Fieber. Der Film ist spannend wie man es von einem echten Schumacher gewohnt ist, aber am Ende nicht zu 100% logisch. Und er ist mal wieder ein Beweis dafür, dass man Jim Carrey auch mal mehr als nur den Blödel zutrauen kann (siehe z.B. Der Mondmann oder Truman-Show).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 7 Februar 2013, 16:52:36
Madagascar 3: Europe's Most Wanted (2012)
Ganz nette Fortsetzung die den meiner Meinung nach ziemlich schwachen Teil muehelos uebertrumpft.
Hab mich ziemlich gut amuesiert, vor allem die Matrix-Verarschung war ziemlich cool geraten.
Gibt 7/10 Punkten

Paranormal Activity 4 (2012, Unrated BluRay)
aka eine der schlimmsten Schlaftabletten seit langem.
Ich mochte Teil 1 und 3, Teil 2 war absolut fuerchterlich.
Der hier ist so langweilig das ich staendig der Versuchung widerstehen musste, ihn abzuschalten.
Die beste Szene
Spoiler: zeige
gab es gleich zu Anfang als sie den Sohn entfuehrt
.
Der Rest hier ist zum Schnarchen langweilig, traurig.
2/10 Punkten

Und hier nach A Cadaver Christmas eine weitere Ueberraschung aus dem Horrorbereich:
Silent Night (2012)
Hammerharter Slasher der sich fast mit den Besten des Genres messen kann.
Blutig-hervorragende Effekte bzw. Toetungen, musikalisch ueberraschend gelungen untermalt und als Kroenung noch Malcolm McDowell als komplett ueberzeichneter Sheriff dessen Vokabular ausschliesslich aus "coolen" Onelinern zu bestehen scheint.
Ich hab mich bestens amuesiert bei diesem Slasher.
8/10 Punkten, da hier ohne angezogene Handbremse vorgegangen wird.  :love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 7 Februar 2013, 17:05:51
"Paranormal Activity 4" zieht sich wirklich wie Kaugummi, die Kinnect Idee war gut, wurde aber nicht viel draus gemacht.

Beste Szene war für mich,
Spoiler: zeige
wenn sie zum 1. Mal in die Hütte gehen und der Junge da in der Ecke sitzt.
^^


"Silent Night" ist ja das Remake von "Stille Nacht, Horror Nacht", den fand ich schon ganz gut. Bin dann jetzt auch aufs Remake gespannt. :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 7 Februar 2013, 17:08:41
Zitat von: RoboLuster am  7 Februar 2013, 17:05:51
Beste Szene war für mich,
Spoiler: zeige
wenn sie zum 1. Mal in die Hütte gehen und der Junge da in der Ecke sitzt.
^^

Ja, die Szene war auch ganz gut. Rettet den Film aber trotzdem nicht.  ;)

Und wenn dir das Original schon gefallen hat, wirst du mit dem Remake Silent Night nen Heidenspass haben. Ging zumindest mir so.  ;)

Und noch zweimal Horrornachschlag:

Entrance (2012)
Puh, nicht ganz einfach zu bewerten. Erzeugt eine sehr beklemmende Atmosphaere, die jedoch nicht komplett bis zum Finale gehalten werden kann. Trotz der nur knapp 80 Minuten Laufzeit wirken manche Szenen fast unnoetig in die Laenge gezogen, zeigen jedoch andererseits ziemlich gut ihre Isolierung und Einsamkeit.
Das
Spoiler: zeige
offene Ende ohne wirkliche Aufloesung wer das denn jetzt war und warum
passt ziemlich gut.
Bin irgendwo bei einer 5/10 haengengeblieben. Kann man sich definitiv mal antun, muss aber nicht unbedingt sein.

I Didn't Come Here To Die (2010)
Hervorragender Amateur-Horrorfilm mit einem (angeblichen) Budget von 100.000 Dollar.
Sollte dies der Wahrheit entsprechen, dann wirklich Hut ab vor den Machern.
Was die hier auf die Beine gestellt haben kann man einfach nur als beachtlich bezeichnen.
Die Effekte (
Spoiler: zeige
Kettensaege  :icon_eek:
) kann man einfach nur als hervorragend bezeichnen, und selbst bei den Darstellern gibt es nicht wirklich zu meckern.
Manche der Nachtszenen sind schon extrem dunkel geraten, aber, wie schon erwaehnt, ist ein Amateur-Horrorfilm, da sollte man nicht zu pingelig sein.  ;)
Was mir sehr gut gefiel, das (zumindest mir) der Trailer eine
Spoiler: zeige
Friday The 13th.-Chose versprach, es dann im Endeffekt aber nur dumme Zufaelle und hitzige Gemueter sowie Spannungen zwischen den einzelnen Personen waren, die die ganzen Tode/Morde verursachten. Sehr sehr nett.

Eine sehr starke Empfehlung, gibt ne 7/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 8 Februar 2013, 22:40:27
Beim Wildern durch die Sagenwelt bin ich jetzt auf Der 1. Ritter (http://www.ofdb.de/film/36380,Der-1-Ritter) gestoßen. Diesmal ist Sean Connery König Arthur, Julia Ormond gibt Lady Guinevere und Richard Gere ist der entwurzelte Lancelot. Die recht einfach Dreiecksbeziehung (Lancelot-Guinevere-Arthur) ist hier eben in die mythische Welt eingebunden. Ben Cross (der böse, böse Malagant) hat ja mal 'ne coole Stimme! Und Richard Gere fehlen zum Über-Charmeur ganz klar die stahlblauen Augen. Die Tafelrunde hat mir gar nicht zugesagt, da waren ja alle einheitlich gekleidet und noch dazu so dicht am Thron... Aber ein paar interessante, kleine Sachen (der Parcours und das "Gefängnis"). Dazu wieder ein paar schöne Bilder (meine Favoriten: das Entzünden der Feuerpfeile und der Ritt in der Dunkelheit). Der Gefühlszwist ist in etwa wie ich es erwartet hatte, gelöst worden, kam aber letztlich doch mit kleiner Überraschung. Solide, mit diversen guten Ansätzen 6/10.

Außerdem bin ich über Das Totenbuch (http://www.ofdb.de/film/238950,Das-Totenbuch) gestolpert. Ein älterer Mann wird von seinen Erinnerungen an WWII eingeholt, speziel Auschwitz. Die gezeigten Bilder erzeugen ein Unwohlsein, die Insassen wirkten auf mich allerdigns eher erschreckend/verängstigend als Mitleid erregend. Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt war. Ich fand es jedoch irritierend. 5/10

Und am gestrigen Abend gab es mal wieder TV-Ware: Donna Leon: Beweise, dass es böse ist (http://www.ofdb.de/film/87444,Donna-Leon-Beweise-dass-es-b%C3%B6se-ist) Der werte Commissario Brunetti kommt aus dem Uralub wieder und nimmt einen Fall an, den sein Votgesetzter eigentlich schon für gelöst erklärt hat. Lustigerweise ist der Film angesicht der diversen Doktortitel-Geschichten auch ein paar Jahre Erscheinen durchaus noch von einer Aktualität. Allerdings kommen viele Dialoge äußerst gestelzt rüber und viele Szenen sind ungeheuer vorhersehbar/klischeemäßig. Letztlich nicht wirklich erfreulich. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 8 Februar 2013, 22:58:11
Der 1. Ritter hat mir immer gut gefallen, 7 Punkte Film für mich. Richard Gere finde ich eh immer toll. Die Tafelrunde und die Artus Sage generell, hat hier auch nur einen untergeordneten Stellenwert, die Geschichte wurde ja oft genug gezeigt und ist wohlbekannt. Man könnte sagen, Der 1. Ritter ist ein Lancelot Spin-Off. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 8 Februar 2013, 23:18:48
Naja, mit der Bekanntheit habe ich persönlich so leise Zweifel. Ich versuche derzeit, mich da ein bisschen einzulesen. Die "originalen" keltischen Sachen (Gesänge/Sagen?) sind ja eher lose Sammlungen. Scheint mir dann eher in Frankreich "richtig" loszugehen (Wace, Chrétien de Troyes) und auch die deutschen haben ordentlich mitgemischt. Muss mir da mal noch mehr Werke kaufen und lesen, ist auf jeden Fall geiler Stoff. Und der Parzival gehört mal inhaltlich werkgetreu verfilmt. :D

EDIT: Ist bei mir auch eher knapp an der 7 vorbei. Da mir die Grundgeschichte letztlich etwas zu simpel/schablonenhaft war. Ansonsten kann der Film durchaus ordentlich punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 9 Februar 2013, 01:28:57
Zuletzt gab es zwei Drogen-Trips in Filmform:

Trainspotting

Eine kultige Komödie erwartend, war ich recht überrascht, wie viele ernste Töne in dieser Groteske angeschlagen werden - neben einigen surreal-witzigen Szenen (
Spoiler: zeige
der Tauchgang im Klo
) gibt's auch ziemlich harten Tobak (
Spoiler: zeige
der Tod des Babys
). Boyle verpackt seinen Genre-Bastard wie von ihm gewohnt in berauschende Bilder mit treibenden Soundtrack (besonders gelungen:
Spoiler: zeige
der kalte Entzug im Kinderzimmer
), was jedoch nicht darüber hinwegtäuscht, dass sich ein paar klitzekleine Längen einschleichen (z.B.
Spoiler: zeige
der erste Aufenthalt in London; der zweite hingegen ist grandios
). Gar nichts zu meckern gibt's bei den Darstellern, von denen allen voran Ewan McGregor und Robert Carlyle in Erinnerung bleiben. Dank der ideenreichen Inszenierung und des gelungenen Balance-Akts zwischen Humor und Drama ein größtenteils packender Anti-Drogen-Film. 7/10

Fear and Loathing in Las Vegas


Schon der Start ist eine der grotesk-grandiosesten Szenen, die ich seit langem sah: Wie Depp mit Del Toro durchs ,,Fledermausland" heizt, hat einfach Kultpotenzial. Das Highlight wäre damit dann auch leider schon aufgebraucht, doch auch der Rest ist ein tierischer Trip. Vor allem der Kontrast zwischen der dargestellten Freakshow und dem nüchtern-ruhigen Off-Kommentar ist klasse. Ob die beiden nun das richtige Maß treffen oder gnadenlos Overacting betreiben, kann ich (Gott sei Dank) nicht beurteilen – ist auch egal, es war ein ebenso faszinierendes wie abschreckendes Erlebnis. Sonst meckere ich ja gerne über Längen im Mittelteil, doch diesem Streifen tat die kurze Verschnaufpause (
Spoiler: zeige
das erste Verlassen von Las Vegas
) ziemlich gut – das ganze ist eben auch zu einem gewissen Grad anstrengend anzuschauen. Letztlich bewegt sich die Geschichte nirgendwo hin, aber irgendwie passt das auch zu dieser wunderbar wirren Odyssee. 8/10

-----

Dann wurde noch meine ,,Einstiegs-Trilogie" von Wong Kar-Wai beendet (die ganze Filmografie wird erst einmal nicht geschaut, es gibt ja auch noch andere Filme zu gucken ;->):

In the Mood for Love

Eine ruhige Romanze der etwas anderes Art, die sich rund um zwei Nachbarn mit untreuen Ehepartnern dreht. Im Vergleich mit den anderen Filmen von Kar-Wai, die ich sah, zeigt sich dieser Streifen eher schlicht, was Effekte und Farbfilter anbelangt. Sehr kunstvoll empfand ich dafür die Kamera, welche nicht selten ins Leere starrt und oft Gesichter ausspart oder nur indirekt über Spiegelungen zeigt. Das Antlitz der jeweiligen Ehepartner sieht man sogar kein einziges mal – ein von mir gern gesehenes Stilmittel, um die Entfremdung zu verdeutlichen. Das zurückhaltende Spiel der Darsteller unterstreicht den ruhigen Erzählrhythmus, welcher den Emotionen viel Raum zur Entfaltung gewährt. Ein richtig gutes Romantik-Drama, bei dem statt der großen Liebe eher Einsamkeit und unterdrückte Gefühle im Fokus stehen. 8/10

Nun, ,,2046" werd' ich wohl doch noch nachholen. Hab' immerhin den Verweis auf den Film erkannt ;->
Das wenige, was ich bisher von ,,The Grandmaster" sah, sieht auch vielversprechend aus – hoffentlich bekommt der demnächst einen Termin für 'nen Deutschlandstart.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 9 Februar 2013, 10:22:28
Zitat von: Teppi am  9 Februar 2013, 01:28:57
Fear and Loathing in Las Vegas

[...]das ganze ist eben auch zu einem gewissen Grad anstrengend anzuschauen.
Und damit sagst du genau das, was für mich den Film unansehbar macht: Er ist unerträglich anstrengend und ich habe ihn trotz mehrerer Anläufe noch NIE durchgestanden. Kult hin, Kult her - den halte ich nicht aus.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 9 Februar 2013, 10:30:30
Zitat von: Stefan M am  9 Februar 2013, 10:22:28
Zitat von: Teppi am  9 Februar 2013, 01:28:57
Fear and Loathing in Las Vegas

[...]das ganze ist eben auch zu einem gewissen Grad anstrengend anzuschauen.
Und damit sagst du genau das, was für mich den Film unansehbar macht: Er ist unerträglich anstrengend und ich habe ihn trotz mehrerer Anläufe noch NIE durchgestanden. Kult hin, Kult her - den halte ich nicht aus.  :icon_mrgreen:

... Dafür sehe ich den ca. 3x im Jahr und amüsiere mich jedes mal wieder total.
Einer meiner absoluten Top 10 Filme.
Für mich ein Meisterwerk, da er so unglaublich wunderbar skurril, witzig und abgedreht ist und einfach voller wunderbarer Momente steckt.
Alleine die Szene auf dem Karussell in dem Spielkasino, ..., unbeschreiblich gut.
(Obwohl, meiner Meinung nach, eine gewisse "geistige Vorbereitung" *hüstel hüstel* davor dazu gehört um den Film richtig geniessen zu können)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Februar 2013, 17:48:16
Ich kann echt verstehen, wenn man das nicht verarbeiten oder ertragen kann. Man muss sich hier wirklich drauf einlassen können und wollen. Wenn das aber ein Mal geklappt hat, wird man den lieben. Wie Eric ja schreibt, absurder, einfallsreicher, witziger und abgefahrener ist kaum ein Film. FALILV stellt eine Ausnahme dar und darf genau so sein, wie er ist.  :dodo: Anstrengend ist er aber in jedem Fall, im gleichen Maße aber auch unterhaltsan wie s0w.

So viele Szenen habe ich jetzt wieder vor dem inneren Auge, die ich nie vergessen werde und das ist ne ziemliche Leistung.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 9 Februar 2013, 18:25:07
Gerade gesehen:
KING Of CALIFORNIA
http://www.ofdb.de/film/118763,King-of-California (http://www.ofdb.de/film/118763,King-of-California)

Toller, kleiner Film. Jeder, der LITTLE MISS SUNSHINE möchte sollte den Film mal auf dem Radar behalten.
Wunderbar witzig, wunderbar tragisch mit tollen Dialoge und sentimentalen aber zu gleich humorvollen Szenen. 8,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 9 Februar 2013, 19:09:49
Zitat von: Mr. Blonde am  9 Februar 2013, 17:48:16
Ich kann echt verstehen, wenn man das nicht verarbeiten oder ertragen kann. Man muss sich hier wirklich drauf einlassen können und wollen.
Wollen wollte ich ja auch, aber gekonnt habe ich nicht.  ;)

ZitatWenn das aber ein Mal geklappt hat, wird man den lieben. Wie Eric ja schreibt, absurder, einfallsreicher, witziger und abgefahrener ist kaum ein Film. FALILV stellt eine Ausnahme dar und darf genau so sein, wie er ist.  :dodo: Anstrengend ist er aber in jedem Fall, im gleichen Maße aber auch unterhaltsan wie s0w.
Das scheint hier wirklich Ansichtssache zu sein und vielleicht ticke ich in diesem Fall einfach falsch. Meine Mitmenschen mögen den ja auch alle.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Februar 2013, 19:27:22
Vielleicht sind wir alle auch bekloppt und Du bist der normale.  :crazy:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 9 Februar 2013, 19:31:22
Ganz ehrlich, ich finde so richtig geil ist Fear and Loathing, wenn man selbst Erfahrungen mit der Materie gemacht hat. Da muss man noch nicht mal "eine gewisse "geistige Vorbereitung" davor treffen, ich finde man kann sogar über mehr Sachen die man bemerkt lachen, weil Depp und det Toro die Drogeneskapaden 100% lebensecht darstellen und der Film auch nie wirklich übertrieben ist. Man kann sich einfach nur beölen, wenn man sieht was für ne Scheiße die bauen, weil einem das alles so bekannt vorkommt. "Als ich noch dabei war", fand ich den Film nie so lustig wie heute, zwar auch schon lustig, aber jetzt absoluter Knallerfilm. Leider gibt es bei mir ein Synchro Problem, Depp ist auf deutsch besser, aber del Toro auf englisch, 'suckt, ich gucke mittlerweile aber nur noch auf englisch.


edit: 
Zitat von: Mr. Blonde am  9 Februar 2013, 19:27:22
Vielleicht sind wir alle auch bekloppt und Du bist der normale.  :crazy:

Lol.. oder so / das dann auch.  :icon_razz:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 9 Februar 2013, 22:48:52
So, meine Wong Kar-Wai Woche wurde mit 2046 beendet - und ich war eher enttäuscht.

All das, was ich an "In the Mood for Love" so mochte - das Intime, das Intensive - suchte ich ich hier nun vergebens. Nach wie vor ist der Streifen von einer schön melancholischen Stimmung geprägt, welche ich in den anderen Werken Kar-Wais aber schon stärker gespürt habe. Figuren, Handlungsstränge und Zeitebenen zeigen sich zu sprunghaft, um eine wirklich emotionale Bindung zu ermöglichen. Wiederum aber auch nicht sprunghaft genug, um eine elegant gewebte Geschichte-in-der-Geschichte-Struktur aufzubauen - die Sci-Fi-Story ist letztlich nur ein eher nebensächliches Gimmick, hier wurde viel Potenzial für Parallelmontagen liegen gelassen. Auch der Soundtrack gefiel mir in allen anderen Filmen, die ich von Kar-Wai sah, besser - Alles in Allem also ein ernüchterndes Ende dieser kleinen "Kennenlernwoche". 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 10 Februar 2013, 12:32:14

Pff, Wong Kar-Wai ist der global überschätzteste Kitschgrützenrührer überhaupt   :scar:


Zitat von: MMeXX am  8 Februar 2013, 22:40:27
Beim Wildern durch die Sagenwelt bin ich jetzt auf Der 1. Ritter (http://www.ofdb.de/film/36380,Der-1-Ritter) gestoßen

Den hab ich vor etwa 12 Jahren nicht zuende gesehen, schon weil mich der feinsäuberliche Neuschwanstein-Look angeödet hat...

Revolutionary Road (http://www.ofdb.de/film/146817,Zeiten-des-Aufruhrs)

American Beauty revisited, diesmal aber, aufgrund der literarischen Vorlage aus den 50ern, sehr viel düsterer und ohne nervige Teenager :icon_mrgreen:. Zwei Eheleute um die 30, zwei Kinder, ein Häuschen in Suburbia – und die Erinnerungen an das Gefühl und das Vorhaben, etwas Besonderes zu sein und zu tun. Dann die zum Greifen nahe Möglichkeit, aus dem Kleinbürgerkäfig auszubrechen, die Angst vor der Freiheit und die bitteren Folgen der verpaßten Chance...
In diesem dialoglastigen Ehedrama macht Kate Winslet die ganze Arbeit, DiCaprio zieht zum Glück einigermaßen mit (ironische Fußnote der Filmgeschichte: Das Titanic-Traumpaar 10 Jahre später). Michael Shannon hat eine geniale Nebenrolle, die ihn sicher für My Son, My Son oder Take Shelter qualifiziert hat. Roger Deakins spendiert wieder makellose, sommersonnige Bilder, die natürlich den Seelenzustand der Protagonisten konterkarieren. Dadurch und durch die diesmal etwas verkrampft wirkende Leitmotivik von Newmans Musik, die manchmal besser geschwiegen hätte, wird jedoch jede emotionale Wucht immer schön sanft abgefedert. Vielleicht im Sinne des Erfinders, aber trotzdem schade.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 10 Februar 2013, 15:52:51
Zitat von: ratz am 10 Februar 2013, 12:32:14
Zitat von: MMeXX am  8 Februar 2013, 22:40:27
Beim Wildern durch die Sagenwelt bin ich jetzt auf Der 1. Ritter (http://www.ofdb.de/film/36380,Der-1-Ritter) gestoßen

Den hab ich vor etwa 12 Jahren nicht zuende gesehen, schon weil mich der feinsäuberliche Neuschwanstein-Look angeödet hat...

Wie bitte? Ich dachte, man schaut Filme bis zum Ende ...  :anime:



:icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 10 Februar 2013, 16:13:27
"Fear and Loathing in Las Vegas" ist auch nüchtern/ohne entsprechende Selbstversuche ein ziemlich bizarrer Trip.  :icon_cool:

Gestern war mal wieder Lebenszeitverschwendung angesagt:

Cowboys & Aliens (http://www.ofdb.de/film/207752,Cowboys-&-Aliens) (2011)

Die Voraussetzungen für gelungenes Popcorn-Kino waren durchaus gegeben: Clash zweier interessanter, aber gegensätzlicher Genres, ein hochkarätiger Cast und ein ordentliches Budget für optische Überzeugungskraft Hat nur leider nichts gebracht. Dröge, langatmig und unspannend präsentiert man eine 0815 Story ohne jeden Charme und Witz. Die Effekte sind ganz schön anzuschauen (trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass der Film ein 160 Mio Budget hatte), und Craig und Ford spielen solide. Mehr fällt mir keine 24 Stunden später zu diesem Langweiler schon nicht mehr ein. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 10 Februar 2013, 18:21:16
Zitat von: ratz am 10 Februar 2013, 12:32:14
Zitat von: MMeXX am  8 Februar 2013, 22:40:27
Beim Wildern durch die Sagenwelt bin ich jetzt auf Der 1. Ritter (http://www.ofdb.de/film/36380,Der-1-Ritter) gestoßen

Den hab ich vor etwa 12 Jahren nicht zuende gesehen, schon weil mich der feinsäuberliche Neuschwanstein-Look angeödet hat...

1. Gut gekontert von Dex. :icon_lol:

2. Aber heute bist du nicht mehr so oberflächlich, oder!? ;)

3. Hab jetzt Hartmanns Erec angefangen. Da sind satte 140 Leute an der Tafelrunde. :icon_eek: Das müsste mal ordentlich verfilmt werden.


Zitat von: DisposableMiffy am 10 Februar 2013, 16:13:27Gestern war mal wieder Lebenszeitverschwendung angesagt:

Cowboys & Aliens (http://www.ofdb.de/film/207752,Cowboys-&-Aliens) (2011)

Die Voraussetzungen für gelungenes Popcorn-Kino waren durchaus gegeben: Clash zweier interessanter, aber gegensätzlicher Genres, ein hochkarätiger Cast und ein ordentliches Budget für optische Überzeugungskraft Hat nur leider nichts gebracht. Dröge, langatmig und unspannend präsentiert man eine 0815 Story ohne jeden Charme und Witz. Die Effekte sind ganz schön anzuschauen (trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass der Film ein 160 Mio Budget hatte), und Craig und Ford spielen solide. Mehr fällt mir keine 24 Stunden später zu diesem Langweiler schon nicht mehr ein. 5/10
Ja, ich finde auch, dass die Wüstengegend sinnbildlich zu verstehen ist: Viele Möglichkeiten, aber irgendwie ist nichts zu sehen. Irgendwie kein Totalausfall, aber andererseits zündete fast gar nichts in dem Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 Februar 2013, 23:08:53
Da es morgen mit den Klausuren so richtig losgeht, sollte es heute was Locker-Leichtes sein, bei dem man keinesfalls den Kopf einschalten muss und wo ich eh keine großen Erwartungen hegte. So landete Larry Crowne in der Watchlist.

Wie vermutet plätschert der Streifen ohne große Positiv- oder Negativpunkte vor sich hin. Auf Überraschungen sollte man genre-typisch lieber nicht setzen, ebenso wenig wie auf große Lacher oder großes Drama - diese RomCom ist schlicht ein bodenständiger, naiv-verklärter (so ein Studium will ich auch mal haben!) Happen für den kleinen Hunger. Hanks spielt recht charmant, während Roberts bei mir eh immer einen schweren Stand hat - ist hier nicht anders. Auf der Habenseite sehe ich einen sympathischen Soundtrack und "Sulu" als Wirtschaftsprof, welcher mich mit seiner eigenwilligen Art an manche Lehrkräfte bei uns erinnerte. Geguckt, nicht wirklich geärgert, bald mehr oder minder vergessen. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 11 Februar 2013, 00:06:54
Loaded Weapon 1

Unterhaltsame, gut besetzte und sehr kurzweilige Parodie, die mir besser gefallen hat als bspw. "Hot Shots", an geniale Meisterwerke wie "Die Nackte Kanone" aber nicht heranreicht. Manche Szenen haben mich irgendwie an "Pulp Fiction" erinnert - zum Beispiel die Szene, in der sich Colt und Luger im Auto unterhalten sowie die Szene, in der die beiden vor einer Tür stehen (ich glaube, Luger fragt, ob man "es auf seine Weise machen" solle oder so) - das ist erstaunlich und kann nur ein Zufall sein, da PF ja erst 1994 erschien, LW jedoch '93.  :D Die Gags sind manchmal einfach zu primitiv, um einen wirklich begeistern zu können, aber für locker-leichte Unterhaltung reicht das allemal.  ;)

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 Februar 2013, 00:19:00
Dann hat Pulp Fiction von Lethal Weapon 1-3 abgeguckt.


Loaded Weapon 1 ist natürlich genial. Dagegen sind die heutigen Filmparodien, an deren Filmtitel am Ende ein -Movie steht, nur peinlich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ong-Bockel am 11 Februar 2013, 00:21:24
Ewig her, dass ich den sah! Aber zwei Dialoge haben sich fest in mein Hirn eingebrannt: "Ist sie das?" - "Nein! Das ist ihr Foto!" sowie "Das Wort heißt nichts und nicht nüschts! Da ist kein ü und kein sch! Das heißt nichts!" :laugh:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 11 Februar 2013, 00:37:09
Zitat von: Ong-Bockel am 11 Februar 2013, 00:21:24"Das Wort heißt nichts und nicht nüschts! Da ist kein ü und kein sch! Das heißt nichts!" :laugh:
Ich weiß gar nicht, was da im Original gesagt wird, aber das Ding ist schon seit tausenden Monden ein immer wieder gern genutzter Running Gag.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 11 Februar 2013, 00:38:46
Zitat von: Ong-Bockel am 11 Februar 2013, 00:21:24
Ewig her, dass ich den sah! Aber zwei Dialoge haben sich fest in mein Hirn eingebrannt: "Ist sie das?" - "Nein! Das ist ihr Foto!" sowie "Das Wort heißt nichts und nicht nüschts! Da ist kein ü und kein sch! Das heißt nichts!" :laugh:

Ja, die Szenen fand ich auch genial.  :hurra: Das kommt bei dem Film auch noch hinzu und macht ihn zusätzlich attraktiv, nämlich, dass er aus heutiger Sicht unheimlich politisch inkorrekt ist. Schade, dass solche Filme nicht mehr gedreht werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Februar 2013, 03:06:32
Die hier beweisen, dass ihr lügt:

(http://oi43.tinypic.com/s3lw7r.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: El_Hadschi am 11 Februar 2013, 03:44:59
Zitat von: DisposableMiffy am 10 Februar 2013, 16:13:27
Mehr fällt mir keine 24 Stunden später zu diesem Langweiler schon nicht mehr ein. 5/10


Ging mir genauso. Einer der wenigen Filme, bei dem ich tatsächlich eingeschlafen bin. :icon_redface: :scar:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 11 Februar 2013, 06:30:32
Chained (2012)
Nach dem ziemlich schlechten Surveillance griff Jennifer Lynch diesmal in die Vollen.
Der hier ist ein ziemlich abgruendiger Serienkiller-Film mit nem absolut genialen Vincent D'Onofrio, der hier definitiv Mut zur Haesslichkeit beweist.
Die Story hat nen ziemlich interessanten Twist verglichen zu den herkoemmlichen Serienkiller-Filmen.
Unbedingte Empfehlung, schwanke noch zwischen 7 und 8 Punkten.

Here Comes The Boom (2012)
Bitte sagt mir ich bin nicht der Einzige hier drin der den hier richtig gut gefunden hat.
Mir schwante Uebles als ich "A Happy Madison Production" im Vorspann las.
Aber:
Ueberzeugende Kaempfe, bis auf
Spoiler: zeige
das Ankotzen
gute und so gut wie immer zuendende Gags, passender Soundtrack und wirklich ne gute Darstellerriege hielten mich nonstop bei der Stange.
Ich fieberte sogar bei den Kaempfen mit.  :icon_eek:
7/10 Punkten, extrem ueberrascht von dem hier.

Hotel Transylvania (2012)
Nach Frankenweenie und ParaNorman ein weiterer richtig guter Animationsfilm aus dem Horrorbereich.
Hier hat man sich richtig Muehe gegeben etliche Monster zu erschaffen und sie mit viel Liebe zum Detail zu animieren bzw. auszustatten.
Flott inszeniert und wirklich lustig ohne viel Leerlauf, gibt lockere 7/10 Punkten

Iron Sky (2012)
Hm, Deutschland + Amateurfilm = mir schwant Uebles.
Wurde jedoch (ja ja, schon wieder) angenehm ueberrascht hier.
Ist zwar nicht der grosse Wurf geworden, hab mich aber anstaendig unterhalten gefuehlt.
Trotz der omni-praesenten CGI fuehlte es sich irgendwie auch nicht  so ganz wie eine Amateurfilm an.
Gibt so knappe 6/10 Punkten, ganz nett. Lohnt jedoch keine Zweitsichtung.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 Februar 2013, 10:50:52
Madhouse (http://www.ofdb.de/film/10023,Madhouse)

John Larroquette und Kristie Alley geht's eigentlich sehr prächtig. Doch dann kommt immer mehr Verwandtschaft ins Haus...

Äußerst witzig, die Synchro tut ihr Übriges. Einige Wortspiele klappen nicht ganz (z.B. "Mr. Bannister, wollen sie mit mir bumpen?" "Ähhhh, nein, es gibt ...Gesetze." - trotzdem lustig. :icon_lol:) andere werden noch ausgebaut ("Some people don't have cars." "Who cares about them." wird zu "Manche Menschen haben nichtmal ein Auto." "Die können ja Hubschrauber nehmen."). Der TV-Mitschnitt, den ich geschaut hab, ist wohl ein wenig gekürzt (nur ca. 82 Min.), tut dem Ganzen aber keinen großen Abbruch. Hier dürfte gerne mal eine ordentliche DVD/Blu-ray erscheinen! 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 Februar 2013, 18:40:46
...und jetzt ein paar Kurzfilme, nämlich die für den Oscar nominierten Animationsfilmchen. (Ausgenommen "Paperman/Im Flug erobert".)

Zu sehen bspw. hier: firstshowing.net (http://www.firstshowing.net/2013/watch-all-five-of-the-2013-best-animated-short-film-nominees-in-full/)

Adam and Dog (http://www.ofdb.de/film/240827,Adam-and-Dog)
Nette Grundidee, bei der die Schöpfungsgeschichte um den besten Freund des Menschen erweitert wird. 5/10

Maggie Simpson In: The Longest Daycare (http://www.ofdb.de/film/227929,Der-L%C3%A4ngste-Kita-Tag)
Ja, da werden Erinnerungen an eine der guten alten Folgen wach. Auch hier wird Maggie wieder in die Ayn Rand School for Tots gebracht und bekommt es mit ihrem ärgsten Feind (Das Baby mit nur einer Augenbraue) zu tun. Die Hinweise auf den Ausgang der Geschichte werden gleichzeitig deutlich verteilt, kommen aber doch dezent überraschend. 6/10

Head over Heels (http://www.ofdb.de/film/240291,Head-Over-Heels)
Claymation über ein alterndes Paar, dass sich versinnbildlicht unter einem Dach auseinandergelebt hat. Rührend und komisch zugleich. 7/10

Fresh Guacamole (http://www.ofdb.de/film/238523,Fresh-Guacamole)
Nachos mit Dip auf etwas andere Art und Weise. Würfel, Monopoly-Häuser und Handgranaten haben sicher nie besser geschmeckt! 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 Februar 2013, 21:47:52
In meiner Jugend mochte ich Manny Coto´s ,,Dr. Giggles" (1992) ganz gern. 20 Jahre später hat ,,Warner Bros." den Streifen in den USA nun sogar auf BluRay veröffentlicht – was mir wiederum die (willkommene) Gelegenheit bot, meine Erinnerungen an das Werk aufzufrischen und zu sehen, wie jenes den Zahn der Zeit seither denn so überstanden hat. Inhaltlich vereint der Film derart viele Klischees (dumme Verhaltensweisen von Cops, Teens etc.) sowie Versatzstücke anderer ,,Genre-Kollegen" (siehe vor allem John Carpenter´s ,,Halloween"), dass es fast schon an eine Parodie grenzt – doch stimmt der Härtegrad und sind die Kills (primär dank diverser ,,zweckentfremdeter" Arztinstrumente) durchaus abwechslungsreich geraten. Ebenfalls sehr präsent ist ein gewisser schwarzer Humor – in erster Linie vertreten durch eine Vielzahl an ,,Mediziner-Sprüchen" (á la ,,If you think that's bad, wait until you get my bill!"), was insgesamt ,,ganz okay" funktioniert, im Gegensatz etwa zu den ähnlich gestrickten One-Linern von ,,Mr. Freeze" in ,,Batman&Robin". In der Titelrolle überzeugt Larry Drake (,,Darkman") als irrer Möchtegern-Arzt, der seinen Jahre zuvor gelynchten (nahezu gleichermaßen verrückten) Vater sowohl zu rächen als auch stolz zu machen gedenkt – und als ,,Final Girl" ist hier die süße wie anständig agierende Holly Marie Combs (vor ihrem Durchbruch in der Serie ,,Charmed") mit von der Partie. Die meisten übrigen Protagonisten sind im Prinzip bloß reines Kanonenfutter: Sie werden zu Opfern, bevor man sie überhaupt einigermaßen ,,kennen gelernt" hat. Weder unbedingt creepy noch spannend, ist der Streifen dennoch passabel unterhaltsam und kurzweilig. In Sachen Bewertung würde ich ihm eine ,,solide 6/10" geben – mit einem gewissen Nostalgiebonus gern auch noch einen zusätzlichen Punkt (auf der gängigen 10er-Skala) mehr...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 14 Februar 2013, 13:40:43

Panzerkreuzer Potemkin (http://www.ofdb.de/film/8449,Panzerkreuzer-Potemkin)

Irgendwo hab ich mal gelesen, daß dies der am wenigesten gesehene Klassiker sei – den Schuh muß ich mir inzwischen nicht mehr anziehen, so oft wie ich ihn gesehen hab, u.a. durch das Vorführen im Freundeskreis usw., man hat ja eine filmerzieherische Verantwortuing  :icon_mrgreen: Begeistert bin ich jedes Mal wieder von Aufwand, Technik und Effekt. Besonders in Verbindung mit der perfekt zugeschnittenen, anspielungsreichen (Internationale, Brüder zur Sonne), energetischen, treibenden Musik von Edmund Meisel fühle ich mich nach jeder Sichtung bereit, loszuziehen und Aristokraten an Laternenmasten aufzuknüpfen ...
Und überhaupt ist es sehr gesund, sich ab und zu einen Stummfilm einzupfeifen, um z.B. von festgefahrenen Continuity-Sehgewohnheiten den Staub zu blasen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 14 Februar 2013, 16:15:29
Into The Wild - Ich bin über die gesamte Laufzeit das Gefühl nicht losgeworden, dass Sean Penn den Kerl bewundert. Ich kann keinerlei Respekt für sein Handeln aufbringen und sympathisch ist er mir auch nicht. Der Versuch, den Mythos um die Figur mit gewaltigen Bildern, so wundervoll sie auch sind, zu transportieren, wenn nicht sogar zu verstärken, schlägt für mich somit fehl. Hätte mir gewünscht, dass er sich diesem Egomanen etwas kritischer nähert, da reichen die 08/15 Kommentare aus dem Off leider nicht aus. Visuell eine Wucht, keine Frage, moralisch äußerst fragwürdig. 5/10

A Hole In My Heart - Es gibt Filme, die man besser nicht mit einer Note versieht, da sie sich jeglichen Konventionen gnadenlos verweigern. Dieser ist so ein Fall. Sicher nicht der stärkste der KK-Reihe, aber wegen der teils sehr bedrückenden Intensität ist der Film für all jene, die für Ungewöhnliches aufgeschlossen sind (auch mit dem Risiko, es hinterher zu bereuen) durchaus einen Blick wert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 14 Februar 2013, 23:33:40
Zitat von: soisdas am 14 Februar 2013, 16:15:29
Into The Wild - Ich bin über die gesamte Laufzeit das Gefühl nicht losgeworden, dass Sean Penn den Kerl bewundert. Ich kann keinerlei Respekt für sein Handeln aufbringen und sympathisch ist er mir auch nicht. Der Versuch, den Mythos um die Figur mit gewaltigen Bildern, so wundervoll sie auch sind, zu transportieren, wenn nicht sogar zu verstärken, schlägt für mich somit fehl. Hätte mir gewünscht, dass er sich diesem Egomanen etwas kritischer nähert, da reichen die 08/15 Kommentare aus dem Off leider nicht aus. Visuell eine Wucht, keine Frage, moralisch äußerst fragwürdig. 5/10

Habe ich anders gesehen, nämlich: moralisch ist das Ganze ein Dilemma und der rücksichtslose Egotrip
Spoiler: zeige
führt am Ende in die Sackgasse, was auch McCandless schließlich bemerkt, aber da ist es zu spät, er ist wörtlich zu weit gegangen
. Ich muss aber auch zugeben, dass ich für den Gedanken dieses konsequenten spirituellen Aussteigertums trotz aller Unmöglichkeit empfänglich bin, was sicher eine gute Voraussetzung zugunsten des Films ist. Dennoch glaube ich nicht mal, dass der Film zur Bewunderung oder gar Nachahmung aufrufen will.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Reiben am 15 Februar 2013, 15:40:33
Zitat von: pm.diebelshausen am 14 Februar 2013, 23:33:40
Zitat von: soisdas am 14 Februar 2013, 16:15:29
Into The Wild - Ich bin über die gesamte Laufzeit das Gefühl nicht losgeworden, dass Sean Penn den Kerl bewundert. Ich kann keinerlei Respekt für sein Handeln aufbringen und sympathisch ist er mir auch nicht. Der Versuch, den Mythos um die Figur mit gewaltigen Bildern, so wundervoll sie auch sind, zu transportieren, wenn nicht sogar zu verstärken, schlägt für mich somit fehl. Hätte mir gewünscht, dass er sich diesem Egomanen etwas kritischer nähert, da reichen die 08/15 Kommentare aus dem Off leider nicht aus. Visuell eine Wucht, keine Frage, moralisch äußerst fragwürdig. 5/10

Habe ich anders gesehen, nämlich: moralisch ist das Ganze ein Dilemma und der rücksichtslose Egotrip
Spoiler: zeige
führt am Ende in die Sackgasse, was auch McCandless schließlich bemerkt, aber da ist es zu spät, er ist wörtlich zu weit gegangen
. Ich muss aber auch zugeben, dass ich für den Gedanken dieses konsequenten spirituellen Aussteigertums trotz aller Unmöglichkeit empfänglich bin, was sicher eine gute Voraussetzung zugunsten des Films ist. Dennoch glaube ich nicht mal, dass der Film zur Bewunderung oder gar Nachahmung aufrufen will.

Ich muss auch eher diebel rechtgeben. Grade die Tatsache, dass McCandless eigentlich sehr sympathisch ist, dass er etwas sympathisches tut und dass das etwas ist, das er einen Traum verwirklicht, den viele haben - grade dass ist ja das tragische Element an der Sache. Ich finde es zu einfach, ihn als unfähigen Deppen darzustellen, der durch eigenes Versagen gescheitert ist. Auf einer übergeordneten Ebene stellt sich doch die viel interessantere Fragen: Ist sein Vorhaben in unserer Welt/Gesellschaft überhaupt durchführbar? Wurde er von äußeren Einflüssen in diese ausweglose Situation getrieben? Warum wachsen wir als Menschen so auf, dass wir in unserer natürlichen, ursprünglichen Umgebung nicht überlebensfähig sind? Und ist das wirklich so schlimm?

Ich denke daher, dass der Film auch ohne dass man dem Aussteigertum positiv gegenüber steht, durchaus interessante Aspekte aufweist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 15 Februar 2013, 22:40:30
French Connection

Nachdem ich den meiner Meinung nach sehr behäbigen "Bullitt" gesehen habe, hieß es:

Zitat von: Mr. Blonde am 27 Januar 2013, 23:52:08
Ja, lass das lieber und auch um "French Connection" solltest Du leider einen Bogen machen. Wobei Dir da was entgeht.  :icon_confused:

Ich hab's natürlich nicht gelassen. Und das ist auch gut so: "French Connection" ist im direkten Vergleich der viel flottere Film - flottere Inszenierung, flottere Sprüche, usw.
Dass mal das eher unglamouröse Brooklyn als Location dienen durfte, war eine schöne Abwechslung zum heutigen Manhattan-Overkill und passte zudem perfekt zum realistisch-rohen Charme des Streifens. Besonders gelungen fand ich, wie bei den Beschattungen mit einfachsten Mitteln ein starkes Maß an Spannung erzeugt wurde - so stört es dann auch kein bisschen, dass es eher wenig direkte Action gibt. Die hat es dann aber in sich: Ich persönlich meine, dass die Verfolgungsjagd
Spoiler: zeige
zwischen Auto und Hochbahn
sogar besser als die berühmt-berüchtigte Sequenz aus "Bullitt" ist.
Was leider gar nicht ging und auch in meine Wertung einfließt: Die deutsche Syncro. Im Original wird offensichtlich französisch gesprochen (es waren ja sogar noch die englischen Untertitel vorhanden...), hierzulande gibt's akzentfreies Deutsch auf die Ohren. Dass wirkt nicht einfach nur unpassend, sondern erschwert anfangs sogar die Zuordnung der einzelnen Figuren. Sehr ärgerlich.
Ein meist ruhiger, dadurch aber nicht minder spannender Thriller mit missratener Eindeutschung. 8/10

Mindhunters

FBI-Profiler werden zur Abschlussprüfung auf eine isolierte Insel gesteckt und sollen dort eine Simulation lösen - nur dummerweise macht ein echter Mörder die Runde. Das Grundkonzept klingt ziemlich vielversprechend, die letztliche Umsetzung ist jedoch eher so lala. Die Charaktere sind nur halb so klug, wie sie gerne wären, weshalb schließlich auch eher auf die direkte Bedrohung als auf subtile Spannung gesetzt wird. Kurzweilig anzusehen ist die Killer-Suche nach wie vor, dennoch denkt man sich die ganze Zeit: Was wäre wohl mit durchdachterem Drehbuch und besseren Dialogen drin gewesen? Eher ein etwas anderer Slasher-Film als packender Psycho-Thriller - schade, Potenzial verschenkt. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 15 Februar 2013, 22:57:56
@pm.diebelshausen und Reiben

Grundsätzlich kann man da gar nicht widersprechen und ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass die Figur von vorneherein ein schweren Stand bei mir hatte, was ganz klar auch Einfluss auf die Beurteilung hat. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die man (m.E.) objektiv gesehen nicht verleugnen kann: dem Film fehlt die nötige Distanz zur Figur, um eben die Fragen aufzuwerfen, die nötig sind. Die stellt man sich zwar, aber eher aus eigenem Antrieb und dem Hintergrund, dass es diesen Menschen tatsächlich gab.
Spoiler: zeige
Dass er beispielsweise alle Menschen, denen er auf einer Reise begegnet, im Prinzip ausnutzt, wird zu einseitig als Hilfsbereitschaft der anderen dargestellt.
Er selbst spielt dabei immer nur die Rolle des bewundernswerten Idealisten. Da fehlt mir die kritische Distanz. Dann kommt noch hinzu,
Spoiler: zeige
dass verschwiegen wird, unter welchen Bedigungen er gestorben ist. Ich kenne seine Geschichte zwar nur aus dem Film, habe aber gelesen, dass er nicht weit entfernt von einem Highway und einer Stadt campiert hat.
Das ist nicht nur verantwortungslos gegenüber sich selbst, sondern vor allem seiner Familie und denjenigen, die seinen Weg der Selbstfindung als Vorbild nehmen. Hätte mir gewünscht, dass der Film diese Dinge anspricht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 15 Februar 2013, 23:20:41
@ Teppi

Gut zu wissen, dass Du es dann doch versucht hast.  :icon_mrgreen:

Ich weiß gar nicht mehr, aber mir gefiel die schnoddrige Synchro von Hackman ziemlich gut, allerdings waren die französischen Passagen echt sinnfrei eingedeutscht, wie Du ja schreibst. Sind da nicht sogar trotzdem eingebrannte Untertitel zu sehen? Möchte meinen, dass man englische Untertitel hatte, was die dt. Fassung umso merkwürdiger machte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 15 Februar 2013, 23:33:58
Zitat von: Mr. Blonde am 15 Februar 2013, 23:20:41
Sind da nicht sogar trotzdem eingebrannte Untertitel zu sehen? Möchte meinen, dass man englische Untertitel hatte, was die dt. Fassung umso merkwürdiger machte.

Genau so ist es. Das wirkte schon ziemlich unschön - schade, dass man da nichts nachbessern konnte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 15 Februar 2013, 23:56:51
Zitat von: soisdas am 15 Februar 2013, 22:57:56
@pm.diebelshausen und Reiben

Grundsätzlich kann man da gar nicht widersprechen und ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass die Figur von vorneherein ein schweren Stand bei mir hatte, was ganz klar auch Einfluss auf die Beurteilung hat. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die man (m.E.) objektiv gesehen nicht verleugnen kann: dem Film fehlt die nötige Distanz zur Figur, um eben die Fragen aufzuwerfen, die nötig sind. Die stellt man sich zwar, aber eher aus eigenem Antrieb und dem Hintergrund, dass es diesen Menschen tatsächlich gab.
Spoiler: zeige
Dass er beispielsweise alle Menschen, denen er auf einer Reise begegnet, im Prinzip ausnutzt, wird zu einseitig als Hilfsbereitschaft der anderen dargestellt.
Er selbst spielt dabei immer nur die Rolle des bewundernswerten Idealisten. Da fehlt mir die kritische Distanz. Dann kommt noch hinzu,
Spoiler: zeige
dass verschwiegen wird, unter welchen Bedigungen er gestorben ist. Ich kenne seine Geschichte zwar nur aus dem Film, habe aber gelesen, dass er nicht weit entfernt von einem Highway und einer Stadt campiert hat.
Das ist nicht nur verantwortungslos gegenüber sich selbst, sondern vor allem seiner Familie und denjenigen, die seinen Weg der Selbstfindung als Vorbild nehmen. Hätte mir gewünscht, dass der Film diese Dinge anspricht.

Auch @Reiben: vielleicht habe ich das nicht klar formuliert, aber ich finde den Kelr in der Tat ebenfalls unsympathisch. Ich finde nur nicht, dass der Film da allzu viel festlegt, sondern eine Bewertung doch weitestgehend dem Zuschauer überlässt, trotz der ganzen neoromantischen Naturduselei, die er inszeniert. Und aus deren wohl unvermeidbaren auf-der-Stelle-Treten er sich immer wieder nur mithilfe der Platzierung des Soundtracks halbwegs retten kann. Ich glaube, ich erlebte die Hauptfigur als grausam sich selbst und anderen gegenüber. Aber: eine Grausamkeit, die aus der fast verzweifelten, aber doch zuversichtlichen Konsequenz gegenüber unserer modernen Zivilisation resultiert; eine Grausamkeit, die dem Zielort, nämlich dem nackten (Über)Leben auf dem Stück Gestein "Erde" entspricht, sozusagen experimentell entspricht; und vor allem: eben eine Grausamkeit, die nicht endgültig ist, nicht Dogma bleibt und insofern idealisiert wird, sondern die lernt und Teil eines Entwicklungsprozesses ist, eines ungewöhnlichen da unethischen Vorstoßes, der am Ende durchaus nicht Lobpreisung durch den Film erfährt, sondern zumindest mich in einer nicht unbedingt mitleidigen aber gerührten Stimmung zurücklässt, die mit dem Dilemma menschlichen Daseins zu tun hat.

"Richtiger" finde ich meine Sichtweise übrigens nicht, nur "anders". ;O)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Reiben am 16 Februar 2013, 02:19:25
Zitat von: pm.diebelshausen am 15 Februar 2013, 23:56:51

Auch @Reiben: vielleicht habe ich das nicht klar formuliert, aber ich finde den Kelr in der Tat ebenfalls unsympathisch. Ich finde nur nicht, dass der Film da allzu viel festlegt, sondern eine Bewertung doch weitestgehend dem Zuschauer überlässt, trotz der ganzen neoromantischen Naturduselei, die er inszeniert. Und aus deren wohl unvermeidbaren auf-der-Stelle-Treten er sich immer wieder nur mithilfe der Platzierung des Soundtracks halbwegs retten kann. Ich glaube, ich erlebte die Hauptfigur als grausam sich selbst und anderen gegenüber. Aber: eine Grausamkeit, die aus der fast verzweifelten, aber doch zuversichtlichen Konsequenz gegenüber unserer modernen Zivilisation resultiert; eine Grausamkeit, die dem Zielort, nämlich dem nackten (Über)Leben auf dem Stück Gestein "Erde" entspricht, sozusagen experimentell entspricht; und vor allem: eben eine Grausamkeit, die nicht endgültig ist, nicht Dogma bleibt und insofern idealisiert wird, sondern die lernt und Teil eines Entwicklungsprozesses ist, eines ungewöhnlichen da unethischen Vorstoßes, der am Ende durchaus nicht Lobpreisung durch den Film erfährt, sondern zumindest mich in einer nicht unbedingt mitleidigen aber gerührten Stimmung zurücklässt, die mit dem Dilemma menschlichen Daseins zu tun hat.

"Richtiger" finde ich meine Sichtweise übrigens nicht, nur "anders". ;O)

@diebel: Findest du sein Vorhaben unsympatisch, die Art und Weise wie er daran geht, was er für ein Mensch ist oder wie er dargestellt wird?

@soisdas &diebel: Ich bewerte die Tatsache, dass er sich völlig kompromisslos seinem Weg verschrieben hat und von dem auch trotz hoher Risiken nicht abweicht, durchaus positiv. Dass er dabei Menschen vor den Kopf stößt, denen er etwas bedeutet und die ihm etwas bedeuten ist Teil dieser Kompromisslosigkeit und für ihn der einzige Weg sich aus jeder sozialen Bindung zu lösen. Ob er verantwortungslos ist, lässt sich nicht so einfach sagen, da man nicht genau weiß, ob ihm die Risiken seines Vorhabens bewusst waren. Ich behaupte schon, bzw. dass er ganz bewusst auf jede Form der Absicherung verzichtet hat (bspw. eine Karte mitzunehmen). Es mag schwer zu verstehen oder gar gutzuheißen sein, dass jemand Risiken eingeht, die er in unserer Welt heutzutage eigentlich einfachst hätte vermeiden können, aber für sein in seiner Ursprünglichkeit radikales Verhalten ist das nur konsequent, aber nicht verantwortungslos. Auf ein alltägliches Beispiel übertragen könnte man sonst ja auch sagen, dass es verantwortungslos ist, heutzutage kein Handy dabeizuhaben, da es ja sein könnte, dass man in einem Notfall schnell Hilfe holen muss, was sonst nicht möglich ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 16 Februar 2013, 02:43:19
Zitat von: Reiben am 16 Februar 2013, 02:19:25@diebel: Findest du sein Vorhaben unsympatisch, die Art und Weise wie er daran geht, was er für ein Mensch ist oder wie er dargestellt wird?

Was er für ein Mensch ist - kann ich schwer sagen, das ist eine diffuse Kategorie, finde ich. Am ehesten bezieht sich mein "unsympathisch" wohl auf die Art und Weise seines Sozialverhaltens und das Kaliber seiner Egonummer. Sympathieträger war er für mich nicht, seine Motivation, sein Ansinnen, seine Perspektive aber schon. "Verantwortungslos" geht mir auch zu weit. Er löst sich schließlich, und das darf er als Mensch, der keine eigene Familie gegründet hat, aus allen Verantwortungen. Da passt auch das Handybeispiel. Man könnte fragen, ob es verantwortungsloser ist, einen Menschen in dese Welt zu setzen, oder sich selbst dieser Welt zu entziehen. Im Zentrum steht für mich jedenfalls die These, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und ohne ein menschliches Gegenüber vor die Hunde geht. Das legt mir der Film nahe, nicht, dass es toll ist, andere zu benutzen, zu enttäuschen oder ihnen zu entgehen. Und darin ist mir wiederum der Film sympathisch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 16 Februar 2013, 13:14:51
Zitat von: Bretzelburger am 28 Januar 2013, 15:11:00Endlich habe ich die zweistündige us-amerikanische, von Friedkin autorisierte Fassung gesehen, leider nur im falschen Bildformat. Die deutsche Videoveröffentlichung ist zwar im korrekten Bildformat, aber 30 Minuten kürzer und frei zusammen geschnippelt. Dort sind sogar ein paar Szenen, die in der US-Fassung nicht zu sehen sind, enthalten, aber diese zitieren Clouzots Film genau und wurden von Friedkin deshalb nicht verwendet - auf so etwas hat die deutsche Veröffentlichung keine Rücksicht genommen.
Friedkin hat getwittert, dass von dem Film derzeit ein Master neu abgetastet wird! :love: (Under er nicht bei Criterion erscheinen wird...) Aber das lässt auf eine ordentliche VÖ hoffen! Siehe auch: https://twitter.com/WilliamFriedkin
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 17 Februar 2013, 14:45:13
Ripper: Letter From Hell (2001)
Ich hab mich irgendwo zwischen Moonshade's (hohl und dumm) und Hankey's Bewertung (ganz unterhaltsam, jedoch mit Makeln) eingependelt.
Er hielt mich bei der Stange, war eigentlich ganz unterhaltsam, hat jedoch definitiv seine Fehler.
Ich fand Bruce Payne ehrlich gesagt ziemlich gut, Juergen Prochnow war an der Grenze zum Overacting.
Die Morde sind wirklich gelungen, leider (per IMDB) fuer ein R-Rating gekuerzt worden.
Hat da jemand genauere Informationen?
5/10 Punkten (tendiere da eher zu Guilty Pleasure da ich Slasher wirklich mag ;))

Ripper 2: Letter From Within (2004)
Autsch, das ist wirklich das Einzige was mir zu dem Film einfaellt.
Unsagbar schlechte CGI, noch schlechtere Darsteller und Inszenierung, absoluter Bodensatz.
Lasst bloss die Finger von dem hier.
1/10 Punkten
P.S.: Dieses IMDB-Zitat lies mich wirklich auflachen: "there are many beautiful women and breasts; the death scenes, the special effects and the atmosphere are great for a B-movie".
Nope, gut sieht anders aus.  :D

The Theatre Bizarre (2011)
Kleine Horrorgeschichten mit ner ziemlich netten Rahmenhandlung, getragen von einem hervorragenden Udo Kier.
Das alleine macht definitiv das Ansehen wert.
Die Geschichten sind sehr verschieden, von Gore ueber Fantasy, Horror und sogar eine ziemlich ruhige Geschichte ueber Leben und Tod.
Ist definitiv ein guter Mix geworden, fuer Horror-Freunde definitiv zu Empfehlen.
Schwaechste Folge meiner Meinung nach war Sweets, beste Folge(n) war The Mother Of Toads, dicht gefolgt von The Accident.
Gibt 6.5/10 Punkten
Bin definitiv gespannt auf den Zweiten.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 17:16:20
"Johnny zieht in den Krieg"

Äußerst bitterer Antikriegsfilm mit satirischen Zügen und einigen psychedelisch angehauchten Momenten. Im Vergleich zu ähnlichen Vertretern des Genres kommt der Film nahezu ohne Kriegsszenen aus, sondern beschäftigt sich mit dem, was hinterher vom Menschen übrig bleibt - psychisch und physisch. Eine gelungene Abwechslung also und gleichzeitig ein klaustrophobischer Albtraum, wenn der eigene Körper zum Sarg wird.

Hin und wieder etwas albern, wahrscheinlich um das Thema etwas aufzulockern. Ich empfand es als etwas unpassend, da es mich oftmals aus dieser recht aussichtslosen Stimmung herausriss. Joes anfangs recht naive und hoffnungslos postive Einstellung zu der Situation, welche wahrscheinlich der einzige Grund ist, nicht wahnsinnig zu werden, erfordert zunächst etwas Geduld. Das legt sich aber.

Wenn es keine Romanvorlage gibt, Respekt. Näher an die Monologe und Beschreibungen eines Buches kommt wohl kein Film heran. Zeitweise kann "Johnny got his Gun" sogar als Hörspiel funktionieren. Ein weiterer sehr interessanter Aspekt.

Da würde ich 7,5/10 vergeben, da ich mit den satirischen Spitzen wenig anfangen konnte.

Und ja: Natürlich hat mich Metallicas "One" auf den Film gebracht.  :dodo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 17 Februar 2013, 18:14:05
In einer Art Selbstexperiment habe ich mal einen etwa einwöchigen Großangriff auf diverse öffentlich-rechtliche Sender und deren Mediatheken gestartet. Dabei war viel (Unter)Durchschnittliches dabei, aber auch ein paar unerwartete Sachen...

Tatort: Restrisiko (http://www.ofdb.de/film/20160,Tatort-Restrisiko)
Mord an einer Frau in der Karnevalszeit direkt vor einer psychatrischen Einrichtung. Der Fall wird durch allerlei Verbindungen/Liebeleien etc. zwischen den verschiedenen Beteiligten/Verwandten/Bekannten geprägt, die letztlich auch beim Motiv einfließen. Ballauf/Schenk sind ganz ordentlich aufgelegt. Kommt aber über Mittelmaß nicht hinaus. 5/10

Einsatz in Hamburg: Mord an Bord (http://www.ofdb.de/film/239339,Einsatz-in-Hamburg-Mord-an-Bord)
Eine Frau, die an Bord eines Kreuzfahrtschiffes für Unterhaltung gesorgt hat, wird tot aufgefunden. Die drei Ermittler nehmen kurzerhand an der nächsten Reise teil, um den Mörder an Bord zu finden... Tja, ich wusste gar nicht, dass Bretzelburger auch Schauspieler ist. Hannes Hellmann hat mich auf jeden Fall rein äußerlich durchaus an unseren Forenkollegen hier erinnert. Die Grundidee (Ermittlung an "geschlossenem" Ort, an dem keiner fliehen kann) finde ich sehr interessant. Dazu natürlich die "üblichen" Verdächtigen, die sich ungeheuer nervös verhalten, es dann aber doch nicht sind. Sehr gefallen haben mir die Schlußaufnahmen in Lissabon, was vor allem daran liegt, dass ich letztes Jahr mal kurz dort war. War insgesamt in Ordnung 5/10

Dora Heldt: Ausgeliebt (http://www.ofdb.de/film/239370,Dora-Heldt-Ausgeliebt)
Ich gestehe, ich hatte irgendwie mit Liebesgebimsel in Richtung Rosamunde Pilcher gerechnet. Aber weit gefehlt. Frau wird an ihrem Geburtstag vom Ehemann (Äffare mit bester Freundin der Gattin) verlassen, versucht sich zu finden. Durchaus klischeehafter Ablauf, aber immerhin mit nicht völlig Happy-End. Am besten/lustigsten waren die männlichen Nebenrollen (Vater der Hauptdarstellerin und Fischverkäufer). 6/10

Brücke zum Herzen (http://www.ofdb.de/film/75771,Br%C3%BCcke-zum-Herzen)
Oh Gott. Simone Thomalla darf ihren Ausschnitt zeigen und dazu hampelmannartig rumdallern. Oberflächlich, seichter Film um eine ach so arme Frau, die immer von ihrem Vater vernachlässigt worden ist und ihren Kollegen auf Arbeit nicht mag. Das Ende ist dermaßen offensichtlich. 4/10

Racheengel - Ein eiskalter Plan (http://www.ofdb.de/film/203810,Racheengel---Ein-eiskalter-Plan)
Mord in Norddeutschland. Die Schwester der Ermittlerin taucht nach Jahren bei ihr auf, hat sie mit dem Mord zu tun? Durchaus sehr stimmungsvolle Bilder des eisig-kalten Winters schaffen eine schöne Stimmung. Und die Kälte überträgt sich (im positiven Sinne) auch auf die diversen Akteure. Wären die letzten ca. 10 Minuten nicht gewesen, hätte ich den Streifen angesichts des dann eher pessimistischen Endes noch besser gefunden. So bleibt knapp über solide TV-Kost. 6/10

La Dolce Rita (http://www.ofdb.de/film/84646,Dolce-Rita-La)
Wieder mit Thomalla. Hier ist es noch schlimmer. Mehr Klischee geht fast nicht, denke ich. Die besten Szenen waren definitiv die Landschaften Italiens. 2/10

Traumhotel: Sterne über Thailand (http://www.ofdb.de/film/73820,Das-Traumhotel-Sterne-%C3%BCber-Thailand)
Wenig besser war es hier. Die diversen Charaktere können nichts für ihre vorgeschriebene Oberflächlichkeit, die sie in die simpelsten Charaktere schiebt. Da helfen auch die schönen thailändischen Strände nicht viel. 3/10

Marga Engel schlägt zurück (http://www.ofdb.de/film/15835,Marga-Engel-schl%C3%A4gt-zur%C3%BCck)
Eine Frau verliert nach Pleite der Kreditfirma ihr Haus. Doch sie will nicht kampflos aufgeben. Hier war das Ende immerhin nicht völlig absehbar, aber dennoch wirkte es ein wenig zu positiv. Die Darsteller insgesamt ordentlich, auch ein paar gute Lacher dabei. Solide 5/10.

Stille (http://www.ofdb.de/film/239699,Stille)
Jan Fedder als Fernsehmoderator, der im richtigen Leben nicht mit Familie zurechtkommt. Großes Trauma der gesamten Familie: der Tod der Tochter. Fedder halte ich für einen sympathischen Schauspieler, hier hat er mir auch zugesagt. Die Konflikte entstehen vor allem durch fehlende Kommunikation. Insgesamt natürlich punktuell überzeichnet, aber dennoch mitfühlbar. Dazu ein paar sehr gelungene Bilder aus den Alpen. 6/10

David Copperfield (http://www.ofdb.de/film/10318,David-Copperfield)
Das Leben der gleichnamigen Titelfigur. Wieder was gelernt: Der Ursprung des Namens von Uriah Heep war mir bisher nicht bewusst. Ein großes Gemälde wird um die Odyssee des Mister Copperfield entworfen, der Personen allerlei Couleur trifft. Dickens-typisch nicht immer die besten Personen. 7/10

Der Mann, von dem man spricht (http://www.ofdb.de/film/14685,Der-Mann-von-dem-man-spricht)
Heinz Rühmann fliegt aus dem Studium und will kurzentschlossen eine Zirkusartistin heiraten. Fluffige Komödie mit einigen guten Einfällen. Die Ausstrahlung war zwar nicht optimal, sodass ab und an mal nichts zu hören war. Aber immerhin schön, dass auch solch "alte" Filme ausgestrahlt werden. Lieblingsszene: Rühmann kommt volltrunken nach Haus, schläft aber in der im Erdgeschoss befindlichen Möbelabteilung ein und wird morgens vom Gelächter am Schaufenster geweckt. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 17 Februar 2013, 19:00:47
Zitat von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 17:16:20
"Johnny zieht in den Krieg"

[...]

Wenn es keine Romanvorlage gibt, Respekt. Näher an die Monologe und Beschreibungen eines Buches kommt wohl kein Film heran. Zeitweise kann "Johnny got his Gun" sogar als Hörspiel funktionieren. Ein weiterer sehr interessanter Aspekt.

Das könnte daran liegen, dass Dalton Trumbo hier sein eigenes Buch verfilmt hat.  ;-)

Sollte ich auch noch mal sehen, das erste und einzige mal ist bereits so lange her, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann (bis auf die Szenen, die auch im Clip zu "One" auftauchen).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 19:30:54
Danke für den Hinweis, dann macht das natürlich absolut Sinn und es wirkt auch sehr harmonisch auf das Medium Film übertragen.  :icon_smile:

@MMeXX:

Du musst Nerven aus Stahl haben. Ich hätte nach einer von den Gurken ja schon abgewunken.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 17 Februar 2013, 20:01:37
Zitat von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 19:30:54@MMeXX:

Du musst Nerven aus Stahl haben. Ich hätte nach einer von den Gurken ja schon abgewunken.  :icon_lol:
Man muss ja auch allem mal eine Chance geben. War zwar teilweise nicht wirklich mein Fall, aber trotzdem durchaus interessante Entdeckungen. Und so ein Film aus den 30ern dazwischen ist auch nicht alltäglich. Man muss natürlich auch realistisch rangehen und darf nicht die Oberkracher erwarten, letztlich sind die meisten Sachen nun mal eben 90 minütige Fernsehproduktionen aus deutschen Landen. Aber einfach nur zu sagen "Das ist doof!", ohne dass man etwas gesehen hat, ist mir persönlich auch immer zu einfach. Einmal Augen auf und durch schafft man schon.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 17 Februar 2013, 20:23:19
The Road (2011, Philippines)
Laut IMDB mit etlichen Nominierungen bedacht, das Cover war damit auch ueberwuchert, wurde also mal ausgeliehen.
Leider sind die Vorschusslorbeeren nicht ganz gerechtfertigt.
Ziemlich langatmig, viele der actionreicheren Szenen kann man einfach nur als diletantisch bezeichnen.
Schauspieler sind annehmbar fuers Genre, nix Aufregendes oder wirklich Brauchbares dabei.
Ist fuer mich leider nur leicht unterm Durchschnitt gelandet, denn ein paar der Szenen haetten durchaus Potential ihn wirklich gut zu machen.
Schade, so zwischen 4 und 5 Punkten.

The Barrens (2012)
Ganz unterhaltsamer Horror mit schmalem Budget vom Repo: The Genetic Opera und dreifachem Saw-Regisseur Darren Lynn Bousman.
Was ich sehr begruesste war der eher sparsame Einsatz von Bluteffekten, hatte das schon fast als gegeben hingenommen, vor allem nach Saw III.
Ebenfalls cool war, das man beim Monster auf schrottige CGI verzichtete und das handwerklich zusammenzimmerte, Respekt.
Bei so einer neuen Produktion ist das schon als Ueberraschung gekommen.
Gibt 6/10 Punkten

The Man With The Iron Fists (2012, BluRay, Unrated)
Ich hatte eine immense Vorfreude als absoluter Fan des Genres, konnte es kaum erwarten die BluRay in die Finger zu bekommen.
Rausgekommen ist eine Mischung aus Schlag ins Gesicht fuer mich als Fan und ein paar Wow-Erlebnissen, zum Beispiel die Ausstattung und die Kostueme.
Die Kaempfe sind so la la, da stach eigentlich keiner wirklich hervor, sehr hektisch und manchmal sogar ungewollt komisch.
Zurueck bleibt im Endeffekt nur was ich als Fan nur als Enttaeuschung bezeichnen kann.
4/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 22:18:45
Zitat von: MMeXX am 17 Februar 2013, 20:01:37
Zitat von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 19:30:54@MMeXX:

Du musst Nerven aus Stahl haben. Ich hätte nach einer von den Gurken ja schon abgewunken.  :icon_lol:
Man muss ja auch allem mal eine Chance geben. War zwar teilweise nicht wirklich mein Fall, aber trotzdem durchaus interessante Entdeckungen. Und so ein Film aus den 30ern dazwischen ist auch nicht alltäglich. Man muss natürlich auch realistisch rangehen und darf nicht die Oberkracher erwarten, letztlich sind die meisten Sachen nun mal eben 90 minütige Fernsehproduktionen aus deutschen Landen. Aber einfach nur zu sagen "Das ist doof!", ohne dass man etwas gesehen hat, ist mir persönlich auch immer zu einfach. Einmal Augen auf und durch schafft man schon.

Es mag Ausnahmen geben, aber ich weiß schon, warum ich jahrelang TV geguckt habe nun eben nicht mehr. ;) Ich habe eben für mich herausgefunden, dass das meiste doof ist und von dem Kram, den Du gesehen hast, interessierte mich wirklich gar nichts die Bohne. Wann immer ich irgendwo zu Gast bin und das dt. Fernsehen in all den Facetten mitbekomme, kann ich mir kontinuierlich nur ins Gesicht fassen. Und für dt. Krimis konnte ich mich noch nie erwärmen. Deutsches Fernsehen hatte wirklich seine Chance und zwar dann, als ich am empfänglichsten war, aber Chance vertan.  :icon_mrgreen:

Wenn ich so sehe, dass von 10 Filmen drei deiner Meinung einigermaßen sehenswert sind, weiß ich schon, warum ich solche Experimente nicht anstelle. Da riskiere ich auch, mal was nettes zu übersehen. In der Zeit habe ich 10 Filme gesehen, bei denen ich vorher wusste, ob die was für mich sind und von denen waren dann 3 sehr gut, 2 okay und der Rest mäßig. So bringt mir das mehr. Im Grunde schaue ich damit filmtechnisch weniger über den Tellerrand, aber so funktioniert das für mich ganz gut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 17 Februar 2013, 23:23:05
Zitat von: Mr. Blonde am 17 Februar 2013, 17:16:20
"Johnny zieht in den Krieg"

[...]

Und ja: Natürlich hat mich Metallicas "One" auf den Film gebracht.  :dodo:

Der Film hat einiges gut zu machen - gerade als Kirk Hammett zu seinem völlig verrückten Solo ansetzt, schneiden die einfach Dialoge aus dem Streifen rein und drosseln den Sound, hallo?! :anime:

Nach ,,Mindhunters" gab's gestern ,,mittelmäßiger Thriller, die Zweite":

A Perfect Getaway

Mit dem hübschen Setting auf Hawaii und der ansprechenden Ausgangslage (
Spoiler: zeige
mit vermeintlichem Killer-Paar durch die abgeschiedene Natur wandern
) sieht's ganz gut aus beim Grundkonzept. Wirklich spannungsgeladen fallen die Verdachtsmomente dann dennoch nicht aus. Eine knallige Wendung erwartend, kann man diese dummerweise schon recht zeitig erahnen – wie bei so vielen ähnlich gestrickten Streifen. Schlimmer als das waren jedoch so manche Logiklöcher (
Spoiler: zeige
bitte, all ihr armen Opfer – wenn ihr den hilflos an einer Klippe hängenden Killer ganz leicht umbringen könnt, dann macht es doch auch!
), die scheinbar ebenso schon zum Genre-Standard gehören. Nun, immerhin war das ganze stimmig in Szene gesetzt und ohne erkennbare Längen erzählt, womit der Film letztlich im Durchschnitt landet. 5/10

Heute gab es dann:

Hautnah

Ich hatte große Erwartungen, welche durch den Film sogar noch übertroffen wurden: Ein sehr erwachsenes, reduziertes und in seiner Roh- und Rauheit erschütterndes Beziehungsdrama, dessen pessimistische Betrachtung der Liebe keinerlei Platz für Humor lässt. Was die scharf geschliffenen Dialoge womöglich durch ihre Theatralik ein wenig an Glaubwürdigkeit einbüßen, machen sie durch die deftige Sprache wieder wett. Der Cast, welcher einen wirklichen Sympathieträger passenderweise vermissen lässt, spielt blendend auf – besonders Clive Owen legt eine klasse Leistung ab. Dass mich Julia Roberts mal nicht annervt sondern richtig überzeugt, ist eine Extraerwähnung wert. Durch die unvermittelten Zeitsprünge wird der Zuschauer auf angenehme Weise gefordert – nicht zu einfach, nicht zu komplex. Ein bitterer Streifen, der mich total in seinen Bann zog – das beste Beziehungsdrama, was ich bisher sah. Mindestens 9/10, vielleicht auch mehr.
EDIT: Es sind 10/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 18 Februar 2013, 18:02:07
Last Action Hero
Nicht gerade ein Höhepunkt in Arnies Karriere, aber doch ganz unterhaltsame Action-Komödie, die vielen Anspielungen auf das Action-Genre, vor allem auf Arnies Filme und ihn selbst machen Spaß. Nicht ganz so gelungen sind die ganzen Klischees, welche verwurstet werden, da man diese von einem etwas nervigen Bengel ständig auf Auge gedrückt bekommt. Mehr Understatement hätte hier nicht geschadet. Auch ist die Story etwas zu dünn und wenig spannend, somit entstehen doch hier und da ein paar Längen. Dafür kann man sich über viele Cameos freuen und die überzogene Action reißt auch noch was, auch wenn stellenweise schlecht getrickst. Für Fans von Arnie doch echt sehenswert. 7/10

Retroactive
James Belushi als Psycho-Killer in einer unterhaltsamen Mischung aus Zeitreise und Roadmovie. Ständig werden blutig Leute erschossen, fliegen Autos durch die Gegend oder explodiert etwas.Da kann man auch schonmal über die vielen Logik- und Anschlussfehler hinwegsehen. Alle beteiligten spielen solide, auch wenn keiner seine Rolle neu erfindet. Highlight ist natürlich Belushi, welcher ständig zwischen dem Erzählen schlechter Witze und Ausrastern schwankt und somit unberechenbar wirkt. Für Freunde der gepflegten B-Movie Action empfehlenswert. 8/10

The Day
Wurde groß als "The Road" mit mehr Action angepriesen, was allerdings nur auf die erste halbe Stunde zutrifft. Danach werden alle Charaktere unsympatisch, da sie alle 2 Minuten ihre Meinung ändern und man keinerlei Sympathien aufbringen kann. Also schaut man sich noch bisschen verwackelte und viel zu dunkle Kämpfe an, welche hier und da doch sehr blutig geraten sind an und hofft dass alles schnell vorbei ist. Wenigstens der Look und die Kostüme bringen noch etwas Endzeit-Feeling ins Spiel. 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 18 Februar 2013, 20:36:38
Monty Python and The Holy Grail (http://www.ofdb.de/film/2570,Die-Ritter-der-Kokosnuss) (DVD)

Weiter geht's mit Filmen rund um König Arthur. Hier mal eine herrlich komische Version des Ganzen. Den deutschen Titel finde ich ungeheuer unpassend, aber naja. Die einzelnen Sketche sind durch die Rahmenhandlung sehr gut verbunden, der Humor ist einfach zum Niederknien. Von den französischen Rittern, über die verschiedenen Brückenwächter bis zur Polizei einfach herrlich. Gnadenloser Höhepunkt natürlich das Kaninchen (sowohl aus Holz als auch in echt). 8/10 (mit möglicher Steigerung)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 18 Februar 2013, 20:55:30
Zitat von: MMeXX am 18 Februar 2013, 20:36:38
Monty Python and The Holy Grail (http://www.ofdb.de/film/2570,Die-Ritter-der-Kokosnuss) (DVD)

Weiter geht's mit Filmen rund um König Arthur. Hier mal eine herrlich komische Version des Ganzen. Den deutschen Titel finde ich ungeheuer unpassend, aber naja. Die einzelnen Sketche sind durch die Rahmenhandlung sehr gut verbunden, der Humor ist einfach zum Niederknien. Von den französischen Rittern, über die verschiedenen Brückenwächter bis zur Polizei einfach herrlich. Gnadenloser Höhepunkt natürlich das Kaninchen (sowohl aus Holz als auch in echt). 8/10 (mit möglicher Steigerung)

Hast du den JETZT zum ERSTEN MAL gesehen??  :00000109:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Februar 2013, 21:03:38
Ich finde diese Szene am besten:

Monty Python - Endless running (http://www.youtube.com/watch?v=fFufoOgCMW8#ws)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 18 Februar 2013, 21:19:53
@Eric:
Ja, das war mal wieder eine Erstsichtung.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 18 Februar 2013, 21:32:56
Zitat von: MMeXX am 18 Februar 2013, 21:19:53
@Eric:
Ja, das war mal wieder eine Erstsichtung.

:viney: ogott, ..., aber, ..., egal, besser spät als nie. Ich hoffe, du wirst dir dann auch LIFE OF BRIAN schnellstmöglich ansehen, sofern du ihn nicht schon angeschaut hast  ;)

Und, um deine (irgendwie nicht gestellte) Frage zu beantworten:
Jep, Monty Python Filme werden bei jeder Sichtung besser!!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Februar 2013, 21:40:25
Dem kann ich nur zustimmen, wobei das bei mir mit "Das Leben des Brian" ein doch eher mühsamer Prozess ist. Beim ersten Mal hätte ich dem 5/10 gegeben, mittlerweile 6,5. Vielleicht schafft er es noch auf die 7?

"Die Ritter der Kokosnuss" und "And now for something completely different" fand ich aber von der ersten Sichtung an super und kann mich jedes mal neu wegschmeißen.  :icon_mrgreen: "The Meaing of Life" habe ich noch nicht gesehen, wie ist der denn?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 18 Februar 2013, 21:51:19
Ich war vor Jahren in einem Double-Feature mit Grail (kannten wir schon) und Meaning (war uns neu). Nach dem Grail und meinem Teil des Kastens Bier (durfte man damals noch selber mitbringen) hatten die Pythons mich so weit, dass ich bei Meaning tatsächlich vor Lachen schmerzend zu Boden sank ("Und nen Eimer, ich muss kotzen...") - ist mein Lieblingspython geblieben, was den anderen aber absolut keinen Abbruch tut. Filmisch der eleganteste ihrer Filme und dabei mit viel späterem Terry Gilliam.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 18 Februar 2013, 23:05:01
Nachdem mich gestern "Hautnah" unglaublich gefesselt hat, war ich heute wieder in Dramalaune - daher gab's den hochgelobten Babel. Leider konnte der Streifen mich persönlich kaum packen.

Von den einzelnen Geschichten fand ich lediglich die mit Pitt und Blanchet gelungen - nur hier konnte ich mit den Figuren wahrlich mitfiebern. Die Geschehnisse rund um ein taubes Mädchen in Tokyo hatten gute Ansätze, welche aber nicht wirklich befriedigend zu Ende geführt wurden. Während ich die Handlung um die marokkanischen Kinder nur wenig interessant fand, stellte die Story um die Kleinen von Pitt/Blanchet schon ein regelrechtes Ärgernis dar - wie hier mit der Dummheit der Charaktere ein großes Drama aufgebaut werden sollte, ließ mich völlig kalt. Die episodische Erzählstruktur tat ihr übrigens, um mich emotional unberührt zu lassen: Dramaturgische Zuspitzung, zack und Schnitt. Schauspielerisch mag das alles astrein sein, und auch die ruhige Inszenierung ist an sich kompetent - bringt nur alles nichts, wenn es mich nicht bewegt. Schade, für andere wohl ein Meisterwerk, für mich ein ziemlich zähes Stück mit nur gelegentlichen Glanzlichtern. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 Februar 2013, 00:56:19
Zitat von: pm.diebelshausen am 18 Februar 2013, 21:51:19

... Meaning ... - ist mein Lieblingspython geblieben


Einspruch! Für mich gehen bei den technisch und materiell extrem aufwendigen Sketchen die Spontaneität und das Low-Budget-Narrenfreiheit-Gefühl verloren. Das Beste bleibt Gilliams The Crimson Permanent Assurance, danach finde ich alles nur noch bemüht  :icon_neutral:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Februar 2013, 01:34:12
Zitat von: ratz am 19 Februar 2013, 00:56:19
Zitat von: pm.diebelshausen am 18 Februar 2013, 21:51:19

... Meaning ... - ist mein Lieblingspython geblieben


Einspruch! Für mich gehen bei den technisch und materiell extrem aufwendigen Sketchen die Spontaneität und das Low-Budget-Narrenfreiheit-Gefühl verloren. Das Beste bleibt Gilliams The Crimson Permanent Assurance, danach finde ich alles nur noch bemüht  :icon_neutral:


Ich hatte vor einiger Zeit nur die ersten Minuten geschaut und das fühlte sich schon sehr anders an, eben mehr, wie ein konventioneller Film. Vielleicht hatte ich deshalb auch erstmal abgebrochen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 19 Februar 2013, 01:35:09
Zitat von: ratz am 19 Februar 2013, 00:56:19
Zitat von: pm.diebelshausen am 18 Februar 2013, 21:51:19

... Meaning ... - ist mein Lieblingspython geblieben


Einspruch!


Äh, gut, dann löschen Sie meine Aussage bitte aus dem Protokoll, ich habe mich bezüglich meines Geschmacks geirrt.  :laugh:

Ich verstehe, was Du meinst, aber auch die früheren Filme habe ihre schwachen Episoden und Meaning dagegen den Vorteil, gleich von Anfang an formal episodisch zu sein und mit dieser Form auch noch auf Metaebene zu spielen ("wenn nicht... ja, wenn nicht..."). Der Judenmonolog und der Spaziergang danach ist außerdem ganz großes Monty-Python-Kino, finde ich. Zu so einer weit ausladenden erzählerischen Geste waren ihre Produktionen in TV und Kino vorher nicht fähig - da sehe ich eine echte Weiterentwicklung und für meinen Geschmack keine verschlechternde. Die Spontaneität ging ohnehin auf dem Weg weg vom TV-Format Flying Circus schon verloren. Wie gesagt: mir ist er der liebste Python, d.h. nichtmal, dass er der beste ist oder vielleicht nichtmal, dass ich ihn am besten finde. Er gefällt mir nur am meisten oder entspricht mir am meisten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 19 Februar 2013, 09:09:43
THE ART OF FLIGHT
http://www.amazon.de/The-Flight-Blu-ray-Travis-Rice/dp/B005M2AKVU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1361257315&sr=8-1 (http://www.amazon.de/The-Flight-Blu-ray-Travis-Rice/dp/B005M2AKVU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1361257315&sr=8-1)

Wahnsinn, absoluter Wahnsinn.
Obwohl ich weder Ski noch Snowboard fahre hat mich diese Doku von der ersten Minute in ihren Bann gezogen. Einzigartige Aufnahmen, ..., einfach nur WOW.
Die AMAZON Bewertungen geben daher auch komplett meine Meinung wieder. Zumindest die 143 (Von insgesamt 163) 5 Sterne Bewertungen!

Fazit: 9,5/10 und auch für "Nicht Wintersportler" der absolute Wahnsinn!!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 19 Februar 2013, 09:22:50
Zitat von: Eric am 18 Februar 2013, 21:32:56
Zitat von: MMeXX am 18 Februar 2013, 21:19:53
@Eric:
Ja, das war mal wieder eine Erstsichtung.

:viney: ogott, ..., aber, ..., egal, besser spät als nie. Ich hoffe, du wirst dir dann auch LIFE OF BRIAN schnellstmöglich ansehen, sofern du ihn nicht schon angeschaut hast  ;)

Und, um deine (irgendwie nicht gestellte) Frage zu beantworten:
Jep, Monty Python Filme werden bei jeder Sichtung besser!!
Hey, ich hab noch so viele Filme nicht gesehen. Das wird alles Stück für Stück, Film für Film abgetragen. Life of Brian habe ich damals übrigens im Religionsunterricht gesehen. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 Februar 2013, 09:39:46
Zitat von: pm.diebelshausen am 19 Februar 2013, 01:35:09

Äh, gut, dann löschen Sie meine Aussage bitte aus dem Protokoll, ich habe mich bezüglich meines Geschmacks geirrt. 

Kein Grund zur Hysterie, ist sicher jedem hier schon mal passiert  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 19 Februar 2013, 10:52:00
Zitat von: ratz am 19 Februar 2013, 09:39:46
Zitat von: pm.diebelshausen am 19 Februar 2013, 01:35:09

Äh, gut, dann löschen Sie meine Aussage bitte aus dem Protokoll, ich habe mich bezüglich meines Geschmacks geirrt. 

Kein Grund zur Hysterie, ist sicher jedem hier schon mal passiert  :icon_mrgreen:

Eigentlich wollte er ja schon immer Holzfäller werden... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 19 Februar 2013, 11:55:26
I love you, Philipp Morris

Jim Carrey, in einem Jim-Carrey-Film. Man weiss was man kriegt.
Diese simple Formel für viele (die meisten) Werke, in denen der Mimik-Akrobat seine Show abzieht, kann man hier nur bedingt anwenden. Eine queere Gaunerkomödie, die vor Unfokussiertheit nur so überschäumt. Liebesgeschichte, Selbstfindungsgeschichte, Gefängniserfahrungen,  Kindheitstrauma und natürlich auch Carrey-Film.
Das alles unter einen Hut zu bringen fällt dem Film sichtlich schwer und dem Zuschauer wird nie so ganz bewusst, auf was das Ganze hinaus will. Das man den Film vorallem über die Tatsache vermarket hat, dass hier zwei Hetero-Hollywoodstars ein schwules Päärchen spielt, zeigt schon das Zielgruppen-Problem, dass der Film hat.
Trotzdem wird man bei "I love you.." ansprechend unterhalten. Der Film ist tatsächlich sehr witzig, Ewan McGregor spielt fantastisch und ja, Jim Carrey zügelt sich soweit es ihm möglich ist und lässt damit Platz für die eigentliche Geschichte.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 19 Februar 2013, 13:53:00
Zitat von: ratz am 19 Februar 2013, 00:56:19
Einspruch! Für mich gehen bei den technisch und materiell extrem aufwendigen Sketchen die Spontaneität und das Low-Budget-Narrenfreiheit-Gefühl verloren. Das Beste bleibt Gilliams The Crimson Permanent Assurance, danach finde ich alles nur noch bemüht  :icon_neutral:

Auch wenn ich deiner Aussage zustimme, für mich ist Meaning of Life auch der schwächste Python-Film, ist es ein verbreiteter Irrglaube, dass bei den alten Monty-Python-Sachen irgendetwas spontan gewesen wäre. Die Sketche waren alle sehr genau durchgeplant und wurden exakt nach Script umgesetzt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 20 Februar 2013, 04:17:33
Ex Drummer

Ein Film der Marke: "What the hell did i just watch?". Entzieht sich jeglichem Zugang und bringt mich so ziemlich an die Grenze meiner Bewertungsmaßstäbe. Zweifellos wurden allerlei stilistische Spielereien ausgeschöpft, die sich wunderbar in den chaotischen und rauhen Tonus des Films einbinden, aber wirklich erträglicher macht es das Ganze nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Schauspieler wirken laienhaft, allerdings passt das hervorragend zum eher improvisierten Stil und wirkt fast schon dokumentarisch. "Pusher" lässt grüßen. Der Soundtrack ist ein Hochgenuss und zugänglicher als das, was das Auge auffassen muss. Ansonsten 100 Minuten Reizüberflutung, nicht weit entfernt von den Filmen Gaspar Noes, die ähnlich an die Nerven gehen.

Ich wüsste trotzdem nicht, wie ich den Film empfehlen könnte, außer eben an Leute, die extrem neugierig sind und/oder auf wirklich experimentell-kranke Streifen stehen. Spaß hatte ich nicht, unterhalten wurde ich nicht. Wäre es so, hätten ich und der Film wohl was falsch gemacht.

Ein mal sehen reicht, aber ich weiß, dass da einiges hängen bleiben wird.  :kotz:

Edit:
Im Nachhinein finde ich die Aussage Dries' interessant, der ja ungefähr meint: "Ich will mit diesen Assis nur zusammenspielen, um sie mal aus der Nähe zu sehen, ohne aber auch nur ein Bisschen mit ihnen gemein zu haben." So gesehen dürften wohl die meisten Leute an diesen Film herangehen, die ihn nicht unbedingt nach zehn Minuten wieder ausmachen. Auf der Couch ist man ja sicher, da ist die gleiche Distanz da, die sich auch Dries zu Eigen machen will für sein kleines soziales Experiment. Wenn ich mich draußen umsehe, frage ich mich, wie weit weg meine Couch eigentlich wirklich vom Geschehen entfernt ist, also dem, was thematisiert wird. Wer mal mit offenem Fenster eingeschlafen ist und aufwacht, weil sich draußen betrunkene Leute die "Fresse einschlagen", weiß, was ich meine. So gesehen offeriert der Film für mich eigentlich doch eine Art Zugang, wenn ich denn Lust hätte, mich mit Dries' Einstellung zu identifizieren.  :zwangsjacke:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 Februar 2013, 12:35:31
Drama, die Dritte, und wieder eher enttäuscht worden:

In meinem Himmel

Die Langfassungen von "Herr der Ringe" und vor allem "Der Hobbit" veranlassten mich zu der These, dass Jackson zwar mit traumhaften Bildern auftrumpfen kann, es beim Erzählrhythmus hin und wieder aber ziemlich hakt. Hier wird letzteres nun noch deutlicher: Der Streifen pendelt uentschlossen zwischen Drama und Thriller und kann letztlich in keinem Bereich wirklich punkten. Die namensgebende Zwischenwelt bleibt bloßes Gimmick, Mehrwert für die Geschichte oder für die Figuren wird kaum geboten - womit das gesamte Grundkonzept kaum Berechtigung findet. Dass eben jene Sequenzen optisch zudem in Künstlichkeit und Kitsch ersäufen, macht die Sache natürlich nicht besser. Ein paar mitreißende Momente (
Spoiler: zeige
der traurig-schöne Start, der Mord und vereinzelte Szenen zwischen Wahlberg und Weisz
) kann man ausfindig machen, das reicht unterm Strich aber nicht für'n Durchschnitt. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 20 Februar 2013, 17:33:57
Zitat von: Discostu am 19 Februar 2013, 13:53:00
Zitat von: ratz am 19 Februar 2013, 00:56:19
Einspruch! Für mich gehen bei den technisch und materiell extrem aufwendigen Sketchen die Spontaneität und das Low-Budget-Narrenfreiheit-Gefühl verloren. Das Beste bleibt Gilliams The Crimson Permanent Assurance, danach finde ich alles nur noch bemüht  :icon_neutral:
Auch wenn ich deiner Aussage zustimme, für mich ist Meaning of Life auch der schwächste Python-Film, ist es ein verbreiteter Irrglaube, dass bei den alten Monty-Python-Sachen irgendetwas spontan gewesen wäre. Die Sketche waren alle sehr genau durchgeplant und wurden exakt nach Script umgesetzt.

Vermutlich meinte ratz eher, dass die Sketche so "natürlich" wirken, dass der Eindruck von Spontaneität entsteht, als dass sie wirklich spontan waren. Ja, dieser Eindruck fehlt bei Meaning of Life in der Tat, aber das macht den Film für mich nicht schlechter, zeugt eher von einer Weiterentwicklung des Ensembles. Für mich zeigt der Film die Pythons gewandelt, vielleicht gereift, möglicherweise gar ein bisschen bitterer, zynischer. Bei vielen Szenen beschleicht mich das Gefühl, dass sich hinter dem - gar nicht immer primär lustigen - Geschehen ein Welt- und Menschheitsüberdruss verbirgt. Schon eher traurig, wie sich die unzähligen Katholiken-Kinder in ihr Schicksal fügen oder die Frau des Rastafari-Organspenders den geringen Stellenwert ihrer Existenz begreift und den Schergen freiwillig ihre Leber überlässt. 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 20 Februar 2013, 19:30:36
Die "Ex Drummer"-Diskussion habe ich in den Film-Thread verschoben.

http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,96000.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,96000.0.html)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 Februar 2013, 21:23:41
Zitat von: Teppi am 20 Februar 2013, 12:35:31
Drama, die Dritte, und wieder eher enttäuscht worden:

In meinem Himmel

Die Langfassungen von "Herr der Ringe" und vor allem "Der Hobbit" veranlassten mich zu der These, dass Jackson zwar mit traumhaften Bildern auftrumpfen kann, es beim Erzählrhythmus hin und wieder aber ziemlich hakt. Hier wird letzteres nun noch deutlicher: Der Streifen pendelt uentschlossen zwischen Drama und Thriller und kann letztlich in keinem Bereich wirklich punkten. Die namensgebende Zwischenwelt bleibt bloßes Gimmick, Mehrwert für die Geschichte oder für die Figuren wird kaum geboten - womit das gesamte Grundkonzept kaum Berechtigung findet. Dass eben jene Sequenzen optisch zudem in Künstlichkeit und Kitsch ersäufen, macht die Sache natürlich nicht besser. Ein paar mitreißende Momente (
Spoiler: zeige
der traurig-schöne Start, der Mord und vereinzelte Szenen zwischen Wahlberg und Weisz
) kann man ausfindig machen, das reicht unterm Strich aber nicht für'n Durchschnitt. 4/10
Der ist wirklich nicht gut und scheitert meines Erachtens an seiner uneinheitlichen Erzählweise. Ich finde diese Klamauk-Einlage, als Oma Sarandon wieder frischen Wind in die in den Grundfesten erschütterte Familie bringen will, so unglaublich daneben, dann gibt es plötzlich mal wieder etwas Suspense und die volle Dröhnung Kitsch. Der Ton wechselt ständig, was mit der groben Kelle erzwungen wirkt. Wirklich gut und geradezu unerträglich, weil man weiß, was passieren wird, ist
Spoiler: zeige
der Mord an dem Mädchen, auch wenn ich kaum glauben mag, daß eine 14-jährige noch auf den alten Trick "Hey, ich zeige dir da auf dem Feld unten mal was im Kellerraum" reinfällt. Das kann ich nicht schlucken, ähnlich schlimm wie Ophelia in "Pans Labyrinth", die ihre Finger trotz Warnung nicht von den Beeren lassen kann.


Wie man so einen Genremix mit der Thematik "Toter Mensch wandelt auf Erden, weil er noch was zu erledigen hat" sogar außerordentlich gut hinbekommt, hat Jerry Zucker mit "Ghost" bewiesen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 20 Februar 2013, 22:40:42
Zitat von: Stefan M am 20 Februar 2013, 21:23:41
Zitat von: Teppi am 20 Februar 2013, 12:35:31
Drama, die Dritte, und wieder eher enttäuscht worden:
In meinem Himmel
Die Langfassungen von "Herr der Ringe" und vor allem "Der Hobbit" veranlassten mich zu der These, dass Jackson zwar mit traumhaften Bildern auftrumpfen kann, es beim Erzählrhythmus hin und wieder aber ziemlich hakt. Hier wird letzteres nun noch deutlicher: Der Streifen pendelt uentschlossen zwischen Drama und Thriller und kann letztlich in keinem Bereich wirklich punkten. Die namensgebende Zwischenwelt bleibt bloßes Gimmick, Mehrwert für die Geschichte oder für die Figuren wird kaum geboten - womit das gesamte Grundkonzept kaum Berechtigung findet. Dass eben jene Sequenzen optisch zudem in Künstlichkeit und Kitsch ersäufen, macht die Sache natürlich nicht besser. Ein paar mitreißende Momente (
Spoiler: zeige
der traurig-schöne Start, der Mord und vereinzelte Szenen zwischen Wahlberg und Weisz
) kann man ausfindig machen, das reicht unterm Strich aber nicht für'n Durchschnitt. 4/10
Der ist wirklich nicht gut und scheitert meines Erachtens an seiner uneinheitlichen Erzählweise. Ich finde diese Klamauk-Einlage, als Oma Sarandon wieder frischen Wind in die in den Grundfesten erschütterte Familie bringen will, so unglaublich daneben, dann gibt es plötzlich mal wieder etwas Suspense und die volle Dröhnung Kitsch. Der Ton wechselt ständig, was mit der groben Kelle erzwungen wirkt. Wirklich gut und geradezu unerträglich, weil man weiß, was passieren wird, ist
Spoiler: zeige
der Mord an dem Mädchen, auch wenn ich kaum glauben mag, daß eine 14-jährige noch auf den alten Trick "Hey, ich zeige dir da auf dem Feld unten mal was im Kellerraum" reinfällt. Das kann ich nicht schlucken, ähnlich schlimm wie Ophelia in "Pans Labyrinth", die ihre Finger trotz Warnung nicht von den Beeren lassen kann.


Gerade die Genremischung, die hier beklagt wird, ist aus meiner Sicht das Erfrischende an dem Film. Wieso wird es eigentlich immer eingeklagt, dass ein Film sich von vornherein und durchgängig für eine Schublade (Thriller, Melodram, Komödie usw.) entscheiden muss? Ist doch langweilig und auf die Weise werden letztlich immer wieder Genreklischees reproduziert. Auch wo es bei genannten Langfassungen "im Erzählrhythmus hakt", wüsste ich nicht. Ich will die HdR-Filme nur noch in diesen Fassungen sehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 Februar 2013, 23:11:12
Zitat von: Hedning am 20 Februar 2013, 22:40:42
Zitat von: Stefan M am 20 Februar 2013, 21:23:41
Zitat von: Teppi am 20 Februar 2013, 12:35:31
Drama, die Dritte, und wieder eher enttäuscht worden:
In meinem Himmel
Die Langfassungen von "Herr der Ringe" und vor allem "Der Hobbit" veranlassten mich zu der These, dass Jackson zwar mit traumhaften Bildern auftrumpfen kann, es beim Erzählrhythmus hin und wieder aber ziemlich hakt. Hier wird letzteres nun noch deutlicher: Der Streifen pendelt uentschlossen zwischen Drama und Thriller und kann letztlich in keinem Bereich wirklich punkten. Die namensgebende Zwischenwelt bleibt bloßes Gimmick, Mehrwert für die Geschichte oder für die Figuren wird kaum geboten - womit das gesamte Grundkonzept kaum Berechtigung findet. Dass eben jene Sequenzen optisch zudem in Künstlichkeit und Kitsch ersäufen, macht die Sache natürlich nicht besser. Ein paar mitreißende Momente (
Spoiler: zeige
der traurig-schöne Start, der Mord und vereinzelte Szenen zwischen Wahlberg und Weisz
) kann man ausfindig machen, das reicht unterm Strich aber nicht für'n Durchschnitt. 4/10
Der ist wirklich nicht gut und scheitert meines Erachtens an seiner uneinheitlichen Erzählweise. Ich finde diese Klamauk-Einlage, als Oma Sarandon wieder frischen Wind in die in den Grundfesten erschütterte Familie bringen will, so unglaublich daneben, dann gibt es plötzlich mal wieder etwas Suspense und die volle Dröhnung Kitsch. Der Ton wechselt ständig, was mit der groben Kelle erzwungen wirkt. Wirklich gut und geradezu unerträglich, weil man weiß, was passieren wird, ist
Spoiler: zeige
der Mord an dem Mädchen, auch wenn ich kaum glauben mag, daß eine 14-jährige noch auf den alten Trick "Hey, ich zeige dir da auf dem Feld unten mal was im Kellerraum" reinfällt. Das kann ich nicht schlucken, ähnlich schlimm wie Ophelia in "Pans Labyrinth", die ihre Finger trotz Warnung nicht von den Beeren lassen kann.


Gerade die Genremischung, die hier beklagt wird, ist aus meiner Sicht das Erfrischende an dem Film. Wieso wird es eigentlich immer eingeklagt, dass ein Film sich von vornherein und durchgängig für eine Schublade (Thriller, Melodram, Komödie usw.) entscheiden muss?
Muß er nicht (siehe mein "Ghost"-Beispiel im selben Beitrag), ich liebe das Unkonventionelle. Ich könnte da "Wicker Man" (das Original) nennen und noch etliche Filme mehr. Es kommt aber doch darauf an, wie man das macht. Für mich hat das leider überhaupt nicht funktioniert, weil mir diese Stimmungswechsel einfach zu abrupt und grob waren. Immer wieder haben Szenen mich rausgerissen: Neben der Comedy-Einlage war das z.B. auch der Moment,
Spoiler: zeige
als Wahlberg fast totgeprügelt wird, was für mich eine viel zu übertriebene Reaktion des Angreifers war
. Davon ab war der Film teilweise Kitsch hoch zehn und die CGI-Effekte doch zu viel des Bunten bzw. Guten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 Februar 2013, 23:17:06
Zitat von: Hedning am 20 Februar 2013, 22:40:42
Gerade die Genremischung, die hier beklagt wird, ist aus meiner Sicht das Erfrischende an dem Film. Wieso wird es eigentlich immer eingeklagt, dass ein Film sich von vornherein und durchgängig für eine Schublade (Thriller, Melodram, Komödie usw.) entscheiden muss? Ist doch langweilig und auf die Weise werden letztlich immer wieder Genreklischees reproduziert. Auch wo es bei genannten Langfassungen "im Erzählrhythmus hakt", wüsste ich nicht. Ich will die HdR-Filme nur noch in diesen Fassungen sehen.

Ich habe nichts gegen Genre-Mischungen per se, im Gegenteil - richtig umgesetzt kann da was ganz Grandioses bei rumkommen (spontan fällt mir da jetzt "Kick-Ass" ein, welcher mich als Komödie, Satire, Action-Film und auch zu einem gewissen Grad als Drama begeistert hat).

Hier haut das aber eben nicht hin: Der Film ist meiner Meinung nach weder wirklich spannend, noch lustig, noch dramatisch. Letzterer Aspekt war noch am besten ausgearbeitet, litt dann aber halt unter den anderen.

Und ja, ich persönlich finde die SEE von "Herr der Ringe" ein ganz klein wenig zu lang und bin mir bewusst, dass ich damit relativ alleine dastehe ;->
Was nicht heißen soll, dass es keine genialen Filme wären - ein paar Seiten vorher hab' ich die Teile mit Punkten zwischen 8 und 10 bedacht, alles bestens also ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 21 Februar 2013, 09:47:50
ROCK OF AGES.
Hier meine etwas ausführliche Meinung:
http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,158190.msg1040919.html#new (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,158190.msg1040919.html#new)

Genial! Hilfe Mucke! Tolle Gags! Rundum perfekter Gute Laune Film!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 22 Februar 2013, 00:45:00

Berlin Chamissoplatz (http://www.ofdb.de/film/66283,Berlin-Chamissoplatz)

Mein erster Film von Rudolf Thome, einem der Protagonisten der westdeutschen Filmerneuerungsbewegung, Neuer Deutscher Film und so. Für mich ohnehin wenig interessant, und daran hat "Berlin Chamissoplatz" auch nichts ändern können. Thome verweigert sich jeder Spielfilmkonvention: Keine dollen Bilder, kein Plot, kein Schauspiel, keine Emotionen, keine politische Position (bzw. eine politisch neutrale). Aber er bietet über diese Verweigerung hinaus auch nichts an, und so führte die absichtsvolle Abwesenheit von jeglicher Erzähl- und Filmkunst und -technik dann doch zum wiederholten Blick auf die Uhr. Einzig das Inselgefühl des schon damals von Zugezogenen bevölkerten Berlin (West) der 80er kommt ein bißchen rüber, aber mir jedenfalls ist das zuwenig. Fastmachine hat einen schönen, wenn auch passend ratlosen Text dazu gebloggt, ist auf der Filmseite verlinkt.


Love's Labour's Lost (http://www.ofdb.de/film/11384,Verlorene-Liebesm%C3%BCh%27)

Um den habe ich mich immer gedrückt, läutet er doch den Niedergang der Branagh'schen Shakespeare-Filme ein. Ist zwar ein charmant-beschwingt und gut gelaunt (Cole Porter & Co. auf ganzer Linie), aber durch die Musikeinlagen bleibt halt nicht mehr viel Zeit für den Text, um den es mir persönlich immer zuvörderst geht. Es ist also kein "richtiger" Shakespeare-Film, aber, und das ist der Schwachpunkt, auch kein ausgewachsenes Musical, dafür sind die gesanglichen und vor allem die tänzerischen Nummern einfach zu schwach und können zu keinem Zeitpunkt mit den Glanzstücken aus der Golden Era auch nur annährend mithalten. Der "sexy" Tanz des Maskenballs ist auch ein bißchen peinlich und paßt überhaupt nicht ins Konzept. Naja, nun kenn ich den Film wenigstens und kann ihn abheften  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 24 Februar 2013, 00:10:47
Prometheus

Ein visuell beeindruckender Film, welcher zwar technisch perfekt umgesetzt wurde, mich jedoch auf inhaltlicher Ebene nicht immer überzeugen konnte. Die Bilder/Landschaftsaufnahmen sowie die Special Effects sind imposant, keine Frage, die Geschichte auch prinzipiell äußerst interessant und ich persönlich sympathisiere mit der Alien-Reihe ganz allgemein und insbesondere mit den ersten beiden Teilen. Folglich hätte ich erwartet, dass mir der Streifen auch insgesamt besser gefällt. Mehr als unterhaltsam war das aber in meinen Augen nicht, sehenswert und nicht mehr. Ich hatte bereits beim Lesen zahlreicher Rezensionen den Eindruck, dass der Film stark polarisiert; jetzt weiß ich, welcher Gruppe ich angehöre. Was mir fehlte, war ein Zugang - sowohl zur Geschichte als auch zu den Personen. Ich konnte keinen Bezug zu dieser/diesen herstellen, keinen Draht - folglich auch nicht mitfiebern. Alles wirkte auf mich von Anfang an zu kühl und distanziert, die Handlung plätscherte so vor sich hin - meines Erachtens mit einem großen Mangel an Intensität. Es dauerte knapp eine Stunde, bis wirklich was Aufregendes passierte. Und was danach folgte, hat mich hauptsächlich gelangweilt. Das Gejammer von Noomi Rapace wurde schlicht unerträglich und die widerlichen Kreaturen waren auch kein schöner Anblick. Letztlich kann ich für mich festhalten, dass es mir an Tiefgang mangelte - in vielerlei Hinsicht (Personen, größerer Zusammenhang - was soll das Ganze? etc.). Wie immer: nur meine persönliche Auffassung. Ich kann andere Meinungen gut verstehen.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 Februar 2013, 00:17:22
Zitat von: Dex am 24 Februar 2013, 00:10:47
Das Gejammer von Noomi Rapace wurde schlicht unerträglich und die widerlichen Kreaturen waren auch kein schöner Anblick.

Ist das für Dich ein Kritikpunkt?

Ich mag es, wenn sich Sci-Fi-Filme etwas Zeit nehmen, bevor es richtig losgeht. Hier war ich mittendrin, aber wie auch Du hatte ich keine Bezugsperson, sondern ICH war die Bezugsperson - Teilnehmer einer Entdeckungsreise. Das ist ja auch eine Geschichte, die für die gesamte Menschheit von Belang ist. Von daher hat mich das gar nicht gestört. Im richtigen Leben (okay, hier etwas komischer Maßstab), hat man ja auch nicht immer eine Bezugsperson oder jemanden, mit dem man sympathisiert. Im Prinzip war nur David eine tolle Figur.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dex am 24 Februar 2013, 15:27:08
Zitat von: Mr. Blonde am 24 Februar 2013, 00:17:22
Zitat von: Dex am 24 Februar 2013, 00:10:47
Das Gejammer von Noomi Rapace wurde schlicht unerträglich und die widerlichen Kreaturen waren auch kein schöner Anblick.

Ist das für Dich ein Kritikpunkt?

Ich mag es, wenn sich Sci-Fi-Filme etwas Zeit nehmen, bevor es richtig losgeht. Hier war ich mittendrin, aber wie auch Du hatte ich keine Bezugsperson, sondern ICH war die Bezugsperson - Teilnehmer einer Entdeckungsreise. Das ist ja auch eine Geschichte, die für die gesamte Menschheit von Belang ist. Von daher hat mich das gar nicht gestört. Im richtigen Leben (okay, hier etwas komischer Maßstab), hat man ja auch nicht immer eine Bezugsperson oder jemanden, mit dem man sympathisiert. Im Prinzip war nur David eine tolle Figur.

Klingt alles plausibel, was Du sagst. Kann ich nachvollziehen. Bei mir hat es aber nicht so gut funktioniert.  :icon_lol: Ein Kritikpunkt nicht, auf keinen Fall. Eher ein weiteres Zeichen dafür, wie gelungen und handwerklich hervorragend der Film ist. Aber auf einer subjektiven Ebene hat es bei mir für eine verstärkte Entfremdung gesorgt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 25 Februar 2013, 11:25:26
Vier Erstsichtungen am Wochenende:

- Faktor 8 (2009)
In einem Flugzeug bricht während des Flugs ein tödlicher Virus aus, mit dem sich eine der Passagiere in Thailand infiziert hat. Das Flugzeug muss in München notlanden und wird unter Quarantäne gestellt.
Toller Studie über das menschliche Verhalten in Außnahmesituationen und mögliche Handlungen seitens der Regierung. Die beklemmende Isolation und Enge des Flugzeugs wird wunderbar dargestellt und die Schauspieler laufen zu Höchstform auf (besonders hervorzuheben sind Oli Mommsen und Muriel Baumeister). Auch der Spannungsbogen wird konsequent hochgehalten, näher möchte ich darauf jedoch nicht eingehen, um nichts zu verraten  ;)
Fazit; gekonnte 5/10

- Mirrors (2008)
Ich kenne das asiatische Original nicht und kann daher keinen Vergleich ziehen, aber für mich hat das US-Remake gut funktioniert. Worum es in dem Horrorfilm geht, kann man sich anhand des Titels sicher denken. Das Finale ist mir ein bißchen zu actionlastig und passt nicht zum Rest des Films, daher 7/10
PS: Da ich kein Thema zum Film gefunden habe eine kurze Frage zur Schlusssequenz:
Spoiler: zeige
Sutherland ist ja auf der anderen Seite des Spiegels gefangen, seine Frau und die Kinder aber gerettet. Was ist mit dem Dämon und bedeutet der Handabdruck, dass jeder der durch den Dämon starb auf die andere Seite gezogen wird?


- Fall 39 (2009)
MA des Jugenschutz holt Kind aus kaputter Familie und muss feststellen, dass hinter dem Ganzen mehr zu stecken scheint, als ihr lieb ist.
Netter Horrorfilm mit B. Cooper in einer Nebenrolle, aber das Grundschema ist zu vorhersehbar. Das Ende ist jedoch mal was anderes und daher ist der Film für mich leicht über Durchschnitt 6/10

- Trouble with the curve (2012)
Zum Abschluss gestern den neusten Eastwood-Film gesehen (allerdings nur Schauspieler und nicht Regisseur wie ich erst dachte).
Baseballscout wird langsam alt und die Tochter versucht wieder Kontakt zu ihrem Vater aufzubauen.
0815-Streifen, den ich in zwei Tagen wohl wieder vergessen habe. Die Sicht auf das klassische Scouting ist ganz nett, besonders wenn man vorher Moneyball gesehen hat. Für eine Zweitsichtung würde ich Letzteren aber auf jeden Fall vorziehen, auch wenn beide bis auf das Grundgerüst "Baseball" natürlich andere Themen behandeln. 5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 25 Februar 2013, 12:07:57
Zitat von: Mr Orange am 25 Februar 2013, 11:25:26PS: Da ich kein Thema zum Film gefunden habe
Schau mal hier: http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,59911.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,59911.0.html)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 25 Februar 2013, 12:26:46
Zitat von: MMeXX am 25 Februar 2013, 12:07:57
Zitat von: Mr Orange am 25 Februar 2013, 11:25:26PS: Da ich kein Thema zum Film gefunden habe
Schau mal hier: http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,59911.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,59911.0.html)

Oh, danke!

Ich versteh allerdings nicht, warum ich das nicht über die Suchfunktion gefunden habe? Die Ergebnisse siehe Anhang.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 25 Februar 2013, 12:51:47
Immer die Erweiterte Suche nutzen, schreibe ich immer wieder. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 25 Februar 2013, 13:02:22
Zitat von: Mr Orange am 25 Februar 2013, 12:26:46
Ich versteh allerdings nicht, warum ich das nicht über die Suchfunktion gefunden habe? Die Ergebnisse siehe Anhang.
Wie Robo schon schrieb: Erweiterte Suche hilft meist besser. Und die Suche """funktioniert""" auch halbwegs, wenn man direkt in einem Unterforum (in diesem Fall "Phantastischer Film") sucht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 Februar 2013, 23:55:53
Juno (http://www.ofdb.de/film/135967,Juno)

Nachdem der Film damals so mit Lob überschüttet wurde, hab ich ihn nun endlich mal nachgeholt. Ich kann nicht behaupten, daß ich mich nicht amüsiert hätte, und Ellen Page legt sicherlich ein schönes Solo hin, aber meine Güte, daß die Autorin Diablo Cody sich letztendlich als One-Hit-Wonder herausstellen würde, zu dem sie rückblickend geworden ist, ist eigentlich schon abzusehen. Nicht nur daß das putzige Suburbia bevölkert ist von total okayen, grenzenlos verständnisvollen Typen, die jeder Problemsituation mit einem lebensklugen Schmunzeln begegnen, es wurde auch aufdringlich sorgfältig in jede Dialogzeile eine Coolness hineingeschliffen, die irgendeinen Vergleich mit der Wirklichkeit da draußen sofort ausschließt. Mit letzterer hat ja noch die wenigstens bekennend satirische Gregs Tagebuch-Reihe hundertmal mehr zu tun. Wo liegt eigentlich das Problem in dieser Teenie-Schwangerschaft im Märchenland? (Vielleicht ist mein Urteil beeinflußt von ca. 5 Min. "Durch die Nacht" (Arte) mit der Cody, in denen sie sich als ziemliche Unperson herausstellte)


The Mission (http://www.ofdb.de/film/6776,Mission)

Hab ich nun zum ersten Mal bewußt gesehen, der Film schneidet in der Kritik nicht gerade gut ab. Zumeist wird ihm Strukturlosigkeit vorgeworfen, was sicherlich stimmt, aber: Ich mußte nach 15 Minuten an die von mir verehrten The Thin Red Line und The New World von Malick denken, mit denen The Mission durchaus ein paar inhaltliche Aspekte und Techniken teilt. Nur sieht man halt den schmalen Grat (hehe), oder vielleicht ist es eben doch ein tiefer Graben, der The Mission von diesen beiden Filmen Malicks trennt: Hier konsensfähige, gutwillige Dritte-Welt-Laden-artige Ethno-Postkartenidylle, unterlegt mit kitschigem Morricone-Gedudel, dort rätselhaft-meditativer Formwille, der dem Zuschauer noch jede Menge Interpretationsarbeit und daraus zu ziehenden Genuß übrigläßt – die Möglichkeit der Polarisierung und Ablehnung eingeschlossen. Sicher ist The Mission kein totaler Reinfall, aber die bloße Existenz der beiden Malick-Filme tut ihm gar nicht gut. Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen  :icon_mrgreen:

Edit: Mein gestriges Urteil zu The Mission ist zum Zwecke der Kontrastierung ungerechterweise etwas zu hart ausgefallen, so schlimm ist der Film wirklich nicht. M'kay?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 26 Februar 2013, 06:28:05
Pump Up The Volume (1990)
Highschool-Drama/Komoedie mit Tiefgang und einem absolut genialen Christian Slater.
Unbedingte Empfehlung, gebe 8/10 Punkten

Smiley (2012)
Ziemlich langweiliger Slasher mit schon etliche Male dagewesenem Schlusstwist.
Nichtmal die Mordszenen sind interessant.
Schnarcher, 3/10 Punkten.

Flight (2012)
Faengt absolut gigantisch an, bleibt im Mittelteil zumindest schauspielerisch hervorragend, um dann
Spoiler: zeige
mit dem versoehnlichen Ende
punktemaessig dann doch abzusacken.
Definitiv gelungener Film, jedoch mit Makeln.
Gebe so 6/10 Punkten

A Thousand Cuts (2012, Unrated Director's Cut)
Uah, was fuer ein steriler Muell. Die Ausgangssituation ist altbekannt, die Schauspieler sind zwar halbwegs ordentlich, vor allem Frank macht seine Sache ziemlich gut. Leider ist die Inszenierung so oberflaechlich und steril wie ein Operationssaal, wirklich schlimm.
Gebe so um die 2/10 Punkten, wirklich nicht der Rede wert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 26 Februar 2013, 10:05:16
Over There Season 1

Nach einigen Jahren noch einmal geschaut und dieses Mal auch komplett geschafft (damals nur bis E7). Nunja, beim zweiten Durchgang fällt doch auf, wie billig die Serie im Grunde gemacht ist. Irgendwo in Texas (?) ein Mini-Pappdorf + Soldatenzeltlager hingestellt, dazu 2 LKW, 3 Hummer und 30 stets maskierte Terroristen-Statisten, das war's im Grunde. Schade, dass die Landschaft oft so ganz und gar nicht nach Irak aussieht, da helfen auch die wenigen Stock Footage Shots Bagdads gegen Ende nicht.

Auch die Inszenierungswucht lässt mit zunehmender Episodenzahl nach, vielleicht ging das Budget für die Actionszenen auch spätestens nach der Reporter-Doppelfolge zur Neige, wer weiß. Immerhin bleiben dafür die Charaktere nicht nur sympathisch sondern gewinnen durchaus an Tiefe. Zahlreiche Facetten der Heimatfront kommen als Kontrast ausgiebig zur Darstellung - und das überraschend kritisch intoniert. Dies macht die Serie dann auch im Einklang mit den guten Darstellerleistungen bis zum Ende sehenwert. Leider fehlt ein echter Abschluss der Season und auch die Inkonsistenz der Qualität der einzelnen Episoden stört rückblickend ein wenig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Februar 2013, 17:18:46
Bong of the Dead (http://www.ofdb.de/film/212732,Bong-of-the-Dead) (Blu-ray)

Uff... Der Film fällt für mich eher in die Amateur-Schiene. Ein paar Matsch-Effekte gehen zwar noch knapp in Ordnung, aber den gesamten Rest kann man komplett knicken. Mieses Timing, lahme "Witze". Die Story (Zombiehirn mit Wasser = Superdünger) ist da fast schon ungeheuer originell. Nicht empfehlenswert. 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 1 März 2013, 00:46:42
1 Mord für 2

Ich wusste von dem Film so gut wie gar nichts vorher, außer dass es ein Kammerspiel sein soll. Gut so, da die Geschichte somit durchaus ein paar schöne Wendungen zu bieten hatte. Dummerweise strapazieren die Geschehnisse arg die Grenzen der Glaubwürdigkeit, und auch das fade Finale bleibt eher negativ in Erinnerung. Positiv sticht das starke Setdesign und die gut aufgelegten Darsteller hervor - Michael Caine seh' ich eh immer gern, und auch Jude Law finde ich besser als seinen allgemeinen Ruf. Ein auf den ersten Blick schick konstruiertes, später in Sachen Nachvollziehbarkeit jedoch in die Knie gehenden Kammerspiel. 5/10

The Roommate

Ich hatte Lust auf einen unkomplizierten Thriller - dass die Wahl auf diesen Film fiel, liegt eigentlich nur an der meiner Meinung nach unheimlich hübschen Leighton Meester. Einen unkomplizierten Streifen bekam ich, Thrill eher weniger: Die vom Drehbuch im Stich gelassene Geschichte dümpelt recht lustlos vor sich hin und kann lediglich vorm Standard-Finale so etwas wie Spannung aufbauen. Aufgrund der mimisch mit begrenzten Befähigungen ausgestatteten Darsteller muss man sich gar nicht allzu sehr über die flachen Figuren ärgern, klug gecastet ;-> Da ich neben diesen für solche 08/15-Produktionen "normalen" Kritikpunkten keinen richtig großen Fehler feststellen konnte, reicht es noch für 3/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 1 März 2013, 22:29:18
Alyce - Außer Kontrolle
Sehr eigenartige Mischung aus Psycho-Thriller, Drogen-Drama, kurzen Gruseleinlagen und etwas Splatter. Während der Anfang noch recht gut gemacht ist, die Mädels einführt und auch den "Unfall" doch dramatisch schildert, geht dem Film danach die Puste aus. Stellenweise etwas langweilig, auch weil man die Beweggründe von Alyce nicht wirklich nachvollziehen kann. Gegen Ende wird dann ein Fun-Splatter draus, was nichts macht, da man das Gehirn eh schon abgeschalten hat. Keine Ahnung ob ich den Streifen jetzt gut oder schlecht finden soll, vielleicht hätte man sich besser für ein Genre entscheiden sollen.
4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 4 März 2013, 00:53:49
Whatever Works (http://www.ofdb.de/film/161509,Whatever-Works---Liebe-sich-wer-kann)

Woody Allen hat den Film zwar schon mindestens vier Mal gedreht, aber wenigstens wiederholen sich die Dialoge nicht. Leidlich amüsant.


Hannah Arendt (http://www.ofdb.de/film/228943,Hannah-Arendt)

Ein weiterer Film über tolle Frauenzimmer von Margarethe von Trotta, aber diesmal ein recht guter (der letzte über Hildegard von Bingen soll ja nicht prall gewesen sein). Das ruhig erzählte Charakterporträt einer klugen, dabei immer menschlichen Frau, die sich mit ihrer Arbeit über den NS-Kriegsverbrecher Eichmann gegen ihr gesamtes berufliches und privates Umfeld stellt und auch nicht einknickt, als herbe Konsequenzen daraus erwachsen. Dabei wird sie nicht zur Ikone verklärt, sondern bleibt greifbar mit all ihren Stärken und Schwächen (quarzt wie ein Fabrikschlot, spricht Englisch mit einem Akzent zum Davonlaufen  :icon_mrgreen:). Der Film ist natürlich sehr dialoglastig und spielt meistens im Arbeitszimmer oder in der Uni, wobei sich die Ausstattung der frühen 60er nicht angeberisch in den Vordergrund drängt. Enthalten ist ergreifendes dokumentarisches (?) Material aus dem Gerichtssaal in Israel, Heidegger ist leider blaß, und insgesamt ist der Film, dem Kinopublikum nach zu urteilen, für Leute über 50 mit akademischen Hintergrund  :icon_neutral:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 5 März 2013, 00:41:19
The Watch - Nachbarn der 3. Art
Warum schaue ich mir überhaupt noch Komödien an? Egal welches Thema, am Ende gehts nur ums Ficken oder Fäkalien. Erstgenanntes ist hier das Hauptthema, obwohl es ja ein Alien-Invasions-Streifen sein soll. Ja, manchmal kommt das auch durch, aber im Großen und Ganzen freuen sich die Amis, wenn sie mal ohne Angst vor Zensur ganz viele böse Wörter sagen dürfen. Wenn doch mal ein paar Außerirdische zu sehen sind, sind diese zwar nicht besonders kreativ designt, aber da es sich um einen Mensch im Latexkostüm handelt, kommt etwas Nostalgie auf. Die CGI-Effekte sehen ebenfalls ganz ordentlich aus. Auf Darstellerseite gibts nichts überraschendes, jeder spielt seine typische Rolle, wobei mir Vince Vaughn immer noch am Besten gefallen hat, aber auch Jonah Hill kommt sympathisch rüber und Stiller nervt mal nicht ganz so. Ich möchte nicht sagen, dass ich nicht ab und an mal gelacht habe, ein paar Gags saßen doch.
Angemerkt sein noch, dass dies die zweite Komödie nach "21 Jump Street" ist, bei der im Prüfgremium der FSK wohl keiner geistig anwesend war, einer Freigabe ab 12 ist schon etwas sehr niedrig.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 5 März 2013, 02:00:47
Gestern gab's den grottigen Fighting. Man kann kaum in Worte fassen, wie ausgelutscht und lustlos der Film daherkommt. Die Konflikte zwischen den Charakten pendeln zwischen peinlich vorhersehbar (
Spoiler: zeige
den finalen Gegner erkennt man zwei Sekunden nach seinem ersten Auftritt
) und absolut lachhaft (
Spoiler: zeige
Tatum verkracht sich mit seiner Freundin, weil sie seinen Coach >kennt< - was?!; sein Coach ist nicht sauer, obwohl Tatum mit seinem Sieg sein vermeintliches Todesurteil unterschreibt - was?!
). Tatum ist nun allgemein nicht der allerbeste Schauspieler, meist aber zumindest solide - hier jedoch stolpert er steif wie ich Stock durch den Streifen. Ein recht netter Soundtrack und die relativ rauen Kämpfe sind das einzig Gute an dieser Gurke, deren dümmliches Drehbuch ein regelrechtes Ärgernis ist. 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 5 März 2013, 10:15:58
Zitat von: ratz am  4 März 2013, 00:53:49
Hannah Arendt (http://www.ofdb.de/film/228943,Hannah-Arendt) [...] und insgesamt ist der Film, dem Kinopublikum nach zu urteilen, für Leute über 50 mit akademischen Hintergrund  :icon_neutral:
Was hast du gegen Leute über fünfzig mit akademischen Hintergrund? :icon_mrgreen: Nee, der Film ist vorgemerkt, werd ihn mir demnächst anschauen. (Auf dass sich der Altersdurchschnitt senke!) Zuletzt angeschaut hab ich mir:

Another Earth

Elegante Prämisse, gut gespielt, dramatisch, philosophisch und schön. Der Film hat echt einen Nerv getroffen bei mir. So sollte Sci-Fi meiner Meinung nach aussehen! Der einzige Wermutstropfen: Manchmal hatte ich das Gefühl, Regisseur Cahill geht zu gewollt und effekthascherisch mit der Kamera um. Etwas mehr Zurückhaltung und Ruhe hätte das Erlebnis für mich perfekt gemacht. Momentan würd' ich dem Film 9/10 geben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 6 März 2013, 00:58:40
"Mondo Cannibale 3. Teil - Die blonde Göttin"

Jess Franco at his very worst. :viney: Der wohl schwächste unter den vielen schwachen Kannibalenfilmen. Ich will irgendwie gar nicht wissen, ob mich der vierte Teil nicht vielleicht noch eines Besseren belehrt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 7 März 2013, 00:55:10
Nachdem es gestern "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" gab, war ich in Märchenlaune und schaute heute Spieglein Spieglein - wirklich gut unterhalten wurde ich erneut nicht.

Das Anspielungen auf "erprobte Erzählweisen" und klassische Märchen-Klischees kommen dann doch kürzer, als es mich die ersten, ziemlich lustigen Szenen hoffen ließen. So zieht der Streifen ohne große Lacher, doch dafür mit optischer Extravaganz an einem vorbei. Nur muss extravagant nicht gleich gut sein: Die unnatürlichen CGI-Motive mäandern zwischen "nur bedingt mitreißend" und "sehr bescheiden" (
Spoiler: zeige
z.B. die "Bestie"
). Immerhin sind die Zwerge nicht aus dem PC - einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen sie zwar nicht, aber dennoch bringen sie eine gute Portion Charme ins Spiel. Langweilig wird es dank der lockeren Stimmung nicht, gehaltvoll und sättigend ist's aber auch nicht. 4/10

Im direkten Vergleich gefiel mir "Snowwhite and the Huntsman" klar besser. Und auch wenn beide insgesamt sehr nett anzusehen sind: Die Schönste im ganzen Land ist Lily "Augenbraue" Collins genauso wenig wie Kristen "Schlafzimmerblick" Stewart ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 8 März 2013, 08:24:46
The Master (2012)
Definitiv keine leichte Kost, so weiss der Film dennoch zu unterhalten, dank dem hervorragenden Schauspiel von Hoffman und Phoenix, die sich gegenseitig an die Wand spielen.
Die fast zweieinhalb Stunden vergehen ziemlich schnell, man wird regelrecht hineingesogen in die Geschichte.
Anderson schildert seine Geschichte mit viel Fingerspitzengefuehl, balancierend zwischen Humor, Drama und ner Liebesgeschichte.
Sehr stark, 8/10 Punkten

The Frisco Kid (1979)
Ganz nette Komoedie mit Harrison Ford und nem absolut genialen Gene Wilder.
Gehoert nicht zum Besten was Wilder ablieferte, kann man sich aber durchaus mal antun.
6/10 Punkten

All Superheroes Must Die aka Vs. (2011)
Ach du meine Fresse, nix erwartet und eine der groessten Ueberraschungen seit langem erlebt.
IMDB-Bewertung von 3.6, ein Budget von 20.000$, ein Superhelden-Film, die Vorzeichen waren nicht gut.
Und ich wurde wirklich umgehauen. Schon ne Weile her das ich einen so schonungslosen und ruecksichtslosen weil konsequenten Film sah, vor allem wenn man bedenkt mit welch bescheidenen Mitteln der Regisseur das Alles bewerkstelligte.
Definitive Empfehlung, 8.5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 9 März 2013, 00:06:17
Zitat von: cyborg_2029 am  1 März 2013, 22:29:18
Alyce - Außer Kontrolle
Stellenweise etwas langweilig, auch weil man die Beweggründe von Alyce nicht wirklich nachvollziehen kann. Gegen Ende wird dann ein Fun-Splatter draus, was nichts macht, da man das Gehirn eh schon abgeschalten hat. Keine Ahnung ob ich den Streifen jetzt gut oder schlecht finden soll, vielleicht hätte man sich besser für ein Genre entscheiden sollen.
4/10

Wieder ein Fall von nicht verstanden weil Gehirn aus...

Das Cover weckt auch (gänzlich) falsche Erwartungen, wenn man sich auf ihn einlässt, bekommt man einen non-mainstreamigen Film, mit hohem Interpretationsspielraum, der einem die Nüsse leckt und die Birne knackt.

Hammer geiler Film, für mich unter den Top 5 von 2012, und heißer Anwärter als einer der, für mich, unvergesslichsten Filme überhaupt, geht mir seit Erscheinen nicht mehr aus dem Kopf. Ein irrer, gar nicht dummer, Psychotrip, mit guten Darstellern und einer richtig klasse Hauptdarstellerin. Thread steht schon Monate in den Startlöchern, ich muss endlich mal in die Puschen kommen.



_______________________________________
Thx McClane, All Superheroes Must Die hätte ich mir nicht angesehen, aber hast mich doch neugierig gemacht. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 9 März 2013, 12:50:42
Zitat von: RoboLuster am  9 März 2013, 00:06:17
Hammer geiler Film, für mich unter den Top 5 von 2012, und heißer Anwärter als einer der, für mich, unvergesslichsten Filme überhaupt, geht mir seit Erscheinen nicht mehr aus dem Kopf.

So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber es war zumindest einer der Filme 2012, die ich nicht nach zwei Tagen wieder vergessen hatte. Ein Psychodrama um eine junge Frau, über die man nicht sonderlich viel erfährt, außer dass sie psychisch äußerst labil ist, in der Vergangenheit offenbar schlimme Erfahrungen mit falschen Freunden gesammelt hat und zu starkem Drogenkonsum neigt. Letzerer führt dann auch zum Unfalltod ihrer einzigen Freundin und was als bitteres Psychogramm einer ohnehin gestörten Persönlichkeit beginnt artet mit jeder falschen Entscheidung immer mehr in den Wahnsinn aus. Insofern finde ich die Bezeichnung "Funsplatter" für das Schlußkapitel auch etwas daneben. Die Szenen sind schon recht derbe und grafisch, aber von "Spaß" kann hier kaum die Rede sein, denn dafür wirkt das ganze ob der Vorgeschichte viel zu verstörend.
Einlassen muss man sich auf den sehr ruhigen, nüchternen Stil der Erzählung, denn im Grunde passiert über weite Strecken nicht sonderlich viel - die meiste Zeit folgt man Alyce lediglich dabei, wie sie nach dem "Vorfall" verzweifelt versucht, wieder in die Spur zu finden und dabei kläglich scheitert. Eine fatalistische Grundstimmung, mit der man wahrscheinlich auch nicht jeden begeistern kann. Ich muss zugeben, dass ich auch etwas völlig anderes erwartet hatte, aber ausnahmsweise mal positiv überrascht wurde. 7/10
By the way:
Spoiler: zeige
Im Gedächtnis geblieben sind mir vor allem die skurrilen Dialoge mit dem Drogendealer und nicht zuletzt die absurd-komische Sexszene mit dem Typen, der glaubt, jede flachlegen zu können und von Alyce besonders "hart" rangenommen wird. Könnte glatt als feministisches Statement durchgehen, was umso bemerkenswerter ist, wenn man bedenkt, dass der Regisseur zuvor das epochale Meisterwerk "Zombie Strippers" fabriziert hat
 :icon_mrgreen:

Zitat von: RoboLuster am  9 März 2013, 00:06:17
wenn man sich auf ihn einlässt, bekommt man einen non-mainstreamigen Film, mit hohem Interpretationsspielraum, der einem die Nüsse leckt und die Birne knackt.
Also bei mir ist noch alles heil und unbefleckt :zwangsjacke:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 9 März 2013, 14:06:14
 :icon_mrgreen:


Um Zombie Strippers hatte ich ja lange einen Bogen gemacht, zu Unrecht. Nachdem mich Alyce überrascht hatte, hab ich mich dann doch drauf gestürzt, und wurde wieder überrascht. Hab mir danach gleich noch The Slaughter gekauft, der mich auch nicht enttäuscht hat. Slaughter 7, Strippers 8, Alyce 9, meiner Meinung nach, hat sich Regisseur Jay Lee mit jedem Film verbessern können, und hat einen Stil, der mich absolut anspricht. 3 von 3 Filmen die mir gut gefallen haben, und das von einem Regisseur, von dem ich noch nie was gehört hatte, und der aus sichtlich geringen Budgets, ansprechende und kreative Filme zaubern kann, irgendwo zwischen Pyun und Carpenter. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 9 März 2013, 14:16:26
Zitat von: RoboLuster am  9 März 2013, 14:06:14
irgendwo zwischen Pyun und Carpenter. ;)

Bezogen auf "Zombie Strippers" aber eher zu Pyun tendierend  :icon_mrgreen: Der hatte zwar ein paar gute Ansätze, ist aber im Gegensatz zu "Alice" wirklich eine ziemlich hohle Nuss und zudem das dramaturgische Pendant zu einem durchbratenen Rindersteak. Die OFDB sagt, ich habe ihm damals 4/10 gegeben, was darauf hindeutet, dass ich ihn teilweise doch irgendwie mochte :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 März 2013, 14:32:07
Strippers VS. Zombies ist besser.  :dodo:

"Schlag nicht auf meine Rammelkarre, Schlampe."
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 9 März 2013, 14:34:46
Sightseers

Warum gibt's zu diesem Film keinen Thread? Oder hab ich ihn übersehen? Na, jedenfalls geht's hier um ein Paar, das britische Sehenswürdigkeiten abklappert und hinter sich eine Blutspur zurücklässt. Warum? Gute Frage! Sightseers ist eine schwarze Komödie von Ben Wheatley, die mich köstlich amüsiert hat. Einzig eine gründlichere Beleuchtung der beiden Hauptcharaktere habe ich mir gewünscht. Andererseits hätte das wahrscheinlich die groteske Atmosphäre geschmälert ... Weiss nicht so recht, irgendwas hat mir gefehlt. Trotzdem: Saukomischer Film. 7-8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 9 März 2013, 14:38:31
Zitat von: manisimmati am  9 März 2013, 14:34:46
Sightseers
Warum gibt's zu diesem Film keinen Thread? Oder hab ich ihn übersehen?
Es gibt tatsächlich keinen. Insofern hast du durchaus das Recht, einen zu eröffnen ;)

Zitat von: Mr. Blonde am  9 März 2013, 14:32:07
Strippers VS. Zombies ist besser.  :dodo:

"Schlag nicht auf meine Rammelkarre, Schlampe."
Gut zu wissen, dass es Leute gibt, die einen noch übleren Filmgeschmack haben als ich  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 9 März 2013, 14:40:34
Zitat von: Dionysos am  9 März 2013, 14:16:26
Zitat von: RoboLuster am  9 März 2013, 14:06:14
irgendwo zwischen Pyun und Carpenter. ;)

Bezogen auf "Zombie Strippers" aber eher zu Pyun tendierend  :icon_mrgreen: Der hatte zwar ein paar gute Ansätze, ist aber im Gegensatz zu "Alice" wirklich eine ziemlich hohle Nuss und zudem das dramaturgische Pendant zu einem durchbratenen Rindersteak. Die OFDB sagt, ich habe ihm damals 4/10 gegeben, was darauf hindeutet, dass ich ihn teilweise doch irgendwie mochte :icon_lol:


Bei beiden Filmen gehen die Meinungen stark auseinander (nicht nur bei ofdb). Ich fand Zombie Strippers originell und echt lustig ("Let's dance!"). Englund war so gut wie seit den Nightmare Filmen nicht mehr. Bei der Szene im Büro, hab ich mich weggeschrien vor Lachen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 9 März 2013, 18:16:59
Zitat von: Dionysos am  9 März 2013, 14:38:31
Zitat von: manisimmati am  9 März 2013, 14:34:46
Sightseers
Warum gibt's zu diesem Film keinen Thread? Oder hab ich ihn übersehen?
Es gibt tatsächlich keinen. Insofern hast du durchaus das Recht, einen zu eröffnen ;)

Gerne (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,172438) :)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 9 März 2013, 19:31:32
Zitat von: Dionysos am  9 März 2013, 12:50:42
Insofern finde ich die Bezeichnung "Funsplatter" für das Schlußkapitel auch etwas daneben. Die Szenen sind schon recht derbe und grafisch, aber von "Spaß" kann hier kaum die Rede sein, denn dafür wirkt das ganze ob der Vorgeschichte viel zu verstörend.

Naja, ist jetzt auch nicht ganz "Fun" aber ich musste schon lachen als sie versucht die Leiche kleinzukriegen. Habe das auch nicht negativ gemeint, der Abschluss war doch echt klasse gemacht.

Zitat von: RoboLuster am  9 März 2013, 00:06:17
Wieder ein Fall von nicht verstanden weil Gehirn aus...

Mich hat der Film schon irgendwie beeindruckt, mich störte nur der Mittelteil, der sich doch etwas zog. Aber ich denke dass ich doch etwas zu streng mit meiner Bewertung war. Wenn man ihn als Psycho-Drama betrachtet ist doch locker eine 6/10 drin. Immerhin hat der Film einen bleibenden Eindruck hinterlassen und das schaffen nicht viele in letzter Zeit.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 März 2013, 00:14:03
Cockneys vs Zombies

Eine spaßige Zombie-Komödie, die durch die Rentner-Bande einen schicken Skurrilitäten-Bonus aufweist. Die teilweise ziemlich deftigen (
Spoiler: zeige
z.B. das Zombie-Baby
) Gags treffen meist ins Schwarze. Für die sympathischen Figuren nimmt man sich vergleichsweise viel Zeit, so dauert es dann auch ein Weilchen bis die Zombies auftauchen. Die daraus entstehende Überlebensgeschichte kommt einem nicht unbedingt unbekannt vor, durch die alten Recken ist aber genug Eigenständigkeit gegeben - Sachen wie bspw.
Spoiler: zeige
die rasante Verfolgungsjagd Zombie vs. Renter mit Gehhilfe oder einen Opa, der sich in Michael Bay Manier durch die Horden der Untoten ballert,
hat man noch nicht allzu oft gesehen. Ingesamt ergibt das eine sehr ansehnliche Zombie-Invasion, welche fast genauso gut wie "Shaun of the Dead" ist. 7/10

Der Stadtneurotiker


Einen weiteren Klassiker nachgeholt. Ich kenne nicht allzu viel von Allen; mein bisheriger Favorit ist "Matchpoint", welcher ja als eher untypisches Werk von ihm kategorisiert wird. Hier zeigte sich nun erneut (wie vorher schon bei "Scoop" und "To Rome with Love"), dass mir die "klassische", locker-flockige Arbeit von Allen nicht 100%ig zusagt. Die Dialoge enthalten meiner Meinung nach zwar manch geniale Zeilen und Zitate, aber auch etwas geschwätzigen Leerlauf, unter welchem die Dramaturgie zu leiden hat. Die Vielzahl verspielter Regie-Einfälle kann dieses Problem leider nicht gänzlich lösen. Für mich daher lediglich ein solider Streifen, jedoch nicht der Heilige Gral der Beziehungskomödien. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 März 2013, 00:28:42
Aber c'mon, diese Szene vor dem Kino... so genial. "Ich kann da unmöglich rein, der Film geht schon zwei Minuten". Dafür liebe ich den Woody einfach, weil man sich da ein wenig wiedererkennt.  :icon_lol: Und natürlich: "Also, sprach Zarathustra, als er ihren BH öffnete."  :rofl:

"Cogney" werde ich demnächst mal ins Auge fassen, der ist mir irgendwie aus dem filmischen Bewusstsein entflohen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 März 2013, 00:37:58
Ja, wie gesagt, es gab einige grandiose Einzelszenen. Die konnten für mich aber nicht den kompletten Film in die ganz hohen Qualitätsbereiche tragen. Wo wir grad bei Allen sind: Ist es normal, dass bei der deutschen Version von "Manhattan" der Ton (insbesondere die Dialoge) schrecklich asynchron zum Bild läuft? Wollte mir den Film über Lovefilm-Stream geben, musste dann aber abbrechen, da ich das für unguckbar hielt (und ich halt keinen O-Ton zur Verfügung hatte).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 10 März 2013, 00:41:42
Zitat von: Teppi am 10 März 2013, 00:37:58Ist es normal, dass bei der deutschen Version von "Manhattan" der Ton (insbesondere die Dialoge) schrecklich asynchron zum Bild läuft?

Ist mir zumindest nicht aufgefallen, als ich ihn vor ein paar Monaten gesehen habe.

Ich habe grade I Am Love von Luca Guadagnino gesehen. Recht anstrengend zu gucken durch seine ungewöhnliche Inszenierung (vor allem im Schnitt), während die Story selbst eigentlich eher durchschnittlich ist. Tolle Darsteller und gute Kamera-Arbeit aber irgendwie ist der Funke auf mich nicht übergesprungen. Ist vermutlich Geschmackssache. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 März 2013, 00:54:40
Zitat von: Teppi am 10 März 2013, 00:37:58
Ist es normal, dass bei der deutschen Version von "Manhattan" der Ton (insbesondere die Dialoge) schrecklich asynchron zum Bild läuft? Wollte mir den Film über Lovefilm-Stream geben, musste dann aber abbrechen, da ich das für unguckbar hielt (und ich halt keinen O-Ton zur Verfügung hatte).

Sowas ist nie normal. Bei Lovefilm und ähnlichen Anbietern habe ich leider auch (ganz selten) mal einen asynchronen Streifen erwischt. Sehr schade sowas.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 10 März 2013, 13:39:20
Zitat von: Teppi am 10 März 2013, 00:14:03
Der Stadtneurotiker
[...] Die Dialoge enthalten meiner Meinung nach zwar manch geniale Zeilen und Zitate, aber auch etwas geschwätzigen Leerlauf, unter welchem die Dramaturgie zu leiden hat. Die Vielzahl verspielter Regie-Einfälle kann dieses Problem leider nicht gänzlich lösen. Für mich daher lediglich ein solider Streifen, jedoch nicht der Heilige Gral der Beziehungskomödien. 6/10

"Der Stadtneurotiker" war mein erster Allen-Film überhaupt, und er hat mich damals auch ziemlich ratlos zurückgelassen. Meine Reaktion war deiner sehr ähnlich: einige Brüller-Szenen, aber der Rest seltsam langweilig. Das ist allerdings so ein Streifen, der für mich mit jeder Sichtung witziger wird. Also: Gib ihm irgendwann nochmal 'ne Chance, ja? ;) Vielleicht hilft es auch, den Film nicht primär als Beziehungskomödie zu sehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 März 2013, 23:47:37
Zitat von: manisimmati am 10 März 2013, 13:39:20
Das ist allerdings so ein Streifen, der für mich mit jeder Sichtung witziger wird. Also: Gib ihm irgendwann nochmal 'ne Chance, ja? ;)

Ja, in einigen Jahren sicher. Davor gibt's aber erstmal noch andere Allen-Werke, wie "Manhattan" halt - muss dann halt mal die DVD ausgeliehen werden ^^

Heute gabs: Freundschaft Plus

Ja, so einmal im Monat ist irgendeine Rom-Com dran in der Hoffnung, mal was Gutes in diesem Sektor zu erwischen. Diesmal hat das leider gar nicht geklappt. All die Rom-Com-Klischees (platte Gags, ungeheuer vorhersehbare Geschichte etc.) treffen's hier auf den Punkt. Der Anlass für den obligatorischen Charakterwandel wird so laut mit Pauken und Trompeten angekündigt, dass es fast schon frech-dreist ist, dann wirklich diese ausgelutschte Schiene zu fahren. Bei den Gags sind immerhin eine handvoll gute dabei, meist jedoch wirkt die gewollt "dreckige" Sprache einfach aufgesetzt und plump. Wäre alles halb so schlimm, würde die Chemie zwischen Kutcher und Portman stimmen - statt großes Funkensprühen gibt's hier aber den Campingkocher mit Sparflamme. Vorm totalen Desaster wird der Streifen letztlich nur durch die sympathischen Nebenfiguren (Ludacris und der Typ aus "New Girl") gerettet. 3/10

Demnächst gibt's dann das Konkurrenzprodukt "Freunde mit gewissen Vorzügen", der soll laut allgemeiner Meinung ja besser sein...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 11 März 2013, 11:03:25
The Giant Claw

Ein B-Movie aus den Fünfzigern, der halbwegs kompetent (und langweilig) wäre, wäre da nicht das lachhaft-groteske Filmmonster, das alle fünf Minuten mal in die Kamera glotzt. Leider reichte mir das nicht, um mich rundum unterhalten zu fühlen. Daher gibt's 4/10 (Trash-)Punkte von mir.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 März 2013, 14:25:02
Zitat von: manisimmati am 11 März 2013, 11:03:25
The Giant Claw

Ein B-Movie aus den Fünfzigern, der halbwegs kompetent (und langweilig) wäre, wäre da nicht das lachhaft-groteske Filmmonster, das alle fünf Minuten mal in die Kamera glotzt. Leider reichte mir das nicht, um mich rundum unterhalten zu fühlen. Daher gibt's 4/10 (Trash-)Punkte von mir.

Und falls sich niemand etwas darunter vorstellen kann:

13. The Giant Claw (1957) Monster Madness 2009 review (http://www.youtube.com/watch?v=Y0w3FcVe9gc#)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 März 2013, 17:25:01
American Grindhouse (http://www.ofdb.de/film/194003,American-Grindhouse)

Eine Dokumentation über das Grindhouse-/Exploitation-Kino in den USA von seinen Anfängen bis etwa 1980.

Für mich als eher Unbedarfter bei diesem Thema gab es eine hohe Informationsdichte. Neben einer Vielzahl von Filmausschnitten kommt eine Menge von Machern (Ted V. Mikels, Herschell Gordon Lewis, etc.) zu Werk. Dabei zeigt sich, das teilweise die Werbung wichtiger (besser?) als die Filme war und wie "Jaws" das Ende(?) der Filme einläutete. Die Laufzeit von ca. 75 Minuten geht durch die Unterteilung in viele kleinere Abschnitte gut rum. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 11 März 2013, 18:27:26
Pandorum (http://www.ofdb.de/film/177741,Pandorum) (2009)

Simple, wenig originelle Story, zum größten Teil gelungene Umsetzung. Ein Mann (Ben Foster) erwacht an Bord eines Raumschiffs aus dem Hyperschlaf und merkt nach einer Weile, dass er (und ein weiterer Flugoffizier, gespielt von Dennis Quaid) nicht "allein" an Bord des Schiffes ist und das hier ganz gewaltig etwas faul ist. Durch den langen Hyperschlaf kommen die Erinnerungen, was überhaupt das Ziel ihrer Mission
Spoiler: zeige
(Neuansiedlung der Menschheit auf einem weit entfernten erdähnlichen Planeten)
ist, nur langsam und bruchstückhaft zurück. In der Zwischenzeit geht's im gehobenen Tempo darum,
Spoiler: zeige
nicht den blutrünstigen Mutanten anheim zu fallen.


Für das nicht allzu üppige Budget sehen die Effekte meist sehr ordentlich aus, wobei natürlich hilfreich ist, dass der Film fast gänzlich in (halb-)dunkler Umgebung spielt. Abzüge gibt's für den Handlungsverlauf, der mir hin und wieder etwas unrund zu sein schien. Macht den Film nicht kaputt, hätte man aber vermeiden können. Schauspielerisch wird solider Durchschnitt geboten, Foster und Quaid befinden sich über, die restlichen Darsteller eher unter dem Schnitt, was ich angesichts dessen, dass der Film keine hochtrabenden Fragen nach der Erschaffung der Menschheit stellt, durchaus verschmerzen kann.  ;)

Fazit: Aus den Zutaten
Spoiler: zeige
"Event Horizon", "The Descent" und einer Prise "Alien"
haben die Macher einen kleinen, düster-dreckigen SiFi-Horror-Thriller mit einer netten Überraschung im Finale zusammen geköchelt. 7,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 12 März 2013, 04:42:24
B-Movie-Sonntag.

Mean Guns (2007)
Christopher Lambert und Ice-T in nem ziemlich coolen Albert Pyun-Ballerfilm.
Vor allem der Soundtrack (Mambo  :icon_eek:) macht es definitiv zu einem B-Film der aus der Masse hervorsticht.
Selbst die Story kann sich einigermassen sehen lassen.
Machte definitiv Spass, 6/10 Punkten.

Night Of The Warrior (1991)
Ganz uebler Lorenzo Lamas-Film der in keinem einzigen Department punkten kann.
Was fuer ein langweiliger Schrott, 2/10 Punkten.

Dragon Eyes (2012)
Wer nen van Damme-Film erwartet wird schwerstens enttaeuscht, er taucht nur zwischendurch als Mentor auf.
Macht aber nix, denn Cung Le hat es definitiv faustdick hinter den Ohren, der kann was.
Auch Peter Weller als Boesewicht weiss zu ueberzeugen.
Hat mir ziemlich gut gefallen, gibt so 6,5/10 Punkten

El Gringo (2012)
Scott Adkins als titelgebender "Held" in diesem ziemlich gelungenen Actioner.
Ein paar richtig coole Kaempfe haben sich hier eingefunden, dazu noch ein paar ganz ordentliche, teilweise ziemlich blutige Schiessereien.
Story ist nicht wirklich neu, aber weiss zumindest halbwegs den Film voranzutreiben.
Hat mir ebenso gut gefallen, 6,5/10 Punkten

Mal was Aelteres:
Born Reckless (1937)
Wirklich netter Actionfilm bei dem es fuer das Produktionsjahr ziemlich ruecksichtslos zugeht.
Gluecklicherweise hat sich der Fox Movie Channel dazu entschieden, die laengere Version (meine lief so um die 74min) zu zeigen, oft gibt es nur eine nicht mal einstuendig Rumpffassung.
Was genau die Unterschiede sind kann ich so nicht sagen.
Wirklich empfehlenswert, knappe 7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 12 März 2013, 12:45:21
Zitat von: lastboyscout am 12 März 2013, 04:42:24
Mean Guns (2007)
Christopher Lambert und Ice-T in nem ziemlich coolen Albert Pyun-Ballerfilm.
Vor allem der Soundtrack (Mambo  :icon_eek:) macht es definitiv zu einem B-Film der aus der Masse hervorsticht.
Selbst die Story kann sich einigermassen sehen lassen.
Machte definitiv Spass, 6/10 Punkten.
Oh mein Gott, das war vor etlichen Jahren (Film ist übrigens von 1997 ;)) mein erster Versuch mit Pyun, aber mehr als ein paar seltsame Gimmicks (sollen die Türsteher Vampire sein?) und etwas Geballer hatte das Teil irgendwie nicht zu bieten. Der Rest war allzu gewollte Coolness nebst gähnender Langeweile und ich hatte arge Probleme ihn bis zum Ende durchzustehen. Na ja, vielleicht sollte ich ihm beizeiten noch eine Chance geben, wenn er mal wieder nachts im TV läuft  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 13 März 2013, 00:32:24
Zuletzt gab es: Alle Teile von Scream.

Teil 1: Eine wunderbare Horror-Hommage, die selbstreferentiell die Regeln und Klischees des Genres aufzeigt, nur um sie dann doch zu bedienen. Dass bei der Zitatwut trotzdem noch ein hohes Maß an Spannung geboten wird (vor allem der Anfang und das lange Finale sind fantastisch), spricht natürlich vollends für den Film. Zurecht ein moderner Klassiker. 9/10

Teil 2: Zu Beginn macht sich der Film alle Vorteile von zweiten Teilen zu nutze: Die Charaktere sind etabliert, also geht es mit großem Tempo voran. Dass die Filmreflexion weg vom Horror-Genre hin zu Fortsetzungen geht, passt perfekt. Nur leider sterben
Spoiler: zeige
gemeinsam mit Randy
die filmischen Verweise größtenteils aus und machen Platz für einen Schlussakt, der mir dann doch zu hanebüchen und plump ist (die Dummheit der Charaktere muss auch Grenzen kennen). Kommt daher keinesfalls an den Erstling heran. 7/10

Teil 3: Die Hollywood-Location bietet eine fantastische Vorlage für ein selbstreferentielles Spiel mit den Regeln des Films und insbesondere denen von Trilogien. Die Möglichkeiten werden aber nur im begrenzten Maße genutzt. Die Macher merkten selbst, dass es nicht allzu klug war,
Spoiler: zeige
Randy sterben zu lassen
und greifen daher auf einen recht billigen Trick zurück. Generell macht es sich das Drehbuch gerne einfach:
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Der Stimmimitator
ist einfach eine Schnapsidee. Zusammen mit dem diesmal ziemlich albernen Klamauk und einigen Unglaubwürdigkeiten (
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vorher wurde immer darauf geachtet, dass der Killer 1:1 dem Opfer gegenüber steht – hier stürzt er sich auf ganze Gruppen und keiner kommt auf den Gedanken, ihn einfach zu überwältigen?!
) ergibt das nur einen mittelmäßigen Streifen, kein Vergleich mit den guten bzw. grandiosen Vorgängern. 5/10

Teil 4: Das Quasi-Remake zum Erstling macht wieder sehr vieles richtig: Diesmal steht der Remake-Gedanke im Zentrum des selbstreflexiven Treibens, wobei die Meta-Ebene so ausgeprägt wie nie zuvor ist. Die billigen Witze aus dem dritten Teil weichen allerlei Zitaten, wobei hier statt Horror-Klassikern die eigenen Vorgänger im Vordergrund stehen – eine logische und konsequente Weiterentwicklung. Zudem präsentiert sich Sidney endlich so souverän, wie man es eigentlich schon vorher erwartet hätte. Eine rundum gelungene Neuauflage und sehr runder Abschluss der Reihe. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ong-Bockel am 13 März 2013, 00:43:39
Die ersten Drei sind bei mir locker zehn Jahre her. Den Vierten kenn ich noch gar nicht. Liest sich so, als sollte man unbedingt noch einmal ganz von Vorne beginnen, um den Vierten vollständig erfassen und genießen zu können!? Die VÖ der Quadrilogy steht ja praktisch vor der Tür...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 13 März 2013, 00:57:20
Zitat von: Ong-Bockel am 13 März 2013, 00:43:39
Liest sich so, als sollte man unbedingt noch einmal ganz von Vorne beginnen, um den Vierten vollständig erfassen und genießen zu können!? Die VÖ der Quadrilogy steht ja praktisch vor der Tür...

Zumindest Teil 1 ist meiner Meinung nach Pflicht vor der 4, da sich auf eben jenen dieser ganze Remake-Gedanke bezieht. Für die weiteren Figurenkonstellationen und kleinere Anspielungen machen sich die Sichtungen von 2 und 3 vorher auch ganz gut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ong-Bockel am 13 März 2013, 01:14:32
Mein ursprünglicher Plan war tatsächlich, mir mal wieder Teil 1 anzuschauen, Teil 2 und 3 (die ich im etwa selben Maße, wie du sie bewertest, schwächer in Erinnerung habe) auszulassen und direkt zum vierten Teil überzugehen. Mein Gott: Wer weiß, wie sehr mich zehn Jahre alte Erinnerungen täuschen, und die Quadrilogy kostet mit zwanzig Euro auch nicht die Welt. Da kann ich mir auch gleich das komplette Programm geben! :popcorn:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 März 2013, 01:29:25
Würde Dir empfehlen, einfach alle zu schauen, da ja z.B. die Beziehung zwischen den Figuren (vor allem zwischen Dewey und Gale) doch einigen Platz auch im vierten einnehmen. Ansonsten entgeht da einem schon die ein oder andere Spitze.

Ansonsten würde ich Teppi bei der Bewertung der Reihe noch Zustimmung geben, von den Noten her sehe ich das eigentlich genau so. Scream 3 ist ziemlich lahm und mit dem vierten Teil kommt die Reihe wirklich mehr als ordentlich zurück. Wobei das ja kein Kunststück darstellt, da sich horrortechnisch in den Zeträumen zwischen den ersten drei gar nicht so viel getan hat, während Scream 4 ganz neue Themen aufzugreifen hat. (Tortureporn- und Remakewelle)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 13 März 2013, 04:55:52
@Dionysus
Ist natuerlich von 1997, peinlich. :icon_redface:
Mean Guns macht als B-Action durchaus Spass, an den anderen drei Filmen kannst ja sehen das ich durchaus in B-Stimmung war.  ;)
Trotzdem ist Mein Guns schon ne Liga unterhalb meinen Pyun-Lieblingen Nemesis und Cyborg.

@Scream-Sehern
Ich kann den Rummel um die Streifen bis heute nicht verstehen?
Handwerklich und schauspielerisch sehr ordentlich, da kann man nicht meckern.
Doch wo hier das so tolle storymaessig sein soll ist mir bis heute schleierhaft.
Nur weil ich ums Verrecken viele Twists und Wendungen einbaue macht es das nicht viel interessanter.
Sind bei mir leicht ueber Durchschnitt gelandet, aber niemals mehr als ne knappe 6.5, an nem guten Tag ne 7.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 März 2013, 05:04:41
Zitat von: lastboyscout am 13 März 2013, 04:55:52
Nur weil ich ums Verrecken viele Twists und Wendungen einbaue macht es das nicht viel interessanter.

Ironischerweise wird genau das in Scream 4 wunderbar angemerkt, wenn wir uns den Anfang anschauen. Genau das sind die Stärken der Reihe: Selbstironie,  Auseinandersetzung mit dem Genre und dabei funktionieren die gleichzeitig noch als Genrefilme. Ich mag die Dialoge, die Figuren sind supersympathisch (da kann ich gut mitfiebern) und die Doppelbödigkeit. Alles Sachen, die nur ganz selten im Horrorbereich so zusammenkommen. Wegen den Twists habe ich die noch nie geschaut, weil die ja prinzipiell keinen Wiederschauwert bieten.

Vor wenigen Jahren habe ich den Rummel um den ersten Teil (Revolution des Slashergenres usw.) auch nicht ganz verstanden, aber die Reihe ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich weiß sie daher zu schätzen. Ich mag Filme über Filme, so kriegt man mich ziemlich leicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 März 2013, 07:30:54
Witzig: Mean Guns habe ich gerade letzte Woche wieder gesehen. Eine irre Action-Gaudi und neben "Nemesis" und "The Last Chance" einer meiner (wenigen) echten Pyun-Favoriten, denen ich eine gute Bewertung gegeben haben.

Die Story ist gar nicht so schlecht und die Besetzung hat sichtlich Spaß gehabt. Eine Reihe - teils unfreiwillig - komische Szenen (die Mambo-Mucke;
Spoiler: zeige
das kleine Mädchen sitzt entspannt im Cabrio, während sich um sie herum alle fröhlich massakrieren; Tina Coté, die die beiden Adrenalin-Deppen gegeneinander ausspielt und am Schluß den Kopf getoastet bekommt usw.
) runden diesen Actiontrash adäquat ab. Im Vergleich zu früheren Sichtungen fand ich das Werk aber gar nicht mehr so hart/blutig. Die Action ist halt nur reichlich zynisch. Abzüge gibt es im Bereich Kamera/Licht, die mir zu fahl und kontrastarm war.

Vampire kommen übrigens nicht vor und als Produktionsjahr im Abspann war sogar 1996 angegeben. 7,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 März 2013, 07:54:21
Zitat von: Hitfield am 13 März 2013, 07:30:54Im Vergleich zu früheren Sichtungen fand ich das Werk aber gar nicht mehr so hart/blutig.

Pyun hatte ja kein Geld für Kunstblut - daher fließt auch keins.  ;)
Ich find den ebenfalls noch okay.
Auf jeden Fall einer der besseren vom Al - selbst wenn das an sich ja nicht viel heißen mag.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 14 März 2013, 00:20:20
Nachdem ich vor kurzem "Die Fantastische Welt von Oz" im Kino sah, wurde heute eine Klassiker nachgeholt: Der Zauberer von Oz

Ich als überzeugter Synchro-Gucker bin mit den Sprechern heutzutage ja meist sehr zufrieden. Heutzutage. Hier hielt ich es ca. 5 Minuten aus, bis ich auf englisch stellte und neu startete. Unfassbar, wie schrecklich Dorothy in deutsch klingt.

Dann auf ein Neues: Erstmal merkte ich, dass die schöne Idee des farblosen Beginns ja gar nicht auf Raimis Mist gewachsen ist. Auch andere Sachen waren mir persönlich nicht bekannt, so wusste ich z.B. gar nicht, dass "Somewhere over the Rainbow" aus diesem Film stammt  :icon_redface:
Die Reise nach Oz gestaltet sich natürlich offensichtlich gekünstelt (wenn auch nicht soo arg, wie ich es bei dem Alter vermutet hätte), dadurch aber nicht weniger fantasie- und liebevoll. Manche Sachen gefielen mir im direkten Vergleich sogar besser als bei Raimis Version, bspw. die knuffigen Munchkins oder das Make-Up der bösen Hexe. Die Figuren sind ebenso flach (was okay ist, da Kinderfilm) wie sympathisch und sorgen für manch jugendfreien Lacher, vor allem innerhalb der schön geschriebenen Songs.

Letztlich fehlte mir persönlich dann etwas der schelmische Charme, den Franco im Prequel ins Spiel bringt - hier ist alles vollends familiengerecht, was sich auch in dem zu dick aufgetragenen Finale äußert. Zudem glitten mir einige Gags zu sehr in albernen Slapstick ab. Größtenteils also Kritikpunkte, die man mit der totalen Ausrichtung auf die kleinen Zuschauer erklären kann. Rein subjektiv sagte mir Raimis Film daher etwas mehr zu, letztlich sehe ich aber beide bei 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 14 März 2013, 23:44:18
From Dusk Till Dawn

Meine persönliche Einstimmung für Django morgen. Haha! Was für ein kranker Film! :icon_mrgreen: Leider wusste ich von Anfang an ungefähr, was mich erwarten würde. Im Moment bin ich mir noch unsicher, ob mir die erste oder die zweite Hälfte besser gefallen hat. Nur eines ist klar: Gelangweilt hab ich mich keine Sekunde lang. Punktemässig liegt das Teil wohl so zwischen 8-9.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 März 2013, 05:54:16
Nachdem ich From Dusk Till Dawn wohl schon locker vierzigmal gesehen habe, bleibt das erste Mal dann doch ungeschlagen.
Als ich den in Deutschland im Kino sichtete, hatte ich noch kein Internet oder aehnliche Informationsquellen.
Und als das Roadmovie dann ploetzlich in einen knallharten Vampirsplatter umschlaegt war Partystimmung pur im Kino.
Und die Punkte sind noch immer bei 9/10, hat nix von seiner Magie verloren.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 15 März 2013, 09:28:55
Amphibious (http://www.ofdb.de/film/202651,Amphibious-3D) (2010)

Es gibt wirklich noch keinen Thread zu dem neuen Tierhorror-Film von Brian Yuzna und bislang nur 20 Bewertungen in der OFDb für diese über zwei Jahre alte Produktion, die inzwischen doch auf Festivals & Co. gelaufen sein muss?

Wie auch immer, ein sehr durchwachsener Genrefilm. Er fängt mega-klischeehaft an (
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junges Pärchen geht Schwimmen, sie zieht das Oberteil aus und wird nach unten gezogen und getötet
). Das Problem ist nur, dass das überhaupt nicht zum Rest des Films passt, da die Kreatur
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nur die angreift, die das Mädchen bedrohen, weil beide miteinander verbunden sind
.

Der Film punktet mit der farbenfrohen Bildgestaltung und der ungewöhnlichen Location mit dieser Fischerplattform auf dem offenen Meer. Das Monster, ein riesiger
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"See-Skorpion"
ist speziell am Ende gelungen, nur die diversen Tentakel-Szenen vorher sehen zu sehr nach CGI aus. Die Besetzung ist mäßig. Michael Paré spielt auf Autopilot und Janna Fassaert sieht aus wie die Zwillingsschwester von Malin Ackerman. Den Rest des indonischen (?) Cast finde ich schwach, vor allem die ganzen Leute auf der Plattform inkl.
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des Mädchens
nerven total.

Insgesamt nicht langweilig, aber dramaturgisch recht holprig. Der
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Okkult-Kram
hat mich eher genervt und vor allem das Ende,
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wenn das Mädchen kleine Skorpione gebärt,
ist beschissen. Manchmal hatte ich das Gefühl, eine "Akte X"-Folge zu sehen. Da gab es einige Geschichten, die in diese Richtung gingen (
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Phänomene, die auf alte, okkulte Legenden zurückgehen und sich manifestieren, wenn Personen schlecht behandelt wurden
).

Wirklich heftig sind die Prosthetic makeup-Effekte mit den ganzen zerfetzten, angefressenen, faulenden Körpern. Schon lange bei FSK 16 nicht mehr etwas so plastisches und ekeliges gesehen.

Insgesamt aber wie gesagt ein durchwachsener Tierhorrorfilm, wobei Genre- und Yuzna-Fans halbwegs auf ihre Kosten kommen dürften. 4 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 15 März 2013, 17:52:48
Prison (1988) - Harlins Fingerübung hat doch über die Jahrzehnte viel Charme eingebüßt. Würde ihn nun nur noch als äußerst mäßig spannend ansehen, da reißen auch die nett-trashigen Effekte bzw. handgemachten Actionszenen nicht mehr viel raus. Wirkte seinerzeit auch atmosphärisch einfach bedeutend besser, allein des Mediums VHS wegen. Auf DVD fehlt der einfach der schmierige 80er-B-Charme :(

El Gringo - Wirklich gelungene B-Action mit mexikanischem Setting und ab und an aufblitzendem Desperado-Feeling. Bodycount sehr hoch, solide gespielt, gut und blutig inszeniert, allerdings auch nicht wirklich eigenständig und packend genug, zudem optisch etwas zu monoton (Stichwort Farbfilterorgie), um wirklich hervorzustechen. knappe, aber verdiente 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 16 März 2013, 13:24:57
101 Reykjavik

Die Geschichte eines asozialen, unverantwortlichen Mannes, der mit 28 noch bei seiner Mutter lebt und eine ziemlich schräge Affäre
Spoiler: zeige
mit der Liebhaberin seiner Mutter
beginnt. Der Film hat einige sehr witzige Szenen (Stichwort "Parkuhr"), aber letztlich fehlte mir irgendwie die emotionale Bindung zu den Charakteren. Ausserdem fand ich das Ende arg unpassend. 7/10 Punkten.

Django Unchained

Doch noch im Kino gesehen, und was soll ich sagen? Das Teil ist gut, aber nun nicht so gut, als dass man in Jubelschreie ausbrechen müsste. Waltz, DiCaprio und Jackson spielen sich gegenseitig an die Wand, die Action ist knackig und schön übertrieben, doch das Drehbuch schien mir manchmal auf der Stelle zu treten. Der Film hätte kürzer sein können. Trotzdem: Wahnsinnig unterhaltsame Sache. Bei der zweiten Sichtung wird mir das Ganze vielleicht noch besser gefallen, war schon bei Inglourious Basterds so. Momentan: 7-8/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 17 März 2013, 11:36:56
Dank 3sat ein bisschen was von Cronenberg nachgeholt (ich kannte ja bisher nur seine neueren, "normaleren" Werke ab "A History of Violence"):

Scanners

Leider hat die Kondition hier nicht mitgespielt, weshalb die Müdigkeit mich zum Schluss immer mal ganz kurz wegknicken ließ - was ich aber nicht auf den Streifen schieben möchte, auch wenn ich ihn nicht so stark wie seinen Ruf fand. Die Scan-Szenen mit ihren Knarz- und Quietschgeräuschen machten auf mich einen ziemlich trashigen Eindruck (sorry, aber ich fühlte mich unfreiwillig immer an "South Park" oder "Big Bang Theory" erinnert, als die Leute dort angestrengt versuchen, die Köpfe ihres Gegenübers platzen zu lassen). Da die Geschichte in meinen Augen auch nicht der ganz große Wurf, weil eher simpel war, konnten die überschaubaren Szenen mit effektvollen Körperdeformationen und Michael Ironside als einnehmender Bösewicht mich nur bedingt bei der Stange halten. Eine Wertung möchte ich aufgrund meines schläfrigen Zustands nicht geben, es würde aber wohl nicht über etwas Mittelmäßiges hinausgehen. Ich ließ mich natürlich nicht entmutigen, daher gab's am Tag danach:

eXistenZ

Für einen Videospieler natürlich ein höchstinteressanter Film; vor allem da die neue Konsolengeneration langsam ansteht, wirkte diese Erstsichtung zeitlich sehr passend und traf voll meinen Nerv. Der Ekelfaktor schraubt sich allein schon durch die Spielmodule in die Höhe, was durch explizite Gewalt unterstrichen wird - ein konstantes Gefühl des Unbehagens ist die Folge. Doch nicht nur die Optik ist dafür zuständig: Das Thema um das Verlorengehen in fremden Realitäten ist heute sogar noch aktueller als damals und dient als Grundlage für eine äußerst spannende Geschichte (Mr. Nolan hat den Film sicher mal eingelegt, bevor er "Inception" schrieb ;->). Wenn ich etwas bemängeln müsste, dann dass die Hauptdarstellerin mit nur begrenzter Ausstrahlung aufwartet - das tat dem "Vergnügen" am Film aber keinen Abbruch. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 17 März 2013, 18:55:53
Ich möchte kein Mann sein (http://www.ofdb.de/film/59609,Ich-m%C3%B6chte-kein-Mann-sein)

Den nehme ich mal als Vertreter für die frühen (erhaltenen) Stummfilm-Komödien von Ernst Lubitsch: Originell und anarchisch-frisch wie am ersten Tag, lustig auf eine angenehme, zutiefst sympathische Art, ohne Gehässigkeit und ohne Slapstick (ohne diesen herabwürdigen zu wollen). Auch die Zwischentitel haben einiges zu bieten ("Verschwinde wie die Wurst im Spinde!"  :icon_mrgreen:), und wenn dann noch Ossi Oswalda mitspielt, was sie zum Glück in einigen Streifen tut, dann reißt sie mit ihrer drollig-spritzigen Art jede Szene an sich und versprüht auch eine Art nostalgischer Erotik... Im oben genannten Film gibts dann auch ein wenig Genderbending, wie es später (und vor allem in den codegeplagten USA) kaum vorstellbar gewesen wäre. Lubitsch spielt auch gerne selbst mit und grimassiert auf Teufel komm raus, aber er scheint richtig erkannt zu haben, daß er eher hinter die Kamera gehört. Sehr empfehlenswert!


Avatar (http://www.ofdb.de/film/188514,Avatar---Aufbruch-nach-Pandora)

Zum zweiten, und ich schätze letzten, Mal gesehen – mir wurde die Blu-ray aufgenötigt. Schön bunt, aber Der mit dem Wolf tanzt ist länger (http://www.community-solingen.de/images/smilies/aetsch.gif)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 17 März 2013, 23:25:06
Innenleben

Endlich mal wieder ein Film, der mich von Anfang bis Ende gebannt hat! Woody Allens Innenleben ist ein grossartiges Drama über eine dysfunktionale Künstler-Familie, eingefangen in elegant unterkühlten Bildern. Das Schauspielensemble ist durch die Bank erstklassig, wobei mir vor allem Mary Beth Hurt und Diane Keaton nahe gegangen sind. Warum ist dieser Film – der zwischen Der Stadtneurotiker und Manhattan entstanden ist – vergleichsweise so unbeachtet? Weil er so unlustig, düster und bergmanesque ist? Mich jedenfalls hat er tief berührt, was vielleicht auch daran liegt, dass ich gerade den Blues habe. Trotzdem, etwas anderes als 10/10 Punkten kann ich Innenleben nicht geben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 17 März 2013, 23:44:23
Meine masochistische Suche nach guten Mainstream-RomComs ging weiter - dieses Mal mit einem Treffer.

Love and other Drugs

Nach dem öden "Freundschaft Plus" habe ich einen ähnlich gelagerten Film erwartet. Und ja, Der RomCom Part weist durchaus vergleichbare Züge auf - man weiß, wie es endet, und bekommt in den finalen Minuten die volle Portion Kitsch.
Und dennoch entpuppt sich der Streifen eher als der kleine Bruder von "50/50" (hier mit Parkinson statt Krebs) statt von der oben genannten Schlaftablette. Neben dem RomCom-Aspekt wird nämlich noch einiges mehr angerissen: So gibt es einen recht bissigen Blick auf die Pharma-Industrie und ein unerwartet ernstes Beziehungsdrama vor dem Hintergrund einer schweren Krankheit. Weitere Pluspunkte: Gyllenhall und Hathaway sind sehr gut aufgelegt und zeigen sogar mal etwas Haut - klar, es ist nach wie vor eine Hollywood-Produktion, dennoch kommt es hier nicht so verlogen rüber wie in anderen Genre-Vertretern, in denen immer ach so "schmutzig" über Sex geredet, aber nie auch nur ansatzweise etwas gezeigt wird.
Mit einem anderen Ende hätte hier durchaus einer meiner Favoriten des Genres entstehen können, so reicht es immer noch für sehr gute 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 März 2013, 04:47:48
Meet the Spartans

Vor Jahren ordentlich angetrungen gesehen und für mies, aber unfreiwillig komisch gehalten.

Diesmal weniger angeheitert und wieder mehr darüber gelacht, dass SO SCHLECHTE GAGS einen Film zusammenhalten sollen. Einige Späße sind ganz nett ("Das ist mein Sohn. Sein Name ist Sohnio.), andere (fast alle) einfach nur superpeinlich. Im Grunde nicht witzig, weil die Gags gelungen sind, sondern nur, weil man über die Schmerzfreiheit aller Beteiligten lachen muss, die diesen Mist durchgezogen haben. Im Prinzip macht der Film genau das, was wir im Scary Movie 5-Thread schon festgestellt haben: ein Witz wird minutenlang ausgewalzt, der einem dabei ins Gesicht springt, dass man auch ja merkt, wann man lachen soll. Auf miserable Gags auch noch richtig behämmerte Pointen raufzukloppen, erfordert dann noch mehr Durchhaltevermögen. So funktioniert das nicht. Zwischen 6-7 längeren Gags sind dann unzählige Späßchen dabei, die einem wirklich einiges abverlangen, diesen (glücklicherweise) sehr kurzen Streifen durchzustehen.  Dennoch muss man dem Machwerk zu Gute halten, dass einige Sequenzen wirklich mit viel Liebe zum Detail an die filmischen Vorbilder erinnern. Mehr darf man eigentlich nicht positiv anmerken.

Ein Film, zum Hände ins Gesicht schlagen. 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 18 März 2013, 17:41:28
Zitat von: Teppi am 17 März 2013, 11:36:56Scanners
Kannst ja auch noch einen Blick hier rein werfen: Scanners-Thread (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,170311.0.html) und/oder dir die Vorzeige-Scheibe von Subkultur zulegen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 18 März 2013, 18:16:03
Zitat von: TeppieXistenZ

Für einen Videospieler natürlich ein höchstinteressanter Film ...
Vielleicht ist das ja der Grund, warum ich dem Film überhaupt nichts abgewinnen kann. Ich finde ihn aber auch generell ziemlich dröge und durchschaubar. Interessanterweise hat mich bisher noch kein Cronenberg richtig umhauen können, allerdings sind auch noch nicht alle bekannt. Als nächstes steht wohl Crash an. Mal guggn.

Kontroll (ungefähr die hundertste Sichtung) - Irrer Genremix aus Drama, Romantik, Thriller und Komödie mit einem unheimlich reizvollen Set, das sehr schön in Szene gesetzt wird. Gehört zu meinen Lieblingsfilmen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 19 März 2013, 18:13:43
Zitat von: Teppi am 17 März 2013, 23:44:23Love and other Drugs
Den habe ich auch recht gut in Erinnerung. Hattest du jetzt eigentlich "Freunde mit gewissen Vorzügen" schon geschaut?




Aus der Ramschkaufrunde hatte ich noch einen weiteren in der vergangenen Woche gesehen: Big Miracle (http://www.ofdb.de/film/212205,Der-Ruf-der-Wale)

Und auch wenn man durchaus das ganze Brimbamborium um die Walfamilie verstehen kann, gibt es eigentlich kein bisschen Filmteil, der über Schema F hinausgeht. Der Reporter, der dem großen Traum entsagt und doch zu sich und seiner Greenpeace-Freundin steht. Der umdenkende Öl-Magnat, der Ureinwohnerjunge, der die Lektionen seines Vaters letztlich versteht, etc. pp. Einzig ein paar gute Witze können den "Wahre Geschichte"-Streifen vor der völligen Vereisung retten. 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 20 März 2013, 01:40:47
Zitat von: MMeXX am 19 März 2013, 18:13:43
Hattest du jetzt eigentlich "Freunde mit gewissen Vorzügen" schon geschaut?

Bisher nicht. Durch das System bei Lovefilm habe ich nur indirekt Kontrolle darüber, was als nächstes neu gesichtet wird. Da ich nun gerade in der Materie drinstecke und einige Vergleichsfilme gut im Gedächtnis sind, bekommt der nun "hohe Priorität" und wird somit hoffentlich schnellstmöglich geschaut.

EDIT: Wie es der Zufall will, ist er nun auf dem Weg hierher ^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 20 März 2013, 20:50:26
Zitat von: soisdas am 18 März 2013, 18:16:03
Zitat von: TeppieXistenZ

Für einen Videospieler natürlich ein höchstinteressanter Film ...
Vielleicht ist das ja der Grund, warum ich dem Film überhaupt nichts abgewinnen kann. Ich finde ihn aber auch generell ziemlich dröge und durchschaubar. Interessanterweise hat mich bisher noch kein Cronenberg richtig umhauen können, allerdings sind auch noch nicht alle bekannt. Als nächstes steht wohl Crash an. Mal guggn.
Falls noch nicht gesehen, würde ich dir unbedingt Videodrome empfehlen.

ZitatKontroll (ungefähr die hundertste Sichtung) - Irrer Genremix aus Drama, Romantik, Thriller und Komödie mit einem unheimlich reizvollen Set, das sehr schön in Szene gesetzt wird. Gehört zu meinen Lieblingsfilmen.
Ach ja, der liegt schon sehr lange ungesehen bei mir rum ...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 20 März 2013, 21:46:13
Cronenberg gehört zu meinen größeren Bildungslücken, Videodrome steht auch noch an. Zumindest liegt er schon bereit.

Zitat von: Hedning am 20 März 2013, 20:50:26Ach ja, der liegt schon sehr lange ungesehen bei mir rum ...
Dann wirds mal Zeit, schließlich habe ich dir den schon vor gefühlten hundert Jahren empfohlen. :P
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Guilala am 21 März 2013, 01:25:15
Zitat von: soisdas am 20 März 2013, 21:46:13
Cronenberg gehört zu meinen größeren Bildungslücken, Videodrome steht auch noch an. Zumindest liegt er schon bereit.

Zitat von: Hedning am 20 März 2013, 20:50:26Ach ja, der liegt schon sehr lange ungesehen bei mir rum ...
Dann wirds mal Zeit, schließlich habe ich dir den schon vor gefühlten hundert Jahren empfohlen. :P

Beides mMn tolle Filme!  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 21 März 2013, 03:48:26
Curandero: Dawn Of The Demon (2005)
Komplett blind ausgeliehen und extrem positiv ueberrascht worden.
Atmosphaerisch wirklich extrem gelungen, Schauspieler gehen in Ordnung und ein paar extrem blutige Effekte runden das Ganze ab.
Wirklich empfehlenswert.
Hab gerade gelesen das derselbe Regisseur auch El Gringo drehte.
Wird definitiv im Auge behalten der Mann.
7/10 Punkten

Whale Watching Massacre (2009)
Ordentlicher Horrorstreifen der mich oftmals sehr an Texas Chainsaw Massacre erinnerte.
Wird definitiv mal guenstig auf DVD abgestaubt.
6/10 Punkten

Freaky Deaky (2012)
Christian Slater, Michael Jai White, Billy Burke, Crispin Glover und Bill Duke noch in einer Nebenrolle in dieser Elmore Leonard-Roman-Adaption.
Hat durchaus seine Momente, wobei der Anfang noch am coolsten rueberkommt.
Streckenweise geht dem Film etwas die Puste aus, bleibt aber noch interessant genug um nicht abzuschalten.
Die 70er wurden ziemlich gut eingefangen, vor allem Michael Jai White passt (wieder einmal) wie die Faust aufs Auge.
Kann ihn aber trotz des erwaehnten Leerlaufs empfehlen, einzig wirklich auf den Senkel ging mir nur Crispin Glovers Charakter.
6.5/10 Punkten

Screaming Ninja aka The Screaming Tiger (1973)
Alter HK-Klopper mit Wang Yu aus One-Armed Swordsman, Master Of The Flying Guillotine und etlichen anderen Klassikern.
Wirklich empfehlenswert, selbst die schrottige Platinum-Scheibe dich ich sichtete konnte dem Sehvergnuegen nix anhaben.
Gibt bisschen rumfliegen, aber das meiste ist gute alte Oldschool Klopperei.  :respekt:
7.5/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 21 März 2013, 13:53:08
Stirb Langsam 5 (A Good Day to Die Hard)

Ich bin großer Fan der Die Hard Filme und habe ja mitbekommen, dass der neue Teil nicht wirklich auf gute Kritiken gestoßen ist. Ich räumte dem Film also im Vorhinein etwas Spielraum ein, denn hey – es ist ein Die Hard Film.
Aber das was da lief  :viney:...der Film versucht gar nicht erst gut zu sein. Absolut nichts wird erklärt, es wird total mit den vorigen Filmen gebrochen und selbst die sonst so coolen Sprüche von McClane, welche ja irgendwie das Salz in der Suppe waren, könnte jeder 8 Jährige besser schreiben. Einfach nur grottig. Ein wenig fehlen mir so gar die Worte.

Wenn ich den Film mit Steven Seagal in der Hauptrolle gesehen hätte und die DVD des Filmes für 4€ bei Media Markt am Grabbeltisch erworben hätte, wären da vielleicht so 6 Punkte drin gewesen, weil manche Action-Szenen schon gut aussehen. Da ich aber Die Hard 1-4 gut kenne, ist hier höchstens 3,5/10 möglich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 22 März 2013, 03:10:04
Und weiter ging's mit dem Rom-Com-Kampf: Freunde mit gewissen Vorzügen

An einigen Stellen macht sich der Streifen selbst über Rom-Coms lustig. Mutig, denn auch wenn man hier sympathische Figuren und eine ziemlich vergnügliche Trefferquote bei den Gags (zumindest in der ersten Hälfte) hat, ist der Film letztlich doch auch nichts anderes als ein typischer Genre-Vertreter. Der Meta-Humor hätte schon eine ganz Spur stärker ausfallen müssen, um den klassisch-klischeehaften Aufbau (locker-flockige erste Hälfte, Zwist, Happy-End mit Kitschkleister) auf eine höhere Ebene zu heben. Wie bei vielen vergleichbaren Filmen ist der Bruch von Komödie zu "Drama" zu konstruiert und gewollt; von Beginn an etwas ernstere Töne und somit einen fließenden Übergang (wie bspw. bei "Crazy Stupid Love" oder "Love and other Drugs") findet man hier nicht vor. Naja, sei's drum: Kunis und Timberlake harmonieren richtig gut miteinander (kein Vergleich zum Konkurrenzprodukt, bei dem sich Kutcher und Portman gegenseitig anödeten) und machen aus der an sich ausgelutschten Angelegenheit damit dennoch eine spaßige Sache. Zudem gibt's ein paar köstliche Kurzauftritte (Woody Harrelson als Sidekick und Jason Segel in der Rom-Com-in-der-Rom-Com) und eine kompetente, mit einigen schönen Schnitten aufwartende Regie.

Als der Film damals raus kam, waren viele in meinem Umfeld (Leute der "2-3 Kinofilme pro Jahr" - Fraktion) hin und weg - das war das Ding, was man gesehen haben musste (ich machte da natürlich schon aus Trotz nicht mit :icon_lol:). Vollends verdient hat sich der Film diesen Status nicht. Er ist klar besser als die direkte Konkurrenz "Freundschaft Plus", kommt aber nicht an die meiner Meinung nach wirklich guten Genre-Vertreter der letzten Jahre heran. Unterm Strich eine nette, aber zu konventionelle Rom-Com. 6/10

Als letzter Film meiner bisher überraschend glücklich verlaufenden Rom-Com-Schau (nur eine Gurke, aber naja, ich habe ja auch das ganz gefährliche Gebiet [Filme mit Heigl / Lopez etc.] gemieden ^^) wird "Einfach zu haben" dran sein. Habe gerade erst gesehen, dass da ja der selbe Regisseur wie bei "Freunde mit gewissen Vorzügen" am Werk war, das lässt auf etwas zumindest Ansehnliches hoffen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 22 März 2013, 08:28:09
Zitat von: Teppi am 22 März 2013, 03:10:04Als letzter Film meiner bisher überraschend glücklich verlaufenden Rom-Com-Schau (nur eine Gurke, aber naja, ich habe ja auch das ganz gefährliche Gebiet [Filme mit Heigl / Lopez etc.] gemieden ^^) wird "Einfach zu haben" dran sein. Habe gerade erst gesehen, dass da ja der selbe Regisseur wie bei "Freunde mit gewissen Vorzügen" am Werk war, das lässt auf etwas zumindest Ansehnliches hoffen.
Wobei der wohl eher eine Teenie-Komödie als Rom-Com ist, soweit ich weiß. Gucken wollte ich den eigentlich auch längst...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 22 März 2013, 11:20:02

Auch ein Liebesfilm:

Fenster zum Sommer (http://www.ofdb.de/film/216780,Fenster-zum-Sommer)

Hendrik Handloegten ist ja mit (TV-)Filmen und als Drehbuchautor schon öfter positiv aufgefallen, er hat sich Nina Hoss, Mark Waschke und Fritzi Haberlandt ins Boot holt und eine ernsthaft-vorsichtige Zeitreisegeschichte erzählt. Wenn man an diese mit der richtigen Haltung herantritt, nämlich daß sie kein Mindfuck sein will, sondern ein Gedankenspiel über die Steuerbarkeit von Beziehungsdynamiken (Verlieben/Trennen), und wenn man sich treiben läßt von den Schauspielleistungen, vom sicheren Umgang mit sorgfältig arrangierten Interieurs und Stimmungsbildern, dann kann man ein sehr befriedigendes Filmerlebnis daraus ziehen. Ein schönes Beispiel für die Stärken des aktuellen deutschen Films.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 22 März 2013, 12:12:24
Tron

Lief gestern im Fernsehen und hat mich jetzt nicht unbedingt aus den Socken gehauen. Das Art Design war toll, und technisch ist das wohl durchaus beeindruckend. Inhaltlich hatte der Film leider kaum was Interessantes zu sagen. Als Zeitdokument gesehen war's trotzdem eine spannende Sichtung. (Die Rolle von Videospielen, die Vorstellung einer direkten "Übersetzung" von Materie in digitale Daten, etc.) Ich schätze, aufgerundete 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 22 März 2013, 16:28:34
Zitat von: MMeXX am 22 März 2013, 08:28:09
Zitat von: Teppi am 22 März 2013, 03:10:04Als letzter Film meiner bisher überraschend glücklich verlaufenden Rom-Com-Schau (nur eine Gurke, aber naja, ich habe ja auch das ganz gefährliche Gebiet [Filme mit Heigl / Lopez etc.] gemieden ^^) wird "Einfach zu haben" dran sein. Habe gerade erst gesehen, dass da ja der selbe Regisseur wie bei "Freunde mit gewissen Vorzügen" am Werk war, das lässt auf etwas zumindest Ansehnliches hoffen.
Wobei der wohl eher eine Teenie-Komödie als Rom-Com ist, soweit ich weiß. Gucken wollte ich den eigentlich auch längst...

Wow! Musste erstmal nachschauen ob beide Filme wirklich vom gleichen Regiesseur stammen, denn glauben konnte ich das nicht. MMn 2 unterschiedliche Komödien. "Einfach zu haben" ist eher an die 1980ziger College-Komödien orientiert, darauf wird ja auch "deutlich" im Film hingewiesen. Er schafft es sogar ne Zeitlang die Quallität von damaligen Klassikern aufzunehmen, in der zweiten Hälfte geht ihm aber leider etwas die Luft aus. "Freunde" dagegen war nur eine weitere dumme "Sex"komödie, die gut zur Gegenwart passt und daher für mich einfach nur verabscheuend ist :icon_mrgreen: Ein gutes Beispiel was in unserer Gesellschaft heutzutage schief läuft, daher habe ich auch mit 2/10 bewertet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 24 März 2013, 08:35:12
The Marine 3: Homefront (2013)
Den zweiten Teil hab ich noch immer nicht gesehen, hab mir jetzt halt den mal gekrallt.
Schon zigmal gesehen, hat aber trotzdem einigermassen Spass gemacht.
Was dem Film definitiv fehlte sind mehr Kaempfe, die meiste Action besteht aus Schiessereien die so 08/15 sind.
Sehen teilweise sogar wirklich billig aus.
Der Kampf im Schiff dagegen hatte es in sich, schoen brachial und gewalttaetig, da konnte ich nicht meckern.
Alles in allem jedoch nur ne 5/10 Punkten,

Spiders (2013)
Die Story ist ja mal sowas von hanebuechen, da rollen sich ja die Fussnaegel hoch.
Aber das muss bei Trash so sein, denn was anderes ist der Film zu keiner Zeit.
Scheint sich zwar den Anstrich einer teureren Produktion geben zu wollen, aber dann gibt es billige, glattgeleckte Sets, unterdurchschnittliche Schauspieler, aufgesetzte 3D-Momente (sah ihn auf DVD in 2D), schlechte Computereffekte usw. usw.
Und dann gibt es noch nach knappen 65 Filmminuten die Spinnenmama zu sehen, inklusive ner fetten Aliens-Anleihe die mit Jurassic Park-Soundeffekten unterlegt wurde.
Bin bei so 4/10 Punkten haengengeblieben, Tibor kann durchaus besseren Horror abliefern.
Mal sehen was Mike Mendez mit seinem Spinnenhorror anstellt.  :andy:

In Their Skin (2012)
Ziemlich netter Home Invasion-Thriller der handwerklich wirklich hervorragend inszeniert wurde, vor allem die Musikuntermalung
Spoiler: zeige
Bobbys Tod
ist einfach nur hervorragend. Schauspielerisch weiss das komplette Ensemble zu ueberzeugen.
Storytechnisch gibt es nicht wirklich was Ueberraschendes, sah man so schon einige Male.
Trotzdem sehr ueberzeugend, knappe 7/10 Punkten.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 24 März 2013, 14:49:56
Vor kurzem habe ich mal wieder zwei "Klassiker" von der unendlichen Liste streichen können:

Für eine Handvoll Dollar (http://www.ofdb.de/film/2702,F%C3%BCr-eine-Handvoll-Dollar) und Für ein paar Dollar mehr (http://www.ofdb.de/film/881,F%C3%BCr-ein-paar-Dollar-mehr), beide jeweils die neuen TOBIS-BDs.

Bisher kannte ich nur die Willis-Variante Last Man Standing. Was hier aus dem überisichtlichen Budget (Handvoll) gemacht worden ist, ist durchaus beachtlich. Ungeheuer faszinierend war für mich der Morricone-Score. Die diversen Sprüche und die beiden Hauptrprotagonisten Eastwood und Volonté mit ihrem gegensätzlichen Spiel machen ebenfalls eine Menge her. Kameratechnisch zeigt Leone mit den vielen Gesichtergroßaufnahmen - das sind ja noch richtig echte Gesichter und Köpfe - Ungewohntes. Letztlich lässt die etwas dünne Story aber nicht mehr als 7 Punkte bei mir zu.

Im Nachfolgerfilm gibt es dann auch gleich ein Dreiergespann (Van Cleef kommt noch zu Clint und Gian Maria hinzu). Auch hier steht für mich Morricone wieder über dem Rest des Films, speziell die Melodie der/zur Uhr ist einfach zum Niederknien. Insgesamt komme ich zu einer ähnlichen Bewertung wie bei "Teil 1", wobei mir die Dramaturgie hier etwas ausgefeilter vorkommt. 8/10

Bei der Gelegenheit hab ich mal einen Blick auf die OFDb-Top 50 geworfen und festgestellt, dass dort nur noch 9 Filme nicht von mir bewertet worden sind (wobei teilweise schonmal gesehen). Da habe ich dieses Jahr mal noch ein Ziel.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 März 2013, 20:06:14
Und wann schaust Du "The good, the bad and the ugly"?  :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 24 März 2013, 20:32:04
Wahrscheinlich dann, wenn ich mir (irgendwann mal) die BD kaufe. :D Da muss ich mal schauen, er steht eigentlich nicht unmittelbar als nächster Einkauf an.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 24 März 2013, 20:36:40
"There Will Be Blood"

Seit 3 Jahren ungefähr im Besitz der DVD, heute erstmals ausgegraben und ziemlich überwältigt gewesen. Ein Film, der in jeder Hinsicht von einer epischen Größe ist, wie man es selten sieht, sei es schauspielerisch, sei es technisch oder sei es vor allem musikalisch - ein besonders ungewöhnliches Stück Score, das Jonny Greenwood da auf die Beine gestellt hat, manchmal verstörend dissonant, dann wieder unheilschwanger im Hintergrund dräuend. Ich bin aber der festen Überzeugung, daß ich den Film heute noch gar nicht richtig fassen konnte. 8/10, aber je mehr ich drüber nachdenke, desto stärker schwirren die vielen tollen Szenen in meinem Kopf herum.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 24 März 2013, 20:38:23
Ja, ich denke auch, dass du ihn später durchaus noch höher bewerten wirst. Dieser Film, besser dieses imposante Epos, drückt einen einfach von der ersten bis zur letzten Sekunde in den Sessel! "Drainage, Eli!" :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 März 2013, 20:41:34
Zitat von: MMeXX am 24 März 2013, 20:32:04
Wahrscheinlich dann, wenn ich mir (irgendwann mal) die BD kaufe. :D Da muss ich mal schauen, er steht eigentlich nicht unmittelbar als nächster Einkauf an.

Die ist aber nicht dolle. Relativ weiches Bild und beim dt. Ton wurde die Stimmlage leider nicht an 24p angepasst. Dummerweise hat man auch die neusynchronisierten Passagen von der MGM-Gold-Edition abgegriffen, bei der man die schlechtesten Sprecher genommen hat, die wohl rumliefen. Verstehe ich bis Heute nicht, gab ja eine passable Synchro von einer TV-Ausstrahlung aus den 90ern. Oder Du schaust gleich den O-Ton, dann ist es eh wurscht.  :icon_smile:

TWBB habe ich am Anfang auch 7/10 gegeben, aber bereits beim zweiten mal Schauen, war klar, was für ein Stück Film der wirklich ist. Mammutwerk, bei dem ich jetzt ohne zu zögern, die 10/10 austeilen würde. Einer der Filme, bei dem ich am Abspann einfach unheimlich zufrieden bin, etwas wichtiges und gutes gesehen zu haben, wie bei manchem Kubrick.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 24 März 2013, 20:48:24
Zitat von: Mr. Blonde am 24 März 2013, 20:41:34
Zitat von: MMeXX am 24 März 2013, 20:32:04
Wahrscheinlich dann, wenn ich mir (irgendwann mal) die BD kaufe. :D Da muss ich mal schauen, er steht eigentlich nicht unmittelbar als nächster Einkauf an.

Die ist aber nicht dolle. Relativ weiches Bild und beim dt. Ton wurde die Stimmlage leider nicht an 24p angepasst. Dummerweise hat man auch die neusynchronisierten Passagen von der MGM-Gold-Edition abgegriffen, bei der man die schlechtesten Sprecher genommen hat, die wohl rumliefen. Verstehe ich bis Heute nicht, gab ja eine passable Synchro von einer TV-Ausstrahlung aus den 90ern. Oder Du schaust gleich den O-Ton, dann ist es eh wurscht.  :icon_smile:
Von der wenig berauschenden Qualität hatte ich auch schon gehört. "O-Ton" ist ja so eine Sache oder haben bei dem Teil schon alle eine Sprache am Set gesprochen? Bei den ersten beiden Teilen habe ich zwar Englisch geguckt, aber da hat ja jeder seins gesprochen. Aber Deutsch werde ich wohl eher nicht gucken, ja.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 24 März 2013, 20:48:54
Zitat von: MMeXX am 24 März 2013, 20:38:23
Ja, ich denke auch, dass du ihn später durchaus noch höher bewerten wirst. Dieser Film, besser dieses imposante Epos, drückt einen einfach von der ersten bis zur letzten Sekunde in den Sessel! "Drainage, Eli!" :icon_mrgreen:
Ja, der Schluß hat mich noch aus den Socken gehauen. Das war wirklich ein sagenhaftes Duell zwischen Day-Lewis und Dano. Gänsehaut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 März 2013, 21:44:51
Zitat von: MMeXX am 24 März 2013, 20:48:24
Zitat von: Mr. Blonde am 24 März 2013, 20:41:34
Zitat von: MMeXX am 24 März 2013, 20:32:04
Wahrscheinlich dann, wenn ich mir (irgendwann mal) die BD kaufe. :D Da muss ich mal schauen, er steht eigentlich nicht unmittelbar als nächster Einkauf an.

Die ist aber nicht dolle. Relativ weiches Bild und beim dt. Ton wurde die Stimmlage leider nicht an 24p angepasst. Dummerweise hat man auch die neusynchronisierten Passagen von der MGM-Gold-Edition abgegriffen, bei der man die schlechtesten Sprecher genommen hat, die wohl rumliefen. Verstehe ich bis Heute nicht, gab ja eine passable Synchro von einer TV-Ausstrahlung aus den 90ern. Oder Du schaust gleich den O-Ton, dann ist es eh wurscht.  :icon_smile:
Von der wenig berauschenden Qualität hatte ich auch schon gehört. "O-Ton" ist ja so eine Sache oder haben bei dem Teil schon alle eine Sprache am Set gesprochen? Bei den ersten beiden Teilen habe ich zwar Englisch geguckt, aber da hat ja jeder seins gesprochen. Aber Deutsch werde ich wohl eher nicht gucken, ja.

Gute Frage, glaube, dass war wieder so eine Mischgeschichte. Möchte aber fast meinen, dass zumindest die Hauptfiguren alle in englisch reden. Lieber eine englische "Synchro", bei der durchweg die gleichen Stimmen zu hören sind, als eine dt. Fassung, bei der auf ein Mal Sprecher UNTER Pornoniveau zu hören sind. ^^

Zwei glorreiche Halunken (Synchrovergleich) (http://www.youtube.com/watch?v=gVF54zZsITM#)

Warum man überhaupt Szenen neu synchronisierte, die sogar schon original synchronisiert waren, wer weiß es schon? Das erste ist jedenfalls die MGM-Synchro.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 25 März 2013, 10:41:30
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die englische Fassung die Originalfassung ist, da außer Eastwood Niemand englischsprachig ist. Ich habe beide Filme in der italienischen Fassung gesehen, die ich für das Original halte und die sehr harmonisch klingt, auch wenn logischerweise einige Stimmen synchronisiert sind.

Das MMex Teil 2 einen Tick besser findet als den ersten, ist typisch, da die aufwändigere Inszenierung fast Jeden in dieser Hinsicht beeinflusst. Doch wie "Fastmachine" in seiner Review richtig anmerkt, ist Teil 1 das Original, vielleicht noch etwas grob und nicht zu Ende gedacht, aber letztlich für das gesamte Genre stilbildend. Man spürt in diesem Film, dass Niemand wusste, ob und wie er beim Publikum ankommen würde, weshalb Leone noch unabhängig von irgendwelchen Erwartungshaltungen inszenieren konnte. Nie wieder durfte Eastwood so zwiespältig sein, da er ab Teil 2 zur Identifikationsfigur wurde, zwar respektlos und nicht immer gesetzestreu, aber letztlich von anständigem Charakter. Das er einfach zusieht, wie ein wehrloser Mann verprügelt wird, kam später nicht mehr vor. Dafür holte sich Leone Lee van Cleef, der in Teil 2 für die zwiespältige Rolle zuständig wurde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 25 März 2013, 10:53:11
Wie bereits erwähnt: O-Ton gibt es hier (also Teil 1 & 2, beim 3. kann ich es nicht sagen) nicht wirklich, da ja am Set jeder in seiner Sprache gesprochen hat. Nach dem Dreh wurde dann für jedes Land die Tonspur aufgenommen. Das ist ja in den Extras auch schön verdeutlicht, wenn Clint erwähnt, wie ungewohnt es ist, dass Flugzeuge, Hundebellen etc. am Set keinen ernsthaft gestört hat. Solche Filme sind eigentlich ein guter Aufhänger, um eine O-Ton vs. Synchro-Disukussion ein wenig ad absurdum zu führen. :D

Gespannt bin ich in dem Zusammenhang eigentlich auch sehr auf Yojimbo. Ich nähere mich quasi rückwärts durch die Zeit dem "Ursprungsfilm". :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 März 2013, 13:37:13
Zitat von: MMeXX am 25 März 2013, 10:53:11

Gespannt bin ich in dem Zusammenhang eigentlich auch sehr auf Yojimbo.


Ich beneide Dich fast, daß du den noch nicht kennst; müßte ich mich für eine Version für die einsame Insel entscheiden, würde ich Kurosawa vorziehen. Apropos:

Rashomon (http://www.ofdb.de/film/5358,Rashomon---Das-Lustw%C3%A4ldchen)

Ich kenne ja nur sechs oder sieben, d.h. einen Bruchteil der Kurosawa-Filme, und habe auch lange keinen mehr gesehen. Jetzt den relativ frühen Rashomon anzuschauen, war ein bißchen wie in eine Kneipe zurückzukommen, in der man lange nicht gewesen ist, und wo alles noch so ist, wie es beim letzten Mal war: Die ausgeklügelten Bildkompositionen, die großartige Schwarzweiß-Cinematographie, die typischen Schnittechniken, der zutiefst humanistische Grundton und nicht zuletzt Mifunes hemmungsloses Overacting, das trotzdem sympathisch und willkommen ist  :icon_mrgreen:... Das ist einer der Fälle, in denen man einen Film einfach anhand der spezifischen Bildsprache erkennen kann – und das gibt es ja so häufig nicht. Große Klasse!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 25 März 2013, 15:30:14
Zitat von: MMeXX am 25 März 2013, 10:53:11
Wie bereits erwähnt: O-Ton gibt es hier (also Teil 1 & 2, beim 3. kann ich es nicht sagen) nicht wirklich, da ja am Set jeder in seiner Sprache gesprochen hat. Nach dem Dreh wurde dann für jedes Land die Tonspur aufgenommen. Das ist ja in den Extras auch schön verdeutlicht, wenn Clint erwähnt, wie ungewohnt es ist, dass Flugzeuge, Hundebellen etc. am Set keinen ernsthaft gestört hat. Solche Filme sind eigentlich ein guter Aufhänger, um eine O-Ton vs. Synchro-Disukussion ein wenig ad absurdum zu führen. :D

Das war bei vielen italienischen Filmen dieser Ära Gang und Gebe, da man den On-Set-Ton wegschmeissen konnte, qualitativ. Rainer Brandt erzählte mal, dass es bei den späteren Bud und Terence Filmen so war, dass er dort zu den Dreharbeiten geflogen wurde, am Set sein Synchronbuch schrieb und die Italiener darauf basierend die Drehbücher ihrer Sprachfassung schrieben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 19:56:53
Zitat von: Bretzelburger am 25 März 2013, 10:41:30
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die englische Fassung die Originalfassung ist, da außer Eastwood Niemand englischsprachig ist. Ich habe beide Filme in der italienischen Fassung gesehen, die ich für das Original halte und die sehr harmonisch klingt, auch wenn logischerweise einige Stimmen synchronisiert sind.

Gemeint war ja eigentlich "The good, the bad and the ugly". ;) Ich hab ja mehrere Sätze von MMeXX zitiert, wollte damit aber nur auf die Frage

Zitat"O-Ton" ist ja so eine Sache oder haben bei dem Teil schon alle eine Sprache am Set gesprochen?

eingehen. Bei "A fistful of Dollars" würde ich auch eindeutig sagen, dass der italienische Ton, der O-Ton ist.

Mir gefällt der zweite Teil übrigens nicht besser, weil er größer ist, sondern weil Van Cleef einfach ein großartiger Nebenbuhler ist. Die Chemie zwischen Eastwood und ihm ist grandios und damit fügt man vielleicht dem Genre nicht viel neues hinzu, aber dafür dem ursprünglichem Rezept.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 25 März 2013, 20:05:14
Zitat von: ratz am 25 März 2013, 13:37:13Rashomon (http://www.ofdb.de/film/5358,Rashomon---Das-Lustw%C3%A4ldchen)
Das Einzige, was mich an diesem Film gestört hat, ist die riesige Moral-Keule, die Kurosawa am Ende auspackt. Unsubtiler geht's nicht. Ansonsten: Sehr cooles Teil, und Mifunes Overacting rockt eh! :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 25 März 2013, 20:47:51
Zitat von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 19:56:53
Bei "A fistful of Dollars" würde ich auch eindeutig sagen, dass der italienische Ton, der O-Ton ist.

Nö, find ich nicht eindeutig. Wenn Clint Eastwood von einem Italiener gesprochen wird, ist das für mich kein O-Ton. Wenn Italiener von Amerikanern gesprochen werden aber auch nicht. Und wenn Sieghardt Rupp von einem Amerikaner oder einem Italiener gesprochen wird, auch nicht. Das einzig "eindeutige" an diesem Film bezogen auf die Tonspur ist: Es gibt keinen O-Ton!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 20:53:00
Okay, der Punkt geht wohl an dich, aber auch nur, weil ich eigentlich dachte, dass er in der italienischen Tonspur einfach trotzdem englisch redet.  :thinking: Bei den Tonspuren, die verfügbar sind, wäre die italienische eben noch die "originalste".

Einigen wir uns darauf, dass es einen O-ton gibt, der aber nicht verwendet wurde, wie von McClane erläutert?  :icon_surprised:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 25 März 2013, 21:09:41
Zitat von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 20:53:00
Okay, der Punkt geht wohl an dich, aber auch nur, weil ich eigentlich dachte, dass er in der italienischen Tonspur einfach trotzdem englisch redet.  :thinking: Bei den Tonspuren, die verfügbar sind, wäre die italienische eben noch die "originalste".

Einigen wir uns darauf, dass es einen O-ton gibt, der aber nicht verwendet wurde, wie von McClane erläutert?  :icon_surprised:

Darauf können wir uns einigen, ja. Auf die italienische Tonspur als die "originalste" aber nicht.  :nono: :icon_razz: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 21:35:33
Zitat von: Discostu am 25 März 2013, 21:09:41
Zitat von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 20:53:00
Okay, der Punkt geht wohl an dich, aber auch nur, weil ich eigentlich dachte, dass er in der italienischen Tonspur einfach trotzdem englisch redet.  :thinking: Bei den Tonspuren, die verfügbar sind, wäre die italienische eben noch die "originalste".

Einigen wir uns darauf, dass es einen O-ton gibt, der aber nicht verwendet wurde, wie von McClane erläutert?  :icon_surprised:

Darauf können wir uns einigen, ja. Auf die italienische Tonspur als die "originalste" aber nicht.  :nono: :icon_razz: :icon_mrgreen:

Fair enough.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Angelus Mortis am 25 März 2013, 22:43:33
Ich als O-Ton-Verfechter gucke auch in solchen Fällen übrigens dann gerne die italienische/spanische/... Synchro - einfach, weil ich mir denke, dass der Regisseur, wenn überhaupt, in seiner Muttersprache den größten Einfluss auf die Synchronisation gehabt hat und diese somit am ehesten als "Originalton" (im Sinne von: Tonspur, die vom Künstler angefertigt/bevorzugt/abgesegnet wurde) durchgeht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 26 März 2013, 00:50:17
Zitat von: MMeXX am 22 März 2013, 08:28:09
Zitat von: Teppi am 22 März 2013, 03:10:04Als letzter Film meiner bisher überraschend glücklich verlaufenden Rom-Com-Schau (nur eine Gurke, aber naja, ich habe ja auch das ganz gefährliche Gebiet [Filme mit Heigl / Lopez etc.] gemieden ^^) wird "Einfach zu haben" dran sein. Habe gerade erst gesehen, dass da ja der selbe Regisseur wie bei "Freunde mit gewissen Vorzügen" am Werk war, das lässt auf etwas zumindest Ansehnliches hoffen.
Wobei der wohl eher eine Teenie-Komödie als Rom-Com ist, soweit ich weiß. Gucken wollte ich den eigentlich auch längst...

Joa, gut möglich. Habe mich nicht so sehr über den Film informiert - als Ausleihgrund reichte mir schon Emma Stone :love:
Morgen kommt der Streifen an, bin schon gespannt.

Um meine kleine Rom-Com-Rundschau abzuschließen, gab's dafür dann etwas anderes: Forgetting Sarah Marshall (aka "Nie wieder Sex mit der Ex")

Mir ist absolut klar, dass das kein großer Film ist - für mich aber ganz klar ein Guilty Pleasure. Sicher, im Endeffekt haben wir hier eine Standard-Rom-Com der üblichen Bauart. Es gibt aber einige Aspekte, die die Angelegenheit für mich äußerst unterhaltsam gestalten. Der wichtigste ist wohl Jason Segel - der Typ ist einfach so enorm sympathisch in seiner Parade-Rolle als etwas tollpatschiger, gemütlicher Kerl. Neben den ebenfalls charmanten Auftritten von Kunis und Bell werden die Hauptdarsteller von einer Herrschar größtenteils gelungener Nebenfiguren flankiert. Gut, ob's das frische Ehepaar mit Sexproblemen gebraucht hätte, sei mal dahingestellt - aber Jonah Hill, Paul Rudd und vor allem Russel Brandt sind für einige Lacher gut. Auch wirkten die Charaktere (bei aller Überhöhung) hier menschlicher auf mich als in vielen anderen Genre-Vertretern - während z.B. bei "Freunde mit gewissen Vorzügen" nur beinahe makellose Menschen mit Musterkarriere rumlaufen, hat hier auch die Hauptfigur klare Schwächen und ist an ihrem Dilemma sogar größtenteils selbst schuld. Schön auch, wie oft Segel solo unterwegs ist - der ganze Beziehungsaspekt hält sich durchaus in Grenzen. Und auch wenn dann natürlich zum Breakup und der Versöhnung angesetzt wird, geschieht das hier sehr flott und vor allem OHNE die große, romantische Kitschgeste, welche extra für die Angebetete abegefeuert wird. Dazu gesellen sich noch schöne Gesangseinlagen, und schon bin ich bereit, trotz manch flacher Witze 7/10 zu zücken - unter den Standard-Rom-Coms, die keinen Genre-Mix veranstalten (also so etwas wie "Love and other Drugs" oder "(500) Days of Summer" mal ausgeklammert) einer meiner persönlichen Favoriten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 26 März 2013, 08:12:18
Zitat von: Discostu am 25 März 2013, 21:09:41
Zitat von: Mr. Blonde am 25 März 2013, 20:53:00
Okay, der Punkt geht wohl an dich, aber auch nur, weil ich eigentlich dachte, dass er in der italienischen Tonspur einfach trotzdem englisch redet.  :thinking: Bei den Tonspuren, die verfügbar sind, wäre die italienische eben noch die "originalste".

Einigen wir uns darauf, dass es einen O-ton gibt, der aber nicht verwendet wurde, wie von McClane erläutert?  :icon_surprised:

Darauf können wir uns einigen, ja. Auf die italienische Tonspur als die "originalste" aber nicht.  :nono: :icon_razz: :icon_mrgreen:

Allerdings bedeutet das, dass die Darsteller am Set oft in ihrer Landessprache gesprochen haben (der nicht verwendete O-Ton quasi multilingual ist) oder, wie ich mal in einem Vortrag gehört habe, die Leute sogar einfach nur gezählt haben und dann später im Studio einen bewegenden Mono- oder Dialog darüber gesprochen haben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 26 März 2013, 15:03:27
Tron (1982)

Aus dreißig Jahren Abstand wird deutlich, was man zur Entstehungszeit schon ahnte. Das Ärgerliche: Der Film ist ein halbgarer Trittbrettfahr auf einem Schmalspurzug in der Nachfolge des STAR-WARS-Erfolges. Die Figurenkonstellation (Frau zwischen zwei unterschiedlichen Männern, die trotz der Konkurrenzsituation Freunde sein wollen. Daneben der väterlicher Mentor. Dazu Ober- und Unterschurken) ist geklaut, die Szenarien (in den virtuellen Welten sieht es aus wie auf und in dem Todesstern) sind abgeleitet und vom Design wollen wir nicht reden. Trotz des in Einzelheiten der Gestaltung durchaus erkennbaren Stils von Moebius, der seinerzeit noch auf der Höhe seiner Schaffenskraft war.

Das Ansprechende: Er ist ein sympathisch hilfloser, schrulliger, in seinem lauteren Nerdismus und seiner Liebe zum Jungenstraum durchaus schätzenswerter Vertreter der sauberen Märchenfilmerei aus dem Hause Disney. Der Nachteil dieses Films ist übrigens nicht, wie oft zu lesen, dass seine Handlung naiv angelegt wäre. Im Gegenteil, sie ist durchweg aus einem Guss, was man leider vom etwas orientierungslosen zweiten Teil TRON: LEGACY nicht behaupten kann. Ein weiterer Irrtum, der gerne kolportiert wird ist, der Film sei ein Zeitdokument. Das stimmt eher wenig bis gar nicht. Er ist zwar ein Zeugnis für die beginnende Verbreitung der Computertechnik, aber mit dem Geist der frühen Computerszene hat er nichts zu schaffen. Der Film spielte für die Computerkids der 1980er Jahre keine sonderliche Rolle.

TRON wendete sich – wie sollte es bei Disney auch anders sein – an die breite Masse, die 1982 zu 95% von Computern keine Ahnung hatte. Das Ausmaß dieser Unkenntnis kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Groteske Szenen wie mit dem ,,Bit" oder der Figur ,,Ram" sind nicht einfach nur nette Gags, sondern spiegeln die faszinierte Ahnungslosigkeit des Publikums wieder, für das Begriffe wie ,,Bit" und ,,Byte" böhmische Dörfer waren, vulgo also Schall und Rauch. Vergleichbar der bizarren Rolle, den die ,,Atomkraft" und der ,,Weltraum" im Science-Fiction-Kino der 1950er Jahre einnahmen. Aber wurden je herrlichere Zukunftsfantasien auf Film gebannt, als die naiven Visionen jener Zeit?

Was den Film wirklich um den Klassikerstatus bringt, ist sein mangelndes Verständnis der Figuren, die leider sehr flach geraten sind und Lichtjahre entfernt von der psychologisch so scheinbar naiven, dabei aber sehr klug mythologisch konzipierten Welt von STAR WARS.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 26 März 2013, 20:46:34
Bei ,,Hirokin: The First Rebellion (http://www.ofdb.de/film/224111,Fallen-Empire---The-First-Rebellion)" (aka ,,Fallen Empire"), dem Drehbuch- und Regiedebüt Alejo Mo-Suns, handelt es sich um ein Möchtegern-Sci-Fi-Abenteuer-,,Epos" aus dem Jahre 2012, welches nicht nur an einer unausreichenden Budgethöhe krankt – die Sets und Kulissen sind ,,relativ simpler" Beschaffenheit, die CGI-Effekte nicht sonderlich beeindruckend und der Mangel an Statisten (ein komplettes Volk, das stets nur von rund 15 Leuten dargestellt bzw. repräsentiert wird) ist regelmäßig unverkennbar – sondern obendrein an einem schwachen Skript zu leiden hat, das sich ebenso ungeniert wie unkreativ bei diversen Vorbildern verschiedener Genres (á la ,,Star Wars", ,,Dune" oder ,,the Last Samurai") bedient und auch sonst nicht allzu viel zu bieten hat, u.a. in den Bereichen Logik, Plotgestaltung, Charakterzeichnung und Dialogqualität. Ja, mir ist bekannt, dass während des Drehs Finanziers abgesprungen sind und die entsprechenden Arbeiten sogar zeitweise eingestellt werden mussten – allerdings ändert das wohl kaum etwas daran, dass die Kampfszenen durchweg ,,nicht unbedingt berauschend" daherkommen (keine reizvolle Choreographie und zuviel Zeitlupe), dass Tempoprobleme mit Längen einhergehen und dass die Story schlichtweg zu ,,dünn" und uninteressant gestrickt wurde. Die gar nicht mal so unbekannten Darsteller, unter ihnen Wes Bentley, Julian Sands, Laura Ramsey, Jessica Szohr, Angus Macfadyen und Max Martini, agieren allesamt bestenfalls mäßig und wirken dabei zudem des Öfteren entweder unterfordert und/oder auffällig lustlos. Nunja – und was gibt´s Positives zu berichten? Miss Ramsey sehe ich immerzu ganz gern (ist ja schließlich echt ne Süße), die verwendeten ,,RED"-Kameras waren ihr Geld auf jeden Fall wert und etliche ,,eingefangene" Natur- bzw. Landschaftsaufnahmen sind geradezu atemberaubend schön anzusehen. Als Pilotfilm einer Sci-Fi-TV-Serie wäre der Streifen zumindest noch als ,,akzeptabel" einzustufen gewesen – als ,,Stand-alone-Feature" scheitert er dagegen ,,auf breiter Flur", u.a. da er (in erster Linie) einfach nur recht unaufregend und belanglos geraten ist...

Mit Wohlwollen 3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 26 März 2013, 20:53:47
Einfach zu haben

Eine nette Teeny-Komödie, die von der entzückenden Emma Stone und einigen ulkigen Nebencharakteren in der Erwachsenenriege (Stanley Tucci, Malcolm McDowell, Thomas Haden Church usw.) getragen wird - allesamt sehr charmante Auftritte. Die Geschichte bietet manch satirischen Seitenhieb auf die soziale Vernetzung unter Teenagern, bleibt im Kern aber doch eine Komödie - und als solche konnte mir sie mir zwar sehr oft ein Schmunzeln, eher selten jedoch ein beherztes Lachen entlocken. Wie erwartet wird das Ganze vernünftig fotografiert (z.B. mit schönen Fastforwards während der Gerüchteverbreitung), wie schon bei "Freunde mit gewissen Vorzügen" - welchen ich qualitativ auf der selben Stufe einordnen würde, soll heißen auch hier gibt's 6/10.

EDIT: Wäre ich ein Kenner älterer Teeny-Komödien, auf die hier und da verwiesen wird, hätte es sicherlich noch 'nen Extrapunkt gegeben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 26 März 2013, 21:04:20
Die Verweise gehen sogar noch auf diverse literarische Vorlagen. Gott, ich muss den endlich gucken...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 26 März 2013, 21:08:31
Zitat von: MMeXX am 26 März 2013, 21:04:20
Die Verweise gehen sogar noch auf diverse literarische Vorlagen. Gott, ich muss den endlich gucken...

Netterweise werden die großen und wichtigen Verweise im Film für solch literarischen Vollpfosten wie mich erklärt ^^
Ich hätte den Film gerne mehr gemocht, alle guten Zutaten sind vorhanden - der Funke sprang dann aber nicht vollends über.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 26 März 2013, 21:50:07
Gantz & Gantz - Die ultimative Antwort
Die Mangas kenne ich nicht und bin auch kein Fan von sowas, habe mir aber trotzdem mal die Filme angeschaut, wobei man sagen muss, dass es eher ein Film in zwei Teilen ist.
Interessante Thematik, welche auch spannend dargestellt wird, ohne viel zu verraten. Wobei die Sache mit dem Tod nicht ganz klar ist und leider auch nicht näher darauf eingegangen wird. Leider wird auch im zweiten Teil nicht wirklich was erklärt, eher noch verkompliziert. Ein weiterer Punkt ist die Dramatik. Während man sich für die Hauptfiguren viel Zeit nimmt, sind andere Figuren mal da, mal weg, man erfährt nichts weiter über sie. Was sehr Schade ist, denn die Action nimmt nur einen kleinen Platz ein, wodurch sich vor allem der zweite Teil etwas zieht. Dabei ist sie echt gut gemacht, mit abgedrehten Kämpfen, Explosionen und, vor allem am Anfang, ordentlich Splatter. Schade dass die Gewalt und Nacktheit minimiert wurde, man merkt, dasss der Film auf ein jüngeres Publikum abziehlt. Dabei hätte ich doch gern etwas mehr Haut von den japanischen Schönheiten gesehen.
Der erste Teil bekommt 7/10 Punkten, da die Kämpfe echt klasse sind und er auch noch ganz spannend ist.
Dem zweiten Teil gebe ich 5/10, weil er sich, mangels Action, zu sehr zieht und die Story verkompliziert anstatt aufzuklären.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 27 März 2013, 23:43:21
The Take

Heute nahm ich mir mal die Zeit, dieses dreistündige Gangster-Epos anzuschauen - und es hat sich gelohnt. Der deutsche Zusatz "Zwei Jahrzehnte in der Mafia" deutet schon an, dass man im ganz Groben eine kleine Version von "Goodfellas" erwarten kann - halt nicht ganz so grandios wie Scorseses Glanzstück oder auch der noch mehr Pate stehende "Pate", was bei einer TV-Produktion aber auch kaum verwundert. Die Geschichte rund um den Aufstieg eines Ganoven und die daraus entstehenden Folgen für Freunde und Familie mag nicht gerade neu sein, ist jedoch dramaturgisch packend umgesetzt und vor allem stark gespielt. Tom Hardy bestätigt als Krimineller außer Kontrolle erneut, dass man ihn zu unrecht oft auf den physisch präsenten Muskelberg beschränkt, und auch die anderen Darsteller sind mindestens solide, meist sogar gut. Nachdem die Ereignisse sich in ihrer Intensität stetig steigern, ein schöner Spannungsbogen geschaffen und alles für ein furioses Finale vorbereitet wird, lahmt die letzte halbe Stunde leider etwas und bleibt ein bisschen zu bodenständig. Das ist jedoch mein einziger wirklicher Kritikpunkt, weshalb ich 8/10 für eine wenig innovative, aber dennoch intensive Mini-Serie im Filmformat vergebe.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 28 März 2013, 04:09:32
Paintball
Teens, welche von einem Killer durch den Wald gejagt werden, ist nichts Neues und leider hat auch dieser Film nichts Innovatives dazu beizutragen. Die Hintergrundgeschichte ist reichlich uninteressant, dazu keine wirklich sympatischen Charaktere. Einzig durch die Steadycam kommt Spannung auf. Wer auf großes Gemetzel hofft wird eher enttäuscht, das meiste sieht man nur durch eine Wärmebildkamera, was mich nicht weiter stört - besser als stundenlang beim Ausweiden zuzuschauen.
3/10

DNA - Experiment des Wahnsinns
Netter Ansatz - leider Potenzial verschenkt. Die Geschicht über genmanipulierte Tiere hört sich interessant an, nur wird hier weder auf wissenschaftliche noch auf ethische Fragen wirklich eingegangen. Bei Zeiten wird das Ganze zu einer Metzelorgie mit reichlich Geballer und Explosionen. Selbst Namen wie Marlon Brando und Val Kilmer können ihren Figuren keine Tiefe verliehen, vom Rest ganz zu schweigen. Wenigsten sind die Masken echt gut, was klar ist, wenn Stan Winston seine Finger im Spiel hat.
4/10

Die City Cobra
Stallone-Action-Kracher ohne wirkliche Story oder vielschichtige Charaktere, dafür mit ordentlich Action und coolen Sprüchen. Die Gewaltdarstellung ist zwar nicht sehr drastisch, dafür der Grundton des Film ziemlich düster. Kurzweilige Unterhaltung aus den guten 80ern.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 März 2013, 05:00:16
Zitat von: cyborg_2029 am 28 März 2013, 04:09:32
DNA - Experiment des Wahnsinns
Netter Ansatz - leider Potenzial verschenkt. Die Geschicht über genmanipulierte Tiere hört sich interessant an, nur wird hier weder auf wissenschaftliche noch auf ethische Fragen wirklich eingegangen. Bei Zeiten wird das Ganze zu einer Metzelorgie mit reichlich Geballer und Explosionen. Selbst Namen wie Marlon Brando und Val Kilmer können ihren Figuren keine Tiefe verliehen, vom Rest ganz zu schweigen. Wenigsten sind die Masken echt gut, was klar ist, wenn Stan Winston seine Finger im Spiel hat.
4/10

Den hatte ich mal vor vielen Jahren auf Kabel 1 gesehen und aufgezeichnet. Schon damals wusste ich, dass der im allgemeinen wirklich unheimlich verrissen wurde. Irgendwie fand ich ihn damals passabel, vielleicht aber auch nur wegen Brando und Kilmer. Der hatte schon einen extrem trashigen Touch, aber wie du ja erwähnst machen die Effekte ein wenig was her. Heute würde ich den aber bestimmt auch grottig finden. Der erschien vor Kurzem doch erst auf Blu-ray/DVD, oder? Das war mir aber kein zweites Experiment Wert. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 März 2013, 09:15:10
Ja, ist auf Blu-ray Disc erschienen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 28 März 2013, 17:27:57
I sell the Dead

Das Cover wirbt mit "besser als Shaun of the Dead" und viele Rezensenten sehen eine Hommage an die alten Hammer-Filme. Dazu noch Dominic Monaghan, Ron Perlman und Angus Scrimm. Ich muss leider sagen, dass ich selten einen so zähen Film gesehen habe. Ständig hatte ich das Gefühl, dass es nach der Einführung der Personen und der Einführung in die Erzählweise mit den langen Rückblenden, in denen die eigentliche Geschichte erzählt wird, jetzt endlich mal losgehen müsste, aber es passiert einfach nichts. Nur weil ein paar Tote wiederauferstehen ist das alleine noch lange nicht komisch. Der Film hat mit "Shaun of the Dead" nichts gemein, was ja auch nicht schlimm ist, wenn er auf seine Weise überzeugen würde. Es handelt sich eher um die mißlungene Variante des netten, aber auch nicht sonderlich überragenden John Landis-Spätwerks "Burke and Hare". Trotz Friedhofskulissen und Kunstnebel kam bei mir kaum Atmosphäre auf. Ich habe nach etwa 35 Minuten aufgegeben (was wirklich extrem selten bei etwa einer von 500 Sichtungen vorkommt), da einfach zu zäh und nichtssagend. Bis dahin 2/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 28 März 2013, 21:45:25

Work Hard - Play Hard (http://www.ofdb.de/film/218151,Work-Hard---Play-Hard)

Diese Doku ist aus der Arte-Mediathek leider schon raus, aber ich empfehle sie ganz dringend all denen, die einen Schreibtischjob in einem größeren Unternehmen haben und/oder Teil des sog. mittleren Managements (engl.: Lower Management  :icon_mrgreen:) sind: Entweder als Spiegel dessen, was sie (hoffentlich nocht nicht) geworden sind bzw. als Warnung davor, was mal aus ihnen werden kann. Nämlich eine Spielfigur in der total gläsernen, total durchstrukturierten, total auf Effizienz und Stromlinienförmigkeit ausgerichteten westlichen nicht-produzierenden Arbeitswelt. Eingesperrt und komplettüberwacht in gläsernen, gewollt antiseptisch-unpersönlich gehaltenen Büroumgebungen, worin vermittels ausgetüftelter, sektenartiger Personalführungsmodelle eine ideale Mischung aus Kreativität und Selbstaufgabe erreicht werden soll. Unkommentiert eingefangen in sorgfältig ausgeleuchteten Breitwandbildern mit präzise bewegter Kamera sieht man eine wahre Schreckensvision, die garantiert noch nicht überall Einzug gehalten hat, die aber derzeit als das höchste zu erreichende Ideal gilt und von entsprechenden Firmen als solches verkauft und wird. Gru-se-lig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 29 März 2013, 11:16:00
Juan of the Dead

Nach "Cockneys vs Zombies" der nächste an sich klassische Zombie-Streifen, der mit einem speziellen Gimmick aufwartet. Statt Rentner ist es hier nun der Handlungsort Kuba, welcher als Alleinstellungsmerkmal dient und für einige lustige Running Gags die Vorlage darstellt (
Spoiler: zeige
Zombies werden z.B. als amerikanische Dissidenten abgetan  :icon_lol:
). Statt britischer Bodenständigkeit findet man hier ziemlich abgedrehte Figuren wieder, die überraschend unmoralisch und teils bitter-böse handeln - pechschwarzer Humor, der deutlich macht, dass man hier ganz klar keine Hollywood-Produktion vor sich hat. Die teilweise echt tollen Einzelszenen (
Spoiler: zeige
z.B. Auftritt des Amerikaners
) sind letztlich leider nicht in griffige Spannungskurve eingebettet, welche alles zusammenhält - die Handlung wirkt eher lose und wenig zielgerichtet. Da es für mich aber dennoch immer wieder was zum Lachen gab, sind gute 7/10 drin.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 29 März 2013, 11:56:27
Crimson: The Motion Picture (2011)
Wenn man das (angebliche) 24.000$ Budget bedenkt ist der Film erstaunlich gut geworden.
Klar gibt es das uebliche Overacting, die billigen Effekte und eine ziemlich vorhersehbare Story.
Trotzdem wusste der Film zu unterhalten, denn die Macher gaben sich meiner Meinung nach wirklich Muehe.
Eine der ernsteren Szenen (Gespraech mit dem Cop) wurde leider durch einen der Mitarbeiter der aus Versehen fast aufs Set rumpelte und es erst im letzten Moment bemerkte etwas ins Laecherliche gezogen.  :icon_mrgreen:
Macht aber nix, als Gesamtes hat er mir ziemlich gut gefallen, gibt so 6/10 Punkten

Red Line 7000 (1965)
Damals war Nascar noch mit richtigen Autos und die Fahrer noch absolute Draufgaenger die ohne Ruecksicht auf Verluste in diesen Blechkisten ueber den Asphalt pruegelten.
Und genau deswegen ist dieser Howard Hawks Film so sehenswert.
Die Darsteller, unter anderem ein extrem junger James Caan und George Takei, machen den Film sogar noch interessanter.
Zwar ist das Ganze nicht wirklich mit den Grossen wie Le Mans oder Grand Prix vergleichbar, aber Autofilm-Narren (wie ich) oder Nascar-Fans sollten wirklich mal nen Blick riskieren, denn die Rennszenen (natuerlich mit Archivmaterial versehen) sind wirklich sehr sehenswert.
Auch natuerlich welche Wandlung das Holiday Inn durchging.  ;)
Inklusive dem Autofilm-Narren-Bonus gibt es 7/10 Punkten, fuer weniger Interessierte in dem Genre mindestens einen Punkt abziehen.

The Bay (2012)
Found Footage? Schon wieder? Muss das wirklich sein?
Sekunde, ist der Regisseur wirklich Barry Levinson?
Okay, kann so schlecht also nicht sein.
Und was war ich froh das ich den Film nicht ignorierte, der hatte es wirklich in sich.
Die Oeko-Botschaft war zwar vorhanden, wurde aber nicht mit dem Holzhammer eingetrichtert wie in On Deadly Ground.  ;)
Stellenweise war ich ueberrascht welche extrem harten Effekte es gab, mein lieber Scholli.  :icon_eek:
Da dieser Found Footage-Streifen einen weiten Bogen um das Uebernatuerlich macht und eine mehr bodenstaendige Story, da durchaus reale Bedrohung liefert fand ich ihn wohl so effektiv.
8/10 Punkten, unbedingt ansehen, auch wenn man kein Fan der Found-Footage-Streifen ist.

Hellgate aka Shadows (2011)
Was fuer ein gaehnender und vorhersehbarer Langweiler.
Waeren da nicht ein paar ordentliche Masken und Effekte zwischendurch waere ich wohl eingeschlafen.
Eingeschlafen war auch Cary Elwes "Talent", der spielt so hoelzern der haette Pinocchio sein koennen.
3/10 Punkten, nicht mal einmaliges Ansehen wert.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: harrycanyon am 29 März 2013, 12:54:14
Hardcore (2004) (http://www.ofdb.de/film/88081,Hardcore)

Zum Glück haben mich die mittelmäßigen Kritiken nicht abgeschreckt
denn der Film ist richtig gut.
Ich würde ihm 8,5 von 10 Punkten geben.

:respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 29 März 2013, 13:21:10
Ben-Hur

Diese Sichtung hab ich mir teuer erkauft: Sie ist der Grund, weswegen ich jetzt mit üblen Kopfschmerzen vor dem Laptop sitze. Aber es hat sich mehr als gelohnt, denn Ben-Hur ist echt ein Hammerfilm. Viele der Bilder werde ich wohl sehr lange nicht vergessen, allen voran diejenige während des Wagenrennens. Das war so intensiv, dass ich regelmässig "Aua!" und "Uuuh!" gerufen habe. :icon_mrgreen: Wirklich, ein so starkes Gefühl von Hochgeschwindigkeit bekam ich noch selten in einem Film vermittelt. Der Inhalt hat mich ebenfalls gefesselt; allerdings hat man den Bogen am Ende ziemlich überspannt. Christliche Botschaft schön und gut, aber
Spoiler: zeige
diese wundersame Heilung von Ben-Hurs Familie
, ich weiss ja nicht ... War mir zu dick aufgetragen. Aber das Teil ist so bildgewaltig und mitreissend, dass ich ihm selbst den Schluss kaum verübeln kann. 9-10/10 Punkte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 29 März 2013, 22:41:52
Zitat von: manisimmati am 29 März 2013, 13:21:10
Ben-Hur

Diese Sichtung hab ich mir teuer erkauft: Sie ist der Grund, weswegen ich jetzt mit üblen Kopfschmerzen vor dem Laptop sitze. Aber es hat sich mehr als gelohnt, denn Ben-Hur ist echt ein Hammerfilm. Viele der Bilder werde ich wohl sehr lange nicht vergessen, allen voran diejenige während des Wagenrennens. Das war so intensiv, dass ich regelmässig "Aua!" und "Uuuh!" gerufen habe. :icon_mrgreen: Wirklich, ein so starkes Gefühl von Hochgeschwindigkeit bekam ich noch selten in einem Film vermittelt. Der Inhalt hat mich ebenfalls gefesselt; allerdings hat man den Bogen am Ende ziemlich überspannt. Christliche Botschaft schön und gut, aber
Spoiler: zeige
diese wundersame Heilung von Ben-Hurs Familie
, ich weiss ja nicht ... War mir zu dick aufgetragen. Aber das Teil ist so bildgewaltig und mitreissend, dass ich ihm selbst den Schluss kaum verübeln kann. 9-10/10 Punkte.

Und eine wundervolle Musik... :D

William Wyler ist sowieso ein großartiger Regisseur, der seit Mitte/Ende der 30er Jahre bis Ende der 50er Jahre nahezu ausschließlich hervorragende Filme gedreht hat... einer meiner ganz großen Lieblinge, dessen Bekanntester ("Ben Hur") allerdings eher untypisch für seine Ästhetik ist...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 30 März 2013, 18:28:04
Fast größtmögliches Kontrastprogramm:

"Highschool des Grauens"

Troma! Erwartungsgemäß öde und blöde, sehr kurz (75 Minuten) und doch zu lang. Nur der überraschende Dreh am Ende hat irgendwie was Nett-Fieses, das gefällt. Wenn ein Film in den ersten fünf Minuten aber gleich mit zwei Zeitsprüngen beginnt, weiß man ja eh, worauf man sich einstellen darf. 2/10.

"Schloß des Schreckens"

Klassischer Grusel im Stile eines "Bis das Blut gefriert", wunderschön edel in Schwarz-Weiß fotografiert, gänsehauterzeugend atmosphärisch und insgesamt so richtig schön unheimlich. Das gelingt Regisseur Clayton mit einfachsten Mitteln, nur indem mal die Fenster klappern, der Wind pfeifend durch den Raum zieht, die unentwegte Spieluhrmelodie, die zudem noch von dem Mädchen stets und überall gesummt wird, oder einfach eine dunkle Gestalt in den Hintergrund gestellt wird, die dann einfach nur da rumsteht. Geschickt wird dabei auch mit der Frage gespielt, ob sich die bis zur Selbstaufgabe spielende Deborah Kerr alles nur einbildet oder die Geister wirklich existieren. Für alle Fans des Old-School-Horrors. 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 31 März 2013, 06:03:45
From Dusk Till Dawn 3 - The Hangmans Daughter

Ach, Mensch... ich mag den einfach irgendwie. Alles ist eine Schippe billiger, aber immerhin erweitert man die Geschichte des Originals um einige Facetten und effekttechnisch wird auch noch einiges geboten. Im Vergleich zum großen Vorbild ist die erste Hälfte zwar deutlich uninteressanter, spielt aber mit allerlei Westernklischees und bietet teilweise sogar Humor auf Sam Raimi-Niveau, wenn Cartoon-Soundeffekte verwendet oder völlig absurde Szenen gezeigt werden. (Die Tanzszene in Sepiatönen sei da mal erwähnt) Die "Alte" sieht dann auch sehr nach Henrietta aus "Evil Dead 2" aus. Größter Pluspunkt dieses dritten Teils ist aber Michael Parks, der einfach unheimlich cool und charismatisch agiert, den Film auch um einige Klassen aufwertet. Es macht einfach unheimlich Spaß, dem Trunkenbold Bearce dabei zuzuschauen, wie er einen Spruch nach dem anderen in seiner alkoholgetränkt-trockenen Art rauspfeffert. Mimik und Gestik von Parks' Darstellung sind einmalig.

Dem würde ich für B-Verhältnisse immer noch 7/10 geben.  :dodo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 31 März 2013, 19:10:59
Muss Dir da zustimmen. Wenn auch nicht auf Niveau des Originals, dennoch sehr unterhaltsam und die Effekte können sich auch sehen lassen. Besser wie die Schlaftablette Teil 2.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 1 April 2013, 01:00:27
Zitat von: lastboyscout am 29 März 2013, 11:56:27

The Bay (2012)
Found Footage? Schon wieder? Muss das wirklich sein?
Sekunde, ist der Regisseur wirklich Barry Levinson?
Okay, kann so schlecht also nicht sein.
Und was war ich froh das ich den Film nicht ignorierte, der hatte es wirklich in sich.
Die Oeko-Botschaft war zwar vorhanden, wurde aber nicht mit dem Holzhammer eingetrichtert wie in On Deadly Ground.  ;)
Stellenweise war ich ueberrascht welche extrem harten Effekte es gab, mein lieber Scholli.  :icon_eek:
Da dieser Found Footage-Streifen einen weiten Bogen um das Uebernatuerlich macht und eine mehr bodenstaendige Story, da durchaus reale Bedrohung liefert fand ich ihn wohl so effektiv.
8/10 Punkten, unbedingt ansehen, auch wenn man kein Fan der Found-Footage-Streifen ist.


Hast du irgend ne Splatter-Variante davon gesehen oder ich ne stark zerstümmelte oder warum gehst du so ab? 2-3 Szenen gab es, aber auch keine wirklich heftigen und der Rest war ja wohl vorrauszusetzen bei der Thematik. Ich muss mir den nochmal irgendwann auf Deutsch geben, vielleicht ergeben dann manche Szenen mehr Sinn. Ansonsten aber nichts Neues und schon mehrmals gesehen, daher in meinen Augen auch nur Durschnitt und ich vergebe 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 April 2013, 04:16:42
Zitat von: Mr. Boo am  1 April 2013, 01:00:27
Zitat von: lastboyscout am 29 März 2013, 11:56:27

The Bay (2012)
Found Footage? Schon wieder? Muss das wirklich sein?
Sekunde, ist der Regisseur wirklich Barry Levinson?
Okay, kann so schlecht also nicht sein.
Und was war ich froh das ich den Film nicht ignorierte, der hatte es wirklich in sich.
Die Oeko-Botschaft war zwar vorhanden, wurde aber nicht mit dem Holzhammer eingetrichtert wie in On Deadly Ground.  ;)
Stellenweise war ich ueberrascht welche extrem harten Effekte es gab, mein lieber Scholli.  :icon_eek:
Da dieser Found Footage-Streifen einen weiten Bogen um das Uebernatuerlich macht und eine mehr bodenstaendige Story, da durchaus reale Bedrohung liefert fand ich ihn wohl so effektiv.
8/10 Punkten, unbedingt ansehen, auch wenn man kein Fan der Found-Footage-Streifen ist.


Hast du irgend ne Splatter-Variante davon gesehen oder ich ne stark zerstümmelte oder warum gehst du so ab? 2-3 Szenen gab es, aber auch keine wirklich heftigen und der Rest war ja wohl vorrauszusetzen bei der Thematik. Ich muss mir den nochmal irgendwann auf Deutsch geben, vielleicht ergeben dann manche Szenen mehr Sinn. Ansonsten aber nichts Neues und schon mehrmals gesehen, daher in meinen Augen auch nur Durschnitt und ich vergebe 5/10.

Spoiler: zeige
Also viele der von innen heraus zerfressenen Gesichter waren schon hart anzusehen, vor allem der beim Brunnen der die Augen oeffnet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 1 April 2013, 13:30:21
Kokowääh (2011)

Osterbesuch, Familientreffen, Konsensfernsehen am Abend: So kam wider festem Vorsatz der Schweiger in die Flimmerkiste. Schweiger-Erfolgs-Ermöglicher vs. Schweiger-Hasser. Dabei ist, wie ich mich überzeugen konnte, das Warum? des Schweigerschen Erfolges offenkundig: Man nehme die Pseudoproblemchen und Weichspül-Dramaturgie der Vorabend-und Öff.-Rechtl.-20.15 Uhr-Gehirneinseifer, blase sie dank Filmförderung auf Kinoformat und schwupps: fertig ist ein neuer Meilenstein teutschen Schmonzettenkinos. Der Förster vom Silberwald im 21. Jahrhundert. Nun ist diese Art von Kino entgegen der verzweifelten bis ohnmächtigen Wutausbrüche der Schweiger-Hasser keineswegs auf Deutschland beschränkt. Die Amis und Franzosen treiben's genauso. Nur gibt's andernorts eben auch noch anderes großes Kino in den Sälen. Hier allenfalls noch den Herbig. Zum Glück ist Ostern nun vorbei und es flimmern keine Chimären aus dem Paralleluniversum der deutschen Fernsehkinounterhaltung mehr über den Bildschirm vor meinen Augen. Ächz.

Bewertung: Umpf.    
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 1 April 2013, 14:03:23
Schweiger gab es bei mir gestern auch, allerdings auf die "harte" Tour

Schutzengel

Das ist jetzt mal ein schwieriger Fall, aber unter dem Strich doch viel weniger schlimm als vielleicht erwartet. Sagen wir's mal so: 10 Minuten kürzer (exakt die zwei Szenen,
Spoiler: zeige
in denen Til seiner genauso nuschelnden Tochter seine Kriegserlebnisse schildert, und wenn die Staatsanwältin da ihre Liebesstory zum besten gibt
) und mit etwas Aussprachetraining für die beiden Leads wäre das ein richtig guter teutonischer Actionfilm, weit ab von dem Unsinn, den uns RTL jede Woche vorsetzt. Die Action (die allerdings ausschließlich aus drei oder vier Shootouts besteht) ist wirklich auf den Punkt inszeniert, schnörkellos, dialoglos, relativ kompromisslos, und nicht mal völlig unrealistisch (z.B. habe ich in US-Filmen noch nie so deutlich gesehen, dass moderne Geschosse ein oder mehrere Autos problemlos durchschlagen und als Deckung untauglich machen; weniger realistisch allerdings: wenn Schweiger da andauernd mit der gekippten Pistole schießt wie ein US-Rapper, das würde ein Ex-KSKler sicher nicht tun). Beim Finale musste ich irgendwie an den letzten Bond denken, und - Wunder über Wunder - im Vergleich ziehe ich die um Klassen billigere deutsche Variante glatt vor, gerade weil die Kamera da nicht im verzweifelten Kampf um ein niedriges Rating ständig wegblenden muss, wenn einer getroffen wird.

Und selbst wenn mal nicht geballert wird, hat der Film durchaus noch starke Szenen (zB die Konfrontation mit Cop-Duo in dem Diner), im letzten Drittel wird es allerdings etwas zäh. Die Story ist 08/15 und überraschungsfrei, vermeidet aber auch die ganz üblen Klischees (z.B.
Spoiler: zeige
entpuppt sich der knarzige Chef (Knaup) mal nicht als Verräter
). Über den Versuch, den als Solidaritätsvehikel für deutsche Soldaten in Afghanistan zu positionieren, sollte man allerdings den Mantel des Schweigers hüllen.

Von mir knapp 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 2 April 2013, 00:00:09
Martyrs

Was las ich nicht alles über den Film - eine noch nie gesehene Grenzerfahrung soll er sein, einer der besten Horror-Filme der letzten Zeit. Größere Spoiler vermied ich natürlich, weshalb ich nun von der grafischen Gewalt was ganz Gemeines erwartet habe.

Nun, dem ist nicht so. Sicher, der Film zeigt sich hart, sehr hart sogar, was das rein Visuelle angeht gibt's aber ganz andere Kaliber. Auch auf psychischer Ebene wirkt der Film völlig anders, als ich es erwartet hätte. Aber gut, rollen wir das ganze mal von vorne auf und versuchen etwas Ordnung in meine geschundenen Gedanken zu bringen (kleinere Spoiler möglich!):

Die erste Stunde zeigt sich als erstklassiger, im Endeffekt klassischer Horror-Streifen, der mit einer abgründigen Atmosphäre hevorsticht. Die Geschehnisse sind schön offen gestaltet und sorgen somit für Spannung - wie es hier um die Opfer-Täter-Rollen bestellt ist, bleibt erst einmal unklar. Durch einige brachiale Brüche (
Spoiler: zeige
z.B. Einführung der Familie, nur um sie dann in einem Rutsch auszulöschen
) bleibt das abartige Treiben unberechenbar. So fragt man sich nach einer Stunde schließlich: Wo mag der Film nun noch hinführen?

Wo ich das nun Folgende einordnen soll, weiß ich noch nicht so recht. Die vorher so fesselnde Dramaturgie wird mit einem Schlag komplett ausgelöscht. Statt Wendungen und Verwirrungen herrscht nun Stillstand. Das nun Gezeigte (
Spoiler: zeige
die nicht enden wollende Folter
) wird so distanziert, so kühl und emotionslos dargestellt, dass ich regelrecht irritiert war - von dem Film ebenso wie von mir. Dass man hier auf visuelle Effekthascherei verzichtet, wirkt nicht nur bezüglich der ersten Hälfte, sondern auch generell zum aktuellen Torture-Horror (den der uninformierte Zuschauer wohl erwartet) als Antithese. Das wirklich Erschreckende ist nun, wie (relativ) kalt mich die unmenschlichen Machenschaften ließen. Sicher, Ekel war vorhanden, sollte man hier nicht aber das blanke Entsetzen auf emotionaler Ebene erwarten? Bin ich schon soweit, dass ich ohne die üblichen Kunstkniffe (bezüglich Musik, spannungsfördernder Inszenierung etc.) nicht mehr geschockt werden kann? Lässt man einfach nur noch los und treibt emotionslos auf dieser Welle der Gewalt und Greueltaten (
Spoiler: zeige
ganz genauso, wie es die Hauptfigur schließlich tut
)?

Ich kann für mich selbst derzeit nicht beantworten, ob das letzte Drittel ein klug konzipierter Arschtritt in Richtung der inszenatorischen und dramaturgischen Mechanismen des Horror-Genres, oder einfach nur eine spannungstechnische Schlamperei ist. Mit meiner Wertung könnte ich letztlich irgendwo zwischen "bescheiden" und "begeistert" landen, je nachdem wie ich diese Frage für mich löse. Einwas kann aber schon festgehalten werden: Es ist kein gewöhnlicher Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 April 2013, 06:54:31
Wreck-It-Ralph (2012)
Ziemlich netter Animationsfilm der mir viel Spass machte, vor allem durch die ganzen Spielreferenzen.
Und das sogar ich die schnalle, obwohl ich (ausser Need For Speed) das letzte Mal aktiv daddelte als Quake 2 rauskam.
Scheisse bin ich alt geworden.  :icon_eek:
Gibt 7/10 Punkten

Zero Dark Thirty (2012)
Ruhiger, fast schon gemaechlicher Thriller mit einem kurzen Actionfinale.
Waere wirklich nett, wenn man wissen wuerde welche Charaktere denn in Realitaet so handelten und was fuer den Schauwert hinzugedichtet wurde.
Dank der nuechternen Inszenierung (haette durchaus ein weiterer Act Of Valor draus werden koennen) dieses doch brisanten und umstrittenen bzw. kritisierten Einsatzes gibt es 8/10 Punkten

Killing Them Softly (2012)
Wirklich gelungener Thriller der leider nur halb so lakonisch und morbide wie der Trailer rueberkam.
Es gibt zwar verdiente 7/10 Punkten, aber ich hatte wirklich auf ne abgrundtief-schwarze Komoedie gehofft.
Trotzdem sehr empfehlenswert, alleine schon wegen den Schauspielern.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 5 April 2013, 10:06:43
The Perks of being a Wallflower

Gestern zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen gesehen und der Film bleibt einfach wundervoll.
Stellvertretend für alles was ich hier so toll fand, steht die nächtliche Tunnel-Szene, in der Sam (Emma Watson) mit ausgebreiteten Armen auf dem Heck eines Pickups steht und mit Bowies "Heroes" der perfekte Song für den perfekten Moment läuft. Großartig!
Objektiv gesehen müsste man bei der Bewertung auf ein paar dramaturgische Hänger und etwas forcierte Handlungen eingehen. Kann ich aber nicht, da ich mich ziemlich verliebt habe in "Wallflower".

10/10

PS: Kann sich irgendwer den deutschen Titel erklären? Gibt das Buch da mehr Aufschluss?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 6 April 2013, 02:55:33
Mysterious Skin (2004)
Was fuer ein Film. Ist ne Weile her das ich einen so mitreissenden und zugleich ziemlich mutigen (wegen des Themas) gesehen habe.
Wie dieses Thema hier angegangen wurde ist schon beachtlich, zwischen fast schon beschwingter Heiterkeit und komplett vernichtender Nuechternheit schwankend wird die Geschichte hier erzaehlt.
Wow, wirklich beeindruckend.
8/10 Punkten

Nobody Gets Out Alive aka Down The Road (2013)
Backwood-Slasher von der Stange bei dem nur ein paar der ziemlich breit ausgewalzten Folter- und Mordszenen haengenbleiben.
Selbst Clint Howard in einer Mini-Nebenrolle reisst da nix.
3/10 Punkten

Junior Bonner (1972)
Sehr starkes Familiendrama mit den fuer Peckinpah ueblichen Kamera/Schnitt/Geschwindigkeits-Spielereien.
Hoert sich nach einer sehr merkwuerdigen Kombination an, funktioniert aber vorzueglich, denn das Thema Rodeo gibt doch ziemlich viel her dafuer.
Steve McQueen spielt gewohnt routiniert als wortkarger Einzelgaenger der einen Scherbenhaufen als Familie vorfindet.
7/10 Punkten

Fear No Evil (1981)
Fuerchterlicher Horrorfilm bei dem einfach garnix stimmt.
Schlechte Schauspieler, grauenvolle Effekte, unpassende Effekte und noch unpassendere Musik.
Sex Pistols? The Rezillos? Ramones? Talking Heads? Boomtown Rats?
Was zur Hoelle haben die sich dabei gedacht? Nix gegen die Bands, aber nicht ein einziger Song passt zu der Szene.
2/10 Punkten, und sowas hat 1982 den Saturn Award fuer Best Low-Budget Film gewonnen? Die Konkurrenz muss ja wirklich beschissen gewesen sein.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 6 April 2013, 19:56:09
The Hunger Games (http://www.ofdb.de/film/223230,Die-Tribute-von-Panem---The-Hunger-Games) (2012)

Meine Wissen über die Buchvorlage beschränkt sich darauf, dass sie sich wohl an ein jüngeres Publikum richten soll. Das merkt man der Verfilmung auch deutlich an (hektisches Hin- und Herschneiden in den Actionszenen, die insgesamt eher harmlose Atmosphäre), von daher finde ich es nicht weiter schlimm, dass man den Stoff (Brot und Spiele mit Kindern und Jugendlichen in einer Diktatur in der nicht näher bezeichneten Zukunft) nicht tiefschürfender, düsterer und brutaler umgesetzt hat. Jennifer Lawrence als Protagonisten hat mir sehr gut gefallen, da sie weder Schluffikuh, die sich, wenn es brenzlig wird, von einem Dreibeiner den Arsch retten lässt, noch Kampfamazone ist, sondern ihre Figur erfreulich gewöhnlich angelegt hat. Nicht so gut gefallen hat mir, dass man, in Unkenntnis des Buches, nur sehr wenig über die Hintergründe erfährt, gerade die Einführung war mir etwas zu holterdipolter und hätte etwas ausführlicher ausfallen dürfen. Insgesamt langt es aber knapp zu guter Unterhaltung für den kalorienreduzierten Anspruch. 6,5-7/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 7 April 2013, 16:38:23
Mörder auf Amrum (2009)

Da kratzt einmal ein Fernsehkrimi am Zwangskorsett der Tatort-Ästhetik, schon wird er zum Retter oder gar Erlöser aus dem Niveaukeller deutscher Mattscheibenunterhaltung ausgerufen. Der Klappentext fantasiert gar von den Coen-Brüdern. Dem kann Markus Imbodens Provinzgroteske natürlich nicht standhalten, denn Geniestreiche wie FARGO sind dann doch Lichtjahre entfernt. Eher trifft der Vergleich zum frühen Detlev Buck, als er noch Filme wie ERST DIE ARBEIT UND DANN, KARNIGGELS und WIR KÖNNEN AUCH ANDERS gedreht hat.

Zwei dösige Dorfpolizisten auf Amrum stolpern in einen Mordfall vor dem Hintergrund internationaler mafiöser Verwicklungen. Einer Zeugin, die man aufs vermeintlich sichere Amrum gebracht hat, werden die beiden Personenschützer vor der Nase weggeschossen. Das Werk von Profikillern. Zwischen den Killern und der Zeugin stehen für einen langen Tag nur die zwei gutwilligen, aber ebenso überforderten wie ungelenken Fischkopp-Polizisten (beinahe hätte ich ,,Fischkopp-Cops" geschrieben – Gott sei bei mir). Mal harmlose Provinzkomödie mit genauem Blick für Land und Leute, mal tragische Geschichte vom Scheitern und verlorenen Illusionen, bricht Markus Imboden dieses Raster durch schwarzhumorige oder gar makabre Gewaltspitzen, die in der Tat von ferne an FARGO erinnern.

Ach wie schön hätte dieser Film werden können, müsste er nicht an einem Bein als Bleigewicht die deutsche Tatort-Tradition, ja die Konventionen der neudeutschen Fernsehkomödie mitschleppen. Das gehässige Kritikerwort lautet in diesem Fall ,,Konsensästhetik" und ergo Daumen runter sowie Kopf ab. So arg ist es dann doch nicht. Ich möchte hingegen das Gute, ja Ermutigende sehen und gebe mal: 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 8 April 2013, 07:13:38
Grave Encounters 2 (2012)
Den ersten fand ich so ueberraschend gut und unterhaltsam, die Messlatte war entsprechend hoch fuer den zweiten Teil.
Es wurde zwar kein Totalausfall, jedoch kommt er niemals an den Ersten heran.
Als Genrefan kann man ihn sich zwar durchaus antun, man sollte aber keine Spannungsmomente wie im Vorgaenger erwarten.
Dafuer sind die ganzen Schockmomente schon bekannt, wurden einfach wiederverwertet.
Die Szene die mir wirklich gefiel war als sie den Fahrstuhl im Hotel benutzen.
Wirklich bescheuert war die Szene als jeder schlief und die Kamera sich selbstaendig machte, das sah einfach nur bescheuert aus.
Ich schwanke so zwischen 5 und 6 Punkten.

The Hounds (2011)
Die Bilder auf der Rueckseite der DVD-Huelle sahen nach billigem Amateurhorror-Rotz aus, und zumindest beim Amateur-Teil und Horroranteil hatte ich Recht.
Die Story ist ueberraschend clever gestrickt, Hinweise auf die Aufloesung bzw. Zusammenfuehrung der beiden Handlungsstraenge sind nur spaerlich gesaeht.
Als sehr aufmerksamer und geuebter Thriller/Horror-Seher ahnt man zwar um was es gehen koennte, aber man wird nicht mit dem Holzhammer darauf hingewiesen.  ;)
Wenn man ueber das niedrige Budget und die Amateure vor der Kamera hinwegsehen kann, gibt es einen sehr unterhaltsamen Horrorthriller.
Ich gebe 8/10 Punkten, denn was der hier nicht an Schauspielerqualitaeten bietet, macht er mit der Entwicklung der Geschichte wett, was viel zu selten ist bei der Flut an Horrorgeruempfel das so rauskommt.

Red: Werewolf Hunter (2010)
Pro: Stephen McHattie und sexy Rotschopf Felicia Bay.
Contra: TV-Film des SyFy-Channels.  ;)
Unterm Strich: Eine Einmalsichtung ist er durchaus wert, wurde ganz flott und einigermassen unterhaltsam inszeniert.
Effekte sind Budget-bedingt nicht wirklich die besten, aber da kann man darueber hinwegsehen.
Fuer ne billige TV-Produktion ganz passabel, 5,5/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 8 April 2013, 13:36:50

Dem Himmel ganz nah (http://www.ofdb.de/film/210536,Himmel-ganz-nah-Dem)

Vom Ansatz her eigentlich richtig: Eine Doku über eine der vielleicht letzten traditionell lebenden Schäferfamilien in den rumänischen Karpaten: lange Einstellungen, kein Kommentar, s/w, wenig Musik. Indessen ergehen sich die Bildkompositionen in aneinandergereihten Postkartenmotiven, das ausgeklügelte Sounddesign bestätigt den Kitschverdacht. Auch entsteht der Eindruck, es wurde zum Behufe der Romantisierung sehr genau selektiert. Somit ist dies ein Film für wohlhabende Mittelständler, die ihr durchkomponiertes Eigenheim mit handgeknüpften Teppichen und schmiedeeisernen Pfannen austatten und absurde Journale wie "Landlust" goutieren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 8 April 2013, 23:45:12
Blue Valentine

Ein bodenständiges Drama über eine gescheiterte Beziehung. Getragen wird das Ganze von zwei stark aufgelegten Darstellern - Michelle Williams und Ryan Gosling gehen gut in ihren Rollen auf, welche dank des gelungenen Drehbuchs schön differenziert daherkommen. Hier gibt's keinen, der ohne Schuld an dem Schlamassel ist. Die Regie zeigt sich größtenteils zurückhaltend, punktet aber mit schönen Schnitten zwischen den parallel ablaufenen Zeitebenen. Eine triste Trostlosigkeit durchzieht den Streifen - sozusagen die Antithese zu den ganzen RomComs, die ich in letzter Zeit sah. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 April 2013, 00:26:55
Doppelpost, aber was soll's. Nach ,,Burt Wonderstone" hatte ich irgendwie Lust auf einen weiteren Magier-Streifen, also gab's Prestige.

Die Nolans zeigen hier erneut, dass sie wie kaum jemand anderes derzeit den Spagat zwischen komplex konstruierten Geschichten und Mainstream-Kino meistern können. Der Plot um zwei sich unerbittlich bekämpfende Magier baut sich dabei wie ein Zaubertrick auf: Die angenehm fordernde Erzählstruktur mit 3 Zeitebenen erfordert Aufmerksamkeit, welche somit geschickt von anderen Aspekten abgelenkt wird – bis schließlich das Prestigio präsentiert wird. Die fesselnde Geschichte um Hingabe und Obsession wird dabei nicht nur fantastisch fotografiert, sondern auch stark gespielt: Jackman und Bale liefern bestechende Leistungen in den Hauptrollen, während Caine und Bowie den Support veredeln. Lediglich die Frauen bleiben ebenso wie der emotionale Zugang zu den Beziehungen etwas unterentwickelt, bei einem Streifen der ebensolche Opfer thematisiert, ist dies jedoch zu verkraften. Ein im gleichen Maße genial geschriebenes, inszeniertes und gespieltes Stück, dessen sehr seltenes Setting* die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist. 10/10

*mir fällt nur der etwas schwächere ,,The Illusionist" als vergleichbarer Film ein
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 April 2013, 21:28:22
,,Who is John Galt?"

Nach über 40 Jahren in ,,development Hell" liegt mit ,,Atlas Shrugged: Part 1" (2011) nun also ,,endlich" die Verfilmung (zumindest des ersten Drittels) des gleichnamigen Romans Ayn Rands aus dem Jahre 1957 vor, welcher in den Vereinigten Staaten ja als einer der einflussreichsten politischen Buch-Veröffentlichungen des 20. Jahrhunderts gilt. Da die Adaptions-Rechte der Produzenten am 15.06.2010 ,,abzulaufen" drohten, realisierten jene das Projekt (in welches sie im Laufe der Zeit immerhin eine zweistellige Millionensumme investiert hatten) schließlich doch noch ,,mit verstärkter Eile" – und so begann der fünfwöchige Dreh schließlich (ernsthaft!) am 13.06.2010. Trotz der Bekanntheit der Vorlage sowie der Unterstützung einiger der US-,,Tea Party"-Bewegung nahe stehenden Organisationen blieb der erhoffte Erfolg jedoch aus: Weder das Box-Office-Einspielergebnis noch die allgemeine Kritiker-Einschätzung entpuppte sich als ,,besonders berauschend"...

Angesiedelt in einer dystopischen (aber keineswegs übertrieben unrealistischen) ,,Zukunftsvision" des Jahres 2016 – mit hoher Arbeitslosigkeit, einer kaputten Wirtschaft sowie exorbitanten Rohöl- und Benzinpreisen (etc.) – hat sich die Eisenbahn erneut zu einer extrem wichtigen Transportmöglichkeit (gerade im Bereich des Güterverkehrs) entwickelt. Primär geht es in dem Film um die Machtverhältnisse innerhalb dieser Branche – mitsamt der damit verknüpften Auswirkungen auf die Politik sowie die Zukunft des kompletten Landes. Während die Regierung ihren Einfluss einsetzt, um möglichst viel zu verstaatlichen bzw. den Markt (in ihrem Sinne) zu ,,manipulieren", bemühen sich die Hauptprotagonisten (nämlich die Chefin einer Bahngesellschaft sowie der Leiter eines Unternehmens, welches einen neue, ,,effektivere" Stahl-Art produziert) darum, ihre zentralen Ideen, Firmen und Erzeugnisse ,,in eigener Hand" zu behalten – worüber hinaus die ,,klügsten Köpfe des Landes" (parallel dazu) der Reihe nach ,,spurlos verschwinden"...

Gleich vorweg: Ich bin kein Freund von Rand´s ,,Objektivismus-Philosophie" – von welcher ich allerdings (zugegebenermaßen) auch nur eingeschränkte Kenntnisse besitze. Entsprechend ging es mir beim Ansehen auch allein bloß um die Qualität sowie den Unterhaltungsgrad des Streifens an sich. Leider lässt das eingeschränkte Budget das Projekt (im Ganzen) wie ,,nicht mehr als eine TV-Produktion" wirken – inklusive der gecasteten Akteure, Optik, Locations, F/X sowie der durchweg ,,unaufregenden" Regie-Arbeit Paul Johanssons, welcher den eigentlich angedachten Regisseur übrigens nur wenige Tage vor Drehbeginn ersetzte. Immerhin überzeugen die beiden Hauptdarsteller Taylor Schilling und Grant Bowler – unabhängig dessen, dass die Figurenzeichnungen (durchweg) ,,nicht gerade vielschichtig" geraten sind. Zwar kommt der maßgeblich aus Mono- und Dialogen bestehende, des Öfteren ,,unvorteilhaft steril" anmutende Film insgesamt nicht unbedingt spannend daher, doch konnte er mein Interesse dennoch einigermaßen passabel aufrecht erhalten – zumindest ohne mich irgendwie ,,ernsthaft" zu langweilen...

Kurzum:  ,,Atlas Shrugged: Part 1" hat mich weder wirklich ,,packen" noch in einem vernünftigen Maße zufrieden stellen können. Mal sehen, wie die ganze Angelegenheit im zweiten Teil der Geschichte (bei dem bzw. für welchen man übrigens die Besetzung vollständig ausgetauscht hat) denn so weiter geführt wurde – und das sowohl inhaltlich als auch ,,auf handwerklicher Ebene"...

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 April 2013, 05:17:29
I Am Legend (USA 2007)

Zweitsichtung nach fünf Jahren. Leider nicht besser geworden, sondern schlechter. Das entvölkerte New York, in dem das Unkraut schon teilweise den Asphalt gesprengt hat, sieht ziemlich klasse aus; auch die Tageslichtverläufe sehen prima aus, wenn sich beispielsweise das Abendlicht in den Glasfassaden der Straßenschluchten spiegelt. Dagegen kann ich mich mit den mutierten Menschen, die rein CGIs sind, damals wie heute einfach nicht anfreunden. Reißt mich nicht mit. Das Tempo ist relativ ruhig für eine effektlastige Blockbuster-Produktion, die Handlung vorhersehbar und der Aufbau mit den überraschungsarmen Rückblenden zäh. Will Smith ist okay, vermittelt aber nie das beklemmende "Last Man on Earth"-Gefühl ähnlich gelagerter Filme. Eine dicke Abwertung gibt es für das Ende. Nicht wegen Smiths Ende, sondern wegen des Epilogs. Die Hoffnung der Menschheit ist also ein eingezäuntes, Amish-artiges Dorf, in dem bei der Ankunft der Frau auch prompt die Kirchenglocken zum Gebet läuten. Würg. Ich habe eben nochmal bei Boxofficemojo vorbeigeschaut. Wusste gar nicht mehr, dass der Film so ein Mega-Erfolg war mit fast 600 Mio. US$ Einspiel weltweit (mehr als "Men in Black II" oder "Wild Wild West" plus "I, Robot" zusammen, wenn man Smiths letzte SF-Filme mit PG-13-Freigabe berücksichtigt). Gerade noch 4,5 / 10


Alien vs. Ninja (Japan 2010)

Das kommt also dabei heraus, wenn ein paar semiprofessionelle japanische Twen-Filmemacher zu tief ins russische Wodka-Glas schauen. Kostengünstigst im Wald gefilmt, größtenteils in annähernder Homevideo-Ästhetik. Würde mich nicht wundern, wenn der Film auf MiniDV o. ä. gedreht wurde. Exzessiver Einsatz von Wirework bis zur Karikatur. Blut fließt reichlich, ist aber kaum ernstzunehmen. Das Alien ist ein Mann im Gummianzug mit Delphinkopf, der sich wie ein T-Rex bewegt und wie ein Giger-Alien sabbert. Hört sich skurril und auf eine trashige Art unterhaltsam an, ist es aber nur sehr bedingt. Dagegen wirkt 90er-Jahre-Genre-Trash wie Dark Universe (http://www.ofdb.de/film/3278,Dark-Universe), Metamorphosis (http://www.ofdb.de/film/869,Metamorphosis) oder Targoor (http://www.ofdb.de/film/7007,Targoor---Reise-ins-Grauen) fast schon hochwertig, von den beiden wirklich recht urigen Xtro (http://www.ofdb.de/film/3573,Xtro-II---Die-zweite-Begegnung)-Fortsetzungen ganz zu schweigen. Immerhin scheinen es die Macher und Darsteller mit Humor genommen zu haben. 2,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 13 April 2013, 11:29:24
"Six Bullets"

Eher schwaches VanDumm-Geschoss, das sein "Actionhighlight" gleich zu Beginn abbrennt und im folgenden mindestens 30 Minuten (!) zu lang eine öde Menschenhändlergeschichte in Moldawien runterspuhlt, die zu keinem Zeitpunkt packt (Schmunzeln kann man über Van Dammes sehr einladend gestaltete Film-Metzgerrei ^^) und auch actionmäßig nichts Vernüftiges zu bieten hat. Das Finale insbesondere ist dann fast schon erschreckend billig und lahm geraten, da hats offenbar nicht mal mehr zu ner billigen Stadtkulisse gereicht.

"The Hunter"

Packender Dafoe-Abenteuerfilm in atemberaubenden Bildern, der zudem mit einer großen Portion Gefühl inszeniert worden ist. Man sollte keinen Reißer erwarten, der Film verzichtet weitgehend auf Action, läd stattdessen eher zum "Versinken" ein und hätte dementsprechend gerne noch 10-20 Minuten länger laufen können.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 13 April 2013, 12:48:51
Im Bazar der Geschlechter
Interessante Dokumentation über das Phänomen der Zeitehe im Iran. Diese Form der Heirat kann auf einige Jahre oder sogar auf nur einige Stunden befristet werden. Auf der einen Seite eine Möglichkeit für junge Paare legal eine Beziehung zu führen, ohne "wirklich" heiraten zu müssen, auf der anderen aber ein Deckmantel für Prostitution und die sexuelle Ausnutzung von Frauen. Der Film verzichtet erfrischenderweise vollständig auf Off-Komentare, der Zuschauer muss sich also aus den gezeigten Interviews selbst ein Gesamtbild formen. Durch diesen Stil steht nicht nur das Thema im Mittelpunkt, sondern auch die interviewten Iraner/innen, die alle unterschiedliche Erfahrungen mit der Zeitehe gemacht haben. Manchmal hätte ich mir dann aber doch noch ein paar allgemeine Informationen zur Gesetzeslage im Iran gewünscht, um das gezeigte und erzählte besser einordnen zu können. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 14 April 2013, 08:54:42
Zitat von: Hitfield am 13 April 2013, 05:17:29
Alien vs. Ninja (Japan 2010)

Das kommt also dabei heraus, wenn ein paar semiprofessionelle japanische Twen-Filmemacher zu tief ins russische Wodka-Glas schauen. Kostengünstigst im Wald gefilmt, größtenteils in annähernder Homevideo-Ästhetik. Würde mich nicht wundern, wenn der Film auf MiniDV o. ä. gedreht wurde. Exzessiver Einsatz von Wirework bis zur Karikatur. Blut fließt reichlich, ist aber kaum ernstzunehmen. Das Alien ist ein Mann im Gummianzug mit Delphinkopf, der sich wie ein T-Rex bewegt und wie ein Giger-Alien sabbert. Hört sich skurril und auf eine trashige Art unterhaltsam an, ist es aber nur sehr bedingt. Dagegen wirkt 90er-Jahre-Genre-Trash wie Dark Universe (http://www.ofdb.de/film/3278,Dark-Universe), Metamorphosis (http://www.ofdb.de/film/869,Metamorphosis) oder Targoor (http://www.ofdb.de/film/7007,Targoor---Reise-ins-Grauen) fast schon hochwertig, von den beiden wirklich recht urigen Xtro (http://www.ofdb.de/film/3573,Xtro-II---Die-zweite-Begegnung)-Fortsetzungen ganz zu schweigen. Immerhin scheinen es die Macher und Darsteller mit Humor genommen zu haben. 2,5 / 10

Kann mich anschliessen, kann man sich dank des seltsamen Mischmaschs mal ansehen, ne Zweitsichtung muss aber definitiv nicht sein.  ;)

Fail-Safe (1965)
Im Schatten von Dr. Strangelove leider etwas untergegangen so ging der Film bisher auch an mir vorbei.
Einer der packendsten Filme die ich je gesehen habe, einfach nur absolut perfekt inszeniert, Kamera, Schnitt, Schauspieler, keine Musik und dazu ein perfektes Ende.
Schauspielerisch eine absolute Wucht ist natuerlich Henry Fonda, aber selbst Larry Hagman und Walter Matthau (mal abseits der Komoedienschiene) wissen zu glaenzen.
9/10 Punkten

The Sweeney (2012)
Die englische TV-Serie hab ich nie gesehen, aber wenn sie nur halb so gut wie der vorliegende Film ist dann Hut ab.
Was fuer ein genialer Cop-Reisser, brutal, schonunglos und spannend bis zum Gehtnichtmehr wird uns hier eine volle Ladung allerfeinster englischer Filmware geliefert.
Ich war hin und weg, Ray Winstone als baerbeissiger Cop der ohne Ruecksicht auf Verluste Ergebnisse liefert kann man nur als perfekt beschreiben, schon lange her das ich sowas Ueberzeugendes gesehen habe.
Ebenfalls 9/10 Punkten

Rubber Johnny (2005)
Ganz nettes abgedrehtes "Musikvideo" was einem wirklich in Erinnerung bleibt.
Wirklich interessant war es fuer mich da ich keine Ahnung hatte um was es ging noch das es sich nur um einen Kurzfilm handelt.
Mein Erstaunen und das grosse  :icon_eek: als die Endcredits liefen war dann um so groesser.  ;)
Ganz okay, 6.5/10 Punkten

Blood, Guts, Bullets And Octane (1998)
Joe Carnahan's Erstling ist ein schwer unterhaltsamer Amatuerthriller mit einem sehr netten und unerwarteten Endtwist.
Was mich am meisten ueberraschte waren die ziemlich gelungenen Dialoge unterstuetzt von einem wirklich hervorragenden Schnitt.
Fuer eine 7000$-Produktion ist das definitiv nicht Standard.  ;)
7/10, wirklich sehenswert.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: SutterCain am 15 April 2013, 00:44:09
Zitat von: mr. pink am  5 April 2013, 10:06:43
The Perks of being a Wallflower
[...]
10/10

PS: Kann sich irgendwer den deutschen Titel erklären? Gibt das Buch da mehr Aufschluss?


Nicht wirklich: Vielleicht lieber morgen lässt sich auch nicht aus der Romanhandlung eindeutig erklären. Vielleicht gibt's einen zentralen Satz in der Synchro, die darüber Aufschluss gibt. Die Verfilmung kommt der Vorlage sehr nah (klar: Chbosky hat ja auch selbst Regie geführt). Einige Nebenhandlungen und Details wurden aus Zeitgründen entfernt.

Die Höchstwertung kann ich allerdings sowohl für den teilweise recht drögen Briefroman als auch für die streckenweise etwas zähe Verfilmung nicht nachvollziehen. Von mir gibt's 6.5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 April 2013, 06:43:53
Rare Exports: A Christmas Tale (2010)
Die Finnen mal wieder.  ;)
Gelungener Horrorfilm mit komoediantischen Untertoenen den man definitiv gesehen haben sollte.
Gibt frischen Nachschub fuer Weihnachtshorrorfilme, nach Silent Night (dem Remake) nun die zweite Ueberraschung.
8/10 Punkten

The Collection (2012)
Ueberraschend gelungene Fortsetzung des gelungenen ersten Teils.
Die Story wurde interessant weitergesponnen und wird sehr spannend inszeniert.
Ziemlich hart und fies stellenweise so war ich dann doch von dem Nicht-Erscheinen einer Unrated ueberrascht.
Ist ja schon fast bei jedem Film aus dem Horrorbereich so.  :icon_rolleyes:
Sehr nett fand ich das komplette Fernbleiben nerviger Charaktere, hier wurde ganz ordentlich gearbeitet.
Bei den Effekten hat man sich gut ins Zeug gelegt, da gab es ein paar feine Kreationen zu bestaunen.
Haette ich nicht erwartet das der so gut wird, so knappe 7/10 Punkten.

The Hunter (2011)
Endlich wieder eine Paraderolle fuer Willem Dafoe.  :respekt:
Einzelgaengerischer Typ macht Jagd auf einen ausgestorben geglaubten tasmanischen Tiger.
Doch neben der scheuen Kreatur hat er noch mit dem Verschwinden seines Vorgaengers und feindlich gestellten Ortsansaessigen zu kaempfen.
Thriller der langsameren Gangart, kein ueberfluessiges Rumgeballer, einfach nur spannend und fast schon nuechtern inszeniert.
Sam Neill und die extrem suesse Frances O'Connor in Nebenrollen runden das Ganze ab.
Sehr sehenswert, 7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 15 April 2013, 12:55:20
Zitat von: lastboyscout am 14 April 2013, 08:54:42

The Sweeney (2012)
Die englische TV-Serie hab ich nie gesehen, aber wenn sie nur halb so gut wie der vorliegende Film ist dann Hut ab.
Was fuer ein genialer Cop-Reisser, brutal, schonunglos und spannend bis zum Gehtnichtmehr wird uns hier eine volle Ladung allerfeinster englischer Filmware geliefert.
Ich war hin und weg, Ray Winstone als baerbeissiger Cop der ohne Ruecksicht auf Verluste Ergebnisse liefert kann man nur als perfekt beschreiben, schon lange her das ich sowas Ueberzeugendes gesehen habe.
Ebenfalls 9/10 Punkten


Ja, auf den freue ich mich auch; wirklich ärgerlich, dass man dem noch einen Alibi-Kinostart in Deutschland verpasst hat (wieviele hundert Zuschauer den wohl gesehen haben) und sich die DVD/BD-Veröffentlichung dadurch unnötig verzögert. Die Serie habe ich (auch wenn damals ja nur teilweise und vestümmelt ausgestrahlt), ganz gerne gesehen, nicht so cool wie die "Profis", aber für ihre Zeit doch recht hart (erinnere mich an eine Szene, in der einer der beiden da einen Verdächtigen als Schutzschild gegen Schüsse genommen hat, das war damals noch nicht so gängig).

Das eigene Wochenende:

Cold Blood (2012)

Thriller mit einer etwas komplexeren Story sind ja mittlerweile relativ selten und durchaus willkommen; aber das bleibt neben dem winterlichen Szenario (jedenfalls in den Einstellungen ohne diesen schauderhaften Digi-Schnee) der einzige große Pluspunkt. Die wenige Action (Snowmobilverfolgung) ist verwackelt, die Dialoge stellenweise zum Steinerweichen ("Darf ich mir das Bein ansehen ?" "Sie sind nicht meine Mutter" "Ich habe auch einen Sohn"), die Polizei incl. Chief ein fast kompletter Vollpfostenverein, dazu reichlich Family-Values. Das nicht ganz verkehrte
Spoiler: zeige
sagen wir mal halboffene Ende (Überleben des Sherrifs/Schicksal der Schwester und des Boxers)
rettet den Film auf knapp

5/10

John Dies at the End

Ich bin zu blöd für diese Welt oder zumindest diesen Film; oder die Idee, sich dazu ein oder zwei Bierchen zu genehmigen war die falsche, jedenfalls habe ich nicht viel verstanden. Don klaut sich aus eigenen (Tall Man ?) und fremden Ideen eine absurde Achterbahnfahrt durch Horror- und SF-Mythen zusammen, bastelt drollige und extrem billige Einstellungen in eine wirre "Handlung" ohne jede Chronologie und verarscht sein Publikum bis zum Titel.

Ohne Wertung, wenn ich gezwungen würde, mir den (nüchtern) noch mal anzusehen, wären das irgendwas zwischen 4 und 6 Punkten, je nach Stimmung und Geduld.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 15 April 2013, 13:07:17
Zitat
Nicht wirklich: Vielleicht lieber morgen lässt sich auch nicht aus der Romanhandlung eindeutig erklären. Vielleicht gibt's einen zentralen Satz in der Synchro, die darüber Aufschluss gibt. Die Verfilmung kommt der Vorlage sehr nah (klar: Chbosky hat ja auch selbst Regie geführt). Einige Nebenhandlungen und Details wurden aus Zeitgründen entfernt.

Die Höchstwertung kann ich allerdings sowohl für den teilweise recht drögen Briefroman als auch für die streckenweise etwas zähe Verfilmung nicht nachvollziehen. Von mir gibt's 6.5/10.

Danke für die Rückmeldung. Die Synchro-Fassung hab ich allerdings auch nicht gesehen.
Die 10er Wertung hält natürlich objektiven Maßstäben nicht stand und ist rein aus meiner Stimmung während und nach dem Film entstanden. Hat irgend einen Punkt bei mir getroffen, den ich schon länger nicht mehr gespürt habe.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 15 April 2013, 14:53:58
Gattaca (1997)

GATTACA genießt seit seiner Entstehung einen guten Ruf bei den Anhängern des anspruchsvollen SF-Kinos, obwohl oder gerade weil der Film nicht einen der ganz großen Blockbustererfolge verbuchen konnte. Ohne gigantomanisches Effektspektakel oder exploitative Inszenierung konzentriert sich der Film auf sein Thema, dem Konflikt zwischen freier  Willensbestimmung und genetischer Vorbestimmtheit des eigenen Lebensweges. Wie verändert es das Lebens der Menschen, wie verändert es die Gesellschaft, wenn man per vorgeburtlicher Diagnostik und Therapie alle genetisch bedingten Mängel beseitigen könnte? GATTACA kann dieses abstrakte Konzept gut durch zwei altbekannte, aber nach wie vor sehr wirksame Motive in eine anschauliche Filmhandlung umsetzten: Das Motiv der ungleichen Brüder und das Motiv des Doppelgängers.

Einer der beiden Freeman-Brüder wird genetisch optimiert, der andere nicht. Einem steht die Welt offen, in der alle Lebenschancen durch Gentests verteilt werden. Der andere bleibt auf eine untergeordnete Existenz beschränkt. Erst das Angebot eines genetisch perfekten, aber durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselten Bürgers, mit ihm die Identität zu tauschen, eröffnet ihm die Perspektive, doch noch seinen Traum, als Astronaut zu den Sternen zu fliegen, zu verwirklichen.

So weit, so interessant und spannend. Das hatte man ja auch noch im Hinterkopf, wenn man an den überaus guten Ruf von GATTACA denkt. Leider verkauft der Film seine interessante Geschichte an die denkbar billigste und ausgelutschteste Handlungsführung, die man sich denken kann. Der Film ist in einer merkwürdig schwammig geschilderten Zukunftsgesellschaft angesiedelt. Ist das eine Demokratie? Ein autoritärer Staat? Oder eine ausgewachsene Diktatur? Sieht es zu Beginn noch nach ersterem aus, entwickelt sich aus dem fast philosophischen Drama eine banale Geschichte vom Kampf eines Menschen, der seine Individualität gegen den Anpassungsdruck eines autoritären Staates verteidigt. Um das zu schildern, stehen die Schreibtische im Büro von GATTACA alle in Reih und Glied, die Angestellten tragen alle ähnliche Anzüge und Frisuren, man spricht nur leere Worthülsen. Außerdem gibt's eine Geheimpolizei, die dem lächerlichsten Gestapo-Klischee nacheifernd, mit Schlapphut und Trenchcoat nach Abweichlern fahndet. Mit einem Wort: ödeste Schmalspur-Totalitarismuskritik, hundertmal gesehen und abgenudelt.

Nur: Was hat diese kreuzbiedere Totalitarismuskritik eigentlich mit dem interessanten Thema der Gefährdung des freien Willens durch die Gentechnik zu tun? Das Beunruhigende daran ist doch, dass sie eben nicht die althergebrachte totalitäre Steuerung der Gesellschaft braucht, sondern den freien Willen gewissermaßen von innen aushöhlt. Dazu fällt GATTACA erschreckend wenig ein. Leider und zu meiner eigenen Überraschung fällt der Film aus heutiger Perspektive in die Durchschnittlichkeit zurück. Immerhin einige Ansätze, also: 6/10.

(Sorry für die Textlänge – ist mir so aus den Fingern geflutscht.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 16 April 2013, 01:40:43
Lerchenberg (Mini-Serie, ZDF, D 2013)

Selbstironische Sitcom mit vier Folgen à 25 Minuten über (und mit) Sascha Hehn als abgehalfterter 80er-Jahre-Fernsehstar. Ungewohnt bissig geschrieben (und teils sehr nah an der Realität, wenn man die Branche kennt), gut inszeniert und passend besetzt. Sehr gut vor allem Eva Löbau (in "Unknown Identity" hat sie die Krankenschwester gespielt, die Liam Neeson die Adresse von Bruno Ganz gibt und später vom Killerkommando als erste ermordet wird) in der Hauptrolle, aber auch Karin Giegerich als Vorgesetzte und Cornelia Gröschel als hassenswerte Nachwuchsredakteurin. Schön der Gastauftritt von Wayne ("~interessierts? - "Boah, den Spruch hab ich ja noch nie gehört") Carpendale als Sascha Hehn 2.0.

Was ich nur sehr eigenartig fand, war der qualitative Abfall zwischen den ersten beiden und den letzten beiden Folgen. Als ob zwischen der zweiten und dritten Folge eine lange Produktionspause lag, in der die ZDF-Redaktion nach heftigen internen Protesten tatsächlich Druck gemacht hat, die selbstironische Tonlage des Formats abzuschwächen (was natürlich gerade im Hinblick auf die selbstkritische Grundhaltung und -prämisse des Formats einfach nur absurd ist). Folge 3 und 4 wirken reichlich redundant und vor allem abgeschwächt, weil die angeschnittenen Mißstände im Sender und der Redaktion plötzlich auf private Techtelmechtel der Mitarbeiter als Ursache geschoben werden. So landet die Mini-Serie statt bei 9/10 letztendlich nur bei 6,5 / 10, aber sehenswert ist sie dennoch. Man kann sich ruhig auch nur die ersten beiden Folgen ansehen und dann abbrechen. Speziell die vierte Folge ist eher als mißlungen einzustufen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 16 April 2013, 21:24:13
Zitat von: Private Joker am 15 April 2013, 12:55:20
John Dies at the End

Ich bin zu blöd für diese Welt oder zumindest diesen Film; oder die Idee, sich dazu ein oder zwei Bierchen zu genehmigen war die falsche, jedenfalls habe ich nicht viel verstanden. Don klaut sich aus eigenen (Tall Man ?) und fremden Ideen eine absurde Achterbahnfahrt durch Horror- und SF-Mythen zusammen, bastelt drollige und extrem billige Einstellungen in eine wirre "Handlung" ohne jede Chronologie und verarscht sein Publikum bis zum Titel.

Ohne Wertung, wenn ich gezwungen würde, mir den (nüchtern) noch mal anzusehen, wären das irgendwas zwischen 4 und 6 Punkten, je nach Stimmung und Geduld.


Ich will echt nicht nerven, aber Alkohol ist absolut tödlich für den Film!

Mit ein bischen Vorwissen macht der Film auch gleich noch mehr Spaß. Coscarelli schafft eine filmgewordene Spielwiese der Quanten und Metaphysik, Einsteintheorien und Schrödingers Katze auf der einen, und Skurrilitäten aus Horror und Sci-Fi auf der anderen Seite. Nie waren Zeitlinen, Parallelebenen Multiversen, Astralreisen usw verwirrender, aber immer in sich schlüssig, als hier. Das macht den Film genial.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 17 April 2013, 15:14:19
Zitat von: RoboLuster am 16 April 2013, 21:24:13
Zitat von: Private Joker am 15 April 2013, 12:55:20
John Dies at the End

Ich bin zu blöd für diese Welt oder zumindest diesen Film; oder die Idee, sich dazu ein oder zwei Bierchen zu genehmigen war die falsche, jedenfalls habe ich nicht viel verstanden. Don klaut sich aus eigenen (Tall Man ?) und fremden Ideen eine absurde Achterbahnfahrt durch Horror- und SF-Mythen zusammen, bastelt drollige und extrem billige Einstellungen in eine wirre "Handlung" ohne jede Chronologie und verarscht sein Publikum bis zum Titel.

Ohne Wertung, wenn ich gezwungen würde, mir den (nüchtern) noch mal anzusehen, wären das irgendwas zwischen 4 und 6 Punkten, je nach Stimmung und Geduld.


Ich will echt nicht nerven, aber Alkohol ist absolut tödlich für den Film!

Mit ein bischen Vorwissen macht der Film auch gleich noch mehr Spaß. Coscarelli schafft eine filmgewordene Spielwiese der Quanten und Metaphysik, Einsteintheorien und Schrödingers Katze auf der einen, und Skurrilitäten aus Horror und Sci-Fi auf der anderen Seite. Nie waren Zeitlinen, Parallelebenen Multiversen, Astralreisen usw verwirrender, aber immer in sich schlüssig, als hier. Das macht den Film genial.

Egal, inwieweit das Ganze Sinn macht oder nicht... es spricht IMO nix dagegen einen derart mit der Brechstange auf Kult getrimmten Langweiler entsprechend abzukanzeln. Ich fand "John Dies at the End", auf den ich mich wirklich gefreut hatte, einfach nur öde in seiner Selbstverliebtheit, vom Charme des ähnlich durchgedrehten, aber wesentlich stimmigeren "Bubba-Ho-Tep" war da nicht mehr viel zu spüren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 17 April 2013, 15:30:51
Zitat von: McClane am 17 April 2013, 15:14:19
Egal, inwieweit das Ganze Sinn macht oder nicht... es spricht IMO nix dagegen einen derart mit der Brechstange auf Kult getrimmten Langweiler entsprechend abzukanzeln. Ich fand "John Dies at the End", auf den ich mich wirklich gefreut hatte, einfach nur öde in seiner Selbstverliebtheit, vom Charme des ähnlich durchgedrehten, aber wesentlich stimmigeren "Bubba-Ho-Tep" war da nicht mehr viel zu spüren.

Bubba-Ho-Tep ist weit davon entfernt, ähnlich durchgedreht zu sein. Aber die angebliche Brechstange, war bei beiden Filmen imo die gleiche. Bubba-Ho-Tep war im Ganzen nur etwas kleiner als John dies at the End, genial sind sie beide, John dies mehr, aber Ho-Tep ist lustiger.

ps: Und "kultiger" sind immer noch die Phantasm Filme. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 17 April 2013, 22:18:10
Twixt

Meine Verwunderung war zu erst groß: Von den wenigen mir bekannten Bildern ausgehend, erwartete ich ein Setting im viktorianischen Zeitalter. Schon schön, wenn man vorher mal so wenig über einen Film weiß, dass man sogar mit solchen Sachen daneben liegt. Wirklich viel geholfen haben meine Unwissenheit und die daraus resultierenden Überraschungen jedoch nicht: Der wilde Stilmix aus Grusel, Drama und Komödie kommt aufgrund seiner Unentschlossenheit zwar durchweg interessant, doch nicht faszinierend daher. Dafür fehlt es der Geschichte schlicht an Spannung, die Mystery-Mär dümpelt teils etwas lustlos vor sich hin. Sehr schick war dafür die Optik in den Traumszenen, welche mit einem stylishen "Sin City" Look aufwarteten. Letztlich fehlte mir vielleicht auch einiges an Hintergrundwissen, um mich wirklich von diesem doch eigenwilligen Werk mitreißen zu lassen - so gibt's von meiner Seite nur 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 18 April 2013, 00:17:47

Zwei vielleicht nicht geniale, aber doch ganz ordentliche TV-Sichtungen aus der letzten Zeit:

Westwind (http://www.ofdb.de/film/211859,Westwind)

Ich schau mir aus verschiedenen Filmen längst nicht jeden neuen Film über die DDR an, aber der hier ist ein kleines, unaufgeregtes Stimmungsbild, das ganz von der ruhigen, aber trotzdem sicheren Inszenierung, der eingefangenen Atmosphäre und der erstaunlichen Präsenz und Natürlichkeit seiner unverbrauchten Darsteller lebt. Der Fokus liegt dabei auf der Geschwisterbeziehung der Mädchen und natürlich auf der ersten Liebe, zum Glück gibts keine Lehrstunde über Freiheitswillen und sowas, obwohl der Fall auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Ausstattung ist ordentlich, die Musik auch (Depeche Mode und The Cure dominieren), aber wo zum Teufel soll es Jugendliche aus der Sächsischen Provinz gegeben haben, die dialektfrei sprechen :icon_smile: – naja, ein Zugeständnis, um die Zuschauer nicht zu verschrecken, denk ich mal. Nach Barbara (den wir anderwo schon hatten) ein weiterer guter Beitrag zur Thematik.
Richtig interessant wird natürlich erst ein Film über den Osten, in dem es nicht dauernd ums In-den-Westen-Abhauen geht – für einen nicht ganz kleinen Teil der Leute war das nämlich nie auch nur einen Gedanken wert. Egal, ich hör schon auf.


Cold Souls (http://www.ofdb.de/film/164893,Cold-Souls)

Natürlich fällt einem sofort Gondrys Eternal Sunshine ein, wenn in einer leicht obskuren Arztpraxis angeboten wird, seine Seele loszuwerden und sich ggf. sogar eine neue einpflanzen zu lassen. Jedoch geht es hier weniger komplex zur Sache, da nicht der Mindfuck das Interessante ist, sondern was aus einem wird, wenn man seine persönlichen Charakteristiken abgibt und/oder sich die von anderen ins eigene Charakterbild hineinholt. Wenn es dann Paul Giamatti ist, dem man (wie doch schon etwas gewohnt) in seine Persönlichkeits- und Schaffenskrise folgt und mit ihm sehr schöne tragikomische Momente durchlebt, und wenn dann noch ein guter Teil der Handlung im traumhaft verschneiten St. Petersburg stattfindet – dann ist es doch ein netter Film geworden, allemal unterhalt- aber nicht wirklich bedeutsam, da am Ende doch leidlich oberflächlich und mit deutlich sichtbar herunterbaumelnden Handlungsfäden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 April 2013, 00:29:31
Cold Souls, Eternal Sunshine...

Danke für den Tipp. :respekt:

Vergiss mein nicht! (Eternal Sunshine) Steht ja sogar auf meiner Wunschliste. (Dort entdeckt: http://kenubajuk.user-blog.de/archives/3229 (http://kenubajuk.user-blog.de/archives/3229) Kenne nur Ghost in the Shell, die anderen will ich auch sehen. Kennst du welche von denen?)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 19 April 2013, 13:01:07
Wall Street

Endlich die Erstsichtung geschafft. Für mich als Wirtschaftsstudent, der sich auch durch Wertpapiermanagement Vorlesungen quälen musste, ein ganz genüsslicher Film - schließlich wird kaum ein gutes Haar an dem ganzen System gelassen. Die Story kann abgesehen von dem frischen, pointiert porträtierten Setting nur bedingt punkten - halt die typische Verlockung-Aufstieg-Fall-Geschichte. Dass machen die Charaktere aber mit allerlei Charme wieder wett - allen voran natürlich Michael Douglas als aalglatter Gierschlund (dass so jemand unter Brokern zum glorifizierten Sympathieträger wurde, zeigt schön, was in diesem Berufsstand alles schief läuft ;->), doch auch Charlie Sheens naiv-energische Vorstellung darf man nicht vergessen. Zusammen mit der stilsicheren Inszenierung und der zwar plakativen, aber dennoch tollen Botschaft ergab das einen sehr guten Filmabend für mich. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 21 April 2013, 12:42:43
Zuletzt gab es zwei Dystopien:

THX 1138

Kaum zu glauben, dass George Lucas vor seiner familientauglichen Sci-Fi-Fantasy-Saga einen solch düsteren und sperrigen Streifen drehte. Das anfangs vorgestellte System ist mit all seiner Gleichartigkeit und Abgestumpftheit sehr bedrückend anzusehen, was auch durch die visuelle Gestaltung (all das Weiß!) bestens vermittelt wird. Der Grundstein für etwas ganz Großes ist also vorhanden, doch leider verhaspelt sich der Film ab der Hälfte etwas: Das kryptische Kauderwelsch nimmt schließlich etwas überhand, wodurch nichts Neues mehr erzählt wird. Hier hätte ein bisschen mehr inhaltlicher Input (wer steuert diese Gesellschaft? wie kam es dazu?) etwas Auflockerung in die andauernde Hetzjagd gebracht. Überrascht bin ich indes, wie geschmeidig sich die neuen Effekte einfügen - einen Schock aufgrund völlig deplatzierter CGI wie bei "Star Wars" gibt es hier nicht. Dank des klasse Settings und des konsequenten Stils ein schöner Streifen. 7/10

Brazil

Terry Gilliams skurrile Bürokratie-Satire pendelt prächtig zwischen bissig-brachialer Bloßstellung und ulkigem Klamauk, verpackt in einen surrealen Bilderrausch. Man kann hier den gleichen Kritikpunkt wie bei "THX 1138" anbringen - zum Schluss hin hapert es inhaltlich ein bisschen mit neuen Ideen. Dank einiger wahnwitzier Einfälle auf der visuellen Ebene fällt das in diesem Fall jedoch weniger stark auf. Zudem gefällt der gemeine Schlussgag. Eine mit ihrer abgehobenen Art sehr gelungene Abrechnung mit dem heutigen System. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 22 April 2013, 15:49:52
Ich füll' mal weiter im Alleingang den Thread mit meinen oberflächlichen Fazits ^^

The Forbidden Kingdom

Ich hatte vor der Sichtung lediglich die Infos, dass Jackie Chan sowie Jet Li mitmischen und der Streifen im alten China spielt. Klingt ja erstmal vielversprechend. Doch dann ganz schnell die Ernüchterung... Bei der ersten Szene in der Gegenwart dachte ich mir gleich: ,,Och nö, nicht einer dieser Filme, wo ein Außenseiter durch Magie sonstwo hinreißt, dort ausgebildet wird und schließlich eine Prophezeiung erfüllt?!" - und peng, das Ergebnis war genauso ausgelutscht und familienfreundlich, wie ich es nach den ersten Minuten erwartet hatte. Weiser Lehrmeister, über sich hinauswachsender Jungspund, Love-Interest-Sidekick und Happy End - hier wurde wirklich kein Klischee ausgelassen. Die Kämpfe kommen recht kurzweilig daher, reißen aber auch nicht richtig mit – zu viele Zeitlupen und Effekte verderben teilweise Spaß. Noch schlimmer sieht's beim Humor aus, ich musste nur ein einziges Mal lachen (die Regenszene). Letztlich frage ich mich für wen derartige Filme gemacht werden? Für Freunde von Chan's und Li's Kampfkunst ist es zu zahm, die Familie legt lieber ,,Kung Fu Panda" ein. Bleibt also nur das eh eher desinteressierte Mainstream-Publikum, das Sonntag Abend einfach irgendwas in der Flimmerkiste braucht. Warum ich mich gerade für diesen Film ausnahmsweise auch mal in diese Gruppe einreihte, kann ich mir nicht logisch erklären. Für die annehmbare Action und eins, zwei schöne Landschaftsaufnahmen gibt's unterm Strich 3/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 22 April 2013, 22:49:38
Nach sehr langer Zeit, hatte ich in den letzten Tagen endlich mal wieder die Möglichkeit einige Filme zu schauen.

Geständnisse – Confessions (2010)

Da ich den Trailer vorher schon gesehen hatte, erwartete ich etwa einen Rache-Thriller mit märchenhaften Hauch – und irgendwie konnte der Film genau das umsetzen. Die Rache-Geschichte ist knallhart durchgezogen, was nicht zu schnell wirkt, aber dennoch halt auch ,,nur" ca. 100 Minuten einnimmt. Dennoch denkt man nicht, dass der Film etwas länger hätte gehen müssen und am Ende musste ich auch erst einmal schwer aufatmen, da dem Film dann doch ein, zwei Überraschungen gelingen. Aber ich möchte nicht zu viel über den Inhalt sagen! Ich denke, jeder der Oldboy oder Revenge for lady vengeance gut fand (wie ich), muss sich diesen Film unbedingt ein Mal zur Gemüte führen! (Einziges Mango vielleicht: Klar gibt es einige Überraschugen...aber andere Wendungen sind dann doch ziemlich vorhersehbar.)
9/10

11:14 (2003)

Vielleicht lag es daran, dass ich den Film direkt nach ,,Geständnisse – Confessions" gesehen habe, aber so richtig umhauen konnte mich der Film nicht. Ich bin eigentlich ein großer Fan von Episodenfilmen (- LA Crash und Magnolia gehören zu meinen Lieblingsfilmen und ich habe beide schon oft gesehen! - ), aber 11:14 konnte mich nicht überzeugen. Das was man dem Film positiv anheften darf, ist dass er wirklich Augenmerk auf das Detail geworfen hat, was dann besonders bei den Überschneidungen der verschiedenen Episoden positiv auffällt, welche sich oft erst später erklären lassen...leider wird allerdings kein bisschen darauf eingegangen, WARUM die Figuren gerade dieses oder jenes tun und somit wirkt es im großen gesehen für mich doch irgendwie plump. Mal davon abgesehen, dass der Film die wohl nervigste Filmmusik hat, die ich seit langem gehört habe...
Hilary Swank und Patrick Swayze reißen allerdings noch einiges heraus und der Film macht sich mit 80 Minuten Dauer auch nichts vor, sondern kommt von Anfang an gleich zur Sache. Daher für eine seichte Abendunterhaltung 6,5/10

Burn After Reading (2008)

Ich habe den Film schon einmal vor einigen Jahren gesehen, jedoch war der Rezipient in der Zeitdauer der Aufnahme nicht ganz Herr seines Verstandes ;)
Also habe ich ihn mir nun noch einmal in Ruhe angeguckt und frage mich warum ich solange damit gewartet habe! Ein wirklich sehr unterhaltsamer Film, der aber auch von seinen Darstellern lebt. Ich weiß gar nicht wer mich an meisten unterhalten hat: Gigolo und Handwerker Georg Clooney, Fitnessfreak Brad Pitt, Sympathikus John Malkovich oder Natur-Schönheit Frances McDormand.
Lustiger weise hat mich ein Tag nachdem ich den Film gesehen habe, eine Freundinn gefragt ob ich ihn kenne, da es ihr Lieblingsfilm sei. Sie erzählte, dass sie damals im Kino war und fast die einzige war die gelacht hat. Und genau das dürfte wohl das spezielle an diesem Film sein: sein Humor. Da scheiden sich sicher die Geister... aber was soll ich sagen: ich habe viel gelacht, da der Film in meinen Augen doch häufig überraschen kann. Ich denke mal, es ist halt kein mainstream-Film, sondern eher eine Satire dessen. 8,5/10

:exclaim: PS: Mir fiel gerade auf, dass auf der OFDB Seite des Filmes bei Inhalt steht:
Zitat
Spoiler: zeige
Dort wird die CD von Trainer Chad Feldheimer (Brad Pitt) und der Besitzerin des Clubs, Linda Litzke (Frances McDormand), gefunden.
Das ist doch so nicht richtig, oder? Linda Litzke ist doch auch nur eine Angestellte im Fitnessclub und Ted Treffon (Richard Jenkins),
Spoiler: zeige
der ja etwas von Linda möchte
, ist der Besitzer des Clubs.
Spoiler: zeige
Er ermahnt die zwei doch auch ständig, dass ihr Verhalten schädlich wäre für den Club und er so etwas ,,hier bei hardbodies nicht haben möchte.".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 23 April 2013, 00:05:35
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 22 April 2013, 22:49:38
Burn After Reading (2008)

Ich habe den Film schon einmal vor einigen Jahren gesehen, jedoch war der Rezipient in der Zeitdauer der Aufnahme nicht ganz Herr seines Verstandes ;)
Also habe ich ihn mir nun noch einmal in Ruhe angeguckt und frage mich warum ich solange damit gewartet habe! Ein wirklich sehr unterhaltsamer Film, der aber auch von seinen Darstellern lebt. Ich weiß gar nicht wer mich an meisten unterhalten hat: Gigolo und Handwerker Georg Clooney, Fitnessfreak Brad Pitt, Sympathikus John Malkovich oder Natur-Schönheit Frances McDormand.
Lustiger weise hat mich ein Tag nachdem ich den Film gesehen habe, eine Freundinn gefragt ob ich ihn kenne, da es ihr Lieblingsfilm sei. Sie erzählte, dass sie damals im Kino war und fast die einzige war die gelacht hat. Und genau das dürfte wohl das spezielle an diesem Film sein: sein Humor. Da scheiden sich sicher die Geister... aber was soll ich sagen: ich habe viel gelacht, da der Film in meinen Augen doch häufig überraschen kann. Ich denke mal, es ist halt kein mainstream-Film, sondern eher eine Satire dessen. 8,5/10
Völlig richtig. Brüllend komischer Coen, der immer wieder überrascht und teilweise irre Szenen zu bieten hat, die nun ganz und gar nicht auf das Mainstreamkino abzielen. Wer hier auf ein rundes Ende wartet, das alle offenen Fäden auflöst, wird nicht fündig werden. Für mich nicht viel weniger kultig als der so geschätzte große "Lebowski" und einfach ein Heidenspaß.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2013, 00:24:57
Ich finde den auch brüllend komisch, am meisten lachen muss ich bei der Szene mit Brad Pitt und John Malkovich im Auto. Wenn Brad Pitt einen auf "Agent" macht, und insbesondere wenn er den Namen ausspricht, bin ich wirklich am Brüllen. Top Film, einer ihrer besten.


ps:  "Osbourne Cox"  :laugh:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 23 April 2013, 08:53:59
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 22 April 2013, 22:49:38
Mir fiel gerade auf, dass auf der OFDB Seite des Filmes bei Inhalt steht:
ZitatDort wird die CD von Trainer Chad Feldheimer (Brad Pitt) und der Besitzerin des Clubs, Linda Litzke (Frances McDormand), gefunden.
Das ist doch so nicht richtig, oder? Linda Litzke ist doch auch nur eine Angestellte im Fitnessclub und Ted Treffon (Richard Jenkins),
Spoiler: zeige
der ja etwas von Linda möchte
, ist der Besitzer des Clubs.
Spoiler: zeige
Er ermahnt die zwei doch auch ständig, dass ihr Verhalten schädlich wäre für den Club und er so etwas ,,hier bei hardbodies nicht haben möchte.".


Da hast du recht (hab mal die ersten, völlig unnötigen Spoiler-Tags entfernt). Ich änder das mal. Ist bei mir schon länger her, weiß jemand noch, ob Linda auch Trainerin oder Angestellte des Fitness-Studios in anderer Funktion ist?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 23 April 2013, 09:55:39
The Tall Man ist die zweite Regiearbeit von Pascal Laugier, dessen Erstling bereits für höchste Erwartungen an seine weiteren Arbeiten sorgte. Und ganz aus dem Kopf bekommt man "Martyrs" auch bei seinem US-Debüt nicht. Die Storyline und auch deren Präsentation, weist ganz einfach viele Parallelen auf. Es geht erneut um das spurlose Verschwinden von Menschen. Es werden Twists am laufenden Band präsentiert, die die Geschehnisse nach und nach aufdecken und am Ende möglichst ein rundes Bild abgeben sollen.
Die Geschichte um den Tall Man jedenfalls bietet neben der außerordentlich schön fotografierten US-Kleinstadt Atmosphäre und einer überaschend guten Jessica Biel wenig, dass man nicht bereits in unzähligenn Genrebeiträgen zuvor durchdekliniert hat. Zudem fallen spannende Passagen ebenso spärlich aus, wie Schocks (1-2) oder Sudeleien(Zero).
Der durch und durch reale Kern der Handlung, wird durch einen fiktiven Überbau zunächst ins Genre-Gewand gepresst, um dann am Ende eine etwas utopische und wenig überzeugende Auflösung zu bieten. Die Idee ist auf dem Papier sicherlich interessant, aber im Rahmen dieser Geschichte bleiben doch ein paar Fragezeichen zu viel.
Leider bleibt der Film damit ein "One-Trick-Pony", der nach dem ersten Ansehen bereits alle Karten ausgespielt und die Strategie ausgiebigst offenbart hat. Es fehlt das Ass im Ärmel.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2013, 10:21:07
Die Sozialktitik und Moralfrage, das ganze Konzept hinter dem Film sind zum Haare raufen.


Im Mittelteil wusste der Film (kurz) zu gefallen, Biel fand ich auch gut, wie erwartet.

Mehr als 5 kann ich erstmal auch nicht geben. Hab ihn auch Gestern Abend gesehen. Irgendwie weiß ich noch nicht ob ich mich ärgern soll, Jessica Biel und die vordergründige Präsentation des Films haben mich getröstet, aber der Hintergrund ist grauenhaft. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was ich überhaupt davon halten soll, oder es überhaupt will.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 23 April 2013, 10:22:27
Das hält kein Jahr / I give it a year

Normalerweise moser ich ja immer an RomComs rum, hier ist es mal umgekehrt, während der Film reihenweise miese Noten einfährt, find ich ihn ungemein erfrischend.
Natürlich gibts ein HappyEnd, natürlich gibts jede Menge peinliche und peinlichste Situationen, natürlich ist das nur ein Feelgood-Movie und manches wirkt konstruiert aneinandermontiert, nur wegen des komischen oder graphischen Effekts. Das Meiste ist sexuell aufgeladen, vermeidet aber sämtliches Grossout und spielt mit einer munteren Reihe an Nebenfiguren.
Das Problem: um zu demonstrieren, daß die Hauptfiguren eigentlich nicht zueinander passen, hat man sie zu sehr voneinander getrennt, so daß man sich fragt, wie die auch nur einmal für ein halbes Jahr zusammenfinden konnte. Sie ist ne anorexische Karrierezicke, er ein volldepperter Hänger. Da reißen es ausgerechnet Anna Faris (muß sich zurückhalten, hat aber minimum eine sensationelle Szene im Scary-Movie-Style) und Simon "Mentalist" Baker raus, der sein Image persifliert.
Und: so "in your face" der Trailer ist, ausnahmsweise sind da mal nicht alle wichtigen und herben Szenen schon drin, sondern es gibt noch wesentlich mehr davon, während im Hintergrund auch noch schöne Sidegags ablaufen.

Insgesamt klischeehaft vom Humor und von der Konstellation, aber konsequent - meistens dann doch sehr liebevoll und sorgt für ein ganz sanftes "Fremdschämfeeling", bei dem man stetig vor sich hinglucksen kann. Und bestimmt besser als der neueste De-Niro-Sarandon-Keaton-Heigl-Scheiß "The Big Wedding", der vorher getrailert wurde und in dem nicht ein brauchbarer Gag vorkam. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 23 April 2013, 10:40:44
Zitat von: McClane am 23 April 2013, 08:53:59
Da hast du recht (hab mal die ersten, völlig unnötigen Spoiler-Tags entfernt). Ich änder das mal. Ist bei mir schon länger her, weiß jemand noch, ob Linda auch Trainerin oder Angestellte des Fitness-Studios in anderer Funktion ist?
Ach so, ja, ich dachte mir lieber zu viel als zu wenig :P

Wie gesagt: ich habe den Film erst am Sonntagabend gesehen. Linda nimmt die selbe Rolle in der Firma ein wie Chad (Brad Pitt). In einer der ersten Szenen führt sie eine neue Kundin durch das Fitnessstudio, um von ihr zu erfahren, dass diese ebenfalls etwas von der Internetdatingplattform weiß, bei der Linda angemeldet ist. Ansonsten sieht man sie den ganzen Film über nie arbeiten: entweder sie sitzt im Büro am Telefon und redet mit ihrer Krankenkasse, beschwert sich bei ihrem Chef über diese und als sie einmal mit Chad zu spät zur Arbeit kommt und der Chef sie rügt, antwortet sie ,,Ja, das stimmt...aber ich muss wieder weg.".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 23 April 2013, 12:11:26
Black Narcissus

Absolut geil! Ähnlich wie in The Red Shoes bauen Powell/Pressburger eine Spannung zwischen Leidenschaft und Enthaltung auf, dieses Mal allerdings nicht in einem künstlerischen, sondern einem religiösen Kontext. Unheimlich toll fand ich den Kontrast zwischen den Nonnen und dem so exotischen wie gespenstischen Setting des Himalayas. (Die Farbgebung ist zum Dahinschmelzen!)
Spoiler: zeige
Und dass sich der Film in den letzten fünfzehn Minuten in einen handfesten Horrorflick verwandelt
, hat mich dann ernsthaft sabbern lassen. :icon_mrgreen: Ein Kritikpunkt wäre, dass Black Narcissus kaum tiefer in die religiöse Thematik eindringt. Das Christentum ist eher visuell präsent, als "intellektuell". Das könnte man als bewusste Leerstelle interpretieren, allerdings fand ich, dass gerade The Red Shoes den Konflikt pointierter rüberbrachte. Objektiv 9/10, subjektiv 10/10 Punkten.

Amusement

Zu diesen Film gibt's eigentlich nur eines zu sagen: Meh. John Simpson hat hier jedes erdenkliche Horrorklischee (Killer-Clowns, Babysitter, Mad Scientists, ...) zu einem inkohärenten, spannungsarmen Chaos zusammen gepappt. Die Opfer sind eindimensional und strunzdumm, der Killer ist hoffnungslos überzeichnet und hat eine völlig fadenscheinige Motivation. Die Twists (vor allem der erste!) ergeben so wenig Sinn, dass man sich nur verwundert am Kopf kratzen kann. Eine Katastrophe! 2/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 23 April 2013, 13:36:43
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 April 2013, 10:40:44
Zitat von: McClane am 23 April 2013, 08:53:59
Da hast du recht (hab mal die ersten, völlig unnötigen Spoiler-Tags entfernt). Ich änder das mal. Ist bei mir schon länger her, weiß jemand noch, ob Linda auch Trainerin oder Angestellte des Fitness-Studios in anderer Funktion ist?
Ach so, ja, ich dachte mir lieber zu viel als zu wenig :P

Wie gesagt: ich habe den Film erst am Sonntagabend gesehen. Linda nimmt die selbe Rolle in der Firma ein wie Chad (Brad Pitt). In einer der ersten Szenen führt sie eine neue Kundin durch das Fitnessstudio, um von ihr zu erfahren, dass diese ebenfalls etwas von der Internetdatingplattform weiß, bei der Linda angemeldet ist. Ansonsten sieht man sie den ganzen Film über nie arbeiten: entweder sie sitzt im Büro am Telefon und redet mit ihrer Krankenkasse, beschwert sich bei ihrem Chef über diese und als sie einmal mit Chad zu spät zur Arbeit kommt und der Chef sie rügt, antwortet sie ,,Ja, das stimmt...aber ich muss wieder weg.".


Hab einfach mal das Wort "Fitnessclub-Angestellte" für sie verwendet, das passt ja auf jeden Fall.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 24 April 2013, 15:39:38
Barbara (2012)

BARBARA zeigt das Unbehagen im Alltag eines Staates, dessen sichtbare und unsichtbare Grenzziehungen so eng und durchgreifend waren, dass glücklich wohl nur der werden konnte, der sie nicht ernsthaft infrage stellte. Konnte man das? Weil es im Privaten Gegengewichte gab? Weil man mit lauen Kompromissen eh leben muss? Oder weil man schon von Anfang an keine Gedanken daran verschwendete, sie zu verletzten? Die Ärztin Barbara (Nina Hoss) hat einen Ausreiseantrag gestellt und damit die unsichtbare Grenze überschritten. Sie lebt im Zwielicht unter Beobachtung und in einem Klima des Misstrauens, muss aber trotzdem mit einem Bein noch am Leben der anderen teilhaben.

Ist Petzolds Film realistisch? Die Kulisse der DDR um 1980 fängt er in betont unspektakulären, aber wohlkomponierten Bildern ein, die sich bemühen, die etablierten Dokumentarfilmklischees ebenso wie die Ostalgie und DEFA-Ästhetik außen vor zu lassen. Trotz allem Realismusanspruch, das ist eine Kunstwelt und deren Glaubwürdigkeit folgt eigenen Gesetzen. Nina Hoss lässt den Abstand von Barbara zur Umgebung durch ihr verschlossenes und angefressenes Gehabe sehr passend und unaufdringlich deutlich werden. Weniger gefällt mir das Drehbuch von Petzold, das manchmal doch etwas zu gewollt ist und an einigen Stellen für mein Gefühl symptomatisch für einen in der alten Bundesrepublik großgewordenen Angehörigen seiner Generation ist. Ganz und gar nicht hat mich die Beziehung Barbaras zu ihrem Westlover überzeugt, an dieses Paar kann ich nicht glauben. Warum die beiden überhaupt zusammengekommen sind? Ich weiß es nicht, da fehlt es an Chemie und an Hinweisen des Drehbuchs.

Trotz aller Einwände ist BARBARA aber ein unaufgeregter, guter Versuch ein Thema archäologisch freizulegen, das vom Geschichtskitsch beider ideologischen Lager in Grund und Boden formatiert worden ist.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 24 April 2013, 16:40:46
Eine Frau ist eine Frau (http://www.ofdb.de/film/20677,Eine-Frau-ist-eine-Frau)

Man kann sich heute eigentlich nicht mehr vorstellen, wie die Zuschauer damals das Kino wohl verlassen haben mögen: Vor Begeisterung besoffen? Total geflasht? Empört um den Untergang des Abendlands fürchtend? Nur ein Jahr nach Außer Atem, der dem Kino schon etliche Konventionen um die Ohren haute, dreht Godard nun völlig ab: Alle paar Augenblicke zaubert er einen neuen selbstreferentiellen Trick, ein Gattungs-, Genre- oder sonstiges Filmzitat aus dem Hut, man weiß quasi nicht, auf welche Weise die vierte Wand und Erzählung selbst als nächstes zerschossen werden. So kann man den Film nur in der Zerstreuung konsumieren und darf den Moment erwarten, in dem das ganze Feuerwerk völlig in sich zusammensackt: In dem Moment nämlich, wo es mal keinen der beschriebenen Gags gib, als Anna Karina und Belmondo am Tisch sitzen und sich einfach nur unterhalten. Hier wird dann auch klar, um welchen Preis das hippe Posing erkauft wird, nämlich um die völlige Abwesenheit von Charakteren und deren Motivationen. Aber die haben Monsieur G. ja noch nie interessiert.

Calendar (http://www.ofdb.de/film/24715,Calendar)

Ein (was die Produktionskosten betrifft) winziger, dafür sehr persönlicher und formal durchaus anspruchsvoller Film von Atom Egoyan, um den es ja in letzter Zeit etwas ruhiger geworden ist. Vermittels einer ausgetüftelten Überlappung von Bild-, Ton- und Zeitebenen, bei wechselnden Handheld Video- und statischen 8mm-Bildern sehen wir einem nicht all zu sympathischen Intellektuellen zu, wie er seiner verlorenen Liebe hinterhertrauert. Die narrative Strategie versetzt den Zuschauer abwechselnd in die Ich/Kameraperspektive des Hauptdarstellers in der Vergangenheit in der armenischen Bergwelt (er nur als Stimme präsent), und als konventionellen Beobachter in der kanadischen Gegenwart in der Wohnung des Hauptdarstellers/Regisseurs (seine Frau nur als Stimme präsent). Ein sehr lohender Essay über Identität und Fremdheit (biographische Parallelen sind offenkundig) und über das Spiel von Ab- und Anwesenheit vor und hinter der Kamera.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 24 April 2013, 21:01:18
Centurion - Fight or Die
Nachdem Neill Marshal es geschafft hat, mit "Doomsday" einen meiner Lieblingsfilme zu kreieren, war ich sehr gespannt auf sein neues Werk, obwohl mich das römische Reich eigentlich gar nicht juckt.
Ganz klar stehen Story und Charaktere im Hintergrund, was dazu führt, dass es nie wirklich spannend wird. Die Figuren sind so langweilig eindimensional, dass man ihnen nur zuschaut, anstatt mitzufiebern. Ok, denkt man, da können wenigstens die Actionszenen was retten. Aber Pustekuchen. Statt guter Kämpfe sieht man nur eine Schnittreihenfolge von blutigen Abschlachtungen - wenigstens handmade. Also habe ich mich vor allem an den herrlichen Landschaftsaufnahmen erfreut, nur leider ist es eben keine Naturdoku.
Somit nur 5/10 abgetrennten Gliedmaßen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 24 April 2013, 22:17:30
127 Hours
Manchmal hasse ich es, recht zu haben. Als der Film damals in den Kinos lief und immerhin für sechs Oscars nominiert war, war ich irgendwie nur mäßig interessiert. Ein Mann geht im Grand Canion wandern, klemmt sich seinen Arm unter einem Felsen ein
Spoiler: zeige
und muss ihn am Ende abschneiden, um freizukommen
. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass ein Film mit so einem eingeschränkten Szenario viel mehr als oberflächliche Unterhaltung bieten kann und auch die Hauptfigur des sportlichen Sunnyboys ließ nicht unbedingt auf viel Identifikationspotenzial hoffen. Aber irgendwie hat mich der Drang nicht losgelassen, mir selbst ein Bild zu machen und immerhin hatte mir Slumdog Millionär von Boyle ganz gut gefallen. Als 127 Hours dann vor ein paar Wochen schließlich im Fernsehen lief, habe ich ihn aufgezeichnet und jetzt gesehen.

Und, nunja, ich habe tatsächlich genau das bekommen, was ich von Anfang an erwartet hatte. 127 Hours ist wirklich kein schlechter Film. Regie, Kamera und Schnitt sind sehr kreativ und visuell beeindruckend und auch James Franco schlägt sich in dieser Beinahe-One-Man-Show gar nicht schlecht. Aber was steckt dahinter? Der Protagonist und die paar Nebenfiguren, die am Anfang und in Rückblenden auftreten, bleiben ungemein flach. Aron Ralston ist in einem guten Elternhaus aufgewachsen, jetzt Ingenieur, treibt viel Sport, ist aber ein relativ egozentrischer Einzelgänger, weshalb er sich mit seiner Freundin zerstritten hat. Seine Freundin ist blond und hübsch, seine Eltern nett und seine Schwester spielt Klavier und heiratet gerade, während Aron im Canyon steckt. Aron macht sich Selbstvorwürfe, merkt, dass seine Ich-Bezogenheit ihn in diese Lage gebracht hat (denn er hat niemandem von seinem Trip erzählt), was wir erfahren, weil er seine Zeit unter anderem damit verbringt, eine Art Video-Tagebuch zu führen. Das ist eine recht gute Idee, so wie Boyle viele gute Ideen hat, um die Geschichte etwas interessanter zu machen und dem Zuschauer zu ermöglichen, sich so gut wie möglich in die hoffnungslose Situation einzufühlen.

Aber insgesamt reicht das halt nicht so wirklich. Wenn man die Handlung eines Filmes in vier Sätzen erzählen kann, dann muss man eben genug zwischen die Zeilen packen, vielschichtige Charaktere liefern, Interpretationsspielräume lassen! All das macht Boyle nicht. Und so bleiben am Ende einfach nur 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung, die man schnell wieder vergisst. Also bezeichnenderweise das genaue Gegenteil von dem, was der echte Ralston erlebt hat... 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 28 April 2013, 14:39:57
Sitzen alle anderen in der Sonne und nur ich gucke Filme?  :00000109: :icon_mrgreen:

Sterben für Anfänger (UK 2007)
Bei einer Beerdigung geht alles schief, was nur schief gehen kann. Mehr Story hat diese britische Komödie leider nicht zu bieten, was ja auch nicht immer schlimm sein muss, wenn denn alles andere stimmt. Leider hat Sterben für Anfänger meinen Humor überhaupt nicht getroffen. Über weite Strecken unglaublich vorhersehbar (jemand versteckt Drogen in einem Valiumfläschchen, was da wohl passiert?) und Gags die... naja, ich will jetzt nicht flach sagen, aber doch eher körperbetont statt dialogbetont sind und damit meinem Geschmack sehr entgegenlaufen. Im Laufe der Beerdigung stehen drei Leute unter Drogen, die Leiche fällt aus dem Sarg (ob jemals eine Beerdigungs-Komödie ohne diese Szene auskommt?) und der absolute Tiefpunkt wird erreicht, als jemand verzweifelt versucht, Kot von seiner Hand zu bekommen wärend in einer Parallelmontage ein gefesselter Kleinwüchsiger auf Drogen im Nebenzimmer auf dem Sofa herumspringt. Mit 14 hätte ich mich da vielleicht noch bei weggeschmissen, aber inzwischen kann ich da nur noch müde lächeln. Am Ende gibt es natürlich noch ein bisschen Kitsch und innerhalb von wenigen Stunden haben mehrere Charaktere auch noch eine positive Entwicklung durchgemacht...*seufz*.

Naja, auch wenn es so klingt, der totale Reinfall war es auch wieder nicht. Ein paar Mal musste ich schon lachen und die Schauspieler waren durchgehend sehr gut. Insgesamt 5 von 10 Särgen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 28 April 2013, 18:54:17
Running Woman (1998)
Theresa Russell als Frau die zu Unrecht fuer den Tod ihres Sohnes verantwortlich gemacht wird, sich auf die Flucht begibt um den wahren Moerder zu finden.
Billiger Ramsch mit Andrew Robinson als Cop der ihr hinterherhetzt.
Eine unfreiwillig komische Szene jagt die naechste, ziemlich billiger Trash.
Beste Szene:
Sie spuerten sie am Hafen auf, sie springt auf ein Boot, ploetlich stehen die Cops mit Sturmgewehr und montierten Zielfernrohr  :00000109: auf dem Pier und ballern wild drauf los.  :LOL:
Herrlich.
Muss man wirklich nicht gesehen haben, gibt so 3/10 Punkten

Jacob (2011)
Halbwegs ansehbarer Hinterwaeldler-Slasher dem es leider an einem halbwegs ordentlichen Budget mangelt.
Was Michael Biehn geritten hat da mitzuspielen bleibt wohl fuer immer ein Geheimnis.  ;)
Atmosphaerisch nichtmal so schlecht, bisschen Blut und die extreme Ueberzeichnung der Rednecks sowie das absolute Overacting mancher Schauspieler fassen den Film wohl am besten zusammen.
Um die 4/10 Punkten, kann man sich als Horrorfan durchaus antun.

Battle Royale (2000)
Hatte endlich mal Zeit mir meine US-BluRay zu goennen, und selbst nach fast dreizehn Jahren hat der Film nix von seiner Intensitaet verloren.
Sehr zu empfehlen die BluRay, gibt es manchmal fuer um die 13$ bei amazon.com.
9/10 Punkten

Dragon (2011)
Donnie Yen als Mann der seine Identitaet vor seiner Familie verheimlicht und sie damit in toedliche Gefahr begibt.
Hervorragend gefilmt, sehr gelungene Martial Arts-Szenen mit erfreulich wenig Wirework, wunderschoene Settings und wirklich gelungene Ausstattung machten den Film zu einem netten Erlebnis.
Einziger Wermutstropfen war der Soundtrack. Stellenweise klang mir der etwas zu modern, da haette ein mehr klassischer Soundtrack besser gepasst.
Gibt trotzdem 7/10 Punkten.

Civic Duty (2006)
Ziemlich interessanter Thriller ueber die Effekte der 9/11-Ereignisse in den folgenden Jahren und wie sie unser Denken beeinflussen.
Inszenatorisch nicht immer top (viel unnoetige Wackelkamera und Spielereien) aber schauspielerisch wirklich top.
Definitiv sehenswert, vor allem das Ende gibt einem dann doch zu denken, 6/10 Punkten

Cosmopolis (2012)
Sterile Charaktere in einer morbiden Geschichte die mich von der ersten Sekunde an in ihren Bann zog.
Robert Pattinson hat definitiv das Zeug zu einem anstaendigen Charakterschauspieler, daran hab ich garkeinen Zweifel nach dieser Sichtung hier.
Was mich noch immer Gruebeln laesst ist
Spoiler: zeige
das kaltbluetige Erschiessen seines Bodyguards. Warum? Weil er nicht will das ihm jemand Vorschriften macht? Weil er unabhaengig sein will? Weil er die Kuchenattacke nicht verhindern konnte?

Ich gebe 8/10 Punkten.
P.S.: Interessanteste These bzw. Herangehensweise an den Film die ich las (und auch ausprobierte)?
Spoiler: zeige
Sich den Film als They Live aber aus der Perspektive der Aliens anzusehen. Machte nen Heidenspass.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 28 April 2013, 20:05:53
Zitat von: lastboyscout am 28 April 2013, 18:54:17
Dragon (2011)

An den Titel kann, und will, ich mich einfach nicht gewöhnen. Wie kann man denn von Wu Xia auf Dragon kommen? Völlig bescheuert!


Zitat von: lastboyscout am 28 April 2013, 18:54:17
Cosmopolis (2012)
Sterile Charaktere in einer morbiden Geschichte die mich von der ersten Sekunde an in ihren Bann zog.
Robert Pattinson hat definitiv das Zeug zu einem anstaendigen Charakterschauspieler, daran hab ich garkeinen Zweifel nach dieser Sichtung hier.
Was mich noch immer Gruebeln laesst ist
Spoiler: zeige
das kaltbluetige Erschiessen seines Bodyguards. Warum? Weil er nicht will das ihm jemand Vorschriften macht? Weil er unabhaengig sein will? Weil er die Kuchenattacke nicht verhindern konnte?

Ich gebe 8/10 Punkten.

Ich wurde auch in seinen Bann gezogen, Pattinson fand ich äußerst passend. Hat mir sehr gefallen der Film.

Spoiler: zeige
Ich weiß es natürlich nicht, habs Buch auch nicht gelesen, aber ich denke, es war der "Point of no return" zu Pattinsons Selbstzerstörung. Außerdem kam es mir so vor, dass er es getan hat, weil er es konnte, ach weil ihn die ultra sichere Sicherung der Waffe gereizt hat. Außerdem, wollte er zum Friseur.


ZitatP.S.: Interessanteste These bzw. Herangehensweise an den Film die ich las (und auch ausprobierte)?
Spoiler: zeige
Sich den Film als They Live aber aus der Perspektive der Aliens anzusehen. Machte nen Heidenspass.

Vielleicht, beim nächsten Mal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ong-Bockel am 28 April 2013, 20:19:15
Zitat von: lastboyscout am 28 April 2013, 18:54:17
Dragon (2011)
Donnie Yen als Mann der seine Identitaet vor seiner Familie verheimlicht und sie damit in toedliche Gefahr begibt.
Hervorragend gefilmt, sehr gelungene Martial Arts-Szenen mit erfreulich wenig Wirework, wunderschoene Settings und wirklich gelungene Ausstattung machten den Film zu einem netten Erlebnis.
Einziger Wermutstropfen war der Soundtrack. Stellenweise klang mir der etwas zu modern, da haette ein mehr klassischer Soundtrack besser gepasst.
Gibt trotzdem 7/10 Punkten.

Danke für den Tipp. Ist vorgemerkt. :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 28 April 2013, 20:39:03
Du weißt aber schon, dass das Wu Xia ist, und wir einen 3 Jahre alten Thread zu dem Film haben?^^

http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,143648.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,143648.0.html) ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ong-Bockel am 28 April 2013, 20:51:25
Bekomme doch kaum noch was mit. :zzz: Nun bin ich aber zumindest vor 'ner potentiellen Schnippelfassung gewarnt...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 28 April 2013, 20:56:53
Oh. :icon_sad:

Aber Drei Jahre... :icon_lol: ;)

The Lost Bladesman, mit Donnie, hast du aber gesehen, oder? http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,137503.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,137503.0.html)

Der war auch cool! Fand ich besser als den 14 Blades. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ong-Bockel am 28 April 2013, 21:08:50
Zitat von: RoboLuster am 28 April 2013, 20:56:53
Oh. :icon_sad:

Aber Drei Jahre... :icon_lol: ;)

Höchstwahrscheinlich gelesen damals. :icon_lol: Und später aus den Augen verloren...

Zitat von: RoboLuster am 28 April 2013, 20:56:53
The Lost Bladesman, mit Donnie, hast du aber gesehen, oder? http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,137503.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,137503.0.html)

Der war auch cool! Fand ich besser als den 14 Blades. ;)

Zumindest bin ich mir seiner Existenz bewusst. :icon_cool: Der Letzte, den ich sah, müsste Ip-Man 2 (oder Legend of the Fist?) gewesen sein...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 28 April 2013, 21:19:59
The Alamo, USA 1960 (http://www.ofdb.de/film/8336,Alamo)

Wer ein patriotisches Heldenepos, ja einen nationalen Erbauungsfilm aus dem Hause John Wayne überhaupt nicht sehen möchte, sollte lieber einen großen Bogen um THE ALAMO machen. Über 155 Minuten wird die verlorene Schar von knapp 200 texanischen Milizangehörigen verklärt, die das Fort Alamo gegen eine 7000 Mann starke mexikanische Armee bis zum letzten Mann verteidigte, um Zeit für die texanische Hauptarmee zu gewinnen, welche erst im Aufbau war.

Der Film war nicht irgendein weiterer Western für John Wayne, sondern eine Herzenzangelegenheit, für deren Verwirklichung er jahrelang kämpfte. Als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in einem spiegelt der Film weit unmittelbarer als alle Howard-Hawks- oder John-Ford-Western seine Vorstellung von den amerikanischen Werten. Diese Distanzlosigkeit der Machers Wayne zur Kunstfigur Wayne ist fatalerweise auch die Schwäche des Films. Über lange, viel zu lange Passagen wirken die Dialoge wie aus einem gutgemeinten Lehrbuch der rechten Gesinnung ausgestanzt und aufgesagt. Wie anders hätte ein Howard Hawks die Charaktere dramaturgisch miteinander verflochten. Auch die Bilder, die John Wayne findet, sind handwerklich alle gekonnt, aber wenig originell. Die vorzügliche Ausstattung ist schön anzusehen, aber nicht auszudenken, was John Ford hierzu hätte einfallen können.

Mit THE ALAMO wollte John Wayne in die Geschichte eingehen und dazu noch die Bestätigung durch die Oscars. Zu seiner großen Enttäuschung wurde aus beidem eher wenig. In die Geschichte ging er mit RIO BRAVO und THE SEARCHERS ein, den Oscar bekam er spät für TRUE GRIT.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Oh, ganz vergessen dieses Horror-Schmankerl hier zu erwaehnen.
Stitches (2012)
Was fuer eine geiler, uebertriebener, blutruenstiger und mit hervorragenden Effekten aufwartender Horrorfilm.
Sehr geniale Morde die meist nicht wie Fast Food sondern wie ein Drei- oder Vier-Gaenge-Menue serviert werden.
Da hat man sich maechtig ins Zeug gelegt.
Was fuer ein Fest, ich bin noch immer hin und weg.
Selbst die Schauspieler sind ganz anstaendig, fuer einen niedrig budgetierten Horrorfilm aus Irland beachtenswert.
Wandert definitiv ins Regal, ANSEHEN Leute, unbedingt.
9/10 Punkten

P.S.: Man koennte ihn auch fuer zwei Suchanfragen die wir hier drin hatten gleichzeitig vorschlagen:
Filme aus Irland und Filme mit Clowns.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 29 April 2013, 07:01:22
Zitat von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Stitches (2012)
Wandert definitiv ins Regal, ANSEHEN Leute, unbedingt.

Der ist ja auch schon hierzulande zu haben. Werd ich mir gewiss mal ansehen. Danke für den Tipp.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 29 April 2013, 07:43:57
Keine Ursache.

Gangster Squad (2012)
Ist jetzt weniger der elegante Gangsterthriller denn ein Gangsteractioner geworden.
Schauspielerisch hat sich da ja das Allerfeinste vor der Kamera versammelt, mein lieber Scholli.
Bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt, einfach nur wow.
Action ist wuchtig und brutal, da wurde nicht gekleckert sondern geklotzt. Sehr fein.
Wenn man sich daran gewoehnt hat nen Actioner serviert zu bekommen funktioniert es ganz wunderbar.
Gibt 7.5/10 Punkten

Django Unchained (2012)
Hm, bin jetzt da nicht so hunderprozentig auf den Fanwagen aufgesprungen.
Gibt etliche hervorragende Szenen, ein paar coole Oneliner und geniale Schauspieler sowie viele nette Zitate.
Macht das einen guten Film? Leider nein.
Hierbei hat Quentin sein Haendchen fuer Musik verloren, selten so unpassende Musikauswahl in einem Film gehoert.
Sehr enttaeuschend, wenn ich da nur an Kill Bill zurueckdenke wird mir ganz anders, da war jedes Musikstueck einfach nur perfekt gewaehlt.
Auch zieht sich der Streifen unglaublich in die Laenge, der ist ne gute halbe bis dreiviertel Stunde zu lange.
Auch wirkten die extremen Blutfontaenen deplaziert, wollte er hiermit auf den Kampf mit den Crazy 88 aus Kill Bill einen draufsetzen?
Klar sind viele der homagierten Filme gewalttaetig, aber an sowas kann ich mich eigentlich nicht erinnern.
Schade, die Vorfreude war naemlich immens.
6/10 Punkten

Attack Of The Herbals (2011)
Ganz annehmbare englische Amateur-Horrorkomoedie die leider etwas dauert bis sie in Fahrt kommt.
Geht um zwei Freunde die ne angeschwemmte Kiste finden und deren Inhalt an die Bevoelkerung der kleinen Insel verhoekern.
Der Nazi-Tee verwandelt die ganzen Anwohner dann in Zombies. Ist wohl der erste Zombie-Film bei dem Tee der Ausloeser fuer die Verwandlung ist.  :icon_mrgreen:
Effekte sind budgetbedingt (£15,000 ) nicht besonders einfallsreich oder ausgewalzt, leider, das hat dem Film eindeutig gefehlt.
Schauspielerisch auf dem hoelzernen Level, dafuer kameratechnisch ganz ordentlich eingefangen.
Fuer Zombie/Horror-Allesgucker nen Blick wert, der Rest sollte wohl die Finger von lassen.
4/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 29 April 2013, 12:01:50
Stitches ist wirklich total cool! Auch wie die Clowns dargestellt werden, suuuper. :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 29 April 2013, 14:16:11
7 Psychos
(klingt als Filmtitel irgendwie ziemlich seltsam, btw, in den Zeiten, in denen (fast) alles unter dem Originaltitel anläuft, hätte man das auch nicht unbedingt "eindeutschen" müssen)

Brügge sehen ... war ein netter kleiner, sicher nicht umwerfender Gangsterfilm, dank Lokalkolorit und zumindest ein bis eineinhalb guter Typen. Ohne Schauplatzbonus und mit viel mehr (überflüssigem) Personal ist die Luft aber schlagartig raus. Und irgendwie hat man vergessen, McDonagh darüber zu informieren, dass die Zeit für derartig krause Humor/Gewaltmixturen mitsamt wirrer Handlung und öder Endlosdialoge eigentlich vorbei ist, auch und gerade dann, wenn man in Sachen Abgedrehtheit noch einen oder zwei draufsetzt: Hier passt eigentlich gar nichts, nicht die Bluteffekte, nicht die Schauspieler, und allein schon wegen der völlig bescheuerten Mixtur aus Fantasie- und realen Szenen/Figuren würde ich den Machern mal dringend eine gute Entzugsklinik empfehlen.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 29 April 2013, 20:35:16

1984 (http://www.ofdb.de/film/4425,1984)

Lange Zeit habe ich vor mir hergeschoben, den Film mal wiederzusehen, zu tief hatten sich die Bilder vom gequälten John Hurt und dem fiesen Richard Burton in mein jugendliches Hirn gebrannt. Beim Wiedersehen ist vom damaligen Schrecken (leider? zum Glück?) nicht viel übrigggeblieben. Es hat sich eher ein Gefühl eingeschlichen wie beim Sehen von Watchmen oder Tinker, Taylor... (2011) – eine Art seltsamer Nostalgie, ein Sehnen nach den trotz aller Paranoia klar definierten Feindbildern während des kalten Krieges (obwohl ich, wie die meisten von uns, diese Zeit und ihre Stimmung nur versuchsweise rekonstruieren und damit sicherlich auch verklären kann). Interessanterweise hat sich das Grundthema des Films, die Beinflußbarkeit des menschlichen Geistes bzw. seine Widerstandsfähigkeit gegen Manipulationen, denkbar frisch gehalten. Nur starren wir heute nicht auf einen großen, sondern viele kleine Bildschirme, und statt einem gemeinsamen huldigt jeder seinem Privatgötzen. Der Effekt ist ähnlich: Ruhigstellung der Massen durch die Machteliten. Erbringt man diese geringe Transferleistung, hat man mit 1984 einen brandaktuellen (und dabei vermutlich zu wenig gesehenen) Klassiker.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 29 April 2013, 23:49:41
Space Soldiers (USA 2012)

Als Science Fiction-Allesseher konnte ich mal wieder nicht widerstehen. Schlauer werde ich auch nicht. Besetzung, Effekte und Ausstattung sind in einigen Momenten okay, meistens mäßig und manchmal ziemlich schwach. Ich habe in den letzten Jahren in der Videothek aber schon wesentlich schlechtere Arbeiten erwischt, was den "Look" angeht (zum Beispiel "Humanity's End" oder "Battlespace").

Die ersten fünf Minuten sind echt gelungen: ein Astronaut im Anzug schwebt im leeren Raum und beobachtet die weit entfernte Weltraumschlacht zweier verfeindeter Gruppen im Orbit eines Planeten. Sieht ziemlich gut aus. Auch die Story (es geht um Weltraumpiraten, die den Schrott von interplanetarischen Kriegen einsammeln) ist gelungen und bietet gute Anknüpfungspunkte.

Im weiteren Verlauf spielt das aber ebenso wenig eine Rolle wie die auf der Cover-Rückseite angekündigten Parallelen zu "Event Horizon". Es folgen 80 Minuten hohle Dialoge und ein paar kurze Konfrontationen mit Budget-freundlichen, sehr irdischen, sehr gegenwärtig anmutenden Pistolen. Einzige handwerklich wirklich überzeugend umgesetzte Szene im restlichen Film ist der Splatter-Moment,
Spoiler: zeige
wenn der Klon bei der Berührung des Artefakts in einer riesigen Blut- und Gedärme-Explosion hochgeht und den ganzen Raum einsaut
. Aber was soll's, ein paar Liter Blut machen noch keinen erträglichen Film.

Es geht natürlich noch schlechter, dennoch ist der Film Bodensatz. 1 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 30 April 2013, 01:38:42
Der war doch irgendwie witzig. Eindeutig der trashige kleine Parodie-Bruder von Firefly / Serenity. Charaktere, Setting, Story, alles erinnert an die kult Serie. Hier haben wir Superschablonenhafte Charaktere, die ihre jeweiligen Rollen bis zum Exzess auf die Spitze treiben. Beispiel: Wake, der "gute" Captain ist ein Bilderbuch Märchen Held erster Güte, stellt euch den Capt. der Firefly vor, und nun potenziert alle seine Attribute ins unendliche, dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung, vom Auftreten des Capt. in diesem Film. Das wirkt so kitschig heroisch megacool absolut dämlich, dass man nur darüber lachen kann.

Die restliche Besatzung der "guten" ist nicht der Rede wert (wie bei Firefly, nur noch weniger). Die "bösen" sind da schon interessanter, zB ein nörgelnder Steuermann mit dem tollen Namen Overkill, dann das Pendant zu Fireflys "Summer Glau", eine stoisch unbewegte Gefrierfach Brutalokampftusse, und schließlich der Captain der "bösen", dargestellt von Sean Patrick Flanery (Blutige Pfad Gottes), der wirklich den Vogel abschießt. Sein Captain Jekel bewegt sich, stets over the top zwischen den Grenzen von leiser Verzweiflung und manischem Wahnsinn.

Also kurzum, dieser Film ist so gaga, dass kann unmöglich ernst gemeint sein. Die ganze Doofheit, wird so dermaßen furztrocken rübergebracht, dass man die billig Effekte kaum wahrnimmt, und zwischen Lachen und Maulsperre, will man einfach nur ausschalten... aber dann ist der Film auch schon vorbei.

Ich kann den nicht wirklich leicht bewerten, er ist billig, er ist schlecht, er ist doof, er macht Spaß. (Hier sollte man aber wirklich eher nicht nüchtern rangehen).

ps:  Ich finde, 1 Punkt ist die höchste Ehre, die man diesem Machwerk bieten kann, iwi hab ich das Gefühl, als wolle er nichts anderes als das.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 30 April 2013, 18:16:56
Die deutsch-norwegische Co-Produktion ,,Jo Nesbø´s Headhunters" (OT: ,,Hodejegerne") aus dem Jahre 2011 kommt als eine ,,uneinheitlich-unebene Kombination" aus schwarzer Komödie, Krimi und Thriller daher, welche sich in den ersten 70 Verlaufsminuten zwar durchweg vorhersehbar und nie wirklich spannend entfaltet, u.a. dank des zügigen Tempos und der nicht uninteressanten Geschichte allerdings auch nie zu langweilen beginnt – bevor plötzlich eine durchaus packende, knapp sieben-minütige Sequenz eine wahrhaft reizvolle Wendung offenbart und dem Film (kurzzeitig) einen echt ersprießlichen ,,Kick" verleiht. Leider lässt die Qualität des Gebotenen im Anschluss dann jedoch (bis hin zum Einsetzen des Abspanns) im Prinzip genauso schnell wieder nach. Die wenigen Twists sind tatsächlich überraschend und prima geraten – allerdings lassen die Charakterzeichnungen teilweise zu wünschen übrig (da des Öfteren nicht gerade stimmig), sind einige Logik-Löcher unverkennbar und kommt die Inszenierung (inklusive Optik) nie über ein ,,solides TV-Niveau" hinaus (ähnlich wie zuvor auch schon die skandinavische ,,Millennium"-Trilogie). Zumindest darstellerisch sehe ich keinen nötigen Anlass zur Klage – wobei (einfach mal so nebenbei erwähnt) anzuführen ist, dass mich Hauptdarsteller Aksel Hennie vom Aussehen her stets an einen ,,jungen Christopher Walken" erinnert hat. Als Buch mag die Story vielleicht (hoffentlich) besser funktionieren bzw. funktioniert haben – der Film jedenfalls krankt merklich an seinem ,,holprigen inhaltlichen Ton" (mal humorvoll, mal auf cool getrimmt, mal gritty und brutal etc.) und stellt somit kein wirklich zufrieden stellendes Ganzes dar. Schade...   4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 1 Mai 2013, 12:59:39
Die Spielregel, 1939 (http://www.ofdb.de/film/19141,Die-Spielregel)

Der Flieger André Jurieux hat gerade heroisch den Ozean in Rekordzeit überflogen und könnte sich als Nationalheld feiern lassen, doch er verweigert sich diesem Spiel, da er nur aus Liebe zur verheirateten Christine gehandelt hat. Diese gehört zur französischen Oberschicht, die einen dekadenten und überkommenen Lebensstil pflegt, wo es keine aufrichtigen Gefühle gibt sondern nur Tändeleien und flüchtige Liebschaften. André nimmt die Einladung zu einer Jagdgesellschaft auf dem Lande ein, wo sich die Gesellschaft zu einem burlesken, ebenso komischen wie tragischen Zusammensein einfindet. Man gibt sich freigeistig und -zügig, aber hält doch eisern ungeschriebene Regeln ein. Wer sie bricht, weil er es ernst meint mit seinen Gefühlen, wird schnell zur tragischen Figur.

Jean Renoirs Porträt der französischen Gesellschaft, das wenige Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in die Kinos kam, konnte aufgrund der Zeitumstände erst in den 1950er Jahren seine volle öffentliche Wirkung erlangen. Man sah in ihm eine Prophezeiung der kommenden französischen Katastrophe. Genau deshalb wurde es mit Deutungen derart überfrachtet, die den Film aus der Sicht der Nachkriegsgesellschaft völlig über- und fehlinterpretierten. Auch Renoir war 1939 kein Prophet.

Selbst wenn man archäologisch diese ganzen Interpretationsschichten ausmistet, bleibt aus heutiger Sicht doch DIE SPIELREGEL ein eindrucksvoller, aber weitgehend historisch entrückter, ja teilweise musealer Streifen. Vielleicht liegt dafür die Ursache in seinem Erfolg bei Kritikern und Künstlern, denn seine Art des Gesellschaftsporträts wurde seither vielfach nachgeahmt um weiterentwickelt. Was 1939 neu und provokant war, wirkt heute selbstverständlich und althergebracht. Ein Problem, das viele Filmklassiker der Vorkriegszeit haben.

Historisch sehr interessant und auch ohne filmhistorische Brille noch gut sehbar, ist DIE SPIELREGEL aber gewiss nicht mehr ein so überwältigendes Erlebnis, das man ihn heute noch zu den ,,besten Filmen aller Zeiten" rechnen möchte.

7.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 1 Mai 2013, 23:00:48
Na, daß Du das Kind nicht mit dem Bade ausschüttest! Ich müßte den Film zwar auch wieder auffrischen und würde das jederzeit gern tun, denn ich habe ihn als elegant gefilmt (dabei aber längst nicht so aufdringlich wie Ophüls) und mit herrlichem Dialogwitz versehen in Erinnerung, mit einigen unvergeßlichen Szenen (die Jagd, die Orgel, das nächtliche Durcheinander) und einer wohltuend melancholisch-ironischen Distanz zu den dargestellten Problemchen der besseren Gesellschaft. Über Bannersprüche wie "Bester Film aller Zeiten", den bestimmt die Franzosen zuerst drangeheftet haben, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. J'äm bokuh le Renoir, jedenfalls bevor er nach drüben ging.


Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben (http://www.ofdb.de/film/195509,Uncle-Boonmee-erinnert-sich-an-seine-fr%C3%BCheren-Leben)

Habe ich nicht verstanden, Kommentar entfällt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 1 Mai 2013, 23:53:32
Der Schatz der Sierra Madre (1948)
Schöner Abenteur-Film-Klassiker mit tollen Schauspielern, großartiger Kamera und einem stimmigen Soundtrack. Das Thema wie das Gold Habgier und Neid in eigentlich guten Menschen hervorruft hat mir gut gefallen, insgesamt hätte das Pacing für meinen Geschmack aber ruhig etwas flotter sein können. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bretzelburger am 2 Mai 2013, 10:41:01
Zitat von: Discostu am  1 Mai 2013, 23:53:32
Der Schatz der Sierra Madre (1948)
Schöner Abenteur-Film-Klassiker mit tollen Schauspielern, großartiger Kamera und einem stimmigen Soundtrack. Das Thema wie das Gold Habgier und Neid in eigentlich guten Menschen hervorruft hat mir gut gefallen, insgesamt hätte das Pacing für meinen Geschmack aber ruhig etwas flotter sein können. 7/10

Keine grundsätzliche Kritik an deiner Aussage, aber warum muss das "Pacing" flotter sein? - Das deutlich gemächlichere Tempo ist ja der häufigste Grund für Viele, sich alte Filme nicht mehr anzusehen - gar nicht mal so sehr bei den Filminteressierten hier im Forum, sondern generell (so ist meine Frage auch gemeint - nicht an dich, sondern in den Raum gestellt). Klar mag ich auch schnell geschnittene Action-Filme, aber warum nicht auch einen langsamen - wieso schließt sich das aus oder lässt zumindest den Wunsch entstehen, das auch ein sehr guter alter Film (zumindest hinsichtlich Story, Darsteller, Regie usw.) trotzdem noch etwas flotter sein könnte? Ist das der Lauf der Moderne, das immer höher, schneller, weiter, was von fast Allen eher kritisch angesehen wird, zumindest bezogen auf das eigene Leben?

Letztens musste ich eine unglaublich idiotische Kritik zu Hitchcocks "Vögel" in der OFDb lesen, in der eine Userin den Film nach reinen Unterhaltungs-Kriterien beurteilte - von denen sie zudem keine Ahnung hat. Daran knüpft sich die häufige Argumentation, dass "alte Filme" (also alles von vor 1990) nicht nur wegen ihrer Reputation gut gefunden werden sollten, sprich: ob Hitchcocks Film relevant war für seine Zeit, interessiert heute kein Schwein. Im Grunde gebe ich dieser Argumentation recht, denn einen alten Film nur deshalb gut zu finden, weil er einmal eine wichtige Rolle spielte oder super-erfolgreich war usw. ist für mich höchstens ein zusätzliches Kriterium, kein ausschlaggebender Grund. Für mich stellt sich nur die Frage, warum es scheinbar kaum Jemandem mehr möglich ist, sich auf eine andere Sichtweise einzulassen ? - Man hat die freie Wahl, achtet auf seine Stimmung und die äußeren Umstände und freut sich daran, dass dieser Film genau so wurde wie er ist. Man kann einen Film mögen oder nicht, aber warum gelingt es so selten, die immer gleichen Erwartungshaltungen, den immer gleichen Horizont einen Moment lang auszublenden?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 2 Mai 2013, 12:24:35
Also auch wenn du mich nicht direkt ansprechen willst, habe ich trotzdem ein bisschen das Gefühl, mich verteidigen zu müssen:

Ich gebe mir immer die allergrößte Mühe, meine Erwartungshaltungen bei alten Filmen entsprechend anzupassen. Würde ich den Schatz der Sierra Madre wirklich direkt mit Indiana Jones oder sowas vergleichen, hätte er vermutlich 5/10 Punkten bekommen (denn wie kann man allein schon auf die blöde Idee kommen, einen Abenteuerfilm in 4:3 und schwarz/weiß zu drehen?   :doof: :icon_mrgreen:). Aber für meine subjektive Bewertung eines Filmes spielt es einfach keine unerhebliche Rolle, wie es mir beim Anschauen ging. Und ich habe mich in diesem Film ein paar Mal dabei erwischt, auf die Uhr zu gucken. Vermutlich bin ich einfach ein etwas ungeduldiger Mensch und langweile mich vielleicht schneller, als andere Filmfans hier. Aber solange das so ist, fließt das auch in meine Bewertung mit ein, denn diese soll kein objektives Urteil sein sondern eher wiedergeben, "was hat der Film mit mir gemacht", wo 10/10 halt bedeutet "hat mich selbst beim dritten Mal noch total geflasht" und 7/10 "hat mich die meiste Zeit sehr gut unterhalten".

Im Endeffekt bedeutet "insgesamt hätte das Pacing für meinen Geschmack aber ruhig etwas flotter sein können" im Umkehrschluss natürlich eigentlich "leider habe ich meine modernen Sehgewohnheiten nicht vollständig genug ablegen können, um diesen Film ohne gelegentliche Ungeduld gucken zu können". Das trifft natürlich nicht nur alte Filme, auch "The Master" hat bei mir aus ähnlichen Gründen nur 7/10 Punkten bekommen. Ich will in Wirklichkeit diese Filme natürlich nicht ändern. Aber ich weiß leider auch nicht, ob ich es jemals schaffen werde, mich selbst so zu ändern, dass mir langsame Filme besser gefallen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 2 Mai 2013, 13:29:28
Das führt letztlich zu der alten Frage: Was ist ein "langsamer" Film? Kürzere Einstellungslängen, höhere Schnittzahl?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 2 Mai 2013, 14:53:28
Zitat von: MMeXX am  2 Mai 2013, 13:29:28
Das führt letztlich zu der alten Frage: Was ist ein "langsamer" Film? Kürzere Einstellungslängen, höhere Schnittzahl?

Nee, mit Schnitt hat das für mich gar nichts zu tun, ich bin sogar ein ausgesprochener Freund von langen Einstellungen. Für mich ist generell ein Film langsam, wenn die Handlung langsamer vorankommt als ich es nötig finde. Das ist natürlich auch wieder hochgradig subjektiv. Es hat aber glaube ich eher mit der Länge von Szenen zu tun als mit der Länge von Einstellungen, aber selbst das trifft es eigentlich nicht so ganz. 2001: Odyssee im Weltraum ist ein Film, der mir zum Beispiel trotz seiner langen Szenen nicht langsam vorkommt, weil der Film eine gewisse Grundspannung hat, die mich einfach nicht loslässt. Einzige Ausnahme ist da die Stargate-Sequenz, die ich dann wieder "länger als nötig" finde. Um bei Kubrick zu bleiben: Barry Lyndon fehlt diese Grundspannung (und er ist zusätzlich natürlich auch noch eine Stunde länger) und er hat viele Szenen, die relativ lang und schön anzusehen sind, aber durch die fehlende ständige Bedrohung (die in 2001 durch den Monolithen und durch HAL gegeben ist) eher wenig... Nervenkitzel haben.

Ich merke auch hier einfach, dass ich das nicht wirklich an objektiven Eigenschaften von Filmen festmachen kann. Wenn ich während eines Filmes irgendwann mit einer leichten Ungeduld darauf warte, dass mal wieder etwas passiert, das die Story voranbringt, dann ist er mir zu langsam.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 2 Mai 2013, 15:30:14
Eraserhead (1977)

Auch über 35 Jahre nach seiner Veröffentlichung hat ERASERHEAD nichts von seiner Kraft verloren. Selten gingen persönliche Vision und künstlerische Ambition in einem Erstlingswerk so eine durchweg originelle wie gekonnte Synthese ein. Kein angelerntes Kunsthandwerk, keine leeren Avantgardegesten, keine wichtigtuerische Nabelschau, die nur allzu oft die Debuts von Nachwuchsregisseuren aus der Bahn tragen, stören hier die existentielle Wucht dieser alptraumhaften Vision. Eine trostlose, fremde Welt, in der alle sozialen Beziehungen vollständig entfremdet empfunden werden, entwirft David Lynch hier und lässt uns am – wohl autobiographisch motivierten – Schaudern seines Helden vor den Zumutungen des Kosmos teilhaben.

Einsame Klasse 10/10. Die auf der DVD beigefügte Dokumentation über die hanebüchene Entstehungsgeschichte von ERASERHEAD verlängert das Schaudern noch einmal.

@ratz: Ich möchte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und schätze DIE SPIELREGEL durchaus. Vielleicht haben mich tatsächlich gewisse Eigenheiten der Rezeptionsgeschichte über Gebühr genervt, so dass es mir nur ungenügend gelungen ist, einen völlig freien Zugang zu finden. Renoir im Ganzen steht mir jetzt nicht deutlich genug vor Augen, da ich in den letzten Jahren nichts von ihm gesehen habe. LA GRANDE ILLUSION habe ich mal...Moment...im letzten Jahrtausend gesehen.   
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 2 Mai 2013, 17:00:05
Zitat von: Discostu am  2 Mai 2013, 12:24:35
Im Endeffekt bedeutet "insgesamt hätte das Pacing für meinen Geschmack aber ruhig etwas flotter sein können" im Umkehrschluss natürlich eigentlich "leider habe ich meine modernen Sehgewohnheiten nicht vollständig genug ablegen können, um diesen Film ohne gelegentliche Ungeduld gucken zu können". Das trifft natürlich nicht nur alte Filme, auch "The Master" hat bei mir aus ähnlichen Gründen nur 7/10 Punkten bekommen. Ich will in Wirklichkeit diese Filme natürlich nicht ändern. [...]
Ich finde, das ist ein interessanter Punkt, dieses Sich-nicht-lösen-Können von den modernen Sehgewohnheiten. Ich ertappe mich auch bei einigen Filmen mit dem Gefühl, sie würden nicht richtig in die Pötte kommen, was möglicherweise auch damit zusammenhängt, daß ich mich zu sehr an Hochgeschwindigkeitskino gewöhnt habe, das durch die immer besser werdende Technik mittlerweile in Perfektion geliefert werden kann. Allerdings betrifft das in der Tat nicht nur die sogenannten "alten" Filme, sondern auch diejenigen, die zweifelsohne auch im 21. Jahrhundert noch reichlich gedreht werden. Und der wichtige Punkt ist eben, daß es mir nicht grundsätzlich so geht, sondern - wie gesagt - nur bei einigen Filmen. Das heißt, die Regisseure, die völlig ruhige Filme drehen und mich trotzdem so fesseln, daß ich eben nicht ständig auf das DVD-Player-Display gucken muß, machen für mich ganz subjektiv mehr richtig als diejenigen, die auch völlig ruhige Filme drehen, mich aber doch gelegentlich ungeduldig werden lassen - und, was man nicht vergessen darf, bei mir kommt es eben auch drauf an, in welcher Stimmung ich so einen Film sehe. Das hängt manchmal, glaube ich, wirklich mit der Tagesform zusammen. Das ändert natürlich nichts daran, daß es trotzdem genug Leute gibt, die mit den ollen Schinken vor 1990 nichts anfangen können (meine Schwester mag Schwarz-Weiß-Filme nicht und meidet sie, so gut es geht, sogar modernere wie den tollen "Ed Wood", obwohl sie durchaus Burton-Fan ist), aber mir geht es auch um obige Aussage von Discostu, weil ich sie aus eigenem Empfinden nachvollziehen kann.

Bei "Die Vögel" finde ich es auch unfair, von lahmen ersten 50 Minuten zu reden und temporeicher zweiter Hälfte, weil hier erst Charaktere und Beziehungen ausgelotet werden müssen, bevor es - salopp gesagt - ans Eingemachte geht. Ich habe kürzlich übrigens erstmals "Alles über Eva" gesehen - im Prinzip nichts anderes als ein 135 Minuten langes Dialogstück, bei dem so mancher wahrscheinlich leicht die Flinte ins Korn werfen würde, allerdings so vollgepackt mit bissig-amüsanten Seitenhieben gegen die Theaterwelt, interessanten Figuren (gerade die weiblichen) und herausragenden Schauspielern, daß ich jede Minute genossen habe. Das zeigt, ich bin noch nicht ganz verdorben.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Akayuki am 2 Mai 2013, 19:40:34
Zitat von: ratz am  1 Mai 2013, 23:00:48
Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben (http://www.ofdb.de/film/195509,Uncle-Boonmee-erinnert-sich-an-seine-fr%C3%BCheren-Leben)

Habe ich nicht verstanden, Kommentar entfällt.


Was für ein Zufall, den habe ich auch gestern Abend gesehen.  :icon_surprised:

Vielleicht fehlt mir hier ein gewisses interkulturelles Verständnis, um den Titel wirklich zu verstehen. Aus Thailand kenne ich zugegeben nur eine Auswahl an Prügelfilmen (u.a. mit Tony Jaa), welche allerdings mit der dortigen Kultur soviel gemein haben, wie Bubbletee mit gesunder Ernährung.

Tja, jedenfalls fühle auch ich mich außer Stande, dieses Werk in ein paar Sätzen zu analysieren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 3 Mai 2013, 09:17:09
Hab gestern Excision gesehen.
Was für ein fieses Teil!
Ich bin noch ziemlich ratlos, was ich davon halten soll.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 3 Mai 2013, 15:53:25
Zitat von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Oh, ganz vergessen dieses Horror-Schmankerl hier zu erwaehnen.
Stitches (2012)
[...]ANSEHEN Leute, unbedingt.

Hab ich doch glatt mal getan und ein wirklich sehr unterhaltender Film. Vom Humor her finde ich den Film irgendwie wie eine Mischung aus American Pie und Nightmare on Elm Street 6. Vor allem die Morde.
Spoiler: zeige
Am meisten lachen musste ich bei der Szene mit dem Dreirad :D und leicht verstörend fand ich die Szene mit der Katze...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 3 Mai 2013, 16:32:19
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am  3 Mai 2013, 15:53:25
Zitat von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Oh, ganz vergessen dieses Horror-Schmankerl hier zu erwaehnen.
Stitches (2012)
[...]ANSEHEN Leute, unbedingt.

Hab ich doch glatt mal getan und ein wirklich sehr unterhaltender Film. Vom Humor her finde ich den Film irgendwie wie eine Mischung aus American Pie und Nightmare on Elm Street 6. Vor allem die Morde.
Spoiler: zeige
Am meisten lachen musste ich bei der Szene mit dem Dreirad :D und leicht verstörend fand ich die Szene mit der Katze...


Dann werde ich mir den wohl auch noch geben, wollte den nach LBS' Beschreibung und ein paar guter Kritiken eh schauen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 4 Mai 2013, 02:23:47
Zitat von: Mr. Blonde am  3 Mai 2013, 16:32:19
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am  3 Mai 2013, 15:53:25
Zitat von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Oh, ganz vergessen dieses Horror-Schmankerl hier zu erwaehnen.
Stitches (2012)
[...]ANSEHEN Leute, unbedingt.

Hab ich doch glatt mal getan und ein wirklich sehr unterhaltender Film. Vom Humor her finde ich den Film irgendwie wie eine Mischung aus American Pie und Nightmare on Elm Street 6. Vor allem die Morde.
Spoiler: zeige
Am meisten lachen musste ich bei der Szene mit dem Dreirad :D und leicht verstörend fand ich die Szene mit der Katze...


Dann werde ich mir den wohl auch noch geben, wollte den nach LBS' Beschreibung und ein paar guter Kritiken eh schauen.

Gerade gesehen und muss sagen, wirklich sehr empfehlenswert!
Spoiler: zeige
Neben der o.g. Szene, mein Favorit: Der Clown tötet den Dicken in der Abstellkammer und dieser liegt in seinen Armen, während "Just died in your arms" von Cutting Crew auf der Party einsetzt.  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 4 Mai 2013, 14:06:36
Bei Stitches fand ich den Anfang recht gut, danach fällt der aber erstmal ordentlich ab. Der Mittelteil ist einfach nicht interessant genug. Dann kommen natürlich noch ein paar ordentliche Kills, aber auch hier hat mir irgendwie das Besondere gefehlt. Insgesamt noch gute 6/10, aber es war deutlich mehr Potenzial vorhanden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 5 Mai 2013, 12:04:42
Mal in Kurzfassung die letzten Sichtungen aufarbeiten:

Texas Killing Fields
Der Streifen hätte eigentlich im Hochsommer geschaut werden müssen - das hätte die angespannt-hitzige Atmosphäre astrein untermalt. Eben jene schwüle Stimmung ist auch der größte Pluspunkt, während sich die anderen Aspekte im Mittelfeld wiederfinden. Von den allgemein solide agierenden Darstellern gefiel mit Sam Worthington am besten, während ich von den anderen einfach besseres gewohnt bin. Die Spannung des Kriminalfalls kommt aufgrund der begrenzten Anzahl potentieller Täter auch nicht über'n Durchschnitt hinaus. Insgesamt also ein annehmbarer Thriller, dessen tolles Setting etwas verschenkt wurde. 5/10

Insider
Nun endlich das (laut Meinung so mancher) "Meisterwerk" von Mann nachgeholt. Ich fand den Film zwar gut, wurde aber nicht komplett vom Hocker gerissen. Die 2,5h hätten meiner Ansicht nach gerne etwas entschlackt werden können; hier hatte ich nicht (wie bspw. beim genialen "Heat") bei jeder Einstellung das Gefühl, dass sie elementar wichtig für die Figuren sei. Pacino und Crow liefern dafür große Leistungen ab. Ein größtenteils starker Streifen, an artverwandte Werke wie "State of Play" oder auch "Good Night, and Good Luck" kommt er für mich aber nicht heran. 7/10

Wall Street - Geld schläft nicht
Kommt keinesfalls an Teil 1 heran. Auch ein vernünftig aufspielender Josh Brolin kann keinen durch und durch schmierigen Michael Douglas ersetzen, welcher hier leider viel zu oft mit störenden Familien-Problemen beschäftigt ist. Das Gefühlsgedöns sorgt dafür, dass die plakative, aber packende Botschaft des Erstlings nicht mehr ganz so kräftig einschlägt. Was bei Figuren und Geschichte teils verhauen wurde, wird immerhin durch die Inszenierung wieder etwas wett gemacht: Abgesehen von ein paar äußerst platten Bildern (platzende Seifenblasen, oh come on...) ist der Streifen sehr schick in Szene gesetzt. Zu mehr als einem soliden Endresultat reicht's aber nicht. 6/10

Paul - Ein Alien auf der Flucht

Nein, es ist keine große oder sonderlich innovative Komödie. Aber in der richtigen Runde (ein paar Leute mit einem gewissen Maß an Sci-Fi-Kenntnis) macht der Streifen wirklich Spaß. Die Anspielungen machen Laune und greifen nicht nur die bereits totzitierten Szenen heraus, schön. Pegg und Frost harmonieren erneut herrlich, und auch die Nebendarsteller (die unbeholfen fluchende Kristen Wiig mal drehbuchbedingt ausgeklammert) können sich sehen lassen. Eine charmante und kurzweilige Komödie. 7/10

Bleeder
Erneut ein Refn-Drama, dass wie die "Pusher"-Trilogie auf einen realistisch-rauen Stil setzt. Parallelen sind auch bei den auf den ersten Blick unspektakulären, jedoch ziemlich verstörten Figuren zu finden. Sehr schön fand ich hier den Part mit Mads Mikkelsen als sozial gestörter Filmfan, während mir die Charakterisierung von Kim Bodnia nicht immer nachvollziehbar erschien und dessen Geschichte zu drastisch endet - das passte nicht ins ruhige Gesamtkonzept. Nach "Walhalla Rising" habe ich dann alle Refns durch, dann werde ich sicherlich noch ein paar Worte mehr verlieren - hier gibt's als Urteil erstmal "nett, aber nicht auf "Pusher"-Niveau". 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 5 Mai 2013, 12:22:52
Zitat von: TeppiNach "Walhalla Rising" habe ich dann alle Refns durch
Teilweise recht sperriger Film. Refn hat ihm unverkennbar seinen speziellen Stempel aufgedrückt. Ich finde ihn sehr berauschend. Stimmung sollte passen. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 5 Mai 2013, 12:49:55
Zitat von: soisdas am  5 Mai 2013, 12:22:52
Stimmung sollte passen. ;)

Genau das ist der Grund, warum der Film hier seit Monaten ungesehen rumliegt - bisher hat der Gemütszustand einfach nie gepasst für das, was mich vermutlich erwartet.

Mal schnell obige Liste komplettiert:

Iron Man 1 + 2

Die richtig ernsten Comic-Streifen (Nolans "Batman", "Watchmen" etc.) mal ausgeklammert, zählt "Iron Man" zu meinen Favoriten in dem Genre. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Robert Downey Jr. als Tony Stark. Der charmante Narzist, der neben seinem schelmischen Humor auch einige seelische Tiefen bietet, bereitet die perfekte Grundlage für einen Film, der sich mehr für seine Hauptfigur als für spektakuläre Action-Szenen interessiert - was nicht heißt, dass es solche nicht in wohldosierter Form gäbe. Ein Held bringt natürlich wenig ohne Antagonist, und genau hier schwächelt Teil 2 etwas: Mickey Rourkes zu kurzer und klischeebeladener Auftritt reicht nicht an Jeff Bridges verlogene Vorstellung heran, weshalb ich die Fortsetzung trotz intensiver inszenierter Action-Szenen etwas schwächer als den Erstling einschätze.
Teil 1: 8/10
Teil 2: 7/10

Youth in Revolt
Eine Indie-Komödie, die durchaus in die selbe Kerbe wie bspw. "Juno" schlägt. Michael Cera spielt mal wieder seine Standard-Rolle, das jedoch spitze wie immer. Begleitet wird er von allerlei Gastauftritten größerer Darsteller, welche das Geschehen jedoch nie an sich reißen - der jugendliche Hauptfigur bleibt stets im Fokus. Zusammen mit der charmanten Verspieltheit bei der Inszenierung ergibt das einen locker-flockigen Feel-Good-Film der unterhaltsamen Sorte. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 5 Mai 2013, 14:15:10
Zitat von: Teppi am  5 Mai 2013, 12:04:42Insider
Nun endlich das (laut Meinung so mancher) "Meisterwerk" von Mann nachgeholt. Ich fand den Film zwar gut, wurde aber nicht komplett vom Hocker gerissen. Die 2,5h hätten meiner Ansicht nach gerne etwas entschlackt werden können; hier hatte ich nicht (wie bspw. beim genialen "Heat") bei jeder Einstellung das Gefühl, dass sie elementar wichtig für die Figuren sei. Pacino und Crow liefern dafür große Leistungen ab. Ein größtenteils starker Streifen, an artverwandte Werke wie "State of Play" oder auch "Good Night, and Good Luck" kommt er für mich aber nicht heran. 7/10
Für mich der (objektiv) beste Mann-Film und damit der einzige 10er neben dem (subjektiv) besten Film aller Zeiten Manhunter. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 6 Mai 2013, 17:08:59
Overlord (1975) (http://www.ofdb.de/film/23560,Kennwort-Overlord)

Auch wenn OVERLORD thematisch den beiden großen Filmen über die alliierte Invasion in der Normandie 1944 an die Seite zu stellen ist, nämlich DER LÄNGSTE TAG und DER SOLDAT JAMES RYAN, so gehört er doch einer ganz und gar anderen Gattung von Film an. Nicht ein großes Historiengemälde oder heroische Sinnstiftung will OVERLORD sein. Eher trifft schon der Vergleich mit IM WESTEN NICHTS NEUES und FULL METAL JACKET zu, da hier ebenfalls vom Untergang des Individuellen im Militärischen und in der industriellen Kriegsführung von Millionenheeren die Rede ist.

OVERLORD zeichnet den Weg eines ganz normalen englischen Soldaten von der Einberufung 1944, durch die Entbehrungen der Ausbildung, über das endlose Warten vor dem Einsatz, bis schließlich zum Moment der Invasion nach. Trotz eines geringen Budgets gelang es Regisseur Stuart Cooper dank der Kooperation mit dem Imperial War Museum, eine niemals billig aussehende Rekonstruktion der gigantischen Kriegsmaschinerie zu inszenieren, die im Weltkrieg mobilisiert wurde. 30% des Films besteht aus Archivmaterials des Museums, das Cooper durch aufwendige Recherchen ausgegraben hat und ästhetisch nicht als dokumentarischen Fremdkörper, sondern als integralen Teil der Filmerzählung begreift.

OVERLORD ist eine Rarität im Kriegsfilmgenre. Er verzichtet auf große Geschichte ebenso wie auf Antikriegspathos oder halbexploitativen dreckigen Realismus. Der Film ist auf der einen Seite nüchterner als fast jeder andere Kriegsfilm, gleichzeitig aber persönlicher, da er einen 21jährigen Durchschnittsjungen als Hauptfigur hat, der im Guten wie im Schlechten gar nicht recht überschaut wo er hineingeraten ist, doch die Nichtigkeit seiner Versuche, etwas Persönliches zu bewahren, zunehmend ahnt.

8.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 6 Mai 2013, 23:34:42
Heute gab's zwei Comic-Verfilmungen, von denen keine so richtig überzeugen konnte.

Captain America

Alle "Avengers"-Filme somit komplettiert. Zu allererst muss angemerkt werden, was für ein kohärentes Bild mit allerlei Querverweisen Marvel hier aufgezogen hat, da steckte schon einiges an Planung dahinter. Leider muss gleich danach auch gesagt werden, dass der Captain wohl der schlechteste der Hinführungsfilme ist. Es gab weder wirklich gute Figuren, nach besonders erwähnenswerte Action-Szenen (welche teils auch einfach schnell in einer Kampf-Collage runtergerattert wurden) - der Streifen versinkt im Mittelmaß, aus welchem ihn auch das dezent trashige WWII-Setting und Hugo Weaving als annehmbarer, aber ohne Maske viel bedrohlicherer Bösewicht nicht heraushelfen können. 5/10

Priest

Schade, schade: So ein schönes Setting und Art-Design, welches hier an einen hölzern und hanebüchen umgesetzten Streifen verschenkt wird. Seine besten Momente hat der Film in den kurzen Momenten, wenn man sich an den künstlichen, aber dennoch hübschen Landschaftsaufnahmen erfreuen darf - warum hat man sich nicht etwas mehr Zeit genommen, um bspw. in stimmungsvollen Bildern der Stadt zu schwelgen? Die Kämpfe sind an sich kurzweilig geraten, bieten jedoch nichts Besonderes. Richtig schlimm wird's dann, wenn die Charaktere den Mund aufmachen - die lieblos dahingerotzte Story lässt die interessante Grundidee einfach links liegen und liefert stattdessen 08/15-Figuren der Marke "großes Gähnen". Das mit seiner offensiven Offenheit billig wirkende Ende macht die Enttäuschung um so größer - aus der Vorlage hätte man scheinbar viel rausholen können, hier hat man das nur in Ansätzen geschafft. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 7 Mai 2013, 06:00:10
The Return (2003)
Extrem starkes und ziemlich bedrueckendes Drama aus Russland ueber einen Vater der nach zwoelf Jahren zu seiner Familie zurueckkehrt und seine beiden Soehne auf einen Roadtrip mitnimmt.
Hat mir sehr gut gefallen diese nuechterne Inszenierung.
Definitiv empfehlenswert.
7/10 Punkten

Iron Man 3 (2013)
Over-The-Top Superhelden-Action bei der es so richtig kracht.
Shane Black's dritter Teil steht den beiden Vorgaengern in nichts nach.
8/10 Punkten

Beyond Borders (2003)
Packendes Drama ueber Helfer in Kriegsgebieten und deren Opfer.
Hervorragende Schauspieler, fast schon wuchtige Inszenierung die jedoch durch das etwas theatralische Ende leicht runtergezogen wird.
Trotzdem sehenswert, 6.5/10 Punkten

Blackthorn (2011)
Starke Schauspieler in einer nicht immer ganz ueberzeugenden Geschichte mit Sam Shepard als Butch Cassidy.
Als Western-Fan sollte man den sich durchaus mal antun, bei mir hat er nicht so hunderprozentig gezuendet.
Ganz knappe 6/10 Punkten

Macon County Line (1974)
Wow, sehr packender Streifen.
Kaum zu glauben das es sich hierbei um einen Independent-Film handelt, der zudem noch auf einem wahren Fall basiert.
Im Sueden der USA der 50er Jahre angesiedelter Thriller um einen Sheriff dessen Frau umgebracht wird und er seine Wut und Rache auf die Falschen entlaedt.
Sehr stark, 8/10 Punkten
P.S.: Geoffrey Lewis als vertrottelten Tankwart/Mechaniker zu sehen ist schon das Ausleihen wert.  ;)

Bird (1988)
Was fuer eine Glanzleistung von Forest Whitaker vor und Clint Eastwood hinter der Kamera.
Selbst fuer mich, jemand der mit Jazz nix anfangen kann, kann der Film einfach nur als gelungen bezeichnet werden.
Die ganzen Auszeichnung und Nominierungen gab es zurecht.

Und hier mein persoenlicher Liebling der letzten Woche:

Blood And Roses aka ... und vor Lust zu sterben(1960)
Was fuer ein wunderschoener Vampirfilm.
Von der mehr als ungewoehnlichen und gleichzeitig fesselnden Harfenmusik zu den fast schon wie Gemaelde wirkenden Bildkompositionen stimmt hier einfach Alles.
Farbenspielerei die an ein paar der frueheren Argento's erinnert, fast schon surreale Szenen, ich war hin und weg.
Wow, gibt verdiente 8/10 Punkten
P.S.: Kann jemand das hier bestaetigen der die deutsche bzw. europaeische Fassung gesehen hat?
Spoiler: zeige
This article is aimed at people already familiar with the American version of Roger Vadim's "Blood And Roses". For those who have not seen the film, it may contain possible "spoilers". Since so few fans appear to have seen the original "European" version of this film, I shall try to detail the difference between the two versions. The only video copy I have is the American version, but have seen the 84 minute English-dubbed original several times in Irish and U.K. cinemas. The information given below is drawn from memory. The biggest difference is the way in which the story is told: in the U.S. version the narrator is Millarca; in the original, the story is begun and concluded by Dr. Valeri. Both versions begin with the Caravelle jet taking off, but in the original this is followed by a scene on board the aircraft in which Valeri is in conversation with a small group of friends. After a little encouragement - "Doctor, I've known you a long time; I'll bet you have a story to tell us", Valeri begins the story of Carmilla, Georgia and Leopoldo. This is then followed by several scenes that have been cut: 1. Martha, one of the children who has a fascination with the Vampire legend, is seen exploring the Karnstein cemetery, much to Marie's trepidation. 2. Signor Lugieri is seen doing a reconnaissance of the old abbey as a possible location for his firework display. 3. Carmilla and Georgia are seen sharing a horseback ride. They are greeted at the villa by Leopoldo, who reminds them that there will be guests for dinner that evening. 4. Martha and Marie are saying their night-time prayers. When Martha pleads "Please let me see a Vampire someday" this leads to a comic altercation between the two, ending in a pillow fight. The above 4 scenes - which account for about 5 minutes running time - are introductory, so their absence does not impact too much on the plot.

However, also dropped is a brief scene in which Carmilla, in the presence of Judge Monteverdi, is seen laughing heartily at an unspecified joke. This occurs just before the scene with the fox, and shows another side of Carmilla's character. In two more scenes - the greenhouse scene and when Dr. Valeri gives his explanation of Carmilla's behavior to Leopoldo - the dialog has been shortened. Apart from scenes being cut/shortened and the narrator being changed, there have also been some additions. These include extra lines spoken off-camera ("You make it seem too real, Carmilla", "Carmilla, enough; you're frightening Georgia" etc.), extra sound effects (the unconvincing screams), and even visuals (the big close-ups of the rose fading) that Paramount presumably felt were needed to make the story clearer and the film more "marketable". The difference between the two versions, therefore, is considerable. My purpose here has been to list the differences, not evaluate them. However, the use of a Vampire spirit(!) as a narrator in place of Dr. Valeri destroys the film's intended ambiguity. In the original, Dr. Valeri's medical/psychological explanation of Carmilla's behavior is balanced by Giuseppi and the children Martha and Marie who explain it according to their superstitious beliefs. The audience is left to decide for themselves. No such choice for the American viewer: Millarca's over-dubbed voice tells us that she is taking possession of Carmilla. Giant close-ups of the fading rose prove it. To my knowledge, "Et Mourir De Plaisir"/"Blood and Roses" has never been released on VHS or DVD in Europe. Since it has appeared on VHS in America, it is possible that Paramount may eventually put out a DVD. However, this would most likely be the U.S. version. That is unless fans of the film were to bombard the distributor with requests for the original. But why would fans request release of a version they have not seen? Maybe this article will awaken an interest.

Dieser Beschreibung zufolge sah ich definitiv die amerikanische Version.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 9 Mai 2013, 00:16:51
Hero

Ein farbenfrohes, fantastisch fotografiertes Gedicht von einem Martial-Arts-Film. Eigentlich wirken per Wirework durch die Luft schwebende Figuren eher befremdlich auf mich, doch hier sind die Kampfeinlagen derart kunstvoll durchkomponiert und -choreografiert, dass es einfach ein Genuss ist. Dank der philosophischen Ausflüge und der äußerst interessanten Erzählstruktur sieht's auch auf inhaltlicher Ebene richtig gut aus. Poetische Bilderpracht vom Allerfeinsten. 9/10

Imaginaerum


An sich schaute ich mir den Streifen nur wegen der Musik von Nightwish an - filmisch habe ich nicht viel erwartet, schien es doch schlicht ein Hobby-Projekt der Band zu sein. Umso überraschter war ich, dass die Umsetzung dann doch recht kompetent anmutet. Die Sets sehen zwar sehr künstlich aus, was im Kontext der fantasievoll gestalteten Traumwelten aber durchaus Sinn ergibt. Die musikalische Untermalung ist im Großen und Ganzen mitreißend, jedoch hätte an manchen Stellen die Umwandlung der Songs zu einem Score etwas weiter gehen können (sprich weniger direktes Kopieren). "Alice im Wunderland" in der Nightwish-Welt - ein nettes Musical-Märchen. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Mai 2013, 06:13:26
Zitat von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Stitches (2012)

Nun auch gesehen und ich kann mich dem Lob anschließen. "Stitches" macht von Anfang an eine Menge richtig und nimmt sich zu keiner Sekunde ernst. Doofe Oneliner, deftiger Splatter und lustige Ideen. Musikalisch geht auch einiges ins Ohr, allen voran natürlich der geniale Moment, als "I just died in your arms tonight" erklingt. Die Stimmung kann bierseliger nicht sein. Dazu immer mal wieder Gags, die richtig gut zünden.
Spoiler: zeige
Stitches fährt mit dem Dreirad den Berg hoch und muss dann angenervt absteigen. Oder: "Kaaaaaaaaaate!!!!...... wo ist der Vodka?
Dabei wird natürlich reichlich bei den späteren Freddy Krueger-Filmen geclowt, aber es funktioniert.
Spoiler: zeige
Am offensichtlichsten wird es, wenn sich Tom sein Hypnocil reinpfeift.
Alle (wirklich jungen) Beteiligten hatten einen Mordsspaß, wie ja auch der Abspann verrät und so kann auch der Zuschauer sehr vergügliche 80 Minuten verbringen. Die
Spoiler: zeige
offen gehaltene Fortsetzung
kann gerne kommen. Dann aber bitte ohne anfangs angezogene Handbremse, denn "Stitches" nimmt sich viel Zeit, bis er in Fahrt kommt.

7/10 für schwachsinnigen Horrorspaß, wie es ihn immer seltener gibt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 10 Mai 2013, 00:31:13
Minority Report

Gerade im TV gesehen. Ziemlich cooler Sci-Fi-Thriller, der den Zuschauer von einem Twist zum nächsten jagt. Manchmal reden sich die Figuren unnötig die Lippen fusslig, womit jeder Interpretationsspielraum schon im Film wegdiskutiert wird. (Ganz zu schweigen von der Überlänge, grah!) Mir hat vor allem das Visuelle gefallen, der Tempel der "Precogs" zum Beispiel. Die angeschnittenen Themen wie Determinismus und moralische Verantwortung sind zwar interessant, aber irgendwie verkommt das alles gegen Ende zu blosser Effekthascherei. Der Film ist schlicht und ergreifend zu überladen. Mehr Subtilität, Herr Spielberg! Trotzdem: Zu behaupten, ich hätte mich nicht verdammt gut unterhalten, wäre dreist gelogen. 6-7/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 Mai 2013, 12:45:04
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Was für ein Fest für alle Freaks und Nerds dieser Welt! Ganz klar kein Film für jeden - wer nicht mindestens eine Nintendo-Konsole als Kind besaß oder generell nicht zur Gameboy-Generation gehört, sollte besser einen Bogen um den Streifen machen. Wer jedoch mit diesem hyperaktiven, grellen Stil was anfangen kann, der bekommt hier ein Füllhorn von abgefahrenen Ideen, wunderbaren Anspielungen und wahnwitziger Inszenierung (allein diese Highspeed-Schnitte!) geboten. Neben dem optisch genialen 8bit-Overkill wird nebenbei auch noch eine sehr schöne Coming-of-Age-Geschichte erzählt, die bei aller Abgedrehtheit ihre liebenswerten Charaktere nicht zur Karikatur verkommen lässt. Zum Hauptdarsteller kann ich eigentlich meinen Satz aus "Youth in Revolt" kopieren: "Michael Cera spielt mal wieder seine Standard-Rolle, das jedoch spitze wie immer." Zudem gibt's noch die fantastischen Nebenfiguren (der Mitbewohner und die Bandkollegen), welche diesen hypnotischen Bilderrausch mit Herz schließlich zu einem Kunstwerk der ganz besonderen Sorte komplettieren. 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 Mai 2013, 14:28:11
Zitat von: Teppi am 10 Mai 2013, 12:45:04
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Was für ein Fest für alle Freaks und Nerds dieser Welt! Ganz klar kein Film für jeden - wer nicht mindestens eine Nintendo-Konsole als Kind besaß oder generell nicht zur Gameboy-Generation gehört, sollte besser einen Bogen um den Streifen machen.

Ich hatte den Film mal einem Freund (seit der Kindheit Zocker) und seiner Freundin gezeigt. Im Endeffekt war ich der einzige, der über den Film wirklich lachen konnte. Da musste ich dann noch erklären, wann der Film Tribut an Zelda, Mario und co. zollte oder was "Seinfeld" ist. Manchmal kommt man sich dann doch ganz einsam vor, allerdings ist es eben so, wie Du sagst: der Film ist nicht für jeden und das macht einen auch ein Bisschen stolz. Ich hatte meinen Spaß und der gleiche Freund revanchierte sich dafür bei mir mit "Im tiefen Tal der Superbabes", bei dem ich mir 90 Minuten die Hände ins Gesicht schlug.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 Mai 2013, 15:25:31
Der Mieter (1976)

Roman Polanskis Abschluss der "Apartement-Trilogie" ist keine ganz runde Sache. Zum einen versteht er es nach wie vor sehr gut, den Horror und die Paranoia in die vier Wände der Hauptfigur zu holen, und diese langsam, aber stetig anwachsen zu lassen, auf der anderen Seite jedoch ist es schwer, noch überrascht zu sein, wenn der Film so viele Hinweise auf die Entwicklung gibt. Ansonsten ist es wie üblich weniger wirklich Horrorfilm, als mehr psychologischer Thriller, der sehr ruhig erzählt ist. Für meinen Geschmack hin und wieder etwas zu ruhig und ereignislos, und dagegen habe ich ja im Prinzip nichts, nur treiben gewisse Momente den Film nicht unbedingt weiter, auch wenn ich verstehe, dass Polanski sie für wichtig erachtete, da es sich eben langsam entfalten soll. Ansonsten scheint "The Tenant" eine plausible und auch recht fundierte Auseinandersetzung mit der
Spoiler: zeige
Paranoia
zu sein. Es sind jedenfalls die wichtigsten
Spoiler: zeige
Symptome der Krankheit
thematisiert worden.
Einige sehen die Auflösung des Ganzen als gar nicht so eindeutig an, für mich gibt es anhand der Inszenierung (
Spoiler: zeige
Treikovsky würgt sich selbst, statt der eingebildeten Frau, sowie die ständigen Einbildungen und Albträume
) allerdings keinen wirklichen Zweifel,
Spoiler: zeige
dass "Der Mieter" wirklich verrückt ist. Den Rest kann man auf sein Krankheitsbild schieben.
Ist vielleicht eine einseitige Auseinandersetzung, aber so viel Interpretationsspielraum habe ich nicht gefunden.
Spoiler: zeige
Treikovskys Monolog (Wie kann sich mein Kopf einbilden, ich selbst zu sein? etc.) erinnert im Kontext mit der Umwandlung zur Dame dann ein wenig an das Ausbrechen aus den Ketten des eigenen Körpers. Die Freiheit auch über das Geschlecht selbst zu entscheiden. Dem würde allerdings die Vorstellung widersprechen, dass sogar ein Zahn Teil der Identität eines Menschen ist.
Verwirrend, aber schon sehenswert.
Spoiler: zeige
Ich fühlte mich am Ende an Lynchs "Lost Higway" erinnert, der ja ebenfalls als Möbiusband erzählt ist. Damit wird schön Treikovskys Geisteszustand, in dem er gefangen ist, visualisiert. Ein endloser Albtraum.


Ein wenig Straffung hätte "The Tenant" in meinen Augen gut getan. Ich würde ihn mit "Rosemaries Baby" gleichauf sehen, also 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 10 Mai 2013, 19:45:39
Zitat von: Mr. Blonde am 10 Mai 2013, 15:25:31
Einige sehen die Auflösung des Ganzen als gar nicht so eindeutig an, für mich gibt es anhand der Inszenierung (
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Treikovsky würgt sich selbst, statt der eingebildeten Frau, sowie die ständigen Einbildungen und Albträume
) allerdings keinen wirklichen Zweifel,
Spoiler: zeige
dass "Der Mieter" wirklich verrückt ist.
[/quote][spoiler]Ich glaube, auf viele wirkte auch die Schlußszene sehr befremdlich, [spoiler]in der Trelkovsky als Simone im Krankenbett sich selbst sieht, wie er sich gemeinsam mit Stella besucht, weil das ja gleichzeitig auch der einzige Moment ist, der sich nach streng realistischen Regeln nicht erklären läßt, auch nicht mit seiner Verrücktheit. Ansonsten sehe ich das aber auch sehr eindeutig. Viel Interpretationsspielraum bietet der Film nicht an, "Der Mieter" ist das beklemmende Psychogramm eines nervlich angeschlagenen Mannes, der sich durch den Sprung der Vormieterin aus dem Fenster immer mehr in seinen Wahn hineinsteigert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Mai 2013, 04:43:14
Man kann den Film auch ohne Interpretation erleben, nur
Spoiler: zeige
wie du ja sagst, steht dann das Ende ein wenig im Weg.
Ich denke auch, dass es Polanski durchaus daran gelegen war,
Spoiler: zeige
das Ende etwas offen für die Gedanken des Zuschauers zu lassen
. Der Film bietet nach kurzer Recherche immerhin für viele genug Material, um die Fantasie spielen zu lassen. Es soll wohl auch eine offizielle Erklärung und Intention von Polanski geben, die ich erstmal nicht gefunden habe.

Immerhin las ich eine sehr nette Interpretation des Films in der IMDb, die ich mal mit meinen Gedanken verbinden will:

Spoiler: zeige
Treikovski war es, der die Mieterin aus dem Fenster stieß. Das erklärt auch ihren markerschütternden Schrei bei seinem Besuch, den er nur tat, um abschätzen zu können, ob er das Appartement bekommen könne. Er erklärte dem Vermieter zunächst, er hätte durch einen Freund/Freundin von der Wohnung erfahren, korrigiert sich dann aber mit "einem Verwandten". Klar, er kannte ja Simone und wusste so von der Wohnung. Auch spricht er mit der Dame im Lokal über bestimmte Frauen, die sehr sensibel sein, aber auch zwei Identitäten haben können. Damit kann er Simone gemeint haben, gibt andererseits auch einen Hinweis, auf den weiteren Verlauf der Handlung.  Der Zahn in der Wand soll von Simone stammen, der bei einem Kampf mit ihr vor dem Sturz ausgeschlagen wurde. Treikovski hat ihn daraufhin in der Wand versteckt. Später sinniert er ja noch darüber, ob der Zahn nicht nach wie vor Teil des Besitzers ist. Geplagt von Schuldgefühlen, beginnt sein Wahn und in ihm kommt eine Art Reinkarnation der Rache von Simone hoch, die sich in seiner Umwandlung äußert. Vor dem Spiegel in Frauenkleidern sagt er noch: ich bin schwanger. Ein Anzeichen dafür, dass Simone vielleicht bei dem Sturz schwanger oder das der Grund für Treikovskis Tat war. (Schwanger mit einem Kind, von einem anderen Mann? Das würde zu der Äußerung der zwei Identitäten passen. Vielleicht ein Eifersuchtsdrama?) Die Menschen, die ihn von gegenüber regungslos anstarren, sind eine Verbildlichung der Schuld, die er trägt. Am Ende geht er für seine Sünden durch die Hölle, soll das gleiche durchmachen, wie sie. Und dasbedeutet, auch zwei mal aus dem Fenster zu springen, wenn es beim ersten Mal nicht so recht klappt.


Das ist in meinen Augen eine schlüssige Sichtweise, die mir so nicht in den Sinn gekommen wäre.
Spoiler: zeige
Anfangs hatte ich zunächst aber schon den Gedanken, dass Treikovski das Mädel rausgestoßen hatte, um an die Wohnung zu kommen. Ein bitterer Kommentar zum Wohnungsmarkt der damaligen Zeit in Frankreich, so dachte ich. Allerdings habe ich selbst die Zeichen nicht mehr in diese Richtung deuten können oder es sollte auch gar nicht in die Richung gehen.
Allerdings ist wohl Polanskis offizielle Version eine andere. Vielleicht weißt Du ja mehr?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 14 Mai 2013, 16:26:20

Aleksej German (http://www.ofdb.de/view.php?page=person&id=54325)(Regisseur)

Ein Sowjetfilmthread lohnt sich vermutlich nicht, daher handle ich das hier schnell ab: Auf manche Künstler wird man leider erst aufmerksam, wenn sie gestorben sind, so geschehen mit A. German, ein neugierig machender Nachruf brachte mich auf den Trichter. Zumal eine so kleine Filmographie dazu verleitet, sofort das Gesamtwerk anzuhäufen. Gesagt, getan – und zur kleinen Gruppe der Künstler, die irgendwie unterm Regime durchgetaucht sind (Tarkowski, Schepitko, Askoldow), einen hinzugefügt. Zu Straßenkontrolle  (http://www.ofdb.de/film/40083,Stra%C3%9Fenkontrolle)hab ich irgendwo gelesen, daß er viel mit einem Western gemein habe: stimmt, ein reiner Männerfilm in karger Landschaft, in der mehr über Blicke, Stimmungen und Schweigen ausgesagt wird als über Worte. Die Kunst der langen Einstellung und der beweglichen Kamera verfeinert German in Zwanzig Tage ohne Krieg (http://www.ofdb.de/film/240532,Zwanzig-Tage-ohne-Krieg), der noch durch viele Laiendarsteller und authentische Locations eines starkes Doku-Gefühl mitbringt. Obwohl die Sujets auf den ersten Blick staatstragend wirken, schafft es German, den Focus komplett aufs Zwischenmenschliche zu legen und die Propagandagelegenheiten zu unterlaufen. Hochcharismatische Darsteller runden die Charakterdramen ab und verleihen ihnen zugleich eine subtile Heiterkeit.
Große Klasse, zwei Filme hab ich noch vor mir, einer ist gerade in der Postproduktion, nur der Siebente Trabant scheint schwierig aufzutreiben zu sein... (man fühlt sich schon ein bißchen wie ein Archäologe :icon_mrgreen:)


Ziemlich beste Freunde (//http://)

Ist zwar in der Tat sehr amüsant, aber warum die Story zu dem Wahnsinns-Kassenknüller wurde, weiß ich nicht genau. Zumal die subkutanen Botschaften konventionell bis reaktionär anmuten, z.B. Neger sind auch Menschen (und als Sammy zu gebrauchen). Nur entschuldbar, wenn der Film zum Anlaß diente, von den Banlieus aus die bourgoisen Palazzi zu attackieren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 14 Mai 2013, 17:00:10
Zitat von: ratz am 14 Mai 2013, 16:26:20

Ziemlich beste Freunde (//http://)

Ist zwar in der Tat sehr amüsant, aber warum die Story zu dem Wahnsinns-Kassenknüller wurde, weiß ich nicht genau. Zumal die subkutanen Botschaften konventionell bis reaktionär anmuten, z.B. Neger sind auch Menschen (und als Sammy zu gebrauchen).

Das halte ich jetzt aber für ziemlich hineininterpretiert. Der Film lässt zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran, dass Driss "auch ein Mensch" ist, er wird ja schließlich von Anfang an als sympathischer Protagonist eingeführt. Und ein Pfleger (und Freund!) eines Querschnittsgelähmten zu sein, hat auch mal überhaupt gar nix mit "Sammy" zu tun. Also da hab ich eher das Gefühl, du hast deine eigenen Stereotypen an den Film herangetragen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 14 Mai 2013, 17:27:32
Zitat von: Discostu am 14 Mai 2013, 17:00:10

Also da hab ich eher das Gefühl, du hast deine eigenen Stereotypen an den Film herangetragen.


Siehste, und das hätte überhaupt nicht möglich sein dürfen. Zumal ein wirtschaftliches Abhängigkeitsverhältnis nicht gleich Freundschaft bedeutet.
Jaja, es ist ein Sozialmärchen mit Aschenputtel und Prinz, darf es ja auch sein, aber wie alle diese Sozialmärchen (den italienischen magischen Realismus der 50er ausgenommen) ist auch dieses in der Geisteshaltung halt rückständig – was niemanden überraschen sollte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 14 Mai 2013, 18:20:59
Aber was genau ist daran denn jetzt reaktionär? Gibt ja genug Filme, bei denen das sehr deutlich ist (von den Rambo-Filmen bis zu Sin City), aber hier springt mir das jetzt nicht so ins Auge. Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht glauben will (und gewiss erst recht nicht, dass ich diesen Film jetzt irgendwie als progressiv darstellen will), aber für mich ist das einfach ein unpolitisches Feel-Good-Movie. Und an unpolitische Filme kann man natürlich alles möglich herantragen, aber das macht sie ja nicht automatisch rückständig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 14 Mai 2013, 23:17:29
Zitat von: Mr. Blonde am 11 Mai 2013, 04:43:14
Vielleicht weißt Du ja mehr?
Aktuell nicht. Dazu habe ich bestimmt schon mal was in einem Filmbuch gelesen, müßte ich aber raussuchen. Schaue ich bei Gelegenheit nach. Insgesamt klingt die Deutung, die du da wiedergegeben hast, aber plausibel für mich, auch wenn ich nie so tief in die Analyse eingestiegen bin.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 15 Mai 2013, 15:57:12
Zitat von: Discostu am 14 Mai 2013, 18:20:59

für mich ist das einfach ein unpolitisches Feel-Good-Movie


Was könnte denn politischer sein als die Beziehung zweier Menschen, die aus dem Bodensatz bzw. aus dem Sahnehäubchen der Gesellschaft stammen (die Milieus werden ja ausführlich vorgestellt)? Und wenn reaktionär bedeutet, daß althergebrachte oder bestehende Machtverhältnisse untermauert werden, dann ist der Film das durchaus. Er macht überhaupt keinen Hehl aus der Tauschbeziehung gute Laune/Lebensfreude gegen Geld – mehr braucht und will der eine vom anderen nicht. Der emotionale Fokus liegt ganz klar auf dem feingeistigen Rollifahrer, während der Schwarze den Clown gibt (übrigens ein uraltes rassistisches Stereotyp, das man z.B. auch vom Beverly Hills Cop kennt) und dessen stärkste emotionale Regung der Sextrieb ist (
Spoiler: zeige
den er an der Lesbe noch nicht mal ausleben darf, ätsch
).
Zu keinem Zeitpunkt werden die Zustände, wie sie sind (z.B. sehr arm vs. sehr reich), hinterfragt (von der harmlosen Spitze
Spoiler: zeige
 "Wie lebt es sich so auf Kosten anderer?" - "Es geht, und selbst?"
abgesehen), sondern die Rollen und Sphären bleiben sauber getrennt, und im Gegenteil wird diese Trennung noch untermauert durch den Wirklichkeitsansprch "wahre Geschichte".

Wie gesagt, das alles ist nicht verboten, und natürlich bleibt der Film eine leichte Komödie usw., aber ins schmuddelige Gesicht des von mir skizzierten gesellschaftlichen Subtextes darf ruhig mal geschaut werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 15 Mai 2013, 16:54:50
Zitat von: ratz am 15 Mai 2013, 15:57:12
Was könnte denn politischer sein als die Beziehung zweier Menschen, die aus dem Bodensatz bzw. aus dem Sahnehäubchen der Gesellschaft stammen (die Milieus werden ja ausführlich vorgestellt)? Und wenn reaktionär bedeutet, daß althergebrachte oder bestehende Machtverhältnisse untermauert werden, dann ist der Film das durchaus. Er macht überhaupt keinen Hehl aus der Tauschbeziehung gute Laune/Lebensfreude gegen Geld – mehr braucht und will der eine vom anderen nicht.
[...]
Zu keinem Zeitpunkt werden die Zustände, wie sie sind (z.B. sehr arm vs. sehr reich), hinterfragt (von der harmlosen Spitze
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 "Wie lebt es sich so auf Kosten anderer?" - "Es geht, und selbst?"
abgesehen), sondern die Rollen und Sphären bleiben sauber getrennt, und im Gegenteil wird diese Trennung noch untermauert durch den Wirklichkeitsansprch "wahre Geschichte".

OK, in so weit kann ich das nachvollziehen, dass ein Film, der dieses starke soziale Gefälle darstellt ohne es zu kritisieren, es schon irgendwie legitimiert.

Zitat
Der emotionale Fokus liegt ganz klar auf dem feingeistigen Rollifahrer, während der Schwarze den Clown gibt (übrigens ein uraltes rassistisches Stereotyp, das man z.B. auch vom Beverly Hills Cop kennt) und dessen stärkste emotionale Regung der Sextrieb ist (
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den er an der Lesbe noch nicht mal ausleben darf, ätsch
).

Aber das finde ich schon wieder relativ willkürlich hineingelesen. Ich könnte dir jetzt 100 Komödien aufzählen, in den ein weißer Schauspieler den Clown gibt. Aber sobald es ein Schwarzer macht, ist es ein rassistisches Stereotyp? Sorry, das überzeugt mich nicht.

Zu der Tiefe der Charakterisierungen kann ich leider nichts sagen, dafür ist der Film für mich zu lange her.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 15 Mai 2013, 18:02:20
"Ziemlich beste Freunde" ist in der Tat ziemlich oberflächlich und verweigert sich quasi jedem möglichen Konflikt, um die Feel-Good-Movie-Schiene zu fahren, aber es fällt mir schwer, rassistische Untertöne aus dem Film herauszulesen. Klar, Driss ist ein Clown, ein Kind gebliebenes Gemüt, das es liebt, sich albern aufzuführen. Dennoch frage ich mich, ob das was Schlimmes ist. Rollstuhlfahrer Philippe läßt sich von der übersprudelnden Lebensfreude anstecken und hat mit Driss die vermutlich beste Zeit seit Jahren, weil der ihm zeigt, wie schön das Leben trotz aller Widrigkeiten (bei Driss selbst ist ja auch nicht alles eitel Sonnenschein) sein kann. Er ist am Ende auch derjenige, der das Heft in die Hand nimmt und Philippe erst zur richtigen Kontaktaufnahme mit dessen Brieffreundin überredet und
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das Happy-End mit ihr zustande bringt.
. Für mich sprechen da einfach zu viele Aspekte in der Handlung dagegen, dem Film eine Onkel-Tom-Problematik zu unterstellen, wie es teilweise gemacht wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 15 Mai 2013, 20:26:12
Der letzte König von Schottland

Ein Film, der ganz und gar von der prächtigen Performance seines prämierten Darstellers lebt: Forest Whitaker legt mit seiner Interpretation des diabolischen Diktators mit wankelmütigen Gemüt eine Glanzleistung ab. Von Anfang an geht eine subtile Bedrohung von ihm aus, die sich ganz klassisch immer weiter steigert – sonderlich neu ist das nicht, aber halt astrein gespielt (auch McAvoy macht seine Sache gut) und kompetent in Szene gesetzt. 7/10

I'm a Cyborg, but that's ok


Damit wären nun alle Filme von Chan-Wook Park ab ,,JSA" komplett. Ein höchst skurriles Werk, das bei aller Andersartigkeit im Vergleich zu seinem aktuellen Streifen ,,Stroker" doch dasselbe Gesamturteil zulässt: Audio-visuell abermals klasse, inhaltlich etwas durchwachsen. Das Problem ist im Gegenteil zu ,,Stoker" hierbei jedoch keinesfalls die Konventionalität, sondern die Ziellosigkeit: Das Skurrilitätenkabinett in der Irrenanstalt fasziniert zwar mit einer extravaganten Mischung aus Komik und Ernst, lässt aber kaum einen roten Faden und erst recht keinen emotionalen Kern erkennen. Was beim Inhalt hakt, macht die tolle Inszenierung teils wieder wett: Park findet erneut erstklassige Motive und Kameraeinstellungen von eleganter Schönheit, unterlegt von feiner Musik. Eine stark bebilderte Skurrilität, die leider eher kalt lässt. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 15 Mai 2013, 21:02:42
Zitat von: Stefan M am 15 Mai 2013, 18:02:20

aber es fällt mir schwer, rassistische Untertöne aus dem Film herauszulesen


Das ist schon ziemlich naiv, beneidenswert!  :icon_mrgreen: - Die (u. a. rassistischen) Stereotypen sind definitiv vorhanden, denn ohne diese könnte man drei Viertel aller Komödien überhaupt nicht machen. Man muß sie nicht überproblematisieren, sollte sie sich nur immer mal ins Bewußtsein holen.
Als viel perfider empfinde ich die erwähnte knallharte Tauschökonomie, die in einem offenbar unveränderbaren sozialen Kastensystem auch noch als besonders toll herausgestrichen bzw. mit "Freundschaft" beschrieben wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 15 Mai 2013, 22:01:45
Zitat von: ratz am 15 Mai 2013, 21:02:42
Zitat von: Stefan M am 15 Mai 2013, 18:02:20

aber es fällt mir schwer, rassistische Untertöne aus dem Film herauszulesen


Das ist schon ziemlich naiv, beneidenswert!  :icon_mrgreen: - Die (u. a. rassistischen) Stereotypen sind definitiv vorhanden, denn ohne diese könnte man drei Viertel aller Komödien überhaupt nicht machen. Man muß sie nicht überproblematisieren, sollte sie sich nur immer mal ins Bewußtsein holen.
Vielleicht sollte ich das präzisieren oder deutlicher ausdrücken: Ich sehe schon die Ansätze, an denen man sich stoßen kann, aber für mich reichen sie bei weitem nicht aus, sie für erwähnenswert zu finden, weil das Gesamtbild des Schwarzen Driss schlichtweg nicht rassistisch ist. Er verkörpert hier keinen duckmäuserigen primitiven Untertan, sondern ist als positive Figur angelegt und kommt auch so rüber - eben weil er sich nicht verbiegen läßt und der selbstbewußte Witzbold mit dem Herzen am richtigen Fleck bleibt, der seinem melancholischen Chef die Lebensfreude zurückbringt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 16 Mai 2013, 01:09:22

Nur um den Rassismusbegriff zu klären: "primitiver Untertan" ist nur eine Stoßrichtung, eine andere (unter vielen (http://en.wikipedia.org/wiki/Stereotypes_of_African_Americans_in_the_United_States)) ist die durchaus positiv besetzte des schwarzen Entertainers (Ursprünge hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Minstrel_show)), des edlen Wilden, etc., die man alle in Driss wiederfinden kann – wenn man sie kennt.

In dieser Hinsicht viel durchdachter ist der ebenfalls aus Frankreich kommende

Der Name der Leute (http://www.ofdb.de/film/205158,Der-Name-der-Leute)

Eine hintergründige und trotzdem erfrischende Komödie, in der die z.T. verborgene ethnische Herkunft vieler Franzosen, vor allem aus den Ex-Kolonien, den Hintergrund für die Liebesgeschichte von zwei Menschen bildet, die eigentlich überhaupt nicht zueinander passen (auch diesmal ein soziales Gefälle, aber weniger steil  ;)). Die Eingangssequenz und überhaupt der ganze Film hat sich offenbar ausgiebig bei Erzähl- und Bildtechniken aus Amélie bedient, aber das ist in Ordnung, da es der Sache dient und klug gemacht ist. Das Zentrum des Ganzen ist fraglos Sara Forestier, die halb- oder unbekleidet durch den Film springt und den Hauptdarsteller ermutigt, seine eigenen familiären Wurzeln zu ergründen, auch oder gerade weil die ethnische Herkunft zu oft politisch instrumentalisiert wird oder Quell von Vorurteilen/Stereotypen ist. Insgesamt schon ein spezifisch französisch angelegter Film, aber vieles ist natürlich übertrag- und nachvollziehbar.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 Mai 2013, 01:43:00
Ob Driss nun schwarz ist, oder Dustin Hoffman behindert - das Prinzip ist doch immer so einfach, wie es allgemein effektiv ist. Nimm zwei gänzlich (oder oberflächlich) unterschiedliche Menschen, aus verschiedenen Schichten, unterschiedlicher Bildung o.ä. und schweiße sie innerhalb von 90 Minuten zusammen. Das garantiert eigentlich immer ein positives Echo. Für mich hat es auch bei "The Intouchables" geklappt und ich sehe die Problematik nicht, wenn ich auch die Stereotypen nicht übersehe. (Driss der erstmal eine heiße Sohle aufs Parkett legt, weil er natürlich tanzt, wie ein junger Gott. Klar, schwarze haben halt den Rhytmus im Blut... Dazu noch jederzeit spitz wie Nachbars Lumpi... Erinnerte irgendwie an Eddie Murphy in 48 Hrs. und Jack Cates konstatierte damals ja: "Du willst doch nur dein dummes, schwarzes Rohr verlegen.") Aber für mich sind Stereotypen nicht unbedingt gleich rassistisch und den Vorwurf lese ich bei diesem Film nun auch zum ersten Mal. Der Film ist einfachstes Kino durch und durch, aber für mich auch sehr wirksam und irgendwie schön.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bluefox am 16 Mai 2013, 14:11:28
Anonymus von Roland Emmerich

Was für ein toller Film. Witzige, subtile und intelligente Dialoge, die von sehr gut aufgelegten Schauspielern, allen voran Rhys Efans auf die Bühne geschmettert werden, denn auf einer Bühne beginnt und endet der Film. Die Story greift die These auf, daß Shakespeare ein Pseudonym war, dafür spricht, daß es keine Original Handschriften, keine Briefe o.ä. vom Verfasser der Bühnenstücke gibt. Outen konnte sich der richtige Autor freilich nicht, denn bei einigen Aufführungen kam es gar zu tumultartigen Szenen und das Volk wurde aufgewiegelt.

Vanessa Redgrave als ältere Queen Elizabeth schlägt sogar den Bogen zu der ähnlich angelegten Darstellung der Queen von Cate Blanchett ein paar Jahre zuvor. Vielleicht ist ein bißchen Hintergrundwissen nötig, um die Zusammenhänge zu verstehen. Emmerich kam hier mit einem Budget von 30 Millionen aus, das merkt man dem Film aber nicht an. Alles in allem dürfte es so manchem Arthouse Fan die Tränen in die Augen treiben, daß auch ein Emmerich in der Lage ist, einen anspruchsvollen Film zu machen.

10/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 16 Mai 2013, 15:14:11
7 PSYCHOS
http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos (http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos)

Was für ein G E N I A L E R Film!!
Ich dachte beim Lesen der Inhalrtsangabe auf der Rückseite, dass mich eher ein netter und witziger Actionfilm mit 08/15 Muster erwartet.

Und dann erwartet mich einer der coolsten, witzigsten und genialsten Filme, die ich je gesehen habe.
Mit perfekt agierenden Darstellern, denen man die Lust und Freude an diesem Film wirklich anmerkt.
Wobei Sam Rockwell wieder eine Glanzleistung abliefert.

:dodo:  :dodo: 8,5/10!!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Roughale am 16 Mai 2013, 15:53:06
Zitat von: Eric am 16 Mai 2013, 15:14:11
7 PSYCHOS
http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos (http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos)

Was für ein G E N I A L E R Film!!
Ich dachte beim Lesen der Inhalrtsangabe auf der Rückseite, dass mich eher ein netter und witziger Actionfilm mit 08/15 Muster erwartet.

Und dann erwartet mich einer der coolsten, witzigsten und genialsten Filme, die ich je gesehen habe.
Mit perfekt agierenden Darstellern, denen man die Lust und Freude an diesem Film wirklich anmerkt.
Wobei Sam Rockwell wieder eine Glanzleistung abliefert.

:dodo:  :dodo: 8,5/10!!

Irgendwie hatte ich diese reaktion bei dir so erwartet, ich hab schon mit Leuten geredet, die von mir erklärt haben wollten, was daran so gut ist, kann ich nicht, aber ich habe ihn ebenso genossen und, wie ich mich kenne, eion paar Pünktchen mehr gegeben :king:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 16 Mai 2013, 16:25:37
Zitat von: Roughale am 16 Mai 2013, 15:53:06
Zitat von: Eric am 16 Mai 2013, 15:14:11
7 PSYCHOS
http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos (http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos)

Was für ein G E N I A L E R Film!!
...
:dodo:  :dodo: 8,5/10!!

Irgendwie hatte ich diese reaktion bei dir so erwartet, ich hab schon mit Leuten geredet, die von mir erklärt haben wollten, was daran so gut ist, kann ich nicht, aber ich habe ihn ebenso genossen und, wie ich mich kenne, eion paar Pünktchen mehr gegeben :king:

Jep, er ist schon sehr ungewöhnlich. Vor allem wegen den Storys der Psychopathen. Aber gerade DAS hat mich irgendwie ziemlich begeistert. Und natürlich Sam Rockwell, da er absolut GENIAL gespielt hat. Auf jeden Fall wandert der Film in augenhöhe ins Bluray Regal, da er definitiv öfters in den Player wandern wird!!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 Mai 2013, 16:31:46
"In Filmen kann man keine Tiere umbringen, nur die Frauen!"

Am Dienstag nochmal mit einem Freund gesehen und der Film macht auch nach wiederholtem Male noch unheimlich viel Spaß.  :rofl:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 16 Mai 2013, 21:35:54
Zitat von: ratz am 16 Mai 2013, 01:09:22

Nur um den Rassismusbegriff zu klären: "primitiver Untertan" ist nur eine Stoßrichtung, eine andere (unter vielen (http://en.wikipedia.org/wiki/Stereotypes_of_African_Americans_in_the_United_States)) ist die durchaus positiv besetzte des schwarzen Entertainers (Ursprünge hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Minstrel_show)), des edlen Wilden, etc., die man alle in Driss wiederfinden kann – wenn man sie kennt.
Schon okay. Ich habe gerade zur Jahreswende die berüchtigten "Censored 11"-Zeichentrickfilme der Warner-Brothers-Studios gesehen, in denen die Schwarzen eigentlich durchweg als lustige, immer musizierende und singende Gesellen präsentiert ("Coal Black and De Sebben Dwarfs" z.B.) und mit ihren Wulstlippen so richtig der Lächerlichkeit preisgegeben werden, zumindest in einigen von ihnen. Das ist bei Driss dann doch eindeutig nicht der Fall, weshalb ich da nicht auf die Idee gekommen wäre, das Klischeebild als rassistisch zu werten.

Zitat von: Mr. Blonde am 16 Mai 2013, 01:43:00Aber für mich sind Stereotypen nicht unbedingt gleich rassistisch und den Vorwurf lese ich bei diesem Film nun auch zum ersten Mal.
Dann empfehle ich dir diese Kolumne eines altbekannten Forenmitglieds: http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986 (http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986)  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 16 Mai 2013, 23:47:19
Zitat von: Stefan M am 16 Mai 2013, 21:35:54

diese Kolumne eines altbekannten Forenmitglieds: http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986 (http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986)  ;)

Na da steht es doch! Überspitzt, aber wahr. Wenn zwei Leute auf den gleichen Gedanken kommen, muß er wahr sein - Thema erledigt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 16 Mai 2013, 23:53:33
Zitat von: Stefan M am 16 Mai 2013, 21:35:54

Dann empfehle ich dir diese Kolumne eines altbekannten Forenmitglieds: http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986 (http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986)  ;)

Den bitte nicht empfehlen :andy:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 19 Mai 2013, 01:10:02
Gerade mal wieder die letzte Folge von "Wunderbare Jahre" gesehen und sooo Pipi in den Augen :icon_sad:  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 Mai 2013, 22:23:25

A Late Quartet (http://www.ofdb.de/film/226792,Saiten-des-Lebens)

Ein sehr schöner, wenn auch nicht spektakulärer Ensemblefilm über die Spannungen innerhalb einer Gruppe, die seit Jahrzehnten zusammenarbeitet und in der natürlich mehr als nur berufliche Beziehungen herrschen. Christopher Walken rult wie immer und sagt mit einem Blick mehr als genug, Catherine Keener und Mark Ivanir sind ideal besetzt, Hoffmann wie immer souverän (
Spoiler: zeige
und er darf schon wieder eine schöne Frau bumsen – ich wette sein Agent macht das irgendwie vor jedem Film klar
), sogar Imogen Poots hält als schnippische Sirene ganz gut mit. Das Drehbuch ist gut ausbalanciert, nur wird im Finale doch wieder eine Hollywood-Formel aus dem Ärmel gezogen  :icon_sad: Die Kameraführung ist unauffällig, aber es gibt längere, theaterhafte Takes. Das Beste aber ist, daß alle so aussehen, als spielten sie ihre Instrumente wirklich (es geht um Beethovens op. 131, eine sichere Bank) – als Negativbeispiel kann ich Tous les matins du monde nennen, der durch diesbezügliche Schluderei für mich unansehbar wurde.
Also, wer eine distinguierte Seifenoper im gediegenen Ambiente wünscht und der klassischen Kammermusik nicht all zu fernsteht, darf hier zuschlagen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 20 Mai 2013, 00:06:12
Birdwatchers - Das Land der roten Menschen (http://www.ofdb.de/film/159590,Birdwatchers---Das-Land-der-roten-Menschen)
Film über Konflikte zwischen Großgrundbesitzern in Brasilien und den indigenen Ureinwohnern. Interessanter Einblick in die Kultur der Indios und von guten Darstellern getragen, aber der Film nimmt weder irgendwann besonders Fahrt auf, noch nutzt er seine Themen (u.a. auch Totenkult und Schamanen), um auf eine metaphysischere Ebene zu wechseln. Daher insgesamt zwar ganz nett anzusehen, aber auch nicht besonders herausragend. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 20 Mai 2013, 00:09:11
Zitat von: Discostu am 20 Mai 2013, 00:06:12
Birdwatchers - Das Land der roten Menschen (http://www.ofdb.de/film/159590,Birdwatchers---Das-Land-der-roten-Menschen)
Film über Konflikte zwischen Großgrundbesitzern in Brasilien und den indigenen Ureinwohnern. Interessanter Einblick in die Kultur der Indios und von guten Darstellern getragen, aber der Film nimmt weder irgendwann besonders Fahrt auf, noch nutzt er seine Themen (u.a. auch Totenkult und Schamanen), um auf eine metaphysischere Ebene zu wechseln. Daher insgesamt zwar ganz nett anzusehen, aber auch nicht besonders herausragend. 6/10

Ich habe den vor ein paar Jahren mal im Kino gesehen, und war völlig erdrückt davon. Großartiges, kraftvolles, unabhängiges Kino in meinen Augen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 21 Mai 2013, 00:45:05
Der große Gatsby (2013)

Zitat
,,Und? Hast du mittlerweile rausgefunden warum der große Gatsby so groß war?" ,,Naja. Er war...ein sehr...großer Mann. Ein Riese."

Irgendwie muss ich ständig an diesen Dialog aus King of Queen denken, wenn ich den Titel des Buches/Filmes höre  :icon_mrgreen:

Vor ca. 2 Jahren habe ich dann den Roman einmal gelesen und muss sagen, dass es für mich eher ein Kampf war, als eine Freude. Irgendwie sagte mir das alles gar nicht zu, jedoch habe ich mich durch das Buch gequält, da es ja nur ca. 250 Seiten sind und ich dachte, dass ich irgendwann ein mal verstehen werde, warum es als Klassiker der amerikanischen Literatur gilt. Diese Erkenntnis kam aber nicht.

Umso gespannter war ich dann, als ich hörte dass das Buch mal wieder verfilmt werden sollte. Die Trailer haben mich nicht wirklich umgehauen, waren aber dennoch irgendwie interessant. Heute habe ich nun den Film gesehen und ich muss gestehen, dass ich wirklich positiv überrascht bin! Der Film schafft es sehr gut eine Mischung aus 20 Jahre Flair und einer fantastischen Welt zu erzeugen. Ich habe die 2D Version gesehen und kann daher nichts zu der 3D Umsetzung sagen, allerdings fiel auf, dass es viele ,,sinnlose" Szenen gab, die sicher einfach nur eingefügt wurden, um was Tolles in 3D zu haben. Ohne diese Szenen wäre der ganze Film wohl auch gut und gerne in 110 Minuten machbar gewesen, statt in 140.
Das größte Mango meiner Meinung nach die Musik. Da hat man sich schon soviel Mühe bei den Kostümen und den Kulissen gegeben...und dann unterlegt man jede 20er Jahre Party mit einer Mischung aus Dubstep und JayZ Rap. Django hat gezeigt, dass das in ein, zwei Szenen durchaus funktionieren kann...aber warum denn bitten den ganzen Film durch? Das hat wirklich viel kaputt gemacht, finde ich. (Warum nicht Electro Swing?)
An sich ist der Film halt ein Beziehungsdrama und deshalb vielleicht nicht jeder man(n)s Sache und ich habe nun auch nicht das Verlangen den Film unbedingt noch einmal sehen zu müssen. Dennoch hat der Film gut unterhalten und ich war ehrlichgesagt erstaunt wie schnell die 140 Minuten rum waren. Darum würde ich mal 7,5/10 geben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 21 Mai 2013, 06:17:49
Star Trek (2009)
Holte den jetzt mal dank der Leihgabe eines Kumpels nach.
Ganz ordentlich, hat mich aber nicht so vom Hocker gerissen wie viele meiner Freunde.
Ich bin so zwischen 6.5 und 7 von 10 Punkten gelandet.
Eine Szene die mir wirklich ne Gaensehaut verpasste war das Voice-Over am Ende, da fuehlte ich mich in meine Kindheit zurueckversetzt als ich immer Raumschiff Enterprise auf SAT1(?) im Nachmittagsprogramm sehen durfte.

Meatballs (1979)
Bill Murray's erste Filmrolle und er kann hier bereits sein komediantisches Talent zur Schau stellen.
Auch wenn der Film selber eher komoediantischer Durchschnitt ist, so reisst good ol' Bill Alles raus.
Wie der hier vom Leder zieht ist einfach nur herrlich, hab mich gut amuesiert, vor allem seine Motivationsrede ist der Brueller.
Dank Bill ne knappe 7/10 Punkten

Jack Reacher (2013)
Da wurde endlich wieder mal ein Film dem Trailer gerecht.
Wurde hier schwerstens unterhalten, wobei ich die Einfuehrung der Jack Reacher-Figur dabei extremst cool fand.
Wobei ich mich fast bepisste vor Lachen war folgende Szene, die wohl nur mir so zu nem Lachanfall verhalf:
Spoiler: zeige
Als Tom Cruise die Bar betritt hat es den Anschein als waere er nen Kopf groesser als jeder andere Barbesucher. Die haben wohl nen dreissig Zentimeter hohen Laufsteg fuehr ihn gebastelt  :LOL:

Gibt fette 8/10 Punkten, der rockte ziemlich gut.

Hell Up In Harlem (1973)
Uebercooler Fred Williamson zu cooler Mucke im Asskicking mode.
Weiss zu gefallen wenn man die 70er Filme mag.
7/10 Punkten

Mean Creak (2003)
Fuehlte mich teilweise an Stand By Me erinnert, jedoch mit nem deutlich bedrohlicherem Unterton.
Wirklich stark gespieltes Jugenddrama das einem mit einem ziemlich flauen Gefuehl im Magen zuruecklaesst.
8/10 Punkten

Cloned: The Recreator Chronicles (2011)
Sehr interessanter Filmbeitrag uebers Klonen mit ueberzeugenden Jungdarstellern und nem wirklich nett-fiesen Ende.
6.5/10 Punkten

Sushi Girl (2012)
Teilweise extrem brutales Kammerspiel mit schon an der Grenze zum extremen Overacting agierenden Schauspielern, allen voran Mark Hamill.
Meine Guete sieht der fertig aus.  :icon_eek:
Aber: Man hat auch illustre Charaktere wie Tony Todd, Michael Biehn, Jeff Fahey, Sonny Chiba und Danny Trejo mit in den Topf geworfen, dem B-Movie-Fan weis das definitiv zu gefallen.
Kann man sich durchaus mal antun, gebe so 6/10 Punkten

Und hier mein Favorit dieses mal:
Bin mir nicht ganz sicher ob ich einfach nur in der perfekten Stimmung fuer diese Art Film war, aber Manborg (2011) ist einfach nur geil.
Was bei dieser SF-Action-Montage so Alles an skurrilen Einfaellen geboten wird passt ja auf keine Kuhhaut.
Was fuer ein Fest, so grottig-genial das jedem Trashfan (wie mir) das Wasser im Maul zusammenlaeuft und die Hose eng wird.  :icon_mrgreen:
Ist wirklich ne Weile her seit ich sowas abgedreht/kurios/geniales gesehen habe.
Man muss aber definitiv in der richtigen Stimmung fuer so nen Trash sein.
Eric: Bier kaltstellen.
7/10 Punkten
P.S.: Der dem Hauptfilm folgende Fake-Trailer Bio Cop ist ebenso zum Schreien komisch.

Big Bad Wolf (2006)
Naja, ein Gruetzefilm musste sich ja in das Menue mogeln.  ;)
Ziemlich mauer Horrorstreifen um besagten Wolf bei dem viele Szenen wohl cool sein wollen, sich selbst aber viel zu ernst nehmen und einfach nur unfreiwillig komisch aussehen.
Gibt zwar ein paar halbwegs ansehliche Bluteffekte, aber die rentieren nicht wirklich die Leihgebuehr.
Mit Mueh und Not so 3/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 21 Mai 2013, 12:19:04
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 Mai 2013, 00:45:05
Das größte Mango meiner Meinung nach die Musik.

Mhhh.... Mango  :homer:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 21 Mai 2013, 12:57:47
Zitat von: Discostu am 21 Mai 2013, 12:19:04
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 Mai 2013, 00:45:05
Das größte Mango meiner Meinung nach die Musik.

Mhhh.... Mango  :homer:

:icon_redface: :icon_rolleyes: :king:
Es heißt natürlich Mancko.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: whitesport am 21 Mai 2013, 13:00:20
Zitat von: lastboyscout am 21 Mai 2013, 06:17:49

Mean Creak (2003)
Fuehlte mich teilweise an Stand By Me erinnert, jedoch mit nem deutlich bedrohlicherem Unterton.
Wirklich stark gespieltes Jugenddrama das einem mit einem ziemlich flauen Gefuehl im Magen zuruecklaesst.
8/10 Punkten

Ein toller Film, hätte eigentlich mehr Beachtung verdient.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 21 Mai 2013, 13:17:45
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 Mai 2013, 12:57:47
Zitat von: Discostu am 21 Mai 2013, 12:19:04
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 Mai 2013, 00:45:05
Das größte Mango meiner Meinung nach die Musik.

Mhhh.... Mango  :homer:

:icon_redface: :icon_rolleyes: :king:
Es heißt natürlich Mancko.

Naja, ..., eigentlich heisst es Manko

http://de.wiktionary.org/wiki/Manko (http://de.wiktionary.org/wiki/Manko)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 21 Mai 2013, 13:30:18
Zitat von: Eric am 21 Mai 2013, 13:17:45
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 Mai 2013, 12:57:47
Zitat von: Discostu am 21 Mai 2013, 12:19:04
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 Mai 2013, 00:45:05
Das größte Mango meiner Meinung nach die Musik.

Mhhh.... Mango  :homer:

:icon_redface: :icon_rolleyes: :king:
Es heißt natürlich Mancko.

Naja, ..., eigentlich heisst es Manko

http://de.wiktionary.org/wiki/Manko (http://de.wiktionary.org/wiki/Manko)


(http://www.schildersmilies.de/schilder/ironie.gif)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 21 Mai 2013, 13:30:40
Zitat von: whitesport am 21 Mai 2013, 13:00:20
Zitat von: lastboyscout am 21 Mai 2013, 06:17:49

Mean Creak (2003)
Fuehlte mich teilweise an Stand By Me erinnert, jedoch mit nem deutlich bedrohlicherem Unterton.
Wirklich stark gespieltes Jugenddrama das einem mit einem ziemlich flauen Gefuehl im Magen zuruecklaesst.
8/10 Punkten

Ein toller Film, hätte eigentlich mehr Beachtung verdient.

Das mit der wenigen Beachtung liegt vielleicht daran, dass es den gar nicht gibt (jedenfalls in der Schreibweise). Ist ja wahrscheinlich der gemeint:

http://www.ofdb.de/film/46360,Mean-Creek (http://www.ofdb.de/film/46360,Mean-Creek)

Ansonsten war am Wochenende mangels großer Auswahl an Neuigkeiten in der Theke (den entketteten Django kannte ich schon) Horror angesagt:

The Awakening

Softhorror im Kostüm scheint für die Engländer gerade wieder in zu sein; und genau wie der nicht unähnliche "Frau in Schwarz" ist das ein solider, atmosphärischer, aber nicht wirklich mitreißender Grusler ohne allzuviel Grusel; wer sich mehr als ganz leicht erschrecken will, greift eher zu Insidious. Ganz nett das Spielchen mit dem aktuellen Geisterfilm-Klischee, dass sich
Spoiler: zeige
früher oder später ein Teil des lebenden Personals als Geist herausstellt;
die entsprechende falsche Fährte (
Spoiler: zeige
Bootsteeg)
ist nicht unclever gelegt. Ganz ordentlich besetzt und gefilmt, auch wenn der Schauplatz nicht so gut gewählt ist (im E.S. der "Schule" meine ich reichlich zerbrochene Fenster in dem Gebäude erkannt zu haben). Die Auflösung haut nicht um, ist aber auch nicht schlechter als andere, nur die Sache mit dem "
Spoiler: zeige
Geist holt Medikament
" ist nun wirklich völlig daneben.

Gute 6 / 10

Texas Chainsaw 3D

Ab und an muss der 3D-TV mal gefüttert werden, aber hier passte irgendwas nicht ganz, vor allem der erwartete Pop-Out der Kettensäge kam irgendwie nicht gut rüber.
Und ehrlich gesagt, das ganze TCM Franchise hat mir nie wirklich zugesagt; hier bekommen wir zu allem Überfluss noch eine ziemlich perfide Verdrehung von Gut und Böse untergejubelt, und der Film geht einfach zu oft "von vorne los". Eher flaues Finale ohne großen Höhepunkt; nur die Hauptdarstellerin ist ziemlich süß.

4/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 22 Mai 2013, 18:20:08

Unter dir die Stadt (http://www.ofdb.de/film/195411,Unter-dir-die-Stadt)

Ächz, das ist in gewissem Sinne ein Neo-Antonioni: Ziemlich genau wie dieser stellt der Regisseur innerlich und äußerlich unbewegte Großstadtmenschen in eine kalte, klar strukturierte Architektur. Angesiedelt im höchsten Bankermilieu Frankfurt/Mains, wird die äußerlich konventionelle Geschichte einer außerehelichen Affäre erzählt, doch unter der Aufwendung von Mitteln, die eine maximale Künstlichkeit verbunden mit emotionaler Distanz herstellen und den Zuschauer zum nüchternen Betrachter einer Versuchsanordnung werden lassen: Elegante Bilder, nicht erläuterte Handlungsmotive, fehlende Chraktertiefe, versteinerte Gesichter. All das bestimmt mit Vorsatz und, geht man nach den begeisterten Rezensionen, zum Zwecke der Abbildung bestimmter Zustände in bestimmten Kreisen. Allein es geht auch mir hier wie mit Antonioni: Ich schätze die Filme kunsthandwerklich (soll nicht abwertend klingen), aber ich liebe sie nicht. Eine Zweitsichtung wäre qualvoll.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 22 Mai 2013, 21:39:06
Fasst ziemlich gut meine allgemeinen Probleme mit der "Berliner Schule" zusammen. Kann man in Deutschland denn keine anspruchsvollen Filme machen, ohne, dass diese unterkühlt und spröde sein müssen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 22 Mai 2013, 22:38:01
Der hat mir auch (zu) wenig gegeben, Hochhäuslers "Falscher Bekenner" dagegen fand ich ganz großartig.

Ein Film, der aus diesen Kreisen gefallen könnte, ist übrigens http://www.ofdb.de/film/185049,Der-R%C3%A4uber (http://www.ofdb.de/film/185049,Der-R%C3%A4uber)  :icon_smile:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 23 Mai 2013, 09:23:52
Zitat von: psychopaul am 22 Mai 2013, 22:38:01
Ein Film, der aus diesen Kreisen gefallen könnte, ist übrigens http://www.ofdb.de/film/185049,Der-R%C3%A4uber (http://www.ofdb.de/film/185049,Der-R%C3%A4uber)  :icon_smile:

Da fand ich die typischen Stilmittel nicht so schlimm, da hat mich dann eher das dumme Drehbuch gestört. Ich zitiere mich mal selbst:

Zitat
Eine Suche im Wald ohne Hubschrauber, übertrieben dumme Polizisten, eine offensichtlich nicht existierende Autobahnpolizei, eine Fesselung an einen Stuhl bei der mit den Füßen begonnen wird, damit das Opfer die Arme frei hat um den Räuber anzustechen usw. wirken wie unbeholfene Versuche, die Handlung in die gewünschte Richtung zu bekommen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 23 Mai 2013, 16:13:38
Zitat von: Discostu am 22 Mai 2013, 21:39:06
Fasst ziemlich gut meine allgemeinen Probleme mit der "Berliner Schule" zusammen. Kann man in Deutschland denn keine anspruchsvollen Filme machen, ohne, dass diese unterkühlt und spröde sein müssen?

Oho, langsam, viele Filme der Berliner Schule, ob nun mit Genre-Einschlag (Der Räuber, Im Schatten) oder Beziehungskiste (Alle anderen, die Petzold-Filme), finde ich großartig in dem, was sie versuchen, und in dem, was ihnen oft gelingt: Der elenden narrativen Routine ein Schnippchen zu schlagen und Räume für Stimmungen und Erzählzeit zu eröffnen. Ich finde, wir können sogar stolz darauf sein, daß bei uns ein kritisch relevanter, wiedererkennbarer Stil geprägt wird  :icon_razz: Daß manche der Filme (für mich) nicht funktionieren, ist zwar schade, aber ganz normal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 24 Mai 2013, 00:14:16
God Bless America

Die bitter-böse Grundidee (tödlich-radikale Abrechnung mit all dem, was heutzutage im Argen liegt - allen voran der mediale Müll für die Massen) ist wirklich vielversprechend. Nur leider fehlt bei all dem Gore und der Grausamkeit die satirische Tiefe, die inhaltiche Substanz. So bleibt schließlich nur ein oberflächliches Ergötzen an der Brachialität, Befriedigung niederer Instinkte - was auch kurzweilig sein kann. 6/10

Resident Evil: Afterlife

Genau so eine Grütze wie Teil 2 und 3. Also bitte, wenn man sich mittlerweile in eine abstruse Trash-Geschichte jenseits von Gut und Böse verfahren hat, sollte man erst gar nicht probieren, so etwas wie Atmosphäre oder Stimmung aufzubauen - das ist schlicht verschwendete Zeit. Annehmbare, aber quantitativ arg mangelnde Action, Figuren mit großem Gähn-Alarm und Drehbuch-Kniffe zum Niederknien (du wirst uns zu stark mit deinen Superkräften, schwups weg damit). Dann doch lieber so etwas wie Teil 5, welcher einfach dazu steht, bombastischer Blödsinn zu sein und gar nichts anderes vorgaukeln will. 2/10

Immer Drama um Tamara

Scheinbar liegt mir diese besondere Art von britischer Humor nicht. In der ersten Stunde passiert so gut wie gar nichts, was irgendwie mein Interesse wecken könnte, und auch später bleibt der Spannungsbogen arg auf Sparflamme. Vereinzelte spritzige Sprüche und absurde Ideen bringen immerhin noch 3/10.

Sterben für Anfänger


Noch so ein Fall wie beim voherigen Film, wenn auch nicht ganz so schlimm. Flachwitze wie im Drogenrausch über Beerdigungen flitzende Leute sind nicht unbedingt das, was ich mir von böser, britischer Komik erwarte. Immerhin gibt's noch ein paar weitaus bessere Pointen und Handlungsstränge (
Spoiler: zeige
z.B. der Erpresser
), weshalb 5/10 drin sind.

Walhalla Rising

Triste Trostlosigkeit, kaum ein gesprochenes Wort, kaum vordergründig wahrnehmbare Musik. Eine raue Ruhe, die immer mal wieder von herben Splatter-Einlagen durchbrochen wird - harter Tobak! Kein Film für jedermann, und wahrscheinlich auch kein Film für mich. Das Werk wirkt durchaus stimmungsvoll und künstlerisch wertvoll, weckt in mir jedoch keinesfalls das Bedürfnis, es ein weiteres mal zu sehen. Ein sperriger Streifen - atmosphärisch, aber auch anstrengend. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 Mai 2013, 01:58:05
Zitat von: Teppi am 24 Mai 2013, 00:14:16
Walhalla Rising

Triste Trostlosigkeit, kaum ein gesprochenes Wort, kaum vordergründig wahrnehmbare Musik. Eine raue Ruhe, die immer mal wieder von herben Splatter-Einlagen durchbrochen wird - harter Tobak! Kein Film für jedermann, und wahrscheinlich auch kein Film für mich. Das Werk wirkt durchaus stimmungsvoll und künstlerisch wertvoll, weckt in mir jedoch keinesfalls das Bedürfnis, es ein weiteres mal zu sehen. Ein sperriger Streifen - atmosphärisch, aber auch anstrengend. 5/10

Eigentlich hast Du ja die entsprechenden Punkte bereits aufgezählt. Witzigerweise sind es genau die Kritikpunkte, die Du aufzählst, die für mich den Film eigentlich sehenswert gemacht haben. Er ist wortkarg, er ist sperrig, aber Film darf ja auch mal eine Aufgabe sein, die man lösen soll. Ansonsten gibt es ja Resident Evil: Afterlife.
Aber ja, er ist anstrengend! Ich habe ihn mittlerweile zwei Mal gesehen und finde nicht, dass Musik fehlt. Andere Filme haben dafür halt nicht diese Atmosphäre, aber dafür viel Musik

Aber egal, viele, für die der Film nichts war, würden gleich die schlechteste Bewertung geben. Von daher sind 5/10 und ein Verweis darauf, dass der Film eben nichts für Dich ist, noch sehr nett. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 25 Mai 2013, 00:08:47
Zitat von: Mr. Blonde am 24 Mai 2013, 01:58:05
Aber egal, viele, für die der Film nichts war, würden gleich die schlechteste Bewertung geben. Von daher sind 5/10 und ein Verweis darauf, dass der Film eben nichts für Dich ist, noch sehr nett. ;)

Ja, bei solchen Werken wird dann ja gern von "love it or hate it" gesprochen - ist natürlich Nonsens, man kann den Film ja gleichzeitig stimmungsvoll und sperrig finden ;->

Die Fliege

Weiter ging's mit meiner Mission, ein paar ältere Werke von Cronenberg kennenzulernen. Nachdem mich "Scanners" ja nur bedingt begeistern konnte, sah es hier schon sehr viel besser aus. Die gruselige Geschichte nimmt sich genügend Zeit, um eine Bindung zu den Figuren zu ermöglichen, ist aber gleichzeitig flott genug erzählt. Schön auch, dass die anfangs präsentierten Charakterisierungen und Sympathien später gekippt werden.
Die Ekel-Effekte sehen echt grandios aus, hier kann man wirklich vom Cronenberg'schen Körper-Horror sprechen. Zusammen mit der voranschreitenden Deformation dreht sich auch die Spannungsschraube gekonnt fester. Meiner Meinung nach zurecht ein Klassiker, und nach "existenz" bisher mein zweitliebster Cronenberg. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 Mai 2013, 00:30:06
Zitat von: Teppi am 25 Mai 2013, 00:08:47
Die Fliege

[...]nach "existenz" bisher mein zweitliebster Cronenberg. 8/10
:icon_eek:

Ich weiß nicht, weshalb "eXistenZ" vielen Leuten so gut gefällt. Ein flüchtiger Bekannter von mir hält den auch für Cronenbergs besten Film... für mich ist das hingegen eine der wenigen Entgleisungen Cronenbergs (und sein schlechtester Spielfilm), der damit bloß eine oberflächliche Variation seines eigenen "Videodrome" gedreht hat - ohne der Thematik noch etwas Neues hinzuzügen: es ist bloß eine erschreckend konventionelle, weit weniger kreative Reduzierung des Stoffes auf modischen Computerspiel-Schnickschnack... noch dazu recht aufdringlich in der Aussage.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 25 Mai 2013, 00:45:47
Zitat von: PierrotLeFou am 25 Mai 2013, 00:30:06
:icon_eek:

Nun, abgesehen von den oben angesprochenen Filmen kenne ich bisher nur die Cronenbergs ab der Viggo Mortensen Phase. Inwiefern also "existenz" nur "Videodrome" kopiert / versimplifiziert, kann ich nicht sagen - die ziemlich flotte, surreale Geschichte um Fiktion / Realität trifft zumindest genau meinen Nerv. Vom inhaltlichen Aspekt mal abgesehen, spricht mich das Art-Design einfach sehr an - woran auch der "modische Computerspiel-Schnickschnack" nicht unschuldig ist ;->
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 25 Mai 2013, 02:02:55
Dredd (2012)
Ich bin positiv überrascht. Natürlich kann der Film nicht den Charme der 95er Version mit Sly auffangen, finde ich, aber dennoch ist es doch ein sehr gelungener Actionstreifen.  Natürlich erinnert der Film aufgrund seiner Handlung extrem an the raid. Genau das ist vielleicht auch der Kritikpunkt: gutes Popcorn-Kino – mehr allerdings auch nicht. 7/10

Iron Man 3 (2013)
Sehr unterhaltsamer Film! Ich mag total diese Mischung aus Action und trockenen Humor.
Spoiler: zeige
Da kämpft Tony Stark gegen den Final-Boss und alles denkt er wird nun gerettet, da aufeinmal aus dem Nichts seine Wunderwaffe zündet...aber blöderweise bleibt diese an einem kleinen Geländer hängen und geht deshalb kaputt  :icon_mrgreen:
Wie gesagt: ziemlich lustiger Actionkracher, der aufjedenfall besser ist als der zweite Teil und sich auch nicht vor dem ersten verstecken muss. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 25 Mai 2013, 13:15:03
Love & Dance (Israel 2006)
Coming-of-Age-Film über einen Jungen aus ärmlichen Verhältnissen, der zufällig in einen Tanzkurs kommt und sich dort in ein Mädchen verliebt. Der Film wird von Stereotypen und Klischees beherrscht und auch die Story verläuft nur auf ausgetretenen Pfaden. Die Schauspieler sind aber größtenteils ganz gut und die Aufnahmen sind teilweise auch als gelungen zu bezeichnen. Für Kinder bestimmt ein ganz netter Film, für mich aber ziemlich uninteressant. 5.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 26 Mai 2013, 23:50:17
The Wild Bunch (1969)
Und da hab ich noch gedacht, dass in Django Unchained ein bisschen zu viel Blut spritzt für das Western-Genre. Aber da wusste ich auch noch nicht, dass die Leone-Filme anscheinend eher zu den zahmeren Produktionen dieses Genres gehören. Die Schießerei direkt zu Beginn, bei der fast ausschließlich unschuldige Zivilisten in einem blutigen Kugelhagel sterben macht direkt klar, dass das hier kein Wohlfühl-Western wird. Pessimistisch und brutal ist diese Welt, in der es keine Helden gibt, sondern nur Verbrecher, von denen manche einfach nur etwas sympathischer sind als andere. Das Motiv der beiden ehemaligen Partner, die gezwungen sind, gegeneinander zu kämpfen hat mir gut gefallen und auch das Grundthema der alten Männer, die mit den aktuellen Entwicklungen nicht mehr mithalten konnten, fand ich stimmig. Und beim Ende hat mir dann wirklich der Mund offen gestanden. Dennoch fand ich vor allem im mittleren Drittel des Filmes einige Szenen etwas überflüssig und spannungshemmend, da hätte der Film insgesamt durchaus 20 Minuten kürzer sein können, ohne viel zu verlieren. Insgesamt dennoch einer der besten Western, die ich bisher gesehen habe. 8/10

PS: Für seine Entstehungszeit fand ich die Inszenierung nebenbei bemerkt überraschend modern. So viele schnelle Schnitte, Zooms, Reißschwenks und subjektive Kameraperspektiven sieht man ja doch eher selten in Filmen aus den 60ern.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 27 Mai 2013, 07:06:00
Dark Command (1940)
Ziemlich gelungener Western der waehrend des amerikanischen Buergerkrieges spielt mit einem ueberzeugenden John Wayne.
6/10 Punkten

Big Bad Wolf (2006)
Werwolf-Horror der wohl eher unfreiwillig ins Lustige abrutscht.
Kann man im Regal versauern lassen, lohnt sich wirklich nicht.
Inszenierung auf TV-Niveau, extrem blasse, fast schon nervige Darsteller, wirklich nicht mal die einmalige Sichtung wert.
2/10 Punkten

Bunnyman (2011)
Was fuer ein lustlos runtergeleierter und laecherlicher Rotz.
Ein Backwood-Slasher mit nem Killer der ein Rabbit-Kostuem anhat.
Seriously?
Schrott, 2/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 27 Mai 2013, 13:32:38
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)
Nachdem einige Freunde den Film damals in der Sneak hatten und ein vernichtendes Urteil zogen, habe ich den Film erstmal ruhen lassen. Leider, muss ich heute sagen, denn der Film hat mich super unterhalten. Besonders die Dialoge sind 1A, aber auch betreffend der Story und den Darstellern gibt es nichts zu meckern. Kleinen Abzug gibt es für das imO nicht ganz runde Finale, insgesamt aber empfehlenswert (8/10)

Der Hobbit - Teil 1 (2012)

Zu LotR-Zeiten hatte ich immer auf eine Verfilmung gehofft, da ich das Buch von allen Vier am kurzweiligsten fand. Gerade dieser Pluspunkt wurde mit der Ausdehnung auf drei Teile aber schon mal über Bord geschmissen. Insgesamt merkt man dem Film die Lückenfüller an und der unlustige Humor ist ebenfalls nervig. Das schmälert leider den Gesamteindruck, welcher vor allem durch die bombastische Optik natürlich trotzdem "befriedigend" bleibt.
Fazit: Sollte man gesehen haben, Zweitsichtung kann sich aber Zeit lassen (6/10)

Modus Anomali (2012)
Guter Horrorfilm für Zwischendurch, am Besten ohne Vorkenntnisse (Inhaltsangabe, Trailer etc) angucken (6/10)

God Bless America (2011)
Der Film lässt sich gut in drei 30Minuten-Teile aufteilen, und so veränderte sich auch meine Meinung über den Film: Starker Beginn, ordentliche Mitte, mäßiges Ende. Der Film verliert mit der Zeit leider seine wirklich interessanten Anfangsideen aus den Augen und rutsch eher in ein zweites Natural Born Killers ab... schade, trotzdem (6-7/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 27 Mai 2013, 17:32:27

Das Mädchen und der Kommissar (http://www.ofdb.de/film/22289,Das-M%C3%A4dchen-und-der-Kommissar)

Ich bin ja überhaupt kein Krimifreund, aber dann und wann ein pessimistischer Noir, vor allem wenn er schön fotografiert ist, geht schon. Letzteres hat man ja in den französischen Nacheiferern aus den 70ern nicht so: Meist unangenhem hell ausgeleuchtet, realistisch und ohne Glanz – aber die Grundstimmung haut auch hier wieder hin, wenn man sich auf das langsame Pacing einlassen kann. Piccoli gibt den verschlossenen Einzelgänger, Romy Schneider die Hure, die immer wunderschön ist und vor allem ihre Würde nie verliert: Beides Klischees, aber nicht klischeehaft gezeichnet. Natürlich ist die Annäherung zwischen beiden durch gegenseitigen Betrug nie wirklich möglich, die Katastrophe unausweichlich... Hat mir besser gefallen als so mancher Melville, der psychologisch doch immer recht oberflächlich bleibt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 27 Mai 2013, 17:36:39
Zitat von: lastboyscout am 27 Mai 2013, 07:06:00Big Bad Wolf (2006)
Werwolf-Horror der wohl eher unfreiwillig ins Lustige abrutscht.
Kann man im Regal versauern lassen, lohnt sich wirklich nicht.
Inszenierung auf TV-Niveau, extrem blasse, fast schon nervige Darsteller, wirklich nicht mal die einmalige Sichtung wert.
2/10 Punkten

Oben gab's noch 3/10 ;) Ich fand den Film überraschend unterhaltsam. Lustig ist er, aber auf keinen Fall unfreiwillig m. E.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 27 Mai 2013, 19:32:56
Zitat von: ratz am 27 Mai 2013, 17:32:27

Das Mädchen und der Kommissar (http://www.ofdb.de/film/22289,Das-M%C3%A4dchen-und-der-Kommissar)

Ich bin ja überhaupt kein Krimifreund, aber dann und wann ein pessimistischer Noir, vor allem wenn er schön fotografiert ist, geht schon. Letzteres hat man ja in den französischen Nacheiferern aus den 70ern nicht so: Meist unangenhem hell ausgeleuchtet, realistisch und ohne Glanz – aber die Grundstimmung haut auch hier wieder hin, wenn man sich auf das langsame Pacing einlassen kann. Piccoli gibt den verschlossenen Einzelgänger, Romy Schneider die Hure, die immer wunderschön ist und vor allem ihre Würde nie verliert: Beides Klischees, aber nicht klischeehaft gezeichnet. Natürlich ist die Annäherung zwischen beiden durch gegenseitigen Betrug nie wirklich möglich, die Katastrophe unausweichlich... Hat mir besser gefallen als so mancher Melville, der psychologisch doch immer recht oberflächlich bleibt.


Von Sautet hat mir bislang eigentlich jeder Film recht gut gefallen... Kennst Du "Vincent, Francois, Paul und die anderen" von ihm? Großartiger, sensibel gezeichneter Film mit toller Besetzung (Piccoli, Montand, Depardieu, Reggiani und die Audran), bei aller Melancholie recht entspannt...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 28 Mai 2013, 01:28:49

Ausgerechnet den habe ich neulich im TV ausgelassen  :icon_neutral: - aber beim Nachschlagen der Filmographie fällt mir ein, daß ich vor längerer Zeit mal Die Dinge des Lebens gesehen habe. Der hat ja genau dasselbe Hauptdarstellerpaar, allerdings kam er mir trotz (oder gerade wegen?) der merk-würdigen Rückblendenstruktur ein wenig dick aufgetragen vor. Die Handschrift ist aber ganz klar wiederzuerkennen... Na, ist auf jeden Fall vermerkt für die nächste Gelegenheit!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 Mai 2013, 01:55:40
Zitat von: ratz am 28 Mai 2013, 01:28:49

Ausgerechnet den habe ich neulich im TV ausgelassen  :icon_neutral:

Das ist besonders tragisch, weil es den - gleube ich - nicht als dt. oder engl. DVD gibt... ich habe bloß die französische DVD und bin froh, zusätzlich noch eine alte TV-Ausstrahlung auf VHS zu besitzen...

"Dinge des Lebens" gilt ja einigen als Sautets absolutes Meisterwerk, was ich persönlich auch ein bisschen anders sehe: ich ziehe "Vincent..." und "Eine einfache Geschichte" (der häufig als weibliches Gegenstück betrachtet wird) vor... (mir fehlt aber auch noch ein halbes Dutzend seiner Filme...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 28 Mai 2013, 05:06:35
Zitat von: Hedning am 27 Mai 2013, 17:36:39
Zitat von: lastboyscout am 27 Mai 2013, 07:06:00Big Bad Wolf (2006)
Werwolf-Horror der wohl eher unfreiwillig ins Lustige abrutscht.
Kann man im Regal versauern lassen, lohnt sich wirklich nicht.
Inszenierung auf TV-Niveau, extrem blasse, fast schon nervige Darsteller, wirklich nicht mal die einmalige Sichtung wert.
2/10 Punkten

Oben gab's noch 3/10 ;) Ich fand den Film überraschend unterhaltsam. Lustig ist er, aber auf keinen Fall unfreiwillig m. E.

Ups, naja, wenn man sich einen Werwolf-Horror nach dem anderen reinpfeift dann passiert das schonmal.  ;)
Zudem war da noch das Server-Update, hat wohl fuer etwas Verwirrung bei mir gesorgt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 28 Mai 2013, 10:19:48
Das Versprechen
Regisseur Sean Penn nutzt einen klassiche Thrillerplot um die Geschichte eines pensionierten Polizisten zu erzählen, der seine Vergangenheit nicht loslassen kann und mit seiner Zukunft nichts anzufangen weiss. Die Dämonen seines letzten Falls
verfolgen ihn und er ermittelt auf eigene Faust weiter. Den Mörder zu fassen, hat er bei seinem Seelenheil versprochen.
Jack Nicholson spielt angenehm zurückhaltend und passt perfekt in diese Rolle. Um ihn herum tummelt sich ein illustres Staraufgebot in Nebenrollen und kurzen Gastauftritten.
Der Film bleibt leider etwas zu sehr an der Oberfläche seiner Figuren und so wirken die charakterliche Entwicklungen gegen Ende zu überhastet. Dabei kann der finale Clou durch seine deprimierende Einfachheit die Grausamkeit des Schicksals noch mal gut transportieren.
7/10

To Live and Die in L.A.
Puh! Hier gibt es geballtes 80s Flair ab der ersten Minute auf die Augen und Ohren. Ein grausamer Synthiepop Song folgt auf den nächsten, die Credits springen den Zuschauer in extrem hässlicher Form und Farbe (pink,neongrün) an und es folgen die unvermeidbar unansehnlichen Frisuren und Klamotten.
Nach dem großartigen 70er-Friedkin "The French Connection" muss man sich in diesen 85er-Copstreifen erstmal hineinarbeiten, was vorallem in der ersten Stunde nicht jedem leicht fallen dürfte. Die Handlung bietet zwar einige Verwicklungen und vorallem einen ausdrucksstarken Bösewicht (ein sehr junger Willem Dafoe), bleibt aber sehr konventionell. Erst als unser beiden Polizei-Buddys selbst die Grenzen des Gesetzes verschieben und auf eigene Faust ihr Ding durchziehen macht "To Live and Die.." richtig Spass. Das letzte Drittel ist wirklich sehr gelungen und zieht die Protagonisten in einen Abwärtsstrudel aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint. Eine geniale Verfolgungsjagd bereitet den Showdown vor, der mit einer richtig bösen Überraschung aufwartet.
Zwiespältige 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Mai 2013, 10:26:02
Zitat von: mr. pink am 28 Mai 2013, 10:19:48To Live and Die in L.A.
Puh! Hier gibt es geballtes 80s Flair ab der ersten Minute auf die Augen und Ohren. Ein grausamer Synthiepop Song folgt auf den nächsten, die Credits springen den Zuschauer in extrem hässlicher Form und Farbe (pink,neongrün) an und es folgen die unvermeidbar unansehnlichen Frisuren und Klamotten.
Nach dem großartigen 70er-Friedkin "The French Connection" muss man sich in diesen 85er-Copstreifen erstmal hineinarbeiten, was vorallem in der ersten Stunde nicht jedem leicht fallen dürfte. Die Handlung bietet zwar einige Verwicklungen und vorallem einen ausdrucksstarken Bösewicht (ein sehr junger Willem Dafoe), bleibt aber sehr konventionell. Erst als unser beiden Polizei-Buddys selbst die Grenzen des Gesetzes verschieben und auf eigene Faust ihr Ding durchziehen macht "To Live and Die.." richtig Spass. Das letzte Drittel ist wirklich sehr gelungen und zieht die Protagonisten in einen Abwärtsstrudel aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint. Eine geniale Verfolgungsjagd bereitet den Showdown vor, der mit einer richtig bösen Überraschung aufwartet.
Zwiespältige 7/10

Dass dich gerade hier die Credits stören, verwundert mich angesichts der Tatsache, dass du bei Drive in der Hinsicht nicht zu kritteln hattest. :icon_mrgreen: Ansonsten ist der Film mit seinem Stil (Musik, Credits etc.) natürlich streitbar. Den Soundtrack könnte ich beispielsweise in Endlosschleife hören. Dazu kommt, dass sich der Film sehr gut als William-Petersen-Double-Feature mit Manhunter macht, da gibt's dann die granz große Portion Schauspielkunst bei ähnlichen stilistischen Umgebungen. Für mich ist 'To Live and Die in L.A.' ein ganz starker Film. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 28 Mai 2013, 10:56:28
ZitatDass dich gerade hier die Credits stören, verwundert mich angesichts der Tatsache, dass du bei Drive in der Hinsicht nicht zu kritteln hattest. icon_mrgreen

Bei "Drive" war das natürlich eine verklärte Hommage, die aber ganz klar gegenwärtige Sehgewohnheiten bediente.
(Aber insgesamt, ja, erwischt)  ;)

Beim Soundtrack bleib ich aber dabei. Das war damals schon keine gute Musik und verursacht heutzutage Ohrenbluten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 28 Mai 2013, 11:04:26
Zitat von: mr. pink am 28 Mai 2013, 10:56:28Beim Soundtrack bleib ich aber dabei. Das war damals schon keine gute Musik und verursacht heutzutage Ohrenbluten.
Ich konnte bei mir noch keinerlei gesundheitliche Probleme erkennen. :D

Wang Chung - Dance Hall Days (http://www.youtube.com/watch?v=n1TNLU-ydLA#ws)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 28 Mai 2013, 12:11:01
@MMeXX:

Ekelhaft.

Im Film störte mich aber eher, dass zu Beginn fast jede Szene mit einem neuen Song dieser Art zugekleistert wurde. Geschmackssache.
Der "Drive" Soundtrack ist übrigens der Hammer  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 28 Mai 2013, 15:15:15
Mr. Pink wird offiziell aus dem Juwelenraub ausgeschlossen, da er gute Musik nicht erkennt, wenn er sie hört.  :icon_razz:

Witzigerweise hatte ich vorgestern "To Live and Die in LA" mal wieder angefangen, war mal wieder vom Look und der Mucke begeistert und mal wieder kam was dazwischen, sodass ich den Film nach 15 Minuten abbrechen musste.  :anime:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 28 Mai 2013, 15:44:49
ZitatMr. Pink wird offiziell aus dem Juwelenraub ausgeschlossen, da er gute Musik nicht erkennt, wenn er sie hört.

Mit euch Pfeifen geht der sowieso schief  :icon_twisted:

Und nein, in diesem Fall kann ich leider wirklich keine gute Musik erkennen.

Und jetzt Schluss  :pfeif:

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 28 Mai 2013, 19:58:07
Apropos Musik...  ;)


Natürlich ist ,,Katy Perry: Part of Me" (2012) im Grunde nichts weiter als ein 85-minütiges ,,Infomercial"-Entertainment-Produkt, in dessen Fokus einer der erfolgreichsten Pop-Stars der Gegenwart ,,ins rechte Licht gerückt" wird – und dennoch wartet diese hochwertig (wenn auch konventionell) produzierte Kombination aus Interviews, älteren Film- und Fotoaufnahmen, ,,Behind-the-Scenes"-Bildmaterial sowie diversen ,,beschwingten" Konzert-Sequenzen (ihrer massiven 2011er Welttournee) mit genügend interessanten Einblicken und ansprechend präsentierten Momenten auf, um auch solche Zuschauer passabel unterhalten zu können, die ,,per se" nicht ohnehin schon ihrer (jungen, loyalen, riesigen) ,,Fanbase" angehören...

Für mich etwa war es keineswegs uninformativ, u.a. von ihrem Aufwachsen in einer streng christlichen Familie zu erfahren – ebenso wie von ihrer ,,Selbstfindungsphase" in L.A. und ihrem mehrjährigen ,,beschwerlichen Weg" (z.B. entgegen diverser ,,Stil- und Image-Wünsche" bestimmter Vertreter der Musik-Industrie) bis hin zur Veröffentlichung ihrer Mega-Single ,,I kissed a Girl" in 2008. Seither hat sie ja bekanntermaßen Branchen-Geschichte geschrieben – einschließlich des Gelingens, die erste Frau mit fünf ,,Nr.1"-Hits aus einem einzigen Album zu sein. Generell fügt sich das Gezeigte zu einem relativ glaubhaften Bild zusammen, dass sie im Zuge ihrer Musik sowie bei ihren ,,verspielten" Auftritten tatsächlich ,,die eigene Persönlichkeit" (authentisch) ,,nach außen trägt"...

Der Kontrast zwischen ihren bunten, nahezu ,,Cartoon-haften" Shows und den mannigfachen Strapazen dahinter (Aufwand und Belastungen) werden anschaulich herausgestellt – worüber hinaus es ja noch die ,,Geschichte" mit Russell Brand gibt: Von schönen Momenten zwischen all dem Trubel, über ihre Mühen, die Beziehung ,,am Laufen zu halten", obgleich sich der Partner des Öfteren gerade auf der anderen Seite des Erdballs befindet, bis hin zum schmerzhaften (finalen) Scheitern der Ehe. Durchaus bewegend, letztere Szenen – und zugleich im Einklang mit dem ,,verhältnismäßig offenen Einblick" in die betreffende Phase ihres Lebens und ihrer Karriere. Im Ganzen wird zudem klar deutlich, dass ihr ihre Fans wahrlich am Herzen liegen...

Fazit:  Zwar dringt ,,Katy Perry: Part of Me" im Rahmen der ,,Doku-Anteile" nicht unbedingt weit in die ,,Tiefe" bestimmter Aspekte hinein, kommt dafür aber als ein angenehm kurzweiliges ,,Unterhaltungswerk" daher – komplett mit verschiedenen ,,catchy Tunes", schicken Konzert-Aufnahmen und einer ebenso sympathischen wie fleißig-talentierten Künstlerin im uneingeschränkten Mittelpunkt der Betrachtung...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 28 Mai 2013, 21:01:21
Shoot 'Em Up

Hier wird nicht lange gefackelt, nach wenigen Sekunden fliegen die ersten Kugeln durch die Luft - und zwar auf so abgedrehte und amüsante Art, dass es einfach ein Fest ist! Unterlegt von einem richtig fetzigen Rocksoundtrack kommt Clive Owen kaum mal zum Durchatmen, eine Action-Szene jagt die nächste - nach knackig-kurzen 80 Minuten ist der Spaß auch schon vorbei, kluge Entscheidung. Zusammen mit dem dreckigen Look, den coolen Onelinern (die Karotten, yeah!) und einer sogar annehmbaren Story, welche das turbulente Treiben wenig bis gar nicht ausbremst, ergibt das ein Action-Fest allererster Güte. 9/10

Der blutige Pfad Gottes

Ach, was fand ich diesen Film als Jugendlicher fantastisch! Mittlerweile habe ich ihn leider zu oft gesehen, oder bin einfach etwas 'rausgewachsen' (hehe, die "Shoot 'Em Up" Wertung lässt daran zweifeln ;->) aus der Sache. Was ich früher noch 'platt, aber ober-cool' fand, mutet heute teilweise 'platt, und pseudo-cool' (im Sinne von zu sehr auf Coolness und Kult getrimmt an) für mich an. Und auch wenn die Inszenierung ingesamt ziemlich schick ist und manch einen ganz großen Moment hat (das erste Aufeinandertreffen mit dem Duce), stört mich doch der stümperhafte Schnitt (das wird ja nicht gewollt gewesen sein, oder?) von mal zu mal mehr. Wer jedoch nach wie vor einfach lässig daherkommt: Willem Dafoe! Einfach eine Freude, der exzentrischen Darbietung zuzuschauen. Alles in allem ein spaßiger Streifen, der mit dem Alter aber nicht besser wird - mit Nostalgie-Faktor macht's 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 29 Mai 2013, 17:05:41

Leviathan (http://www.ofdb.de/film/233802,Leviathan) (2012)

Ich weiß ja nicht, wie imdb-Inhaltsangaben sonst so sind, aber die hier liegt ungefähr 4 Kilometer neben dem Ziel: "A documentary shot in the North Atlantic and focused on the commercial fishing industry"  :viney:
Der Film ist zwar eine Doku, insofern keine Schauspieler mitmachen, aber im Prinzip ist er ein Gesamtkunstwerk aus entfesselter Kamera (die Bezeichnung läßt nur erahnen, was da tatsächlich zu sehen ist) und ausgetüfteltem Sounddesign bzw. Geräusch-Musik. Off-Kommentar, Talking Heads, Zwischentitel, klar formuliertes Sendungsbewußtsein oder sonstige gewohnte Doku-Staffage ist völlig abwesend, Orientierung im Raum oder Interpretationsarbeit liegen komplett beim Betrachter (etliche Diskurse von Umweltzerstörung über Arbeitsdarstellung/verherrlichung/anklage bis zur Grenze filmischer Mittel bieten sich an, auch die Titelmetapher läßt sich trefflich ausschlachten). Wer den Anblick geschundener Kreaturen (Tier und Mensch) im rohen, unbarmherzigen Überlebenskampf ertragen kann und sehen will, was er noch nie gesehen hat, sollte diesen Film nicht verpassen! Homepage: http://www.arretetoncinema.org/leviathan/index.html (http://www.arretetoncinema.org/leviathan/index.html)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 29 Mai 2013, 19:30:17
Il Divo - Der Göttliche (http://www.ofdb.de/film/168414,Divo---Der-G%C3%B6ttliche-Il)

Das Ende der Karriere des legendären und umstrittenen italienischen Politikers Giulio Andreotti wird hier in prächtigen Bildern, die die von Toni Servillo formvollendet porträtierte Gestalt Andreottis ins Zwielicht tauchen, dargestellt. Den Kontrast zum vordergründigen Geschehen bilden die brutalen Morde, die die italienische Politiklandschaft während des Wirkens Andreottis erschütterten und deren Darstellung hier und da stilistisch auf den italienischen Gangster- und Polizeifilm der 70er verweist. Sehr sehenswertes Porträt, das den Politiker weniger offen anklagt als ein großes Fragezeichen zu setzen, mit dem der Zuschauer dann klarkommen muss. Aber vielleicht ist das die beste Lösung. Mit Kenntnissen der italienischen Geschichte des 20. Jh.s, die mir leider weithin abgehen, sicher noch mehr zu genießen. Andreotti selbst war von dem Film natürlich alles andere als begeistert. Regie: Paolo Sorrentino.
8/10

Die Fülle an Personen und kurz angerissenen Ereignissen inkl. Namenseinblendungen hat mich an die Filmreihe "Battles without Honor and Humanity" von Kinji Fukasaku erinnert. Ich fühlte mich beeindruckt, aber merken konnte ich mir das alles nicht ...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 29 Mai 2013, 23:05:24
Zitat von: Teppi am 28 Mai 2013, 21:01:21
Der blutige Pfad Gottes

Ach, was fand ich diesen Film als Jugendlicher fantastisch! Mittlerweile habe ich ihn leider zu oft gesehen, oder bin einfach etwas 'rausgewachsen' (hehe, die "Shoot 'Em Up" Wertung lässt daran zweifeln ;->) aus der Sache. Was ich früher noch 'platt, aber ober-cool' fand, mutet heute teilweise 'platt, und pseudo-cool' (im Sinne von zu sehr auf Coolness und Kult getrimmt an) für mich an. Und auch wenn die Inszenierung ingesamt ziemlich schick ist und manch einen ganz großen Moment hat (das erste Aufeinandertreffen mit dem Duce), stört mich doch der stümperhafte Schnitt (das wird ja nicht gewollt gewesen sein, oder?) von mal zu mal mehr. Wer jedoch nach wie vor einfach lässig daherkommt: Willem Dafoe! Einfach eine Freude, der exzentrischen Darbietung zuzuschauen. Alles in allem ein spaßiger Streifen, der mit dem Alter aber nicht besser wird - mit Nostalgie-Faktor macht's 7/10.

Gestern das erste mal beide Teile gesehen.

Teil 1: Irgendwie kann ich mich mit den beiden Hauptfiguren nicht anfreunden. Zu neutral. Dafür hat der Dritte im Bunde immer paar Gags auf Lager. Auch die Action ist zu öde, ständig Zeitlupe nervt irgendwann, außerdem fehlt der Showdown. Reißen kann den Film nur Willem Dafoe, der rockt die Scheiße weg. :dodo: 7/10

Teil 2 ist dann eher so eine Mischung zwischen Fortsetzung und Remake, wobei die Gags noch weniger sitzen und die Special-Agent-Tusse nervt. Und wieder nur Zeitlupen-Action... gähn. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 29 Mai 2013, 23:12:23
Zitat von: ratz am 29 Mai 2013, 17:05:41

Leviathan (http://www.ofdb.de/film/233802,Leviathan) (2012)

Ich weiß ja nicht, wie imdb-Inhaltsangaben sonst so sind, aber die hier liegt ungefähr 4 Kilometer neben dem Ziel: "A documentary shot in the North Atlantic and focused on the commercial fishing industry"  :viney:
Der Film ist zwar eine Doku, insofern keine Schauspieler mitmachen, aber im Prinzip ist er ein Gesamtkunstwerk aus entfesselter Kamera (die Bezeichnung läßt nur erahnen, was da tatsächlich zu sehen ist) und ausgetüfteltem Sounddesign bzw. Geräusch-Musik. Off-Kommentar, Talking Heads, Zwischentitel, klar formuliertes Sendungsbewußtsein oder sonstige gewohnte Doku-Staffage ist völlig abwesend, Orientierung im Raum oder Interpretationsarbeit liegen komplett beim Betrachter (etliche Diskurse von Umweltzerstörung über Arbeitsdarstellung/verherrlichung/anklage bis zur Grenze filmischer Mittel bieten sich an, auch die Titelmetapher läßt sich trefflich ausschlachten). Wer den Anblick geschundener Kreaturen (Tier und Mensch) im rohen, unbarmherzigen Überlebenskampf ertragen kann und sehen will, was er noch nie gesehen hat, sollte diesen Film nicht verpassen! Homepage: http://www.arretetoncinema.org/leviathan/index.html (http://www.arretetoncinema.org/leviathan/index.html)

Ganz fettes AMEN.

Film des Jahres, ohne wenn und aber.
Muß man im Kino erleben; wer die Chance hat, gehe rein.  :respekt:


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 30 Mai 2013, 00:28:37
Zitat von: Hedning am 29 Mai 2013, 19:30:17

Il Divo - Der Göttliche (http://www.ofdb.de/film/168414,Divo---Der-G%C3%B6ttliche-Il)


Hm, als ich den vor einiger Zeit sah, haben mich zwei Dinge, oder eigentlich drei massiv gestört: Daß ich mangels ital. Geschichtskenntnis überhaupt nicht durchgesehen habe  (:icon_mrgreen:)*, und daß mir die stilistischen Sperenzchen etwas zu selbstverliebt daherkamen. Schließlich, aber das siehst Du ja anders, schimmert mir dann doch etwas zu viel Faszination für die abscheuliche Hauptfigur durch. Aber ich bin bereit, die Schuld bei mir zu suchen, einfach weil ich bezüglich des Sujets keine Ahnung habe.


*Über italienische Politik weiß ich nur so viel, daß sie eine Grube voller Scheiße ist, auf der man den Deckel am besten draufläßt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 31 Mai 2013, 18:09:15
Viel mehr habe ich aber sicherlich auch nicht durchgeblickt.

Etwas muss man der italienischen Politik aber lassen: Sie bietet einiges an Filmpotenzial ...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 Juni 2013, 07:39:44
Arbeitskollege empfiehlt mir nen Film, noch nie von gehoert, mal ausgeliehen.
Und siehe da, einer der lustigsten Filme die ich je sah.
Es handelt sich hierbei um den hier:
Big Trouble (2002)
Rene Russo, Tim Allen, Dennis Farina, Stanley Tucci, Ben Foster, Patrick Warburton, Tom Sizemore, Johnne Knoxville, Omar Epps, Jason Lee etc. etc.
Hier gibt es eine unglaublich hohe Gagdichte, so gut wie jeder zuendet, schauspielerisch ueber jeden Zweifel erhaben, Story weiss zu gefallen, einfach nur geil.
Ich habe Traenen gelacht, unbedingte Kaufempfehlung.
8.5/10 Punkten

Fright (1956)
Leidlich spannender, ziemlich zahmer und zugleich vorhersehbarer Thriller den man sich mal zwischendurch ansehen kann.
Gebe so 5/10 Punkten.

Woman Undone (1996, TV)
Halbwegs anstaendiger fuers amerikanische Fernsehen gedrehter Thriller der dank Sam Elliott und Randy Quaid durchaus aufgewertet wird.
Eine Frau wird beschuldigt ihren Ehemann umgebracht zu haben.
Hierbei wird zwischen der Vergangenheit (wie sie die Geschichte erzaehlt) und der Gegenwart (Gerichtsverhandlung) hin- und hergewechselt.
Ganz okay fuer nen TV-Film.
5/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 1 Juni 2013, 11:15:16
Zu "Il divo" hatte ich damals auch ähnliche Eindrücke.

Etwas greifbarer und auch ziemlich gut fand ich auch "Il caimano" von Nanni Moretti.  :icon_smile:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 1 Juni 2013, 16:28:24
Zitat von: lastboyscout am  1 Juni 2013, 07:39:44
Arbeitskollege empfiehlt mir nen Film, noch nie von gehoert, mal ausgeliehen.
Und siehe da, einer der lustigsten Filme die ich je sah.
Es handelt sich hierbei um den hier:
Big Trouble (2002)
Rene Russo, Tim Allen, Dennis Farina, Stanley Tucci, Ben Foster, Patrick Warburton, Tom Sizemore, Johnne Knoxville, Omar Epps, Jason Lee etc. etc.
Hier gibt es eine unglaublich hohe Gagdichte, so gut wie jeder zuendet, schauspielerisch ueber jeden Zweifel erhaben, Story weiss zu gefallen, einfach nur geil.
Ich habe Traenen gelacht, unbedingte Kaufempfehlung.
8.5/10 Punkten

Den hatte ich auch mal zufällig im TV gesehen, der ist wirklich sau lustig und gut. (Und 1. Filmrolle für Sofía Vergara, da fallen einem die Augen aus.) http://www.ofdb.de/film/16963,Jede-Menge-%C3%84rger (http://www.ofdb.de/film/16963,Jede-Menge-%C3%84rger)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 3 Juni 2013, 04:36:49
Total Recall
Etwas angestaubt und trashig, aber absoluter Kult! :icon_cool:

Total Recall Remake (Extended)
Was für ein Langweiler! Optisch ganz nett, auch wenn die Zukunft größtenteils durch ganz viele bunte blinkende Lichter und Animationen dargestellt wird. Aber sah wenigstens real aus. Ansonsten ein Jump 'n' Run ohne jeglichen Tiefgang, nach 3 Verfolgungsjagten in einer Stunde schaltete mein Hirn auf Durchzug. Dialoge nur als Wortfetzen, außer die elend lange und dämliche Szene, als der Schwarze Quaid einreden wollte, noch bei Rekall zu sein. Wo wir bei den Darstellern wären: Fehlbesetzt bis in die kleinste Rolle. Farrell kann zwar springen wie ein Flummi, muss aber ständig gerettet werden, Biel blass wie immer, Beckinsale im Selene-Modus auf Crack (so eine schlechte darstellerische Leistung habe ich schon lange nicht mehr gesehen :viney:), Cranston als Cohaagen lächerlich, Nighy in 2 Minuten verheizt. In Sachen Gewalt durfte man sich nur an Robotern austoben, Humor gab es keinen. Gnadenpunte für die größtenteils gute Optik und die Anspielungen ans Original.
Ach ja: Größter :viney: waren die "Handtelefone". Das sah mal voll Scheiße und lächerlich aus. Aber noch 10 Jahre und die gibts wirklich.
3/10 Brüsten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 3 Juni 2013, 05:40:03
Zitat von: cyborg_2029 am  3 Juni 2013, 04:36:49
3/10 Brüsten.

Theoretisch also die volle Punktzahl?  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 3 Juni 2013, 19:36:12
Brüste bringen immer volle Punktzahl, aber wir wollen ja objektiv bleiben, das Gf ist schließlich was für Profis. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 3 Juni 2013, 19:48:47
I, Anna (http://www.ofdb.de/film/222605,I-Anna) (Barnaby Southcombe)

Charlotte Rampling (Mutter des Regisseurs) und Gabriel Byrne, zwei meiner Lieblingsschauspieler, haben mich in den Film gelockt. Aber aus dieser Mordgeschichte hätte man schon mehr machen können. Spannung kommt nur begrenzt auf, da der Film keinen großen Hehl aus dem wahren Geschehen macht. Die psychologische Durchleuchtung der Figuren kam mir auch etwas halbherzig vor und am Ende wird ein aus meiner Sicht recht bemühter Twist ... bemüht, der anscheinend eine Art Erklärung für den Mord abliefern soll, was sich mir aber nicht erschlossen hat. Hauptsächlich wegen der guten Besetzung sage ich aber mal 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 4 Juni 2013, 22:02:54
96 Hours 2/Taken 2
An und für sich ein mittelmäßiges B-Movie mit versuchter Charaktertiefe und Action, welche weder besonders schlecht, noch besonders spektakulär geraten ist. Neeson wirkt müde und die zahlreichen Erschiesungen wirken nicht so eiskalt wie noch im ersten Teil. Somit wäre eine 6/10 locker drin. Was dem Film aber das Genick bricht, sind die zahlreichen :viney:-Momente, an welchen das Drehbuch schuld ist. Immer gleiche Sätze wie
Spoiler: zeige
"Ich komme wieder"
oder
Spoiler: zeige
"Fahr schneller"
nerven mit der Zeit, dazu kommen Ideen, wie
Spoiler: zeige
munteres Granatenwerfen in der Innenstadt, einfach mal durch die Soldatensperre in die Botschaft brechen und das Versteck mittels Vogelzwitschern finden
. Nichts gegen Logiklöcher in Actionfilmen, aber das wirkt schon unfreiwillig komisch.
Gerade noch 4/10 Punkten im B-Movie-Bereich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 4 Juni 2013, 23:01:52

Zwei TV-Sichtungen deutscher Komödien mit Romantik-Anteil und einem im Zentrum stehenden Post-Teen-Helden (OK, auch keine bessere Wortschöpfung als Twentysomething):

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe (http://www.ofdb.de/film/152670,Robert-Zimmermann-wundert-sich-%C3%BCber-die-Liebe) – Es ist ja legitim, daß Haußmann/Regener/Buck ihre 80er-Jugend noch mal heraufbeschwören wollen, heißt aber noch lange nicht, daß ein guter Film draus wird. Nach 20 Minuten war klar, daß einfach nichts stimmt: Der Retro-Look inkl. grobkörnig-bräunlicher Farbpalette und popkultureller Referenzen, die holprigen Dialoge, knallchargierende Schauspieler (evtl. nicht deren Schuld), fehlplatzierter Schnitte und schließlich nervender, überpointierender Element of Crime-Songs. Der Film ist längst nicht so lustig, wie er sein möchte, und versagt am schlimmsten in dem Moment, wo Tragik angepeilt wird (
Spoiler: zeige
die Fehlgeburt
).Eine ärgerliche Zeitverschwendung mit vielleicht zwei gerade so gelungenen Gags. Hinfort damit.

13 Semester (http://www.ofdb.de/film/163811,13-Semester) – Schon besser: Ohne krampfhaft originell oder tiefgründig oder realistisch sein zu wollen, gibt es einen flockigen, oft angenehm trockenhumorigen Bilderbogen über das Studentenleben mit seinen Vorzügen und Problemchen. Der Jedermann im Zentrum ist leer genug, daß jeder, der mal studiert hat, sich hineinprojizieren und sich, seine Kommilitonen (klasse besetzt z.B. mit Robert Gwisdek oder Alexander Fehling) und das gewisse Studi-Lebensgefühl wiedererkennen kann. Eine kleiner Hinkucker ist ohne Frage Claudia Eisinger, die glatt als reinkarnierte Heike Makatsch (ich weiß, die lebt noch :icon_mrgreen:) durchgehen kann. Gern mehr davon.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 4 Juni 2013, 23:12:26
@ratz:

Ich finde die EoC-Songs funktionieren ohne den Film viel besser. Aber auch dahingehend wirken sie etwas "sinnlos", da sie den Geruch einer krampfhaften Auftragsarbeit versprühen, in denen irgendwie die Themen des Films eingearbeitet werden mussten. So wirkt auch der ganze Film, also komisch zusammengemischt. Retro trift auf modernen Technikkram, EoC auf Bob Dylan usw. Trotzdem empfand ich ihn damals als sehr charmant und hatte meine Freude damit. "Death Kills" höre ich immer mal wieder und finde den Song stark. Schade, dass Dir keiner abgegangen ist.  :icon_razz:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 4 Juni 2013, 23:33:15
Zitat von: Mr. Blonde am  4 Juni 2013, 23:12:26

den Geruch einer krampfhaften Auftragsarbeit


hat für mich der ganze Film, man sieht quasi die Nähte des Machwerks. Ich seh die drei alten Säcke quasi vor mir mit ihren Dreitagebärten und fettigen Haaren, wie sie sagen, Scheiße, Herr Lehmann haben wir schon gemacht, jetzt holen wir das Ganze ins Heute und erweisen noch schön einem Film unserer Jugend (
Spoiler: zeige
The Graduate
) die Referenz, aber wie 80er soll es sich trotzdem anfühlen... und so eine Flickschusterei ist dann auch rausgekommen (keine Ahnung, wie die Buchvorlage aussieht, vllt. ist die schuld). Und EoC war noch nie mein Ding  :nono:
Aber ich habe ja 13 Semester zum Troste  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 5 Juni 2013, 11:09:45
Bright Star (2009)
Gut gemachte Historien-Romanze mit tollen Schauspielern und tollen Bildern, deren Geschichte aber doch etwas zu dünne ist, um die zwei Stunden zur völligen Zufriedenheit zu füllen. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 5 Juni 2013, 11:26:31
Zitat von: ratz am  4 Juni 2013, 23:01:5213 Semester (http://www.ofdb.de/film/163811,13-Semester) – Schon besser: Ohne krampfhaft originell oder tiefgründig oder realistisch sein zu wollen, gibt es einen flockigen, oft angenehm trockenhumorigen Bilderbogen über das Studentenleben mit seinen Vorzügen und Problemchen. Der Jedermann im Zentrum ist leer genug, daß jeder, der mal studiert hat, sich hineinprojizieren und sich, seine Kommilitonen (klasse besetzt z.B. mit Robert Gwisdek oder Alexander Fehling) und das gewisse Studi-Lebensgefühl wiedererkennen kann. Eine kleiner Hinkucker ist ohne Frage Claudia Eisinger, die glatt als reinkarnierte Heike Makatsch (ich weiß, die lebt noch :icon_mrgreen:) durchgehen kann. Gern mehr davon.
Ich finde, du triffst es genau auf den Punkt. Mag sein, dass es deutsche Komödien dieser Art wie Sand am Meer gibt, aber hier hat man zur Abwechslung mal genau den richtigen Ton getroffen. Locker flockig und ohne Verpflichtungen an Tiefgang und schnöder, draufgeklatschter "Message". Über Realismus muss man sich da auch nicht den Kopf zerbrechen. Wer das Studenten- und vor allem WG-Leben kennt, weiß, dass vielleicht nicht alles, aber vieles möglich ist.  :icon_mrgreen: Max Riemelt halte ich übrigens für einen der momentan interessantesten deutschen Darsteller.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 6 Juni 2013, 00:58:23
Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Erstsichtung)

Ein wunderbar witzige Satire, die kurz nach der Kubakrise mit einer wirklich passenden Botschaft aufwartet. Vor allem die Szenen im Pentagon sind pures Comedy-Gold, doch auch die Abschnitte auf dem Luftwaffenstützpunkt stehen dem kaum nach. Lediglich die etwas eintönigen Einstellungen im Bomber konnten mich nicht komplett überzeugen; zu viel Monotonie, zu wenig Biss. Unter Strich dennoch ein sehr starker Streifen. 8/10

Uhrwerk Orange

Eine knallharte Tour-de-Force, die von Kubrick schlicht genial in Szene gesetzt wurde. Kamera, Sets, Musik - hier ist jeder einzelne Aspekt von hervorragender Qualität. Das Werk ist aber keinesfalls ein audio-visueller Blender, auch inhaltlich werden sehr interessante Themen auf intensive Weise behandelt, ohne eine billige, allgemeingültige Lösung für die Probleme zu präsentieren - perfekt! Ein Meisterwerk, bei dem ich immer wieder zusätzlich staune, wenn ich auf die Entstehungszeit schaue. 10/10

John dies at the End (Erstsichtung)

Ein schräger Spaß! Nach der kultverdächtigen Eröffnungssequenz nimmt der Streifen leider erstmal gehörig das Tempo raus und braucht wieder ein bisschen, um in Fahrt zu kommen. Die abgedrehten Ideen kommen hier zwar nicht im Sekundentakt, aber doch häufig genug, um einen bei Laune zu halten. Die wild zwischen düster, grotesk und humorvoll herumhüpfende Atmosphäre verleiht dem Film eine ganz besondere Stimmung, die ich so bisher selten fühlte. Bisher bin ich bei 7/10, doch da ist noch Luft nach oben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 6 Juni 2013, 01:37:34
(http://i1259.photobucket.com/albums/ii552/Roboluster/milk_zpsff7555ef.gif)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 9 Juni 2013, 12:33:54
Easy Rider (1969)

Will soll man so einen Film aus der heutigen Sicht bloß bewerten? So vom Unterhaltungswert her betrachtet ist Easy Rider wirklich kein besonders herausragender Film. Die meiste Zeit passiert überhaupt nichts, sondern es wird zu Rockmusik auf Motorrädern gefahren, eine Spannungskurve fehlt weitgehend und die Dialoge haben auch keine besondere Tiefe. Die zwei herausragenden Gewaltszenen sind auch eher beiläufig erzählt und daher emotional nicht besonders packend.

Aber das ist natürlich irgendwie nicht fair. Man muss sich mal vorstellen, wie in den 60ern noch die meisten Hollywoodfilme waren: In Studiokulissen gefilmte Geschichten, die streng dramaturgischen Regeln folgten und daher nur selten überraschten und die überhaupt nichts mit dem Alltag und dem Lebensgefühl der damaligen Jugend zu tun hatten. Und dann kommt dieser kleine Low-Budget-Streifen, der vollständig an Originalschauplätzen gedreht wurde und den unbändigen Wunsch nach Freiheit endlich auch auf die Leinwand brachte. Der Motorradfahren, Kiffen und aus den Städten in die Natur zu flüchten zum Thema machte und diese Freiheit auch in seine Dramaturgie und Bildsprache überführte. Wenn man es schafft, sich da nur ein bisschen hineinzudenken, dann begreift man auch, was Easy Rider zu einem Kultfilm gemacht hat.

Insgesamt ändert das aber natürlich trotzdem nichts daran, dass mich so ganz persönlich in diesem Film eigentlich nur die Musik, die Landschaftsaufnahmen und die Schauspieler wirklich angesprochen haben. So lande ich dann in der Abwägung zwischen "wie toll ist der filmhistorisch betrachtet" und "wie toll fand ich ihn ganz persönlich" insgesamt bei 7/10 goldenen Motorradhelmen
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 9 Juni 2013, 13:41:06
Freier Fall (2013)

Dieser Film muss ein Meisterwerk sein! Immerhin hat er 10/10 Stimmen bei der OFDB! Ok, so schwer mag das nicht sein, bei einer abgegebenen Stimme ;P

Der Film handelt von einem jungen Familienvater, der einen homosexuellen Mann kennlernt, für diesen Gefühle entwickelt und mit ihm eine Affäre anfängt und das obwohl doch seine Frau gerade kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes steht. Blöderweise findet das alles auch noch in einer biederen Kleinstadt statt, wo scheinbar jeder jeden kennt.

Das Gute an dem Film ist, dass er meiner Meinung nach (abgesehen von einer Szene) gänzlich auf Schwulen-Klischee verzichtet und eher eine fatale Liebesgeschichte erzählt, die einen dann doch vergessen lässt, dass es sich bei der Affäre um einen Mann handelt.
Allerdings würde ich den Film bei weitem nicht als ,,deutsches Brokeback Mountain" sehen, da ihm dafür doch etwas fehlt. So wirkt es zum Beispiel so, als würden Homosexuelle niemals reden. Außerdem fand ich stellenweise Hanno Koffler einfach nicht überzeugend. Max Riemelt war dagegen ziemlich gut!

Joa, ein deutsches Schwulen-Drama das sicherlich besser ist als der Durschnitt, aber wer eine eingefleischte Phobie gegen deutsche Filme hat, sollte wohl die Finger von lassen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 10 Juni 2013, 05:04:50
The Apparition (2012)
Hab zwar nur durch Zufall die letzte Stunde im TV mitgenommen, aber das reichte dann auch.
Glaub kaum das die erste halbe Stunde den so viel besser machen wuerde.
Gestelzte Dialoge, mauer Horror der komplett vorhersehbar ist, hoelzerne Darsteller, nein danke.
3/10 Punkten

We're No Angles (1989)
Robert De Niro und Sean Penn sind die beiden Gruende wieso der Film so unterhaltsam ist.
Vor allem De Niros Schauspiel ist einfach nur goettlich, Sean Penn ist gut wie immer, hat aber leider nicht ganz so viel Entfaltungsmoeglichkeit.
Selbst John C. Reilly und Demi Moore wissen in ihren beiden Nebenrollen wirklich zu gefallen.
Sollte man sich definitiv ansehen, hat mir viel Spass bereitet.
7/10 Punkten

Insignificance (1985)
Hab ehrlich gesagt zwei Anlaeufe gebraucht um den zu sichten.
Ich glaub der endete wegen dem Regisseur Nicholas Roeg auf meinem Radar.
Ne zugegebenermassen ziemlich seltsame Mixtur, die mir aber beim zweiten Sichtversuch definitiv besser mundete.
Vor allem Theresa Russell's naiv-charmant-uebertriebene Darstellung von Marilyn Monroe-Darstellung ist schon die Sichtung wert.
Leicht merkwuerdig, aber dann doch unterhaltsame.
Und fuer alle Zeitlupen-Fetischisten gibt es das Finale.  :icon_mrgreen:
Schwanke zwischen 6 und 7/10 Punkten

Flushed Away (2006)
Hielt das Interesse meiner Tochter (22 Monate alt) gerade mal fuer fuenfzehn Minuten, bei mir hingegen reichte es fuer den ganzen Film.
Ziemlich charmanter Animationsfilm bei dem es ziemlich flott zugeht.
Kann man sich durchaus mal antun, wird aber wohl nicht ins Regal wandern.
Wirklich positiv hervorzuheben sind ein paar der Synchronstimme, zum Beispiel Hugh Jackman, Kate Winslet, Ian McKallen, Andy Serkis und Bill Nighy.
Gebe so 6/10 Punkten

Lemora: A Child's Tale Of The Supernatural (1973)
aka Lemora - The Lady Dracula
Was fuer ein uebersehenes Kleinod, 35 Stimmen in der OFDB und gerade mal ein bisschen ueber tausend in der IMDB.
Unglaublich intensiver Gothikhorror der einfach Alles richtig macht.
Trotz dem offensichtlich schmalem Budget wird man wirklich von der ersten Filmminute an hineingesaugt in diese Mixtur.
Keine einzige Gestalt ist hierbei normal, selbst der Busfahrer ist ne Mischung aus Clint Howard und Ron Jeremy.
Jeder hat irgendwie ne sleazige oder unheimliche Aura die ihn umgibt, einfach nur herrlich.
Und die Hauptdarstellerin, wie sie umherwandelt wie die Unschuld in ihrem weissen Kleidchen.
Ein Film zum Schwaermen, unbedingte Kaufempfehlung.
9/10 Punkten


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 10 Juni 2013, 08:17:03
Ein bisschen Westernzeit:

Western Union (http://www.ofdb.de/film/21226,%C3%9Cberfall-der-Ogalalla) (auf Blu-ray Disc)

Die Western Union will eine transnationale Telegrafenleitung errichten. Regisseur Fritz Lang interessiert sich dabei vor allem auch für den gebeutelten Banditen, der sich von seiner Vergangenheit lösen will sowie der "Zähmung" des Wilden Westens. Eingebettet in ein Ensemble-Stück und vor dem Showdown mit einem imposanten Großbrand punktet der Film vor allem auf der Ebene der Hauptfiguren. 7/10


Valdez (http://www.ofdb.de/film/10434,Valdez) (auf Blu-ray Disc)

Entgegen der Erwartungshaltung des Originaltitels ist es kein Porno! Burt Lancaster als die fehlbare Gerechtigkeit in Person will einer Witwe Geld zukommen lassen. Der rancher an den er sich wendet, kann darüber nur lachen und lässt Valdez ordentlich vermöbeln. Nicht klug, denn jetzt heißt es: Valdez kommt!
Gedreht in Spaniens karger Landschaft unterstützt dies die düstere Atmosphäre, die spätestens bei den Nebelszenen richtig aufdreht. Der Film unterläuft immer wiede bestimmte Erwartungshaltungen (z.B. das Finale). Die diversen Bartträger sind ein absoluter Hingucker (besonders Modell schwarzer Wasserfall). 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 10 Juni 2013, 10:32:48
Freitag, der 13. (1980)

Gestern auf Arte endlich einen der wohl bekanntesten Filme des Horrorgenres nachgeholt und ich muss sagen; es war aufregend.
Ich habe mich wohl selten so über das Handeln der Protagonisten aufgeregt, wie in diesem Film.
Das man nicht groß über Logik in einem Horrorfilm nachdenken kann, ist ja öfter der Fall, austauschbare Hauptfiguren -> ebenfalls hinnehmbar. Aber als
Spoiler: zeige
das Mädchen im Finale innerhalb weniger Minuten dreimal Jason's  Mutter
am Boden hat und lieber die Waffe wegwirft und wie ein aufgescheuchtes Huhn wegrennt, statt ihr den Finalen Schlag zu geben... bei diesem  :viney:-Hattrick wurde ich wirklich sauer.

Insgesamt durch einige der Morde und die Finale-Aktion auf dem See ganz OK, mit "Kult"-Bonus für den Beginn einer der bekanntesten Figuren der Horrorfilmgeschichte 5-6/10

Wird das ganze besser, wenn Jason ab Teil zwei übernimmt, oder kann man sich die weiteren Teile sparen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 10 Juni 2013, 10:35:45
Zitat von: Mr Orange am 10 Juni 2013, 10:32:48Wird das ganze besser, wenn Jason ab Teil zwei übernimmt, oder kann man sich die weiteren Teile sparen?
Jutesack-Jason kann man sich ruhig mal geben. :icon_lol: Ich habe es zugegebenermaßen aber auch noch nicht über Teil 4 hinausgeschafft. Der dritte Part ist natürlich mit dem 3D nochmal "aufgewertet". Bei mir sind die ungeraden Teile die besseren: 7-5-7-4 Punkte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 10 Juni 2013, 10:40:09
Zitat von: Mr Orange am 10 Juni 2013, 10:32:48
Freitag, der 13. (1980)
Wird das ganze besser, wenn Jason ab Teil zwei übernimmt, oder kann man sich die weiteren Teile sparen?

Jein, ..., sie sind durchaus unterhaltsam, laufen aber natürlich immer mehr oder weniger nach dem gleichen Schema ab.
Teil 1 stellt natürlich den wichtigsten (und meiner Meinung nach besten) Teil der Serie dar.

Gustieren könnte man hier aber auch noch JASON GOES TO HELL und im Anschluss FREDDY vs JASON! (Die inhaltlich irgendwie gut zusammenpassen)

JASON X stellt irgendwie eine Ausnahme dar, da er in der Zukunft spielt. Gesehen haben sollte man ihn aber auch mal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 10 Juni 2013, 10:41:50
Zitat von: Mr Orange am 10 Juni 2013, 10:32:48
Freitag, der 13. (1980)
Wird das ganze besser, wenn Jason ab Teil zwei übernimmt, oder kann man sich die weiteren Teile sparen?

Nein, nicht wirklich.
Teil 2 ist da ungefähr ebenso solide, aber nicht wirklich stilbildend.
Teil 3 kann man sich wegen der 3D-Gags noch geben und dem ansteigenden Gewaltlevel samt Maske.
Teil 4 dann noch, weil die Effekte schön graphisch sind.
Eine wirkliche Steigerung gibts da nicht. Natürlich haben dann auch die Teile 5-10 irgendeinen Fan oder kreativen Vorteil, aber wer nicht gleich in Flammen gestanden hat, wird wohl jetzt auch nicht mehr verzaubert. Ist eigentlich die leerste und auch die fadeste Slasher-Dauerserie, die sich nie wirklich weiterentwickelt hat.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 10 Juni 2013, 10:59:48
Zitat von: MoonshadeNatürlich haben dann auch die Teile 5-10 irgendeinen Fan oder kreativen Vorteil, aber wer nicht gleich in Flammen gestanden hat, wird wohl jetzt auch nicht mehr verzaubert. Ist eigentlich die leerste und auch die fadeste Slasher-Dauerserie, die sich nie wirklich weiterentwickelt hat.
In Bezug auf die Teile 5, 7 und 8 sehe ich das ähnlich. Teil 6 ("Jason lebt") ist als eine Art Selbstparodie aber nochmal ein echtes Highlight der Serie, genauso wie Teil 9 ("Jason goes to Hell") als endgültiger Abschluss recht gut gelungen ist. "Jason X" betrachte ich dagegen eher als Hommage denn als echte Fortsetzung (ähnlich wie bei "Freddy vs. Jason").
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 10 Juni 2013, 11:07:11
Zitat von: Dionysos am 10 Juni 2013, 10:59:48
Zitat von: MoonshadeNatürlich haben dann auch die Teile 5-10 irgendeinen Fan oder kreativen Vorteil, aber wer nicht gleich in Flammen gestanden hat, wird wohl jetzt auch nicht mehr verzaubert. Ist eigentlich die leerste und auch die fadeste Slasher-Dauerserie, die sich nie wirklich weiterentwickelt hat.

In Bezug auf die Teile 5, 7 und 8 sehe ich das ähnlich. Teil 6 ("Jason lebt") ist als eine Art Selbstparodie aber nochmal ein echtes Highlight der Serie, genauso wie Teil 9 ("Jason goes to Hell") als endgültiger Abschluss recht gut gelungen ist. "Jason X" betrachte ich dagegen eher als Hommage denn als echte Fortsetzung (ähnlich wie bei "Freddy vs. Jason").

Was meine Aussage nur noch mehr unterstreicht... :icon_mrgreen: (noch irgendwelche Einzelmeldungen zu 5,7,8 oder den Remakes... ? :andy:)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 Juni 2013, 15:09:01
Teil 4 ist schon wegen dieser Szene ein MUST-SEE

Crispin Glovers Nerd Dance-Friday The 13th part 4 (http://www.youtube.com/watch?v=3_f0ELRcgCo#)

In meinen Augen hat der Film auch die sympathischten Teenies der Reihe. Ansonsten würde ich auch sagen, dass man nach Teil 4 aufhören kann. Will man eine abgedrehte Variation des Formats, kann man sich noch "Jason X" oder "Freddy VS. Jason" geben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 10 Juni 2013, 22:07:28
Ich habe gerade vor kurzem die ersten acht Teile durchgeguckt. Eigentlich finde ich die alle recht unterhaltsam (auch wenn Teil 5 schon etwas abfällt), habe die einzelnen Inhalte aber schon längst wieder vergessen. Ansonsten gibt es keinen wirklichen Ausfall, gleich der "Nightmare on Elm Street"-Reihe, aber keinen wirklichen positiven Ausreißer, ungleich der "Nightmare on Elm Street"-Reihe. Mein persönlicher Favorit war Teil 3. Hing aber möglicherweise auch nur mit der Tagesform zusammen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 10 Juni 2013, 22:26:51
Teil 3 ist ja auch der wirklich positive Ausreißer der Reihe. ;)

Ich liebe die Filme, auch Teil 5!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 11 Juni 2013, 22:39:34
John Hustons Freud (http://www.ofdb.de/film/24128,Freud) (1962)

Ich war überrascht, wie düster Huston Freuds frühe Entwicklung seiner tiefenpsychologischen Theorie inszeniert, nicht nur in den Traum- bzw. Albtraumsequenzen. Besondere Spannung bezieht der Film aus den hartnäckigen Versuchen des Zugangs zu und der Interpretation von Bildern, Symbolen und den Masken des Erinnerten und Verdrängten - nicht zuletzt da der Beobachter Freud selbst zum Objekt seiner Beobachtung wurde, womit ich kaum davor gefeit war, auch bei mir selber nachzuspüren. Erstaunlich auch die große Nähe zum historischen Material, das trotz der Notwendigkeiten bei einer filmisch-dramaturgischen Aufbereitung nicht nennenswert verfälscht sondern geradezu akribisch genutzt wurde. Clifts Darstellung ist großartig in seiner Zurückhaltung und Konzentration auf den unbedingten Willen Freuds, zum Unbewussten vorzudringen, seinen Ideen erstmals Gestalt zu geben und ein stimmiges Modell menschlicher Psychologie zu konstruieren. Das genügt. Und so genügt dem Film auch sein triumphloses Ende. Der Rest ist Geschichte, die bis heute permanent weitergeschrieben wird. Sehenswert, besonders auch für an Freud Interessierte, denen hier keine Verballhornung verkauft wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 12 Juni 2013, 10:58:51
Gestern wie gewohnt im 8-9-Jahresabstand die nächste Episode von Linklaters "Before"-Saga studiert ("Before Midnight")

Wie immer wunderbar gestrickt, was die filmumfassende Dialogführung angeht, diesmal wechseln wieder die Schauplätze und man wird durch mehrere Diskussionen, endlich auch mal mit Dritten geführt.
Persönlich angesprochen hat mich die Ehekrise durchaus - vor allem, wenn man Ende die Hauptfiguren aufeinander losgehen und verschiedene brodelnde Konflikte nacheinander ziemlich unversöhnlich hervorbrechen. Allerdings kommen die ziemlich aus der vagen Luft und so wirkt die Brachialität des Konflikts dann doch etwas konstruiert und ein bißchen beziehungsfilmtypisch, nicht mehr so originell wie die Filme zuvor.
Auch daß man den Film am Ende diesmal nicht auf die Kippe gestellt hat und ihn versöhnlich abrundet, wirkt nicht so aufwühlend wie die ersten beiden Filme.
Hawke und Delpy sind aber wieder 1A.
Man sieht sich wohl in knapp 9 Jahren zur Hochzeit von Hawkes Filmsohn...  ;)

Insgesamt aber wohl noch 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 12 Juni 2013, 22:18:56
Der Mann, der zu viel wusste

Als großer Fan dieses Ausnahme-Regisseurs konnte ich den Film dank Arte endlich sichten und bin froh, zuvor nicht der Verlockung unterlegen zu sein, mir blind die DVD zu holen.
Ansich ein ordentlicher Thriller/Krimi , aber gerade für einen Hitchcock spätstens ab Mitte des Films sehr zäh und ohne große Höhepunkte, zudem der Hintergrund imO nicht sonderlich realistisch. Einmal gucken war OK,  eine Zweitsichtung muss aber nicht sein.
Da guck ich mir lieber zum x-ten mal "Das Fenster zum Hof" an.  ;) (Mit Hitch-Bonus noch 6/10)

PS: Danke für die Anregungen zu Freitag, der 13.. Werde mir am WE mal den zweiten und dritten Teil (evtl. noch Jason X) anschauen und dann entscheiden ob zukünftig noch Bedarf besteht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 13 Juni 2013, 00:04:37
Zitat von: Mr Orange am 12 Juni 2013, 22:18:56
Der Mann, der zu viel wusste

Als großer Fan dieses Ausnahme-Regisseurs konnte ich den Film dank Arte endlich sichten und bin froh, zuvor nicht der Verlockung unterlegen zu sein, mir blind die DVD zu holen.
Ansich ein ordentlicher Thriller/Krimi , aber gerade für einen Hitchcock spätstens ab Mitte des Films sehr zäh und ohne große Höhepunkte, zudem der Hintergrund imO nicht sonderlich realistisch. Einmal gucken war OK,  eine Zweitsichtung muss aber nicht sein.
Da guck ich mir lieber zum x-ten mal "Das Fenster zum Hof" an.  ;) (Mit Hitch-Bonus noch 6/10)
Ja. Grundsolider Hitchcock, aber keiner seiner besten Filme, und zwar aus den von dir genannten Gründen. Die Konzertszene ist schön auf die Suspense-Spitze getrieben, aber der ganze Kram danach rührt sicherlich nur Mamis, wenn Doris Day "Que Sera, Sera" schmettert und ihr Junge lautstark zurückpfeift. Da ist Hitchcock einfach nicht mehr so viel eingefallen. Gefällt mir dennoch besser als das 30er-Original mit Peter Lorre. 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 14 Juni 2013, 14:18:51
Zitat von: Mr Orange am 10 Juni 2013, 10:32:48
Freitag, der 13. (1980)

Gestern auf Arte endlich einen der wohl bekanntesten Filme des Horrorgenres nachgeholt und ich muss sagen; es war aufregend.

War auch dabei. Im Nachhinein bin ich überrascht, wie viele Dummheiten mir der Film hat unterjubeln können. Aber ich schätze, das spricht für die Inszenierung von Cunningham. Ich habe dem Film 7/10 Punkten gegeben, weil ich trotz des intellektuellen Gehalts (:king:) stets mit Spannung dabei geblieben bin. Highlights sind für mich das Finale und zwei Jumpscares, die mich wirklich auf dem falschen Fuss erwischt haben. Bin schon lange nicht mehr so aufgeschreckt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 14 Juni 2013, 20:33:39
Der Mörder ist unter uns (2003)

Dieser gediegene Fernsehkrimi von Markus Imboden wäre wohl heute trotz seiner beachtlichen Qualität in der Masse der deutschen TV-Krimis verschollen, wenn nicht zwei Eigenheiten das Interesse an ihm beförderten. Zum einen gehört der Schweizer Markus Imboden zu den wenigen Regisseuren, die sichtlich und erfolgreich dem TATORT-Einheitsbrei zu entkommen versuchen. Zum anderen spielt hier Christoph Waltz als Kriminalpsychologe Martin Bach eine der beiden Hauptrollen.

Imboden arbeitete für DER MÖRDER IST UNTER UNS erstmals mit Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt zusammen, mit dem er später den deutlich unkonventionelleren und noch erfolgreicheren Krimi MÖRDER AUF AMRUM realisierte. Waltz gibt hier den zurückhaltenden, intelligenten Psychologen, dessen hartnäckige Aufmerksamkeit für Details einen vermeintlich längst aufgeklärten Serienkiller-Fall in neuem Licht erscheinen lässt. Der voreilig Verurteilte ist unschuldig, während der wahre Täter mitten in einer kleinen Provinzstadt in Schleswig-Holstein unerkannt lebt. Imboden und Schmidt entwickeln einen psychologisch schlüssigen Film ohne reißerische Szenen, dafür aber mit genauem Blick für Land und Leute. Ansatzweise ist auch schon das Gefühl des Befremdlich-Grotesken in der Schilderung der Abgründe des Landlebens zu ahnen, welches aber erst in MÖRDER AUF AMRUM tragend werden sollte.

Wie macht sich nun Waltz? Banale Antwort: Recht gut. Doch niemand hätte wohl 2003 einen Cent darauf verwettet, dieser Schauspieler könnte nur wenige Jahre später mit Quentin Tarantino bei den Oscars abräumen. Waltz nannte in einem seiner zahlreichen Interviews seine Vor-Tarantino-Zeit angefüllt mit Rollen in ,,mediokren TV-Filmen". Tarantino erst habe ihm ,,seine Karriere wiedergegeben". Das ist hart, vielleicht im Einzelnen ungerecht, aber im Ganzen: leider sehr wahr. Gerade ein Film wie DER MÖRDER IST UNTER UNS, der für sich zu den besseren deutschen TV-Krimis gehört, zeigt deutlich die Grenzen der deutschen Filmindustrie, die vor den Anforderungen des Fernsehens zum größten Teil kapituliert hat. Wohlgemerkt: Angesichts der verzweifelten Arbeitsmarktsituation für Schauspieler würden 99% wohl ihre Seele verkaufen, um überhaupt nur so eine nicht doofe TV-Rolle zu bekommen. Aber im internationalen Maßstab: nicht sonderlich erwähnenswert. Und so bedarf es eines göttlichen Zufalls, wie dem Vorsprechen für einen Tarantino-Film, der aufgrund seines Themas Rollen für deutsche Schauspieler hatte, um dem Elend zu entkommen. Mit einem Wort: Ein Wunder, etwa so wahrscheinlich wie vom Blitz beim Scheißen getroffen zu werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 14 Juni 2013, 23:05:58

Und eines dieser Wunder ist für mich die Filmographie von Tom Wlaschiha, bei deren Anblick ich vor imdb saß wie andere vor der Red Wedding. Hätte ich vielleicht mal aufnehmen sollen: "Mal sehen, vor "GoT"... WAAAAAS?!? "IN ALLER FREUNDSCHAFT"???!!!???"
Mir war zwar klar, dass er Deutscher ist und ich sein Gesicht aus vielen TV- und Kino-Auftritten kannte, aber, nochmal, zum auf der Tastatur zergehen lassen:

"Game of Thrones" und "In aller Freundschaft".


Zuletzt gab es für mich einen Doppelaktschnabend mit The Last Stand und Gangster Squad, und ich fand (das kann man sicherlich auch anders herum sehen) ersteren sehr unterhaltsam und letzteren sehr langweilig.

Ach, und kürzlich bewies Sirks Kriegsheimkehrer-Epos Zeit zu leben und Zeit zu sterben, dass in einem fast schon sanft dahinschnurrenden Melodram mehr Sprengstoff steckt als in gefühlten 27 Stunden von "Unsere Mütter, unsere Väter". Bittere Wahrheiten, verpackt in einer cremefarbenen Fünfziger-Ästhetik-Bonbonniere, meisterhafte Tonarbeit, großartig aufspielende Akteure und ein Regisseur auf dem Zenit seiner Kunst beweisen, dass man Zweiter-Weltkrieg-Filme auch ohne Graufilter und Kopfschütteldramaturgie ernst nehmen kann.
Die deutsche DVD kommt preislich selten über fünf Euro hinaus, absolute Grabbeltischpflicht. 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 15 Juni 2013, 10:22:47
Zitat von: Chili Palmer am 14 Juni 2013, 23:05:58
Ach, und kürzlich bewies Sirks Kriegsheimkehrer-Epos Zeit zu leben und Zeit zu sterben, dass in einem fast schon sanft dahinschnurrenden Melodram mehr Sprengstoff steckt als in gefühlten 27 Stunden von "Unsere Mütter, unsere Väter". Bittere Wahrheiten, verpackt in einer cremefarbenen Fünfziger-Ästhetik-Bonbonniere, meisterhafte Tonarbeit, großartig aufspielende Akteure und ein Regisseur auf dem Zenit seiner Kunst beweisen, dass man Zweiter-Weltkrieg-Filme auch ohne Graufilter und Kopfschütteldramaturgie ernst nehmen kann.
Die deutsche DVD kommt preislich selten über fünf Euro hinaus, absolute Grabbeltischpflicht. 

Da müsste doch der Roman von Erich Maria Remarque als Vorlage gedient haben, oder? Wusste gar nicht, dass es da eine Verfilmung gibt  :icon_eek:
Den Roman fand ich gut, also werde ich auch mal einen Blick riskieren.
Danke für die Info  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 15 Juni 2013, 11:58:31
Blind Side – Die große Chance (http://www.ofdb.de/film/186229,Blind-Side---Die-gro%C3%9Fe-Chance) (2009)
Ein Hollywood-Film durch und durch. Der Underdog, der zum Football-Star wird. Die reiche Weiße, die ihre Vorurteile überwindet und ihr gutes Herz entdeckt. Und Dialoge, die man teilweise fast mitsprechen kann. Blind Side ist eigentlich nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Film-Klischees und Stereotypen. Und das schlimme an der ganzen Sache ist: Es funktioniert. Ich habe mich die ganze Zeit gut unterhalten gefühlt und vor allem Hauptdarsteller Quinton Aaron schließt man einfach sofort in Herz. Da vergisst man dann doch irgendwie recht leicht, dass man das alles schonmal gesehen hat und der Film im Endeffekt dann doch wieder  rassistische Klischees bedient (im Armenviertel der Stadt gibt es nur Schwarze und das sind alles drogenabhängige Frauen und kriminelle Männer). Insgesamt recht gelungener guilty pleasure für einen anspruchslosen Filmabend. 6.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 15 Juni 2013, 22:15:13
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 15 Juni 2013, 10:22:47
Da müsste doch der Roman von Erich Maria Remarque als Vorlage gedient haben, oder?

Richtig.



Oh, und dann stand ja kürzlich noch der hier auf dem Programm:

Zitat von: ratz am  1 Mai 2013, 23:00:48
Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben (http://www.ofdb.de/film/195509,Uncle-Boonmee-erinnert-sich-an-seine-fr%C3%BCheren-Leben)

Habe ich nicht verstanden, Kommentar entfällt.


Ach, ratzinger, du bist halt etwas schlicht, ich erkläre dir das mal, ausgehend vom Wasserbüff- oh, meine Tinte ist alle.  :icon_redface:

Kann nicht mehr schreiben, Kommentar entfällt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 16 Juni 2013, 03:07:33
Gruselabend...

Don't be afraid of the Dark (3/10) : absoluter Kackfilm vom Reißbrett, der wieder mal per 3-Minuten-Prolog aus dem vorherigen Jahrhundert wirklich ALLES vorwegnimmt, was man im Film dann noch rausfinden könnte. Pappdeckelcharaktere, ultraflache Familienzusammenfindungsstory und am Ende auch noch das Notopfer des einzigen halbwegs menschlichen Charakters samt deppert-offenem Ende ohne Auf/Er-lösung. Set Design und Drehorte schön, Rest furchtbar.

The Tall Man (7/10) : Laugier strikes back. Ein zweites "Martyrs" ist sowieso nicht möglich und den Härtegrad brauch ich auch nicht alle fünf Minuten. Stattdessen ein paar angebitterte Zivilisationphilosophien und ein geschickt geschachtelter Thriller (kein Horror), der mehrfach den Plot auf den Kopf stellt. Auf die letzten 15 Minuten wirds dann eher erklärend, damit der Plot auch Sinn macht, zuvor hat der Film aber durchaus seine quirligen Qualitäten.

The Pact (8/10) : nix erwartet, aber holla: ein spröder, aber ungemein wirkungsvoller Geisterthriller, der seinen am Ende doch eher konventionellen Output irre gut wegklöppelt und drei, vier knüppelschöne Schocksequenzen mitbringt, während er das Erwartbare in ein untypische Gewand kleidet. Gemäß der imdb-Boards auch im Nachhinein zum Toddiskutieren, wie denn nun die Familiendetails ausfallen. Sehr erwähnenswert!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 16 Juni 2013, 04:46:41
The Pact ist wirklich super, StS und ich haben ja auch schon iwo hier darüber geschwärmt. ;)

Tall Man sehe ich auch so, nur ist die ganze Idee so damn weird, aber die Biel kommt einfach immer gut in Actionrollen (und auch sonst).

Don't be afraid of the Dark, ohja, auch hier großes Zustimmen, sah toll aus, aber Malen nach Zahlen und ermüdent langweilig (das Original war auch schon öde).



ps:  Aber Freitag der 13. ist sicher nicht die "die leerste und auch die fadeste Slasher-Dauerserie, die sich nie wirklich weiterentwickelt hat". Mal abgesehen davon, dass es neben Nightmare und Halloween, die einzige wirkliche Slasher-Dauerserie ist, hat sie sich auch zumindest schonmal mehr weiterentwickelt als zB Halloween (anderen 4-Filme-Slasher-Pupsreihen müssen eh erstmal noch paar Filme nachschieben). Und leer ist sie (nicht nur für das Genre, aber da ganz besonders) in keinen Aspekten des Genres, und nicht nur als Slasher Fan, kann man sich die Reihe gut ansehen, was vielen anderen Filmen einfach nicht gelingt.

Witz, Grusel, Titten und Härtegrad wurden in jedem Film so dosiert, dass immer die richtige Stimmung aufkommt, einen Freitag der 13. erkennt man gleich, und trotzdem gab es in jedem Film etwas neues! Die Reihe wird, zu Recht, weiter neue Fans gewinnen, und auch auf neue Filme, wird sich immer noch gefreut, nicht übel für die "fadeste Slasher Dauerserie". ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 17 Juni 2013, 10:58:22
Zitat von: RoboLuster am 16 Juni 2013, 04:46:41
ps:  Aber Freitag der 13. ist sicher nicht die "die leerste und auch die fadeste Slasher-Dauerserie, die sich nie wirklich weiterentwickelt hat". Mal abgesehen davon, dass es neben Nightmare und Halloween, die einzige wirkliche Slasher-Dauerserie ist, hat sie sich auch zumindest schonmal mehr weiterentwickelt als zB Halloween (anderen 4-Filme-Slasher-Pupsreihen müssen eh erstmal noch paar Filme nachschieben). Und leer ist sie (nicht nur für das Genre, aber da ganz besonders) in keinen Aspekten des Genres, und nicht nur als Slasher Fan, kann man sich die Reihe gut ansehen, was vielen anderen Filmen einfach nicht gelingt.
Witz, Grusel, Titten und Härtegrad wurden in jedem Film so dosiert, dass immer die richtige Stimmung aufkommt, einen Freitag der 13. erkennt man gleich, und trotzdem gab es in jedem Film etwas neues! Die Reihe wird, zu Recht, weiter neue Fans gewinnen, und auch auf neue Filme, wird sich immer noch gefreut, nicht übel für die "fadeste Slasher Dauerserie". ;)

Da hab ich jetzt aber keinerlei Argument gegen meine Behauptung entdeckt. "Halloween" hat seine Mythologie mit den späteren Teilen, zumindest bis Teil 7 stets noch erweitert, wenn auch nicht immer zum Besten, aber zumindest sehe ich nicht praktisch jedesmal den gleichen Film.
Mir 10x Witz, Grusel, Titten und Härte ansehen, die immer gleich abgespult werden, empfinde ich gerade als die immer gleiche inhaltliche Leere - die die Fans ja auch wollen. Bloß nix Neues, immer schön das Gleiche und dann kann man sich beömmeln, wenn irgendwelche Figuren im Schlafsack gegen Bäume totgeprügelt werden - da regt sich mein Humorverständnis aber nur einen Hauch und das auch nur sehr kurz.
Und was gabs neues? Ach ja, Teil 2 hatte nen neuen Täter, Teil 3 ne Maske, Teil 4 ein bissl mehr Blut, Teil 5 war neu, weil er fade war, Teil 6 und 7 dann wieder den gleichen Käse von vorn, mit einem Hauch Telepathie, Teil 8 dann mit einem super Feature, das ungefähr 10 Prozent des Films ausmachte (denn Hintergassen, Kanalisation und Lagerhäusen gibts überall). Erst Teil 9 und 10 brachte mal was Neues, erfand die Unterhaltung aber kaum neu.
Friday ist der Run-of-the-Mill-Slasher Nr.1, immer schön das Gleiche, mit ganz doll Wiedererkennungswert - offenbar schön für Fans - eben weil die Serie so beliebig und leer ist.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 17 Juni 2013, 19:22:32
Es war Telekinese.^^

Ich muss eigentlich gar nicht viel dagegen argumentieren, Argumente für deine Behauptung kann ich von dir btw auch nicht erkennen. ;)

Das "Wenige" an Entwicklung, wovon du bischen was aufgezählt hast, genügt imo schon, um behaupten zu können, dass es nicht stimmt, das sich die Serie nie weiterentwickelt hat. Ganz abgesehen davon, dass sich ab Teil 6, die gesammte Gangart der Reihe gewandelt hat. Aber klar, wenn man sich einen Halloween Film ansieht, dann merkt man gleich die mytholigische Entwicklung der Filme. (Läppische Telekinese und völliges umstellen des Hauptcharakters kann man je unter den Tisch fallen lassen.)Das der Humor aus Schlafsack Bäume Knüppelei besteht, hab ich gar nicht geschrieben (auch wenn die Szene dennoch witzig ist), der Humor weist sich zumeist von den Charakteren aus. Wenn das alles so beliebig ist, warum sind dann nicht noch mehr vergleichbare Reihen am Start?  (Ich weiß, weil die alle besser sind.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 17 Juni 2013, 23:18:54
Pans Labyrinth

Was für ein abgefahrener, märchenhafter, makaberer, spannender, gruseliger, dreckiger, phantastischer Film! Dass ich das Art Design mögen würde, ahnte ich schon, aber durch das visuelle Feuerwerk, das del Toro hier anzündet, hab ich mich glatt in Pans Labyrinth verliebt. Da kann ich locker drüber hinwegsehen, dass die Story arg überzeichnet ist. Durch meine Schwäche für "Wonderland"-Konzepte, bin ich fast versucht, dem Ding die Vollpunktzahl zu geben. 9 von 10 Punkten sind's sicher.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 18 Juni 2013, 00:11:32

Jaja, und dann hat del Toro den großen Zeh in den Mainstream gehalten und ist von ihm verschluckt worden  :icon_neutral:


Wagner & Me (http://www.ofdb.de/film/201260,Wagner-&-Me)

Seit A Bit of Fry and Laurie bin ich Stephen Fry ja in herzlicher Verehrung zugetan, was nicht heißt, daß ich jede seiner selbstbespiegelnden Dokus (z.B. die über seine manische Depressivität) sehen müßte. Aber meine Güte, es ist Wagner-Jahr, und Fry ein glühender Fan des "Meisters" (pff, von mir aus), und in seiner Incomplete & Utter History of Classical Music hab ich auch gerne geblättert... Na jedenfalls wurde ich nicht enttäuscht: Fry darf hinter die Kulissen der Bayreuther Festspiele schauen und freut sich wirklich wie ein kleines Kind, mit einer Offenheit, die einen als Zuschauer manchmal an den Rand der Peinlichkeit bringt  :icon_mrgreen: Als Jude muß er sich freilich die bösen Fragen nach Wagners Antisemituismus und der Nazizeit stellen, aber so liebenswürdig oberflächlich-britisch-diplomatisch wie er nun einmal ist, findet er auch in diesen Punkten seinen Frieden. Es sei ihm und vor allem der Musik gegönnt!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 18 Juni 2013, 01:17:27
Zitat von: ratz am 18 Juni 2013, 00:11:32

Jaja, und dann hat del Toro den großen Zeh in den Mainstream gehalten und ist von ihm verschluckt worden  :icon_neutral:

Das ist doch gleich nach "Cronos" mit "Mimic" geschehen... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Bluefox am 18 Juni 2013, 04:26:11
Zitat von: manisimmati am 17 Juni 2013, 23:18:54
Pans Labyrinth

Was für ein abgefahrener, märchenhafter, makaberer, spannender, gruseliger, dreckiger, phantastischer Film! Dass ich das Art Design mögen würde, ahnte ich schon, aber durch das visuelle Feuerwerk, das del Toro hier anzündet, hab ich mich glatt in Pans Labyrinth verliebt. Da kann ich locker drüber hinwegsehen, dass die Story arg überzeichnet ist. Durch meine Schwäche für "Wonderland"-Konzepte, bin ich fast versucht, dem Ding die Vollpunktzahl zu geben. 9 von 10 Punkten sind's sicher.

Von mir kriegt der Film 10 Punkte. Das ist Surrealismus in Reinkultur und gleichzeitig ganz großes Kino. Salvadore Dali hat ja den Director inspiriert, nach eigener Aussage. Mußte ihn allerdings 2 Mal sehen, um den zu verstehen.
Spoiler: zeige
Gerade das Ende hätte ich so nie erwartet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 18 Juni 2013, 12:19:11
Zitat von: RoboLuster am 17 Juni 2013, 19:22:32
Es war Telekinese.^^

Oh pardon!

ZitatIch muss eigentlich gar nicht viel dagegen argumentieren, Argumente für deine Behauptung kann ich von dir btw auch nicht erkennen. ;)

Die Aussage ist das Argument, denn eigentlich spulen die Filme 2-8 immer die gleiche Story mit rudimentären Änderungen (wie aufgezählt wurde) ab - das ist ja nicht schlimm, nur: immer dasselbe. Ich hab sie hintereinander verfrühstückt und jeder Film war ein bißchen langweiliger als der vorherige, weil alles auf dem gleichem Aufbau basiert, später verselbständigt sich alles, indem nur noch auf die Mordszenen fokussiert wird. Ok, ist ein Slasher, das ist auch okay, trotzdem wirkt die Serie, wenn schon nicht leer, dann doch fast steril.

ZitatDas "Wenige" an Entwicklung, wovon du bischen was aufgezählt hast, genügt imo schon, um behaupten zu können, dass es nicht stimmt, das sich die Serie nie weiterentwickelt hat.

Ja, wenn ich gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz kleine Ansprüche habe, stimmt das. Oder wenn ich mit Blut, Titten und Unterholz vollkommen zufrieden bin, dann auch. Aber dann dürfen wir uns eh nicht über Substanz unterhalten, zumindest nicht für diesen Fall.  ;)

ZitatGanz abgesehen davon, dass sich ab Teil 6, die gesammte Gangart der Reihe gewandelt hat. Aber klar, wenn man sich einen Halloween Film ansieht, dann merkt man gleich die mytholigische Entwicklung der Filme. (Läppische Telekinese und völliges umstellen des Hauptcharakters kann man je unter den Tisch fallen lassen.)Das der Humor aus Schlafsack Bäume Knüppelei besteht, hab ich gar nicht geschrieben (auch wenn die Szene dennoch witzig ist), der Humor weist sich zumeist von den Charakteren aus. Wenn das alles so beliebig ist, warum sind dann nicht noch mehr vergleichbare Reihen am Start?  (Ich weiß, weil die alle besser sind.)

Nein, "Halloween" hat genauso enorme Schäden, weil zwischendurch zu viele Köche zu zu unterschiedlichen Zeiten daran gerührt haben, ein schlechtes Beispiel von mir - im Umkehrschluß hat man bei Friday einfach jedes Jahr einen neuen Film ausgespuckt (also fast jedes Jahr...), der auf dem Wiedererkennungsprinzip funktionierte. Was der Bauer kennt, dat frißt er nun mal gern. Es gab genügend Horrorreihen und die gibt es heute noch, aber die laufen sich schneller tot, weil die Prämisse nach 3 Filmen meist spätestens ausgelutscht ist, während Friday in den 80ern Marktführer noch auf dem Kinosektor war. Das verteilt sich inzwischen auf D-T-DVD und ruckzuck ist man bei 5 Teilen (bspw. Wrong Turn, Ende nicht in Sicht).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 Juni 2013, 17:58:35
So ganz daneben liegst du ja gar nicht (das ist das Slasher Einmaleins), ich wäre schon einverstanden damit, wenn wir uns darauf einigen können, dass es nicht die fadeste Slasher-Reihe ist, wenn deine Aussage das Argument ist, dann ist meine auch eins, und es gibt doch wirklich schlechteres als Freitag der 13. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Juni 2013, 18:00:36
Was mich extrem an der Reihe aufregt, ist das ständige Wiederkäuen von Jasons Hintergrundgeschichte. Diese Exposition wird in nahezu jedem Teil wiederholt und das geht eigentlich am meisten gegen den Strich, wenn man sich die Filme in kürzeren Abständen anschaut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 Juni 2013, 18:05:44
Fällt mir ebenso wenig auf, wie bei Nightmare oder Halloween.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 18 Juni 2013, 18:07:07
Zitat von: Mr. Blonde am 18 Juni 2013, 18:00:36
Was mich extrem an der Reihe aufregt, ist das ständige Wiederkäuen von Jasons Hintergrundgeschichte. Diese Exposition wird in nahezu jedem Teil wiederholt und das geht eigentlich am meisten gegen den Strich, wenn man sich die Filme in kürzeren Abständen anschaut.

Nein, da sind wir uns einig - es gibt unglaublich fadere...

Zitat von: Mr. Blonde am 18 Juni 2013, 18:00:36
Was mich extrem an der Reihe aufregt, ist das ständige Wiederkäuen von Jasons Hintergrundgeschichte. Diese Exposition wird in nahezu jedem Teil wiederholt und das geht eigentlich am meisten gegen den Strich, wenn man sich die Filme in kürzeren Abständen anschaut.

Bei Nightmare hat man es ja behutsam mit der Backstory ausgebaut, während da bei Friday nach Teil 2 nicht mehr viel kommen konnte - bis zum Einbau des übernatürlichen Faktors.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 Juni 2013, 18:13:03
Die Jason Geschichte gehört aber halt zu den Filmen dazu, ich meine, die sind im Wald in einem Camp, an einem See, wo ein Junge ertrunken ist und es mehrere Morde gab... wann bitte, würde eine neue Campinggruppe, die dort am Lagerfeuer sitzt, nicht mit dieser Gruselgeschichte kommen? Das gehört dazu, wie das Kinderlied in Nightmare und die Kürbisse in Halloween.


ps @ Moonie:   :respekt:

BtW, ich glaube, dass du ja keiner von denen bist, die bei anderen Fimreihen meinen, ein Film würde nicht dazugehören, wenn zu wenige Wiedererkennungsmerkmale vorhande sind, wie bei Stirb Langsam zB (kein Funkverkehr mit dem Bad Guy, ne Blonde). ;) ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Juni 2013, 18:31:41
Zitat von: RoboLuster am 18 Juni 2013, 18:13:03
ich meine, die sind im Wald in einem Camp, an einem See, wo ein Junge ertrunken ist und es mehrere Morde gab... wann bitte, würde eine neue Campinggruppe, die dort am Lagerfeuer sitzt, nicht mit dieser Gruselgeschichte kommen?

Jetzt fang hier nicht mit Logik an.  :icon_mrgreen: Da würde von vornherein kein Mensch hingehen, wenn man wüsste, dass da alle paar Jahre Leute abgemeuchelt werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 Juni 2013, 18:44:18
Pardon. ;)

Ja, du und ich würden da vielleicht nicht Campen, aber die Legende wurde doch vor Ort "vertuscht". Die Camps waren immer neu und die Betreiber ahnungslose Schafe. Und was wissen irgendwelche Leute aus entfernten Gegenden schon, von allen Todesfällen die es iwo mal gegeben hat, (kein Internet, iPhone usw). Dann bräuchten die einheimischen Kids ja keine Geschichten mehr zu erzählen. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 18 Juni 2013, 19:57:42
Zitat von: Mr. Blonde am 18 Juni 2013, 18:31:41
Jetzt fang hier nicht mit Logik an.  :icon_mrgreen: Da würde von vornherein kein Mensch hingehen, wenn man wüsste, dass da alle paar Jahre Leute abgemeuchelt werden.

Ach was, gerade wir wären doch die ersten, die da mit Bier, 'ner Gitarre und einem Monopoly antanzten. :zwangsjacke:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 Juni 2013, 20:02:39
Wir würden zu denen gehören, die den anderen mit der Geschichte Angst machen würden (und dafür recht früh abnippeln).^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 19 Juni 2013, 01:13:02
Unbreakable

Aach, ich weiss nicht. Irgendwie hab ich Mühe, diesen Film zu mögen. Er ist sicher grundsolide, und einige Aspekte haben mir gut gefallen. Die etwas andere Perspektive auf das Superheldentum ist klasse, die Optik hübsch düster und der Beziehung zwischen David (Bruce Willis) und Audrey Dunn (Robin Wright) wird überraschend viel Platz eingeräumt. Aber einige Szenen sind völlig übertrieben und unnütz lang. Und der Twist Marke Shyamalan ... Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, ob ich den genial oder einfach nur blöde finden soll. Muss wohl nochmal drüber schlafen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 19 Juni 2013, 12:42:22
"Unbreakable" fand ich nach der ersten Sichtung (Kino) auch zwiespältig, tendenziell mäßig und blöde (4,5/10). Bei der Zweitsichtung im letzten Jahr hat er mir dagegen richtig gut gefallen (7,5/10) - gerade wie der Film die Comic-Spielregeln thematisiert, auf ein anderes Medium (Film) überträgt und für den Twist verwendet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 21 Juni 2013, 10:37:24
In den letzten Tagen viel Durchschnitt gesehen... und leider immer noch nicht zu den Freitg, 13.-Fortsetzungen gekommen. Daher vorab, die folgenden Filme pendeln für mich alle zwischen 5-6, Tendenz meistens 5:

Topas (1969) und  Zerrissene Vorhang, Der (1966)

Weitere Hitchcock-Filme bei Arte mitgenommen, aber leider wie bei "Der Mann, der zu viel wusste" nur Durchschnittsware. Das übliche "Pärchen gegen Alle"-Spiel, dazu beim zweiten Film mit Newmann als Raketenwissenschaftler eine absolute Fehlbesetzung. Langsam beschleicht mich das Gefühl, die guten Hichcocks schon alle gesehen zu haben.


Inside Hollywood (2008)

Ein Film über die Machtspielchen der Traumfabrik, mit de Niro in der Hauptrolle: Das lies einiges Erwarten.
Was dann aber folge, war eine absolute Entäuschung: Geschichten werden aufgegriffen und nicht weiterverfolgt, man kann sich nicht entscheiden, ob nun Drama oder Komödie -> am Ende ist es keins von beiden. Leider ein weiterer Film, bei dem den Zuschauer nur die Hoffnung bleibt, das de Niro im neuen Jahrtausend doch noch mal wieder eine Bombe hinlegt.

Dead Man Down (2013)
Der klassische Rachefeldzug, diesmal durchgeführt durch einen ungarischen Ingenieur, der mal eben 30 Mafiosi/Gangster umlegt... naja er hat ja mal seine Wehrpflicht gemacht  :machinegun:
Generell mag ich das Thema ja, hier aber nur einfallslos und unrealistisch aufgearbeitet.

Killing Them Softly (2012)

Zum Abschluss ein weiterer neuerer Film, bei dem mich vor allem die Darsteller gelockt haben (Pitt, Gandolfini  :bawling:, Liotta)... das das nicht automatisch ein großes Machwerk bedeutet, zeigt leider dieser Film. Es plätschert so dahin, viele lange Dialoge die manchmal gewollt cool rüberkommen... und dann ist Sense. War schön nochmal Gandolfini zu sehen, das war`s aber auch.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 22 Juni 2013, 14:12:37
Hidden Agenda (1990)
Sehr intensiver, mitreissender und zugleich runterziehender Thriller um die IRA.
Frances McDormand, Stephen Rea und ein gewohnt guter Brian Cox machen schon die Sichtung wert.
Besonders hervorzuheben waere der komplette Verzicht auf die rosarote Brille, hier wird nix geschoent.
Definitive Empfehlung, 8/10 Punkten.

Boy, Did I Get A Wrong Number (1966)
Bob Hope und Elke Sommer in einer locker leichten Komoedie mit reichlich Slapstick und verbalem Humor der in zehn Minuten mehr zuendende Gags aufweist denn die meisten neuen Komoedien ueber die komplette Laufzeit.
Ich hab mich herrlich amuesiert, wirkt fuer die heutige Generation zwar garantiert zu brav, mir hat er aber super gefallen.
7/10 Punkten

Call Me Bwana (1963)
Bob Hope und Anita Ekberg in einer Abenteuerkomoedie die in die gleiche Kerbe haut wie der oben genannte Film.
Bob Hope ist fuer mich eine Blaupause fuer Leslie Nielsen, viele der Szenen und die Art von Humor aehnelt doch sehr.
Hier spielt er einen Schriftsteller der fuer nen Afrikaexperten gehalten wird, jedoch Alles nur aus den Tagebuechern seines Onkels weis.
Flugs schickt man ihn gegen eine sehr attraktive Wissenschaftlerin (Ekberg) ins Rennen um eine abgestuerzte Raumkapsel wiederzubeschaffen.
Herrlich, ich hab wirklich Traenen gelacht.
8/10 Punkten, ich wuenschte solche Filme wuerden heute noch gemacht.  :andy:

Was mich zu diesem Scheissdreck hier bringt:
This Is The End (2013) . . . of funny movies.
Was zur Hoelle haben sich die Macher denn dabei gedacht?  :icon_eek:
Bis zur Szene als sie sich im Haus verschanzen war ich noch sehr angetan, doch dann stuerzte das Teil komplett ab.
Vulgaer-pubertaere Spielereien
Spoiler: zeige
Kotzen, Schwaenze, Kiffen, Saufen
die wohl wirklich an den Low-Brow-Humor appelieren.
Wir sahen ne Dienstag-Vorpremiere und ich war wirklich drauf und dran das Kino zu verlassen.
Elendig lange ausgedehnte Szenen die wohl coole Wortduelle darstellen sollen, im Endeffekt aber nur die Unfaehigkeit der Macher demonstrieren, wirklich was Lustiges zu Fabrizieren.
Was fuer eine Verschwendung, absoluter Bodensatz. 1/10 Punkten

I Know Who Killed Me (2007)
Was war denn das fuer eine gequirlte Kacke?
Selten so ein verworren-duemmliches Moechtegern Horror/Psychothriller-Filmchen gesehen.
http://www.imdb.com/title/tt0897361/awards?ref_=tt_awd (http://www.imdb.com/title/tt0897361/awards?ref_=tt_awd)
Das fasst ziemlich gut zusammen was der Film so ist, einfach nur schrecklich.  :viney:
1/10 Punkten

Barricade (2012)
Leidlich spannender und wenig ueberraschender Horrorfilm der aus einer ziemlich netten Ausgangssituation leider wenig macht.
Hauptdarsteller ist sehr blass, Eric McCormack kann den Film leider nicht komplett tragen, die beiden Kinder gerade noch ertraeglich.
Kann man sich selbst als Horrorfan schenken.
Was mich nur wundert ist die Beteiligung von WWE Studios. Ist kein Actioner und auch kein muskelbepackter Schurke ist an Bord.  ;)
3/10 Punkten


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Maddox am 22 Juni 2013, 20:25:59
Zitat von: lastboyscout am 22 Juni 2013, 14:12:37
Was mich nur wundert ist die Beteiligung von WWE Studios. Ist kein Actioner und auch kein muskelbepackter Schurke ist an Bord.  ;)

Na, die haben wohl die Diversifizierung für sich entdeckt  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 23 Juni 2013, 21:17:06
Zitat von: Moonshade am 16 Juni 2013, 03:07:33

The Tall Man (7/10) : Laugier strikes back. Ein zweites "Martyrs" ist sowieso nicht möglich und den Härtegrad brauch ich auch nicht alle fünf Minuten. Stattdessen ein paar angebitterte Zivilisationphilosophien und ein geschickt geschachtelter Thriller (kein Horror), der mehrfach den Plot auf den Kopf stellt. Auf die letzten 15 Minuten wirds dann eher erklärend, damit der Plot auch Sinn macht, zuvor hat der Film aber durchaus seine quirligen Qualitäten.

Kann mir mal bitte jemand den Film erklären? Ich habs so verstanden wie hier in der Kritik vom Zerquetscher:

http://www.ofdb.de/review/222351,553576,The-Tall-Man (http://www.ofdb.de/review/222351,553576,The-Tall-Man)

Falls wir beide da richtig liegen, ist das mal der größte Schrott den ich seit langen gesehen habe! An sich ist der Film ja gut erzählt und man fragt sich bis zum Ende einigermaßen gespannt was da eigentlich los ist. Aber wenn das die Erklärung sein soll, dann gute Nacht!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 24 Juni 2013, 10:43:26
Zitat von: Mr. Boo am 23 Juni 2013, 21:17:06

Kann mir mal bitte jemand den Film erklären? Ich habs so verstanden wie hier in der Kritik vom Zerquetscher:

http://www.ofdb.de/review/222351,553576,The-Tall-Man (http://www.ofdb.de/review/222351,553576,The-Tall-Man)

Falls wir beide da richtig liegen, ist das mal der größte Schrott den ich seit langen gesehen habe! An sich ist der Film ja gut erzählt und man fragt sich bis zum Ende einigermaßen gespannt was da eigentlich los ist. Aber wenn das die Erklärung sein soll, dann gute Nacht!

Ja natürlich, genau so soll es sein - eigentlich kann man das ja gar nicht anders verstehen, weil es einem ja den halben Film über Punkt für Punkt erklärt wird. Man will es nur nicht glauben, weil sich ein Horrorfilm da plötzlich dann in ein Drama verwandelt und gar nichts anderes sein will.
Die Idee fand ich durchaus gewagt, über die Praktikabilität läßt sich diskutieren und die
Spoiler: zeige
Leute, die die Kinder aufnehmen, werden auch alle als wohlhabend und gut hingestellt oder nicht auf sie eingegangen
, das ist ein wenig simplifiziert.
Ich finds aber ein wenig einfach, auf so einer Prämisse nach Kräften rumzubashen, während alle Welt die letzten 25 Minuten von Martyrs samt esoterischem Endgag einfach mal so fressen - das war nicht weniger an den Haaren herbeigezogen.
Vielleicht spielen da dann auch wieder die nicht eingelösten Erwartungen eine Rolle, denn wenn ein Klappentext (ohne zu bescheißen) in die Irre führt, dann ist das die von "Tall Man".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 25 Juni 2013, 16:12:40
Popeye The Sailor 002 - I Yam What I Yam (http://www.youtube.com/watch?v=xHBt9mHq-5c#)

Popeye in I Yam What I Yam (http://www.ofdb.de/film/150232,I-Yam-What-I-Yam)
Bei der Tour durch einige Popeye-Cartoons (dieser ist offensichtlich als Nummer 2 entstanden) fasziniert hier vor allem das sagenhafte(?) Ende. :00000109: :LOL: :doof: :icon_lol: :algoschaf: :viney: :zwangsjacke:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 Juni 2013, 16:25:39
Gandhi? Why not!  :LOL:

Immerhin ist nun geklärt, dass Popeye und Chuck Norris die selbe Person sind. Wer Blitze umbringen kann, muss der Auserwählte sein.  :icon_smile:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 25 Juni 2013, 18:57:25
Zitat von: Mr. Blonde am 25 Juni 2013, 16:25:39
Gandhi? Why not!  :LOL:

Die Indianer heißen Indianer, weil Kolumbus bei der "Entdeckung" Amerikas dachte er hätte einen anderen Weg nach Indien gefunden und deshalb nannte er die ansässigen Einwohner Indianer  :bert:
Wir haben es hier also mit einem Verwechslungswitz zu tun!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 Juni 2013, 19:57:45
Ne doch, hast du dir verdient:

http://static.comicvine.com/uploads/original/12/124813/3103122-captain-obvious.jpg (http://static.comicvine.com/uploads/original/12/124813/3103122-captain-obvious.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 25 Juni 2013, 20:05:20
Zitat von: Mr. Blonde am 25 Juni 2013, 19:57:45
Ne doch, hast du dir verdient:

http://static.comicvine.com/uploads/original/12/124813/3103122-captain-obvious.jpg (http://static.comicvine.com/uploads/original/12/124813/3103122-captain-obvious.jpg)

Freut mich, dass ich helfen konnte!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 25 Juni 2013, 20:22:36
Bei ,,Kill Speed" handelt es sich um ein US-amerikanisches B-Movie aus dem Jahre 2010, welches ,,liebend gern" rasant und cool wäre – stattdessen aber kaum mehr als lahm und doof ist. Eine halbwegs gelungene Editing- und Kamera-Arbeit reicht in diesem Fall einfach nicht aus, um den Streifen zumindest einen ,,solide ausgeprägten Unterhaltungsgrad" erreichen zu lassen – denn von einigen passablen Flug-Sequenzen mal abgesehen, sind im Vorliegenden einfach zu viele ,,Negativfaktoren" zu verzeichnen: Diese erstrecken sich von einer arg banalen Skriptvorlage, reich an furchtbaren Dialogen, Klischees und einfallslosen Handlungsabläufen, über nervige Charaktere (allen voran ,,Backstreet Boy" Nick Carter), sinnlose Cameos (Shawnee Smith, Tom Arnold) sowie schwache, blasse und/oder unmotivierte Darsteller (u.a. Robert Patrick) bis hin einem mit diversen Songs der ,,dritten Güteklasse" bestückten Soundtrack. Dazu dann noch die (überwiegend) bestenfalls mäßig inszenierte Action, unfreiwillig komische Momente (siehe nur mal die merkwürdige Körperhaltung eines Beamten, als er während eines Verhörs plötzlich mal seinen Fuß auf einem Stuhl positioniert) sowie einige unterdurchschnittliche F/X im Rahmen der (unrealistisch-dümmlichen) ,,spektakulärsten Sequenz" des Flicks, im Zuge derer zwei Flieger im Tiefflug durch die Innenstadt jagen. Spannung kommt zu keiner Zeit auf, Einzelmomente wie eine TV-Übertragung ins Cockpit eines Kampfjets sind echt ,,LOL-ig" beizuwohnen – und selten wirkte es dermaßen leicht, ein mächtiges Drogenkartell (so wie in diesem Fall hier dargeboten) zu zerschlagen...  knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 26 Juni 2013, 05:56:23
Dead End (2003) (http://www.ofdb.de/film/36970,Dead-End)

Kleiner, aber feiner Horrorfilm, der atmosphärisch dicht und herrlich schwarzhumorig daherkommt. Außerdem wird auf plakatives Gemetzel und Splatter verzichtet, stattdessen wird die Dunkelheit und der immer wiederkehrende Schrecken genutzt und das funktioniert recht gut. Die Darsteller neigen zwar teilweise zum Overacting, allerdings führt dies manchmal zu recht makabren Momenten, vor allem auf der Seite der Mutter.

Erstaunlicherweise scheint der wirklich recht bekannt zu sein, wenn man sich die Menge an OFDb-Reviews und auch über 500-Bewertungen anschaut. War mir jahrelang entgangen.

6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 26 Juni 2013, 06:16:33
Zitat von: StS am 25 Juni 2013, 20:22:36
Bei ,,Kill Speed" handelt es sich um ein US-amerikanisches B-Movie aus dem Jahre 2010, welches ,,liebend gern" rasant und cool wäre – stattdessen aber kaum mehr als lahm und doof ist. Eine halbwegs gelungene Editing- und Kamera-Arbeit reicht in diesem Fall einfach nicht aus, um den Streifen zumindest einen ,,solide ausgeprägten Unterhaltungsgrad" erreichen zu lassen – denn von einigen passablen Flug-Sequenzen mal abgesehen, sind im Vorliegenden einfach zu viele ,,Negativfaktoren" zu verzeichnen: Diese erstrecken sich von einer arg banalen Skriptvorlage, reich an furchtbaren Dialogen, Klischees und einfallslosen Handlungsabläufen, über nervige Charaktere (allen voran ,,Backstreet Boy" Nick Carter), sinnlose Cameos (Shawnee Smith, Tom Arnold) sowie schwache, blasse und/oder unmotivierte Darsteller (u.a. Robert Patrick) bis hin einem mit diversen Songs der ,,dritten Güteklasse" bestückten Soundtrack. Dazu dann noch die (überwiegend) bestenfalls mäßig inszenierte Action, unfreiwillig komische Momente (siehe nur mal die merkwürdige Körperhaltung eines Beamten, als er während eines Verhörs plötzlich mal seinen Fuß auf einem Stuhl positioniert) sowie einige unterdurchschnittliche F/X im Rahmen der (unrealistisch-dümmlichen) ,,spektakulärsten Sequenz" des Flicks, im Zuge derer zwei Flieger im Tiefflug durch die Innenstadt jagen. Spannung kommt zu keiner Zeit auf, Einzelmomente wie eine TV-Übertragung ins Cockpit eines Kampfjets sind echt ,,LOL-ig" beizuwohnen – und selten wirkte es dermaßen leicht, ein mächtiges Drogenkartell (so wie in diesem Fall hier dargeboten) zu zerschlagen...  knappe 3/10

Hm, ist zwar schon fast ein Jahr her, aber ich hab den so in Erinnerung:
Kill Speed
http://www.ofdb.de/film/190640,Kill-Speed (http://www.ofdb.de/film/190640,Kill-Speed)
http://www.imdb.com/title/tt1027683/ (http://www.imdb.com/title/tt1027683/)
Endlich gibt es von dem Streifen ne DVD-Veroeffentlichung.
Und meine Vorfreude (durch ein paar IMDB-Reviews geweckt) wurde nicht enttauescht.
Trotz des leichten Leerlaufs im Mittelteil gebe ich dem Film 7/10 Punkten.
Grund dafuer ist die wirklich gelungen eingefangene Action mit den Flugzeugen, wirklich beeindruckend.
Dazu halbwegs anstaendige Darsteller, ein saukomischer Kurzauftritt von Tom Arnold, dazu nochmal kurz Bill Goldberg (was auch immer die beiden dazu bewegte hier mitzuspielen, bleibt wohl ein Raetsel, macht aber durchaus Spass), schon hat man nen vergnueglichen DVD-Abend.
Neben den oben erwaehnten positiven IMDB-Reviews, gab es auch ein paar Verrisse, die ich aber ueberhaupt nicht nachvollziehen kann.
Nur nicht von der 3.7 abschrecken lassen.

Warst etwa nicht in Stimmung fuer nen B-Actioner? Ich fand die Flugzeugaction wirklich mal was Anderes.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 26 Juni 2013, 07:04:17
Zitat von: lastboyscout am 26 Juni 2013, 06:16:33
Zitat von: StS am 25 Juni 2013, 20:22:36
Bei ,,Kill Speed" handelt es sich um ein US-amerikanisches B-Movie aus dem Jahre 2010, welches ,,liebend gern" rasant und cool wäre – stattdessen aber kaum mehr als lahm und doof ist. Eine halbwegs gelungene Editing- und Kamera-Arbeit reicht in diesem Fall einfach nicht aus, um den Streifen zumindest einen ,,solide ausgeprägten Unterhaltungsgrad" erreichen zu lassen – denn von einigen passablen Flug-Sequenzen mal abgesehen, sind im Vorliegenden einfach zu viele ,,Negativfaktoren" zu verzeichnen: Diese erstrecken sich von einer arg banalen Skriptvorlage, reich an furchtbaren Dialogen, Klischees und einfallslosen Handlungsabläufen, über nervige Charaktere (allen voran ,,Backstreet Boy" Nick Carter), sinnlose Cameos (Shawnee Smith, Tom Arnold) sowie schwache, blasse und/oder unmotivierte Darsteller (u.a. Robert Patrick) bis hin einem mit diversen Songs der ,,dritten Güteklasse" bestückten Soundtrack. Dazu dann noch die (überwiegend) bestenfalls mäßig inszenierte Action, unfreiwillig komische Momente (siehe nur mal die merkwürdige Körperhaltung eines Beamten, als er während eines Verhörs plötzlich mal seinen Fuß auf einem Stuhl positioniert) sowie einige unterdurchschnittliche F/X im Rahmen der (unrealistisch-dümmlichen) ,,spektakulärsten Sequenz" des Flicks, im Zuge derer zwei Flieger im Tiefflug durch die Innenstadt jagen. Spannung kommt zu keiner Zeit auf, Einzelmomente wie eine TV-Übertragung ins Cockpit eines Kampfjets sind echt ,,LOL-ig" beizuwohnen – und selten wirkte es dermaßen leicht, ein mächtiges Drogenkartell (so wie in diesem Fall hier dargeboten) zu zerschlagen...  knappe 3/10

Hm, ist zwar schon fast ein Jahr her, aber ich hab den so in Erinnerung:
Kill Speed
http://www.ofdb.de/film/190640,Kill-Speed (http://www.ofdb.de/film/190640,Kill-Speed)
http://www.imdb.com/title/tt1027683/ (http://www.imdb.com/title/tt1027683/)
Endlich gibt es von dem Streifen ne DVD-Veroeffentlichung.
Und meine Vorfreude (durch ein paar IMDB-Reviews geweckt) wurde nicht enttauescht.
Trotz des leichten Leerlaufs im Mittelteil gebe ich dem Film 7/10 Punkten.
Grund dafuer ist die wirklich gelungen eingefangene Action mit den Flugzeugen, wirklich beeindruckend.
Dazu halbwegs anstaendige Darsteller, ein saukomischer Kurzauftritt von Tom Arnold, dazu nochmal kurz Bill Goldberg (was auch immer die beiden dazu bewegte hier mitzuspielen, bleibt wohl ein Raetsel, macht aber durchaus Spass), schon hat man nen vergnueglichen DVD-Abend.
Neben den oben erwaehnten positiven IMDB-Reviews, gab es auch ein paar Verrisse, die ich aber ueberhaupt nicht nachvollziehen kann.
Nur nicht von der 3.7 abschrecken lassen.
Warst etwa nicht in Stimmung fuer nen B-Actioner? Ich fand die Flugzeugaction wirklich mal was Anderes.

Doch, eigentlich schon - aber in diesem Fall bin ich definitiv auf Seiten der Verrisse.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 26 Juni 2013, 12:24:34
Choke

In meinen Augen leider eine misslungene Palahniuk-Verfilmung. Der Film plätschert vor sich hin, ist an höchstens zwei Stellen merkbar witzig und an höchstens einer Stelle wirklich dramatisch. Zwar rattert der Regisseur Clark Gregg brav alle wichtigen Szenen und Thesen des Romans herunter, aber geht damit nicht wirklich in die Tiefe. Stilistisch und emotional fehlt Choke schlicht die Wucht eines Fight Club. Da wäre viel mehr drin gewesen! Immerhin hat mir Anjelica Huston als Ida Mancini sehr gut gefallen. Für mehr als 5/10 recht's aber nicht.

The Life Aquatic with Steve Zissou

Dieser Film hat ein dümmliches Dauergrinsen auf mein Gesicht gezaubert. Wes Anderson versprüht hier ein wunderbares B-Movie-Adventure-Feeling: flapsig, charmant, wundersam und unschuldig. Ich habe jede Minute mit Steve Zissou genossen. Dass ich beim besten Willen keinen Kritikpunkt finde, bedeutet wohl: Höchstpunktzahl. (Und auch hier ist Anjelica Huston dabei – als toughe Tochter reichen Hauses. Ich werde noch zum Fan.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 27 Juni 2013, 19:46:40
Kommando Leopard (http://www.ofdb.de/film/1600,Kommando-Leopard)

Ziemlich spaßiger B-Actionknaller, der vor allem für Synchrointeressierte interessant sein dürfte. Hier kämpfen Thomas Danneberg (Der schwachsinnigerweise in der dt. Fassung Lewis Collins synchronisiert, während er selbst ironischerweise von Rainer Brandt vertont wurde.) und Manfred Lehmann mit einer Rebellentruppe gegen einen bösen Diktator. Der hat dafür Klaus Kinski als Handlanger zur Verfügung.  :icon_mrgreen:

Der Film ist natürlich absolut stupide, allerdings kracht es an allen Ecken und Enden, und zwar für B-Maßstäbe sehr beachtlich. Viele Szenen wurden zwar mit Modellen getrickst, allerdings ziemlich gut. Ein paar offensichtliche, dem Budget geschuldete "Day for Night-Shots" gibt es auch. Ansonsten wird das ganze teilweise durch Morricone-Musik untermalt, was sehr verwundert, da eigentlich ein gewisser Goran Kuzminac für die Musik zuständig war. Muss man nicht verstehen. Wahrscheinlich alles nur geklaut.  :icon_mrgreen:

Anhand weniger Erinnerungen hatte ich eigentlich "Geheimcode Wildgänse" erwartet, wo ebenfalls Lehmann, Danneberg und Kinski mitmischen. Egal, den muss ich dann halt demnächst nachholen.

Kommando Leopard bekommt für seine beachtliche Nonstop-Action, sowie dem Nostalgiebonus durch Synchronsprecher und Kinski gute 5/10.

Edit:

End of the Line (http://www.ofdb.de/film/130859,End-of-the-Line)

Kanadischer Horrorstreifen, der eine Gruppe Individuen die Apokalypse in den einsamen Tunneln einer Ubahnroute erleben lässt.

Ist die erste Hälfte noch fesselnd, da auf Grusel und Ungewissheit Wert gelegt wird, so fällt die zweite Hälfte doch sehr konventionell aus und erschöpft sich in einigen Splattermomenten, die nicht hätten sein müssen. Immerhin sitzt der ein oder andere Schock recht tief, was allerdings ebenfalls mit der zweiten Hälfte nachlässt. Darstellerisch ist das teilweise sehr durchwachsen und hahnebüchen, passt aber zu einigen merkwürdigen Drehbuchentscheidungen.

Leider findet der Film auch keine klare Linie, wirft wahnsinnige Sektenanhänger, japanische Horrormotive und immer wieder auftauchende Kreaturen durcheinander, gibt am Ende allerdings
Spoiler: zeige
für nichts eine Erklärung oder überhaupt ein richtiges Ende.
. Wer Mike Mendez' Killers gesehen hat, weiß, wie ich das meine. Bei manchen Filmen ist das ja ganz spannend, hier aber einfach nur unzufriedenstellend.

Hier wäre weniger mehr gewesen. 4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 28 Juni 2013, 12:34:50

Opening Night (http://www.ofdb.de/film/22209,Die-Erste-Vorstellung)

Man kommt ja an Cassevetes, dem ersten Indie-Filmer überhaupt, nicht vorbei, wenn einen Filme über Menschen interessieren. Das sind dann auch ziemlich anstrengende Seherlebnisse, da dem Einfangen möglichst nackter Emotionen, u.a. durch Improvisationen, alle technischen Belange (Kamera, Skript, Licht etc.) untergeordnet werden. Bei Opening Night hatte ich das seltsame Erlebnis, jetzt bei der zweiten Sichtung einen völlig anderen Schluß zu ziehen als bei der Kinovorführung vor ca. einem Jahr: war ich damals noch überzeugt, das Filmende sei eine Niederlage für die neurotische Hauptdarstellerin, so kam es mir jetzt doch eher wie ein Triumph, wenn auch kein uneingeschränkter, vor. Das spricht dann vermutlich doch für den Film, wenn er derart widersprüchliche Deutungen zuläßt (und ich will die erste gar nicht diskreditieren, immerhin stammt sie von mir  :icon_mrgreen:).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 29 Juni 2013, 12:24:58
Snitch (2013)
Der Trailer gaukelt einem nen Actionfilm vor, geliefert bekommt man ein solides Drama mit ein paar Actioneinschueben und einem halbwegs anstaendigen The Rock.
Kann den Film zwar nicht hunderprozentig tragen, aber er macht sich so langsam als Darsteller.
Trotzdem ist der Film wirklich nix besonderes, mal fuer zwischendurch.
Bin bei ganz knappen 6/10 Punkten gelandet.

Parker (2013)
Hm, Trailer sah nach ueblichem Statham-Futter aus, und genau das bekommt man dann auch vorgesetzt.
Nur mit nicht ganz so viel Statham. Wie jetzt?
Der Film ist definitiv etwas zu lang, beschaeftigt sich mit anderen Darstellern, ist also keine gaenzliche One-Man-Show.
Ich war ehrlich gesagt etwas enttaeuscht, wurde leider nur ne 5/10 Punkten, der Funke wollte einfach nicht ueberspringen.
Schade, ich hoffe wirklich das es von hier an bergauf geht.

Basket Case 2
Ach ja, die guten alten Billig-Horrorschinken. Macht einfach Spass die zwischendurch mal wieder reinzuschmeissen.
Nicht ganz so blutig und unterhaltsam wie der Erste, dennoch empfehlenswert fuer jeden Horrorkucker.
Die Freaks sind bisschen over-the-top zwischendurch, aber da konnte ich drueber hinwegsehen.
Gebe so 6.5/10 Punkten

Stand Up Guys (2012)
Abgesang auf ausgediente Gangster die den alten Zeiten hinterhertrauern.
Hervorragender Film dank exzellenter Schauspieler und einem ziemlich netten Drehbuch.
Vielerorts wird sich heftig darueber beschwert, das man
Spoiler: zeige
die "chew bubble gum" Szene aus They Live gestohlen hat*
aber das seh ich jetzt weniger drastisch, hat ziemlich gut gepasst.
8/10 Punkten

Hostel III (2011, Unrated)
Was fuer eine Gruetze. Schon die ersten beiden Teile waren nicht wirklich der Bringer, aber der hier ist einfach nur scheusslich schlecht, hatte wirklich mit vorzeitigen Abschalten zu kaempfen.
Fuerchterliche Darsteller, extremst abgenudelte Story und ein paar eingestreute Effekte nix ist es wert den nur einmal zu sichten, geschweige denn ein zweites Mal.
2/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 29 Juni 2013, 12:52:50
Mal im Schnelldurchlauf die letzten Tage aufarbeiten:

Prinzessin Mononoke
(Erstsichtung)

Wahrscheinlich der beste Anime, den ich bisher sah: Wunderschöne Bilder treffen auf traumhafte Musik, dazu eine durchaus interesse Geschichte, die auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet. Ein wenigen Stellen vielleicht etwas zu lang, insgesamt aber ein richtig starker Streifen. 8/10

Thirteen Days
Nach dem enttäuschenden, langatmigen "Lincoln" mal wieder eine Geschichtsstunde mit Verve und Esprit geschaut. Das ohnehin sehr spannende Thema wird mit treffsicheren Dialogen und sehr guten Darstellern auf die Leinwand gebracht. Das Ganze ist zwar ziemlich "Kennedy-freundlich", was mich jedoch nicht groß störte. So macht Weltgeschichte Spaß! 8/10

Funny Games (Erstsichtung)
Mein zweiter Haneke nach "Das Weiße Band" konnte mich nicht im selben Maße mitreißen. Seine Studie über die Beeinflussung durch Gewalt trifft nur an manchen Stellen ins Schwarze, ist aber auch oft plakativ oder etwas zu spannungsarm. Ob vielleicht letzterer Kritikpunkt im U.S. Remake mit einer strafferen Inszenierung (
Spoiler: zeige
vor allem bei der Flucht, als die beiden Jugendlichen gerade außer Haus sind
) gelöst wurde, wird ein Rätsel bleiben, da ich mich wohl vorerst nicht noch einmal durch die Materie kämpfen will. 5/10 für gute Ansätze und herausstechende Einzelszenen.

Lawless
(Erstsichtung)
Ein schick ausgestatteter Gangster-Streifen, der dramaturgisch nicht immer fesseln kann. Das mag vor allen daran liegen, dass mir die erste Stunde wie eine sehr lange Exposition vorkam. Auf der Habenseite steht dafür eine schöne Atmosphäre, eine gesunde Härte und überwiegend gute Darsteller. Nur Hardy gibt leider wieder seinen falsch liegenden Kritikern Futter, die meinen, er könne nur den einen Typ spielen - schade. Insgesamt ein solider Prohibitionsfilm. 6/10

Tron Legacy (Erstsichtung)
Nach "Oblivion" nun auch Kosinskis Erstwerk nachgeholt - ich bezeichne mich jetzt offiziell als Fan des Regisseurs. Derzeit macht für mich niemand anderes solch audio-visuell überragende "Style-over-Substance" Streifen wie er. Das Art-Design ist erneut von fantastischer Qualität (vorausgesetzt, man steht auf diesen glatten, sterilen Stil, was bei mir absolut der Fall ist), dazu dann noch der starke Soundtrack von Daft Punk. Einfach spektakulär - ich freue mich auf eine Zweitsichtung, dann in 3D. Die dritte Dimension könnte vielleicht sogar für eine Aufwertung sorgen, so sind es vorerst 8/10.

The Flowers of War
(Erstsichtung)
Ein chinesischer Kriegsfilm, der sich keineswegs vor westlichen Pendants verstecken muss. Die Geschichte um einen sich im Angesicht der Schrecken des Krieges wandelnden Saufbold (= Bale, grandios wie meist) ist nicht grad neu, nimmt einen aber dennoch mit. Dafür sorgt auch das tolle Zusammenspiel der zwei Konfliktparteien in der Kirche. Was die Darstellung der Gewalt und Greueltaten angeht, nimmt der Film kaum ein Blatt vor den Mund bzw. die Linse - an manchen Stellen musste ich durchaus schlucken. Einziger Kritikpunkt: Die Nebengeschichte um einen Soldaten, dessen Kämpfe zu heroisch und hübsch in Szene gesetzt werden. Diese Action ala John Woo fügte sich nicht stimmig ins Gesamtbild ein. Dennoch starke 8/10 für ein bewegendes Kriegsdrama.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 29 Juni 2013, 14:22:50
Gangster Squad (http://www.ofdb.de/film/228212,Gangster-Squad)

Hochglanz-Abziehbild mit tollem Ensemble, das einfach jedes Klischee des klassischen Polizei- und Gangsterfilms zusammenrührt und zu einer unterhaltsamen Karikatur zusammenzimmert. Sean Penn übertreibt seine Rolle zeitweise maßlos ("Hier kommt der Weihnachtsmann!!!!"), dafür bleibt Gosling wie immer arschcool, auch, wenn er nicht ansatzweise an Robert Patricks Ausstrahlung als knurriger Larger-than-Life-Westernheld herankommt. Josh Brolin übt hingegen sein Stoneface und erinnert etwas an Agent Van Alden aus Boardwalk Empire. Überraschungen sind rar gesät, davon lenken einige sehr witzige Dialoge und die hübsch-fotografierten Actionszenen ab. Es gibt schlechtere Wege, seine Zeit totzuschlagen, denn Langeweile kommt nie auf.

6,5/10


Bullet to the Head (http://www.ofdb.de/film/222630,Shootout---Keine-Gnade)

Formelhafter Actionkrimi, der nie wirklich überzeugt, was vor allem an der nicht vorhanden Chemie der beiden Hauptdarsteller liegt. Da hat Hill kein gutes Händchen bewiesen. Bei der Action wünscht man sich auch eher alte Zeiten zurück. Handgemenge und Schießereien sind recht unübersichtlich und hektisch gefilmt, was hier absolut nicht passt. Es wirkt zu gewollt. Die Geschichte ist dazu noch dermaßen hervorsehbar, dass man sich ständig die kommenden Minuten ausmalen kann. Außer dem Sly-Bonus und einigen wenigen Lachern ist der Film wirklich nur absoluter Durchschnitt. Schade, da hätte der Vater des amerikanischen Buddy-Movies nochmal auftrumpfen können, stattdessen wärmt er eine kaum schmeckende Actionsuppe auf, die sich selbst viel zu ernst nimmt.

5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 29 Juni 2013, 14:46:08
Tiger & Dragon (http://www.ofdb.de/film/2649,Tiger-&-Dragon)
Mein erster Wuxia-Film. Und ja, ein bisschen albern finde ich es ehrlich gesagt schon, dieses Über-die-Dächer-Fliegen, was vielleicht auch zu einem großen Teil daran liegt, dass man dabei so deutlich sieht, dass die Schauspieler an Seilen hängen. In der ersten Hälfte hatte ich auch ein bisschen Probleme damit, mich in die Story reinzufuchsen. Aber dann wurde ich doch so langsam warm mit dem Film und vor allem die grandiosen Kampfszenen konnten mich wirklich begeistern. Aber auch die Figuren sind mir nach und nach ans Herz gewachsen und die Geschichte fand ich dann gegen Ende auch ziemlich berührend. Insgesamt ein unterhaltsamer Film, der bei einer Zweitsichtung vielleicht auch noch hinzugewinnen könnte. Vorerst 7.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 30 Juni 2013, 12:40:00
Abrechnung!

Winters Bone (2010)
Ein Drama über ein 17 jähriges Mädchen aus dem White Trash Milieu. Die Atmosphäre des Films ist genauso trist wie die Landschaft, in der die Handlung stattfindet. Besonders gut finde ich, dass zwar auf der einen Seite das Leben der Einwohner des Dorfes sehr realistisch wiedergegeben wird, andererseits man nicht wirklich ins Klischeedenken verfallen ist und somit teilweise auch etwas Menschlichkeit durch flackert.
Spoiler: zeige
Das Ende (, das keinen Unterschied zum Anfang erkennen lässt,) zeigt gut die Ausweglosigkeit der Hauptfigur
.  7,5/10

Insidious  (2010)
Ein netter Horrorfilm, der zwar mit altbekannten Motiven spielt (Poltergeist!), aber dennoch zu fesseln weiß. Der Horror entsteht hier nicht durch abgetrennte Gliedmaßen oder blutverschmierten Verfolgungsjagden, sondern durch eine geheimnisvolle Mystik und Schattenwesen – mir hat es gefallen. 7,5/10

Gangster Squad (2013)
Endlich mal wieder ein Gangster-Film! Das größte Mango des Filmes dürfte wohl seine fehlende Tiefe sein. Die Story ist schnell erzählt (Gruppe von total unterschiedlichen Polizisten jagen einen Gangster-Boss) und ist ein alter Hut. Um es mal in Spielen auszudrücken: Der Film ist das, was herausgekommen wäre, wenn L.A. Noire genau wie GTA 4 konzipiert worden wäre. Action-Knaller in den 40er, der durchaus unterhalten kann, wenn man halt kein Tiefgang erwartet. 8/10

Bullet to the Head/ Shootout - Keine Gnade (2012)
Das Problem an dem Film dürfte sein, dass Herr Stallone sich scheinbar zu ernst nimmt. Ich würde  gerne wissen, was das für ein Film geworden wäre, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. (Arni in ,,The Last stand" fand ich da schon besser.)
So ist allerdings ein Film dabei entstanden, den man nach 120 Sekunden voraussagen kann, der mit Klischees überladen ist und der mit nervigen Darstellern besetzt ist. Das kann nicht mal Sly retten. 3/10

Killer Elite (2011)
Ja, was gibt es dazu zu sagen? Actionfilm. Jason Statham. Robert De Niro in einer netten kleinen Nebenrolle. Viel Krach, nette Kampfszenen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. 6,5/10

Anonymous (2011)
Ein merkwürdiger Film (und das ist nicht positiv gemeint). Über die Grundidee, dass Shakespear keines seiner Werke selbst geschrieben haben soll, lässt sich ja lange streiten; die Umsetzung wiederum ist ganz gut gelungen. Allerdings fehlt dem Film irgendetwas. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass ich eine großer Aversion gegenüber Filmen habe, die zu jener Zeit spielen und um Thron-Machenschaften usw. gehen... Kann man mal sehen, muss man aber nicht. 6/10

J Edgar (2011)
Ich versteh gar nicht, warum der Film solange an mir vorbeigegangen ist. Ich war wirklich sehr positiv überrascht! Natürlich erzählt er einen nichts neues über jenen amerikanischen ,,Volkshelden", allerdings ist es gerade DiCaprios Darstellung des FBI-Chefs, die so fasziniert. Für Fans von (Politik-) Dramen auf jeden Fall mal einen Blick wert! 8/10

Gott des Gemetzels (2011)
Geniales Kammerspiel! Dialoge, Dialoge, Dialoge! Unglaublich was die vier Schauspieler mit dem vorhandenen begrenzten Raum vollführen und es trotz Einschränkung es schaffen ein ,,Wiedersehen-Potenzial" beim Zuschauer zu bewirken. Sicherlich lässt der Film Unmengen viele Interpretationen zu, aber das würde hier zu weit gehen. Jedenfalls einer der besten Filme den ich seit langem gesehen habe 9/10

Submarine (2010)
Die britische Antwort auf all die amerikanischen Teenie-Komödien. Dunkler Humor, abstruse Figuren und absurde Situationen. Entweder man mag es oder nicht. Für Fans des englischen Humors sehr zu empfehlen. 7/10

Juno (2007)
Ich habe den Film jetzt erst gesehen und kann verstehen, warum ihn viele (jedenfalls in meinem Bekanntenkreis) gut finden. Lustig, charmanter feel-good-Film, der gerade dadurch bestecht, dass er kein Bilderbuch-Happy-End hat, aber dennoch am Ende alles im Reinen ist.
7/10

Crime and punishment – Schuld und Sühne (1998)

Sehr gute Romanverfilmung eines Klassikers! Vor allem Ben Kingsley als Untersuchungsrichter Porfiri Petrowitsch ist genial und erinnerte mich teilweise sehr an die Darstellung Christoph Waltz als SS-Standartenführer Hans Landa in Inglourious Basterds. Würde mich mal interessieren, ob es da irgendwelche Verbindungen geben könnte (oder halt an die Romanfigur an sich).
Natürlich wie bei jeder Romanverfilmung fiel einiges weg, was dem Film aber nicht schmälert 8,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 30 Juni 2013, 13:47:58
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 30 Juni 2013, 12:40:00
Das größte Mango des Filmes dürfte wohl seine fehlende Tiefe sein.
Da bekommt man ja direkt Appetit :icon_mrgreen:

(http://i.imagebanana.com/img/oabfef4r/mangomania.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Klugscheisser am 30 Juni 2013, 13:57:38
Ich glaub', es wurde hier im Thread schon angesprochen, aber ich find' schade, dass hier auch so viele aktuelle Filme mit "reingepackt" werden. So hat man gar nicht mehr alles in einem Thread zusammen sondern verstreut. Außerdem wird der Thread hier doch immer unübersichtlicher, möchte man mal etwas zu einer Meinung schreiben. Wie seht ihr das?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 30 Juni 2013, 14:03:39
Zitat von: Dionysos am 30 Juni 2013, 13:47:58
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 30 Juni 2013, 12:40:00
Das größte Mango des Filmes dürfte wohl seine fehlende Tiefe sein.
Da bekommt man ja direkt Appetit :icon_mrgreen:

:LOL:
Ist nicht das erste Mal...ich lerne es halt nie. :icon_mrgreen:
Ich bleib bei Mango!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 30 Juni 2013, 14:52:22
Zitat von: Klugscheisser am 30 Juni 2013, 13:57:38
Außerdem wird der Thread hier doch immer unübersichtlicher, möchte man mal etwas zu einer Meinung schreiben. Wie seht ihr das?

Mit der Übersichtlichkeit ist es in so manchem Filmthread auch nicht unbedingt zum besten bestellt, aber im Prinzip sehe das genauso wie du. Besonders aktuelle Kinofilme, deren Diskussionsthreads sowieso noch auf der ersten oder zweiten Seite der jeweiligen Filmforen stehen, können und sollten natürlich auch dort gesammelt besprochen werden. Schon allein, damit man später ohne langes Suchen (einfach Häkchen bei "Nur Betreff der Themen" und man findet das Thema, sofern eines vorhanden ist) schnell ein paar Meinungen zu einem bestimmten Film reinholen und gegebenenfalls seine eigene hinzufügen kann. Wird ja auch des öfteren so gemacht. Es ist aber nunmal jedem freigestellt, ob er seine Meinung hier kundtut oder sich die Mühe macht, den passenden Filmthread zu suchen geschweige denn einen aufzumachen. Das gilt nicht nur für neuere Filme sondern prinzipiell für alle, die ein gewisses Diskussionspotential beinhalten (so wie letztens "Freitag, der 13." und seine Fortsetzungen). Ich sage mal, letztlich muss jeder selbst wissen, ob er seine Kurzkritiken in einem speziellen Filmthema für die Nachwelt bewahren oder sie in einem Endlosthread wie hier versanden lassen möchte. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 30 Juni 2013, 15:26:06
Bin mittlerweile auch bischen McClanes Mango, dass hier viele Kommentare, zu Filmen mit eigenen Threads, geschrieben werden. Aus vielerlei Gründen, natürlich, ist imo auch egal, its a god thing, nur sollten die Kommentare regelmäßiger, in die jeweiligen Threads kopiert, zitiert, oder bestenfalls verschoben werden, hatte ich damals auch schon bei McClanes Anmerkung vorgeschlagen, die Mods machen das ja eh schon so.

Das müsste eben wirklich nur regelmäßig gründlich "gewartet" werden, um den zweifellos positiven Effekt dieses Threads, nicht mit der negativen Auswirkung auf andere Threads zu belasten. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, die einzelnen Kommentare alle in jewilige Threads zu zitieren (probeweise der "Space Soldiers" Thread), aber ich würde mir dabei iwi bischen showoff vorkommen.

Grundsätzlich finde ich die Idee aber gut, wenn das "alle" so machen würden, also wenn sie einen Kommentar bemerken, zu dem es einen passenden Thread gibt, und diesen dann dort zitieren, oder einem arbeitsgeilen Mod, wie MMeXX melden. ;)

In diesem Zug, hatte ich schon die Idee zu einem KF fürs Forum.^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 30 Juni 2013, 15:51:08
Ich habe mir das ein Bisschen abgewöhnt, da ich neue Filme doch relativ spät schaue und die Threads dann schon tot sind. Zumal ja auch die 60-Tage-Ordnung immer etwas abschreckt. Wenn man nicht besonders viel zu sagen hat, würde man wohl eher diesen Thread hier nutzen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Klugscheisser am 30 Juni 2013, 15:56:30
Zitat von: Mr. Blonde am 30 Juni 2013, 15:51:08
Ich habe mir das ein Bisschen abgewöhnt, da ich neue Filme doch relativ spät schaue und die Threads dann schon tot sind. Zumal ja auch die 60-Tage-Ordnung immer etwas abschreckt. Wenn man nicht besonders viel zu sagen hat, würde man wohl eher diesen Thread hier nutzen.

Genau das finde ich schade, weil man so evtl. die alten Threads auch wiederbeleben könnte. Klar, möchte man nur einen eigenen Text ohne Interesse an anderen Meinungen veröffentlichen, eigenet sich dieser Thread natürlich besser (ist wertfrei gemeint). Ich schau Filme meist auch erst sehr spät nach der Veröffentlichung, würde mir aber das Vergnügen nehmen, in dem entsprechenden Thread noch zu stöbern. Mir ist nur aufgefallen, dass ich viele der hier geposteten Meinungen häufig übersehe, was ich schade finde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 30 Juni 2013, 17:10:35
Mir ist auch schon aufgefallen, dass die eigentlichen Threads zum Film meißt vor Release sehr gut mit Infos gefüllt werden, später aber nicht mal eine Rezension drin steht. Und wenn man doch mal lesen will ob der Film sich lohnt, sucht man doch auch nicht alle Seiten hier durch. Gerade Filme, welche erst auf DVD/Blu-ray rausgekommen sind, kann man doch in den jeweiligen Threads besprechen, immerhin sind die trotzdem noch aktuell. Die Diskussion gab es aber schonmal und es wurde auch gesagt, dass sich jemand ums verschieben kümmert. :00000109:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 30 Juni 2013, 17:18:10
Wenn es zu einem Film einen Thread gibt, poste ich meine Meinungen und Eindrücke dort. Gibt es keinen Thread, hängt es davon ab, wie viel ich zu dem Film schreibe, ob ich hier poste oder einen Thread zum Film starte.

Was sich mir bis heute nicht erschließt, ist dieses "Problem", in einem älteren Thread zu schreiben bzw. einen Thread zu einem nicht mehr taufrischen Film zu erstellen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 Juli 2013, 05:40:07
The ABC's Of Death (2012)
Ne bunte Tuete die mit ziemlich gemischtem Horrorfutter aufwartet.
Von ziemlich spektakulaer bis zu subtil, von Holzhammer zu abgefahren-wtf-Horror gibt es hier die volle Bandbreite.
Qualitativ schwankt das Ganze leider, meiner Meinung nach
Spoiler: zeige
ist die beste Episode gleich der erste Buchstabe
.
Aber das ist nur meine kleine, bescheidene Meinung.  ;)
Manchmal ist es nahezu unmoeglich zu erraten wie eine Episode mit einem bestimmten Buchstaben in Verbindung gebracht wird, da ist Raten angesagt.  ;)
Hab mich trotz ein paar ziemlich offensichtlicher Maengel doch ganz gut amuesiert.
Gibt so 6/10 Punkten als Durchschnitt, mein oben erwaehnter Favorit bekommt 8/10 Punkten.

The Wicked (2013)
Da gibt man schonmal nach und hofft, wenn auch nur mit geringer Aussicht auf Erfolg, einem Blockbuster-Mitarbeiter vertrauen zu koennen.
Da ich den oben revieweten Film im Schlepptau hatte, meinte er, er muesste mir den hier aufschwatzen.
Das ging natuerlich gnadenlos in die Hose.
Fuerchterliche Darsteller, billige Inszenierung, paar eingestreute und ziemlich aufgesetzt wirkende Bluteffekte und dazu noch ein ausgenudeltes Ende, schon hatte ich eineinhalb Stunden an diesen Muell verschwendet.
2/10 Punkten

The Patriots (1994)
Packender Mossad-Thriller der mit einfacher, fast schon nuechterner Herangehensweise seine Geschichte erzaehlt.
Unbedingt ansehen, sehr empfehlenswert.
8/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 1 Juli 2013, 09:43:00

Cookie's Fortune (http://www.ofdb.de/film/2502,Cookie%27s-Fortune)

Die späten Filme von Altman sind ja nicht durchgängig empfehlenswert (wie furchtbar ist z.B. Dr. T & the Women!), aber Cookie's Fortune ist ein wunderbar entspannter Mix aus Familiendrama, Krimi und Provinzschnurre, mit viel Wohlwollen für seine kauzigen Figuren und jeder Menge Lokalkolorit, ein Heimatfilm im besten Sinne. Von der allgemeinen Stimmung her und natürlich in den Backstage-Szenen gegen Ende ist der großartige Prairie Home Companion schon erfühlbar, vielleicht ist das Finale ein klein wenig zu breit und plakativ ausgewalzt, aber das kann man dem Film nicht wirklich übelnehmen. Altman darf das!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 1 Juli 2013, 21:49:38
Per Anhalter durch die Galaxis (Film)
Abgesehen von den Erklärungen im Buch traf der Humor selten meinen Geschmack, wohl zu britisch. Für keine der Figuren konnte ich wirklich Sympathien aufbringen, entweder waren sie zu langweilig oder zu abgedreht. Auch ihre Motivationen waren nicht deutlich. Das selbe gilt für die Story, viel zu schlecht zusammengeschustert. Dafür war das Setting echt schön nostalgisch, mit Modellen und Kostümen. Auch die CGIs sahen klasse aus. Abgedrehte Unterhaltung für zwischendurch, mehr aber nicht. 5/10

Cars 2
Wurde ziemlich verissen und das zu Recht. Alles größer, lauter, schneller, abgedehter. Ständig neue Figuren, die Gags so schnell, dass man sie gar nicht mehr erfassen konnte und auch nach Details konnte man nur suchen, wenn man den Film in Zeitlupe betrachtet. Schade drum, die Story war gar nicht so schlecht und die Welt so liebevoll gestaltet. Vielleicht mögen Kinder diesen überdrehten Kram, mir wars zuviel. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 3 Juli 2013, 00:25:01

Der Turm (http://www.ofdb.de/film/230597,Der-Turm) (TV)

Man muß schon masochistisch veranlagt sein, sich zu einem höchstens mittelguten Roman eine noch schlechtere, drei Stunden lange TV-Verfilmung anzutun - aber ich habs getan und fand meine Ahnungen nicht nur bestätigt, sondern übertroffen. Wenn man sich mit dem Lesen des Buches dazu bereiterklärt, den Problemchen einer schmalen Elite zu folgen, ganze Seiten mit Geschwurbel zu überspringen und sich gegen schlechte Sprache zu wappnen, hat man immerhin noch eine beachtliche Materialsammlung, für die sich die Mühe ansatzweise lohnt. Dieses Material sowie der atmosphärische Überschuß fallen einer Verfilmung naturgemäß zum Opfer, und übrig bleibt das übliche Degeto/Teamworx-Püree aus schwachen Dialogen, miserabler Kinematographie und Dudelmusik von der Resterampe. Ein paar gute Schauspieler erzeugen ein paar passable Momente (grandios fehlbesetzt und viel zu alt: Sebastian Urzendowski), aber die Um- und Hinzudichtungen der Vorlage haben alles nur verschlimmert, und daß in einem Film, der in Dresden spielt, kein Wort Sächsisch erklingt, ist einfach nur absurd (ungefähr fünf Worte Berlinerisch habe ich ausmachen können. Wow.).

Ich gelobe hiermit, mein erstes und letztes "TV-Event" konsumiert zu haben...  (und dabei habe ich noch richtig gute Filme auf Halde :viney:)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 3 Juli 2013, 10:06:58
Zitat von: Dionysos am 30 Juni 2013, 14:52:22
Es ist aber nunmal jedem freigestellt, ob er seine Meinung hier kundtut oder sich die Mühe macht, den passenden Filmthread zu suchen geschweige denn einen aufzumachen.
Und diese Freiheit nutze ich jetzt mal aus, denn das Kinoerlebnis von gestern abend rechtfertigt definitv keinen separaten Thread  :icon_cool:

Papadopoulos & Söhne (http://www.ofdb.de/film/224542,Papadopoulos-&-S%C3%B6hne)
Mangels Alternativen gab es diesen britischen Beitrag zur wirtschaftlichen Großwetterlage um einen griechischstämmigen Londoner Geschäftsmann, der schwer von der Finanzkrise getroffen fast sein gesamtes Hab und Gut an die Bank verliert und notgedrungen mit dem verhassten Bruder zu seinen unternehmerischen Wurzeln zurückkehren muss - einen Fish&Chips-Laden irgendwo in einem Londoner Arbeiterviertel. Die Handlung ist dementsprechend ein ziemlich vorhersehbares Sozialmärchen: Natürlich hadert der eitle Unternehmer mit seinem Schicksal und will, genau wie seine drei Kinder, möglichst schnell zurück in seine Villa, doch nach und nach regt sich tatsächlich das Gewissen und man besinnt sich auf das, was im Leben wirklich zählt. Klingt abgeschmackt und ist es auch. Wäre aber halb so wild, wenn sich die Macher zumindest entschieden hätten, ob sie entweder einen gänzlich abgehobenen Mutmacherfilm oder ein eher ernst angelegtes Krisendrama drehen wollten. So schlingert man hier unentschlossen zwischen beiden Ufern und wirkt dabei selbst in den wenigen fröhlichen Momenten extrem verkrampft und blutleer. Dieser Umstand ist nicht zuletzt auf das sehr statische Spiel der Darsteller zurückzuführen, die aber auch mit Figuren gestraft sind, die trotz ihrer extremen Situation kaum Emotionen zeigen, keinerlei Entwicklung durchmachen und trotzdem am Ende alle das "einfache Leben" der bourgeoisen Elite vorziehen. Nennen wir es mal vorsichtig "leicht unglaubwürdig". Dank der äußerst biederen Erzählweise, vor allem in den zahlreichen und unnötig in die Länge gezogenen Dialogszenen, wirkt das ganze zudem auch noch reichlich zäh und ist auf die Dauer nur noch langweilig. Dann doch lieber ein realistisches Sozialdrama á la "Fish Tank" als so einen unentschlossenen Käse, der ob seiner Behäbigkeit wunderbar in das Freitagabendprogramm der ARD passen würde. 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 3 Juli 2013, 10:29:14
Zitat von: Dionysos am  3 Juli 2013, 10:06:58
Papadopoulos & Söhne (http://www.ofdb.de/film/224542,Papadopoulos-&-S%C3%B6hne)

Tja, äh, ich war mit und...das wars auch schon.
Ein paarmal hab ich geschmunzelt, aber mit sensationeller Stringenz wird jeder Anflug von Amüsement sofort endlos zerdehnt, totgetrampelt oder geht in der dramaturgischen Einöde total unter. Das Drehbuch ist ein Randgruppen-Underdog-Family-SinndesLebens-Comedy-Klischee, aber statt die Stärken auszuspielen, labern die Figuren sich pointenlos tot, reden Unsinn oder Stephen Dillane wird mit seinem Stone Face einfach in Großaufnahme gezeigt (gefühlte 72 Prozent des Films). Die Nebenfiguren verschenkt, kein Timing, kein Tempo, aber auch keine großen Gefühle. Ein zäher Lappen von Film mit Figuren, denen man ein besseres Schicksal und einen interessanteren Film gewünscht hätte (klar, Modelschicksen um die 18 lieben es, im Fisch/Chips des Vaters zu arbeiten, sofern der mal wieder lächelt) und die nur eins schaffen: die Geduld des Zuschauers zu strapazieren. 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 3 Juli 2013, 16:48:13
Weekend (1967)

Ohne Umschweife: Jean-Luc Godard hat mit WEEKEND einen unerträglichen Film gedreht. Ich sage das nicht ohne Bedacht, sondern im vollen Bewusstsein des historischen Einflusses, den seine Filme in den 1960er Jahren unwidersprochen hatten und ebenso eingedenk der Regalmeter an Sekundärliteratur, die zu seinem Werk verfasst wurden. Nur: Das beeindruckt mich heute, 2013, beim Wiedersehen überhaupt nicht. Obwohl mir dieser Film auch hier – in z.T. guten Reviews – ausführlich historisch eingeordnet und nach seiner künstlerischen Verfahrensweise erläutert wird: Ich sehe etwas anderes.

Die selbst 1967 schon schalen Avantgardegesten sind leer, die politischen und gesellschaftlichen Einsichten banal oder genauer meistens auch absurd schief, die handwerkliche Qualität fragwürdig, ja die ganze künstlerische Vorgehensweise ist unergiebig. Gemildert wird diese Erkenntnis ganz sicher nicht durch den unangenehm bornierten und wichtigkeitsheischenden Gestus. Godard besteht aus Kunst-, Welt- und Selbsthass. Ich sehe schon die triumphierenden Gesichter der Godardjünger: ebeneben. Nur: Ich weiß, es gibt große Hasser in der Kunst, die ihren Hass in vielleicht unangenehme, aber doch befreiende oder zumindest erhellende Werke überführten. Die diagnostische Kraft von Godard scheint mir hingegen inzwischen sehr gering. Godard ein Visionär? Eher ein Sektierer der unangenehmen Art. Und ein großes Missverständnis.

Daher: 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: psychopaul am 3 Juli 2013, 22:56:54
 :icon_eek: :dodo:  :icon_smile:


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 3 Juli 2013, 23:41:00
Na, dann will ich als Godard-"Jünger" (wobei: Jünger ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, weil ich beispielsweise mit manchen Frauenbildern und antiamerikanischen Seitenhieben Godards nicht immer zufrieden bin) kurz meinen Senf dazugeben:

Dass man das Ganze langweilig findet, dass man keinen Mehrwert für sich aus dem Film ziehen kann, kann ich durchaus nachvollziehen.
Etwas sonderbarer finde ich aber den Vorwurf, der banalen Botschaft: Man kann letztlich jeden Film auf eine Kernaussage runterbrechen und die dann für banal halten, was gerade bei den kleinen oder großen Skandalfilmen sehr gerne gemacht wird (Das große Fresse, Salò, Ai no corrida, Dawn of the Dead, Das goldene Zeitalter, TCM usw.) Ich denke, dass die Qualität dieser (und anderer) Filme darin liegt, dass sie gerade nicht eine verbale Aussage in einem kurzen Satz raushauen, sondern ein sinnliches und/oder intellektuelles Spiel daraus machen.
Man kann "Week End" natürlich als Konsumsatire sehen und sich dann sagen "Jaja, der Konsum..." & "Wusste ich alles schon". Aber spannender ist es in meinen Augen, die vielen - nie genau ausformulierten - Anstöße anzunehmen und mit ihnen zu arbeiten. Das funktioniert natürlich ganz gut in einem Kino mit vielen klugen & diskussionsbereiten Menschen - einem Kino, das heute tatsächlich ziemlich tot ist (selbst im Künstlerhaus wird nach einem Film kaum diskutiert). Und als Stein des Anstoßes oder thesenhafter Stichwortlieferant sind Godard-Filme eigentlich sehr ergiebig...
Aber gut, ich denke mit "Pierrot le fou", "2 ou 3 choses..." oder "Notre Musique" hat er einfach 'dichtere' Filme abgeliefert.

Wo man bei Godard Kunsthass sehen will, bleibt mir allerdings etwas schleierhaft: wenn er regelmäßig etwas feiert, dann doch wohl die Kunst. (Gut, mit dem Erzählkino und besonders mit Hollywood verbindet ihn eine Hassliebe und "Week End" zieht als selbsternannter Schrottfilm über den Umgang mit der Kunst her - aber Kunsthass trifft es doch nicht wirklich... ;))
Und fragwürdiges Handwerk? :00000109:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 4 Juli 2013, 07:48:24
Baytown Outlaws (2012)
Ziemlich rasant startende, mit leichtem Leerlauf im Mittelteil versehene, dann wieder stark anziehende, Actionkomoedie mit ziemlich abgefahrenen Typen.
Allen voran Billy Bob Thornton, der leider nicht annaehernd genuegend Screentime hat.
Die paar Minuten jedoch zieht er vollstens vom Leder, herrlich.
Clayne Crawford, Travis Fimmel, Daniel Cudmore? Nie von denen gehoert, machen ihre Sache als Oodie-Brothers ganz gut, kommen ziemlich cool and abgebrueht rueber.
Blutig, ordentliches Mass an Action, ne ziemlich nett anzusehende Eva Langoria reingeschmissen in den Mix, und schon hat man nen netten Suedstaaten-Film der definitiv zu unterhalten weiss.
7/10 Punkten
P.S.: Fuer nicht ganz so Englischkundige wuerde ich definitiv eine DVD oder BluRay mit Untertiteln empfehlen, meine US-DVD hatte keine Untertitel, und manchmal wird da ganz schoen derbe geslangt.  ;)

Warm Bodies (2013)
Hab ich die IMDB-Durchschnittsnote mit einer glatten Sieben hier richtig gelesen????
Haben wir denselben Film gesehen?
Romeo und Julia aufgewaermt mit Zombies? Ich fand den Film einfach nur langweilig, keineswegs einfallsreich und definitiv nicht das angepriesene Highlight.
3/10 Punkten

The Rambler (2013)
Aehm, hier bin ich ehrlich gesagt etwas sprachlos.
Ich LIEBE unerwartete Ereignisse. Ich LIEBE unerwartete Schockeffekte. Ich LIEBE ungewoehnliche Genremixturen.
Der Film beinhaltet alle drei Zutaten und keine der dreien zuendete.
Was die Macher sich hierbei dachten wird wohl fuer immer ein Raetsel bleiben.
Der Mix ist so unausgegoren, keinerlei roter Faden, einfach nur wildes Zeug zusammengeschmissen.
Der ist nichtmal eine Einmalsichtung wert, taugt nichtmal als Mindfuck.
2/10 Punkten

Compliance (2012)
WOW, einfach nur WOW.
Ist ne Weile her das ich von der ersten Minute an so stark in einen Film hineingezogen wurde.
Auch hab ich mich staendig dabei ertappt wie ich ungemuetlich auf der Couch hin- und herrutscht, so unbequem fuehlte ich mich als ich den Film sichtete.
Und dann las ich das hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Strip_search_prank_call_scam#Mount_Washington.2C_Kentucky.2C_incident (http://en.wikipedia.org/wiki/Strip_search_prank_call_scam#Mount_Washington.2C_Kentucky.2C_incident)
WHAT-THE-FUCK is wrong with people?
Und wieso lassen sich Leute einfach von einer Stimme am Telefon in so einen Dreck hineinziehen???
Unfassbar, wirklich unglaublich.
9/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 4 Juli 2013, 10:58:32
The House on Sorority Row (1983)

Nach dem Remake mal einfach youtube fürs Original bemüht und siehe da: guter Standardslasher ohne größere Ärgernisse. Zwar nicht ganz so graphisch wie er sein könnte, aber auch nicht blutarm, dafür mit der bravsten Uni-Entlassung seit 1930, wo gar keiner irgendwas mitkriegt und auch sonst keiner vor die Tür geht - wo könnte man sonst 10 Leutchen umbringen...?
Ansonsten alles da: Klo, Dusche, Dachboden, Clownskostüm, Swimming Pool, Final Girl, doofer Bulle, Arzt mit Geheimnis - alles wie sich das gehört im kleinen, bescheidenen Rahmen. Und der Kopp in der Kloschüssel ist ja schon Legende...im Slashbereich ordentliche 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 4 Juli 2013, 19:56:52
Zitat von: Moonshade am  4 Juli 2013, 10:58:32
The House on Sorority Row (1983)

Nach dem Remake mal einfach youtube fürs Original bemüht und siehe da: guter Standardslasher ohne größere Ärgernisse. Zwar nicht ganz so graphisch wie er sein könnte, aber auch nicht blutarm, dafür mit der bravsten Uni-Entlassung seit 1930, wo gar keiner irgendwas mitkriegt und auch sonst keiner vor die Tür geht - wo könnte man sonst 10 Leutchen umbringen...?
Ansonsten alles da: Klo, Dusche, Dachboden, Clownskostüm, Swimming Pool, Final Girl, doofer Bulle, Arzt mit Geheimnis - alles wie sich das gehört im kleinen, bescheidenen Rahmen. Und der Kopp in der Kloschüssel ist ja schon Legende...im Slashbereich ordentliche 6/10.
Finde den auch völlig okay. Außerdem ist Richard Bands Score imposant.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 4 Juli 2013, 22:44:00
@PierrotLeFou:

Obwohl dieser Thread nicht gerade der Ort für Grundsatzdiskussionen über Godard sein dürfte, wenigstens ein paar Nachträge von mir dazu:
Deine Argumente, die Du hier und in deinem Review vorträgst, verstehe ich, ja kann ihnen intellektuell auch in gewisser Weise zustimmen, aber am Ende folgst Du einfach anderen Maßstäben bei deinem ästhetischen Urteil als ich. Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Unsere gegenläufigen Standpunkte sind ja im Grundsatz nicht neu in der Godarddiskussion: Seit den 1960er Jahre spaltet er sein Publikum an dieser oder ähnlichen Bruchkanten. ,,Kunsthass" oder ,,fragwürdiges Handwerk" sind natürlich polemische Zuspitzungen von mir, die in der Tat komplexere Eigenheiten von Godards Werk auf ihren besonders problematischen Kern zurückführen sollen.

Grob gesagt besteht jede Avantgarde (egal ob in der Literatur, der Musik, der Bildenden Kunst oder im Film) aus einem Zerstörungswerk und einem erweiterten Aufbau. Man zerstört eine herrschende oder als herrschend angesehene Konvention und baut aus den Trümmern etwas Neues, was über den bisherigen Gesichtskreis hinausgeht. Oder anders gesagt, am Ende steht ein erweiterter Kunstbegriff. Nun war Godard nicht der einzige, der um 1960er ein dringendes Bedürfnis zur Revision des Nachkriegskinos verspürte, ja ein Revolutionsbedürfnis. Aber sein persönlicher Weg scheint mir heute fragwürdig. Nicht wegen seiner formalen und inhaltlichen Radikalität an sich, sondern wegen der Geste, mit der die Erfindung einer persönlichen Bildgrammatik erfolgt. Godards Zerstörungen von Kunstkonventionen des Kinos (die wirklich hassvoll betrieben werden) geben die Bahn frei für seine ganz aus dem eigenen Kritikerhirn entsprungenen kalten Theoriegeburten. Godards Antikunst und sein (ich weiß, mit Absicht so betriebenes) Antihandwerk führt für mich zu einem nur theoretisch in Betrieb gesetzten Filmkonstrukt, nicht zu einem neuen lebendigen Werk vor einem erweiterten Kunsthorizont.

Das Beste, was man darüber sagen kann, ist meiner Meinung nach, dass diese Destruktionsexperimente eine gewisse Zeit sehr anregend für andere Künstler waren. So etwas deutest Du ja in etwas anderem Sinne mit ,,Anstoß geben" ja auch an. Das gebe ich auch jederzeit zu.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 5 Juli 2013, 15:54:10

Dazu paßt

Bande à Part (http://www.ofdb.de/film/20514,Die-Au%C3%9Fenseiterbande),

den ich vorgestern wiedergesehen habe: Der Avantgardismus ist gebremst, die Erzählung im Wesentlichen konventionell bzw. ironisch, abgesehen von ein paar kleinen, inzwischen (ob berechtigt oder nicht) berühmt gewordenen Szenen (der Lauf durch den Louvre, der Tanz im Café). Abgesehen von diesen Ausflügen (man könnte noch die überzogene Todesszene am Ende dazurechnen), die studentischen Anarchismus atmen, gibt es doch einige Zeittotschlägerei, die prinzipiell nicht stört, aber die Aufmerksamkeit dann doch manchmal spazieren gehen läßt.

Das von Pierrot beanstandete Frauenbild ist auch hier wieder präsent (sinnlich & dumm), könnte aber auch der Genreparodie geschuldet sein. Die von Fastmachine angesprochene Kälte Godards, die ich um ein viel zu aufdringliches künstlerisches Selbstbewußtsein ergänzen würde, ist auch das, was mich bisher von einer näheren Beschäftigung mit ihm abgehalten hat. Ausnahmen bilden für mich der Erstling Außer Atem (weil er Spaß macht) und Die Verachtung (wegen der melancholischen Verbeugung vor Hollywood).
Seinen Einfluß auf Zeitgenossen und Nachgeborene ist unbestreitbar, wie ja z.B. Tarantino oft betont hat (dem, im Gegensatz zu Godard, sein Publikum genau so wichtig ist wie die Genres, die er parodiert).

cu, r.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 6 Juli 2013, 07:57:43
Exhumed (2011)
Nie was von gehoert, absolut blind ausgeliehen.
Und ach du meine Fresse was fuer ein alptraumhaftes Kammerspiel gibt es denn da zu sehen?
Fast schon furchteinfloessend wie ueberzeugend diese Darsteller ihre Rollen ausfuellen, dazu ein wirklich gelungener sehr eindringlicher Score, klassich eingefangene Schwarz-Weis-Fotografie mit fantastischer Beleuchtung, ich war hin und weg.
Gebe 9/10 Punkten.
Wieso sind solche Perlen denn immer so unbekannt?
Sieht aus als waere er nicht in der OFDB eingetragen und in der IMDB hat er nur 27 Wertungen, immerhin bei einer Durchschnittsnote von 7,6 Punkten.
Unbedingt ansehen, fuer mich ein absolutes Highlight.  :respekt:
P.S.: Laut IMDB hat der Film nur 20.000 Dollar gekostet und wurde in elf Tagen heruntergekurbelt.  :icon_eek:


A Common Man (2012)
Was fuer ein langweiliger, billiger und fuerchterlich uninteressanter Thriller sich einem hier bietet spottet jeder Beschreibung.
Ben Kingsley, was machst du denn?
Ob viele der Schauspieler nachsynchronisiert wurden oder ob beim Abmischen der DVD einfach gemurkst wurde kann ich so nicht sagen aber bis auf Kinglsey sind die meisten asynchron bzw. die Worte stimmen nicht mit den Lippenbewegungen ueberein.
Definitiv vermeiden.
2/10 Punkten

Mimesis: Night Of The Living Dead (2011)
Bisher bin ich an dem im Blockbuster immer vorbeigelatscht, weil ich es dem Cover nach zu urteilen fuer nen x-beliebigen "Night . . ."-Klon gehalten habe.
Dann sah ich einen Trailer und war dann doch ganz angetan.
Auf einer Filmconvention werden ein paar Leute von einem Maedel zu einer exklusiven Party eingeladen, nur um am naechsten Morgen im Haus von Night Of The Living Dead aufzuwachen und dort ums Ueberleben kaempfen zu muessen.
Ziemlich netter Horrorfilm der mit ein paar besseren Schauspielern und etwas mehr inszenatorischem Koennen auf dem Regiestuhl durchaus richtig gut werden haette koennen.
So bleib ich bei einer ganz knappen 6/10 Punkten.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 9 Juli 2013, 00:16:00
Belle de Jour – Schöne des Tages (http://www.ofdb.de/film/3670,Belle-de-Jour---Sch%C3%B6ne-des-Tages) (1966)
Die Frau eines wohlhabenden Arztes hat nur wenig Lust auf Sex mit ihrem Mann, hat gleichzeitig aber sadomasochistische Tagträume. Eines Tages beschließt sie, in einem Edelbordell zu arbeiten...
Mein erster Film von Luis Bunuel. Durchaus interessant, vor allem die Uneindeutigkeiten bezüglich der Frage, welche Teile des Films nun Tagträume der Protagonistin sind und welche tatsächlich geschehen, haben mir sehr gut gefallen. Die Beiläufigkeit, mit der Bunuel von einer (Beinahe-?)Vergewaltigung erzählt, ist mir aber etwas sauer aufgestoßen und auch andere Szenen fand ich nicht unbedingt überzeugend. Insgesamt so aus dem Bauch heraus 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 10 Juli 2013, 21:55:13
Sucker Punch

Meine Fresse, was ist denn das für ein Ding?! Ich weiss gar nicht, ob ich mit oder über den Film gelacht habe. Die Action und das Eyecandy sind ordentlich, aber so over the top, dass ich nach dreissig Minuten schlicht und ergreifend abgestumpft war. Gegen Ende wird's dann auch arg repetitiv. Die Geschichte selbst ist eh nur eine billige Entschuldigung dafür, Frauen mit Katanas und Knarren zu zeigen. Ehrlich gesagt kann ich mir fast nicht vorstellen, dass Snyder diese Farce ernst gemeint hat. Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis ich in den "Trashmodus" gewechselt bin – und so gesehen hat Sucker Punch schon Spass gemacht. Trotzdem, mehr als 3/10 liegt nicht drin.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2013, 22:34:55

Battleship
Wenn ich einfach "World Invasion auf dem Wasser" schreibe, käme das der Wahrheit zwar recht nahe, würde aber nicht die beachtenswerte Entertainmentkluft zwischen den beiden Filmen herausstellen, denn während ich WI:B.LA für einen der größten Military-SF-Stinker halte (Anmerkung: Kino, teuer), hatte ich bei Hasbros Schiffeversenken doch recht viel Spaß (Anmerkung: umsonst beim Kumpel). Denn obwohl es mal wieder ein aggressiver Erstkontakt ist und Amerikas Militär die nahezu einzige Verteidigungslinie stellt, spart sich Bergs Film dankenswerterweise den üblichen "Menschen-fliehen-aus-Städten-während-der-Präsident-im-Fernsehen-zur-Ruhe-gemahnt"-Klumpatsch, und es gibt auch keine Bunker und Auffanglager und Familien und niedliche Hunde, einfach nur zauberhaftes Krachbumm zwischen schnieken Marineangehörigen, die wie Rihanna aussehen, und Aliens, die wie Jordan Rudess aussehen (schwer vorherzusagen, wie das ausgeht).
Wenn man ersteinmal die Grundprämisse geschluckt hat, dass ziellos durchs Leben driftende junge Männer am besten bei den Streitkräften aufgehoben sind und Kriegsversehrte am besten direkt wieder ins Rattatazong geworfen werden, weil sie sich dort halt am wohlsten fühlen, kann die Party steigen. It's like a fire at Sea Parks. Gnadenlos unoriginell sich vor allem gestalterisch an gängigen Transformula bedienend, macht die Regie, auch wenn sie immer mal wieder zu Peter Bay mutiert, einen mehr als achtbaren Job und präsentiert Spektakel mit dem Fokus aufs Wesentliche, und schafft es selbst noch bei der völlig klischeebeladenen Schwiegervater-in-spe-Rahmenhandlung, einigermaßen augenzwinkernd die Biege zu bekommen. Und wie die Brettspielvorlage in die Handlung integriert wurde, hat mir tatsächlich Respekt abgenötigt.
Sommers' "G.I. Joe" bleibt das beste Hasbro-Spektakel, aber den drei Dröhnern vom Cybertron ist dieses Geplansche hier durchaus vorzuziehen.

Stirb Langsam: Ein guter Tag to die hard 5.1

Näää, das war irgendwie nix. Nach der fulminanten Blechlawine zum Auftakt hatte ich noch kurzzeitig Hoffnung, aber das hier als Teil der McClane-Reihe zu sehen, fällt schon sehr, sehr schwer. Das prägendste Element der Serie, das Katz- und Maus-Spiel zwischen Willis und einem in irgendeiner Form gleichwertigen Gegner, kommt hier überhaupt nicht zum Tragen. Und sein Sohn ist 'ne Pfeife.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 12 Juli 2013, 06:15:57
Zitat von: Chili Palmer am 11 Juli 2013, 22:34:55
Wenn man ersteinmal die Grundprämisse geschluckt hat, dass ziellos durchs Leben driftende junge Männer am besten bei den Streitkräften aufgehoben sind und Kriegsversehrte am besten direkt wieder ins Rattatazong geworfen werden, weil sie sich dort halt am wohlsten fühlen, kann die Party steigen.

Und das Du diese Prämisse geschluckt hast, kann und will ich gar nicht akzeptieren. Für mich der noch größere Güllehaufen als Battle LA. Und ich bin noch in der Erwartung herangegangen, es wäre ein Film a la "Transformers", deren Filmreihe ich zwar für unheimlich blöd, aber auch für sagenhaft spaßig halte.

Wie hast Du das geschafft?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 12 Juli 2013, 09:48:21
Steht doch alles da, er hat sich vorgestellt, dass alle Marines wie Rihanna aussehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 12 Juli 2013, 16:57:52
Miral  (http://www.ofdb.de/film/198255,Miral)(2010)
Nach "Schmetterling und Taucherglocke" war ich echt gespannt auf diesen Film von Julian Schnabel, aber irgendwie hat sich der Regisseur an diesem Projekt ziemlich verhoben.
Während vor allem die Schauspieler in diesem Drama zu überzeugen wissen, leidet der Film an Schwächen in Drehbuch und Inszenierung. Der vor allem in der ersten Hälfte ständig vorgenommene Wechsel von Protagonistin und Schauplatz verhindert einen emotionalen Zugang zur Geschichte und beraubt Momente wie den Abriss eines palästinensischen Hauses ihrer emotionalen Wirkung. Figuren werden eingeführt und einfach wieder fallengelassen, sobald sie die Handlung in die gewünschte Richtung vorangebracht haben. Das ständige Wackeln der Kamera ist schlicht unnötig und die dadurch erreichbare dokumentarische Wirkung der Aufnahmen wird durch den starken Einsatz von Farbifiltern wieder zunichte gemacht. Die fast schon lächerliche Einseitigkeit in der Darstellung des Nahostkonflikts ist dann der krönende Abschluss für einen Film, der leider auf den meisten Ebenen misslingt.
Für einzelne gelungene Szenen, hübsches Szenenbild und Kostüme und die guten schauspielerischen Leistungen gibt es insgesamt aber noch 5/10 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 12 Juli 2013, 19:42:09
Zitat von: Mr. Blonde am 12 Juli 2013, 06:15:57
ein Film a la "Transformers", deren Filmreihe ich zwar für unheimlich blöd, aber auch für sagenhaft spaßig halte.

Diesen Rotz, der, obwohl er im Gegensatz zu "GI Joe" und "Battleship" von der Vorlage her null Militärbackground hat, Kinder ohne Not und Augenzwinkern mobilmacht? Wie kann man nur? Das kann und will...

...obwohl, doch, das akzeptiere ich.



Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe

ist in Form seiner Romanvorlage ein laues Lüftchen auf Papier, Marke Tommy Jaud, das man halt zwischen zwei guten Büchern mal mitnehmen kann, gerät aber unter Haußmanns zügelloser (von der Vorlage angestachelter?) Regie zum wirklich denkwürdigen Desaster. Vereinzelt gute Szenen hier und da, aber insgesamt ein Ungetüm an Unstimmigkeiten, dazu passend unpassende Element-Of-Crime-Songs. Vielleicht alles gewollt so, aber nicht meine Tasse Tee. Und ich hatte mich nach dem Buch wirklich ein wenig auf die Verfilmung gefreut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 12 Juli 2013, 22:34:07
Drag Me To Hell

Ich hatte keine Ahnung, was ich von dem Film zu erwarten hatte, aber eins steht fest: Mit so viel Awesomeness hab ich nicht gerechnet. Sam Raimi beweist eindrücklich, dass er's noch drauf hat. Drag Me To Hell ist ein gruseliger, krasser, morbider und witziger Horrorstreifen, der rundum unterhält. Vielleicht hat man ein paar Mal zu viel auf Jumpscares gesetzt. Dann gerät die Waage zwischen Humor und Horror manchmal aus dem Gleichgewicht (besonders gegen Ende), sodass der Trip etwas uneben wirkt. Aber wen interessiert's, wenn der Film im Grossen und Ganzen einfach nur kompromisslos die Bude rockt? 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 13 Juli 2013, 20:58:45
Der Tag, an dem die Erde stillstand (2008er Remake)

In meinen Augen ein zu unrecht viel gescholtener Sci-Fi-Streifen, der durch seine tolle, mysteriös-mystische Atmosphäre punktet. Reeves steife Ausstrahlung passt perfekt zur Figur, und auch Connelly und (Überraschung!) der kleine Smith leisten gute Arbeit. Leider kommen Cleese und die philosphischen Aspekte etwas zu kurz, aber dennoch fühle ich mich von der grundsätzlichens Aussage über die ambivalente Betrachtung der Menschheit sehr angesprochen. Dazu noch ein bisschen Eye-Candy mit den Effekten im Finale und fertig ist ein guter Sci-Fi-Film. 7/10

Deja-Vu

Ein aufregender Zeitreise-Thriller mit völlig abgefahrener, aber trotzdem toller Grundidee. Sieht man über ein paar kleine Logiklöcher hinweg, kann man sich an einem hohen Maß an Spannung erfreuen - die Verfolgungsjagd ist hier das Highlight (
Spoiler: zeige
wäre natürlich klüger, aber auch langweiliger, wenn sich Washington noch 'nen Beifahrer geschnappt hätte ;->
). Dass es letztlich nicht für die richtig guten Wertungsregionen reicht, liegt am Finale. Zum einen kommt's nicht an die Intensität der voherigen Szenen heran, zum anderen wird hier die ganze Zeitreise Logik, die man den kompletten Film lang verfolgte, auf einmal über Bord geworfen - schade! Trotzdem ein guter Streifen. 7/10

Pitch Perfect
(Erstsichtung)

Zugegeben, ich habe mir diese Musical-Komödie nur wegen der super süßen Anna Kendrick angeschaut. War aber auch gut so, entpuppte sich nämlich als spaßiger Streifen - ohne die richtig großen Lacher, aber doch durchgängig mit einem Schmunzeln. In meinne Augen (und Ohren) setzt sich der Film allen voran mit den A Capella Perfomances von ähnlichen Genre-Vertretern ab - finde ich persönlich schon beeindruckender, als einfach über einen Backing Track drüber zu trällern und dabei herumzutanzen. Einer Fat Amy ist einer Melissa McCarthy zudem stets der Vorzug zu geben, man kann solche Figuren auch lustig statt nervig verkörpern. Kein großes Highlight, aber doch ein schöner Feel-Good-Film, der mich angenehm überraschte und sich daher sehr wohlwollende 7/10 abholen darf.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 14 Juli 2013, 16:07:05
Gestern und heute drei Klassiker abgearbeitet:

"Frau ohne Gewissen"

Film-Noir von Billy Wilder, in Rückblenden erzählt, aber trotz der altbekannten Thematik "Frau plant mit ihrem Geliebten den Mord an ihrem Gatten" und eines konventionellen Verlaufs sehr fesselnd. Der Mordplan ist sehr gut ausgetüftelt, und wenn der unwiderstehliche Edward G. Robinson ihn im Nachhinein Schritt für Schritt aufdröselt und der Wahrheit immer näher kommt, daß nämlich sein bester Freund der Gesuchte ist, zieht sich die Schlinge immer enger zu. Eine wundervolle Schlußszene rundet den Film ab, von dem übrigens später auch Teile in dem irrwitzigen "Tote tragen keine Karos" wiederverwertet wurden (mit Steve Martin als Barbara Stanwyck!). 8/10.

"Die Wendeltreppe"

Edler Gruselthriller von Robert Siodmak, der seine Stärken sicherlich nicht in seiner sehr simplen Geschichte hat (Killer tötet körperlich beeinträchtigte Frauen und trachtet auch einer Stummen nach dem Leben), zumal das Whodunit-Spiel nur zwei Möglichkeiten offen läßt, wovon die eine so offensichtlich ist, daß sie gar nicht in Frage kommt. Was den Film auch heute noch sehenswert macht, ist die gänsehauterregende Atmosphäre. Fast die gesamte Handlung spielt in einem großen Anwesen von schloßähnlichen Ausmaßen, in dem ständig Schatten geworfen werden, wo man in vielen Ecken den Killer, von dem man weiß, daß er da ist, hervorlugen zu meinen glaubt. Die Schuhe noch heute aus ziehen einem dabei vor allem die Momente, in denen der Bösewicht seine Opfer beobachtet, was dann zu gruselig-schwebender Musik mit einer Fahrt auf sein Auge angekündigt wird, bis es den gesamten Bildschirm ausfüllt. 8/10.

"Mord mit kleinen Fehlern"

ENDLICH gesehen! Faszinierendes Verwirrspiel mit zwei großartig aufgelegten Vollblutschauspielern (Laurence Olivier und Michael Caine), die sich die Bälle zuwerfen, daß es eine wahre Freude ist. Immer wieder neue Wendungen würzen dieses 140 Minuten lange reine Dialogspiel, bei dem man wirklich jede Minute an den Lippen des gerade Sprechenden hängt, weil die Dialoge so geschliffen sind. Tatsächlich habe ich es bis heute geschafft, den Ausgang nicht in Erfahrung zu bringen, obwohl ich schon so viel davon gelesen habe, so daß ich auch noch überrumpelt werden konnte. Echter Tip. 9/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 14 Juli 2013, 18:59:33
Zitat von: Stefan M am 14 Juli 2013, 16:07:05"Frau ohne Gewissen"
Da steht bei mir die Sichtung noch aus. Wobei ich eigentlich viel mehr darauf warte, dass universum film endlich mal was wegen der Austausch-Disc bekannt gibt. :anime:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 Juli 2013, 04:19:15
Sharpshooter (2007)
Ganz ordentlicher Actioner den man sich zwischendurch durchaus mal antun kann.
Nix Weltbewegendes, aber James Remar, Mario Van Peebles und Bruce Boxleitner sind hier mit von der Partie, also wird man da schonmal halbwegs unterhalten.
Paar Actionszenen sind wirklich gelungen, langweilig wird es definitiv nicht.
Gibt so 5/10 Punkten

The Cottage (2012)
Hier gibt es eine Variation des Home Invasion-Thrillers, die ich ehrlich gesagt ueberraschend gut fand.
David Arquette haette ich fast nicht erkannt so versifft sieht er teilweise aus.
In manchen Szenen hatte er dann ne frappierende Aehnlichkeit zu seiner Rolle in Roadracers.
Die Entwicklung ist stellenweise etwas vorhersehbar, was ich vom Ende nicht wirklich behaupten konnte.
Definitiv sehenswert, schwanke zwischen 6 und 7 Punkten.

True Nature (2010)
Kleiner aber ziemlich feiner Thriller der langsam aber sicher die Spannungsschraube anzieht.
Man kommt der Sache zwar auf halbem Wege auf die Schliche, tut dem Sehvergnuegen aber keinen Abbruch.
Die Darsteller machen ihre Sache wirklich anstaendig und vor allem die musikalische Untermalung machte hier Vielen aus.
Ebenso wirklich sehenswert, genau wie der vorher gesichtete so 6.5/10 Punkten



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 15 Juli 2013, 10:31:31
Zitat von: Stefan M am 14 Juli 2013, 16:07:05
"Die Wendeltreppe"

Edler Gruselthriller von Robert Siodmak, der seine Stärken sicherlich nicht in seiner sehr simplen Geschichte hat (Killer tötet körperlich beeinträchtigte Frauen und trachtet auch einer Stummen nach dem Leben), zumal das Whodunit-Spiel nur zwei Möglichkeiten offen läßt, wovon die eine so offensichtlich ist, daß sie gar nicht in Frage kommt. Was den Film auch heute noch sehenswert macht, ist die gänsehauterregende Atmosphäre. Fast die gesamte Handlung spielt in einem großen Anwesen von schloßähnlichen Ausmaßen, in dem ständig Schatten geworfen werden, wo man in vielen Ecken den Killer, von dem man weiß, daß er da ist, hervorlugen zu meinen glaubt. Die Schuhe noch heute aus ziehen einem dabei vor allem die Momente, in denen der Bösewicht seine Opfer beobachtet, was dann zu gruselig-schwebender Musik mit einer Fahrt auf sein Auge angekündigt wird, bis es den gesamten Bildschirm ausfüllt. 8/10.

Oh yes, einer meiner Favorites. Hast da ne gute Fassung am Start - hab nur ne britische DVD und schrecke quali-mäßig vor den dt. Veröffentlichungen noch etwas zurück.

Zitat"Mord mit kleinen Fehlern"

ENDLICH gesehen! Faszinierendes Verwirrspiel mit zwei großartig aufgelegten Vollblutschauspielern (Laurence Olivier und Michael Caine), die sich die Bälle zuwerfen, daß es eine wahre Freude ist. Immer wieder neue Wendungen würzen dieses 140 Minuten lange reine Dialogspiel, bei dem man wirklich jede Minute an den Lippen des gerade Sprechenden hängt, weil die Dialoge so geschliffen sind. Tatsächlich habe ich es bis heute geschafft, den Ausgang nicht in Erfahrung zu bringen, obwohl ich schon so viel davon gelesen habe, so daß ich auch noch überrumpelt werden konnte. Echter Tip. 9/10.

Da wäre ich auch arg enttäuscht gewesen, wenn dir der nicht gefallen hätte... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 15 Juli 2013, 15:13:32
Zitat von: Teppi am 13 Juli 2013, 20:58:45Deja-Vu
... Sieht man über ein paar kleine Logiklöcher hinweg ...
Ziemlich wohlwollend formuliert. ;-) Der Film ist meiner Meinung nach unglaublich mies konstruiert und scheitn den Zuschauer für völlig verblödet zu halten. Jetzt kann man natürlich mit dem Totschlagargument "is halt Action, da is Logik nich so wichtich" kommen, aber wenn man sich so ein Thema aussucht, dann darf man schon etwas Sorgfalt erwarten. Washington ist schon sehenswert, wenn man ihn und seine immer gleiche Art denn generell mag. Mehr als 5 Punkte sind, und das einzig und allein wegen des manchmal willkommenen Hirndurchzugpotentials, bei mir aber nicht drin.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 17 Juli 2013, 00:19:03
Zitat von: soisdas am 15 Juli 2013, 15:13:32
Zitat von: Teppi am 13 Juli 2013, 20:58:45Deja-Vu
... Sieht man über ein paar kleine Logiklöcher hinweg ...
Ziemlich wohlwollend formuliert. ;-) Der Film ist meiner Meinung nach unglaublich mies konstruiert und scheitn den Zuschauer für völlig verblödet zu halten.

... nicht ansatzweise so sehr wie "Unstoppable", das nächste Scott/Washington Vehikel, welches ich gerade eben sah. Achtung, enthält viele Spoiler - der Verriss muss ja eins Detail gehen ;->

Gleich vorweg: Der Film ist erst der dritte überhaupt, welcher von mir 1/10 Punkte erhält. Es heißt bei Hirn-aus-Blockbustern ja gerne mal "Friss oder stirb!" - entweder man kommt mit der dummen Grundprämisse klar, oder halt nicht. Und hier ging's halt nicht für mich. Ganz und gar nicht.
"Von wahren Begebenheiten inspieriert", jawoll! Wenn auch nur die Hälfte des Gezeigten so geschehen sein sollte, dann tut's mir um die USA leid - so eine geballte Ladung an Inkompetenz habe ich bisher nie gesehen. Ich fragte mich von anfang an: Wie will man die Grundidee "wir müssen einen führerlosen Zug stoppen" auf Filmlänge ziehen? Antwort: Indem wir einfach jeden Beteiligten mit unfassbarer Blödheit segnen.

Dass Mister Mega-Dumm der Zug entwischt: Geschenkt, die Sache muss ja ins Rollen kommen. Dass Mister Mega-Dumm danach 2 mal beim Versuch scheitert, den Zug wieder einzufangen, ist auch okay - wir sind ja mittlerweile von seiner Inkompetenz überzeugt. Doch was dann beim ersten Großversuch passiert, das spottet jeder Beschreibung: Warum nicht gleich auf der Bremslok jemand dabei ist, der einfach mal rüberhüpft und das Ding stoppt, weiß wohl niemand so recht. Na gut, dann nehmen wir halt nicht die erst-, sondern zweitbeste Lösung: Jemand vom Heli abseilen. Klappt an sich ja ganz gut, nur durch Zufall bzw. Pech scheitert der erste Versuch. Was macht man also? Es nicht nochmal probieren, jawoll! In dem Moment musste ich an eine Folge der Simpsons denken, als Lisa meint: "Ich weiß nicht, warum wir alles nur einmal probieren?!". Dass meine Gedanken während eines Action-Blockbusters zu einer Serie abschweifen, die ich nichtmal sonderlich mag, sagt alles.

Nachdem wir also nun gelernt haben, dass alle Menschen außer Washington und Pine unfassbare Dummbratzen sind, liegt's nun an den beiden. Warum die beiden erstmal versuchen, den 800 Meter langen, mit Vollgas fahrenden Zug mit einer Lok auszubremsen, anstatt sofort Richtung Fahrerkabine zu stürmen, weiß wieder nur der Drehbuchschreiber, welcher nach diesem Desaster hoffentlich nie wieder in Wort zu Papier bringen durfte. Nachdem man dann die "super-spannende Situation" in der Kurve überstand (Reporter: "Diese Treibstoffdepots, NEBEN DENEN ICH STEHE, werden in wenigen Sekunden nach der Entgleisung des Zuges explodieren!"), wird der Tag doch noch gerettet. Und wie? Weil endlich jemand die oben angesprochene Simpsons Folge sah und einfach das Gleiche, was schon zu Start des Streifens probiert wurde, einfach nochmal wagt, jawoll! Natürlich gilt hier das Gesetz des heldenhaften Hauptdarstellers. Also anstatt einfach eine weitere Person von Auto auf Zug springen zu lassen, muss erst der schon verletzte Chris Pine von Zug auf Auto springen, um zurück von Auto auf Zug zu springen. Juhu!

Man hätte das Führerhaus einfach komplett außer Gefecht setzen können und somit viele Logiklücken stopfen können, aber nö, wäre zu einfach. Dass Rosario Dawson die für mich wohl nervigste Nebenfigur ever verkörpertete, schiebe ich mal darauf, dass ich sie eh nicht mag. Viel bedauerlicher: Tony Scott zeigt in seinem letzten Film genau null Gespür für eine schlüssige Inszenierung. Zeit- und Streckenintervalle wirken total beliebig, wie man es halt gerade brauch. Trotz ständig repetitiv wackelnder Bilder kommt kein Geschwindigkeitsgefühl auf. Der total lustlose Bäm!Bäm!Bäm! Soundtrack müht sich ebenfalls völlig chancenlos ab, um irgendetwas an Spannung heraufzubeschwören. Kann nicht klappen, nicht bei einer so unfassbar bescheuerten Grundprämisse. Sehr schade, dass Scott seine Filmografie mit einem solch schwachsinnigen Schmarn abschloss.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 Juli 2013, 11:09:08
The Marine 3
- ganz knapp an der 1 v. 10 vorbei. Unglaublich dumme Handlung mit noch viel dümmeren Verhaltensweisen der Protagonisten, billigste Action sowie Kulissen und ein talentfreier Hauptdarsteller strapazieren hier die Nerven für 90 Minuten. Dagegen sind Teil 1 und 2 geradezu Meisterwerke...

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 18 Juli 2013, 17:30:23
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 Juli 2013, 11:09:08
The Marine 3
- ganz knapp an der 1 v. 10 vorbei. Unglaublich dumme Handlung mit noch viel dümmeren Verhaltensweisen der Protagonisten, billigste Action sowie Kulissen und ein talentfreier Hauptdarsteller strapazieren hier die Nerven für 90 Minuten. Dagegen sind Teil 1 und 2 geradezu Meisterwerke...

Steht bei mir demnächst auch noch an, aber erstmal gabs

The Marine 2
Leider nicht so gut wie der erste Teil, da ohne Humor und sympatische Darsteller (nein, ich meine nicht Cena). DiBiase spielt zwar etwas besser, sieht aber aus wie ein Milchbubi. Der Rest ist ebenfalls blass. Die Action ist auf solidem B-Niveau, mit Nahkämpfen, blutigen Shootouts und vielen Explosionen. Das Highlight ist aber die klasse Regiearbeit von Roel Reiné, welcher schon mit Death Race 2 & 3 gute Arbeit leistete und sowohl die Location als auch die Action sehr schön rüberbringt.
Gut für zwischendurch, 5/10 Punkte.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 19 Juli 2013, 12:23:34
Dann mach dich bei Teil 3 auf einen Absturz ins Kellergeschoss gefasst... ;)

Gestern Retro-Feeling am Röhren-TV mit Videorekorder: Denn Nachts kommt Charlie (6 v. 10 dank Kultstatus, 2 v. 10 objektiv)

Da kamen wohlige Erinnerungen an die frühen 90er auf irgendwo zwischen Pro7 Sunday Night Mega und der ollen Leih-VHS von New Vision. Sicherlich alles in allem die 7. bis 8. Sichtung. Immer wieder herrlich stumpfer Unsinn dieser Film, von der peinlichen Porno-Synchro über die untalentierten Darsteller bis hin zum tumben, aber doch irgendwie kultigen Killer Charlie. Da alles erfreulich schnell in unter 80 Min. wieder vorbei ist, kommt auch kaum Langeweile auf. Nur immer wieder die seit 20 Jahren bohrende Frage: Wieso zum Henker hält die Kamera nicht mal länger auf die Morde drauf?! Problem dürfte sein, dass selbst dann, wenn hier vorm Release geschnippelt worden ist, das Material wohl kaum noch existiert :(

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 20 Juli 2013, 02:57:25

The Manchurian Candidate (http://www.ofdb.de/film/57330,Der-Manchurian-Kandidat)
habe ich ewig vor mir hergetrieben, weil ich erstens den Frankenheimer-Film (http://www.ofdb.de/film/20658,Botschafter-der-Angst) sehr mag und zweitens die Trailer sehr lahm fand. Und nun, fast zehn Jahre später, trifft dieser Frontalangriff auf das Klima der Bush-Administration noch heftiger, weil es mittlerweile alles noch viel schlimmer geworden ist. Amerika ist unabhängig von seiner Regierung am Paranoia-Siedepunkt: Sämtliche Post wird gescannt, ausländische Bündnispartner werden beschnüffelt, und man findet sich direkt wieder in Washingtons verunsichertem Blick, wenn überall Kameras aufzeichnen und seine im Supermarkt gekauften Instant-Nudeln auf gigantischen Plakatwänden seinen Alltag illuminieren. Ein Alltag, der die in Film und Realität mantraartig beschworenen Sicherheitsversprechen Lügen straft, wenn ganze Städte infrastrukturell und wirtschaftlich vor die Hunde gehen, während der scheinbar allgegenwärtige Terror milliardenschwer bekämpft wird. Alles Themen, die sich hier, ohne große Oliver-Stone-Erklärgeste, bereits finden. Wenn der Film eines fantastisch einfängt, dann ein Gefühl tiefer Verunsicherung. Demmes Regie erschafft eine Atmosphäre permanenter Unruhe; immer wieder mal werden die Dialoge mit Störgeräuschen und anderen Gesprächen überlagert, immer bewegt sich etwas im Hintergrund, immer sind offensichtliche oder subtile Botschaften im Bild verbaut. Fujimotos Kameraarbeit ist großartig, und die drei Hauptdarsteller Washington, Streep und Schreiber spielen fantastisch, jeder mit anderen Mitteln und vom Film anders gewichtet. Dadurch entsteht der Eindruck, er könne sich nicht zwischen Thriller, Politdrama und Satire entscheiden, tatsächlich aber läuft die Geschichte schnörkellos auf die Kulmination ihrer Themenkomplexe hinaus und vermeidet dabei allzu dreiste Anleihen bei der Erstverfilmung.
Ein Remake, das es mindestens mit seinem Original aufnimmt; ein modernes Meisterwerk.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 21 Juli 2013, 02:00:29
Darum mag ich den Thread so, hier lernt man immer was dazu  ;)

Ich wusste gar nicht, dass es einen Original-Manchurian-Kandidat gibt. Dachte bisher immer, der Film wäre eine Mischung aus Dead Zone und Telefon.
Vorhin nochmal die 2004er Version gesehen... wirklich guter Thriller. Das Original wird die Tage mal folgen.

PS: Zwei Freitag, der 13.-Vortsetzungen wurden dieses WE auch endlich geschafft, da las ich mich morgen mal drüber aus. Jetzt zieh ich mir lieber nen Pennematz rein  :scar:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 21 Juli 2013, 17:58:05
Erased (2012)
Geradliniger und fast schon altmodischer Thriller mit ziemlich knackigen Actioneinlagen.
Die Action ist ueberraschend ruecksichtslos wenn es zur Sache geht (
Spoiler: zeige
Aerzte, Krankenschwestern und Patienten werden reihenweise uebern Haufen geballert, seine eigene Tochter wird angeschossen
.
Wirklich gelungen, was mir ebenso gefiel war das er fast komplett in Belgien gedreht wurde, und nicht wie ueblich in New York, Los Angeles oder einem der Ostblockstaaten. Tut dem Film definitiv gut.
7/10 Punkten

Greystone Park (2012)
Absoluter Found Footage-Bodensatz.
Extremst nervige Darsteller, gaehnende Langeweile, und selbst wenn es endlich zur Sache gehen wuerde, wurden so viele Filter und Verpixelungen und was weiss ich nicht eingesetzt das man noch immer komplett im Dunkeln ist.
Kompletter Muell.
1/10 Punkten

The Victorville Massacre (2011)
Billiger Trailer, Horror, 6,4 in der IMDB? Wird definitiv mal gesichtet.  ;)
Niedrig buedgetierter Horrorstreifen der ziemlich gut unterhaelt.
Paar nette Bluteffekte, ganz passable Darsteller (bis auf den Chief Of Police, dessen Overacting lies meine Fussnaegel hochrollen  :icon_eek:) und kaum Leerlauf,
was will man mehr?
Das Ende wusste auch zu gefallen.
6/10 Punkten

Blankman (1994)
Eigentlich kann ich ja den meisten Wayans-Filmen was abgewinnen, aber der hier lies sogar mich kalt.
Damon Wayans als titelgebender Superheld der einen kugelsicheren Superheldenanzug erfindet.
Sein Overacting ist so fuerchterlich das da wirklich nur noch Kopfschuetteln angesagt ist.
Wirklich nicht die eineinhalb Stunden wert.
3/10 Punkten

Alter Egos (2012)
Von Kevin Smith produzierte Variante der zurzeit so beliebten Superheldenfilme.
Reiht sich ein mit Super, Crimson, Defendor usw.
Kann man sich durchaus mal antun, hat nen leicht komoediantischen Unterton, aber die Grundstimmung ist doch eher duester.
Einzig wirklich bekanntes Gesicht war Danny Masterson, der Rest ist mir leider unbekannt, ist aber insgesamt eher leicht unterm Durchschnitt.
Gebe so 5/10 Punkten, mehr ist leider nicht drin.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 21 Juli 2013, 23:47:58
Nachdem mir aus der Freitag, der 13.-Reihe noch die Teile 2-4 sowie Jason X an's Herz gelegt wurden, konnte ich zwei davon am WE schonmal sichten. Freddy vs. Jason kannte ich schon, sehr nettes Crossover und bis jetzt (inkl. u.g. Filme) das Beste, was ich mit Jason gesehen habe.

Und wieder ist Freitag, der 13.
Die ersten zwei Drittel des Films sind wirklich unterhalsam... OK, es sind wieder 8 Jugendliche, die natürlich für 's kiffen und vögeln bestraft werden müssen blablabla... aber insgesamt kann der Film durchaus mit einigen Schreckmomenten und einfallsreichen Mordszenen punkten (ich glaube, Jason darf alles ausprobieren, was man im Baumarkt/Sporthandel bekommt  ;)). Der 3D-Gag zieht ebenfalls, da man zum einen sieht, dass schon bei der damaligen 3D-Technik sinnfreie Szenen nur um des Effekts Willen eingebaut wurden (Jojo, jonglieren), anderseits aber auch durchaus tolle Ideen dabei waren (Augen auf  :eek:)
Dann kommt das letzte Drittel und es nervt mich wie schon im ersten Teil; kreisch-unlogisch-kreisch-kreisch-unlogisch-kreisch.
Daher einen Punkt abzug für
Spoiler: zeige
die letzte Überlebende,
einen dazu für die geile 80er Mucke zum Anfang/Ende -> 6/10

PS: Ein wenig entäuscht bin ich, dass man gar nicht erfährt, warum Jason aufeinmal die Maske hat? Teilweise wechselt er ja sogar zwischen Maske und Jutesack...

Jason X
Anfangs hat der Grundriss Jason-im-Weltall wirklich gezogen und bildete einen schönen Kontrast zu den üblichen Szenario, aber mit Verlauf des Films kehrt leider etwas Langeweile ein. Irgendwie bekommt man das Gefühlt, die Macher dachten sich "Wir schicken Jason in's Weltall und dann... ach was solls, das muss reichen"
Trotzdem Pluspunkt für die frische Grundidee -> 5/10

Ich werde die Wochen mal versuchen noch den vierten zu sichten (die tolle Tanzsequenz hat mich in ihren Bann gezogen  :icon_mrgreen:), aber ich kann schonmal als Fazit ziehen: Drüber hinaus werd ich nicht gehen. Irgendwie sagen mir die Halloween und Freddy-Reihen einfach mehr zu,auch wenn da im Verlauf ebenfalls mal Klamauk dabei ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 Juli 2013, 00:58:37
Zitat von: Mr Orange am 21 Juli 2013, 23:47:58


Und wieder ist Freitag, der 13.


PS: Ein wenig entäuscht bin ich, dass man gar nicht erfährt, warum Jason aufeinmal die Maske hat? Teilweise wechselt er ja sogar zwischen Maske und Jutesack...


:viney: :viney: :viney:


Natürlich erfährt man das...  Und den Jutesack hat er überhaupt nich auf...


ps: Die Maske sieht man vorher sogar noch mehrmals!

Das ist immer geil, die Hälfte nicht mitbekommen und dann sein BlaBla im Internet ablassen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 22 Juli 2013, 09:43:15
ZitatDas ist immer geil, die Hälfte nicht mitbekommen und dann sein BlaBla im Internet ablassen.

Da hab ich mir dich zum Vorbild genommen, man lernt ja nur von den Größten...

Bin mir ziemlich sicher, dass er beides auf hat. Als er bspw.
Spoiler: zeige
die Rockergang
killt hat er einen Jutesack auf, im letzten Drittel die Maske.
Meine sogar, dass er bei einem Mord innerhalb von zwei Minuten einmal mit Maske und einmal mit Jutesack zu sehen ist, suche heute Abend nochmal die Stelle raus.

Eine einfach Antwort, wo er die Maske jetzt her hatte, hätte mir gereicht. Aber du hast Recht... so ist mir natürlich ein cineastisches Meisterwerk entgangen.

PS: Also "Erst in diesem Film erhält Jason die charakteristische Eishockeymaske."... und die hat er von Shelly.
Frage: In welcher Szene war das?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Angelus Mortis am 22 Juli 2013, 10:51:33
Schon etwas länger her bei mir, aber nimmt er ihm die nicht ab,
Spoiler: zeige
nachdem er ihn getötet hat? Stichwort "Harpune"?
Danach hat er dann auch nur noch die Maske und keinen Jutebeutel. Das ergibt im Film schon Sinn. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 22 Juli 2013, 12:18:49
Mit der Harpune bringt er doch
Spoiler: zeige
das Mädchen um, auf das Shelly steht
, meine, da hat er die Maske auch schon auf als er auf dem Bootssteg steht. Shelly
Spoiler: zeige
stirbt danach in der Tür mit aufgeschlitzter Kehle
(als die Kiffertante glaubt, er mache wieder einen Joke) -> Die Maske muss er also schon vorher bekommen haben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Angelus Mortis am 22 Juli 2013, 13:59:10
Okay, dann habe ich das wohl falsch im Gedächtnis - da fällt mir auf, dass ich die Reihe auch dringendst nochmal wiederholen müsste. Dann muss Robo dir wohl weiterhelfen. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 Juli 2013, 17:17:46
(Von mir hast du das sicher nicht gelernt.) 


Angelus hat Recht. Er bekommt Maske und Harpune von Shelly. Und er trägt den Sack nur im 2. Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 22 Juli 2013, 22:47:22
Es könnte eventuell sein, dass er doch die Wahrheit spricht.
Spoiler: zeige
Man sieht, wie Shelly mit Harpune und Maske in die Hütte geht - Schnitt -Jason erschießt Maske tragend das Mädchen mit der Harpune. Des weiteren hat Jason zuvor KEINEN Jutebeutel getragen, der Kopf ist (fast) nie im Bild zu sehen.
Da habe ich wohl immer das Intro noch im Kopf gehabt und mir von meiner Phantasie einen Streich spielen lassen. Da die Sache mit der Maske nun doch stimmig ist, lässt es den Film in einem völlig neuen Licht erscheinen und ich revidiere zu 10/10.

PS: Trotzdem haben Sie das Benehmen eines Yale-Absolventen.  :andy:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 22 Juli 2013, 23:59:12
Crouching Tiger, Hidden Dragon

Hat mir verdammt viel Spass gemacht, der Streifen. Die Choreografien der Actionszenen sind schlicht der Hammer, und ... ja, muss ich eigentlich mehr sagen? Nun, die Geschichte driftet teils arg in den Kitsch ab, aber in einen Kitsch, den ich zu geniessen in der Lage war. Vielleicht liegt das daran, dass der Film auch seine gemächliche Seite hat. Soll heissen, trotz erlesener Optik hat Ang Lee den ganz grossen Bombast gemieden. Gerade der Einstieg in die Geschichte ist angenehm zurückhaltend. Kritikpunkt: Der Ausflug in der Wüste hätte kürzer ausfallen können (müssen). Bonuspunkt: Michelle Yeoh rockt! Aber das Wichtigste ist, dass der Film zum Anbeissen aussieht und ich mich in ihm verloren habe. 9/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 23 Juli 2013, 10:27:40
Kulturlücke geschlossen und endlich Hitchcocks PSYCHO komplett gesehen.
Da brauchts auch gar nicht viele Worte, das Ding ist ein wegweisendes Meisterwerk. Da führt nichts dran vorbei.
Auch aus heutiger Sicht kann der sehr kostengünstig abgedrehte Film durchweg fesseln - selbst wenn die Twists bekannt sind.
Bis auf den Erklärbär-Schluss, der etwas ungelenk und angeklebt wirkt, ein grandios mutiger Psychothriller.
9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 24 Juli 2013, 22:54:12
Full Metal Jacket

Ich kann mir nicht helfen, aber ein Meisterwerk habe ich hier beileibe nicht gesehen. Es gibt einige Glanzlichter: Der Drill von Hartman im ersten Teil des Films ist ordentlich zermürbend, und wie Lawrence langsam austickt, das ist schon krass. ABER: Ich fand gerade im ersten Teil vieles over-acted und kein Stück subtil. Klar, man könnte sagen, wie eben Hartmans Methode selbst. Und klar, es ist satirisch. Aber einen solchen Holzhammer hätt's nun auch wieder nicht gebraucht. Ansonsten fand ich den Film ... okay. Allerdings hat mich Kubrick nicht davon überzeugen können, mich tiefer mit Full Metal Jacket zu beschäftigen. Vielleicht muss ich den Film nochmal sehen. Momentan jedoch: nicht mehr als 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 25 Juli 2013, 18:45:50
Die Diskussion zu Full Metal Jacket habe ich in den Filmthread (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,36428.msg1065212.html#msg1065212) geschoben, wo sie selbstverständlich weitergeführt werden kann (und soll).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 26 Juli 2013, 14:17:52
Salem 2 - Die Rückkehr

immer wieder herrlich altmodischer, bis(s)weilen blutiger Vampir-Horror mit herrlich atmosphärischem 80er-Soundtrack, stimmig designten Blutsaugern (besonders die ältern Damen) und einer knackigen Portion Pfählungen und Verbrennungen. Zwar sind die Charaktere nur mäßig sympathisch und auch das Wörtchen Logik wird nicht all zu groß geschrieben, aber angesichts des absolut stimmigen Gesamtpakets fällt dies kaum negativ ins Gewicht. Ein Evergreen aus der Stephen King B-Ecke... (7. v 10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 26 Juli 2013, 16:12:17
Kurzkommentare aus dem Urlaub....

Tod oder Torte (6/10) : Profikiller sucht den Sinn des Lebens und flieht in walisisches Dorf und wird zum Bäcker, obwohl alle ihn berechtigterweise als Killer wollen. Extrem lustige Schnellschußvariante einer typischen Brit-out-of-Water-Comedy. Britische Charaktere mit frz. Mimik (aus der de Funes-Ära), leider nicht ganz ausgearbeitet oder zuende gedacht, reicht aber für eine amüsante Pizza.

Society  (6,5/10) : einmal gegen den Strom: fängt ganz gut an und hängt dann im Mittelteil durch, so daß das groteske Finale auch nicht alles retten kann.
Als Satire zu banal und grell und wieder mit hängenden Enden allerorten - ein Debütfilm eben.

The Last Stand (6/10): ganz nett retro: Arnie macht auf Reynolds/Bronson mit einer Spur Humor, der Rest ist Crash-Schrott auf solidem Niveau, aber ohne lange Haltbarkeit. Ganz furchtbar: Knoxville in einer Rolle als Klassendepp zwischen Figuren, die eh überzeichnet sind. Aber manchmal recht direkt.

Twixt (3/10) : ohmygod - soll man ja als beunruhigender Traum nehmen, doch was eine halbe Stunde ganz nett ist, verirrt sich dann als Fraktal zwischen zu vielen Zeit- und Handlungsebenen, ignoriert den Plot und macht dann irgendwas, damit nicht alles einfriert. Etwas Trauerarbeit ist auch drin - wirklich beeindruckend nur der aufgequollene Val Kilmer, der im Vollfettmodus fast ständig wie Brando in der letzten Lebensphase ausschaut. Coppola hat offenbar irgendwann das Skript oder die Lust verlore.

The Bay (6,5/10) : nettes FoundFootage-Crossover, das aber den wirklichen dokumentarischen Horror zugunsten halbgarer Semi-Protagonisten aufgibt und zur augenstrapazierenden Flickencollage wird. Ist ganz gut konzipiert, manchmal auch gut umgesetzt, nimmt einem aber durch das Voiceover meist jede Spannung und zerfasert schließlich daran, eben nicht auf einen Höhepunkt, sondern auf den Nadir aufzubauen - ebenfalls nach hinten offen wie ein Kuharsch....
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 26 Juli 2013, 23:28:11
Hangover 3
Schade, sehr Schade. Irgendwie fehlt dem Film an Würze, dadurch dass man
Spoiler: zeige
diese ganze Filmriss-Sache weggelassen hat.
So bleibt nur ein flacher Film, dessen beste Gags auch nur funktionieren, wenn man Teil 1 und 2 kennt. Bin wirklich enttäuscht. Würde mal 5/10 geben (und das nur weil ich Teil 1 und 2 lustig fan).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 28 Juli 2013, 05:48:44
Skew (2011)
In den Ansaetzen ziemlich interessanter Horrorfilm der mich jedoch ziemlich unbefriedigt zuruecklies.
Er scheint nie wirklich in die Puschen zu kommen, hat zwar ein paar schoen unheimliche Momente, die verblassen im langweiligen Rest.
Ist zwar besser als der uebliche Found Footage-Duennpfiff, trotzdem kein Reisser.
Gnaedige 6/10 Punkten

Reverb (2008)
Extrem unheimlicher, mit wirklich einfachen Mitteln gedrehter Film dessen unheimliche Stimmung mich fast ins Bett verfolgte.
Ne Weile her das mich ein Horrorfilm so reingezogen hat, sollte man sich im Dunkeln und Alleine ansehen.
Sehr nett gemacht.
8/10 Punkten

Beyond Dream's Door (1988)
Sehr interessanter, fast schon als Mindfuck zu bezeichnender Horrorfilm den man unbedingt gesehen haben sollte.
Kleinod das einem lange im Gedaechtnis bleibt.
8/10 Punkten


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 31 Juli 2013, 00:35:07
Reality XL    http://www.ofdb.de/film/221044,Reality-XL (http://www.ofdb.de/film/221044,Reality-XL)


Ein knaller Film aus deutschen Landen! Die Theorie war mir nicht neu, aber der Film ist so fesselnd, wie Sookie Stackhouse Feenlichtenergie.

Dazu würde ich zu gerne einen Thread aufmachen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 31 Juli 2013, 06:41:17
"Wenn der Wind weht" (http://www.ofdb.de/film/19819,Wenn-der-Wind-weht)

Mit den Elementen der Satire arbeitender, todtrauriger Animationsfilm, der ein altes (eher einfältiges) Ehepaar den Irrsin eines Atomkriegs in den vertrauten Wänden ihres abgelegenen Landhauses durchleben lässt. Was anfangs recht naiv und eher heiter beginnt, wird in der zweiten Hälfte zunehmend unbequem, dunkel und nachdenklich stimmend. Ich denke, ich werde nicht der einzige sein, der seine Großeltern teilweise wiedererkannt hat. Zu viel möchte ich gar nicht verraten.

Vielleicht am ehesten vergleichbar mit "Die letzten Glühwürmchen", zieht einen also ordentlich runter.

Ich vergebe:  :respekt:

Kleiner Aufruf @ wusselpompf (http://www.ofdb.de/review/19819,342803,Wenn-der-Wind-weht):

Gib dem ruhig nochmal eine Chance unter dem Gesichtspunkt, dass es eben genau diese Art Menschen gibt, die in allem noch das Positive sehen (wollen) und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Hier wird es eben absolut überspitzt und karrikiert dargestellt. Das ist einfältig, ja, aber das macht eben das Besondere an diesem Film aus. Die beiden sind nämlich nur so "simpel" und blind-folgend, wie es die damaligen realitätsfremden Broschüren ("Protect and Survive") gebraucht haben. Das ist zutiefst kritisch und nicht so zu verstehen, dass einen der Film mit dem dusseligen Paar ärgern will.

Kann ja sein, dass du das nach vier Jahren anders siehst. Keine Kritik, nur ein kleiner Vorschlag. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 31 Juli 2013, 12:33:08
Dem möchte ich noch drei Gedanken anfügen. Diese Naivität ist ungefähr dieselbe, mit der man 1914 in den Krieg gegangen ist: aufgrund der Welt, wie sie bisher war, und der eigenen Erfahrungen liegen Vorstellung und Realität meilenweit auseinander und neue Dimensionen der Technik werden weit unterschätzt. Dazu kommt, dass mir schleierhaft ist, wie man mit Intelligenz statt Einfältigkeit gegen eine Atombombe ankommt. Irgendwie mit der eigenen Würde da durch gehen, die unabhängig von Einfalt ist, das scheint mir das Anliegen des alten Paars zu sein. Und: bei ihm gibt es einige Hinweise, dass er sehr wohl weiß, wie aussichtslos aller Firlefanz ist, aber er bemüht sich gerade seiner Frau die Würde zu bewahren, soweit es geht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Juli 2013, 13:27:24
Live and Let Die (http://www.ofdb.de/film/2521,Leben-und-sterben-lassen)

Parallel zu den Romanveröffentlichungen werden auch die Bond-Filme endlich mal geschaut. Nach dem Buch hatte ich hier recht hohe Erwartungen, da mir vor allem die Geschichte sehr gefallen hatte. Typisch für die Verfilmung wurde natürlich einiges an Personal und Handlung verändert, wobei die fast ausschließlich doppeldeutigen Dialoge spitzenmäßig einschlagen. Persönlicher Negativ-Höhepunkt war die amerikanische Polizei bei der Bootsverfolgung. Da ist der feine britische Humor doch um Welten besser. Lieblingsfigur war stahlkralle Tee-Hee mit seinem Dauergrinsen. :D Moore überzeugt in seiner Rolle, da freue ich mich schon auf die nächsten Teile! 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 31 Juli 2013, 13:39:30
Zitat von: MMeXX am 31 Juli 2013, 13:27:24
Persönlicher Negativ-Höhepunkt war die amerikanische Polizei bei der Bootsverfolgung

Die Bootsjagd ist ein Knaller und mach mir nicht den Sgt. Pepper schlecht :icon_razz: Über diese Figur konnte ich mich schon als Kind amüsieren, allein schon, weil sie eine herausragende Ähnlichkeit mit einem gewissen Sheriff Buford T. Justice aufweist :icon_lol: Der Film ist aber auch sonst bis heute mein absoluter Lieblings-Bond geblieben, in erster Linie aufgrund der angenehm bodenständigen Thematik um Rauschgifthandel (den Oberschergen Tee-Hee finde ich im übrigen auch sehr cool), aber auch der leichte Okkult-Mystery-Einschlag gefällt mir immer noch sehr.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Juli 2013, 13:48:55
In der ersten Szene war er ja noch in Ordnung, da auch der Dialekt Spaß brachte. aber insgesamt war mir das dann zu viel von ihm und den anderen Polizisten. Der direkte, eher platte Humor passte für mich nicht so gut zum Rest.
Wenn dir der Okkult-Einschlag so gefällt, würde ich dir den Roman empfehlen, der noch mehr die Voodoo-Komponente betont. Und bei der Mr. Big in meinen Augen auch deutlich bedrohlicher wirkt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 31 Juli 2013, 17:37:57
Zitat von: MMeXX am 31 Juli 2013, 13:27:24
Moore überzeugt in seiner Rolle, da freue ich mich schon auf die nächsten Teile! 7/10


Roger Moore ist auch der einzige Bond, den ich mir immer wieder ansehe, mein Lieblings-Bond also. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dionysos am 31 Juli 2013, 17:38:49
Zitat von: MMeXX am 31 Juli 2013, 13:48:55
Wenn dir der Okkult-Einschlag so gefällt, würde ich dir den Roman empfehlen, der noch mehr die Voodoo-Komponente betont. Und bei der Mr. Big in meinen Augen auch deutlich bedrohlicher wirkt.
Das Buch staubt seit einer gefühlten Ewigkeit im Regal vor sich hin. Ist doch vielleicht mal ein Motivationsschub :king:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Juli 2013, 18:01:58
Zitat von: Dionysos am 31 Juli 2013, 17:38:49
Zitat von: MMeXX am 31 Juli 2013, 13:48:55
Wenn dir der Okkult-Einschlag so gefällt, würde ich dir den Roman empfehlen, der noch mehr die Voodoo-Komponente betont. Und bei der Mr. Big in meinen Augen auch deutlich bedrohlicher wirkt.
Das Buch staubt seit einer gefühlten Ewigkeit im Regal vor sich hin. Ist doch vielleicht mal ein Motivationsschub :king:
Lass es verstauben, ist ja dann sicher gekürzt. Hol dir die Neuauflage.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 3 August 2013, 04:50:53
Timecrimes (http://www.imdb.com/title/tt0480669/?ref_=fn_al_tt_1)

Spanischer Zeitreise-Film, dem es etwas an Pepp mangelt. Die Geschichte von dem versehentlich durch die Zeit geschickten Ehemann, der versucht, seine eigene Existenz zu sichern und Fehler zu beseitigen, dabei allerdings nur neue begeht, ist ziemlich schneidig. Leider krankt das ganze an den etwas farblosen Figuren, die wenig Akzente setzen. Der seichte grau-in-grau-Look unterstreicht das leider. Die Idee an sich ist damit eigentlich der einzige Grund, weiterzuschauen.

Trotzdem bleibt es bis zur letzten Minute interessant und es gibt allerlei Aha-Momente. Nur bleibt "Timecrimes" hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil man auch schnell merkt, wie der Hase läuft.

5-6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 3 August 2013, 06:11:26
@Mr. Blonde: Ich habe den Film vor ein paar Wochen via Watchever angesehen und das entspricht exakt meinem Eindruck und Kritikpunkten - bis hin zu meiner Bewertung (5,5 / 10).


Cyborg Cop III

Teil 1 und 2 von Sam Firstenberg zählten (neben den beiden "Cyber Tracker"-Filmen, "American Cyborg" und der "Shadowchaser"-Reihe) in den Neunzigern zu den recht spaßigen und eher seltenen "Terminator"-Rip-offs - echtes B-Movie-Futter für die Videothek eben. Aber in dieser 1995 nur ein Jahr nach Teil 2 gedrehten Fortsetzung geht es um zwei grenzdebile Kopfgeldjäger, die normalerweise Steuerhinterzieher etc. jagen und zufällig zwischen die Fronten einer Journalistin und den Killer-Cyborgs eines Rüstungskonzerns geraten. Aufmachung und Inszenierung erreichen kaum das Niveau vergangener Detektiv-/Action-Fernsehserien wie "Nash Bridges" o. ä. Die Besetzung spielt schwach, die Actionszenen und 'Effekte' sind erbärmlich. 1,5 / 10



Der Boss von San Francisco

Mit dem Film schließe ich eine Bildungslücke, denn es handelt sich nach "Die Todeskralle schlägt wieder zu" immerhin um Chuck Norris' erst zweiten Film, in dem er eine Hauptrolle bzw. größere Rolle hatte und um seinen ersten, der in Amerika spielt. Ich hatte das Werk noch nie gesehen.

Der Anfang macht noch einiges her: tolle Großstadtatmosphäre der frühen 70er Jahre, skurrile Klamotten und eine extrem groovige Musik, die so dick aufträgt, dass es fast schon einer Karikatur gleicht. Leider erweist sich die Inszenierung schon nach 5-10 Minuten als sehr holprig und anstrengend mit hakeligen Einstellungen, durchschaubaren Kloppereien, dem Zoomen usw. Die hauchdünne, unterentwickelte Krimi-Geschichte orientiert sich krampfhaft an "Die Straßen von San Francisco". Chuck Norris darf hier noch böse sein, und am Ende ist wenigstens ein recht ordentlicher Zweikampf zu sehen. Kein mißlungener Film, über dessen Schwächen ich mich aufregen kann, sondern einfach nur schade, dass er nicht etwas ausgereifter ist. 2,5 - 3 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 3 August 2013, 06:38:06
Mir gefiel Timecrimes etwas besser. Figuren waren, wie bei vielen spanischen Filmen, nur so lala, das stimmt, aber Story und Inszenierung waren gut. Auch wenn man recht schnell darauf kam, wie es läuft, bleibt es trotzdem noch interessant, und ein paar gute Ideen gibt es auchnoch. Außerdem kommt man bei den meisten Filmen auch recht schnell dahinter.  7/10, Knapp.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 3 August 2013, 08:56:40
Zitat von: RoboLuster am  3 August 2013, 06:38:06
Außerdem kommt man bei den meisten Filmen auch recht schnell dahinter.

Die meisten Zeitreisefilme, die ich gesehen habe, hatten dafür aber ganz andere Stärken. Es kommt halt auch immer daraf an, ob ein Film für sich alleine stehend stark genug ist, sodass man über dieses Problem hinwegsehen kann. Hier lief das für mich eben anders und der Film lebt eben in erster Linie von der genialen Idee. Wenn die dann halt relativ schnell "verpufft", weil der Clou keiner mehr ist, dann kann ich da nicht beide Augen zukneifen. Einen Plottwist gibt es ja eigentlich auch nicht, wenn man schonmal derartige Filme gesehen hat, ist einfach nichts neuartiges mehr dabei.

Komischerweise habe ich ebenfalls, wie Hitfield, ein Problem mit spanischen Filmen, wenn es um die Charaktere geht. Außer "Amores Perros" fällt mir da nicht viel zugängliches ein. Aber das ist ja auch ein anderes Thema.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 3 August 2013, 08:59:46
Das mit den spanischen Filmcharakteren hab ich doch geschrieben.-^  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 3 August 2013, 09:00:34
Zitat von: RoboLuster am  3 August 2013, 08:59:46
Das mit den spanischen Filmcharakteren hab ich doch geschrieben.-^  :icon_lol:

Aber Hitfield war zuerst da. :D Außerdem müssen wir ja deckungsgleich bleiben, schließlich habe ich den auch auf "Watchever" geschaut.

Edit:

Wenn auch Hitfield bei meiner Bewertung zustimmt, so hast du natürlich Bezug auf spanische Charaktere genommen. Stimmt. Ist noch früh.  :andy:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 3 August 2013, 09:15:15
Zitat von: Mr. Blonde am  3 August 2013, 08:56:40
Komischerweise habe ich ebenfalls, wie Hitfield, ein Problem mit spanischen Filmen, wenn es um die Charaktere geht. Außer "Amores Perros" fällt mir da nicht viel zugängliches ein.

Jetzt ist er gar nicht mehr so komisch, ist nur wieder mal so, dass wir die gleiche Macke haben. :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 3 August 2013, 15:37:12
Zitat von: Mr. Blonde am  3 August 2013, 08:56:40
Komischerweise habe ich ebenfalls, wie Hitfield, ein Problem mit spanischen Filmen, wenn es um die Charaktere geht. Außer "Amores Perros" fällt mir da nicht viel zugängliches ein. Aber das ist ja auch ein anderes Thema.

Amores Perros ist mexikanisch.  :pfeif:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 3 August 2013, 15:48:44
Nein, ich bin mir fast sicher, dass der Dialog so ging:

1: "Was gibt es in Mexiko?"
2: "Spanier."

Genau.

Edit:

"This is England" (http://www.ofdb.de/film/120281,This-Is-England)

Anfang der 80er angesiedeltes Skinheadportrait, das angenehmerweise auf eine einfache schwarz/weiß-Darstellung verzichtet. Die Figuren sind facettenreich und greifbar. Teilweise episodenhaft erzählt, überzeugend gespielt und authentisch ausgestattet. Am interessantesten ist der Bruch der Szene, der ja bis Heute die Vorurteile provoziert und die Perspektive eines 12jährigen Jungen, der eine Richtung sucht. Thomas Turgoose, den ich in "Eden Lake" einfach nur furchtbar fand, passt hier wie die Faust aufs Auge. Seine Darstellung könnte allerdings manchen Leuten zu hölzern sein, ich würde es eher als sensibel und traurig beschreiben. Stephen Graham, der ja mittlerweile dank Boardwalk Empire (Al Capone) auch dem amerikanischen Publikum geläufiger sein dürfte, bietet eine lebhafte und überraschende Performance. Die dt. Synchro ist allerdings eher fade, den Oton muss ich in jedem Fall nachholen.

Animiert mich, der bisher alles andere als einen tiefen Blick in diese Kultur geworfen hat, sich mal etwas weiter zu belesen.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 4 August 2013, 16:18:06
Zitat von: Mr. Blonde am  3 August 2013, 15:48:44Die dt. Synchro ist allerdings eher fade, den Oton muss ich in jedem Fall nachholen.
Jetzt lobe hier mal nicht noch die Synchronisation. Die ist ein kompletter Atmosphärebrecher! Hier ist der O-Ton die einzige Wahl!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 4 August 2013, 16:28:04
Bei so einem Thema ist sowieso jede Synchro von vornherein ein Atmosphärekiller.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 4 August 2013, 19:29:00
The Silence aka Das letzte Schweigen (2010)
Extrem trocken und nuechtern inszenierter Thriller der eine sehr intensiv-bedrohliche Atmosphaere aufbaut.
Bis auf den etwas ueberspitzt portraitierten Vorgesetzten des ermittelnden Cops gibt es durch die Bank wirklich hervorragende Schauspieler.
Hat mich wirklich ueberrascht dieser Thriller aus deutschen Landen.
8/10 Punkten

5 Shells (2012)
Extrem packender und interessanter Spin der Wizard Of Oz-Geschichte.
Mit einfachsten Mitteln wird eine sehr bedrohliche, fast schon surreale Atmosphaere aufgebaut die sich mit zunehmender Laufzeit um vielfaches intensiviert.
Unbedingte Empfehlung.
P.S.: Ich hab noch immer nicht rausgefunden, was es mit der Limited Edition der DVD auf sich hat. Selbst die DVD im Blockbuster hatte diesen Aufdruck.
Meinen sie damit das nur eine begrenzte Stueckzahl produziert wurde?

Fires On The Plain (1959)
Was fuer ein absolutes Meisterwerk, das ist wirklich Alles was mir dazu einfaellt.
9/10 Punkten

Lonely Hearts (2006)
Hervorragend gespielter Cop-Thriller in den 40ern.
Wirklich gut gemacht, jedoch ist der Film etwas unausgewogen, teils extrem morbide Szenen (
Spoiler: zeige
Ermordung des Opfers, anschliessender Sex
, dann gibt es lockere Sprueche zwischendurch, John Travolta's
Spoiler: zeige
Liebesgeschichte und Ueberkommen des Todes seiner Frau
.
Kommt nur etwas ueberfrachtet daher.
Trotzdem wirklich unterhaltsam, kann man sich durchaus antun, James Gandolfini, John Travolta, Scott Caan, Jared Leto und natuerlich Salma Hayek.  :love:
Knappe 7/10 Punkten

Revenge For Jolly (2012)
Faengt ziemlich harmlos an, wandelt sich jedoch ziemlich schnell in ein kaltbluetiges Blutbad um.
Die "kultigen" Dialoge wissen nur teilweise zu ueberzeugen, Gags gehen meistens unter.
Dafuer gibt einen kaltbluetigen Rachefeldzug wegen einem umgebrachtem Hund.
Knappe 6/10 Punkten

Tai Chi Hero (2012)
Der Quasi-Vorgaenger Tai Chi Zero war noch ein ziemlich abgefahrenes Brett an Spezialeffekten und Wire-Kung-Fu mit ein paar lustigen Einschueben.
Bei dem hier geht es weniger rasant zu, dafuer hat man das trottelig-lustige Element kraeftig angezogen, was leider komplett in die Hose ging.
Hier stimmte einfach garnix, war einfach nur eine Enttaeuschung von vorn bis hinten.
Keine Ahnung warum der auf der IMDB fast die gleiche Wertung hat wie der erste Teil.
Ich gebe ihm so 3/10 Punkten, und da bin ich  noch gnaedig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 5 August 2013, 19:11:49
Jetzt wird's peinlich, aber hier ist man ja anonym ;->

Da ich derzeit mitten in der Prüfungsphase stecke und keinen freien Kopf habe, um neue, für mich interessante Filme oder Serien zu genießen, wurde die Lovefilm Serienrubrik nach etwas Anspruchslosen und leicht Konsumierbaren durchsucht. Meine Wahl fiel dabei auf *trommelwirbel* Gossip Girl *lautesGelächter*

Ich konnte völlig ohne Vorurteile an die Serie gehen, da es durchaus schon Teeny-Serien gab, die mir zumindest in gewissen Staffeln gut gefallen haben. Doch was hier abgeliefert wurde, ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Was ich anfangs noch versuchte als Society-Satire wahrzunehmen, ist letztlich lediglich ein verblendetes Machwerk mit den dämlichsten Figuren, die ich jemals sah. So gut wie alle der Dutzend Hauptcharaktere verfügen über keinerlei Kurzzeitgedächtnis, Menschenkenntnis, Moral oder der Gabe zu logischen Gedankengängen. Liebe und Hass wechseln sich binnen eines Augenaufschlags ab, abartige Intrigen sind in der nächsten Folge vollends vergessen, man trennt und versöhnt sich ca. im Zweitagestakt. Alles eingebettet in ein ekelerregend versnobbtes High-Society-Setting. Klingt bis hierhin vor allem nach eins: Lachhafter Wahnwitz! Doch weit gefehlt, diese schreckliche Chose nimmt sich vollkommen ernst, zeigt nicht das kleinste Zeichen von Bissigkeit, Satire oder auch nur Wortwitz. Es ist nicht lustig, es ist nicht dramatisch, es ist nicht entlarvend, es ist einfach Nichts. Ein Manifest der Dummheit und Dekadenz. 1/10

Durch zwei Staffeln habe ich es geschafft. Lieber würde ich 10x "Daniel, der Zauberer" hintereinander gucken, als noch die weiteren 3 Seasons auf Lovefilm zu gucken.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 5 August 2013, 19:14:24
Lasst doch endlich mal den Daniel in RUHE!!!!  :algo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 5 August 2013, 19:32:37
Ich weiß ja nicht, ob Teppi jemals einen Blick gewagt hat, aber so leichtfertig würde ich das nicht vor mich hin sagen. ;) Es ist nämlich wortwörtlich ein schmerzhaftes und traumatisches Erlebnis.

Zitat von: MMeXX am  4 August 2013, 16:18:06
Zitat von: Mr. Blonde am  3 August 2013, 15:48:44Die dt. Synchro ist allerdings eher fade, den Oton muss ich in jedem Fall nachholen.
Jetzt lobe hier mal nicht noch die Synchronisation. Die ist ein kompletter Atmosphärebrecher! Hier ist der O-Ton die einzige Wahl!
Das betrifft im Prinzip alle britischen Produktionen und entsprechende Milieufilme im speziellen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 5 August 2013, 19:57:09
Zitat von: soisdas am  5 August 2013, 19:32:37
Ich weiß ja nicht, ob Teppi jemals einen Blick gewagt hat, aber so leichtfertig würde ich das nicht vor mich hin sagen. ;) Es ist nämlich wortwörtlich ein schmerzhaftes und traumatisches Erlebnis.

In der Tat. Ich war kurz davor, wieder mit dem Saufen anzufangen.  :suicide:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 5 August 2013, 20:05:00
Ehrlich gesagt habe ich dieses "Meisterwerk" (noch?) nicht gesehen. "Daniel, der Zauberer" ist aber immerhin schneller rum als eine Staffel "Gossip Girl". Das sind ca. 15h, in denen immer wieder das Gleiche ohne den kleinsten Hauch einer Charakterentwicklung passiert. Nach 2 Staffeln gab's ein Paar, dass dann bereits 4x (oder 5x?) zusammenkam und sich wieder trennte.

Gut, gleich 10x "Daniel, der Zauberer" war vielleicht etwas hochgegriffen. Überleben würde man wohl weder das, noch 3 weitere Staffeln "Gossip Girl".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 5 August 2013, 23:21:01

Wo wir schon bei Serien sind, und obwohl das Forum nicht gerade ein (Ex-)Trekkie-Hort zu sein scheint  :icon_mrgreen:

Star Trek: The Next Generation (http://www.ofdb.de/film/3468,Raumschiff-Enterprise---Das-n%C3%A4chste-Jahrhundert) (Staffel 1)

Obwohl ich damals als Schüler, als die Serie noch auf dem ZDF lief, und auch später nachmittags kaum Zeit hatte, habe ich doch genügend Begeisterung und den richtigen Freundeskreis um mich gehabt, daß ich bekennender Trekkie war: Keiner von den Pedanten (denen das ST-Universum eine große Spielwiese bietet), auch keiner von den Verrückten (die einzigen Artefakte, die ich immer noch habe, sind ein paar Poster, ein Kommunikator-Anstecker und solche Kragenspiegel-Knöpfe, Captain, versteht sich), sondern einfach ein Begeisterter von der Philosophie, der Nähe zur (möglichen) Wirklichkeit und natürlich von den Charakteren der TNG-Crew (Picard rult nun mal). Auch Star-Trek-Nächte zuhause und im Kino mit damals allen sieben Filmen gab es durchaus.
Mit den neu erschienen, perfekt restaurierten bzw. behutsam modernisierten) Blu-rays konnte ich nun etliche Folgen zum ersten Mal sehen, in der richtigen Reihenfolge und im O-Ton. GENIAL. Unglaublich, was damals möglich war: Eine Sci-Fi-Serie mit höchstem moralischen (und wissenschaftlichen) Anspruch, sorgfältig und behutsam getaktet, mit weit ausgreifenden Entwicklungen der Figuren, die von Qualitätsschauspielern dargestellt werden. Folgen, denen sowohl 10- als auch 30-Jährige jede Menge abgewinnen können, zwar mit manchmal arg offensichtlichem pädagogischem Impetus, aber immer mit humanistischer Grundhaltung, die man in den heutigen zynischen Produkten mit der Lupe suchen kann (ja, die Zeiten sind andere).
Der Qualitätssprung zur zweiten Staffel, von der ich schon ein paar Folgen gesehen habe, läßt mich in Vorfreude die Hände reiben. Ich weiß noch, wie mir damals, nach viel späteren Folgen, Mission Farpoint unglaublich steif und ungeschickt vorkam – dieser Eindruck war jetzt nicht so stark, da ich wirklich viele Jahre keine Folge mehr gesehen hatte und quasi von Null anfing. Nun achte ich darauf, nicht zu viele Folgen auf einmal zu sehen, damit sich das Vergnügen schön lange hinzieht  :love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 6 August 2013, 00:02:41

Ich  :love: einfach mal mit, das kann ich quasi alles unterschreiben (wobei ich noch weniger Merchandise habe, nämlich exakt eine Enterprise-D von Micro Machines).

Dann freu' dich auch schon mal auf den Qualitätssprung zur dritten Staffel, von dem zur vierten gar nicht erst anzufangen...

Exakt das, was du beschreibst, lässt mich TNG auch heute noch auf Rang Eins der Trek-Serien rangieren. Das ist "Star Trek" in Reinkultur. "Classic" mag der real deal sein, "DS9" gewaltiger und mitreißender, usw., aber der konsequente Humanismus, die mutigen Ideen (den Erzfeind mal eben in die Föderation integrieren) und die trotz zunächst beachtlichem Quotendruck nicht effekthascherischen Episoden - das alles bildet den Maßstab, an dem ich das Folgende bis heute messe. Und mir ging es ähnlich mit dem Wiederentdecken auf DVD; die ersten beiden Staffeln haben zwar zunächst das wohlige ZDF-Gefühl geweckt, dann aber doch schnell gezeigt, dass sie zu Unrecht heutzutage einen schlechten Ruf mit sich herumtragen. Folgen wie "Wem gehört Data?" stecken in puncto Inhaltsreichtum so ziemlich alles in die Tasche, was derzeit im Genrefernsehen ausgestrahlt wird.

Na gut, ein Forenkollege würde sagen: "Schnauze jetzt, zum Schwärmen aufhören!"

:love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 6 August 2013, 00:20:54
Zitat von: Chili Palmer am  6 August 2013, 00:02:41

Na gut, ein Forenkollege würde sagen: "Schnauze jetzt, zum Schwärmen aufhören!"

Ich denk nicht dran  :icon_mrgreen: Klar sehe ich auch die Classic-Serie gern, aber die kann man inzwischen echt nur cum grano salis betrachten, und sie hat mich halt nicht so geprägt (ebenso wie die Star Wars-Filme, die rein sehtechnisch später kamen und gegen Star Trek natürlich ablosten: Kinderkacke eben). Daß ich die neuen Kinofilme von Abrams wenn überhaupt, dann nur mit dem Arsch ankucke, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Gut daß der arme Roddenberry das nicht mehr erleben mußte, son Pißkram hätte es bei ihm freilich nie gegeben :picardfacepalm:

Zitat von: Chili Palmer am  6 August 2013, 00:02:41

Dann freu' dich auch schon mal auf den Qualitätssprung zur dritten Staffel, von dem zur vierten gar nicht erst anzufangen...

(http://geekintoshape.com/wp-content/uploads/2011/06/Picard-full-of-win1-e1309226314822.jpg)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 6 August 2013, 00:33:42

"Star Wars" habe ich im genau richtigen Kinderkacke-Alter gesehen, von daher lass' ich da latürnich nix drauf kommen.  :hitter:

Zitat von: ratz am  6 August 2013, 00:20:54
Daß ich die neuen Kinofilme von Abrams wenn überhaupt, dann nur mit dem Arsch ankucke, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Gut daß der arme Roddenberry das nicht mehr erleben mußte, son Pißkram hätte es bei ihm freilich nie gegeben :picardfacepalm:

Okay, einen gebe ich dir jetzt mit, wenn du die Filme eh nicht gucken wirst, das wird dich bestätigen, pass' auf, das wird so gut, festhalten:

Spoiler: zeige
Ein Schiff feuert auf ein anderes Schiff erfolgreich einen Photonentorpedo ab.

Während beide Maximum-Warp fliegen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 6 August 2013, 05:02:01
Zitat von: ratz am  6 August 2013, 00:20:54
(ebenso wie die Star Wars-Filme, die rein sehtechnisch später kamen und gegen Star Trek natürlich ablosten: Kinderkacke eben).

Ein beliebter Trugschluss der daher rührt, dass Star Wars auch und gerade bei Kindern funktioniert, während das ewige Gesabbel bei Star Trek doch eher junge Gemüter zu sehr fordert. (Lucas tat mit Episode I und dem Handelsembargo-Geblubber aber alles dafür, um dies anzugleichen.) Aber das soll kein Fanboy-Krieg werden. Beide Reihen haben ihre Qualitäten, auch wenn "Star Wars" natürlich viel besser ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 6 August 2013, 05:46:34
Zitat von: ratz am  5 August 2013, 23:21:01
Unglaublich, was damals möglich war: Eine Sci-Fi-Serie mit höchstem moralischen (und wissenschaftlichen) Anspruch, sorgfältig und behutsam getaktet, mit weit ausgreifenden Entwicklungen der Figuren, die von Qualitätsschauspielern dargestellt werden. Folgen, denen sowohl 10- als auch 30-Jährige jede Menge abgewinnen können, zwar mit manchmal arg offensichtlichem pädagogischem Impetus, aber immer mit humanistischer Grundhaltung, die man in den heutigen zynischen Produkten mit der Lupe suchen kann (ja, die Zeiten sind andere).


Ich kann den ganzen Beitrag und auch die anderen zu den Abrams-Filmen (unterhaltsam, aber einfach nur strunzdumm) und "Star Wars" (obwohl "Krieg der Sterne" Anfang der 80er eine meiner frühesten Kino-Erinnerungen ist) komplett unterschreiben und war ebenfalls im besten Schüler-Alter als "The Next Generation" (TNG) im ZDF lief. Trotz des aus heutiger Sicht gemächlichen Erzähltempos, fehlendem Plot Twist-Feuerwerken und auch diversen schwachen Folgen ist TNG auch heute noch meine Lieblingsfernsehserie überhaupt. Natürlich gab es gerade in den letzten 10 bis 15 Jahren viele hervorragende Serien, die das Medium in vielerlei Hinsicht revolutioniert und umgekrempelt haben und die bestimmt 5 oder 6 Plätze in meiner Allzeit-TV-Serien TOP 10 belegen.

Die meisten der neuen herausragenden und beliebten Serien haben gemeinsam, dass es um die Verteidigung der eigenen Existenz und die Vernichtung des Gegners mit allen Mitteln geht sowie oftmals um den nackten Kampf ums Überleben. Seien es nun feindliche Terroristen, die ausgeschaltet werden müssen ("24"), ein
Spoiler: zeige
Paralleluniversum
, das vernichtet werden muss ("Fringe"), Kriminelle, die aus dem Verkehr gezogen gehören ("Dexter"), der intrigante politische Gegner im historischen Kontext, der ausgebootet werden muss ("Spartacus"), Infizierte, die beseitigt werden müssen ("Walking Dead"), die anderen Überlebenden, gegen die man sich ggf. im Zweikampf oder durch Gruppenbildung durchsetzen muss ("Lost") usw. usf.

Ich erwähne das nur, um zu verdeutlichen, was TNG für mich auch heute noch so herausragend macht, obwohl eine Serie wie "Lost" auch in meiner TOP 3 ist. Bei TNG ging es um viele Themen: zum Beispiel, ein friedliches politisch-gesellschaftliches Modell zu verteidigen (die Förderation) und Gegener zu integrieren oder sich mit ihnen zu arrangieren. Es fand ein ständiger Austausch zwischen Kulturen und Rassen statt und es wurden fast schon philosophische Fragen behandelt (wem gehört ein Androide mit eigenem Bewußtsein? welche Konsequenzen hat es, wenn alle Rassen des Alpha-Quadranten denselben Ursprung haben (Folge: "Das fehlende Fragment" und gewissermaßen eine Parallele zu Afrika als 'Wiege der Menschheit')).

Und an erster Stelle natürlich: es ging in der Serie darum, dass selbst eine so extrem fortschrittliche Menschheit trotz allen Errungenschaften daran interessiert ist, sich wissenschaftlich, intellektuell und spirituell weiterzuentwickeln, von Neugier getrieben ist. Das alles ist nur zum Teil Spinnerei und Science Fiction, denn Roddenberry und die Autoren haben gerne aktuelle Themen des Zeitgeschehens von Überbevölkerung über Atomkrieg/Strahlenbelastung, Diskriminierung und Homosexualität bis zur Umweltverschmutzung aufgegriffen, in ein SF-Gewand gepackt und auf diese Weise kommentiert sowie Sichtweisen und Lösungsansätze angeregt. Gegenwärtige Probleme in die Zukunft zu verlegen, um sie auf diese Weise zu erörtern, ist Science Fiction in seiner reinsten, ursprünglichsten und besten Form.

Diese Folgen machen natürlich nur einen Teil aus, aber sie sind das Rückgrat der Serie. TNG hat einen starken humantistischen Einschlag, und das macht sie auch heute noch für mich zu etwas Besonderem.

Ich habe mir vor einiger Zeit alle Staffeln nochmal am Stück angesehen (von allen "Star Trek"-Serien übrigens) und es steigert sich bei TNG von Season zu Season. Neben den berühmten Unterhaltungsfolgen speziell mit Q, Guinan und den Borg, waren aus meiner Sicht von Staffel 2 bis 4 besonders sehenswert (Auswahl - ohne Spoiler, da die Serie alt ist und wie aus den Beiträgen hervorgeht früher schon gesehen wurde):

"Illusion oder Wirklichkeit ?" (2.02): die Besetzung der Enterprise wird von einem gigantischen, übermächtigen Wesen als Versuchskaninchen mißbraucht

"Sherlock Data Holmes" (2.03): Data erschafft sich ein Alter Ego auf dem Holodeck

"Wem gehört Data" (2.09): vor Gericht muss die Frage geklärt werden, was überhaupt ein Individuum ausmacht

"Der Gott der Mintakaner" (3.04): der Tarnschild einer anthropologischen Forschergruppe fällt aus und die Bewohner einer bronzezeitlichen Welt halten Picard für einen Gott

"Der schüchterne Reginald" (3.21): Lt. Reginald Barclay wird auffällig, nachdem er sich immer öfter in die Fantasiewelt des Holodecks flüchtet

"Das Experiment" (4.05): das Universum beginnt plötzlich zu schrumpfen bis auf wenige Quadratmeter (hat einen der besten Oneliner der Serie: "Wenn mit mir alles in Ordnung ist, muss wohl mit dem Universum etwas nicht stimmen")

"Der Rachefeldzug" (4.12): Picard muss gegen seine eigenen Leute vorgehen, um ein Abkommen mit dem Feind aufrechtzuhalten

"Beweise" (4.14): Data findet heraus, dass sein Speicher gelöscht wurde und 24 Stunden Erinnerungen fehlen. Alle Besatzungsmitglieder verheimlichen ihm etwas.

"Erster Kontakt" (4.15): über eine Undercover-Mission von Riker auf einem Planeten, der kurz davor steht, einen großen technischen Sprung zu machen

"Augen in der Dunkelheit" (4.17): über einen Dimensionsriß

"Der unbekannte Schatten" (4.18): als mit Hilfe des Holodecks ein aufgezeichneter Vorfall rekonstruiert wird, stellt sich heraus, dass ein Schatten in der Aufzeichnung keinen Ursprung zu haben scheint

Ich breche hier mal ab, denn ab Staffel 5 ist fast jede zweite Folge brillant, man denke nur an "Das zweite Leben" (5.25), in der Picard die Geschichte eines untergegangenen Volkes als einer der ihren durchlebt, "Ich bin Hugh" (5.23) mit einem Borg mit Bewußtsein, "Déjà Vu" (5.18), in der die Enterprise in einer Zeitschleife feststeckt und immer am Ende zerstört wird, oder "Die Operation" (5.16), in der Riker dem schwerverletzten Worf die Sterbehilfe verweigert usw. Ich könnte ewig so weitermachen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 6 August 2013, 05:48:49
Zitat von: Mr. Blonde am  5 August 2013, 19:14:24
Lasst doch endlich mal den Daniel in RUHE!!!!  :algo:

Es ist mir so, als wäre es gestern gewesen, als ich dir diesen Film geschenkt habe  :icon_rolleyes: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 6 August 2013, 09:43:33
@ratz, Chili Palmer, Hitfield: :anime: Jetzt bin ich schon wieder angefixt, mich doch endlich mal mit Star Trek auseinanderzusetzen. Und das trotz knapper Kasse und ganz anderen Wunschlistentiteln! Ihr Schweine!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 6 August 2013, 12:20:10
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am  6 August 2013, 05:48:49
Zitat von: Mr. Blonde am  5 August 2013, 19:14:24
Lasst doch endlich mal den Daniel in RUHE!!!!  :algo:

Es ist mir so, als wäre es gestern gewesen, als ich dir diesen Film geschenkt habe  :icon_rolleyes: :icon_mrgreen:

Ich habe auch schon alles versucht! ICH WOLLTE DIE DVD MIT FEUER TÖTEN, ZERSCHMETTERN UND VIERTEILEN, aber sie wächst immer wieder aus dem Regal heraus. Die ewige Wiederkunft.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 6 August 2013, 12:24:48
Habe das Ding in einem Verschenkethread in nem anderen Forum als Überraschung untergejubelt bekommen und genau da wandert es auch wieder hin. Als Überraschung selbstverständlich. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 8 August 2013, 17:09:28
Glengarry Glen Ross (http://www.ofdb.de/film/10981,Glengarry-Glen-Ross) (1992)

Es geht um zwei Tage im Leben mehrerer konkurrierender Immobilienmakler, die von ihrem Arbeitgeber gnadenlos unter Druck gesetzt werden, um Verkäufe vorzuweisen, andernfalls droht die Planke. Das ganze ist ein Kammerspiel, das größtenteils im selben Büro stattfindet, wo die Makler immer wieder aufeinander treffen. Klingt nicht so spannend, ist aber so ziemlich das Großartigste was ich seit langem gesehen habe, denn der komplette Cast brilliert einfach nur. Al Pacino, Ed Harris, Kevin Spacey, Alan Arkin, Alec Baldwin, Jonathan Pryce und vor allem der überragende Jack Lemmon geben alles, leben ihre Rollen quasi. Die Dialoge sind gestochen scharf, nicht eine Silbe verfehlt ihre Wirkung, was die hochgradig aufgeladene Atmosphäre nur umso greifbarer macht.

10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 8 August 2013, 20:09:25

Don't Be Afraid Of The Dark (2010) (http://www.ofdb.de/film/195904,Don%27t-Be-Afraid-of-the-Dark)

Wenn man "mit seinem guten Namen zahlen" könnte, wäre Guillermo del Toros wohl ein Blankoscheck; deswegen verwundert es nicht, dass er anscheinend dann und wann das Bedürfnis verspürt, einzucashen. Auftritt "DBAOTD", Remake eines kennt-kein-Schwein-US-TV-Films und ein Zeitverschwender par excellence.
Uneinheitlich (phasenweise wie für Kinder gemacht, dann wieder unvermittelt blutig), unspannend (für ein haunted-house-movie viel zu helle Szenen, böse Anschlussfehler á la "Tageslicht scheint nachts durch die Fenster), unsäglich (der Prolog verrät schon alles über die gesamte Handlung, der Rest des Films ist nahezu überflüssig, da er nur unseren Erkenntnissen hinterherhechelt). Ein uninspiriertes Abhaken von Standards, dessen kalkuliertes Wesen richtiggehend wütend macht.
Damit zurück zu del Toro, denn im DVD-Bonusmaterial kann man sich anschließend die Vollbedienung abholen: 16 Jahre habe er diesen Stoff entwickelt, denn das Original habe eine ganze Generation in Angst und Schrecken..., ja is' klar, dann Troy Nixey als den perfekten Kandidaten für den Regiestuhl seines Herzensprojektes ausgemacht (Kurzrecherche ergibt: Nixeys Filmographie umfasst zu diesem Zeitpunkt null Spielfilme), und um die Grundidee des Originals noch spannender zu gestalten, macht man aus einer Ehefrau, der der eigene Mann nicht glaubt, kurzerhand ein Kind, dem die Erwachsenen nicht glauben. Whoaa. Genius. Naja, Hauptsache, auf dem Cover steht was vom Macher von "Pans Labyrinth".

Nicht einmal der eigentlichen Zielgruppe, Kindern, kann man den Film vorbehaltlos zeigen, dafür geht es dann phasenweise doch zu hart zu. Damit kann er eigentlich nur noch als heimlich-guck-Vergnügen für junge Heranwachsende herhalten. Dann kann er wieder eine ganze Generation...

Gerade, weil der Film momentan die Runde über die Grabbeltische der Elektromärkte dieser Republik macht:
Nicht einmal die paar Euro ist er wert.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 8 August 2013, 20:25:02
Zitat von: Chili Palmer am  8 August 2013, 20:09:25
Troy Nixey als den perfekten Kandidaten für den Regiestuhl seines Herzensprojektes ausgemacht (Kurzrecherche ergibt: Nixeys Filmographie umfasst zu diesem Zeitpunkt null Spielfilme)

Wenn man Nixey´s Debüt "Latchkey's Lament" kennt, weiß man aber, warum er Del Toros Aufmerksamkeit erweckt hat.
Bei "Mama" lief es mit Andrés Muschietti ja recht ähnlich ab.
"Don't Be Afraid Of The Dark" hab ich übrigens bis heute noch nicht gesehen - trotz Guy und Katie.  ;)  
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 8 August 2013, 21:28:50
Zitat von: DisposableMiffy am  8 August 2013, 17:09:28
Glengarry Glen Ross (http://www.ofdb.de/film/10981,Glengarry-Glen-Ross) (1992)

Es geht um zwei Tage im Leben mehrerer konkurrierender Immobilienmakler, die von ihrem Arbeitgeber gnadenlos unter Druck gesetzt werden, um Verkäufe vorzuweisen, andernfalls droht die Planke. Das ganze ist ein Kammerspiel, das größtenteils im selben Büro stattfindet, wo die Makler immer wieder aufeinander treffen. Klingt nicht so spannend, ist aber so ziemlich das Großartigste was ich seit langem gesehen habe, denn der komplette Cast brilliert einfach nur. Al Pacino, Ed Harris, Kevin Spacey, Alan Arkin, Alec Baldwin, Jonathan Pryce und vor allem der überragende Jack Lemmon geben alles, leben ihre Rollen quasi. Die Dialoge sind gestochen scharf, nicht eine Silbe verfehlt ihre Wirkung, was die hochgradig aufgeladene Atmosphäre nur umso greifbarer macht.

10/10

Ich würde zwar nicht so hoch pokern, wie Du, allerdings hat mich der Film auch wirklich sehr umgehauen. Knackige Dialoge und die Darsteller sind wirklich anbetungswürdig. Am besten gefiel mir eigentlich Jack Lemons Loser-Darstellung. Ansonsten macht der Film auch dann sehr Spaß, wenn man selbst Kaufmann ist und einiges wiedererkennt. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 8 August 2013, 22:05:40
Zitat von: Mr. Blonde am  8 August 2013, 21:28:50
Zitat von: DisposableMiffy am  8 August 2013, 17:09:28
Glengarry Glen Ross (http://www.ofdb.de/film/10981,Glengarry-Glen-Ross) (1992)

Es geht um zwei Tage im Leben mehrerer konkurrierender Immobilienmakler, die von ihrem Arbeitgeber gnadenlos unter Druck gesetzt werden, um Verkäufe vorzuweisen, andernfalls droht die Planke. Das ganze ist ein Kammerspiel, das größtenteils im selben Büro stattfindet, wo die Makler immer wieder aufeinander treffen. Klingt nicht so spannend, ist aber so ziemlich das Großartigste was ich seit langem gesehen habe, denn der komplette Cast brilliert einfach nur. Al Pacino, Ed Harris, Kevin Spacey, Alan Arkin, Alec Baldwin, Jonathan Pryce und vor allem der überragende Jack Lemmon geben alles, leben ihre Rollen quasi. Die Dialoge sind gestochen scharf, nicht eine Silbe verfehlt ihre Wirkung, was die hochgradig aufgeladene Atmosphäre nur umso greifbarer macht.

10/10

Ich würde zwar nicht so hoch pokern, wie Du, allerdings hat mich der Film auch wirklich sehr umgehauen. Knackige Dialoge und die Darsteller sind wirklich anbetungswürdig. Am besten gefiel mir eigentlich Jack Lemons Loser-Darstellung. Ansonsten macht der Film auch dann sehr Spaß, wenn man selbst Kaufmann ist und einiges wiedererkennt. :D

Lemmon übertrumpft alle, selbst Baldwin und dessen furiose Tirade.  :icon_cool:

Gerade wenn ich einen Film zum ersten Mal sehe, ist die Note nur eine Momentaufnahme. Trotzdem kommt es nur selten vor, dass ich dann 'ne 10 zücke. Hier hat aber alles perfekt gepasst und mir ist nicht eine Kleinigkeit aufgefallen, die mir nicht gefallen hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 10 August 2013, 22:38:16
Zack and Miri make a Porno

Auch wenn man eine Standard-RomCom mit einem Übermaß von 'vulgärer' Sprache anreichert (jaja, fuck hier, fuck da...), bleibt's dennoch eine Standard-RomCom. Wirklichen Wortwitz gibt es kaum, man setzt einfach nur schlicht auf die Porno-Thematik und versucht sich schlüpfrig zu verkaufen; das mag ja vielleicht bei Teenies oder in den USA funktionieren (wenn überhaupt), mir konnte es größtenteils nur ein relativ gelangweiltes Gähnen entlocken. Für die wenigen gelungenen Witze kann sich der Film noch 3/10 abholen - da hat Rogen aber morgen mit "Das ist das Ende" wieder was gutzumachen!

Beginners

Wow, von diesem wunderbaren Film habe ich vorher kaum etwas gehört, was die Überraschung umso größer machte: Ein traurige Stimmung, schwer wie Blei, und dabei doch stets von etwas Beschwingtem begleitet. Die Themen rund um Verlust, disfunktionale Familien und Bindungsängste überbieten sich immer wieder gegenseitig bezüglich der bedrückenden Wirkung. Der Witz zeigt sich in all der Tragik leise und lakonisch, reicht in seiner Ruhe aber für die dringend nötige Auflockerung. Ewan McGregor und Melanie Laurent (sie war der Grund, warum ich überhaupt auf den Film stieß ;->) harmonieren herrlich zusammen, und auch Plummer spielt prächtig. Harter Tobak mit feinem, melancholischem Humor. 8/10 (mit Tendenz zur 9)

In den nächsten Tage werde ich dann "Glengarry Glen Ross" schauen, das Fazit hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 11 August 2013, 18:50:45
Glengarry Glen Ross kann ich mit einer dicken 8/10 so unterschreiben, wirklich gut.

Thale (2012)
Wirklich gelungener Horror/Mystery/Thriller aus Norwegen.
Was die hier mit dem niedrigen Budget angestellt haben ist schon ein kleines Meisterstueck, die Atmosphaere des Films, die Ausstattung (der Keller sah schon verdammt gut aus), paar nicht so gelungene CGI-Effekte, aber hey, man kann nicht Alles haben.
Ich wurde sehr gut unterhalten, einem wird nicht Alles vorgekaut, manches muss man sich selber zusammenreimen, und nicht jeder weiss, was ne
Spoiler: zeige
Huldra
ist.
Definitive Empfehlung, 8/10 Punkten
P.S.:

Dead Sushi (2012)
Volle Breitseite an japanischem Horror der uebertriebenen Sorte mit reichlich Gore, skurrilsten Gags und Einfaellen und, natuerlich, Sushi.
Ich hab mir nen Ast gelacht, 8/10 Punkten

Wild Bill (2011)
Nuechtern und ohne viele Spielereien inszeniertes Familiendrama um einen Familienvater, der nach acht Jahren Haft sein Leben auf die Reihe kriegen will.
Schauspielerisch ueberzeugt der Film voll und ganz, selbst die wirklich geniale Pub-Keilerei wirkt keinesfalls aufgesetzt, sie passt sich dem restlichen Ton des Films an.
Definitive Empfehlung, 8/10 Punkten

Hood Of Horror (2006)
War Bones noch ziemlich gut (zumindest meiner Meinung nach), so ist der hier ein kompletter Griff ins Klo.
Einziger Lichtblick sind ein paar ziemlich grafische Bluteffekte, im Endeffekt reissen die den Karren jedoch auch nicht aus dem Dreck.
Snoop Dogg's Selbstinszenierung ist einfach nur laecherlich, zwar sind die gezeichneten Sequenzen nicht so oft anzutreffen in Filmen dieser Art, aber auch dadurch keine Rettung.
3/10 Punkten

King Of The Streets (2012)
Find den in der OFDB, IMDB oder der Wikipedia nicht.  :00000109:
Der hier: http://www.wellgousa.com/the-king-of-the-streets (http://www.wellgousa.com/the-king-of-the-streets)
Ziemlich knackige Kaempfe umrahmt von der ueblichen Geschichte lassen mich die 6.5/10 zuecken.
Als Futter fuer zwischendurch hat er durchaus Spass gemacht, vor allem der Schlusskampf kann sich wirklich sehen lassen.



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 August 2013, 18:57:46
Thale fand ich auch sehr gut. :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 11 August 2013, 20:30:29
Zitat von: lastboyscout am 11 August 2013, 18:50:45
King Of The Streets (2012)
Find den in der OFDB, IMDB oder der Wikipedia nicht.  :00000109:

Da ist er doch: http://www.ofdb.de/film/230939,The-King-of-the-Streets (http://www.ofdb.de/film/230939,The-King-of-the-Streets)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 11 August 2013, 22:28:18
Zitat von: StS am  8 August 2013, 20:25:02
"Don't Be Afraid Of The Dark" hab ich übrigens bis heute noch nicht gesehen - trotz Guy und Katie.  ;)  

Pearce kannst du völlig abhaken, der spielt das, was man bei ihm "Rolle" nennen kann, solide herunter, aber seine Figur reagiert wirklich neunzig Minuten lang nur, statt zu agieren, muss Klischee um Klischee abarbeiten, das war für ihn komplett verschenkt. Wie hieß es so schön in "Tropic Thunder"? "Ein dressierter Affe könnte deinen Job machen"!

Holmes, tja, die kommt eigentlich noch am besten aus dem Ganzen heraus, darf auch schön den obligat-hartnäckigen "irgendwas-stimmt-nicht-mit-dem-Haus-ich-geh-mal-besser-in-die-örtliche-Bibliothek"-Recherche-Part übernehmen und ist tragender Teil der denkwürdigsten Szene. Wenn du sie sehr, sehr gern siehst, dann bitte, aber eigentlich kann ich von dem Film, es kam, glaube ich, bereits herüber, nur abraten.  ;)


Die Legende der Wächter aka Zack Snyders Eulen-Film.
Es ist ganz interessant, zu sehen, wie man vermeintlich ein schönes Fantasyabenteuer für die ganze Familie auf die Beine zu stellen vermag, wenn man sich einfach vorher alle anderen schönen Fantasyabenteuer für die ganze Familie ansieht und deshalb annimmt zu wissen, wie der Hase läuft. Doch Pech, Herr Snyder, man braucht auch schon noch ein eigenes Maß an Einfallsreichtum. Hier kommt wirklich jedes Klischee aus dem Genre einmal zum Zug, und keine noch so brachiale Übereulen-Stilisierungs-Inszenierung kann die sanfte Langeweile verdrängen, die von Minute Eins bei diesem Film mitfliegt. Erwachsenen kann man ja gerne mal Style over Substance andrehen, aber Kindern sollte man schon eine sorgfältig erzählte Geschichte erzählen können. Ein Regisseur im völlig falschen Film.
Darüberhinaus ist es interessant, zu sehen, wie ein übermäßig detailreiches Bild einem den Filmgenuß auch anstrengend gestalten kann. Die fraglos fantastisch animierten Eulen sind ein einziger Haufen die Netzhaut bedrängender Federn, und wenn braun-weiß-Gemisch sich im Gegenlicht mit grau-weiß-Gemisch unterhält, kann man schon mal die Orientierung verlieren, da die einzelnen Gesichter nicht ausreichend diversifiziert sind. Das sorgt für eine permanente Unruhe beim Schauen und beweist: Die von Könnern wie Pixar bewusst reduzierten Gesichtsdetails in Trickfilmen haben schon ihren Sinn.
Interessant hin oder her: Diese Eulen schmieren in Super-SloMo ab.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 August 2013, 19:54:53
Da es sich bei ,,the Lucky One" (2012) um die Verfilmung eines Romans aus der Feder von Nicholas Sparks handelt – dem Erfolgsautor solcher Werke wie ,,Message in a Bottle", ,,the Notebook", ,,Dear John" oder ,,A Walk to Remember" – weiß man als Zuschauer natürlich so ziemlich genau, was man beim Ansehen im Grunde genommen zu erwarten hat. Unter der Regie des ursprünglich aus Afrika stammenden Regisseurs Scott Hicks (,,Shine"/,,Snow falling on Cedars") erhält der geneigte Betrachter dann auch eine mit einer kräftigen Dosis Kitsch und Klischees angereicherte Story geboten, welche allerdings nicht ununterhaltsam daherkommt sowie mit Zac Efron und der bezaubernden Taylor Shilling obendrein zwei sympathisch-solide Leads vorweisen kann – ergänzt um die stets verlässliche Blythe Danner (ihres Zeichens ja Gwyneth Paltrow´s Mutter) in einer zentralen Nebenrolle. Überaus schick bebildert, eine feine Südstaaten-Atmosphäre aufweisend und mit einer angepassten Musikuntermalung versehen, entfaltet sich die Handlung nahezu komplett vorhersehbar sowie mit auffälligen erzählerischen Schwächen behaftet – primär im Bereich des unsympathischen Ex-Mannes der Hauptprotagonisten, mit welchem sie einen gemeinsamen Sohn ,,teilt" und der (zu allem Überfluss auch noch) ein örtlicher Gesetzeshüter ist. Ich muss sagen, dass mir die erste Filmhälfte merklich besser gefallen hat als die zweite – u.a. da letztere einfach gar noch ein zusätzliches Stück weit ,,formelhafter" geartet ist (inklusive solcher Gegebenheiten wie ein nächtliches Unwetter, pünktlich zum ,,hochdramatischen Finale" hin). Mit angepassten Erwartungen (siehe: basierend auf einer Geschichte von Nicholas Sparks), in der richtigen Stimmung und/oder mit der passenden Begleitung neben einem kann man sich den Streifen aber ,,durchaus mal antun"...    

gute 4/10  
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 13 August 2013, 01:01:11
Viele durchschnittliche Filme gesehen:

Elephant White
Ein Action-Drama über Menschenhandel inThailand. Leider sind die Figuren zu oberflächlich um irgendeine Bindung aufzubauen. Dafür können sich die Action-Szenen auf Bourne-Niveau sehen lassen.

The Baytown Outlaws
Auf Kult getrimmtes B-Movie mit gut aufgelegten Darstellern aber teilweise einfach viel zu ernst. Die Mischung passt irgendwie nicht.

Fluchtpunkt San Francisco
Abgesehen von dem endgeilen Challenger und dem rockigen Soundtrack nichts los. Eher ein Werbevideo. Muss mir mal das Remake anschauen, da sollen wenigstens die Actionszenen ordentlich krachen.

Bullitt
Ein Krimi auf TV-Serien-Niveau, welcher nur durch seine Verfolgungsjagt punkten kann, auch wenn eine Szene mehrfach aus verschiedenen Kameraperspektiven drin ist.

Auf dem Highway ist die Hölle los
Damals waren die Synchros noch echt genial. So wirklich ein Rennen fährt dort aber niemand. Nett für verregnete Sonntag-Nachmittage.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 15 August 2013, 19:12:16
Zombieland
Horror-Komödie, deren Drehbuchautoren irgendwie vergessen haben, dass Komödien witzig sein sollten. Die Gag-Dichte ist ziemlich gering, aber es gibt aufgrund der Lockerheit der Inszenierung auch keine wirkliche Spannung oder Dramatik, die dies ausgleichen könnten. Zu häufiger Einsatz von CGI, eher oberflächliche geschriebene Charaktere und Konflikte zwischen ihnen, aufgesetzt ernste Momente und eine absolute Unkreativität in der Zombievernichtung (man vergleiche da Planet Terror!) machen es dann nicht unbedingt besser. Gute Schauspieler, Kamera und Regie machen das Ganze aber zumindest ansehbar und keine Gags sind manchmal ja sogar besser als allzu blöde, dann ärgert man sich wenigstens nicht darüber. Kann man sich angucken, wenn man gar nix anderes da hat, aber verpassen tut man nix. 5.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 15 August 2013, 23:51:22
"Die Regenschirme von Cherbourg"

Glückwunsch, Jacques Demy, dank Ihnen habe ich heute eine der wundervollsten Romanzen meines Lebens gesehen. Ein Traum von einem Musical (es gibt nicht ein gesprochenes Wort, Dialoge werden ausschließlich singend vorgetragen), und obwohl ich mich mitunter mit dem Genre schwer tue, umweht diesen Film so viel Wärme und Melancholie, verpackt in bonbonbunte Kulissen, daß ich emotional überwältigt wurde. Wer sich hier nicht in Catherine Deneuve verliebt, dem ist nicht zu helfen. Ein phänomenales Werk mit einer unvergeßlichen, tieftraurigen Schlußszene, die dem Ende von "Frühstück bei Tiffany" ernsthafte Konkurrenz macht, es vielleicht sogar noch überflügelt. Sagenhaft. Bin ganz von den Socken.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 16 August 2013, 17:48:54
Buntes Programm die letzten Tage:

Viral Factor - Südkoreanische Actionorgie, die leider viel zu überladen und klischeebeladen daher kommt und dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause gönnt. Der gute Storyansatz wird verschenkt, die Action kommt vom Reißbrett. Leider unterm Strich enttäuschend, vor 15 Jahren hätte mich das wohl noch eher beeindruckt: 4 v. 10

Paranormal Activity 4 - Nach dem lahmen dritten Teil wieder leicht ansteigende Formkurve (abgesehen vom missglückten Cliffhanger am Ende). Ingesamt ist der Reiz aber nun weg und die Schocks verfehlen ihrer Ähnlichkeit zu den vorherigen Teilen wegen ihre Wirkung eher. Wer noch keinen der Filme kennt, hat aber sicher ne Menge Spaß. 5 v. 10.

Death Wish 1 - Ein ewiger Klassiker, zu dem es nicht mehr viel zu sagen gibt. Im Kontext eines baldigen New York-Urlaubs zur Einstimmung gesehen, 8 v. 10.

Flight - Durchaus packendes Alki-Drama mit Denzel Washington. Schick bebildert und durchaus Empathie für den Hauptdarsteller weckend gibts auch hier ne Empfehlung, gute 7 v. 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 19 August 2013, 05:03:11
Sherlock Holmes And The Scarlet Claw (1944)
Konnte gestern die MPI DVD sichten und war hin und weg.
Basil Rathbone und Nigel Bruce, da kommt einfach nix ran.
Zwar muss sich auch dieser hier dem Baskerville-Film geschlagen geben, jedoch nicht bei viel.
Wunderschoene Settings, schaurige Musik, ach ja, frueher war Alles besser.  ;)
8/10 Punkten

Badass Showdown (2013)
What's seen can't be unseen.  :icon_eek:
Daved DeCoteau fuehrte Regie bei diesem Schwulen Softporno der sich als MMA-Klopper ausgibt.
Man sieht fuenf Typen in Shorts die sich in einen Wettstreit um einen Platz an der Seite von Ivy, einer erfolgreichen MMA-Coachin begeben.
Gespielt wird Ivy von Cynthia Rothrock. Wer sich ueber eine Rueckkehr der Heroine freut sei besser gewarnt.
Sie laeuft nur mit ihrem iPad rum und begutachtet die Typen.
Und was bekommt man zu sehen? Da es fuenf Anwaerter sind bekommt man fuenf ewig lange Duschszenen, fuenf Trainingszenen und dann zum Schluss eine Balgerei, denn als Kampf kann das wirklich nicht bezeichnet werden.
Hinzu kommt noch das sich die Tonabteilung so richtig ausgetobt hat bei den Effektgeraeuschen. Wirklich uebertrumpft wird das Ganze nur bei der SF-Filmmusik die stellenweise frappierend and Predator erinnert.
Das ist wirklich allerletzter Scheissdreck, mir fehlen echt die Worte und ich wundere mich noch immer wie ich es durch den "Film" schaffte.
Und der gute David stellt uns sogar einen Audiokommentar zur Verfuegung bei dem ich es vielleicht fuenfzehn Minuten schaffte, bis ich realisierte, das der Typ diesen Film ernst meint und ihn auch noch gut findet.
Autsch, einfach nur Autsch. 0/10 Punkten


American Mary (2012)
Absolute Ueberraschung, was fuer ein herrlich abgedrehter, blutiger und ehrlich gesagt einfallsreicher Horrorfilm.
War eindeutig ein frischer Wind zwischen all dem anderen Horror-Einheitsbrei.
Katharine Isabelle gefiel mir sehr gut als Titelgeberin, ihre Wandlung durch den Film ist eine der eindeutig besseren Leistungen im Horrorgenre.
Bitte mehr solche Horrorfilme.
7/10 Punkten

Dogtooth (2009)
"What the fuck did I just watch?" waren die Worte aus meinem Mund wenn der Abspann lief.
Den musste ich erstmal ne Weile sacken lassen.  :icon_eek:
Ist definitiv ein absolutes Meisterstueck das man gesehen haben sollte.
Interessant sind manche der Interpretierungen die man im Internet findet.
Spoiler: zeige
Fuer mich ist es aber definitiv "nur" eine ueberspitzte Darstellung wie weit ein Familienvater geht um seine Familie zu beschuetzen.

9/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 August 2013, 14:12:23

Wieder mal zwei bessere deutsche Filme im TV gesehen - dafür ein  :respekt: ans Kleine Fernsehspiel des ZDF! Überhaupt sind es wie hier die kleinen Projekte, meist von Regie-Anfängern, die sich in Deutschland immer wieder lohnen. Alles ab einer bestimmten Budget-Größe wird dann zum ungenießbaren Konsensbrei. Schade.

Kriegerin (http://www.ofdb.de/film/211046,Kriegerin)

Inhaltlich zwar keine Erleuchtung - benachteiligtes, böses Mädchen wird einsichtig - aber ziemlich stark in der weitgehend urteilsfreien Darstellung der ostdeutschen Neonazi-Misere in MeckPomm (und sicher auch anderswo): Hier wird nichts platt verteufelt, die Stimmungen in der NN-Szene reichen von bedrohlich bis fröhlich-ausgelassen, daß man fast dabeisein möchte, dazu tragen viele Laiendarsteller eine Menge bei. Die Hauptdarstellerin ist natürlich ne Wucht, da kann nichts schiefgehen. Schwachstellen sind eine gewisse Monokausalität (Wer Neonazi ist, muß eine schwierige Familiengeschichte haben) und gegen Ende ein paar bedeutungsschwer aufgesagte Drehbuchsätze, die krass aus dem bis dahin sehr authentischen Rahmen fallen. Trotzdem ein gelungener Beitrag zum Thema.

Netto (http://www.ofdb.de/film/74070,Netto)

Ist mir unklar, wie dieses Juwel über ein Vater-Sohn-Gespann in den 90ern bisher an mir vorbeigehen konnte: Milan Peschel als nervig-sympathischer Loser spielt mt einer herzzerreißender Authentizität, die oft genuin komisch ist, aber noch öfter das Schmerzhaft-Peinliche berührt. Nicht weniger beeindruckend sind sein Filmsohn und dessen angehende Freundin, die tatsächlich wie echte Menschen wirken (nicht nur durch Jugend-Akne, sondern auch kleinere Warhammer- und Star-Wars-Exkurse, bei denen man echtes Engagement fühlt :icon_lol:). Dadurch und durch echte Locations (zufällig bei mir um die Ecke, Bernauer, Mauerpark, dafür ein Extraplus :icon_mrgreen:) und die effektive Handkamera wirkt das Ganze unglaublich dokumentarisch. Große Klasse.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 19 August 2013, 17:14:05
Zitat von: ratz am 19 August 2013, 14:12:23
Kriegerin (http://www.ofdb.de/film/211046,Kriegerin)

Inhaltlich zwar keine Erleuchtung - benachteiligtes, böses Mädchen wird einsichtig - aber ziemlich stark in der weitgehend urteilsfreien Darstellung der ostdeutschen Neonazi-Misere in MeckPomm (und sicher auch anderswo): Hier wird nichts platt verteufelt, die Stimmungen in der NN-Szene reichen von bedrohlich bis fröhlich-ausgelassen, daß man fast dabeisein möchte, dazu tragen viele Laiendarsteller eine Menge bei. Die Hauptdarstellerin ist natürlich ne Wucht, da kann nichts schiefgehen. Schwachstellen sind eine gewisse Monokausalität (Wer Neonazi ist, muß eine schwierige Familiengeschichte haben) und gegen Ende ein paar bedeutungsschwer aufgesagte Drehbuchsätze, die krass aus dem bis dahin sehr authentischen Rahmen fallen. Trotzdem ein gelungener Beitrag zum Thema.

Seh ich leider genau andersrum. Das Drehbuch ist ne Katastrophe, eine gestelzte Wurschtelei mit ganz viel vorsichtig kaschiertem Moralkäse (Nazibraut rammt Afghanischen Jungen kaputt und kriegt dann das große Gewissen und will von heute auf morgen den Bruder ins Ausland schleusen) und einer Neonaziszene mit der Moralkeule (nur dumpfe, gröhlende, endlos tätowierte Bimbos und reichlich dauerquarzende Altnazis). Alles wird unglaublich auf Druck hin inszeniert, jeder steht irre unter Strom, nur trauen oder etwas Interessantes kommt nicht dabei raus. Beim Angriff auf Asiaten im Zug hibbelt die Kamera, auf das man auch ja nichts Kontroverses abbildet, bei der Nazi-Mucke läuft immer dasselbe Lied und alle kleinen Hitlers gehen voll auf 30er-Dokus übers Schächten ab. Wie Panne kanns denn noch werden? Dazu noch das eingeengte Strebermäuschen, daß eigentlich nur mal in Ruhe eine rauchen möchte und trotz bewährter Intelligenz binnen 5 Minuten total auf Neonazis abfährt und sich zum trinkfesten BDM-Mädel umstylt. Nee Kinders, wenn wir schon eine Geschichte über so ein Thema drehen, dann muß man schon was zu erzählen haben und nicht eine Kitschpostille aus der Mottenkiste.
Die Darstellerinnen sind recht gut, das MeckPom-Umfeld (keine schöne Gegend) sieht gut aus, kommt aber als reizarme Hot Zone nicht ordentlich rüber - aber der Film reizte mich mehr und mehr zum Lachen, weil es sein Milieu praktisch als den Treppenwitz präsentiert, der er vielleicht sogar ist, aber das gleich mit der Keule. Fazit: Oppa sollte bloß kein Altnazi sein, das könnte die Kinder verderben...ach, hör mir auf. 3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 19 August 2013, 17:37:05
Zitat von: lastboyscout am 19 August 2013, 05:03:11
American Mary (2012)
Absolute Ueberraschung, was fuer ein herrlich abgedrehter, blutiger und ehrlich gesagt einfallsreicher Horrorfilm.
War eindeutig ein frischer Wind zwischen all dem anderen Horror-Einheitsbrei.
Katharine Isabelle gefiel mir sehr gut als Titelgeberin, ihre Wandlung durch den Film ist eine der eindeutig besseren Leistungen im Horrorgenre.
Bitte mehr solche Horrorfilme.
7/10 Punkten

Dogtooth (2009)
"What the fuck did I just watch?" waren die Worte aus meinem Mund wenn der Abspann lief.
Den musste ich erstmal ne Weile sacken lassen.  :icon_eek:
Ist definitiv ein absolutes Meisterstueck das man gesehen haben sollte.
Interessant sind manche der Interpretierungen die man im Internet findet.
Spoiler: zeige
Fuer mich ist es aber definitiv "nur" eine ueberspitzte Darstellung wie weit ein Familienvater geht um seine Familie zu beschuetzen.

9/10 Punkten

American Mary fand ich auch ganz gut.


Aber Dogtooth, den Film liebe ich! 2011 gesehen, und nie mehr vergessen, ein absoluter Geheimtipp! 

(Beste Szene:
Spoiler: zeige
 "Deine Mutter hat einen Hund zur Welt gebracht."
  :rofl:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 August 2013, 20:04:22
Zitat von: Moonshade am 19 August 2013, 17:14:05
...ach, hör mir auf. 3,5/10

Ich denke, Du argumentierst komplett am Sinn & Ziel des Films vorbei. Der schielt nämlich darauf, mit seiner standardisierte Entwicklungs-Story in Schulen als Einführung zum Thema zu dienen und will keine komplex aufgedröselte Analyse des Problems bieten. Wenn man diesen, nämlich einen pädagogischen, Ansatz verfolgt, muß man Erstens Sachverhalte vereinfachen, um sie verständlich zu machen (habe ich mit Monokausalität bezeichnet), und Zwotens notwendigerweise mit Klischees arbeiten, um in gebotener Zeit in ein bestimmtes Milieu einzuführen (das die Mehrheit der Zuschauer nicht kennt und zum Glück nie wird kennenlernen). In diesem Sinne stört mich der mit dem Zeigefinge wedelnde Plot kaum, da gibt es weit plattere Darstellungen von Sukulturen (und wann gab es den letzten Spielfilm zu dieser Thematik? Genau.).
Die Stärke des Films liegt, wie gesagt, in den guten Darstellern und in der Wahrhaftigkeit der Milieuschilderung. Ich weiß nicht, ob Du je mit den gezeigten Kreisen zu tun hattest, ich selbst habe mich während meiner Adoleszenz in einem brandenburgischen Kaff sowohl im links- als auch rechtsradikalen Umfeld bewegt (ging gar nicht anders) und etliche Situationen und Stimmungen wiedererkannt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 20 August 2013, 10:18:37
Zitat von: ratz am 19 August 2013, 20:04:22
Ich denke, Du argumentierst komplett am Sinn & Ziel des Films vorbei. Der schielt nämlich darauf, mit seiner standardisierte Entwicklungs-Story in Schulen als Einführung zum Thema zu dienen und will keine komplex aufgedröselte Analyse des Problems bieten. Wenn man diesen, nämlich einen pädagogischen, Ansatz verfolgt, muß man Erstens Sachverhalte vereinfachen, um sie verständlich zu machen (habe ich mit Monokausalität bezeichnet), und Zwotens notwendigerweise mit Klischees arbeiten, um in gebotener Zeit in ein bestimmtes Milieu einzuführen (das die Mehrheit der Zuschauer nicht kennt und zum Glück nie wird kennenlernen). In diesem Sinne stört mich der mit dem Zeigefinge wedelnde Plot kaum, da gibt es weit plattere Darstellungen von Sukulturen (und wann gab es den letzten Spielfilm zu dieser Thematik? Genau.).
Die Stärke des Films liegt, wie gesagt, in den guten Darstellern und in der Wahrhaftigkeit der Milieuschilderung. Ich weiß nicht, ob Du je mit den gezeigten Kreisen zu tun hattest, ich selbst habe mich während meiner Adoleszenz in einem brandenburgischen Kaff sowohl im links- als auch rechtsradikalen Umfeld bewegt (ging gar nicht anders) und etliche Situationen und Stimmungen wiedererkannt.

Gute Darsteller können gar nichts machen, wenn sie einfach nur unruhig dasitzen, eine Zigarette nach der Anderen durchziehen müssen und so wirken, als würde sie irgendwas hetzen (gut, das perfektionieren sie hier, Einsatz stimmt auch) - alles ganz nett, taugt aber nicht zur Vereinfachung für ein jüngeres Publikum (immerhin trägt der Film kein Warnschild vor Rechten vor sich her, das ist gut). Da muß man die Realität eher schon etwas verfeinern oder vergröbern, ohne zu verfälschen, wenn das hier eine realistische Milieuschilderung sein soll. In der Abbildung dieser (durchaus möglichen) Umgebung in gewissen Gefilden wirkt der Film platt, übertrieben und albern (allein der Hitlergruß im Zug ist so überzogen, daß er schon eher in eine Groteske paßt). 
Natürlich, mglw. gibt es solche Typen wirklich und die leben ihr Leben tatsächlich so - zweifle ich gar nicht an, aber als Einführungsfilm für Jugendliche taugt das wenig, denn so einfach, glatt und im Kern moralisch läuft das nunmal nicht ab.

Irgendwo war sicher eine Absicht oder gar Botschaft dabei, aber wirklich riskiert wird hier nichts, stattdessen nähert sich die Inszenierung einer Charakterstudie an, ohne seine beiden Protagonistinnen wirklich öffnen oder erschließen zu können. Motivationen und Beweggründe bleiben nebulös oder klischeehaft, am Ende wirds gar hollywoodesk (
Spoiler: zeige
Versuch einer unbestimmten Läuterung durch die Schleusung, Katharsis durch - wie ironisch - Tod aus Liebe statt Rassismus
), pädagogisch ist da höchstens das Diskussionsportal, was man da alles reindichten könnte und das ist reichlich - ok, meinetwegen schickt das Ding in die 5-7.Klassen, aber ich glaube nicht, daß das die Absicht der Regie war.

Ich hab auch keine Analyse erwartet (oder es zumindest gehofft), aber man kann ein Milieu schildern und eine passende Geschichte damit verbinden, die nicht in allen Gelenken quietscht. Ihn als Ersatz als eine Art "Lehrfilm" schönzureden, macht den Film in meinen Augen nicht besser, sondern rückt ihn eher in die Richtung alberner Educational Exploiter, die Kinder vor schlechtem Umgang bewahren wollen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 20 August 2013, 16:31:54

Daß der Plot nicht so dolle ist, darin stimmen wir ja überein (nur leide ich nicht so darunter :icon_mrgreen:) - so besonders schlimm, wie Du beschreibst, ist er aber nun auch wieder nicht, halt ein grob gezimmertes Entwicklungsmodell mit, auch richtig, moralischer Stoßrichtung. Finde ich keinen Grund, den Film so rundheraus abzuqualifizieren.
Was die Milieuschilderung betrifft, scheinen wir einfach komplett unterschiedliche Lebenserfahrungen zu haben. Das kann ich Dir nicht vorwerfen, aber kenne diese Klientel leider genau so idiotisch klischee-neonazihaft, daß man es einfach nicht glauben kann - Hitlergruß, T-Shirt mit "Braun ist Trumpf", alles das und noch viel :viney:-er). Genau das nämlich hat der Film sehr gut eingefangen. Hab ich aber schon zwei Mal gesagt, und wenn Du's nicht glaubst, fahr doch mal in die ostdeutsche Provinz – die Wirklichkeit schlägt (leider) jeden Film  :icon_sad:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 20 August 2013, 16:51:28
Zitat von: ratz am 20 August 2013, 16:31:54
Was die Milieuschilderung betrifft, scheinen wir einfach komplett unterschiedliche Lebenserfahrungen zu haben. Das kann ich Dir nicht vorwerfen, aber kenne diese Klientel leider genau so idiotisch klischee-neonazihaft, daß man es einfach nicht glauben kann - Hitlergruß, T-Shirt mit "Braun ist Trumpf", alles das und noch viel :viney:-er). Genau das nämlich hat der Film sehr gut eingefangen. Hab ich aber schon zwei Mal gesagt, und wenn Du's nicht glaubst, fahr doch mal in die ostdeutsche Provinz – die Wirklichkeit schlägt (leider) jeden Film  :icon_sad:

Ich glaubs dir - aber wer schätzt das neutral so ein (ich ja auch nicht) - bzw. wer hält das nicht für eine Stammtischübertreibung der Szene oder sieht sich in BILD-Schilderungen bestätigt? Fängt da ein Künstler die totale Realität und man wills nicht mehr glauben oder will es so lieber nicht verkauft sehen?  :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 20 August 2013, 17:23:14
Trust - Die Spur führt ins Netz
Erschreckend reales und aktuelles Drama um eine Vergewaltigung und deren Folgen für alle Beteiligten. Oscarreif gespielt und mit viel Gänsehaut-Feeling.
Volle 10/10.

Die Vorahnung
Von der Idee her gar nicht so übel aber viel zu konstruiert und vorhersehbar. Nach einer halben Stunde wartet man nur noch aufs Ende, nur die Hauptfigur schnallts nicht. Die Szene in der Kirche kam mir vor wie nachträglich eingebaut, um die Story noch zu retten. Dazu die unfreiwillig komischen Unfälle.
3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 20 August 2013, 18:49:02
Zitat von: ratz am 19 August 2013, 14:12:23Die Hauptdarstellerin ist natürlich ne Wucht

Da kann ich nur Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens" empfehlen, wo sie eine der Hauptrollen spielt. Ich halte es aber für nicht unwahrscheinlich, dass du die Serie schon kennst. Jedenfalls eine hervorragende Produktion, die eigentlich Schule machen sollte. Aber das Fernsehen traut sich so was ja nicht.

Von "Kriegerin" habe ich mich unter anderem bislang ferngehalten, da der Film unverhohlen als Lehrmaterial für den Schulgebrauch empfohlen wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 20 August 2013, 19:00:50
Da empfehle ich mal mit.

Zitat von: Hedning am 20 August 2013, 18:49:02Jedenfalls eine hervorragende Produktion, die eigentlich Schule machen sollte. Aber das Fernsehen traut sich so was ja nicht.
Was genau meinst du in dem Fall, traut sich das Fernsehen nicht?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 20 August 2013, 20:05:14
Eine Serie, die actionreich (vereinfachend gesagt nach "modernen internationalen Standards") inszeniert ist und eine komplexe Geschichte erzählt, ohne zu moralisieren. Vielleicht habe ich aber auch ein falsches Bild vom aktuellen deutschen Fernsehen, das ich nur noch am Rande mitbekomme.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 20 August 2013, 20:20:12
Da muss ich dir zustimmen. Leider ist Im Angesicht des Verbrechens aber auch nicht gerade ein Paradebeispiel dafür, dass sich solch eine aufwendige Produktion ohne Probleme realisieren lässt. Es gab ja erhebliche finanzielle Schwierigkeiten inkl. Insolvenz der Produktionsfirma. Wenn ich mich recht an die Interviews im Bonusmaterial erinnere, war das finanzielle Risiko, das man mit der Serie eingegangen ist, nicht ganz unschuldig daran (lasse mich da aber gerne korrigieren). In dem Fall muss man der ARD zur Abwechslung sogar mal danken, dass sie die Fertigstellung ermöglicht hat. Für mich ist die Serie bei den deutschen TV-Produktionen qualitativ nach wie vor ganz oben anzusiedeln.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 21 August 2013, 00:25:33
Zitat von: Moonshade am 20 August 2013, 16:51:28
Fängt da ein Künstler die totale Realität und man wills nicht mehr glauben oder will es so lieber nicht verkauft sehen?  :icon_eek:

So oder so polarisiert er, und das ist schon mal besser als nix!

Zitat von: Hedning am 20 August 2013, 18:49:02

Von "Kriegerin" habe ich mich unter anderem bislang ferngehalten, da der Film unverhohlen als Lehrmaterial für den Schulgebrauch empfohlen wird.

Aha, da hätte ich meine Vermutung gar nicht so oberschlau aus dem Hut ziehen müssen  :icon_rolleyes: Na wie gesagt, ich finde ihn trotzdem durchaus passabel dafür, daß das Thema überhaupt und wie es angepackt wurde. Im Angesicht des Verbrechens habe ich seinerzeit nicht auf die Reihe gekriegt (und das beseelte Dominik-Graf-Abgefeiere machte mich mißtrauisch), aber ich lege den heiligen Schwur ab, den noch nachzuholen!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 21 August 2013, 00:49:05
Zitat von: ratz am 21 August 2013, 00:25:33
Im Angesicht des Verbrechens habe ich seinerzeit nicht auf die Reihe gekriegt (und das beseelte Dominik-Graf-Abgefeiere machte mich mißtrauisch), aber ich lege den heiligen Schwur ab, den noch nachzuholen!

Kurz nachdem ich sie mir für einen recht ordentlichen Preis auf DVD geholt hatte, fiel sie im selbigen, von daher kannst du deinen Schwur mittlerweile für irgendwas zwischen 15 und 20 Euro wahr machen. Und das lohnt sich wirklich, siehe oben. :sindjaalleganzbegeistert:

Police Academy 1-4 (wird leider fortgesetzt)

Keine Ahnung, ob man irgendwann von Film zu Film weich gekocht wird, aber entgegen aller "sich-selbst-über-die-Jahre-im-Schulterschluss-mit-der-öffentlichen-Meinung"-Rückversichereien, dass der erste Teil der Beste und der Rest nur wiederholender Quark sei, fand ich den vierten am besten. Der erste hat spürbar Federn gelassen, der zweite hat den Zusatz "Academy" eigentlich nicht verdient, der dritte kehrt deshalb kleinlaut dorthin zurück und ist ein eher lahmes Remake des Originals, aber dann: Die Bürgerwehr. Knarren-Oma, David Spade (!), Sharon Stone (!!), Tony Hawk (!!!), die meisten Michael-Winslow-Geräusche, Zeds völlig bekloppte Liebesgeschichte (alleine sein Gedicht), eine endlich angemessen herumblödelnde Synchro und, soviel Restteeniegeilheit muss sein, "wer will mich retten?"
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 21 August 2013, 02:02:56
Im Angesicht des Verbrechens läuft die nächsten Nächte sonst auch auf arte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 21 August 2013, 02:53:04
Zitat von: cyborg_2029 am 20 August 2013, 17:23:14
Trust - Die Spur führt ins Netz
Erschreckend reales und aktuelles Drama um eine Vergewaltigung und deren Folgen für alle Beteiligten. Oscarreif gespielt und mit viel Gänsehaut-Feeling.
Volle 10/10.

Vollste Zustimmung, absolut fesselnder und bedrueckender Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 21 August 2013, 09:54:15
Zitat von: Hedning am 20 August 2013, 18:49:02

Von "Kriegerin" habe ich mich unter anderem bislang ferngehalten, da der Film unverhohlen als Lehrmaterial für den Schulgebrauch empfohlen wird.

Ach so, ach je, den hätten sie bei uns wohl eher belächelt, aber hängt natürlich von den Schulen ab...ahem... :icon_mrgreen:


Gestern noch Kino : "Frances Ha"

Im beste Woody-Allen-S/W-Stil gedrehter kleiner Personality-Indie aus der Kunst/Künstlerszene, der laut Plakat eine Komödie sein soll, aber eigentlich ein Drama ist, das auf seine Protagonistin eine endlose Kette an lebensbeeinflußenden Frustrationen losläßt, die sich davon aber nicht beirren läßt und unverwandt oder störrisch oder blockiert weitermacht, um irgendwo anzukommen im Leben. Das kann nerven, kann aber auch unterhalten und da ich das Umfeld mag, hat der Film (der viele Gelegenheiten für Lacher bietet) bei mir auch entsprechende Wirkung gezeigt. Belehrt nicht, erklärt nicht, verzichtet auf überflüssiges Voiceover, sondern läßt den Zuschauer wie die Protagonistin auf sich gestellt. Ist nicht immer komplett ungekünstelt, verzichtet aber auf Kitsch und bildet das ab, was man im Kino meistens nicht so gern sieht: unkontrollierbares Leben mit vielen Abzweigungen und Entscheidungen (wenn man so will: ein Coming-of-Age-Indie). Von mir 8/10, da ich hinterher einfach gute Laune hatte, obwohl die Hauptfigur eigentlich 90 Minuten nervt!!!  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 21 August 2013, 11:47:05
Zitat von: MMeXX am 21 August 2013, 02:02:56
Im Angesicht des Verbrechens läuft die nächsten Nächte sonst auch auf arte.

Danke, PERFEKT!  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 21 August 2013, 12:59:15
Zitat von: ratz am 21 August 2013, 11:47:05
Zitat von: MMeXX am 21 August 2013, 02:02:56
Im Angesicht des Verbrechens läuft die nächsten Nächte sonst auch auf arte.

Danke, PERFEKT!  :D
Geht dann gegen 0:30 Uhr mit vier(?) Folgen los und dann noch die nächsten beiden Nächte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 21 August 2013, 18:08:03
Also ich muss mal ein bisschen den Miesepeter spielen. Ich finde "Im Angesicht des Verbrechens" wird ein bisschen übertrieben in den Himmel gelobt. Natürlich ist es in der deutschen Fernsehlandschaft leider schon etwas Besonderes, wenn ein Krimi-Format mal qualitativ etwas hochwertiger ist als Polizeiruf 110, aber wenn man das dann mal mit amerikanischen Serien vergleicht, relativiert sich das Ganze auch relativ schnell wieder. Ich hab mich damals gut unterhalten gefühlt und mir 7,5/10 notiert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Klugscheisser am 21 August 2013, 23:24:43
A Single Man (http://www.ofdb.de/film/183392,A-Single-Man)

Beeindruckend schön, bewegend und traurig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 22 August 2013, 07:08:43
Zitat von: Klugscheisser am 21 August 2013, 23:24:43
A Single Man (http://www.ofdb.de/film/183392,A-Single-Man)
Beeindruckend schön, bewegend und traurig.

Jip, der stilvollste Film des Jahre 2009. Vielleicht sollten mehr Modeschöpfer einfach mal Regie führen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 24 August 2013, 00:54:34
Der schwarze Falke
Die heilige Kuh des Westerns und ich muss sie jetzt leider schlachten. Im Prinzip hat mich der Film schon am Anfang verloren, als klar wurde, dass ich mich mit dem rassistischen Südstaatler identifizieren soll, während die Indianer als die unmenschlichen, wilden, dummen Gegner dargestellt werden. Das ist so als sollte ich mir "Schindler's Liste" aus der Perspektive der Nazis angucken, das brauche ich wirklich nicht. Und das schlimmste ist, dass John Wayne ja tatsächlich die Ansicht vertreten hat, dass die Indianer damals die Bösen waren, weil sie das Land nicht hergeben wollten. Und da hat es dann auch nicht mehr viel geholfen, dass die Bilder sehr schön waren oder dass die Hauptfigur durchaus eine Entwicklung durchmacht. Rein subjektiv müsste ich also eine sehr niedrige Wertung geben, aber da der Film handwerklich ja wirklich ausgezeichnet gemacht ist und wohl ausgesprochen einflussreich war, sag ich jetzt mal 6/10.

Eigentlich hatte ich vor, im Bereich der klassischen Western mal meine Wissenslücken zu schließen, aber irgendwie ist meine Motivation, mir weitere Ford/Wayne-Filme reinzuziehen, jetzt erst einmal nicht mehr so groß.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 24 August 2013, 02:16:55
Zitat von: Discostu am 24 August 2013, 00:54:34
Eigentlich hatte ich vor, im Bereich der klassischen Western mal meine Wissenslücken zu schließen, aber irgendwie ist meine Motivation, mir weitere Ford/Wayne-Filme reinzuziehen, jetzt erst einmal nicht mehr so groß.

Genau das habe ich im letzten Jahr gemacht, und zwar mit folgenden Filmen:

Der schwarze Falke (1956) 4,5 / 10 (recht reaktionäre Schwarzweißmalerei, aber gute Landschaftsaufnahmen)

Der Mann, der Liberty Valance erschoss (1961) 9,5 / 10 (grandiose Lehrstunde über die Erschließung, Urbanisierung und Demokratisierung (!) Amerikas, Stewart ist top, Wayne war noch nie so gut wie hier - der totale Gegenentwurf zu John Fords früherem Film "Der schwarze Falke")

Chisum (1970) 5 / 10 (wird ab der Mitte besser und guter Showdown, könnte man so heute nicht mehr drehen wegen Tierschutz)

Rio Bravo (1958) 5,5 / 10 (sehr langatmig und klischeehaft, aus heutiger Sicht wie aus einer anderen Welt, ohne Angie Dickinson und die Wortgefechte wäre der Film nicht annähernd so erträglich)

Sinola (1972) 4 / 10 (klischeehafter und völlig belangloser Western, der einem eine Dreiviertelstunde länger vorkommt, als er ist)

Ein Fressen für die Geier (1969) 4 / 10 (das Splatter-Ende dieser Westernkomödie paßt überhaupt nicht zum Ton des restlichen Films)

Hängt ihn höher (1968) 6 / 10 (überraschend zynisch in Szene gesetzt)

12 Uhr Mittags - High Noon (1952) 6 / 10 (guter Klassiker, vielleicht etwas überbewertet, mit recht simplen Charakterisierungen (Schlagetots haben natürlich Narbengesichter usw.))

Der Texaner (1976) 5 / 10 (ambitionierter Spätwestern, was die Darstellung der Indianer und den Verlauf der Geschichte angeht, aber extrem zäh)

Der Marshal - True Grit (1969) knapp 8 / 10 (nicht hochspannend, aber stets unterhaltsam und interessant, tolle Landschaftsaufnahmen, ungewöhnliche Rachegeschichte, unkonventionelle Frauen-Figur, viel besser als das Remake der Coens)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 August 2013, 02:51:44
Von den älteren US-Western, für die ich mich (im Vergleich mit dem Italowestern) nie so wirklich habe begeistern können, würde ich "Ritt zum Ox-Bow" (1949) empfehlen... schöne s/w-Bilder und Charakterisierungen, die vom klassischen Western (trotz des Erscheinungsjahres) bereits deutlich abweichen. Von allen US-Western ist mir das bislang der liebste... (dicht gefolgt vom "Mann, der Liberty Valance erschoss"...)

"Duell in der Sonne" (1946) ist ein grandios verkitschtes Westerndrama, dessen ungewöhnliches Finale wirklich großartig ist... :D

"Der Mann aus dem Westen" (1958) besticht dank des moralischen Dilemmas, in dem sich Gary Cooper befindet, der eigentlich ein braves Leben führen möchte, aber von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt wird und sich nun gegen eine Vaterfigur stellen müsste, der er einiges zu verdanken hat...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 August 2013, 05:49:05
"Black Past" (http://www.ofdb.de/film/9,Black-Past)

Vorneweg: ich bin weder Amateurfan, noch habe ich die Zeit damals mitgemacht, als Ittenbach und co. den Amateursplatter etablierten. Meiner Meinung nach sollte das auch kein Kriterium sein, nachdem man einen Film sehen und bewerten darf. Falls doch, möchte ich für viele Filme einen Eignungstest einführen, die imo unfair bewertet worden sind. So.

Für die bescheidenen Mittel sicherlich eine tolle Effektschau, einige Szenen haben mich wirklich ins Grübeln gebracht, wie sie wohl enstanden sind. Aber sonst?

Auf allen anderen Ebenen eine Katastrophe. Das hat auch nichts mit dem bescheidenen Budget zu tun, viele Horrorregisseure konnten mit 'nem Appel und 'nem Ei Horror, Grusel und Atmosphäre erzeugen. Ittenbach konnte dies hier mMn nicht. Die miesen Darsteller werden durch die hahnebüchene Synchronisation noch lächerlicher gemacht. Ein Drehbuch schien es nicht zu geben. Die phantastischen Ideen wurden mal eben aus Filmen wie "Evil Dead" zusammengeklaut und über den stümperhaften Schnitt, die vielen überbelichteten Aufnahmen, die Soundeffekte aus dem Z-Klasse-Archiv und der grauenvollen Ausstattung verliere ich lieber kein Wort. Ja klar: mach es erstmal besser, bla, usw. Nee, muss ich nicht. Ich muss auch nicht besser musizieren können als Lady Gaga, um sagen zu dürfen "Gefällt mir nicht."

Splatter funktioniert bei mir nur dann, wenn er entweder unterhaltsam verpackt ist, oder sinnvoll eingesetzt ist und sich mit Horror/Grusel die Waage hält. Ein Film, der nur dazu da ist, roten Lebenssaft zu verkipppen, ohne an alle anderen Aspekte zu denken, die zu einem Film gehören, ist für mich filmisch so wertvoll wie jeder Pornofilm. Es geht nur um das eine und das reicht mir nicht aus.

"Beyond the Limits" hatte die Ausstattung, eine gute Synchro und interessante Ideen, "Black Past" hat nichts dergleichen. Ein Effekt-Showreel wäre die sinnvollere Idee gewesen. Ein Spielfilm ist das nach meinen Maßstäben nicht. Das Argument, Ittenbach hätte den Film ja für seine Kumpels gedreht, zählt nicht, denn er hat ihn der Masse gestiftet und damit auch mir. Und mein Urteil lautet: Für die Effekte und Umstände gibt es 5/10, im Vergleich zu vielen großartigen Horror- und Splatterfilmen, die ich gesehen habe (da waren genug Trashdinger und Indieperlen dabei) gibt es 2,5/10.

Meine Wenigkeit war allerdings auch nie die Zielgruppe, das muss man fairerweise sagen.

Davor habe ich noch "Heat" mit De Niro und Pacino gesehen, sehr unfair, ich weiß. Sicherlich wäre "Black Past" um einiges besser weggekommen, hätte ich vorher 90 Minuten lang an die Tapete geschaut.  :thinking:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 24 August 2013, 12:27:34
Zitat von: Hitfield am 24 August 2013, 02:16:55

Der schwarze Falke (1956) 4,5 / 10 (recht reaktionäre Schwarzweißmalerei, aber gute Landschaftsaufnahmen)

Da bin ich ja beruhigt, dass ich da nicht der einzige bin.

Zitat
Der Mann, der Liberty Valance erschoss (1961) 9,5 / 10 (grandiose Lehrstunde über die Erschließung, Urbanisierung und Demokratisierung (!) Amerikas, Stewart ist top, Wayne war noch nie so gut wie hier - der totale Gegenentwurf zu John Fords früherem Film "Der schwarze Falke")

Na dann werde ich mir den auf jeden Fall mal ansehen.

Zitat
Rio Bravo (1958) 5,5 / 10 (sehr langatmig und klischeehaft, aus heutiger Sicht wie aus einer anderen Welt, ohne Angie Dickinson und die Wortgefechte wäre der Film nicht annähernd so erträglich)

Mh, der steht auch noch auf meiner Liste. Vielleicht spar ich mir den sonst erstmal oder schieb ihn zumindest noch ein bisschen vor mir her.

Zitat
12 Uhr Mittags - High Noon (1952) 6 / 10 (guter Klassiker, vielleicht etwas überbewertet, mit recht simplen Charakterisierungen (Schlagetots haben natürlich Narbengesichter usw.))

Da gehöre ich vielleicht zu denen, die den überbewerten.  :icon_smile: Mir hat sehr gut gefallen, wie untypisch der Film ist, weil er den Western-Hintergrund eher für eine Geschichte von Zivilcourage und Gewissensentscheidungen nutzt, statt für viel Action und Heldentum. Und die Bösen haben sogar bei Leone noch Narbengesichter, das gehört doch dazu  :icon_mrgreen:

ZitatDer Texaner (1976) 5 / 10 (ambitionierter Spätwestern, was die Darstellung der Indianer und den Verlauf der Geschichte angeht, aber extrem zäh)

Das ging mir genauso.

Zitat
Der Marshal - True Grit (1969) knapp 8 / 10 (nicht hochspannend, aber stets unterhaltsam und interessant, tolle Landschaftsaufnahmen, ungewöhnliche Rachegeschichte, unkonventionelle Frauen-Figur, viel besser als das Remake der Coens)

Das Remake fand ich ja sehr gut, bin ich ja mal gespannt, ob mir das Original auch besser gefällt.

@PerreLeFou: Auch dir danke für die Tipps. Bin mal gespannt, was ich in dem Genre noch so für Perlen entdecke und wie viele heilige Kühe noch geschlachtet werden müssen  :icon_confused:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 25 August 2013, 04:20:42
Operation Desert - Die verschwundene Einheit (http://www.ofdb.de/film/151607,Operation-Desert---Die-verschwundene-Einheit)

Was für ein Käse. Lediglich Jeff Prewett hatte so etwas wie Leinwandpräsenz und konnte deshalb bei mir punkten. Der Rest ist nicht der Rede wert.



@Discostu: Gunfighter (http://www.ofdb.de/film/9827,Scharfsch%C3%BCtze-Jimmy-Ringo) lege ich Dir mal nahe. Bin beileibe kein Westernfan der Klassiker, aber dieser hier hat mich mit einem großartigen Gregory Peck und einer High Noon ähnelnden, dabei aber differenzierteren Story begeistert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 August 2013, 14:08:36
The Caine Mutiny (http://www.ofdb.de/film/11208,Die-Caine-war-ihr-Schicksal)

Ein ziemlich ungenießbarer Mix aus Navy-Werbefilm (erste Hälfte, mit ennervierender Überstrapazierung des Marschthemas seitens Max Steiners) und vorhersehbarem Gerichtsdrama (zweite Hälfte, mit reichlich Küchenpsychologie), was noch hinzunehmen wäre, gäbe es nicht eine Extrakelle Moralin mit stark reaktionärem Nachgeschmack (
Spoiler: zeige
Schriftsteller sind Spinner, Feiglinge und falsche Freunde
). Total für den Ausguß ist die Besetzung des jugendlichen Helden (inkl. überflüssiger Liebesstory) mit Robert Francis - neben seinem dümmlichen Gesichtsausdruck sieht sogar Casper van Dien wie ein Genie aus  :icon_mrgreen:, zum Glück hat man nie wieder was von ihm gesehen*. Und nur wegen Bogart lohnt sich der Film dann doch nicht.

Zum Glück konnte ich mich mit Bergmans wiedergesehenem Lächeln in einer Sommernacht  (http://www.ofdb.de/film/12546,Das-L%C3%A4cheln-einer-Sommernacht)wiederherstellen, eine Schande, daß der Mann sein Komödientalent hat verkümmern lassen  :icon_sad:


*Edit: lese gerade, er ist in einem Unfall gestorben - SO hatte ich das nun auch nicht gemeint  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 25 August 2013, 15:59:15
Castaway (http://www.ofdb.de/film/15232,Castaway---Die-Insel) 1987

Was ist nur aus Nicolas Roeg geworden, der in der 1970er Jahren immerhin WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN gedreht hatte? Bisher hatte ich keine klare Vorstellung davon, jetzt aber glaube ich zu ahnen, warum er in den 1980er Jahren von der Bildfläche verschwand.

Die Grundidee von CASTAWAY klingt vertraut: Ein ungleiches Paar muss auf sich allein gestellt miteinander auskommen und lernt sich dabei besser kennen, als ihm lieb ist. Der 45jährige englische Schriftsteller Gerald (Oliver Reed) sucht per Annonce eine deutlich jüngere Frau, die mit ihm ein Jahr auf einer einsamen tropischen Insel verbringt. Er findet die halb so alte Büroangestellte Lucy (Amanda Donohoe). Beide sind aus nur vage skizzierten Gründen unzufrieden mit ihrem Leben in der Zivilisation und wollen - wie es damals durchaus öfters vorkam - aussteigen für ein Jahr.

Kaum verwunderlich, dass Wunschvorstellungen und Wirklichkeit  schon bald auseinanderklaffen. Gerald lässt sich träge und ambitionslos einfach hängen und tut nichts, während die etwas aktivere Lucy zumindest den Alltag auf die Reihe kriegen will, ohne letztlich dabei sonderlich viel bewirken zu können. So zanken sie sich mit gelegentlichen moderaten Ausbrüchen, leben hauptsächlich aber immer dösiger vor sich hin und verkommen. Sexuell läuft gar nichts, da Gerald für Lucy verständlicherweise jede Attraktivität verliert. Im Grund erzählt hier Roeg eine Anti-Robinsonade.
Spoiler: zeige
Bald stellen sich Mangelerscheinungen aufgrund von Fehl- und Unterernährung ein. Zufällig werden sie gerade noch rechtzeitig gefunden und wieder aufgepäppelt
.

Was soll das alles? Das habe ich mich mehr als einmal gefragt. Schon die Voraussetzungen leuchten mir nicht ein. Oliver Reed sah bereits 1987 für sein Alter dermaßen verlebt aus, dass man sich fragt, was Lucy je an ihm gefunden hat, zumal sein Charakter schon zu Beginn eher mäßig sympathisch wirkt. Auf der Insel kontrastiert Roeg schön fotografierte Bilder vom Südseeparadies mit dem faden Dahinleben der beiden Aussteiger. Die Beziehungsprobleme zwischen Lucy und Gerald stehen zwar im Mittelpunkt, aber werden völlig statisch erzählt und nie wirklich psychologisch ausgelotet. In diesem Genre gibt's nun wahrlich sehr, sehr viel bessere Filme.

Um jetzt mal an die niederen Instinkte zu appellieren: Die junge Amanda Donohoe läuft den größten Teil des Films nackt über die Insel. Gleich die kalte Dusche hinterher: Das bringt nicht wirklich viel. Roeg bleibt überraschenderweise recht uninteressiert an den erotischen Motiven der Geschichte (frei ab zwölf). Lucy verweigert sich zwar Gerald über weite Strecken, aber der hat gar nicht genügend Energie, um da wirklich hinterher zu sein.
Spoiler: zeige
Selbst der Kurzbesuch von zwei jungen Seglern, die erotische Konkurrenz bedeuten, wird fahrig abgehandelt.
Das ist weder eine Südseekitschromanze wie DIE BLAUE LAGUNE noch ein Sexdrama in der Südsee.

Am Ende ist CASTAWAY ein sehr diffuses Filmerlebnis. Nicht ganz schlecht, aber in allen seinen Motiven bestenfalls halbherzig inszeniert. Vor allem fragte ich mich, was mich dieses bestenfalls mäßig interessante Pärchen eigentlich angeht? 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Indy am 25 August 2013, 19:42:59
The Sand Pebbles (http://www.ofdb.de/film/12660,Kanonenboot-am-Yangtse-Kiang), hierzulande besser bekannt als "Kanonenboot am Yangtse-Kiang"

Ich war erstaunt, wie sehr einen der Film auch heute noch überzeugen kann, nimmt er sich doch die Zeit, die damaligen Verhältnisse zwischen Weißen und Chinesen halbwegs akkurat wiederzugeben. Ist das Thema des Film zwar (damals und vielleicht auch noch heute) hochpolitisch, hält sich der Film mit politischer Schwarz-Weiß-Malerei vornehm zurück. Dadurch ergreift er, meiner Meinung nach, nur situtationsbedingt und immer nur ein wenig, Partei für eine der beiden Seiten. Das ist meiner Meinung nach auch eine seiner größten Stärken. Einige mögen manche Szenen (z.B. Boxkampf zwischen dem Ami und dem Chinesen) als unnötige Längen abtun, ich denke, es trägt zur Stimmung bei. Man taucht dadurch sehr gut in die Zeit und in das Geschehen ein, ganz zu Schweigen von der Entwicklung der Charaktere, für die man sich in diesem Film noch die nötige Zeit genommen hat. Klar ist der Film dramaturgisch nicht besonders anspruchsvoll, dennoch wird er trotz seiner Länge von annähernd drei Stunden nie langweilig und kann einen an einem verregneten Sonntagnachmittag allemal besser unterhalten als 80% von dem was heutzutage so gedreht wird.

Interessant auch die Blu Ray. Das Bild wurde anständig aufpoliert, so können Schärfe und Kontraste für einen Film von Bald 50 Jahren überzeugen. Der Ton wurde auch überarbeitet, allerdings ist dabei, wie so oft, die englische Tonspur besser weggekommen. Witzigerweise kommt vor dem eigentlichen Film eine mehrminütige instrumentale Musiksequenz. Das war seinerzeit wohl dazu gedacht, die Leute die noch in der Popcorn-Schlange standen, darauf hinzuweisen, dass der Film gleich losgeht. Gleiches passiert nochmals in der Mitte des Films, wo es eine mehrminütige Pause gleicher Machart gibt. Beides lässt sich mit der Kapiteltaste leicht überspringen. Ich find's gut, dass das Studio diese Sequenzen auf der BR belassen hat, es wäre schade um den schönen Soundtrack gewesen.

Fazit: ein Meisterwerk und eine gelungene Mischung aus Drama, Action, einer Prise Romantik und einer, wenn auch kleinen, Lektion in Geschichte, die auf BR in bestmöglicher Qualität vorliegt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 August 2013, 18:32:18
Elephant (http://www.ofdb.de/film/41110,Elephant) auf DVD

Ein ganz normaler Schultag endet in einem Massaker, welches zwei Schüler schwer bewaffnet anrichten. Auf Musik wird weitgehend verzichtet und die Zahl der Schnitte ist in den ersten beiden Dritteln recht niedrig, dafür folgt die Kamera diversen Schülern durch ihren meist letzten Tag. Dadurch wirkt der Film zumeist sehr dokumentarisch. Großartige Charakterisierungen können in der Kürze natürlich nicht gemacht werden, aber dies ist wohl auch bewusst gewähltes Mittel. Konkrete Erklärungen für die Tat werden vermieden, es gibt höchstens Ansätze und Fingerzeige. Wobei ein monokausaler Erklärungsansatz meiner Meinung nach ohnehin völlig unzureichend wäre. Insgesamt ein beklemmend-bedrückender Film. 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 September 2013, 05:09:35
A Little Bit Zombie
Zum Scheisse schreien komisch:
Spoiler: zeige
Zwei Paare in nem Auto, die aufm Ruecksitz schlafen.
Paerchen 1 unterhaelt sich, ploetzlich haelt sie dem zukuenftigem Gatten ein Karnickel vors Gesicht, der macht gute Miene zum boesen Spiel und knutscht das Viech.
Ploetzlich wacht Paerchen 2 auf dem Ruecksitz auf, die Frau sieht das und meint sowas in die Richtung wie "That's disgusting, these eat their own shit.
Mann auf dem Ruecksitz, noch schlaftrunken: "Who are we talking about? Germans?"

Ich bekam Bauchkraempfe vor Lachen, ungelogen, das kam so unerwartet trocken rueber, ich lach mir noch immer nen Ast.
Insgesamt eine wirklich gelungene Zombie-Komoedie die nicht das uebliche runterleiert, sondern mit ner leichten Abwandlung der herkoemmlichen Story sowie einem wirklich sympathischen Hauptdarsteller punkten kann.
Wirklich sehenswert, 7/10 Punkten

Black Rock (2012)
Ansehbarer, aber so oder so aehnlich schon zigmal dagewesener Thriller nach dem ueblichen Genremuster.
Kann man sich zwischendurch mal ansehen, fuer Komplettisten vielleicht.
Ganz knappe 6/10 Punkten

Aftershock (2012)
Ob eine Unrated-Version da wirklich was reissen wuerde bezweifle ich.
Katastrophale CGI-Effekte, dahingerotzte Inszenierung und nur weil der Eli Roth mitspielt und produzierte und der Harry es cool findet sollte ich es auch cool finden?
Ne, wirklich nicht, war schwer enttaeuscht. 3/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 1 September 2013, 09:48:02
Zitat von: lastboyscout am  1 September 2013, 05:09:35
Aftershock (2012)
Ob eine Unrated-Version da wirklich was reissen wuerde bezweifle ich.
Katastrophale CGI-Effekte, dahingerotzte Inszenierung und nur weil der Eli Roth mitspielt und produzierte und der Harry es cool findet sollte ich es auch cool finden?
Ne, wirklich nicht, war schwer enttaeuscht. 3/10 Punkten

Würde dem ne 4/10 geben.
Die Effekte waren imo absolut okay. Für ein Film mit einem Budget von 1,8 Millionen sah das alles schon ziemlich anständig aus.
Das Problem war eher das minimal zu lang geratene erste Drittel und das zu stumpfe dritte.
Man hat halt nicht viel mehr als "Hostel" (Teil 1) mit dem Katastrophenfilm-Genre gekreuzt...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 September 2013, 16:32:42
Zitat von: StS am  1 September 2013, 09:48:02
Zitat von: lastboyscout am  1 September 2013, 05:09:35
Aftershock (2012)
Ob eine Unrated-Version da wirklich was reissen wuerde bezweifle ich.
Katastrophale CGI-Effekte, dahingerotzte Inszenierung und nur weil der Eli Roth mitspielt und produzierte und der Harry es cool findet sollte ich es auch cool finden?
Ne, wirklich nicht, war schwer enttaeuscht. 3/10 Punkten

Würde dem ne 4/10 geben.
Die Effekte waren imo absolut okay. Für ein Film mit einem Budget von 1,8 Millionen sah das alles schon ziemlich anständig aus.
Das Problem war eher das minimal zu lang geratene erste Drittel und das zu stumpfe dritte.
Man hat halt nicht viel mehr als "Hostel" (Teil 1) mit dem Katastrophenfilm-Genre gekreuzt...

Wenn sie sich das hektische Rumgewurstel gespart haetten (der Anfang in der Disco oder die Seilbahn zum Beispiel) haette ich ueber die nicht ganz so tollen Effekte hinwegsehen koennen, aber das Hektische sah aus als wuerde man nur die beschissenen Effekte vertuschen wollen, was sie aber eher verstaerkte.
Wenigstens sind wir nur einen Punkt auseinander, nicht so wie bei Mama.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 1 September 2013, 21:07:42
Türkisch für Anfänger (http://www.ofdb.de/film/222493,T%C3%BCrkisch-f%C3%BCr-Anf%C3%A4nger) auf BD

Um die Serie habe ich mich bisher gedrückt. Wobei der Dagtekin eine recht lockere Schreibart hat. Die Witze zünden in der Mehrzahl ("Kennst du 'The Hills Have Eyes'?" / "Das Mädchen..." "Huuuuuui, 'ne Vase!" "...völlig irre.") und machen den simplen Plot sehr kurzweilig und unterhaltsam. Neben den Sprüchen selsbt, tragen die gut aufgelegten Schauspieler stark dazu bei. 7/10

Gesondert erwähnt sei hier mal die Blu-ray Disc (und wahrscheinlich auch die DVD). Hier hat man sich Mühe gegeben, die Hauptdarsteller moderieren diverse Menüs an, auch der öde Freigabehinweis-Text vor dem Hauptfilm wird hier nicht einfach schnöde eingeblendet. Sowas darf es gerne öfter geben! :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Boo am 2 September 2013, 14:13:03
Kidnapped

http://www.ofdb.de/film/200970,Kidnapped---Du-dachtest-du-bist-zuhause-sicher (http://www.ofdb.de/film/200970,Kidnapped---Du-dachtest-du-bist-zuhause-sicher)

Ganz hartes Brett, nichts für schwache Nerven :icon_eek: 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 4 September 2013, 22:26:38
Die Blechpiraten
Elend lange Verfolgungsjagd, hieß es, also anschauen. Was habe ich bekommen? Eine Story welche nur als Aufhänger für eine 30 Minuten-Jagd dient, welche gar nicht so dolle ist. Fand den Zeitverschwendung.
2/10

Four Rooms
Bei den ersten 2 Episoden hatte ich zu tun nicht einzuschlafen, Rodriguez bewahrte mich davor mit einer sehr lustigen Geschichte. Dann kam Tarantino, welcher labert und labert, aber nicht auf den Punkt kommt. Der eingentliche Gag ist dann in 3 Sekunden abgehakt, zündet aber wenigstens.
3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 September 2013, 18:41:50
Der im Rahmen der ,,After Dark Originals 2011" veröffentlichte sowie auf einem gleichnamigen ,,Short" aus dem Jahre 2005 basierende Horror-Thriller ,,Husk" markiert das Resultat der Gelegenheit des Regisseurs und Skriptautors Brett Simmons, sein zugrunde liegendes Werk zu einem knapp 80-minütigen Spielfilm ,,auszubauen". Angenehm zügig wird die Ausgangslage etabliert, der Verlauf entfaltet sich straff, ,,Verschnaufpausen" gibt es nur wenige und Langeweile kommt zu keiner Zeit auf. Die Akteure liefern durchweg brauchbare Performances ab, die von ihnen verkörperte kleine Gruppe an Protagonisten setzt sich ,,nicht ganz Genre-typisch" zusammen (u.a. da mal kein ,,Final-Girl" vertreten ist), etwaige Schockeffekte wurden wohldosiert eingesetzt und die ,,räumlich begrenzte" Location (zwei Gebäude einer alten Farm sowie die ,,dichten Weiten" der sie umgebenden Maisfelder) weiß sowohl aufgrund ihrer Beschaffenheit als auch dank der Art zu gefallen, wie Simmons sie in Szene gesetzt hat (creepy-heruntergekommene Räumlichkeiten plus unübersichtlich-dichte Pflanzenreihen). Generell hat er eine Menge aus seinen eingeschränkten Ressourcen herausholen können – worüber hinaus die ,,Beschaffenheit" der Vogelscheuchen-Killer ziemlich nett geraten ist und ein Aufkommen von Spannung ebenfalls regelmäßig verzeichnet werden kann. Auf der ,,Kehrseite der Medaille" ist die Story indes jedoch nicht nur sehr gradlinig, sondern zugleich auch verdammt dünn, sind reichlich alt-bekannte Klischees auszumachen und kann der letzte Akt nicht ganz so vernünftig überzeugen wie die vorherigen – insbesondere da viel geplant, aber nur wenig umgesetzt wird (Stichwort: Benzin). Ferner gelangt einem irgendwie das Gefühl in den Sinn, dass noch ein Tick weniger Laufzeit dem Film durchaus ein Stück weit besser getan hätte. ,,Unterm Strich" zusammengefasst: Kurzweilig-solide B-Movie-Kost für zwischendurch...  knappe 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: zombie-flesheater am 11 September 2013, 22:41:27
Walking Dead - Staffel 2

Meine Fresse... Die erste Staffel hat mir ja schon gefallen, wobei gerade in Staffel 2 die Charaktere viel besser herauskommen. Bei Staffel 1 geht es ja groesstenteils um Rick, bei Staffel 2 bekommen gefuehlt eigentlich fast alle gleich viel Screentime. Ausser T-Dog, der war IMHO etwas underused und stand meistens nur irgendwo in der Gegend rum, gleiches gilt fuer diesen Jungen von der Farm, der war (deswegen habe ich mir nicht einmal seinen Namen merken koennen). IMHO haette man die Zahl der Folgen auf der Farm von Hershel etwas reduzieren koennen (das desolate Stadtfeeling gefaellt mir einfach besser), allerdings hat man aus dem gegebenen Szenario wirklich alles rausgeholt. Fast jede Folge hat noch einen draufgelegt, und obwohl die Situation ja lediglich "Ein paar Ueberlebende auf einer Farm" war, ist ja doch eine ganze Menge passiert. Selbst goremaessig ist so Einiges los gewesen, was ich mir bei einer Serie (und der IMHO etwas zahmeren ersten Staffel) in dem Ausmass auch nicht gedacht haette.
Daryl ist spaetestens jetzt mein heimlicher Held der Serie, ich bin ja mal gespannt, wie sich die Dinge aendern, wenn
Spoiler: zeige
sein Bruder wieder auftaucht
- was ja leider anhand zig Werbefotos schon gespoilert wurde, aber nach dem Ablauf in Staffel 1 wohl ohnehin abzusehen war.
Nervig fand ich nur den Sohn von Rick. Irgendwie hat er mal zu erwachsen, dann wieder zu kindisch gehandelt. Eine feste Richtung waer mir da lieber gewesen. So hat es irgendwie gewirkt, als haette man seinen Charakter je nach gewuenschtem Effekt im Script mal so, und dann wieder so umgeschrieben.
Spoiler: zeige
 Ich hoffe mal, dass der zukuenftig entweder wieder etwas weniger zu sehen ist, stirbt, oder wenigstens etwas konsequenter kindisch oder erwachsen reagiert,
und nicht so, wie es das Script gerade von ihm verlangt.
Schwer etwas zu schreiben, ohne zu spoilern, allerdings spricht es wohl fuer sich, dass ich die komplette Staffel am Stueck (!) angeschaut habe.

9/10 - eigentlich muessten es 10/10 sein, allerdings hoffe ich einfach, dass Staffel 3 evtl. noch etwas zulegt und vielleicht wieder naeher Richtung Stadt-Szenario geht. Bin jedenfalls wahnsinnig gespannt, und das Aquarium kann garnicht schnell genug kommen  :icon_mrgreen:

Schade finde ich allerdings, dass
Spoiler: zeige
Shane und Dale nun tot sind. Letzerer war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich seine teils etwas zu pazifistische Art nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Lt. ofdb hat er ja auch jeweils den Sheriff in der Blob und Hitcher gespielt - ist mir garnicht aufgefallen  :icon_razz: Immerhin wird mir dafuer Glenn als eine Art Nachfolger im Geiste auch immer sympathischer.
Und bei Shane haette ich eher gedacht, dass er zu dieser anderen (boesen?) Gruppe ueberlaeuft, sein Tod war da ja fast schon etwas zu gnaedig und unspektakulaer. Haette ihn als hassenswerten Antagonisten gerne noch etwas laenger mit dabei gehabt. Evtl. auch ein "rehabilitierender" Tod, indem er sich zum Wohl der Gruppe opfert (Zombies ablenkt, damit der Rest entkommen kann etc.) - wobei das wohl schon wieder etwas zu viel Klischee gewesen waere.
Gehasst hatte ich ihn schon in Staffel 1, allerdings wirkte sein Handeln in Anbetracht der Situation durchaus noch nachvollziehbar - fuer ein charakterloses Arschloch. In Staffel 2 (Stichwort: Otis! :eek:) hat sich der Hass auf ihn mit jeder Folge gesteigert. Schoen, wenn man einen Antagonisten in einer Serie mal so richtig hassen kann  :icon_twisted:
Die Tussi, die Andrea gerettet hat, ist wohl die,

von der es bei Staffel 3 diese Spielfigur-Edition gibt. Finde ich irgendwie etwas merkwuerdig. Sie wird - anscheinend - in der dritten Staffel eine wohl groessere Rolle spielen. Aber man kennt den Charakter ja noch nicht, woher soll ich also im Voraus wissen, ob mir die Alte eine Figur wert ist? Es haette nicht wirklich etwas gegen Rick oder einfach nur irgend einen generischen Zombie gesprochen.
Egal, es wird sowieso das Aquarium geholt  :king:

Warum ich das hier schreibe, und nicht im Serienthread? Irgendwie habe ich zu viel Angst vor Spoilern, um mich da rumzutreiben...  :icon_redface:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 13 September 2013, 12:56:11
Staffel 2 fand ich ziemlich mau, viel zuviel Lindenstraße auf der Farm, ohne Zombies. Nerviges Balg, und Ricks Frau hat auch gut angenervt. Fand ich schade, aber man hätte Season 2 auch gut 4 Folgen kürzen können. Season 3 dagegen ist wieder richtig geil! Wobei der Charakter der zur Spielfigur passt ja in den Comics glaube ich garnicht dabei ist!?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 13 September 2013, 17:47:43
Jep, Walking Dead Season 2 wurde dem Hype nicht gerecht. Viel zu langatmig und nur punktuell wirklich packend.

Gestern: Der Adler ist gelandet (Blu)   ( 8 / 10 )


Hatte den Film etwa 20 Jahre nicht gesehen, jedoch kürzlich das Buch gelesen (oder besser verschlungen) und war damit umso neugieriger auf eine Zweitsichtung nach so langer Zeit.
Und der Film macht wirklich sehr Vieles goldrichtig. Er kürzt und optimiert die ebenfalls schon recht straffe Romanhandlung geschickt an den richtigen Stellen, die zumeist Hintergründe der Charaktere (vor allem Devlin) betreffen, und konzentriert sich stattdessen aufs Wesentliche. Schade ist allerdings der Verzicht auf den Prolog des Romans :/
Auch wenn der Film mit 140 Minuten Überlänge besitzt, so ist er niemals langweilig. Im Gegenteil: Die für eine 70er-Produktion wirklich beeindruckende Genauigkeit in Sachen Ausstattung (wo zum Geier haben die das Sturmgeschütz 3 her? Alte finnische Bestände?! Sogar FG42 sind in der Bahnhofsszene im Hintergrund zu sehen *staun*), die erlesenen Darsteller und die für damalige Verhältnisse top inszenierte und blutige Action machen aus dem Film einen Kracher mit hohem Wiedersehwert.

Zudem kann die Blu Ray technisch überzeugen - ist aber offenbar nicht all zu verbreitet quer durch die Kaufhäuser
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 14 September 2013, 01:54:43
Die zweite Staffel von "Walking Dead" fand ich nach der fabelhaften ersten (9/10) richtig grottig - eine Mischung aus "Lindenstraße" und "Unsere kleine Farm" mit Zombies. Würde 3,5 / 10 geben. Seitdem habe ich keine Lust mehr auf die Serie.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 September 2013, 18:45:31
Wolf Head (2012)
Ziemlich nette Komoedie mit sympathisch-trotteligen Hauptdarstellern die durch ihre naive Kuriositaet fuer so einige Lacher sorgen.
Kein Ueberflieger, aber ne wirklich nette Komoedie fuer zwischendurch.
Selbst die IMDB hat nur 13 Bewertungen?? Dafuer aber ne Durchschnittsnote von 7.5!  :icon_eek:
6.5/10 Punkten gibt es von mir.

Rapture-Palooza (2013)
Ist ne Weile her das ich eine Komoedie so originell und unterhaltsam fand.
Hier haben die sich wirklich ins Zeug gelegt, einfach nur zum Schreien komisch.
Wobei der Film am meisten punkten kann ist meiner Meinung nach der Cast, hier hat man eine perfekte Wahl getroffen.
Alle sind super aufgelegt und spielen sich die Baelle gegenseitig zu, macht einfach nur Spass.
Alle Gags sitzen, Religion wird hier herrlich auf die Schippe genommen, bitte mehr davon.
8/10 Punkten.

Branded (2012)
Wirklich fesselnder SF-Thriller ueber Werbung/Endverbraucher/Gesellschaftskritik.
Visuell bei den Effekten nicht hunderprozentig ueberzeugend, macht das jedoch wett mit einer flotten Inszenierung und passenden Schauspielern.
Bis auf Max von Sydow, der kommt leider viel zu kurz.
Kann mir jemand die niedrige IMDB-Wertung von 4.5 erklaeren?
Ich bin bei einer knappen 7/10 Punkten gelandet.  :00000109:

The Green Butchers (2003)
Herrlich abgedrehte Komoedie aus Daenmark um ein Thema das man zwar in leicht abgewandelter Form so schonmal sah, aber durch die extrem trockene Inszenierung, die vor allem von der stoischen Spielweise (natuerlich absichtlich) von Mads Mikkelsen.
Das alleine macht schon das Ansehen wert.
Wirklich empfehlenswert, 7/10 Punkten

Blind Chance (1987)
Polnischer Thriller um einen Mann der versucht den Zug zu erwischen. Dieser Ausgang dieser Tat wird in drei verschiedenen Variationen erzaehlt.
Wer schon Lola rennt gut fand sollte diesen (wenn auch viel ernsteren und politischeren) Film auf keinen Fall verpassen.
8/10 Punkten

Cannibal Apocalypse
Zwischendurch wieder mal reingeworfen und ich find ihn noch immer gut. Die Letztsichtung duerfte wohl so um die zehn Jahre her sein.
John Saxon rockt noch immer.
7/10 Punkten

The Day Of The Locust
Wunderschoener Film mit einigen extrem verstoerenden Elementen, vor allem
Spoiler: zeige
das Ende hat es in sich.

Schon ziemlich starker Tobak, vor allem wenn man das Erscheinungsjahr des Films sieht.  :icon_eek:
Weiterer (nicht ganz ernstgemeinter) Pluspunkt des Films: Donald Sutherland's Rollenname.  :icon_mrgreen:
8/10 Punkten

Taxidermia (2006)
Ich stiess auf den Film durch Zufall via einer IMDB-Liste (weird movies oder so aehnlich).
Was fuer eine abgefuckt-durchgeknallt-abstossende-in den Bann ziehende-auf Zelluloid gebannte-Fieberfantasie.
So oder so aehnlich hab ich mich gefuehlt als der Abspann lief.
Was fuer eine unglaublich abgedrehte Mixtur mit wirklich verrueckten Einfaellen die die Kinnlade mehr als einmal auf den Boden fallen liesen.
Ich hoffe ich bin nicht der Einzige hier drin der sich bei dem so koeniglich amuesierte?
Oft fuehlte ich mich an die Werke von Jeunet erinnert. Schon cool welche Perlen man entdeckt wenn man ueber den Tellerrand schaut.  :respekt:
10/10 Punkten, bitte mehr davon.  :respekt: :icon_eek:

P.S.: Das Schmankerl hab ich komplett vergessen:
Would You Rather (2012)
Was fuer ein saugeiler Horror/Thriller mit Genre-Ikone Jeffrey Combs.
Hab leider keinen Thread dazu gefunden, aber hier duerften sich doch ein paar Fans finden die den genau so abfeiern wie ich.
Jeffrey Combs sieht man zu jeder Sekunde an wie sehr ihm seine Rolle Spass machte.
Sasha Grey ist auch als Leckerli zu sehen.  ;)
Etliche Szenen sind wirklich nix fuer zarte Gemueter, da geht es teilweise schon heftig zur Sache, nicht wirklich extrem ausgewalzt oder detailverliebt, dafuer eher von der extremen Kaltbluetigkeit und Ausweglosigkeit.
8/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 16 September 2013, 04:13:00
Yeah, Would You Rather fand ich auch gut! Und Combs war seit Re-Animtor nicht mehr so hammermäßig wie hier. ;)

Sasha Grey spielt da ja auch mit.^^


Das Abspannlied hatte ich gleich danach auf YouTube gesucht, Megaohrwurm!

W Y R End Titles - Daniel Hunt & Bardi Johannsson (http://www.youtube.com/watch?v=JQaSKDN1Lfk#ws)



Taxidermia hab ich mir mal notiert
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 16 September 2013, 10:50:18
Zitat von: lastboyscout am 15 September 2013, 18:45:31
The Day Of The Locust
Wunderschoener Film mit einigen extrem verstoerenden Elementen, vor allem
Spoiler: zeige
das Ende hat es in sich.

Schon ziemlich starker Tobak, vor allem wenn man das Erscheinungsjahr des Films sieht.  :icon_eek:
Weiterer (nicht ganz ernstgemeinter) Pluspunkt des Films: Donald Sutherland's Rollenname.  :icon_mrgreen:
8/10 Punkten


Den hab ich als Kind gesehen und fand ihn wegen des Hollywoodportraits ganz interessant, aber dann hat mir das Ende,
Spoiler: zeige
wenn Sutherland in Agonie dieses Kind (übrigens ein echtes Arschlochkind) endlos zertrampelt)
so einen reingewürgt, das war dermaßen schockierend und dann ins Surreale abgleitend, daß ich das tagelang nicht vergessen konnte.
Muß ich mir mal holen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 16 September 2013, 11:07:39
Oh Boy (2012) (http://www.ofdb.de/film/227775,Oh-Boy/)
Ein wirklich sehr amüsanter Film, der besticht durch das Aufzeigen des oftmals absurden und tristen Großstadtlebens Berlins und gleichzeitig eine sehr passende Note schwarzen Humor bereit hält. In vielen Szenen habe ich mich sogar wiedererkennen können. Vor allem, dass der Film in Schwarz-Weiß  gehalten ist und die ständig präsente Jazz-Musik funktioniert super und macht den Film noch einmal sehenswerte. Ich hatte nichts erwartet und wurde sehr positiv überrascht.
8,5/10

Paradies-Glaube (2012) (http://www.ofdb.de/film/231013,Paradies-Glaube)
Eine strenggläubige missionierende Katholikin gibt ihr Leben gänzlich der Kirche hin. Als dann auf einmal ihr ägyptischer querschnittgelähmter Ehemann aus dem Nichts wieder nach Hause kommt, beginnt der Unfrieden... Ein Kleinkrieg im Mikrokosmos beginnt, der einem echt manchmal die Sprache verstummen lässt.
Spoiler: zeige
Außerdem hätte ich nie gedacht, dass ich mal einen Film sehen werde, in dem sich eine Frau mit einem Jesus-Kreuz sexuell befriedigt.
Herr Seidl macht halt sehr spezielle Filme.
Ich fand den Film nicht so gut wie Paradies Liebe und manche Szenen wirken sinnlos in die Länge gezogen. Dennoch, wenn man sich darauf einlässt, kann der Film überzeugen. 7/10

Die Wand (2012) (http://www.ofdb.de/film/220839,Die-Wand)
Eine wirklich sehr gute Romanverfilmung! Eine Frau wird urplötzlich durch eine imaginäre Wand von der Außenwelt abgeschnitten und ist auf sich alleine gestellt. Das ist schon alles und doch so genial. Natürlich lebt der Film von der genialen Buchvorlage, aber dennoch finde ich es beeindruckend, wie gut es doch gelungen ist das Buch umzusetzen, da es sich ja theoretisch nur um einen einzigen großen Monolog handelt. Ein sehr philosophischer Film über die Reise ins Selbst, der natürlich dem Buch nicht 100%ig gerecht werden kann, da durch die filmische Umsetzung einige Indizien zur Interpretation abhanden kommen bzw. weggelassen werden mussten, aber dennoch das Grundthema gut darstellt.
Freedom is a journey, a journey to yourself!
9/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 17 September 2013, 14:51:29
Ein mörderischer Sommer (1983) (http://www.ofdb.de/film/10592,Ein-M%C3%B6rderischer-Sommer)

Ein französisches Dorf wird durch die Tochter einer neu hinzugezogenen Familie aufgemischt. Eliane (Isabelle Adjani) stellt nicht nur unverschämt provokativ ihre Schönheit zur Schau, sondern pfeift auch auf alle Konventionen. Irgendetwas scheint mit ihr nicht zu stimmen, doch erst nach und nach wird das Ausmaß ihrer Verstörung sichtbar.

Vergleicht man diesen Film mit dem, was so die letzten Jahre an Erotik- oder Psychothrillern angeboten wird, dann wird einem erst deutlich, wie in welch konventionellen und möchtegern provokativen Bahnen das Genre sich heutzutage bewegt. EIN MÖRDERISCHER SOMMER war seinerzeit ein großer Hit, hätte aber heute wohl keine Chance im Kino. Er beginnt fast als muntere Erotikkomödie, wird dann zu einem sarkastischen Gesellschaftsporträt der französischen Provinz, um schließlich in einen handfesten Psychothriller überzugehen. Glaubt man aber ab einem gewissen Punkt zu wissen, wie der Hase läuft, so mündet das Ganze schließlich in einer unerwartet finsteren Tragödie. Auch die Erzählperspektive schwankt, zudem werden einige Szenen mit voice-over Erinnerungen der Hauptpersonen unterlegt, was einigermaßen irritierend ist.

Getragen wird der Film ganz eindeutig durch die junge Isabelle Adjani, die mit ihren Darstellungen psychisch labiler Frauen zurecht zum Star wurde. Im Rückblick fällt allerdings schon auf, wie sehr sie sich seit DIE GESCHICHTE DER ADELE H., DAS AUGE und POSSESSION doch auf ähnliche Rollentypen einer mehr oder weniger durchgeknallten Femme Fatale festlegte, bzw. festgelegt wurde.

Ein eigenständiger Film, hat mir beim Wiedersehen trotz oder wegen seiner Aura der frühen Achtziger, die von heute so weit entfernt ist, ausnehmend gut gefallen. 8.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 19 September 2013, 19:09:46
2009 markierte ,,the Graves" – seines Zeichens übrigens einer der ,,8 Films to die for" des 2010er ,,After Dark Horrorfests" – das (miese) Regie-Debüt des an sich schon nicht sonderlich geschätzten Comic-Autoren Brian Pulido. In so ziemlich allen Belangen und Bereichen lässt das Werk (teils extrem) zu wünschen übrig – von den gebotenen Inhalten (Plot, Dialoge, Charakterzeichnungen) über die kreierten Effekte bis hin zu den darstellerischen Leistungen. Frei von ,,Spannung&Drive" – dafür aber mit viel ,,Walking&Stalking" (der lahmen Art) aufwartend – hangelt sich die unoriginell zusammengestückelte Handlung (voller Redneck- und Slasher-Klischees) auf unaufregende Weise bis hin zu dem unbeeindruckenden und obendrein unweigerlich an die ,,Children of the Corn"-Reihe erinnernden Finale. Während die Genre-Veteranen Bill Moseley und Tony Todd in erster Linie durch ,,Over-Acting" auffallen, war es immerhin erfreulich, Amanda Wyss (,,A Nightmare on Elm Street") erneut mal wieder zu Gesicht zu bekommen – worüber hinaus die zweite Hauptdarstellerin Jillian Murray echt ´ne Süße ist. Alles in allem sind bei diesem rundum uninspirierten Low-Budget-Horror-Flick aber wahrlich nicht mehr als ,,knappe 2/10" drin!

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 September 2013, 15:03:07

Zitat von: Fastmachine am 21 August 2013, 21:22:18

... "Im Angesicht des Verbrechens" von Dominik Graf ... Die Gelegenheit ist günstig, da die Teile gerade auf Arte laufen.


Danke noch mal für den Hinweis, habe die Gelegenheit wahrgenommen und nicht bereut!

Im Angesicht des Verbrechens (http://www.ofdb.de/film/192602,Im-Angesicht-des-Verbrechens)

Da ich vor gar nicht so langer Zeit erst Grafs Hotte im Paradies gesehen hatte, fühlte sich Im Angesicht jetzt wie eine Quasi-Fortsetzung an: Ähnliches Milieu, ähnliche Techniken, und natürlich auch Maticevic in tragender Rolle mit dabei. Ein rundum stimmiges, gelungenes Serienerlebnis: Authentische Milieuzeichnung (soweit ich das beurteilen kann) - wozu die meist perfekt gesprochenen verschiedenen Dialekte wesentlich beigetragen haben - zügiges Erzähltempo, ohne zu hetzen; schöne, abwechslungsreiche Schnitt/Kamera-Ideen, ohne selbstzweckhafte Mätzchen zu machen, und natürlich Darsteller aus der ersten Liga. Klar gab es im Detailbereich ein paar Unstimmigkeiten, aber die sind zu vernachlässigen.
Eine sehr gelungene Anlehnung an US-Krimi/Mafiaserien, ohne sich dort anzubiedern oder irgendwas zu kopieren, sondern in eigenständiger Ausprägung und, soweit ich sehe, bisher einzigartig in der deutschen TV-Welt. Letztere hat offenbar kein Interesse daran, auf diesem Niveau weiterzumachen, sehr schade.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 Oktober 2013, 08:36:19
London To Brighton (2006)
Ach du Scheisse, ich hab eigentlich nur nen Gangsterfilm erwartet dem Trailer zufolge, aber hier gab es die volle Breitseite an wirklich runterziehenden Charakteren und deren Schicksalen.
Ufff, musste den erstmal sacken lassen.
Hervorragend gemacht, aber wirklich heftig stellenweise.
8/10 Punkten

Offspring (2008)
Konnte den jetzt endlich nachholen.
Qualitativ in der Inszenierung reicht er definitiv nicht an The Woman heran, da muss man schon deutliche Abstriche machen.
Hat mich aber trotzdem ziemlich gut unterhalten, durfte mitunter definitiv an Pollyanna McIntosh liegen, die mir sehr gut gefaellt in ihrer Rolle.
6.5/10 Punkten

The Outrage (1964)
Nettes Rashomon-Remake das alleine schon wegen der Mitwirkung von Paul Newman, William Shatner und Edward G. Robinson gesichtet werden sollte.
Was mich noch immer zum Lachen bringt ist der daemliche deutsche Titel.  :LOL:
Gibt 7/10 Punkten

Behind The Mask: The Rise Of Leslie Vernon (2006)
Wirklich nette Variation des manchmal doch ziemlich angeschlagenen und ausgeleierten Slasher-Themas.
Selbst die ganzen Querverweise wurden hier dezent genug eingebaut um zwar wahrgenommen, aber nicht als zu aufdringlich zu erscheinen.
Definitiv sehenswert, 7/10 Punkten

All American Zombie Drugs (2010)
Leider nur auf Sparflamme koechelnde Komoedie die viel Drogen aber kaum Zombies beinhaltet.
Muss man wirklich nicht gesehen haben.
Ganz knappe 4/10 Punkten dank ein paar halbwegs lustigen Szenen und sympathischen Darstellern.

Rushlights (2013)
Wirklich gelungener Thriller dessen Highlight definitiv Crispian Belfrage ist.
Ganz netter Cast, gelungene Location und ne anstaendige Inszenierung, trotzdem nur leicht ueberm Durchschnitt da es nicht wirklich was Neues zu sehen gibt.
6/10 Punkten

Hammer Of The Gods (2013)
Ich hab wirklich versucht ihn zu moegen, hatte mich wirklich darauf gefreut.
Leider geht es nicht so martialisch wie erwartet zu, es wurde kein zweiter Ironclad.
Der hier schwirrte mir staendig im Kopf rum, sowas hab ich die ganze Zeit erwartet.
Ich wurde zwar anstaendig unterhalten, jedoch sind die Kaempfe etwas zu hektisch und nicht brachial genug um das Zepter an sich zu reissen.
Trotzdem noch 6/10 Punkten.

Ninja Masters (2009)
Voellig uninspiriert, miese Choreographie, scheussliche Musik, unsympathische Darsteller, keine Ninjas, verschwendete Zeitlupe mit bedeutungsvoller Musik zu voellig belanglosen Szenen = unbedingt vermeiden, voellige Zeitverschwendung, mit Wohlwollen so 3/10 Punkten
Man hat wirklich versucht an die beruehmten HK-Originale heranzureichen, ging aber wirklich daneben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 Oktober 2013, 20:05:48
,,Paranoid Park" (2007) ist eine im Skateboard-Milieu angesiedelte Kombination aus Krimi und Charakterstudie eines weitestgehend in sich gekehrten Teenagers. Leider aber bietet die Story im Endeffekt nicht genügend Substanz für ein Werk in Spielfilmlänge – hätte (entsprechend) als Kurzfilm deutlich besser funktioniert. Um die Materie zumindest auf 84 Minuten Laufzeit zu ,,strecken", fügte Regisseur Gus Van Sant regelmäßig lange Einstellungen (u.a. skatender Kids) ein, welche von den gewählten inszenatorischen Stilmitteln relativ gezielt ,,auf Art-House getrimmt" anmuten und ganz offenbar die Atmosphäre bzw. ,,Stimmung des Augenblicks" zusätzlich unterstreichen sollen – alles in allem jedoch (meist) eher ermüdend und ziellos wirken. Handwerklich kompetent realisiert (ausgenommen einer deplatzierten, unpassend graphisch arrangierten Szene mit einer in zwei Teile gerissenen Person), gut gespielt seitens der jungen Akteure sowie mit einer harmonisch integrierten Musikauswahl versehen, wirkt der Film im Grunde wie eine Kombination aus Van Sant´s ,,Elephant" und ,,Last Days" – nur leider genauso ,,schleppend" wie letztgenanntes Werk und zudem auch noch ein Stück weit weniger interessant als beide...  3/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 11 Oktober 2013, 19:06:38

Da geht noch was (http://www.ofdb.de/film/249284,Da-geht-noch-was)

Typisches deutsches Fördermittel-Versenkungsvehikel, zusammengeschusterte Dramödie im Besserverdienenden-Milieu, die ihre Gags schon im Trailer präsentiert (einfach weil es keine weiteren gibt). Sobald Henry Hübchen mal nicht zu sehen ist, fällt der Film völlig in sich zusammen, es bleiben einem weder blasse, überforderte Darsteller (Fitz) noch eine unrealistische Teenie-Romanze erspart. Ideales Futter für Deutsche-Filme-Hasser (als ob es von beidem nicht genug gäbe!).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 18 Oktober 2013, 13:24:03
Freiwild - Zum Abschuss freigegeben (2011)
Ein britischer Fuchsjagdbefürworter und seine Freunde werden auf der Insel Mull von Ökoterroristen nachts überfallen, auf der Insel vestreut ausgesetzt und dann ihrerseits zur Jagd freigegeben.
Die Story klingt an sich interessant, leider ist die Umsetzung aber äußerst mau. Das beginnt schon damit, dass die Gruppe um den Jagdfreund zu den Ereignissen interviewt wird und die Szenen auf der Insel nachgestellt werden. Das soll dem Film wohl einen realistischen Touch geben, leider weiß man dadurch aber gleich, wer von der Gruppe heile aus der Sache rauskommt. Die Darsteller agieren meist auf durchschnittlichen Niveau, dafür entschädigt aber der ein oder andere Überraschungseffekt und die Landschaft.
4/10

Eraser (1996)
Endlich gesehen und absolut das bekommen, was ich erwartet hatte.
Typischer Schwarzenegger-Actioner und vielleicht letzter "klassischer" Actionfilm. Altbekannte Stilmittel:
- hübsche -hier sogar recht taffe- zu schützende weibliche Darstellerin
- Ein-Mann-Arme im Coole-One-Liner Dauermodus
- Richtig fieser Bösewicht
- und natürlich jede Menge Explosionen und Geballer

Die Sprüche fand ich jetzt nicht so brilliant wie in manch anderem Genre-Vertreter, dafür gab's aber einen 1A-Gegenspieler und manch nette (wenn auch natürlich unrealistische) Actionsequenzen, von denen mir die Krokodile besonders gefielen.
8/10

M*A*S*H (1970)

Sonntagabend dann den weniger bekannten Film zur erfolgreichen Serie gegeben. Ich hätte mich aber wohl doch für den Monty Python-Abend auf kabel1 entscheiden sollen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass der Film zu seiner Zeit (Vietnamkrieg) einen Tabubruch darstellte, aber als später Geborener kann ich es nunmal nicht nachfühlen. Für mich bleibt da ein Kriegs-Komödien-Drama, das mich größtenteils nicht angesprochen hat. Bis auf die wirklich guten Szenen der OPs, bei denen der schwarze Humor fast schon durchtropft und einen gut aufgelegten D. Sutherland bleibt da nicht viel hängen.
Weder das Footballspiel, die Trauerfeier für den Selbstmörder oder das "mobben" von Frank und Hot Libs fand ich irgendwie komisch...
4-5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Oktober 2013, 15:23:32
Zitat von: Mr Orange am 18 Oktober 2013, 13:24:03
Die Sprüche fand ich jetzt nicht so brilliant wie in manch anderem Genre-Vertreter

Ach kommm schon! "Die Herren haben den Zug genommen." wuhahahahahaha. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 18 Oktober 2013, 20:50:56
Yup, der Film ist ne absolute Granate und einer von Arnies Besten. Wobei ich die Krokodile nicht so dolle fand, da schlecht animiert. Aber das Finale mit den 2 Railguns :icon_cool: :machinegun:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 Oktober 2013, 23:27:39
Die Krokodile sind auch geil! :icon_mrgreen:

(Aber auf jeden einer von Arnies Besten)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 19 Oktober 2013, 13:17:31
Inbred (2011)
Absolut hervorragender Horrorfilm aus England der mit wirklich guten Schauspielern aufwarten kann, in den Effekten vollstens zulangt und dann zudem noch ein wirklich cooles Ende bietet.
Ist ausserdem ein Film der definitiv nur im Originalton genossen werden sollte, ansonsten geht dann doch viel vom Lokalkolorit verloren.
Hat mich schwerstens ueberrascht, 8/10 Punkten

100 Bloody Acres (2012)
Im Endeffekt koennte ich hier das gleiche Review wie fuer den obigen Film reinstellen, ich muesste nur England mit Australien austauschen, sogar die Punktebewertung waere die gleiche.  :respekt:
Einziger Unterschied ist das der hier deutlich lustiger ist, teilweise schon ins parodiehafte abrutscht.
Ebenso, definitive Empfehlung.

Dancing Ninja (2010)
Schwankt zwischen absolutem Schwachsinn bei dem man nur den Kopf schuetteln kann und ganz annehmbaren Scherzchen.
David Hasselhoff als schmieriger Ex-Martial Arts-Star ist schon mal nen Blick wert.  ;)
:00000109:: (aus der Wikipedia)
Beverly Hills Ninja 2, a sequel written by Mitch Klebanoff and co-directed by Klebanoff and Kelly Sandefur, and starring Lucas Grabeel in a Farley role, began shooting scenes in South Korea in October 2008.[9] During filming, the name was changed to Dancing Ninja.[10] Due to funding problems, the project suffered from repeated production shutdowns, leading to the eventual halting of principal filming. With 30% of the film completed, Klebanoff wished to continue production in Canada, but he was fired from the project.
Aus der IMDB:
The production did ran out of money during shooting the movie.It was never finished.
Und wie gelangte der Film dann ins Regal? Gibt es da irgendwo mehr Infos?
5/10 Punkten

Fighting Mad (1976)
Typisches Roger Corman-Vehikel mit Peter Fonda in der Hauptrolle der als One-Man-Army seine Ranch gegen einen Bauherrn verteidigt nachdem dieser seinen Bruder umbringt. Regie fuehrte Jonathan Demme.
Wirklich unterhaltsam, nix wirklich Neues an der Rachefront, aber dennoch sehenswert.
7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 26 Oktober 2013, 16:41:15
Alyce Kills (2011)
Ich dachte wir haetten schon einen eigenen Thread zu dem Film? Anscheinend nicht oder ich bin wieder mal blind.
Wenn man sich muehsam durch die erste knappe Stunde des Films kaempft, inklusive einigen extrem langweiligen Monologen des Drogenhaendlers bekommt man ein Finale vorgesetzt das fast schon an Peckinpah grenzt.
Ich will hier keine Blasphemie anstellen, aber der Film baut wirklich gut auf bzw. ihre Psyche ab, was wirklich nur in
Spoiler: zeige
einem Blutbad
enden kann.
Und dabei geht es dann wirklich unglaublich grafisch zu, fast schon ins comichafte abrutschend. Zudem sind einige der Szenen mit einer Prise Ironie gespickt die mich dann doch auflachen lies trotz des gezeigten Materials. "What are the chances?" waere hierfuer ein sehr gutes Beispiel.  ;)
Wirklich unheimlich bzw. bedrohlich waren die Szenen mit ihrer besten Freundin nach dem "Unfall", die gehoeren mit zum Besten am Film.
Wie gesagt, der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, gnaedigerweise macht die Hauptdarstellerin ihre Sache gut. Waere hier so ne nervige, austauschbare 0815 Goere am Start haette ich wohl nicht so hoch gegriffen. Vor allem die letzte Szene des Films fand ich einfach nur herrlich, hab ich ehrlich gesagt so noch nie gesehen.
Ich komme auf ne knappe 7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 26 Oktober 2013, 18:17:18
Zitat von: lastboyscout am 26 Oktober 2013, 16:41:15
Alyce Kills (2011)
Ich dachte wir haetten schon einen eigenen Thread zu dem Film? Anscheinend nicht oder ich bin wieder mal blind.
Wenn man sich muehsam durch die erste knappe Stunde des Films kaempft, inklusive einigen extrem langweiligen Monologen des Drogenhaendlers bekommt man ein Finale vorgesetzt das fast schon an Peckinpah grenzt.
Ich will hier keine Blasphemie anstellen, aber der Film baut wirklich gut auf bzw. ihre Psyche ab, was wirklich nur in
Spoiler: zeige
einem Blutbad
enden kann.
Und dabei geht es dann wirklich unglaublich grafisch zu, fast schon ins comichafte abrutschend. Zudem sind einige der Szenen mit einer Prise Ironie gespickt die mich dann doch auflachen lies trotz des gezeigten Materials. "What are the chances?" waere hierfuer ein sehr gutes Beispiel.  ;)
Wirklich unheimlich bzw. bedrohlich waren die Szenen mit ihrer besten Freundin nach dem "Unfall", die gehoeren mit zum Besten am Film.
Wie gesagt, der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, gnaedigerweise macht die Hauptdarstellerin ihre Sache gut. Waere hier so ne nervige, austauschbare 0815 Goere am Start haette ich wohl nicht so hoch gegriffen. Vor allem die letzte Szene des Films fand ich einfach nur herrlich, hab ich ehrlich gesagt so noch nie gesehen.
Ich komme auf ne knappe 7/10 Punkten

Wir hatten schonmal hier im Thread darüber gesprochen, ich will aber noch einen eigenen Thread für Alyce aufmachen, vergesse es aber dauernd.^^


Den Film finde ich nämlich supergeil, war für mich einer der besten Filme in 2012, und der erinnerungswürdigste. De Überaschung schlechthin.


Die Hauptdarstellerin ist ein Biest, und macht ihre Sache mehr als gut, überragend!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 26 Oktober 2013, 18:45:42
Der Beitrag ist zwar schon über einen Monat alt, aber ich möchte trotzdem noch ein paar Dinge hinterherschieben.  :D

Zitat von: ratz am 25 September 2013, 15:03:07Im Angesicht des Verbrechens (http://www.ofdb.de/film/192602,Im-Angesicht-des-Verbrechens)

[...] Authentische Milieuzeichnung (soweit ich das beurteilen kann) - wozu die meist perfekt gesprochenen verschiedenen Dialekte wesentlich beigetragen haben [...] schöne, abwechslungsreiche Schnitt/Kamera-Ideen  [...] Darsteller aus der ersten Liga
Im Prinzip sind das exakt die Gründe, warum ich diese Serie wirklich liebe. Etwas essentielles hast du meiner Meinung nach aber vergessen: die Tiefe. Ich kann mich an keine deutsche Produktion erinnern, in der so viele Charaktere derartig detailliert ausgearbeitet wurden, was erheblich dazu beiträgt, dass die Serie weit über dem Durchschnitt thront. Ich glaube auch, dass genau das ein Grund dafür sein könnte, dass man Serien auf diesem Niveau so selten in Deutschland sieht, denn speziell das dürfte der ausschlaggebende Punkt für die erheblichen Produktionskosten gewesen sein. Wenn man sich die finanzielle Hintergrundgeschichte anschaut, ist es für die Sender wohl leider eher ein abschreckendes Beispiel. Wirklich schade, dass dafür wohl der Mut fehlt. Nach schnödem Notensystem würde ich Im Angesicht des Verbechens bei einer ganz starken 9/10 einordnen.

Zu Hotte noch kurz meine zwei Cent  :icon_smile: :

ZitatHotte im Paradies - Spannende, wenn vielleicht auch teilweise etwas romantisierende, Milieustudie. Fast schon sowas wie ein Heimspiel für Graf, der sichtlich Gefallen am Berliner Lokalkolorit gefunden hat. Dazu kommt, dass ich einfach auf die Stilmittel stehe, die er verwendet (verschiedene Farbfilter, Handkamera, treibende Musik). Scheint mir, dass er sich in dem Genre einfach richtig wohl fühlt. Vielleicht kann man ihm fehlende Objektivität vorwerfen, für mich aber trotzdem ein sehr gelungener Film einer Ausnahmeerscheinung der deutschen TV-Landschaft. Vielleicht schafft er es ja, den eingefahrenen Münchner Tatort aus der Mottenkiste zu holen. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 26 Oktober 2013, 20:15:07
Zitat von: lastboyscout am 26 Oktober 2013, 16:41:15
Alyce Kills (2011)
Ich dachte wir haetten schon einen eigenen Thread zu dem Film? Anscheinend nicht oder ich bin wieder mal blind.
Wenn man sich muehsam durch die erste knappe Stunde des Films kaempft, inklusive einigen extrem langweiligen Monologen des Drogenhaendlers bekommt man ein Finale vorgesetzt das fast schon an Peckinpah grenzt.
Ich will hier keine Blasphemie anstellen, aber der Film baut wirklich gut auf bzw. ihre Psyche ab, was wirklich nur in
Spoiler: zeige
einem Blutbad
enden kann.
Und dabei geht es dann wirklich unglaublich grafisch zu, fast schon ins comichafte abrutschend. Zudem sind einige der Szenen mit einer Prise Ironie gespickt die mich dann doch auflachen lies trotz des gezeigten Materials. "What are the chances?" waere hierfuer ein sehr gutes Beispiel.  ;)
Wirklich unheimlich bzw. bedrohlich waren die Szenen mit ihrer besten Freundin nach dem "Unfall", die gehoeren mit zum Besten am Film.
Wie gesagt, der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, gnaedigerweise macht die Hauptdarstellerin ihre Sache gut. Waere hier so ne nervige, austauschbare 0815 Goere am Start haette ich wohl nicht so hoch gegriffen. Vor allem die letzte Szene des Films fand ich einfach nur herrlich, hab ich ehrlich gesagt so noch nie gesehen.
Ich komme auf ne knappe 7/10 Punkten

Ich glaube ich muss den nochmal sehen. Fand den eher mittelmäßig, da ich mich in der Mitte doch ziemlich gequält habe. Der Anfang war Klasse und das Ende sowieso. Merkwüdige Mischung aber doch interessant.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 27 Oktober 2013, 00:03:22
Possession (1981)
In Ansätzen hatte ich ein ähnliches Problem wie damals mit Antichrist: die ganze Symbolik, Verfremdungseffekte und Overacting waren für mich ein bisschen "too much", weshalb mich der Film nicht hundertprozentig begeistern konnte. Dennoch in seiner visuellen Kraft, mit der tollen Hauptdarstellerin, der trostlosen Berliner Kulisse und seiner Vieldeutigkeit wirklich etwas ganz Besonderes. Einen Horrorfilm sollte man allerdings nicht erwarten, außer man würde Eraserhead auch als einen bezeichnen. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: zombie-flesheater am 27 Oktober 2013, 01:06:14
Black Devil Doll

Irgendwo zwischen Amateur- und Independentsplatter angesiedelt macht der "schwarze Chucky" unerwartet viel Spass. Der Humor ist unterste Schublade (die abgesehen vom exorbitanten Einsatz des N-Wortes recht rassistische Umsetzung duerfte den einen oder anderen sicherlich uebel aufstossen), allerdings schaffte es der kleine Wicht, mir mordend und voegelnd (wobei die Reihenfolge hier variabel ist) hin und wieder ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.
Die Umsetzung ist mit seinen (teils) schicken Maedels, recht blutigen Effekten und diversen optischen Spielereien (Splitscreen etc.) fuer ein derartiges Projekt ueber jeden Zweifel erhaben.
Leider bietet der Film trotz der ohnehin geringen Laufzeit doch die eine oder andere Laenge. Hierbei handelt es sich meistens um zu ausgewalzte Softcoreszenen mit den Maedels (beim Autowaschen, Duschen, Twister spielen etc.). Was fuer die ersten paar Sekunden sicherlich nett anzusehen ist, wird derart langatmig zelebriert, dass es irgendwann einfach nur noch langweilt und nervt.
Dennoch ein herrlich politisch unkorrekter Film der bei entsprechendem Alkoholkonsum seine volle Wirkung entfaltet - empfindlich sollte man dabei allerdings nicht sein.

6,5/10#

Aber immerhin handelt es sich hierbei wohl um den besten Film, der (lt. Cover) in *hust* Negroscope gedreht wurde.  :algo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 29 Oktober 2013, 23:19:34
Zitat von: Discostu am 27 Oktober 2013, 00:03:22
Possession (1981)


Mein Kommentar: hier (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,86157.msg1079620.html#msg1079620)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: zombie-flesheater am 5 November 2013, 01:22:18
Dobermann

Nachdem ich den Film zum Release der DVD geguckt hatte, habe ich seitdem eigentlich einen grossen Bogen um das Teil gemacht. Hat mir seinerzeit so mal ueberhaupt nicht gefallen... Neulich auf einer Boerse zwecks Sammeltrieb das Mediabook abgegriffen, und so lag das Teil hier eine ganze Weile herum. Heute habe ich dem Film dann eine zweite Chance gegeben und muss sagen... joah, mit inzwischen entsprechend niedriger Erwartungshaltung hat er mir nun wenigstens schon etwas besser gefallen - den Status als Kultfilm finde ich dennoch etwas uebertrieben, bzw. erschliesst sich mir persoenlich der Kultfaktor hier nicht wirklich.
Bei meiner Erstsichtung seinerzeit war ich noch bezueglich des milden Gewaltgehalts ("Ist doch indiziert! Wieso geht der dann nicht ab, wie Schmitz Katze?!") und besonders wegen des Titelhelden enttaeuscht.
Inzwischen konnte ich mich wenigstens ueber die ueber jeden Zweifel erhabene Inszenierung, die absolut gelungene Kamerafuehrung und die schraegen Charaktere freuen. Nur leider hat sich an meinem Hauptkritikpunkt nicht das Geringste geaendert:
Fuer mich fehlt hier einfach ein sympathischer Protagonist, jemand mit dem man mitfiebern kann. Teilweise sind einem ja sogar die unspektakulaersten Nebencharaktere sympathischer, als der Titelgebende Dobermann. Obwohl ich Vincent Cassel ja normalerweise sehr mag, und spaetestens seit Public Enemy davon ueberzeugt bin, dass der schauspielerisch eine Menge auf dem Kasten hat, versagt er fuer mich hier einfach als Identifikationsfigur einfach komplett. Entweder hat er den Mund (halb oder komplett) offen, oder grinst mit einer derart verzogenen Miene arrogant drein, dass Sylvester Stallone trotz einseitiger Gesichtslaehmung noch harmlos wirkt. Dieses gewollte, moechtegern-coole Gehabe will bei mir einfach nicht wirklich zuenden. Auch die Belucci ist als taubstumme Geliebte hier einfach nur verschenkt. Nicht nur, dass sie relativ blass bleiben wuerde, sie belaesst es nicht nur beim Charaktermerkmal taubstumm, sondern fuegt auch noch nuttig, verrucht und ebenso arrogant hinzu.
Dabei kann man dies nicht einmal den Schauspielern selbst ankreiden, dass beide etwas drauf haben, haben sie anderswo ja bereits zu Genuege bewiesen. Mit weniger nervigem Overacting waere hier sicher mehr drin gewesen - schade eigentlich.

6/10 - was angesichts meiner damaligen urspruenglichen ofdb-Bewertung von extrem enttaeuschten 2/10 wenigstens eine deutliche Steigerung darstellt...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 13 November 2013, 12:12:30
Gestern Woody Allens Blue Jasmine getestet und ordentlich durchgewalkt aus dem Kino gekommen.

Mit schwarzem Humor und bitterer Ironie angereicherte Psychostudie einer aber mal so richtig kaputten Society-Ehefrau, die nach dem jahrelangen Luxusleben plötzlich vor dem NIchts (aka ihrer eher proletarischen Adoptivschwester) steht, nachdem ihr Mann verhaftet - entwertet - verurteilt wurde und sich das Leben nahm.
Wer Cate Blanchett mal so richtig durchgeknallt, Pillen werfend und Wodka in Massen schluckend durch ihr Schicksal waten sehen will - hier wirds nur mit jeder Minute nur noch böser und finsterer, je länger die Rückblenden anhalten.

Sicher nicht der originellste Kommentar zur Finanzkrise, aber brilliant gespielt, wenn auch etwas zu sehr in die Breite geschrieben, wobei einem die Hauptfigur schon nach fünf Minuten so sehr an die Substanz geht, daß ihre nicht minder nervige Schwester (Sally Hawkins) plötzlich wie eine fröhliche Erleichterung wirkt (und die hat offenbar hier auch nur einen 80er-IQ).
Allen wie immer stilsicher und lohnenswert, aber anstrengend und bitterböse. So um die 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 November 2013, 14:24:47
Nachdem meine Zweijaehrige fast mein Laptop schrottete und zu allem Ueberfluss mein oertlicher Blockbuster zumachte komme ich zu kaum noch was.  :anime:
Aber naja, so zwischendurch hab ich dann ja doch noch Zeit fuer nen Film.  ;)

Hidden Assassin aka The Shooter (1995)
Gewohnt routinierter B-Actioner mit Dolph Lundgren der mit ziemlich anstaendigen Actionszenen im Ostblock aufwarten kann.
Nix Besonderes, leicht ueberm Durchschnitt.
6/10 Punkten

The Eliminator (2004)
Michael Rooker und Bas Rutten (yep, DER Bas Rutten) in einem der schrottigsten "Actioner" den ich je sah.
Was fuer ein Murks, was Michael Rooker da geritten hat weiss der Geier, so gross kann seine Gage dafuer nicht gewesen sein.  :icon_mrgreen:
2/10 Punkten, unbedingt ignorieren, sogar als Trash-Fan war ich staendig der Versuchung ausgesetzt den Film abzuschalten.

Almighty Thor (2011)
SyFy  Channel strikes again.
Ach du meine Fresse was fuer ein Dummfug.
Kevin Nash und Richard Grieco in einem der groessten Entgleisungen die ich je sah. Die 1.9 auf der IMDB spricht Baende und ist hier sogar noch wohlwollend.
Wer sich richtigen Scheiss antun will, der liegt hier genau richtig.
1/10 Punkten


Phantom Of The Opera (1974)
Hervorragende Parodie des klassischen Stoffes als Brian de Palma-Fruehwerk.
Bis auf Sisters kenne ich keinen seiner Filme die er zuvor drehte, war das hier einer der ersten wo er sich mit Kamera und Schnitt so richtig austobte?
Manche Szenen sind ja schon fast schwindelerregend (im positiven Sinne).
Unbedingte Empfehlung, 8/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Klugscheisser am 15 November 2013, 22:49:24
Unter Feinden (http://www.ofdb.de/film/253759,Unter-Feinden)

Lars Becker macht einfach geile Krimis.  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 16 November 2013, 13:25:43
Salo - Abartig...faszinierend?... abstßend?... und auch gut? Schwer zu sagen, ohne weiteren Kommentar: 7 / 10 Kackwürsten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 16 November 2013, 21:29:14
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 16 November 2013, 13:25:43
Salo - Abartig...faszinierend?... abstßend?... und auch gut? Schwer zu sagen, ohne weiteren Kommentar: 7 / 10 Kackwürsten

Gut inszeniert kann man schon sagen. (Auch ohne Nachspeise) ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 20 November 2013, 22:03:27
The Petrified Forest (1936) (http://www.ofdb.de/film/19376,Der-Versteinerte-Wald)

In die letzte Kaschemme vor der Wüste treibt es den Poeten Alan Squier. Doch nicht nur ein Sandsturm naht, auch der berüchtigte Gangster Duke Mantee hat sich nach dem Massaker in Oklahoma gen Süden aufgemacht und scheint in der Gegend zu sein...

Gelesen hatte ich schon ein, zwei Sachen über den Film. Vor allem, dass er Bogarts "breakout performance" wäre. Ohne seine vorherigen Werke großartig zu kennen, scheint mir das dennoch gut zu passen. Mit seinen schwarzen Haaren, dem Stoppelbart und einem unglaublichen Blick ist er als Gangster Mantee der zunächst scheinbar komplette Gegenentwurf zum blonden und schmalen Feingeist Squier (Leslie Howard). Hieruas bezieht der Film dann auch seine stärksten Momente, wenn diese beiden Männer sich letztlich immer ähnlich scheinen und auch ihr Schicksal sich kaum unterscheidet. Gelungen auch die Einführung Bogarts, der erst nach mehr als einer halben Stunde das erste Mal zu sehen ist. Zuvor nur über Radio angekündigt, wird er in den ersten Szenen eher von seinen Handlangern "angepriesen", als selbst etwas zu sagen. Und wenn er sich im Diner/Tankstelle setzt, fängt ihn die Kamera genau so ein, dass er höher sitzt als der Rest und er noch dazu direkt vor zwei Hörnern sitzt, die ihn wie den Teufel aussehen lassen. Das in Kürze, muss den noch etwas sacken lassen. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 21 November 2013, 01:28:38
Zitat von: MMeXX am 20 November 2013, 22:03:27
The Petrified Forest (1936) (http://www.ofdb.de/film/19376,Der-Versteinerte-Wald)


Wegen dem hab ich mir schließlich die Warner Gangsterbox gekauft :icon_mrgreen: Allerdings hat mir besonders gut gefallen, daß das Theaterhafte immer noch gut spürbar ist (und damit meine ich nicht die offensichtlichen Matte Paintings...)

- apropos Theater:


Die Unsichtbare (http://www.ofdb.de/film/211975,Die-Unsichtbare)

Der ist dicke unter den besten drei deutschen Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe (ist ja nicht mehr ganz neu). Von der Story eine klassische éducation sentimentale (deutsch: coming of age :icon_mrgreen:) im Schauspiel-Studentenmilieu, ohne allzu unerwartete Wendungen, aber getragen von einem handverlesenen Darstellerensemble und intensivstem Spiel - man kann den Schweiß quasi riechen (und sehen sowieso), der hier verströmt wird. Wer also Filme über Schauspieler mag wie Die Spielwütigen, Unten Mitte Kinn oder auch die Backstage-Drama-Aspekte in Black Swan, der sollte unbedingt reinschauen. Sonst erfährt man übrigens auch nie, wie cool Deutsch mit dänischem Akzent klingt  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 25 November 2013, 00:50:31
(mit kleineren Spoilern, da alter Kram)


Star Crash
Roger Cormans in Italien gedrehtes "Star Wars"-Rip-off von Lewis Kotzi mit einem sehr jungen David Hasselhoff in seinem zweiten Spielfilm und ersten größeren Rolle, der luftig bekleideten Caroline Munro, Christopher Plummer und Joe Spinell ("Maniac") als böser Sternenlord.

Das letzte Mal vor gut zwanzig Jahren im Fernsehen gesichtet, ohne eine bestimmte Szene wiedererkannt zu haben. Weit auf der nach oben offenen Trash-Skala angesiedelt und leider nur mäßig unterhaltsam/kurzweilig. Dreist die aus "Krieg der Sterne" 1zu1 geklauten Laserschwert-Duelle. Ganz nett fand ich die Versuche, durch Rückprojektionen und Reinkopieren mit Größenverhältnissen zu spielen wie bei dieser riesigen Ray Harryhausen-mäßigen Roboterfrau am Strand oder dem großen Raumschiff auf dem Eisplaneten, vor dem Munro und ihre Roboter-Blechdose stehen. Der Score ist vom fünfmaligen Oscar-Preisträger und stellenweise ziemlich gelungen.

Für den Trash-Hunger zwischendurch. 3,5 / 10



Jill Rips
Mit dem Film schließe ich als Dolph Lundgren-Komplettist meine letzte "cineastische" Bildungslücke. Erstaunlich, dass Lundgren seine Karriere mit solchen Filmen auf kleiner Sparflamme über Jahre und Jahrzehnte am Leben halten konnte.

Es handelt sich um einen Sex & Crime-Krimi, der dermaßen lächerlich überzeichnet ist, was die Darstellung der Fetische und Praktiken angeht, dass das eigentlich unmöglich ernstgemeint sein kann. Die Story ist käsig und Lundgren wirkt müde und blass. Kurioserweise ist er, neben einer fetten schwarzen Domina im Krankenschwesterkostüm, der einzige der Besetzung, der in Erinnerung bleibt. Selten eine so nichtssagende, gesichtslose Besetzung gesehen.

Wirklich schade um den von mir recht geschätzten Regisseur Anthony Hickox ("Waxwork", "Full Eclipse", "Sundown", "Hellraiser III"), der vergeblich versucht, eine düster-schmutzige Atmosphäre aufzubauen. Ein paar matischige Leichen machen den Kohl auch nicht fett.

Grottiger Versuch, auf der Sex & Crime-Welle der 90er Jahre mitzuschwimmen. Bestenfalls 2,5 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 26 November 2013, 00:03:54
Zitat von: Moonshade am 13 November 2013, 12:12:30
Gestern Woody Allens Blue Jasmine getestet und ordentlich durchgewalkt aus dem Kino gekommen.

Mit schwarzem Humor und bitterer Ironie angereicherte Psychostudie einer aber mal so richtig kaputten Society-Ehefrau, die nach dem jahrelangen Luxusleben plötzlich vor dem NIchts (aka ihrer eher proletarischen Adoptivschwester) steht, nachdem ihr Mann verhaftet - entwertet - verurteilt wurde und sich das Leben nahm.
Wer Cate Blanchett mal so richtig durchgeknallt, Pillen werfend und Wodka in Massen schluckend durch ihr Schicksal waten sehen will - hier wirds nur mit jeder Minute nur noch böser und finsterer, je länger die Rückblenden anhalten.

Sicher nicht der originellste Kommentar zur Finanzkrise, aber brilliant gespielt, wenn auch etwas zu sehr in die Breite geschrieben, wobei einem die Hauptfigur schon nach fünf Minuten so sehr an die Substanz geht, daß ihre nicht minder nervige Schwester (Sally Hawkins) plötzlich wie eine fröhliche Erleichterung wirkt (und die hat offenbar hier auch nur einen 80er-IQ).
Allen wie immer stilsicher und lohnenswert, aber anstrengend und bitterböse. So um die 8/10.

Gerade gesehen und für äußerst gelungen befunden.

Und wenn Blanchett hierfür keinen Oscar gewinnt, dann weiß ich auch nicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Und wurden die deutschen Versionen nicht von Kalkofe synchronisiert?
7/10 Punkten

Cloak And Dagger (1984)
Antiquierter Atari-Werbefilm der mir wirklich Spass  machte.
Ist schon immer wieder erstaunlich was im Jahre 1984 als PG durchging mit Flucherei und auch bedrohliche Situationen fuer den Protagonisten, er wird staendig gejagt, auf ihn geschossen und bedroht das man ihn umbringt.
Sein imaginaerer Freund ist der uebercoole Armee-Badass der ihn mehr als einmal aus der Gefahr rettet mit Einfaellen, ich fand ihn wirklich gelungen.
Da ich nie nen Atari hatte und auch viel zu jung war damals als der Film rauskam (drei Lenze) musste ich mich schlau lesen uber die Hintergruende.  ;)
Ganz nett fuer zwischendurch, 6/10 Punkten

Crimezone (1989)
Lois Llosa als Regisseur? David Carradine spielt auch mit? Nur eine niederlaendische DVD verfuegbar?
Hab ich da etwa ein Schmankerl gefunden auf meinem Lieblings-Kanal, Epix Drive-In?
Leider nein, weit gefehlt, absoluter Komplettabsturz eines SF-Actioners.
Carradine ist nur wenige Minuten zu sehen, koennte auch ein absolut beliebiger Unbekannter seine Rolle spielen, absolut vergessenswuerdig.
Kaum Action, billige Sets, schlechte Effekte, da war wirklich garnix Sehenswertes.
2/10 Punkten

The Terror Within (1989)
Ueberraschend gelungener B-SF-Horror der mir mehr Spass machte als ich eigentlich zugeben moechte.
Die Macher waren sich voellig im Klaren das sie kein riessiges Budget hatten und machten das Beste draus.
Da wird volle Kanne auf das Monster draufgehalten, es in seiner vollen "Pracht" praesentiert.
Sogar ordentliche Action und Kloppereien mit dem Vieh gibt es zu sehen.
Ach ja, George Kennedy (brauchte wohl das Geld  ;)) spielt auch noch mit.
Wirklich nen Blick wert, 6.5/10 Punkten

Jack's Back (1988)
James Spader in einer Abwandlung des Jack The Ripper-Themas.
Hm, bin mir nicht ganz sicher wie es zu dieser hohen IMDB-Wertung kam, aber ich fand den Film stinklangweilig, wenn auch handwerklich solide gemacht.
Fuer zwischendurch mal okay, aber nicht wirklich sonderlich aufregend oder erinnernswert.
Schade, fing naemlich wirklich gut an, sackt dann aber gewaltig ab in Langweile.
4/10 Punkten

Amityville 3-D (1983)
Bin etwas unentschlossen bei diesem Teil.
Zwischen gaehnender Langeweile und extrem gelungenen, ziemlich creepigen Szenen und dem von guten Effekten fast schon ueberladenen Finale gibt es eine sehr unausgegorene Mixtur.
Reicht niemals an die sehr gelungenen Erstlinge heran, wusste jedoch dank ein paar wirklich einfallsreichen Szenen und dem Finale sich ueber den Durchschnitt zu heben.
6/10 Punkten
Ach ja, ich sah nur ne 2D-Version, hat schon jemand die englische 3D-DVD angetestet?

Fatso (1980)
Dom DeLuise in einer zum Schreien komischen Komoedie die wieder einmal aufzeigt, was in den 80ern unter PG alles moeglich war.  ;)
Hier jagt wirklich eine gelungene Szene die naechste, kaum zu glauben das ich den nie sah.
Dom DeLuise als charmantes Dickerchen welches sich verliebt ist einfach nur koestlich.
7/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 28 November 2013, 21:08:56
Jack rechnet ab (Get Carter Original)
Für heutige Verhältnisse etwas angestaubt, dafür aber mit einer unglaublich coolen und eiskalten Hauptfigur. Ohne mit der Wimper zu zucken werden hier Leute über den Jordan geschickt und alles gevögelt was Brüste hat. Auch Kameraführung und Schnitt sind sehr gelungen.
7/10

Get Carter Remake
Kindergartenversion des Originals, da kann auch ein Auftritt von Michael Caine nichts mehr retten.
3/10

Firewall
High-Tech-Bankräuber-Thriller, welcher erst in Fahrt kommt, als Ford seine Familie retten will und da ist über die Hälfte des Films schon vorbei. Völlig unspannend, mir einem uncharismatischen Bösewicht und verschenkten Nebendarstellern.
4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 November 2013, 22:24:01
Zitat von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Mein Fall ist MST3K ja nicht so wirklich, zumindest nach Ansicht der paar Folgen, die ich gesehen habe, aber "'Manos' - The Hands of Fate" gilt als einer der Favoriten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 29 November 2013, 10:57:38
Zitat von: Stefan M am 28 November 2013, 22:24:01
Zitat von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Mein Fall ist MST3K ja nicht so wirklich, zumindest nach Ansicht der paar Folgen, die ich gesehen habe, aber "'Manos' - The Hands of Fate" gilt als einer der Favoriten.

Ich überspiel die Zwischensequenzen auch immer gerne, aber die reinen Filme mit den Kommentaren sind es meistens echt wert. Da ist youtube ja echt dein Freund.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 29 November 2013, 13:27:40
In den letzten Tagen ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Filme gehabt  :D, aber der Reihe nach:

Das Comeback (2005)
Sport-Film/Drama über einen Boxer (Russel Crowe), der zu Zeiten der großen Depression immer  mehr auf die Verliererstraße gerät und dadurch Probleme bekommt seine Familie durchzubringen, bis.. naja der deutsche Titel verrät es ja.
Toller Boxfilm, der vom Grundton sehr an Rocky I erinnert und für mich auch zusammen mit diesem und "Wie ein wilder Stier" zum Besten gehört, was dieses Thema zu bieten hat.
Pluspunkte gibt es für einen gut aufgelegten Crowe, die Nebendarsteller (vor allem Giamatti, McGill) wissen ebenfalls zu überzeugen und die Atmosphäre am Ring (die Ringglocke übertönt die restlichen Geräusche so deutlich, als säße man in der ersten Reihe, Kameraperspektive des angenockten Boxers etc)
Kleinen Abzug für den "Endgegner", der war mir etwas zu klischeehaft. (8/10)

Strange Days (1995)
Guter SiFi-Thriller, der zum einen mit einer netten Grundidee (den Clips) aufwartet, zum anderen im Verlauf auch einige Überraschungen parat hat.
Bei den Darstellern teilt es sich dann aber schon in Plus- und Minuspunkte. So konnten mich die Leistungen von Fiennes oder Basset überzeugen, andere liefern dagegen nur Durchschnitt (Sizemore) bis Overacting (Lewis). Des Weiteren hält sich der Film anfangs zu stark mit dem möglichen Milenium-Knall auf und wirkt dadurch am Ende etwas zu lang. (7/10)

The wild bunch (1969)
Klasse Western, der - so mein Eindruck- nicht nur zeitlich einen Abgesang auf den Wilden Westen darstellen sollte (1914), sondern auch auf seine filmische Darstellung (gerade die US-Variante). Dazu eine atemberaubende Technik bei der Darstellung der Shotouts (Wechsel zwischen schnellen Schnitten und Zeitlupe) und viel Symbolik (Skorpione vs Ameisen etc). Leichte Abzüge für den letzten Schusswechsel, welcher mir dann doch etwas zu unrealistisch war und die etwas schwache Charakterzeichnung trotz der Länge des Films. (8/10).



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 29 November 2013, 14:59:22
Zitat von: Mr Orange am 29 November 2013, 13:27:40
The wild bunch (1969)
Leichte Abzüge für den letzten Schusswechsel, welcher mir dann doch etwas zu unrealistisch war und die etwas schwache Charakterzeichnung trotz der Länge des Films. (8/10).

Dem würde ich, auch wenn ich ihn ansonsten sehr schätze, noch Abzüge für den Humor geben. Diese die-Flasche-geht-rum-Szene...  :viney:  :icon_lol:

Ansonsten auch Glück gehabt: Wer ist Hanna? ist wirklich so gut, wie mir immer erzählt wurde, und Synecdoche, New York hat seine Zweitsichtung mehr als prächtig überstanden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 30 November 2013, 15:35:22
Zitat von: Moonshade am 29 November 2013, 10:57:38
Zitat von: Stefan M am 28 November 2013, 22:24:01
Zitat von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Mein Fall ist MST3K ja nicht so wirklich, zumindest nach Ansicht der paar Folgen, die ich gesehen habe, aber "'Manos' - The Hands of Fate" gilt als einer der Favoriten.

Ich überspiel die Zwischensequenzen auch immer gerne, aber die reinen Filme mit den Kommentaren sind es meistens echt wert. Da ist youtube ja echt dein Freund.
Damit meine ich auch hauptsächlich die Zwischensequenzen. Mit denen kann ich gar nichts anfangen. Die Sprüche sind teilweise natürlich Gold wert, aber ich glaube, mir fehlt es doch am Verständnis für die vielen Wortspiele. Da komme ich nicht mit. Insofern bin ich wahrscheinlich selbst schuld.

An sich würde ich so ein 1:1-Konzept eben auch im deutschen Fernsehen begrüßen, wie es ja auch Kalkofe und Rütten in den vergangenen Wochen praktiziert haben, nur eben synchron und nicht lediglich in den Werbepausen bereits Gesehenes noch einmal zu rekapitulieren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 Dezember 2013, 17:37:28
Zitat von: Discostu am 24 August 2013, 00:54:34
Der schwarze Falke
[...]
Eigentlich hatte ich vor, im Bereich der klassischen Western mal meine Wissenslücken zu schließen, aber irgendwie ist meine Motivation, mir weitere Ford/Wayne-Filme reinzuziehen, jetzt erst einmal nicht mehr so groß.
Zitat von: Discostu am 24 August 2013, 12:27:34
@PerreLeFou: Auch dir danke für die Tipps. Bin mal gespannt, was ich in dem Genre noch so für Perlen entdecke und wie viele heilige Kühe noch geschlachtet werden müssen  :icon_confused:
Ich greife dieses Western-"Wissenslücken"-Thema mal wieder auf, weil ich gerade Raoul Walshs "The Big Trail" (mit John Wayne) gesehen habe. In meinen Augen definitiv einer der besten frühen US-Tonfilme und einer der besten klassischen US-Western...
Im (2,00:1-)Breitbildformat ist der Film prall gefüllt mit wundervollen (staubigen, gefluteten, verschneiten) Landschaftsaufnahmen, durch welche sich der (wirklich große) Treck langsam hindurchschiebt. Wenn dann mit Seilen Planwagen und Tiere in einen Canyon herabgelassen werden, sind die Schauwerte überwältigend und erinnern eher an die Monumentalfilme der 50er/60er Jahre. Und fernab solch eher naiver Schauwerte gibt es dann auch noch etwas wirklich erstaunliches: ein Filmen in die Tiefe des Raumes hinein, in dem teilweise bis in den fernsten Hintergrund stimmige Details untergebracht werden (wenn sich darunter auch nichts handlungsrelevantes befindet)... vielleicht hat man damals schon ahnen können, wohin der Film (nämlich über Wyler und Welles) noch gebracht werden konnte.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind vielleicht die durchschaubaren Tricks (z.B. der Zeitraffer bei den Actionszenen) und der für die Zeit typische Humoranteil, der sich in einigen Running Gags durch den Film zieht... und natürlich kann einem auch der patriotische Tonfall und der obligatorische (allerdings perfekt inszenierte) Überfall durch die Indianer aufstoßen; aber immerhin hat es "The Big Trail" vor dieser Szene geschafft, die Möglichkeit einer freundschaftlichen Verständigung zu präsentieren... insofern gibt es hier keinesfalls ausgeprägte Feindbilder, sondern eine ambivalente Schilderung beider Seiten, wenngleich der Überfall dann doch ziemlich parteiisch geschildert wird. (Auch wenn sich "The Big Trail" dann als naiver Abenteuerfilm outen wird, bietet er einem zuvor noch eine Szene an, die sich moralisch deutlich vom Rest abhebt: die weibliche Hauptrolle, eingerahmt von zwei Indianern, während im Off eine Männerrunde darüber scherzt, Frauen als Squaws käuflich erwerben zu können...)

Das lange Warten auf die toll ausgestattete "Masterpieces of Cinema"-DVD/BR hat sich gelohnt. Die dt. Version "Die große Fahrt" ist auch enthalten... ich hab jetzt nur mal reingeschaut - ich fürchte ich werde den nicht ohne Lachanfälle anschauen können... :LOL:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 Dezember 2013, 18:26:28
,,Chris Ryan's Strike Back" ist eine drei Doppelfolgenden umfassende britische Mini-Serie aus dem Jahre 2010, die auf unterhaltsame Weise Elemente aus den Genres Action und Polit-Thriller miteinander vermengt und sich dabei irgendwo zwischen TV´s ,,24" und den ,,Jack Ryan"-Werken Tom Clancys verorten lässt. Richard Armitage (,,the Hobbit") verkörpert den toughen Antihelden John Porter nahezu perfekt, während Andrew Lincoln (TV´s ,,the Walking Dead") in der Rolle seines Vorgesetzten ebenfalls recht gut agiert und es zwischen den beiden Hauptfiguren sowohl diverse berufliche als auch persönliche Spannungen und Konflikte zu verzeichnen gibt. Des Weiteren war es für mich erfreulich, Jodhi May nach ,,Last of the Mohicans" (1992) erneut mal wieder zu Gesicht zu bekommen – worüber hinaus auch einzelne Gastauftritte (etwa von Toby Stephens und Ewen Bremner) zu überzeugen wissen. Obgleich nicht übermäßig spannend, originell oder spektakulär, wurde die Reihe nichtsdestotrotz rundum solide (u.a. in Südafrika) in Szene gesetzt und bietet dem geneigten Betrachter durchaus kurzweilige Kost für Zwischendurch. Das Finale wartet zu guter Letzt übrigens mit einem gelungenen Cliffhanger auf, der ,,im Folgenden" allerdings nirgends mehr aufgegriffen wurde – stattdessen beschritten die Verantwortlichen in Gestalt des 2011er britisch-amerikanischen ,,Reboots" der Serie bekanntermaßen ja einen (inhaltlich wie stilistisch) ,,markant veränderten Pfad"...   knappe 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: harrycanyon am 18 Dezember 2013, 18:37:23
Zitat von: Mr Orange am 29 November 2013, 13:27:40
The wild bunch (1969)
Leichte Abzüge für den letzten Schusswechsel, welcher mir dann doch etwas zu unrealistisch war
War für mich immer das Highlight des Films.

Intruder (F/I 1976)
Ein grandioser Film! :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 26 Dezember 2013, 18:49:19
Bei ,,Freelancers" (2012) handelt es sich um einen relativ öden Crime-Thriller, dessen sich in erster Linie um korrupte Cops rankende Story (ergänzt um eine Reihe ,,halbherziger" Subplots) prall gefüllt mit abgegriffenen Klischees daherkommt sowie auf so ziemlich jeder Ebene unvorteilhaft enttäuscht – von den Charakterzeichnungen bis hin zu den Motiven hinter den einzelnen Verhaltensweisen und Taten, zu denen u.a. Rache, Sucht, Geldgier und Rassismus zählen. Produziert von Curtis ,,50 Cent" Jackson, der ebenfalls die Hauptrolle bekleidet, sowie von Jessy Terrero in Szene gesetzt – wer ihre 2010er Kollaboration ,,Gun" kennt, dürfte wissen, dass das schonmal keine allzu Erfolg-versprechende Kombination ist – entfaltet sich die ganze Angelegenheit überaus schleppend und unaufregend. Das einzig Erwähnenswerte an dem Film ist seine Besetzung: In Nebenrollen geben sich nämlich gestandene Mimen á la Robert DeNiro, Forest Whitaker und Dana Delany die Ehre – das allerdings frei ersichtlicher Anstrengungen, weshalb man in ihren Fällen ohne weiteres von einigen ,,leicht verdienten Dollars" sprechen kann. Zudem ist auch noch Vinnie Jones mit von der Partie – ein zuletzt (bekanntermaßen) ja nie sonderlich gutes Zeichen. Kurzum: Lieber meiden, diese belanglose ,,DtV"-Veröffentlichung. Mit Wohlwollen gerade noch knappe 3/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Januar 2014, 21:34:32
Wenn man an Christian Slater und Elvis denkt, kommt einem natürlich sofort ,,True Romance" (1993) in den Sinn – dicht gefolgt von ,,3000 Miles to Graceland" (2001). Die Krimi-Komödie ,,Guns, Girls and Gambling" (2011) von Regisseur und Drehbuchautor Michael Winnick, innerhalb derer Mr. Slater u.a. bei einem Elvis-Imitatoren-Wettbewerb im Hause eines Indianer-Casinos auftritt, gehört nun ebenfalls mit in diese Aufzählung. Auf den ,,Spuren" von Tarantino und Robert Rodriguez wandelnd, gibt sich dieses B-Movie möglichst hip und cool – lässiges Voiceover, schräge Charaktere sowie eine ,,verzwickt-skurrile" Story mit diversen Gags, lockeren Sprüchen und punktuellen Zeitsprüngen inklusive – mutet dabei aber leider nicht sonderlich originell und einfallsreich an. Amüsant ist der Streifen dennoch – was vor allem an verschiedenen kuriosen Situationen und vergnüglichen Dialogen liegt, in deren Rahmen jeweils eine Menge mit Klischees und Stereotypen ,,gespielt" wird. Clever ist nicht sonderlich viel davon, manches allerdings durchaus unterhaltsam – wie etwa dass eine blonde Killerin (very sexy: Helena Matson) ein charakteristisches Faible für Edgar Allen Poe Zitate hegt. Christian macht seine Sache anständig, verleiht seiner Figur das notwenige Maß an Sympathie. In weiteren Rollen sind diverse bekannte Gesichter aus der ,,zweiten Branchen-Reihe" zu entdecken – wie z.B. Jeff Fahey, Powers Boothe, Dane Cook, Sam Trammell, Matthew Willig, Chris Kattan, Tony Cox sowie die super-putzig-süße Megan Park. Ach ja, darüber hinaus tritt tatsächlich ,,kein geringerer" als Gary Oldman in Erscheinung – warum genau, das will sich mir (beim besten Willen) aber einfach nicht erschließen. Egal. Während ein guter Film zwar definitiv anders ausschaut – dazu ist dieser hier schlichtweg zu uninspiriert und ,,möchtegern" geraten – habe ich mich im Zuge des Sichtens dennoch relativ solide unterhalten gefühlt. Sprich: Als kurzweilige Kost zum einmaligen Ansehen ist ,,Guns and Girls" (so übrigens die neuere Titel-Variante) durchaus zu gebrauchen...  5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 2 Januar 2014, 22:58:55
Zitat von: StS am  2 Januar 2014, 21:34:32
Wenn man an Christian Slater und Elvis denkt, kommt einem natürlich sofort ,,True Romance" (1993) in den Sinn – dicht gefolgt von ,,3000 Miles to Graceland" (2001). Die Krimi-Komödie ,,Guns, Girls and Gambling" (2011) von Regisseur und Drehbuchautor Michael Winnick, innerhalb derer Mr. Slater u.a. bei einem Elvis-Imitatoren-Wettbewerb im Hause eines Indianer-Casinos auftritt, gehört nun ebenfalls mit in diese Aufzählung. Auf den ,,Spuren" von Tarantino und Robert Rodriguez wandelnd, gibt sich dieses B-Movie möglichst hip und cool – lässiges Voiceover, schräge Charaktere sowie eine ,,verzwickt-skurrile" Story mit diversen Gags, lockeren Sprüchen und punktuellen Zeitsprüngen inklusive – mutet dabei aber leider nicht sonderlich originell und einfallsreich an. Amüsant ist der Streifen dennoch – was vor allem an verschiedenen kuriosen Situationen und vergnüglichen Dialogen liegt, in deren Rahmen jeweils eine Menge mit Klischees und Stereotypen ,,gespielt" wird. Clever ist nicht sonderlich viel davon, manches allerdings durchaus unterhaltsam – wie etwa dass eine blonde Killerin (very sexy: Helena Matson) ein charakteristisches Faible für Edgar Allen Poe Zitate hegt. Christian macht seine Sache anständig, verleiht seiner Figur das notwenige Maß an Sympathie. In weiteren Rollen sind diverse bekannte Gesichter aus der ,,zweiten Branchen-Reihe" zu entdecken – wie z.B. Jeff Fahey, Powers Boothe, Dane Cook, Sam Trammell, Matthew Willig, Chris Kattan, Tony Cox sowie die super-putzig-süße Megan Park. Ach ja, darüber hinaus tritt tatsächlich ,,kein geringerer" als Gary Oldman in Erscheinung – warum genau, das will sich mir (beim besten Willen) aber einfach nicht erschließen. Egal. Während ein guter Film zwar definitiv anders ausschaut – dazu ist dieser hier schlichtweg zu uninspiriert und ,,möchtegern" geraten – habe ich mich im Zuge des Sichtens dennoch relativ solide unterhalten gefühlt. Sprich: Als kurzweilige Kost zum einmaligen Ansehen ist ,,Guns and Girls" (so übrigens die neuere Titel-Variante) durchaus zu gebrauchen...  5/10

Letztens auch gesehen und komme zum selben Ergebnis: Nette Unterhaltung für zwischendurch, einmal anschauen reicht aber. Dauergrinser Slater ist doch immer wieder putzig anzusehen, da er, egal ob gut oder böse, immer wieder das gleiche Spiel abzieht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 3 Januar 2014, 10:34:10
Silvesterfilm dieses Jahr war "Drachenzähmen leicht gemacht" - hauptsächlich wegen des schönen Trailers zum kommenden 2.Teil.

Hab ich wohl irgendwie vorher verpaßt - wunderbarer lustiger Animationsfilm nach bewährten Mustern, aber mit einem tollen Wunschhaustier (in Schwarz!!!!!).
Flott und traditionell! 7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 4 Januar 2014, 01:13:10
Zweitsichtung nach exakt 15,5 Jahren:

John Woo / Dolph Lundgren
Black Jack (1998)

Damals ein großes Event in der Videothek (eine Videopremiere eines John Woo-Films nach seinen Kino-Actionspektakeln "Broken Arrow" und "Face/Off") und ziemlich davon begeistert gewesen (8/10), aber wie so oft werden Filme im Laufe der Jahre selten besser. Vielleicht, weil man älter geworden ist, einfach mehr gesehen und bessere Vergleichsmöglichkeiten hat. Wie auch immer.

Zu den zahlreichen Kritikpunkten:
Die Optik und Ausstattung sieht sehr nach Fernsehfilm aus, und genau das war es auch, wie ich jetzt erfahren habe - der Pilotfilm einer nie realisierten Serie. Die Actionszenen sind zwar okay - gerade im Vergleich mit den nach "Black Jack" folgenden Ostblock-Actionfilmen von Lundgren, van Damme oder Seagal -, aber für John Woo-Verhältnisse trotzdem eher Standardkost. Die Geschichte um den Fotomodel-Killer könnte dämlicher nicht sein und vor allem nicht mehr in die Länge gezogen. Die fast 110 Minuten tun fast körperlich weh. Schon die erste Stunde kam mir wie zweieinhalb vor. Die Besetzung ist insgesamt ziemlich gut (u. a. Fred Williamson und Saul Rubinek, aber auch Lundgrens Schützling, das Model und Lundgrens Ärztin), nur der Killer unter aller Sau charakterisiert und besetzt.

2014 gibt es nicht mehr als 5 / 10 von mir. Ach ja, die Qualität der Splendid-DVD ist grottig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 4 Januar 2014, 11:35:35
Der war damals auch schon kacke.^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 7 Januar 2014, 22:03:30
Bei mir wurden endlich zwei Bildungslücken geschlossen.

Barry Lyndon
Kaum zu glauben, was Kubrick für unerwartet prächtige Bilder erschaffen hat, welche nur durch die (für damalige Verhältnisse) schier unglaubliche Ausstattung übertroffen werden. Kostüme, Drehorte (sogar das Neue Palais in Potsdam!) und Settdesign sind jedenfalls auch Heute noch wunderbar anzusehen. Die Atmosphäre ist unheimlich stimmig, was auch an Kubricks technischen Tricksereien (viele Szenen wurden tatsächlich nur bei Kerzenlicht gedreht) liegt.

So opulent das Drumherum ist, so simpel ist doch eigentlich die Geschichte der Hauptfigur, wobei ich mich mehrfach fragte, warum der Film auf drei Stunden eigentlich nie langweilte, obwohl er inhaltlich relativ einfach gestrickt ist. Wirklich böse bin ich Kubrick nicht, da "Barry Lyndon" gerade durch die Laufzeit einen epischen Anstrich bekommt. Es erinnert passenderweise an den Blick auf ein hübsches Gemälde: man verweilt eben doch ganz gerne.

Hauptdarsteller Ryan O'Neal überrascht positiv, da er sowohl den jungen Heißsporn, als auch den verkommenen Edelmann verkörpern kann. Trotzdem müsste man Kubrick grün und blau prügeln, dass er sich auch hier (neben "Clockwork" und "Shining), dazu entschlossen hat, die Titelfigur in der dt. Synchronfassung mit Jörg Pleva zu besetzen. Gerade diese drei Filme erzählen Geschichten welche auf nahezu eine Figur zentriert sind und das diese dann in der Synchronfassung alle den selben Sprecher erhalten haben, ist doch mehr als gewöhnungsbedürftig.

Technisch absolut interessant und aufwändig produziert, allerdings inhaltlich weniger interessant, als seine anderen Werke.

7,5/10

Wege zum Ruhm hatte ich wenige Tage zuvor gesehen und der bewies erneut, das Kubrick nicht nur filmtechnisch einiges "drauf hatte", sondern er es wie kein zweiter verstand, den Wahnsinn und die Sinnlosigkeit des Krieges darzustellen. Die Inhaltsangabe las sich ja schon spannend und hatte nicht zu viel versprochen.

Bis in die Nebenrollen bestens besetzt, war es gerade die letzte halbe Stunde, die mich als Zuschauer fast genau so "wahnsinnig" gemacht hat, wie die armen Seelen, die zum Tode verurteilt waren. Das war richtig starker Tobak und stimmte mich extrem nachdenklich.

Interessant finde ich hier auch den massiven Protest der französischen Regierung, der ja damals bis nach Berlin durchsickerte. Da muss man zweifellos gleich an "The Deer Hunter" denken, wo es bei der Berlinale 1979 einen Aufschrei gab. Beweist ein Mal mehr: es sind oft auch die Filme, die wehtun und den Stolz von manchen beleidigen, die wirklich beeindrucken.

8,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 8 Januar 2014, 00:23:50
Barry Lyndon ist bei mir so was von 10/10 ... einfach würde ich den jetzt nicht nennen, wenn man bedenkt, wie die Titelfigur zwar nicht verurteilt wird, aber der Sympathie des Betrachters doch entzogen bleibt. In keiner Situation riskiert der Film, eine klischeehafte Abenteuergeschichte zu präsentieren. Vielmehr umgibt Barry in all seinen Erfolgen stets die Melancholie, die ihm sein Scheitern bei der Cousine eingetragen hat. Ist es eigentlich gängig, dass Regisseure ausländischer Filme Einfluss auf die deutsche Synchro-Besetzung nehmen? Ich habe, glaube ich, noch nie davon gehört.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 8 Januar 2014, 02:01:04
Kubrick ist einer der wenigen Fälle, von denen ich weiß, dass er Synchronsprecher selbst ausgesucht hat. Sein Perfektionismus eben alles unter zu Kontrolle haben. Wie bei Shining mit den Schreibmaschinenseiten in verschiedensten Sprachen geschrieben. Spielberg hat ähnliches bei Monica Bielenstein (E.T. - Dee Wallace-Stone) gemacht. Hier  (http://215072.homepagemodules.de/t518772f11776730-Von-Hollywood-festgelegte-Stimmen.html)gibt es noch mehr solcher Fälle. Sehr interessante Sachen dabei.

2001, Clockwork und FMJ sind für mich einfach die stärkeren Filme, daher die recht "niedrige" Bewertung. Das war nicht die gleiche Intensität und ich war einfach nicht "rundum" beindruckt. Dazu kommt noch, dass ich mich gerade für solche "Kostümfilme" wenig begeistern kann.

Am Anfang habe ich für Barry durchaus Sympathien gehegt, weil er ein freches und gleichzeitig sensibles Ding war. Zum Ende ist es dann halt nach heutigen Maßstäben doch die übliche Geschichte vom Aufstieg und Fall. Wirklich besonders vielschichtig fand ich das jetzt nicht. Allerdings kann es sein, dass mir auch einfach eine Dimension entgangen ist. Den schaue ich dieses Jahr sicherlich nochmal mit ein Bisschen mehr Hintergrundwissen. Seine restlichen Filme habe ich beim ersten Mal auch nicht komplett erfasst.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 8 Januar 2014, 12:17:09

Wer den Charakter von Barry Lyndon mag, hat sie doch nicht alle  :icon_mrgreen: Das ist ein dummer, eingebildeter, opportunistischer Kotzbrocken, daran läßt Kubrick keine Sekunde lang Zweifel aufkommen. Und genau das ist ja das Besondere am Film und auch an der öfter anzutreffenden Haltung Kubricks zum Hauptcharakter: Daß es immer eine kühle Distanz, den sezierenden Blick gibt, kein einschleimendes Emo-Gedöns oder Seelendurchleuchtung.
Derart unsympathische oder wenigstens ambivalente Hauptfiguren trauen sich seit Kubrick maximal noch die Coens zu. Gefällt mir!  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: zombie-flesheater am 10 Januar 2014, 00:29:13
Zitat von: ratz am  8 Januar 2014, 12:17:09

Wer den Charakter von Barry Lyndon mag, hat sie doch nicht alle  :icon_mrgreen: Das ist ein dummer, eingebildeter, opportunistischer Kotzbrocken, daran läßt Kubrick keine Sekunde lang Zweifel aufkommen. Und genau das ist ja das Besondere am Film und auch an der öfter anzutreffenden Haltung Kubricks zum Hauptcharakter: Daß es immer eine kühle Distanz, den sezierenden Blick gibt, kein einschleimendes Emo-Gedöns oder Seelendurchleuchtung.
Derart unsympathische oder wenigstens ambivalente Hauptfiguren trauen sich seit Kubrick maximal noch die Coens zu. Gefällt mir!  :respekt:

Ich war jedenfalls mehr auf seiner Seite, als auf der
Spoiler: zeige
seines Sohnes
  :respekt:
Der Streifen war trotz der Laufzeit und rueckwirkend gefuehlten "Ereignislosigkeit" (storymaessig haette man das alles locker in 90-120 Minuten unterbringen koennen) jedenfalls nie langweilig und optisch sowie akustisch ein Meisterwerk.
2001 hat mir dagegen trotz mehreren Anlaeufen nie so richtig gefallen - gerade das letzte Drittel kann man IMHO auch genau so gut im Schnelldurchlauf gucken. Ja sicher, kuenstlerischer Aspekt und so... Trotzdem muss ich bei der Schlusspassage immer wieder alle paar Minuten auf die Uhr gucken. :scar:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 10 Januar 2014, 10:31:34
Zitat von: zombie-flesheater am 10 Januar 2014, 00:29:13
Ich war jedenfalls mehr auf seiner Seite, als auf der
Spoiler: zeige
seines Sohnes
  :respekt:

Was kein Zufall ist, bekommt doch Barry in dieser Szene als einziger der beiden Kontrahenten Nahaufnahmen spendiert. Das ist das spannende bei Kubrick, dass er nur scheinbar aus einer neutralen Perspektive erzählt, jedoch subtil mit filmischen Mitteln durchaus Einfluss darauf nimmt, wie man als Zuschauer die Geschichte wahrnimmt (sehr stark auch in Clockwork Orange der Fall).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 10 Januar 2014, 11:36:56
Zitat von: zombie-flesheater am 10 Januar 2014, 00:29:13

Ich war jedenfalls mehr auf seiner Seite, als auf der
Spoiler: zeige
seines Sohnes
  :respekt:


Trotzdem muss ich bei der Schlusspassage immer wieder alle paar Minuten auf die Uhr gucken. :scar:

(http://i2.listal.com/image/5200077/600full-barry-lyndon-screenshot.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Frankenstein am 11 Januar 2014, 17:53:41
After Earth
Im Grunde ist der ganze Film ein einziger, cineastischer Facepalm. Dass Will Smith seinen untalentierten Sohn mindestens in jedem zweiten Film mit dabei haben muss, damit hab ich mich inzwischen abgefunden. Nun propagiert er aber auch noch Scientology-Lehren - getarnt in einem SciFi-Machwerk. Will agiert als eine Mischung aus Drill-Instructor und Scientology-Guru, der die Lehren um Angst und Entscheidungen mit dem Holzhammer predigt, ehe er in ein Delirium verfällt; während Jaden mit einem dauer gelähmten Gesichtsausdruck (und das nicht nur in der Gift-Szene) durch futuristisches Geäst stolpert, allerlei Wildvieh begegnet und sich final einer intergalaktischen Kakerlake stellen muss, was alles ziemlich vorausschaubar ausfällt. Zum Schluss treffe ich daher folgende Entscheidung:
2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Snake_Plissken am 12 Januar 2014, 14:44:56
Buckaroo Banzai

Gestern aus unbestimmten Grund die Blu Ray mitgenommen und abends direkt goutiert. Wenn ich den Film früher mal gesehen habe, dann habe ich es vergessen. Ich dachte immer ich kenn den, aber ich glaub ich habe ihn immer mit einem anderen Film verwechselt. Zum Film an sich: ich haben selten einen Mainstream-Film gesehen, der "so weit draußen" ist. Kaum einem Genre zuzuordnen, eher unlogisch, manchmal echt merkwürdig und mit enormen Eiern ausgestattet (die Fortsetzung wird direkt im Abspann angekündigt). Und ich muß sagen: ich bin ziemlich fasziniert und habe den Drang, ihn mir heute direkt wieder anzuschauen. Ziemlich herrlicher Schmonz, aber wem sage ich das? Die meisten hier haben ihn bestimmt selbst gesehen.

Um meinen Wissendurst zu stillen habe ich mir im Anschluß das hier angeschaut:
NYFF: Buckaroo Banzai Intro + Q&A (http://www.youtube.com/watch?v=qi_ixer1-5M#ws)

Sehr interessante Podiumsdiskussion mit Peter Weller, John Lithgow und Kevin Smith.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 13 Januar 2014, 16:17:39
The Wire (2003)
Eine - bis jetzt,bin gerade bei der 3. Staffel - wirklich gelungene "Polizei-Serie", die an mir auf Grund der Sopranos, wie anscheinend an so vielen, völlig vorbeigegangen war. Die Anführungszeichen, da zum einen auch die Gegenseite ausführlich betrachtet wird, wie auch die bürokratischen Spielchen innerhalb der Politik.
Nach einer etwas schwächeren Staffel 2 am Hafen, spielt sich das Geschehen jetzt zum Glück wieder hauptsächlich in der East- und Westside von Baltimore ab.
Einzige negative Aspekte mE bisher sind die seit der zweiten Staffel abnehmende Objektivität, so dass sich immer mehr das typische Gut-Böse-Schema abzeichnet, sowie McNullty's "Krieg ich was ich will ist er ein super Freund, verweigert er mir einmal was ist er ein Stück Sch***"-Attitüde, die einem langsam auf die Nerven geht.

Noch zu erwähnen: Obwohl bereits in der ersten Staffel das 9/11-Ereignis genannt wird, habe ich das Gefühl, die Serie war eigentlich auf Mitte der 90er konzipiert. Nicht nur die Klamotten, sondern auch die Technik (Walkman, VHS, "für eine Digitalkamera brauchst du keinen Film" etc) passen imO nicht in 2003/04.
9/10

Rashomon
Bei Arte mal diesen Meilenstein nachgeholt und insgesamt durchaus zufrieden. Der Aufbau, das behandelte Thema "eigenes Wahrheitsempfinden", Darsteller etc wirklich gut. Was mich aber gestört hat, war das in Reviews als "nahe am Overacting agierende" Verhalten des Verbrechers (wohl die Untertreibung des Jahres). Dieses dauernde Lachen sollte vielleicht Wahnsinn darstellen, evtl. auch Arroganz/Überlegenheit, ich fand es einfach nur dämlich.
7-8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 14 Januar 2014, 18:09:24
Zitat von: ratz am  8 Januar 2014, 12:17:09

Wer den Charakter von Barry Lyndon mag, hat sie doch nicht alle  :icon_mrgreen: Das ist ein dummer, eingebildeter, opportunistischer Kotzbrocken, daran läßt Kubrick keine Sekunde lang Zweifel aufkommen. Und genau das ist ja das Besondere am Film und auch an der öfter anzutreffenden Haltung Kubricks zum Hauptcharakter: Daß es immer eine kühle Distanz, den sezierenden Blick gibt, kein einschleimendes Emo-Gedöns oder Seelendurchleuchtung.
Derart unsympathische oder wenigstens ambivalente Hauptfiguren trauen sich seit Kubrick maximal noch die Coens zu. Gefällt mir!  :respekt:

So was gibt es schon hin und wieder mal, z. B. ist es mir öfters in neueren italienischen Filmen untergekommen (teilweise auf historischen Persönlichkeiten basierend):
http://www.ofdb.de/film/101332,Eiskalt---Arrivederci-amore-ciao (http://www.ofdb.de/film/101332,Eiskalt---Arrivederci-amore-ciao)
http://www.ofdb.de/film/197764,Engel-des-B%C3%B6sen---Die-Geschichte-eines-Staatsfeindes (http://www.ofdb.de/film/197764,Engel-des-B%C3%B6sen---Die-Geschichte-eines-Staatsfeindes)
http://www.ofdb.de/film/168414,Divo---Der-G%C3%B6ttliche-Il (http://www.ofdb.de/film/168414,Divo---Der-G%C3%B6ttliche-Il)

Oder nehmen wir "All Good Things" ... ich glaube, da gibt es doch so einiges.

Barry wird aber auch nicht als 100% verabscheuungswürdig dargestellt. Z. B.
Spoiler: zeige
verzichtet er ja im Duell nach dem versehentlichen Schuss von Lord Bullingdon auf die Gelegenheit, diesen zu töten.
Ich weiß nicht, wie groß der Anteil Kubricks an der Charakterzeichnung ist, die ja in der Literaturvorlage begründet ist, aber sie gehört für mich zum Überzeugendsten, was ich in dieser Disziplin aus dem filmischen Bereich kenne.

Tolle GIF übrigens da oben :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 15 Januar 2014, 17:21:16
Zitat von: Hedning am 14 Januar 2014, 18:09:24

Tolle GIF übrigens da oben :respekt:

Ja, ihm zuzusehen wird nie langweilig :icon_mrgreen:

Klar wird sich im europäischen Kino mehr getraut, aber solche Großproduktionen mit ziemlich unheldenhaften Zentralfiguren sind schon eine Kubrick-Spezialität. Nach Paths of Glory und Spartacus nur noch zweifelhaftes Personal am Start.


To Kill A Mockingbird (http://www.ofdb.de/film/8071,Wer-die-Nachtigall-st%C3%B6rt)

Tja, an solchen Klassikern gibt es meist nicht viel herumzumäkeln. Keiner seiner künstlerischen Fertigungsaspekte sticht wirklich als genial heraus, es sei denn man definiert gerade das Unspektakuläre, Gelassene als hervorstechendes Merkmal (vermutlich sollte der pädagogische Ansatz nicht durch fancy shit verdeckt werden). Ganz sicher verdankt der Film einen Großteil seines Ruhms der Tatsache, daß er zur richtigen Zeit am richtigen Ort gemacht und rezipiert wurde. Erwartungsgemäß fielen viele coloriterzeugende Subplots und Personen aus der Erzählung weg, trotzdem ist das Einfangen der Zeit und der Atmosphäre gut gelungen. Ein runder, schöner, wichtiger Film. Abgehakt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 15 Januar 2014, 18:20:05
Zitat von: ratz am 15 Januar 2014, 17:21:16
Nach Paths of Glory und Spartacus nur noch zweifelhaftes Personal am Start.

Und was es noch besser macht: Kubrick fällt nicht über seine Figuren her und stellt sie bloß oder macht sie lächerlich oder ergötzt sich an einer Art Mitleid mit ihnen. Mindestens schwingt immer eine Art Sympathie auch für diese Formen des Menschseins mit, manchmal auch mehr als nur Mitschwingen. Das macht mir die Betrachtung seiner Figuren noch wertvoller.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 15 Januar 2014, 22:42:25
Zitat von: pm.diebelshausen am 15 Januar 2014, 18:20:05
Zitat von: ratz am 15 Januar 2014, 17:21:16
Nach Paths of Glory und Spartacus nur noch zweifelhaftes Personal am Start.

Und was es noch besser macht: Kubrick fällt nicht über seine Figuren her und stellt sie bloß oder macht sie lächerlich oder ergötzt sich an einer Art Mitleid mit ihnen. Mindestens schwingt immer eine Art Sympathie auch für diese Formen des Menschseins mit, manchmal auch mehr als nur Mitschwingen. Das macht mir die Betrachtung seiner Figuren noch wertvoller.

Was sollen wir nur mit Danny machen? Die bange Frage. Hey, immerhin macht sich der Papi da noch Gedanken um seinen Spross! :D

Alex war ja, dank der Vorlage, irgendwann auch das Opfer, das einem auch Leid tun konnte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 20 Januar 2014, 08:26:33
Force Of Execution (2013)
Nachdem er in Maximum Conviction ordentlich auf die Kacke haute und ich mich schon auf ein Comeback freute.
Naja, mit dem hier ging es wieder nen gewaltigen Schritt zurueck ins alte Muster.  :icon_rolleyes:
In den meisten Szenen wurde wohl ein Double eingesetzt.
Dafuer langt Bren Foster ordentlich zu, hat ziemlich was drauf der Mann.
Langt aber trotzdem nur fuer ganz knappe 5/10 Punkte.
Ach ja, Ving Rhames und Danny Trejo sind auch dabei.  ;)

Deranged (2012)
Spanischer (?) englischsprachiger Moechtegern-Horrorfilm der in der darstellerischen und auch inszenatorischen Ebene eher auf Sparflamme koechelt.
Kann man sich wirklich schenken, nimmt zwar am Ende etwas an Fahrt auf, was aber dann auch nix rettet.
Bisschen gekuenstelte, schon ewig oft dagewesene Twists einbauen, schon ist fertig der Schmarrn.
3/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 20 Januar 2014, 19:08:36
1492: Conquest of Paradise (http://www.ofdb.de/film/1138,1492---Die-Eroberung-des-Paradieses) (1992)

Dass Ridley Scotts Filme mit dem Drehbuch stehen oder fallen zeigt sich auch hier wieder. Scotts Weltenentdeckermärchen punktet immer dann, wenn Scott den Zuschauer mit der Macht der Bilder berauscht. Und wenn die Darsteller die Fresse halten und man so vor dem pseudophilosophischen Geschwätz verschont wird. Und vor Depardieus gruseliger Vergewaltigung der englischen Sprache. Die zweieinhalb Stunden ziehen sich wie Kaugummi, besonders ab der Ankunft in der neuen Welt. Langsames Erzähltempo ist ja ok, langatmiges dagegen nicht. Selbst die Kampf- und Metzelszenen wirken seltsam uninspiriert, so dass auch das "dumm, aber blutig"-Gütesiegel verwehrt werden muss.

Darstellerisch ist soweit alles in Ordnung, ich hätte gerne mehr von Sigourney Weaver gesehen. Depardieu macht seine Sache auch gut, sieht man mal von seinem Englisch ab.

Was sich mir allerdings nicht erschlossen hat, ist, was an dem viel gerühmten Vangelis-Soundtrack so genial sein soll.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 20 Januar 2014, 19:11:51

Na, Henry Maske natürlich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 20 Januar 2014, 19:15:58
Zitat von: Chili Palmer am 20 Januar 2014, 19:11:51

Na, Henry Maske natürlich.

Ah, jetzt, ja.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: muellke am 21 Januar 2014, 10:55:38
Zitat von: Moonshade am 16 September 2013, 10:50:18
Zitat von: lastboyscout am 15 September 2013, 18:45:31
The Day Of The Locust
Wunderschoener Film mit einigen extrem verstoerenden Elementen, vor allem
Spoiler: zeige
das Ende hat es in sich.

Schon ziemlich starker Tobak, vor allem wenn man das Erscheinungsjahr des Films sieht.  :icon_eek:
Weiterer (nicht ganz ernstgemeinter) Pluspunkt des Films: Donald Sutherland's Rollenname.  :icon_mrgreen:
8/10 Punkten


Den hab ich als Kind gesehen und fand ihn wegen des Hollywoodportraits ganz interessant, aber dann hat mir das Ende,
Spoiler: zeige
wenn Sutherland in Agonie dieses Kind (übrigens ein echtes Arschlochkind) endlos zertrampelt)
so einen reingewürgt, das war dermaßen schockierend und dann ins Surreale abgleitend, daß ich das tagelang nicht vergessen konnte.
Muß ich mir mal holen.

Den hab ich jetzt am Sonntag auch mal nachgeholt.
Konnte zwar nicht wirklich viel damit anfangen,da er Stellenweise schon etwas strange ist,aber die letzten 10 Minuten haben es aber wirklich in sich. :icon_eek:

Und noch was zu dem Arschlochkind:

Das ist ja tatsächlich Rorschach/Freddy Krüger Jackie Earle Haley! :eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 24 Januar 2014, 01:55:16
Zweitsichtung nach 18 Jahren:

Digital Man (USA 1994)

Ich sichte gerade einige SF- und Action-Filme, die das Label Voulez Vous / Intergroove in Deutschland auf den Markt gebracht hat (http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=3363&vid=319545), darunter u. a. "Tough and Deadly", "RobotJox 1 & 2", "Gesucht: Tot oder lebendig" mit Rutger Hauer sowie den nächsten Titel.

Es handelt sich um eine Art B-Nachzügler von Emmerichs "Universal Soldier", der wiederum ein wenig von "RoboCop" und "Terminator" inspiriert wurde. Andere B-Verwurstungen in diese Richtung sind zum Beispiel "American Cyborg", die "Cyborg Cop"-Reihe, die "Shadowchaser"-Reihe, die "Nemesis"-Reihe oder die "Cyber Tracker"-Reihe. Und natürlich der durchaus gelungene "Digital Man"-Vorläufer von Regisseur Phillip Roth selbst - "APEX".

Wie auch immer, mein Eindruck hat sich in den beiden letzten Jahrzehnten kaum geändert: ein recht kruder SF-Actionfilm über Kampfandroiden, der aber bald in Western-Gefilde abdriftet und sich ohne große Nebenplots auf das Duell zwischen einigen Soldaten und einem manipulierten Supercyborg in einer fast verlassenen Westernstadt fokussiert. Insgesamt recht kurzweilig und die Explosionen und Schießereien alter Schule können überzeugen.

Schauspielerisch teils solide, teils hart an der Grenze. Wirklich schade, dass der deutsche Export Matthias Hues nie eine große bzw. dauerhafte Karriere im (B-)Actionfilm gemacht hat. Seine physische Präsenz in den späten 80ern und 90ern war durchaus respektabel und mit Wiedererkennungswert. Unvergessen seine Rolle als außerirdischer Bad-ass in "Dark Angel", wo er gegen Dolph Lundgren antrat. 5 / 10




Erstsichtung:

Jungleground (CAN 1995)

Obwohl ich in den 90ern quasi in der Videothek übernachtet und vor allem alle SF- und Actionfilme abgegrast habe, ist mir dieser Film irgendwie durch die Lappen gegangen. Ebenfalls beim Label Voulez Vous / Intergroove erschienen (http://www.ofdb.de/film/607,Jungleground).

Hierbei handelt es sich um einen Actionfilm des seltenen Ghetto-Survival-Subgenres. Der Klassiker schlechthin dürfte Walter Hills "Die Warriors" sein, der anspruchsvollste Vertreter der ebenfalls äußerst sehenswerte "The Bronx" (http://www.ofdb.de/film/4874,The-Bronx) und mein Favorit "Judgment Night" (http://www.ofdb.de/film/2432,Judgment-Night---Zum-T%C3%B6ten-verurteilt). Aber auch "Jungleground" kann sich sehen lassen. Nebenbei: Wem noch weitere Titel einfallen, nur raus damit.

Es geht fast sofort zur Sache, das Tempo ist ordentlich, die Atmosphäre gelungen und das Drehbuch für B-Movie-Verhältnisse ohne große Schnitzer. Erfreulich auch, dass man Roddy Piper im Großen und Ganzen keinen Sidekick zur Seite gestellt hat. Er zieht seine Flucht durch ähnlich wie einst Kurt Russell in "Escape from New York". Übrigens habe ich Piper früher immer wegen seines hölzernen Schauspiels aufs Korn genommen, aber das relativiert sich nach nunmehr über zehn Jahren Ostblock-Actionfilmen mit Seagal und Lundgren deutlich. Piper schlägt sich durchaus passabel, ich sehe ihn eigentlich ziemlich gerne.

In weiteren Rollen habe ich aus heutiger Sicht einige bekannte Gesichter entdeckt wie Torri Higginson, fünf Jahre lang Chefin des genialen "Stargate: Atlantis"-Teams, und Peter Williams, elf Jahre (!) lang 'Apophis' in "Stargate: SG-1".

Die Action und speziell die Explosionen sind super. Unglaublich, dass Regisseur Don Allan bis heute ein fast unbeschriebenes Blatt ist. "Jungleground" ist sein einziger Spielfilm. Ein richtiger guter B-Actionfilm. 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 24 Januar 2014, 03:00:58

"All is lost" und "Walter Mitty". Redford hatte tatsächlich Knorr-Fertigsuppe an Bord, bei Stiller hängt in Grönland ein Erdinger-Schild.
You can't stop german Genussmittelindustrie!

Der eine Film, bei dem ein Mann im Angesicht der Natur zu sich findet, hat mir übrigens etwas besser gefallen als der andere.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 25 Januar 2014, 11:16:24
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 24 Januar 2014, 18:45:30
Lookout - Solider (recht harmloser) Franzosenthriller, offenbar vom ZDF bezuschusst, der zwar optisch angenehm (wenn auch sehr unterkühlt) daherkommt und gute Darsteller aufweist, jedoch auf seiner geringen Laufzeit von unter 90 Minuten schlicht zu viel zu viel will. Scharfschützenfilm, Bankräuber- /kriegstraumatadrama, Serienkillerfilm mit Frontiers-Note, Knastausbruchsfilm... hallo!? Der der Drehbuchautor war wohl entweder schlicht übereifrig oder auf Ritalin. Am besten mal irgendwann im ZDF Montagskino gucken! Tut nicht weh, ist aber schnell vergessen
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 12 Februar 2014, 19:14:32
A Voodoo Posession (2014)
Was fuer ein Schrott, selbst die paar Minuten mit Danny Trejo sind fuern Arsch in diesem absolut belanglosen, stinklangweiligen und niemals interessantem Horrorfilm.
Kanns kaum glauben da meine Zeit verschwendet zu haben.
2/10 Punkten

Punch Ladyl (2007)
Nie von gehoert, mal schnell auf Amazon Instant Video mitgenommen.
Typisch koreanische Mischung aus verschiedensten Genres, von Familiendrama ueber Boxen bis hin zu Slapstick-Einlagen.
Kann man aber als gelungenen Mix bezeichnen mit nem netten ueberzeugenden Ende, wenn auch vorhersehbar.
Macht nix, definitiv empfehlenswert.
7/10 Punkten

Mischief Night (2013)
Ueberraschend gelungener und gewalttaetiger Home Invasion-Film von dem ich vorher nie gehoert habe.
Dank Redbox noch schnell mitgenommen, auch wenn das Cover mich fast schon abschreckte.
Fuer Thrillerfans definitiv nen Blick wert, alleine das Finale ist es wert.
7/10 Punkten, die niedrige IMDB-Wertung ueberraschte mich etwas.

Fast den hier vergessen:

Cottage Country (2013)
Wirklich gelungene Horrorkomoedie mit niemals nervigen, stattdessen ueberzeugenden Schauspielern.
Vor allem Tyler Labine, der mir namentlich nur von Tucker & Dale Vs. Evil (den ich noch immer nicht sah!!!!) bekannt, machte nen wirklich super Job.
Den Film fand ich wirklich urkomisch und ehrlich gesagt ziemlich originell stellenweise.
Horrorfans sollten den definitiv mal antesten.
Knappe 7.5/10 Punkten mit nem leichten Hang zur 8.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Klaus Jr. am 13 Februar 2014, 18:04:11
The Great Gatsby (2013) - 5/10

Luhrmann erschlägt mal wieder mit Pomp und Technik. Ein Fest für die Augen und ein "gäääähn" für den Rest. Ich bin sage und schreibe, 3(!) mal während des Filmes eingeschlafen. Wie gesagt, sind die Schauwerte hoch, der Musikeinsatz interessant, aber sobald die Schauspieler den Mund aufmachen wird es schwierig. Die Dialoge sind ja sehr literarisch (weiß nicht ob die 1:1 aus der Vorlage sind) und es wirkt manchmal als würde ein Theaterstück rezitiert (dt. Synchro). Die Identifikation mit den Figuren fällt sehr schwer und auch wenn DiCaprio ziemlich rockt, ist er ja nicht der Protagonist. So zieht dieses optische Monstrum mit den ganzen Massenszenen und optischen Spielereien an einem vorrüber ohner wirklich zu berühren - und ist dann auch ziemlich schnell vergessen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 14 Februar 2014, 23:06:34
Zitat von: lastboyscout am 12 Februar 2014, 19:14:32
Cottage Country (2013)
Wirklich gelungene Horrorkomoedie mit niemals nervigen, stattdessen ueberzeugenden Schauspielern.
Vor allem Tyler Labine, der mir namentlich nur von Tucker & Dale Vs. Evil (den ich noch immer nicht sah!!!!) bekannt, machte nen wirklich super Job.
Den Film fand ich wirklich urkomisch und ehrlich gesagt ziemlich originell stellenweise.
Horrorfans sollten den definitiv mal antesten.
Knappe 7.5/10 Punkten mit nem leichten Hang zur 8.

Dem kann ich mich nur anschliessen obwohl ich sogar locker ne 8/10 zücken würde.
Was für eine köstlich rabenschwarze Komödie!
Ich hätte fast schon eher erwartet, so etwas aus England zu sehen, die ja für ihren tiefschwarzen Humor bekannt sind.
Darsteller top, Humor top, Feeling top.
COTTAGE COUNTRY ist auf jeden Fall eine Sichtung wert!  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 16 Februar 2014, 22:48:28
We Need to Talk About Kevin

Das war's. Ich mach morgen ein Termin für eine Vasektomi.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 16 Februar 2014, 23:00:16
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 16 Februar 2014, 22:48:28
We Need to Talk About Kevin

Das war's. Ich mach morgen ein Termin für eine Vasektomi.

Lobotomie mein Lieber, bei dir heisst das Lobotomie.
:laugh:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 17 Februar 2014, 09:27:17
Zitat von: Eric am 16 Februar 2014, 23:00:16
Lobotomie mein Lieber, bei dir heisst das Lobotomie.
:laugh:

Ach, du alte Ulknudel. Immer für einen heftigen Schmunzler gut :)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 17 Februar 2014, 11:23:07
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 17 Februar 2014, 09:27:17
Zitat von: Eric am 16 Februar 2014, 23:00:16
Lobotomie mein Lieber, bei dir heisst das Lobotomie.
:laugh:

Ach, du alte Ulknudel. Immer für einen heftigen Schmunzler gut :)

Hehehe.  ;)

Aber den von dir angesprochenen Film habe ich auch schon eeeeeeewig auf meiner Wunschliste. Muss den jetzt endlich mal anschauen!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 18 Februar 2014, 02:44:44
DIE KÖNIGE DER NUTZHOLZGEWINNUNG
Eine deutsche Komödie. Unter anderem mit Bjarne Mädel
http://www.amazon.de/Die-K (http://www.amazon.de/Die-K)önige-Nutzholzgewinnung-Bjarne-Mädel/dp/B000M4R5W0/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1392684078&sr=8-1&keywords=könige+der+nutzholzgewinnung

WAHNSINN. Warum kommt so ein toller Film immer erst gegen 00:10 Uhr auf den öffentlich rechtlichen??

Ein richtig toller und vor allem ehrlicher Film, der absolut sehenswert ist.
9/10!!!  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 18 Februar 2014, 04:39:59
Disappearances (2006)
Wirklich intensives Westerndrama mit einem hervorragenden Kris Kristofferson.
Auch die Nebendarsteller sind meiner Meinung nach vorzueglich gewaehlt.
Trotz der knappen zwei Stunden Laufzeit und der manchmal schon gemaechlichen Inszenierung, so weis er doch sehr gut zu unterhalten ohne wirklichen Leerlauf.
Mal abseits des ueblichen Westernpfades sollte man hier wirklich nen Blick riskieren.
7/10 Punkten


Freezer (2014)
Dylan McDermott in einem ungewohnt spannenden Katz-und-Maus-Spiel welches sich hauptsaechlich in einem gigantischen Gefrierschrank abspielt.
Auch wenn es da so ein paar Szenen gibt die dem geuebten Thriller-Seher dann doch etwas aufs Ende hindeuten, so war er wirklich spannend inszniert.
Schauspielerisch gibt es garnix zu Meckern, ist aber auch nicht so schwer, gibt ja nur ne handvoll Leute zu sehen.  ;)
Fuer ne Billigproduktion definitiv gelungen, sollte man sich definitiv mal antun.
6.5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 22 Februar 2014, 13:22:28
Shiver (2012)
Wieder mal ein Thriller/Horrorfilm mit Danielle Harris, aber was fuer ein lahmer Heuler.
Mein Grundschullehrer Herr Haeusler ist furchteinfloessender als der Killer hier, was fuer eine Fehlbesetzung.
Dazu noch die hohlen und laecherlichen Sprueche die er vom Stapel laesst, und schon ist der Moechtegern-Killer fertig der einem niemals auch nur annaehernd Angst einjagt.
Abschalten wurde da ne immer groessere Versuchung.
Wirklich nicht die Sichtung wert, mal so 2/10 Punkten

Hell Baby (2013)
Horrorfilm-Parodie von den Reno 911-Machern.
Strunzdumme, auf Scary Movie-Ebene angesiedelte Horror-Parodie, bei der ich mich trotz der Vorhersehbarkeit des Ganzen ziemlich gut amuesiert habe.
Und zwischen all den dummen Kalauern waren auch ein paar halbwegs gelungene Parodien enthalten, hielt mich ausreichend bei der Stange.
5.5/10 Punkten

A Guide To Recognizing Your Saints (2006)
Extrem starkes Drama das zwischen den 80ern und heute hin und her wechselt und dabei von gelungenen Inszenierung sowie dem famosen Cast, zum Beispiel Robert Downey Jr., Shia LaBeouf, Channing Tatum, Eric Roberts, Rosario Dawson (beide nur kurz) und nem famosen Chazz Palminteri, lebt.
Sollte man sich unbedingt ansehen, 8/10 Punkten

Black Plague aka Anazapta (2002)
Wieso dieser schon ueber zehn Jahre alte Film hier urploetzlich in Redbox auftaucht ist mir ein Raetsel.  :00000109:
Laut amazon.com schaffte es der Film bisher nicht auf DVD vielleicht (zumindest in den Staaten).
Mal schnell mitgenommen und halbwegs ordentlich unterhalten worden.
Drama das in England waehrend der namengebenden Pest-Epidemie spielt und nen netten Spin an der alten Geschichte mit einbaut.
Wirklich ganz nett geworden, wird vor allem durch viele sehr bekannte Nebendarsteller aufgewertet.
Kann man sich durchaus mal antun.
6/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 22 Februar 2014, 20:18:33
Shadow Dancer
Ich mag ja Clive Owen-Filme, aber der hier ist echt schnarchig. Nichts gegen eine ruhige Erzählweise aber hier passiert nichts spannendes. Und wirklich interessant sind die Figuren auch nicht.
3/10

Die Logan Verschwörung
Spannender Thriller mit einigen Wendungen und kompromisslosen Actionszenen, wobei es hätte ein paar mehr geben können. Seitens der Darsteller gibts nichts zu bemängeln, nur Olga Kurylenko agiert etwas zu roboterhaft. Ansonsten klare Empfehlung.
7/10

The Assassin Next Door
Zufällig noch ein Film mit der Kurylenko. Klang nach Rachefilm, ist aber eher ein Drama. Wobei auch hier Olga etwas verkrampft wirkt, da hat mir die Nachbarin besser gefallen, über die man auch mehr erfährt. Auch sehr passendes Ende. Vom billigen Look sollte man sich allerdings nicht abschrecken lassen.
6/10

Bad Teacher
Diaz als coole Arschloch-Lehrerin in einer Komödie, die zum Glück ohne Pipi-Kacka-Humor auskommt, aber leider zu brav geraten ist. Etwas böser und ohne Happy-End hätte mir besser gefallen. Trotzdem paar gute Szenen drin.
6/10

21 Gramm
Wusste absolut nicht, was mich bei dem Film erwartet und wurde positiv überrascht. Tolle schauspielerische Leistung, spannende Story, nachvollziehbare Charakterentwicklung und gelungene zeitliche Sprünge, die einen nie die Übersicht verlieren lassen. So langsam werde ich zum Drama-Fan.
8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 22 Februar 2014, 21:00:33
Zitat von: cyborg_2029 am 22 Februar 2014, 20:18:33
21 Gramm
Wusste absolut nicht, was mich bei dem Film erwartet und wurde positiv überrascht. Tolle schauspielerische Leistung, spannende Story, nachvollziehbare Charakterentwicklung und gelungene zeitliche Sprünge, die einen nie die Übersicht verlieren lassen. So langsam werde ich zum Drama-Fan.
8/10

Falls du sie noch nicht kennst, kann ich dir auch Amores Perros und Babel vom selben Regie/Drehbuch-Gespann sehr empfehlen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 22 Februar 2014, 21:12:10
Zitat von: Discostu am 22 Februar 2014, 21:00:33
Falls du sie noch nicht kennst, kann ich dir auch Amores Perros und Babel vom selben Regie/Drehbuch-Gespann sehr empfehlen.

Danke, die werde ich mir mal auf meine Liste setzen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: soisdas am 22 Februar 2014, 21:36:02
Zitat von: Eric am 18 Februar 2014, 02:44:44
DIE KÖNIGE DER NUTZHOLZGEWINNUNG ... WAHNSINN. Warum kommt so ein toller Film immer erst gegen 00:10 Uhr auf den öffentlich rechtlichen??

Ein richtig toller und vor allem ehrlicher Film, der absolut sehenswert ist.
9/10!!!  :respekt:
Den habe ich seinerzeit auch eher zufällig mitgenommen und, so ehrlich muss ich sein, bin eigentlich auch nur wegen Bjarne Mädel dran geblieben. Ein total warmherziger Film, dessen Humor wohldosiert und vor allem bodenständig ist. Zudem wirklich klasse gespielt. Hier hat sich Mädel schon für höhere Aufgaben empfohlen. Bei der Wertung bin ich ohne Wenn und Aber dabei.  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 23 Februar 2014, 04:16:16
Bronson 2009

Ich liebe ihn einfach. Mehr kann ich gar nicht sagen. Ich habe ihn jetzt zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden gesehen und kann nicht abstreiten, dass ich ihn morgen vielleicht nochmal gucke. Darum 10 +X /10
Neben Ghostbusters und ZidZ2 einer meiner all time favorites  :icon_redface:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 23 Februar 2014, 09:29:54
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 Februar 2014, 04:16:16
Bronson 2009

ZidZ2

Stehe gerade auf dem Schlauch, aber welche Filme meinst du genau??
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 23 Februar 2014, 10:29:04
Zitat von: Eric am 23 Februar 2014, 09:29:54
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 Februar 2014, 04:16:16
Bronson 2009

ZidZ2

Stehe gerade auf dem Schlauch, aber welche Filme meinst du genau??

Ich bringe mal Licht ins Dunkel. ;)

http://www.ofdb.de/film/161468,Bronson (http://www.ofdb.de/film/161468,Bronson)

http://www.ofdb.de/film/1952,Zur%C3%BCck-in-die-Zukunft-II (http://www.ofdb.de/film/1952,Zur%C3%BCck-in-die-Zukunft-II)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 23 Februar 2014, 11:17:47
Zitat von: Eric am 23 Februar 2014, 09:29:54
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 Februar 2014, 04:16:16
Bronson 2009

ZidZ2

Stehe gerade auf dem Schlauch, aber welche Filme meinst du genau??

Ups, ja. Es war ein bisschen spät...  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 Februar 2014, 11:55:58
Zitat von: lastboyscout am 22 Februar 2014, 13:22:28
A Guide To Recognizing Your Saints (2006)
Extrem starkes Drama das zwischen den 80ern und heute hin und her wechselt und dabei von gelungenen Inszenierung sowie dem famosen Cast, zum Beispiel Robert Downey Jr., Shia LaBeouf, Channing Tatum, Eric Roberts, Rosario Dawson (beide nur kurz) und nem famosen Chazz Palminteri, lebt.
Sollte man sich unbedingt ansehen, 8/10 Punkten

Danke. Den merk ich mir mal.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 24 Februar 2014, 06:47:07
Zitat von: StS am 23 Februar 2014, 11:55:58
Zitat von: lastboyscout am 22 Februar 2014, 13:22:28
A Guide To Recognizing Your Saints (2006)
Extrem starkes Drama das zwischen den 80ern und heute hin und her wechselt und dabei von gelungenen Inszenierung sowie dem famosen Cast, zum Beispiel Robert Downey Jr., Shia LaBeouf, Channing Tatum, Eric Roberts, Rosario Dawson (beide nur kurz) und nem famosen Chazz Palminteri, lebt.
Sollte man sich unbedingt ansehen, 8/10 Punkten

Danke. Den merk ich mir mal.

Bei mir gabs diesen Film auf der B-Seite der Charlie Countryman-DVD.
Keine Ahnung ob das bei der deutschen Verleih-DVD auch der Fall ist, wohl aber eher nicht.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 26 Februar 2014, 23:34:31
Mindripper
Hab den vor vielen Monden mal gesehen und für ok befunden. Nach neuster Sichtung muss ich sagen, dass es ne ziemlich langweilige Gurke ist, mit nervigen Figuren und vielen Logiklöchern. Atmosphäre und Spannung kommt auch keine auf.
2/10 für Claire Stansfield unter der Dusche.

7 Sekunden
Snipes B-Movie von 2005, sieht aber aus wie aus den 80ern. Nach einem rasanten Anfang mit Verfolgungsjagd, geschrotteten Autos und ner blutigen Schiesserei, sackt der Film erheblich ab. Weder die Jagd auf Snipes, noch die Ermittlung der Agentin oder der Bösewicht sind besonders spannend. Da freut man sich, dass am Ende der schrottreife Calibra nochmal ordentlich durch die Botanik preschen und Polizeiautos zerstören darf. Nett für zwischendurch.
5/10

Johnny Mnemonic
Mochte den Film damals und heute immer noch. Schön düster und trashig, Lundgren rockt die Bude. Interessant, wieviel sich die Macher von "Elysium" hier abgeschaut haben.
8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Teppi am 27 Februar 2014, 23:05:37
Nach langer Abwesenheit spiele ich auch mal wieder mit:

Transsiberian
Ein solider Thriller, der von seinem tollen Setting profitiert, dieses aber nicht vollends ausnutzt. Die recht lange Einleitung ist unspektakulär, aber stimmig. Im Mittelteil kommt das klaustrophobische Kammerspiel im Zug am besten zum Tragen, hier baut sich starkes Maß an Spannung auf. Im Schlussakt weitet man die Handlungsorte wieder unnötig aus, worunter letztlich die Intensität leidet. Eine noch stärkere Konzentration auf das Setting im Zug und ein paar Minuten weniger hätten wohl für einen wirklich guten Thriller gesorgt, so immerhin noch 6/10.

Splice
Ein starkes Thriller-Drama, welches sich mit dem in meinen Augen hochbrisanten und auch -aktuellen Themen von Genmanipulation, Klonen und den damit verbundenen Moralfragen beschäftigt. Auf ein plumpes, plakatives Urteil wird dankenswerterweise verzichtet, so dass genügend Raum für eigene Gedanken über das erschaffene Wesen bleibt. Als netten Zusatz blitzt hier und da ein guter Schuss nerdiger Humor durch, welcher sich aber harmonisch ins Gesamtbild einordnet. Leider wollte man im Finale dann wohl noch eine falsche Vermarktung als Monster-Horror rechtfertigen, weshalb die Spannungsmache etwas deplatziert wirkt. Davon abgesehen aber ein sehr interessanter Streifen, daher 8/10

Prisoners
Da der Film von allen Seiten hochgelobt wird, möchte ich nicht all die positiven Punkte erneut runterrasseln, sondern eher erklären, warum ich ihn subjektiv lediglich "sehr gut", nicht aber "grandios" fand. Mein Hauptproblem war wohl, dass der Streifen für mich seinen Spannungshöhepunkt schon zur Mitte der Laufzeit erreicht -
Spoiler: zeige
als die zwei Väter mit der Folter des vermeintlichen Täters beginnen, ist der Streifen aufgrund der vielfältigen moralischen Dilemma an der Spitze seiner Intensität angelangt.
Diese Wirkung konnte im weiteren Verlauf nicht mehr gesteigert werden, im Gegenteil - die Auflösung des Falls geschieht eher beliebig und zufällig. Dennoch aufgrund der tristen, trostlosen Atmosphäre sowie der erstklassig geschriebenen und gespielten Charaktere ein wie gesagt sehr guter Film, somit 8/10.

Drecksau
Hier hatte ich meine reinste Freude, wenn auch auf sehr abgründige Weise. Zwischen schwarzer Komödie und Drama pendelnd, wird man auf eine bitterböse Reise in die Welt eines völlig fertigen Cops mitgenommen. Die Inszenierung ist entsprechend überdreht, übertreibt es aber nicht mit der Reizüberflutung. James McAvoy gibt den Polizisten am Abgrund mit vollster Hingabe, die Geschichte bleibt bis zum Schluss sehr interessant und sogar schlüssig. Lachen oder schmerzhaft schlucken? Hier oft beides gleichzeitig, stark! 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: TheEvilAsh am 28 Februar 2014, 12:21:43
300: Rise of an Empire

Überraschend guter Film, der seinem Vorgänger nicht wirklich in etwas nachsteht und etwas saftigere Kampfszenen bietet!
6,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: TheEvilAsh am 28 Februar 2014, 12:26:35
Dallas Buyers Club
Starkes Drama, das ein guter Kontrast zum übermäßig emotionalen Oscar-Bait ist. McConaughey und Leto sind unglaublich und haben Oscars mehr als verdient!
9/10

The Wolf of Wall Street
Spaßiger Film, der trotz seiner epischen Laufzeit stets kurzweilig ist. Allerdings halte ich ihn auch für etwas überschätzt, da er neben der klassischen Rise and Fall-Story kaum etwas Innovatives bietet.
8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 1 März 2014, 16:42:42
,,Dies ist die Geschichte von einem Mann, der aus dem 50. Stock von 'nem Hochhaus fällt. Während er fällt, wiederholt er, um sich zu beruhigen, immer wieder: ,Bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut...'. Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung!"

Hass - La Haine (http://www.ofdb.de/film/1478,Hass)

In sehr kontraststarken s/w Bildern erzählte Jugend- und Gangstergeschichte, angesiedelt in den Pariser Ghettos der 90er. Ähnlich wie Kollege Winding Refn ("Pusher") arbeitet Mathieu Kassovitz dabei mit großem Augenmerk auf Authentizität und einem semidokumentarischen Stil. Wir begleiten drei kriminelle Jugendliche (u. a. überzeugend besetzt mit Vincent Cassel!) auf ihrer Odyssee durch die trostlosen Straßen, aber zeitweise auch durch deren "Seelenslums". Fasziniert von Gewalt und dem ständigen Gefühl, sich beweisen zu müssen, geraten die Figuren von einem Problem zum nächsten. Zwar ist das Aggressionspotential der drei hoch und Sympathie ist eher rar gesät, doch trotzdem schafft es die Geschichte das Interesse aufrecht zu erhalten. Obwohl sich alles innerhalb von 24 Stunden abspielt, wirkt "La Haine" durch die vielen Zeitsprünge teilweise episodenhaft, läuft aber trotzdem auf einen Punkt hinaus. Sehr zufrieden war ich mit der deutschen Vertonung, die in jedem Fall hochprofessionell produziert wurde.

Sehr stark gespieltes, rohes Stück Kino, das irgendwie immer an mir vorbeigegangen ist. Auf jeden Fall empfehlenswert. Die Meisten dürften den eh' schon gesehen haben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 6 März 2014, 08:03:52
Haunter (2013)
Abigail Breslin in einem leicht ueberm Durchschnitt angesiedelten Horrorfilm der anfangs zwar wie der uebliche Durchschnittsmist daherkommt, dann aber doch mit ein paar netten Wendungen aufwarten kann.
Und, Stephen McHattie spielt ne obercoole Sau
Spoiler: zeige
als Fiesling
.
Die Szenen mit ihm sind meiner Meinung nach wirklich was den Film uebern Durchschnitt hebt, bitte mehr davon.
Der ist fuer mich der neue Lance Henriksen, einfach nur cool.
6/10 Punkten

Home Invasion (2012)
Den Trailern auf der DVD zufolge kauft die Firma nur Schrott ein, denn die waren fuerchterlich, so schwante mir dann wirklich Uebles fuer den Hauptfilm.
Wurde dann aber uberraschenderweise ein teilweise ziemlich packendes Thrillerchen das mich mehr als bei der Stange hielt.
Schauspieler sind okay, in manchen Szenen kann man das mangelnde Budget sehen, aber immerhin, fuer nen wahrscheinlich ziemlich guenstig runtergekurbelten ist das schon ordentlich.
Ach ja, ein Wiedersehen mit C. Thomas Howell als Baddie in einer Nebenrolle gibt es auch, hat aber leider viel zu wenig Screentime.
6/10 Punkten

Closed Circuit (2013)
Wow, wirklich gelungener Thriller der ueber die komplette Laufzeit wirklich spannend und abwechslungsreich inszeniert wurde.
Zusammen mit Eric Bana, der immer suessen Julia Stiles sowie Jim Broadbent in einer von ihm genial gespielten Nebenrolle bis zu den ganzen anderen Mitwirkenden, Alles vom Feinsten.
Wirklich gelungen, 8/10 Punkten

All Is Bright (2013)
Paul Giamatti und Paul Rudd in einer ziemlich netten Komoedie die leider nie so richtig in die Puschen kommt.
Giamatti spielt sich mal wieder die Seele aus dem Leib, auch Paul Rudd schlaegt sich ganz wacker, beide koennen diesen Film jedoch nicht uebern Durchschnitt heben.
Fuer zwischendurch ganz okay, Zweitsichtung muss nicht sein, als Giamatti-Fan dann natuerlich doch Pflicht.
6/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 März 2014, 23:38:49
Gestern mal mit der ersten Staffel der "Masters of Horror"-Reihe von 2005 begonnen und nach einem eher mäßigen Einstieg, bisher doch sehr zufrieden gewesen. (Die ersten vier Vertreter habe ich durcheinandergeschaut.)

Fangen wir mal mit Don Coscarellis Beitrag "Incident On and Off a Mountain Road" an:

Für mich ein recht mittelmäßiger Einstieg. Fängt ganz interessant an, erschöpft sich aber alsbald in typischen Horrorfilmklischees, billigstem Effektgewitter (Betonung liegt hier wirklich auf Gewitter. Blitz und Donner aus der Mottenkiste...) und anstatt die Kreatur wenigstens ein paar Minuten im Schatten zu halten, gibt es einfach sofort Krawall und Remmidemmi mit viel Paukenschlag aber fast überhaupt keiner Klasse. Am Ende bleibt zumindest mir der Sinn der zwei Erzählstränge völlig verborgen. In meinen Augen wäre es besser gewesen, sich mehr auf die Geschichte zu konzentrieren, statt lahme Slasherkost zu liefern. Erinnert insgesamt an eine B-Version von "Jeepers Creepers" und bekommt von mir nur 4/10.


Doch welch Glück kam nach der Ernüchterung mal eben Stuart Gordon (Re-Animator) um die Ecke und präsentiert mit "Dreams in the Witch-House" einen wirklich kurzweilligen Horrorspaß. Lovecraft ist ja immer eine Sache: man kann es entweder vergeigen oder zumindest etwas daraus machen, was als Film funktioniert. Gordon hat glücklicherweise genug Erfahrung gesammelt, um daraus etwas goutierbares zu machen. "Dreams" kann sich definitiv zu den besseren Verfilmungen zählen. Interessante Idee, sympathische und skurile Figuren, hier und da schwarzer Humor. Mir gefällts. Dazu die typischen Themen um Liebe, Wissenschaft und Hexerei. Dabei dürfen natürlich ein paar schleimige und harte Effekte nicht fehlen. Ein sehr schöner Beitrag, da zücke ich gerne 7,5/10.

Positiv gestimmt erwartete mich dann Dario Argentos Beitrag "Jenifer". Nachdem was der Mann in den letzten Jahren abgeliefert hatte, war ich doch recht angetan. Recht originelle Grundidee, nettes Makeup und ein Wechselbad aus Erotik und Ekel. Hat man nicht alle Tage. Hat mich stark an einige gute Beiträge aus "Tales from the Crypt" erinnert. Auch hier gibt es nichts zu meckern. 7/10

Erstes, großes Highlight und Ende meines kleinen Marathons war dann schon "Cigarette Burns" von John Carpenter. Die Vorfreude war groß, da ich in den letzten Jahren immer wieder davon gelesen hatte. Mit Norman Reedus und Exzentriker Udo Kier auch noch gut besetzt. Was kann da schon schiefgehen? Eigentlich nicht viel. Das Grundkonzept erinnert stark an einen meiner Carpenter-Favoriten "In the Mouth of Madness". Statt dem Versicherungsagenten, der hier die Horrorikone und dessen neues Buch zurückholen soll, wird hier halt ein Kinoexperte auf die Suche nach einem genauso obskurem, wie tödlichen französischen Horrorfilm geschickt. Dank der vielen Insidergags, den Anspielungen an viele Horrorklassiker und dem hohen Produktionswert war schnell vergessen, dass sich JC hier etwas selbst kopiert hat. Musikalisch versuchte Cody Carpenter, Spross von JC und Adrienne Barbeau, wohl ein Mittelding aus Mike Oldfields "Tubular Bells" (kennen wir sonst als "Exorzist"-Titelthema) und Papas Halloween-Titelmusik zu finden. Heißt: eingängiges und extrem simples Musik-Motiv. Passt und erinnert an alte Carpenter-Zeiten.
Wie üblich stimmt Carpenters Atmosphäre, die ein Mal mehr an die eiskalte Apokalypse erinnert. Härtetechnisch der bisher ruppigste Vertreter und dank Kiers üblich-skuriler Darstellung auch darstellerisch interessant. Verdient in jedem Fall 8/10 und war ein kleiner Schlag in den Magen.

Heute mache ich mit der richtigen Reihenfolge weiter. Ich hoffe ja nicht, dass ich die stärksten Vertreter nun schon gesehen habe. Bisher bin ich sehr angetan. Mit John Landis, Takashi Miike und Tobe Hooper stehen mir auf jeden Fall noch ein paar geliebte Bekannte bevor. Joe Dantes Beitrag hatte ich vor Jahren mal gesehen, der ist mir eher mäßig in Erinnerung.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 11 März 2014, 00:04:14
Ich habe es geliebt, die "Masters of Horror" zu schauen. Schade das es da keinen Nachschub gab.

"Cigarette Burns" und "Jenifer" sind wirklich Highlights, aber da kommen noch mehr.

John Landis "Deer Woman" hat mir auch sehr gut gefallen.


edit:  Apropos Nachschub, es gibt eine spanische Horroranthology Box, die einige gute Beiträge hat, http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=105017&vid=243044 (http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=105017&vid=243044)
und die Nightmares and Dreamscapes (http://www.ofdb.de/film/105181,Nightmares-and-Dreamscapes) wo die erste Folge, mit William Hurt, sowieso schon ein Must See ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 März 2014, 00:48:19
Zitat von: RoboLuster am 11 März 2014, 00:04:14
edit:  Apropos Nachschub, es gibt eine spanische Horroranthology Box, die einige gute Beiträge hat, http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=105017&vid=243044 (http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=105017&vid=243044)
und die Nightmares and Dreamscapes (http://www.ofdb.de/film/105181,Nightmares-and-Dreamscapes) wo die erste Folge, mit William Hurt, sowieso schon ein Must See ist.

Na toll, und wann soll' ich das alles gucken?  :icon_lol: Nightmares and Dreamscapes habe ich mal notiert, zumal da ja auch William H. Macy mitspielt.

Edit:

Gestern dann weitergeschaut.

Hoopers "Dance of the Dead" ist für mich der erste Vertreter, dem ein wenig die Laufzeitgrenze von einer Stunde zu schaffen macht. Die Idee an sich ist abgefahren genug, um zu fesseln, allerdings hatte ich ständig das Gefühl, zu wenig Informationen bekommen zu haben. Die Charaktere sind leider auch sehr lieblos gezeichnet, haben mich nicht wirklich interessiert. Zwischen einer stark an NBK angelehnten Schnitt-Overkill-Inszenierung sorgt dann niemand anderer als Robert Englund für ein breites Grinsen. Sehr coole Performance von ihm und eigentlich der Hauptgrund, warum diese Folge knapp über dem Durschnitt anzusiedeln ist. 6/10 also

Bei "Chocolate" wunderte ich mich auch fast eine Stunde lang, was das eigentlich mit Horror zu tun hat und seit wann ein Mittelklasseregisseur, der in der Vergangenheit nur nette Genrekost geliefert hat, ein Meister seines Fachs ist? Von Horror, Spannung und Thrill habe ich jedenfalls nichts gespürt. Eine Folge, die ein wenig an Sonntag-Abend-Mystery-Programm a la "X-Factor" erinnert, allerdings an eine der schlechteren Episoden. Bisher der größte Patzer und hat in dieser Reihe nichts verloren. 3/10

Durchwachsen, durchwachsen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 12 März 2014, 17:09:11
Zitat von: Mr. Blonde am 11 März 2014, 00:48:19
Bei "Chocolate" wunderte ich mich auch fast eine Stunde lang, was das eigentlich mit Horror zu tun hat und seit wann ein Mittelklasseregisseur, der in der Vergangenheit nur nette Genrekost geliefert hat, ein Meister seines Fachs ist?

Könnte damit zusammenhängen, dass er der Creator der Serie ist  :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 12 März 2014, 18:58:50
Zitat von: McClane am 12 März 2014, 17:09:11
Zitat von: Mr. Blonde am 11 März 2014, 00:48:19
Bei "Chocolate" wunderte ich mich auch fast eine Stunde lang, was das eigentlich mit Horror zu tun hat und seit wann ein Mittelklasseregisseur, der in der Vergangenheit nur nette Genrekost geliefert hat, ein Meister seines Fachs ist?

Könnte damit zusammenhängen, dass er der Creator der Serie ist  :icon_mrgreen:.

Eastwood- A Man's Got to Know his Limitations (http://www.youtube.com/watch?v=_VrFV5r8cs0#ws)

:D

Gestern ging es dann gleich weiter.

Zuerst kam Joe Dantes Zombie-Politik-Satire "Homecoming" dran. Damals wie Heute ist mir das Ganze eine Spur zu überzogen dargestellt. Es ist allerdings sicher auch schwer, sowas vernünftig zu vereinen. Mehr Horror und weniger überspitztes Geplapper hätte hier Wunder gewirkt. Das Bild des wiederauferstehenden Soldaten, der erst dann Erlösung findet, wenn er seinen Wahlzettel in die Urne geworfen hat, hatte aber definitiv etwas. Insgesamt aber nur Mittelmaß. 5/10

"Deer Woman" war dann wiederum sehr viel amüsanter und trotzdem nicht minder trashig. Kurzweillig, wenn auch am Ende nur eine weitere Variation von "Bloody Mary" und "American Werewolf", wobei die Geschehnisse von letzterem sogar eindeutig als "real" dargestellt wurden. Ein breites Grinsen konnte ich mir dann nicht verkneifen, einen derartigen Verweis hatte ich nicht erwartet. Sowieso haben wir wie für John Landis typisch, einige Anspielungen an das klassiche Horrorkino der 40er und 50er. Insgesamt sexy, absurd, witzig und hat meinen Nerv getroffen.. 6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 13 März 2014, 02:18:55
Inside Llewyn Davis (2013)
Hm, ein Coen-Film und kein Thread dazu?  :icon_eek:
Der Film folgt einem ziemlich erfolglosen Folk-Saenger fuer eine Woche, seiner Suche nach Erfolg, oder auch nur nem kleinen Licht am Ende des Tunnels.
Ich hatte von dem Film im Vorfeld GARNIX gehoert, wurde aber nicht enttauescht.
In extrem dunklen und verblichenen Farben wird einem das Ganze praesentiert.
Wenn sie auch nicht an ihre anderen Filme heranreichen, so ist in vielen Szenen (John Goodman  :icon_eek:) dann doch ihre Handschrift eindeutig zu erkennen.
Nettes Filmchen fuer zwischendurch, 7/10 Punkten

Ice Soldiers (2013)
Dominic Purcell und Michael Ironside und Adam Beach in nem netten B-Actioner fuer zwischendurch.
Die Kaelte will nicht so recht ueberzeugend wirken, der Soundtrack ist einfach nur fuerchterlich in manchen Szenen (
Spoiler: zeige
als Adam Beach die Russen in der Huette ueberrascht zum Beispiel
).
Ansonsten ganz brauchbar, schwanke zwischen ner 5 und 6.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 13 März 2014, 11:39:29
Zitat von: lastboyscout am 13 März 2014, 02:18:55
Inside Llewyn Davis (2013)
Hm, ein Coen-Film und kein Thread dazu?  :icon_eek:

http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,171174.msg1036764.html#msg1036764 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,171174.msg1036764.html#msg1036764)

:rotwerd:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 13 März 2014, 15:58:04
Volcano
Typischer 90er Katastrophenfilm, in dem jeder zum Held wird und alle anderen Probleme aus der Welt sind. Dafür kann die Action punkten, von Anfang an kracht und rummst es, was das Zeug hält. Erfreulicherweise auch ohne massiven CGI-Einsatz.
7/10

Poseidon
Noch ein Katastrophenfilm, diesmal mit Wasser statt Feuer. Auch hier gilt: Style over Substance. Über die Figuren erfahrt man so gut wie nichts, aber damit wird sich auch nicht lange aufgehalten. Gewaltige Zerstörungsorgien sind dort die Hauptsache und für einen FSK12-Film gehts auch echt hart zur Sache. Als die Monterwelle das Schiff trifft, bleibt einem glatt die Spucke weg. Gigantisch.
7/10

The Berlin File
Korea-Action in Berlin. Der Anfang ist leider etwas überhastet, man blickt nicht durch wer hier wer ist und was vor hat. Geht aber irgendwann, ist allerdings nicht besonders spannend. Die Action kann sich sehen lassen, von Schiessereien bis zu harten Kämpfen wird alles geboten, leider etwas wenig über die gesamte Laufzeit.
6/10

Der Mann der niemals aufgibt
Hatte auf eine Art "Dirty Harry" gehofft, wurde aber dann enttäuscht. Der Film zieht sich arg und schöpft seine Möglichkeiten nicht voll aus. Auch die Actionszenen sind zu lang und unspektakulär.
4/10

Restrisiko
TV-Produktion über einen Unfall im AKW. Sehr gut wird aufgezeit, welche kleinen Fehler zu einer großen Katastrophe führen und wie versucht wird, alles zu vertuschen. Highlight, dass in einem echten Kraftwerk gedreht worden ist. Das Familiendrama der Figuren ist zwar wieder arg klischeehaft und bremst den Film manchmal aus, nimmt aber nicht so viel Zeit in Anspruch. Regt zum Nachdenken an.
6/10

Fled - Flucht nach Plan
Nettes Action-B-Movie für zwischendurch. Nicht besonders spannend oder gut gespielt, auch die Actionszenen sind nicht besonders spekakulär, trotzdem wird der Film nicht langweilig, da immer was los ist und der lockere Ton einen oft schmunzeln lässt.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 17 März 2014, 21:24:58
Hatte mir mal alle 3 "Outpost"-Teile gegeben.

Outpost
Stimmiges Horrorfilmchen, welches sich trotzdem viel Zeit für die Charaktere lässt. Auch wenn mangels Geld nicht viel zu sehen ist, die Bunkeranlage und die Schattengetalten sorgen für Gänsehautstimmung. Leider ist die Geschichte doch etwas zu abgedreht um ihr logisch folgen zu können, trotzdem eine Sichtung wert.
6/10

Outpost: Black Sun
Setzt am Vorgänger an, geht aber mehr Richtung Ballerfilm. Hier darf man auch mal Gegner sehen und die Ausseinandersetzungen sind doch blutiger geraten. Dafür ist die Geschichte genauso verwirrend und die Figuren ziemlich flach und unsympatisch.
5/10

Outpost - Operation Spetsnaz
Die Vorgeschichte zur "Outpost"-Reihe und für mich der beste Film der drei. Grusel? Nein. Action? Ein bisschen. Das Ganze ist ein reinrassiger Splatterkracher mit leichten Einschüben schwarzen Humors. Zum Glück ist man auch weg von der Fantasystory, hin zu klassischer Mutation. Hätte nur gern etwas mehr "Projekte" der Nazis gesehen.
8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 26 März 2014, 07:35:31
In Fear (2013)
Englischer Thriller der eigentlich fast Alles richtig macht, bis auf ein paar Dummheiten der Protagonisten in manchen Szenen.
Haelt sich aber genuegend in Grenzen, so dass man sich dann aufs Mitfiebern konzentrieren kann.
Und es gibt durchaus einige Wendungen die ich so nicht kommen sah, wusste definitiv zu gefallen.
Stellenweise hat mich das Teil fast schon an den originalen Hitcher erinnert.
6.5/10 Punkten

American Horror House aka Sorority Horor House (2012, TV-Movie)
Anscheinend fuers amerikanische Fernsehen gedreht und dann doch noch auf DVD rausgekommen.
Der Trailer sieht fuerchterlich aus, das IMDB-Rating ist ne magere 3.9, und, ach ja, hab ich schon erwaehnt er wurde fuers TV gedreht?
Ist wohl unter der Rubrik "Guilty Pleasure" abzuheften.
Ich sollte den Film nicht moegen, die Effekte waren ziemlich lausig, die Schauspieler sogar noch schlimmer, die Inszenierung billig, ABER:
Ich fuehlte mich fast schon in die 80er zurueckversetzt, die Effekte waren sogar einigermassen einfallsreich und etwas blutig, schlechte Schauspieler gehoeren zu sowas fast schon dazu, hab mich dann also doch ganz gut amuesiert.
Normalseher sollten nen Bogen machen, Horrorfans werden halbwegs anstaendig bediehnt.
Schwanke so um die 5.5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 26 März 2014, 11:39:59
Insidious Chapter 2

Leider ganz schwacher zweiter Teil, der in die übliche Fortsetzungs-Falle tritt. Nämlich das Grauen des Orignials komplett auszubuchstabieren und damit den Schrecken des Ungewissen auszuhebeln. Das Drehbuch windet sich umständlich, nur um den unmittelbaren Anschluss an den Vorgänger zu schaffen. Das sorgt für viel zu viel (dämlichen) Plot und ein Minimum an Spannungssequenzen. Nicht mal die Jump-Scares sitzen. Da hätte ich James Wan um einiges mehr zugetraut. Zumal er mit The Conjuring im selben Jahr ein starkes Stück Horror abgeliefert hat. Hier wie da gibts unzählige Genre-Referenzen, doch bei Insidious 2 wirken diese eher lustlos zusammengestopselt. Fühlt sich nach Auftragsarbeit an.
Vielleicht sollte Wan die Horrorschiene jetzt erstmal verlassen und sich anderen Dingen zu wenden. Er steht bei mir nach wie vor hoch im Kurs, nur sollte er sein Talent nicht mit halbgaren Fortsetzungen verplempern. 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 2 April 2014, 13:07:32
Zitat von: mr. pink am 26 März 2014, 11:39:59Vielleicht sollte Wan die Horrorschiene jetzt erstmal verlassen und sich anderen Dingen zu wenden. Er steht bei mir nach wie vor hoch im Kurs, nur sollte er sein Talent nicht mit halbgaren Fortsetzungen verplempern.
Hm, sich anderen Dingen zuwenden und halbgare Fortsetzung könnte auf sein Projekt Fast & Furious 7 beides zutreffen. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 April 2014, 14:37:59
Kill Your Darlings (2013)
Biographisches Drama ueber Allen Ginsberg, Jack Kerouac and William Burroughs aus der Beat Generation.
Wow, was Daniel Radcliffe da abliefert ist schon wirklich hervorragend.
Ist wirklich erfreulich das er (zumindest meiner Meinung nach) wirklich den Sprung geschafft hat, sich vom Harry Potter-Image losloesen konnte.
Ich fand den Film schon wirklich gut, doch dank seines Schauspiels extrem mitreissend.
Settings mit viel Liebe zum Detail, hervorragend unterstuetzender Soundtrack, definitiv Empfehlung.
8/10 Punkten

Und hier mein persoenliches Horror-Highlight der letzten Monate:
Dark House aka Haunted (2014)
Was der Jeepers Creepers-Regisseur da abliefert war ueberraschend gut, sogar wirklich gut.
Laut Cover und Inhaltsangabe sah das nach Geisterhaus-Horror aus der in den Zehn-kleine-Negerlein-Schema abdriften wuerde, aber Pustekuchen.
Erstmal wird das Ganze wirklich stimmig und sehr spannend angegangen, die sympathischen Darsteller agieren definitiv ueberm Durchschnitt, vor allem Tobin Bell fand ich wirklich gut.
Zweitens gibt es ein paar auesserst coole Wendungen die ich so wirklich nicht kommen sah, Hut ab davor.
Spannend von Anfang bis Ende, kaum Anlaufzeit, ein paar gut blutige Effekte (ohne jedoch ausgewalzt oder aufgesetzt zu
wirken) und dazu viele wirlich atmosphaerische Szenen.
Ich war wirklich hin und weg, ich gebe 8/10 Punkten
P.S.: Seinen Rosewood Lane hab ich noch immer nicht gesehen.  :icon_redface:

The Bag Man (2014)
Leicht ueberm Durchschnitt angesiedelter Thriller der leider die Spannung nicht ueber die ganze Laufzeit halten kann.
Die ungewoehnliche Ausleuchtung soll wohl etwas kuenstlerischen Anspruch suggerieren?  :icon_mrgreen:
Aber Spass beiseite, Robert De Niro und John Cusack spielen gewohnt gut und machen den Film durchaus ertraeglich.
Teil der Aufloesung ist unerwartet, rettet den Film aber nicht ueber netten Durchschnitt, nur ganz leicht drueber vielleicht.
Mal so 5.5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 12 April 2014, 10:29:14
In letzter Zeit mal wieder häufiger im Kino. So 'ne große Leinwand und satter Sound machen einfach doch einen enormen Unterschied zum heimischen Filmeckchen.

Beltracchi - Die Kunst der Fälschung (http://www.ofdb.de/film/258288,Beltracchi---Die-Kunst-der-F%C3%A4lschung)

Stilistisch solide mit kleinen, netten Einfällen lebt diese Doku vor allem von den Charakteren. Beltracchi selbst schelmisch-sympathisch, das betrogene Ehepärchen, bei dem die Chose aufflog beinahe ein Bilderbuch-Klischee, über das man sich köstlich amüsieren kann. Insgesamt ein interessanter Blick auf Fehlbildungen auf dem Kunstmarkt und einen ziemlich ausgefuchsten Künstler, der genug Humor besitzt. 7/10




Zwischen Welten (http://www.ofdb.de/film/258649,Zwischen-Welten)

Durchaus brauchbare zwei Drittel, ehe gegen Ende irgendwie die Luft raus ist und die Klischeemaschine durchrollt. Gedreht u. a. direkt vor Ort in Afghanistan und recht konsequent mehrsprachig gehalten (inklusive dem ungeschönten "deutschen" Englisch :D), darf sich das Geschehen erstmal entfalten. Hintenraus jedoch Moralkeule und die Frage, die ich einfach nicht mehr hören kann, ob der Einzelne denn überhaupt einen Unterschied mache. Da ist der Film bei mir gleich mal mehrere Etagen abgesackt. Der Schluss dann immerhin nicht als glattes Happy End, aber ein Fingerzeig, wie schwer es ist, Akzeptanz und Freundschaft zu entwickeln. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 13 April 2014, 20:03:39
Boing, Doppelposting...

Married Life (http://www.ofdb.de/film/131503,Married-Life)

Wahrscheinlich muss der noch ein bisschen nachwirken. Herrlich unaufgeregt wird hier eine verwinkelte Geschichte über Liebe, Ehe, Gefühle und Affären erzählt. Auf körperliche Schauwerte wird dabei fast gänzlich verzichtet, der Schwerpunkt liegt eher auf den Agierenden. Dabei bleibt vieles in einer herrlichen Schwebe/Unsicherheit, die schon bei der Erzählperspektive beginnt. Für mich überraschend ruhig, aber dennoch packend. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Paulie Walnuts am 14 April 2014, 21:23:28
Meine Sichtungen der vergangenen Tage:

Need for Speed 3D


Unterhaltsames Spektakel für Auto-Fans. Klar, auch hier muss man wieder massive Abstriche bei Story und Realismus machen, aber mir hats schon Spaß gemacht zuzusehen, muss ich sagen!! Im Vergleich zu Fast & Furious schon erheblich erwachsener, dynamischer und aber auch puristischer (nicht ganz so verspielt). Dazu kommen sehr schöne Landschaftsaufnahmen, einige innovative Kameraeinstellungen sowie ein paar echte Lacher, verursacht durch gut platzierte Slapstick-Einlagen. Ich hab das bekommen, was ich mir vom Kinobesuch versprach. Von daher hat der Streifen auch meine Anerkennung verdient: 8/10

Zodiac

Atmosphärisch sehr dicht, grandios gespielt und stringent erzählt. Dabei extrem realistisch... In meinen Augen der perfekte Thriller und Finchers bester Film (ja! besser als Sieben finde ich ihn in der Tat)! Für Krimi-Fans ein Genuss, wer gerne und gut zuhört und sich auch gerne mal durch ein kompliziertes Buch wühlt, der ist hier goldrichtig. Ähnlich stark wie "Prisoners" - genau mein Geschmack!! Nur zu empfehlen - Meisterwerk 10/10

Rebecca


Hitchcock-Klassiker von 1940, den ich immer wieder gerne ansehe. Eine wundervolle Mischung aus Märchen, Drama und Mystery-Thriller... in prachtvollen Bildern wird hier sehr eindringlich eine spannende Geschichte erzählt. Entspricht natürlich ganz klar nicht mehr heutigen Sehgewohnheiten, aber wer gerne mal einen richtigen Klassiker genießt, ist mit Rebecca durchaus gut bedient. Gehört für mich auf jeden Fall zu den 10 besten Hitchcocks, hat aber auch ein paar wenige Längen, deshalb gibts kleine Abzüge 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 15 April 2014, 00:26:28

The Flame and the Arrow (http://www.ofdb.de/film/20502,Der-Rebell)

Wenn Hollywood sich das europäische Mittelalter vornimmt, ist das ja per se schon Fantasy, zumal in den 50ern, als das Technicolor noch satt und die Studiobauten noch weitläufig waren und die Matte-painter gut zu tun hatten. Burt Lancaster, den ich eher aus späteren, gewichtigeren Rollen (Visconti und so) kenne, steht hier in der Blüte seiner Jugend und darf einige beachtliche Turnübungen vorführen – allerdings in einem ziemlich schamlos geklauten Robin-Hood-Setting ohne weitere Höhepunkte bezüglich Skript oder Darstellung. Immerhin wird man passabel unterhalten, ansonsten ist der Film eher was für Nostalgiker oder Verehrer des Hauptdarstellers.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 15 April 2014, 12:31:07
Zitat von: Paulie Walnuts am 14 April 2014, 21:23:28
Zodiac

Atmosphärisch sehr dicht, grandios gespielt und stringent erzählt. Dabei extrem realistisch... In meinen Augen der perfekte Thriller und Finchers bester Film (ja! besser als Sieben finde ich ihn in der Tat)!

Das sehe ich ähnlich. Zodiac ist viel abgeklärter, subtiler, kühler und "erwachsener" als Se7en. Neben The Social Network ist Zodiac mein bisheriger Lieblingsfilm von Fincher.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 15 April 2014, 13:14:27
Zitat von: manisimmati am 15 April 2014, 12:31:07
Zitat von: Paulie Walnuts am 14 April 2014, 21:23:28
Zodiac

Atmosphärisch sehr dicht, grandios gespielt und stringent erzählt. Dabei extrem realistisch... In meinen Augen der perfekte Thriller und Finchers bester Film (ja! besser als Sieben finde ich ihn in der Tat)!

Das sehe ich ähnlich. Zodiac ist viel abgeklärter, subtiler, kühler und "erwachsener" als Se7en.

Geht mir auch so. Aber "The Social Network" ist der einzige Film von Fincher, um den ich mich bislang gedrückt habe.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 15 April 2014, 20:10:52
Das große Dings bei Brinks (1978) (http://www.ofdb.de/film/24337,Das-Gro%C3%9Fe-Dings-bei-Brinks)

Bei manchen Regisseuren steht der Donnerhall ihres Rufes in einem Missverhältnis zur Bekanntheit des Gesamtwerks. Beim Namen William Friedkin nickt jeder Filmfan, jawoll, FRENCH CONNECTION (1971) und der EXORZIST (1973) stehen im DVD-Regal. Die Diskussion (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,185623.0.html?PHPSESSID=ug35n8d8qff919l1jkag4fgro6) um ATEMLOS VOR ANGST (1977) hat mir nun einen Schubs gegeben, genauer hinzusehen, was aus Friedkin geworden ist. Kein Zweifel, die 1970er waren sein Jahrzehnt. Oder interessiert sich noch jemand für 1990er Jahre Reißer wie JADE? Irgendwie verschwand Friedkin in den 1980er Jahren aus der ersten Reihe der Regisseure.

DAS GROSSE DINGS BEI BRINKS fiel mir als Billig-DVD in die Hand. Schon das ist ja merkwürdig, dass es bis 2012 gedauert hat, diesen Film überhaupt zu veröffentlichen. Und dann auch noch in dieser Sparform – nicht mal Untertitel gönnte man der englischen Fassung. Der Film selbst oder der Name Friedkin scheinen vom Hersteller nicht als sehr zugkräftig eingeschätzt worden zu sein.
Irgendwann im letzten Jahrtausend hatte ich diesen Film mal im Fernsehen geschaut. Also: verschwommene Erinnerungen, die aber eher positiv gestimmt waren. Immerhin stand Friedkin 1978 noch im Zenit des Ruhms. Als Star hatte er Peter Falk verpflichtet, dessen weltweite Popularität als Columbo seinerzeit vermutlich sogar noch größer war. Trotzdem blieb der Film schon damals im Kino hinter den Erwartungen zurück. Dafür gab und gibt es Gründe.

Friedkin orientierte sich an einem historischen Kriminalfall, nämlich dem spektakulären Überfall auf das Geldtransportunternehmen Brinks im Jahr 1950. Nicht nur die für damalige Verhältnisse enorme Beute, sondern das grotesk leichte Spiel, das die der Gangster dank der lachhaften Sicherheitsvorkehrungen bei Brinks hatten, sorgte für Aufsehen.

Leider konnte sich Friedkin nicht entscheiden, was er wie inszenieren wollte. Einen historischen Kriminalfall, hart an der Wirklichkeit? Eine leichte Gaunerkomödie mit künstlerischer Freiheit gegenüber dem historischen Vorbild? Eine ungeschminkte, streckenweise sogar düstre Milieustudie der Kleingangsterwelt und des FBI im Zeitalter von McCarthy? All dies kann man im Film entdecken, ohne dass irgendein Ziel erkennbar wäre oder eine tragende Idee. Für eine Gangsterkomödie stören die düsteren Elemente und das Kleben am tatsächlichen Hergang, das vor allem im zweiten Teil die dramaturgischen Erfordernisse einer Komödie nachteilig ausbremst. Eine historische Milieustudie hätte einen anderen, genaueren Blick erfordert. Wie ein harscher, ungeschminkter Polizeifilm geht, das hatte Friedkin mit FRENCH CONNECTION einst wegweisend vorgeführt. Hier spürt man nur in den zum Teil brutalen Verhörszenen oder der Verzweiflung in den Knastszenen gegen Ende den Willen zum Realismus.

An den Schauspielern liegt es nicht. Alles voran Peter Falk als bauerschlauer, etwas schaumschlägerischer Kleinganove Tony Pino geht geradezu seiner Rolle auf. Trotz seiner TV-Popularität hat es für Falk ja nie zu einer wirklich großen Kinokarriere gereicht, vielleicht weil er so sehr mit seiner Rolle als Columbo identifiziert wurde. Hier musste er mal nicht den Detektiv geben (wie etwa auch bei EINE LEICHE ZUM DESSERT) und wenn ich es recht sehe, war dieser Film eine der ganz wenigen Hauptrollen im Kino für Falk überhaupt.

Am Ende bleibt man etwas ratlos zurück. Nett, unterhaltsam, vielleicht heute auch etwas angestaubt, aber vor allem ohne wirklich stringentes Konzept. DAS GROSSE DINGS BEI BRINKS scheint mir ein Film auf der Kante zu sein. Man erkennt noch den ehemals großen Regisseur, aber ahnt schon, warum er bald in Bedeutungslosigkeit versinken sollte. Mit Wohlwollen und Nostalgie im gehobenen Durchschnittsbereich (6/10).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 16 April 2014, 10:27:04
Zitat von: Hitfield am 15 April 2014, 13:14:27
Zitat von: manisimmati am 15 April 2014, 12:31:07
Zitat von: Paulie Walnuts am 14 April 2014, 21:23:28
Zodiac

Atmosphärisch sehr dicht, grandios gespielt und stringent erzählt. Dabei extrem realistisch... In meinen Augen der perfekte Thriller und Finchers bester Film (ja! besser als Sieben finde ich ihn in der Tat)!

Das sehe ich ähnlich. Zodiac ist viel abgeklärter, subtiler, kühler und "erwachsener" als Se7en.

Geht mir auch so. Aber "The Social Network" ist der einzige Film von Fincher, um den ich mich bislang gedrückt habe.

Unbedingt nachholen - extremst lohnenswert!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 April 2014, 22:10:38
Zitat von: Moonshade am 16 April 2014, 10:27:04
Zitat von: Hitfield am 15 April 2014, 13:14:27
Zitat von: manisimmati am 15 April 2014, 12:31:07
Zitat von: Paulie Walnuts am 14 April 2014, 21:23:28
Zodiac

Atmosphärisch sehr dicht, grandios gespielt und stringent erzählt. Dabei extrem realistisch... In meinen Augen der perfekte Thriller und Finchers bester Film (ja! besser als Sieben finde ich ihn in der Tat)!

Das sehe ich ähnlich. Zodiac ist viel abgeklärter, subtiler, kühler und "erwachsener" als Se7en.

Geht mir auch so. Aber "The Social Network" ist der einzige Film von Fincher, um den ich mich bislang gedrückt habe.

Unbedingt nachholen - extremst lohnenswert!

Wenn ich nur an Reznors Soundtrack denke, super. :)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 17 April 2014, 15:05:50
Und schon wieder große Leinwand: Spuren (http://www.ofdb.de/film/248942,Spuren)

Mia Wasikowska auf den realen Pfaden von Robyn Davidson, die sich 1977 quer durch Australien aufmachte. Gemeinsam mit vier Kamelen und ihrem Hund. Teils Kindheitsbewältigung, teils sich Abgrenzen wollen ist die Reise durchaus bewegend. Neben Wasikowskas überzeugender Darstellung bleiben die einfachen, kleinen Dinge hängen: Die erste Aufnahme ist auf dem Kopf stehend (=Down Under); Eddy, der das Geld der Touristen will; der Dialog über nette Menschen und Arschlöcher; das alte Ehepaar mit der Farm. ...und Adam Dricer als der Fotograf, der die Reise dokumentiert. Doch, der Film hat was. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 April 2014, 15:11:08
Der läuft hier in Hannover und Umgebung leider nicht.  :anime: :icon_sad:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 21 April 2014, 10:56:39
Zitat von: StS am 17 April 2014, 15:11:08Der läuft hier in Hannover und Umgebung leider nicht.  :anime: :icon_sad:
Vielleicht kommt er ja noch als Nachspiel in den nächsten Wochen. (Wer hätte gedacht, dass Hannover in der Hinsicht so provinziell ist! :icon_mrgreen:)




Frost/Nixon (http://www.ofdb.de/film/144725,FrostNixon) auf Blu-ray Disc (Erstsichtung)

Ein stark aufspielender Frank Langella (Austobeszene: betrunken telefonieren; aber im gesamten Film mit eindringlicher Mimik und Gestik sowie tiefgenixonter Stimme) zählt zu den Höhepunkten des vorhersehbaren und auf einem Theaterstück basierenden Drehbuch. Dementsprechend nicht ganz an den realen Fakten, aber es ist ja letztlich auch ein Film. Allerdings kann Langella und auch Sheen, der hauptsächlich durch verschiedene Abstufungen von Lächeln glänzen darf, nicht über die dermaßen uninspirierte Ausgestaltung dieses Drei-Akters hinwegspielen. Großes Thema, große Schauspieler (u.a. noch Sam Rockwell, Oliver Platt und Kevin Bacon [dessen Rolle direkt dem Klischee-Bad entstiegen ist]), mäßiger Film zu einem der Ereignisse amerikanischer Fernseh(!)-Geschichte. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 21 April 2014, 12:42:02
The Place beyond the Pines
Ein recht mittelmäßiges Drama, welches meiner Meinung nach aber ein großes Zeitproblem hat. Auf der einen Seite werden manche Szenen sinnlos lang hinausgezögert (die ersten 30 Minuten bestehen gefühlt nur aus Aufnahmen wie jemand Motorrad fährt...) und auf der anderen Seite kann und wird viel zu wenig auf die vielen Entwicklungen der Figuren eingegangen,
Spoiler: zeige
was ja der Zeitsprung eigentlich gut ermöglicht hätte.

Der Film teilt sich ja auf in drei Geschichte, von der die Mittlere mit Abstand die stärkste ist. Die erste war total unmotiviert und nichts sagend und die dritte ziemlich unglaubwürdig und Klischee beladen vorhersehbar.
Wenn ich die einzelnen Episoden bewerte und dann einen Mittelwert bilde, komm ich auf 6,3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Paulie Walnuts am 22 April 2014, 18:19:36
Source Code

Flotter Sci-Fi-Thriller von Duncan Jones (Moon) mit meinem Lieblingsschauspieler Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle. Kurzweilig und sehr spannend, man muss aber schwer aufpassen und gut zuhören, sonst verliert man definitiv den Faden. Gut so - man wird als Zuschauer mal richtig gefordert und fiebert dementsprechend mit. Auch ist der Film schön intensiv und emotional geworden, das gefällt mir. 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 23 April 2014, 11:25:53
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 21 April 2014, 12:42:02
Der Film teilt sich ja auf in drei Geschichte, von der die Mittlere mit Abstand die stärkste ist. Die erste war total unmotiviert und nichts sagend

Die Konsequenz am Ende ist
Spoiler: zeige
ein Schlag ins Gesicht und lässt alles irgendwie sinnlos erscheinen, weil die Figur einfach so verschwindet. Im ersten Moment fühlte es sich auch für mich nichtssagend an, aber der Bogen wird ja am Ende wieder geschlagen. Imo sagt die erste Episode erst am Ende des Films etwas aus, nämlich das zentrale Thema des Films: die Fehler der Väter und genau die werden immer wiederholt. Der Stuntfahrer ist diesem Muster gefolgt, wie es sein Sohn auch tut. Dazu können manche Menschen einfach nicht anders, sogar, wenn sie eigentlich etwas anderes wollen.  Determinismus, wenn man denn so will.
Im Grunde war Goslings Figur eine Abwandlung des "Drivers", vielleicht mochte ich das deswegen so sehr.

Mir gefiel die erste Episode vor allem inszenatorisch, von Unmotivation sehe ich da gar nichts. Schon die erste Sequenz, wo wir Gosling über die Schulter verfolgen über den Jahrmarkt... unheimlich atmosphärisch und immersiv.  Ich mag einfach solche ästhetischen Szenen! Wir verfolgen seine Figur ab dann auf Schritt und Tritt, was eben in die etwas ausgewalzteren Motorradszenen mündet.  Die sind in meinen Augen für die "Lone-Wolf"-Mentalität der Figur schon wichtig. Dazu noch die absolut genial gefilmte Verfolgungsjagd. Da hatte für mich eher der Rest Mühe, damit standzuhalten, weil dann der krasse Break kommt.

Für mich war der Film auch nicht der Oberknaller, aber schon ordentlich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Paulie Walnuts am 27 April 2014, 13:10:35
The Simpsons Movie

Mal wieder herausgekramt aus dem DVD-Koffer... hatte ihn seit Kinostart nicht mehr gesehen. Wie damals grandiose Unterhaltung mit vielen witzigen Einfällen und dennoch einigen guten Botschaften. Ist zwar sehr kurz geraten, dafür ist die Dramaturgie aber perfekt gelungen, Spannungsaufbau 1A usw. - was will man mehr  :dodo: 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 27 April 2014, 18:40:59
Last Day On Mars (2013)
Wirklich gelungener englischer SF-Film mit einem hervorragenden Liev Schreiber und Elias Koteas.
Wenn die Inszenierung auch nicht ganz so pompoes wie bei Gravity ist, so hat er doch fast dessen Spannungsniveau.
Definitive Empfehlung, 8/10 Punkten

Sweetwater (2013)
Wow, der hier war wirklich eine Ueberraschung.
Ziemlich dreckiger und brutaler Western mit Ed Harris als abgebruehtem Sheriff, Jason Isaacs als verruecktem religioesem Fuehrer und January Jones als ehemalige Prostituierte die versucht zu ueberleben in einem Kampf um ihr Land.
Nicht nur fuer Western-Fans eine Empfehlung.
7/10 Punkten

Man Of Thai Chi (2013)
Ach du meine Fresse was fuer ein geiler Film.
Erst sah ich nur das Cover, dann sah ich durch Zufall den Trailer.
Mein Interesse war dann definitiv geweckt, wenn ich auch sehr skeptisch an die Sichtung heranging.
Aber was fuer ein Brett. Keanu Reeves fuehrte hier Regie UND teilt auch kraeftig aus, da gibt es ordentlich was aufs Kaubrett.
Im Endkampf zwar deutlich sichtbares Wirework, hat aber nicht soooo gestoert, das ist schon Noergeln auf hohem Niveau.
Keanu, bitte mehr davon.
8.5/10 Punkten

Exit To Hell (2013)
Ach du meine Fresse was fuer ein grottenschlechter Film.
Fan von trashigen Horrorfilmen bin ich ja, aber der war einfach nur schlecht.
Zwar kann man hier Kane Hodder als schnetzelnden Sheriff sehen, aber gut sieht anders aus.
Die Zutaten waeren ja da:
- eine Stadt voll von degenerierten Rejects
- Idioten die den "Wrong Turn" genommen haben
- degenerierte Kannibalen-Familie die von einem Familienmitglied, dem Sheriff, mit Frischfleisch versorgt wird
- Grindhouse-Anleihen bei der Inszenierung
- "coole" Charaktere
Aber wie zur Hoelle kann man jedes einzelne Element so gewaltig in den Sand setzen und diesen Duennpfiff von Film verzapfen?
Fuerchterlich, 1/10 Punkten

Blood Shed aka Blood Shed. (2014)
Und ein weiterer Heuler, wenn auch nicht ganz so schlimm wie der Zuvorgenannte.
Hier geht es um ein Self-Storage-Gebaeude das ein paar Obdachlose als Einwohner hat, einer davon eine Frau die ihr verlorenes Kind sucht und ein Blutbad anrichtet.
Wer schon einmal nach Einbruch der Dunkelheit in so einem Self-Storage-Gebaeude war und die Lichter nur teilweise anwaren, weiss wie unheimlich sowas wirklich wirken kann.  :D
Was eigentlich die Ausgangssituation fuer einen ziemlich spannenden Film haette werden koennen wird im Endeffekt total verschenkt.
Kaum Spannung, total gelangweilte Charaktere und das uebliche, schon so erwartete Ende.
Schade, bleib bei ner 3/10 haengen.
P.S.: Was der Punkt nach am Ende des Filmtitels sollte (wird nur im Film selber so geschrieben, sonst ueberall ohne den Punkt am Ende, ist mir ein Raetsel.  :00000109:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: mr. pink am 29 April 2014, 12:39:26
Disneys Frozen

Uarghs.. das war mir dann doch zu viel Kitsch.
Nachdem Tangled gut unterhalten konnte, bleibt Disneys Neuzugang in der Prinzessinen-Gang weit hinter meinen Erwartungen. Ich weiss natürlich, dass ich nicht der Zielgruppe zugerechnet werden kann. Aber Disney schafft es eigentlich immer, auch den erwachsenen Zuseher mit ins Boot zu hieven. Nicht bei der Eiskönigin.
Die Handlung ist karg, stolpert über unlogische Handlungen der Figuren und akute Ideenarmut. Der Humor beschränkt sich auf die zwei Sidekicks Schneemann Olaf und Rentier Sven, wobei Letzterer ein einfacher Abklatsch von Pferd Maximus aus Tangled ist und Olaf erfolglos dem guten, alten Schwammkopf nachempfunden wurde. Wie gesagt, die Kids wirds nicht sonderlich stören - ich schreib bei so einer Mogelpackung halt dann nen Verriss ins Netz :)
Anonsten gibt es viel harmlosen Gesang, einen balkenbiegenden Twist und die Disney-typischen zerrütteten Familienverhältnisse. Und Kitsch eben.
Vielleicht seh ich das zu eng, aber so einen oberflächlichem Quatsch würd ich meiner Tochter nicht zeigen. Da stehen ja noch Arielle, Das Dschungelbuch und Aristocats im Regal..
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 29 April 2014, 19:42:39
Alles in allem hat mich der schwedische, hierzulande unter dem Titel ,,Game Over" veröffentlichte düstere Genre-Mix ,,Storm" (2005) leider nicht wirklich überzeugen können. Zwar weiß der tempo- und actionreiche Auftakt zu gefallen – doch empfand ich den daran anschließenden ,,schwarzhumorigen Teil" schon als nicht mehr sonderlich ansprechend, genauso wenig wie den sich weiter ,,in psychologische Gefilde" hinein bewegenden verbleibenden Verlauf, der sich nur mäßig kreativ gestrickt entfaltet und zudem gar punktuell ,,verdammt kitschige Züge" annimmt. Der Mystery-Faktor der ganzen Angelegenheit ist nicht unbedingt allzu spannend geraten, das Tempo kommt relativ ,,uneben" daher und einige Logik-Löcher sind einfach zu groß, um sie noch wohlwollend zu übergehen. Die Hauptdarsteller machen ihre Sache ordentlich – und das obgleich mir ihre verkörperten Figuren nur eingeschränkt zuzusagen wussten – die Optik (inklusive der gewählten Farben, Schnittfolgen und Kameraarbeit) ist recht schick geraten und einige Szenen sind echt unterhaltsam anzusehen bzw. mitzuverfolgen. Von Beginn an merkt man, dass sich die beiden Regisseure Måns Mårlind und Björn Stein sehr deutlich an amerikanischen Vorbildern orientiert haben – ,,mit Erfolg", denn im Anschluss durften sie dann ja prompt die beiden US-Streifen ,,Shelter" und ,,Underworld: Awakening" realisieren, welche aber ebenfalls (jeweils) eher enttäuschend ausfielen, im Prinzip exakt so wie dieser hier...  4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Paulie Walnuts am 30 April 2014, 20:43:42
Shaun of the Dead

Genial einfallsreich und unterhaltsam... ähnlich gut wie Hot Fuzz! Für einen kurzweiligen Spaß immer zu haben, nicht tiefsinnig oder so, das ist klar. Aber leider geil! 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 9 Mai 2014, 07:21:12
Lizzy Borden Took An Axe (2014, TV-Movie)
Fuers Fernsehen gedrehtes Horrordrama, welches deutlich durch die Mitwirkung von Christina Ricci und Stephen McHattie aufgewertet wird.
Insgesamt jedoch landet er unterm Durchschnitt, dafuer ist Alles viel zu altbacken und behaebig inszeniert.
Kann man mal am Rande mitnehmen, begeistern wird er keineswegs.
4/1 Punkten

Better Living Through Chemistry (2014)
Sam Rockwell als Apothekenbesitzer den seine Frau in die Arme einer anderen und ebenso in die Vorratskammer seiner Apotheke treibt.
Dort, mit Hilfe von viel Sex und noch viel mehr Drogen krempelt der Gute sein Leben komplett um und erfaehrt endlich was es heisst zu leben.
Absolut koestliche Komoedie mit einem wirklich hervorragenden Rockwell.
Unbedingte Empfehlung, 8/10 Punkten

The Art Of The Steal (2013)
Wow, Kurt Russell, Matt Dillon, Terence Stamp und Jay Baruchel in einem Film, und ich hab noch nie von gehoert?
The heck?
Ich hab mich bei diesem ziemlich altmodischen Heist-Film koestlich amuesiert, keine gekuenstelte Coolness, der Film wirkte einfach nur ehrlich, ueberraschend lustig, vor allem Terence Stamp hat die Lacher auf seiner Seite.
Nie von gehoert, nix erwartet und kraeftig abgefeiert, 8.5/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 11 Mai 2014, 23:09:33
In A World . . . (2013)
Ziemlich interessante Ausgangssituation mit einem Synchronsprecher, der schon fast eine Legende ist und seine Tochter fast schon verzweifelt versucht in seine Fussstapfen zu treten.
Stattdessen foerdert er seinen Zoegling anstatt ihr zu helfen, und wenn dann ein Synchronsprecher fuer eine Blockbuster-Trilogie gesucht wird, sind keine Mittel zu schade.
Hoert sich wirklich gut an, ist aber leider etwas am seichten Ende angelangt.
Zwar dank der hervorragenden Schauspieler wie Luke Bell, Rob Corddry und Fred Melamed leicht ueberm Durchschnitt, aber nicht so bissig wie ich mir erhofft haette.
6/10 Punkten

The Mummy Resurrected (2014)
Holy fucking shit what a pile of dogshit.  :icon_eek:
Das Poster und der Titel liesen mich auf ein B-Movie-Spin-Off der Sommers-Teile hoffen.
Die Ausgangssituation koennte einem Porno entstammen, da gibt es sechs sexy Studentinnen und nen aelteren Professor (Vater einer der Frauen), dazu noch drei oertliche Fuehrer fuer die Tour zu den Pyramiden.  :icon_mrgreen:
Dann geht es mit grottigsten Effekten, dem lahmsten Mumien-Horrorfilm je gedreht weiter, und man fragt sich wirklich was die sich dabei dachten.
Da stimmt wirklich garnix, 1/10 Punkten


Behind Enemy Lines: Seal Team 8 (2014)
Tom Sizemore photoshopped mit Wumme, vierter Teil einer Serie (naja, zumindest dem Namen nach), die Vorzeichen fuer den hier sind also eher schlecht.
ABER: Der Film rockt ziemlich gut. Gibt fast non-stop ordentliche Action, manche Szenen liesen mich fast von der Couch huepfen (die
Spoiler: zeige
Rambo II-Szene
war schon wirklich fett zum Beispiel.
Fuer Actionfans definitiv zu empfehlen, 7.5/10 Punkten auf der B-Film-Skala.

Snake And Mongoose (2013)
Hm, als Deutscher ist (zumindest bei mir) die alte Rivalitaet zwischen Don "The Snake" Prudhomme und Tom "The Mongoose" McEwen wohl komplett an mir vorbeigegangen.
Ist aber ziemlich interessant das die beiden Anfang der 70er (??) mit Hilfe des Sponsors Hot Wheels es wirklich gross schafften.
Als Film faellt das Ganze leider ziemlich auf die Schnauze, gibt ziemlich viele originales Filmmaterial von damals (inklusive ein paar ziemlich heftigen Unfaellen), aber das dazwischen plaetschert nur so vor sich hin, die Schauspieler sind durchschnittlich, erzaehlen zwar die Geschichte aber packend ist das nicht.
Gebe mal so 4, maximal 5/10 Punkten
P.S.: Anscheinend sind die WIRKLICH beliebt, seht euch das mal an:
http://www.ebay.com/itm/Hotwheels-Mongoose-6969-enamel-/331196177161?pt=Diecast_Vehicles&hash=item4d1cd49b09 (http://www.ebay.com/itm/Hotwheels-Mongoose-6969-enamel-/331196177161?pt=Diecast_Vehicles&hash=item4d1cd49b09)

Edit 1:
Butcher Boys (2012)
Kim Henkel als Produzent und Schreiberling, naja, vielleicht blieb von damals ja doch was haengen.
Nope, komplette Fehlanzeige, einfach nur grottenschlecht.
Was hier an chaotischem Filmemachen abgeliefert wird ist ja wohl nicht mehr feierlich.
Holprige Inszenierung, komplettes Chaos in der Darstellerriege, ein Typ grunzt die ganze Zeit nur (soll wohl das heutige Equivalent zu Leatherface sein), Maenner in Drag die sinnloses Zeug labern, der durchgeknallte Papa, der Koch, ach was weiss ich, nach ner Weile wollte ich nur noch das der Film zu Ende ist.
1/10 Punkten

Edit 2:
Bloodfist II (1990)
Don "The Dragon" Wilson-Klopper der zwischendurch immer wieder mal unterhaltsam ist.
6/10 Punkten,
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 Mai 2014, 21:04:42
Bei ,,We steal Secrets: the Story of WikiLeaks" (2013) handelt es sich um eine ebenso brisante wie packende Dokumentation über Julian Assange und Bradley Manning bzw. deren jeweilige Beteiligung an dem bis dato weltweit umfangreichsten ,,Whistleblowing"-Skandal, der im Jahre 2010 nicht allein nur die USA erschütterte. Dem für Werke wie ,,Enron: the smartest Guys in the Room" (2004) und ,,Taxi to the Dark Side" (2007) gefeierten Doku-Filmemacher Alex Gibney ist es gelungen, auf mehrschichtige Weise vielfältig gearteten Fragestellungen nachzugehen sowie diese mit Hilfe diverser Interviews und Material-Quellen gut nachvollziehbar aufzuarbeiten – u.a. kommen Journalisten, Wegbegleiter, Zeitzeugen und Geheimdienstler zu Wort, wird Archivmaterial eingespielt und werden so etliche Dokumente zitiert. Es ist ihm dabei geglückt, all diese verschiedenen Aspekte, Perspektiven und Informationen zu einem ungemein interessant-unterhaltsamen (130-minütigen) Gesamtwerk zusammenzufügen, das komplexer ist sowie ein höheres Maß an Suspense erzeugt als die meisten Hollywood-Thriller. Gibney beleuchtet alle mit den Enthüllungen verbundenen Seiten – inklusive der entbrannten Debatte über den Zweck, die Vertretbarkeit und den eigentlichen Nutzen der betreffenden Internet-Plattform. Der Film zeigt dem Publikum auf, was für ein Mensch Manning überhaupt so ist und was aus Assange in den vergangenen Jahren wurde – also sein ,,Abstieg" von einem engagierten Idealisten zu einem egozentrischen Paranoiker, dessen einstmals engsten Freunde sich inzwischen größtenteils von ihm distanziert und abgewandt haben. Obgleich einige Erkenntnisse bereits im Vorfeld bekannt waren – wie dass Regierungen und Geheimdienste immerzu Geheimnisse haben werden sowie die WikiLeaks-Veröffentlichungen ganz konkret Menschleben gefährdet bzw. letztlich gar auch gekostet haben (wie Julian an einer Stelle geradezu ,,eiskalt" anführt) – lohnt es sich für alle auch nur halbwegs an der Materie interessierten Personen, sich ,,We steal Secrets" (nach Möglichkeit) unbedingt mal anzusehen...    8/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 15 Mai 2014, 17:21:41
Last Bullet - Showdown der Auftragskiller (One in the Chamber)
Nette Gangster-Killer-Geschichte ohne Überraschungen. Die Liebesgeschichte wirkte irgendwie fehlplatziert. Cuba Gooding jr. sieht die ganze Zeit aus wie eine Kuh vorm Schlachten, dafür sieht man Lundgren an, dass er Spass beim Dreh hatte. Auch die Action geht klar, da wird ordentlich und blutig geballert und manchmal auch in die Fresse getreten.
7/10

Takers
Heist-Movie mit cooler Action, 08/15-Story und zu vielen Charakteren, welche leider nicht tief genug beleuchtet werden. Auch die Planung des Coups hätte man ruhig ausführlicher darstellen können. Eine halbe Stunde mehr wäre hier echt besser gewesen.
7/10

Dead Shadows
Gute Splatter-Effekte aber dafür habe ich keine der Figuren wirklich verstanden, die waren mir alle zu dumm.
3/10

88 Minutes
Sollte ein Thriller sein, plätscherte aber nur unspannend vor sich hin, mit einem sichtlich gelangweilten Al Pacino, dessen Performance mich noch mehr ermüdete. Das Finale war auch nicht spannender. Wenigstens gabs keine großen Verschnaufpausen.
5/10

Tattoo
Sehr düsterer Krimi, an dem eigentlich alles eine negative Stimmung ausstrahlt, sei es die Regie, die Figuren oder das Ende. Etwas mehr Spannung hätte aber nicht geschadet, auch wird man mit offenen Fragen zurückgelassen. Auf jeden Fall einer der besseren deutschen Filme.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 15 Mai 2014, 22:59:38
Lords of  Salem (2012)
Nach bisher überwiegend positiven Eindruck was die Werke von Rob Zombie angeht (TDR, Haus der 1000 Leichen, Halloween-Remake) war das hier doch eher eine Pflaume. Irgendwie läuft der Film vor sich hin, Spannung kommt nicht auf... und dann ist Schluss. Das einzige wofür ich dem Film dankbar bin; ich wurde auf "Give it to me" von Rick James (Bitch!  ;)) aufmerksam, geiles Lied.
4/10

Marschier oder stirb (1977)
Tolles "Original" von JCVDs "Der Legionär", obwohl ich denn auch ganz gut fand. Dieser hier gefällt mir aber nicht nur auf Grund der exzellenten Besetzung besser, er hat auch einfach mehr Atmosphäre. Keine Ahnng wie ich das sonst beschreiben soll, aber viele ältere Filme wie bspw. auch "Tod auf dem Nil" haben einfach diesen typischen "Oldschool-Hollywood-Charme".
(7,5-8/10)

From Beyond (1986)
Auf Grund der ofdb-Startseite mal angeguckt, aber nach der Sichtung doch etwas entäuscht gewesen. Ich hatte mehr Horror/gruseln erwartet, wärend der Film dann eher flapsig angelegt war. Leider haben diese humoristischen Parts bei mir nicht gezogen... außer der Cop in seiner roten Buxe, der war Klasse  :rofl: . Ansonsten stimmen für das Budget Ausstattung und Effekte natürlich absolut, die größtenteils schwachen Darsteller reißen das ganze aber leider wieder ein.
(6/10)

Southern Comfort (1981)
Super Film in der Machart von Deliverance. Hier stimmt fast alles; die Story, das Groß der Darsteller, Titelmusik und natürlich der Handlungsort mit den Sümpfen von Louisiana. Eigentlich hatte ich bei youtube nur nach einem Trailer geguckt, es gibt dort aber sogar den ganzen Film. Absolute Empfehlung!
(8,5-9/10)

PS: Eine Frage zum Ende von Southern Comfort:
Spoiler: zeige
[spoiler]Als die beiden Überlebenden den Militärlaster erreichen, gucken beide entsetzt und es wird mehrmals kurz auf den Fahrer des Transporters geschnitten. Saß da einer der Hillbillys am Steuer, oder war das doch nur Erleichterung und der Schrecken, der noch in den Gliedern saß.
[/spoiler]
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 16 Mai 2014, 12:40:39
Spoiler: zeige
Also ich konnte da nie einen der Hillbillys erkennen, demnach eher Letzteres ;) mir machte es aber immer ein WENIG den Eindruck, dass die an denen vorbeifahren, und die nicht gerettet werden
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: whitesport am 16 Mai 2014, 16:59:29
Spoiler: zeige
Ich bilde mir irgendwie ein, beim Fahrer des Jeeps in einem Frame kurz einen weißen Bart zu sehen.


Aber insgesamt auf jeden Fall eines der intensivsten Filmenden, die ich bisher erlebt habe. Southern Comfort ist für mich ein ganz klarer Zehner, noch vor dem ebenfalls großartigen Deliverance.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 24 Mai 2014, 14:35:21
Nach langer Zeit mal wieder der gute alte Glockenseil-Zombie - keine abgenudelte VHS, keine Astro-DVD, nein, die bild- und tontechnisch sehr solide daherkommende Blue Underground BR durfte es diesmal sein. Nach mehrfachem Sehen und insbesondere durch den Zahn der Zeit bedingt baut Fulcis Werk aber doch merklich ab. Defintiv einer jener Filme, die besser auf schmuddeliger VHS verbleiben der einmaligen Atmosphäre wegen. Trotz der recht knapp bemessenen Zeit nerven so manche unnützen Füllszenen, insbesondere das überflüssige Fahren von A nach B und wieder nach A zurück, mittlerweile merklich. Soundtrack, die handgemachten Goreszenen + das gelungene, wenn auch einen Tick zu lang gezogene Finale reißen's aber doch noch raus. Früher mal 7-8 / 10, jetzt auf BR eher knappe 6 / 10...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 26 Mai 2014, 20:41:38
8MM
Absoluter Klischee-Käse, welcher noch nichtmal versucht, sich mit der Materie auseinanderzusetzten. Dazu noch vorhersehbar und langweilig. Das Schauspiel von Cage in Kombination mit seiner Figur ist eher unfreiwillig komisch. Joaquín Phoenix stellt leider das einzige Highlight dar.
4/10

Colors - Farben der Gewalt
Realitätsnah wird hier der Kampf Polizei vs. Gangs dargestellt, ganz ohne übertriebene Action und solchen Kram. Vor allem die beiden Polizisten (Penn, Duvall) konnten überzeugen. Kann man locker mit "End of Watch" vergleichen, für den er wohl Vorbild war.
8/10

Street Kings
Die Figuren waren mir hier etwas zu abgedroschen und ihr Handeln auch nicht immer nachvollziehbar, weswegen es der Film schwer hatte, mich bei der Stange zu halten. Dafür konnte sich die Action und rohe Gewalt sehen lassen.
6/10

Street Kings - Motor City
Fand ich besser als den Ersten, da mir die Figuren sympatischer und nachvollziebarer waren (abgesehen von der Reaktion der Hauptfigur auf
Spoiler: zeige
den Tod seiner Frau
). Die ruhige Gangart hat mich auch nicht gestört, etwas mehr Action hätte der Streifen dennoch vertragen können.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 27 Mai 2014, 06:18:26
The Medusa Touch (1978)
Endlich dazugekommen den nachzuholen.
Was fuer ein feines Schmankerl, Richard Burton glaenzt, Lino Ventura als muerrischer Cop der ihm auf die Schliche kommt.
Dazu noch ein
Spoiler: zeige
absolut genial-fieses Ende, welches mir definitiv ne Gaensehaut verpasste
.
Definitive Empfehlung, bin da bei einer 9/10 gelandet

Und dank einer IMDB-Liste die den oben genannten Film beinhaltete, fand ich noch den hier:
The Terminal Man (1974)
Dank Amazon Prime Instant Video auch nicht lange rumsuchen muessen.
Ebenso wirklich hervorragender Thriller, extrem kuehle Inszenierung, fast schon nuechtern, stellenweise war ich dann an A Clockwork Orange erinnert, aber das war nicht zu drastisch, die Parallelen halten sich in Grenzen.
Hat da jemand den Michael Crichton-Roman gelesen und kann was zur Inszenierung sagen?
Bin bei dem hier bei einer 7/10 gelandet.

Extraction (2013)
Jon Foo gibt den Boesewichtern ordentlich was auf die Kauleiste, und auch Falk Hentschel weiss ordentlich auszuteilen.
Der Film hier wurde anscheinend von der Internetseite Crackle produziert, und die haben sich, vor allem bei einem 1,1 Millionen Dollar Budget und nur achtzehn Tagen Drehzeit, wirklich ins Zeug gelegt und nen ordentlichen B-Actioner vorgelegt.
Einziges Manko war das ueble Overacting von Vinnie Jones, der war etwas over the top.
Ansonsten, ganz klar 7/10 Punkten auf der B-Film-Skala.

Way Of The Wicked (2014)
Christian Slater und Vinnie Jones in einem Horrorfilm ueber nen Jungen der uebernatuerliche Kraefte hat.
Leider nix Neues, eher langweilig, kann man ignorieren.
4/10 Punkten, schwacher Durchschnitt
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 28 Mai 2014, 19:33:23
Public Enemies (http://www.ofdb.de/film/166779,Public-Enemies)

Hat mich leider enttäuscht und vor allem gelangweilt. Ich wurde ein 08/15-Gefühl nicht los, Figuren und Plot nach Standard-Rezept, gab mir nichts.
(allerhöchstens 6/10)


Kelly's Heroes (http://www.ofdb.de/film/1021,Sto%C3%9Ftrupp-Gold)

Gelingender Genre-Mix, dessen immerhin 140 Minuten flott vergingen. Einige Doppelbödigkeiten (vor allem Anachronismen und eine eigene Perspektive auf die Frage nach der Sinnlosigkeit von Krieg) machten mir das Ganze sehr kurzweilig. Sutherland manchmal etwas over the top - und trotzdem in der Frechheit, diese Figur zu platzieren, großartig.
(sehr gerne 8/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 29 Mai 2014, 12:11:17
Zitat von: pm.diebelshausen am 28 Mai 2014, 19:33:23Public Enemies (http://www.ofdb.de/film/166779,Public-Enemies)

Hat mich leider enttäuscht und vor allem gelangweilt. Ich wurde ein 08/15-Gefühl nicht los, Figuren und Plot nach Standard-Rezept, gab mir nichts.
(allerhöchstens 6/10)
Ich fand den ja sehr gefällig und auch schön in der Hinsicht, dass nicht alles haarklein vorgekaut wird. Wobei ich mir auf gut vorstellen kann, dass er auf kleinerem Bildschirm einiges an Eindruck verliert. Da müsste ich auch mal 'ne Zweitsichtung vornehmen.

EDIT: Und eben habe ich gelesen, dass John Milius' Jagd auf Dillinger wahrscheinlich hierzulande im Herbst auf DVD/BD rauskommt. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rollo Tomasi am 29 Mai 2014, 12:51:43
Genug gesagt:
Romantische Dramödie über zwei Menschen mittleren Alters, mit wunderbaren Dialogen und grandiosen Schauspielern. Dreyfuss hat ein unglaubliches komödiantisches Talent, weiß aber auch in ernsten Szenen zu überzeugen. Und Gandolfini - über den braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen - gibt den leicht tapsigen, schlampigen Bär. Das Thema des Films, dass man in älteren Jahren eigentlich keine Kompromisse mehr machen will hinsichtlich des Partners, ist vielleicht nicht neu, aber sehr originell umgesetzt.
9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 29 Mai 2014, 13:04:46
Zitat von: MMeXX am 29 Mai 2014, 12:11:17Ich fand den ja sehr gefällig und auch schön in der Hinsicht, dass nicht alles haarklein vorgekaut wird.

Mir schien das eher beliebig: Männer schießen, Männer staksen durch den Wald, Männer fahren Auto... das wirkte auf mich stark runtergespult ohne Mehrgewinn. Mit den anderen Gangsterdramen, sowohl der Dreißiger, auf die sich "Public Enemies" bezieht, als auch Kaliber wie "Carlito's Way" oder "Heat" etc., kann es Mann hier nicht aufnehmen. Vielleicht wollte er das auch gar nicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rollo Tomasi am 29 Mai 2014, 13:14:06
Zitat von: pm.diebelshausen am 29 Mai 2014, 13:04:46
Mir schien das eher beliebig: Männer schießen, Männer staksen durch den Wald, Männer fahren Auto... das wirkte auf mich stark runtergespult ohne Mehrgewinn. Mit den anderen Gangsterdramen, sowohl der Dreißiger, auf die sich "Public Enemies" bezieht, als auch Kaliber wie "Carlito's Way" oder "Heat" etc., kann es Mann hier nicht aufnehmen. Vielleicht wollte er das auch gar nicht.

Hey, Diebels, der Film ist von Michael Mann, da sind Diskussionen zwecklos ..  :icon_mrgreen: ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fleischsalatmitgurken am 30 Mai 2014, 16:07:51
Puh, was war das alles so in letzter Zeit...

:vod:
D@bbe
Was erwartet man von einem türkischen Gruselfilm? Nach "Büyü - Der Fluch" nicht wirklich viel. Umso größer die Überraschung. Zwar sind die FX nicht gerade Edge of the Art, und Blutspuren an der Wand sehen seeehr nach aufgemalt aus (echt, wie mit dem Pinsel...), aaaber: Der Film kann tatsächlich eine gewisse Atmosphäre aufbauen. Man orientierte sich hier am asiatischen Grusel-Kino, und das funktioniert teils sogar nicht mal schlecht. Die "günstige" Optik schreckt erst etwas ab, aber die Kamera ist teils tatsächlich mal originell. Unterm Strich kann man sich den tatsächlich mal ansehen.

:vod:
Fragile
Endlich mal gesehen. Nette Atmo, gut gespielt. Hat mich zwar nicht vom Hocker gerissen, war aber solide.

:vod:
Nichts zu verzollen
Nette Grenzkomödie, die ich unterm Strich lustiger fand als den ganzen Kram aus den Staaten der letzten Jahre. Ja, die Franzacken.

:vod:
Below - Da unten hört dich niemand schreien
Lange nicht mehr gesehen. Die Anfangseinstellung hatte sich allerdings in mein Hirn gebrannt: Luftaufnahme des Ozeans, und in SloMo schiebt sich langsam das Flugzeug ins Bild. Nach "Pitch Black" entstandener WW2-Grusler von David Twohy. Visuell sehr ansprechend, und das U-Boot-Setting wird von starkem Sound und dem guten Score von Graeme Revell unterstützt. Am Script hat übrigens auch Darren Aronofsky mitgewerkelt.

:vod:
Possession - Das Dunkle in dir
Ein getrenntes Ehepaar, zwei Töchter, eine Box mit besitzergreifendem Inhalt. Jeffrey Dean Morgan macht schon einiges wett, aber letztlich bleibt das alles recht vorhersehbar. Nicht schlecht, aber muss man auch nicht zwingend gesehen haben.

:vod:
Devil
Angenehme Überraschung. Wie spannend kann ein Film sein, der weitestgehend in einem Aufzug spielt? Doch, das funktioniert. Durch das Setting wirkte die Story vergleichsweise frisch, und die Umsetzung muss sich auch nicht verstecken. Durchaus einen Blick wert.

:vod:
Cursed (Verflucht)
Auch ewig nicht gesehen. Damals fand ich Cravens Werwolf-Satire (wenn man es so nennen mag) nicht so pralle. Jetzt fand ich ihn ganz unterhaltsam. Allerdings sehe ich gerade auf sb.com diverse Sachen, die in der Fassung nicht drin waren... amazon Prime hat als VOD also nur die PG-13-Fassung drin...

:bd:
Ninja - Pfad der Rache
Mit der Kleinen noch mal geschaut. Nach der Erstsichtung hat er mir noch einen Tacken besser gefallen. Es gibt ordentlich Fights (gut 10 Kampfszenen, was ja nicht wenig ist), und so gefilmt wie es sich gehört! Adkins bleibt für mich der (aktuelle) King of MA-Movies.

:bd:
Carrie (2013)
Ebenfalls mit der Kleinen, die kannte ihn noch nicht. Bleibt solide. Ist aber auch teils zu "brav". Moretz und Moore sind über jeden Zweifel erhaben. Der Rest ist - ja, das Wort wieder - solide. Carrie ist hier allerdings nicht ganz so zornig, rettet sie doch (im Gegensatz zum Original) die Sportlehrerin. Die Dialoge sind teils tatsächlich 1:1 aus dem Original übernommen worden, und einige Dinge hat man an andere Schauplätze verlagert. Wohl nur um irgendetwas anders zu machen.

:dvd:
Carrie (1976)
Nach dem Remake fällt einem wieder so richtig schön De Palmas handwerkliche Finesse auf. Allein das Zelebrieren der Blutdusche im Hitchcock-Stil. Oder der Splitscreen. Zudem ist Carrie deutlich schüchterner als im Remake... und dafür im Finale deutlich grantiger. Auch der (damals innovative) Jump-Scare am Ende hat bei meiner Freundin vorzüglich funktioniert... und jener des Remakes ist dagegen ein laues Lüftchen.

:bd:
Sadako
Brunnenkind für die 3D-Generation. War das Sequel nötig? Nicht wirklich. Zumal es nahezu null Bezug auf die Vorgänger nimmt. Gruselig ist er nicht wirklich, aber das Creature-Design im Finale ist ganz nett. Passabler Happen für zwischendurch, aber kein wirklich großer Wurf.

:dvd:
Teufelskreis Alpha
Ich mag den immer noch. Interessante Story, visuell sehr ansprechend, und die Flucht von Gillian ist grandios in Szene gesetzt. Das "explosive" Finale ist dann auch die ultimative Katharsis.

:dvd:
Der Feuerteufel
Ja, Filmisch hangeln wir uns manchmal in Serie an Themen entlang. Unverkennbar nun "übersinnliche Fähigkeiten". Als King-Verfilmung bewegt er sich im Mittelfeld. Eine undankbare Position. Er krankt ein wenig an unfreiwilliger Komik, "feuert" final aber dann ganz ordentlich. Dass der Score von Tangerine Dream ist hatte ich gar nicht mehr auf dem Radar.

:dvd:
Scanners
Klassiker. Cronenberg ist angenehm humorlos, getragen von Howard Shores Score.

:dvd:
Scanners 2 -
Solides Sequel. Und wieder ein Fall von Film, bei dem man Darsteller erkennt, die man damals noch nicht kannte: in der Hauptrolle David Hewlett, den ich primär mit "Stargate: Atlantis" in Verbindung bringe. Was war der jung.

:dvd:
Scanners 3
Kann man sich auch noch ansehen. Und Liliana Komorowska ist ein richtig mieses polnisches Scanner-Miststück. Und blank ziehen durfte sie auch.

:dvd:
Audrey Rose
Mit "Bis das Blut gefriert" schrieb Robert Wise Geschichte. Bei "Audrey Rose" mag hingegen nicht wirklich Spannung aufkommen. Das Kind froschaugt im Film umher und beginnt zunehmend zu nerven, und da hilft es auch nicht, dass Anthony Hopkins gefühlte 1000X ihren Namen ruft und sagt "Daddy ist da"...

:dvd:
Bis das Blut gefriert
Na also, geht doch. Meilenstein des subtilen Grusels. Im Gegensatz zum Kirmes-Remake wird hier rein gar nichts gezeigt. Auch wird das Böse im Haus nicht wirklich greifbar definiert. Das Haus ist einfach von Anbeginn böse.

:dvd:
Das Geisterschloss
Im Grunde gut besetzt (bis auf Owen Wilson, dessen Grinsefresse nervt), und die Sets sind bombastisch. Aber durch die Zeigefreudigkeit wird jeder Anflug von Grusel im Keim erstickt. Und das "Grauen" wird zu Tode erklärt. CGI-Overkill.

:vod:
Willkommen bei den Sch'tis
Sympathischer Film mit absurdem Dialekt.

:bd:
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Edgar Wright hat es einfach drauf. Der Film fliegt einem ohne Pause brachial um die Ohren. Allerdings gefällt mir das alternative Ende besser, ich meine hey, hallo?
(http://upload.beyondhollywood.de/images/1400534945_EllenWong2.jpg)

:dvd:
The Hot Spot - Spiel mit dem Feuer
Zu Unrecht recht unbekannter Film von Dennis Hopper. Don Johnson als Gauner in einer Kleinstadt in Texas. Es könnte alles so gut laufen mit seinem Plan, die Bank zu überfallen... wäre da nicht das Weibsvolk. Virginia Madsen als Femme Fatale macht ihm das Leben zusehends schwerer (und kredenzt dem Zuschauer Full Rear Nudity + Boobs), und die damals 20-jährige Jennifer Connelly darf auch Mut zur Brust beweisen. Schwüler Südstaaten-Krimi mit gut besetzten nebenrollen (Charles Martin Smith, William Sadler, Jerry Hardin, Barry Corbin   , Jack Nance) und sehr geilem Score mit Blues im Blut.

:dvd:
Tote schlafen fest
Instant Classic. Bogart ist Marlowe. An seiner Seite Bacall. Ein Film für die Ewigkeit. Einziges Ärgernis ist, dass der Score der dt. Fassung ein komplett anderer ist als im Original. Damit kann man sich jedoch noch halbwegs anfreunden. Bei "Die Spur des Falken" ist es viel schlimmer, weil dort ein "Klassischer" Score dieser Noir-Epoche knallhart durch Swing ersetzt wurde...

:bd:
Man of Steel
Der erste Superman ohne (un)freiwillige Komik. Supie darf hier ein Kerl sein. Und das tut der Figur gut. Und die Zerstörungsorgie gegen Ende hat sich gehörig gewaschen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 30 Mai 2014, 16:58:25
Zitat von: Fleischsalatmitgurken am 30 Mai 2014, 16:07:51
The Hot Spot - Spiel mit dem Feuer
Zu Unrecht recht unbekannter Film von Dennis Hopper. Don Johnson als Gauner in einer Kleinstadt in Texas. Es könnte alles so gut laufen mit seinem Plan, die Bank zu überfallen... wäre da nicht das Weibsvolk. Virginia Madsen als Femme Fatale macht ihm das Leben zusehends schwerer (und kredenzt dem Zuschauer Full Rear Nudity + Boobs), und die damals 20-jährige Jennifer Connelly darf auch Mut zur Brust beweisen. Schwüler Südstaaten-Krimi mit gut besetzten nebenrollen (Charles Martin Smith, William Sadler, Jerry Hardin, Barry Corbin   , Jack Nance) und sehr geilem Score mit Blues im Blut.

Ich mag den Film sehr, schon zig mal gesehen. Bisher fand ihn aber jeder langweilig, mit dem ich den angesehen hatte (außer Mama). :respekt:

Flammender Sommer, mit Don Johnson ist auch sehr gut, btw. Hab noch ne TV Aufnahme. 

Sehe aber eben, dass es mittlerweile ne DVD gibt!!!  VÖ 17. April 2014 Halleluja!!!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 2 Juni 2014, 04:33:55
Vor ein paar Tagen gesehen:

Aleksandr Ptushkos "Sampo" (1959, Das gestohlene Glück), der auf der OFDb  (http://www.ofdb.de/film/89766,Das-Gestohlene-Gl%C3%BCck)auf einer 3,5/10, auf der IMDb (http://www.imdb.com/title/tt0053240/) auf einer 3,1/10 stand...
Denjenigen, die ein Faible für die Fantasy- & Märchenfilme Rous und Ptushkos haben, kann ich diese Mosfilm/Suomifilm-Produktion nach dem "Kalevala" Lönnröts trotz der geringen Wertungen nur empfehlen: natürlich fehlt in diesen 1½ Stunden der epische Atem der Vorlage (was natürlich jeder Langatmigkeit vorbeugt), aber farbenprächtige, malerische Einstellungen märchenhaft arrangierter Kulissen gleichen gemeinsam mit der pathetischen Musikuntermalung vieles wieder aus (:love:) und lassen die etwas holzschnittartige Figurenzeichnung derartig präsentiert fast schon zur Tugend werden. Als wandelnde Schablonen in dieser mythischen Geschichte (vom Kampf gegen die Hexe Louhi, die erst die Geliebte des Helden stiehlt, sich die Zaubermühle Sampo erpresst und später aus Rache die Sonne entführt) finden sie in der satten, dichten Atmosphäre der künstlichen Inszenierung eine passende Ergänzung; und ebensowenig, wie die Rückprojektionen primitiv, sondern avantgardistisch ausfallen, sind die vielen Trickeffekte (vor der Kamera und während der Montage), die Studiokulissen & matte paintings und die Ausleuchtung keineswegs billig, sondern von einem ähnlichen Charmes, der zahlreiche Bavas, Fellinis, Hammer-Horrorfilme (und natürlich etliche UdSSR-Märchenfilme) auszeichnet...

Die wirklich fiese IMDb-Note kann ich mir nur über die angeblich grausig verunstaltete, stark gekürzte US-Version erklären; ich selbst würde den Film momentan zu Ptushkos fünf schönsten Werken zählen (wobei ich auch bloß zehn kenne...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 3 Juni 2014, 16:12:59

Auf alte Sowjetmärchen hätte ich ja auch Lust, aber habe vor einiger Zeit ein anderes - aber quasi doch verwandtes - Faß aufgemacht, nämlich das der tschechischen Animationsfilme. Nachdem ich Svankmajer etwas abgegrast habe (seine Spielfilme außer Alice fehlen noch), habe ich mir Karel Zeman zur Brust genommen. Heute gelange ich in den Besitz dreier weiterer Filme (u.a. Baron Prasil), bereits gesehen habe ich


Die Erfindung des Verderbens (http://www.ofdb.de/film/7669,Die-Erfindung-des-Verderbens)


Im Prinzip erweckt Zemans halb Trick- und halb Realfilm (in verschiedenen Vermischungsgraden) die zeitgenössischen Illustrationen von Jules Vernes Geschichten zum Leben, und zwar auf die denkbar originellste und fantasievollste Art und Weise. Das geht vom reinen Trickfilm (dessen leicht mechanisch-ruckelige Animationen rückblickend an Gilliams Clips bei Monty Python erinnern) über ineinander geblendete Trick- und Realfilme bis hin zu Realsequenzen innerhalb von Studiobauten, die so angemalt sind, als seien sie halt die vergrößerte Version der Holzschnitt-Vorlagen – Linien allerorten als dominierendes graphisches Element, das sich in der Kleidung der Handelnden fortsetzt. Das alles ist visuell so reizvoll und abwechslungsreich, daß man sich daran nicht sattsehen kann und immer wieder von neuen Einfällen überrascht wird.
Das ist jedoch auch nötig, denn rein dramaturgisch gesehen holpert der Abenteuerfilm etwas, es gibt aufgrund unstimmigen Timings ein paar Längen, der Film wirkt dann künstlich etwas in die Länge gezogen (wer weiß, wie damals die Umstände, Vorgaben etc. waren). Trotz dieser Schwäche aber ein großartiger, sanft humoriger, definitiv unkonventioneller Einstieg in die Zeman-Welt, besonders für Freunde klassischer Buchillustrationen (z.B. Gustave Doré).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 3 Juni 2014, 16:35:26
Zitat von: ratz am  3 Juni 2014, 16:12:59Das ist jedoch auch nötig, denn rein dramaturgisch gesehen holpert der Abenteuerfilm etwas, es gibt aufgrund unstimmigen Timings ein paar Längen, der Film wirkt dann künstlich etwas in die Länge gezogen (wer weiß, wie damals die Umstände, Vorgaben etc. waren). Trotz dieser Schwäche aber ein großartiger, sanft humoriger, definitiv unkonventioneller Einstieg in die Zeman-Welt, besonders für Freunde klassischer Buchillustrationen (z.B. Gustave Doré).

Ja, die Zemans ab Ende der 50er sind visuell ziemlich interessant: war wohl seinerzeit das für den Stiche, was "Sin City" später für den Comic war. Aber nach einigen Filmen verliert das dann doch irgendwann seine Wirkung und die tatsächlich etwas nachlässige Spannungsdramaturgie ist nicht geeignet das auszugleichen... so schön die Zemans auch sind, ich würde sie mir wohl eher ungern als gebündelten Block zuführen... :icon_mrgreen: (Habe übrigens im Korrekturforum mal ein Plakat als Alternative hochgeladen...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 Juni 2014, 16:43:29
2010: MOBY DICK

1969: Kapitän Ahab ist mit seinem U-Boot im Eismeer unterwegs, als man glaubt, ein neuartiges russisches U-Boot entdeckt zu haben.
Die Entdeckung entpuppt sich jedoch als Wal, der sich Ahab's Boot mal eben schnappt, damit zur Oberfläche schwimmt, das Eis durchbricht, und das Boot auf's Eis fallen lässt.
Dann krabbelt das Vieh auf das Eis, guckt sich das Boot rundherum an,  knuspert mal eben die hälfte davon weg- und verschwindet wieder im Wasser.
Dumm nur, dass in der mitte die Kommandozentrale des Bootes lag- in der Kapitän Ahab eingeklemmt war.
Neben dem ganzen Blech knusperte der Wal daher auch das linke Bein vom Käpt'n weg.
2010: Kapitän Ahab, mit einem Metallbein ausgestattet, hat das Supermoderne U-Boot Pequod gestohlen, um damit den Wal zu jagen, der sein Bein gefuttert hat...

Gregory Peck würde sich beim sichten diese Machwerks übergeben müssen.
Barry Bostwick als Ahab hat hier wohl endgültig seinen Tiefpunkt erreicht, und Renee O'Connor hat nach den immerhin akzeptablen Filmen Boogeyman 2 und Bitch Slap wohl Lust gehabt, ihr Niveau komplett abzugeben.
Der Rest der Schauspieler ist unbekannt- und grottenschlecht.
Die miserabel getricksten, jederzeit als solche erkennbaren CGI-Szenen sind schon ärgerlich genug, aber nein, man muss ja noch eins draufsetzen und in manchen Szenen das ganze komplett unscharf in den Film einkopieren.
Ach ja...: Der Wal ist 150 meter lang, weicht trotzdem elegant Torpedos aus, verdrängt beim aus dem Wasser springen und wieder eintauchen kaum Wasser, brüllt beim Angriff wie ein Löwe und, wie schon erwähnt, klettert auch mal aufs Land und sogar auf Berge, wenn da lecker Futter herumliegt.

Soll ich da jetzt wirklich ne Bewertung abgeben? Ach neee.. lass mal...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 4 Juni 2014, 10:16:23
Blue Jasmine

Obwohl der Stadtneurotiker einer meiner Lieblingsfilme ist, fiel mir auf, dass ich ansonsten gar nicht so viele Filme von Allen kenne.  So habe ich mal angefangen mich ganz langsam rückwärts ran zu tasten. Midnight in Paris hat mir ziemlich gut gefallen, weshalb ich von To Rome with Love ziemlich enttäuscht war.
Blue Jasmin nun wiederum war ein voller Erfolg. Der Film schafft es auf dem schmalen Grad zwischen Drama und Komödie sehr gut zu balancieren.  Ich habe mich selbst zwei, drei mal dabei erwischt, dass ich Gelacht habe und dann dachte ,,Mh, vielleicht doch nicht so lustig.". Ansonsten lebt der Film wirklich von der Darstellerleistung von Cate Blanchett! Ziemlich beeindruckend und schon fast erschreckend gut. Ich kann den Film nur jeden empfehlen, der mal ein kurzweiliges unterhaltsames Drama sehen möchte!

Auf diesen Wege: Kann mir jemand vielleicht noch ein, zwei andere Allen Filme empfehlen? Er hat ja einige gemacht  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 4 Juni 2014, 10:24:11
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am  4 Juni 2014, 10:16:23
Blue Jasmine

Obwohl der Stadtneurotiker einer meiner Lieblingsfilme ist, fiel mir auf, dass ich ansonsten gar nicht so viele Filme von Allen kenne.  So habe ich mal angefangen mich ganz langsam rückwärts ran zu tasten. Midnight in Paris hat mir ziemlich gut gefallen, weshalb ich von To Rome with Love ziemlich enttäuscht war.
Blue Jasmin nun wiederum war ein voller Erfolg. Der Film schafft es auf dem schmalen Grad zwischen Drama und Komödie sehr gut zu balancieren.  Ich habe mich selbst zwei, drei mal dabei erwischt, dass ich Gelacht habe und dann dachte ,,Mh, vielleicht doch nicht so lustig.". Ansonsten lebt der Film wirklich von der Darstellerleistung von Cate Blanchett! Ziemlich beeindruckend und schon fast erschreckend gut. Ich kann den Film nur jeden empfehlen, der mal ein kurzweiliges unterhaltsames Drama sehen möchte!

Auf diesen Wege: Kann mir jemand vielleicht noch ein, zwei andere Allen Filme empfehlen? Er hat ja einige gemacht  :D

Auf jeden Fall "Manhattan", "Zelig", "Stardust Memories". "Husbands and Wives", "Crimes and Misdemeanors", "Hannah and her Sisters" sind auch sehr starke Filme...

Von den unbeschwerteren ist "Purple Rose of Cairo" ziemlich nett... und von den "frühen komischen Filmen" ist "Love & Death" ein Muss! (Und wenn man es etwas alberner & turbulenter mag, sollte man sich "Sleeper" geben... auch sehr schön...)

Und von den reinen Dramen mag ich "Interiors" sehr gerne, wenn der auch manchmal als Bergman-Plagiat belächelt wird... ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 4 Juni 2014, 18:39:09
Zelig möchte ich unbedingt nochmal unterstreichen: Zelig. Der ragt durch seine Metaebenen auf ganz eigene Weise aus Woody Allens Filmschaffen heraus uns ist für mich so etwas wie sein Citizen Kane.

:popcorn:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 6 Juni 2014, 01:47:57
Enigma
Hatte ein WW2-Drama erwartet, dass es aber so langweilig daherkommt hätte ich nicht erwartet. Der Teil mit der Entschlüsselung war noch ganz gut, wenn auch nicht spannend aber die Liebesgeschichte hat mir echt den Rest gegeben.
2/10

Moontrap
Trashig aber nur selten lustig. Bin immer mal kurz weggenickt.
3/10

Alles Routine
Die erste viertel Stunde eine herrliche Komödie über den Büroalltag, hätte eigentlich der ganze Film so sein können. Aber nein, da musste irgend so eine öde und unausgereifte Geschichte eingebaut werden. Verschenkt.
4/10

Das Netz
Mal einen alte Bullock-Streifen nachgeholt. Anfangs ganz spannend, lässt er dann ganz schön nach, auch durch das unlogische Verhalten der Figuren bedingt. Auch ist das Thema mittlerweile angestaubt und teilweise unfreiwillig komisch.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ----- am 6 Juni 2014, 09:40:46
Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance

Zitat von: Akayuki am 26 November 2012, 21:01:22
Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance (http://www.ofdb.de/film/6025,Lady-Snowblood-2-Love-Song-of-Vengeance)

Nachdem gerade der Erstling zum wahren Genre-Klassiker avancierte und unter anderem auch von Tarantino oft zitiert wurde, gelingt es Teil 2 leider nicht ansatzweise an diesen anzuknüpfen. Schuld daran ist vor allem das behäbige Tempo, mit dem die relativ einfache Geschichte erzählt wird. Auch fehlen die grandiosen Kamaraführungen die gerade Teil 1 zum Klassiker werden ließen. Dennoch ist der Film weitestgehend solide umgesetzt und kann gerade wieder im letzten Drittel Punkte sammeln. So ist Lady Snowblood 2 trotz der bezaubernden Meiko Kaji, leider nicht das erwartete Film-Highlight, dennoch aber sehenswert.

Die bildhübsche Meiko Kaji hat sich 7/10 Punkte verdient
Nachdem der erste Teil zu meinen Top-Lieblingsfilmen gehört, der mich mächtig berührt und mich während des Betrachtens immer wieder zu Tränen rührt, hat mich der zweite Teil nur noch gelangweilt, enttäuscht und teilweise geärgert. Im ersten Teil entsteht die Handlung komplett aus dem Hauptcharakter selbst heraus, im zweiten handelt sie im Auftrag und es wirkt auf mich alles nur noch konstruiert, um irgendwie ähnliche Situationen wie im ersten Teil herbeizuführen. Für mich ist sie nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache, sie erledigt nur noch ihren Job, ohne Gefühl. - Berührt mich nicht und auch sonst kann ich dem Film nichts abgewinnen.

Teil 1: 9/10
Teil 2: 1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 6 Juni 2014, 16:42:07
The Conjuring (http://www.ofdb.de/film/234715,Conjuring---Die-Heimsuchung) hat mich gut unterhalten. Die Warrens waren mir aus anderen Zusammenhängen schon bekannt, z.B. auch The Haunting in Connecticut (http://www.ofdb.de/film/152935,Das-Haus-der-D%C3%A4monen). Interessant, dass sie nun selber Filmprotagonisten wurden.

Der Film ist einerseits klassisch und hat abschtlich viel mit den besten Haunted-House-Filmen seit Robert Wise und seit den Siebzigern zu tun, andererseits gefiel mir die Kameraarbeit mit ihren moderneren, quasi postmodernen Techniken sehr gut. Das Finale ging mir zu schwuppdiwupp, aber der Rhythmus der vorangegangenen 85 Minuten war so klasse, dass ich darüber hinwegsehen konnte. Ein stimmiger, zeitgemäßer Horror-Grusler, der dennoch nicht so tut als erfinde er das Rad neu und als wäre das überhaupt nötig.

EDIT: Hält auch meine Zweitsichtung gut aus. Es macht Spaß, wie selbstsicher hier alle klassischen Register des Gruselns gezogen werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 Juni 2014, 02:26:07
THE YELLOW SEA

Der frischverheiratete chinesische Taxifahrer und Glücksspieler Gu-Nam lebt mit seiner Tochter und Mutter zusammen in einer sozial und finanziell schlecht gestellten Grenzregion zu Korea.
Seine Frau könnte in Korea gutes Geld verdienen, doch das Ausreisevisum ist teuer.
Also macht Gu-Nam Schulden, um ihr die Ausreise zu ermöglichen. Der Plan ist, dass sie ihm Geld schickt um die Schulden zu zahlen, und dann ebenfalls auszureisen.
Doch kaum ist seine Frau in Korea angekommen, bricht der Kontakt ab...
Der Taxifahrer-Job reicht nicht aus um seine Schulden zurückzuzahlen, und ersorgt sich um seine Frau- noch dazu mit Spielschulden am Hals nimmt Gu-Nam einen zwielichtigen Auftrag an:
Um alle seine Schulden loszuwerden, soll er nach Korea reisen, dort innerhalb von 10 Tagen jemanden umbringen- und als beweis den Daumen des Opfers mitbringen.
Sollte er dies nicht schaffen, werde man sich an seiner Familie rächen.
Da die Reise nach Korea bezahlt wird, und er dort nebenbei nach seiner Frau suchen kann, nimmt er den Auftrag an.
In Korea angekommen bemerkt er jedoch recht schnell, dass hier nichts nach Plan läuft, und der Auftrag deutlich schwieriger auszuführen ist als gedacht.
Seine Frau scheint einen anderen Mann zu haben, und hat eine Wohnung- ist aber auch hier spurlos verschwunden.
Sein potentielles Opfer lebt in einem gesicherten Haus, und es sind neben Gu-Nam noch mehrere voneinander unabhängige Killer auf die Zielperson angesetzt.
Gu-Nam platzt dadurch mitten in einen Bandenkrieg, und wird nun von allen seiten gejagt. 
Das Zeitlimit sitzt ihm im Nacken- und was mit seiner Frau passiert ist, gilt es auch noch herauszufinden...

Es ist zum kotzen. Da kommt wieder mal ein absolutes Action/Thriller-Highlight aus Korea, und wird in den USA und Deutschland gnadenlos verstümmelt.
Die koreanische Fassung läuft 157 Minuten. 
Für die internationale Auswertung hat der Regisseur einen Director's Cut mit 141 Minuten angefertigt- soweit vertretbar.
Diese Version kann man in England auch auf DVD und Blu-ray kaufen.
Die US-Version jedoch wurde noch dazu auf 137 Minuten heruntergestückelt-ausschließlich in Gewaltszenen.
Wen wundert es da, dass unsere deutsche Version natürlich mit der US-Version identisch ist?
Hoffentlich kommt irgendwann noch eine Uncut-Version über Österreich oder die Schweiz auf den Markt...

Generell ist der Film sehr zu empfehlen, der Hauptdarsteller spielt seine Rolle sehr intensiv und glaubwürdig, auch die vielen Nebenrollen sind gut gewählt und nicht nervig.
Manch einer könnte sich am wechsel der im Grunde eher ruhigen Erzählweise der Geschichte- und den immer wieder eingestreuten schnellen, brutalen und blutigen Kampfszenen stören, mir hat dieser Kontrast aber gut gefallen.
Die deutsche Fassung ist immer noch ansehbar, die meisten Schnitte sind reine Kürzungen von Gewaltszenen, der Film bleibt verständlich, da nichts komplett fehlt.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 11 Juni 2014, 12:44:23
Zwei Klassiker-Erstsichtungen, die mich nicht begeistert haben:

Viaggio in Italia (http://www.ofdb.de/film/22594,Liebe-ist-st%C3%A4rker)

Das war er also, mein erster Rosselini, und ich war nicht wirklich angetan. Ein sich gegenseitiges ankotzendes Ehepaar zum Thema eines symbolbeladenen (jaja, die Symbole sind gar keine...) Films zu machen, war evtl. in damaliger Zeit für einen gestandenen Neorealisten eine Heldentat und diente wohl auch als Vorbild für Antonioni – an den man sich wenden kann, wenn man noch mehr angeödete Leute in öden Gegenden rumstehen und sich gegenseitig anöden sehen will   :scar: – Aber zurück zu Rosselini: Ingrid Bergman hin und George Sanders her, das Gefühl, zeitweise in einer Tourismus-Werbung für Italien zu sitzen sowie ein absolut hirnrissiges Ende lassen mich zum Schlusse kommen: Ich finde den Film scheiße und versuche es in 15-20 Jahren nochmal.



Un coeur en hiver (http://www.ofdb.de/film/13814,Ein-Herz-im-Winter)

Ich gebe zu: eigentlich wollte ich den Film nur sehen, um Emmanuelle Béarts Porzellanpuppengesicht zu bewundern, bevor sie sich in den späten 90ern den Entenschnabel hat aufspritzen lassen. Ansonsten ein Film, der von vorn bis hinten "typisch französisch!" schreit: Elegante Menschen aus dem oberen Drittel der Gesellschaft (Bourdieu würde sagen, sie platzen beinahe vor kulturellem, sozialem und sonstigem Kapital) reden geistreich und essen und trinken gut dabei. Manchmal regnet es sogar, weil sich diese schönen Menschen gegenseitig in ihren zarten Gefühlen verletzen.
Natürlich ist der Film nicht schlecht an sich. Findet man sich mit dem Milieu ab, hat man Schauspieler aus der französischen Oberliga, eine gelungene Dramaturgie ohne eine Minute Langeweile und nicht zuletzt die fantastische Musik von Maurice Ravel (das Klaviertrio und die beiden Violinsonaten) - die Béart hat wohl extra Geigespielen gelernt, und das sieht man.
Fazit: Zum melancholischen Seufzen bei einem gepflegten Rotwein genau der richtige Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 Juni 2014, 14:16:10
Zitat von: ratz am 11 Juni 2014, 12:44:23
Zwei Klassiker-Erstsichtungen, die mich nicht begeistert haben:

Viaggio in Italia (http://www.ofdb.de/film/22594,Liebe-ist-st%C3%A4rker)

Das war er also, mein erster Rosselini, und ich war nicht wirklich angetan. Ein sich gegenseitiges ankotzendes Ehepaar zum Thema eines symbolbeladenen (jaja, die Symbole sind gar keine...) Films zu machen, war evtl. in damaliger Zeit für einen gestandenen Neorealisten eine Heldentat und diente wohl auch als Vorbild für Antonioni – an den man sich wenden kann, wenn man noch mehr angeödete Leute in öden Gegenden rumstehen und sich gegenseitig anöden sehen will   :scar: – Aber zurück zu Rosselini: Ingrid Bergman hin und George Sanders her, das Gefühl, zeitweise in einer Tourismus-Werbung für Italien zu sitzen sowie ein absolut hirnrissiges Ende lassen mich zum Schlusse kommen: Ich finde den Film scheiße und versuche es in 15-20 Jahren nochmal.

:icon_eek: Also "Scheiße" ist natürlich ein hartes Urteil... :icon_eek:
Mein liebster Rossellini ist es zugegebenermaßen auch nicht, aber ich mag den durchaus noch... Davon abgesehen, dass ich den ziemlich kurzweilig finde (was ich über Antonioni, den ich sehr schätze, so eher nicht sagen würde), hat er mit den Statuen im Museum und den Ausgrabungen gegen Ende zwei intensive Szenen, die ich in ihrem Pathos sehr großartig finde... vermutlich sind das eher Momente, die dir missfallen haben? (Du mochtest, wenn ich mich recht erinnere, ja auch Zulawskis Pathos- & Symbolgehabe nicht sonderlich...)
(Vielleicht solltest du mit "Stromboli" und Rossellinis Spätwerk dann auch 15 Jahre warten :icon_mrgreen:; "Rom, offene Stadt" solltest du dir aber auf jeden Fall antun... ein - wie ich finde - unglaublich packender Film, toll inszeniert und filmhistorisch zurecht zu einem dieser absoluten Überklassiker avanciert...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 11 Juni 2014, 15:56:20
Zitat von: PierrotLeFou am 11 Juni 2014, 14:16:10

:icon_eek: Also "Scheiße" ist natürlich ein hartes Urteil... :icon_eek:

Naja, das hab ich ein bißchen mit Schmiß formuliert  :icon_mrgreen: - Scheiße sozusagen aus der Perspektive meiner persönlichen Genervtheit und wohl wissend, das der Film von Leuten ganz anderen Kalibers ganz anders eingeschätzt wird... seine zweite Chance hat er ja. Später.
Auf die anderen (früheren!) Rosselinis bin ich durchaus gespannt, wie ich ja überhaupt zum Neorealismus ein affirmatives Verhältnis habe.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 Juni 2014, 00:14:56
AIRWOLF (Der Kinofilm)

Ich denke mal, zur Handlung muss ich nichts schreiben, Airwolf dürfte jedem ein Begriff sein.

Bisher gab es in Deutschland zwar (fast) die komplette Serie auf DVD, zumindest die ersten 3 Staffeln, aber die Kinofassung des Pilotfilms war nicht in den Serienboxen dabei.
(Die vierte Staffel, auch "Airwolf 2" genannt, ist bei uns bisher nicht erschienen- ist aber auch ein Totalausfall mit komplett anderer Besetzung.)

Im Gegensatz zur Pilot-Fassung fehlen hier zwar knappe 15 Minuten, dafür hat diese Version eine bessere Synchro
(unter anderem werden die Originalnamen verwendet, für die TV-Fassung wurden diese teils geändert),
sparsamer eingesetzte Musik
(Der Score von Sylvester Levay ist gleich, wird aber in der TV-Fassung teils mit unpassenden Übergängen eingeleitet),
und das meines Erachtens passendere Ende.
(Die TV-Fassung geht noch etwas weiter, bringt aber nichts interessantes für die Handlung).

Wer will, kann auch die TV-Synchro einschalten, beide deutschen Tonspuren sind (neben der englischen) enthalten, die zur TV-Fassung fehlenden Szenen sind als Bonusmaterial anwählbar, aber nicht in den Film integrierbar.
Original Bildformat 4:3 in guter Qualität, der Stereo-Ton ist ebenfalls einwandfrei!

Ich persönlich fand die Serie schon damals einfach nur schlecht, und daher uninteressant-
weshalb ich bis gestern immer noch meine alte Original-VHS mit der Kinofassung der DVD-Veröffentlichung vorgezogen habe.
Die zusätzlichen knapp 15 Minuten der TV-Version finde ich auch ziemlich unnötig, die Kinofassung ist verständlich, man merkt nicht, dass etwas fehlen könnte.
Das früher einsetzende Ende ist auch passender, den mehrere Minuten langen Dialog in der TV-Version am Ende empfand ich eher als störend, war aber auch wohl als Übergang zur folgenden Serie gedacht.

9/10

Für eine 10/10 hätte man auch noch die TV-Fassung mit dazupacken müssen- das wäre dann das volle Paket Airwolf!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 14 Juni 2014, 02:04:16
Phantasm 2 (Das Böse II): (http://www.ofdb.de/film/902,Das-B%C3%B6se-II)

Keine besonders aufregende Fortsetzung, die sich zu sehr auf die Formel des Erstlings verlässt, sogar die
Spoiler: zeige
Endszene
des Originals kopiert. Klar, vom "Tall Man" geht immer noch eine geweisse Faszination aus, allerdings gefiel mir der erste Teil einfach besser. Immerhin wird die Mythologie etwas erweitert.

5/10


The Mangler
(http://www.ofdb.de/film/835,The-Mangler)

Auf den habe ich mich aufgrund der Prämisse (Wäschemangel tötet Menschen!!!) und der Besetzung von Robert Englund schon sehr gefreut. Tatsächlich erfüllen die ersten 2/3 des Films mein Verlangen nach obskurem Blödsinn. Strunztdumme Dialoge, ein herrlich übertriebener Englund als eine Horror-Karrikatur des Ebenezer Scrooge und nette Effekte sorgen für genug Lacher. Zum Ende hin nahm sich das Ganze dann zu ernst und präsentierte die unausweichliche Auflösung, die sich jeder bereits nach zehn Minuten zusammenreimen kann. Nichtsdestotrotz ein vergnüglicher Horrorunsinn, der in unserer Dreierrunde sehr viel Laune verbreitet hat.

Leute: vielleicht würde Euch die Mangel weniger töten, wenn ihr aufhören würdet, in die NÄHE DER VERDAMMTEN, MORDENDEN MANGEL ZU GEHEN. Großartig.  :icon_mrgreen:

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 14 Juni 2014, 10:21:32
Zitat von: Mr. Blonde am 14 Juni 2014, 02:04:16
Phantasm 2 (Das Böse II): (http://www.ofdb.de/film/902,Das-B%C3%B6se-II)

Keine besonders aufregende Fortsetzung, die sich zu sehr auf die Formel des Erstlings verlässt, sogar die
Spoiler: zeige
Endszene
des Originals kopiert. Klar, vom "Tall Man" geht immer noch eine geweisse Faszination aus, allerdings gefiel mir der erste Teil einfach besser. Immerhin wird die Mythologie etwas erweitert.

5/10
Ich mag ja die ganze Reihe, inklusive des vierten Teils. Den zweiten schätze ich wegen seines Dauertempos, das wirklich in keinem Moment gedrosselt wird, sondern ständig voranschreitet, was dem eher gemächlichen und liebenswürdig-kuriosen Vorgänger, der voll auf die Atmosphärekarte setzte und einen wirklich faszinierend-schrägen Genremischmasch präsentierte, entgegensteht. 7/10 würde ich schon geben.

Zitat

The Mangler
(http://www.ofdb.de/film/835,The-Mangler)

Auf den habe ich mich aufgrund der Prämisse (Wäschemangel tötet Menschen!!!) und der Besetzung von Robert Englund schon sehr gefreut. Tatsächlich erfüllen die ersten 2/3 des Films mein Verlangen nach obskurem Blödsinn. Strunztdumme Dialoge, ein herrlich übertriebener Englund als eine Horror-Karrikatur des Ebenezer Scrooge und nette Effekte sorgen für genug Lacher. Zum Ende hin nahm sich das Ganze dann zu ernst und präsentierte die unausweichliche Auflösung, die sich jeder bereits nach zehn Minuten zusammenreimen kann. Nichtsdestotrotz ein vergnüglicher Horrorunsinn, der in unserer Dreierrunde sehr viel Laune verbreitet hat.

Leute: vielleicht würde Euch die Mangel weniger töten, wenn ihr aufhören würdet, in die NÄHE DER VERDAMMTEN, MORDENDEN MANGEL ZU GEHEN. Großartig.  :icon_mrgreen:

6/10
Der ist SO schlecht - für mich allerdings nicht witzig-schlecht, sondern langweilig-schlecht. Robert Englund blamiert sich, so gut er kann (Scrooge-Karikatur trifft es gut), und die Geschichte selbst ist so schrecklich dämlich, daß man es nicht glauben kann. Eine statische Wäschemangel, die Blut braucht, wäre nun nicht meine erste Grundidee für eine Horror-Story. Deshalb müssen sich auch alle Protagonisten samt und sonders besonders bescheuert verhalten, damit sie überhaupt von dieser in die nächste Welt befördert werden können. Als dann Ted Levine mit seinem Buddy den Mangel-Exorzisten gibt, ist endgültig der Ofen aus.  :viney: 2/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 14 Juni 2014, 12:29:35
Zitat von: Stefan M am 14 Juni 2014, 10:21:32
Ich mag ja die ganze Reihe, inklusive des vierten Teils. Den zweiten schätze ich wegen seines Dauertempos, das wirklich in keinem Moment gedrosselt wird, sondern ständig voranschreitet, was dem eher gemächlichen und liebenswürdig-kuriosen Vorgänger, der voll auf die Atmosphärekarte setzte und einen wirklich faszinierend-schrägen Genremischmasch präsentierte, entgegensteht. 7/10 würde ich schon geben.
Bis auf den ersten Satz kann ich das komplett unterschreiben: Teil 1 der niedrig budgetierte, einfallsreich getrickste Atmosphären-Klassiker, Teil 2 die temporeiche Fortsetzung. Teil 3 habe ich mir damals sogar im Kino angesehen, konnte den weiteren Sequels aber nicht mehr so viel abgewinnen.

"Mangler" habe ich das letzte Mal 1995 gesehen und mit 4/10 bewertet. Heute bestimmt weniger. Die "Mangler"-Trilogie ist nicht gerade eine Sternstunde des Horrorfilms. Teil 2 habe ich mir nur wegen Lance Henriksen angesehen, Teil 3 nur wegen Reggie Bannister - womit wir wieder bei "Phantasm" wären.  :hideugly:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 14 Juni 2014, 17:38:21
Zitat von: Stefan M am 14 Juni 2014, 10:21:32
Der ist SO schlecht - für mich allerdings nicht witzig-schlecht, sondern langweilig-schlecht. Robert Englund blamiert sich, so gut er kann (Scrooge-Karikatur trifft es gut), und die Geschichte selbst ist so schrecklich dämlich, daß man es nicht glauben kann.

Immer, wenn Englund seinen Auftritt hatte, musste ich mich vor Lachen wegschmeissen. Wie der rumgehampelt hat, wie garstig und lächerlich er seine Mitarbeiter aufgepeitscht hate etc. Ganz großes Kino. :D

Wir haben uns gestern gefragt, ob die Mangel mit dem Ofen aus "Home Alone" verwandt ist? Es kann eigentlich gar nicht anders sein.

Ich wusste beim "Mangler" einfach vorher, auf was ich mich einlasse und meine Erwartungshaltung war entsprechend angepasst. Die miesen Bewertungen kann ich trotzdem verstehen. 6/10 ist schon zu viel, aber da der so viel Spaß gemacht hatte, war ich mal gnädig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 16 Juni 2014, 12:44:20

Dreileben (http://www.ofdb.de/film/205973,Dreileben---Etwas-Besseres-als-den-Tod)-Trilogie

Drei Fernsehfilme von drei der besten Filmregisseure, die Deutschland derzeit hat – klingt nach einem ziemlich hochgehängten Versprechen, aber es wird eingelöst – wenn man als die Stärke des aktuellen deutschen Films die Fähigkeit begreift, relative Alltäglichkeiten sensibel und möglichst ungeskriptet einzufangen bzw. den stilisten Stempel (lange Einstellungen, bedachte Schnitte, natürliches Schauspiel) quasi von hinten durch die kalte Küche aufzudrücken. All das vorausgesetzt und mit Wohlwollen besehen (etwas Anderes oder Besseres als diese zurückgenommene und doch beharrliche Filmsprache haben wir ja der Welt seit den segensreichen Stummfilmtagen kaum zu geben gehabt), enttäuschen Petzold, Graf und Hochhäusler in ihrer TV-Trilogie nicht.
Die Idee: Ein oder zwei Wochen in einer fiktiven Kleinstadt im Thüringer Wald, um den Ausbruch eines geisteskranken Mädchenmörders (im dritten Teil ist er selbst das Zentrum) gruppieren sich zwei nur sehr lose zusammenhängende Konstellationen. Einmal eine jugendliche Liebesgeschichte, das andere Mal arrivierte Enddreißiger mit ihren Problemchen, beide Male eine Art Dreicksplot. Petzold schafft wieder die schönsten, schwebenden Stimmungen, Dominik Graf hat viele tolle Dialogpassagen (ein paar saudämliche sind aber auch dabei), Hochhäuslers Film bleibt stilistisch etwas diffus, nimmt den Killer aber doch ernst und ist am ehesten ein Thriller. Über allen drei Filmen hängt aber eine seltsame, manchmal unheimliche oder auch bedrohliche Atmosphäre, kurze Momente der Irritation, die stets ein leichtes Unbehagen verursachen. Die Explosion dieses Gärens wird nur angedeutet und findet am Ende höchstens im Kopf des Zuschauers statt.
Tja, super Projekt auf jeden Fall. Man könnte die Filme auch in anderer Reihenfolge sehen und schauen, was passiert, ob man z.B. die Liebesgeschichte anders wahrnimmt, wenn man ihr Ende kennt (und einige irritierende Momente rückblickend erklären kann). Wie gesagt: Wenn deutscher Film der Gegenwart, dann aus der Ecke. Alles andere ist Stuß, leider (ja, auch der x-te Aufguß von Edgar Reitz' Heimat-Fantasien).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 19 Juni 2014, 18:17:00
Stephen King's The Stand
Bin nicht gerade einer großer Fan von King, habe mir aber trotzdem mal die 6 Stunden Endzeit angetan. Sehr durchwachsen das Ganze, die Figuren gehen von sympatisch bis langweilig, auch die Leistung der Darsteller schwankt. Für die Geschichte sollte man wohl King-Fan sein, ich fand sie ziemlich blöd. Die Sache mit dem Virus und das Massensterben funktionieren da noch am Besten, doch der ganze religiöse Kram nervt und ist auch kein bisschen logisch in die Handlung integriert. Das Ende funktioniert dann auch nur in diesem Zusammenhang und ist eher enttäuschend. Dafür sind die leeren Städte für eine TV-Produktion erstaunlich gut in Szene gesetzt, auch die verwesenden Leichen überzeugen. Alles in Allem aber doch ziemlich viele Dinge welche nicht durchdacht sind, dazu kommen, durch die lange Laufzeit, noch einige Längen. Ich fands eher mittelmäßig.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Juni 2014, 18:46:26
Bei mir war neulich 80er Actionnacht angesagt:

"Rambo II - Der Auftrag" (http://www.ofdb.de/film/545,Rambo-2-Teil---Der-Auftrag)

Irgendwie ein Klassiker, den ich oft gesehen habe, aber bei den letzten Sichtungen immer nach ein paar Minuten abgeschaltet habe, weil ich doch nicht in der richtigen Stimmung war. Jedenfalls hab ich es diesmal wieder durchgezogen und der rockt natürlich immer noch. Kultige Musik, markige Sprüche und eben Action en Masse. Natürlich ist es schade, dass von der Gesellschafts- und Sozialkritik des Originals nichts mehr übrig geblieben ist und das es im Grunde wirklich nur hirnloses Bumm Bumm ist, aber, das muss manchmal ja auch sein.

7/10

"Beverly Hills Cop" (http://www.ofdb.de/film/6,Beverly-Hills-Cop---Ich-l%C3%B6s%27-den-Fall-auf-jeden-Fall)

Danach also noch ein 80er-Klassiker, der für mich kein Bisschen von seinem Charme verloren hat. Als ich den das erste mal bewusst gesehen habe (Mitte oder Ende der 90er), wirkte die Mode und das Produktionsdesign schon etwas altbacken und überholt, von daher habe ich damit Heute erst Recht kein Problem. So habe ich "Beverly Hills Cop" kennengelernt.

Die Musik, Eddie Murphys Performance, die Sprüche und natürlich Rosewood und Taggart machen den Film immer wieder zu einer absoluten Stimmungsbombe. Ich bin trotzdem jedes Mal entsetzt, wie dunkel der Film zu Beginn ist, als
Spoiler: zeige
Foleys Freund so eiskalt und fast schon grausam unstilisiert im Hausflur hingerichtet wird. Die heitere Stimmung davor, die Sympathien zwischen den Figuren und dann dieses miese Attentat...
Sofort hat man einen Grund, Foley bei seiner Suche nach den Schuldigen zu begleiten. Victor Maitland ist dazu noch einer der ganz großen 80er Badguys neben Clarence Boddicker/Dick Jones, Hans Gruber und Biff Tannen. Ansonsten kann ich nur sagen: ich habe den schon so oft gesehen, dass ich den zeitweise selbst synchronisiere, während ich den schaue.  :icon_mrgreen:

9/10 sind immer noch locker drin.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 19 Juni 2014, 21:48:12
Zitat von: ratz am 11 Juni 2014, 12:44:23
Un coeur en hiver (http://www.ofdb.de/film/13814,Ein-Herz-im-Winter)

Ich gebe zu: eigentlich wollte ich den Film nur sehen, um Emmanuelle Béarts Porzellanpuppengesicht zu bewundern, bevor sie sich in den späten 90ern den Entenschnabel hat aufspritzen lassen. Ansonsten ein Film, der von vorn bis hinten "typisch französisch!" schreit: Elegante Menschen aus dem oberen Drittel der Gesellschaft (Bourdieu würde sagen, sie platzen beinahe vor kulturellem, sozialem und sonstigem Kapital) reden geistreich und essen und trinken gut dabei. Manchmal regnet es sogar, weil sich diese schönen Menschen gegenseitig in ihren zarten Gefühlen verletzen.
Natürlich ist der Film nicht schlecht an sich. Findet man sich mit dem Milieu ab, hat man Schauspieler aus der französischen Oberliga, eine gelungene Dramaturgie ohne eine Minute Langeweile und nicht zuletzt die fantastische Musik von Maurice Ravel (das Klaviertrio und die beiden Violinsonaten) - die Béart hat wohl extra Geigespielen gelernt, und das sieht man.
Fazit: Zum melancholischen Seufzen bei einem gepflegten Rotwein genau der richtige Film.

Der Film gewinnt immens durch die wundervolle, zu wenig bekannte Kammermusik von Ravel. Erwähnt man diesen Komponisten, kennt meist jeder nur den Bolero. Schade. Ein sehenswertes Melo-dram.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 20 Juni 2014, 03:36:17
"Blinde Wut" (1989)
(http://www.ofdb.de/film/1087,Blinde-Wut)
Wieder eine kleine Bildungslücke geschlossen. Rutger Hauer als blinder, aber in-Ärsche-tretender Vietnamveteran mit Samuraischwert. Okay, ich hatte mir eigentlich einen ernsteren Ton vorgestellt, stattdessen wird ihm ein kleiner frecher Junge an die Seite gestellt und die Badguys sind die üblichen Dorftrottel, aber trotzdem ein vergnüglicher Film. Dazu noch Eisauge Meg Foster aus "Sie Leben!", bei der ich immer nicht so recht weiß, ob ich die gut finden oder vor ihr Angst haben soll!  :icon_mrgreen:  Das Ende hat mich positiv überrascht, wobei ich trotzdem nicht ganz verstehe, warum
Spoiler: zeige
Parker nicht mit nach San Francisco gegangen ist. Was hat ihn denn dagehalten?


Zeitweise ein Bisschen doof, aber insgesamt nett und für einen Fan des 80er Jahre Actionfilms durchaus empfehlenswert.

Aus der Hüfte: 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 20 Juni 2014, 10:30:45
DER GOTT DES GEMETZELS

Zwei Kinder streiten sich auf einem Spielplatz, der eine schlägt dem anderen zwei Zähne aus.
Deren Eltern treffen sich, um den vorfall unter Erwachsenen zu bereden.
Es entstehen streitereien, zickereien, desinteresse, alkoholkonsum, blöde Sprüche...

...und knappe 80 Minuten langeweile.
Selten habe ich mich so bei einem Film gelangweilt wie hier, trotz unbestritten guter Darsteller.

4/10 (Für jeden der Darsteller einen Punkt- und das ist eigentlich schon zuviel)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Vince am 20 Juni 2014, 12:01:03
Dann guck dir besser nicht "Venus im Pelz" an - halbe Darstellerzahl, wird dann auf ne 2/10 hinauslaufen. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Nerf am 20 Juni 2014, 12:09:00
Zitat von: Mr. Blonde am 20 Juni 2014, 03:36:17
"Blinde Wut" (1989)
(http://www.ofdb.de/film/1087,Blinde-Wut)
Wieder eine kleine Bildungslücke geschlossen.

Aber was für eine! Ich mag den Film ungemein, was aber daran liegt, dass er mich seit VHS-Zeiten begleitet - als Erstsichtung fallen einem sicherlich die Schwächen eher ins Auge. Aber allein die überdrehten Baddies (Tex Cobb, Nick Cassavetes, Rick Overton, Sho Kosugi, Tiger Chung Lee...) reißen die Sache wieder raus, zusätzlich gibt es den relaxtesten Rutger Hauer ever - passt. :love:

Zitat von: Mr. Blonde am 20 Juni 2014, 03:36:17Das Ende hat mich positiv überrascht, wobei ich trotzdem nicht ganz verstehe, warum
Spoiler: zeige
Parker nicht mit nach San Francisco gegangen ist. Was hat ihn denn dagehalten?


Ganz einfach:
Spoiler: zeige
Seine Mission war erfülltTM
.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 20 Juni 2014, 12:35:47
Zitat von: Nerf am 20 Juni 2014, 12:09:00
allein die überdrehten Baddies (Tex Cobb, Nick Cassavetes, Rick Overton, Sho Kosugi, Tiger Chung Lee...) reißen die Sache wieder raus,

"Shit!" "Fuck!" "Shitfuck!!" :icon_mrgreen: :respekt:

Toller Film. :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 21 Juni 2014, 04:46:08
Zitat von: RoboLuster am 20 Juni 2014, 12:35:47
Zitat von: Nerf am 20 Juni 2014, 12:09:00
allein die überdrehten Baddies (Tex Cobb, Nick Cassavetes, Rick Overton, Sho Kosugi, Tiger Chung Lee...) reißen die Sache wieder raus,

"Shit!" "Fuck!" "Shitfuck!!" :icon_mrgreen: :respekt:

Da habe ich auch herzlich gelacht und tatsächlich wurde das auch nicht übersetzt. :D

Zitat von: trikerider am 20 Juni 2014, 10:30:45
DER GOTT DES GEMETZELS

Zwei Kinder streiten sich auf einem Spielplatz, der eine schlägt dem anderen zwei Zähne aus.
Deren Eltern treffen sich, um den vorfall unter Erwachsenen zu bereden.
Es entstehen streitereien, zickereien, desinteresse, alkoholkonsum, blöde Sprüche...

...und knappe 80 Minuten langeweile.
Selten habe ich mich so bei einem Film gelangweilt wie hier, trotz unbestritten guter Darsteller.

4/10 (Für jeden der Darsteller einen Punkt- und das ist eigentlich schon zuviel)

Kannst du das präzisieren, wenn du magst? Laut deinen Äußerungen bist du ja jemand, der mit Phrasen nichts anfangen kann. Ich kann mit "ich war gelangweilt" nicht viel anfangen. Nichts gegen dich, aber für mich bleibt das immer ein Problem des Zuschauers, der sich nicht auf das Gesehene einlassen konnte und keine Eigenschaft des Films. Was hast du denn genau erwartet bei einem Film, der wie ein Kammerspiel inszeniert ist? Oder hast du dich vorher nicht informiert, was du schaust?

Der ganze Sinn des Films besteht darin, dass der Anlass "völlig nichtig" ist und das sich die vornehmlich Erwachsenen wie Kinder aufführen, sich "blöde Sprüche" an den Kopf schmeißen und die Kommunkation durch das Desinteresse nicht möglich ist. Die Erwachsenen versuchen dazu noch zivilisiert und erwachsen zu handeln, bewirken aber genau das Gegenteil. Das ist Komik und Kritik. Solche Situationen zeichnet das Leben und das wurde wunderbar aufgezeigt. Wenn ich mich erinnere, wie meine Mutter sinnlos abgegangen ist, wenn wieder ein Anruf von den Lehrern in der Grundschule kam, weil ich mich daneben benommen hatte, dann trifft der Film einfach einen Nerv, den man nicht abstreiten kann.

Für mich liest sich das so wie: "Rambo II ist scheiße, weil da geschossen wird."

Der Film  ist bei weitem kein Meisterwerk, aber 4/10 ist in meinen Augen ein Witz.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 Juni 2014, 11:47:18
Zitat von: Mr. Blonde am 21 Juni 2014, 04:46:08Kannst du das präzisieren, wenn du magst?

Natürlich ist der Grund völlig nichtig- und man darf danach eine Stunde lang sinnlose Streitereien anhören, wie manche Leute sich das in jeder zweiten Nachmittags-Talkshow geben, oder den Nachbarn beim streiten zuhören.
Solche Szenen mit Gebrüll und Alk hatte ich in der Nachbarschaft alle paar Tage als ich noch in München wohnte...
Der Film war für mich eher eine TV-Talkshow, oder eben "Live aus der Nachbarschaft" als alles andere.
Ich konnte da eben weder etwas "komisches" noch "kritisches" sehen- nur alltägliches, was man auch Privat schon zu Gehör bekommen hat.
Wenn ich sowas sehen will, würde ich Nachmittags den Fernseher einschalten- was ich aber schon seit vielen Jahren nicht mehr getan habe.
Wie gesagt: An den Schauspielern liegt's nicht, auch dass es eher ein Kammerspiel ist war mir klar.
Worum es sich genau dreht wusste ich allerdings nicht vorher, sonst hätte ich mir den Film vermutlich wirklich einfach gespart.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 22 Juni 2014, 03:46:12
@ trike:

Danke für die Erklärung. Ich weiß was du meinst, lebe selbst in einem Problemviertel, wo Gebrülle und Stress an der Tagesordnung ist. Allerdings finde ich wie es im Film dargestellt wurde, doch deutlich leichter bekömmlich und spaßiger. Es ist halt eine eher nette, als dokumentarische Auseindandersetzung mit so einer Situation. Liegt aber auch vielleicht darin, dass sich im Film zwei unterschiedliche Pole der Mittelschicht bekriegen, während in meiner Gegend diese eher nicht präsent ist. Für mich entsteht der Humor einfach durch die Tatsache, dass hier verkrampft versucht wird, zivilisiert miteinander umzugehen, statt dies wirklich zu tun. Es geht nicht so sehr um die Problemlösung, sondern alsbald nur noch darum, dem jeweils anderen Pärchen zu zeigen, wie überlegen man doch ist.

Dass du nichts kritisches sehen konntest, kann ich aber irgendwie nicht nachvollziehen. Gerade das Ende zeigt doch ziemlich platt, dass die ganze Aufregung und das Gestreite nichts als heiße Luft war, weil die beiden Kinder ihr Problem eben wie Kinder einfach gelöst haben, ohne das urkomische "Erwachsenengehabe". Da wird einfach wieder zusammengespielt und gut ist.

Interessantes Detail, das mir jetzt erst aufgefallen ist: Der Film spielt wie viele Polanski-Filme wieder nahezu ausschließlich in einem Appartement bzw. Wohnhaus. Liegt wohl hier aber daran, dass Polanski Brooklyn vorgaukelt, aber aufgrund seiner damaligen Umstände in Paris gedreht werden musste. Hilft dem Film aber das ganze intimer einzufangen.

---

"The Mangler Reborn" (http://www.ofdb.de/film/85035,Stephen-King%27s-The-Mangler-Reborn)

Einem ursprünglich doofen Plot die humoristische Basis zu nehmen, indem er todernst inszeniert wird, bricht dieser Fortsetzung das Rückgrat. Einfach nur monoton, mit den immer wieder gleichen Handlungsbläufen (
Spoiler: zeige
Person wird ins Haus gezerrt, die Treppe hoch und durch die Mangel, die mehr ein Häcksler ist, gedreht. Mehr passiert nicht. Nebenbei versuchen ein paar Menschen, aus dem Haus zu fliehen, scheitern aber an ihrer eigenen Dummheit...
) und ohne Highlights runtergekurbelt. Der Soundtrack ist ein ebenso monotoner Witz, der Abspann hat dann gleich gar keine Musik. Dazu beginnt der Film mit der einfallsreichen Montage aus "gruseligen", in Sepiatönen getauchte Zeitungsausschnitten. Eben alles schon ein dutzend Mal gesehen, nur halt auch produktionstechnisch besser.

Nicht spannend und leider nicht so schlecht, dasss er wieder gut ist. Einfach nur schlecht.

Daumen runter.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 22 Juni 2014, 07:31:55
Swerve (2011)
Ganz netter Thriller mit
Spoiler: zeige
einem netten Ende
.
Ohne das waere der Film nur der uebliche unterm Durchschnitt-Wer-betruegt-wen-Thriller, aber so hat er es dann doch noch auf ne 6/10 geschafft.
Schauspielerisch mit Jason Clarke, David Lyons und der wirklich suessen Emma Booth ziemlich gut besetzt.
Ganz ordentlich.

No Holds Barred (1989)
Hulk Hogan und Tommy "Tiny" Lister in einem Actionfilm bei dem man sich ja einfach nur an den Kopf fassen kann.
Ich hatte ja irgendwie gehofft das war als Parodie gedacht, aber es hat den Anschein das war wirklich als Werbefilm fuer die WWF gedacht.
Irgendwie hab ich mich dann ja doch unterhalten gefuehlt, wenn auch irgendwo auf nem Loaded Weapon 1-Level.
Denn wenn Zeus mit nem Lazy Eye in die Kamera schielt und ihn zum Duell auffordert, da bleibt kein Auge trocken.
Einmalsichtung reicht aber vollkommen, der muss nicht nochmal sein.
4/10 Punkten

Nightmares In Red, White And Blue: The Evolution Of The American Horror Film (2009)
Wirklich beeindruckende Dokumentation die von 1910 bis 2009 wirklich ziemlich ordentliche Sache macht die ganzen Epochen durchzuarbeiten.
Was wirklich Spass machte war die ganzen namhaften Regisseure da zu Wort kommen zu lassen, als da waeren John Carpenter, George A. Romero, Tom McLoughlin, Larry Cohen, Joe Dante, Darren Lynn Bousman, Mick Garris, Brian Yuzna und sogar Roger Corman.
Definitiv Empfehlung fuer alle Horrorfreunde.
8/10 Punkten

Doc Of The Dead (2014)
Nein, kein weiterer Zombie-Film, stattdessen eine Dokumentation ueber die Anfaenge der Zombies in Film und wie sie sich weiterentwickelt haben, natuerlich darf George A. Romero hier nicht fehlen.
Wirklich sehenswert.
7/10 Punkten



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 22 Juni 2014, 12:05:04
Zitat von: Mr. Blonde am 22 Juni 2014, 03:46:12Dass du nichts kritisches sehen konntest, kann ich aber irgendwie nicht nachvollziehen. Gerade das Ende zeigt doch ziemlich platt, dass die ganze Aufregung und das Gestreite nichts als heiße Luft war, weil die beiden Kinder ihr Problem eben wie Kinder einfach gelöst haben, ohne das urkomische "Erwachsenengehabe". Da wird einfach wieder zusammengespielt und gut ist.

Auch das ist in meinen Augen aber nicht "kritisch", sondern ganz normal, bzw alltäglich...
Hattest du solche Situationen in der Kindheit nicht auch selbst mal? Oder wenigstens sowas bei kindern beobachtet? ;)
Für mich ist der Film eben wirklich eher ein "ganz normaler Tag" in irgendeiner Stadt.
Dafür muss man nicht ins Kino oder sich ne DVD kaufen.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 22 Juni 2014, 12:21:19
Ich fand GOTT DES GEMETZELS damals schon sehr unterhaltsam. Ein Kammerspiel, das aufgrund der grandiosen Darstellerleistungen (Waltz telefoniert ständig nebenbei und bringt die Leute schon damit zur Weißglut; Foster dem Wahnsinn nahe; die Winslet bricht ja völlig aus; und Reilly säuft schon einen nebenher) fesselt und gerade aufgrund der banalen Hintergrundgeschichte so absurd-komisch ist. Auch mit Gesellschaftskritik wird nicht gespart (z.B. das ominöse Pharmaprodukt um das es da geht). Sehr souverän von Polanski in Szene gesetzt. Hatte den so zwischen 7-8 Pkt..
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 22 Juni 2014, 19:39:15
The Master (http://www.ofdb.de/film/228884,The-Master)

Ähm, ich bin gerade noch etwas benommen, aber: was für ein Film. Nicht, dass ich gänzlich verstanden hätte. Es geht um Kriegstraumatisierung, Kommunikation und Manipulation. Das Starke ist aber für mich zunächst einmal die enorme Sogwirkung, die von diesem Film insgesamt und von manchen Szenen im besonderen ausgeht.

Mit welcher Ruhe und dahinter lauernden Gewalt hier hier erzählt wird, spiegelt die Strategien der Hauptfiguren und die Funktion der Gehirnwäsche-mäßigen Beeinflussung. Phoenix scheint mir nicht anzweifelbar in seiner Darstellung - als hätte er nie eine andere Körperhaltung gehabt. Und was seine Figur ausstrahlt geht noch weit über die tatsächlich stattfindenden Eruptionen hinaus. Hoffman wirkt ebenso gefährlich, das aber im Gegensatz zu seinem Pendant mit einer undurchsichtigen Liebenswürdigkeit und argumentativen Willkür, die mir ermöglichte, dem Sog des Films ein wenig zu entgehen - diese Distanz tat gut.

Und wie der Duktus der Dialoge und Bilder von der bemerkenswerten Musik getragen wird, scheint mir außergwöhnlich. Ich bin beeindruckt, wüsste aber nicht, wann, wo und wem ich diesen Film empfehlen könnte, ohne mich unbeliebt zu machen. Starkes Kino.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 22 Juni 2014, 21:03:23
Zitat von: pm.diebelshausen am 22 Juni 2014, 19:39:15
wüsste aber nicht, wann, wo und wem ich diesen Film empfehlen könnte, ohne mich unbeliebt zu machen. Starkes Kino.

Guckst Du hier (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,163270.msg1004276.html#msg1004276), da gibts mindestens einen Fan!


Bei mir gabs letztens im Zuge der 4K-Neuabtastung

Fargo (http://www.ofdb.de/film/1949,Fargo)


Den habe ich vor vielen Jahren mal auf deutsch gesehen und konnte mit ihm nicht wirklich was anfangen. Zu seltsam und ungewohnt war mir damals die Coen-typische Schwarzhumorigkeit, die ich erst mit den Jahren zu schätzen gelernt habe. Um so erfreulich war nun die Zweitsichtung im O-Ton, wobei mir rückblickend klarwird, daß ja mit Verlust dieses ulkigen Minnesota-Dialekts durch die Synchro mindestens die Hälfte des Vergnügens und Lokalkolorits flötengeht  :exclaim:
Aber auch sonst gibt es herrliche Situations- und Dialogperlen, über die ich beim Hören des Audiokommentars von Deakins (zum Glück sagt er nicht viel) noch viel mehr gekichert habe. Also: Der Film wird mit jedem Sehen besser, was ja nicht jeder von sich behaupten kann.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 23 Juni 2014, 04:24:30
Asylum aka Asylum - Irrgarten des Schreckens (1972)
Klassiker den jeder Horrorfilm-Freund gesehen haben sollte.
Und kann mir jemand sagen warum ich bei gewissen musikalischen Momenten so sehr an The Shining denken musste?
Es erinnert an die Musik die am Anfang bei dem Helikopterflug auf das Overlook gespielt wird (so ungefaehr jedenfalls).
Jemand ne Ahnung?
8/10 fuer diesen Klassiker

The Wild and Wonderful Whites of West Virginia (2009)
Dokumentation ueber eine Outlaw-Familie in West Virginia.
Ob man das eine Dokumentation nennen kann ist eher fraglich. Produziert wurde das Ganze von MTV mit Johnny Knoxville und Jeff Tremaine, das Ganze wurde mit schmissiger Blues und Rockmusik unterlegt, so ganz ernst kann ich das dann doch nicht nehmen.
White Trash "Dokumentation", erinnert mehr an eine Komoedien-Variante von irgendwelchen Serien ueber Drogen wie Drugs Inc..
Seltsam das Ganze, trotzdem irgendwie auf seltsame Weise unterhaltsam.
6/10 Punkten

Contracted (2013)
Ich haette schwoeren koennen wir haben einen eigenen Thread fuer den, kann den aber nicht finden oder es gab ihn nie.  :icon_mrgreen:
Was langsam anfaengt wandelt sich ziemlich schnell in einen fast schon ungemuetlichen Horrorfilm um, der jeder/jedem, der
Spoiler: zeige
schon mal nen One Night Stand ohne Kondom hatte
ziemlich schwer im Magen liegen duerfte.
Ich fand ihn gut, die Darstellerin macht ihre Sache ganz gut, das Make Up Department leistet auch ganze Arbeit, wirklich Hut ab.
6.5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 Juni 2014, 10:00:57
Zitat von: lastboyscout am 23 Juni 2014, 04:24:30
Contracted (2013)
Ich haette schwoeren koennen wir haben einen eigenen Thread fuer den, kann den aber nicht finden oder es gab ihn nie.  :icon_mrgreen:
Was langsam anfaengt wandelt sich ziemlich schnell in einen fast schon ungemuetlichen Horrorfilm um, der jeder/jedem, der
Spoiler: zeige
schon mal nen One Night Stand ohne Kondom hatte
ziemlich schwer im Magen liegen duerfte.
Ich fand ihn gut, die Darstellerin macht ihre Sache ganz gut, das Make Up Department leistet auch ganze Arbeit, wirklich Hut ab.
6.5/10 Punkten

Ooh ja, der ist gut! Gefällt mir besser als "Thanatomorphose", der exact die gleiche Handlung hat und im selben Jahr rauskam.

Wollte eigentlich einen Thread dazu aufmachen, habs aber immer aufgeschoben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 24 Juni 2014, 12:48:18
Als absoluten Spaßfilm empfehle ich übrigens "Django Nudo und die lüsternen Mädchen von Porno Hill", den ich gestern gesehen habe, nachdem ich in den vergangenen Monaten bereits so viel von ihm gehört hatte. Das Besondere an dem Film ist die deutsche Synchronisation, die sich gar nicht erst bemüht, die Handlung des Originals wortgetreu wiederzugeben. Stattdessen waren sich die Leute der offensichtlichen Schlechtigkeit des Films immer bewußt und lassen das ohne Rücksicht auf Verluste in die Synchronisation einfließen. Gnadenlos wird der letzte Funken Ernsthaftigkeit, die die Ursprungsfassung mal beinhaltet haben mag, ausgetrieben und torpediert, wo es nur geht. Dazu paßt, daß man eine zusätzliche Nebenhandlung nachdrehte, die sich um das Pärchen Bumsi und Bumso dreht, das eigentlich nur irgendwo in der Prärie vögeln möchte. Hat nichts mit dem eigentlichen Film zu tun, aber egal.

Auch bei der musikalischen Untermalung ging man ganz neue Wege, nahm offensichtlich den ursprünglichen Soundtrack heraus und ersetzte ihn durch einen neuen, der es dann tatsächlich fertig bringt, eine Lesbenszene mit einem Akkordeonschlager namens "Ein Seemann namens Lehmann" zu untermalen und bei der ungefähr dritten Wiederholung hochzuspeeden.

Die Synchronisation selbst ist für so eine Juxversion erstaunlich professionell gemacht, und wenn doch mal was nicht paßte, dann weist der Sprecher auch mal darauf hin, daß das gerade nicht lippensynchron war. Mehrfach meldet sich das Voice-over des "Helden" Django zu Wort und unterbricht dabei laufende Dialoge, um festzustellen, daß das, was da gerade gequatscht wird, eh keinen interessiert. Manchmal werden ordinäre Worte einfach überpiept, Anachronismen noch und nöcher eingestreut (Django selbst ist sowas wie ein Schauspielagent, der noch Leute für seinen Film sucht - wohlgemerkt im Wilden Westen) und wo es nur geht, der pure Nonsens ausgelebt, worauf auch ein Rainer Brandt stolz sein würde.

Im Original jedenfalls ein minderwertiger Sex-Western, abenteuerlich gefilmt wie ein Jess-Franco-Film, der mit seiner Synchronisation allerdings so manch müde Party gehörig auf Trab bringen wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 25 Juni 2014, 02:15:23
Insidious (http://www.ofdb.de/film/199000,Insidious)

Gönnte ich mir, weil mich "The Conjuring" neugierig auf James Wan gemacht hat. War aber leider für mich nur heiße Luft - oder abgesehen von einer Handvoll sehr heißer Lüfte ziemlich pupslau. Am Ende dachte ich mir "blöd". Vielleicht eine gute Aufwärmübung für das, was Wan in "Conjuring" dann wesentlich stringenter und effektiver umgesetzt hat. Geringes Budget, ok, aber hier wäre noch weniger mehr gewesen.  ;) Die Präsenz der Bedrohungen ist von Beginn an so plastisch-explizit, dass bei mir wenig Gruselhorror aufkam (wie gesagt, von den wenigen, dann aber starken Ausnahmeszenen abgesehen). Höchstens 6/10.

Die Nähe zu "Poltergeist" wird ja oft benannt - kennt jemand "Paperhouse" von Bernard Rose? (Zumindest ja Moonie.) Mir scheint es da einige (auch stilistische) Parallelen zu geben, aber es ist zu lange her, dass ich letzteren gesehen habe, als dass ich mit dem Finger drauf zeigen könnte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 Juni 2014, 03:31:23
Zitat von: pm.diebelshausen am 25 Juni 2014, 02:15:23
Insidious (http://www.ofdb.de/film/199000,Insidious)

Gönnte ich mir, weil mich "The Conjuring" neugierig auf James Wan gemacht hat. War aber leider für mich nur heiße Luft - oder abgesehen von einer Handvoll sehr heißer Lüfte ziemlich pupslau. Am Ende dachte ich mir "blöd". Vielleicht eine gute Aufwärmübung für das, was Wan in "Conjuring" dann wesentlich stringenter und effektiver umgesetzt hat. Geringes Budget, ok, aber hier wäre noch weniger mehr gewesen.  ;) Die Präsenz der Bedrohungen ist von Beginn an so plastisch-explizit, dass bei mir wenig Gruselhorror aufkam (wie gesagt, von den wenigen, dann aber starken Ausnahmeszenen abgesehen). Höchstens 6/10.
Schade, mir hat der - obwohl ich James Wan nicht übermäßig schätze ("Saw" war in meinen Augen eine eher dümmliche Story in undurchdachter Inszenierung, die allerdings ganz kurzweilig ist, "Dead Silence" kitschiger Unfug) - ausgesprochen gut gefallen... ich mag den auch lieber als "The Conjuring", gerade weil er so (vergleichsweise) stark auf die bedrohliche Atmosphäre setzt. Das mag etwas plump sein, aber effektiv... (Die Fortsetzung kann man sich dann allerdings sparen...)

Zitat
Die Nähe zu "Poltergeist" wird ja oft benannt - kennt jemand "Paperhouse" von Bernard Rose? (Zumindest ja Moonie.) Mir scheint es da einige (auch stilistische) Parallelen zu geben, aber es ist zu lange her, dass ich letzteren gesehen habe, als dass ich mit dem Finger drauf zeigen könnte.

"Paperhouse" wollte ich als Kind immer sehen... habe das dann erst als Jugendlicher geschafft und war ein wenig enttäuscht. Für konkrete Vergleiche liegt er auch bei mir zu lange zurück. Aber ich denke auch, dass der eine Vorbildfunktion besessen haben könnte... Versatzstücke aus "The Entity" und "Jeepers Creepers", Anspielungen auf "Nightmare on Elm Street" und "The Changeling" meine ich ebenfalls wahrgenommen zu haben; das war mir ganz sympathisch, dass man manche Vorbilder herausschmecken konnte... Aber womöglich scheint er mir auch deshalb eine Spur zu konstruiert zu sein: obwohl er mir von Wans Filmen am liebsten ist, ziehe ich einen modernen Oldschool-Geisterhausfilm wie "Woman in Black" (wesentlich geradliniger und einheitlicher!) eindeutig vor... :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 25 Juni 2014, 06:39:10
Bin da genauso wie Pierot. "Conjuring" fand ich eher lasch und "Insidious" hatte eine unheimlich packende, weil bedrohliche Atmosphäre. Dazu noch die Soundkulisse, die bei einem ordentlichen Soundsystem richtig reinhaut. Einer der besten Horrorfilme, wenn es um die Nutzung von räumlichen Effekten geht. Liegt aber eben daran, dass der Film, wie von Diebels erwähnt, ziemlich "Druck" macht.

Für mich ist die Frage an Diebels: wie fandest Du die Szene, als die Mutti
Spoiler: zeige
kurz draußen war und im Haus die Musik anging? Schallplattenszenen wirken bei mir immer wieder. Das ist wie diese klassische "Im Dunkeln mit dem Blitzlicht kurz was sehen"-Szene.  :icon_mrgreen:


Allerdings ist der Film bei mir auch erst beim zweiten Mal eingeschlagen. Der ist einfach soooo gut vom Sound- und Polterhorrorniveau, gerade, weil Wan ja auch mit "Dead Silence" schon ähnliches versucht, aber nicht so richtg geschafft hat.

"Paperhouse" hatte ich noch nie auf dem Radar, scheint aber eine Perle zu sein. Mal schauen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 25 Juni 2014, 10:01:28
Ist lange her, daß ich "Paperhouse" gesehen habe, habe den aber als ziemlich gelungen in Erinnerung. Schließe mich bei "Insidious" aber auch PierrotLeFou und Mr. Blonde an: ein herrlich unheimliches Ding. Ich find's gut, daß James Wan nach "Saw" oder zwischendrin auch "Death Sentence" zu dem eher wohligen Grusel übergegangen ist, denn den hat er echt drauf. Während ich bei "Insidious"
Spoiler: zeige
den roten Schurken als eher albern empfunden habe, hauen gegen Ende die grinsenden Fratzen richtig rein - wahrscheinlich mein Gruselmoment 2013. Naja, und die Szene mit dem Schallplattensong "Tip Toe Through the Tulips" hat ja Mr. Blonde schon erwähnt.


"Conjuring" steht bei mir noch auf dem Programm.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 Juni 2014, 18:19:48

Tinker Tailor Soldier Spy (http://www.ofdb.de/film/50506,Dame-K%C3%B6nig-As-Spion) (TV-Mini-Serie)

Eigentlich erstaunlich, wie ein TV-Mehrteiler aus den 70ern mich doch dazu gebracht hat, sechs der sieben Teile an einem Tag wegzufrühstücken (den ersten hatte ich am Tag davor gesehen). Vor allem wenn man folgendes bedenkt: 1,33:1, 16mm, verwaschene Farben, Mono, keine Spezialeffekte, keine Schauspieler unter 40, keine scharfen Frauen, und meistens spielt alles in halbdunklen Büros, Archiven, Geheimwohnungen... Der Anti-Bond sozusagen  :icon_mrgreen:
Der Plot im Groben: Weil die Leitung des britischen Geheimdienstes MI6 weggestorben ist, gibt es einen gnadenlosen Machtschacher innerhalb der nächstunteren Führungsriege, die aus vier distinguierten Herren mit Schlips besteht. Dann gibt es auch noch eine schiefgelaufene Operation in der Tschechei inkl. Liebesgeschichte (die ist aber ambivalent) und Hinweise auf einen russischen Maulwurf (eigentlich besser übersetzt als Schläfer) im Zentrum – und man sieht sich genötigt, den vor einigen Monaten geschaßten George Smiley (Alec Guiness mit unbewegter Miene) zu bemühen, den Maulwurf zu finden und natürlich auch den Machthickhack zu beenden.
Was ist nun daran so spannend? Wenn man Interesse an politischen Winkelzügen und geschliffenen Dialogen hat, bietet einem die Romanvorlage von John le Carré (nicht gelesen) genau das. Die unglamouröse Geheimdienstwelt wird unheimlich dicht geschildert, in ihrer ganzen Trostlosigkeit und dem Zynismus, den sich viele Agenten angewöhnt haben, die moralischen Ambiguitäten und Widersprüche des Geheimdienstwesens werden geschickt angedeutet. Wie überhaupt vieles nur in Andeutungen zur Sprache kommt, manche Bemerkungen oder Sachverhalte bleiben kryptisch und werden nie er- oder gar aufgeklärt (in den Bonus-Interviews erzählt man, die britische Presse habe damals Quizze veranstaltet, wer wohl etwas aus dem zuletzt gesendeten Teil verstanden habe  :icon_lol:).
Eine realistisch gehaltene Zeitreise in den Kalten Krieg - Appetit auf weitere le Carré-Verfilmungen wurde definitiv geweckt   :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 25 Juni 2014, 20:08:59
Zwei Filme möchte ich an dieser Stelle sehr empfehlen:

Das Geheimnis der Geisha
Hinter dem etwas nach Billig-Exotik klingenden deutschen Titel verbirgt sich eine elegante und angemessen abgründige Verfilmung von Edogawa Ranpos Erzählung "Inju", gestaltet von "La Vallée"-Regisseur Barbet Schroeder und seinem Langzeit-Mitarbeiter Luciano Tovoli, der unter anderem "Suspiria" ablichtete. Das Zusammenspiel von Benoît Magimel, Lika Minamoto und dem etwa aus "Audition" bekannten Ryô Ishibashi gestaltet sich höchst reizvoll. Die Auflösung ist zwar m. E. zu erahnen, ist aber dennoch wirkungsvoll.

Das Haus der Sünde
Auch dieser Film hat leider auf Deutsch einen Klischeetitel bekommen. Im Mittelpunkt steht die Prostituierte "La Juive", die von einem gewalttätigen Freier entstellt, unter dem Spitznamen "Die lachende Frau" in einem Pariser Bordell ihr Dasein fristet. Bertrand Bonello ist hier ein Hochmaß an "Fin de siècle"-Stimmung gelungen, ein Kaleidoskop an Schicksalen, die weder moralisierend noch verkitscht abgebildet werden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 27 Juni 2014, 00:31:27
Leon (1990) (http://www.ofdb.de/film/268,Leon)

Noch so eine Actionbildungslücke... Sentimental angehaucht, aber genau deswegen ungewöhnlich für einen Actionfilm der frühen 90er. Klar, im Grunde nur Alibi, aber ein Alleinstellungsmerkmal. Insgesamt eine sympathische Geschichte mit kultigen Kämpfen und einer guten Dosis unterhaltsamer Klischees. Außerdem gibt es noch die typischen Montage-Szenen, die sich glücklicherweise noch in die frühen 90er retten konnten.

Die Seagal-Synchronstimme für Van Damme ging allerdings schon in "Geballte Ladung" nicht. Ziemlich unpassend. Es existiert ja wohl eine TV-Fassung mit Charles Rettinghaus, also dem bekannten Van Damme-Sprecher. Im Grunde egal. Dank der unheimlich vielen Schnitte in der FSK:16-Fassung lief die Uncut bei mir zu 50 Prozent im Oton ab. Schon traurig, wenn aus einem Prügelactioner komplette Kämpfe rausgeschnitten werden.  :viney:

Witzig ist noch Brian Thompsons Nebenrolle als dauergrinsender Anzugheini, bevor er er später in Akte X (der außerirdische Killer im "Kolonie"-Handlunsstrang) seine Mimik auf Eiszeit stellen durfte. Außerdem noch ein weiterer Bekannter in Form von Voyo Goric, der ja schon als Folterknecht in Rambo II zu sehen war. Erinnert sehr an Vinnie Jones.  :icon_smile: Harrison Page als Leons (oder Lyon!) Straßenkumpel war ein guter Sidekick.

Die Handlung erinnert ein wenig an "Harte Ziele", wo sich ja auch die Schwerreichen mit allerlei Brutalitäten bei Laune halten. Van Damme setzt sich in seinen Filmen ja immer wieder für die Schwachen und Armen ein.  :icon_lol:

Schön, den mal nachgeholt zu haben. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 1 Juli 2014, 14:46:41
DANIEL DER ZAUBERER

Drei mehr schlecht als recht auf Grufti geschminkte Gestalten wollen den Küblböck töten.
Dazu wird er von einem seiner Konzerte entführt (warum nicht an Ort und Stelle abknallen?), und in ein Haus in der Nähe gebracht.
Anstatt aus dem immer wieder mal unbewachten Zimmer im Erdgeschoss aus den Fenstern zu fliehen, wartet er lieber auf seine Entführer- und macht diese mit seiner "positiven Energie" und peinlichem Gelaber zu seinen Fans.
Daniel darf gehen, beendet sein Konzert, Happy End.
Zwischendrin erscheint Daniel sein toter Opa und gibt ihm Ratschläge, macht er den Vater eines jungen Mädchens zum totalen Daniel-Fan, und soll für einen Hollywood-Film Probeaufnahmen machen.

WAS SOLL DAS?
Nicht nur, dass es hier genau genommen nicht mal eine richtige Handlung gibt, nein, auch die "Schauspieler" (Familie Küblböck, Regisseur Ulli Lommel und andere unbegabte Gestalten) sind einfach unsagbar schlecht.
Die Klamotten von Daniel sind unglaublich hässlich- und mehr als nur einmal läuft er offensichtlich in Frauenklamotten herum.
Sich diesen Film komplett anzutun, ist wirklich hart- ausser man steht auf Daniels Micky Maus-Stimme, denn der Großteil des Filmes sind Auftritte von ihm, welche von der sogenannten "Handlung" unterbrochen werden.
Überhaupt: Was zur Hölle hat so ein dilettantisches Machwerk im Kino zu suchen???
Kaum eine Szene ist nicht verwackelt, denn der ganze Film scheint mit einer Amateur-Handkamera gedreht worden zu sein.
Die Beleuchtung ist unglaublich schlecht- da wird die Nacht schon mal zum Tag- zumindest im näheren Umkreis der spielenden Figuren.
So ziemlich jeder Amateurfilm aus Deutschland ist technisch gesehen besser als dieser Mist, allenfalls Jochen Taubert bietet in seinen Filmen ein ähnlich schlechtes Niveau- aber die liefen auch nicht im Kino.
Und auch die Dialoge... Immerhin habe ich eines gelernt: "Positive Energie ist besser als negative Energie".
Ach nee. Dummerweise kann man bei diesem Machwerk definitiv nur negative Energie entwickeln.

Sorry Leute- der Film ist nicht so schlecht wie er oft gemacht wird- er ist schlechter!
Tut es euch selbst an, wenn ihr es nicht glaubt.

0/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 1 Juli 2014, 21:03:34
Mission: Rohr Frei
Seichte U-Boot-Komödie ohne wirkliche Brüller. Etwas Action und Spannung gibt es auch, aber sonst nix besonderes.
5/10

Motel Room 13
Noch ein Cusack-Motel-Film. Versucht auf Kult zu machen, scheitert aber vollkommen. Stellenweise eher dumm, vor allem die Frau nervt. DeNiro spult seinen Standarttyp ab, schade dass er sich für sowas hergeben muss. Hat doch bestimmt genug Kohle auf der hohen Kante.
4/10

The Faculty
"The Thing" an der High-School. Die Effekte bestehen aus schlechte CGIs und die Schüler sind ziemliche Klischeefiguren. Robert Patrick war aber cool.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 2 Juli 2014, 00:25:22
Zitat von: PierrotLeFou am 10 Juni 2014, 19:33:43
Zitat von: ratz am 26 Mai 2014, 01:35:01
(http://i58.tinypic.com/2i8bp8k.jpg) (In der alten Übersetzung Das Sanatorium zur Todesanzeige)

Alter Vadder, schon lange keinen Sprung mehr in derartig kaltes Wasser gemacht. Das ist ein einziges sprachliches Hyperventilieren merkwürdigster und unerwarteter Sinnkapriolen in einer fremden (und inzwischen nicht mehr existenten) Welt, das höchste Konzentration erfordert. Nach 60 Seiten weiß ich zwar noch nicht genau, worum es geht, schon gar nicht, wie man daraus einen Film machen kann, aber ich werde berichten!

Oh, schön... das sehe ich ja jetzt erst. Hast du Film schon gesehen? Bin sehr gespannt auf deine Einschätzung...

Ich war damals recht verwirrt, weil für einen Film über Sterben und Erinnern zuviele Episoden aus anderen Schulz-Geschichten "abgelenkt" haben... einen durchgängigen roten Faden habe ich nicht ausmachen können, aber gerade dieser seltsame Schwebezustand - hier und da bedeutsames, dort nebensächliches - war doch sehr faszinierend und passte dann auch wieder zur - den Hauptbezugspunkt bildenden - Titelerzählung... zumal diese Episoden stimmungsmäßig sehr schön ineinander aufgehen. Aber das Gefühl, irgendetwas nicht zu begreifen, war stets präsent... :icon_mrgreen:

So, Buch durchgelesen, Film zweimal gesehen (war natürlich besser beim zweiten Mal), und festzuhalten bleibt: Es war wirklich gut, erst das Buch gelesen zu haben!


Sanatorium pod klepsydra (http://www.ofdb.de/film/67248,Das-Sanatorium-zur-Todesanzeige)

Natürlich macht Has dann etwas anderes draus, das aber immer noch viel mit der Vorlage zu tun hat, und in gewisser Weise finde ich den Film sogar kommensurabler als die Episodensammlung: Während im Buch die einzelnen Kapitel nur sehr lose zusammenhängen, manchmal auch gar nicht, ist im Film die Reise von Jozef in die eigene Vergangenheit, in seine präpubertären Liebes- und Abenteuerfantasien und wieder zurück ins Sanatorium sehr gut nachvollziehbar (wie gesagt, nach dem 2. Sehen  ;)). Dabei liegt im Film entschieden mehr Gewicht auf dem ostjüdischen Schtetl als auf der eher angedeuteten k.u.k.-Melancholie, aber das ist in Ordnung, denn damit kann der Film auch aus der politisch-soziologischen Perspektive gesehen werden, nämlich als Grabgesang auf eben jenes verlorengegangene Ostjudentum (siehe letzte Einstellung, als die Kamera im Friedhof versinkt). Auch in Polen herrscht(e) ja kein ganz unproblematisches Verhältnis der Polen zu den Juden.
Aber neben dieser politischen Dimension (die trotz ihres phantasmagorischen Charakters um Einiges wahrhaftiger ist als die Hollywood-Zuckergußversion des Fiddlers on the Roof) ist es eben auch die fantastisch unvorhersehbare Reise in die Erinnerungswelt von Jozef, und in der Illustration dieser Innenwelt beeindruckt der Film ja ungemein: Was hier an kunstvollem, detaillierten Produktionsdesign aufgefahren wird, wie elegant die Kamerafahrten penibelst organisierte Plansequenzen durchqueren, immer schön aus der Untersicht mit dem Weitwinkelobjektiv, wie alles mit überbordenden visuellen Ideen vollgestopft ist – da streicht sich der Gilliam-, Greenaway- und Jeunet-Verehrer in mir zufrieden über den Bauch :icon_smile:
Meinst Du mit "Episoden aus anderen Schulz-Geschichten" die weiteren Kapitel aus der Sanduhr-Bereich oder noch ganz andere Geschichten? Das Vogel-Motiv (http://static1.stopklatka.pl/library/6E/0D/g-1.jpg/1.0/g-1.jpg) im Dachboden des Vaters konnte ich z.B. nicht aus dem Buch erinnern, oder ist es gar Has' Zutat? Auch die kurze Szene im Bordell gegen Ende, in der der Vater den Kellner vernaschen will, paßt irgendwie überhaupt nicht ins übrige Konzept...

Große Klasse, und natürlich ist die Hoffnung geweckt, daß es neben dem Saragossa-Manuskript (das ich neulich auch zum ersten Mal gesehen & genossen habe, Zweitsichtung ist vorgemerkt) noch mehr von Has zu entdecken gibt. Und jetzt werde ich Dein Review lesen, was ich bislang aufgeschoben habe, um hier unvoreingenommen berichten zu können  :D

Edit: Mal ein paar Hasen korrigiert, ich alter Ignorant  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 2 Juli 2014, 00:59:24
Zitat von: ratz am  2 Juli 2014, 00:25:22Was hier an kunstvollem, detaillierten Produktionsdesign aufgefahren wird, wie elegant die Kamerafahrten penibelst organisierte Plansequenzen durchqueren, immer schön aus der Untersicht mit dem Weitwinkelobjektiv, wie alles mit überbordenden visuellen Ideen vollgestopft ist – da streicht sich der Gilliam-, Greenaway- und Jeunet-Verehrer in mir zufrieden über den Bauch :icon_smile:

An Gilliam musste ich auch denken... witzigerweise ist er ja ein großer Fan einer anderen Schulz-Verfilmung: Street of Crocodiles (http://www.ofdb.de/film/46428,Street-of-Crocodiles) der Quay Brothers... :D


ZitatMeinst Du mit "Episoden aus anderen Schulz-Geschichten" die weiteren Kapitel aus der Sanduhr-Bereich oder noch ganz andere Geschichten? Das Vogel-Motiv (http://static1.stopklatka.pl/library/6E/0D/g-1.jpg/1.0/g-1.jpg) im Dachboden des Vaters konnte ich z.B. nicht aus dem Buch erinnern, oder ist es gar Haas' Zutat?
Film und Buch liegen eine Weile zurück. In erster Linie zieht sich mMn der Sanatorium-zur-Todesanzeige-Band durch den Film, aber einiges kam mir damals auch aus "Die Zimtläden" vertraut vor... Ich meine, die Vögel kamen in beiden Bänden vor, aber da trügt mich jetzt meine Erinnerung womöglich... :00000109: (Wenn du die "Todesenzeige" sicher ausschließen kannst, dann zumindest in den "Zimtläden"... ;)) Allerdings scheint sich Has da ohnehin auch einige Freiheiten herausgenommen zu haben, wenn es zB. um die Todessymbolik geht, die der Film ja doch sehr stark in den Vordergrund rückt.


Danke übrigens für den Hinweis auf den dtv-Band... die haben ja noch einiges von Schulz im Programm, das bislang völlig an mir vorbeigegangen ist. :love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 Juli 2014, 05:39:02
Truth Or Die aka Truth Or Dare (2012)
Britischer Horror/Thriller der sich ganz spannend anlaesst, ne nette Aufloesung bietet und definitiv schauspielerisch leicht ueberm Durchschnitt spielt.
Hat definitiv Spass gemacht.
6/10 Punkten

House Of Good And Evil (2013)
Hm, der Film scheint die Lager zu spalten. Entweder Vollrotz oder sehr gut, was dazwischen scheint es nicht wirklich zu geben.  ;)
Ich fand ihn ganz nett, baute ne gute Atmosphaere auf, das Ende ist fuer Horror-Geuebte jedoch definitiv vorhersehbar.
Machte meinem Sehvergnuegen jedoch keinen Abbruch.
7/10 Punkten




Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 2 Juli 2014, 16:43:25
Zitat von: PierrotLeFou am  2 Juli 2014, 00:59:24

An Gilliam musste ich auch denken... witzigerweise ist er ja ein großer Fan einer anderen Schulz-Verfilmung: Street of Crocodiles (http://www.ofdb.de/film/46428,Street-of-Crocodiles) der Quay Brothers... :D

Ja, auf ein par weitere Kurzfilme von denen hätte ich auch Lust (ihr Langfilm hat für mich nicht so funktioniert), und diesen kenne ich auch nicht.

Ansonsten kann ich Deine Rezi zum Sanatorium natürlich nur unterschreiben (teilweise ist ja meine Wortwahl dieselbe :icon_mrgreen:). Zur Blinder-als-Fährmann-Motivik ist mir vorhin noch der großartige O Brother von den Coens eingefallen (der blinde, aber weise Draisinen-Fahrer), wobei sich natürlich der ganze Film explizit an mythische Vorlagen anlehnt... Hast Du eigentlich noch weitere Has-Filme gesehen und kannst diese empfehlen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 2 Juli 2014, 19:58:59
Zitat von: ratz am  2 Juli 2014, 16:43:25
Hast Du eigentlich noch weitere Has-Filme gesehen und kannst diese empfehlen?

Nein, leider nur den Kurzfilm http://www.ofdb.de/film/164808,Moje-miasto (http://www.ofdb.de/film/164808,Moje-miasto) - der war als Bonusmaterial auf irgendeiner DVD vorhanden. Die beiden mir bekannten Langfilme waren aber beide wesentlich bewundernswerter... Aber der "Schreiberling" (1985) und "Die Schlinge" (1958) stehen auf meiner Liste, die klangen noch sehr spannend; mal schauen, wann ich die mal ergattern kann... :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 4 Juli 2014, 13:19:23
Zitat von: ratz am  3 Juni 2014, 16:12:59
Die Erfindung des Verderbens (http://www.ofdb.de/film/7669,Die-Erfindung-des-Verderbens)

... Das ist jedoch auch nötig, denn rein dramaturgisch gesehen holpert der Abenteuerfilm etwas, es gibt aufgrund unstimmigen Timings ein paar Längen, der Film wirkt dann künstlich etwas in die Länge gezogen ...

Zur Ehrenrettung von Herrn Zeman will ich noch ergänzen, daß


Baron Prásil (http://www.ofdb.de/film/46635,Baron-M%C3%BCnchhausen)

in dieser Hinsicht wesentlich besser gelungen ist. Wie überhaupt durch den höheren Humor- und Selbstironieanteil (die Off-Kommentare Münchhausens widersprechen oft entschiedem dem, was im Moment zu sehen ist) der ganze Film kurzweiliger geraten ist  klar, ein Geschwindmarsch ist es immer noch nicht, aber das ist ja das Gute daran. Sicherlich trägt die Tatsache, daß es ein Farbfilm ist, zum optischen Abwechslungsreichtum bei. Auch die erzählerische Rahmung und Öffnung in die Gegenwart (Mondflug) fügt sich wunderbar ein, und die wie immer geniale Musik von Zdenek Liska rundet alles ab. Zweifelsfrei der Höhepunkt in meiner (leider schmalen) Zeman-Rezeption  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 8 Juli 2014, 20:12:58
Edward Zwick´s ,,Love and other Drugs" (2010) ist eine unterhaltsame Kombination aus einer romantischen Komödie, einem bewegenden Melodram und einer amüsanten Satire über die Pharma-Industrie in den Neunzigern – reich an einem netten Sinn für Humor, Momenten erfreulich ungezwungener Sexualität sowie mit zwei ebenso sympathischen wie prima aufgelegten Hauptdarstellern (Anna Hathaway und Jake Gyllenhaal) gesegnet, welche sich obendrein eine ersprießlich-exzellente Chemie teilen. Wie im Grunde von einem Film zu erwarten war, der sich (auf der einen Seite) einen vergnüglichen Spaß aus der gesamten ,,Viagra"-Thematik macht und zur selben Zeit (außerdem) eine Geschichte über die tragischen Auswirkungen einer ,,Parkinson"-Erkrankung erzählt, mutet das Gesamtergebnis leider ,,ein wenig uneben" an. Ein besser ausgearbeitetes Script – ohne der einen oder anderen vorhandenen ,,Hollywood-08/15-Komponente", dafür aber mit einigen ,,unkonventionelleren inhaltlichen Entscheidungen" mehr aufwartend – wäre auf jeden Fall zu wünschen gewesen. Des Weiteren ist der Gedanke daran, wie es mit dem Paar ,,nach Einsetzen des Abspanns" wohl so weitergehen wird – also im Angesicht bzw. konfrontiert mit allen Belastungen und Herausforderungen der betreffenden Situation – schon ein ziemlich trauriger. Nichtsdestotrotz mochte ich den Streifen – vor allem dank des Engagements der beiden herausragenden Leads...   

gute 6/10


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 9 Juli 2014, 06:56:15
The Numbers Station (2013)
John Cusack und Malin Akerman in einem ziemlich netten Actionthriller der sich in einer abgelegenen Numbers Station abspielt.
Bis auf die Tatsache wo sich der Film abspielt hat man das Ganze so des Oefteren schon gesehen, keine Ueberraschung von der Seite.
Ordentliche Action die nicht gerade zimperlich ist, ordentliche Schauspieler, wirklich gelungen fuer zwischendurch.
Fuer jeden der nicht weiss worum es sich bei einer "Numbers Station" handelt, dem kann ich diesen Artikel hier empfehlen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Numbers_station (http://en.wikipedia.org/wiki/Numbers_station)
6/10 Punkten

Throttle (2005)
Spielberg's Duel (1971) in einer Tiefgarage.
*Leider ohne die Spannung und inszenatorischen Qualitaeten des Originals.
Schade, denn die Praemisse waere schon ziemlich cool gewesen.
Das Ganze duempelt jedoch nur auf TV-Niveau dahin.
Wenn man Auto-Film-Komplettist ist (wozu ich mich leider zaehle) sollte man ihn sehen, ansonsten eher vermeiden.
Ganz knappe 4/10 Punkten

Stalled (2013)
Mit wenig Geld aber vielen guten Einfaellen garnierter Zombiefilm der sich fast komplett in der Damentoilette waehrend einer Weihnachtsfeier abspielt.
Ist zwar definitiv besser als der xte "...of the living dead"-Abklatsch, aber so hunderprozentig will der Funke nicht ueberspringen.
5/10, aber dank der vollsten Ausschoepfung des geringen Budgest und des wirklich ueberzeugenden Hauptdarstellers (der auch als Schreiberling fungierte) ne 6/10 Punkten

Extinction: The G.M.O. Chronicles (2011)
Auf was sich das G.M.O. genau bezieht wird niemals eingegangen, der Film ist ueberlang, hat mehr Drama als Horror zu bieten, das Ende wurde so schon x-mal gesehen.
Einzig cool waren ein paar Kreaturen abseits der normalen Zombie-Kreaturen (
Spoiler: zeige
die augenlose Schreierin, der blaue Huehne der fast unstoppbar ist

Schwache 4/10 Punkten, mit nem Abwaertstrend zu ner 3/10, er ist einfach zu lang und labrig.

All The Boys Love Mandy Lane (2006)
Wieso hab ich den noch nie gesehen? Acht Jahre auf dem Buckel und der lief immer and mir vorbei.
Durfte wohl jedem hier bekannt sein, schnucklige Heard in nem wirklich guten Slasher.
7.5/10 Punkten



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Juli 2014, 07:25:52
Zitat von: lastboyscout am  9 Juli 2014, 06:56:15
Mit wenig Geld aber vielen guten Einfaellen garnierter Zombiefilm der sich fast komplett in der Damentoilette waehrend einer Weihnachtsfeier abspielt.

Wenn dieses Zitat kein Tattoo wert ist...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 Juli 2014, 09:42:37
KAMPF UM DIE FÜNFTE GALAXIS

Irgendwann, in einer anderen Galaxis (Nein, nicht der fünften, die kommt im Film nicht vor) ist der böse Lord Graal (Ivan Rassimov als Darth Vader-Ersatz) im Auftrag von Imperator Kraspin in seinem Plastikraumschiff unterwegs, um ein geheimnisvolles Element namens Kapatron zu finden.
Mit Hilfe des Kapatron kann man aus normalen Menschen bösartige, unzerstörbare Humanoiden erschaffen.
Diese werden gebraucht um der schönen, aber bösen Lady Agatha (Barbara Bach mit Darth Vader-Helmfrisur) jeden Tag ein weibliches Opfer zu beschaffen, weil sie sich mit deren Blut ewige Schönheit bewahren will.
Das erste Opfer welches in einen Humanoiden umgewandelt wird, ist der Raumfrachterpilot Golob (Richard Kiel als Han Solo-Ersatz), der mit seinem piepsenden Robodog (R2-D2-Ersatz) alleine unterwegs war, und als Versuchsperson gefangen genommen wurde
Sein erster Auftrag: die Wissenschaftlerin Barbara (Corinne Cléry als Prinzessin Leia-Ersatz) vom Planeten Metropolis (früher als Erde bekannt) töten, denn diese könnte ihm gefährlich werden.
Doch natürlich geht das ganze schief- und Barbara schafft es mit Hilfe ihres Schülers Tomtom, welcher eine geheimnisvolle Macht beherrscht, aus dem Humanoiden wieder einen Menschen zu machen.
Mit seiner Hilfe können der böse Lord Graal und der Imperator jetzt endlich eins auf die Mütze kriegen...

Ach ja, die Italiener. In den 80'ern Weltmeister im schaffen schlechter Plagiate.
Trotz einiger bekannter Namen ist der gesamte Film natürlich extremster Trash.
Tricktechnisch wird mit Pappschablonen und Plastikraumschiffchen gearbeitet, die Musik ist unglaublich grausam (Laut vorpann von Ennio Morricone? Kaum zu glauben), die Soundeffekte der Raumschiffe und Plastikwaffen tun in den Ohren weh, und die komplette Optik ist natürlich von Star Wars geklaut.
Sowohl die Figuren, als auch die Klamotten, Raumschiffe, Gleiter, einfach alles. Nur in extrem billig.
Eigentlich eine Qual für Augen und Ohren- aber hier muss man wirklich zwei Wertungen bringen:

Als normaler Film: 0/10
Als Trashgranate: 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 9 Juli 2014, 14:39:56
Zitat von: Mr. Banane am  9 Juli 2014, 07:25:52
Zitat von: lastboyscout am  9 Juli 2014, 06:56:15
Mit wenig Geld aber vielen guten Einfaellen garnierter Zombiefilm der sich fast komplett in der Damentoilette waehrend einer Weihnachtsfeier abspielt.

Wenn dieses Zitat kein Tattoo wert ist...

Kannst ja dem Drehbuchautor schreiben das sein Drehbuch auf deiner Haut verewigt wurde.  :icon_mrgreen:
Bin mir sicher das er sich da geehrt fuehlt.  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 9 Juli 2014, 19:34:25
Mir hat der Fim btw auch ziemlich gut gefallen, Funke ist auch übergesprungen. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 18 Juli 2014, 23:00:38
Der Profi (1981)

Die Lobeshymnen auf diesen Belmondo Reißer kann ich hier nicht ganz teilen. Zugegeben, er spielt wirklich gut auf, gibt seinem "Spion und Fressepolierer" ordentlich Profil und wirkt schon eher komödiantisch, nur passt das nicht ganz mit diesem doch eher ernsten Hintergrundgeschichte zusammen. Dazu sehen die Kameraden von Polizei und Staat eher aus wie tölpelhafte Abziehbilder und dienen nur als Kulisse, an der sich Belmondo austoben kann. Spannung bleibt zu fortschreitender Stunde eher Mangelware, denn B. ist eh unantastbar. Paar nette Verfolgungsjagden, mittelmäßige Schlägereien, aber ausgeklügelter Thriller sieht imo anders aus. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 20 Juli 2014, 21:56:22
Omnivores (2013)
Spanischer Horror-Thriller der die Nuechternheit eines Arztbesuches hat.
Hier werden ein paar ziemlich heftige Greueltaten gezeigt, jedoch so nuechtern, ohne das filmtypische Aufbrezeln mit Kamera- und Musikspielereien.
Clandestine Restaurants werden hier mit einem netten Twist versehen.
Wirklich empfehlenswerter Film von dem sich viele andere Vertreter des
Spoiler: zeige
Kannibalen
thematisierten Horrorfilms eine Scheibe abschneiden koennen.
8/10 Punkten

Crave (2012)
Ueberlanger, sehr seltsamer Film der irgendwo stellenweise an eine Billig-Variante von American Psycho erinnert, dafuer dann doch nicht bissig genug ist. Stellenweise scheint er dann in Taxi Driver-Gefielde abdriften zu wollen.
Ein Review auf IMDB sieht da eine viel tiefere Bedeutung, das jeder Protagonist einen Teil der amerikanischen Gesellschaft darstellt, ziemlich interessant. Ob das wirklich die Absicht des Regisseurs und Drehbuchautors war sei mal dahingestellt.  ;)
Fuer mich haengt er zwischen den Stuehlen, denn als Spiegel der amerikanischen Gesellschaft haette man auf ein paar ziemlich heftige Bluteffekte verzichten koennen, die wirken in dem Zusammenhang doch etwas deplatziert dann.
5/10 Punkten

Captured (1998)
Ziemlich anstaendiger DTV-Film mit einem wie immer sehr anstaendigen Andrew Divoff als Autodieb der etwas mehr abbeisst als gut fuehr ihn ist, wenn ein Immobilien-Investor der Aerger mit den Banken hat seine ganze Frustration auf ihn ablaedt.
Dramaturgisch und schauspielerisch wirklich im gruenen Bereich, nix Weltbewegendes aber als nettes DTV-Futter fuer zwischendurch ganz okay.
5.5/10 Punkten

House Hunting (2013)
Horrorfilm dessen Thematik man schon mal besser sah.
Zwei Familien besichtigen ein Haus und sind dort gefangen bis die dunkle Vergangenheit bewaeltigt ist.
Kann man sehen, muss aber nicht sein.
Marc Singer und Art La Fleur reissen da leider auch nix.
4/10 Punkten

P.S.:
Da die Faulheit siegte hab ich noch ein paar Slasher angehaengt.

Sorority House Massacre (1986)
Ziemlich zahmer Slasher dessen Halloween-Anleihen so extrem aufdringlich sind das einem fast schlecht wird.
Zudem wird das Ganze noch ziemlich ernst angegangen, ausgefallene Morde gibt es auch nicht.
Naja, seis drum, kann man sich schenken.
4/10 Punkten

Sorority House Massacre II (1990)
Der hier jedoch ist eine absoulte Perle, jedoch wegen des Trahsfaktors.
Jim Wynorski hat da voll zugelangt. Faengt ja schonmal damit an das im Vorspann eine Produzentin Shelly Stoker genannt wird, da schwahnte mir dann schon Uebles.
Und was da an hanebuechenem Stoff abgeliefert wird spottet fast jeder Beschreibung.
Das Teil hier wuerde ja schon fast als Parodie funktionieren.
Wirklich sehr amuesant, 6/10 Punkten auf der Trash-Skala.

Mountaintop Motel Massacre (1986)
Ziemlich lahmer Slasher der einfach nur laecherlich wirkt.
Evelyn kommt mir wie die leicht zurueckgebliebene Schwester von Jason's Mutter vor.  :icon_mrgreen:
Einzig und allein die Musik war halbwegs okay stellenweise.
Kann man sich schenken, 3/10 Punkten, nur fuer Komplettisten empfehlenswert.

Netflix hatte den dritten Sorority House Massacre aka Hard To Die nicht auf Lager.  :wallbash:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 Juli 2014, 20:12:53
Bei dem niederländischen Thriller ,,App" (2013) von Bobby Boermans handelt es sich um einen relativ belanglosen Genre-Vertreter, in dessen Verlauf sich eine ,,Iris" genannte Smartphone-Anwendung (ja, rückwärts gelesen heißt das ,,Siri") selbständig macht und im Folgenden allerlei Chaos, Unheil und Schrecken verbreitet – zumal sich die ganze Sache schon bald nicht mehr nur aufs Handy beschränkt, sondern obendrein plötzlich diverse weitere technische Systeme überall in der Stadt (á la PC-Netzwerke, Geräte im Krankenhaus oder sogar Ampelanlagen) ,,befallen" werden. Leider aber misslingt es dem Film, sowohl ein cleveres Statement zum gegenwärtigen Zeitgeist (z.B. im Hinblick auf die Verfügbarkeit, Verbreitung, Abhängigkeit und Gefahren von bestimmten Kommunikationsmitteln) abzugeben als auch jemals (in Sachen Inhalt und/oder Präsentation) ein wahrhaft ,,spaßig-unterhaltsames Level" zu erreichen. Was durchaus in Richtung ,,Eagle Eye" trifft ,,Ghost in the Machine" hätte tendieren können, kommt stattdessen im Stile eines besseren Made-for-TV-Movies daher – reich an Vorhersehbarkeiten, Klischees, eindimensionalen Figuren und so mancher evidenter Ungereimtheit. Und nur weil die Hauptprotagonistin Psychologie studiert und einige Verweise an René Descartes auszumachen sind, heißt das noch lange nicht, das irgendetwas von dem Gebotenen irgendwie ,,tiefschürfend" daherkommt. Naja, zumindest ist Hannah Hoekstra recht süß und mimisch durchaus mit solidem Talent gesegnet. Die aktive Einbindung der Zuschauer-Smartphones – also das ,,Second Screen"-Gimmick, bei dem der Betrachter während des Sichtens ergänzende Infos, zusätzliche Bilder sowie Videos mit alternativen Perspektiven übermittelt bekommt – ist übrigens eher ablenkend und (ebenfalls) beileibe nicht so reizvoll wie eigentlich erhofft. U.a. dank des straffen Tempos und einer feinen Pre-Credits-Sequenz erhält der Streifen von mir abschließend dann aber doch noch eine ,,knappe 4/10" zugestanden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 26 Juli 2014, 14:11:07
Twister
Typischer 90er Katastrophenfilm, der eher auf Schauwerte Wert legt als auf Charaktere und Story. Dafür wird mächtig Gas gegeben, man ist immer in Bewegung, auch Dank der tollen Kameraarbeit.
8/10

Der Sturm
Der Film war ein eher zwiespältiges Vergnügen. So waren die Szenen auf dem Boot einfach Klasse, vor allem durch die gut ausgearbeiteten Charaktere, mit denen man auch mitfiebern konnte. Dagegen fand ich den Teil mit der Yacht und den Marines eher störend, da er auch in keinerlei Zusammenhang mit dem Fischerboot stand. Das hätte man ruhig aussparen können und dafür mehr von den Fischern zeigen. Dafür konnten die Effekte punkten, vor allem die Wellen waren einfach bombastisch, im Gegensatz zu den Booten oder dem Helikopter. Und das Ende war schön Hollywood-untypisch. Schade, dass ich den Film nicht im Kino gesehen habe.
7/10

Solaris (2002)
Ziemlich ödes Sci-Fi-Liebesdrama, welches sich leider zu sehr mit der Liebesgeschichte beschäftigt und alles andere vernachlässigt. Hatte damals schon versucht den Film zu schauen und nach ner viertel Stunde abgebrochen. Hätte ich wieder machen sollen.
4/10

Im Fadenkreuz 3 - Einsatz in Kolumbien
Schickes Action-B-Movie aus dem Hause WWE. Da darf natürlich ein Wrestler nicht fehlen, in diesem Falle Mr. Kennedy, welcher sich aber gar nicht in den Mittelpunkt drängt, sondern einen Teil des Teams bildet und äußerst sympatisch agiert. Die Geschichte ist nicht besonders spannend, erfüllt aber ihren Zweck und kommt ohne große Patriotismuseinlagen aus. Von Seiten der Action gibts zwar nichts Neues, diese kann sich aber mit zahlreichen Schießereien und Explosionen schon sehen lassen. Auf jeden Fall eine Besserung zum zweiten Teil.
8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 26 Juli 2014, 17:39:37
Zitat von: cyborg_2029 am 26 Juli 2014, 14:11:07Solaris
Tarkowski oder Soderbergh?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 26 Juli 2014, 22:01:42
Soderbergh. Mal sehen ob ich an den anderen noch rankomme, der soll ja näher am Buch sein.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 27 Juli 2014, 01:25:34
Zitat von: cyborg_2029 am 26 Juli 2014, 22:01:42
Soderbergh. Mal sehen ob ich an den anderen noch rankomme, der soll ja näher am Buch sein.

Soderberghs Version ist prall gefüllt mit Tarkowskij-Verweisen, da wäre die umgekehrte Reihenfolge tatsächlich empfehlenwerter... :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Inspektor Yuen am 27 Juli 2014, 14:50:09
"I am" Doku über Beyonces World Tour

Leider keine wirkliche Doku, sondern eher ein Zusammenschnitt über Beyonces World Tour 2011 mit einigen kurzen, handverlesenen privaten Schnipseln.

Man kann von der Frau halten was man will, aber die perfekt durchchoreografierte Show mit nahezu perfektem Gesang ist eine echte Leistung.
Bei Betrachtung dieser Show sollte den meisten klar sein warum diese Künstlerin zu den besten unserer Generation gehört, bei den Kamerafahrten durchs Publikum wird klar dass hier schon fast eine Gottesverehrung herrscht.
Der Höhepunkt ist wohl der finale Stage Dive, der schön eingefangen wurde.

Leider wurde die Doku von Beyonces Knowles gefilmt und produziert so dass hier nichts kritisiert wird, vielmehr einiges geschönt wird.

Für Fans und Musikbegeisterte sehenswert, ansonsten uninteressant
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 27 Juli 2014, 20:01:19
Synecdoche, New York (http://www.ofdb.de/film/148747,Synecdoche-New-York)

Es macht ja schon skeptisch, wenn ein Film von Charlie Kaufman – DEM Charlie Kaufman, der uns so geniale Filme wie Being John Malkovich oder den noch genialeren Adaptation oder natürlich The Eternal Sunshine gab – wenn also ein Film von Kaufman deartig schnell in der Versenkung verschwindet wie Synecdoche, muß das ja einen Grund haben. Und der ist folgender: Das Ding ist eine Katastrophe. Ein zwei Stunden langer, weinerlicher, egozentrischer Selbstmitleidtrip, der keinerlei Anlaß bietet, dem unwitzigen, uncharmanten, uninteressanten Theaterregisseur in der Hauptrolle ([schon wieder] ein Kaufman-Selbstbildnis) bei seinen Heulereien beiwohnen zu wollen. Kaufman kannibalisiert bis aufs Äußerste seinen nun doch leidlich bekannten Trick, die Hauptfiguren ihre von ihnen selbst erdachte Geschichte zu erleben bzw. die Grenzen von Realität und Fiktion bis zur Ununterscheidbarkeit zu verspiegeln. Alles schon gehabt, aber besser strukturiert und inszeniert.
Klar ist ein Film über Altern, Verlust, Tod und die Angst vor all dem nicht unbedingt Komödienstoff, aber vielleicht hätte ein Regisseur von Rang sogar etwas Witziges, Cleveres, Schnurriges draus machen können. Wäre da nicht das All-Star-Cast des US-Indiefilms, hätte man keinen Grund, den Film überhaupt anzusehen: Hoffman tut was er kann, aber vor allem die großartige, gut gereifte Damengalerie ist allemal einen Blick wert. Alles in allem scheint der Film aber der Karriere-Knicker für Kaufman gewesen zu sein (laut imdb kam seitdem nichts mehr), und das darf angesichts dieses Films leider niemanden verwundern.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 27 Juli 2014, 21:58:28
Wie ein einziger Tag (http://www.ofdb.de/film/44546,Wie-ein-einziger-Tag)

New Line Cinema vor der Übernahme durch Warner. Na ja, was man hier bekommt ist schon Hollywood mit allem drum und dran; auch wenn New Line independent in New York war, saßen sie hier eigentlich längst vor Ort.

Ein Melodram, das die bekannten Register zieht und insofern auch nicht für Überraschungen sorgt. Die Register werden aber gut gezielt und in sich stimmig gezogen - treffsicher auf den Tränenapparat. Wer das mag und sich nicht gegen Emotionalität amerikanischer Provenienz sperrt, erhält, was das gerührte Herz begehrt. Abgesehen von einem fast überflüssigen Handlungsstrang mitsamt nicht ganz überzeugendem Motivationsbruch einer Nebenfigur ist das hier deutlich mehr als grundsolide und routiniert sondern perfektes Musizieren auf der Gefühlsklaviatur des Zuschauers.

(8/10)


A Perfect Getaway (http://www.ofdb.de/film/166110,A-Perfect-Getaway)

Bis auf technische Extravaganzen im letzten Drittel, die mich aus der Welt des Films gehauen haben und mit ihrem Lola-rennt-Gestus eine Menge Distanz schaffen, hat mich der Film durchaus gepackt. Die Whodunnit-Frage wird von einer hervorragenden Besetzung (!) durch den gesamten Film getragen, der sich - für mich ein klarer Pluspunkt - viel Zeit lässt, seinen Figuren Raum gibt statt auf das Tempo zu drücken. Für meinen Geschmack der bisher stärkste Twohy-Streifen.

(7/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 29 Juli 2014, 11:06:03
CROWLEY - BACK FROM HELL

An einer englischen Universität werden Experimente mit einem hochmodernen Computer und einem Virtual Reality-Anzug durchgeführt.
Professor Haddo (Simon Callow) nimmt selbst an dem Experiment teil, jedoch ohne zu wissen, dass der Computer zuvor mit diversen okkulten Formeln des in den 40'er Jahren verstorbenen Aleister Crowley (John Shrapnel) gefüttert wurde.
Haddo verliert die Kontrolle, und wird von der Seele Aleister Crowley's übernommen, welcher ein altes Ritual durchführen will um all seine Kräfte wiederzuerlangen.
Doch dafür muss erst eine Frau geopfert werden- klar, dass an einer Universität schnell ein potentielles Opfer gefunden wird.
Haddo's Kollege Dr.Mathers bemerkt allerdings die Veränderung Haddo's, und versucht mit Hilfe moderner Wissenschaft gegen alten Okkultismus anzutreten...

"Ein film von Iron Maiden's Bruce Dickinson" steht groß auf dem Cover. Das macht (mich) doch neugierig...
Regie führte allerdings Julian Doyle (Schock-Therapie), lediglich Buch und Soundtrack sind zum Teil von Dickinson.
Man sollte meinen, dass man mit dem Thema Aleister Crowley durchaus einen interessanten Film drehen kann- auch wenn man, nach dem gelungenen Anfang des Films zu Lebzeiten Crowley's  versucht, eine Cyberpunk-Story daraus zu machen, und das ganze in die Gegenwart versetzt.
Die Story an sich ist auch gar nicht so übel, leider ist der Rest nicht sehr überzeugend.
Vor seinem Tod wird Crowley recht überzeugend von John Shrapnel gespielt, später allerdings von Simon Callow, welcher eher schmierig als diabolisch rüberkommt.
Die Idee mittels Computer Kontakt aufzunehmen ist wohl von "Evil Speak" übernommen, und so manche schlüpfrige Szene hätte man sich vielleicht sparen können, auch wenn das natürlich zu Thema passt. Das zieht den Film aber leider auf Exploitation / Trash Niveau runter.
Generell ist die gesamte Optik eher billig, aber man hat zumindest das Gefühl, dass aus dem wohl eher niedrigen Budget noch das beste rausgeholt wurde.
Sofern man nicht erwartet, dass man viel von der wahren Geschichte Crowley's erfährt, und auch einem leichten Trash-einschlag nicht abgeneigt ist, wird man annehmbar unterhalten.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 Juli 2014, 04:23:11
Nacht und Nebel über Japan (1960)

Ich bin positiv überrascht worden; eigentlich wollte ich bloß den letzten ungesehen Oshima in meiner Sammlung "abarbeiten", nachdem ich mich längere Zeit wieder mal um japanische Filme ein wenig herumgedrückt hatte... und dann erweist sich dieser Film als hochspannender, äußerst komplexer Kommentar über das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft, über Möglichkeit und Grenzen der Diskussion, über die verschiedenen Formen von Macht und Gewalt; alles eingefangen in langen, teils sehr langen Einstellungen, bei denen die (mitunter bewusst unsaubere) Kameraarbeit und die hervorragende Beleuchtung wirklich stark beeindruckt. Die nahezu durchgängig eingesetzte Musikuntermalung, die das zermürbende Spiel aus Anklagen und erschreckenden Enthüllungen ungemein intensiviert, hebt die rein formale Qualität zusätzlich an.
In seiner Künstlichkeit erinnert das manchmal an den Stilwillen von Ichikawas (später entstandenem) "Yukinojô henge" (1963) und hat sehr viel mit dem frühen Resnais gemeinsam. Erstaunlich sind aber vor allem auch manche Überschneidungen mit den ähnlich zwischen politischem Engagement und formalem Gestaltungswillen ausgebreiteten frühen Arbeiten von Theo Angelopoulos und Miklos Jancso. (Nach "Ai no corrida" (1975) wohl Oshimas formal strengster Film.)

Auf der OFDb stand der bei zehn Stimmen auf einer 5,7 (hat aber immerhin ein begrüßenswert lobendes Review von Df3nZ187 erhalten)... Ich kann ihn nur empfehlen: der befindet sich definitiv in meiner persönlichen Top Ten japanischer Filme. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 30 Juli 2014, 11:33:54
The People vs. George Lucas

Sehr unterhaltsame Doku bzw. ein Sammelsurium von Fanboys, Popkultur-Experten und Medienwissenschaftlern, die sich über den Sinn und Unsinn von Lucas' filmischen Vermächtnis, speziell natürlich die verschiedenen Versionen der Ur-Star Wars-Trilogie, auslassen und am Schluss die Frage offen bleibt, "Ist Star Wars nun ein Allgemeingut oder weiterhin das geistige Eigentum Lucas', mit dem er machen kann, was er möchte?".
Jetzt, da Lucasfilm an Disney verkauft worden ist, ist die Doku mit diversen Ansätzen schon veraltet, aber interessant für mich bleibt noch zu klären, wie Disney zukünftig mit Star Wars umgehen wird und ob es nicht doch noch eine Mega-BD-Edition geben wird, in der auch die Urfassungen von E 4 bis 6 enthalten sein werden.

7/10 für die kurzweilige Unterhaltung, die aber keine neuen Informationen mit sich gebracht hat.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 1 August 2014, 06:26:37
The Bleeding House (2011)
Unheimlicher Fremder
Ziemlich duesterer, hervorragend gespielter und mit nem wirklich gelungenen Ende aufwartender Thriller.
8/10 Punkten

The House Of Exorcism (1975)
Mario Bava's Lisa And The Devil wurde hier lieblos reingeschnippelt und um ein paar Szenen erweitert.
Eher ne Kuriositaet als ein Film den man sehen sollte.
4/10 Punkten

The Spell (1977)
Ganz anstaendige TV-Variante von Carrie (mit leichten Abwandlungen).
Hat mir ueberraschend gut gefallen., 6/10 Punkten


The Devil Inside Me aka Sharon's Baby (1975)
Schmaloser The Omen-Rip-Off der einfach nur fuerchterlich ist.
Fuer ordentlichen Trash zum Ablachen viel zu langatmig und nimmt sich auch viel zu ernst.
Trotzdem ne Einmal-Sichtung wert, gibt so 5/10 Punkten auf der Trash-Skala dank ein paar ziemlich beknackter Ideen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 6 August 2014, 13:12:14

The Young and Prodigious T.S. Spivet (http://www.ofdb.de/film/250829,Die-Karte-meiner-Tr%C3%A4ume)

Juhu! Endlich wieder ein rundum gelungener Jeunet – und dann noch ein ganz anderer, als seine anderen waren! Vielleicht läutet er das Alterswerk des Regisseurs ein, denn dieser Roadmovie um einen kleinen, zerbrechlichen Außenseiter ist ein sanfter, ungewohnt bedächtiger Amerika-Traum, der vorsichtigen Humor und Melancholie in sich birgt. Die Jeunet-typischen Sperenzchen werden vergleichsweise sparsam, aber (vor allem in 3D) unglaublich wirkungsvoll eingesetzt, die Schauplätze in Natur (Kanada repräsentiert hier traumhaft schön Montana) und Stadt (fantastische Locations in Chicago) wirken beinahe surreal und haben angemessene Zeit zu wirken. Vor Sentimentalität schreckte J. noch nie zurück, davon gibt es auch hier eine gute Portion, die jedoch nicht ins Kitschige geht. An der Höchstwertung schrammt der Film knapp vorbei, denn die Mediensatire gegen Ende hätte nicht sein müssen.
Alles in allem ein toller Film, der das andere neuere Kleine-Jungen-Epos Hugo (Sorcese) locker überrundet  :love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 August 2014, 14:15:19
Leviathan (1989) (http://www.ofdb.de/film/2972,Leviathan)

Dreiste Alien-Kopie, die Unterwasser angesiedelt ist. Neben Motiven aus "The Thing" wird sich gegen Ende auch bei "Jaws" kräftig bedient. Dennoch: die illustre Starbesetzung (u. a. Peter Weller, Ernie Hudson, Daniel Stern, Richard Crenna, Meg Foster) und der gehobene Produktionsstandard machen was her. Die Effekte sind schön schleimig und können sich durchaus sehen lassen. Die Frau mit den Eisaugen (Meg Foster) darf auch als böse Trulla von "Der Organisation" (Name wird nie verraten) auftrumpfen. Der Film vereint im Grunde die besten Klischees und Elemente der zitierten Filme. Zumal von Sekunde 1 an Spannung aufgebaut wird.

Ich hatte meinen Spaß und war angenehm überrascht. 6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 9 August 2014, 16:26:39
Sie küssten und sie schlugen ihn (1959)

Truffauts Erstlingswerk - Langfilm (mit 27 Jahren, holla) und der Beginn der Nouvelle Vague. Mit reichlich autobiographischen Bezügen und einem der Bewegung zugehörigen rebellischen Unterton versucht sich der junge Hauptdarsteller Antoine in seiner Welt (Paris) zurechtzufinden. Er hat es lieber auf den Straßen herumzutollen, sich die Hörner abzustoßen, anstatt zur Schule zu gehen und auf seine Eltern zu hören. Schlussendlich findet er sich in einer Erziehungsanstalt wieder. Im Gegensatz zu anderen großartigen Werken der Nouvelle Vague wie Hiroshima mon Amour, Außer Atem oder auch Letztes Jahr in Marienbad fehlte mir hier das gewisse Etwas, das Gefühl, die Magie.
Zugegeben: Der Junge spielt toll, die Kamera ist gut gesetzt, Spannung kommt auch mal auf. Nur kommt der Film nicht so recht aus dem Tritt oder er will es gar nicht. Antoine rennt hier hin, da hin, es passiert dieses, es passiert jenes. Etwas prägendes, bedeutsames geschieht irgendwie nicht und eher man sich versieht, macht der Film zu. Die Bedeutung für die Strömung mag hier hoch einzuschätzen sein, meinem persönlichen Filmgenuss hat das jedoch nicht verholfen.
Ist aber okay, eine kleine Milieustudie mit begabtem Jungdarsteller und Regisseur. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 9 August 2014, 23:44:47
Zitat von: endoskelett am  9 August 2014, 16:26:39
Nur kommt der Film nicht so recht aus dem Tritt oder er will es gar nicht. Antoine rennt hier hin, da hin, es passiert dieses, es passiert jenes. Etwas prägendes, bedeutsames geschieht irgendwie nicht [...]

Habe den Film selbst noch nicht gesehen, finde es  aber interessant, dass du das kritisierst aber gleichzeitig Außer Atem als positives Beispiel nennst. Denn diese Worte beschreiben ziemlich genau mein Problem mit Godards "Meisterwerk", weshalb mich jetzt brennend interessiert: Was passiert bedeutendes in Außer Atem, was mir entgangen ist?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 August 2014, 00:52:47
Zitat von: endoskelett am  9 August 2014, 16:26:39Im Gegensatz zu anderen großartigen Werken der Nouvelle Vague wie Hiroshima mon Amour, Außer Atem oder auch Letztes Jahr in Marienbad fehlte mir hier das gewisse Etwas, das Gefühl, die Magie. [...] Nur kommt der Film nicht so recht aus dem Tritt oder er will es gar nicht. Antoine rennt hier hin, da hin, es passiert dieses, es passiert jenes. Etwas prägendes, bedeutsames geschieht irgendwie nicht und eher man sich versieht, macht der Film zu. Die Bedeutung für die Strömung mag hier hoch einzuschätzen sein, meinem persönlichen Filmgenuss hat das jedoch nicht verholfen.

Der Vergleich mit den Resnais-Filmen ist vielleicht ein bisschen unfair... Natürlich lässt sich auch Resnais einer neuen Welle zurechnen (obwohl er bereits etwas länger Filme gedreht hat als der Nouvelle-Vague-Kern), die sich gerade in den 60ern weltweit bemerkbar macht - aber gerade Resnais (und sein Kollege Robbe-Grillet) hat zeitlebens ein sehr eng bergrenzbares Themengebiet durchpflügt und eine ganz eigene Ästhetik eingesetzt... wie Varda (die gelegentlich als Mutter oder Großmutter der Nouvelle Vague wahrgenommen worden ist) lässt er sich kaum zum engeren Kreis der Nouvelle Vague zählen, dem hingegen Godard, Truffaut, Rohmer, Rivette angehören... auch die Zusammenarbeiten zwischen letzteren und Resnais, Varda, Marker sind seltener und weniger intim als innerhalb dieser beiden Kreise.

Dass in "Les Quatre cents coups" - den ich auch nicht unbedingt zu meinen liebsten Nouvelle Vague Vertretern zählen würde, einfach weil mir Truffaut manchmal etwas zu sentimental erscheint - wenig passiert, dass alles ein wenig richtungslos anmutet, ist in gewisser Weise natürlich keine Schlamperei, sondern gerade das Anliegen der Nouvelle Vague, die aus den berechenbaren Schablonen und Zwängen des traditionellen Kinos ausbrechen will... Und eines der wichtigsten Vorbilder war der Neorealismus, mit dem ein modernes Kino nicht zuletzt deshalb etabliert worden ist, weil eine gewisse Beliebigkeit, weil reine Situationen und aus der Dramaturgie herausgehauene Blöcke sinnlicher Wahrnehmung möglich geworden sind.
Von den Truffauts ist mir dann allerdings "Jules und Jim" mit Abstand am liebsten. In "Les Quatre cents coups" mag ich den Vorspann und das ergreifende Ende im Prinzip weit mehr als den gesamten Film dazwischen, in dem Truffaut sein später noch etwas penetranter ausgelebtes Interesse am Kindesalter etwas verklärend, aber auch etwas wehmütig verfolgt... (Da mag ich Vigo oder Oliveira mit ihren frühen Kinderfilmen, in denen kindliches (kindisches?) Verweigern gefeiert wird, weit lieber...)


Zitat von: Discostu am  9 August 2014, 23:44:47
Habe den Film selbst noch nicht gesehen, finde es  aber interessant, dass du das kritisierst aber gleichzeitig Außer Atem als positives Beispiel nennst. Denn diese Worte beschreiben ziemlich genau mein Problem mit Godards "Meisterwerk", weshalb mich jetzt brennend interessiert: Was passiert bedeutendes in Außer Atem, was mir entgangen ist?
Ich weiß natürlich nicht, wie endoskelett das sieht, aber "Außer Atem" ist formal weit verspielter als Truffauts Debut und zugleich ironischer, distanzierter und keinesfalls sentimental, allein schon deshalb, weil die emotionale Wirkung durch die formalen Brüche ohnehin ziemlich unterbunden wird...
Allerdings ist "Außer Atem" auch nie mein Lieblingsgodard gewesen, sondern einfach nur eines der frühen Beispiele für ein experimentierfreudiges, neues Kino. (Godard hat so viele Filme gedreht, die besser (intelligenter, unterhaltsamer, formvollendeter) als "Außer Atem" sind... :icon_mrgreen:)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 10 August 2014, 11:46:25
Außer Atem behandelt erstmal schon ein völlig anderes Sujet mit seinem Gangsterplot, wobei der ja nur die Rahmenhandlung darstellt, und doch ist der sehr spannend aufbereitet, denn die Bullerei ist Michel meist nur um Haaresbreite hinterher, um ihn zu greifen. Der Kern bildet dann diese wirklich prickelnde Sommerromanze, wo man beim ersten Mal nicht weiß wo das alles hinführen wird: werden sie gemeinsam abhauen oder gemeinsam sterben? Oder was noch ganz anderes? Allein die Dialoge, Blicke, Interaktionen: Es knistert an allen Ecken und Enden. Dann die Jumpcuts, die träumerische Musikuntermalung, der Großstadtrausch. Ein ganz anderes Kaliber von Film. Sicherlich der Film schwebt auch oft auch einfach nur so daher oder dahin, entwickelte für mich jedoch auf vielen Ebenen etwas Handfestes, schwer unterhaltendes.
Von Godard und Truffaut kenne ich dann nur noch Die Verachtung und Fahrenheit 451. Beides sehr sehenswere Filme.
Aber ansonsten kann ich auf das weitere Schaffen nicht eingehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 August 2014, 19:42:27
In zweierlei (markanter) Hinsicht handelt es sich bei dem aus Frankreich stammenden dramatischen Thriller ,,Intersections" (aka ,,Collision") aus dem Jahre 2013 um eine ziemlich typische Luc Besson Produktion: Während (zumindest) die Inszenierung kompetent daherkommt, krankt der Streifen insgesamt jedoch merklich an einem nicht gerade hochwertigen Drehbuch. Regisseur und Skript-Autor David Marconi (,,the Harvest") gelingt es innerhalb der ersten Laufzeithälfte zwar, ein nettes Geflecht aus Intrigen und Verstrickungen aufzubauen, aus denen tatsächlich auch einige mehr oder minder brauchbare (obgleich nur eingeschränkt überraschende) Wendungen hervorgehen – nachdem sich das Geschehen irgendwann allerdings von dem zentralen Unfallort in der Wüste entfernt, zerfällt der Film inhaltlich (unvorteilhaft) in zwei verschiedene Teile und lässt prompt ein auffälliges Stück weit nach (u.a. im Bereich der Spannung und Glaubwürdigkeit). Absoluter Tiefpunkt in Sachen Logik ist ein sich in dieser Phase ereignendes ,,Zusammentreffen" einiger Protagonisten in einer kleinen Gasse (Stichwort: Frau mit Waffe und Burka). Action sucht man abseits des großen (hervorragend in Szene gesetzten) Crashs am Anfang übrigens vergebens – was so aber vollkommen in Ordnung ist. Mit Frank Grillo (,,the Grey") und Jamie Alexander (,,Thor") ansprechend besetzt, liefern die gecasteten Akteure durchweg brauchbare Leistungen ab – und das obgleich ihre Figuren im Grunde allesamt eher unsympathisch gezeichnet daherkommen. Was letztendlich bleibt, ist eine optisch ansprechende, sich straff und unterhaltsam entfaltende Veröffentlichung, der es jedoch u.a. an Originalität bzw. generell an einer besseren Vorlage mangelt: Ein unvorteilhaft überkonstruiertes Werk, das (leider) immer stärker an ,,Sinn" einbüßt, je weiter es voranschreitet und je mehr man darüber nachdenkt...    5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 August 2014, 18:35:09
(http://s7.directupload.net/images/140816/gvouhzvz.jpg) (http://www.directupload.net)

MISSION: ROHR FREI!

Dodge (Kelsey Grammer) ist ein unkonventioneller, aber nicht unfähiger Anwärter auf den Kapitänsposten der Atom-U-Boot Flotte- welcher eigentlich aufgrund seines teils seltsamen Verhaltens immer wieder übergangen wird.
Als jedoch zwei Generäle eine Wette eingehen, ob man mit einem alten Diesel-U-Boot ebenso weit kommen könnte wie mit moderner Technik, schlägt seine große Stunde:
Ein kurzfristig flottgemachtes WWII-Boot wird Dodge unterstellt, zusammen mit einer Crew, die an Schrägheit kaum zu überbieten ist.
Der Auftrag: Eine Übungsfahrt durch "feindliches" Gebiet, das einschleichen in einen Marinestützpunkt- und das versenken eines bereitgestellten, aber schwer bewachten alten Zielschiffes.
Zunächst kämpft Dodge nicht nur mit dem "Gegner", sondern auch der Crew- doch schon bald entwickelt sich durch den Willen zum Sieg eine zusammenhaltende Truppe...

Das Cover lässt auf Humor der Marke "Unterirdisch" schließen, und vom (einzig genannten) Hauptdarsteller Kelsey Grammer hatte ich noch nie gehört.
Doch gerade dieser Film entpuppte sich als absolute Überraschung in allen Punkten.
Beinahe jeder Gag sitzt, nichts kommt so platt daher wie befürchtet, der Film ist aufwendig produziert- und vor allem die Besetzung ist hervorragend:
Warum man William H.Macy, Rob Schneider, Bruce Dern, Harry Dean Stanton, Rip Torn und Lauren Holly auf dem Cover verschweigt, aber einen nahezu unbekannten Hauptdarsteller hervorhebt, ist mir ein echtes Rätsel...
Fazit: Selten so gelacht, eine der besten Komödien, die ich seit langem gesehen habe. Einschließlich des Abspanns.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 16 August 2014, 23:56:54
Zitat von: trikerider am 16 August 2014, 18:35:09
Das Cover lässt auf Humor der Marke "Unterirdisch" schließen, und vom (einzig genannten) Hauptdarsteller Kelsey Grammer hatte ich noch nie gehört.
[...]
Warum man William H.Macy, Rob Schneider, Bruce Dern, Harry Dean Stanton, Rip Torn und Lauren Holly auf dem Cover verschweigt, aber einen nahezu unbekannten Hauptdarsteller hervorhebt, ist mir ein echtes Rätsel...

Ich glaube da schließt du zu sehr von dir auf andere. Zumindest in den USA war Kelsey Grammer in den 90ern ein sehr bekannter Comedy-Star, u.a. durch die Sitcoms Cheers und Frasier oder auch durch seine wiederkehrende Gastrolle als Sideshow Bob bei den Simpsons. Die anderen von dir genannten Schauspieler sind hingegen ja der breiten Masse eher unbekannte Charakterdarsteller. In den letzten Jahren ist es eher stiller um Grammer geworden, aber jetzt spielt er ja sogar bei den Expandables mit.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 17 August 2014, 01:14:44
Zitat von: Discostu am 16 August 2014, 23:56:54Ich glaube da schließt du zu sehr von dir auf andere. Zumindest in den USA war Kelsey Grammer in den 90ern ein sehr bekannter Comedy-Star, u.a. durch die Sitcoms Cheers und Frasier oder auch durch seine wiederkehrende Gastrolle als Sideshow Bob bei den Simpsons.
Das mag sein, durfte ich mir auf einer anderen Seite jetzt auch schon anhören...  :icon_confused:
Liegt ganz einfach daran, dass ich noch nie ein TV-Glotzer war, und dementsprechend kaum Serien kenne-
in Filmen ist er dagegen eher selten aufgetaucht, und hat dort auch (für mich) nirgends einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Jedenfalls sind mir bis heute weder Cheers noch Frasier auch nur namentlich bekannt gewesen.

ZitatDie anderen von dir genannten Schauspieler sind hingegen ja der breiten Masse eher unbekannte Charakterdarsteller.
Das wage ich dann aber (zumindest teilweise) doch zu bezweifeln.  ;)
Rob Schneider ein Charakterdarsteller? Wohl eher Comedy für die breite Masse, oder?
Und auch William H.Macy war schon in nicht wenigen Mainstream-Filmen dabei, auch wenn man ihn zumindest generell einen Charakterdarsteller nennen kann.  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Discostu am 17 August 2014, 10:23:44
Zitat von: trikerider am 17 August 2014, 01:14:44
Rob Schneider ein Charakterdarsteller? Wohl eher Comedy für die breite Masse, oder?

Äh..ja.. ich hab Roy Scheider gelesen :D

Zitat
Und auch William H.Macy war schon in nicht wenigen Mainstream-Filmen dabei, auch wenn man ihn zumindest generell einen Charakterdarsteller nennen kann.  :icon_cool:

Klar war er das, aber er ist ja das beste Beispiel für einen der vielen Darsteller, die jeder schonmal gesehen hat, von denen aber die wenigsten den Namen kennen. Deswegen wäre es meiner Meinung nach nicht sinnvoller gewesen, seinen Namen aufs Poster zu drucken.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 19 August 2014, 18:39:59
(http://abload.de/img/unbenannt1zg3ks0.jpg)

Angeblich hat der amerikanisch-russische Action-Thriller ,,Red Sky" (2014) stolze 25 Millionen Dollar gekostet – leider jedoch sieht der fertige Streifen in etwa bloß so aus, als hätte das Budget nicht mehr als nur ein Drittel jener Summe betragen (sprich: da kann auf keinen Fall alles ,,mit rechten Dingen" zugegangen sein). In diesem Sinne erhält man als Zuschauer nun eine Vielzahl an CGI-Flugsequenzen in teils furchtbar schlechter Qualität geboten, bei denen die Editing-Arbeit obendrein auch noch (ärgerlich) zu wünschen übrig lässt. Strikt im ,,B-Movie-Kontext" betrachtet, würde ich Mario van Peebles´ (,,Posse") Regie im ,,mittleren Durchschnittsbereich" verorten, während die Darsteller (von Cam Gigandet und Shane West über Bill Pullman bis hin zu ,,Backstreet Boy" J.C. Chasez und sogar Martin Kove) im Grunde allesamt ,,nicht gerade Glanzleistungen" erbringen. Zumindest aber bleibt festzuhalten, dass Rachel Leigh Cook selbst 15 Jahre nach ,,She´s all that" noch immer überraschend ,,süß" daherkommt. Das Skript (inklusive Story, Dialoge, Charakterzeichnungen, Plot-Entwicklungen und Pseudo-Twists) vermag nie wirklich zu überzeugen: U.a. benötigt die Handlung viel zu lange, um endlich in Gang zu kommen, sind dramaturgische Schwächen unverkennbar und entfaltet sich die ganze Schose entlang ebenso uninteressanter wie unorigineller Bahnen. Nach der Sichtung des Trailers hatte ich meine Erwartungen bereits deutlich nach unten geschraubt – der Film an sich hat selbst diese allerdings noch einmal merklich unterboten. Kurzum: ,,Red Sky" ist ein recht langatmiger, inhaltlich wie handwerklich mit teils massiven Mängeln behafteter, stellenweise geradezu lächerlicher ,,Rohrkrepierer", den man besser meiden sollte – also gebt schön Acht: Das doch recht coole deutsche Covermotiv täuscht gewaltig!   2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 19 August 2014, 20:55:58
Wild 7
Statt düsterem Actionfilm, wie der starke Anfang vermuten lässt, driftet der Film in langweiliges Blabla ab. Knallen tuts nur am Ende nochmal ordentlich. Schade.
4/10

The Courier
Ziemlich verwirrende Geschichte, welcher ich nicht immer ganz folgen konnte. Wirklich kultige Figuren waren auch nicht drin. 2 gute Stunts (vor allem am Anfang), das wars aber auch in Sachen Action. Schon wieder vergessen.
5/10

Punisher (2004)
Handgemachte Action und ein überzeugender Thomas Jane, dafür blöde Intrigen statt großkalibrige Rache. Traurig um das verschenkte Potential
6/10

Punisher - War Zone
Zwar endlich mal ein Punsher, welcher ordentlich loslegt, dafür passt der Hauptdarsteller einfach nicht. Die Bösewichte waren einfach nur dämlich überdreht und die Action zu comichaft.
5/10

Den Lundgren-Punisher kenne ich noch nicht, mal sehen ob der besser ist.

Rio 2 - Dschungelfieber
Noch nerviger wie der Erste.
3/10

The Philosophers
Interessante Thematik. Ärgerlich nur, dass sich damit nicht tiefgründiger beschäftigt wird. Ein zusätzlicher zweiter Storystang wird eingeführt, was das ganze wohl besonders schlau aussehen lassen sollte. Funktioniert aber nicht. Die schlauen Studenten kommen auf die einfachsten Fragen nicht. Einziger Lichtblick: Als sie erklären, warum ihre Figur unbedingt in den Bunker sollte. Ansonsten gilt hier: Tolle Schauwerte, welche von dem unausgereiften Drehbuch ablenken sollen. Bei mir hats nicht geklappt.
5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 19 August 2014, 21:09:23
Ganz schöner Output heute von dir. Aber find ich geil, wir brauchen Schwung hier!

Den Jane Punisher fand ich damals ganz gut, schön brutal und mit nem unterhaltsamen Travolta (glaube hatte 6/10). Aber noch viel besser war jawohl Stevensons Punisher. Der Härtegrad sowohl seinereits als auch der der Badguys war einfach ein Fest, deren Abgedrehtheit großes Kino, der ganze Zynismus und das Augenzwinkern, die Verbindung des Punishers zu dem Mädel stimmte auch irgendwie. War für mich ein überraschend guter "Geheimtipp". (Hatte er nicht auch in einem Hochhaus dann aufgeräumt? Erinnert mich gerade an the Raid......)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 19 August 2014, 21:21:39
Zitat von: endoskelett am 19 August 2014, 21:09:23
Ganz schöner Output heute von dir. Aber find ich geil, wir brauchen Schwung hier!

Naja, ich habe einfach mal meine Liste abgearbeitet. :icon_smile:

Zitat von: endoskelett am 19 August 2014, 21:09:23
Den Jane Punisher fand ich damals ganz gut, schön brutal und mit nem unterhaltsamen Travolta (glaube hatte 6/10). Aber noch viel besser war jawohl Stevensons Punisher. Der Härtegrad sowohl seinereits als auch der der Badguys war einfach ein Fest, deren Abgedrehtheit großes Kino, der ganze Zynismus und das Augenzwinkern, die Verbindung des Punishers zu dem Mädel stimmte auch irgendwie. War für mich ein überraschend guter "Geheimtipp". (Hatte er nicht auch in einem Hochhaus dann aufgeräumt? Erinnert mich gerade an the Raid......)

Yup, die Szene in dem Haus war geil. Die Action an sich stimmte schon, nur das Rumgesplattere war mir zuviel.
Thomas Jane fand ich als Punisher überzeugender, auch die Stimmung des 2004ers fand ich einfach besser. Wäre die Intrigengeschichte nicht gewesen, häte der Film ein echter Kracher werden können.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 August 2014, 21:30:30
Ich mochte Jane und Stevensons Punisher. Wobei die Kaltschnäuzigkeit von Stevenson locker die von Jane übertrumpft. Wenn es darum geht, wirkt Jane wie ein Posterboy daneben. Stevensons Statur lässt ihn auch bedrohlicher wirken. Den Bösewicht in "War Zone" fand ich beim ersten mal gewöhnungsbedürftig, nach der Sichtung im Oton war das aber eine ganz andere Nummer. Schön dick aufgetragener NY-Mob-Akzent.  :icon_lol: Für meinen Geschmack hat sich der 2004er Punisher doch, bis auf ein paar Szenen, durch den "Realismus" ein paar Ketten angelegt, die "War Zone" gesprengt hat. Da wurde aus der Comicvergangenheit kein hehl gemacht.

Der 2004er macht mehr Spaß, dafür ist "War Zone" schön grimmig. Für jeden was dabei.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 29 August 2014, 12:27:29
Na, dann resümier ich mal die letzten Kino/DVD-Tage:

Locke (2013)

Sehr gutes und stilles Drama, das natürlich vor allem von Tom Hardy lebt, der in meinen Augen viel zu sehr unter Wert verkauft wird in der Filmbranche. Eine 90 Minütige Autofahrt, die in Echtzeit gefilmt wurde und nur zwei Darsteller kennt: Tom Hardy, alias Locke und das Autotelefon. Auf jeden Fall ein sehenswerter Film, für eine ruhigen Abend! 8/10

Venus im Pelz  (2013)

Polanskis Kammerspiel #2, nach Gott des Gemetzels. Ein unglaublich intensiver Film, der unschuldig anfängt und einen aber schnell in seinen Bann zieht. Ich weiß nicht recht wer von den zwei Schauspielern besser war, da sie sich in meinen Augen nichts schenken. Ein Film voller Theater, Literatur und Erotik. Das einzige was mich gestört hat,
Spoiler: zeige
war das Ende, was doch etwas unpassend daher kam.
Dennoch würde ich mal 8/10 sagen.

Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964)

Ich habe keine Ahnung wie dieser Klassiker solange von mir nicht beachtet werden konnte. Lange habe ich nicht mehr so etwas Gutes gesehen! Der Humor ist einfach unbeschreiblich. Bin mir sicher, dass ich den Film garantiert noch einige male sehen werde. Natürlich 10/10 Kubricks.

5 centimeters per second (Anime von 2007)


Ja... Auf diesen Film kam ich, da ich mich in letzter Zeit mehr mit Animes beschäftigen wollte. Von der Machart muss ich sagen war der Film recht nett anzusehen. Ich habe ja nicht so viel Ahnung, aber die Zeichnungen und die kleinen Details wirkten manchmal echt ziemlich gut. Nur leider ist die ,,story" natürlich total unterirdisch schlecht. Klar, was hab ich auch erwarten, nicht? Dennoch war ich doch schon etwas enttäuscht so ein Rosamunde Pilcher Stoff vorgesetzt zu bekommen. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 29 August 2014, 18:14:43
Wenn du so auf dem Animetrip bist, schau doch die großen Klassiker wie "Akira", "Ghost in the Shell" oder "Prinzessin Mononoke". Ich habe die leider nicht gesehen, aber mit denen wirst du definitiv mehr Spaß haben, als mit solchen Expertimenten. Zumal man bei den Filmen wohl definitiv auch eine gute Story erwarten kann. Die drei sind wohl absolute Pflichtlektüre und was ich von "Ghost in the Shell" gesehen habe, sieht nach visionärem Cyberpunk aus.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: harrycanyon am 29 August 2014, 21:22:34
The Black Woman (http://www.imdb.com/title/tt0098672/?ref_=fn_al_tt_4)

:shock:

Dieser (Fernseh!)Film hat mich ehrlich gesagt von den Socken gehauen,
so eine nihilistische alles vernichtende Atmosphäre kenne ich
eigentlich nur von japanischen Streifen wie z.B."Slit Mouthed Woman" oder "Ring" -
und das ohne jegliche  Gewaltdarstellung (eine Unfallszene 
gibt es am Anfang des Films ).
Dagegen können die Remakes nur abstinken und sind
im Vergleich zum Original eigentlich gar nicht mehr erwähnenswert.

:algo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 29 August 2014, 21:23:47
Bei ,,Riddle" (2013) handelt es sich um einen mauen B-Movie-Mystery-Thriller, in welchem die weiblichen Hauptprotagonisten – zwei Mädels im College-Alter – von Elisabeth Harnois (Jahrgang 1979) und Diora Baird (Jahrgang 1983) verkörpert werden. Zugegeben: Beide sehen noch echt attraktiv und jung für ihr Alter aus – aber trotzdem! Naja, was wie ein solider Krimi um einen verschwundenen Jungen in einer unheimlichen (nahezu verlassenen) Stadt im amerikanischen Hinterland beginnt, entwickelt sich mit der Zeit jedoch zu einem wüsten ,,Klischee-Sammelsurium" – komplett mit Slasher-Anteilen, oberflächlich eingebundenen Backstorys und einigen kaum zum Drumherum passenden Horror-Elementen (unter ihnen ein Albtraum mit einer Krankenschwester ohne Augen). Erdacht von vier verschiedenen Autoren sowie von einem Regie-Debütanten-Duo umgesetzt, krankt der Streifen an einem evidenten Mangel an Spannung, Atmosphäre und Originalität – worüber hinaus noch anzuführen ist, dass sich William Sadler und Val Kilmer (merklich unterfordert und sichtlich gelangweilt) in zwei kleinen Nebenrollen einige Dollars hinzuverdient haben...  knappe 3/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 29 August 2014, 21:24:11
Zitat von: harrycanyon am 29 August 2014, 21:22:34[...]dagegen können die Remakes nur abstinken und sind
im Vergleich zum Original eigentlich gar nicht mehr erwähnenswert.
Bei einer Buchverfilmung von "Remake" zu sprechen ist allerdings auch nicht so wirklich treffend. ;) Wobei mich die TV-Variante auch interessieren würde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Fastmachine am 30 August 2014, 16:09:32
Flucht aus L.A.

Schon Mitte der 1990er Jahre war mit John Carpenter nix mehr los, seinen Ruf hatte er längst durch viele mäßige Filme ruiniert. Im Grunde könnte man mit vollem Recht dieses nur notdürftig als Fortsetzung getarnte Remake seines Klassikers DIE KLAPPERSCHLANGE als hochgradig albernen Versuch sehen, mit alten Ruhmestaten nochmal Kohle abzugreifen. Vollkommen aus der Zeit gefallen scheint dieser Achtziger-Jahre-Film aus der Mitte der 1990er Jahre. Und doch hat mich dieser schon zur Entstehungszeit schrullig wirkende Film beim Wiedersehen glänzend unterhalten. Vielleicht hat gerade die dreiste Wiederholung der Story den Film gerettet, denn überzeugend Neues ist Carpenter nur noch wenig eingefallen. Vor allem aber hält Kurt Russel als Snake Plissken den Laden zusammen. Obwohl Russel vermutlich genau wusste in was für einer Gurke er mitspielt, ignorierte er den Umstand völlig und gab den Snake völlig ungebrochen und ernsthaft als schriebe man das Jahr 1981 und nicht 1996. Hätte er versucht seine Rolle im Angesicht des trashigen Vollquatsches irgendwie selbstironisch oder humorig zu geben, der Film wäre gekippt. Schon in BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA hatten Russels Komikversuche nicht überzeugen können.
Realistischerweise muss man annehmen, dass Carpenter sich über sowas keine Gedanken gemacht hat, wie er überhaupt sich nie über irgendetwas Künsterisches je ernsthafte Gedanken gemacht hat. Vollkommen neben der Spur bzw. der Entwicklung des Unterhaltungsfilmes hat er seine in den 1970er Jahren gelernten filmischen Versatzstücke wieder und wieder aufgegossen, von Mal zu Mal wurstiger. Das ewig Rätselhafte bleibt, wie ein so mäßig heller Kopf wie Carpenter trotzdem gelegentlich schwer unterhaltsame Streifen hinbekommen hat. Zufall? Instinkt? Mysteriöse Eingebungen?
Warum unterhält mich FLUCHT AUS L.A. trotz des offensichtlichen Vollquatsches (und das schließt die legendär mies getrickste Surf-Szene ein), während ich mir bei GHOSTS OF MARS pausenlos an den Kopf fasse und mich frage, wie man auch noch die einfachsten Sachen so vergeigen kann.
Muss man das Mysterium einfach akzeptieren?
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 30 August 2014, 19:52:16
Coronado
Langweiliger Abenteuerfilm mit schlechten Effekten. Nicht mal der Humor zündet.
4/10

The Contractor
Snipes darf hier lustlos durch die Gegend rennen und fliehen anstatt ordentlich auszuteilen. Die paar Actionszenen reissens dann auch nicht mehr und die Kleine nervt nur rum.
4/10

The Body
Spannender Thriller, welcher stellenweise echtes Gänsehautfeeling hat. Auch super gespielt und technisch einwandfrei. Nur das arg konstruierte Ende hat mir nicht gefallen, das bringen solche Filme aber meißt mit sich.
8/10

Blutgletscher
Gruseliger Horrorfilm, super gefilmt, toller Sound und schicker Vorspann. Solide gespielt aber nicht sehr ausgereift, was die Geschichte angeht. Bleibt am Ende doch nur ein Monsterschocker, wenn auch eine guter.
7/10

Dante's Peak
So lange her, dass ich den gesehen habe und... WOW... was für krasse Action. Den kann sich Emmerich nochmal anschauen und überlegen, was er so fürn lieblosen Scheiss abliefert. Die Effekte stecken so einige heutige CGI-Kracher locker in die Tasche. Klar, die Geschichte ist typisch, die Figuren auch, aber immerhin nicht so blöd wie bei "Volcano" und das Gespann Brosnan/Hamilton ist auch sympatisch. Einer der besten Katastrophenfilme überhaupt.
10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 4 September 2014, 00:53:38
RUSS MEYER'S MOTORPSYCHO

Drei Motorradfahrer fahren mordend und vergewaltigend durch die Gegend.
Doch eines Tages vergewaltigen sie die falsche Frau- denn der Ehemann des Opfers kennt die Täter, ist ebenso Gewaltbereit wie diese- und will Rache...

Ein eher untypischer Film von Russ Meyer, da hier tatsächlich mehr wert auf die Handlung, als auf große Oberweiten gelegt wird.
1965 in s/w gedreht, kommt der Film eher wie eine frühe Version von Rape & Revenge-Filmen wie "Ich spuck auf dein Grab" daher.
Natürlich sind auch in diesem Film die Darstellerinnen durchweg gut gebaut, aber mit Nacktszenen wird sich zurückgehalten.
Die Gewaltdarstellung ist für heutige Zuschauer vergleichsweise harmlos, aber für die damalige Zeit dürfte der Film dank Frauenfeindlichen Sprüchen, Vergewaltigungen und als äusserst gewaltbereit dargestellte Motorradfahrer durchaus härterer, provokanter Stoff gewesen sein.
Der gesamte Film ist eher düster gehalten, keine Spur von Humor. Und genau das tut ihm trotz leichter Trash-Schlagseite gut.
Einzig die Mopeds der Motorrad-Gang wirken, zumindest aus heutiger Sicht, etwas lächerlich...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 4 September 2014, 00:56:33
(http://www.moviepilot.de/files/images/movie/file/10348825/halunken.jpg)

Die neue Blu-ray besorgt zum guten Preis und nach Jahren endlich mal wieder genossen. Der Film ist mit Recht ein Meilenstein der Filmgeschichte und ist bei mir nochmal gewachsen. Das Bild ist super (kannte die alte Bluray zwar nicht) und es macht einfach nur ein Riesenspaß den drei Legenden zuzuschauen.
Ich liebe Leones ausgewalzten Stil, diese unendliche Weite, die Shots der Gesichter, dieses Auftriumphieren des Scores, jede Szene hat ihren Wert, nichts ist verschenkt.... :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 4 September 2014, 10:50:57

Holy Motors (http://www.ofdb.de/film/225673,Holy-Motors)

Ach Menno, auf den hatte ich mich wirklich gefreut, deftiges Arthouse, euphorische Kritiken, mein erster Carax und so – um dann nach einer guten Stunde doch immer öfter auf die Uhr zu schauen. Das angeblich so unbeschreibliche Konzept ist ziemlich schnell klar, führt aber nicht wirklich irgendwo hin. Ein paar willkürliche Provokationen (Plastikpenis, sprützendes Blut) und selbstreferentielle Gags (Spielereien mit Filmmusik, Zitaten und Motiven) erzeugen hochgezogene Augenbrauen, aber nicht mehr. Kylie Minogue (mit ihrem dünnen Stimmchen darf sie auch was singen) und Eva Mendes waren wohl gerade in der Stadt und haben ein paar Stunden geopfert, genau so fühlen sich ihre Kurzauftritte jedenfalls an. Eine emotionale Involvierung findet aufgrund der eingezogenen Metaebenen nicht statt; Esprit, visuelle oder musikalische Originalität, echte Schockmomente – alles Fehlanzeige.
Immerhin gibt es einen energetischen, wandlungsfähigen Hauptdarsteller und etliche lange Steadycam-Shots, aber wenn in der letzten Szene die Limousinen zu Reden anfangen, aber nur Stuß äußern, dann ist auch die Chance für einen ordentlichen Schlußgag vertan. Immerhin und im Gegensatz zum anderen großen Stretchlimousinenfilm des Jahres 2012, Cosmopolis, textet einen Holy Motors nicht die ganze Zeit damit zu, wie clever er ist, sondern versucht, atmosphärisch zu wirken und fängt ein paar interessante Orte in Paris ein. Leider umsonst.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 September 2014, 02:00:21
RUSS MEYER'S DIE LIEBESTOLLEN HEXEN

Ein alter Säufer und ein Pärchen mit Tochter betreiben eine abgelegene Touristenfalle namens "Hoople's Heaven".
Hier versucht man nun, mittels Frau und Tochter samt großen Oberweiten, reiche Kundschaft anzulocken um diesen ihr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Was ist das denn? Eine Softsex-Komödie ohne Witz und mit wenig Sex?
Budget war scheinbar kaum vorhanden, ein paar Bretterbuden müssen ausreichen.
Hauptsache alle weiblichen Darsteller haben... na, ihr wisst schon.
Keine richtige Handlung, kein Witz, kein gar nix. Nur Titten.

0/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 5 September 2014, 02:20:01
Zitat von: trikerider am  5 September 2014, 02:00:21
Keine richtige Handlung, kein Witz, kein gar nix. Nur Titten.
und dann...
Zitat von: trikerider am  5 September 2014, 02:00:21
0/10

:thinking:

Was hast du denn jetzt auch bitte erwartet bei einen Film der "DIE LIEBESTOLLEN HEXEN" heißt? :bert:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 5 September 2014, 02:26:05
Ich habe nicht einen Russ Meyer-Film gesehen, weiß aber, dass er durch anspruchslose Filmchen mit möglichst vielen Brüsten "berühmt" geworden ist. Zumindest ist das das Bild, was ich so mitbekommen habe. Ich würde also genau sowas erwarten.  :unknown:

Wie kann man denn wenig Sex und gleichzeitig viele Brüste kritisieren? *kopfexplodier*
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 September 2014, 02:49:28
Zitat von: Krawallo am  5 September 2014, 02:20:01Was hast du denn jetzt auch bitte erwartet bei einen Film der "DIE LIEBESTOLLEN HEXEN" heißt? :bert:
Nichts. Also das, was der Film dann auch geboten hat.  :icon_lol:
Aber dass deutsche Titel oft genug einfach nur Schwachsinn sind, ist ja bekannt- auch wenn er hier ausnahmsweise passt.
Der Originaltitel wäre übrigens "Common Law Cabin".

Zitat von: Mr. Banane am  5 September 2014, 02:26:05Ich würde also genau sowas erwarten.  :unknown:
Siehe "Motorpsycho"-Review. Der war durchaus ansehbar und hatte eine Handlung- im Gegensatz zu dieser Gurke.
Von daher hatte ich dann doch auch von seinen anderen Filmen zumindest ein wenig mehr erwartet.
Mal sehen was die hochgelobten "Vixen" Filme können- die sind alle 3 in der Box, und kommen als nächste dran...

ZitatWie kann man denn wenig Sex und gleichzeitig viele Brüste kritisieren?
Für eine Softsex-Komödie, die der Film ja offensichtlich sein will, gibt es eben sehr wenige/keine Sexszenen.
Gleichzeitig werden immer wieder die Brüste der 3 Darstellerinnen in den Mittelpunkt gestellt- scheinbar als "Handlungs-Ersatz".
Dummerweise sind die Damen immer angezogen, also bietet der Film auch nur wenig in dieser Richtung, sofern man Fan von riesigen Hupen ist.



Ich habe mir die Russ Meyer-Box übrigens wegen "Motorpsycho" geholt, von dem ich schon öfter gehört hatte.
Dieser, sowie der leider nicht enthaltene "Die Satansweiber von Tittfield" scheinen ja durchaus auch eine richtige Handlung zu besitzen.
(Auch hier klingt der Originaltitel schon ganz anders: "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" Noch Fragen?  ;) )
Was Motorpsycho angeht kann ich das ja inzwischen bestätigen, siehe weiter oben.  :icon_cool:

Und wenn die Box schon im Hause ist, schaue ich mal was der Rest der Filme so bietet- sind zum Glück nur 7 Filme enthalten.  :icon_lol:
Wobei ich hoffe, dass dieser jetzt auch der schlechteste war...  :icon_confused:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 5 September 2014, 03:29:21
Zitat von: Mr. Banane am  5 September 2014, 02:26:05
Ich habe nicht einen Russ Meyer-Film gesehen, weiß aber, dass er durch anspruchslose Filmchen mit möglichst vielen Brüsten "berühmt" geworden ist. Zumindest ist das das Bild, was ich so mitbekommen habe. Ich würde also genau sowas erwarten.  :unknown:

Also ich bevorzuge ja knabenhafte Brüste, liebe aber die Russ Meyer Streifen - gerade weil das nicht bloß plumpe Filme von Fetischisten für Fetischisten sind; das liegt daran, dass er mit wenig Mitteln dank soliden Handwerks und seiner Ex­pe­ri­men­tier­freu­digkeit (vor allem Kameraeinsatz, Montage, aber auch Toneffekte sind betroffen) den Filmen einen eigentümlichen, rasanten Rhythmus verpasst. Hinzu kommt, dass er trotz seines Tittenfetischs und der Sexfilm-Konventionen immer wieder interessante Geschlechterrollen einbringt und gelegentlich antirassistische Statements pflegte; dazu gesellen immer wieder leichte satirische Momente.
"Common Law Cabin" ist sicherlich keiner seiner besten, da es Meyer mit der Logik sich so genau genommen hat (zudem hat er Nacktheit bewusst vermieden, um eine andere Zielgruppe zu erreichen), aber als amüsantes Kammerspiel, in dem er über stereotype Figuren und ihre Geilheit, Eifersucht und Gier herzieht, schätze ich diesen "kleinen" Film dennoch... kein großer Wurf, aber in meinen Augen kurzweilig, flott und ganz amüsant.

Meyer wurde ja auch immer wieder mit großen Autorenfilmern wie Fellini oder Godard verglichen, bloß mit dem Hinweis, dass er im Sexfilmsektor tätig sei. Selbst im Oxford Film Companion, in dem Skandalfilmer wie Marco Ferreri eher schlecht wegkommen, wird ein Russ Meyer hingegen sehr wohlwollend behandelt. Anspruchsloser als der übliche Mainstreamfilm ist ein Russ Meyer Streifen sicherlich nicht (allerdings nehmen sich seine Filme kein bisschen ernst) und inszenatorisch ist er sogar äußerst interessant.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 5 September 2014, 03:42:52
Zitat von: trikerider am  5 September 2014, 02:49:28Für eine Softsex-Komödie, die der Film ja offensichtlich sein will, gibt es eben sehr wenige/keine Sexszenen.

Der Film wollte ein Film für die Autokinos sein - und Meyer befürchtete, dass (zuviel) nackte Haut vor den Aufführungen herausgeschnitten werden würde, weshalb er lieber gleich darauf verzichtete, Brustwarzen etc. zu zeigen. Das war eine sehr bewusste Entscheidung. "Common Law Cabin" war angelegt als Lustspiel über eine zusammengewürfelte Gruppe gieriger, betrügerischer Menschen mit vielen großen Oberweiten in engen Bikinis. Mehr nicht. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 September 2014, 11:12:52
Zitat von: PierrotLeFou am  5 September 2014, 03:42:52"Common Law Cabin" war angelegt als Lustspiel über eine zusammengewürfelte Gruppe gieriger, betrügerischer Menschen mit vielen großen Oberweiten in engen Bikinis. Mehr nicht. :icon_mrgreen:
Gut, das ist er auch. Aber meiner Meinung nach dermaßen langweilig inszeniert, dass man trotz gerade mal 70 Minuten Laufzeit Mühe hat, dranzubleiben.
Da retten die letzten 10 Minuten, in denen dann doch mal ein wenig passiert, auch nichts mehr.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 5 September 2014, 12:15:38

Ich hab vor nem halben Jahr mal ein paar Meyer-Filme mitgenommen; wenn man sie mit der "richtigen" Attitüde und ggf. ein bis zwei Sixpacks konsumiert, können die wirklich Laune machen. Und wie Pierrot schon sagt, manchmal sind wirklich erstaunliche kleine Subversivitäten eingebaut, die man an dieser Stelle zwischen dem ganzen Fleischgewackel wirklich nicht erwarten würde  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 5 September 2014, 12:19:14
Zitat von: PierrotLeFou am  5 September 2014, 03:42:52
"Common Law Cabin" war angelegt als Lustspiel über eine zusammengewürfelte Gruppe gieriger, betrügerischer Menschen mit vielen großen Oberweiten in engen Bikinis. Mehr nicht. :icon_mrgreen:

Ok, ok, Leute. Ihr habt mich. Ich schau ihn mir mal an  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 September 2014, 16:55:40
RUSS MEYER'S VIXEN

Vicky lebt mit ihrem Mann Tom irgendwo in der Einöde.
Tom fliegt Touristen mit einer kleinen Maschine durch die Gegend, während Vickie in der Zwischenzeit jeden Kerl anmacht, der ihr über den weg läuft.
Nachdem sie wieder einmal mit George, einem Angestellten von Tom herumgemacht hat, versucht dessen schwarzer Kumpel Niles auch sein Glück- doch Vicky zeigt ihm gegenüber ganz offen eine extrem rassistische Gesinnung.
Als ein neuer Kunde von Tom nach San Francisco fliegen lassen, und unbedingt Niles dabeihaben will, erkennt Tom dass der Fremde mit Niles Drogen schmuggeln, und dafür sein Flugzeug nutzen will.
Als Tom sich weigert, entführen die beiden ihn und Vicky, welche im Flieger ihren Hass auf den schwarzen Niles freien Lauf lässt.
Schon bald eskaliert die Situation...

Es geht doch. Aus dem wieder mal eher kleinen Budget wurde das beste herausgeholt, die Schauspieler gehen in Ordnung- und eine Handlung samt ein wenig Thrill gibt's auch.
Ob der offen zur Schau gestellte Rassismus jetzt eher gesellschaftskritisch, oder doch nur provokativ gemeint ist, darüber kann man spekulieren.
Ein paar Softsex-Szenen sind natürlich dabei, diese drängen sich aber nicht so stark in Vordergrund- das Verhältnis zur Handlung passt.
Man wird die komplette Laufzeit ohne großen Leerlauf unterhalten, ohne sich zu langweilen.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 5 September 2014, 18:40:26
Qualitativ ist Brian Yuzna`s ,,Amphibious" (2010) leider nicht allzu weit von seinen beiden vorherigen Veröffentlichungen entfernt anzusiedeln – ihres Zeichens die zwei miesen Low-Budget-Flicks ,,Rottweiler" und ,,Beneath still Waters" – was nicht nur in Anbetracht dessen, dass er einst ein ziemlich geschätzter Genre-Regisseur war (siehe u.a. ,,Society", ,,Bride of Re-Animator" oder ,,Return of the living Dead 3") als ,,echt schade" zu charakterisieren ist. Angesiedelt auf einer auf Pfählen bzw. Stelzen im indischen Ozean erbauten hölzernen Angelstation, enttäuscht diese amerikanisch-holländisch-indonesische B-Movie-Co-Produktion auf nahezu allen Ebenen – und das von der belanglosen Story um einen fiesen riesigen Tiefsee-Skorpion über unterentwickelte Figuren (in Kombination mit höchst mittelprächtigen Darstellerleistungen, u.a. seitens Janna Fassaert und Michael Paré) bis hin zu den zur Schau gestellten Spezial-Effekten, die sich in etwa auf dem Niveau gängiger ,,SyFy-Channel-CGI-Kreationen" bewegen (von einigen netten ,,Practical F/X" jetzt mal abgesehen). Unabhängig einzelner solider Momente – unter ihnen der überraschende Einstieg sowie ein ,,rituelles Straßenfest", welches aber nicht so wirklich mit dem ,,Kontext" des Streifens harmoniert – einer doch recht grotesken Schluss-Sequenz plus der Feststellung, dass man sich nie wirklich ,,ernsthaft" zu langweilen beginnt, muss man ,,Amphibious" (insgesamt) aber leider als ein nicht sonderlich gelungenes, fern von sehenswertes ,,Creature Feature" einstufen...  3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 5 September 2014, 18:48:40
War auch für mich leider kaum auszuhalten, was ich schade fand, denn die Angelstation fand ich sehr gut als Location (war mal was anderes).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 5 September 2014, 18:50:27
Zitat von: RoboLuster am  5 September 2014, 18:48:40
War auch für mich leider kaum auszuhalten, was ich schade fand, denn die Angelstation fand ich sehr gut als Location (war mal was anderes).

Jip, die Location an sich war schon cool - aber leider wurde nicht viel draus gemacht...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: endoskelett am 5 September 2014, 19:33:46
(http://www.wog.ch/nas/cover_large/br/br_spielmirlied.jpg)

letztens für 6.97 upgegradet!

zu dem Film braucht man nichts sagen; ein Meisterwerk 10/10

(und in der ofdb gibt's doch wirklich 45 Leute die dem Film 1/10 verpasst haben  :wallbash:)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 5 September 2014, 21:09:25
Zitat von: StS am  5 September 2014, 18:40:26
Qualitativ ist Brian Yuzna`s ,,Amphibious" (2010) leider nicht allzu weit von seinen beiden vorherigen Veröffentlichungen entfernt anzusiedeln (...)  3/10

Habe den im letzten Jahr auch in diesem Thread besprochen und lag bei gnädigen 4/10:
http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1044288.html#msg1044288 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1044288.html#msg1044288)

Leider nicht der Bringer.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 6 September 2014, 00:43:04
RUSS MEYER'S MEGAVIXENS

Harry ist ein Gesetzeshüter, der an der Grenze zu Mexiko Marihuana schmuggelt, und alles bespringt was er findet.
Mit drin im Drogengeschäft stecken Harry's Kollege Enrique und der Politiker Franklin.
Harry's Freundin bedient nebenbei ebenfalls jeden Mann, den sie findet.
Als Geronimo, ein ehemaliger Drogen-Geschäftspartner von Harry anfängt, auf eigene Faust zu handeln, soll dieser getötet werden.

Oha! Hauptrolle: Charles Napier! In einem Russ Meyer-Film!
Das war dann aber leider schon die einzige positive Überraschung.
Nach dem genießbaren "Vixen" ist "Megavixens" wieder ein Schritt zurück.
Die Handlung nimmt vielleicht 50% des Films ein, der Rest sind größtenteils belanglose Dirty Talk und Softsex-Szenen.
Völlig zusammenhangslos werden zwischendurch Nacktszenen von Frauen gezeigt, die nichts mit dem Film zu tun haben, generell gibt's hier alle paar Minuten nackte Brüste zu sehen, völlig egal, ob das gerade zur Handlung oder der Situation passt.
Es scheint fast, als wären die Drogen aus Mexiko komplett dem Filmteam verabreicht worden...
Optisch und Schauspielerisch überraschenderweise gelungen, aber bis auf die letzten Minuten größtenteils tödlich langweilig.
Kann aber natürlich sein, dass man das unter Drogeneinfluss anders sieht.
Ohne Drogen:

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 September 2014, 02:05:16
RUSS MEYER'S SUPERVIXENS

Clints nymphomane Freundin Angel braucht immer wenn sie Lust hat, und dann am besten sofort Sex.
Als sie deshalb von ihm verlangt seinen Arbeitsplatz zu verlassen kommt es zu einem lautstarken Streit, und Clint verlässt Angel.
Der herbeigerufene Polizist Harry hat nichts besseres zu tun, als Angel auf die Titten zu glotzen- woraufhin sie ihn natürlich verführen will.
Dummerweise hat Harry Potenzprobleme, worüber sich Angel auch prompt lustig macht... was sie mit ihrem Leben bezahlt.
Jeder glaubt jetzt natürlich, Clint habe seine Freundin getötet- und er flüchtet daraufhin in die Wüste sowie durch mehrere Betten.
Als er irgendwann an der Tankstelle "Supervixen's Oase" ankommt, und sich in die Besitzerin Vixen verliebt, taucht jedoch auf einmal Harry auf...

Einiges wurde deutlich an "Megavivens" angelehnt, sogar Charles Napier als Polizist Harry ist (unverständlicherweise) wieder dabei...
Auch in diesem Film sind lediglich die letzten Minuten wirklich interessant für die Handlung, das herumgeplänkel in der Mitte des Films hört gerade noch rechtzeitig auf, als es beginnt zu nerven.
Aber trotz ebenfalls wieder recht wenig Handlung, ist irgendwie doch ein (gerade noch) unterhaltsamer Film daraus geworden.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: HAL9000 am 7 September 2014, 11:04:18
Scre4m

Kein schlechter Reboot, aber so wirklich nötig war der Film nicht. Naja, die Smartphone-affine Jugend will wohl auch geschnetzelt werden. ;)

7/10 Punkte
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 8 September 2014, 15:43:42
Zitat von: HAL9000 am  7 September 2014, 11:04:18
Scre4m

Kein schlechter Reboot, aber so wirklich nötig war der Film nicht. Naja, die Smartphone-affine Jugend will wohl auch geschnetzelt werden. ;)

7/10 Punkte

Das sah beim Einspiel aber nicht so gewünscht aus.  ;)
Vielleicht, weil sich am Ende die analogen alten Säcke mit dem Messerle durchsetzen. (Was mir persönlich daran den meisten Spaß gemacht hat...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 September 2014, 14:27:51
RUSS MEYER'S UP!

Adolph Schwartz, der Führer Deutschlands, lebt unter seinem Tarnnamen auf Schloss Neuschwanstein und feiert dort S/M-Orgien.
Doch offensichtlich hat er auch Feinde- denn als er nach der Orgie entspannt in seine Badewanne steigt, erscheint auch schon ein Killer in schwarzem Leder, und tötet den Führer durch Piranha-Einwurf in die Wanne.
Agentin Margo Winchester, welche den Mord aufklären soll, begegnet beim Jogging in der Gegend allerlei lüsternen Kerlen.
Einer davon vergewaltigt sie, in ihrer Not schlägt sie zu hart zu- und tötet den Mann.
Dummerweise wird sie dabei von einem korrupten Polizisten beobachtet, welcher nun sexuelle Gefälligkeiten von ihr fordert- aber auch herausfindet, dass der Vergewaltiger eine Verbindung zum "Führer" hatte...

Eine logische Handlung ist hier nicht zu erwarten, zumindest keine durchgehende.
Die Handlung springt lose hin und her, die zusammenhänge kann man teils nur erraten- und es tauchen auch wieder Gestalten auf, die absolut nichts mit der Story zu tun haben.
Immerhin werden hier abgefahrene Morde incl. Axt und Kettensäge geboten, und so manche Anlehnung an andere Filme kann man auch entdecken.
Die Auflösung des ganzen ist an Schrägheit kaum noch zu überbieten.
Ausserdem darf der Film für sich verbuchen, dass er mit Margo (für mich erstmals in seinen Filmen) eine Darstellerin zeigt, die ich durchaus recht hübsch finde- obwohl ich nicht auf Riesenmöpse stehe.
Schräg. Seltsam. Unterhaltsam. Gut!

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 September 2014, 18:10:37
RUSS MEYER'S IM TIEFEN TAL DER SUPERHEXEN

Lamar ist Buchhalter auf einem Schrottplatz, und komplett Analfixiert.
Dumm, dass seine nymphomane Frau ausgerechnet das als einziges nicht mag, und sich so andere Kerle ins Bett holt.
Gut, dass seine Chefin genau das mag- und ihn regelmäßig verführt.
Um ihre Ehe zu retten gehen beide zu einem Zahnarzt, welcher nebenbei zum einen Eheberater, und zum anderen hochgradig schwul ist, doch dieser will nur Lamar an die Wäsche.
Jetzt kann nur noch eine christliche Sex-Therapeutin aus dem Radio helfen...

Nicht nur, dass die Handlung komplett für den Arsch ist (Höhöhö...), in diesem Film kann man schon nicht mehr nur von "großen Brüsten" reden.
Die Schrottplatzbesitzern sieht aus wie eine schwarze Devon Aoki mit übermäßig aufgeblasenen Ballonhupen- auch die Monstertüten der Radiotante finde ich eher eklig, aber sicher nicht schön anzusehen.
Ausserdem wundere ich mich inzwischen ein wenig... dies ist jetzt schon der dritte Film, in dem Nazimusik gespielt wird.
Beim ersten mal (Supervixens) dachte ich mir noch nicht viel dabei, ist halt ein weiterer schräger Einfall von vielen gewesen.
Beim zweiten mal (Up!) hat's thematisch gepasst (immerhin ging es um den Führer selbst), aber auch dieser Film beginnt mit einem solchen Lied.
Ansonsten auffällig:
Gleich am Anfang wird auf einer Odyssey-Konsole "Pong" gespielt. Das gibt einen Punkt!

1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 September 2014, 14:19:15
Herr Arnes Schatz (1919) von Mauritz Stiller

Großartiger Stummfilm, dessen Handlung viele Gemeinsamkeiten mit Bergmanns späterer "Jungfrauenquelle" (1960) aufweist - wobei die von Lagerlöf stammende Handlung wohl anderen Inspirationsquellen folgte -, jedoch das Motiv der Rache ganz anders behandelt und vor ungleich phantastischeren Elementen nicht zurückschreckt... wunderschöne Landschaftsaufnahmen, großartiges Schauspiel und eine anrührende Geschichte! ...bloß die auf der Svenska Filminstitutet-DVD enthaltene Musikbegleitung hat mir nicht so ganz gefallen. Schade, dass er nicht so ausufernd lang war wie Stillers "Gösta Berlings saga" (1924), der mich noch etwas mehr beeindruckt hatte; dennoch ein herausragendes Filmerlebnis, das ich vermutlich in einigen Wochen nochmals mit Freunden wiederholen werde. :love:

Wie der auf der IMDb zu 18% 1/10-Wertungen erhalten konnte, erschließt sich mir überhaupt nicht. :icon_confused:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 13 September 2014, 14:34:56
FRÖHLICHE WEIHNACHT

London, zur Weihnachtszeit.
Ein irrer Killer ist unterwegs, der jede als Weihnachtsmann verkleidete Person grausam tötet.
Scotland Yard ermittelt...

Wenn ich nicht wüsste, dass der Film eine UK-Produktion ist, hätte ich ihn für einen typischen Italo-Slasher der 80'er gehalten.
Hier werden einige wirklich fiese Morde gezeigt, welche tricktechnisch dem Standard der damaligen Zeit entsprechen.
Leider ist das, neben dem teils wirklich gelungenen Carpenter-inspirierten Soundtrack, das einzig bemerkenswerte am Film.
Die Schauspieler sind mittelmäßig, die gleiche "überraschende" Auflösung gab es schon damals in anderen Filmen, und trotz einiger Opfer schleicht sich teils etwas langweile ein.
Wären die Morde nicht recht hart dargestellt, könnte dies ein durchschnittlicher TV-Krimi sein...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 14 September 2014, 00:46:52
Hook (USA/GB 1991)

Die erste Sichtung war im Kino und seitdem alle zehn Jahre mal wieder. Die Prämisse des Steven Spielberg-Films mit dem erwachsenen Peter Pan, der seine Vergangenheit vergessen hat, ist genial, die Austattung gigantisch und die Besetzung mit Robin Williams, Dustin Hoffman, Julia Roberts und Bob Hoskins ausgezeichnet. Am Zusammenspiel von Blue Screen-Aufnahmen und Matte Paintings hat aber deutlich der Zahn der Zeit genagt. Einige Sequenzen sehen sehr gut aus (auch einige der Flugszenen), andere wiederum nicht und sehen deutlich reinkopiert aus. Der Film ist nicht wirklich spannend, aber auch nicht langweilig. Alles in allem unterhaltsam, würde ich sagen, aber es dauert doch sehr lange, bis sich Peter Pan wieder seiner selbst bewusst wird und es zur Sache geht (ziemlich genau 100 Minuten).

Womit ich nicht ganz klarkomme, ist die Mischung aus hemmungslosem Klamauk mit Essensschlachten, Saft- und Hühnereier-Kanonen, rollenden menschlichen Fettklößen etc. einerseits und dem extrem traurigen Unterbau andererseits. Es geht nicht nur um die verlorene Jugend, sondern auch um zerrissene Familien, endgültige Abschiede, verpasste Chancen und die Zeit, die sich nahestehende Menschen auseinanderreißt und so weiter. Wirklich starker Tobak, wie das präsentiert wird. Diese Handlungsstränge sind mir bei den letzten Sichtungen gar nicht so zentral aufgefallen.

Früher fand ich ihn etwas besser, aktuell tendiere ich zu einer 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 14 September 2014, 20:49:52

Womit ich schon damals nicht klarkam, war das Essen, als es dann letztlich erschien: Wieso träumen die davon, Knete zu essen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 September 2014, 22:27:02
DIE RECHTE UND DIE LINKE HAND DES TEUFELS (Lo chiamavano Trinità...)

Joe (Terence, im Original "Trinità", in der US-Version "Trinity" genannt) ist ein hervorragender Schütze, aber auch fauler Herumtreiber, welcher jede Gelegenheit die sich bietet ausnutzt, um zu Geld zu kommen.
Da wird dann schon mal ein Gefangener von Kopfgeldjägern berfreit, nur um diesen selbst beim nächsten Sheriff abzugeben, und die Belohnung zu kassieren.
Dummerweise ist der Sheriff der nächstgelegenen Stadt ein anderer, als erwartet.
Joe's Bruder, "der kleine" (Bud, im Original und der US-Version "Bambino" genannt), hat den eigentlichen Sheriff dort erschossen, und sein Amt übernommen, um einen großen Pferdediebstahl vorzubereiten.
Dumm nur, dass sich die beiden nicht besonders mögen.
Um nicht aufzufliegen muss der neue Sheriff allerdings einigen Siedlern beistehen, welche vom Major (Farley Granger) und seiner Bande terrorisiert werden- welcher so nebenbei auch noch der Besitzer der ins Auge gefassten Pferde ist.
Also wird Joe überredet, ihm zu helfen- doch auch der Major tut sich mit Mexikanischen Banditen zusammen...

8/10

VIER FÄUSTE FÜR EIN HALLELUJA (...continuavano a chiamarlo Trinità)

Nach den Ereignissen im vorherigen Film treffen sich Trinity (Terence) und Bambi (Bud) bei ihren Eltern, da ihr Vater im sterben liegt.
Bambi ist ist wie üblich nicht begeistert von Trinity's anwesenheit, alleine schon weil dieser seinen geplanten Pferdediebstahl versaut hat.
Allerdings muss Bambi seinem sterbenden Vater versprechen, sich fortan um Trinity zu kümmern, und einen Räuber und Pferdedieb aus ihm zu machen.
Dummerweise kriegen es beide nicht hin, unschuldige auszurauben, im Gegenteil, sie helfen auch noch ihren Opfern.
Um die Tochter ihrer ersten Opfer zu beeindrucken erzählt Trinity, dass die beiden Geheimagenten wären- was von einem Schergen des örtlichen Großgrundbesitzers und illegalen Waffenhändlers Parker mitgehört wird.
Schon bald werden die beiden von Parker bestochen um wegzusehen, wenn im Kloster mal wieder gegen den Willen der dortigen Mönche mit Waffen gehandelt wird.
Jetzt ausgestattet mit genug Geld für frische Klamotten und gutes Essen, beschließen die beiden den Mönchen zu helfen, die Waffengeschäfte zu unterbinden- und die steckbrieflich gesuchten Männer von Parker beim nächsten Sheriff gegen Belohnung abzuliefern...

7/10

Ich bin kein großer Freund der Filme von Spencer & Hill, wobei ich manche, in denen sie alleine zu sehen waren durchaus mag.
Jetzt bin ich allerdings an die DVD-Erstauflagen dieser beiden "Klassiker" gekommen, welche noch die alte, ursprüngliche Kinosynchro enthalten.
Immerhin begann mit diesen beiden Filmen der internationale Aufstieg des Duos.
Zwei gute Gründe, sich diese mal anzusehen.
Natürlich waren beide Filme, die übrigens zusammengehören (siehe die Originaltitel), auch mit der Erstsynchro schon Westernkomödien, aber noch weit entfernt von den späteren Zwangs(un)lustigen dummen Sprüche in beinahe jedem Satz der Neusynchros.
Seltsam nur, dass man für die deutsche Synchro des ersten Films die Namen der beiden geändert hat, in der Fortsetzung aber die Originalnamen verwendete.
Konsequent wäre es gewesen, auch im zweiten Film die Namen zu ändern...
Im ersten Film hat Terence Hill auch noch nicht seinen später bekannten Synchronsprceher, und kommt alleine daher schon deutlich ernsthafter rüber.
Einige blöde Sprüche dürfen natürlich trotzdem nicht fehlen, diese halten sich allerdings stark in Grenzen.
Der zweite Film fällt dann durch den gewohnten Synchronsprecher von Terence, und mehr dummen Sprüchen schon ein wenig ab, ist aber im Vergleich zur späteren Neusynchro immer noch gut anzusehen.
Beide hatten auch vor diesen Filmen schon Western-Erfahrung, allerdings waren diese Filme generell noch deutlich ernsthafter.
Hier wird sich jetzt hauptsächlich geprügelt, und die Waffen werden zwar mal gezogen, aber kaum eingesetzt.
Es wird also weitgehend Familientaugliche Unterhaltung geboten, aber die beiden Filme gehören in dieser ursprünglichen Version meiner Meinung nach zum besten, was die beiden jemals gedreht haben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 14 September 2014, 22:40:10
Hast du gerade Rainer Brandts Dialogbücher als dumm bezeichnet? Dir sollte man mal die Quadratsteltzen brechen und dann schön von links nach schräg einen Scheitel über die Fontanelle zimmern!  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 September 2014, 22:46:31
Ich fand diese unlustigen Rainer Brandt-Synchros bei Spencer/Hill-Filmen schon als Kind blöd, und heute kann ich mir sowas erst recht nicht geben.
Lustigerweise liebe ich die Serie "Die 2"...

Insofern: kannst du rechnen? Dann subtrahiere dich!  :LOL:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 14 September 2014, 23:02:29
Zitat von: trikerider am 14 September 2014, 22:46:31
Ich fand diese unlustigen Rainer Brandt-Synchros bei Spencer/Hill-Filmen schon als Kind blöd, und heute kann ich mir sowas erst recht nicht geben.
Lustigerweise liebe ich die Serie "Die 2"...

Wie funktioniert das denn? Für mich gibt es da eigentlich keinen humoristischen Unterschied. Wie man das eine als unlustig empfindet und das andere dann gar nicht? Wir vergleichen hier ja nicht Chaplin mit Adam Sandler. Das ist doch das absolut gleiche.

Die Zwei - Best of "Schwesterchens Muttermal" Folge 1 (http://www.youtube.com/watch?v=3sYgoTIbMYk#)

Zumal man Brandt in fast jedem Spencer/Hill-Film sogar noch hören kann. Oder liegt das vielleicht bei dir eher am Schauspielergespann?

Es gibt natürlich auch schwächere Spencer/Hill-Filme mit ausgelutschten Synchros. z. B. kann ich bei "Zwei Asse trumpfen auf" auch kaum lachen, weil sich der Humor da irgendwie abgenutzt hatte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 September 2014, 23:18:17
Zitat von: Mr. Banane am 14 September 2014, 23:02:29Wie funktioniert das denn?
Das fragst du mich zuviel... deshalb finde ich das ja selbst lustig.  :icon_mrgreen:
Liegt aber wohl wirklich sicher AUCH an den Schauspielern-
Spencer & Hill nerven mich einfach in den meisten Filmen, dann noch die Synchro dazu, die bei den beiden meiner Meinung nach noch deutlich schwachsinniger ist, als bei "Die 2"...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 15 September 2014, 07:59:50
The Beast Must Die (1974)
Peter Cushing in nem leider ziemlich gemaechlichen Werwolf-Horrorfilm.
Acht Leute werden in einem Anwesen festgehalten bis herausgefunden wird, wer der Werwolf ist.
Kuriositaet am Rande: Der Zuschauer wird aufgefordert, mitzuraten, wer es denn jetzt war.
Ist halbwegs okay, nett wegen Cushing, ansonsten eher langweilig.
5/10 Punkten

Legendary aka Legendary: Tomb Of The Dragon (2013)
Ohne irgendwelche Vorkenntnisse mal kurz mitgenommen wegen Scott Adkins und Dolph Lundgren auf dem Cover.
Und was fuer eine Gurke, geht um einen Cryptid der in China Unheil anrichtet. Scott Adkins versucht ihn zu fangen bevor der boese Dolph Lundgren als Grosswildjaeger ihn erlegen kann.
Langweilig, sieht extremst billig aus, Lundgren ist cool, Adkins blass, da er nicht kaempfen darf.
Bitte ignorieren, 2/10 Punkten

American Addict (2012)
Zwar schon knappe drei Jahre alt, trotzdem noch aktuell.
Schon ziemlich verstoerend was da abgeht in der Pharma-Industrie mit dem Missbrauch von Pillen, ob jetzt von seiten der Doktoren oder Patienten.
8/10 Punkten

Saint (2010)
Der niederlaendische Beitrag zu den Weihnachtsslashern ist wirklich gelungen.
Genreregisseur Dick Maas hat hier nen wirklich netten und einfallsreichen Horrorfilm geschaffen den man sich durchaus oefter mal anschauen kann.
Leider hatte Netflix nur ne ziemlich lustlos, englisch synchronisierte, Fassung vorliegen.
Das lustlose Runterseiern der Dialoge hat mich eher meine alten deutschen VHS und ORF1-Aufnahmen von 80er Horrorfilmen, packte dann schon fast ein bisschen Nostalgie mit rein.  ;)
7/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 16 September 2014, 19:15:41
Judge Dredd
Klar ist der doof und bunt und hat mit dem neuen "Dredd" nichts gemeinsam. Trotzdem war er erstaunlich unterhaltsam, obwohl Rob Schneider nervt wie Sau. Blöd nur das Ende, denn wenn es spannend wird, ist plötzlich der Film vorbei.
Noch gute 7/10

Armageddon
Ist schon erstaunlich, wie man es in einem Film, welcher 150 Minuten läuft, gerade mal schafft, dass Charaterzeichnungen und Story auf einen Bierdeckel passen. Schmalz und Pathos triefen schon aus dem Fernseher, von Logikfehlern braucht man gar nicht erst anzufangen, die nehmen mehr Platz weg wie das Drehbuch. Eine rießige Darstellerriege wird aufgefahren, die Leistungen reichen von solide über unterfordert bis hin zu Scheiße. Verdienterweise hat Willis hier eine Himbeere bekommen. Einzig Stormare gefiel. Heimlicher Hauptdarsteller war aber die amerikanische Flagge, welche mehr zu sehen war, als in allen Emmerich-Filmen zusammen. Trotz all dem Gemecker und der Tatsache, dass der Film noch schlechter wie Pearl Harbor ist, wurde ich gut unterhalten und die Zeit verging wie im Flug. Das lag vor allem an dem hohen Tempo und den klasse, größtenteils handgemachten, Effekten, welche selbst heute noch locker CGI-Produktionen in die Tasche stecken. Ständig rummst es und explodiert was - Zerstörung ist hier alles.
Somit pendel ich den mal bei Mittelmaß ein, 5/10

Backdraft
Inhaltlich nichts was man nicht schon gesehen hat, klassische Geschichte, klassische Figuren, aber das macht nichts. Den was man hier an Action geboten bekommt, lässt einen den Mund nicht mehr zukriegen. Keine Ahnung wie die es geschafft haben, die Schauspieler zu überreden, sich den Arsch abfackeln zu lassen, gerade das Ende ist der Hammer. Meine Fresse.
7/10

Unna-Trilogie:

Bang Boom Bang
Klasse deutsche Gangster-Komödie im Stil eines  "Bube, Dame, König, Gras." Skurile Situationskomik und abgedrehte Figuren geben sich die Klinke in die Hand. Vor allem Semmelrogge lieferte hier eine Glanzleistung ab. Die Geschichte ist spannend bis zum Schluss.
9/10

Btw, die Szene mit dem Tresor am Auto habe ich letztens in irgendeinem neueren Ami-Film gesehen, kann mich aber nicht mehr erinnern, welcher das war.

Was nicht passt, wird passend gemacht
Geile Geschichte vom Bau, direkt aus dem wahren Leben. Gegen Ende wirds leider etwas überdreht, was dem Film einen Punkt kostet. Ansonsten einfach nur geil und Ralf Richter in der Rolle seinen Lebens.
8/10

Goldene Zeiten
Der Abschluss der Trilogie lässt leider jeden Kultfaktor vermissen, zu ernst und zu wenige Gags, außerdem ist er einfach nur zu lang. Dabei ist die Geschichte ebenfalls schön verstrickt und alle Darsteller hauen in die Vollen. Trotzdem zu geleckt und Hochglanz.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 September 2014, 21:11:28
Zitat von: cyborg_2029 am 16 September 2014, 19:15:41
Btw, die Szene mit dem Tresor am Auto habe ich letztens in irgendeinem neueren Ami-Film gesehen, kann mich aber nicht mehr erinnern, welcher das war.
Ich vermute mal Fast & Furious Five.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 16 September 2014, 21:55:38
Ja, ich habs mir schon gedacht dass das kommt. :icon_smile: Aber nee, auf keinen Fall. Den hab ich nie gesehen und es war auch eher ein B-Movie oder sowas.
Mh, ist wohl was für den Filmsuche-Thread. :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 September 2014, 22:31:45
Naja... bei "Bang Boom Bang" kommt sowas auch vor, aber du meintest ja "neuerer Ami-Film".  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 16 September 2014, 22:44:25
Lol, über "Bang Boom Bang" habe ich doch geschrieben, darum ist mir ja eingefallen, dass ich noch einen anderen Film mit so einer Szene gesehen habe.  :00000109:
Aber macht nichts, ist auch schon spät. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 September 2014, 22:51:33
Uuups...  :LOL: Gute Nacht!  :viney: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 18 September 2014, 16:53:58
DER TODESJÄGER - DEATHSTALKER

(http://s1.directupload.net/images/140918/ttg53lzo.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein Barbar, der von allen nur "Todesjäger" genannt wird, wird in König Tulag's Reich von diesem dazu aufgefordert, gegen den bösen Magier Munkar zu kämpfen, welcher Codille, die Tochter des Königs entführt hat, um dadurch an die Macht zu gelangen.
Um Tochter Codille zurückzubringen, und das Königreich wieder für Tulag zu erobern, kriegt er von der Hexe Toralva ein magisches Schwert, welches ihn unbesiegbar machen soll.

Die Story ist also alles andere als herausragend. Gut gegen Böse, Held kriegt Prinzessin.
Kann der Film wenigstens anders punkten?
Ein Jahr nach dem erfolg des ersten Conan Films gab es ja eine wahre Flut an Barbarenfilmen, welche größtenteils schlecht waren, und wovon nur wenige etwas Erfolg hatten.
Scheinbar gehörte auch der "Deathstalker" dazu, denn der Film hat es zu 3 Fortsetzungen gebracht.
Für einen eher billig produzierten B-Film hat man einiges aus dem knappen Budget herausgeholt.
Die Masken sind in Ordnung, die Schwertkämpfe ansehbar, die Landschaften in denen gedreht wurde schön- und ein paar etwas billig wirkende, aber blutige Schnetzelszenen gibt es auch.
Hier war man übrigens nicht zimperlich: Von einer Enthauptung, über einen abgerissenen arm mit dem dann noch zugeschlagen wird, bis hin zu einer Vierteilung gibt es hier genug, um die FSK 18 zu rechtfertigen.
Wohl dank des dünnen Budget wird das ganze nicht übermäßig genau gezeigt, sondern ist immer beabsichtigt recht schnell geschnitten.
Mit der Liebesgeschichte wird sich nicht lange aufgehalten, hier regiert die Action- so wird einem, auch dank der kurzen Laufzeit von unter 80 Minuten immerhin niemals langweilig.
Ein wenig Humor darf auch nicht fehlen, vor allem die Szene mit dem Schweinegesichtigen Kämpfer, als ihm ein komplettes Spanferkel vorgesetzt wird, ist wirklich nett anzusehen.
Auch die Dialoge sind nett, und weniger dümmlich, als man annehmen dürfte-
Deathstalker und König Tulag, beim Hundebraten-essen im Wald:
T: "Ein tapferer Mann könnte in das Schloss gelangen, und ihn töten."
D: "Du suchst einen Idioten?"
T: "Nein, einen Helden!"
D: "Held oder Idiot- das ist das selbe."
Dem Film tut es einfach gut, dass er sich nicht komplett ernst nimmt- aber auch nicht mit all zu platten Sprüchen daherkommt.

Hinter dem Film stehen übrigens ein paar bekanntere Namen im B-Bereich, kein Wunder also, dass er zumindest ansehbar geworden ist.
Produziert hat Roger Corman, die Masken und Kreaturen stammen von John Carl Buechler, und Playboy-Hasi Barbi Benton darf ihre Dinger mal wieder in die Kamera halten, wie sie es schon ein Jahr zuvor, im Horror-Slasher "X-Ray" erfolgreich getan hat.
Für Kinoplakat, und dementsprechend auch Video-Cover, hat man den im Fantasy-Bereich nicht unbekannten Zeichner Boris Vallejo gewonnen.
Schade nur, dass das Motiv nur bedingt etwas mit dem Film zu tun hat...

Auf DVD ist bisher keiner der Deathstalker-Filme erschienen, auch eine Auflage als Kauf-VHS gab es nie.
Von daher ist das Tape (und die Nachfolger) recht selten und schwer zu bekommen- lohnt sich aber nur bedingt.
Wer sich von dem mittelmäßigen Film an sich nicht abschrecken lässt, kriegt mit dem VHS Tape zwar eine ungekürzte Veröffentlichung zu sehen, welche aber leider stark abgedunkelt wurde.

Und was hat es nun mit dem "etwas" reißerischen Text auf dem Backcover auf sich?

(http://s14.directupload.net/images/140918/btpl3ndp.jpg) (http://www.directupload.net)

Eine Sex-Prinzessin gibt's hier natürlich nirgends.
Sex-Orgien habe ich auch keine gesehen.
Komisch.
Immerhin gibt es wenigstens ein paar nackte Brüste, Schlammcatchen mit ein paar Damen, eine Kuss-Szene- und sogar einmal angedeuteten Sex! Unglaublich!

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 19 September 2014, 17:35:14
Bei dem 2010er Thriller ,,Messages Deleted" handelt es sich um den (nach ,,Phone Booth" und ,,Cellular") abschließenden Beitrag der sogenannten ,,Telefon-Trilogie" Larry Cohens. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Werken haben wir es in diesem Fall allerdings mit einem ,,reinrassigen B-Movie" zutun – was man dem Streifen in absolut allen Belangen und Bereichen anmerkt (von der Optik über die Darsteller bis hin zu dem in die Umsetzung investierten Aufwand). In Kanada von Regie-Debütant Rob Cowan mit nicht sonderlich umfangreichen finanziellen Ressourcen realisiert, krankt der Film vor allem an seiner erstaunlich uninspiriert-mäßigen Vorlage, dessen Krimi-Plot-Konstrukt ebenso wenig zu begeistern vermag wie einzelne integrierte inhaltliche ,,Meta-Elemente" – siehe dazu nur mal den ,,Story-Kern", in dessen Rahmen ein eher erfolgloser Screenwriter Skript-Schreiben am College lehrt sowie mitten in eine Mordserie gerät, welche dem Muster eines seiner alten Drehbücher entspricht. Bis auf punktuelle Momente und Details weitestgehend vorhersehbar und unspannend, optisch eher an ein ,,Made-for-TV-Movie" erinnernd sowie mit einem mauen ,,Whodunnit?"-Rätzel und einem nur bedingt überzeugenden Schluss-Twist aufwartend, weiß einen zumindest aber die versammelte Besetzung (u.a. Matthew Lillard, Deborah Kara Unger, Gina Holden und Michael Eklund) zu keiner Zeit irgendwie großartig zu verärgern, fehlender ,,Glanzleistungen" zum Trotz...  3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 21 September 2014, 04:14:37
Hinter dem Horizont (USA 1998)
Unerträglicher, für meinen Geschmack schon widerlich moralisierender Kitsch. Einer der farbenfrohsten Filme, aber das und die Spezialeffekte helfen dem Machwerk auch nicht mehr. Wahrscheinlich Robin Williams' schlechtester Film. 1 / 10


Schneewittchen (USA 1996)
Die ungewöhnlichste Adaption der Grimm-Vorlage. Der Originaltitel "Snow White: A Tale of Terror" trifft es gut. Durch und durch düster, mit einigen Splatter-artigen Szenen, die sieben "Zwerge" sind eine Gruppe entstellter, kaputter Möchtegern-Krimineller, -Vagabunden und -Vergewaltiger, bei denen selbst die Freaks aus "The Hills Have Eyes" Reißaus nehmen würden. Sigourney Weaver als böse Stiefmutter in einer am Ende völlig abgedrehten Maske (http://www.themakeupgallery.info/horror/witch/snowsw.htm) spielt groß auf. Kamera, Kulissen und Atmosphäre sind auch gelungen, aber der Film leidet ziemlich unter dem nicht allzu hohen Tempo. Trotzdem eine Sichtung wert. 5,5 / 10


Der Dieb von Bagdad (USA 1940)
Interessant ist kurz bemerkt auch die Hintergrundgeschichte des Hollywood-Klassikers. Es waren bei den Dreharbeiten in Großbritannien in Schlüsselpositionen einige Deutsche beteiligt, aber dann kam der Blitzkrieg dazwischen und die Aufnahmen mussten nach Amerika verlegt werden. Ein halbes Dutzend Regisseure wurden verschlissen usw. Wie auch immer - das ist ein Film, von dem wohl jeder, der in den 80er und 90er Jahren am Wochenende öffentlich-rechtliche Sender eingeschaltet hat, mal ein paar Szenen gesehen hat. Schöner Abenteuerfilm und charmantes Märchen aus Tausend und einer Nacht. Herausragend der deutsche Filmstar Conrad Veidt ("Das Cabinet des Dr. Caligari"). Eine Trickaufnahmen wie z. B. die mit den riesigen Kulissen auf dem Dach der Welt oder dem Djinn haben sich bis heute gut gehalten. 6,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 21 September 2014, 14:36:01

Bloody Sunday (http://www.ofdb.de/film/20238,Bloody-Sunday)

Die Bourne-Teile von Greengrass haben mich weder vom Sujet noch von der Schnippel- und Wackel-Ästhetik her je interessiert, aber was er mit Bloody Sunday geschafft hat, ist ziemlich bemerkenswert. Durch Handkamera und flache Video-Ästhetik inkl. kurzen Unschärfen, Zooms etc. hat man wirklich das Gefühl, der Konflikt zwischen Iren und Briten Anfang der 70er sei live mitgefilmt worden, alles wirkt beinahe 100-prozentig dokumentarisch und mitreißend, ichj jedenfalls wurde komplett hineingesaugt (es gibt zum Glück keine deutsche Synchro, aber ohne Untertitel wäre ich teilweise verloren gewesen, wenn z.B. die Jugendlichen loslegen).
Das Adrenalinlevel wird konsequent aufgebaut und verwandelt sich bald von Spannungs- zu Empörungsadrenalin, als demonstrierende Zivilisten von Soldaten abgeknallt werden. Die Briten werden dabei nicht einfach als Buhmänner hingestellt, obwohl ihre Schuld an den toten Demonstranten unbestritten bleibt. Ein wirklich gelungener Film in der Tradition von Medium Cool (allerdings ohne dessen Autoreferentialität), der Greengrass den Weg nach Hollywood geebnet zu haben scheint, wo er sich aber mMn stilistisch auf den Irrweg begab – hat er sich bei Captain Phillips ggf. wieder gefangen? Bloody Sunday beweist jedenfalls, daß Schnittgewitter überhaupt nicht nötig sind, um ein Mittendrin-Gefühl für hektische Situationen herzustellen. Nochmal: ein sehr, sehr guter Film, bei dem Form und Inhalt ideal zusammenwirken!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 25 September 2014, 20:41:56
Bei dem dramatischen Thriller ,,Elsewhere", welcher hierzulande unter dem Titel ,,Small Town Secret" veröffentlicht wurde, handelt es sich um einen kleinen ,,Indie" aus dem Jahre 2009, der u.a. mit Anna Kendrick (,,Up in the Air") und Paul Wesley (TV´s ,,the Vampire Diaries") in zentralen Rollen aufzuwarten vermag. Die Geschichte um die ,,flippige" beste Freundin (Tania Raymonde) der Hauptprotagonistin, die sich vor lauter Langeweile in ihrer ,,spießigen Kleinstadt" auf Internetbekanntschaften einlässt und im Zuge dessen eines Nacht einem jener Herrschaften zum Opfer fällt, ist relativ belanglos konzipiert worden und vermag das mit jener Materie eigentlich verbundene Potential nie wirklich auszuschöpfen. Des Weiteren ist die Identität des Killers (zumindest meiner Meinung nach) verhältnismäßig leicht vorherzusehen, sind die Dialoge überwiegend mäßiger Qualität und entfaltet sich der Verlauf einfach nicht straff genug, um eine ersprießliche Form von Kurzweil aufkommen zu lassen (mit über 100 Minuten ist er zudem schlichtweg rund 20 zu lang geraten). Für eine Low-Budget-Produktion sieht der Film allerdings erfreulich schick aus – was u.a. wohl daher stammt, dass Regiedebütant Nathan Hope zuvor hauptsächlich als Cinematographer (u.a. bei der Serie ,,Fastlane") tätig war – worüber hinaus die Darsteller im Grunde genommen allesamt in Ordnung gehen. Nichtsdestotrotz: Angesichts des schleppenden Tempos, der unoriginell erzählten Story sowie der ungenügenden Spannung hat mich das Werk ,,unter Strich" nicht gerade allzu prächtig überzeugen können...  4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 September 2014, 21:11:56
Chafariz das Virtudes (http://www.ofdb.de/film/269136,Chafariz-das-Virtudes)

https://www.youtube.com/watch?v=kK_edS0Mlc4 (https://www.youtube.com/watch?v=kK_edS0Mlc4)

Großartig! In meinen Augen einer der vier schönsten Viennale-Trailer. So wenig wie möglich, so viel wie nötig: keinerlei Dramaturgie, kaum Bewegung, keine Montage und dennoch unglaublich bedeutungsschwanger und enorm "filmisch" (Als Foto oder Gemälde würde das gar nicht funktionieren.) Bresson wäre stolz darauf. :love:

Im Prinzip könnte sich de Oliveira jetzt auch zur Ruhe setzen, "Chafariz das Virtudes" wäre im Grund ein perfektes filmisches Testament. (Ich hoffe aber natürlich trotzdem, dass der von Finanzierungsschwierigkeiten und Altersschwäche aufgehaltene "A Igreja do Diabo" noch kommen wird... das wird dann vermutlich auch sein letzter Film werden...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 25 September 2014, 21:56:49
Final Destination 1-5

Teil 1: Hier wird noch ganz gut auf die Figuren eingegangen, diese sind zwar nicht klischeefrei, aber wenigstens auchnicht besonders doof. Hauptsächlich geht es natürlich um die Tötungen und diese sind doch recht gut gemacht, vor allem der Anfang. Allerdings zeichnet sich hier schon das Problem der Reihe ab, dass alles sehr konstruiert wirkt und kein bisschen zufällig. Daduch wird es teilweise unfreiwillig komisch.

Teil 2: Versucht das obige Problem zu umgehen, indem es mehr schwarzen Humor bietet. Die "Unfälle" sind abgedrehter also noch bei Teil 1, dafür kann der Anfangscrash richtig was reißen. Meine Fresse, geht das ab. Wohl mein Highlight der gesamten Reihe. Die Figuren fangen aber hier schon an zu nerven.

Teil 3: Alles noch brutaler wie schon bisher. Der Anfang kann wenig überzeugen, auch die Figuren sind so nervig, dasses einem schon egal ist. Dafür finde ich die Idee mit den Fotos recht erfrischend und das Ende schön böse.

Teil 4:  Hier wird schön mit Andeutungen gespielt, was das ganze etwas spannender macht, aber die schlechten Effekte, gerade zu Beginn machen alles kaputt. Auch ansonsten wirkt der Film ziemlich billig. Für mich der schlechteste der Reihe.

Teil 5: Starker Anfang, düsterer wie der Vorgänger und gut gespielt. Auch hier wird viel angedeutet, was Spannung erzeugt. Vor allem das Ende ist genial und habe ich so nicht kommen sehen. Würde sagen, wohl der beste der Reihe, ganz knapp vor Teil 1 und 2.

Dazu muss ich sagen, dass ich allgemein kein Fan solcher konstruierten Filme oder von Splatter bin. Daher gebe ich mal keine Wertung ab. Unterhaltsam waren sie dennoch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 26 September 2014, 01:41:15
Postal

Ich war angenehm überrascht  :unknown:
Ich dachte da kommt gar nichts...aber wenn man mal überlegt was es sonst so für Filme aus Hollywood gibt (Kindsköpfe2, Meine Frau ihre Spartaner und ich usw.), muss ich echt sagen: gar nicht so ein schlechter Film. Klar, kein guter Film. Nicht mal ok. Aber viel besser als viele andere Filme! Man muss sich halt drauf einlassen und in der Stimmung für sein - dann ist der echt...nicht schlecht. "Macht die Affen bereit!"  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 28 September 2014, 20:01:52
Mimic
Nicht spannend oder gar innovativ, aber doch sehr atmosphärisch und mit guten Effekten ausgestattet. Etwas mehr wissenschaftliche Hintergründe oder mehr Charaktertiefe hätten dem Film allerdings nicht geschadet. Guter Monsterfilm für zwischendurch, aber definitiv kein Kult.
7/10

Recreator
Ziemlich öder und unlogischer Klonfilm, nur die Schauspieler waren ganz gut, sie haben die unterschiedlichen Fguren gut rübergebracht. Lustig die ständige Nacktheit, bei der man trotzdem nichts sieht.
4/10

Amok - He was a quiet man
Huch, hätte nicht gedacht, dass Dauergrinser Slater doch schauspielern kann. Er geht hier voll in seiner Rolle auf. Auch der Rest vom Cast macht seine Sache gut. Der Film ist aber eher Drama als Komödie, auch wenn es etwas schwarzen Humor gibt. Wobei die dramatischen Elemente jetzt auch nicht besonders tiefgründig ausgearbeitet sind. Trotzdem schaubar.
6/10

Misery
Top besetzt, nie unlogisch, dauerhaft spannend, dazu das winterliche, kühle Setting, hier stimmt einfach alles. Immer wieder gruselig.
10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 3 Oktober 2014, 14:59:16
The Counselor (http://www.ofdb.de/film/250943,The-Counselor)

Schön auf das Nihilistische reduzierter Film, der mehr Memento mori als Gangsterballade ist. Gestützt von einem meist still-starken, beachtenswerten Score und in jeder Rolle treffend besetzt. Dafür, dass der Film seinen eigenen Weg geht, hat er viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen - gehört für mich nicht zu Scotts Meisterwerken, aber doch zum oberen Drittel.

The Pact (http://www.ofdb.de/film/222060,The-Pact)

Alles in allem habe ich den Film schon wieder vergessen. Ich glaube, er schaffte zwar eine stimmungsvolle Gruselatmosphäre, ist aber weitestegehend egal und hat mich nicht weiter beeindruckt.


The Last Will and Testament of Rosalind Leigh (http://www.ofdb.de/film/226803,The-Last-Will-and-Testament-of-Rosalind-Leigh)

Weniger ist mehr: still und subtil bedrohlich, auch erschreckend und ohne sich festzulegen - genau das, was ich an Horror und Grusel mag. Außerdem entspricht die Location genau meiner Wohnung - wenn ich Geld hätte und in einem Horrorfilm wohnen würde. Gefiel mir sehr gut.


Europa Report (http://www.ofdb.de/film/240916,Europa-Report)

Funktioniert so weit ganz ok, allerdings breitete sich in meinem Hinterkopf zunehmend die unangenehme Vorstellung von zu wenig Zeit und Budget aus - weniger in visueller Hinsicht (da passt alles), als mit Blick auf Story und Drehbuch. Kann man dennoch machen, ohne sich wirklich betrogen zu fühlen.


Mama (http://www.ofdb.de/film/229964,Mama)

Anfangs faszinierend rätselhaft, am Ende zum Augen verdrehen plump, dazwischen liegt ein mehr und mehr enttäuschender Fortgang. Inszenatorisch allerdings geschmackvoll und hübsch anzuschauender Grusler.


Scream 1-4

Stark durch seine Ironie und das konsistent durch die ganze Reihe. Der vierte war mir neu und auch er (trotz aufpoliert modernerem Look, aber auch das gehört gerade zur Gewitzheit) auf Augenhöhe mit den Vorgängern. Einerseits könnte die Geschichte der Hauptfiguren immer so weiter gehen, andereseits kann ich fragen, ob man das alles immer wieder sehen muss - wurscht: alle vier sind klasse Filme, die genau wissen, was sie sind, nicht zu viel, nicht zu wenig, das passt.


The Last Stand (http://www.ofdb.de/film/233574,The-Last-Stand)

Kim Ji-woon, immer wieder gern, hier allerdings kaum zu erkennen. Unterhaltsam, Schwarzenegger steht gut da, teilweise zu überdreht, aber noch ordentlich genug, um als kleiner Guten-Abend-Actioner zu funktionieren.


The Awakening - Geister der Vergangenheit (http://www.ofdb.de/film/214512,The-Awakening---Geister-der-Vergangenheit)

Auch hier wieder: visuell top, aber ansonsten schon frühzeitig desillusionierend bis hin zu gelangweilter Ernüchterung im letzten Akt. Nicht sehenswert.


Long Weekend (http://www.ofdb.de/film/164185,Long-Weekend)

Toller Film, aber völlig überflüssig, da er nicht nur ein Remake ist, sondern dem Original von 1977 weitestgehend bis ins Detail entspricht. Dieser bekommt von mir die Lorbeeren für eine intelligent-unterschwellige Geschichte und überraschend exquisite Fotografie, jener bekommt den Sticker "Filmtipp für alle, die das Original nie sehen werden".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: KrawallBruder am 3 Oktober 2014, 17:36:17
Ab in den Knast (2006)

Eine Komödie über das amerikanische Strafsystem. Von Dusch-Witzen bis zu der Nazi-Gang, wird hier alles aufgefahren. Nicht primitiv, aber schon ziemlich schlecht. Nach 2-3 Bier in einer geselligen Runde konnte man manchmal schon lachen...ansonsten ein eher schlechter Film
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 3 Oktober 2014, 18:34:25
Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Oktober 2014, 14:59:16The Pact (http://www.ofdb.de/film/222060,The-Pact)

Alles in allem habe ich den Film schon wieder vergessen. Ich glaube, er schaffte zwar eine stimmungsvolle Gruselatmosphäre, ist aber weitestegehend egal und hat mich nicht weiter beeindruckt.
Auf den geht Moonie ja so ab. :D Ich fand den durchaus gefällig.

Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Oktober 2014, 14:59:16The Awakening - Geister der Vergangenheit (http://www.ofdb.de/film/214512,The-Awakening---Geister-der-Vergangenheit)

Auch hier wieder: visuell top, aber ansonsten schon frühzeitig desillusionierend bis hin zu gelangweilter Ernüchterung im letzten Akt. Nicht sehenswert.
Das würde mich nun interessieren, inwiefern du den desillusionierend und ernüchternd empfandest. Mir hat der in seiner Art gut gefallen. Gut möglich, dass mir da thematisch ähnliche, ältere Filme nicht bekannt sind. Mein größtes Problem war eher, dass man den wohl auf Krampf in Richtung Grusel/Horror vermarkten wollte/musste.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 3 Oktober 2014, 18:50:52
Zitat von: MMeXX am  3 Oktober 2014, 18:34:25
Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Oktober 2014, 14:59:16The Awakening - Geister der Vergangenheit (http://www.ofdb.de/film/214512,The-Awakening---Geister-der-Vergangenheit)

Auch hier wieder: visuell top, aber ansonsten schon frühzeitig desillusionierend bis hin zu gelangweilter Ernüchterung im letzten Akt. Nicht sehenswert.
Das würde mich nun interessieren, inwiefern du den desillusionierend und ernüchternd empfandest. Mir hat der in seiner Art gut gefallen. Gut möglich, dass mir da thematisch ähnliche, ältere Filme nicht bekannt sind. Mein größtes Problem war eher, dass man den wohl auf Krampf in Richtung Grusel/Horror vermarkten wollte/musste.

Mir wurde der Film zunehmend beliebig und am Ende mit dem Lattenhammer konstruiert. Zuvor legt er Fährten, die weiter keine Rolle spielen (
Spoiler: zeige
z.B. die Bezüge zum 1. Weltkrieg, dabei auch der undurchschaubare Edward Judd - oder auch die Frage, warum der Film zu diesem Zeitpunkt spielen muss - wohl nur der Schauerwirkung wegen? Oder tun sich da Männertraumata der Protagonistin auf - och, nicht das auch noch...
), und schien mir an der Oberfläche ganz gut die einzelnen und vielen, zu vielen Genre-Register zu ziehen, dabei aber voran zu holpern statt ein dem Stil gleichwertiges Ganzes in der Story zu schaffen. Viel genauer kann ich es Dir jetzt nicht mehr sagen, ist schon etliche Wochen her, dass der mich enttäuscht hat.  :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 3 Oktober 2014, 21:11:29
Zitat von: MMeXX am  3 Oktober 2014, 18:34:25
Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Oktober 2014, 14:59:16The Pact (http://www.ofdb.de/film/222060,The-Pact)
Auf den geht Moonie ja so ab.

StS und ich gehen auch auf The Pact ab.

The Pact 2 ist btw nicht so toll.



Der "beliebige" "Lattenhammerfilm" The Awakining "der fatalerweise zu irgendeiner Zeit spielen muss", ist imo ein schöner Gruselfilm, kein Überfilm, aber in dem genre gibts da eh kaum noch welche.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 3 Oktober 2014, 21:17:35
Zitat von: RoboLuster am  3 Oktober 2014, 21:11:29
Zitat von: MMeXX am  3 Oktober 2014, 18:34:25
Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Oktober 2014, 14:59:16The Pact (http://www.ofdb.de/film/222060,The-Pact)
Auf den geht Moonie ja so ab.
StS und ich gehen auch auf The Pact ab.
The Pact 2 ist btw nicht so toll.
Der "beliebige" "Lattenhammerfilm" The Awakining "der fatalerweise zu irgendeiner Zeit spielen muss", ist imo ein schöner Gruselfilm, kein Überfilm, aber in dem genre gibts da eh kaum noch welche.

- Jip
- Schade
- "the Awakening" fand ich solide
;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 4 Oktober 2014, 04:57:00
Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Oktober 2014, 14:59:16

The Last Will and Testament of Rosalind Leigh (http://www.ofdb.de/film/226803,The-Last-Will-and-Testament-of-Rosalind-Leigh)

Weniger ist mehr: still und subtil bedrohlich, auch erschreckend und ohne sich festzulegen - genau das, was ich an Horror und Grusel mag. Außerdem entspricht die Location genau meiner Wohnung - wenn ich Geld hätte und in einem Horrorfilm wohnen würde. Gefiel mir sehr gut.

Na endlich, wurde auch Zeit das jemand den auch wuerdigt.
Ich fand den fast schon genial, denn ich wusste garnix ueber den Film, hab den nur durch Zufall mal bei Netflix mitgenommen.
Unbedingte Empfehlung, der macht so ne richtig schoen creepy Atmosphaere mit minimalem Budget.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 4 Oktober 2014, 09:49:45
Zitat von: lastboyscout am  4 Oktober 2014, 04:57:00Na endlich, wurde auch Zeit das jemand den auch wuerdigt.

Wieso? Dreamlandnoize hat ihn doch in der OFDb schon schön gewürdigt:
ZitatSelten so einen Scheiß gesehen und ich wüsste nicht, in welche Sparte ich diesen Schrott einordnen müsste. Wahrscheinlich würde ich ihn als überlangen Bibelclip auf Jesus-TV ausstrahlen lassen, da er dort seine Zuschauer finden wird, die diese Missgeburt von Film mit ihrem Rosenkranz und der Bibel im After abfeiern können.

Wenn ein Film so agressiv machen kann, dann kann er was.  ;)

"Fast schon genial" - da gehe ich fast mit. Vor allem weil er in allen Belangen aus einer so selbstständigen Denke kommt und sich so vom immer wieder aufgekochten Einheitsbrei unterscheidet, dass es eine Wohltat ist. Habe postwendend Pierrot drauf angesetzt und bin immer noch gespannt, ob er darin ähnliches sieht wie ich und Du. (Schreibe ich hier, um ihn mehr zu zwingen  :winken:)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 4 Oktober 2014, 19:09:43
An der Spitze einer kompetenten, u.a. mit James Earl Jones, Rosario Dawson, Stephanie Szostak, Emily Meade, Ann Dowd und Brendan Fraser aufwartenden Besetzung stehend, liefert die vielseitige Vanessa Hudgens in dem 2013er Indie-Melodram ,,Gimme Shelter" erneut eine überzeugende (rohe, uneiltle) Performance ab, die sich absolut sehen lassen kann. Basierend auf einer wahren Geschichte, geht es in dem Film von Ronald Krauss um solche Dinge wie Selbstfindung, das Erkennen von Optionen bzw. Ergreifen von offerierten Chancen, Fürsorge, Liebe, Armut sowie die Auswirkungen eines Aufwachsens ,,in schlechten Verhältnissen" – inklusive der Bewältigung von Teenager-Schwangerschaften (samt der damit geradezu unweigerlich verknüpfen ,,Abtreibungsdebatte") und dem Engagement der Kirche in dem betreffenden Milieu. Trotz zahlreicher bewegender Momente – bei denen einem unweigerlich bewusst wird, dass man sich überaus glücklich schätzen kann, eine stabile, angenehme Kindheit und Jugend verlebt zu haben – einiger reizvoller Ansätze (wie die aufgezeigten Schwachpunkte des staatlichen Sozial-Systems sowie die Rolle privater Einrichtungen in diesem Gefüge) und der fraglos ,,guten Absicht" hinter dem Präsentierten, wirken diverse Inhalte aber dennoch wie altbekannte, vordergründig dargebotene Klischees: Schade. Des Weiteren hören sich einige Dialogzeilen eher nach Statements an, empfand ich die erste Verlaufshälfte als deutlich ,,packender" als die zweite und hat mich obendrein die Beschaffenheit des Endes enttäuscht, einfach da bei diesem schlichtweg ,,zu dick aufgetragen" wurde. Kurzum: Ein emotionaler Film mit überzeugenden Darstellern und einer lobenswerten Botschaft, der oft allerdings eher wie ein stereotypes ,,Lifetime"-Made-for-TV-Movie anmutet...      4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 8 Oktober 2014, 12:48:40
Immer Ärger mit Harry (Alfred Hitchcock, 1955)

Ein schöner Herbsttag in Vermont. Diverse Bewohner einer Kleinstadt sind voneinander unabhängig in einem Waldstück in der nähe unterwegs, und genießen den Tag.
Auch ein Kind spielt im Wald- und entdeckt eine Leiche mit einer Kopfwunde.
Noch bevor der junge seiner Mutter von der Entdeckung erzählen kann, findet ein alter Jäger den toten- und glaubt, diesen auf der Jagd versehentlich erschossen zu haben.
Aufgrund eines Briefes in seiner Jackentasche erfährt er, dass der Name des toten Harry ist, und beschließt, die Leiche in einem Gebüsch zu verstecken.
Allerdings kommen immer wieder Spaziergänger vorbei, welche die Leiche teils nicht mal bemerken, komplett missachten, helfen wollen sie verschwinden zu lassen- oder sich, wie der Jäger, schuldig an Harry's Tod fühlen- wenn auch aus jeweils verschiedenen Gründen.
So kommt es, dass Harry immer wieder mal die Stellung wechselt, an anderer Stelle versteckt wird, begraben wird, wieder ausgegraben wird...

"Wo haben sie Harry diesmal hingelegt?"
"An seinen Stammplatz, hinter der großen Eiche."

Der ganze Witz dieser Krimikomödie beruht auf purem Understatement und staubtrockenem Humor.
Der Tod von Harry wird von jedem als etwas völlig alltägliches wahrgenommen, alle handelnden Figuren sind irgendwo zwischen liebenswert und schrullig einzuordnen, keiner davon ist böse, alle leben sie in einer scheinbar heilen Welt.
Je länger der Film läuft, desto mehr Personen könnten schuld an Harry's Tod sein, es gibt durchaus einige Überraschungen in der Geschichte.
Für einen Hitchcock-Film ist "Harry" eigentlich absolut untypisch.
Hier überwiegt deutlich der schwarze Humor, auch wenn die eigentliche Krimihandlung genug Spannung und Wendungen in der Geschichte bietet.
Ein Klassiker. Zurecht!

10/10

Immer Ärger mit Bernie (Ted Kotcheff, 1989)

Die beiden Buchhalter Larry und Richard werden von ihrem Boss Bernie Lomax in seine Strandvilla eingeladen, weil sie unregelmäßigkeiten in den Finanzplänen der Firma entdeckt haben.
Natürlich hoffen die beiden jetzt auf eine Beförderung- doch Bernie selbst betrügt die Firma, und will die beiden in seiner Villa von einem Mafiosi umlegen lassen.
Dummerweise wird Bernie selbst vom Killer umgebracht, da er auch mit Mafiageldern zu tun hat- und inzwischen als Sicherheitsrisiko gilt.
Inzwischen sind auch Larry und Richard angekommen- und entdecken Bernie's Leiche.
Noch während sie überlegen was zu tun ist, kommen diverse Freunde von Bernie vorbei, welche die Wochenenden regelmäßig dort in Partystimmung verbringen.
Keiner der Gäste bemerkt zunächst, dass Bernie tot ist, da er wohl für exzentrisches Verhalten bekannt ist.
Larry und Richard tun alles dafür, dass das auch so bleibt- zum einen, weil sie gefallen an dem Gedanken gefunden haben, ein ganzes Wochenende Party zu machen, zum anderen damit niemand meint, sie wären selbst die Mörder.
Schon bald befindet sich Bernie's Leiche an den seltsamsten Plätzen, und in skurrilsten Situationen.
Als der Killer erfährt, dass Bernie scheinbar noch lebt, kehrt er zurück um sein Werk zu vollenden, doch Larry und Richard haben inzwischen erfahren dass sie ursprünglich selbst die Opfer sein sollten, und reagieren dementsprechend panisch...

Die Grundsituation ist also recht ähnlich zu Hitchcocks Klassiker, nur dass hier genau das Gegenteil versucht wird:
Die Leiche immer wieder möglichst so zu platzieren, dass niemand den Tod von Bernie bemerkt.
Auch hier ist schwarzer Humor allgegenwärtig, wird aber nicht so trocken präsentiert wie im offensichtlichen Vorbild- sondern im typischen Comedy-Stil der 90'er.
Der Film hat eine erstaunlich hohe Gagdichte, rutscht trotz einiger Slapstick-Einlagen nie ins peinliche ab, und funktioniert auch heute noch wunderbar.
Die Darsteller sind perfekt ausgesucht, vor allem Terry Kiser als Bernie leistet hier unglaubliches. Sich das alles gefallen lassen zu müssen ist sicher schwieriger, als so manche ernste Rolle zu spielen.
Und wie schon beim Vorbild Hitchcock, gibt es auch hier einen kurzen Auftritt von Bernie-Regisseur Kotcheff im Film.
Wenn schon großteils kopiert, dann richtig! Ebenso ein Klassiker der Comedy- wenn auch natürlich etwas moderner als sein offensichtliches Vorbild.

10/10

Erkan und Stefan - Der Tod kommt krass (Michael Karen, 2005)

Erkan und Stefan gewinnen bei einer TV-Quiz-Show eine Kreuzfahrt, weil Kathrin, die genervte Produzentin des Showmasters Hardy Flanders, die Buzzer zum Antworten des arroganten, aber bisher ungeschlagenen Champions der Sendung, Alex, sabotiert hat.
Da Stefan ein großer Fan des schmierigen Moderators Hardy ist, entscheidet er sich statt für den Hauptgewinn von 100.000€, für den Surprise-Preis, eine Kreuzfahrt mit Hardy und Kathrin.
Natürlich hoffen die beiden, auf dem Luxuskreuzer im warmen Süden ein paar "Bunnys" aufreißen zu können- dummerweise handelt es sich um eine Rentner-Kreuzfahrt in's Eismeer...
Nebenbei ist auch noch Alex an Bord, der unbedingt klarstellen will, dass er in der Show betrogen wurde.
In der Kabine neben den beiden Gewinnern hat sich Hardy einquartiert, was Stefan als Fan dazu nutzt, diese genauer zu inspizieren.
Dummerweise entdeckt er dabei auch Hardy- genauer gesagt: Seine Leiche.
Natürlich sind jetzt überall die Fingerabdrücke der beiden- so dass erstmal versucht wird, die Leiche an allen möglichen Orten zu verstecken, oder sonstwie zu tarnen.
Jetzt gilt es, den Mörder zu finden- keine leichte Sache, da auch Alex, Kathrin, und ein Sicherheitsoffizier des Schiffes ihnen auf den Fersen sind...

Wenn man nicht viel erwartet, kann man sogar angenehm überrascht werden...
Neben einigen wirklich zu prolligen Sprüchen gibt es auch den einen oder anderen zündenden Gag.
Das Niveau ist im Vergleich zu den beiden oben genannten Filmen natürlich einige Etagen tiefer, aber die Grundgeschichte funktioniert auch hier noch.
Dazu kommen die herrlich überdreht gespielten Rollen von Hardy, Kathrin und Alex, so dass man sich auch diesen Film durchaus mal ansehen kann.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 11 Oktober 2014, 16:53:47
HITCHHIKER

Das Konzept hinter Hitchhiker klingt vertraut- und dadurch vielversprechend.
Wie bei der bekannten ,,Tales from the Crypt" (Geschichten aus der Gruft) Serie gibt es auch hier diverse Kurzfilme aus dem Horror- und Thriller-Bereich, welche von einem Erzähler, dem namensgebenden Hitchhiker, eingeleitet werden.
Ebenso hat man, wie im Vorbild, auch hier einige (damals) bekannte Namen für einzelne Folgen gewinnen können.
Robert Vaughn, Harry Hamlin, Steven Railsback, Gary Busey, Franco Nero, Klaus Kinski und diverse andere.
Gerade um die Episode mit Kinski ist es allerdings sehr schade- er spielt zwar gewohnt exzentrisch einen Psycho-Dirigenten, aber man hat ihm, warum auch immer, eine völlig unpassende und lustlose Synchro verpasst.
Die Serie ging über 4 Staffeln mit insgesamt 85 Geschichten, wovon in Deutschland nur 12 Folgen auf Video erschienen sind.
Auf DVD gibt es bis heute keine Veröffentlichung bei uns.
An die Qualität der Tales from the Crypt reicht keine der mir bekannten Folgen heran, alles wirkt relativ billig, was mal mehr, mal weniger störend ist.
Schade um einige gute Ideen, aber insgesamt kann man die Serie nur bedingt empfehlen. Ansehbar. Mehr nicht.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 20 Oktober 2014, 12:44:50
Torment (2013)
Faengt als Thriller an, kippt dan in simple Texas Chainsaw Massacre-aehnliche Gefielde ab.
Fuer nen Horror mit ein paar ziemlich harten Szenen halbwegs brauchbar, reicht aber nicht fuer mehr als 5/10 Punkten.

Whitewash (2013)
Thomas Haden Church in einem wirklich gelungenen Drama im eiskalten und verschneiten Kanada.
Ueberraschend langsam mit viel Gefuehl angegangen war der ne ziemliche Ueberraschung.
6/10 Punkten

The Seasoning House (2012)
Das Vorschaubild auf Netflix lies mich einen Horrorfilm mit Geistern oder so erwarten.
Stattdessen bekam ich einen tweilweise knueppehlharten Thriller mit leichten Horroranleihen serviert.
Waehrend des Balkan-Kriegs angesiedelt, handelt es sich um ein Bordell bei dem Maedchen von der Strasse von den Familien weggerissen werden und zur Prostitution gezwungen werden.
Eines der Maedchen dient als deren Helferin, die sich jedoch auf einen blutigen Rachefeldzug begibt, wenn der Anfuehrer, der sie entfuehrte und ihre Familie kaltbluetig umbrachte auf einen Besuch vorbeikommt.
8/10 Punkten

High Lane (2008)
Ziemlich anstaendiger franzoesischer Wrong Turn mit Bergkraxlern.
Wirklich blutig und brutal stellenweise macht der hier ganz gut Laune.
Netflix hatte leider nur ne synchronisierte Version.
6/10 Punkten

Three Fugitives (1989)
Hab den durch Zufall bei Netflix gefunden und noch nie was von gehoert.
Nick Nolte und Martin Short in einer urkomischen Komoedie um einen Bankraueber der den Job eigentlich an den Nagel haengte und durch Zufall wieder mit reingezogen wird.
Stellenweise dann doch etwas ernst und flacht im Tempo ab, insgesamt aber sehr sehenswert.
7/10 Punkten

The Mole Man Of Belmont Avenue (2013)
Der hier wurde auch durch Zufall ohne jegliche Vorkenntnisse gesichtet.
Zum Schreien komischer Independent/Amateur-Horror-Komoedienfilm bei dem ich mich komplett schlapplachte.
Skurrile Einfaelle, wirklich gute Schauspieler und ein flottes Tempo wovon sich so manche grosse Produktion ne Scheibe abschneiden kann.
8.5/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 November 2014, 02:24:33
DARIO ARGENTO'S DRACULA

Jonathan Harker reist in die Karpaten, um die Bibliothek des Grafen Dracula zu katalogisieren, und dort ein Grundstück zu kaufen.
Allerdings wird Harker schon nach kurzer Zeit vom Grafen, welcher ein Vampir ist, gebissen.
Als kurz darauf auch seine Frau Mina ankommt, wird sie am örtlichen Bahnhof von ihrer Freundin Lucy empfangen.
Diese leidet zwar an einer seltsamen Krankheit und braucht Pflege, schickt aber Mina trotzdem erstmal zu ihrem Mann auf das Anwesen des Grafen.
Graf Dracula behauptet allerdings, dass Harker für ihn geschäftlich unterwegs sei, worauf Mina zurück ins Dorf reist, um sich um Lucy zu kümmern.
Diese ist allerdings inzwischen verstorben, und Mina erfährt von einem übernatürlichem wesen, welches die Dorfbewohner seit einer weile heimsuchen soll.
Jetzt kann nur noch der alte Vampirjäger Abraham Van Helsing helfen...

Jetzt hat sich Dario Argento nach seiner Version vom "Phantom der Oper" also auch noch den Klassiker "Dracula" vorgenommen...
Leider hat man hier von der ersten Minute an den Eindruck, dass der Film sehr billig abgedreht wurde- und dies wird im weiteren Verlauf nur noch bestätigt.
Aus der Vogelperspektive wird ein fürchterlich billig gemachtes CGI-Dorf gezeigt und durchflogen, was von dahinplätschernder Musik begleitet wird.
Scheinbar hat nicht nur Argento seine besten Zeiten hinter sich, sondern auch der für den Soundtrack verantwortliche Claudio Simonetti, welcher früher mit seiner Band "Goblin" so manchen Horrorfilm musikalisch veredelte.
Auch sonstige Locations wie der Bahnhof samt Zug am Anfang stammen komplett aus dem Rechner, und sind mit "schlecht gemacht" noch gut beschrieben.
Gleiches gilt größtenteils auch für die Verwandlungs-Szenen... und überhaupt: Dracula als Eule? Okay. Wolf? Okay. Fliegen? Okay. Aber als Gottesanbeterin?
Splatterszenen gibt es nur wenige, aber immerhin sind diese zumindest teilweise handgemacht, und solide ausgefallen- hier war immerhin Sergio Stivaletti verantwortlich, welcher ja auch kein unbekannter im Italo-Horror ist.
Schauspielerisch kann der Film, trotz einiger guter Darsteller, auch nicht besonders glänzen.
Die eher unbekannten Unax Ugalde und Marta Gastini, welche die Hauptrollen Jonathan Harker und Mina spielen, wirken einfach nur überfordert und emotionslos,
aber selbst Asia Argento als Lucy wirkt uninspiriert, und Thomas Kretschmann als Dracula kann man nur als krasse Fehlbesetzung beschreiben.
Lediglich Rutger Hauer als Van Helsing schafft es, seine Rolle einigermaßen überzeugend zu spielen.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 7 November 2014, 00:37:21
Starship Troopers 2 - Held der Förderation
Damals, als er erschien, fand ich ihn echt grottig, wohl weil ich Teil 1 als Vergleich ranzog. Jetzt, als B-Movie gesehen, schneidet er gar nicht mal so schlecht ab. Schön düster und dreckig, ordentliche handmade Splattereffekte und paar nette Ideen. Ach ja, auch ein paar Bugs werden platt gemacht, die sehen für das Budget sogar ganz ordentlich aus. Nur am Mündungsfeuer wurde deutlich gespart. Die Figuren, naja, waren bei Teil 1 schon nicht so dolle. Nicht zu vergessen: Kelly Carlson läuft den halben Film nackt durch die Gegend. :icon_mrgreen:
Gute 5/10

Starship Troopers 3: Marauder
Mehr Kohle und die Rückkehr von Casper van Dien, ok dachte ich, kann ganz gut werden. Pustekuchen. Abgesehen vom schicken Look und den Propaganda-Spots wird einem hier nichts geboten. Bugkämpfe gibts nur am Anfang und die Teile sehen echt schrecklich ungelenk aus. Die Animationen der Raumschiffe dagegen ziemlich gut. Muss man nicht verstehen. Das schlimmste ist aber der Leerlauf, denn den restlichen Film über passiert nichts. Dafür wird man mit religiösem Gequatsche gequält. Und wenn dann am Ende endlich die Marauder auftauchen, weiss man nicht mehr, ob man lachen oder heulen soll. So ein Scheiß.
2/10

Knight and Day
Cruise und Diaz dürfen hier ordentlich aufdrehen, in diesem Actionspektakel ohne Zeit zum Durchatmen. Von Verfolgungsjagten über Schiessereien bis hin zum
Spoiler: zeige
Flugzeugabsturz
wird hier alles aufgefahren, immer leicht comichaft überdreht, dadurch stören aber die teilweise schlechten CGIs nicht so sehr, abgesehen von den Stieren. Der Humor funktioniert auch meißtens, die Geschichte kann einen aber nicht vom Hocker reißen, reicht aber als roter Faden vollkommen. Nette Hirn-aus-Unterhaltung.
7/10

Switchback - Gnadenlose Flucht
Mittelmäßiger Thriller, welcher nicht besonders spannend, dafür aber abwechslungsreich ist, dazu mit einem gut aufgelegtem Danny Glover und hübschen Aufnahmen glänzen kann. Wer Action erwartet wird allerdings enttäuscht, bis auf das recht gute Finale siehts eher mau aus.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 10 November 2014, 10:41:14
Colors
Eigentlich ein eher durchschnittlicher Film von Dennis Hopper im Regiestuhl, der die Cops Duvall und Penn in den Moloch der Ghettos von LA schickt. Hierbei werden alle gängigen und bis heute breit getretenen Klischees bedient, die vielleicht bei Erscheinen 1988 noch frisch gewirkt haben müssen (Bandenkriege, Drive by-shootings, Klassengesellschaft, Polizeigewalt). Penns ambitionierter Frischling geht hart an den Mann und ist dabei auf eine hohe Verhaftungsquote aus, während sein alternder Partner Duvall, der selbst nur noch ein Jahr zum Ruhestand hat, den Gangmitgliedern und Kindern der Straße als Art Gewissen gegenübersteht und ihnen gerne mal eine zweite Chance gibt.
Leider geht der Film trotz einiger starker Bilder des Milieus nicht weiter in die Tiefe und auf keiner der beiden Seiten erfährt man mehr als unbedingt nötig. Interessant ist der Film eigentlich nur, weil vier Jahre später 1992 durch Polizeigewalt und Willkür des Rechtsstaats die LA Riots nach dem Freispruch des Rodney King-Vorfalls vom Zaun gebrochen worden sind und somit Penns Charakter sowas wie die diabolische Vorahnung inne hatte.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 11 November 2014, 13:23:13
Mr. Turner (http://www.ofdb.de/film/262819,Mr-Turner---Meister-des-Lichts) im Kino (OmU)

Auch wenn ich nur einen Bruchstück aus Timothy Spalls Schaffen kenne, hiermit hat er sich wohl sein Denkmal gesetzt, für welches er in seinen Nachrufen immer wieder erwähnt werden wird. Die Vorstellung, die er hier abliefert, ist grandios. Damit meine ich nichtmal, dass er zwei Jahre lang Malen und Zeichnen gelernt hat oder die vorgeschobene Unterlippe sowie das ständige Geschnaufe und Gegrunze. Nein, für mich hat sich seine Darstellung vor allem in der Szene eingebrannt, als er mit dem Rücken zur Kamera steht und "lediglich" mit seinen Händen spielt, während er von einem Tod im nahen Umfeld erfährt. Meisterhaft! Dazu gibt es eine gleichsam zurückhaltende wie eingängige Filmmusik und bis in die Nebenrollen interessant besetzte Schauspieler. Dabei möchte ich vor allem Joshua McGuire als John Ruskin nennen, der herrlich den selbstverliebt-dümmlichen gibt, sowie Marion Bailey als Mrs. Booth, die äußerst unterhaltsam spielt.
Ein Film, der angesichts der Lauflänge etwas Sitzfleisch erfordert und sich auch Zeit nimmt für die Figur(en), am Ende jedoch für das Durchhaltevermögen belohnt. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 11 November 2014, 21:03:11
Am Wochenende mal wieder "Friedhof der Kuscheltiere" gesehen.

Für mich ein ganz merkwürdiger Film, bei dem die Stärken und Schwächen oft nah beieinander liegen. Toll in der düsteren nihilistischen Atmosphäre mit schönem Terror-Schluß, dazu die Rückblenden und Visionen von dieser haarsträubend unheimlichen Zelda, aber gleichzeitig sehr bescheiden mitunter an der Grenze zur unfreiwilligen Komik gespielt und gerade im Finale ziemlich konfus geschnitten (
Spoiler: zeige
der endgültige Tod der Katze und alle Szenen um das wiederbelebte Kind, bei denen man deutlich den Unterschied Schauspieler/Puppe bemerkt, eben weil man natürlich kein Kind solch grausamen Metzeleien spielen lassen konnte
). Insgesamt daher eigentlich Durchschnitt, andererseits allein aufgrund der erzeugten Stimmung doch wieder gut. Hach, bei jeder Sichtung bleibe ich gleich unschlüssig, was ich davon halten soll.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 12 November 2014, 17:48:12
@ Stefan M:

Früher ist mir das nicht aufgefallen, dass da immer mal wieder eine Puppe zu sehen ist oder ich habe es nicht so eng gesehen. Würde das Heute auch nicht unbedingt kritisieren, weil wir aktuell mit unseren großen TVs, Full-HD und ein Bisschen mehr Seherfahrung sowieso die meisten Tricks der Vergangenheit entlarven können. Ich würde sowas unter "Man sieht die Fäden an der Fledermaus, ist doch charmant." ablegen, aber nicht ernsthaft kritisieren. Mir fällt gar kein Horrorfilm der 80er ein, der tricktechnisch perfekt wäre, auch, wenn z. B. sowas wie "The Thing" nahe dran ist. Technik und Effekte werden mit den Jahren nunmal in Relation zu aktuellen Sachen irgendwie als "schlechter" wahrgenommen, aber wenn die Stimmung bleibt, ist doch alles okay. Für meine Begriffe ist das das wichtigste am Horrorfilm und für mich schon immer das wichtigste an "Pet Sematary".

Wenn ich nur an das Kind denke: "Wir haben uns köstlich amüsiert."  :zwangsjacke:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 12 November 2014, 19:53:06
Den zusätzlichen Puppeneinsatz möchte ich auch gar nicht kritisieren - das fällt für mich auch eher in die Rubrik "charmant" -, mir geht es da nur um die Schnittarbeit, die in meinen Augen am Ende etwas holprig ausfällt, was mich aber eben auch nicht wundert,
Spoiler: zeige
wenn ein Kleinkind den Oberschurken mimt
. Davon ab sind gewisse Szenen und Verhaltensweisen für mich extrem albern und übertrieben (eben meistens, wenn chargiert wird, was das Zeug hält - etwa wenn der alte Nachbar sich Vorwürfe ob der Geschehnisse macht und verzweifelt mit der Faust auf den Tisch haut oder quasi alle emotionalen Momente von Dale Midkiff, ob Trauer, ob Wut, er verhaut sie alle). Den warnenden Geist finde ich auch eher deplaziert.

Nur wie du sagst - das geht spätestens eine halbe Stunde vor Schluß in der schon fast schmerzhaft düsteren Stimmung unter.
Spoiler: zeige
Und der endgültige Tod von Gage, nachdem er von seinem Vater die Spritze verabreicht bekommen hat, und beleidigt "unfair" sagend abhaut, um dann noch kurz einen vorwurfsvollen Blick gen Papa aufzusetzen, ist ganz groß.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 13 November 2014, 18:59:29
Zitat von: Stefan M am 12 November 2014, 19:53:06[...] quasi alle emotionalen Momente von Dale Midkiff, ob Trauer, ob Wut, er verhaut sie alle).

Die richtig schwach gespielte Hauptfigur ist für mich heutzutage der Knackpunkt des Films. "Pet Sematary" war mit dreizehn der zweite Film, der mich damals mit seiner unglaublichen Stimmung in Angst und Schrecken versetzte (mit neun hatte ich "Jaws" gesehen und einige schlaflose Nächte), und die trifft auch heute noch einen Nerv bei mir, ebenso Zelda, aber die Darstellerleistungen finde ich durchweg mau (der Alte geht noch einigermaßen) und trüben den Gesamteindruck ziemlich.

Taugt die Fortsetzung eigentlich etwas?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 November 2014, 19:39:23
Zitat von: DisposableMiffy am 13 November 2014, 18:59:29
Taugt die Fortsetzung eigentlich etwas?

Jein. Als Einfacher Effekthorrorfilm und dank der Performance von Clancy Brown auf jeden Fall anschaubar, auf der anderen Seite fehlt ihm die Atmosphäre des Erstlings und die Spannung. Er ist ein wenig "primitiver". Dennoch mag ich ihn, aufgrund des Casts (u. a. Edward Furlong) recht gerne. Viele finden den aber grottig.

Edit:

Werde Heute nochmal beide hintereinander schauen. Dürfte schon wieder ein paar Jährchen her sein.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 13 November 2014, 19:41:40
Clancy Brown reists raus. Die Kartoffelbreiszene ist eine dieser Szenen, die ich wohl nie mehr vergessen werde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 14 November 2014, 17:49:21
Danke, Clancy Brown ist immer gern gesehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 17 November 2014, 09:28:30
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (EE)

Kurz vor Start von Teil 3 haben wir uns nun zur Auffrischung, wie bei Mittelerdefilmen seit 2002 üblich, die Vorgänger angesehen. Viel Neues habe ich seit meiner Rezension im dazugehörigen thread nicht zu erzählen; für mich ist trotz, oder vielleicht auch genau deshalb, der "Die Gefährten"-Blaupause Teil 1 eine schöne kurzweilige Reise mit einigen Ecken und Kanten (
Spoiler: zeige
das Orkstadtgesinge
, Thorins blasser Anführercharakter, 8 von 13 Zwergen nur für ein paar Comedyelemente oder gar nicht genutzt) vom Auenland über Bruchtal nach Anduin. Leider reihen sich aber die Highlights (das Auenland,
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Gollum
) ganz schnell an ein paar maue Szenen (
Spoiler: zeige
die Flucht vor den Orks über die Prärie, das Finale in den Kiefern
), die zum Glück nicht viel kaputtmachen können. Gandalf ist Gandalf, der Graue, und Freeman hat eine erfrischend verschrobene Art den Bilbo darzustellen. Einige andere bekannte Gesichter (
Spoiler: zeige
Galadriel, Saruman, Elrond
) werden wir wohl im Finale wiedersehen, aber davor kommt ja noch...
(8/10)

Der Hobbit - Smaugs Einöde (EE)

... Nummer 2 der Trilogie um Bilbo und den Zwergen. Die 25 Minuten längere Laufzeit haben den Film weder besser noch viel schlechter gemacht. War er mir vorher schon etwas zu lang, ist er halt nun noch etwas länger geraten, aber auch dieses Mal geben sich gute (
Spoiler: zeige
in der EE: Beorn, Alfrid und der hodenessende Bürgermeister
)  und weniger ausgefeilte (
Spoiler: zeige
in der EE: alles mit Bard, die Irrungen im Düsterwald
) bis total überflüssige Szenen (
Spoiler: zeige
Thrain, wozu war der noch mal da... ach so, ja, alle, die es noch nicht verstanden haben, der Necromant ist Sauron hui!
) die Klinke in die Hand.
Die politischen Machenschaften in Mittelerde kamen nur am Rande vor, dann klopft Jackson sein Actionrepertoire runter und die Zwerge bleiben weiterhin zum Großteil blass... plus eine komisch erzwungene Dreieckskiste mit Jackson-Erfindung Tauriel, Legolas und Kili, bei der ich jetzt schon etwas Lunte rieche und hoffe, dass das richtig schön tragisch zuende geht, um ihren klischeehaften Sinn zu erfüllen. Apropos Elfen, da bin ich wohl von zwergischer Natur, die haben mich nur gelangweilt und war mitunter eine Szene, die man noch hätte kürzen können.
Alles läuft dann auf das große Finale mit dem titelgebenden Drachen hinaus. Hier überrascht es mich selbst etwas, dass ich den Dialog zwischen Smaug und Bilbo spannender fand als das anschließende Heizöfengehoppse. Zum Schluss lässt uns der gut gesetzte, gemeine cliffhanger auf das kleine Finale mit Smaug in Teil 3 etwas enttäuscht zurück.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 19 November 2014, 22:59:59
Im Labyinth des Schweigens (http://www.ofdb.de/film/268413,Im-Labyrinth-des-Schweigens) im Kino

Filmisch durchaus mit einigen Schwächen und diversen Klischees, überzeugt der Film dennoch mit seiner Botschaft. Definitiv lohnenswert. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 26 November 2014, 18:48:34
Bei ,,Freezer" (2014) haben wir es mit einem Kammerspiel-artigen B-Movie-Thriller von Regisseur Mikael Solomon (,,Hard Rain") zutun, dessen knapp 80-minütige Laufdauer sich fast ausschließlich in einer nicht allzu geräumigen Kühlkammer abspielt. Der Film erzählt von einem Mann (Dylan McDermott), der von russischen Kriminellen entführt, verhört, gepeinigt und mit dem Tode bedroht wird, da eben jene davon ausgehen, er habe ihnen 8 Millionen Dollar gestohlen – wohingegen er allerdings vehement behauptet, sie hätten sich den falschen Typen gekrallt...

Obgleich nie Langeweile aufkommt, nutzt sich die betreffende (anfangs noch ,,echt bedrohlich" wirkende) Location mit der Zeit jedoch immer stärker ab – zumal sich gewisse Handlungsabfolgen regelmäßig (nur wenig variiert) wiederholen. Ferner mutet vieles ziemlich oberflächlich konzipiert und verfasst an – während einige Twists gegen Ende nicht sonderlich glaubwürdig daherkommen. Ein weiterer ,,Problempunkt" markiert die Empfindung, dass sich der Hauptprotagonist nie wirklich wie ein Unschuldiger im Angesicht tödlicher Gefahr verhält – dazu gibt er sich einfach zu souverän und lässig...

Zumindest verkörpert McDermott jenen Herrn den Skript-Vorgaben entsprechend prima, liefern seine Co-Stars (wie Peter Facinelli und Milan Malisic) ebenfalls brauchbare Leistungen ab und ist Yuliya Snigir (,,A good Day to die hard") definitiv sehr hübsch anzusehen. Im Ganzen zwar handwerklich solide umgesetzt, hat mich aber dennoch u.a. gestört, dass man die in dem Raum vorherrschende Kälte nicht in einem vernünftigen Maße vermittelt erhält – beispielsweise durch sichtbaren Atem (zumal das Set angeblich tatsächlich abgekühlt worden sein soll)...

Fazit:  Einigermaßen kurzweilig, kann man sich den Streifen durchaus mal ansehen – nur sollte man im Vorfeld nicht allzu viel erwarten und generell auch möglichst wenig über das Gebotene nachdenken...

4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr Orange am 30 November 2014, 01:56:36
Gestern und heute gab's mal ein bißchen (mehr oder weniger) Horror:

Kinder des Zorns
Naja. Teilweise wurde die Handlung recht lieblos/uninspiriert in die Länge gezogen, das hat man bei anderen Verfilmungen von King-Kurzgeschichten schon besser gesehen. Die Darsteller sind teilweise wirklich kläglich. Besonders schade, da der Beginn im Dinner auf besseres hoffen ließ.
5/10

Saw VII - Vollendung
Da ist der Abschluss (?) der Saw-Triologie also... und irgendwie kam es mir vor als ob ich den sechsten Teil nochmal gesehen hätte. Klar die Grundsituation ist bei der Reihe immer gleich, aber wenn man hier Versicherungsmanager durch sich-selbst-vermarktenden Überlebenden ersetzt und noch eine Prise völlig dämliche Endauflösung dazu nimmt; tada!
4/10

Rammbock
Deutsche 28 Days-Version mit ein paar humorvollen Einlagen des Hauptdarstellers. Allgemein nichts neues, aber das Ambiente Berliner-Hinterhof und die Dauer von 60 Minuten machen den Film definitiv zu einem kuzweiligen unterhaltsamen Vergnügen
6,5/10

Peeping Tom
Eher Thriller als Horror der mitlerweile etwas angestaubt und langatmig daherkommt (gerade im Vergleich zum ebenfalls 60er Psycho).
Was das Thema Voyeurismus und Meta-Ebene angeht seiner Zeit aber weit voraus und ein großartiger Hauptdarsteller. Schade, dass die Vernichtenden Kritiken diesem und den Regiseur Powell damals das Genick gebrochen haben.
7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: cyborg_2029 am 4 Dezember 2014, 22:32:16
Tammy
Typischer Melissa McCarthy-Humor, welcher nur aus ganz vielen bösen Wörtern besteht. Zu lachen gab es nichts, der Film gestaltete sich ziemlich öde. Selbst "Taffe Mädels" war da noch besser und das will schon was heißen.
3/10

Behind Enemy Lines - Seal Team 8
Das war ja wie in den 90ern. Spezialeinheit ballert und sprengt sich durch Gegnerscharen. Action gabs hier fast ohne Pause, in super schicken Bildern mit viel Zeitlupe und nem ordentlichem Soundtrack verpackt. Etwas mehr Figurentiefe hätte aber nicht geschadet, selbst am Ende konnte ich die nicht auseinanderhalten.
Roel Reines bester Film bisher. Gebt dem Mann doch endlich mal was Größeres.
8/10

Last Passenger - Zug ins Ungewisse
B-Movie Version von"Speed" bzw. "Unstoppable". Was hier aus 2,5 Mio. US-Dollar rausgeholt wurde, kann sich echt sehen lassen und stellt selbst teurere Produktionen in den Schatten. Die meißte Zeit verbringt man aber im inneren des Zuges mit den Figuren, welche erfreulicherweise klischeefrei daherkommen. Auch die Grundstory ist mal was anderes. Kleinere Längen schleichen sich trotzdem ab und zu mal ein, das ändert aber nichts daran, das mich der Film doch ziemlich gut unterhalten und überrascht hat.
8/10

Jack und das Kuckucksuhrherz
Animation aus Frankreich im Stile von Burton, sprich düster und abgedreht. Die einfache Geschichte wird sehr liebevoll rübergebracht, auch durch diverse Gesangseinlagen der Figuren. Normalerweise bin ich absolut kein Fan von sowas, aber in dem Falle haben die Songs gepasst, wie die Faust aufs Auge, da sie ohne Kitsch auskommen und die Gefühlswelt der Charaktere noch unterstreichen. Eher was fürs ältere Publikum.
9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 5 Dezember 2014, 19:36:54
Vendetta

Leicht überdurchschnittlicher Selbstjustiz-Reißer ohne großes Effektgewitter. Das London-Setting sorgt für etwas frischen Wind, die Story über einen Elite-Soldaten auf innerfamiliärer Rachemission weniger. Witzigerweise wird das Punisher-Zitat "This is not revenge" leicht variiert gebracht, ein kleiner auflockernder Lichtblick im ansonsten sehr düsteren und rohen Geschehen. Die FSK-Probleme gehen meiner Meinung nach weniger auf den Gewaltgrad als vielmehr auf die sehr bedenkliche Botschaft insbesondere des Finales zurück. Denn actionmäßig kann das Teil nicht wirklich was. Eine Handvoll Hinrichtungen und ein mäßig inszenierter Mini-Shootout, das war's auch schon. Defintiv kein Must-See, aber für Genrefreunde rund 6 / 10 Punkte.

P.S.: Der O-Ton ist für gutes Schulenglisch schon eine krasse Herausforderung. So ein Genuschel (insbesondere Gangster und Cop-Freund des Helden) und so einen derben Slang habe ich echt selten erlebt... hier macht die deutsche Scheibe echt Sinn.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 6 Dezember 2014, 00:53:47
(http://cdn.traileraddict.com/ftimg/unknown/metalhead_2013/1.jpg)

Wow, ..., was für ein wahnsinnig guter Film. Obwohl ich mir, alleine schon wegen dem Titel, etwas vollkommen anderes vorgestellt habe.

Inhalt:
Mit der Musik von JUDAS PRIEST, RIOT, LIZZY BORDEN, SAVATAGE, SOLSTAFIR, MEGADETH u.v.m.

Ragnar Bragasons starkes Coming-of-Age-Drama METALHEAD zeigt, wie eine gebrochene Seele ihrem Schmerz Ausdruck verleiht, weil sie keiner verstehen will. Die Rebellion einer Teenagerin gegen das spießbürgerliche Dasein wurde selten so gefühlsgenau umgesetzt. Die Hauptrolle spielt die bezaubernde Thorbjörg Helga Thorgilsdóttir ("The Deep"). Sie lebt wortkarg und mit Fuck-You-Attitüde in ihrer eigenen Welt der Metal-Götter und begeistert damit nicht nur die Szene-Jünger. Acht Awards und zehn weitere Nominierungen beim isländischen Filmpreis 2014 sprechen Bände. Untermalt von einem großartigen Soundtrack von JUDAS PRIEST, MEGADETH, RIOT, LIZZY BORDEN, SAVATAGE, SOLSTAFIR u.a. überzeugt das nordische Kleinod auf ganzer Linie und wärmt zudem die Seele - auch die Schwarze.

Es ist das Jahr 1970 und als Black Sabbath ihr erstes Album aufnehmen, wird in einem tristen Dorf im isländischen Nirgendwo die kleine Hera geboren (Thorbjörg Helga Thorgilsdóttir). Als Zwölfjährige muss sie mit ansehen, wie ihr großer Bruder durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen wird. Von dem traumatischen Erlebnis schockiert, übernimmt sie seine Persona samt Lederjacke, Motörhead-Shirt und E-Gitarre. Ihre ganze Jugend trägt sie fortan nur noch seine Klamotten, hört und spielt seine Musik. Trauer und Wut werden mit Songs von bekannten Metalbands und mit eigenen Heavy-Metal-Riffs ausgedrückt. Auch nach der Schulzeit fühlt sie sich von allen missverstanden - auch von ihren Eltern. Diese versuchen durch den Kirchenchor wieder ein wenig am Leben teilzunehmen. Gerade als Heras Rebellion immer destruktivere Ausmaße annimmt, zieht ein junger Priester in den Ort. Das Schicksal scheint sich zu wenden und Hera erkennt, dass sie nicht ihr ganzes Leben lang weglaufen kann ...

Presse:
Metalhead ist ein kleines Wunder und wärmt die Seele - auch die Schwarze. - Fantasy Filmfest
Metalhead" ist nicht nur eine völlig unironische Hymne an Heavy Metal, sondern auch an alle Außenseiter überall. Ein bemerkenswerter Film. -taz.blogs
Metalhead ist ein Film über die Macht der Kunst. - Huffington Post
Metalhead ist im Herzen ein sehr berührender Film. - Screen Daily
Ein makelloser und wunderschöner Film ... - Twitch Film
Ein unheimlich starkes Drama. - kommsieh.de
...ein kraft- und eindrucksvoller Film. - spindlemagazine.com
Ein außergewöhnlicher Film. Wie ein Mix aus INGMAR BERGMAN und JUDAS PRIEST. - filmencounters.com
Wahrscheinlich der beste Heavy-Metal-Film aller Zeiten. - Church Of Nowhere
Heavy Metal will save your soul. - taz.blogs.de

Quelle: http://www.amazon.de/Metalhead-Thorbj (http://www.amazon.de/Metalhead-Thorbj)örg-Helga-Thorgilsdóttir/dp/B00NA96AUW/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1417819903&sr=8-1&keywords=metalhead

Für mich eine klare 9,9/10!! (Und einer der Filme, die eigentlich einen eigenen Thread verdient hätten damit sie nicht untergehen!!! Fuck yeah)

EDIT:
Es gibt noch eine Kritik von SPLATTING IMAGE, ..., aber anscheinend haben die den Film irgendwie nicht verstanden. Trotzdem, wer sie lesen will:
Spoiler: zeige
Kühe rocken und Kirchen anzünden: Eine Wacken-Rebellin im Island der 80er. Erbaulich-Rührseliges für die Wacken-Fraktion. - Splatting Image
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 9 Dezember 2014, 14:50:24
Zitat von: ratz am 14 Mai 2013, 16:26:20

Aleksej German (http://www.ofdb.de/view.php?page=person&id=54325)(Regisseur)

... einer ist gerade in der Postproduktion ...


... und lief inzwischen auf Festivals und neulich auf Previews in Deutschland (laut Bildstörung gibts nächstes Jahr einen Limited Release):

Es ist schwer, ein Gott zu sein (http://www.ofdb.de/film/254819,Es-ist-schwer-ein-Gott-zu-sein)

Sagens wirs so: Als ich aus dem Kino kam, war ich völlig erschöpft, seelisch wie körperlich. In vielen Dingen ist der Film mit Béla Tarrs Turiner Pferd vergleichbar: der letzte Film und damit das Testament eines osteuropäischen Regisseurs, in schwarzweiß, sehr lang, sehr kompromisslos und ohne jedes Genre-Zugeständnis, die Grenzen des Zeigbaren und der Möglichkeiten des Kinos austestend.
Wer noch nie einen German-Film gesehen hat, kann hier leicht überfordert sein, was niemandem vorzuwerfen wäre: Der Film ist ein einziger Exzess in Schlamm, Scheiße, Pisse, Blut, Regen und Nebel, wer der Handlung irgendwie folgen will, muß genau aufpassen, sie in Nebensätzen mitzubekommen, denn die literarische Vorlage der Strugatzki-Brüder (STALKER) ist nur noch zu erahnen. Die Kamera ist aktiver Teil des Geschehens, die Darsteller starren sie an, kommunizieren mit ihr, sie wird herumgeschubst, kriecht an die Personen heran - jede Totale, jede seltene Landschaftsaufnahme wird zur Erholung. Im deutlichen Gegensatz zu Tarr herrscht hier keine monotone Wiederholung bis zur Erstarrung, sondern ständiges, scheinbar zielloses Gewusel vor, das durchaus von humoristischen Einsprengseln durchwirkt ist. Dann aber auch wieder die Gemeinsamkeit mit Tarr, eine Art Meditation über das Wesen des Menschen zu sein, über das Verhältnis von Menschen untereinander und zu ihrer Umwelt. Gewiß kein einfacher Film, aber einer, der die Mühe lohnt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 9 Dezember 2014, 19:24:39
Ja, auf den bin ich schon sehr gespannt. Da schürt deine Einschätzung gleich noch mehr Lust auf den Film! :D Wenn die konkreten Termine endlich kommen, dann will ich den auf jeden Fall auf großer Leinwand.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 11 Dezember 2014, 08:53:39
That Guy . . . Who Was In That Thing (2012)
Dokumentation ueber Schauspieler die einem gesichtsweise sofort bekannt sind, man meist aber die Namen nicht weis.
Namhafte B-Darsteller sind damit nicht gemeint, sondern Nebendarsteller die auch in vielen Grossproduktionen auftauchen.
Ist m Endeffekt ne Dokumentation die beleuchtet wie schwer es solche Schauspieler haben ein geregeltes Leben mit nem geregelten Einkommen zu haben.
Fand ich wirklich interessant.
7/10 Punkten

After Porn Ends (2012)
Naja, worum es hier geht muss ich wohl nicht gross beschreiben.  :icon_mrgreen:
Ziemlich interessant Dokumentation ueber den Werdegang der Stars, von vielen positiven Dingen zu noch viel mehr negativen Dingen wird da eigentlich viel abgegrast.
Definitiv empfehlenswert.
7/10 Punkten

Grabbers (2012)
Nur ein trinkfestes Voelkchen wie die Iren konnte mit dieser Story aufkommen.
Ein Alien schlaegt auf der Erde ein, findet sich in einem kleinen irischen Doerfchen wider.
Das Vieh schnappt sich einen Anwohner nach dem anderen, bis ein schlaues Koepfchen rausfindet, das man besoffen sein muss damit einen das Alien in Ruhe laesst.
Ich hatte nen Heidenspass mit dem Teil, viele Anleihen von den Klassikern, rundum gelungene SF-Horror-Komoedie die nie ins komplett laecherliche abrutscht.
8/10 Punkten

Come Back To Me (2014)
Also von dem hier hab ich garnix erwartet, nach der Kurzbeschreibung hab ich irgendwie nen Geisterhorror oder so erwartet, aber was da aufgefahren wird ist schon ne ziemlich ungewohnte Kombination die mir wirklich gut schmeckte.
Vor allem das Ende hatte es wirklich in sich.
Hier duerfte es sich definitiv um einen der Filme handeln der die Lager spaltet, man nimmt den Machern die Praemisse ab (wie ich) oder man denkt sich, was fuer ein Schwachsinn und schaltet ab.
Ich geb da starke 8/10 Punkten, weil Vieles unerwartet und ueberraschend fuer mich war.

Bridgend (2013)
Dokumentation ueber unzaehlige und unerklaerliche Selbstmorde unter Jugendlichen in einer kleinen englischen Stadt.
Ziemliche WTF-Sichtung wenn das wirklich Alles so von statten ging.
Unbedingt ansehen.
9/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 27 Dezember 2014, 17:01:40
Paranormal Asylum

Lieblos runtergekurbelter Wackelkamera-Horror, der einzig durch seine für einen solchen DTV-Rohrkrepierer eher untypischen New York-Umgebungs-Kulissen ein paar Punkte sammelt. Ansonsten sterbenslangweilig, die Asylum-Kulisse wird kaum ausgenutzt und im Finale wird's gar unfreiwillig komisch. Darsteller knapp über Totalausfallniveau, Gore: keins, Spannung: keine, Innovationen: keine

2 / 10. Unbedingt meiden!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 27 Dezember 2014, 17:13:19
Bei dem britischen, hierzulande unter dem Titel ,,die Todesliste – Nr.1 stirbt" veröffentlichten 2013er Thriller ,,the List" handelt es sich um das erste englischsprachige Werk des deutschen Regisseurs Klaus Huttmann, der für seinen Kurzfilm ,,der Schwimmer" im Jahre 2004 sogar schonmal für eine ,,Goldene Palme" in Cannes nominiert war. Hauptsächlich arbeitete er bislang jedoch an TV-Produktionen mit – vorranging fürs ,,ZDF" – und genau so wirkt der hier vorliegende Streifen leider dann auch. Die sich um eine Rangliste im Internet rankende Geschichte, auf der die Ergebnisse einer Online-Abstimmung über die korruptesten Persönlichkeiten des Landes erfasst und veröffentlicht werden, ergänzt um einen Killer, der jeweils den aktuellen Spitzenreiter ,,exekutiert", samt der damit verbundenen Auswirkungen (Verdächtigungen, Belastungen etc.) auf den von Anthony Flanagan gemimten Betreiber der Seite, kommt an sich nicht ohne Reiz und Potential daher. Das Problem an der Sache ist jedoch sowohl die Konzeption als auch die Umsetzung der ganzen Schose: So ziemlich alles mutet relativ simpel, oberflächlich, nicht sonderlich durchdacht sowie mit Logikschwächen behaftet an – allein die konkrete Beschaffenheit der Liste fällt einem da auf Anhieb negativ ins Auge – worüber hinaus nie wirklich Spannung oder eine nennenswerte Atmosphäre erkeimt und sich u.a. eine uninspiriert eingebundene Traumsequenz sowie ein unbefriedigender, keineswegs unvorhersehbarer Schluss-Twist verzeichnen lassen. Die Darsteller (unter ihnen Sienna Guillory) agieren zwar durch die Bank weg annehmbar – können aber ebenfalls keinen nachhaltigen Eindruck erzeugen. Was somit bleibt, ist ein belanglos-unaufregend-lahmer Krimi, der wohl am besten im Abendprogramm eines öffentlich-rechtlichen Senders aufgehoben ist...   

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 28 Dezember 2014, 01:37:38
Downing Street Down

Britischer DH-Klon der Marke "superbillig" mit dem so ziemlich uncharismatischsten Willis-Epigonen aller Zeiten. Außer Unmengen von CGI-Blut nichts, was in irgendeiner Form der Rede wert wäre; vor allem die Nahkampfszenen mit dem Hauptdarsteller sind so lausig inszeniert, dass der reale SAS die Produktion eigentlich auf Unterlassung des Namensgebrauchs verklagen müsste.

Ach ja: Wer den Eindruck hat, hier nur einen halben Film zu sehen: Stimmt. Ist ein unmittelbares Sequel zu "He who dares", der blöderweise gar nicht in Deutschland veröffentlich wurde. Viel verpasst hat man aber bestimmt nicht.

3/10

Closed Circuit / Unter Beobachtung

Gut besetzter, aber letztlich nur durchschnittlicher Paranoia- und Verschwörungsthriller. Während die (gerade in England) allgegenwärtige Videoüberwachung effektvoll als ein Motor der Story genutzt wird, enttäuscht die zentrale Verschwörungshandlung. Vor allem ist das alles viel zu durchschaubar: Die von Bana gespielte Hauptfigur kommt dem ganzen schon nach 30 Minuten und etwas Zeitungslektüre auf die Spur (wie offenbar auch sein Vorgänger). Und bitte: Wenn das am Ende SO einfach ist, wieso
Spoiler: zeige
dann der ganze Aufwand vorher; drei (vollendete oder versuchte) Morde an Anwälten, einer an einer Journalistin, einer an einem Kind, das ist selbst für einen Geheimdienst viel zu auffällig, von einer gewissen moralischen Frage mal ganz abgesehen


5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Inspektor Yuen am 29 Dezember 2014, 21:17:47
Gestern war ich fleissig.

All the Boys love Mandy Lane

Fängt vielversprechend an, entpuppt sich dann leider als 08/15 Standart Slasher mit beknackter und vorhersehbarer Auflösung (zu je 50% Anteilen).
Amber Heard ist nett anzuschauen, aber da gibts andere und bessere Filme/Mädels.
4/10


Stoker

Endlich Park Chan Wooks US Debut gesehen und mich im Nachhinein über seine Drehbuchwahl gefreut. Der Film läuft über mit Spielereien und unglublich schönen Bildern, teils poetisch mit wahrer Sinnhaftigkeit teils sinnlos aber schön.
StS würde hier seinen patentierten Wortbaustein "Style over Substance" einbauen, welcher hier auch gut passt allerdings ist die Story auch nicht somschwach um diese auf den ersten Blick zu entlarven.
Die Schauspieler machen ihre Sache teils sehr gut (Wasikowska, Goode), teils befriedigend (ensetzlich fratzenhaft: Nicole Kidman).
8,5/10


Byzantium

Neil Jordan kleines Vampirepos mit zwei bezaubernden Hauptdarstellerinnen dass dieses Finale nicht gebraucht hätte um einen gutes Abschluss zu haben. Schöne Bilder mit ungewöhnlichen Vampiren in einer galanten Story mit kleinem Zugeständnis an den kommerziellen Zuschauer.
7,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 30 Dezember 2014, 10:32:36
Zitat von: Inspektor Yuen am 29 Dezember 2014, 21:17:47
Stoker
Endlich Park Chan Wooks US Debut gesehen und mich im Nachhinein über seine Drehbuchwahl gefreut. Der Film läuft über mit Spielereien und unglublich schönen Bildern, teils poetisch mit wahrer Sinnhaftigkeit teils sinnlos aber schön.
StS würde hier seinen patentierten Wortbaustein "Style over Substance" einbauen, welcher hier auch gut passt allerdings ist die Story auch nicht somschwach um diese auf den ersten Blick zu entlarven.
Die Schauspieler machen ihre Sache teils sehr gut (Wasikowska, Goode), teils befriedigend (ensetzlich fratzenhaft: Nicole Kidman).

Hihi, stimmt schon. Sowohl bei "Stoker" als auch "Byzantium" stimme ich mit Dir überein - die hatte ich so ja auch schon ausführlich in der Ofdb besprochen. Feine Filmchen. "All the Boys..." sehe ich allerdings stärker. Ein guter Slasher, der viel von seiner feinen Stimmung profitiert...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 31 Dezember 2014, 13:22:55
Torture Chamber

Sehenswerter Besessenheits-Slasher, der über eine tolle, permanent bedrohlich wabernde Soundkulisse und teils sehr atmospärische Spannungs-Passagen und Sets verfügt. Verschnaufpausen gibt es (ebenso wie erwähnenswerte Goreszenen) erstaunlicherweise praktisch keine und das ist durchaus ein Problem, da das Aufrechterhalten der Spannungskurve und des "Drives" die Macher an ihre Grenzen treibt). So fehlt am Ende auch das gewisse Etwas, vielleicht auch ein zusätzliches Maß an Dunkelheit bzw. Ruhe und man wird das Gefühl nicht los, dass hier noch mehr drin gewesen ist. Dennoch ein für Allesseher interessanter Genrevertreter aus der B-Ecke. Die 18er-Freigabe wirkt unverhältnismäßig.

(6/10)

Medicus Extended Edition

Bildgewaltiges Epos, dass zwar nicht besonders tiefgründig und actionreich daherkommt, aber allein durch die Wucht der Bilder bzw. atemberaubenden (Landschafts)Kulissen, die durchaus sympathischen Charaktere und die erfrischende Story zu keiner Minute langweilig wird. Eine erstaunlich positive Überraschung zum Jahresausklang.

(8/10)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 5 Januar 2015, 02:17:28
Highway zur Hölle (1991) (http://www.ofdb.de/film/3979,Highway-zur-H%C3%B6lle)

Extrem einfallsreicher B-Horror-Roadmovie-Sci-Fi-Western-Cocktail, der nicht nur wirklich charmant ist, sondern auch ein paar nette Nebenrollen zu bieten hat. Neben Jerry Stiller und Sohnemann Ben wird einem auch Nervensäge vom Dienst Gilbert Gottfried als Adolf Hitler angeboten. Sowieso ist der Humor sehr grotesk und abgefahren. Stichwort: "Ich bin der Eismann!"  :LOL: Es ist bei mir schon ewig her, dass ich den hier gesehen habe und ich bin überrascht, wie gut der sich gehalten hat. Das Ganze wirkt prinzipiell wie eine Troma-Produktion, nur mit Niveau, weniger Gewalt und professioneller umgesetzt. Bei allem Einfallsreichtum ist die Idee grundsätzlich doch etwas abgefahrener, als der eigentliche Plot leisten kann. Hier und da wünschte ich mir dann schon etwas "größeres". Da macht sich wohl das niedrige Budget von nur 8 Mio. Dollar bemerkbar. Prinzipiell hätte der Handlungsrahmen für 1001 Möglichkeiten gereicht.

Nichtsdestotrotz immer noch ein gut gealterter Geheimtipp, der vor allem durch die Kreativität Laune macht. Hier darf man auch gerne mal die Handschellen wörtlich nehmen und der Höllenbulle ist ein extrem unterbewerterter Horror-Bösewicht.

7/10

Der müsste mal von OFDb Filmworks rausgebracht werden. Kann doch nicht angehen, dass das Ding noch keine vernünftige Auswertung auf deutsch erfahren hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 7 Januar 2015, 10:04:23
Edge of Tomorrow (NICHT Live Die Repeat)

Die Story dürfte bekannt sein, da das Szenario vom Komödienklassiker "...und täglich grüßt das Murmeltier" entliehen wurde. Cage (Tom Cruise, routiniert wie immer), ein Pressesprecher der Armee, wird zur vermeintlich finalen Schlacht gegen die herrschende Alieninvasion an die Front geschickt. Ohne jegliche Kampferfahrung findet er sich auf Frankreichs Strand wieder (WWII-Normandie-Verweis ist auch vom Chaos der Bilder mehr als gewollt), wo er weder Dank mangelnder Kampferfahrung viel ausrichten kann, noch auf seine "Kameraden" zählen kann. Doch bevor er ins Gras beißt, wird Cage von einem Alien infiziert und befindet sich daraufhin in einer Zeitschleife, die immerzu am Tag vor der Schlacht beginnt.
Dann geht es weiter wie in o. g. Komödie, Cage lernt dazu, Cage versucht verschiedenste Szenarien aus, um der persönlichen Hölle zu entrinnen, und er wird zum Frontschwein von der Kriegsheldin Rita (Emily Blunt) ausgebildet. Und es wäre natürlich kein Cruise-Vehikel, wenn er sich nicht vom totalen, wenn auch verständlichen Arschloch / Angsthasen zum Oberhelden weiterentwickeln würde.
Gut inszeniert, jedoch zum Schluss hin etwas zu unlogisch und das Ende... na ja... ist halt n Cruise-Film. Ein paar Lacher hatte der Film schon, da Cage div. Male ins Gras beißen musst, um den richtigen Moment für seine Handlungen zu finden (ich sage nur,
Spoiler: zeige
2x Mal Unfallopfer
hehe)

7/10

Ich muss mir unbedingt das Buch holen, bin mal gespannt, wie das umgesetzt ist... oder eventuell den Manga, mal schauen.

PS: Lustig war bei uns folgende Unterhaltung; mein Weibi fragte mich, ob denn seine Filme überhaupt mit seinem "Glauben" konform gehen, und ich meinte nur, dass er ja als Produzent sehr viel Mitspracherechte bei der Geschichte hat und es sich schon entsprechend zurechtschneidern lässt. "Und solange keine brisanten Themen, wie
Spoiler: zeige
Bluttransfusion oder Transplantation
vorkommen, sollte es ja keine Probleme mit seinen S.-Freunden geben." Tja, da haben wir erst 20 Minuten vom Film gesehen...


Wyatt Earp

Kasdans Mär des wohl bekanntesten Gesetzeshüter des Wilden Westen (K. Costner) gefällt mir immerwieder richtig gut und nach jeder Sichtung wünschte ich mir eine Art Best of aus meinen Lieblingsszenen dieser Adaption und der von Tombstone. Ich sehe beide Filme auf Augenhöhe, wobei zweiterer um einiges ernster rüberkommt...
... aber Costner ist eben DER Westerndarsteller der 90er gewesen und ich würde ihn gerne in noch mehr solcher tollen Filme sehen (allen voran seinen Open Range!!!! *schwärm*), aber dafür fehlt heutzutage das einträgliche Publikum.

Super in solchen Filmen sind natürlich auch die Nebendarsteller (hier ganz toll, Michael Madsen, der fast gänzlich ohne seinen typischen Hundeblick auskommt!) und die Ausstattung.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 7 Januar 2015, 12:44:36
Zitat von: Newendyke am  7 Januar 2015, 10:04:23
Edge of Tomorrow (NICHT Live Die Repeat)


..


PS: Lustig war bei uns folgende Unterhaltung; mein Weibi fragte mich, ob denn seine Filme überhaupt mit seinem "Glauben" konform gehen, und ich meinte nur, dass er ja als Produzent sehr viel Mitspracherechte bei der Geschichte hat und es sich schon entsprechend zurechtschneidern lässt. "Und solange keine brisanten Themen, wie
Spoiler: zeige
Bluttransfusion oder Transplantation
vorkommen, sollte es ja keine Probleme mit seinen S.-Freunden geben." Tja, da haben wir erst 20 Minuten vom Film gesehen...



Also meines Wissen hat Scientology mit Bluttransfusionen kein generelles Problem, das sind die Zeugen Jehovas. Sc. lehnt wohl eher bestimmte medikamentöse Therapien speziell bei psychischen Krankheiten ab, da setzen die halt auf ihre "Schulungen" oder Selbstheilungen oder wie immer man das nennt.
Wer Film gewordene Scientology-Botschaft sucht, wird am ehesten bei Willi Schmitzsens "After Earth" fündig, diese "beherrsche deine Angst"-Kiste ist wohl ziemlich unverblümtes Gedankengut vom Hubbard.

Ach ja: Edge of Tomorrow - war für mich auch der beste "reine" SF-Film (also ohne Superhelden etc) seit längerer Zeit. Erstaunlich, dass Cruise das immer wieder finanziert bekommt, ein Riesenerfolg war das wohl eher nicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 7 Januar 2015, 13:51:44
Zitat von: Private Joker am  7 Januar 2015, 12:44:36
Erstaunlich, dass Cruise das immer wieder finanziert bekommt, ein Riesenerfolg war das wohl eher nicht.

Platz 18 im Filmjahr 2014 ist dabei rumgekommen.  ;)

http://www.boxofficemojo.com/yearly/chart/?view2=worldwide&yr=2014 (http://www.boxofficemojo.com/yearly/chart/?view2=worldwide&yr=2014)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 7 Januar 2015, 15:24:59
Oh, da habe ich wohl die "Religionen" zusammengewürfelt... dachte nur ähnliches war der Fall, weswegen dann Travoltas Sohn auch tragisch verstarb.

Na ja, Cruise lockt sonst ja noch genug Leute ins Kino und mit dem nächsten MI-Outing wird er bestimmt wieder einige Pluspunkte sammeln, um solche Ausflüge wie Oblivion und EoT stemmen zu können.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 13 Januar 2015, 21:08:08
Birkenau und Rosenfeld (2003)

Vom einstigen cinema verite-Star Marceline Loridan, die dann als langjährige Co-Regisseurin und Lebensgefährtin von Joris Ivens bekannt wurde und bei Godard oder Gitai geradezu Cameo-Auftritte absolvierte, kam 2003 - als sie bereits 75 Jahre alt war - die autobiographische Aufarbeitung ihrer Erlebnisse in Auschwitz, wo sie etliche Freunde und Angehörige verloren hatte... oder vielmehr: eine autobiographische Schilderung der Verarbeitung dieser Erlebnisse - zwischen Erinnern und Vergessen.
Anders als Spielberg bei "Schindlers Liste" konnte und wollte Loridan-Ivens vor Ort drehen, was auch völlig in Ordnung ist, da man hier keinen gelackten, auf suspense schielenden Tränendrücker in Szene setzen wollte, sondern vielmehr einen beinahe schon essayistischen Spielfilm über den Umgang mit Erinnerungen und Formen der Aufarbeitung. Die Produktion von Bildern spielt hier eine große Rolle und es macht Sinn, sich zuvor die Filme von Resnais, Lanzmann oder Godard anzuschauen; die Handlung kreist größtenteils um die Gespräche zwischen dem einstigen Opfer und dem Enkel eines Täters. Das ist sehr interessant und zugleich sehr entspannt und keinesfalls überfordernd oder bemüht... und sicherlich einer der besten Spielfilme über den Holocaust in den letzten 15 Jahren, der zunächst sehr "klein" und unscheinbar wirkt. Die große Anouk Aimee hat hier zudem eine beachtliche Altersrolle bekommen...
Zugegebenermaßen wirken manche Ideen der Hauptfigur (bzw. der Regisseurin) etwas befremdlich, aber weil es ja (so oder so) auch um eine sehr subjektive Konfrontation mit eigenem Leid geht, mag ich im Gegensatz zum Filmdienst nicht von "Kitsch" sprechen.
Auf jeden Fall ist der Film originell, innovativ und definitiv eine Sichtung wert. Leider wird der zumindest hierzulande bisweilen recht mies gemacht... (auf der OFDb hatte der nen Schnitt von 4,38... :icon_eek: ) vermutlich, weil er Einfühlungsbereitschaft voraussetzt, ohne einen im Gegenzug mit einer packenden Spannungsdramaturgie zu belohnen... Ist ja auch eine Zumutung. :unknown:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 17 Januar 2015, 01:54:42
Con Game / Inumber Number

Kleine Action-Produktion aus dem noch leicht exotischen Filmland Südafrika, anders als Zulu aber ohne die Big Names im (so gut wie) All-Black-Cast. Auf dem FFF (was hat der da zu suchen ?) einigermaßen wohlwollend aufgenommen, aber ich bin nicht überzeugt. Klar, wirkt irgendwie rau, ungeschliffen, wer beim Anblick von ein paar echten Blutbeuteln statt MS-Paint-Blut schon eine feuchte Hose bekommt, mag zufrieden sein. Größtes Manko für mich eine Story, die schon vom Ansatz her wenig Sinn ergibt (
Spoiler: zeige
aus "Rache" am Vorgesetzten bei enem Raubüberfall mit (wahrscheinlich) einigen Toten mal richtig abkassieren ?? - wobei das Vergeltungs-Motiv dann überhaupt nicht wieder aufgenommen wird. Der Coup selbst ist mit unprofessionell noch charmant beschreiben, incl. des Verhaltens unseres Helden. Und schließlich einfach das Geld zurückbringen und gut ist ??? Dabei sind immerhin drei Wachleute umgekommen
.) Auch die ganze Undercover-Kiste ist wie meistens relativ unglaubhaft, aber als Grundlage für für ein oder zwei spannende Szenen (Stichwort Handy) reicht es.

5/10
(wenn es mal ein US-Remake mit etwas mehr Geld und Professionalität gegben sollte, würde ich durchaus noch mal reinschauen).


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 19 Januar 2015, 09:55:44
Lone Survivor

Ja, der Ausgang des Films wird schon durch seinen Titel und der ersten Szene, die keinen großen Spielraum für weitere Spekulationen zulässt, verraten, nichtsdestotrotz ist Peter Bergs Navy Seals-Einsatz in Afghanistan spannend inszeniert. Obwohl man sich für die vier Waffenbrüdern sehr wenig Zeit gelassen hat, diese etwas näher zu bringen, reichen die kurzen Exposés vollkommen aus, um mitzufiebern, denn was während des Einsatzes passiert, das schmerzt beim Zuschauen.

Einmal im Einsatz, um einen Taliban-Führer zu eliminieren, geht auch schon alles schief: Funk funktioniert in den Bergen nicht zuverlässig, das Gelände ist alles andere als strategisch vorteilhaft und dann kommt es zum unplanmäßigen Aufeinandertreffen einer Gruppe Hirten, die ihr Leben ganz sicherlich nicht wegen einer Handvoll Amis verlieren wollen. Falsche Planung bzw. Prognose zur Anzahl der Feinde trägt ihr übriges dazu bei, dass Luttrell und seine Männer ins Schwitzen und Bluten geraten; die Feuergefechte mit den Taliban sind blutig und die Fluchtwege am Berghang sind steil, hart und erbarmungslos. Das Pech verfolgt die Soldaten weiter,
Spoiler: zeige
als ihre eigenen Leute versuchen zu Hilfe zu kommen
,
Spoiler: zeige
so dass Lattrell am Schluss von den wohl unwahrscheinlichsten Menschen Hilfe bekommt
.

Das alles wirkt stellenweise unheimlich aufgesetzt und konstruiert, aber lt. Luttrells Buch und div. Aussagen des US-Militärs hat sich der Fall wohl sehr ähnlich abgespielt. Und ich kann mir einfach nicht hlefen, aber die Jungs, allen voran Marky Mark, sind mir einfach brutal sympathisch.

7/10 - trotz der "low budget"-Inszenierung bleibt das ein oder andere Auge nicht trocken und die üblichen SloMo-Pathos-Heldenszenen dürfen dann auch nicht fehlen (
Spoiler: zeige
Murphys Abgang, als er der Basis die Koordinaten zukommen lässt
).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 26 Januar 2015, 07:30:05
Viktor (2013)
Wurde wegen Gerard Depardieu noch schnell mitgenommen und wurde dann doch etwas enttaeuscht.
Schwankt viel zu sehr zwischen langsamen und ziemlich seltsam gestelzt anmutenden Fuellszenen in denen selbst Gerad seltsam deplaziert wirkt und Actionszenen in denen es nur so rummst und Alles auf der Leinwand explodiert.
Ziemlich unrunder Mix, leider nur bei einer 4/10 gelandet.

The Prey (2011)
Franzoesischer Thriller ueber einen Insassen der aus dem Knast ausbricht um seine Familie zu beschuetzen.
Wirklich stark gemacht, brutal, spannend, ziemlich realistisch und bodenstaendig gehalten.
Erfrischend anders, europaeisch gut halt.  ;)
8/10 Punkten

Venom (2005)
Ziemlich zusammengewuerfelter Horrorstreifen mit Zombies, Voodoo, Schlangen, Teen-Slasher, Geister-Besessenheit und Suedstaaten-Flair dank Louisiana.
Kann man als Horrorfan durchaus mitnehmen, Drehort weiss zu gefallen, paar blutige Kills, hielt mich bei der Stange.
6/10 Punkten

To Kill A Man (2014)
Chilenisches Drama/Thriller welches sich langsam entfaltet, aber eine unglaubliche Intensitaet an den Tag legt.
Keine Effektehascherei, gemaechliche Gangart, aufs Noetigste beschraenkt, man bekommt nicht Alles vorgekaut, wirklich erfrischend anders.
Auch das Ende sah ich so nicht kommen.
Dort wird auch erwaehnt das der Film auf einer wahren Begebenheit beruht . . .
Kann das jemand bestaetigen oder widerlegen?
Ach ja, gebe 8/10 Punkten

Winter In The Blood (2013)
Extrem starkes Drama ueber die Selbstfindung eines Blackfoot-Halbblut-Indianers mit dem Tod seiner Grossmutter, dem fruehen Tod seines Vaters und seines Bruders, dem Alkoholismus usw. usw.
Hier wird nie auf die Traenendruese gedrueckt, man fuehlt mit ihm, aber es wirkt nie kuenstlich aufgeblaeht.
Der Hintergrund der kargen Landschaft Montana's ergaenzt seine Reise perfekt.
Absolute Empfehlung, 8.5/10 Punkten

Interior. Leather Bar (2013)
Ehm, the heck did I just watch?
Netflix hatte mir den empfohlen weil ich As I Lay Dying sah, bei dem James Franco ebenfalls Regie fuehrte.
Natuerlich war ich sofort interessiert als es sich wie eine Dokumentation ueber den Friedkin-Klassiker Cruising anhoerte.

Stattdessen ist das eine Art von Eigeninterpretation von James Franco, was es wohl in den vierzig Minuten zu sehen gab, die um ein R-Rating zu erhalten, entfernt werden mussten.
Hm, was gibt es zu sehen?
So ungefaehr 45 Minuten Vorbereitung, Interview mit James Franco, Make Up, Kameraleute, und dann?
Gibt es so ungefaehr zehn Minuten Hardcore-Gay-Porn mit Allem was so dazugehoert.
Message? Keine Ahnung, sexuelle Freiheit, Gay-Rechte?
Was weiss ich, wirklich merkwuerdig irgendwie.
Weiss ja nichtmal wie ich das werten soll . . .


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 2 Februar 2015, 12:57:09
Puh, da hab ich mir im TV mal wieder zwei besonders gute Perlen angeschaut:

Die Mumie - Grabmal des Drachenkriegers
Li, Yeoh & Wong sind mal eben für diesen Hollywoodblockbuster verheizt worden, warum sollte es auch anders mit diesen großartigen asiatischen Martial Arts-Akteuren bzw. Schauspielern laufen?! Ich dachte mir schon zu Anfang, "Egal, jetzt ist halt die Bello statt die Weiz dabei, die Charaktere schablonenhaft wie Eh und Je und die CGI... nun ja, wie bei Teil 2.
Aber nein, es wurde noch schlechter, die CGIs waren unter aller Sau und die Story, puh, das lag nicht mal an der Einführung des Sohnemanns, um hier für etwas Dynamik zu sorgen, die im Grunde beliebig gewesen ist und keine große Spannung aufzubauen wusste. Bei dem Teil ist halt überall die Luft raus, weil es halt wieder nur ein Best of von Teil 1 & 2 (bzw. nur von Teil 1, da Teil 2 ja schon eine gnadenlose Kopie gewesen ist) war.
Zeitverschwendung... 3/10

Into the Blue
Fängt mit schönen Bildern an, geht aber schnell in die Richtung des Drogenthrillers mit den üblichen Schamützeln bei den Guten und den zuhauf gezeigten "du pisst mich an, ich piss dich an"-Szenen bei den Bösen. Alle "Überraschungen" waren mindestens eine Meeresbrise weit zu riechen, aber erstaunlich hart ging es dann zum showdown hin ab.
Der Film punktet vom Charisma Walkers (und ja, er wird mir irgendwie fehlen und ich nehm wohl zu FF7 lieber Taschentücher mit...) und den besagten feinen Unterwasseraufnahmen; der Rest war Standardkost.
5/10

Bruce Lee - A warrior's journey
Apropos charismatischer Typ: Bruce Lee ist und bleibt auch 40 Jahre nach seinem Tod irgendwie das Maß aller Martial Arts-Dinge. Bei ihm brauchts keine Schnittgewitter, um schnelle und schnörkellose Action zu zeigen. Der Mann hatte es bis in die Haarspitzen brutal drauf und war zudem auch noch ein unglaublich intelligenter und anscheinend integrer junger Philisoph. In dieser Doku geht es zur einen Hälfte um sein Leben als Kampfsportlehrer, seine Philosophie dahinter und seinen kommerziellen Durchbruch beim Film und die zweite Hälfte zeigt uns seine ursprüngliche Schnittfassung von "Game of Death". Diese geht etwas länger als wir sie vom 1978 zusammengeschusterten Film kennen und bietet auch noch alternatives Material sowie einen durch die Dialoge komplett anderen Ansatz. Einzig den treibenden Soundtrack von John Barry habe ich vermisst, aber das war's dann auch schon.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Chili Palmer am 3 Februar 2015, 18:51:50
Zitat von: Newendyke am  2 Februar 2015, 12:57:09
Der Film punktet vom Charisma Walkers (und ja, er wird mir irgendwie fehlen und ich nehm wohl zu FF7 lieber Taschentücher mit...) und den besagten feinen Unterwasseraufnahmen; der Rest war Standardkost.

Ich möchte noch zu Protokoll geben, dass er bei mir auch mit Jessica Alba im Bikini gepunktet hat, aber das bin wohl nur ich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 Februar 2015, 19:54:13
Produzent, Story-Lieferant, Hauptdarsteller und Regisseur Oliver Gruner hat mit ,,Sector 4" (2014) einen inhaltlich wie stilistisch belanglos-öden Action-Streifen abgeliefert, bei dem im Grunde einzig die körperliche Verfassung des 1960 geborenen Franzosen zu überzeugen vermag. Die erzählte Geschichte ist dünn, unoriginell und uninteressant, die Performances der vor der Kamera agierenden Personen sind ebenso mau wie die zu vernehmenden Dialogzeilen – worüber hinaus viele Szenen prall gefüllt mit Klischees und unfreiwilliger Komik daherkommen und sich diverse Anschlussfehler plus arg billige CGI-Effekte erspähen lassen. Zu allem Überfluss besteht der Streifen im Prinzip nur aus zwei unaufregenden ,,Auslandseinsätzen" (inklusive amateurhafter, schwach choreographierter, viel zu dunkel präsentierter Action) und einer ausgedehnten Trainings-Sequenz dazwischen, im Zuge derer zigmal dieselben Bewegungsabläufe durchexerziert werden: Gähn. Ach, und Eric Roberts war ebenfalls für ein paar Stündchen am Set und hat seine Rolle fast vollständig im Sitzen sowie mit Telefon am Ohr abgeleistet. Kurzum: Ein mieses, langweilig-lahmes C-Movie, das man lieber meiden sollte... 

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 12 Februar 2015, 08:21:20
Von den ganzen B-Movie-Recken hatte ich den ja uberhaupt nicht mehr am Schirm.
Aber danke fuer die Warnung, den werd ich dann wohl liegenlassen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 Februar 2015, 10:26:19
Zitat von: lastboyscout am 12 Februar 2015, 08:21:20
Von den ganzen B-Movie-Recken hatte ich den ja uberhaupt nicht mehr am Schirm.
Aber danke fuer die Warnung, den werd ich dann wohl liegenlassen.

Zumindest ist "Sector 4" noch immer doppelt so gut wie seine vorherige Regiearbeit "Re-Generator", die über ne 1/10 echt nicht hinauskommt.  ;)

Eine positive Tendenz bei ihm ist also erkennbar.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 Februar 2015, 20:56:07
An sich sind Horror-Filme aus deutschen Landen ja schon eine Seltenheit – wirklich sehenswerte indes geradezu non-existent (von einzelnen Ausnahmen vor dem zweiten Weltkrieg sowie in den '60ern und '70ern mal abgesehen). Der 2013er Genre-Beitrag ,,Zimmer 205: Traust du dich rein?" von Regisseur Rainer Matsutani (,,Nur über meine Leiche") folgt nun quasi dem vorgepflasterten Pfad von Werken á la ,,Autopsie" und ,,Wir sind die Nacht", bei denen es sich ja um Produktionen handelt, die sowohl inhaltlich als auch stilistisch unverkennbar an ,,internationale Vorbilder" angelehnt daherkommen – allerdings ohne deren jeweiligen Qualitäten (im Großen und Ganzen) sonderlich nahe zu gelangen. Zudem ist erwähnenswert, dass es sich hierbei um ein Remake des (offenbar nicht allzu bekannten) dänischen Grusel-Streifens ,,Kollegiet" aus dem Jahre 2007 handelt...

Das zugrunde liegende Drehbuch verärgert unmittelbar von Anfang an mit plump aneinander gereihten (alt-bekannten) Plot-Versatzstücken, Stereotypen, miesen Dialogen (die obendrein nicht selten ziemlich schlecht vorgetragen werden) und so mancher ungeschickt heraufbeschworener Vorhersehbarkeit: Wenn schon zu Beginn derart aufdringlich betont wird, dass die Hauptprotagonistin starke Psychopharmaka nehmen muss, kann man vieles im Hinblick auf den folgenden Verlauf (demnach) bereits an weit weniger als zehn Fingern abzählen. Dazu noch auffällige Klischees und Logikschwächen, ein Mangel an echter Spannung und Atmosphäre (nur einzelne Set-Pieces können in der Hinsicht punkten), eine mit rund 107 Minuten schlichtweg zu lang geratene Laufzeit sowie der generelle Eindruck, dass das alles einfach ,,viel zu Deutsch" wirkt und ausschaut – was nicht allein bloß daran liegt, dass man für einen zentralen Schauplatz einen alten grauen Plattenbau aus DDR-Zeiten auserwählt hat...

In der Hauptrolle legt Jennifer Ulrich (,,die Welle") eine relativ anständige Performance an den Tag – während die Nebendarsteller (unter ihnen Julia Dietze, bestbekannt aus ,,Iron Sky") allesamt keinen bleibenden Eindruck hinterlassen können. Der ,,übernatürliche Killer" sieht einigermaßen okay aus – trägt u.a. ein rotes, eventuell an ,,Don´t look now" angelehntes Kapuzenoberteil – doch folgen die Tötungen irgendwie überhaupt keinem konkreten Schema (bzw. Modus Operandi), sind überwiegend aber immerhin passabel anzuschauen. Mehr als ,,08/15-Kost" erhält man allerdings auch da nicht geboten – zumal einen gleich so einige Szenen unweigerlich an verschiedene gängige Slasher- und ,,J-Horror"-Flicks der vergangenen 18 Jahre erinnern. Ein Regisseur mit mehr Gespür für die Materie hätte vielleicht ein etwas besseres Ergebnis erzielen können – das vorliegende vermag jedenfalls nicht gerade zu überzeugen. Kurzum: Eine weitere deutsche ,,Genre-Totgeburt"...

Knappe 3/10   
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 25 Februar 2015, 10:36:22
Kaum zu glauben, aber: gestern "Metropolis" zum ersten Mal in meinem ganz und gar und durch geschaut.
Und trotz aller Fehler und Naivitäten: es war sensationell!
Dazu bedurfte es nur einer Kinoaufführung und dem neu struktuierten Elektroscore von Raphael Marionneau (http://de.wikipedia.org/wiki/Rapha%C3%ABl_Marionneau (http://de.wikipedia.org/wiki/Rapha%C3%ABl_Marionneau)), der leider wohl nicht veröffentlicht wird, weil er von anderen Künstlern kompiliert wurde, aber für mich bis zum Ende der Zeit wohl als der definitive Score für diesen Film gelten wird.
Sensationell. Wer immer dazu noch mal Gelegenheit hat (Hannover war "sold out!"), anschauen!!!

Film: 7,5/10   
Score: 10/10!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 25 Februar 2015, 11:42:11
Zitat von: Moonshade am 25 Februar 2015, 10:36:22
Elektroscore von Raphael Marionneau (http://de.wikipedia.org/wiki/Rapha%C3%ABl_Marionneau (http://de.wikipedia.org/wiki/Rapha%C3%ABl_Marionneau)), der leider wohl nicht veröffentlicht wird, weil er von anderen Künstlern kompiliert wurde, der ... für mich bis zum Ende der Zeit wohl als der definitive Score für diesen Film gelten wird.

Mit elektronischen (oder sonstigen neuen) Scores auf Stummfilmen hab ich auch gute Erfahrungen gemacht, das ist oft besser als irgendein konventionelles Geklimper oder zusammenkompilierte Hits aus der Epoche. Die Metropolis-Originalmusik von Huppertz ist allerdings nicht zu verachten, auch wenn sie nicht ganz so viel Ohrwurmpotential hat wie die Nibelungen-Musik (die kann ich immer noch aus dem Stand nachpfeifen).

Ich habe auch einen Klassiker erstgesehen:

Assault on Precinct 13 (http://www.ofdb.de/film/544,Assault---Anschlag-bei-Nacht)

Nach einem ziemlich fiesen und schwer zu schluckendem Einstieg (Schießerei am Eis-Auto) gibt es dann eine ziemlich offensichtlich von Night of the Living Dead inspirierte Belagerungssituation (die Angreifer sind ja wirklich wie gesichtslose Zombies), die mit viel Testosteron und Galgenhumor durchgestanden wird. Gelegentliches hölzernes Schauspiel sorgt für den B-Charakter (Vater und Tochter im Auto  :icon_rolleyes:), aber insgesamt ein ansehnliches und spannendes Filmvergnügen. Auf der deutschen VÖ ist noch eine gelungener Arte-Essayfilm zu Laurie Zimmer drauf, der zwar die meisten Normalo-Käufer ratlos zurücklassen dürfte, aber das Mediabook unerwartet intellektuell aufwertet  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 25 Februar 2015, 12:14:48
Zitat von: ratz am 25 Februar 2015, 11:42:11

Mit elektronischen (oder sonstigen neuen) Scores auf Stummfilmen hab ich auch gute Erfahrungen gemacht, das ist oft besser als irgendein konventionelles Geklimper oder zusammenkompilierte Hits aus der Epoche. Die Metropolis-Originalmusik von Huppertz ist allerdings nicht zu verachten, auch wenn sie nicht ganz so viel Ohrwurmpotential hat wie die Nibelungen-Musik (die kann ich immer noch aus dem Stand nachpfeifen).

Die Org-Partitur aus der Arte-Ausstrahlung finde ich auch gut, aber die setzt auf Dauer nicht so den Fokus - Marionneau hat das mit pumpenden und treibenden Beats unterlegt, die natürlich super zu den Maschinen passen - und er hat es auf das Bild und den Takt genau ausgependelt, so daß ich 150 Minuten wie fixiert war. Dabei hat er Dramatik gepusht, ohne es ZU emotional-kitschig werden zu lassen. Ist schon ein Event!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 25 Februar 2015, 13:44:23
Zitat von: StS am 24 Februar 2015, 20:56:07sowie der generelle Eindruck, dass das alles einfach ,,viel zu Deutsch" wirkt und ausschaut

Warum soll man einem Film nicht ansehen, wo er spielt bzw. herkommt? Würdest du einem US-Film auch vorwerfen, dass er viel zu amerikanisch aussieht? Überragend finde ich den Film aber auch nicht, kann im Bereich Deutscher Horror eher "Der letzte Angestellte" von Alexander Adolph empfehlen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 25 Februar 2015, 14:14:45
Zitat von: Hedning am 25 Februar 2015, 13:44:23
Zitat von: StS am 24 Februar 2015, 20:56:07sowie der generelle Eindruck, dass das alles einfach ,,viel zu Deutsch" wirkt und ausschaut
Warum soll man einem Film nicht ansehen, wo er spielt bzw. herkommt? Würdest du einem US-Film auch vorwerfen, dass er viel zu amerikanisch aussieht?

Nee, das nicht. Aber Actionfilme, die im Ostblock spielen bzw. dort gedreht wurden, finde ich in der betreffenden Hinsicht auch nicht gerade prickelnd. Ich fand die Optik (Locations und so) in dem Fall einfach nicht sehr ansprechend. Vielleicht wirkt das alles (auf mich) auch derart "langweilig", weil man solche Impressionen halt aus dem Alltag kennt. Anständig gefilmt, können deutsche Ortschaften und Städte in Filmen durchaus prima ausschauen - nur war das bei "Zimmer 205" imo nicht so...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 27 Februar 2015, 13:35:53
Outpost 37 (1014)

Billiger B-Actioner mit kleinen SF-Einlagen  :doof:, die die Bezeichnung kaum verdienen. Außergewöhnlich ist hier einzig der durch Found-Footage- / Interview-Schnipsel "aufgelockerte" Handlung. (welche Handlung? Ich entdeckte nur wildes Geballer und dummes Geschwätz rund um eine der billigten Steppenlocations aller Zeiten - ein angeblich in Afganistan liegender Schrottplatz oder Schrebergarten?!). Am besten nebenher auf Tele5 laufen lassen!

3 / 10

Pieces (1982)

Aus der Mottenkiste emporgeholt und bei der Zweitsichtung als immerhin durchschnittlich unterhaltsam empfunden. Die 80er-Atmosphäre kommt 10 Jahre nach Erstsichtung noch skuriler rüber, die handgemachten Effekte erfreuen in Zeiten des CGI-Overkills umso mehr und selbst einen Hauch von Spannung konnte ich in der ein oder anderen Mordszene oder besser dem Gehetze davor ausmachen.

Gutmütige 5,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 2 März 2015, 05:03:04
Wow, selten so eine unausgewogene Filmwoche gehabt.  :icon_rolleyes:

Lucifer's Angles (2014) machte den Auftakt.
Ach du meine Fresse was fuer ein abgrundtief schlechter Muell, denn Film kann ich das nicht nennen.
Leute foltern scheint ein Hobby der Macher zu sein, denn das wird so lange ausgewalzt dargestellt und sich darin gesuhlt, das ich nur den Kopf schuetteln konnte.
Doch
selbst Gorehounds wuerde das nicht zusagen, denn es sieht einfach nur fuerchterlich billig aus.
Absolute Warnung, hier passt garnix.
0/10 Punkten, hier gehe ich definitiv mit ein paar IMDB-Usern konform, das die hohen Bewertungen (ein paar 10/10) nur von den Machern kommen koennen.

The Deaths Of Ian Stone (2007)
Hm, auch wenn hier viele nur durchschnittliche Wertungen zueckten, so wurde ich doch ziemlich gut unterhalten.
Bin da bei einer flockigen 7/10 gelandet, nettes Tempo, gute Darsteller, und die Story fand ich definitiv nicht vorhersehbar.
War mal was Anderes.

The House At The End Of Time aka La casa del fin de los tiempos (2013)
Hier haben wir den ersten Film von Venezuela fuer mich.
Und das ist ein atmosphaerischer Horrorstreifen der sich gewaschen hat.
Gemaechlich geht es erst zur Sache, doch die Spannungsschraube wird da mehr und mehr angezogen, auch das Tempo nimmt etwas zu, jedoch ohne in die hektischen Gefielde abzurutschen.
Wirklich nett gemacht, selbst die Aufloesung wusste zu gefallen.
8/10 Punkten

Blood Ties (2013)
Brooklyn in den 70ern, Mann kommt aus dem Knast und will anfangs ein ehrliches Leben fuehren, doch das aendert sich extrem schnell, zudem ist auch noch sein Bruder ein Cop der ohne sein Wissen auf ihn angesetzt wird.
So muss ein Copfilm aussehen, ungeschoent, mit guten Haerten, gelungenen Charakterzeichnungen und einer mit viel Liebe zum Detail bedachten Inszenierung, die Settings und die Ausstattung sind einfach nur Hammer.
8.5/10 Punkten

The Perfect Host (2010)
Ziemlich netter Thriller mit ganz einfallsreichen Wendungen und wirklich guten Darstellern.
David Hyde Pierce hat mich umgehauen, der verkoerperte den
Spoiler: zeige
psychopathischen Cop
mit Bravour.
Ebenso ein gutes Ende, ziemlich frei von Klischees.
8/10 Punkten

Exam (2009)
Ah endlich, ich konnte mich ganz entfernt an den hier erinnern, aber der Titel wollte mir nicht einfallen.
Beim Netflix-Stoebern dann aufgespuert und natuerlich sofort gesichtet.
Und meine Erinnerung spielte mir keinen Streich, denn der Film ist sogar besser als ich dem Trailer ansah.
Extrem spannend, wirklich unerwartete Wendungen, die ziemlich unbekannten Darsteller beben gekonnte Leistungen und dazu noch ein ungewoehnliches Ende, bitte mehr davon.
8.5/10 Punkten


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 23 März 2015, 06:25:59
Renegade (http://www.ofdb.de/film/3373,Renegade) (I 1987)

Obwohl ich ein großer Fan des Duos Spencer/Hill und ihrer Solo-Projekte bin, ist dieser Film die ganzen Jahre und Jahrzehnte irgendwie an mir vorbeigegangen, wobei ich auch ihren gemeinsamen Abschiedsfilm "Die Troublemaker" oder Spencers "Aladin" bislang nicht gesehen habe.

Das ist jedenfalls ein typisches Vehikel für Terence Hill in seiner Rolle als oberflächlich raubeiniger Außenseiter mit einem goldenen Herzen und wohl eine der letzten derartigen italienischen Produktionen. Dasselbe trifft auch auf die Ulk-Synchro nach Rainer Brandt'scher Schule zu, die ich wirklich gelungen fand. Sicher eine der letzten ihrer Art - heute könnte man sich solche Freiheiten nicht mehr erlauben. 1987 hatte das Genre jedenfalls ihren Zenit langsam überschritten. Einige schöne Landschaftsaufnahmen und der gute Soundtrack u. a. mit Lynyrd Skynyrd runden die harmlose Unterhaltung ab. 6 / 10



V wie Vendetta (USA/GB 2005)

Zweitsichtung zum zehnjährigen Jubiläum. Ich kenne die Comicvorlage wie üblich nicht. Die Faszination der dagger time bei dieser Wachowski Brothers-Produktion (damals waren sie noch Brüder) als Variante der bullet time ist vorbei, dafür ist dieses Stilmittel inzwischen zu verbraucht. Davon abgesehen mehr denn je eine der anspruchsvollsten und intelligentesten Comicverfilmungen - sehr gut besetzt und geschrieben sowie glatt inszeniert. Die ausgezeichnete Kameraführung ist vom viel zu früh verstorbenen Maestro Adrian Biddle ("Aliens", "Die Braut des Prinzen", "Willow", "1492", "Event Horizon"). Mir ist bei der Erstsichtung gar nicht so bewusst aufgefallen, wie meisterhaft "V" seine ganzen Aktionen schon Jahre im Voraus geplant hat. Und alle Akteure - von den brutalen Straßenpolizisten über den Kommissar bis zu den intriganten Kabinettsmitgliedern und dem cholerischen Diktator - agieren letztendlich genau so wie von "V" vorausberechnet. 9 / 10


Buddy haut den Lukas (http://www.ofdb.de/film/4087,Buddy-haut-den-Lukas) (I 1980)

Solo-Projekt von Bud Spencer und Fortsetzung mit dem "außerirdischen Kleinen", der ohnehin leider einer von Spencers schwächsten Filmen war. Nachdem das SF-Genre lange als tot galt, wollten die Italiener wohl rechtzeitig auf den damals von Filmen wie "Star Wars" oder "Unheimliche Begegnung der dritten Art" ausgelösten SF-Boom reagieren. Die Science Fiction-Elemente, die sich zumeist auf die lächerlichen Frisuren und Klamotten der außerirdischen Prügelsandsäcke sowie auf alberne Toneffekte beschränken, sind dabei die Schwachpunkte des Films. Der Rest mit Spencer als gutmütigem Dampfhammer in der amerikanischen Kleinstadt ist ganz charmant, der kleine Junge herzallerliebst und harmoniert durchaus mit Spencer. Der Junge arbeitet heute nach dem letzten Stand übrigens als Finanzanalyst bei Merrill Lynch. Mit viel Spencer- und Nostalgie-Bonus noch 5 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 27 März 2015, 06:59:16
Misbegotten (1998)
Mark L. Lester begiebt sich in Thriller-Gefielde ab, kann aber seine Actionkracher nicht leugnen wenn dann auf einmal Leute aufs blutigste erschossen werden oder gar in Brand gesteckt werden.
Samenspender entpuppt sich als Psychopath, kann man mitnehmen, ich fand ihn ehrlich gesagt ziemlich unterhaltsam.
Kevin Dillon gefiel mir in seiner Rolle.
6.5/10 Punkten

Misfire (2014)
Uff, der Name ist Programm.
Gary Daniels in einem lauen Lueftchen von Film der einen einfach nur zum Einschlafen bringt.
Langweilig, keine ordentlichen Kaempfe, die Schusswechsel sind diletantisch, einfach nur Schrott.
2/10 Punkten

Blackwoods (2001)
Uwe Boll wieder mal, der hier lief irgendwie immer an mir vorbei.
Die Umsetzung der zugegebenermassen doch irgendwie interessanten Story ist an sich nicht mal so schlecht.
Selbst das Ende wusste mir irgendwie zu gefallen.
Schon seltsam, manchmal ist es nicht kompletter Scheiss, nur weil Boll draufsteht.
4/10 Punkten

Mean Machine (2001)
Flotte Komoedie mit einem coolen Vinnie Jones und einem noch cooleren Jason Statham, wenn auch nur in einer kleinen Rolle.
Fuer zwischendurch ganz nett, kann sich aber nicht ganz mit Burt's Klassiker messen.
6/10 Punkten

A Hijacking (2011)
Extrem intensives Hochseedrama welches Captain Phillips wie ein billiges TV-Drama auf Lindenstrasse-Niveau aussehen laesst.
Wow, hat mich definitiv mitgerissen das Teil.
Was hier an Charaktertiefe gezeigt wird, da sollte sich Hollywood ne dicke Scheibe von abschneiden. Einfach nur wow.
Wenigstens hat sich Netflix gnaedig gezeigt und das Teil als OmU gezeigt.
9/10 Punkten

Life's A Breeze (2013)
Charmante Komoedie um eine irische Familie, die versehentlich Omas alte Matratze auf den Muell wirft.
Dummerweise waren ihre ganzen Ersparnisse darin versteckt.
Erfrischend normal gehalten, einfach nur ne Familie mit ihren Macken, Eigenheiten und Zankereien auf der Suche nach Glueck, Zufriedenheit und, ach ja, ner Million Pfund in ner Matratze.
8/10 Punkten


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Madball am 27 März 2015, 12:09:26
Ich hab mir in den letzten Tagen mal wieder die Rambo-Teile angesehen!
Ist wirklich schon sehr lange her das sich vorallem Teil 2 + 3 sah.

Ich bin total begeistert  :dodo: Ist ja nicht so das ich mir die Teile zum ersten mal angesehen hab, aber so hatte ich die Filme irgendwie nicht mehr in Erinnerung, vorallem jetzt im direkten Verlgleich. Teil 2 + 3 waren in meiner Erinnerung die absolut überzogenen Teile. So emfand ich das nach dieser Sichtung nicht mehr.
John Rambo, also Teil 4, ist für mich einer der besten Actionfilme. Teils Kompromisslos, teils sehr Menschlich und ich fühle einfach mit  :respekt:

Hab mir jetzt gleich noch den Extendet Cut von Teil 4 bestellt, den hab ich bisher noch nicht gesehen.

First Blood: 9/10
Rambo 2 - Der Auftrag: 8/10
Rambo III: 7/10
John Rambo: 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 6 April 2015, 12:02:21
A Million Ways to die in the West

Mit einiger Verspätung gesehen und was soll ich sagen, in einer geselligen, dem derben Humor nicht abgeneigten Runde war das schon teils eine äußerst heftige und gelungene Attacke auf die Lachmuskeln. Ok, manches war natürlich auch leicht zum Fremdschämen (Puffszenen) und einige zu ernste Szenen passten neben der zu langen Laufzeit nicht wirklich, alles in allem funktionierte das knallig bunt gefilmte Paket aber. Seths beschränkte schauspielerische Begabung empfand ich garnicht mal als Nachteil, passte imo sogar ganz gut zum dusseligen Schafshirten. "Irgendwie hat es das Schaf noch geschafft, zwanzig Dollar zu verdienen"... ich lag am Boden :D  :icon_mrgreen: :unknown: :respekt:  :LOL: :kotz:

8 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 23 April 2015, 06:24:01
Hab mich da mal wieder im Horror gesuhlt und da so das unterschiedlichste an Land gezogen.

Angefangen wurde mit dem abgrundtief schlechten The Woods Within (2014)
Acht Teenager verbringen ne Nacht in nem abgelegenen Haus, am naechsten Morgen ist einer der Teenager tot, die anderen werden dann der Reihe nach abgemurkst.
Was fuer ein Muell, langweilig, schlechte Darsteller, schlechte Kamera, noch schlechtere Effekte, bitte ignorieren.
1/10 Punkten

Dann gab es Headless (2015), wobei es sich anscheinend um ein Spin-Off von Found (2012) handelt.
Erst gibt es nen ziemlich cooler Fake-Trailer, dann geht es ans Eingemachte.
Kannibalismus, extrem ausgewalzte Nekrophilie, Verstuemmelungen, und das Ganze mit extrem niedrigem Budget, aber doch irgendwie ganz gelungen.
Als gut oder unterhaltsam kann man das wirklich nicht beschreiben, hoechstens als interessant.
Und von daher bin ich bei einer 6/10 gelandet. Definitiv ziemlich starker Tobak.

Als Dritten im Bunde gab es The Canal (2014).
Cover und Beschreibung liesen mich auf einen 0815-Geisterhorror schliessen, jedoch wurde ich extrem positiv ueberrascht.
Das Ganze geht ziemlich flott vonstatten, Rupert Evans spielt hervorragend, Musik gefiel mir ausserordentlich gut und das Ende half dem Teil dann definitiv ueber den Durchschnitt.
Schwanke zwischen 7 und 8/10 Punkten.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2015, 21:04:29
The Canal verdient locker die 8/10! ;)  Hammer Film.

Headless ist ja wohl die überkranke "Scheiße"...  :icon_lol:  aber ziemlich gut gemacht, für das, was es sein soll, und in anbetracht des Budgets natürlich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Mai 2015, 18:24:19
Auf wahren Begebenheiten beruhend, ist ,,Bad Country" (2014) ein im Jahre 1983 angesiedelter Crime-Thriller (was man dem Streifen dank mangelnder Details jedoch kaum ansieht), der mit einer echt anständigen Besetzung aufzuwarten vermag (u.a. Willem Dafoe, Matt Dillon, Neal McDonough, Amy Smart, Tom Berenger und Bill Duke), aus deren Reihen die meisten allerdings nur bedingt engagiert bei der Sache waren, sowie von Regie-Debütant Chris Brinker in Szene gesetzt wurde, der im Vorfeld vor allem als Produzent (beispielsweise bei den beiden ,,Boondock Saints"-Flicks) tätig war und kurz nach den Dreharbeiten überraschend verstarb. Das Skript stammt ebenfalls von ihm – und markiert eine zentrale Schwachstelle der Produktion: Eine Story wie die erzählte hat man bereits relativ oft geboten erhalten, wobei man neue Impulse oder Ideen im Vorliegenden leider vergebens sucht. Obendrein bleiben die Charaktere durchweg oberflächlich und dienen die vielen Verstrickungen der Protagonisten (etwa die Interessen verschiedener Behörden) im Grunde bloß dazu, die Geschichte komplexer wirken zu lassen als sie tatsächlich ist. Dem Werk mangelt es an Fokus, Tiefe, echten Emotionen und ,,Gewicht". Zudem wirkt die Inszenierung recht uninspiriert und rein ,,zweckdienlich" in Szene gesetzt – was die Action und Locations mit einschließt (gerade der Süden Louisianas hätte eigentlich deutlich mehr Atmosphäre hergeben müssen). Wahrhaft schwach ist der Film dennoch nicht – was primär daran liegt, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt und keine wirklich herausragend schlechten Eigenschaften zu verzeichnen sind. Die Sache ist nur, dass die ganze Schose halt enttäuschend belanglos ausgefallen ist. Genre-Allesgucker können durchaus mal einen Blick riskieren – alle anderen haben aber eine Reihe besserer Veröffentlichungen ähnlichen Strickmusters zur Auswahl und sollten dann doch lieber gleich zu einer eben jener greifen...   

knappe 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 15 Mai 2015, 16:39:14
Zombiber

Große Erwartungen, mittlere Enttäuschung. Die titelgebenden Biber sehen zugegebenermaßen schon ganz witzig und zumeist handgemacht aus, verursachen aber nicht übermäßig viel Radau und Gekröse. Zwei bis drei kurze Lacher sind beim klischeebeladenben Blockhütten-Treiben der mäßig talentierten Darsteller drin, allerdings wirkt das penetrante Aneinanderreihen von F-Wörtern und Scherzen unterhalb der Gürtellinie zu gezwungen, als dass es wirklich witzig wäre. Muss man alles in allem nicht gesehen haben... 4-5 / 10

Falcon Rising

Abwechslungsreiche, für ein B-Movie wirklich gelungene Schauplätze (New York, Rio) und ein überzeugender Hauptdarsteller. Der Rest kommt leider nicht über Durchschnitt hinaus: Die Action ist eher unspektakulär und harmlos, abgesehen vom Shodown auch zu kurz, die Story hält keinerlei Überraschungen bereit, macht zu wenig aus den Schauplätzen und so manche Nebenrolle wirkt eher unglücklich besetzt oder gar überflüssig. Schade, da war mehr drin!

5-6 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 19 Mai 2015, 12:16:49
Zweite Chance (http://www.ofdb.de/film/267810,Zweite-Chance)

Von Susanne Bier und mit Nikolaj Coster-Waldau, Nikolaj Lie Kaas, Maria Bonnevie und May Andersen

Montag Abend ist OmU-Kino-Abend. Und dieses Mal ein richtiger Wohlfühlfilm für alle, die frisch Eltern geworden sind! Kindstod, Kindesentführung, alles was das Herz erwärmt und ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Jaime Lannister mit starker Leistung und Maria Bonnevie mit dem manisch-verrücktesten Blick, den ich die letzten Jahre sehen durfte und der locker die meisten Horrorfiguren in den Schatten stellt. Diverse große Bilder (Kinderwagen auf Straße vor LKW auf Brücke) wechseln mit teils hart an der Grenze vorbeischrammenden "Füllern" (1x Wasser und 1x Äste im Wind). Definitiv was für einen entspannten Abend zu zweit. Hier bleibt kein Auge trocken! 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 Mai 2015, 17:47:39
,,Short Term 12" ist ein ganz wunderbarer ,,Indie" aus dem Jahre 2013: Ein bewegendes, authentisch anmutendes Drama mit einer absolut fantastischen Brie Larson in der Hauptrolle, welches sich seinem lebensnahen Thema (die Begleitung, Betreuung und ,,Festigung" auf die eine oder andere Weise ,,instabiler" Teenager) ebenso feinfühlig wie warmherzig annähert. Regisseur und Drehbuchautor Destin Cretton hat eigene (in einer solchen Einrichtung wie der aufgezeigten) gesammelte Erfahrungen in sein Werk mit einfließen lassen – was man dem Gesamtergebnis positiv anmerkt. Kurzum: Eine sensible, sympathische, facettenreiche und emotionale, niemals aber manipulativ anmutende kleine Film-Perle. Absolut sehenswert!   9/10 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 24 Mai 2015, 04:47:19
Für beide Filme habe ich trotz Google- und Forensuche keine eigenen Threads entdecken können.


Citizenfour

Der diesjährige Oscarpreisträger in der Kategorie Dokumentarfilm beginnt sehr gewöhnungsbedürftig mit einer anstrengenden Montage verschiedener Statements aus der Zeit vor Snowden, Gerichtsanhörungen, Impressionen von Überwachungsanlagen, Off-Kommentaren usw. Alles unterlegt mit einem brüllend lauten, düster wabernden Musikteppich, den ich vom Stil her nur schwer zuordnen kann. Vielleicht 'Electro-industrial' oder so. Die CIA nutzt derartige Mucke wahrscheinlich, um Gefangene auf ihren black sites zu foltern.

Wie auch immer: nach etwa zwanzig Minuten fängt sich die Doku zum Glück und findet endlich ihren Fokus, als Snowden Anfang 2013 anonym Kontakt mit Laura Poitras aufnimmt und Poitras ihrerseits den Journalisten Glenn Greenwald mit an Bord holt. Die folgenden Ereignisse dürften insgesamt allgemein bekannt sein. Was jedoch während der ersten Presseveröffentlichungen im Hintergrund ablief, Snowdens nähere Erläuterungen, sein tage-, fast wochenlanger Aufenthalt im Hotelzimmer, das er nie verlässt, die Diskussionen und Abwägungen unter Zeitdruck etc. sind interessant und zeigen einen sehenswerten Einblick in die Arbeit von Journalisten, die brisante Enthüllungen aufdecken. Wobei einige Aktionen Greenwalds nicht komplett durchdacht erscheinen, wenn man bedenkt, wen er da auf den Plan gerufen hat. In einigen Momenten habe ich gedacht, ein Wunder, dass Snowden es überhaupt aus Hongkong geschafft hat.

Später gesellt sich dann noch ein Rechercheur und Journalist des Guardian zu den Leuten im Hotelzimmer in Hongkong. Und nach Snowdens Endstation in Moskau wohnt man u. a. einer äußerst aufschlußreichen Beratungsrunde in Berlin mit einem halben Dutzend (US-)Juristen bei.

Zu den drei vielleicht bizarrsten Szenen zählen die zuvor erwähnte Beratungsrunde, bei der sämtliche Handys und Smartphones eingesammelt werden und im Kühlschrank landen; Snowdens rote "Zauberdecke", die er im Hotelzimmer überzieht, wenn er Passwörter und Schlüssel eintippt; sowie Snowden, der sich gerade frischmacht und anzieht, als er sich das erste Mal selbst auf dem riesigen Fernsehbildschirm auf CNN & Co. sieht.

Eine aus meiner Sicht wichtige Doku, die man gesehen haben sollte. Ob Held/Patriot oder Landesverräter: ohne Snowden würden die Beweise fehlen, welches Ausmaß die globale Überwachung und Datenanalyse längst angenommen hat, denn ähnliche Whistleblower und Kritiker aus den eigenen (NSA-)Reihen gab es schon vorher (v. a. William Binney und Thomas Drake), nur fehlte denen das entsprechende Datenmaterial. Wohlwollende, großzügig aufgerundete, ob der anfänglichen Startschwierigkeiten alle Augen und Hühneraugen zudrückende 9/10.





Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal

Die Prämisse des ersten Teils - und auch der erste Film ansich - war wirklich nett und gelungen. An den Erfolg des Originals mit über einer halben Milliarde weltweitem Einspiel konnte keine Fortsetzung anknüpfen. Immerhin ein halbes Jahrzehnt ist seit dem letzten Sequel vergangen. Dieser dritte und letzte Teil spielte am wenigsten ein, war aber trotzdem noch ein Erfolg. 127 Mio. US$ sind als Budget für eine Abenteuerkomödie aber ganz schön heftig.

Ich mache es kurz: besser als der zweite Teil (5/10), aber schwächer als der erste (6,5/10). Insgesamt solide Unterhaltung mit Starbesetzung (glänzt in seiner Nebenrolle: Ricky Gervais) und CGI-Overkill. Zum Glück bleiben die Charaktere ganz sympathisch und entwickeln sich gut weiter, wie das Ende der Ben Stiller-Figur zeigt. Lustig die Gastauftritte von Hugh Jackman und Alice Eve als sie selbst. Der Humor ist nicht immer ganz treffsicher, aber okay. 5,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 Mai 2015, 09:39:56
"Citizenfour" fand ich höchst mäßig. Hat mir so zu wenige neue Infos geliefert (und fällt damit in eine Sparte mit Moores "Fahrenheit 9/11") und war leider nicht halb so packend wie die Doku "We steal Secrets" (über Wikileaks). War imo so ein klassischer "wir setzen ein Statement"-"Oscar", den das Werk an sich nicht verdient hat. Das erste Drittel (mit der Kontaktaufnahme) hat mir noch am besten gefallen - bis Snowden persönlich ins Spiel kam.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 8 Juni 2015, 01:12:09
Mein Update hier ist laengst ueberfaellig.

Ten (2014)
Also theoretischerweise haette ich nach dem Vorspann ausmachen sollen, sah wirklich uebel aus.
Da ich jedoch gleichzeitig ein bisschen Recherche auf der IMDB veranstaltete, sah ich eine 6/10.
Hm, ein amerikanischer Horror-Cheapo aus Rhode Island?
Der Film ist definitiv um Einiges mehr, extrem schraeg, creepy, wunderbar seltsame Musikwahl, Slasher und 70er-Horror-Einschlag.
Ehrlich gesagt, das Interview hier brachte mir den Film dann doch etwas naeher.
http://www.allthingshorror.com/2014/04/ten-interview-with-michael-j-epstein.html (http://www.allthingshorror.com/2014/04/ten-interview-with-michael-j-epstein.html)
6.5/10 Punkten, mal etwas Anderes.

Infidus (2015)
Wirklich herbes, italienisches, Amatuer-Drama der Firma Necrostorm, deren Hotel Inferno ich leider immer noch nicht gesehen habe.  :anime:
Ein paar der CGI-Effekte haetten sie sich schenken koennen beim Gore, ansonsten fand ich das Teil wirklich cool.
Defnitiv nix fuer Zartbesaitete.
7/10 Punkten

Tooken (2015)
Parodie auf die Taken-Reihe die ich annehmbar fand.
Die meisten Gags sind vorhersehbar, jedoch amuesierte ich mich genug um das Teil nicht auszuschalten.
Bin da leicht ueberm Durchschnitt gelandet, gnaedigerweise rutscht das Teil niemals in Wayans-Gefielde ab.
Man behaelt also die ein oder andere Gehirnzelle.  :icon_mrgreen:
5.5/10 Punkten

Stag Hunt (2015)
Ebenso ein sehr niedrig budgetierter (400.000 britische Pfund) aber doch ziemlich witziger Tier-Horror-Komoedien-Mix.
Auch wenn der Komoedienanteil weit in die zweite Haelfte reicht bis der Horror losgeht, so fand ich hier den Vorteil gegenueber anderen Low Budget-Filmen, das ich die Charaktere eigentlich mochte und die Chemie zwischen ihnen stimmte.
Man nahm ihnen ab, das sie langjaehrige Freunde sind, mit ihren Spannungen und Problemen in der Gruppe.
Der Horroranteil war okay, mehr aber auch nicht.
Insgesamt fand ich ihn ziemlich ansehbar, wobei der Komoedienanteil von deutlich hoeherer Qualitaet ist.
6/10 Punkten

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 Juni 2015, 01:18:18
The Theory of Everything

Der war natürlich gemessen an seiner Form keineswegs schlecht... die Darsteller(innen) machen nichts verkehrt, Kamera, Montage, Beleuchtung können sich sehen lassen, aber insgesamt wirkt das alles etwas baukastenmäßig zusammengeklatscht.
Das Universum in der Kaffeetasse, die Wendeltreppe als Spirale mit Sogwirkung, die übermäßige Betonung satter Farben... nichts davon ist sonderlich neu, die Kombination altbekannter Motive erfolgt scheinbar äußerst beliebig (ohne jedoch unpassend zu sein); die Dramaturgie stützt sich ganz konventionell auf das begabte Wunderkind und auf einen schweren Schicksalsschlag und pendelt dann irgendwo zwischen "Le scaphandre et le papillon" (2007) und "Mar adentro" (2004) hin und her.
Sieht nett aus, klingt nett, unterhält halbwegs, verschenkt aber die Möglichkeiten, die das Thema bietet, welches zwischen Wissenschaft und Religion über Wert und Bedeutung des Lebens sinniert... stattdessen gibt es erbauliche Phrasen und ein wenig Tränendrückerei, was bei dem verhandelten Schicksal auch nicht so schwierig ist... Insofern ist das im Grunde ein recht banaler Exploitationfilm.
Schwache 7/10 würde ich schon geben, aber die Begeisterung mancher Kritiker kann ich nicht nachvollziehen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 14 Juni 2015, 10:26:28
Out of the Dark (2014)

Gruselhorror von der Stange um abgelegenes Anwesen, in welchem - bedingt durch eine gar fürchterliche Vergangenheit *gähn* - desnachts unheimliche Wesen ihr Unwesen treiben. Manchmal frage ich mich, was die Macher reitet, den gefühlt tausendsten Abklatsch des selben Themas runterzufilmen. Diese Motivation bei der Arbeit möchte ich mal haben... Out of the Dark jedenfalls st sicherlich kompetent gefilmt und bietet mit Kolumbien eine wenigstens nicht alltägliche Kulisse. Gespielt wird das Ganze auch ganz ordentlich, was aber leider nicht vor der gähnenden Langeweile bewahrt, die sich hier von Anfang bis Ende einnistet. Die Schocks lassen sich fast sekundengenau vorhersagen und stechen einzig durch ihre übertriebene Lautstärke hervor. Blut gibt es praltisch garnicht und Überraschungen erst recht nicht. Das Finale gehört sowohl in Sachen Action als auch Überraschung dann zum Schwächsten, was das Genre hervorgebracht hat.

Gnaz knappe 5 v. 10 der halbwegs gelungenen Technik wegen. Unerfahrene Zuschauer könnten sich sogar etwas gruseln...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 14 Juni 2015, 11:43:44
Stretch (2014)


Offenkundig mit Mini-Budget vom "A-Team"-Regisseur gedrehter Tarantino-Verschnitt minus Action und Gewalt. Die Beteiligten hatten viel Spaß, das kann man im Abspann sehen, auf den Zuschauer überträgt sich der aber nur bedingt. Ein paar schräge Ideen, das ordentliche Tempo und reichlich namhafte Gastauftritte (The Hoff, Liotta, Reedus) + das vermutlich längste "Cameo" der Filmgeschichte (Chris Pine, der ca 30 Minuten Screentime hat, aber nicht im Abspann steht) sorgen für passable Unterhaltung, aber wirklich mitreißend, spannend oder witzig ist da kaum was. Und wenn es schon nicht für eine richtige Actionszene reicht, hätte das Drehbuch dann wenigstens ein oder zwei Überraschungen oder Twists bereit halten müssen.

So mit etwas Wohlwollen knapp 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 Juni 2015, 19:46:25
Die Horror-Komödie ,,Cockneys vs. Zombies" (2012) ist im Grunde so schlicht gestrickt wie ihr Titel. Generell möchte ich an dieser Stelle (vorab) noch einmal anmerken, dass ich der Meinung bin, dass es inzwischen schlichtweg zu viele Zombie-Filme auf der Welt gibt. Mag sein, dass es tatsächlich manch einer als kreativ erachtet, wenn jemand wie Regisseur und Drehbuchautor Matthias Hoene im Zuge der Konzeption und Umsetzung seines Genre-Beitrags einfach offenkundige Vorbilder wie ,,Shaun of the Dead" und ,,Guy-Ritchie-East-End-London-Gangster-Movies" à la ,,Lock, Stock and Two Smoking Barrels" miteinander kombiniert – unglücklich und schade nur, wenn das Endergebnis letztlich dann einen derart belanglos-lahmen Eindruck erzeugt wie im vorliegenden Fall. Natürlich war mir von vornherein bewusst, dass weder mit herausragender Suspense noch effektiven Horror-Set-Pieces gerechnet werden durfte – gern aber hätte ich zumindest ein anständiges Maß an Originalität und Humorqualität geboten erhalten. Vorhersehbar stolpert die mit überwiegend uninteressanten Figuren bestückte Handlung von Punkt A nach B und präsentiert dabei sowohl diverse solide (aber unaufregend) arrangierte Splatter-Szenen als auch Gags der mehrheitlich banalen Sorte. Vereinzelte gelungene Momente wie die ,,rasante" Flucht eins Opas vor einem Untoten oder sich noch immer prügeln wollende Zombie-Hooligans markieren da echte (positive) Ausnahmen. Ernstere inhaltliche Ansätze und Botschaften – wie die Behandlung von älteren Menschen durch unsere heutige Gesellschaft oder jüngere Leute, die sich tatsächlich mal um diese Personengruppe sorgen und kümmern – verbleiben nicht mehr als oberflächliche Randerscheinungen. Wer von Zombie-Flicks generell einfach nicht genug bekommt und es außerdem vielleicht noch als lustig erachtet, sich ständig fluchende und in der zweiten Filmhälfte überdies auch mit großkalibrigen Waffen umherballernde Rentner anzusehen, der kann hier durchaus ruhig mal einen Blick riskieren. Aufgrund der handwerklich brauchbaren Umsetzung, punktuell amüsanter Augenblicke sowie einer gewissen Kurzweiligkeit gibt´s von mir abschließend dann doch noch 3,5/10.     
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 20 Juni 2015, 10:34:44
Running Scared

Nach Jahren mal wieder aus dem Regal hervorgeholt und verloren hat der Film kaum etwas von seiner Faszination. Immer noch eine klasse gespielte, von Anfang bis Ende mitreißende Tour de Force durch die Abgründe der nächtlichen Großstadt. Eine kleine Abwertung würde ich mittlerweile aber trotzdem vornehmen: Bisweilen ist mit das Ganze optisch / schnitttechnisch doch etwas zu hektisch geworden und auch das Drehbuch erscheint etwas zu überladen / überkonstruiert.

8,5 v. 10 (vorher 9)

Girlhouse

Mal wieder ein sehenswerter Slasher mit einem relativ unverbrauchten Szenario. Geboten wird neben viel nackter Haut zunächst einmal eine Stunde Leerlauf, die letzten 30-40 Minuten kommt dann aber mächtig Fahrt auf. Ein sehenswert maskierter und an Leatherface angelehnter, durchaus agiler Killer, klassisch-blutige Morde und sogar einige punktuell spannende Hetz- und Schleichpassagen im Girlhouse sorgen für unerwarteten Kurzweil. An der Inszenierung und den schauspielerischen Qualitäten kann man auch nur wenig aussetzen.

7 v. 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 22 Juni 2015, 12:22:05
"Coherence"

...im Mitternachtskino bei uns nachgeholt und trotz unscharfer Wackelkamera, Dauerimprovisation und wissenschaftlichem Wirrwarr recht begeistert gewesen von diesem Gedankenspielchen, das man für 50000 Dollar runter gerissen hat und das tatsächlich halbwegs realistisch bleibt.
Nichts für Effektfreunde oder Menschen, die glauben, das SF immer mit Schauwerten zu tun (zwei besonders tumbe Beispiele haben wir ja als Reviews/KKs in der ofdb leider), sondern um Aufmerksamkeit buhlendes Dialogkino, nicht immer logisch, aber sein Thema mit sicherer Hand auf die Spitze treibend.
Als OmU ein bisl nervig (ich habs lieber, wenn Synchronsprecher durcheinander reden, anstelle von dahinleiernden Amis mit vielen "You know..." und "Aaah..."-Lauten.), aber war sein Geld wert.
Langsam lerne ich die Cinema Obscure-Reihe schätzen.... 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 Juni 2015, 15:31:51
Oh ja, der Film war so geil! Bischen wie
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+1
, aber noch "abgefahrener". Als ich dachte, ahja,
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die gibts alle zweimal, kams dann ja doch noch dicker
. :D

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Was meinst du eigentlich mit Gedankenspiel? Die Story, oder dass die alle auf der Droge waren? Die Story oder? Weil das es wirklich so ablief wie gezeigt, wurde ja ganz zum Schluss klar. Ich frag nur nochmal nach, weil mich das bei The Babadook schon irritiert hatte, weil du (und andere) meinten, das würde sich alles nur im Kopf der Frau abspielen (oder so ähnlich), wobei ich jedoch meine, das das gar nicht so klar ist, weil das Buch ja wieder da ist.


Ansonsten finde ich, du solltest wirklich mehr solcher Indie/Microproduktionen schauen, scheinst ja den "Käse" auch leid zu sein. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 22 Juni 2015, 16:08:07
Mit Gedankenspiel meinte ich, das die Spekulation über die Situation die eigentliche Substanz des Films ausmacht, weniger das, was wirklich "geschieht" (das wären dann die Schauwerte gewesen). Man muss stetig dranbleiben, um die möglichen Varianten nachvollziehen zu können, was dann dazu führt, dass dem Geschehen immer neue Dimensionen hinzugefügt werden.
Der Finnland-Wiki-Hinweis führt zu
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Schrödingers Katze (die es ja dann nicht ist)
und dann zu den
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Doppelgängern
, die dann zu den
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alternativen Realitäten
, die dann zu den Zuordnungen des Rot/Blau, wobei immer noch Versatzstücke (
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Buch, Fotos, Zahlen, Tischtennisschläger, Ring, Überbelichtung
) übrig bleiben, die noch geklärt werden müssen.
Der Film ordnet das so geschickt an, dass man (ohne Vorkenntnisse) erst mit den Protagonisten selbst auf die Lösung kommt, nämlich,
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 dass der Komet keine Parallelwelten auftut, sondern nur für den Kreuzweg dahin (die dunkle Zone) verantwortlich ist, also praktisch die Passage bietet, die dann von den Hausbesatzungen genutzt oder teilweise genutzt oder überhaupt nicht genutzt werden. Was dann für die Figuren uninteressant geworden ist oder sowieso obsolet, weil sie alle aus verschiedensten Realitäten stammen.

Das alles gedanklich zuzusortieren, macht den Hauptspaß an dem Film aus.

Beim Babadook könnte es genauso gut sein,
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dass sie das alles hervorruft oder sie sich alles einbildet (Babadook als Manifestation ihres Wahnsinns), den der Junge mit seiner überreizten Phantasie gleich übernimmt. Das Buch ist kein sicheres Indiz, denn das kann sie (auf ihrer wahnsinnigen Seite) irgendwann selbst geschrieben und vergessen haben - denn sie sagt im Film, sie hätte literarische Ambitionen und früher Kinderbücher geschrieben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 Juni 2015, 16:38:03
Schauwerte sind Schauwerte.^^

Hab mich vielleicht unglücklich ausgedrückt, die Story ist das, was da geschieht, und das ist in diesem Fall wirklich am meisten das hin und her Interpretieren der Figuren, ich wollte nur sicher gehen, was du mit Gedankenspiel meinst. Übrigens eine gute Umschreibung der Handlung. ;)

Spoiler: zeige
Das immer wieder neue "Lösungen" in den Raum geworfen (und fallengelassen) wurden, war für mich auch das Unterhaltsamste an der Sache, für Schrödingers Katze bin ich ja eh immer zu haben (war bei "John dies at the End" btw auch ganz groß).

Ich kann mich jetzt nicht mehr genau an die Gegenstände erinnern (ist immerhin auch schon fast ein Jahr vergangen), meine aber, dass die ebenso wie die Farben aufgeklärt werden können... ich glaube, da spielten noch Zeitebenen eine Rolle (gab ja auch nicht alles zu sehen, als "Fixpunkt" war ja nur das Haus gegeben, wo die Handlung stattfand).... ich sag nur, hier lohnt sich auf jedenfall mal ne Zweitsichtung. :D

Die Zahlen lassen sich btw ja recht einfach erklären, weil, wie du ja schon sagst, irgendwann alle Figuren gemischt untereinander gehockt haben.


Spoiler: zeige
+1
  Kannst du ja auch mal gucken, ist halt die very light Version, und sehr viel mainstreamiger (und mit Teens, die imo aber in ordnung gehen [bis auf den Hauptdarsteller vielleicht)], aber auch ziemlich gut.


Achja, nochmal zum Babadook,
Spoiler: zeige
ich meinte mit dem Buch, dass es doch wieder da war, nachdem die Frau es entsorgt hat (hatte die das nicht sogar vernichtet/verbrannt, oder nur in die Mülltonne geworfen? Jedenfalls war es doch später wieder da...

Aber das die das Buch selbst geschrieben haben könnte, das ist mir gar nicht aufgefallen.
;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 22 Juni 2015, 16:54:00
Zitat von: RoboLuster am 22 Juni 2015, 16:38:03
Achja, nochmal zum Babadook,
Spoiler: zeige
ich meinte mit dem Buch, dass es doch wieder da war, nachdem die Frau es entsorgt hat (hatte die das nicht sogar vernichtet/verbrannt, oder nur in die Mülltonne geworfen? Jedenfalls war es doch später wieder da...
Aber das die das Buch selbst geschrieben haben könnte, das ist mir gar nicht aufgefallen.
;)

Letzteres
Spoiler: zeige
(also ihre literarische Tätigkeit)
wird auch nur in einem Nebensatz erwähnt, allerdings hieße es im Umkehrschluß, dass das Buch
Spoiler: zeige
aus dem Nichts erschienen wäre oder der Babadook selbst das Buch da platziert hätte
. Ist nur eine Variante. Mehreres ist möglich.
Zur Verbrennung:
Spoiler: zeige
sie sieht ja auch zwischendurch Kakerlaken aus der Wand kommen, die dann beim Jugendamtbesuch plötzlich samt des Risses nicht mehr da sind
...insofern kann man sich bei allen Bildern nicht völlig sicher sein... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 Juni 2015, 16:56:54
Zitat von: Moonshade am 22 Juni 2015, 16:54:00
Zitat von: RoboLuster am 22 Juni 2015, 16:38:03
Achja, nochmal zum Babadook,
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ich meinte mit dem Buch, dass es doch wieder da war, nachdem die Frau es entsorgt hat (hatte die das nicht sogar vernichtet/verbrannt, oder nur in die Mülltonne geworfen? Jedenfalls war es doch später wieder da...
Aber das die das Buch selbst geschrieben haben könnte, das ist mir gar nicht aufgefallen.
;)

Letzteres
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(also ihre literarische Tätigkeit)
wird auch nur in einem Nebensatz erwähnt, allerdings hieße es im Umkehrschluß, dass das Buch
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aus dem Nichts erschienen wäre oder der Babadook selbst das Buch da platziert hätte
. Ist nur eine Variante. Mehreres ist möglich.
Zur Verbrennung:
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sie sieht ja auch zwischendurch Kakerlaken aus der Wand kommen, die dann beim Jugendamtbesuch plötzlich samt des Risses nicht mehr da sind
...insofern kann man sich bei allen Bildern nicht völlig sicher sein... :icon_mrgreen:

Yep, genau das meine ich, man kann sich bei keiner Variante sicher sein. Man könnte auch noch sagen, dass sie "das Monster" selbst erschaffen / real werden lassen hat. Geiler Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Juli 2015, 19:02:53
,,the Spectacular Now" (2013) von Regisseur James Ponsoldt (,,Smashed") ist ein bewegender, gefühlvoller, charmanter und ebenso ,,authentisch" wie ,,frisch" anmutender Vertreter des klassischen ,,Coming-of-Age-Drama"-Subgenres. Getragen seitens seiner zwei hervorragenden Leads – Miles Teller und Shailene Woodley – welche ihre fein gezeichneten Charaktere perfekt ,,mit Natürlichkeit und Leben füllen" sowie von einem starken Ensemble guter Nebendarsteller (u.a. Brie Larson, Jennifer Jason Leigh, Mary Elizabeth Winstead, Bob Odenkirk und Kyle Chandler) umringt agieren, unaufdringlich in Szene gesetzt und einfach ein merkliches Stück weit besser als die meisten artverwandten Filme, ist diese Adaption der gleichnamigen Romanvorlage Tim Tharps jedem auch nur halbwegs Interessierten wärmstens ans Herz zu legen.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 6 Juli 2015, 08:00:02
Overkill (1987) von Ulli Lommel.
Ufff, ich hatte Lust auf nen 80er B-Action, aber ich haette bei "Directed By Ulli Lommel" ausmachen sollen.
Wirklich schwach, 2/10 Punkten, paar dumme Sprueche, laue Action, kann man vergessen.
Das Poster in der IMDB ist jedoch ganz nett.
http://www.imdb.com/media/rm1856434944/tt0091710?ref_=tt_ov_i (http://www.imdb.com/media/rm1856434944/tt0091710?ref_=tt_ov_i)

+1 (2013)
Amerikanisches B-Filmchen um drei Highschool-Freunde, die eine riessige Party schmeissen.
Doch nach und nach tauchen mehr und mehr Versionen der Gaeste auf.
Ziemlich interessante Story, jedoch nicht hunderprozentig zufriedenstellend in der Ausfuehrung.
Mich hielt er bei der Stange, Einmalsichtung reicht aber dann doch.
Ganz knappe 6/10 Punkten

No Tears For The Dead (2014) aus Suedkorea.
Ein Auftragskiller toetet aus Versehen ein kleines Maedchen.
Nach einer Auszeit versucht er sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, inklusive seines alten Jobs.
Doch sein Auftrag ist, die Mutter des kleinen Maedchens zu toeten.
Er setzt Alles daran, sie zu beschuetzen.
Faengt etwas gemaechlich an, hat aber dann ein fetziges, langes Finale mit absolut hervorragenden Actionszenen, die mich erst an Time And Tide und dann ein bisschen an Die Hard erinnern liesen.
Hat mir sehr gut gefallen, bin da bei einer 8.5/10 gelandet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Jan Hache am 10 Juli 2015, 20:35:34
Also ich hab mir heute "From Beynd - Aliens - des Grauens" von OFDB-Filmworks veröffentlicht angeschaut...

Über den Film muss ich ja wohl nicht viel sagen - wie jeder Film ist er reine Geschmacksache, aber ich für mein Teil liebe diesen echten 1980er Horror-Streifen... um so erfreuter war ich über das Bonus-Material, was diese "Eure" Veröffentlichung mit sich bringt.
Begeistert war ich vor allem von dem Jeffrey Combs-Interview mit dem passenden Titel: A Tortured Soul:
Mensch, ich habe den Darsteller von Herbert West und eben auch Crawford Tillinghast noch nie in Persona gesehen... war richtig interessant,was er so zum Dreh und seine Rolle in From Beyond erzählte.
Eigentlich war jeder anzuwählende Bonus-Beitrag interessant...
Auch das  Ofdb-Filmworks-Label-Intro war schon sehr beindruckend^^


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Jan Hache am 11 Juli 2015, 22:48:26
Gerade im TV auf ZDFNeo "Von allen Geistern besessen" gesehen.
Für mich ist diese Komödie, der wohl lustigste Film mit Leslie Nielsen... eine herrliche Exorzist-Verulkung mit dem Charme der frühen 1990er. Dazu kommt noch, dass Linda Blair hier ebenfalls ihre Rolle aus der Exorzist veralbert...
Ein wirklich ulkiger Spaß, den ich mir immer wieder anschauen kann.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Jan Hache am 17 Juli 2015, 14:13:31
Also habe gestern von NSN Records Zombie bekommen und von XT zombie 2

Von der Bluray Zombie war ich recht angetan...

das viele Bonusmaterial war echt interessant, vor allem das making of... viele interessante Hintergrundinfos und Kommentare,         selbst von den Darstellern von Zombies, die man nur wenige Sekunden im Film sieht.
Soe wie einfach der Blick hinter dem ganzen Dreharbeiten und welcher Aufwand das alles bedeutete...und es war zum Glück nicht die Doku "Document of the Dead"^^ einfach toll. hat mir großen Spaß gemacht zu sehen.

Bei Zombie 2 - das letzte Kapitel war ich von der XT-Bluray nur wegen dem Bonusmaterial enttäuscht...
Die Hinter den Kulissen-Doku war zwar schlechte Qualität, aber interessant...(war wohl die Doku von der Astro-Doppel-DVD) aber als die Tom Savini-Doku kam, war ich enttäuscht.
Das war ja die olle VHS-Fangoria-Doku Scream Greatz: Tom Savini  Master of FX ... nicht dass ich die Doku schlecht finde... aber ich dachte ich bekomme etwas anders zu sehen und zwar in einer relativ ansehbaren Qualität... aber die hier war entweder von YouTube oder von einem ziemlich unschönen VHS-Tape... na ja

Aber ich bereue es nicht die Filme gekauft zu haben, trotz dieser angebenden Mängel

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 19 Juli 2015, 12:45:19
Die Karte meiner Träume

Ab und an muss man sich auch mal das etwas "Andere" geben, in diesem Fall einen leicht wunderlichen Mix aus Jugendfilm und Fantasy. Der Name Jeunet wird auch den einen oder anderen Erwachsenen anlocken, der dann vermutlich wie ich doch etwas ratlos zurückbleibt. Wunderschöne Bilder, ein Wahnsinns-Soundtrack (den ich mir gleich digital gekauft habe), aber sonst ? Der Film ist etwas ziellos. wandert durch eine dünne Geschichte wie sein - grandios gespielter - Protagonist, auch die Nebenrollen sind gut besetzt (vor allem der fast immer sehenswerte Rennie, und sogar Carter nervt kaum), aber wenn man reflektieren sollte, worum es eigentlich ging, fällt das doch eher schwer. Als Coming-of-Age Story ist der Held zu jung, als Kinderfilm wird der Protagonist den meisten Gleichaltrigen dann doch einen Tick zu nerdig und besserwisserisch sein, viele erwartete Elemente (zB eine Freundschaft mit einem Gleichaltrigen oder sogar einem Mädchen) fehlen und wirklich viel passiert auf dem Schirm auch nicht.

Von mir unentschiedene 6 / 10.
Wenn es für den Film tatsächlich eine Zielgruppe geben sollte (jung oder junggeblieben + hochbegabt + leicht träumerisch veranlagt) wird die sicher höher werten.

The Loft (USA 2014)

Dass die Story des belgischen Originals gut genug für mittlerweile sogar drei  Versionen (neben den bekannten auch noch eine niederländische) sein soll. wundert mich schon. Die schlechten Werte auf RT/imdb allerdings auch, das ist ein mehr als solider Krimi-/Thriller mit hinreichend fesselnder Erzählstruktur und durchweg interessanten (weil fast ausnahmslos unsympathischen) Charakteren. Auch die Schauspieler können sich durch die Bank sehen lassen.

Glatte 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 21 Juli 2015, 11:46:28
Ist zwar etwas spät, aber der Film hat die Werbung verdient:


Victoria (http://www.ofdb.de/film/274652,Victoria) (2015)

Keine Frage: Das Über-Meisterwerk, zu dem er teilweise gemacht wird, ist der Film nicht - aber fraglos der beste deutsche Film seit vielen Jahren und auch einer, der im internationalen Vergleich bestehen kann.
Daß er 140 ungeschnittene Minuten zeigt, drängt sich beim Sehen niemals in den Vordergrund, mit dieser Info im Hinterkopf macht man sich gar nicht erst die Mühe, nach Tricks oder besonders artistischen Einstellungen zu suchen. Im Gegenteil, der quasi-dokumentarische Zugang wird ganz in den Dienst der beinahe klassischen Genrestory gestellt (Liebesgeschichte/Thriller), die sich im Lauf von gut zwei Stunden Echtzeit entfaltet. Die unglaublich realistischen und sympathischen Charaktere, die so reden und handeln, wie der Proll von der Straße eben redet und handelt, taten ihr übriges, um jedenfalls mich komplett in den Film hineinzuziehen und den ziemlich anstrengenden Gewaltmarsch bis zum Schluß mitzumachen - wenn man rauskommt, fühlt man sich ziemlich erledigt, als hätte man die Nacht mit den Figuren durchgestanden. Es sind wirklich sehr starke, witzige und emotionale Szenen dabei, und trotz der Länge war ich nicht einen Moment "abgekoppelt".
Der Film hat leider auch ein paar wenige, aber doch unübersehbaren Probleme: Er will recht viel und ist für manchen daher sicher auch "too much" (obwohl das eher ein Zeichen für Größe ist, aber ich denke hier für den Mainstream), aber es ist ausgerechnet einer der "echten" Schauspieler (
Spoiler: zeige
André Hennicke
), die aus dem sonst so authentischen Rahmen fallen und arg künstlich wirken - schade.
Im Fazit aber ein wirklich, wirklich toller Film, den man unbedingt gesehen haben sollte - neben dem nimmt sich Oh Boy (gerade als Berlin-Film) wirklich ziemlich popelig und peinlich aus, und das will schon was heißen. GEKAUFT!  :respekt:


Zitat von: Private Joker am 19 Juli 2015, 12:45:19
Die Karte meiner Träume

Von mir unentschiedene 6 / 10.
Mir hat er sehr gut gefallen, eben weil weder ein Jeunet-Selbstzitat ist (wie Micmacs) noch irgendwelche Hollywoodkonventionen bedient, obwohl er in den USA spielt (gut, evtl. gehen genau die Anti-Hollywoodismen etwas zu weit).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 21 Juli 2015, 13:44:39
Zitat von: Private Joker am 19 Juli 2015, 12:45:19
Die Karte meiner Träume

Ab und an muss man sich auch mal das etwas "Andere" geben, in diesem Fall einen leicht wunderlichen Mix aus Jugendfilm und Fantasy. Der Name Jeunet wird auch den einen oder anderen Erwachsenen anlocken, der dann vermutlich wie ich doch etwas ratlos zurückbleibt. Wunderschöne Bilder, ein Wahnsinns-Soundtrack (den ich mir gleich digital gekauft habe), aber sonst ? Der Film ist etwas ziellos. wandert durch eine dünne Geschichte wie sein - grandios gespielter - Protagonist, auch die Nebenrollen sind gut besetzt (vor allem der fast immer sehenswerte Rennie, und sogar Carter nervt kaum), aber wenn man reflektieren sollte, worum es eigentlich ging, fällt das doch eher schwer. Als Coming-of-Age Story ist der Held zu jung, als Kinderfilm wird der Protagonist den meisten Gleichaltrigen dann doch einen Tick zu nerdig und besserwisserisch sein, viele erwartete Elemente (zB eine Freundschaft mit einem Gleichaltrigen oder sogar einem Mädchen) fehlen und wirklich viel passiert auf dem Schirm auch nicht.

Von mir unentschiedene 6 / 10.
Wenn es für den Film tatsächlich eine Zielgruppe geben sollte (jung oder junggeblieben + hochbegabt + leicht träumerisch veranlagt) wird die sicher höher werten.

Hier muss ich sagen, dass ich absolut begeistert war. Ein ungezwungenes, unkonventionelles und modernes Märchen mit tollen Bildern und wie du ja auch selbst findest, mit toller Musik. 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 Juli 2015, 06:42:30
Zitat von: ratz am 21 Juli 2015, 11:46:28
Ist zwar etwas spät, aber der Film hat die Werbung verdient:


Victoria (http://www.ofdb.de/film/274652,Victoria) (2015)

Keine Frage: Das Über-Meisterwerk, zu dem er teilweise gemacht wird, ist der Film nicht - aber fraglos der beste deutsche Film seit vielen Jahren und auch einer, der im internationalen Vergleich bestehen kann.
Daß er 140 ungeschnittene Minuten zeigt, drängt sich beim Sehen niemals in den Vordergrund, mit dieser Info im Hinterkopf macht man sich gar nicht erst die Mühe, nach Tricks oder besonders artistischen Einstellungen zu suchen. Im Gegenteil, der quasi-dokumentarische Zugang wird ganz in den Dienst der beinahe klassischen Genrestory gestellt (Liebesgeschichte/Thriller), die sich im Lauf von gut zwei Stunden Echtzeit entfaltet. Die unglaublich realistischen und sympathischen Charaktere, die so reden und handeln, wie der Proll von der Straße eben redet und handelt, taten ihr übriges, um jedenfalls mich komplett in den Film hineinzuziehen und den ziemlich anstrengenden Gewaltmarsch bis zum Schluß mitzumachen - wenn man rauskommt, fühlt man sich ziemlich erledigt, als hätte man die Nacht mit den Figuren durchgestanden. Es sind wirklich sehr starke, witzige und emotionale Szenen dabei, und trotz der Länge war ich nicht einen Moment "abgekoppelt".
Der Film hat leider auch ein paar wenige, aber doch unübersehbaren Probleme: Er will recht viel und ist für manchen daher sicher auch "too much" (obwohl das eher ein Zeichen für Größe ist, aber ich denke hier für den Mainstream), aber es ist ausgerechnet einer der "echten" Schauspieler (
Spoiler: zeige
André Hennicke
), die aus dem sonst so authentischen Rahmen fallen und arg künstlich wirken - schade.
Im Fazit aber ein wirklich, wirklich toller Film, den man unbedingt gesehen haben sollte - neben dem nimmt sich Oh Boy (gerade als Berlin-Film) wirklich ziemlich popelig und peinlich aus, und das will schon was heißen. GEKAUFT!  :respekt:

Oh Boy habe ich kürzlich gekauft und gesehen, Victoria werde ich vermutlich heute Abend im Kino sehen... Ich bin mal gespannt, dein Lob des Films klingt jedenfalls vielversprechend... :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 27 Juli 2015, 20:54:26
Bei der australisch-britischen Co-Produktion ,,OXV: The Manual" (aka ,,Frequencies") von Regisseur, Drehbuchautor und Editor Darren Paul Fisher (,,Inbetweeners ") handelt es sich um ein humorvoll-romantisch-philosophisches Drama aus dem Jahre 2013, das verschiedene Science-Fiction- und Mystery-Komponenten aufweist und seine ambitionierte, u.a. die Beeinflussung individueller Schicksale thematisierende Geschichte auf eine skurril-verspielte sowie auch melancholische Weise darreicht. Aus unterschiedlichen Perspektiven (samt entsprechenden Sprüngen innerhalb der Chronologie) sowie angenehm ,,bodenständig" (etwa ohne auffällige Special Effects) erzählt, steht die Beziehung zwischen zwei eigentlich ,,nicht füreinander geschaffenen" Personen differierender Ausprägungen (Glück/Unglück, Emotional/Gefühlsarm etc.) im Vordergrund – was innerhalb der ersten Hälfte ebenso interessant, charmant wie skurril mitzuverfolgen ist. Leider hat mich der Film irgendwann jedoch zunehmend ,,kälter gelassen" – und zwar je stärker eine bestimmte ,,Einmischung der Behörden" ins Spiel kam und gewisse ,,zentrale Weisheiten" zutage gekehrt wurden, die nicht sonderlich tiefschürfender Natur sind: Sehr schade. Was bleibt, ist ein prima bebilderter und ausgestatteter, handwerklich kompetent in Szene gesetzter Film mit guten Darstellern und einer ungewöhnlichen Thematik, der mit seinen 105 Minuten Laufzeit aber ein wenig zu lang geraten ist und am Ende seine einzelnen inhaltlichen Elemente überdies nicht umfassend zufrieden stellend miteinander verschmolzen bekommt...  5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 27 Juli 2015, 22:04:45
Mir hat er besser gefallen 7/10. Zum einen wegen der schnieken Inszenierung, und dem Einbinden von "Magie" ins Moderne, aber am meisten wegen der Thematisierung der Schwingungen, was ich außerordentlich interessant fand und darüber auch nur rudimentär bescheid wusste.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Jan Hache am 2 August 2015, 19:51:02
Also habe mir nun mal die Star Wars - the complete Saga auf Bluray angeschaut

(http://img.ofdb.de/fassung/326/326347_f.jpg)

Zu den filmen muss ich wohl nicht wirklich etwas erzählen... und auch wenne s andere nicht mehr hören kann, sage ich es nochmal: mir gefallen ja eh die teile 4-6 am besten-

Aber ich möchte mich bei dieser Sichtung doch ein wenig mehr auf die 3 Bonusdisks beziehen-
Also die 3. Bonus-Disk mit den Dokumentationen (und Parodien). die Entstehung von Star Wars, Die Spezieleffekte aus das Imperium schlägt zurück  und Die Kreaturen aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter war richtig toll. Sehr interessiert haben mich eben schon immer seit meiner Kindheit: wie machten die das damals alles?
Und in den drei Dokus bekommt man echt einen Einblick, auch wenn diese selbst in den Entstehungsjahren der jeweiligen Star Wars-Filme produziert worden zu sein schienen. Aber die Qualität ist in Ordnung und es schadet auch gar nicht den Charme der damaligen Zeit zu zeigen^^ Auf jeden Fall war ich begeistert von den drei Dokus, die mir als krieg der Sterne-Fan wieder einmal einen wohligen Schauer über den Rücken jagten

Die Parodien waren auch witzig... einziger Mangel ist, dass man diese Clips nicht einzeln anwählen konnte.. und dass der Clip Star Wars Troops, den ich auf YouTube gesehen hatte, nur sehr kurz gezeigt wurde.
Schade fand ich zudem,dass es auf YouTube so viele Parodien gab, die man leider nicht mit in das sortiment aufgenommen hatte... aus welchem Grund auch immer

Bonus Disk 2 enthielt das Material zu Star Wars 4-6
Hier haben mich ganz klar die entfallenen Szenen begeistert... Mensch, hätte man die doch in die Filme mit hinein genommen... 
Gerade was die Szene "Toschi Station" angeht, wo Luke Skywalker seine Freude auf Tatooine trifft und mit einem über die Rebellion redet..
oder in Die Rückkehr der jedi-Ritter  "Jerjerrods Gewissenskonflikt ... also die Szene war toll, aber hat die Mitglieder des Imperiums wohl doch zu menschlich erscheinen lassen... aber es war eine sehr interessante Szene.

Die Die Kurzdokumentationen waren auch toll, leider eben wie das Wort schon sagt einfach zu kurz^^

Bonus Disk 1 beinhaltete das Bonusmaterial zu Episode 1-3... na ja, es war recht interessant, aber nicht so wie von Episode 4-6... sehr sehr sehr schade fand ich es auch, dass es keine Szenen zu der Umwandlung von Anakin Skywalker in darth Vader gab...
mit den animierten Storyboards konnte ich nicht so viel anfangen, aber trotzdem war das Bonusmaterial recht gut.

Was ich überaus schade finde ist,d ass diese grandiose Dokumentation Star Wars - Die Geschichte einer Saga (Star Wars: The Legacy Revealed) und dieses in vielen Interviews und Kurzdolus erwähnte Holiday Special nicht bei war.

Aber ansonsten bereue ich es nicht mir die Blu-ray-Box gekauft zu haben, auch wenn ich hoffe, die eben erwähnten Dokus irgendwann noch mal in einer Veröffentlichung auf BD zu sehen zu bekommen.

(anschauen muss ich mir aber noch die Doku: Sternenkrieger gesucht und Star Wars-Technik: Fiktion & Wirklichkeit (wenn das nicht die aus der N24-Serie ist^^)^...

Kurz um finde ich diese Veröffentlichung toll...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 3 August 2015, 20:19:15
Rewatch...  ;)

E.L. Katz's Regie-Debüt ,,Cheap Thrills" ist ein bitterböser schwarzhumoriger Thriller aus dem Jahre 2013, in welchem ein ebenso gut betuchtes wie gelangweiltes Pärchen auf zwei ehemalige Schulfreunde mit Geldproblemen trifft und diese mit der Aussicht auf eine stolze Summe Cash zu immer fieseren Taten Schrägstrich ,,Herausforderungen" animiert. Letztere werden dabei keineswegs zum Partizipieren gezwungen – sie können jederzeit gehen und die bis dato ,,verdienten" Dollar auch allesamt behalten – doch die Aussicht auf ,,noch mehr" – entscheidend genährt seitens ihrer jeweiligen sorgenreichen privaten bzw. monetären Situation (der eine hat beispielsweise gerade seinen Job verloren, Mietschulden sowie eine Familie zu ernähren) – treibt sie dazu, immer weiter mitzumachen...

Mit einem stark agierenden Besetzungsquartett aufwartend – genau genommen Pat Healy, Ethan Embry, Sara Paxton und gar auch David Koechner, welchen ich normalerweise eigentlich nicht allzu gern sehe, der hier aber wunderbar zu seiner Rolle passt – sowie auf einem inspirierten Skript von Trent Haaga und David Chirchirillo basierend, zeigt der Film auf ebenso finster-abgründig-brutale wie beißend amüsante Weise auf, was manche Menschen auf sich zu nehmen bereit sind, um ihre angespannte finanzielle Lage zu stabilisieren bzw. zu verbessern, wenn sie verzweifelt sind oder sich einem bestimmten Druck ausgesetzt sehen. Es geht um das Überschreiten der persönlichen Grenzen von Moral, Skrupel und Würde: Eine Sozialparabel auf die heutige Gesellschaft, die u.a. in Gestalt einer großartigen Schluss-Einstellung ausklingt...

Kurzum:  Ein smarter, unterhaltsamer, fieser und hintergründiger kleiner Festival-Hit...    knappe 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 August 2015, 18:49:50
Bei ,,Saw"-Cinematographer David A. Armstrong´s 2013er Regiedebüt ,,Pawn" handelt es sich um einen Low-Budget-Thriller aus dem Jahre 2013, der mit einer Reihe von ,,bekannten Gesichtern aus der zweiten Reihe" (u.a. Michael Chiklis, Ray Liotta, Sean Faris, Forest Whitaker, Stephen Lang, Common, Jessica Szohr, Nikki Reed und Marton Csokas) aufzuwarten vermag sowie sich auf begrenztem Raum (in erster Linie während einer nächtlichen Geiselnahme in einem Diner) entfaltet. Diverse Konflikte zwischen verschiedenen Parteien, eine Belagerung des Tatorts nach dem Alarmieren der Cops sowie einige ,,nebenbei" stattfindende Entwicklungen sollen dazu dienen, zusätzliche Suspense zu erzeugen – etwas, worauf zugleich auch mehrere (regelmäßig eingestreute) Flashbacks, Offenbarungen und Wendungen abzielen. Primär dank der präsentierten Erzählstruktur funktioniert das eine Zeit lang tatsächlich ganz vernünftig – allerdings lässt der Streifen gegen Ende immer stärker nach, je unglaubwürdiger gewisse Twists, Entwicklungen und Verhaltensweisen werden: Da wurde der sprichwörtliche ,,Bogen" irgendwann schlichtweg überspannt. In Kombination mit einer generell eher unoriginellen Story sowie frei wirklich herausragender Darstellerleistungen ist das alles in allem durchaus ein Stück weit schade...     4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 4 September 2015, 18:50:03
Im Jahre 2010 markierte ,,the Myth of the American Sleepover" das Spielfilmdebüt David Robert Mitchells, welcher in Gestalt seines Nachfolgewerks, dem Horror-Streifen ,,It Follows", 2014/15 für Furore sorgte. Auf gleichermaßen charmante wie feinfühlige Weise erzählt erstere kleine Independent-Produktion eine stimmungsvolle, auf ein einziges Sommerwochenende (das letzte vorm Ende der Ferien) begrenzte ,,Coming-of-Age"-Geschichte – und das mit einem beseelten Gespür für die speziellen Denkweisen, Sorgen, Empfindungen, Hoffnungen und Träume seiner sich in einem ganz besonderen Alter ihres Lebens befindenden Protagonisten, die obendrein von wunderbar ,,unverbrauchten" und ,,natürlich" agierenden bzw. anmutenden Darstellern verkörpert werden. Kurzum: Ein schöner kleiner Geheimtipp, der einen u.a. wehmütig an die eigene Jugend zurückdenken lässt...   knappe 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 7 September 2015, 13:14:56
"Oblivion" mit Tom Cruise ist so ein "Bei Gelegenheit arbeite ich das mal ab"-Posten, der dann doch ganz verngnüglich und optisch recht gut geraten war - vor allem ein entspanntes Reifewerk von Cruise.

Was nicht funktioniert an dem Film, ist das überdehnte Drehbuch, dass Plot für eine Outer-Limits-Episode auf 110min. aufbläst und damit ziemlich zäh wird, je länger die Katze (offensichtlich) aus dem Sack ist - vor allem eine längere Actionsequenz wirkt fast wie ein unpassendes Streckungsmittel.

Wonach der Plot schnuppert, muss jeder für sich selbst rausfinden (selbst wenn einige von der Auflösung total überrascht sein sollten), das relativ substanzlose "Ich schreib jetzt optisch und erzählerisch mal seriös von Emmerichs ID4 ab"-Finale war jedenfalls nicht annähernd Erklärung genug für eine a
Spoiler: zeige
ußerirdische Identität, die offenbar alles mögliche kann, nur eine Nuklear-Transformbomben in einem Drohnenshuttle orten
... nette 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 9 September 2015, 00:09:18
Solo Sunny (http://www.ofdb.de/film/34070,Solo-Sunny)

Berlin ist trist und grau. Aber das macht "Sunny" natürlich nichts. Zum Träumen aus dem Fenster schauen, ist hier wenig hilfreich, zu ernüchternd ist der Ausblick. Einzige Sehnsuchtserfüllung kann da die angeklebte Südsee-Idylle im Plattenbau bieten.

Das (bisschen) Auf und (viele) Ab der Hauptperson Ingrid Sommer wird mit glaubwürdigen Dialogen eingefangen, mit tollem Schauspiel, aber auch einer wechselhaft-"jazzigen" Kamera. Dazu gibt es eine Tonmischung und einen Schnitt, der mich schwer beeindruckt zurücklassen.

'Cabaret' kurz vorher zu sichten, dürfte wohl einige Paralleln zu Tage fördern, was mir allerdings vergönnt war.

Interessant auch, wenn man kurz davor (oder kurz danach) Paul Verhoevens 'Spetters' schaut, der durchaus Ähnlichkeiten (über die Entstehungszeit hinausgehend) aufweist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 September 2015, 15:30:32
Queen of the Desert

Als ich vorher Herzog in seiner gewohnt ignoranten, selbstherrlichen Art - die so tut, als sie sich ihrer selbst gar nicht bewusst - davon reden hörte, dass Kidman nie so gut gewesen sei wie bei ihm und dass "Lawrence von Arabien" ein furchtbarer und schlecht gespielter Film sei, der selbstverständlich schlechter wäre als "Queen of the Desert", da fand ich diese Äußerungen zwar sehr witzig, habe aber nicht wirklich mit einem richtig guten Film gerechnet...

Und gestern hatte ich dann den Eindruck, dass die Kidman zumindest noch nie eine so eindrucksvolle Rolle hatte, dass "Queen of the Desert" zumindest nicht schwächer als "Lawrence von Arabien" ist - wenngleich weniger monumental, weniger dick auftragend - und dass "Queen of the Desert" wohl Herzogs "rundester" und bester Film sein könnte... Ich bin mal auf die Zweitsichtung gespannt, war aber gestern hin & weg...

Ein sehr bildgewaltiger Streifen mit tollen Landschaftsaufnahmen, in dem sich Herzog wieder auf seine ganz eigene Weise an die Natur annähert, über Einfühlungsvermögen und über das Verbindende zwischen dem Eigenen und dem Fremden, der (vielleicht für den einen oder anderen etwas zu) genüsslich über eine sich den Konventionenen beugende Vorstellung von Ehre und über das Pochen auf traditionelle Geschlechterbilder herzieht und dabei ein halbes Dutzend von Figuren präsentiert, welche alle auf ganz eigene Weise Charisma und Würde ausstrahlen.
Der hat mich sehr beeindruckt und - ich glaube sogar erstmals bei Herzog - emotional tief berührt... ein großartiges Alterwerks und ich freue mich nun ein bisschen mehr auf den kommenden "Salt & Fire".
9/10 :love:



Anschließend habe ich im Kino gegenüber noch schnell "Sinister 2" mitgenommen...

Der Film ist freilich weit konventioneller als Vorgänger und setzt dessen Metaebene (die Lust am Betrachten von Gräuelfilmen) nochmals etwas deutlicher fort, während er sich darum bemüht, die aus dem Erstling bekannte Geschichte neu aufzulegen, ohne seine Hauptfiguren dem
Spoiler: zeige
 (nun ja zu erwartenden) Tod
zu überlassen. Ciaran Foy wiederholt dabei sein Spiel mit unheimlichen Kindergestalten (ohne an sein Debut heranzureichen) und bewirkt mit diesem Schwerpunkt eine etwas einfältige, lange Zeit spannungsarme Struktur, die bloß auf den Ekelfaktor setzt, der in zwei, drei unangenehmeren Folterszenen durchaus gegeben ist. Während das "Night of the Living Dead"-Zitat (wie die Nähe zu "Children of the Corn") die drastischen Morde durch Kinder nochmals filmhistorisch zurückführt (wenn auch nicht sonderlich weit), bleibt die Anspieluing auf "The Exorcist" etwas beliebig: Die Hauptfigur wird sich gegen Ende zumindest nicht
Spoiler: zeige
für die heimgesuchte Familie opfern
; dafür ist mit dem Auftauchen des in bester Stephen King-Manier überzeichneten, seine Familie prügelnden und durch Polizeifreunde geschützten, hochcholerischen Vater klar, dass
Spoiler: zeige
dieser letztlich seine gerechte, grausame Strafe erhalten wird, während die Hauptfigur, die eine sanfte Liebesbeziehung mit der Mutter eingeht und dem jüngsten Sohn der Familie ausgesprochen ähnlich war/ist, sich selbst und Mutter & Sohn retten können wird. (Natürlich nur solange, bis dann den obligatorische Schockeffekt am Ende auch sein Überleben infrage stellt...)

Das wirkt alles recht unoriginell und 08/15-mäßig... in sich nicht immer ganz schlüssig, manch sich aufdrängende Frage wird gar nicht beantwortet... hübsch sind die Snuff-Heimvideos gestaltet, die allerdings durch durch übermäßigen Sadismus eher geschmacklos als verstörend wirken, sympathisch sind die beiden Hauptfiguren, vorhersehbar sind nahezu alle Schreckmomente, spannungsarm ist die Dramaturgie, die allerdings Platz für Klischees zuhauf bietet...
5,5/10 :icon_neutral:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 6 Oktober 2015, 14:42:25
Schändung

Nach dem durchaus gelungenen ersten Morck-Fall (dessen Verfilmung allerdings auch hinter dem Roman zurückbleibt) nun also Kinofilm Nr. 2. Hier kannte ich die Vorlage nicht, aber wirklich vom Hocker reißen konnte mich Schändung nicht. Man hat leider den Eindruck, über große Stecken nur einen besseren TV-Krimi zu sehen. Dazu noch einen wenig originellen, punktuell etwas sehr konstruierten und nur selten wirklich spannenden. Da konnte der Erstling unterm Strich deutlich mehr! Atmosphäre, Bebilderung und Musikuntermalung gehen dagegen wieder ok, auch die Ermittler bleiben im zweiten Fall sympathisch. Wer im Genre wirklich Erstklassiges sucht, sollte allerdings eher zu echten Krimi-Highlights wie "Die Brücke" greifen. Apropos: Hoffenltich kommt da bald die dritte Staffel!

( 6 / 10 )
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 Oktober 2015, 14:14:19
Berkshire County (knapp 4 / 10)
Home-Invasion von der Stange. Leider mit mäßigen Darstellern, noch bescheidenerer Synchro und wenigen inhaltlichen und gestalterischen Ideen - dafür mit vielen unlogischen Handlungen. Gewaltlevel ebenfalls nicht der Rede wert.

VHS Viral (6 / 10)
Kurzweilige, grundsolide Episoden mit einigen für FSK16 herben Gewalttaten. Wirklich spannend war aber insbesondere die letzte Episode nicht, so dass am Ende nicht viel hängen bleibt. Das Franchise ist defintiv tot!

Colt 45 (5-6 / 10)
Hochwertig gefilmter französischer Cop-Thriller im SWAT-Milieu, der rundum solide daherkommt, am Ende jedoch nichts Besonderes zu bieten hat. Ansehlich ist vor allem die eröffende Vergleichsschießen-Szene. Ansonsten (sehr) kurze, harte Shoot-Outs von der Stange. Für Komplettisten!

Mad Mission 3 ( 3 / 10)
In den 80ern noch erträglich, heute einfach nur noch billig hingerotzter Schund ohne jeden roten Faden. Etwas Retro-Charme durch die ultrabilliugen Effekte

Serie: The Bridge: America (6 / 10)
Kennt man das Original, langweilt die US-Version doch über gehörige Strecken ziemlich. Nett sind natürlich die detailreichen Kulissen und einige zusätzliche Storyelemente, den Sympathielevel der Charaktere der Vorlage erreicht das Remake aber zu keinem Zeitpunkt. Dennoch: Kennt man das Original nicht, sind es der grundsätzlich sehr packenden Story wegen wohl knappe 8 / 10

True Detective Staffel 1 (9 / 10)
Sensationelle Crime-Story in verschiedenen Zeitebenen, fantastischen Lousiana-Kulissen und mit grandios aufspielenden Darstellern versehen. Bisweilen schwenkt der Plot meines Erachtens etwas zu sehr vom Kerngeschäft weg, aber das fällt letztlich kaum ins Gewicht.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 9 November 2015, 18:53:17
"Der Profi"

Jean-Paul Belmondo in einer seiner bekanntesten Rollen. Bis ich gestern das (offensichtlich recycelte, da bereits zuvor anderswo verwendete) Leitthema "Chi Mai" von Ennio Morricone - gleichzeitig das einzige gespielte Stück im Film, immer und immer wieder - hörte, war mir gar nicht klar, wie lange ich das eigentlich schon kenne, so präsent ist es über all die Jahre zu anderen Anlässen gewesen. Zum Film selbst muß ich leider sagen, daß er mir nicht sonderlich gefallen hat. Dazu ist Belmondo einfach zu sehr Belmondo, stets mit einem lockeren Spruch auf den Lippen - zu locker, um die eigentlich nihilistische Grundstimmung, bevölkert von einem Haufen von Unsympathen, richtig wirksam zu machen. Traumnoten verdienen meines Erachtens eigentlich nur die letzten zehn Minuten mit einer wahrhaft unvergeßlichen Schlußszene, die man sich heutzutage wohl kaum mehr trauen würde - vor allem wenn man einen echten Actionstar im Cast hat, der das Publikum allein ins Kino lockt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 17 November 2015, 05:14:03
"The Duke of Burgundy" - am lesbischen Kinoabend im Apollo, in den ich mich nun doch einmal gewagt habe... um nach Filmende gerade dann durch die Ausgangstür zu gehen, als sich dort ein kleineres Frauen-Grüppchen darüber ausgelassen hat, dass das eine Männerphantasie gewesen sei... ich war dann wohl zusätzlich belastendes Beweismaterial...

Natürlich war das eine Männerphantasie, das hätte man sich schon im Vorfeld denken können - nicht bloß, weil Jess Franco-Muse Monica Swinn erstmals seit einem Drittel-Jahrhundert wieder vor der Kamera steht: nun allerdings als robuste alte Dame, die im Freien den Hof fegt oder Wäsche aufhängt... Dennoch ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass Strickland nach seiner Giallo-Hommage nun eine 60er/70er-Jahre-Erotikfilm-Hommage gedreht hat...
Das ist dann aber nicht bloß ein Film geworden, der sich bei Franco, Jaeckin oder Bava bedient, sondern auch ein Film, der Bunuel, Erice, de Oliveira oder Chytilova zu huldigen scheint... die Freizügigkeit liegt in erster Linie in der Tonspur, die Bilder sind angenehm zurückhaltend und beschränken sich auf Fetischkleidung, freie Oberschenkel und nackte Füße... [edit: Die Bedeutung des Tons erinnert dann auch ein wenig an "Berberian Sound Studio" - am deutlichsten sicherlich während der nur hörbaren, nicht sichtbaren Natursektszenen: als die "Herrin" einmal kein Wasser lassen kann, empfiehlt ihr die "Sklavin" den alten Trick, einfach einen Wasserhahn aufzudrehen um sich vom Geräusch stimulieren zu lassen... großes Kopfkino...]

Dass dieser Film über durchweg attraktive, hübsch zurechtgemachte Frauen, die frivol-vulgäre Spielchen miteinander treiben, kein Film ist, der für eine lesbische Zielgruppe gemacht wurde, liegt eigentlich auf der Hand... Eher ist das eine wirklich bildhübsche Huldigung des klassischen Erotikfilms mit wundervoll schwelgerischem Soundtrack, der es sich scheinbar zum Ziel gemacht hat, auf das Akribische & Penible der Fetischisten, auf einen unscheinbaren Egoismus der Devoten & Masochisten und auf die Schwierigkeit, Liebe und Lust in Einklang zu bringen, zu verweisen.
Das ist dann zwangsläufig etwas monoton und redundant, aber mir persönlich haben Atmosphäre, Bildgewalt und Soundtrack überaus zugesagt... und Monica Swinn nochmals auf der großen Leinwand zu sehen, war auch amüsant...


Warum das nun alles mit einer ausschließlich weiblichen (und dabei ziemlich großen) Besetzung geschehen musste, weiß wohl nur Strickland persönlich... ich nehme mal an, dass bei einer heterosexuellen Beziehung die "Gefahr" zu groß gewesen wäre, eine Studie von Geschlechterverhältnissen darin zu sehen, während ein schwuler Film vermutlich noch weniger kommerziell erfolgreich und zudem viel weniger eine Hommage an das erotische Kino der 60er und 70er hätte sein können... :unknown:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 17 November 2015, 10:05:25
Jepp, zum "WoMonGay" wollte ich eigentlich auch schon mal - selbst wenn man da als Mann unter Garantie leicht schief angeschaut wird, selbst in Linden.
Gut besucht (Montags kann ich meist nicht)? Stimmung? (Wenn sich diese Programmierung auch als typische Apollo-Uschi-Hipster-Laberrunde entpuppte, während der Film läuft, spar ich mir sowas...)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 18 November 2015, 04:45:10
Zitat von: Moonshade am 17 November 2015, 10:05:25
Jepp, zum "WoMonGay" wollte ich eigentlich auch schon mal - selbst wenn man da als Mann unter Garantie leicht schief angeschaut wird, selbst in Linden.
Gut besucht (Montags kann ich meist nicht)? Stimmung? (Wenn sich diese Programmierung auch als typische Apollo-Uschi-Hipster-Laberrunde entpuppte, während der Film läuft, spar ich mir sowas...)

Nein, das war eigentlich ganz angenehm...

Voll habe ich das Apollo (das ich allerdings auch nur selten besucht habe) nur einmal bei "Deep Throat" erlebt... diesen Montag saßen da mindestens noch zwölf Personen in der Vorführung... eventuell war da sogar noch ein Mann darunter, das habe ich nicht so genau gesehen, ich saß relativ weit vorne...
Viele Frauen, die äußerlich in dieses Lesben-Klischee (groß, stämmig, klobige Herrenmode) fallen, zwei (äußerst attraktive) Solo-Damen, die so gar nicht ins Klischee gepasst haben (und natürlich weiß ich auch nicht, wer nun lesbisch war und wer nicht - was nun nicht heißt, dass ich glaube, dass diejenigen nicht lesbisch waren, die nicht ins Klischee-Bild fielen -, bei einigen mutmaßlichen Paaren schien das aber offensichtlich zu sein)... eine von denen hat schon beim Reinkommen geweint und das dann auch während des Films noch fortgesetzt und nebenbei fleißig mit Popcorn geraschelt... hat mich nicht so sehr gestört, tat mir aber ziemlich leid, aber in diesem Rahmen - bei dem ich mir nicht so ganz sicher war, wie einzelne männliche Zuschauer vom Restpublikum aufgenommen werden (gerade, wenn sie nicht offensichtlich schwul zu sein scheinen, was dann ja Solidarisierungsmäßig nochmals etwas anderes sein könnte) - sah ich mich außerstande, etwas daran zu ändern...

Insgesamt war der Saal angenehm ruhig, bei den humorvollen Stellen wurde dann auch mal kollektiv gelacht, das artete aber nie aus...


Unangenehm war es mir bloß, dass einige hinterher über diese Männerphantasie etwas verwundert waren - das war sicher nicht den Film, in welchem sich nach Gleichgesinnten suchende Lesben wiedererkennen können/wollen: eben weil ich beim Rausgehen dann auch das Gefühl hatte, der Beweis für den männlichen Blick zu sein. (Aber da schien nichts Feindseliges mitzuschwingen, eher leichte Belustigung... Und ich denke, dass es da wie in jeder anderen Gruppierung auch gegensätzliche Meinungen geben dürfte, dass also manche durchaus auch nicht lesbische Frauen und Homo- wie Hetero-Männer im Publikum begrüßen würden, die sich für die Themen interessieren, während andere lieber den eingeschworenen, geschlosseneren Kreis aus Gleichgesinnten begrüßen würden...)


Aber ich denke schon, dass ich da auch offen und freundlich noch eine kleine Diskussion hätte beginnen können (zumal ich auch irgendwo das Gefühl hatte, mich "rechtfertigen" zu wollen); allerdings war ich noch verabredet und unter Zeitdruck... (Ist eigentlich schade, dass es da im Anschluss keine Diskussionsrunde im Saal gibt wie etwa im Sprengelkino hin und wieder...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 2 Dezember 2015, 05:07:44
Youth

Ich mochte schon Sorrentinos "La Grande bellezza" nicht sonderlich, dieser als Hommage getarnte Ideenklau bei "La dolce vita" und vor allem bei "8½"... "Youth" hat mir in erster Linie wegen der Besetzung ein bisschen besser gefallen und auch manche Nebenfiguren kommen hier mit mehr Profil daher und ermöglichen sicherlich spannende Diskussionen über dieses und jenes (was auch für die gewagten Thesen gilt, die einige Figuren und teilweise auch der Film selbst aufzustellen scheinen)... Und auch die Trickeffekte geraten hier überzeugender.
Aber dieser - weshalb auch immer - Rosi gewidmete Streifen bedient sich wieder so derartig unoriginell bei "8½" (wobei alle Fellinismen in Narzismus und Zynismus umschlagen), dass es geradezu peinlich ist, sich das anzusehen... Sicherlich hat etwa ein Kusturica schon schlechtere Fellini-Huldigungen auf Film gebannt, aber selbst die haben zumindest noch eine echte Zuneigung zu den Figuren erkennen lassen... bei Sorrentino wird alles und jeder (mit Ausnahme von Michael Caine in der Hauptrolle) der Lächerlichkeit preisgegeben - dabei schien mir das lächerlichste am Film Sorrentinos albern-sentimentaler Humor zu sein.
Hübsche Bilder toll montiert (was manchmal ein wenig an Wes Anderson erinnert, einen immerhin ziemlich eigenständigen Fellini-Nachfahren), interessanter Soundtrack, charismatische Darsteller wohin man blickt... aber alles wirkt eitel, sehr distanziert und unglaublich bedeutungsschwanger - dabei schwelgt der Film bloß in Melancholie, Menschenverachtung und Selbstverliebtheit und schien mir nicht unbedingt sonderlich bedeutungsvoll zu sein...

Ich bleibe bei Scola oder Tornatore, wenn ich Italiener auf Fellinis Spuren wandeln sehen will... Sorrentino verwechselt mir zu oft feinfühlige Ironie mit einem boshaften, erbarmungslosen Spott.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 3 Dezember 2015, 15:15:54
So sehr ich die Fellinis liebe, so wenig Lust habe ich auf Sorrentinos Filme - oder gerade weil ich die Fellinis liebe...? Jedenfalls verlasse ich mich ganz auf Deine Einschätzung und spare sie mir :respekt:
- Auf Wes Anderson als Fellini-Erbe wäre ich jetzt nicht gekommen, hast Du das zufällig irgendwo elaboriert?

Auch eine Art Fellini-Refeferenz ist Andreas Dresens erster Langfilm Stilles Land (http://www.ofdb.de/film/55348,Stilles-Land) (1992), den ich gestern mit Vergnügen gesehen habe. Auch hier versucht ein Regisseur etwas auf die Beine zu stellen, allerdings arbeiten eher die äußeren Umstände (Mauerfall) als seine inneren Dämonen gegen ihn. Manchmal wirkt der Film noch etwas reißbretthaft und dramaturgisch unentschlossen, hat aber den dresentypischen warmherzigen Humor und viel Zeitcolorit der Wendejahre - nur drei Jahre nach den Ereignissen gedreht, bekommt er derart noch eine zeitgeschichtlich Dimension, die ihn zu weit mehr macht als zum gelungenen Erstlingsfilm eines inzwischen unbestritten großen Regisseurs (es scheint, als sei Dresen der einzige Nachfolger des DEFA-Alltagsfilms in der Prägung von Konrad Wolf, Lothar Warneke oder Herrmann Zschoche...).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 3 Dezember 2015, 18:30:54
Zitat von: ratz am  3 Dezember 2015, 15:15:54
So sehr ich die Fellinis liebe, so wenig Lust habe ich auf Sorrentinos Filme - oder gerade weil ich die Fellinis liebe...? Jedenfalls verlasse ich mich ganz auf Deine Einschätzung und spare sie mir :respekt:
- Auf Wes Anderson als Fellini-Erbe wäre ich jetzt nicht gekommen, hast Du das zufällig irgendwo elaboriert?

Nicht gründlich, war eher eine Gefühlssache, aber in Interviews hat Anderson sein Fellini-Vorliebe schon mehrfach eingestanden - zB. http://www.zeit.de/2014/07/berlinale-wes-anderson-grand-budapest-hotel/seite-3 (http://www.zeit.de/2014/07/berlinale-wes-anderson-grand-budapest-hotel/seite-3)

Hier gibt es einen kleinen Vergleich, dem ich sicher nicht gänzlich zustimmen würde und der den Bogen vielleicht teilweise etwas überspannt und auch weniger analysiert als vielmehr erfühlt: http://blogs.indiewire.com/pressplay/watch-federico-fellinis-influence-on-wes-anderson-a-video-essay-20141115 (http://blogs.indiewire.com/pressplay/watch-federico-fellinis-influence-on-wes-anderson-a-video-essay-20141115)


Aber ich denke, die Vorliebe für seltsame Gesichter und Figuren, das distinguierte Auftreten mancher Nebenfiguren, der Einsatz des Erzählers in "Moonrise Kingdom", die offensichtliche Künstlichkeit mancher Kulissen (klar, die hatte Fellini ja selbst entliehen bei weniger prestigeträchtigen Genrefilmern)...

Der Einfluss scheint mir nicht so deutlich zu sein wie bei Sorrentino, aber durchaus vorhanden... und im Hinblick auf symmetrische, zumindest sehr geordnete Bilder und auffällige, wenig organische Schnitte gleichen sich auch Anderson und Sorrentino irgendwie; das scheint zunächst eine seltsame Taktik für die Verarbeitung von Fellini-Einflüssen zu sein (gerade weil dieser so oft eine vermeintlich italienische, kraftvoll-lebhafte, turbulente Atmosphäre vermittelt), aber angesichts der Künstlichkeit mancher Fellini-Bilder, die Figuren und Kulissen wie in einer Schaubude ausstellen, ist das auch wieder irgendwo verständlich...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 8 Dezember 2015, 12:46:41
Zitat von: PierrotLeFou am  3 Dezember 2015, 18:30:54


Hier gibt es einen kleinen Vergleich, dem ich sicher nicht gänzlich zustimmen würde und der den Bogen vielleicht teilweise etwas überspannt und auch weniger analysiert als vielmehr erfühlt: http://blogs.indiewire.com/pressplay/watch-federico-fellinis-influence-on-wes-anderson-a-video-essay-20141115 (http://blogs.indiewire.com/pressplay/watch-federico-fellinis-influence-on-wes-anderson-a-video-essay-20141115)

... und im Hinblick auf symmetrische, zumindest sehr geordnete Bilder und auffällige, wenig organische Schnitte gleichen sich auch Anderson und Sorrentino irgendwie; das scheint zunächst eine seltsame Taktik für die Verarbeitung von Fellini-Einflüssen zu sein

Hm. Nee  :D

Ich hab es jetzt wirklich versucht, kriege die beiden aber nicht unter einen Hut. Vorausgeschickt: Ich habe Wes Anderson genauso gern wie Fellini, aber sie leben doch in verschiedenen Universen. Wo Anderson der seine Formalismen pflegende Zwangsneurotiker ist, der alles genau abzirkelt und peinlich sauber anordnet, teilt der Messie Fellini mit der vollen Kelle aus und kleistert alles voll nach dem Motto je mehr und chaotischer, desto besser. Wo Anderson männerfreundschaftlich, asexuell oder zumindest höchstens ganz vorsichtig romantisch ist (Moonrise Kingdom), schwelgt Fellini in den drallsten Sinnesfreuden und macht keinen Hehl aus seinem Arsch- und Tittenfetisch - seine Helden sind manchmal in einem Maße schwanzgesteuert, da würden die Anderson-Bübchen von der Stuhlkante kippen  :icon_mrgreen:

Gemeinsam haben sie sicherlich das filmisch selbstreflexive Moment, Freude am visuellen Surplus und die deutliche Verarbeitung persönlicher Besessenheiten, aber das sind schließlich Merkmale von allen guten Regisseuren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 8 Dezember 2015, 16:15:56
Zitat von: ratz am  8 Dezember 2015, 12:46:41
Zitat von: PierrotLeFou am  3 Dezember 2015, 18:30:54


Hier gibt es einen kleinen Vergleich, dem ich sicher nicht gänzlich zustimmen würde und der den Bogen vielleicht teilweise etwas überspannt und auch weniger analysiert als vielmehr erfühlt: http://blogs.indiewire.com/pressplay/watch-federico-fellinis-influence-on-wes-anderson-a-video-essay-20141115 (http://blogs.indiewire.com/pressplay/watch-federico-fellinis-influence-on-wes-anderson-a-video-essay-20141115)

... und im Hinblick auf symmetrische, zumindest sehr geordnete Bilder und auffällige, wenig organische Schnitte gleichen sich auch Anderson und Sorrentino irgendwie; das scheint zunächst eine seltsame Taktik für die Verarbeitung von Fellini-Einflüssen zu sein

Hm. Nee  :D

Ich hab es jetzt wirklich versucht, kriege die beiden aber nicht unter einen Hut. Vorausgeschickt: Ich habe Wes Anderson genauso gern wie Fellini, aber sie leben doch in verschiedenen Universen. Wo Anderson der seine Formalismen pflegende Zwangsneurotiker ist, der alles genau abzirkelt und peinlich sauber anordnet, teilt der Messie Fellini mit der vollen Kelle aus und kleistert alles voll nach dem Motto je mehr und chaotischer, desto besser. Wo Anderson männerfreundschaftlich, asexuell oder zumindest höchstens ganz vorsichtig romantisch ist (Moonrise Kingdom), schwelgt Fellini in den drallsten Sinnesfreuden und macht keinen Hehl aus seinem Arsch- und Tittenfetisch - seine Helden sind manchmal in einem Maße schwanzgesteuert, da würden die Anderson-Bübchen von der Stuhlkante kippen  :icon_mrgreen:

Gemeinsam haben sie sicherlich das filmisch selbstreflexive Moment, Freude am visuellen Surplus und die deutliche Verarbeitung persönlicher Besessenheiten, aber das sind schließlich Merkmale von allen guten Regisseuren.


Dass er Einflüsse sehr eigenständig verarbeitet, will ich ja gar nicht leugnen, er dreht ja nicht als Plagiator weitere Fellini-Filme... aber bei allen eigenen Macken sehe ich eben auch genug Fellinismen... kennst du diesen Kurzfilm: ! Castello Cavalcanti (http://www.youtube.com/watch?v=b87B7zyucgI#) ? Ich denke, dort hat Anderson seine Fellini-Zuneigung am deutlichsten ausgelebt - und dort zeigt er auch, wo ihn Gemeinsamkeiten mit Fellini verbinden
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 8 Dezember 2015, 23:07:07
Wer mal was richtig Schlecht-Kurioses sehen will, sollte sich mal den Namen Neil Breen merken bzw. ihn bei Youtube eingeben. Dort findet man zwei Filme von ihm - "Double Down" und "I Am Here.... Now" -, die neue Rekorde in Sachen "Selbstdarstellung eines Filmemachers" aufstellen. Darin stilisiert er sich zum Übermenschen, der schlicht alles kann und das in schier unendlichen Monologen auch frank und frei erzählt, oder auch zu einer Art Gott hoch, daß man vor Fremdscham im Erdboden versinken möchte (in "Double Down" geht das sogar so weit, daß er sich in den eingeblendeten Vortiteln als einziger Schauspieler namentlich erwähnt und sonst nur noch ein "Produced, Written and Directed by Neil Breen" übrig hat).

Die Geschichten kann man schlichtweg nicht nacherzählen, weil sie vor unerklärlichen Szenen, die hinten und vorn nicht zusammenpassen, nur so strotzen. Mit haufenweise Archivmaterial, das sich qualitativ von dem selbst gedrehten Film deutlich unterscheidet, einem Dauer-Score als Hintergrundberieselung über die vollen 90 Minuten, permanenten Szenenwiederholungen, fragwürdigen Kameraeinstellungen (gerade während der seltenen Dialoge), Anschlußfehlern in Hülle und Fülle und durchweg unfähigen Schauspielern. Von den Darstellerinnen verlangt Breen stets Freizügigkeit, was aber immer aus strategisch günstigen Winkeln aufgenommen wird, so daß nie zu viel zu sehen ist. Die Damen haben sich offensichtlich in den Vertrag schreiben lassen, sich nicht nackt präsentieren zu müssen, und man merkt ihnen an allen Ecken und Enden an, wie unangenehm ihnen diese Szenen sind. Breen hat weniger Probleme mit Nacktheit und präsentiert sich gern halbnackt oder ganz nackt.

Ich will beileibe nicht behaupten, daß die Filme wirklich unterhaltsam wären, im Gegenteil: Sie sind teilweise sogar bodenlos langweilig, aber im nächsten Moment blitzen dann wieder so bizarre Augenblicke auf, daß man mindestens zweimal hingucken muß, um sie zu glauben. Garniert wird das mit beinahe unerträglicher Mystik und schmerzhaftem Kitsch.

Ich bin mir sicher, daß Breens Absichten hinter seinen Filmen nur die besten sind und er wirklich etwas erzählen möchte, was ihm am Herzen liegt, aber die Ergebnisse sind aufgrund seiner ekelhaften Selbstbeweihräucherung leider nur hochnotpeinlich geworden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 19 Dezember 2015, 10:55:43
Jurassic World 2D (7 /10)

Nettes Remake des Erstlings, wurde durchgehend gut unterhalten. Allerdings besitzt das Original mehr Charme und Timing als die neuzeitliche CGI-Parade. Nicht immer ist "größer, größer" auch besser. Manchmal wünschte ich mir, es wäre schlicht nicht alles möglich am Computer, da mittlerweile grundsätzlich das Drehbuch leidet...

The Operator (6 / 10)

Annehmbarer Found-Footage-Grusel mit einer netten Grundidee. Allerdings macht der Streifen zu wenig aus seinem Potenzial. Atmosphärische Momente sind ohne Zweifel vorhanden, leider sind sie bis auf eine Ausnahme auch viel zu schnell wieder vorbei und so richtig "handfest" will die Bedrohung kaum werden. Für Komplettisten!

Universl Soldier - Day of Reckoning (8 / 10)

Gewann mit der zweiten Sichtung hinzu. Atmosphärische B-Action mit brachialer Gewalt, erstaunllich unpeinlichen Apokalypse Now-Anleihen und einem illustren Cast. Davon sollte es wieder mehr geben heutzutage!

Savage Streets (5 / 10)

Normalerweise bin ich ja Freund der 80er, aber dieses langatmige Machwerk mit Linda Blair will einfach nie so recht zünden. Einige Schmunzler bei den Schulszenen, viel Musik und ein nur minimaler Bodycount am Ende. Naja...

Creep (7 / 10)

Hat jetzt bei der Zweit- oder Drittsichtung doch etwas verloren. Inszenierung, Tempo und Effekte stimmen weiterhin, nur hat das Genre in Sachen Terror und Atmnosphäre mitterweile schlicht bessere Kaliber zu bieten. Dennoch macht es weiterhin Laune, Franka Potente durch die Londoner Kanalysation zu folgen.

Driven to Kill (6 / 10)

Gemessen am heutigen Output ist dieser eigentlich maue Seagal fast schon wieder ordentlich. Ein brutaler Finisher bleibt in Erinnerung, ansonsten gibt es einige eher unspektakuläre Shoouts und Dresche in seagaltypischer Ultra-Nahaufnahme. Schließlich will unser geschätztes Frettchen sich ja nicht mehr in voller Pracht vor der Kamera räckeln
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 20 Dezember 2015, 21:21:40
The Inevitable Defeat of Mister and Pete

Rühriger Film über zwei Kinder aus schwierigen Verhältnissen, die sich nach der Verhaftung der Mutter des älteren auf sich allein gestellt durchschlagen... leider kein Film über die Leiden der Figur des indischen Händlers, die ihre tagtäglichen Probleme mit kriminellen und/oder asozialen Jugendlichen & Kindern hat, im Moment seiner (harmlosen) Rache auch noch verhaftet wird und vom Drehbuchautoren und vom Regisseur wie ein Arschloch behandelt wird... Es ist zwar ein Film, der sich teilweise um ambivalente Charaktere bemüht, der aber mit seinem Interesse an den zwei Hauptfiguren doch sehr einseitig wirkt... Es gibt ein paar Parallelen zu neorealistischen Klassikern de Sicas, von deren Größe besitzt der Film aber leider gar nichts, eher schon übernimmt er deren Schwächen, pendelt nicht ganz geschickt zwischen krassem Realismus und kitschiger Sentimentalität und mündet dann auch noch in ein recht simples Happy End mit einer Moral, die in einem Drei-Zeilen-Dialog zum Ausdruck gebracht wird.
Dass keiner die 08/15-Story produzieren wollte und die Finanzierung daher etwas schwierig gewesen sein soll, scheint noch das sperrigste & unabhängigste Element des Films zu sein, der erstaunlich simpel gestrickt ist und inszenatorisch teilweise sogar vor abgestandenen, kitschigen Klischees nicht zurückschreckt...

Klingt jetzt wohl sehr abwertend, auf der Haben-Seite gibt es immerhin einen hohen Unterhaltungswert, einprägsame Schauspieler(innen) und (trotz aller Konventionen) eine zumindest solide Inszenierung... 6-7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 28 Dezember 2015, 04:26:37
Hat sich ja doch Einiges angesammelt, also versuche ich es kurz und knackig zu halten.

Blood Rage aka Nightmare At Shadow Woods (1987)
Wirklich gelungener Thanksgiving-Slasher der ein paar ziemlich harte und gut gemacht Spezialeffekte aufzubieten hat.
Musikalisch schlaegt er voll in die 80er Kerbe, gefiel mir wirklich gut.
Kann die Arrow Video-BluRay nur empfehlen.
Gebe so 7/10 Punkten

The Texas Chainsaw Massacre (1974): 40th Anniversary Edition BluRay
Klassiker in umwerfender Qualitaet in einer wirklich huebschen Digipack-Verpackung.
Horrorherz, was willst du mehr?

Some Kind Of Hate (2015)
Dank nem Kumpel auf Netflix mitgenommen und wurde wirklich ueberrascht.
Sehr netter Dreh an der ueblichen "I was killed and came back as an angry ghost until my demands are met."-Leierei.
Wirklich mal was Anderes.
Schwanke zwischen 6 und 7/10.

In A Glass Cage (1986)
Ach du meine Fresse, das Teil ist schon herb, wirklich Nichts fuer Zartbesaitete.
Schwer sowas zu beurteilen, wuerde aber bei einer 8/10 landen.


Last Shift (2014)
Eine weitere, extreme Ueberraschung auf Netflix.
Hoert sich beschissen an, wartet aber mit wirklich gelungenem Spannungsbogen, unheimlichen Szenen und sehr gut gewaehlter Musik auf.
Und die Hauptdarstellerin passt.
Definitive Empfehlung, 7/10 Punkten

The Brood (1973)
David Cronenberg, Siebziger, Criterion Collection, was will man mehr.
Kaufen Leute, Kaufen!
8/10 Punkten

Bastards aka Les Salauds (2013)
Wow, was fuer ein Trip, die Franzosen schiessen den Vogel wieder mal ab.
Das Teil hat mich manchmal fast an Lynch erinnert.
Und ehrlich gesagt manche Szenen waren ziemlich verwirrend, diese Erklaerung hier half dann etwas:
http://www.imdb.com/title/tt2821088/board/nest/233829816?ref_=tt_bd_2 (http://www.imdb.com/title/tt2821088/board/nest/233829816?ref_=tt_bd_2)
Gibt 7/10 Punkten

Cruel & Unusual (2014)
Eindringlicher Film mit ungewoehnlicher Herangehensweise ans Sterben und was nach dem Tod passiert.
Erfrischend anders, knappe 7/10 Punkten

Legend Of Hell House (1973)
Zurecht ein absoluter Klassiker, immer wieder gut.
8/10 Punkten

Dark Star: H.R. Giger's World (2014)
Interessante Dokumentation ueber eine absolute Legende.
Absolute Pflicht fuer jeden Horrorfan.
8/10 Punkten

Mea Culpa (2014)
Egal wie hart die Amerikaner sich versuchen, kleine Thriller die mit unglaublicher Wucht daherkommen hat niemand so drauf wie die Europaer, hier mal wieder die Franzosen.
Geht ordentlich zur Sache, passt einfach Alles.
Gibt ebenfalls 8/10 Punkten

Let Us Prey (2014)
Was fuer ein absolutes Brett, ohne angezogene Handbremse von Anfang bis Ende.
Englischer Thriller mit heftigem Gore-Einschlag und guter Story bei deren Ende man schon mal ins Diskutieren kommt.
Hat mich unglaublich gut unterhalten, 8.5/10 Punkten

Dark Touch (2013)
Hoert sich wie ne 0815-Story an, aber die Ausfuehrung hat sich gewaschen.
Wo andere Filme viel zartbesaiteter mit der Materie umgehen, gibt es hier so gut wie keine Lichtblicke.
Wirklich grimm und erfrischend anders als der uebliche Genrebrei.
7/10 Punkten
P.S.: Auf keinen Fall von der niedrigen IMDB-Wertung abschrecken lassen.  :respekt:

Kristy (2014)
The Strangers-Anleihen sind unuebersehbar, aber die Wahl des Drehortes (komplettes Schulgelaende waehrend Ferien), dazu noch die Wehrhaftigkeit des "Opfers" gibt es ein kleines Einod von Thriller das sich wirklich sehen lassen kann.
8/10 Punkten

Blood Glacier aka Blutgletscher (2013)
Was fuer ein abgefahrenes Teil. Ein oesterreichischer Horrorfilm auf B-Niveau bei dem ich fast Traenen lachte.
Die Politikerin ist ja wohl der absolute Brueller. Die Szene mit der Banane, mwahahahaha.
6/10 Punkten

This Film Is Not Yet Rated (2006)
Hat diese Dokumentation doch schon einige Jahre auf dem Buckel, so ist dieser (versuchte) Blick hinter die Kulissen der MPAA schon blutdrucktreibend fuer jemand der gegen Zensur ist.
Wer kein Geld fuer die DVD ausgeben will, kann sich das Teil auf youtube ansehen.
8/10 Punkten

Häxan: Witchcraft Through the Ages (1922)
Absolut hervorragender Film bzw. Mockumentary (duerfe wohl der richtige Ausdruck sein) ueber die Entstehung bzw. Entwicklung von Aberglauben usw.
Sehr empfehlenswert mit unerwartet heftigen Szenen.
8/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 29 Dezember 2015, 11:52:02
So, nun auch den letzten Kinobesuch 2015 getätigt: Mr. Holmes (http://www.ofdb.de/film/274651,Mr-Holmes) (OmU) (+ Vorfilm: A Single Life (http://www.ofdb.de/film/273981,A-Single-Life))

A Single Life ist herrlich witzig und hat zudem kleine Details zu bieten (bspw. ein Buch "Time is on my Side" von Marty McFly oder "Bad Timing" von Fred Astaire). 9/10

Mr. Holmes ist dann eine gigantisch große leistung von Ian McKellen, allein seinetwegen lohnt sich der Film. Ansonsten geht es - Holmes' Alter entsprechend - eher gemächlich zu und nach und nach entfalten sich die drei Erzählebenen ("Jetzt", "Letzter Fall vor 35 Jahren", "Japanbesuch vor kurzem"). Es gibt mal keinen riesigen Twist, sondern eine geradlinige Erzählung, wobei auch Holmes selbst natürlich noch etwas lernt - was mir nicht so ganz passen wollte. 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 29 Dezember 2015, 12:42:15
Letzte Kinobesuche dito:

"Mr Holmes":
Wunderbare Leistung von McKellen, der ein wunderschönes "anderes" Portrait eines möglichen "realen" Holmes vorlegt und das Drama nicht der Sensationslust opfert, sondern als Film Verstand und Gefühl vereint.
Mag man für unspektakulär, unwichtig oder öde halten, ist imho aber sehr schön inszeniert und strahlt viel Würde aus. 7,5/10

"Carol"
Oscarverdächtige Leistungen der weiblichen Leads, aber eben (da huschen die Weinsteins durch die Credits) genau deswegen jetzt platziert. Macht aber nichts: superintensive Darstellung, Vermeidungen der typischen Klischees (das war schon bei Highsmiths Vorlage so!), eine große sexuell-emotionale Untiefe. Sehr geschmackvoll und erlesen, doch mit zwei Stunden Laufzeit setzen die jammernden Streicher dann irgendwann zu häufig ein, betonen das intime Drama über Gebühr, während Mara zum x-ten Mal durch verregnetes Autofenster starrt und Blanchett eine nach der anderen raucht.
Haynes inszeniert wunderbar, aber das Interesse erodiert irgendwann in Richtung Plotauflösung, was in dieser Produktion mehr als unvermeidbares Übel erscheint. Topnote möglich, ich fand es aber lediglich "gut" - optisch aber ein Fest für die Augen. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 13 Januar 2016, 00:59:03
Zitat von: Moonshade am 29 Dezember 2015, 12:42:15
"Carol"
Oscarverdächtige Leistungen der weiblichen Leads, aber eben (da huschen die Weinsteins durch die Credits) genau deswegen jetzt platziert. Macht aber nichts: superintensive Darstellung, Vermeidungen der typischen Klischees (das war schon bei Highsmiths Vorlage so!), eine große sexuell-emotionale Untiefe. Sehr geschmackvoll und erlesen, doch mit zwei Stunden Laufzeit setzen die jammernden Streicher dann irgendwann zu häufig ein, betonen das intime Drama über Gebühr, während Mara zum x-ten Mal durch verregnetes Autofenster starrt und Blanchett eine nach der anderen raucht.
Haynes inszeniert wunderbar, aber das Interesse erodiert irgendwann in Richtung Plotauflösung, was in dieser Produktion mehr als unvermeidbares Übel erscheint. Topnote möglich, ich fand es aber lediglich "gut" - optisch aber ein Fest für die Augen. 7/10

Carol war auch meine letzte Sichtung, und ich würde dem Film 9 von 10 Punkten geben. Die Chemie zwischen Mara und Blanchett ist elektrifizierend. Haynes hat hier einen mustergültigen erotischen Film gedreht: einen langsamen, stilvollen, subtilen und doch intensiven Steigerungslauf sexueller Spannung. Längen habe ich erst gegen Ende gespürt; Maras Autofenster-Gesicht hätte ich mir volle zwei Stunden lang anschauen können, haha. Ein wunderschöner, warmer Winterfilm. Ich bin unbedingt dafür, dass Rooney den Oscar abstaubt!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 20 Januar 2016, 04:18:24
Blacula (1972) und Scream, Blackula, Scream (1973)
Ich hab die Teile bisher immer vermieden weil ich immer dachte die waeren uebelster Schrott.
Hab sie dann halt mal auf Amazon Instant fuer lau mitgenommen und war schwerstens ueberrascht.
Fuer die fruehen Siebziger sind da ein paar wirklich anstaendige Horrorszenen zu verzeichnen.
Und gnaedigerweise rutscht das Ganze niemals ins Laecherliche ab, das sind ernsthaft gemeinte und wirklich unterhaltsame Horrorfilme.
Definitiv mal nen Blick riskieren.

We Need To Talk About Kevin (2011)
Wow, ist ne Weile her das ich so einen verstoerenden Film sah.
Da koennen sich die meisten Horrorflme ne dicke Scheibe abschneiden.
Vor allem als Vater einer viereinhalbjaehrigen Tochter ist es teilweise schon ziemlich schwer anzusehen.
Tilda Swinton ist unglaublich intensiv.
8/10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 21 Januar 2016, 14:43:40
Sukeban Deka (1987)

In diesem japanischen Film kämpft eine Gruppe von Schulmädchen gegen eine oberböse Verbrecher-Organisation. Die Waffe der Hauptfigur ist ein Jo-Jo. Ein Jo-Jo! Muss man noch mehr sagen? 10 von 10 Punkten! ... in Trash-Massstäben, natürlich. Nein, eigentlich ist der Film auch als Trash nicht besonders vergnüglich. Ein paar Lacher liegen durchaus drin, aber sonst ist der Plot eher mau, wenn auch nicht unsympathisch. Aber ernsthaft: Ein Jo-Jo? Wiesooo? 3/10.

Sukeban Deka 2 (1988)

Der zweite Teil von Sukeban Deka – jetzt mit 200% mehr Jo-Jo! Wieso tue ich mir das an? Ach ja, weil ich auf seltsame japanische Filme stehe. Immerhin sind Regie und Plot des zweiten Teiles wesentlich dynamischer; auch die Choreographie der Kampfszenen hat sich erheblich verbessert. Genauer gesagt: Es gibt eine Choreographie. Aus der Trash-Perspektive macht Sukeban Deka 2 dann doch recht Laune: Die »Girl Cops« ziehen einige abstruse Kampf-Moves ab, der Bösewicht macht Robert Pattinsons patentiertem Starren in Twilight alle Ehre und wir bekommen die unbeholfenste (Quasi-)Kussszene der Filmgeschichte serviert. Kurzum: Ganz nett, aber auch nicht mehr. 5/10.

Charade (1963)

Zweitsichtung. Eine geniale Mischung aus Thriller und romantischer Komödie, mit der Stanley Donen Hitchcock-Niveau erreicht. Das Script ist pointiert schwarzhumorig, der Plot verschlungen elegant und die Bilder sind schlicht zum Anbeissen. Audrey Hepburn und Cary Grant spielen ein amüsantes wie spannungsreiches Katz und Maus-Spiel. Als Sahnehäubchen hat der Film eine meiner liebsten Opening Credits. 10/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 31 Januar 2016, 23:43:45
Zweitsichtung via VoD nach fast 19 Jahren. Der Film feiert dieses Jahr übrigens sein 20-jähriges (!) Jubiläum.


Maximum Risk (1996, von Ringo Lam)

Der Film fängt mit dem unerwarteten Tod von Jean Claude van Damme an. Wieder einmal gibt es aber einen Zwillingsbruder, der sich in Nizza und New York City mit der russischen Mafia und dem FBI herumschlagen muss...

Ringo Lams US-Debüt wirkt angesichts der heutigen Sehgewohnheiten mit seinen ganzen Oldschool-Stunts und -Nahkämpfen, die hauptsächlich aus Kampfsport-Kicks, Springen über oder Abrollen auf Motorhauben bestehen, ein wenig wie aus der Zeit gefallen, da sich die Action auch gleichzeitig vom Goldstandard der 80er-Jahre ("Die hard", "Lethal Weapon", "48 Stunden", "City Cobra", "Phantom Commando") unterscheidet und ihre Hongkong-Einflüsse nicht leugnen kann.

Wie dem auch sei: gemessen am B-Movie-Actionfilm der 90er Jahre und vor allem an dem, was die Herren van Damme, Lundgren oder Seagal in den Folgejahren noch so alles abliefern sollten, ist "Maximum Risk" ein wirklich ordentliches B-Action-Movie mit solide ausgearbeiteten Charakteren, Story und Dialogen. Der 25 Mio. US$ teure Film wirkt nicht billig, was man von vielen anderen van Damme-Werken nicht gerade sagen kann. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass van Damme während der fünf bis sechs Jahre von "Universal Soldier" über "Harte Ziele" und "Sudden Death" bis eben zu "Maximum Risk" auf dem Höhepunkt seines Schaffens war, was die Kommerzialität und das Produktionsniveau seiner Filme angeht. Hier ist er mir erstmals sogar als Schauspieler positiv aufgefallen.

An seiner Seite übrigens die rattenscharfe Natasha Henstridge in ihrer zweiten Rolle nach ihrem "Species"-Debüt. Ihre Rollenwahl erwies sich im Laufe ihrer Karriere als katastrophal. Sie hat eher mit Albert Pyun und Christopher Lambert gedreht als mit Roland Emmerich und Will Smith "Independence Day"; statt der weiblichen Hauptrolle in "Men in Black" hat sie zwei Fernsehserien den Vorzug gegeben usw. Oh je.

Mir gefiel der Film ehrlich gesagt besser als bei der Erstsichtung 1997, wo ich ihm 5/10 gegeben habe. Jetzt locker 6,5 / 10 und wohl definitiv einer von van Dammes besten Filmen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 17 Februar 2016, 04:44:31
Suffragette

Am Anfang sah es schon sehr danach aus, dass jedes erdenkliche Klischee bemüht wird und dass jeder entsetzliche Extremfall in den 100-Minuten-Film gequetscht wird, damit ein besonders bedrückendes Bild entsteht. Aber wenn man einmal von dem durch & durch widerwärtigen Arbeitgeber absieht (der sicherlich seine Entsprechungen in der damaligen Realität haben dürfte), dann wurde die billige Masche doch relativ glücklich umschifft: Der Inspector gerät ins Grübeln, als sich der Umgang mit inhaftierten Suffragetten im Hungerstreik per demütigender & gewalttätiger Zwangsernährung verschärft; gegen Ende macht er einen ausgesprochen mitleidigen, hilf- & ratlosen Eindruck... und der Ehemann ist letztlich kein hartherziger Unmensch, sondern ein recht verletzlicher Mensch, der dem Druck seiner Umgebung nicht mehr standhalten kann. Carey Mulligan und Helena Bonham Carter wirken in ihren Rollen sehr charismatisch - Meryl Streep hat einen wundervollen Auftritt als ausgesprochen damenhafte Rebellin...
Inszenatorisch gab es ein paar starke Höhepunkte (Zwansernährung, Pferderennen), die Filmmusik schwankt recht krass zwischen Zurückhaltung und Rührseligkeit.

Wieso der Schluss, der die Einführung des Frauenwahlrechts in diversen Länden chronologisch ordnet - große Lacher hat die Schweiz ziemlich weit unten mit "1971" erzielt! -, mit "Saudi-Araben 2015 - ist im Gespräch" endet, zugleich aber Aserbaidschan (1919) unterschlägt, weiß der Himmel... Angesichts der aktuellen Islam-Debatten wäre das sicher eine faire Geste gewesen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Reiben am 17 Februar 2016, 22:02:31
Max - Bester Freund. Held. Retter. (2015)

Als Jugendabenteuer funktioniert der Film noch, obwohl er daran krankt, dass die zweite Hälfte zu unrealistisch, zu actionlastig und zu lang ist. Die amerikanisch-patriotischen Werte, die einem vor allem zu anfangs präsentiert werden, werden zum Teil überraschend hinterfragt, was aber nicht heißt, dass der Film irgendeine Tiefe hätte. Dazu macht man noch einen argen Spagat zwischen Klischees und politischer Korrektheit, was gepaart mit der moralinen Art erstaunlicherweise irgendwie an TKKG erinnert.

Das alles klingt sehr negativ, aber letztlich ist der Film primär eben doch ein Jugendabenteuer und das hat mich zumindest soweit unterhalten, dass es am Ende für eine 5/10 reicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 März 2016, 19:29:11
,,the Age of Adaline" (2015) hat mich wahrhaft positiv überrascht, als sich der Film als ein absolut sehenswertes romantisches Liebesdrama (u.a. über Vergänglichkeit und Sehnsucht, inklusive eines unaufdringlichen Fantasy-Einschlags) entpuppt hat, das in Sachen Ausstattung, Optik, Locations und attraktive Menschen nicht nur exquisit anzusehen ist sowie mit einer feinen Besetzung aufzuwarten vermag – allen voran Blake Lively, die hier schlichtweg umwerfend auftritt, und Harrison Ford, der schon ewig nicht mehr so gut war – sondern überdies auch mit zunehmender Laufzeit immer besser (u.a. im Sinne von ,,emotional reichhaltiger") wird...

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 17 März 2016, 23:43:00
Und wie gefiel dir die junge Ford-Version, Anthony Ingruber?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 18 März 2016, 08:45:28
Zitat von: Mr. Blonde am 17 März 2016, 23:43:00
Und wie gefiel dir die junge Ford-Version, Anthony Ingruber?

Hatte nichts an ihm auszusetzen. Die Ähnlichkeit war/ist auf jeden Fall vorhanden bzw. fast schon erstaunlich.
Eigentlich könnten sie ihn ja gleich einfach mal fürs Han Solo Prequel casten...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 März 2016, 19:33:01
Zitat von: StS am 18 März 2016, 08:45:28
Eigentlich könnten sie ihn ja gleich einfach mal fürs Han Solo Prequel casten...  ;)
Genau das wollte Mr.Blonde lesen.  ;)


Joa, also den Film werde ich auch iwan mal sehen, der Trailer hatte mir schon sehr gefallen (und ich mag Blake Lively. Hey die ist immerhin mit Deadpool verheiratet und hat sogar ein Kind von ihm). :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 2 April 2016, 03:40:12
Trumbo

Ich war der einzige Mensch im Kinosaal... gestört hat dafür allerdings das deutlich vernehmbare Wummern aus der Osho-Disco nebenan... Egal. Der Film war toll... besser als "Hail, Caesar!" und - der ohnehin nicht so pralle - "Life" (um mal zwei andere Filme der jüngsten Zeit zu nennen, die sich den Filmstars der 50er Jahre widmen), relativ fair und ausgeglichen, mit tollen & starken Darsteller(innen)-Auftritten (die nicht zu sehr hervorgekehrt werden), ausgestattet mit liebevollen, kleinen Details für Cineasten, zugleich aber auch für weniger kinobegeisterte Zuschauer(innen) vollkommen geeignet; angenehm ruhig & zurückhaltend (& inszenatorisch unauffällig) und zugleich durchgängig unterhaltsam. Sicher kein Meisterwerk, aber ein ziemlich guter Film - und ein Denkmal für einen Menschen, der solch einen Film verdient hat...

Hätte man in dieser Form wohl eher nicht vom "Austin Powers"-Regisseur erwartet... :D Und der scheinbar auf actionreichere TV-Serien spezialisierte Autor liefert vielleicht keine Trumbo-Großartigkeiten ab und bleibt insgesamt reichlich konventionell (dass der Film irgendwann auf seinen Beginn Bezug nimmt, scheint da schon der ambitionierteste Ansatz zu sein!)... aber der Stoff und die Figuren und die Besetzung werten das Ganze ziemlich auf.

(Und Kirk Douglas-Darsteller Dean O'Gorman würde ich gerne in der James Bond-Rolle sehen, wenn Craig mal aufhören sollte...  :icon_lol: )
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: vodkamartini am 2 April 2016, 12:41:29
Zitat von: PierrotLeFou am  2 April 2016, 03:40:12
(Und Kirk Douglas-Darsteller Dean O'Gorman würde ich gerne in der James Bond-Rolle sehen, wenn Craig mal aufhören sollte...  :icon_lol: )
Verblüffende Ähnlichkeit, könnte man die Craig-Bonds rebooten, macht in Zeiten von Spiderman 28 durchaus Sinn.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 2 April 2016, 18:39:27
Indiana Jones and the last Crusade

Nun erstmals im Kino gesehen. Krass, was einem da so für Sachen auffallen. Die letzte Sichtung daheim dürfte auch vor Jahren gewesen sein. Auf jeden Fall ließen sich Zusammenspiel von Connery und Ford sowie vor allem die Musik sehr gut genießen. Den besten Spruch hat trotzdem noch immer Marcus Brody: "Water? No, fish make love in it." :rofl:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 3 April 2016, 12:31:59
Wobei das eine Abwandlung eines alten Zitats von W.C. Fields ist: "I don't drink water. Fish fuck in it."

Trotzdem ein grandioser Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 4 April 2016, 09:27:59
Monster-Uni: niedlich, aber abgedroschener animierter Uni-Film, mit Highlights. 6,5/10
Liberace: nett aufgerüscht und für die Darsteller sicherlich gewagt, aber letztendlich falsch gewichteter Film, der seine Hauptfigur total vernachlässigt. 4/10
Dylan Dog : gewollt chandleresker Billigkäsekuchen aus der Vampir-vs-Werwolf-Schmiede, den Buffy schon 10 Jahre früher besser konnte und der dank Nebendarsteller nervt wie ein Jucken am Arsch, während man auf der Streckbank liegt. 3/10
Man nennt mich Hondo: Sind sie John Wayne oder bin ich das? Selten gezeigt, interessant wegen 3D-Kamera, aber scheußlich klischeehaft auf der einen, halbwegs sorgfältig auf der anderen Seite (Apachen). Zwittergewürge. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 4 April 2016, 12:16:04
Zitat von: McClane am  3 April 2016, 12:31:59Wobei das eine Abwandlung eines alten Zitats von W.C. Fields ist: "I don't drink water. Fish fuck in it."
Aha, wusste ich nicht. Aber danke für die Info.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 8 April 2016, 18:47:58
Generell verfügt die neuseeländische Horrorkomödie ,,Deathgasm" (2015) über einen recht guten Ruf. Leider aber entpuppte sich der Streifen im Rahmen des Sichtens (auch unabhängig dieser ,,Ausgangslage") als eine weitestgehend enttäuschende Angelegenheit. Nicht allein nur die Drehbuch-Vorlage kommt arg vorhersehbar daher: Im Prinzip kennt man so ziemlich alles, das einem geboten wird, bereits aus diversen anderen artverwandten Veröffentlichungen zu genüge – von den Figurenkonstellationen und Handlungsabläufen über die Beschaffenheit der Effekte bis hin zu den Gags. Weniger unnötiger (öde anmutender) Penis- und Dildohumor wäre hier übrigens deutlich ,,mehr" gewesen. Hier und da mal ein netter Moment – bspw. kann ich über Rollenspieler (so wie im echten Leben) immerzu gut schmunzeln und wird das Bild eines bestimmten Pärchens auf einer Parkbank nicht umsonst überall im Rahmen des Promo-Materials verwendet – insgesamt aber keineswegs wirklich inspiriert oder ,,frisch" anmutend, das Ganze. Es reicht nunmal nicht aus, einfach nur Klischees aufzugreifen und auf handgemachte Make-up- und Gore-F/X zu setzen – egal wie anständig geartet eben jene auch sein mögen. Schade.

tendenziell eher knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 16 April 2016, 15:47:03
Gestern Enter the Void nachgeholt. Schon ein stark abgefahrenes, düsteres und überlanges Stück echter "Arbeit" mit einer enorm krassen Optik zwischen surrealen Drogenräuschen und heftigen Stroboskop-Attacken. Am Ende mischen sich dann auch noch dezenten HC-Einlagen in den Strudel der Extreme. So recht weiß ich nicht, was ich davon halten soll... erstmal 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: lastboyscout am 18 April 2016, 06:02:27
Zitat von: StS am  8 April 2016, 18:47:58
Generell verfügt die neuseeländische Horrorkomödie ,,Deathgasm" (2015) über einen recht guten Ruf. Leider aber entpuppte sich der Streifen im Rahmen des Sichtens (auch unabhängig dieser ,,Ausgangslage") als eine weitestgehend enttäuschende Angelegenheit. Nicht allein nur die Drehbuch-Vorlage kommt arg vorhersehbar daher: Im Prinzip kennt man so ziemlich alles, das einem geboten wird, bereits aus diversen anderen artverwandten Veröffentlichungen zu genüge – von den Figurenkonstellationen und Handlungsabläufen über die Beschaffenheit der Effekte bis hin zu den Gags. Weniger unnötiger (öde anmutender) Penis- und Dildohumor wäre hier übrigens deutlich ,,mehr" gewesen. Hier und da mal ein netter Moment – bspw. kann ich über Rollenspieler (so wie im echten Leben) immerzu gut schmunzeln und wird das Bild eines bestimmten Pärchens auf einer Parkbank nicht umsonst überall im Rahmen des Promo-Materials verwendet – insgesamt aber keineswegs wirklich inspiriert oder ,,frisch" anmutend, das Ganze. Es reicht nunmal nicht aus, einfach nur Klischees aufzugreifen und auf handgemachte Make-up- und Gore-F/X zu setzen – egal wie anständig geartet eben jene auch sein mögen. Schade.

tendenziell eher knappe 4/10

Ich bin da am anderen Ende des Spektrums gelandet.
Extrem flott, sympathische Hauptdarsteller, METAL, Zombies, Blut, lustig, ich fand den Film absolut schraeg-abgedreht.
Vor allem als sie bei den
Spoiler: zeige
Eltern eintrudeln und kurzen Prozess machen

Gab ihm ne 8/10 Punkten, die 10$ fuer den BluRay-Blindkauf hab ich keinesfalls bereut.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 18 April 2016, 08:26:42
Bin da bei StS und war gerade nach den ganzen Vorschusslorbeeren relativ schwer enttäuscht von "Deathgasm". Der fängt eigentlich als charmante Außenseiterkomödie an, die mit viel Sympathie das Leben des "harten" Metallers in der Schulzeit untersucht. Leider wird daraus einer der typischen Funsplatterfilme, die wirklich so passgenau jedes Klischee erfüllen (das Wort "Dead" oder "Death" im Titel, Zombies oder Dämonen als Metzelmasse, Einsatz von Axt und Kettensäge), dass sie dem Genre jeden Fun austreiben. Leider sind alle Figuren außer dem Protagonisten herzlich egal, bei seinem besten Kumpel weiß man nie genau, ob der nun ein Arschloch sein soll oder nicht, und der Rest der Band sind eh nur Klischeenerds - vom ganzen Kanonenfutterrest reden wir nicht. Dazu noch jede Menge Witze über Titten und Tod auf Pennälerniveau, in Sachen Timing meist grandios versägt und herzlich originell. Auch als Metalfan finde ich das Thema Metal eher dürftig angegangen: In Sachen Poster scheint es nur Trivium und Cannibal Corpse zu geben, während die gespielte Musik fast nur die extremeren Varianten (hallo Grindcore und Gegröle) umfasst, auch was Texte und Musiktitel angeht, was nur einen Teil der Musik ausmacht, der gern das Klischee vom Bürgerschreck weiterträgt. Nett sind die an Metalcover angelegten Zeichnungen und Dämonen, die handgemachten Effekte sind recht gut, aber nichts, was man nicht schon zur Genüge kennt und die Folie für Gags und Geschmadder ist irgendwo zwischen egal und lustlos erzählt. Ich kann diese Filme, die gerne "Evil Dead" oder "Braindead" wären, aber nicht verstanden haben, was die über derbe Effekte hinausgehende Finesse von Raimi und Jackson war, echt nicht mehr sehen. (4/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 April 2016, 13:48:35
Nur das sich Deathgasm nicht an Evil Dead und Braindead orientiert, sondern im Subgenre der Dämonen/Metal Filme der 80er aus Italien und USA verortet ist, wo es immer nur auf Effekte und "schlechte" Musik und Klamotten hinauslief. Darsteller und deren Charaktere waren auch nie der Stoff aus dem "Cineastische Träume" gemacht sind.

Deathgasm verdient seine Vorschusslorbeeren durchaus, denn sie kommen von Fans dieser Filme, und was die (endlich mal wieder) sehen wollen, bekommen sie hier zu sehen.

Ich nehme an, ihr habt die alten Stinker nicht gesehen, also wisst ihr auch mit Deathgasm nichts anzufangen.  ;)

Und was die Klischees betrifft... nach 10+ Jahren zwanghaftem Anti-Klischee Gehabe, war es fast schon wieder frisch, die alten Klischees zu sehen. Es wird wieder Zeit, wenn die Kühlschranktür zugeht, dann hat da ein fieser Meuchler zu stehen, hats jetzt lange genug in jedem Film gegeben, dass da bedrohlich nichts bedrohliches lauert. (gähn, ein Antiklischee das selbst zum Klischee wurde und eigentlich ziemlich doof ist das ständig wieder zu bringen)


Und "diverse andere artverwandte Veröffentlichungen" gab es schon seid zig Jahren nicht mehr, btw.  ;)


ps:  Und holy fuck! Das sind keine Zombies.^^   (2x Mal das ich das schreibe, und ich werde es wieder tun.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 18 April 2016, 14:25:47
Zitat von: RoboLuster am 18 April 2016, 13:48:35
Und "diverse andere artverwandte Veröffentlichungen" gab es schon seid zig Jahren nicht mehr, btw.  ;)

Naja, vergleichbarer Fun-Splatter-Krams halt.
Hätte auch mit Zombies nicht viel anders ausgesehen, der Film.
;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 April 2016, 14:41:26
Jo, und Sokker würde sich auch mit einem Football nicht anders spielen.^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 18 April 2016, 16:05:02
Ich schrub ja Dämonen oder Zombies um zu verdeutlichen wie egal das bei diesen Filmen ist. Und mit "Dance of the Dead", "Dead & Breakfast" sowie "Dead Snow" plus Sequel fällt mir auf Anhieb schon reichlich vergleichbare Lauge aus den letzten Jahren ein, auch wenn es da Zombies waren. Für mich persönlich ist das aber relativ wumpe, ob da gerade ein Zombie oder ein Dämon irgendeiner Kanonenfutter-Nebenfigur die Wirbelsäule durchs Rektum rauszieht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 April 2016, 17:24:31
Zitat von: McClane am 18 April 2016, 16:05:02
Ich schrub ja Dämonen oder Zombies um zu verdeutlichen wie egal das bei diesen Filmen ist. Und mit "Dance of the Dead", "Dead & Breakfast" sowie "Dead Snow" plus Sequel fällt mir auf Anhieb schon reichlich vergleichbare Lauge aus den letzten Jahren ein, auch wenn es da Zombies waren. Für mich persönlich ist das aber relativ wumpe, ob da gerade ein Zombie oder ein Dämon irgendeiner Kanonenfutter-Nebenfigur die Wirbelsäule durchs Rektum rauszieht.


Das hab ich schon verstanden, das Zombies und Dämonen in einen Topf geworfen werden. ;)

Und somit kommen dann auch diese Vergleiche zustande, die für mich ja so "oberflächlich" sind. Ja, überall mag vielleicht was aus dem Rektum gezogen werden, aber die Filme zum Vergleich darauf zu "reduzieren", ist für mich iwi so wie die Aussage, alle Superheldenfilme seien gleich.  ;) ;)

Für mich war das jedenfalls ein willkommenes kleines Revival, und ich dachte zu keinem Moment an irgendwelche Zombiefilme (ohne Witz). Das ist halt eure Sichtweise, vielleicht (hatte es schon erwähnt), weil ihr euch Filme wie Black Roses, Rocktober Blood, Pledge Class, Shock 'Em Dead, Demons 1+2, Demon Wind usw vielleicht erspart habt.  ;)

Dämonen, Splatter, "grottige" Metal Mucke und Darsteller/Charaktere, und Neonlicht... gibts (sub-genretypisch) alles auch bei Deathgasm. Kann nicht behaupten, dass es das so in letzter Zeit gegeben hat. Auch nicht bei den ganzen Zombiefilmen (von denen auch wirklich nur ein kleiner Teil bekannt ist, so viele Zombiefilme kommen jährlich auf den Markt.)


ps:  Der Zombieeinwand von mir, bezog sich btw auch mehr auf lastboyscouts Posting.  :icon_razz:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 18 April 2016, 18:27:58
"Demon Wind" sowie "Demoni" I + II sind mir bekannt. Gerade ersteren würde ich auch in der "Evil Dead"-Tradition verorten, der deutsche Titel "Tanz der Dämonen" trifft das schon ganz gut.

EDIT: Ich will auch gar nicht zu sehr auf originell vs. nicht originell herumreiten. Genrefilme ähneln sich ja oft und es gibt auch wenig innovative Sachen, die ziemlich knorke sind. Bei "Deathgasm" empfand ich es aber als fade Soll-Erfüllung, die viel verschenkt.
Spoiler: zeige
Z.B. Der Tod der Bandkollegen, der sich kaum vom Wegmetzeln der sonstigen Opfer unterscheidet und zeigt wie egal die Figuren sind.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 18 April 2016, 20:54:32
Das verstehe ich. Da hast du (habt ihr) mehr Wert darauf gelegt als ich. War ja in den alten Schinken auch nicht anders, von daher hat sogar das für mich gepasst.  ;)

Das nicht mehr als ein "Soll" erfüllt werden sollte, das kann man schon so sehen. Aber naja, Soll erfüllt für mich. Dieser Mix aus Dämonenhorror und Heavy Metal, war halt ein kleiner Drawback in alte Zeiten, nix neues, nur genau (so gut oder schlecht) wie eben diese paar Filmchen dieses, iwi speziellen kleinen Subgenres (alles bischen trashy, aber für mich meist unterhaltsam). :icon_smile:

ps:  was noch ne Rolle spielen könnte; ich war nie ein Heavy Metal Fan.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 22 April 2016, 18:01:36
Habe nun auch "Deathgasm" gesehen: hat mich kurzweilig unterhalten, weiterempfehlen würde ich den aber nicht unbedingt... (höchstens einem guten Freund aus der Heavy Metal Szene...)

Ich denke schon, dass "Evil Dead" und "Braindead" da unter anderem Pate gestanden haben; allerdings steht er qualitativ mMn doch eher dem "Night of the Demons"-Remake näher... (passenderweise liegt er derzeit bei 6,66/10... :icon_mrgreen:)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 22 April 2016, 18:36:49
Zitat von: PierrotLeFou am 22 April 2016, 18:01:36
Ich denke schon, dass "Evil Dead" und "Braindead" da unter anderem Pate gestanden haben;

Warum?^^

Snake Plissken hat ja auch nicht Pate bei Elle Driver gestanden, nur weil er ne Augenklappe hat. C'mon.  ;)

Aber erklär doch mal, wie kommst du darauf (abgesehen davon, vielleicht nur diese Filme zu kennen)? Interessiert mich wirklich.

Man kann ja auch sagen, der 1. Film auf der Welt hat Pate gestanden für alle anderen Filme.  :crazy:

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 22 April 2016, 19:04:33
Zitat von: RoboLuster am 22 April 2016, 18:36:49
Zitat von: PierrotLeFou am 22 April 2016, 18:01:36
Ich denke schon, dass "Evil Dead" und "Braindead" da unter anderem Pate gestanden haben;

Warum?^^

Bei einer weiblichen Dämonin musste ich ganz kurz an Betsy Baker denken... und das Finale, in dem dann doch recht viel Blut vergossen wird, wirkte einfach recht Braindead-mäßig auf mich... gut, es gibt Kettensägen statt Rasenmäher, aber zumindest das Ab- & Rausreißen von Kopf samt Wirbelsäule findet sich in beiden Enden. Laut IMDb trägt da auch jemand ein "Bad Taste"-T-Shirt (das ich allerdings nicht bewusst wahrgenommen habe, da hab ich wohl geträumt...), insofern fühle ich mich darin bestärkt, dass Peter Jackson da irgendwie als Vorbild gewirkt hat...

Ich will gar nicht sagen, dass das die Inspirationsquellen schlechthin für "Deathgasm" gewesen sind. Aber neben Sachen wie "Demoni" und "Night of the Demons" etc. dürften die durchaus Einfluss ausgeübt haben... :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2016, 02:30:48
Och jo. Weißt du, wenn ich in meinem Leben 2 Gialli gesehen hätte, würde ich auch nicht behaupten, ich glaube dass der eine dem anderen Pate gestanden hat, weil ich die anderen "1000" Gialli nicht gesehen hab.

Man muss sich schließlich nicht überall auskennen...


Wie isses denn mit Braindead, hatte da etwa Night of the Living Dead Pate gestanden? Wenn man das so allgemeingültig sagen kann, dann ok, dann bin ich raus aus diesem typisch deutschen minderaufgeklärten Expertengutgehabe.  :icon_lol:

Das soll keine Beleidigung sein, ich bin nur zu doof zu schreiben was ich denke (in einer adäquaten Art).  :icon_sad:

Außerdem ist Bettgehzeit und meine Tablette hat schon voll eingeschlagen so dass ich kaum noch klar denken kann, und es ist auch wirklich sehr möglich, dass Evil Dead in gewisser Weise Pate gestanden hat (wie bei allen Dämonenfilmen), oder dass ein paar Szenen aus Braindead als Inspiration gedient haben... aber ich habe schon ganz deutlich gesagt, dass eben andere Filme hier sehr viel eher und mehr als Vorbild gedient haben. Expliziet Evil Dead und Braindead als Vorlage zu nennen bringt die Leute einfach nur auf eine "falsche" Herangehensweise und Assoziation, sodass Deathgasm dadurch schon einen schweren Stand bekommt ... uhh, ich muss jetzt schlafen, kann nix verständliches mehr schreiben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 04:24:51
Zitat von: RoboLuster am 23 April 2016, 02:30:48Außerdem ist Bettgehzeit und meine Tablette hat schon voll eingeschlagen so dass ich kaum noch klar denken kann, und es ist auch wirklich sehr möglich, dass Evil Dead in gewisser Weise Pate gestanden hat (wie bei allen Dämonenfilmen), oder dass ein paar Szenen aus Braindead als Inspiration gedient haben... aber ich habe schon ganz deutlich gesagt, dass eben andere Filme hier sehr viel eher und mehr als Vorbild gedient haben. Expliziet Evil Dead und Braindead als Vorlage zu nennen bringt die Leute einfach nur auf eine "falsche" Herangehensweise und Assoziation, sodass Deathgasm dadurch schon einen schweren Stand bekommt ... uhh, ich muss jetzt schlafen, kann nix verständliches mehr schreiben.
Naja, dass ich die beiden Filme "explizit" genannt habe, liegt daran, dass du geschrieben hattest, die würden nicht Pate stehen... ;)

Und dass halte ich nunmal nicht für richtig. Wie du ja selber schreibst, steht "Evil Dead" bei allen (oder sagen wir mal lieber: bei sehr vielen) Filmen über dämonische Besessene Pate, insofern ist es nur folgerichtig, dass sich eine Hommage an 80er/frühe 90er Jahre Vertreter dieser von "Evil Dead" beeinflussten Sparte auch an diesem Film orientiert.
Dass man in "Deathgasm" auch noch Einflüsse von "Dèmoni" und "The Gate" über "Night of the Demons" bis hin zu "Demon Wind" usw. finden kann - geschenkt, dass will ich gar nicht leugnen. Dass er mit diesen Filmen mMn qualitativ mehr gemeinsam hat, hatte ich auch erwähnt. Aber andere Vorbilder zu leugnen, bloß weil die Leute dann auf den falschen Trichter kommen könnten, scheint mir doch eher unglücklich zu sein...
Und dass ein neuseeländischer Funsplatter-Regisseur, der auch an allen "Hobbit"-Filmen mitgearbeitet hat, einem Peter Jackson Tribut zollt, ist eigentlich nicht sonderlich überraschend - zumal Jackson da ja auch international einen Maßstab bildet. (Man könnte auch die Beziehung zwischen der etwas schüchternen Hauptfigur und ihrem "eigentlich unerreichbaren" love interest vor dem "Braindead"-Hintergrund ansprechen, obwohl das natürlich schon bei Jackson ein (zugespitztes) Genreklischee war...)


ZitatOch jo. Weißt du, wenn ich in meinem Leben 2 Gialli gesehen hätte, würde ich auch nicht behaupten, ich glaube dass der eine dem anderen Pate gestanden hat, weil ich die anderen "1000" Gialli nicht gesehen hab.

Man muss sich schließlich nicht überall auskennen...


Wie isses denn mit Braindead, hatte da etwa Night of the Living Dead Pate gestanden? Wenn man das so allgemeingültig sagen kann, dann ok, dann bin ich raus aus diesem typisch deutschen minderaufgeklärten Expertengutgehabe.  :icon_lol:

Das soll keine Beleidigung sein, ich bin nur zu doof zu schreiben was ich denke (in einer adäquaten Art).  :icon_sad:

Kein Problem ;)

Kurz dazu: Nein, ich würde in einem "Braindead"-Review "Night of the Living Dead" sicherlich nicht als direkten Einfluss anführen. Ich würde vielleicht (!) erwähnen, dass Romeros Klassiker 1968 den modernen Zombiefilm weitestgehend aus der Wiege gehoben hat, und dann den Mitte der 80er Jahre mit "Return of the Living Dead"/"Re-Animator" entstehenden Funsplatter anführen um dabei vielleicht auch noch kurz auf "Evil Dead" einzugehen.
Aber wenn Lionel in "Braindead" ein "Day of the Dead"-T-Shirt tragen würde und da eine Tochter mit einem Mörtel ihre Mutter ersticht, dann würde ich NotLD auch als direkten Bezugspunkt anführen. (Tatsächlich liefert "Braindead" allerdings bloß ausgesprochen vage Assoziationen, wenn es um Romeros Zombie-Erstling geht... die wären mir dann vielleicht einen Nebensatz wert...)


Und dass ich mich mit dem Horrorfilm oder einem seiner Subgenres nicht auskennen würde (wobei ich den "Dämonenfilm" gar nicht als Subgenre anerkennen will, weil der Begriff meines Erachtens lediglich im Fandom gebräuchlich ist und zum einen dort relativ überflüssig ist, wo die zur Diskussion stehenden Filme z.B. dem Zombiefilm ohnehin strukturell überaus ähneln, und weil zum anderen der relativ komplexe Begriff des Dämons von diesen Filmen ziemlich einfältig verkürzt wird), sehe ich natürlich anders... um die 2400 Horrorfilme kenne ich mittlerweile, zu keinem Genre habe ich soviel Sekundärliteratur verschlungen wie es bei diesem der Fall ist und keinem Genre fühle ich mich so lange verbunden wie diesem... Das heißt aber nicht, dass ich mit jedem anderen, der dieses Genre mag und es sich exzessiv einverleibt, einer Meinung sein muss, wenn es um Zusammenhänge oder Differenzen geht... ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2016, 15:30:06
2400 Horrorfilme? Huuuiiii!  :icon_lol:   Und dann noch 2398 die nichts mit dem Thema zu tun haben.  ;)


Zitat von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 04:24:51
Dass man in "Deathgasm" auch noch Einflüsse von "Dèmoni" und "The Gate" über "Night of the Demons" bis hin zu "Demon Wind" usw. finden kann - geschenkt, dass will ich gar nicht leugnen.

Du verstehst absolut nicht was ich meine. Du kannst jetzt alle Filme (mit Kreaturen aus der Erde) die du kennst aufzählen und zeigst damit nur noch mehr, wie wenig du verstanden hast.

Zitat von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 04:24:51
zu keinem Genre habe ich soviel Sekundärliteratur verschlungen wie es bei diesem der Fall ist

Genau das hab ich mir gedacht (lol) und hatte diesbezüglich auch noch etwas geschrieben gehabt, dass ich dann aber nochmal gelöscht habe, weil sich dann wohl "halb Deutschland" auf den Schlips getreten gefühlt hätte. Nur soviel; das beeindruckt mich gar nicht, im Gegenteil.

Zitat von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 04:24:51
(wobei ich den "Dämonenfilm" gar nicht als Subgenre anerkennen will, weil der Begriff meines Erachtens lediglich im Fandom gebräuchlich ist und zum einen dort relativ überflüssig ist

Lächerlich, wirklich. Ließ du schön deine Bücher. Mehr sage ich dazu nicht mehr.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 April 2016, 15:44:14
Können wir uns hier nicht mal wieder guten Filmen zuwenden?  :icon_lol:

;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 16:06:08
Zitat von: RoboLuster am 23 April 2016, 15:30:06
Zitat von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 04:24:51
Dass man in "Deathgasm" auch noch Einflüsse von "Dèmoni" und "The Gate" über "Night of the Demons" bis hin zu "Demon Wind" usw. finden kann - geschenkt, dass will ich gar nicht leugnen.

Du verstehst absolut nicht was ich meine. Du kannst jetzt alle Filme (mit Kreaturen aus der Erde) die du kennst aufzählen und zeigst damit nur noch mehr, wie wenig du verstanden hast.

Ich nehme mal an, der "Kreaturen aus der Erde"-Hinweis bezieht sich auf "The Gate"... Ich hätte auch "Ragman" nennen können; es ging mir ja in diesem Zusammenhang um den Umgang mit Heavy Metal im Horrorfilm der 80er Jahre...


Zitat
Zitat von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 04:24:51
zu keinem Genre habe ich soviel Sekundärliteratur verschlungen wie es bei diesem der Fall ist

Genau das hab ich mir gedacht (lol) und hatte diesbezüglich auch noch etwas geschrieben gehabt, dass ich dann aber nochmal gelöscht habe, weil sich dann wohl "halb Deutschland" auf den Schlips getreten gefühlt hätte. Nur soviel; das beeindruckt mich gar nicht, im Gegenteil.

Mir ist schon klar, dass du von Sekundärliteratur nicht übermäßig viel hältst... sie ermöglicht dennoch eine Perspektive, die über reines Fanboytum hinausgeht und die durchaus legitim ist.


Machen wir es doch einfach so: Nenn mir doch bitte das Dutzend "Dämonenfilme", deren Kenntnis "Deathgasm" in einem neuen Licht erscheinen lässt... (nach Möglichkeit natürlich welche, die ich nicht schon kenne...) ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 16:12:31
Zitat von: StS am 23 April 2016, 15:44:14
Können wir uns hier nicht mal wieder guten Filmen zuwenden?  :icon_lol:

;)

Na gut... "Trick 'r Treat - Die Nacht der Schrecken" (2007) hat mir die Nacht sehr gut gefallen... :D Gelungener, sympathischer Episodenhorrorfilm, der nach einem nicht gänzlich gelungenen Start vollkommen überzeugen konnte. Die Episoden einander auf einfache Weise durchkreuzen zu lassen, war dabei ein geschickter Schachzug, wirkt das Ganze dadurch doch etwas kohärenter und nicht "bloß" wie eine Kurzfilmsammlung... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2016, 18:21:13
Ich hab doch schon die Filme genannt.  ;)

Und dort siehst du auch, was ich mit Dämonen/Heavy Metal Verbindung meine... The Gate ist davon so weit entfernt wie Braindead, Evil Dead und Trick 'r Treat.  ;)

Trick 'r Treat hatte mir auch gut gefallen, btw.  :icon_mrgreen:


Ach noch was, was glaubst du denn, was für Leute die meisten dieser HorrorSekundärliteraturBücher geschrieben haben?  :icon_smile:

Das sind "picklegie" Nerds die von anderen "picklegien" Nerds abschreiben. Und keiner von denen ist irgendwas Besonderes, nur weil sie ihr subjektives "Wissen" aufgeschrieben und abgeschrieben haben. Deren Meinung zählt nicht mehr oder weniger als von "deinem sogenannten Fandome"... die meisten sind ja selber Fans, und wers nicht ist, dessen Meinung ist denn wie gebildet? Fakten in Büchern, schön und gut, aber das ist verstaubt. Filme haben sich weiterentwickelt, die Genre erst recht,  und es entwickelt sich stetig weiter, denn wenn genug Leute sagen, so, diese Filme bilden ein neues Subgenre, dann ist das so, auch wenns nicht in irgendwelchen Büchern steht. Das ist keine Wissenschaft (nah, ist schon ne Wissenschaft, aber keine allgemeingültige, wie Mathe oder so). Man kann Film studieren, was weiß man dann schon? Techniken und Geschichte. Aber was wirklich abgeht, weiß man nur, wenn man sich Filme ansieht und Filme ansieht und Filme ansieht, und zwar nicht nur die Filme, die man angeblich gesehen haben muss laut den "Studierten" und Bücherschreibern von vor "fuffzich" Jahren..(was du ja machst, ich weiß, du bewegst dich aber eher in einem anderen Bereich, man kann eben nicht alles "flächendeckend abgrasen").
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2016, 18:36:00
Zitat von: StS am 23 April 2016, 15:44:14
Können wir uns hier nicht mal wieder guten Filmen zuwenden?  :icon_lol:

;)

Du bist doch Mod, dann verschieb den Kram doch mal in einen Deathgasm Thread.  :icon_razz:

---------------


Mal noch was zum Abschluss;  PierrotLeFou, es ist ja völlig in Ordnung, wenn du glaubst, diese oder jene Filme haben iwo Pate gestanden, das ist deine Meinung. Ich will da gar nichts gegen sagen. Ist iwi als wolle ich jemanden von seinem Glauben bekehren, ist doch doof.  :icon_smile:

Nur soviel, guck dir halt mal die Filme an die ich genannt habe, dann wirst du gleich verstehen, was der Unterschied zu anderen Dämonen/Zombiefilmen ist, und was ich gemeint habe... aber Achtung, diese Filme sind echt trashig und käsig.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 23 April 2016, 19:01:04
HEY! Mir ist eben eingefallen, dass es auch eine Serie in diesem Subgenre :icon_mrgreen: gibt;

Todd und das Buch vom Ultrabösen
http://www.imdb.com/title/tt1558128/?ref_=kw_li_tt (http://www.imdb.com/title/tt1558128/?ref_=kw_li_tt)

:respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 April 2016, 19:50:18
Zitat von: RoboLuster am 23 April 2016, 18:36:00Mal noch was zum Abschluss;  PierrotLeFou, es ist ja völlig in Ordnung, wenn du glaubst, diese oder jene Filme haben iwo Pate gestanden, das ist deine Meinung. Ich will da gar nichts gegen sagen. Ist iwi als wolle ich jemanden von seinem Glauben bekehren, ist doch doof.  :icon_smile:

Nur soviel, guck dir halt mal die Filme an die ich genannt habe, dann wirst du gleich verstehen, was der Unterschied zu anderen Dämonen/Zombiefilmen ist, und was ich gemeint habe... aber Achtung, diese Filme sind echt trashig und käsig.  ;)

ZitatBlack Roses, Rocktober Blood, Pledge Class, Shock 'Em Dead, Demons 1+2, Demon Wind

Ah, jetzt erst bemerkt... "Rocktober Blood" kenne ich und mochte ich nicht so, "Demons" 1+2 und "Demon Wind" kenne ich und mag ich... "Pledge Class" ist mir als unglaublich schlechter Film in Erinnerung geblieben, wobei sich nur die Schweißwurst-Szene tief in mein Gehirn gefräst hat. :icon_neutral:
"Shock 'Em Dead" kenne ich tatsächlich noch nicht, "Black Roses" hatte ich noch nicht einmal auf dem Schirm... Ich weiß jetzt nicht, ob diese Filme (und meinetwegen noch ein paar andere) meinen Blick auf "Deathgasm" sonderlich verändern werden, die anderen genannten haben mich zumindest nicht davon abgehalten, auch Peter Jackson und Sam Raimi als Inspirationsquelle zu vermuten...

Aber wir sind uns ja auch einig, dass man geteilter Meinung sein darf... :D



Kurz noch zur Sekundärliteratur: Die kann natürlich eine Sichtung von Filmen nicht ersetzen. Und gute Sekundärliteratur ist auch erst dann hilfreich, wenn man die zugrundeliegenden Filme zum Großteil bereits kennt.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass Sekundärliteratur immer recht hat: Man muss halt gucken, wen man liest und für sich selbst als hilfreich erachtet... Mit Stresau, Seeßlen, Stiglegger mache ich in der Regel gute Erfahrungen (auch wenn Seeßlens letzter Band zum Horrorfilme einige falsche Inhaltsangaben enthielt, was bei seinem Output kaum vermeidlich ist und bei der Masse seiner Beispiele kaum ins Gewicht fiel), mit Giesen bin ich z.B. etwas unzufriedener. Sekundärliteratur ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber das Reden/Schreiben/Lesen über Filme ist mir so wichtig wie das Schauen von Filmen... und natürlich kann auch ein bloßer Fan ohne filmwissenschaftliches Interesse sehr gescheite Beobachtungen anstellen oder Kontextualisierungen liefern... (So ist ja jetzt etwas deinetwegen der "Black Roses" auf meiner Liste gelandet...) Aber auf eine filmwissenschaftliche oder soziologische Betrachtung der Filme würde ich nicht verzichten wollen... Und sofern man selbst halbwegs standfest auf einem Gebiet ist, merkt man ja auch sehr schnell, wer einem da als hilfreiche(r) Autor(in) zusagt und wer nicht... Und Leute wie Seeßlen oder Stiglegger sind doch auch große Filmfans (halt mit akademischen Hintergrund), insofern wissen die ja auch sehr genau, wovon die schreiben. Natürlich kann es problematisch sein, wenn ein Literaturwissenschaftler, der nur selten Filme schaut, über eine Literaturverfilmung schreibt... das ist dann vielleicht eher aus der Perspektive von Literaturbegeisterten interessant und weniger aus der Perspektive von Cineasten; vielleicht kommt es dabei hin und wieder auch mal etwas eher zu Fehleinschätzungen... Aber man merkt ja, bei welchen Thesen oder Folgerungen man nicht mehr mitgehen mag und kann es dann lassen. Und interessante Denkanstöße, Verweise oder auch Annahmen, zu denen man eine gegenteilige Meinung hat, können ja den eigenen Blick auf Filme beeinflussen. Und das finde ich spannend.


So, sollte ich hier doch nochmals offtopic werden wollen, würde ich dann auch vorher einen neuen thread aufmachen... :icon_redface:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 24 April 2016, 05:24:09
"Pledge Class" ist auch für mich ein unglaublich schlechter Film (und ich habe ihn 2x geguckt, einmal als Jugendlicher auf Deutsch, und dann vor 5-watweißich Jahren nochmal im O-Ton, war etwas aushaltbarer, denn die d. Synchro gehört zum schlechtesten was es gibt), aber der Dämon ist ein Heavy-Metal Typ, dazu bekommt man schreckliche Metal Mucke um die Ohren und üble (Metal)Klamotten und Neon-Effekte auf die Augen, während ätzende Charaktere "brutal" abgemetalt äh abgemetzelt werden...

und "Shock 'Em Dead" ist quasi das "Gleiche", nur in allem etwas besser (aber in meiner Erinnerung immer noch grauenhaft. Hatte ich als Jugendlicher wegen Tracy Lords gekauft, aber die sieht man nicht nackig, und das hat den Film noch weiter runtergezogen), ich könnte eigentlich vielleicht mal nen zweiten Blick riskieren, der Film hat einige Fans (wobei das auch für Pledge Class gilt). Jedenfalls wird der Hauptdarsteller zu einem mega Heavy-Metal Superstar Dämon der auf der Bühne den "geilsten" Heavy-Metal rockt.

In Black Roses spielen auch Dämonen den geilsten Heavy Metal usw. Bei "Demoni" (um mal deine Sprache zu benutzen) gehts, wie bei Pledge Class, zwar nicht direkt um Heavy Metal, aber es hatte starke Metal Referenzen, u.a der Soundtrack, und halt optisch, Klamotten usw. Siehst du schon die Zusammenhänge (auch mit Deathgasm)? Es geht nicht darum wie gut oder schlecht die Filme sind, entweder geht es um Heavy-Metal, oder es wird Heavy Metal Musik gespielt, das ist das Haupthema, was dieses Subgenre ausmacht.

Die anderen Gemeinsamkeiten die alle diese Filme miteinander gemein haben, diese typischen Neoneffekte, die Gewalt, eben alles was ich oben zusammengefasst habe, bilden eigentlich den Untergrund, auf dem die Handlung aufgetragen wird (nicht umgekehrt! :icon_lol: ). Und deswegen hatte ich auch einen Film wie "Demon Wind" genannt. Es passt eigentlich nicht richtig in diese Gruppe, er geht eher in Richtung Evil Dead (hatte McClane auch schon geschrieben), und ich kann mich auch nicht erinnern, ob der Soundtrack/Score Heavy Metal war (jedenfalls nicht nur, imo), es geht auch nicht um Heavy Metal und die Dämonen sind keine Metaller usw, aber "Demon Wind" passt optisch in die Gruppe und hat auch sonst alles andere zu bieten (nur besser verpackt, ich mochte den sehr, und es ist noch gar nicht mal so lange her das ich den gesehen habe).

Praktisch das gleiche Thema, nur viel unterhaltsamer, wie "Shock Em Dead", hat diese Serie; "Todd und das Buch vom Ultrabösen", die ist wirklich zu empfehlen (über 8/imdb), es gibt jede Menge guten(?) Heavy Metal + Gedöns, Dämonengedöns inklusive Lesen aus bösem Buch, die Charaktere sind besser (deren Darsteller auch), als in den alten Schinken, und ich finde da waren die Darsteller/Charaktere in Deathgasm auch nicht schlechter als hier in der Serie.

Hatte ich schon die Frisuren erwähnt?^^

(http://i45.tinypic.com/xc1z0h.jpg)

Das Bild ist aus einem Film, den ich noch gar nicht erwähnt habe, er trägt den deutschen Titel; "Im Angesicht der Hölle"! :icon_lol:
Rock 'n' Roll Nightmare ist der passendere O-Titel. Gleiches Thema, gleiche Gemeinsamkeiten (und für mich damals ebenso schwer auszuhalten wie die andren Filme). Kann ich auch von "Rocktober Blood" behaupten, aber das war es dann auch schon, was mir von dem Film in Erinnerung geblieben ist.

Es gibt noch einen Film aus Schweden, dessen Name mir allerdings nicht einfällt, eine Besonderheit war, dass er im Schnee gespielt hat. Vielleicht fällt mir der Name noch ein.

Namentlich bekannt, ungesehen aber "zweifellos passend" ist bestimmt "Intercessor: Another Rock 'N' Roll Nightmare" (kein Plan, eben auf imdb entdeckt). ;)

Auf jedenfall sollte ein Film nicht vergessen werden zu nennen (das witzige dabei, achte auf den Namen); "Trick or Treat" (nicht 'r). ;) http://www.imdb.com/title/tt0092112/?ref_=tt_rec_tt (http://www.imdb.com/title/tt0092112/?ref_=tt_rec_tt)


Das ist jedenfalls die Gruppe (gibt sicher noch mehr passendes), der ich "Deathgasm" zuordne; gleiches Thema, und besitzt alle sonstigen Gemeinsamkeiten, nur an unsere Zeit angepasst.  ;)



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Hey, was ist das denn?  :D "Hard Rock Zombies" http://www.imdb.com/title/tt0089254/?ref_=tt_rec_tt (http://www.imdb.com/title/tt0089254/?ref_=tt_rec_tt)  ..mit Zombies. ;)



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Noch zur Sekundärliteratur: Hab ich natürlich überspitzt und einseitig formuliert (ich vermute du hast dir das schon gedacht, trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie gelassen du bleibst, so ziemlich jeder hier, hätte mir wohl wieder am liebsten den Hals umgedreht ;) ), aber ich kann mir jetzt eher ein Bild davon machen, warum man sowas liest. Wenn die Autoren in ihrem Metier bleiben ist es natürlich genauso (oder mehr, da ausgearbeiteter, weil mehr Zeit dafür) interessant, wie "Fan-Gequatsche". Auch dich sehe ich (nochmal) in einem etwas anderen Licht; du bist nicht nur der snobistische Akademiker, du bist auch noch ein Teil des "Fandoms". :icon_razz: ;)  Nochwas ist mir klargeworden, ich habe es unterbewusst abgelehnt, dass Fandom (wie du es nennst) abgegrenzt wird von dem "was in den Büchern steht", das sollte imo das gleiche sein, aber so redet iwi "die eine Seite" am Thema der "anderen Seite" vorbei und umgekehrt, 'gleichzeitig'. So wie wir!  :icon_lol:
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Stell dir mal vor; Wenn jetzt jemand ein Buch schreiben würde, in dem auch auf Deathgasm eingegangen wird, und derjenige würde schreiben, dass Evil Dead und Braindead (u.a.) dafür Pate gestanden haben... was meinst du würden die meisten Leser dann für einen Film erwarten? Etwas wie Evil Dead oder Braindead? Wahrscheinlich, oder? Und eben das ist er nunmal nicht, weder thematisch, noch qualitativ, darum ging es mir auch, das meinte ich mit "schwerem Stand" für Deathgasm. Wenn mans "richtig" betrachtet, fällt er halt in diese Heavy Metal / Dämonen Gruppe. Und das wirft ein ganz anderes Licht auf den Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 April 2016, 10:37:52
Mag vielleicht jemand die Äußerungen über "Deathgasm" ab hier http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1167288.html#msg1167288 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1167288.html#msg1167288) nach http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,201842.0.html (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,201842.0.html) verschieben...? :icon_redface:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 30 April 2016, 21:25:14
Verfasst und in Szene gesetzt von Reginald Harkema, kommt der hierzulande unter dem Titel ,,Manson Girl" veröffentlichte 2009er Indie ,,Leslie, my Name is Evil" in Gestalt einer eigenwilligen Satire auf die doch recht verlogene ,,Doppel-Moral Amerikas" daher – und zwar vor dem zeitlichen wie kulturellen Hintergrund der Sechzigerjahre angesiedelt. Auf der einen Seite wird das anhand einer konservativen, religiösen (sprich: von ,,traditionellen Werten" geprägten) Familie aufgezeigt – u.a. mit einem klaren Feindbild und einer strikten Weltanschauung – und zugleich der von solchen Dingen wie Sex, Drugs und ,,anti-establishment Ansichten" gekennzeichneten ,,Lebensweise" der sogenannten ,,Manson Family" gegenüber gestellt: Bekanntermaßen ja eine Kommune Schrägstrich Sekte, deren ,,Machenschaften" 1969 in den grausamen Tate/LaBianca-Morden gipfelten. Mit historischen Dokumentar-Aufnahmen (Vietnam-Krieg, Proteste, Nixon etc.) angereichert, wird die Botschaft des Films auf grobe, unsubtile Weise transportiert – und das überspitzt sowie mit überzogen gezeichneten Figuren in knallbunten, trashy-kitschigen Kulissen. Die Hauptrollen wurden mit den überzeugend agierenden Jungmimen Kristen Hager (,,Wanted") und Gregory Smith (TV´s ,,Everwood") ordentlich besetzt, das nicht gerade hohe Budget der Produktion empfand ich in keinem Moment als irgendwie ,,unvorteilhaft", die Musikuntermalung passt prima und der Unterhaltungsgrad bewegt sich stets im zufrieden stellenden Bereich. In Sachen ,,Sex und Gewalt" hält sich der Streifen (trotz der deutschen ,,FSK-18"-Freigabe) allerdings recht deutlich zurück – worüber hinaus so manches insgesamt ,,nicht ganz rund" anmutet (was schlichtweg schade ist). Wirklich ,,klasse" sind indes nur wenige Szenen geraten – unter ihnen die allerletzte ,,Schock-Einstellung" vorm Einsetzen des Abspanns – was ,,alles in allem" leider nicht für eine konkrete Empfehlung ausreicht...    5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 9 Mai 2016, 04:26:44
In letzter Zeit habe ich mir ein paar empfehlenswerte Klassiker einverleibt:

Birdman of Alcatraz (1962)

Bislang das beste, was ich von John Frankenheimer so gesehen habe: Burt Lancaster gibt (nach wahrer Geschichte) Robert Stroud, der nach einem Totschlag ins Gefängnis wandert und dort im Streit mit einem Wärter ebendiesen umbringt. Er entgeht zwar letztlich dem Galgen, muss nun allerdings eine lebenslange Einzelhaft absitzen, ohne Kontakt zu anderen Inhaftierten. Ein zufällig entdeckter Spatz wendet sein Schicksal allerdings zum Besseren: Er päppelt ihn hoch, erhält schließlich die Genehmigung, Vögel zu halten, entwickelt Mittel gegen eine Seuche unter Vögeln, gewinnt Anerkennung unter Ornithologen... und wird letztlich für lange Zeit nach Alcatraz verlegt, wo er
Spoiler: zeige
 ohne Vögel zurechtkommen muss
und sich darauf verlegt, gegen inhumane Gefängnisvorschriften vorzugehen. Und in der langen Zeit wird der wortkarge Totschläger selbst auch immer zugänglicher.
Toll gespielt von Lancaster, Karl Malden und Telly Savalas, sehr ergreifend und trotz des Endes nicht allzu deprimierend... und zudem nicht ansatzweise so sentimental, wie es die Geschichte zunächst vermuten lässt.


Ukigumo / Treibende Wolken (1955)

Habe mich endlich mal an die Naruse-Boxen herangewagt. "Ukigumo" wird ja meist als Naruses Meisterwerk und als einer der besten japanischen Filme schlechthin beworben... Ozu vergötterte das Werk, vor ein paar Jahren wurde er in Japan zum drittbesten japanischen Film schlechthin gewählt.
Ich war dann doch etwas erstaunt von diesem "kleinen" Film, als ich ihn ohne jede Kenntnis seines Inhalts angeschaut habe. Formal sicherlich überdurchschnittlich, mit vielen tollen Aufnahmen daherkommend, aber letztlich auch nicht "einzigartig" oder sonderlich einprägsam (wie meinetwegen Ozu, Mizoguchi oder Yoshida, die ja einen sehr eigenwilligen Stil mit hohem Wiedererkennungswert haben). Und inhaltlich eine sehr melancholische Geschichte über eine Liebesaffaire, die bis zum
Spoiler: zeige
Tod der Frau
nicht aufgegeben wird, obwohl es etliche Widrigkeiten gibt und sich die zwei Hauptfiguren im Grunde auch ständig irgendwie verfehlen. Der Film treibt - wie der Titel es bereits andeutet - recht gelassen dahin, die Figuren werden sehr differenziert gezeichnet... Und sicherlich kann man mit einigen Hintergrundkenntnissen auch einen Film über die Nachkriegszeit darin sehen.
Ich finde den durchaus auch ziemlich gut (da ich tragische und/oder melancholische Liebesfilme mit gehobener formaler Qualität sehr schätze), käme aber wirklich nie auf die Idee, den zum drittbesten japanischen Film überhaupt zu wählen.


Und mit "Meet John Doe" (1941) und "Sweet Smell of Success" (1955) habe ich auch noch zwei starke Filme über die Macht der Presse gesehen: einmal als Capra-Komödie, die ich besser fand als den vergleichbaren Capra-Klassiker "Mr. Smith goes to Washington", der ja nun wesentlich größere Bekanntheit genießt; und einmal als rabenschwarzes US-Drama von Alexander Mackendrick, einer Ikone des britischen Kinos, in dem Tony Curtis und Burt Lancaster zwei erstaunlich widerliche Unsympathen geben...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 9 Mai 2016, 10:33:34
Ich fand "Birdman of Alcatraz" damals schon recht gern und find ihn auch immer noch gut, allerdings hat man wohl für den Film die Figur ziemlich weichgespült, der echte Stroud war wohl tendenziell (abseits der Vögel) ein ziemlich rücksichtsloser Psychopath, allerdings mit einem beachtlich hohen IQ.
Lancaster ist da fast schon zu friedvoll bisweilen. Aber dennoch immer noch mitreißend.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 Mai 2016, 00:52:42
Stimmt, von den Abweichungen hatte ich anschließend auch gelesen... Lancaster kommt in den düstereren Momenten eher eigenbrötlerisch und egomanisch daher, ehe er dann mehr und mehr auftaut. Von einem grimmigen Gewaltverbrecher hat er zu Beginn bloß sehr wenig und gegen Ende nichts mehr...

Dennoch wirkt der Film sehr ausgewogen, vor allem in der Aussprache zwischen dem Insassen und dem Direktor. Und 1963 wäre es vermutlich noch etwas zu riskant gewesen, mit einem wesentlich unsympathischeren bzw. gar psychopathischen Charakter zu sympathisieren...

Und da die Botschaft des Films durch diese "Schummelei" nicht an Gültigkeit verliert, kann ich mit dieser Freiheit ganz gut leben. (Solche Biopics eignen sich ja in den seltensten Fällen als seriöse Biographien... manchmal fallen dramaturgische Freiheiten für mich etwas stärker ins Gewicht, manchmal etwas weniger.)
Nichtsdestotrotz wäre eine Neuverfilmung, die dichter an der realen Person bleibt, sicherlich äußerst interessant... (Wobei dann natürlich die Frage wäre, wie aktuell das Thema überhaupt noch wäre...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 30 Mai 2016, 19:00:25
Der Nachtmahr (http://www.ofdb.de/film/258381,Der-Nachtmahr)

Ich bin taub und blind. Und ich will die erste und die letzte Einstellung des Film in Endlosschleife!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Mai 2016, 00:06:25
Und direkt hinterher: Sing Street (http://www.ofdb.de/film/286081,Sing-Street)

Die Geschichte und die Inszenierung sind wenig überraschend. Was den Film so toll macht sind vor allem drei Sachen: Dublin! Die (Musik der) 80er! Der Humor! Wem diese Sachen nicht so zusagen, kann bei meiner Wertung entsprechend abziehen. :D 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 31 Mai 2016, 10:21:12
Zitat von: MMeXX am 30 Mai 2016, 19:00:25
Der Nachtmahr (http://www.ofdb.de/film/258381,Der-Nachtmahr)

Ich bin taub und blind. Und ich will die erste und die letzte Einstellung des Film in Endlosschleife!

Der Film wird irgendwie immer interessanter...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 Mai 2016, 10:25:29
Zitat von: Moonshade am 31 Mai 2016, 10:21:12
Zitat von: MMeXX am 30 Mai 2016, 19:00:25
Der Nachtmahr (http://www.ofdb.de/film/258381,Der-Nachtmahr)
Ich bin taub und blind. Und ich will die erste und die letzte Einstellung des Film in Endlosschleife!
Der Film wird irgendwie immer interessanter...

Bin ebenfalls interessiert. Aber das Ursprungsland des Films macht mir noch Sorgen...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Mai 2016, 10:27:26
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 10:25:29Aber das Ursprungsland des Films macht mir noch Sorgen...  ;)
So ein Quatsch! Das ungeförderte, ungezähmte deutsche Kino ist sehenswert, Punkt! (Tut mir leid, das musste einfach raus. Ich kann das einfach fast nicht mehr lesen.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 31 Mai 2016, 10:54:44
Ich würde es in diesem Fall auch mal wagen, das klingt wirklich mal ganz interessant...*totsuch*...ok, hat man bei uns im Künstlerhaus versteckt, den Film...muss ich wohl noch zwei Wochen warten... :icon_evil:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 31 Mai 2016, 11:24:50
Zitat von: MMeXX am 31 Mai 2016, 10:27:26
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 10:25:29Aber das Ursprungsland des Films macht mir noch Sorgen...  ;)
So ein Quatsch! Das ungeförderte, ungezähmte deutsche Kino ist sehenswert, Punkt! (Tut mir leid, das musste einfach raus. Ich kann das einfach fast nicht mehr lesen.)

Gibt da wirklich sehenswerte Filme. :respekt:

Hab mir den Nachtmahr jdf. mal notiert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 Mai 2016, 11:45:11
Zitat von: MMeXX am 31 Mai 2016, 10:27:26
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 10:25:29Aber das Ursprungsland des Films macht mir noch Sorgen...  ;)
So ein Quatsch! Das ungeförderte, ungezähmte deutsche Kino ist sehenswert, Punkt! (Tut mir leid, das musste einfach raus. Ich kann das einfach fast nicht mehr lesen.)

Ich wurde da einfach zu oft enttäuscht (und/oder verärgert und/oder gelangweilt)...
Liegt aber auch an meinen persönlichen Sehpräferenzen.
Und wenn ich Wilson Gonzalez Ochsenknecht schon sehe...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 31 Mai 2016, 12:50:43
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 11:45:11Und wenn ich Wilson Gonzalez Ochsenknecht schon sehe...
Der ist nur "Randfigur". Die wahre Kraft steckt bei diesem Film im Audiovisuellen (und hoffentlich in der Hand des Vorführers, der die Regler ordentlich hochdreht.) :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 Mai 2016, 12:57:02
Zitat von: MMeXX am 31 Mai 2016, 12:50:43
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 11:45:11Und wenn ich Wilson Gonzalez Ochsenknecht schon sehe...
Der ist nur "Randfigur". Die wahre Kraft steckt bei diesem Film im Audiovisuellen (und hoffentlich in der Hand des Vorführers, der die Regler ordentlich hochdreht.) :D

Das hab ich auch so gelesen. Daher interessiert er mich ja durchaus (trotz der erwähnten Faktoren).  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Juni 2016, 19:32:38
,,Holy Ghost People" (2013) ist ein dramatischer ,,Sekten"-Thriller von Mitchell Altierti (seines Zeichens ja eine Hälfte des Regie-Duos ,,the Butcher Brothers"), der von einer jungen Dame namens Charlotte handelt (gefiel mir richtig gut: Emma Greenwell), welche einen alkohol-kranken sowie an ,,PTSD" leidenden Ex-Soldaten (brauchbar: Brendan McCarthy) dazu überredet, sie auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester zu begleiten, die sich zuletzt aus einer kleinen christlichen Gemeinschaft in den Appalachen gemeldet hatte. Lose basierend auf der gleichnamigen Doku aus dem Jahr 1967, aus der auch einige Clips eingespielt werden, optisch kompetent bebildert sowie mit einem ansprechenden Soundtrack unterlegt, überzeugt vor allem die Atmosphäre in den ersten zwei Dritteln der Laufzeit, bevor die Story gegen Ende leider in recht ,,konventionelle Bahnen" (inklusive blutiger Gewalt) einmündet – was in der Form durchaus ein Stück weit schade ist. Einschließlich ordentlich verkörperter Nebenparts – u.a. von Cameron Richardson, Don Harvey, allen voran aber Joe Egender als charismatischer Prediger – fügt sich das alles ,,unterm Strich" zu einem soliden Genre-Vertreter ,,der Güteklasse B" zusammen, welchen man sich bei Interesse an Themen dieser Art getrost mal ansehen kann, der letztlich jedoch hinter der Qualität von (jeweils mehr oder minder weit vergleichbaren) Veröffentlichungen á la ,,Sound of my Voice", ,,the Sacrament" oder ,,Martha Marcy May Marlene" zurückbleibt...   knappe 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 20 Juni 2016, 02:25:32
Gab es wirklich keinen Thread zu dem Film?

Navy Seals vs. Zombies (USA 2015)

Aber egal, wäre ohnehin keinen eigenen Thread wert. Wieder eine 99¢ VoD-Sichtung. Ich hatte mich schon auf einen käsig-trashigen B-/C-Zombiefilm eingestellt, aber meine Erwartungen wurden trotzdem noch weit untertroffen. Mündungsfeuer, Explosionen, Schußwunden, Hubschrauber... alles kommt aus dem Computer. Dazu einige Anschluß- und Produktionsfehler (im Hintergrund sieht man z. B. wie einige Leute entspannt einkaufen gehen, während im Vordergrund die Dreharbeiten für die Zombie-Apocalypse liefen). Aber obacht - unfreiwillig lustig ist das alles nicht, sondern einfach nur mies und nervtötend. Dazu grauenhafte Darsteller. Es ist ein schlechter Witz, dass sich Michael Dudikoff ausgerechnet für diesen Film wieder vor die Kamera begeben hat (er steht nur in zwei Kulissen in Kontrollräumen vor diversem Technik-Kram und gibt oder empfängt Kommandos). 0,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 20 Juni 2016, 22:01:56
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 12:57:02
Zitat von: MMeXX am 31 Mai 2016, 12:50:43
Zitat von: StS am 31 Mai 2016, 11:45:11Und wenn ich Wilson Gonzalez Ochsenknecht schon sehe...
Der ist nur "Randfigur". Die wahre Kraft steckt bei diesem Film im Audiovisuellen (und hoffentlich in der Hand des Vorführers, der die Regler ordentlich hochdreht.) :D

Das hab ich auch so gelesen. Daher interessiert er mich ja durchaus (trotz der erwähnten Faktoren).  ;)

Also ich komme gerade aus dem Kino... und bin nicht so begeistert... kein Film aus einem professionellem Umfeld hat mich in der letzten Zeit derartig genervt wie "Der Nachtmahr".


Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das jetzt der Film eines 40jährigen ist, der zeigen will, wie gut & einfühlsam er die 17jährigen von heute versteht (im Gegensatz zu den meisten Erwachsenenfiguren im Film) - oder aber der Film eines 40jährigen für andere 40jährige, damit dann alle gemeinsam das Gefühl haben können, die Jugend von heute gut zu verstehen... Auf jeden Fall war es so ein Film, der mal zeigen will, dass auch der deutsche Film ganz eigenwillig & furios sein kann...

Ich fand schon die einführenden Texttafeln nicht lustig - und die restlichen Witzchen dieses Streifens auch nicht. Jede Menge stereotype Figuren, jede Menge Klischees... alles bunt zusammengeklaubt aus "Lost Highway", dazu ein bisschen "Possession" & "E.T." und jede Menge Coming of Age-Klischees.
Als Innenansicht funktioniert der Film für mich kaum, weil man die Hauptfigur kaum kennenlernt: Sie konsumierte zuviele Drogen, ist verliebt, hat verständnislose, kühle Eltern und ist ein bisschen doof... und findet dann eine Aspaltung von sich in Form eines kleinen 'Viechs', zu dem sie ganz allmählich findet. Dann entpuppt sich vieles im Nachhinein als Imagination, die mal so, mal so interpretiert werden darf. Das furchtbar designte 'Viech' lässt das geringe Budget, auf das man so stolz ist, am deutlichsten erkennen... Und gerade Gonzales Wilson Ochsenknecht, der mich auch ziemlich abgeschreckt hat, ist im Grunde kein Problem: Der ist da einfach da und lümmelt sich sich meist auf der Couch. Letztlich hat er sowenig zu tun, dass er auch gar nichts falsch machen konnte.

Laut & bunt war er sicherlich, schöne Weitwinkelaufnahmen hat er auch... aber das ist alles in allem so ein gequälter Problemfilm, der sich angestrengt als pure Unterhaltung tarnt, dass ich fürchten muss, heute Nacht davon zu träumen, wie ich wieder in Werte-&-Normen-Unterricht sitze und mit dem Rest des Kurses über die diversen Aussagen dieses teenagerfreundlichen & lebhaften Films diskutieren muss.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kriddl am 26 Juni 2016, 10:29:17
Alles steht Kopf (2015) - Tiefgründiger als erwartet! Etwas spartanischer animiert als andere Pixar Filme (verglichen z.B. mit Ratatouille oder WALL-E) versteht es der Film eher auf emotionalem Level zu überzeugen. Hochsympathisch und liebevoll inszeniert. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Maddox am 27 Juni 2016, 01:30:17
Zitat von: Hitfield am 20 Juni 2016, 02:25:32
Gab es wirklich keinen Thread zu dem Film?

Navy Seals vs. Zombies (USA 2015)

Aber egal, wäre ohnehin keinen eigenen Thread wert. Wieder eine 99¢ VoD-Sichtung. Ich hatte mich schon auf einen käsig-trashigen B-/C-Zombiefilm eingestellt, aber meine Erwartungen wurden trotzdem noch weit untertroffen. Mündungsfeuer, Explosionen, Schußwunden, Hubschrauber... alles kommt aus dem Computer. Dazu einige Anschluß- und Produktionsfehler (im Hintergrund sieht man z. B. wie einige Leute entspannt einkaufen gehen, während im Vordergrund die Dreharbeiten für die Zombie-Apocalypse liefen). Aber obacht - unfreiwillig lustig ist das alles nicht, sondern einfach nur mies und nervtötend. Dazu grauenhafte Darsteller. Es ist ein schlechter Witz, dass sich Michael Dudikoff ausgerechnet für diesen Film wieder vor die Kamera begeben hat (er steht nur in zwei Kulissen in Kontrollräumen vor diversem Technik-Kram und gibt oder empfängt Kommandos). 0,5 / 10

Korrekt; glaube niemand sah den Film den Aufwand wert ;)
Ich hatte den auch vor ner Weile gesehen und bereits wieder verdrängt gehabt... ich hatte auch auf irgendwas.. gehofft, aber der war wirklich in allen Belangen unterirdisch. Die einkaufenden Leute sind mir leider nicht aufgefallen, was den Humorfaktor wenigstens erhöht hätte. Da war echt null Spannung, zusammenhangloses Gedöns und die Superseals waren so... ach, keine Lust mehr. Aber dieses eine Babyface, da hätte ich eigentlich sofort abschalten sollen. Der sah aus als schafft der nicht mal 2 Liegestütz. Ich schließ mich an. Spart euch die Lebenszeit.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 6 Juli 2016, 18:15:01
Für ein ambitionslos-generisches ,,DtV"-Sequel aus dem Hause ,,WWE Entertainment" ist ,,the Marine 4: Moving Target" gar nicht mal so übel geraten – was vor allem der kompetenten Regiearbeit William Kaufmans (,,Sinners & Saints") zuzurechnen ist. Das Tempo ist flott, dem geneigten Betrachter wird im Grunde ,,Dauer-Action" geboten, Mike "The Miz" Mizanin schlägt sich in der Titelrolle wacker und die kanadische Wildnis bietet dem Ganzen ein schön anzuschauendes Setting. In Anbetracht des spärlichen Budgets sieht das Ergebnis ansprechend wertig aus – worüber hinaus mir punktuelle Fights sogar richtig prima zu gefallen wussten. Weniger ansehnlich kommen dagegen auffällige CGI-Zusätze bei zwei Explosionen und diversen Schusswunden, mangelnde Spannung, das schlicht gestrickte Drehbuch (in Sachen Story, Dialoge, Charakterzeichnungen) und ein vor allem im finalen Drittel aufkommendes Gefühl von unvorteilhafter Abwechslungsarmut daher: Ja, der ganze Streifen ist nichts weiter als eine einzige Hetzjagd – aber gegen Ende wird einfach zu ausgiebig (meist ballernd, unglaubwürdigerweise jedoch nahezu nie die beiden Leads treffend) durch den Wald gelaufen...

gute 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 12 Juli 2016, 12:19:14
Endlich "Easy A/Einfach zu haben" mit Emma Stone nachgeholt, nachdem der mir endlos entgangen ist, erst in der Sneak, dann in der Videotheke.

Saulustige Sichtung, schöne "Scarlett Letter"-Variante, mit schön trockenen One-Linern und einem genialen Voiceover.
Dazu Patricia Clarkson und Stanley Tucci als die definitiv lustigsten Eltern seit "Juno" und ein verschwindend geringer Fremdschämfaktor, alles zusammen etwas, was ich bedenkenlos wiedersehen würde. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 12 Juli 2016, 12:33:19
Zitat von: Moonshade am 12 Juli 2016, 12:19:14
Endlich "Easy A/Einfach zu haben" mit Emma Stone nachgeholt, nachdem der mir endlos entgangen ist, erst in der Sneak, dann in der Videotheke.

Saulustige Sichtung, schöne "Scarlett Letter"-Variante, mit schön trockenen One-Linern und einem genialen Voiceover.
Dazu Patricia Clarkson und Stanley Tucci als die definitiv lustigsten Eltern seit "Juno" und ein verschwindend geringer Fremdschämfaktor, alles zusammen etwas, was ich bedenkenlos wiedersehen würde. 8/10
Und halt Emma Stone!!!  :love:
I got a pocket, got a pocketful of sunshine... Take me away , a secret place, a sweet escape...   :dodo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 Juli 2016, 12:34:12
Sehe ich auch so. Feiner Film.
Ruhig im O-Ton schauen - der ist auf jeden Fall zu empfehlen bzw. vorzuziehen.
Hab letztens im TV nämlich mal in die deutsche Version reingeschaut...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 12 Juli 2016, 12:38:48
Dann entgeht mir aber Anja Stadlobers wunderbar raspelig-genervte Synchronstimme, die 1A zu Stones Gesicht passt.

Gut, ein paar Wortspiele waren nicht zu übersetzen, aber alles in allem war auch die DF gelungen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: barrara am 14 Juli 2016, 10:23:55
Ich Warcraft vor kurzem beobachtet . wenn Sie Fantasie mögen, empfehle ich . Aber ich dachte wirklich, dass sie eine bessere Wirkung und Wirkung sein würde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 14 Juli 2016, 10:27:28
Zitat von: barrara am 14 Juli 2016, 10:23:55
Ich Warcraft vor kurzem beobachtet . wenn Sie Fantasie mögen, empfehle ich . Aber ich dachte wirklich, dass sie eine bessere Wirkung und Wirkung sein würde.
Dann muss ich den ja noch unbedingt sehen!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 17 Juli 2016, 13:44:22
"The Girl"

Etwa der Film über den Master of Suspense, den ich mir bereits von "Hitchcock" mit Anthony Hopkins und Helen Mirren versprochen hatte. Letztendlich fehlt für diejenigen, die mit den Hintergrundgeschichten und die Biographie von Donald Spoto rund um die Person des Regisseurs vertraut sind, sicherlich auch das gewisse Aha-Erlebnis, dafür ist dies ein exzellent gespieltes TV-Drama rund um das schwierige Verhältnis zwischen Hitchcock und Tippi Hedren, wobei eindeutig Partei für die Hedren ergriffen wird, die auch im Zentrum des Films steht, und Hitchcock als traurige und unangenehme Gestalt dargestellt wird, die ihre Obsessionen einfach nicht mehr im Griff hat und der Hauptdarstellerin von "Die Vögel" und "Marnie" arg bis an die psychische (und im Falle von "Die Vögel" auch körperliche) Belastbarkeit zusetzt. Toby Jones ist dabei im Vergleich zu Hopkins der wahre Hitchcock. Seine Aussprache könnte nicht adäquater sein. Die oft gescholtene Sienna Miller leistet ebenfalls tadellose Arbeit und sieht der Hedren in einzelnen Szenen zum Verwechseln ähnlich. Lohnt. 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 18 Juli 2016, 10:10:19
Es ist aber schwer, es nicht eher "positiv" aus Sicht Hedrens zu zeichnen, weil man sonst die Realitäten bewusst verfälschen würde. Hitchcock litt zu der Zeit schon sehr, sehr lange an seinen sexuellen Obsessionen, über mehrere Jahrzehnte hochgezüchtet und durch die Abgänge Grace Kellys und die Abfuhr durch die Novak noch gestärkt.

Scheint das Schicksal Jones' zu sein, die Darstellungen bedeutender Männer in Filmen zu bieten, die an der Öffentlichkeit vorbei gehen (wie bei Capote). Würd ich auch gern noch sehen, den Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 18 Juli 2016, 16:05:37
Zitat von: Moonshade am 18 Juli 2016, 10:10:19
Es ist aber schwer, es nicht eher "positiv" aus Sicht Hedrens zu zeichnen, weil man sonst die Realitäten bewusst verfälschen würde. Hitchcock litt zu der Zeit schon sehr, sehr lange an seinen sexuellen Obsessionen, über mehrere Jahrzehnte hochgezüchtet und durch die Abgänge Grace Kellys und die Abfuhr durch die Novak noch gestärkt.
Gab es eine Abfuhr von der Nowak oder meinst du Vera Miles? Das wäre mir dann mal ganz neu. Dabei dachte ich, alles über Hitchcock zu wissen.  :icon_mrgreen:

Mir hat es auch gefallen, ihn mal nicht als die Lichtgestalt und filmisches Genie zu sehen, sondern eine offenbar ziemlich akkurate Down-to-Earth-Darstellung ohne zusätzliche visuelle Spielereien, das Augenmerk nur auf ihn und in diesem Fall die Hedren gerichtet. Die anderen Schauspieler aus "Die Vögel" und "Marnie" (bis auf Connery) kommen praktisch nicht vor; das soll kein Schaulaufen à la "Schau mal, ach, der soll den darstellen" sein, sondern die Konzentration auf das Wesentliche, auf die beiden Menschen Hitchcock und Hedren.

Apropos Hedren. Ich habe gestern "Roar" gesehen - und mir ist dabei heiß und kalt geworden. Eigentlich ein elendig langweiliger Film, aber dieses Agieren der Schauspieler inmitten von kräftigen Wildtieren. Da schüttelt's mich.  :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 18 Juli 2016, 16:07:52
Ach K...natürlich Miles, die Novak hat sich ja gut abgegrenzt.

Ist schon ein paar (tausend) Seiten her, seit ich das Buch gelesen habe. Steht aber noch im Regal und sollte mal wieder auf die Liste...

(...die ist bei mir aber schon ein paar Hundert Bücher lang...  :bawling: )
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 18 Juli 2016, 16:30:18
Zitat von: Moonshade am 18 Juli 2016, 16:07:52
Ach K...natürlich Miles, die Novak hat sich ja gut abgegrenzt.
Okay. Hätte ja sein können, daß du da noch andere Schinken als den Spoto liegen hast, die auch einen etwas kritischeren Blick auf Hitchcock geworfen haben. Ich kenne nämlich nur den Spoto. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 22 Juli 2016, 19:20:20
Der Bunker

Das war tatsächlich der ungewöhnliche & eigenwillige deutsche Film, als welcher sich "Der Nachtmahr" angepriesen hatte. Nicht bloß ein schön gefilmtes, liebevoll ausgestattetes und formal insgesamt sehr rundes, ambitioniertes Kammerspiel, sondern zugleich eine hübsch absurde und in feierlichem Ernst daherkommende Geschichte, die im Gegensatz zu (durchaus unterhaltsamen) Helge-Schneider-Clownerien durchaus gehaltvolle Gedankengänge in alle möglichen Richtungen lostritt...

Kein Meisterwerk, kein Meilenstein, aber einer der besseren deutschen Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe... und defintiv eine der besten deutschen Komödien aus den letzten Jahren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JackyBrown am 28 Juli 2016, 10:40:02
Ich seh ich seh

Puh, wusste vorher absolut nichts von dem Film und war nach dem schauen doch schon ziemlich überrascht, dass ich davon kaum was mitbekommen habe. Der Film war wirklich sehr intensiv und das Ende nicht unbedingt neu, aber doch überraschend. Schauspielerisch hat es mir auch gut gefallen. Manche Szenen waren meiner Meinung nach unnöttig oder so gesetzt, dass sie den Zuschauer in einer Richtung denken lassen, im großen und ganzen aber nicht in den Film reingepasst haben. Ansonsten eine schöne Kulisse - das Haus, in dem der Film spielt - ist wirklich schick. Spannung war auch geboten. Einzig der österrichische Akzent war für Aussenstehende manchmal leider doch sehr schwer zu verstehen. Alles in allem hat er sich gelohnt. Wer auf Horro steht, der sollte mal einen Blick wagen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 28 Juli 2016, 11:09:30
Drei Jahre nach Kinostart nachgeholt und gottseidank keine Karte gekauft für Kick-Ass 2

Furchtbar inkontinenter und unlustiger Nachfolger, der seine brauchbaren Themen ständig per Off-Kommentar erklären muss, reihenweise bekannte Gesichter in unwichtigen und unentwickelten Nebenrollen verheizt und stattdessen zweimal das gleiche Plot-Thema mit seinen zwei Protagonisten durchhechelt. Von den beiden kommt keiner richtig zum Schuss, stattdessen plätschern die Stränge so nebenbei.
Der "Motherfucker" als Gegner ist so im karmesinroten Fremdschämbereich, dass die ernsteren Untertöne vollkommen verschwinden und über das Brechdurchfallgerät wollen wir mal gar nicht reden...

Der Film hat hin und wieder optisch so seine Momente, meistens ist die Witz-Ernst-Balance aber ziemlich unausgegoren und die "Superhelden"-Ansammlungen sind reine Staffage, wobei die Kämpfe eher Standard sind, die Finalschlacht sogar ziemlich unpassend daher kommt (konzentriert sich fast nur auf die Protagonisten).

Hat mich jetzt nicht wirklich totgeärgert, aber ich war froh als es vorbei war. 4,5/10 oder so...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 Juli 2016, 15:36:42
Derzeit habe ich endlich wieder einen guten Rhythmus gefunden, was Filmgucken betrifft. So schaffe ich fast jeden Tag einen. Zuletzt stand bei mir Mario Bava auf dem Programm:

"Der Teuflische"

Vor Jahren habe ich auf arte einmal die eher klägliche "Exorzist"-Kopie gesehen, die der Produzent zur besseren Vermarktung selbst angefertigt hat. Ich habe kaum noch Erinnerungen daran, außer daß Elke Sommer reichlich gekotzt hat. Nun war Bavas Ursprungsversion dran, die einfach nur wunderschön anzusehen ist. Fast habe ich es bedauert, daß der Film den labyrinthischen Anfang nicht durchzieht und sich von der restlos irritierenden Weite der spanischen Gassen in ein schloßähnliches Anwesen verlagert. Dennoch ein hübscher Mix aus Traum und Wirklichkeit, mitunter hypnotisch, wenn auch sehr schleppend. Telly Savalas amüsiert als schräger Teufel, bereits vor "Kojak" stilecht mit etlichen Lollis ausgestattet. Die Schlußszene kommt dann wieder schön fiebrig-unheimlich rüber. 6/10, mit Tendenz nach oben.

"Die toten Augen des Dr. Dracula"

Bislang mein liebster Bava. Hält von Anfang bis Ende gefangen, pausenlos untermalt von einem dröhnenden Score. Die Darsteller sind sicherlich nicht gerade die besten, aber das ändert wenig an der äußerst schaurigen Atmosphäre, von der man sich so richtig schön einlullen lassen kann. 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 28 Juli 2016, 15:58:55
Jepp, "Der Teuflische" hat damals mit 12 Jahren (lief auf DDR1) auch eine bessere Wirkung auf mich gehabt, als später auf DVD, aber "Op. Paura" funzt immer noch knackig. Trotzdem: sollte man haben! Beide"!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 Juli 2016, 16:55:10
Ich sehe gerade, dass das tolle "Kino im Sprengel" in Hannover am ersten August-WE "Die Stunde wenn Dracula kommt" & "Drei Gesichter der Furcht" von Bava zeigt... ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 Juli 2016, 17:16:02
Vielleicht wage ich mich heute mal an die untypischeren Bavas ran - wie "Wild Dogs". Youtube sei Dank findet man da ja auch wieder so einiges.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 28 Juli 2016, 19:00:11
Zitat von: PierrotLeFou am 28 Juli 2016, 16:55:10
"Kino im Sprengel" in Hannover

Sowas gibt´s hier?  :icon_lol:
;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 28 Juli 2016, 19:25:47
Zitat von: StS am 28 Juli 2016, 19:00:11
Zitat von: PierrotLeFou am 28 Juli 2016, 16:55:10
"Kino im Sprengel" in Hannover

Sowas gibt´s hier?  :icon_lol:
;)

Müsste nur mal besser beworben werden!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 28 Juli 2016, 22:56:59
Johann Sebastian Bach (http://www.ofdb.de/film/34919,Johann-Sebastian-Bach) (TV-Mehrteiler, DDR 1985)

Aus Interesse an Bach bin ich auf diese Fernsehproduktion gestoßen und unerwartet nicht nur bezüglich Bach, sondern vor allem filmisch nicht enttäuscht. Ich würde von einem Glanzstück an TV-Produktion sprechen, das neben anderen Größen des mehrteiligen Bereichs absolut bestehen kann. Das liegt zum einen an hervorragenden Schauspielern, allen voran Ulrich Thein, der - und allein das ist bemerkenswert - in Szenen an Cembalo oder Orgel tatsächlich selbst musiziert. Musizieren kann man nicht schauspielen, jeder, der einen Ansatz von Musikalität hat, weiß, was ich meine und wie erbärmlich selbst in großen und ansonsten hervorragenden Produktionen die Darstellung eines spielenden Musikers grandios misslingt. Hier sind die Szenen jedoch entsprechend stimmig und die Kamera hat volle Bewegungsfreiheit, von den Fingern auf der Tastatur bis zum konzentrierten Barockgesicht zu schwenken. Und die Kamera ist der zweite Grund, warum mich dieser Film beeindruckt hat, denn die Arbeit von András Szalai ist vorzüglich. Mitunter illustriert er Bachs Geschichte mit stillen, sorgfältig inszenierten Bildern (z.B. das Tableux mit Bach und seiner zweiten Frau, die nach einem Gespräch am Tisch lange in ihrer Haltung verharren während die Kamera langsam zurückfährt und im ansonsten völlig dunklen Bild nach und nach eine Wand mit zahlreichen sternenhimmelartig verteilten, leuchtenden Kerzen enthüllt - oder auch das Schlussbild, das ein Feld im Sonnenuntergang einfängt, durch das Bachs Witwe schreitet, das mich an Ridley Scotts Schlussbild in "The Duellists" erinnert). Und drittens taugt das Drehbuch eine ganze Menge, sowohl was die historische Nachzeichnung von Bachs Bio- und "Musikographie" als auch die filmische Erzählung und Dramaturgie betrifft. Schon der erste Teil wartet mit einem ebenso einfachen wie effektiv genutzten Spannungsbogen auf (der anstehende musikalische Wettkampf zwischen dem Cembalisten Louis Marchand und eben Bach). Was die historische Korrektheit betrifft lässt sich über Bach ohnehin viel streiten, da vieles nicht dokumentiert ist sondern aufgrund von Indizien mehr oder weniger stichhaltig vermutet werden muss und die Bachforschung stetig voranschreitet - nichtsdestotrotz erscheint das Bild, das dieser Film entwirft, glaubwürdig und überzeugend: man kann Bach durchaus so beschreiben. Absolut empfehlenswert für Fernseh/Bach/Barock-Interessierte.


Das Haus des Grauens (http://www.ofdb.de/film/10216,Das-Haus-des-Grauens) (The Old Dark House, USA 1932)

Kleiner, feiner Grusler ohne Übernatürliches und ohne viel Aufhebens, dafür aber stringend ohne Längen und mit einem guten Anteil putzigem Humor. Dafür sorgen die skurrilen Figuren, sorgfältig gezeichnet, durchaus auch überzeichnet, dadurch aber ausreichend undurchsichtig, um den Zuschauer zu interessieren. Aus der Rückschau von heute gaukelt stets auch "Rocky Horror" mit im Hinterkopf, was einer Sichtung überhaupt keinen Abbruch tut, sondern zum Spaß beitragen kann, wenn man die Anlage des Musical-Humors schon in diesem Streifen genießt. Boris Karloff wurde seinerzeit zwar als Zugpferd für den Film beworben (zu Filmbeginn erklärt doch tatsächlich eine Tafel, dass es sich tatsächlich beim Butler um Karloff handle, der ja auch Frankensteins Monster gespielt habe - nur für den Fall, dass man ihn nicht erkenne, was für seine schauspielerische Wandelfähigkeit spräche), aber er tritt doch sehr in den Hintergrund, zumal alle anderen Figuren eine Menge sprechen und er selbst stumm ist. Dafür gibt es, neben durchaus unglaubwürdig gezimmerten Nebenplots, kleine Highlights, vor allem in der Konfrontation mit einem angeblich Verrückten und seit Jahren Weggesperrten, der seinerseits ganz ängstlich die Treppe runterkommt und sich eine Menge Sorgen macht... da konnte mich der Film regelrecht bannen. Ein netter und früher Vertreter des Haunted-House-Subgenres, den man sich durchaus gönnen kann. (Die deutsche Synchro auf der DVD von Maritim Pictures gönnt man sich besser nicht.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 Juli 2016, 00:16:49
Toni Erdmann (2016)

Ja, war tatsächlich recht unterhaltsam, ganz witzig und ein bisschen schwermütig. Die Vielfalt der Schauplätze zwischen Deutschland und Rumänien, Reichtum und Armut, Familie und Beruf hat dem Ganzen einen ganz eigenen Reiz verpasst und den Vater-/Tochter-"Konflikt" dann auch mit etwas allgemeineren Beziehungen angereichert. Die Aussage wird einem nicht über Gebühr und in aller Deutlichkeit aufgezwungen, die lange Laufzeit sorgt für eine recht lockere Dramaturgie... sympathische Darsteller in interessanten Rollen. Hübsch gefilmt. Drei, vier Gags haben mich dann doch ein bisschen genervt und mit der Musik hatte ich auch zu kämpfen... recht überschaubare und ziemlich subjektive Abneigungen. Dafür hat er eine der schönsten Masturbationsszene des deutschen Films zu bieten...
Das war jetzt sicherlich kein Film, der mich dazu bewegen würde, 15 Minuten an Standing Ovations teilzunehmen - schlechter als andere FIPRESCI-Preis-Gewinner war er aber auch nicht...
7-8/10


Demon (2015)

Nach dem jiddischen polnischen "Der Dibuk" (1937) nun also eine polnisch-israelische Koproduktion, die den Dybbuk-Stoff als Parabel auf polnisch-jüdische Beziehungen nutzt. Nebenbei wird sich (mitunter ironisch) konventionellen Horrorfilm-Schablonen verweigert und ein kleines Familiendrama steckt dann auch noch drin. Es bleiben einige Fragen offen und es gibt viele explizite Verweise auf Aristoteles, die Aufklärung, die Romantik - die haben vielleicht nicht immer eine weiterreichende Bedeutung, irritieren und (über)fordern auf den ersten Blick aber zumindest ein wenig... Wenn man einen reinen Genre-Film erwartet, wird man sicherlich enttäuscht, wenn man etwas wie den 37er "Dibuk" erwartet, wird man wohl ebenfalls enttäuscht... Als politische Parabel zwischen Melodram und Horrorfilm recht interessant, aber auch etwas trocken. (Als hätte man "Der Dibuk", "Echoes", "Dogme 1 - Festen", "Oi Kynighoi" und "O slavnosti a hostech" vermischt...) Gelegentlich hübsch gefilmt, zumeist eher minimalistisch... und die Montage hat es wie die Filmmusik manchmal in sich...
6-7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 30 Juli 2016, 03:47:06
Demon (2015)

Mein Fall wars jedenfalls nicht. Vorallem nicht für die späte Uhrzeit.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 4 August 2016, 11:57:59
Musste offenbar 45 werden, bis ich endlich mal Kubricks "Lolita" sehen kann.
Tja, verpasst hab ich nichts ,wie es mir scheint. Alles in allem zwar streckenweise von gutem filmemacherischen Geschick, aber die Last der Verharmlosung aufgrund der Zensurbestimmungen, nimmt der Story sehr viel von ihrer Intensität.
Der Film scheint mir überlang, zäh und mit Einverständnis des Regisseurs durch Co-Star Sellers gestohlen, der aus der sexuellen Satire mit ernsten Übertönen eine sehr, sehr ,sehr wortreiche Farce macht, die zwar ihre Momente hat (und gute Darsteller), die aber ihrem Cast nicht gerecht wird.
Natürlich sind noch so einige sexuelle Innuendos, Double Entendres und Metaphern enthalten, insgesamt ist der Film aber nicht gut gealtert und den Charakteren fehlt es breitflächig an Substanz. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 4 August 2016, 12:34:16
Zitat von: Moonshade am  4 August 2016, 11:57:59
Musste offenbar 45 werden, bis ich endlich mal Kubricks "Lolita" sehen kann.
Tja, verpasst hab ich nichts ,wie es mir scheint. Alles in allem zwar streckenweise von gutem filmemacherischen Geschick, aber die Last der Verharmlosung aufgrund der Zensurbestimmungen, nimmt der Story sehr viel von ihrer Intensität.
Der Film scheint mir überlang, zäh und mit Einverständnis des Regisseurs durch Co-Star Sellers gestohlen, der aus der sexuellen Satire mit ernsten Übertönen eine sehr, sehr ,sehr wortreiche Farce macht, die zwar ihre Momente hat (und gute Darsteller), die aber ihrem Cast nicht gerecht wird.
Natürlich sind noch so einige sexuelle Innuendos, Double Entendres und Metaphern enthalten, insgesamt ist der Film aber nicht gut gealtert und den Charakteren fehlt es breitflächig an Substanz. 5/10
Und ich musste nur 30 werden.  :icon_lol: Teile aber deine Meinung sehr. Die fehlende Intensität ist meiner Meinung nach bei dem Remake mit Irons absolut vorhanden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 4 August 2016, 13:35:31
Gut, da scheint auch die Vorgeschichte mit abgehandelt worden zu sein - das reizt mich jetzt auch eher mal, vielleicht läufts mir ja mal über den Weg... :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 4 August 2016, 14:07:14
Ich habe "Lolita" bei der jüngsten Ausstrahlung wiedergesehen, aber leider nur so nebenbei. Für mich war das immer einer der zugänglicheren Kubricks, bei denen mich die schauspielerischen Leistungen absolut gepackt haben. Und auch wenn die tragische Komponente im Vergleich zum - meiner Erinnerung nach - wirklich aufrüttelnden Remake (Irons kann diese traurigen Gestalten aber auch einfach wie kein Zweiter spielen, siehe "Verhängnis") etwas außen vor bleibt, hat mich das Schicksal der Beteiligten dann doch nicht kalt gelassen, wenn er am Ende die von seiner geliebten Lolita mehr als deutlichen Worte einfach nicht wahrhaben will und glaubt, sie befreien zu müssen und an sich zu binden, wo sie sich doch freiwillig ihr neues Leben längst ausgesucht hat, während er jede Kontrolle über sich verliert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 5 August 2016, 07:37:25
Zitat von: Moonshade am  4 August 2016, 11:57:59
mit Einverständnis des Regisseurs durch Co-Star Sellers gestohlen

Meine erste und bisher einzige Sichtung von "Lolita" liegt jetzt ca. 12 Jahre zurück und tatsächlich ist Sellers das Einzige, woran ich mich wirklich erinnern kann, dafür aber an einzelne Szenen sehr genau. Vor sein Besuch bei Mason hat sich eingebrannt, der mir (zumindest im O-Ton) als Hommage/Parodie auf Freud angelegt schien ("Doktor Humbartz!").
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 5 August 2016, 10:25:20
Witzigerweise existiert diese Sequenz in der Vorlage gar nicht (da erledigt das die "Klavierlehrerin" in guter Absicht) und wurde nur für Sellers hinein geschrieben, der als Dr.Zempf zwar eine Riesenleistung bringt, aber offenbar kaum Beschränkungen unterlag. Der redet sich in dieser Szene einen Wolf, wechselt ständig das Thema und Mason kriegt - wie im ganzen Film total unverständlich - absolut nichts davon mit.

Da ist es ein bißchen hinderlich, dass Sellers so einprägsam ist - man sollte ihn eigentlich gut unterscheiden können, wobei er im Buch eher als so eine Art Doppelgänger von Humbert wirken soll, mit dem man ihn verwechseln kann. Aber vielleicht liegt das auch nur an Thomallas einprägsamer Stimme in der DF (Thomalla war ja gar nicht Sellers Stammsprecher, hat ihn fast ausschließlich nur als Clouseau gesprochen).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 5 August 2016, 12:14:34
Jagdfieber 4: Ungebetene Besucher (USA 2016)

Der erste Teil von 2006 um den Grizzlybären Boog (im Original gesprochen von Martin Lawrence, "Bad Boys") und dem Maultierhirsch Elliot (Ashton Kutcher) war damals eine nette computeranimierte Komödie aus dem Hause Sony Pictures Animation, der ich 6/10 gegeben habe. Die Fortsetzungen wurden dann Direct-to-DVD bzw. als Video-on-Demand veröffentlicht, die Originalsprecher sind schon lange nicht mehr dabei.

Hier geht es darum, dass eine Lagerfeuergeschichte um einen Werwolf durch verschiedene tollpatschige Fehltritte der Waldbewohner ein Eigenleben entwickelt, wodurch die Verwaltung des Naturreservats letztendlich wieder die Jagdsaison ("Open Season", so der Originaltitel) eröffnet. Der bekloppte Waffennarr der Gegend nutzt die Werwolfjagd freilich nur als Vorwand, um wieder das verhasste Grizzlybär/Maultierhirsch-Duo zu jagen, das ihm damals stark zugesetzt hat.

Die Prämisse ist nicht übel, die Animationen sind zweite Liga, aber noch annehmbar, der Trailer sah ganz okay aus und der VoD-Preis von 99¢ hat mich letztendlich schwach werden lassen. Teil 3 habe ich nicht gesehen, aber schon Teil 2 hatte ich nur 3/10 gegeben.

Teil 4 "Ungebetene Besucher" ist leider fast unerträglich: eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von Pippi- und Kacka-Witzen, andere Waldbewohner ins Koma furzenden Stinktieren, zu Brüsten zweckentfremdeten Kürbissen usw. Knapp 2/10.


(https://abload.de/thumb/jagdfieber4yxrsn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=jagdfieber4yxrsn.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 6 August 2016, 21:59:27
"Beyond the 7th Door"

Amazon Prime hat offenbar eingesehen, daß man zu wenige frei verfügbare Horrorfilme im Angebot hat und deshalb in den vergangenen Wochen eifrig aufgerüstet - allerdings hauptsächlich auf dem B-, eher noch C- oder D-Sektor.

Darunter fällt auch dieser obskure kanadische Streifen von 1987, der aber weniger Horror denn Thriller ist. Interessant daran ist, daß er von der Grundidee her eine Mischung aus "Cube" und "Saw" (ohne die blutigen Effekte) ist: Ein Pärchen bricht in das Schloß eines Millionärs ein, in dem es einen Schatz vermutet. Der Millionär hat aber für den Fall der Fälle, daß mal jemand unwillkommen vorbeikommt, sein Schloß etwas umfunktioniert: Die beiden sind folglich dazu gezwungen, sich durch sechs Räume zu bewegen. Diese sind mit tödlichen Fallen ausgestattet und man kann ihnen nur entkommen, indem man dazugehörige Rätsel löst. Dann wartet ein großes Geschenk auf sie...

Was auf dem Papier sehr reizvoll klingt, entpuppt sich als bizarre Ultra-Low-Budget-Produktion, die fast nur mit zwei Schauspielern auskommt. Ihren schrägen Touch erhält sie allerdings ausschließlich durch Lazar Rockwood, den Hauptdarsteller, den ein Kritiker auf der IMDb treffend als Kombination aus Barkeeper Moe aus "Die Simpsons" und dem Toxic Avenger beschreibt: ein Osteuropäer mit zentnerschwerem Akzent, der mit unkontrollierter Gestik und völlig verkrampfter Mimik jede Szene zu einem Erlebnis werden läßt, noch dadurch verstärkt, daß man glauben soll, daß er ein Techtelmechtel mit seiner hübschen weiblichen Begleitung hat (angedeuteter Sex inklusive). Ihm beim Versuch des Schauspiels zuzusehen, lohnt den gesamten Film. So kann dieser auch keine richtige Spannung aufbauen, weil man sich eh nicht auf die Handlung konzentrieren kann.

Für Freunde des schlechten Geschmacks sollte das ein ziemliches Fest werden - und beweist, wie abhängig der (in diesem Fall trashige) Unterhaltungswert eines Films von nur einem einzigen Darsteller sein kann.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 8 August 2016, 10:46:31
Manchmal sollte man doch erstmal die Kritiken lesen...

"Die Herrschaft der Schatten/ Vanishing on 7th Street" mit Frau gesehen und beide durchaus begeistert - bis man eben in Sachen "existenzialistischer Horrorfilm" ohne Erklärung oder Pointe zurück gelassen wird.
Allerdings hab ich in offenen Filmen schon immer gern rumgerührt, aber hier werden immer nur Theorien angetippt und nicht wieder angerührt...eigentlich bleibt alles offen...irgendwie senkt das eine sonst sehr gute Bewertung aufs enttäuschte Mittelmaß.

Entweder Hasardeurdrehbuch oder einfach keine Ideen für den Schluß?

Naja, 5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 18 August 2016, 19:24:06
Bei Regie- und Drehbuch-Debütant John Alan Simon´s ,,Radio Free Albemuth" handelt es sich um eine Low-Budget Philip K. Dick Adaption, die eigentlich bereits 2007 abgedreht wurde – dann aber bis 2010 in der ,,Post-Production-Hölle" feststeckte, bis sie schließlich (infolge einiger ,,Work-in-progress"-Festival-Screenings) 2014 veröffentlicht wurde, und zwar mit Hilfe einer ,,Kickstarter"-Kampagne, welche ich im Laufe des vorangegangenen Jahres unterstützt hatte. Der Film weist einen unverkennbaren ,,Indie-Vibe" auf, verfügt nur über wenige (kostengünstige, teils ,,eigenwillig" geartete) CGI-F/X, spielt in einer ,,alternativen Realitätsversion" der Vereinigen Staaten und konzentriert sich vorrangig auf eine zentrale Verschwörungsgeschichte, die u.a. mit zahlreichen ,,Meta-Elementen" angereichert daherkommt (siehe z.B. die Tatsache, dass P.K. Dick höchstpersönlich ein zentraler Protagonist innerhalb der Handlung ist)...

Es werden diverse interessante Ansätze und Ideen aufgeworfen, eingebracht, erläutert und diskutiert – was in einer Menge Dialoge, aber wenig Suspense resultiert. Für mich hat der Verlauf mit zunehmender Laufzeit immer stärker an Reiz verloren – bis hin zu dem Punkt, an dem ich mich aktiv zu langweilen begonnen habe. Mit einem höheren Budget und einem inspirierteren Regisseur wäre durchaus ein besseres Ergebnis möglich gewesen: Man hätte bspw. bestimmte Dinge zeigen können, anstatt sie nur zu thematisieren, hätte den generellen Look ,,ansprechender" gestalten sowie sicherlich noch das eine oder andere ,,mehr" aus der Besetzung herausholen können, welche eigentlich recht ordentlich aufgestellt daherkommt: Etwa sind Leute wie Shea Whigham, Katheryn Winnick, Scott Wilson, Julie Warner, Alanis Morissette und Ashley Greene mit von der Partie – aus deren Reihen aber so manch einer ,,eher blass" verbleibt (allen voran Hauptdarsteller Jonathan Scarfe)...

Kurzum:  Im Grunde nur besonders interessierten Philip K. Dick Fans zu empfehlen...

3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 18 August 2016, 23:42:17
"Daddy's Little Girl"

Selten einen Film gesehen, der seine Stärken innerhalb weniger Minuten so gnadenlos niederwalzt wie "Daddy's Little Girl". Die Story vom Vater, dessen Tochter von einem Kinderschänder umgebracht wird, ist sicherlich nicht neu, kann aber in den richtigen Händen durchaus berühren. So weit geht das hier zwar nicht, aber der Film scheint durchaus ein Interesse daran zu haben, in das Seelenleben der männlichen Hauptfigur zu schauen. So beobachten wir ihn nach diesem Schicksalsschlag beim scheinbar aussichtslosen Versuch, zur alltäglichen Normalität zurückzufinden. Als der verzweifelte Vater hinter die Identität des Täters kommt (was nicht schwer ist), liefert er ihn nicht der Polizei aus, sondern schnallt ihn im Keller fest, fest entschlossen, ihn zu Tode zu foltern - sechs Tage lang, ein Tag für jedes Lebensjahr seiner toten Tochter.

Man könnte das nun so zurückhaltend gestalten wie Denis Villeneuve in "Prisoners" und die Zuschauer kontrovers diskutieren lassen, ob der Tod des Kindes Selbstjustiz am Mörder rechtfertigt. Man könnte auch das Verhalten des Vaters analysieren, der ausgerechnet dadurch, daß er sein eigenes psychisches Leid durch physische Gewalt am Verursacher seines Schmerzes kompensiert, zurück ins Leben findet. Chris Sun entscheidet sich bedauerlicherweise für Variante 3: Er appelliert an die niedersten Instinkte der Zuschauer und gestaltet das eine Stunde lang einfühlsam inszenierte Drama zu einer Marathon-Schlachtplatte um, hält bei jeder neu hinzugefügten Verletzung und Verstümmelung voll drauf - und liefert letzten Endes sogar ein Plädoyer für Selbstjustiz an Pädophilen.

Es ist nicht zu fassen, wie Sun mit einem Mal alle guten Absichten rabiat abreißt und sich ganz in den perfekt inszenierten körperlichen Grausamkeiten verliert, bei denen offensichtlich galt, jede Idee, was man mit einem menschlichen Körper anstellen kann, ohne ihn so zu zerstören, daß das Opfer sterben muß, auch tatsächlich durch den Folterknecht anwenden zu lassen. Abgesehen von kurzen Zwischenspielen aus dem Alltagsleben der Hauptfigur wird hier die letzten 40 Minuten quasi ununterbrochen gequält und nichts ausgelassen. Das ist schwer zu ertragen und gefällt Freunden deftiger Kost, aber davon ab bleibt schlichtweg nichts Diskussionswertes über, und es stellt sich nicht einmal dieses immerhin auf primitiver Ebene funktionierende "Geschieht ihm recht"-Gefühl ein, das andere Selbstjustizstreifen wie "I Spit on Your Grave" mit sich herumtragen, weil der Kindermörder nicht einmal abstoßend genug gezeichnet wurde, um jedes Mal innerlich aufzujauchzen, wenn ihm mal wieder ein Körperteil abgetrennt wird.

Ich habe mich sehr geärgert. 1/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 24 August 2016, 00:59:06
Zitat von: PierrotLeFou am  2 April 2016, 03:40:12
Trumbo

Ich war der einzige Mensch im Kinosaal... gestört hat dafür allerdings das deutlich vernehmbare Wummern aus der Osho-Disco nebenan... Egal. Der Film war toll... besser als "Hail, Caesar!" und - der ohnehin nicht so pralle - "Life" (um mal zwei andere Filme der jüngsten Zeit zu nennen, die sich den Filmstars der 50er Jahre widmen), relativ fair und ausgeglichen, mit tollen & starken Darsteller(innen)-Auftritten (die nicht zu sehr hervorgekehrt werden), ausgestattet mit liebevollen, kleinen Details für Cineasten, zugleich aber auch für weniger kinobegeisterte Zuschauer(innen) vollkommen geeignet; angenehm ruhig & zurückhaltend (& inszenatorisch unauffällig) und zugleich durchgängig unterhaltsam. Sicher kein Meisterwerk, aber ein ziemlich guter Film - und ein Denkmal für einen Menschen, der solch einen Film verdient hat...

Hätte man in dieser Form wohl eher nicht vom "Austin Powers"-Regisseur erwartet... :D Und der scheinbar auf actionreichere TV-Serien spezialisierte Autor liefert vielleicht keine Trumbo-Großartigkeiten ab und bleibt insgesamt reichlich konventionell (dass der Film irgendwann auf seinen Beginn Bezug nimmt, scheint da schon der ambitionierteste Ansatz zu sein!)... aber der Stoff und die Figuren und die Besetzung werten das Ganze ziemlich auf.

(Und Kirk Douglas-Darsteller Dean O'Gorman würde ich gerne in der James Bond-Rolle sehen, wenn Craig mal aufhören sollte...  :icon_lol: )
Da krame ich doch diesen Beitrag noch einmal hervor.

Da ich ja erst durch "Breaking Bad" richtig auf Bryan Cranston aufmerksam geworden bin und mich davon überzeugen konnte, daß ein großartiger Schauspieler in ihm schlummert (fernab von seinen überdrehten Auftritten in "Malcolm Mittendrin"), rückte auch "Trumbo" auf meiner Watchlist nach oben - zumal mich Hollywood-Biopics gerade aus den lange vergangenen Zeiten mehr und mehr interessieren. Es ist tatsächlich ein schöner und unaufgeregter Film geworden, der es - wie schon oben von Pierrot LeFou gesagt - nicht nötig hat, zu einer Who-is-Who-Starparade zu verkommen und von der Hauptfigur abzulenken, sondern sich auf die Personen beschränkt, die unmittelbar wichtig für Trumbo waren. Was mir auch gefallen hat, ist, daß hier mal ein Drehbuchautor in den Mittelpunkt gerückt wurde, also eine Person hinter der Kamera mit einer Funktion, die nicht gerade für Glamour steht. Schauspielerisches Überraschungs-Highlight für mich Christian Berkel als Otto Preminger.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 28 August 2016, 02:21:57
DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER

(http://fs5.directupload.net/images/160828/4di5sgvu.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein 15-jähriges Mädchen wird erhängt aufgefunden- alles deutet zunächst auf Selbstmord hin.
Inspector Silvestri findet jedoch heraus, dass der Tod schon vor dem erhängen eingetreten sein muss.
Bei weiteren Ermittlungen kommt man einer Organisation auf die Spur, welche ihr Geld mit Kinderprostitution macht- und deren Kunden auch hochrangige Persönlichkeiten sind.
Schon bald taucht auch noch ein komplett in schwarzer Motorradbekleidung steckender Killer auf, der auf alle Jagd macht, die mit diesem Fall zu tun haben...

Wenn man von einigen Logikfehlern in der Handlung absieht, und vom heiklen Thema nicht abgeschreckt ist, wird man hier sehr gut unterhalten.
Regisseur Massimo Dallamano (Bildnis des Dorian Grey, Kaliber 38) ist zwar kein Meisterregisseur, macht aber seine Sache durchaus ordentlich.
Auch die Besetzung ist in Ordnung, Mario Adorf hat aber nur eine etwas größere Nebenrolle.
Erstaunlich ist allerdings, dass Claudio Cassinelli, welcher später größtenteils nur noch in ganz schlechten Trashfilmen zu sehen war, hier durchaus ernsthaft und passend als Inspector rüberkommt.
Der Soundtrack von Stelvio Cipriani geht sofort ins Ohr und bleibt dort hängen. Zuletzt hatte ich den Film in den 80'ern auf VHS (cut) gesehen, aber den Score erkannte ich sofort wieder...
Die Freigabe ab 18 geht auch heute noch in Ordnung, es gibt hier erstaunlich harte Szenen zu sehen, die man nicht unbedingt erwartet.
Tricktechnisch ist das zwar alles sehr leicht zu durchschauen, verfehlt aber seine Wirkung nicht.
Wer jetzt aber einen klassischen Giallo oder gar Horrorfilm erwartet, liegt daneben- inszenatorisch ist "Der Tod trägt schwarzes Leder" ein reinrassiger Krimi,
ohne jeglichen übernatürlichen Schnickschnack und mit klassischer Polizeiarbeit.
Die DVD ist, im Gegensatz zur VHS, ungekürzt. Sehenswert!

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 28 August 2016, 05:11:27
Zitat von: trikerider am 28 August 2016, 02:21:57
Wer jetzt aber einen klassischen Giallo oder gar Horrorfilm erwartet, liegt daneben- inszenatorisch ist "Der Tod trägt schwarzes Leder" ein reinrassiger Krimi,
ohne jeglichen übernatürlichen Schnickschnack und mit klassischer Polizeiarbeit.

Klassische Gialli sind klassisch ganz ohne jeglischen übernatürlichen Schnickschnack. Also genau wie DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER. Guter Film, guter Giallo. ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 30 August 2016, 23:33:44
"The Gift" (2015)

Das Ehepaar Simon (Jason Bateman) und Robyn (Rebecca Hall) zieht in eine neue Gegend, um dort ein neues Leben zu beginnen. Kaum da lernen sie einen sonderbaren Mann namens Gordo (Regisseur Joel Edgerton) kennen, der Simon noch aus Schulzeiten kennt. Obwohl er sich ruhig und nicht unfreundlich verhält, kommt er beiden nicht so ganz geheuer vor, da erweisen sich die ständigen Geschenke, die er dem Paar macht, um ihre Gunst zu gewinnen, nur noch kontraproduktiver und beunruhigender. Als Simon ihm klipp und klar sagt, daß es so nicht mehr weitergeht, kann sich der Abgewiesene damit nicht so recht abfinden...

Das ist allerdings nur der Anfang. Mehr zu verraten wäre nicht angebracht, um den Uneingeweihten hier nicht die zahlreichen Wendungen vorwegzunehmen, die der Film nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern subtil präsentiert. Da es lange braucht, bis sich die Absichten des rätselhaften Gordo entblättern, und obendrein auch die Hintergründe des Ehepaars nur diffus bleiben (wir erfahren quasi nichts über ihre Vergangenheit), ist die Ausgangslage schon eine ungemein fesselnde. Und so verfolgt man den Film gebannt, weil man einfach nicht weiß, worauf das hinauslaufen wird, dies aber unbedingt wissen möchte. Das nennt man ein perfektes Andrehen der Spannungsschraube. Jedenfalls schlägt die Sympathieverteilung am laufenden Band um, eine Ellipse in der Mitte des Films sorgt für zusätzliche Irritation, ehe das noch einmal die Geschichte in eine andere Richtung lenkende Ende wieder darauf zurückkommt und die Lücke füllt (oder doch nicht?). Freunde des Perfiden kommen da so richtig auf ihre Kosten, denn gemeiner kann ein Film kaum enden - eben weil er eine nicht ganz unwesentliche Frage offen läßt. Ich bin geneigt, sogar die 9/10 zu zücken.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 4 September 2016, 13:37:21
Ein bisschen Festivalatmosphäre eingesaugt die letzten Tage. Allesamt Sichtungen der 73. Filmfestspiele Venedig:

THE LIGHT BETWEEN OCEANS
Überzeugende Darsteller (extra erwähnt auch die Kleinkind/Kinder-Darsteller!), teils gigantische Scope-Bilder (da macht so 'ne gigantisch große Leinwand schon was her) und fesselnder Sound. Leider allerdings häufig vorhersehbar und inszenatorischer Standard (speziell "ernst gucken, während Kamera langsam reinzoomt"). Dazu Kitschladung für Kitschladung, die entweder zu unfreiwilligen Lachern führt (ich) oder mit Schluchzen und Tränchen (Begleitung). Der Film dürfte im Kino deutlich stärker wirken als daheim. Das macht ihn allerdings für mich noch nicht zu einem guten Film. 4/10

THE BLIND CHRIST (EL CRISTO CIEGO)
Willkommen im Arthaus. :D Ein Film über eine mögliche Reinkarnation Jesus' - in der chilenischen Einöde. Durchaus reizvoll, erfordert aber auch etwas Sitzfleisch - tortz "nur" 85 Minuten Länge. Wer sich mit der Bibel auskennt, wird sicher deutlich mehr Anspielungen/Verweise entdekcen bzw. verstehen als ich. Für mich nicht die große Offenbarung (haha!), aber klar sehenswert. 6/10

AMERICAN ANARCHIST
Dokumentarfilm über den Autor von "The Anarchist Cookbook". Hochgradig interessant, da ich da auch quasi 0 Vorwissen habe. Der Film beginnt ungeheuer spaßig und wird im Verlauf immer interessanter, was einfach an der Person William Powells (das ist der Autor) liegt. Ich habe keine Ahnung, ob und wenn ja wann es der Film mal nach Deutschland schaffen wird. Wenn er es schaffen sollte, eine klare Sichtungsempfehlung meinerseits. 8/10

SAFARI
Ulrich Seidls Team besucht die "Leopard Lodge", wo reiche Österreicher beim Jagen von Wildtieren begleitet werden. Unter den vier neuen Filmen mein persönliches Highlight. Von Seidls Filmen kannte ich bisher nur Poster/Trailer/kleine Ausschnitte. Der (Inszenierungs)Stil mag sicher gewöhnungsbedürftig sein, doch das Präsentierte geht - in mehrerer Hinsicht! - unter die Haut. Interessanteste Person für mich war der Betreiber dieses Jagdzirkusses, einerseits verabscheuungswürdig, andererseits mit einigen interessanten Äußerungen, wodurch er nicht zweidimensional bleibt, sondern ein streitbarer Charakter wird. ACHTUNG! Wer nicht sehen möchte, wie Zebra und Giraffe zerlegt werden, sollte diesen Film besser nicht schauen! (Bei unserer Vorführung sind dann auch spätestens bei der Giraffe einige aus dem Saal gegangen). 9/10

Und das (persönliche) Highlight: ZOMBI - DAWN OF THE DEAD (Argento Cut)
Freitag um Mitternacht gab es in Anwesenheit von Nicolas Winding Refn und Dario Argento die Welturaufführung der 4K-Restauration von DAWN OF THE DEAD. Geile Scheiße!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: AntiTrust am 5 September 2016, 11:05:24
Få meg på, for faen / Turn Me On! (2011) (http://www.ofdb.de/film/209464,Turn-Me-On) als iTunes Verleihfilm (6/10)

Die Hauptrolle spielt ein 15-jähriges Mädchen namens Alma. Sie wohnt in einem norwegischen Kaff, auf das sie überhaupt keinen Bock hat. Als im Rahmen einer Party ein Junge namens Artur ganz kurz seinen Penis herausholt und sie damit (durch ihre Kleidung) piekt, gerät Almas Leben ziemlich in die Schieflage. Denn ihre Freundinnen - und überhaupt die ganze Schule - glaubt ihr die Geschichte nicht! Dass Alma ausgerechnet auch noch für Artur schwärmt, macht die Sache nicht gerade einfacher...

Recht kurzer (gute 70 Minuten), aber ganz netter Film aus Norwegen. Mehr lustig als dramatisch. Alma verhält sich wie viele Jugendliche in ihrem Alter: Sie flüchtet sich öfters in Tagträume/Sexfantasien, ist generell etwas verplant und bisweilen sehr aufsässig. Sie hat ein paar wenige Freundinnen, aber ihr Freundeskreis schrumpft massiv nach der Penis-Geschichte. Ab da wird sie teils sehr unbeliebt - und auch ausgegrenzt. Von Alma ganz abgesehen, schwanken die anderen Figuren im Film zwischen Unauffälligkeit und Verschrobenheit. Überwiegend erscheinen sie aber sympathisch.

Sicher kein Meisterwerk, aber für Zwischendurch durchaus zu empfehlen. Hier und da wirkt der Film etwas skurril bzw. absurd. (Vielleicht so, wie sich Deutsche typisch skandinavische Filme vorstellen? Gelegentlich etwas schräg, mit speziellem Humor?)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 9 September 2016, 20:05:59
Never Say Never Again (1983)

Wie Moore in seinem letzten 007-Auftritt war Connery hier auch schon viel zu alt für die Rolle. Viel erwartet hatte ich mir daher nicht von seiner abermaligen Rückkehr als Bond. Dass das Ding locker die Komplettgurken "Live and Let Die" und "You Only Live Twice" um Lichtjahre unterbietet kam dennoch überraschend. Die erste halbe Stunde dachte ich noch, vielleicht soll das eine Parodie sein. Wenn, dann zwar keine gute, aber das wäre zumindest theoretisch ein brauchbarer Ansatz gewesen. Der Eindruck verflüchtigte sich aber mit zunehmender Langeweile Laufzeit und mir schwante, die meinen diesen Krampf wirklich ernst. Der Cast liest sich auf dem Papier beeindruckend, aber dank des unterirdischen Drehbuchs ist das Acting eher auf dem Niveau einer Pornoparodie. Genau genommen wirkt der ganze Film wie eine Softpornoversion von Bond, nur dass es weniger nackte Haut zu sehen gibt. Dafür mieseste Klamotten und Frisuren und einen Score, der das schmierige Brechmittel von "The Spy Who Loved Me" wie Beethoven wirken lässt. Das originale Bond-Thema durfte man zum Glück nicht verwenden. Die Weichzeichner-Optik machte alles noch schlimmer, was aber vielleicht an der DVD gelegen haben mag und nicht am Film an sich. Selbst die geringeren Bond-Streifen sahen ja meistens noch ansprechend aus.

Die miesen Schauspielerleistungen haben mich noch eine ganze Weile nach dem Ende einigermaßen fassungslos gemacht. Bei Connery bin ich mir nach wie vor nicht hundertprozentig sicher, ob er sich nicht doch an einer Parodie versucht haben könnte. Alle anderen, vor allem Kim Basinger und Barbara Carrera, haben ihre Rollen bierernst dargeboten, was die Lächerlichkeit des Gezeigten nur noch weiter hervorgehoben hat.

Zu keiner Sekunde kommt hier Bond-Feeling auf, obwohl die nötigen Zutaten fast alle vorhanden sind. Die Regie führte mit Irvin Kershner auch kein totaler Versager. Umso bemerkenswerter, dass das Material derart in den Sand gesetzt wurde. Vermutlich eines der schlechtesten Remakes überhaupt.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 September 2016, 13:00:23
Andrew Renzi´s Spielfilmdebüt ,,the Benefactor" (2015) – welches in unseren Breitengraden unter dem Titel ,,der Glücksbringer – Liebe gibt es nicht umsonst" erschienen ist – erzählt eine vergleichsweise simple Geschichte auf unüberhastete Weise und punktet vor allem als ,,Charakterstück" – was maßgeblich der hochklassigen Performance von Hauptdarsteller Richard Gere zu verdanken ist. Neben ihm sind u.a. noch die gewohnt überzeugende Dakota Fanning (als schwangere junge Dame – hach, wie die Zeit vergeht) und der ebenfalls anständig agierende Theo James zu sehen – doch ist es Richard, der sie allesamt mit seinem überaus charismatischen Spiel ,,überstrahlt". Wirklich schade, dass die Story nicht komplexer geraten ist – denn ohne die Stars hätte der Film auch als ein ,,gehobenes TV-Movie" durchgehen können. So bleibt ,,unterm Strich" ein solides, emotional-elegisches Drama ohne besonderen ,,Mainstream-Appeal" – was auch seine ,,unscheinbare" Veröffentlichung hierzulande erklären dürfte...   6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: AntiTrust am 11 September 2016, 20:32:09
Zitat von: DisposableMiffy am  9 September 2016, 20:05:59
Never Say Never Again (1983)

Wie Moore in seinem letzten 007-Auftritt war Connery hier auch schon viel zu alt für die Rolle. Viel erwartet hatte ich mir daher nicht von seiner abermaligen Rückkehr als Bond. Dass das Ding locker die Komplettgurken "Live and Let Die" und "You Only Live Twice" um Lichtjahre unterbietet kam dennoch überraschend. Die erste halbe Stunde dachte ich noch, vielleicht soll das eine Parodie sein. Wenn, dann zwar keine gute, aber das wäre zumindest theoretisch ein brauchbarer Ansatz gewesen. Der Eindruck verflüchtigte sich aber mit zunehmender Langeweile Laufzeit und mir schwante, die meinen diesen Krampf wirklich ernst. Der Cast liest sich auf dem Papier beeindruckend, aber dank des unterirdischen Drehbuchs ist das Acting eher auf dem Niveau einer Pornoparodie. Genau genommen wirkt der ganze Film wie eine Softpornoversion von Bond, nur dass es weniger nackte Haut zu sehen gibt. Dafür mieseste Klamotten und Frisuren und einen Score, der das schmierige Brechmittel von "The Spy Who Loved Me" wie Beethoven wirken lässt. Das originale Bond-Thema durfte man zum Glück nicht verwenden. Die Weichzeichner-Optik machte alles noch schlimmer, was aber vielleicht an der DVD gelegen haben mag und nicht am Film an sich. Selbst die geringeren Bond-Streifen sahen ja meistens noch ansprechend aus.

Die miesen Schauspielerleistungen haben mich noch eine ganze Weile nach dem Ende einigermaßen fassungslos gemacht. Bei Connery bin ich mir nach wie vor nicht hundertprozentig sicher, ob er sich nicht doch an einer Parodie versucht haben könnte. Alle anderen, vor allem Kim Basinger und Barbara Carrera, haben ihre Rollen bierernst dargeboten, was die Lächerlichkeit des Gezeigten nur noch weiter hervorgehoben hat.

Zu keiner Sekunde kommt hier Bond-Feeling auf, obwohl die nötigen Zutaten fast alle vorhanden sind. Die Regie führte mit Irvin Kershner auch kein totaler Versager. Umso bemerkenswerter, dass das Material derart in den Sand gesetzt wurde. Vermutlich eines der schlechtesten Remakes überhaupt.

3/10

Uff, 3/10 ist aber schon hart! :icon_mrgreen:

Dass er insgesamt nicht besonders gut ist, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Ich find aber schon, dass er hier und da seine Momente hat. (Ist das nicht der Bond wo er zu seinem Vorgesetzten sagt, dass er in der Einsatzsimulation zwar beide Beine verloren hat, aber nicht tot war? :king:)

Und was das original Bond-Theme angeht - das hab ich extrem vermisst! Es gehört einfach dazu, ganz egal wie gut oder schlecht der jeweilige Bond ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 12 September 2016, 16:23:07
Zitat von: Maxim am 11 September 2016, 20:32:09(Ist das nicht der Bond wo er zu seinem Vorgesetzten sagt, dass er in der Einsatzsimulation zwar beide Beine verloren hat, aber nicht tot war? :king:)

Genau.

Mit der Bond-typischen Musik hätte der Film wohl ein bisschen besser gewirkt. Wie sehr die vertrauten Töne zum Gesamteindruck beitragen, hat ihr Fehlen hier sehr schön deutlich gemacht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 12 September 2016, 23:09:36
Ich mag den deutlich lieber als jeden "echten" Bondfilm der 80er Jahre.

Connery wirkte weniger träge als in manch früheren Bondrollen, dann hat der Film mit Kim Basinger ein wundervolles Bondgirl und mit dem Brandauer einen der allerbesten Bondschurken. Das Finale war zudem nicht so lahmarschig wie das Feuerball-Finale und der hatte jede Menge Reize zu bieten, die ich mir von einem Bondfilm verspreche. Bloß auf Atkinson hätte ich verzichten können...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 September 2016, 02:22:45
Meine letzte Sichtung von "Sag niemals nie" war 2006 - bislang habe ich ihn drei Mal gesehen.

Ich fand den solide bis gelungen. In meiner Besprechung der Zweitsichtung anno 1998 hatte ich u. a. geschrieben: (...) Connery [macht] in seinem siebten Auftritt als britischer Geheimagent eine wesentlich bessere Figur als Schlaftablette Roger Moore - er agiert einfach souveräner und sympathischer.

Gelobt hatte ich Klaus Maria Brandauer als deutschsprachigen Bösewicht und Barbara Carrera als bad girl. Weniger überzeugend fand ich Kim Basinger als hübsches (logisch!), aber leider langweiliges Bond-Girl sowie den nervigen Score von Michel Legrand ("Atlantic City USA") und den mißlungenen Titelsong von Lani Hall.

Trotz des Budgets von 36 Mio. US$ wurde - vielleicht im Geiste der alten Bond-Filme - auf allzuviele Hightech-Gimmicks weitestgehend verzichtet und der Actionanteil zudem ein wenig runtergefahren.

Kein Überflieger, aber in Ordnung. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 13 September 2016, 14:00:32
Zitat von: PierrotLeFou am 12 September 2016, 23:09:36
Ich mag den deutlich lieber als jeden "echten" Bondfilm der 80er Jahre.

"For Your Eyes Only" und "The Living Daylights" finde ich gut, "Octopussy" hat seine Momente, "A View to a Kill" und "License to Kill" finde ich zwar besser als "Never Say Never Again", aber ich mag beide so gut wie gar nicht.

Zitat von: PierrotLeFou am 12 September 2016, 23:09:36Connery wirkte weniger träge als in manch früheren Bondrollen[...]

Das kam man so stehen lassen, trotz des Altersfaktors. Was ich dem Remake insgesamt nicht vorwerfen kann, ist, dass es langweilig wäre.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 22 September 2016, 20:33:35
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 27 Februar 2015, 13:35:53
Outpost 37 (2014)

Billiger B-Actioner mit kleinen SF-Einlagen  :doof:, die die Bezeichnung kaum verdienen. Außergewöhnlich ist hier einzig der durch Found-Footage- / Interview-Schnipsel "aufgelockerte" Handlung. (welche Handlung? Ich entdeckte nur wildes Geballer und dummes Geschwätz rund um eine der billigten Steppenlocations aller Zeiten - ein angeblich in Afganistan liegender Schrottplatz oder Schrebergarten?!). Am besten nebenher auf Tele5 laufen lassen!

3 / 10

Jip, sehe ich sehr ähnlich...

Mit der britisch-südafrikanischen Co-Produktion ,,Outpost 37" hat der hauptberufliche ,,Visual Effects Supervisor" Jabbar Raisani 2014 sein Spielfilm-Regiedebüt abgeliefert: Ein Low-Budget-Sci-Fi-Actioner im ,,Found Footage" Stil. Letzterer Ansatz wurde recht gut umgesetzt – allerdings ohne dass der eine oder andere damit verknüpfte Logik-Platzer (speziell am Ende) verhindert werden konnte. Redselig wird der Alltag einer Gruppe Soldaten im Titel-gebenden Camp dokumentiert – wobei zahlreiche Interviews und Text-Tafeln regelmäßig dazu genutzt werden, die generell relativ dünne Story immer wieder zumindest etwas anzureichern. Vernünftige Charakterzeichnungen sucht man ebenso vergebens wie echte Sympathieträger, Spannung oder eine wahrhaft bedrohliche Atmosphäre. Die kostengünstigen CGIs schwanken in ihrer Qualität – zum Finale hin gibt´s immerhin ein paar überzeugende – und die außerirdischen Invasoren sehen unfreiwillig amüsant nach ,,Gummi" aus. In Sachen Action werden dem Publikum indes B-Movie-typische (solide umgesetzte) ,,Ballereien in der Steppe" geboten – worüber hinaus durchaus einzelne interessante Ideen in diesem hin zu einer (Möchtegern-)Kreuzung aus ,,Restrepo" und ,,Starship Troopers" tendierenden Streifen zu verzeichnen sind. Leider aber mangelte es dem Ganzen sowohl an einer besser ausgearbeiteten Skript-Vorlage als auch an umfangreicheren finanziellen Möglichkeiten...

sehr knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 23 September 2016, 09:22:34
Ich hatte gestern Preston Sturges "The Lady Eve" (aka "Die Falschspielerin", just von Arte ungefähr sechsmal ausgestrahlt), der erst etwas hüftsteif wirkte und später immer lustiger wurde, wenn auch Henry Fonda kein wirklich guter Typ für Screwball-Komödien war.
Hatte aber einige bombige Momente und kam mit zunehmender Laufzeit immer besser rum.
War dann sogar noch besser als die "Palm Beach Story" vor einigen Monaten. 7,5/10


Danach hab ich mir noch "R.I.P.D" gegeben, der jetzt auch wieder nicht so abgründig mies war, wie er immer gemacht wurde, aber sehr unter den mäßigen Tricks und einen offenbar endlos einkondensierten Drehbuch aus diversen Erfolgsvorlagen leidet.
Für eine Durchschnittswertung bin ich aber noch zu haben, so sehr geärgert hat er mich nun auch wieder nicht. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 13 Oktober 2016, 11:33:17
Gestern in Tschick gewesen und kann nur eine breitestmögliche Empfehlung rausgeben, egal ob man Herrndorfs Buch gelesen hat oder auch nicht - Fatih Akin hat es praktisch wortwörtlich verfilmt.

Ist erzählerisch keine Sensation, also Road Trip mit Coming of Age gemischt, besticht aber nicht nur mit pointierten Dialogen und Off-Kommentaren, sondern auch mit perfekten Darstellern aus dem frühen Teenagerbereich.
Göbel und Batbileg sind absolut super.
Hab mich 93 Minuten lang weggeschmissen und erfreut festgestellt, dass man tragisches Untertöne in einen Film reinbringen kann, ohne sie dem Publikum in die Fresse prügeln zu müssen.
Die Kinos (inzwischen wohl die Programmkinos) sind immer noch sehr voll - der Film sollte Schulpflichtmaterial werden, kommt vor allem nicht hüftsteif rüber wie noch ein Beitrag zur Anne-Frank-Schule.

8,5/10 minimum!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 Oktober 2016, 19:39:42
Unabhängig dessen, dass es dem Streifen wahrlich nicht an altbekannten Klischees, Genre-Versatzstücken und vorausahnbaren ,,Jump Scares" mangelt, ist dem deutschen Regisseur Simon Verhoeven mit ,,Unfriend" (aka ,,Friend Request") ein überraschend unterhaltsamer übernatürlicher Horror-Thriller gelungen, der im schönen Kapstadt gedreht wurde sowie u.a. mit solide agierenden Jungdarstellern, stimmungsvollen Bildern und so einigen ,,creepy-effektiven" Momenten aufwartet: Ein inhaltlich zum Teil etwas ,,holpriges" und nicht sonderlich originelles Werk, das nichtsdestotrotz kurzweilig sowie den Beweis erbringend daherkommt, dass auch heimische Filmemacher ,,unter den richtigen Umständen" international konkurrenzfähige Kost abliefern können...   6/10     
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 20 Oktober 2016, 11:41:17
"Der Schrecken der Medusa"

Da ich den nun endlich auf DVD habe, mußte ich ihn mir natürlich auch mal wieder ansehen. Zieht einem immer noch die Schuhe aus und zeigt mal eben allen Schema-F-Katastrophenfilmen von heute gepflegt den Mittelfinger, weil sich hier noch nicht einmal die internationalen Stars sicher sein können, daß sie den Film überleben. Das hat er zwar mit vielen Genrevertretern der 70er gemein, die mitunter ja ganze Horden an renommierten Schauspielern über die Klinge springen ließen, aber ein Katastrophenfilm ist das ja eigentlich eh nur nebenbei, denn hier spielt der Mystery-Aspekt die dominante Rolle, der für ein durchgängiges Frösteln und für zahlreiche haarsträubend unheimliche Szenen sorgt. Richard Burtons kalter Blick schüttelt mich kräftig durch und das grausige Ende mit noch erschreckenderer Pointe obendrauf verdient eine 1 mit Sternchen. Leider wird er zwar von fast allen über alle Maßen geschätzt, die ihn gesehen haben, aber es ist schade, daß es sich dabei über einen so kleinen erlauchten Kreis zu handeln scheint. Hätte jedenfalls wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 20 Oktober 2016, 11:58:20
Die haben immer Schwierigkeiten, den Film irgendwo richtig einzusortieren.

Eigentlich ist es ein vages SF-Thema, ausgeführt auf der Horror-Schiene, aber weitestgehend präsentiert als Kriminalfilm - ich hab in Programmzeitschriften schon die seltsamsten Genrebezeichnungen gesehen.
Schaue den immer wieder gern, auch wenn er zeitweise etwas zähflüssig präsentiert wird.


Gestern gesehen Die letzten Tage der Emma Blank

Wird gemeinhin als schwarze Komödie verkauft (war ja auch auf dem FFF), ist aber mehr kurios-inzestuös. Die Grundidee ist spitze, aber der Film erschöpft sich darin, die Familien- und Beziehungsverhältnisse freizulegen und ist nicht sonderlich drastisch genug, so dass man sich in eine Variante der Emanzipation einer Figur flüchtet, was ziemlich brav und langweilig wirkt.
Hat so seine Momente, aber läuft leider immer wieder leer. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 20 Oktober 2016, 16:34:57
Merry Gentleman (2008) 8/10
Mit Sicherheit Michael Keatons schlechtester Film,
so schlecht daß er schon wieder gut ist. Völlig an den
Haaren herbeigezogene Handlungsabläufe und Dialoge
treiben den Unterhaltungswert nach oben.

Boyhood (2014) 8/10
Für einen 2h40Min Film in dem eigentlich nicht viel Spektakuläres
passiert sehr ordentlich.

Düstere Legenden 1+2 (1998/2000) 5+6/10
Die Filme sind einfach zu sehr auf "SCREAM"-Niveau und damit
kann ich nichts anfangen. Dann doch lieber die
"Ich weiß was du letzten Sommer getan hast"- Trilogie nochmal
schauen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 Oktober 2016, 17:01:13
"Düstere Legenden" empfinde ich bis heute noch immer als einen der besten Filme im "Scream"-Fahrwasser (neben "Scream 2", "I know what..." und "I still know what..."). Die Fortsetzung fand ich dagegen schon immer doof.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 20 Oktober 2016, 17:32:48
"I still know..." ist ja nun wohl der absolute Käse, aber "Urban Legends" hat irgendwas - sogar der depperte zweite Teil, der im TV solange tot geritten wurde, bis ich ihn jetzt langsam als 3.00-Uhr-morgens-Kultfilm feiere...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 21 Oktober 2016, 11:51:11
Alles Geschmackssache aber auch das ofdb-Rating spricht für "I Know What You Did Last Summer"
(zumindest beim jeweils ersten Teil).. :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 Oktober 2016, 05:42:05
Von gestern bis heute habe ich mir die drei bekanntesten "Liliom"-Verfilmungen (Borzage/Lang/King) angesehen - ohne noch im Kopf zu haben, worauf es überhaupt hinausläuft, obgleich mir in einigen Büchern über Fritz Lang vor Jahren schon einmal eine ausführliche Inhaltsbeschreibung untergekommen war)...

Mit "Carousel" (1956) hatte ich angefangen; und auch wenn er zu Beginn noch nicht ganz so opulent ausfällt, wie man es von einem 50er Jahre Musical erwartet, so präsentiert King im Mittelteil und gegen Ende zahlreiche Bilder mit hervorragenden Bildkompositionen und sorgsam in Szene gesetzten Licht- & Farbspielen (anbei zwei Beispielbilder), die Henry King von seiner besten Seite zeigen. Die Musik war nicht so ganz mein Fall, aber von den klassischen Musical-Nummern kann ich mir ohnehin nur "Ding Dong, the Witch is Dead", "Meet Me in St. Louis" und "The Trolley Song" anhören...
Aber während ich die ganze Zeit erwartet habe, dass der Taugenichts, der seine Frau schlägt, keinen Job findet, kriminell ist und schließlich ums Leben kommt, für einen Tag ins Leben zurückkehrt, um wirklich etwas für seine Witwe und die zum Teenager gereifte Tochter zu tun, gerät er beim Gespräch mit seiner Tochter in Jähzorn und schallert ihr ganz kräftig eine... und die Moral? Mutter und Tochter sind sich darin einig, dass es durchaus sein kann, dass man richtig hart geschlagen wird und es dennoch nicht ernsthaft wehtut, (weil es eine bestimmte Person mit bestimmten Gründen ist, die zugeschlagen hat). Inmitten so zuckersüßen 50er-Jahres-Kitsches ist diese selig vorgetragene Moral aus einer camp-Perspektive heraus allererste Sahne!
:LOL:
(Und dann tummeln sich unter anderem noch die Exploitation-Schoten Cameron Mitchell und Tor Johnson (!) unter den Darstellern, wobei mir letzterer gar nicht aufgefallen ist...) Es geht dann zwar in den letzten drei Minuten auch noch darum, dass man sich von den (Un)Taten der eigenen Eltern nicht zu sehr beeindrucken lassen sollte und dass man sich den eigenen Glauben von anderen Menschen nicht rauben lassen sollte, aber insgesamt wirkt "Carousel" schon wie ein 50er Jahre-Heile-Welt-Musical, in welchem Frauen ihre Männer lieben, auch wenn sie von ihnen geschlagen werden - denn die meinen das ja eigentlich gar nicht so.
Aber abgesehen davon, dass der formal herausragend ist und über eine im rahmen der Musical-Gesetze ordentliche Dramaturgie verfügt, will ich ihm auch zugute halten, dass es ja eigentlich darum gehen sollte, einem Menschen auch dann noch verzeihen zu können, selbst wenn er einem etwas angetan haben sollte... und vor allem darum, seine Beweggründe nachvollziehen zu können.
So lässt sich "Carousel" dann doch recht gut genießen... 7-8/10


Borzages früher Tonfilm "Liliom" (1930) erinnert voll und ganz in dieser wundervolle Ästhetik, die in den späten 20ern nur Borzage und Murnau abgeliefert haben. Mit Murnaus "Sunrise" hat er dann ja auch ein wenig das Frauenbild gemeinsam. Inszenatorisch sicherlich mit das Anständigste, was im Jahre 1930 so herausgekommen ist, vor allem aber gegen Ende  ungeahnte Höhen erreichend: Die Szenen im Jenseits, die in "Carousel" noch die am langweiligsten ausgestatteten Szenen waren, liefern im letzten Drittel des Films beste Borzage-Eindrücke: Wundervolle Kamerafahrten (vor allem sehr effektiv als Rückprojektion eingebunden), ungeheuerlich kreative Kulissen und Dekorationen, ein sehr gezielter Umgang mit Licht und Dunkelheit... dazu noch äußerst bewegliche, dynamische Schattenspiele und ein Soundtzrack, der ich eher in einer Twilight-Zone-Folge, nicht aber in einem Film des Jahres 1930 erwartet hätte - und dann noch glänzende Darsteller-Auftritte, die nahezu alle vorherigen des Films toppen... und wirklich gewitzte Dialoge. Hat mir sehr gefallen. 9/10


Und Fritz Langs - in seiner eigenen Filmografie kuriose - französischsprachige Version "Liliom" (1934) aus dem Jahre 1934 gibt sich (bei längerer Laufzeit) etwas beschwingter, lebhafter, heiterer. Kameraarbeit und Montage sind hier fraglos über dem damaligen Durchschnitt, aber nichts schien mir wirklich herauszustechen. Aber auch Langs Filmversion - die sich wie Borzages Film im Gegensatz zur Musicals-Version Kings die Jenseits-Thematik für den umfangreichen Schlussakt aufspart - punktet gegen Ende nochmals, wenn ihre "Polizisten Gottes" Langs "müden Tod" nachhallen lassen, um zugleich Cocteaus "Orphee" vorwegzunehmen und wenn sie einen Aufstieg der Seele sehr zeitaufwendig schildert und dabei Murnaus "Faust" viel verdanken dürfte... Sehr gute 7/10, aber von den drei Versionen diejenige, die mir am wenigsten zugesagt hat...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 24 Oktober 2016, 09:24:28
Zitat von: PierrotLeFou am 24 Oktober 2016, 05:42:05
Die Musik war nicht so ganz mein Fall, aber von den klassischen Musical-Nummern kann ich mir ohnehin nur "Ding Dong, the Witch is Dead", "Meet Me in St. Louis" und "The Trolley Song" anhören...

Was denn, nicht mal "Singin' in the Rain" und "Make'em Laugh"?
Und wenn schon musical-bestimmender Judy-Garland-Fan, dann zumindest "Get Happy" aus "Summer Stock". :anime: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 24 Oktober 2016, 11:20:50
Gestern bin ich in den Genuß von "Urotsukidôji - Legend of the Overfiend" gekommen. Alle Hentai-Fans mögen mich nun zwar gerne steinigen, aber bis auf die tatsächlich in jede Pore kriechende Apokalypsenstimmung, die der Film zu verbreiten versteht, hat mir der überhaupt nichts gegeben. Die Mischung aus Sex (ich rede von der entschärften internationalen Fassung), Splatter und Tentakeln fand ich eher abstoßend als faszinierend und somit auf Dauer ermüdend. Aber offenbar bin ich auch nicht die richtige Zielgruppe...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 Oktober 2016, 18:38:22
Zitat von: Moonshade am 24 Oktober 2016, 09:24:28Was denn, nicht mal "Singin' in the Rain" und "Make'em Laugh"?
Und wenn schon musical-bestimmender Judy-Garland-Fan, dann zumindest "Get Happy" aus "Summer Stock". :anime: :icon_mrgreen:

"Singin' in the Rain" ist ein schöner Film, aber der Song selbst gibt mir nicht viel... (wenn er gegen den Strich gebürstet eingesetzt wird wie in "Clockwork Orange", dann passt es wieder...)

Aber ich habe die Groucho-Marx-Songs übersehen... sowas wie "Hail, hail Freedonia" geht natürlich auch jederzeit... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 9 November 2016, 03:37:59
La danseuse

Biopic über Loie Fuller; die Tänzerin, die Cineasten aus "Danse serpentine" (1896) kennen... Dass Isadora Duncan, die schon bei Ken Russells "Isadora Duncan, the Biggest Dancer in the World" nicht gerade übermäßig sympathisch porträtiert worden ist, hier als kaltes, durchtriebenes Miststück in Szene gesetzt wird, hat mich doch ein wenig überrascht. Als Film über eine Frauenbeziehung war der Streifen ziemlich interessant. Zu Beginn wirkt er darüber hinaus wie das, was man in den 70ern noch einen Frauenfilm genannt hatte: Ein Film von einer Regisseurin über eine starke, aufmüpfige, starrsinnige Frau, der manches als Stärke angerechnet wird, was man bei einem Mann ansatzweise oder auch ziemlich scharf verurteilt hätte. Im Verlaufe des Films wird er dann aber ausgewogener und ambivalenter... Die Reinszenierungen der Fullerschen Schmetterlingstänze sind hübsch anzusehen; die Musikauswahl würde auch einem Greenaway-Streifen gut stehen. Ansonsten fallen Tanzeinlagen - wenngleich Johnny Depps Tochter bei ihrem ersten Barfußtanz ungemein frivol & erotisch wirkt - erstaunlich unspannend aus, weil Kamera und Schnitt daraus so ein Gewimmel machen, welches in diverse Einzelbewegungen zerfällt... Und wem das Getanze ohnehin egal ist, wer sich aber dafür auf eine Thematisierung des 1896er Filmdrehs gefreut hat, dem wird "La danseuse" auch eine kleine Enttäuschung bereiten, denn dieser Filmdreh spielt überhaupt keine Rolle...
Letztlich ein recht unterhaltsames Drama, das an eine halbwegs in Vergessenheit geratene Ausnahme-Künstlerin erinnert; mit einer charismatischen Hauptdarstellerin...
7/10



Ouija 2

Scheiße, war der unheimlich... :eek: Gottseidank habe ich mich vom gerade einmal mittelmäßigen Erstling nicht abschrecken lassen. Und weil ich "Absentia" & "Before I Wake" von Flanagan auch ziemlich mäßig fand und mir der Trailer auch nicht allzu positiv aufgefallen ist, hätte ich mir den beinahe entgehen lassen; gottseidank hatte ich dann aber noch den wundervollen "Hush" gesehen...
"Ouija 2" ist zu Beginn ein schöner oldschool-Geisterfilm, der im Jahre 1967 angesiedelt ist - welches mit Abstand mein Lieblingsjahr ist - und ansonsten sehr an das Horrorkino zwischen 1970 und 1980 erinnert; ohne aufdringlich zu wirken, macht er sich auch zwei-, dreimal gekonnt über Genreklischees lustig, verweist vage auf den "Exorzisten" und driftet dann sehr bald - James Wan-geschult - ein wenig mehr in die Richtung der Retro-Geisterfilme der jüngsten Zeit... und ist dabei auch noch mit ein paar Geschmacklosigkeiten angereichert, die sich um Folter & Nazis drehen - was nochmals sehr schön den Geist der 70er Jahre atmet. Sympathische Haupt- & Nebenfiguren, die etwas liebevoller gezeichnet werden als die Figuren in typischen 08/15-Filmen, runden den positiven Eindruck ab, a
Spoiler: zeige
uch wenn dann letztlich niemand der Beteiligten
Spoiler: zeige
ein wirklich glückliches Ende findet..
.
edit: Die Effekte sind nicht immer ganz überzeugend; und das Betrachten des vollständigen Abspanns zahlt sich... nunja, vielleicht zahlt es sich nicht gerade aus, aber der Film läuft dann doch nochmals etwas weiter... ;)
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 9 November 2016, 21:05:05
"Before I Wake" ist der erste Film von Flanagan, den ich auch eher mäßig fand, aber ansonsten haben mich seine Filme bisher immer gerockt (Absentia war hammer!).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 November 2016, 06:08:49
Zitat von: RoboLuster am  9 November 2016, 21:05:05
"Before I Wake" ist der erste Film von Flanagan, den ich auch eher mäßig fand, aber ansonsten haben mich seine Filme bisher immer gerockt (Absentia war hammer!).

"Oculus" habe ich nocht nicht gesehen - und von den Sachen vor "Absentia" bloß den "Oculus"-Kurzfilm, den ich für recht sympathisch aber nicht wirklich für beeindruckend hielt... Auf "Gerald's Game" bin ich aber mal sehr gespannt. Aus der Vorlage ließe sich viel herausholen, leider auch viel Kitsch... mal schauen, was da kommen wird...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 16 November 2016, 17:23:55
"Revanche" (Österreich 2008)
Götz Spielmanns Drama um Schuld, Rache und Vergebung ist visuell und akustisch ziemlich karg angelegt und insbesondere gegen Beginn etwas schleppend im Handlungsfortgang, verfehlt aber dank der überzeugenden Darsteller, allen voran Johannes Krisch in der Hauptrolle, nicht seine Wirkung. Mir persönlich stilistisch zu nüchtern, in Punkten 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 16 November 2016, 17:37:51
"Der Engel, der ein Teufel war"

Schönen Dank an Arte, denn sonst kommt man an solche kleinen Klassiker ja nicht so leicht heran.
Ein gar finsteres, wenn auch sehr lokales Thrillergarn um die ungeliebte Verwandte, die ein mörderisches Intrigenspiel zu ihrem persönlichen Vorteil zwischen denen entspinnt, die ihr freundlich einfach nur helfen wollen.
Gabin ist ein Bank wie immer, Daniele Delorme ist ein wenig gewöhnungsbedürftig im Audrey-Hepburn-mit-großen-Augen-Modus.
Der langsam einträufelnde Wahnsinn ist ein wenig aufgesetzt und es wirkt ein wenig zufällig, dass das Intrigenspiel nicht vorher aufgelöst wird (nämlich wenn sich die Männer vielleicht mal für drei Sätze normal unterhalten würden, statt sich sofort an die Kehle zu gehen).
Das Finale ist entweder skurril oder total absurd - auf jeden Fall unerwartet :
Spoiler: zeige
die Böse wird vom (sehr flauschigen) Hund ihres Opfers zerfleischt.


Insgesamt etwas uneben, aber ein weiterer intensives Beispiel aus der frz. Küche (7,5/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Yogi am 17 November 2016, 10:24:59
Evidence - Auf der Spur des Killers (2013)

Verdammt guter Horrorthriller der mal frischen Wind in das Found-Footage Genre bringt. Ein Einsatzteam muß verschiedene Filmschnipsel(Kamera,Handy ect) auswerten um eine Mordserie aufzuklären. Mit Radha Mitchell und Stephen Moyer bekannt besetzt weiß Olatunde Osunsanmi wie man Spannung aufbaut. Der Film fängt schon stark an wenn die Kamera durch ein "eingefrorenes" Bild wandert wo Polizei usw den Tatort absperren und untersuchen, edel gemacht und man kommt richtig in Stimmung auf den Film. Kaum Leerlauf, Szenen die durch ihre Bildstörungen für Spannung sorgen und effektvolle Auftritte vom Killer der mal ein neues Mordwerkzeug benutzt (Schweißbrenner) weiß auch zu gefallen. Und während der Film mich Prima unterhält zaubert er noch ein Knaller Ende aus dem Hut das ich nur sagen kann Saubere Arbeit. Wer also kein Problem hat wenn ein Film zu 80% aus Found-Footage besteht und mal einen "Slasher" der etwas anderen Art sehen will ist hier mehr als Gold richtig. Ich vergebe 8/10 weil er sich Blitzartig an die Spitze meiner Lieblingsfilme(Bereich Found-Footage) befördert hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 November 2016, 10:35:49
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 10:24:59
Evidence - Auf der Spur des Killers (2013)

Verdammt guter Horrorthriller der mal frischen Wind in das Found-Footage Genre bringt. Ein Einsatzteam muß verschiedene Filmschnipsel(Kamera,Handy ect) auswerten um eine Mordserie aufzuklären. Mit Radha Mitchell und Stephen Moyer bekannt besetzt weiß Olatunde Osunsanmi wie man Spannung aufbaut. Der Film fängt schon stark an wenn die Kamera durch ein "eingefrorenes" Bild wandert wo Polizei usw den Tatort absperren und untersuchen, edel gemacht und man kommt richtig in Stimmung auf den Film. Kaum Leerlauf, Szenen die durch ihre Bildstörungen für Spannung sorgen und effektvolle Auftritte vom Killer der mal ein neues Mordwerkzeug benutzt (Schweißbrenner) weiß auch zu gefallen. Und während der Film mich Prima unterhält zaubert er noch ein Knaller Ende aus dem Hut das ich nur sagen kann Saubere Arbeit. Wer also kein Problem hat wenn ein Film zu 80% aus Found-Footage besteht und mal einen "Slasher" der etwas anderen Art sehen will ist hier mehr als Gold richtig. Ich vergebe 8/10 weil er sich Blitzartig an die Spitze meiner Lieblingsfilme(Bereich Found-Footage) befördert hat.

Joa, der ist in Ordnung.

Der 2009er Alien-Abduction-Streifen ,,the Fourth Kind" wusste vor allem aufgrund seines interessanten Konzepts und der entsprechenden stilistischen Umsetzung zu überzeugen. Regisseur Olatunde Osunsanmi´s Nachfolgewerk ,,Evidence" (2013) schlägt in eine ähnliche Kerbe, u.a. in Gestalt eines an sich nicht unoriginellen Found-Footage-Ansatzes, der wiederum in eine ziemlich klassisch geartete Serienkiller- bzw. Slasher-Geschichte mit eingearbeitet wurde – allerdings ist das Ergebnis in diesem Fall (gerade im Vergleich) dann doch ein Stück weit schwächer ausgefallen. Während der Einstieg echt klasse anzusehen ist, entfaltet sich die Einführung der (allesamt ziemlich oberflächlich gestrickten) Protagonisten leider nicht sonderlich interessant – bevor sie der Reihe nach zu Opfern des mysteriösen Killers werden, was die Cops anhand der gefundenen Aufnahmen zu analysieren und aufzuklären versuchen. Letztere Aspekte und Szenen des Werks wissen durchaus solide zu unterhalten – was auch einigen ,,kleineren Schlenkern" (sprich: nicht allzu vorhersehbaren Offenbarungen) innerhalb der Handlung zu verdanken ist. Nichtsdestotrotz ist der Film nicht halb so clever wie er eigentlich zu sein glaubt bzw. vorgibt: Aufmerksamen Betrachtern dürften Sätze wie
Spoiler: zeige
,,I can fix anything with editing"
nicht entgehen – doch auch unabhängig dessen sind die mit dem (nicht sehr durchdachten) ,,Twist" am Ende verbundenen Logik-Löcher einfach viel zu mächtig, um sie noch wohlwollend zu ignorieren. Ohne viel ,,Raum zu glänzen" liefern die gecasteten Akteure (unter ihnen Radha Mitchell, Stephen Moyer sowie die von mir stets gern gesehene australische Schönheit Caitlin Stasey) zumindest passable Leistungen ab, hat mir die zur Schau gestellte Optik plus Inszenierung weitestgehend prima gefallen und empfand ich die Darreichung der Geschehnisse (alles in allem) als durchaus kurzweilig – weshalb der Streifen von mir (trotz der bestenfalls mäßigen Beschaffenheit der Vorlage, inklusive des ungenutzten Potentials einiger Ansätze, etwa hinsichtlich der ,,Mediengeilheit" so mancher Leute) ,,unterm Strich" dann doch noch knappe 6/10 erhält.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Yogi am 17 November 2016, 10:43:15
Du bist ja ziemlich hart im Bewerten.  :icon_lol: ;)
Er hat mich Prima unterhalten deshalb die hohe Bewertung und manches sehe ich halt nicht so eng (Stichwort: Logiklöcher in Horrorfilmen).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 November 2016, 11:12:58
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 10:43:15
Du bist ja ziemlich hart im Bewerten.  :icon_lol: ;)

Joa, das höre ich nicht zum ersten Mal.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 17 November 2016, 11:27:22
Immer nur nett und "locker" sehen, ist öde. :stab: :geist: :leatherface:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Yogi am 17 November 2016, 11:46:49
Zitat von: Moonshade am 17 November 2016, 11:27:22
Immer nur nett und "locker" sehen, ist öde. :stab: :geist: :leatherface:

Dann hätte ich aber auch nur maximal 30 Filme in der Sammlung.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 17 November 2016, 11:51:26
Mann muss sie ja nicht komplett platt machen - ich hab diverse Filme daheim ,wo ich mir der Schwächen sehr bewusst bin - die würde ich aber im Rahmen einer Kritik lieber ausformulieren - meine persönlichen Vorlieben sind zwar auch ganz schön, aber ich will mir die nicht im Nachhinein vorwerfen lassen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Yogi am 17 November 2016, 12:00:02
Ich verstehe schon was du sagen willst.
Warte ab bis ich was deutsches gesehen habe, die bewerte ich leider immer härter wie andere weil sie mir allgemein immer missfallen wegen TV Optik ect.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 17 November 2016, 13:02:24
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 12:00:02
Ich verstehe schon was du sagen willst.
Warte ab bis ich was deutsches gesehen habe, die bewerte ich leider immer härter wie andere weil sie mir allgemein immer missfallen wegen TV Optik ect.
Och nö, nicht dieses langweilig-öde "Deutsche Filme sind doof und sehen nach TV aus"-Vorurteil. :icon_sad: :andy: Es gibt mehr als genug tolle Filme, die in Deutschland gemacht worden sind.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Yogi am 17 November 2016, 13:35:57
Zitat von: MMeXX am 17 November 2016, 13:02:24
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 12:00:02
Ich verstehe schon was du sagen willst.
Warte ab bis ich was deutsches gesehen habe, die bewerte ich leider immer härter wie andere weil sie mir allgemein immer missfallen wegen TV Optik ect.
Och nö, nicht dieses langweilig-öde "Deutsche Filme sind doof und sehen nach TV aus"-Vorurteil. :icon_sad: :andy: Es gibt mehr als genug tolle Filme, die in Deutschland gemacht worden sind.
Klar gibt es gute aber mMn nicht viele. Manche Kopieren nur billig Hollywood nach was albern wirkt, andere haben immer wieder das selbe Thema(ernstes Thema in einer Komödie verpackt oder mein Hassthema 3te Reich aufarbeiten) was einfach langweilig ist oder sind nur grenzdebil werden aber abgefeiert ohne ende(Fuck you Göthe und der andere Mist der in die selbe Schublade paßt). Und ich weiß auch das man Deutsche Filme nicht mit Amerikanische vergleichen darf aber ich bin halt sehverwöhnt.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 17 November 2016, 17:37:13
Hab mir vor kurzem mal "VAMPYR" (1932) angesehen.
Es ist unglaublich wie modern der Film wirkt wenn man das Alter bedenkt,
hatte anscheinend großen Einfluß auf D. Lynch.
Sehr interessant..

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 18 November 2016, 09:52:41
Verdammt, das wäre auch mal wieder ein Fall für ARTE ,ist bei mir auch schon wieder Jahre her...  :icon_evil:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 18 November 2016, 17:25:51
Scherzo diabolico (Mexiko/USA 2015)
Nach dem finsteren "Ahí va el Diablo" ("Here Comes the Devil", 2012), einem Film, der eher hintergründig die böse Wirkung erzeugt, die bei vielen US-Produktion vordergründig angestrebt wird und so zumindest für mich nicht zustande kommt, mit nicht geringen Erwartungen Adrián García Boglianos "Teuflisches Scherzo" angeschaut, ein zynischer Thriller, der bis zum blutigen Finale seinem Titel alle Ehre macht und ein fieses Spiel treibt, in dem das Folter-Subgenre angedeutet, aber zum Glück nicht ausgereizt wird, bis zu einer gelungenen Wendung, die die Kräfteverhältnisse entscheidend verändert. Leider konnte die weitere Wendung, mit der dann das Finale eingeleitet wird, mich nicht überzeugen, auch wenn dann in puncto schwarzer Humor noch mal richtig die Sau rausgelassen wird. Gedreht wurde mit einer alten anamorphotischen Linse, die für ungewöhnliche optische Eindrücke sorgt. Die Besetzung mit Francisco Barreiro und Daniela Soto Vell in den Hauptrollen hat mich ebenfalls überzeugt. 8/10

Zitat von: Max Blank am 17 November 2016, 17:37:13
Hab mir vor kurzem mal "VAMPYR" (1932) angesehen.
Es ist unglaublich wie modern der Film wirkt, so als wäre er grade
erst abgedreht worden (abgesehen von der Optik natürlich).
Besser kann ein Film nicht altern. Sehr interessant..

Steht bei mir schon ewig ungeguckt als DVD rum. Eine Schande. Vielleicht kriege ich ja demnächst mal die Kurve.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 18 November 2016, 17:55:50
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 13:35:57
Zitat von: MMeXX am 17 November 2016, 13:02:24
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 12:00:02
Ich verstehe schon was du sagen willst.
Warte ab bis ich was deutsches gesehen habe, die bewerte ich leider immer härter wie andere weil sie mir allgemein immer missfallen wegen TV Optik ect.
Och nö, nicht dieses langweilig-öde "Deutsche Filme sind doof und sehen nach TV aus"-Vorurteil. :icon_sad: :andy: Es gibt mehr als genug tolle Filme, die in Deutschland gemacht worden sind.
Klar gibt es gute aber mMn nicht viele. Manche Kopieren nur billig Hollywood nach was albern wirkt, andere haben immer wieder das selbe Thema(ernstes Thema in einer Komödie verpackt oder mein Hassthema 3te Reich aufarbeiten) was einfach langweilig ist oder sind nur grenzdebil werden aber abgefeiert ohne ende(Fuck you Göthe und der andere Mist der in die selbe Schublade paßt). Und ich weiß auch das man Deutsche Filme nicht mit Amerikanische vergleichen darf aber ich bin halt sehverwöhnt.  ;)
Aus Hollywood kommt auch nicht viel Gutes, das Argument zählt nicht. :icon_mrgreen:

Fack Ju Göhte finde ich durchaus gelungen - im Rahmen der Fördergremiengeschichten. Und sonst muss man eben ein bisschen mehr schauen, um was zu finden. Mit DER SAMURAI, DER NACHTMAHR, DER BUNKER, HOMESICK, WILD, GLEISSENDES GLÜCK, DIE GELIEBTEN SCHWESTERN, WIR WAREN KÖNIGE, SCHAU MICH NICHT SO AN, WIR SIND DIE FLUT gibt es auf jeden Fall Filme, die aus deiner Beschreibung rausfallen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 19 November 2016, 14:56:54
Zitat von: MMeXX am 18 November 2016, 17:55:50
Mit DER SAMURAI, DER NACHTMAHR, DER BUNKER, HOMESICK, WILD, GLEISSENDES GLÜCK, DIE GELIEBTEN SCHWESTERN, WIR WAREN KÖNIGE, SCHAU MICH NICHT SO AN, WIR SIND DIE FLUT gibt es auf jeden Fall Filme, die aus deiner Beschreibung rausfallen.

VICTORIA!!!  :dodo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 19 November 2016, 16:28:10
Zitat von: ratz am 19 November 2016, 14:56:54
Zitat von: MMeXX am 18 November 2016, 17:55:50
Mit DER SAMURAI, DER NACHTMAHR, DER BUNKER, HOMESICK, WILD, GLEISSENDES GLÜCK, DIE GELIEBTEN SCHWESTERN, WIR WAREN KÖNIGE, SCHAU MICH NICHT SO AN, WIR SIND DIE FLUT gibt es auf jeden Fall Filme, die aus deiner Beschreibung rausfallen.

VICTORIA!!!  :dodo:
Stimmt, SYBILLE hatte ich auch noch vergessen. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 19 November 2016, 21:28:32
Zitat von: MMeXX am 18 November 2016, 17:55:50
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 13:35:57
Zitat von: MMeXX am 17 November 2016, 13:02:24
Zitat von: Yogi am 17 November 2016, 12:00:02
Ich verstehe schon was du sagen willst.
Warte ab bis ich was deutsches gesehen habe, die bewerte ich leider immer härter wie andere weil sie mir allgemein immer missfallen wegen TV Optik ect.
Och nö, nicht dieses langweilig-öde "Deutsche Filme sind doof und sehen nach TV aus"-Vorurteil. :icon_sad: :andy: Es gibt mehr als genug tolle Filme, die in Deutschland gemacht worden sind.
Klar gibt es gute aber mMn nicht viele. Manche Kopieren nur billig Hollywood nach was albern wirkt, andere haben immer wieder das selbe Thema(ernstes Thema in einer Komödie verpackt oder mein Hassthema 3te Reich aufarbeiten) was einfach langweilig ist oder sind nur grenzdebil werden aber abgefeiert ohne ende(Fuck you Göthe und der andere Mist der in die selbe Schublade paßt). Und ich weiß auch das man Deutsche Filme nicht mit Amerikanische vergleichen darf aber ich bin halt sehverwöhnt.  ;)
Aus Hollywood kommt auch nicht viel Gutes, das Argument zählt nicht. :icon_mrgreen:

Fack Ju Göhte finde ich durchaus gelungen - im Rahmen der Fördergremiengeschichten. Und sonst muss man eben ein bisschen mehr schauen, um was zu finden. Mit DER SAMURAI, DER NACHTMAHR, DER BUNKER, HOMESICK, WILD, GLEISSENDES GLÜCK, DIE GELIEBTEN SCHWESTERN, WIR WAREN KÖNIGE, SCHAU MICH NICHT SO AN, WIR SIND DIE FLUT gibt es auf jeden Fall Filme, die aus deiner Beschreibung rausfallen.

Naja, der deutsche Film stand schon nicht ohne Grund in Verruf... seit Anfang/Mitte der 80er kam da lange, lange Zeit kaum noch etwas wirklich beachtliches... Fassbinders Tod ist eigentlich bloß eine eher zufällige Erscheinung; im Grunde hat CSU-Chaot Zimmermann das Deutsche Kino mit seiner - die Grenzen der Zensur streifenden - Einmischung in die Filmförderung das Deutsche Kino im Alleingang für viele Jahre beschädigt. Und dann verschwindet ein Kluge ins Fernsehen, ein Herzog wendet sich zunächst vornehmlich dem Dokumentarfilm zu und geht dann irgendwann ins Ausland... Kleine Namen wie Roger Fritz und Roland Klick ziehen sich recht jung alsbald zurück; und von Thome, Schaaf, Sanders-Brahms, Verhoeven, Geissendörfer und Schlöndorff (der ohnehin eher internationale Filme und weniger deutsche Filme drehte) kam dann einfach zuwenig gutes und eigentlich nichts, was man "sehr gut" nennen würde...
Ein Eichinger - in den 70ern noch sehr vielversprechend - betätigt sich ab Mitte der 80er zunehmend als Produzent für internationale Produktionen und bringt in den 90ern nur noch Scheiße heraus... Das ist dann das Erbe von Zimmermanns Politik: Detlev Buck, Til Schweiger, Sönke Wortmann, Oskar Roehler... dennoch gibt es auch in den 90ern noch deutsche Filme, die wirklich empfehlenswert sind: Huettners "Babylon - Im Bett mit dem Teufel" (1991), Tykwers "Winterschläfer" (1997) und einiges von Romuald Karmarker ("Der Totmacher" (1995), "Die Nacht singt ihre Lieder (2004))...
Karmarker scheint mir dann auch einer von denen zu sein, die allmählich wieder Qualität ins deutsche Kino brachten. Und ich denke, dass das aktuelle deutsche Kino der 10er Jahre - nach eher semi-guten Filmen von Hans-Christian Schmid, Henckel von Donnersmarck oder Fatih Akin - wieder so gut ist, wie lange nicht mehr: gerade mit Christian Petzolds Filmen (insbesondere "Barbara") und mit Filmen wie "Oh, Boy", "Wir sind jung. Wir sind stark.", "Victoria", "Toni Erdmann"... und das scheint auch für Schanelec zu gelten... und mal schauen, was vom Wnendt so kommt...

Ich denke, dass es mit dem deutschen Kino durchaus seit ein paar Jahren steil bergauf geht...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Yogi am 21 November 2016, 10:19:37
Was für eine Lawine ich losgetreten habe... ich wollte das gar nicht.  :icon_lol:

Was ich zur Zeit gucke ist zwar kein Film aber paßt trotzdem

Harper's Island

Die Hälfte der Serie habe ich geschafft aber so richtig packen tut sie mich nicht.
Erinnert mich an Denver Clan nur eben das da noch ein Mörder rumhuscht und pro Folge 2 killt .
Die Charakter tendieren von ok bis nervig(Madision das Mädchen ist einfach nur  :wallbash:) und mich kotzt auch dieses "jeder hat ein Geheimniss" ziemlich an. Können die nicht einfach offen sagen was sie denken usw? Klar die Serie wäre dann kürzer und es gäbe nicht dieses "Jeder könnte es sein" Gefühl aber ich wünsche mir einfach mal realistische Typen die nicht immer Dreck am stecken haben, sagen was sie denken und sich nicht benehmen als wären sie Göttlich. Ich hoffe die Serie beendet es einigermassen "vernünftig" sonst ärger ich mich tierisch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 21 November 2016, 11:41:54
Och, ein bisl Lawine darf ruhig sein.
Wenn sie sich in D mal wieder was fürs Kino trauen, dann wecke ich auch meine Vorbehalte gern mal ein.
Und im TV laufen ja auch recht solide Sachen - der TV-Film zum Wochenende "Wer aufgibt ist tot" mit Bjarne Maedel als dt. Variante von "Täglich grüßt das Murmeltier" war durchaus gut und emotional inszeniert.
Gut, tatsächlich haben sie es geschafft, den Film mit den letzten 10 Sekunden an die Wand zu fahren, aber die übrigen 89,8 Min. waren sehr gut.

Zu Harpers Island: das wird wohl auch nichts werden, da hat man die Opfer-der-Woche-Prämisse zu sehr ausgereiz damals, über Soap-Durchschnitt kamen die nicht hinaus.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 26 November 2016, 16:31:47
In den letzten Tagen mal - passend zum Thema - Deutschland '83 in Doppelfolgen durchgezogen. Interessante Produktion mit unverbrauchtem Sujet und überzeugenden Darstellern. Zum Ende hin dann leider ein bisschen zu überladen und überkonstruiert, womit die erste Hälfte der 8 Folgen eindeutig die gelungenere ist - aber alles in allem bestens unterhalten worden. Soll ja demnächst meine ich sogar weitergehen mit Deutschland '86.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 28 November 2016, 09:46:11
Mal wieder im Free-TV bei Tele5 gewildert, die mir teilweise fast unbemerkt Nischenware präsentieren, die ich ohne TV-Zeitschrift schon gar nicht mehr finden würde.
Typisch unterhaltsames Abenttriple: Patrick, das Remake des 78-Oz-Kultfilms ist sicher kein Meisterwerks, drückt seine Laufzeit aber mit Schrecksekunden und jeder Menge Jumpscares durch und hat ein griffiges Setting zu bieten.
Solide 7/10!
Recreator: Billigware mit interessanter Idee ,aber zu wenig Potential, um sie anlasswürdig zuende zu denken und auszuführen. Dennoch origineller als die Standardschippenware: 4/10
Turbo Kid: Endzeit und Barbarenfilme treffen die Splattercomedy der 80er-Nostalgie-Barbaren. Einfach nur lustig und viel zu entdecken. Die Gore-FX sind zwar etwas grob getrickst und geschnitten, aber immerhin meistens handmade und echt grotesk.
Alle mit enorm viel Spaß bei der Sache - nur zu empfehlen! 7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 28 November 2016, 19:13:29
Guten Abend,
ich bin neu hier im Forum, und habe mich im entsprechenden Thread kurz und bündig vorgestellt.
Dies ist mein erster richtiger Beitrag, ich freue mich!
Gestern habe ich mich auch, und das kommt selten vor, im Free TV aufgehalten, denn mit Begeisterung habe ich festgestellt, dass "Rosemary's Baby" ausgestrahlt wurde.
Seit einiger Zeit hatte ich den Film nicht mehr gesehen und war in Stimmung.
Es handelt sich aus meiner Sicht um einen atmosphärisch sehr dichten Film, der insbesondere durch herausragende Darsteller (Gordon) und passend ausgewählte Drehorte (Dakota Haus) glänzt. Der stimmige Soundtrack rundet das Ganze ab. Die stringent erzählte Handlung hat einen sehr schönen Spannungsbogen, sodass man sich als Zuschauer intensiv in die Personen hineinversetzen kann, vor allem dem Ende zugehend, wo sich das Geschehen schließlich zuspitzt.
Neben "Chinatown" mein Lieblings-Polanski, einer der besten Gruselfilme und überhaupt ein starker Film der 60er Jahre.
9/10

LG
Fabian
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 28 November 2016, 20:16:04
Hey, Dein Avatar passt zu meiner Sig.  ;)
Willkommen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 2 Dezember 2016, 03:31:41
Hallo Dale Cooper, sehr gute Filmwahl zur Selbstvorstellung. Und Twin Peaks ist ja auch nicht zu verachten.

---

Ohne jede Spur (2010)
Leider im ganzen reichlich unspektakulärer Thriller, der mir meist wie ein TV-Film vorgekommen ist. Die in einem Krankenhaus angesiedelte, sich um das Verschwinden eines Patienten drehende Handlung konzentriert sich auf Hauptfigur Mary, die von der sympathischen Brittany Murphy dargestellt wird, die leider kurz nach den Dreharbeiten starb, wozu später auch Mordvorwürfe in den Raum gestellt wurden. Vor dem Hintergrund entfaltet die letzte Einstellung des Films auch eine gewisse Symbolwirkung, so dass die Tragik rund um das Schicksal der Darstellerin letztlich den ganzen, recht durchschnittlichen Film sehr überschattet. In Punkten ausgedrückt 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 3 Dezember 2016, 16:43:54
Herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme hier im Forum.

Gestern habe ich zufälligerweise einen weiteren Polanski-Film gesichtet, dieses Mal bei Netflix, und es war "Der Ghostwriter" - dieser stand schon länger auf meiner To-Do-Liste, doch der politische Anstrich hatte mich immer ein wenig abgeschreckt, denn dieses Genre rund um Politik und Verschwörungstheorien gehört nicht zu meinen bevorzugten.
Nun gut, ich habe mir also einen spannenden Film erhofft, der nicht allzu politiklastig sein würde. Das habe ich bekommen!
Der Aufbau des Films ist gewohnt homogen und schlüssig, eine wirklich spannende Handlung mit einer gesunden Portion Gesellschaftskritik und Anprangern von Eliten, Macht und Medien. Die besondere Würze erhält der Film aber erst durch den stark aufspielenden Ewan McGregor, welcher mit seiner höchst authentischen und sympathischen Vorstellung den gesamten Film trägt. So hat der Film durch die persönliche Krise des Autors auch einen ganz persönlichen, roten Faden.
Die Drehorte sind wieder einmal toll ausgewählt und bieten viel Abwechslung von den normalen Sehgewohnheiten, ein typischer Polanski (ich erinnere an "Die neun Pforten").
Leichte Abzüge gibt es dennoch für den inhaltlich überladenen Schluss, der zwar eine Art Auflösung bietet, aber gleichzeitig neue und ungeklärte Fragen aufwirft. An einer guten Note ändert das jedoch nichts-
8/10

LG
Fabian
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 4 Dezember 2016, 13:26:29
Zitat von: Hedning am  2 Dezember 2016, 03:31:41
Ohne jede Spur (2010)
Leider im ganzen reichlich unspektakulärer Thriller, der mir meist wie ein TV-Film vorgekommen ist. Die in einem Krankenhaus angesiedelte, sich um das Verschwinden eines Patienten drehende Handlung konzentriert sich auf Hauptfigur Mary, die von der sympathischen Brittany Murphy dargestellt wird, die leider kurz nach den Dreharbeiten starb, wozu später auch Mordvorwürfe in den Raum gestellt wurden. Vor dem Hintergrund entfaltet die letzte Einstellung des Films auch eine gewisse Symbolwirkung, so dass die Tragik rund um das Schicksal der Darstellerin letztlich den ganzen, recht durchschnittlichen Film sehr überschattet. In Punkten ausgedrückt 6/10
Für ne Billigproduktion nicht schlecht - originelle Story.
(die deutsche Synchro ist furchtbar - bitte im O-Ton schauen).

Cheyenne - This must be the Place 9/10
Sean Penn spielt einen alternden Gothicrocker der für seinen verstorbenen Vater eine
Rechnung mit einem Altnazi begleichen muß. Da "Cheyenne" die ganze Zeit in einem einschläfernden
Singsang spricht war ich erstmal skeptisch (im Original klingt die Stimme fast genauso) aber der Film
rockt. Ein leicht schräger Roadmovie bei dem der Humor nicht zu kurz kommt.
Wieder mal ein echtes Highlight. :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 7 Dezember 2016, 16:08:43
The Burrowers (USA 2008)
Horror-Western über eine unbekannte Bedrohung in Form seltsamer Wesen, die sich im umkämpften Gebiet zwischen Siedlern und Ureinwohnern breitmachen. Sinnvollerweise werden die Kreaturen lange nicht deutlich gezeigt, die später zum Einsatz kommenden Effekte erweisen einen erfreulich hohen physischen Anteil, nachdem ich schon ein Feuerwerk schlechter CGI befürchtet hatte. Zuvor sorgen schon zahlreiche oberflächlich im Boden verscharrt rumliegende Fast-Leichen für gruselige Einstellungen, ebenso wie der offengelegte Rassismus, nach dem den Indianern alles in die Schuhe geschoben wird und Soldatentrupps die Ureinwohner selbst dann verfolgen, wenn sie von deren Wissen profitieren könnten. So können die "Burrowers" (Gräber/Wühler) nahezu als Verkörperung der niederen Instinkte gelten, die sich zwischen den Bevölkerungsgruppen manifestieren. Ich habe mir die BD besorgt, auf der noch "Todesritt nach Jericho" enthalten ist, was sich vielleicht negativ auf die Kompression niedergeschlagen hat, jedenfalls ist das Bild nicht optimal. Für den Film gute 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 11 Dezember 2016, 19:10:19
"Der Richter" (2014)

Intensiv gespieltes und vielschichtiges Gerichts-/Familiendrama mit toller Besetzung in Hochglanzoptik.
Robert Downey jr. und Robert Duvall liefern sich ein packendes Vater-Sohn-Duell, der Kern des Ganzen ist das große Thema "Vergangenheitsbewältigung" und das Erörtern und Verarbeiten von verschleppten Problemen und Konflikten.
Hier wird einem hochwertige und sehr emotionale Unterhaltung geboten.
Einziger Kritikpunkt ist meines Erachtens die Länge des Films, hier und da hätte man etwas kürzen können - so kommt der Film etwas langatmig daher.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 13 Dezember 2016, 11:18:18
Sing Street (2016) 8/10
Der Film beginnt mit Motörheads "Stay Clean",  die
Band im Film spielt eher 80er Jahre Gitarrenpop.
Nichtsdestotrotz guter Film (bis auf die Musik die
nicht so mein Fall ist).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 14 Dezember 2016, 02:17:30
Ein spontaner, langer Kino-Nachmittag/Abend liegt hinter mir... (Ich hätte vorher etwas essen sollen...)


1.) I, Daniel Blake - Recht typisches Ken Loach-Sozialdrama über einen verwitwerten Tischler, der nach einem Herzinfarkt von seinen Ärzten für arbeitsunfähig erklärt wird; das Amt sieht die Situation jedoch anders, er erhält keine Unterstützung mehr und muss Arbeitslosengeld beantragen und sich dann auch wieder um Bewerbungen kümmern, gleichwohl er Jobangebote dann ohnehin wieder aus gesundheitlichen Gründen ablehnen muss. Scheinbar hat er auch noch nie an einem Computer gesessen, wird dennoch dazu genötigt, im Internet Formular auszufüllen und abzuschicken. Hilfestellung erhält er nicht und überhaupt legt ihn die Bürokratie scheinbar absichtlicher mehrere Stolpersteine in den Weg. Dann lernt er noch eine alleinerziehende Mutter kennen, welche böse formuliert vom Arbeitsamt in die Prostitution genötigt wird... Sehr viel Erniedrigung, Würde- & Trostlosigkeit, aber immer wieder auch ein feiner Humor. Gleichwohl sich Loach durchaus bemüht zeigt, die Hauptfigur nicht völlig zu verklären (teilweise stellt sie sich schon erstaunlich blöd und uneinsichtig an) und die Mitarbeiter des Arbeitsamts nicht bloß negativ zu zeichnen, sind die Sympathien schon deutlich verteilt. Dass Daniel Blake in der schwächsten Szene des Films dann noch seinen Namen auf die Außenfassade des Amts sprüht und von Passanten dafür bejubelt und teilweise als kleiner Held gefeiert wird, zeigt dann am besten, weshalb manche Kritiker und Regie-Kollegen Loach für einen in den 60er Jahren steckengebliebenen Regisseur halten.
So unglaubwürdig & klischeehaft vieles in dieser geballten Form auch daherkommen mag, so war es allerdings schon bei anderen Loachs so, dass er dennoch reale Probleme sehr zutreffend angeprangert hat. Loach besteht ja auch darauf, dass etwa die Haltung von Ämtern, welche die Antragsteller zum Aufgeben ihrer Bemühungen bewegen wollen, oder auch die langen Schlangen vor Essensausgaben der Realität entsprechen. (Ich muss gestehen, dass ich keinerlei Ahnung habe, wie lang die durchschnittlichen Schlangen vor Essensausgaben in Großbritannien derzeit so sind...)
Der Film hat definitiv seine ergreifenden, sehr unangenehmen und auch seine sympathisch-vertraulichen Szenen, wirkt aber gelegentlich klischeehaft; und wirklich fiese Momente stehen neben Momenten kitschiger Rührseligkeit. Die freie, Loach-typische Inszenierung ist aber nochmals ein dicker Pluspunkt. 7-8/10


2.) Café Society - (Ein hübscher Kontrast zwischen dem
Spoiler: zeige
Armenbegräbnis
am Ende des Loachs und der Hollywood-Party am Beginn des Allens.) Einen Jesse Eisenberg im Woody-Allen-Modus verschlägt es aus New York ins Hollywood der goldenen Ära. Dort gibt es dann seine unglücklich endende erste große Liebe, zurück in New York gibt es dann die glücklichere zweite Liebe - und dann kommt es zur Wiederbegegnung mit der ersten Liebe. Aber Allen, der schon die ganz Zeit sehr episodisch mäandernd erzählt hat, macht sich diese nicht weiter dramaturgisch zunutze, sondern peilt einen melancholischen, gelassenen Blick (und die Erkenntnis, dass man mit der Zeit anders wird) an, um ausgesprochen unvermittelt zu enden... Dennoch dramaturgisch stimmiger und mit etwas mehr Unterhaltungswert daherkommend als "To Rome with Love", "Magic in the Moonlight" oder "Irrational Man", aber auch keiner der wirklich rundum guten Allens aus den letzten Jahren... (Und auch seine besten Filme wirken seit Mitte der 90er nicht mehr wirklich herausragend...) Schwache 7/10


3.) Paterson - Ich war mir zunächst nicht ganz sicher, ob Jarmusch sich über die Träume einfacher Leute mit kreativen Ambitionen lustig machen wollte, aber am Ende liegt auf der Hand, dass das definitiv nicht der Fall war. Ist auch schwierig, den Film in Worte zu fassen, weil er am Ende doch sehr auf der Unübersetzbarkeit gewählter Formen beharrt, sodass diese lakonisch humorvolle Schilderung eines Alltags mit zahllosen Wiederholungen und kleinen Variationen eine Erfahrung von Alltagswirklichkeit vermittelt, die zwischendurch in ihrer Monotonie und mit vielen kleinen Rüskschlägen ganz furchtbar rüberkommt, um dann allmählich in ein ausgesprochen versöhnliches Ende zu müden. Mit dem Thema einer nicht genau bestimmbaren Sehnsucht, der Begrenztheit des Geistes und der Lust an der Kultur hat er sehr viel mit "Only Lovers Left Alive" gemeinsam, ist aber etwas minimalistischer & ruhiger und dürfte wohl zu Jarmuschs sperrigeren Arbeiten zählen; ist dabei aber sehr sympathisch & menschlich und besitzt einen überwiegend angenehm leisen, zurückhaltenden Witz. (Und neben "Arrival" ist es die zweite große "Abbott & Costello"-Hommage des Jahres... und einen schönen "Island of Lost Souls"-Kinobesuch gibt es ebenfalls.) 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 15 Dezember 2016, 18:48:04
Zitat von: Dale Cooper am  3 Dezember 2016, 16:43:54

Leichte Abzüge gibt es dennoch für den inhaltlich überladenen Schluss, der zwar eine Art Auflösung bietet, aber gleichzeitig neue und ungeklärte Fragen aufwirft. An einer guten Note ändert das jedoch nichts-
8/10

LG
Fabian

Welche neue und ungeklärte Fragen meinst du? Finde das Ende war ein Ende. Für mich ergaben sich da eigentl. gar keine Fragen mehr.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hedning am 15 Dezember 2016, 23:14:16
Hit and Run (USA 2009)
Wenn die junge Mary reichlich angeheitert von einer Party aufbricht und mit dem fetten Truck durch den Wald brettert, kann man sich schon vorstellen, dass sie da jemanden oder etwas auf dem Kühler mitbefördern wird, was dann eine Reihe von Horrorereignissen auslöst - dafür muss man kein Genrefachmann sein. Dank der sympathischen Laura Breckenridge, die die Hauptfigur für den Zuschauer auch in ihren Fehlentscheidungen gut nachfühlbar verkörpert, schlägt sich der vermeintliche Horror von der Stange, "direct to Video" veröffentlicht, letztlich doch sehr anständig. Auf Antagonist Timothy (Kevin Corrigan) wird etwas wenig Wert gelegt, man erfährt kaum etwas über die Figur. Außerdem scheinen die Autoren (Diane Doniol-Valcroze, Arthur Flam) bzw. Regisseur Enda McCallion mitunter nicht so recht zu wissen, ob das Geschehen einen übernatürlichen Hintergrund hat oder nicht. Zumindest in einer Szene wird das Phantastische auf ziemlich verwirrende Weise angedeutet, was dann zusammenhanglos für sich steht und den Eindruck erweckt, dass man einfach hier und da im Horrorgenre bestimmte Bilder zusammengeklaubt hat. Im Ganzen aber, nicht zuletzt dank einer durch die Schlusspointe gut abgerundeten Geschichte, doch 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 Dezember 2016, 19:52:25
Spike Lee´s ,,Summer of Sam" (1999) ist eine ebenso ambitionierte wie atmosphärische Kombination aus einem ,,True Crime"-Kriminalthriller und einer Milieustudie der betreffenden Zeit, in welcher der selbsternannte ,,Son of Sam" David Berkowitz damals (vom 29. Juli 1976 bis zum 10. August 1977) die Bevölkerung New Yorks in Angst und Schrecken versetzte: Bis zu seiner Verhaftung tötete und verwundete er mehrere junge Menschen – vornehmlich Pärchen in ihren Wagen. Mehr noch als auf die konkreten Verbrechen an sich konzentriert sich der Film weitaus stärker auf die (primär italienisch-stämmigen) Anwohner der betreffenden Stadtteile, in denen Berkowitz seine Taten verübte – inklusive verschiedenartiger ,,Spannungen" in jenem Sommer, in welchem die Region obendrein von einer besonders ausgeprägten Hitzewelle heimgesucht wurde, die schließlich gar zu einem Blackout (samt gewalttätigen Plünderungen) führte. U.a. im Angesicht der bedrückenden Temperaturen und der verbreiteten Angst vor dem Killer, welche irgendwann auch darin mündete, dass sich Bürger bewaffneten und selbst ,,Jagd" auf den Unbekannten machten, ist Lee das Einfangen bzw. Transportieren genau dieser (in gleich mehreren Bereichen) aufgeheizten Stimmung herausragend gelungen. Jene hat er überdies mit verschiedenen ,,brodelnden Konflikten" auf persönlicher/zwischenmenschlicher Ebene angereichert, die stark von Sex, Gewalt, Vorurteilen, Unsicherheiten und individuellen ,,Identitätssuchen" geprägt daherkommen – wie z.B. im Falle des Frisörs Vinny (John Leguizano), der seiner Frau (Mira Sorvino) regelmäßig untreu ist, oder des bisexuellen Ritchie (Adrien Brody), der sich in gewissen Rotlicht-Kreisen bewegt und zudem gern ein britischer Punk-Rocker wäre (speziell die Darstellung jener Underground-Szene New Yorks gefiel mir sehr). Die inspiriert zusammengestellte Besetzung liefert durchweg hochklassige Leistungen ab – bloß empfand ich es als etwas ungünstig, dass ausgerechnet die von Leguizano verkörperte Hauptfigur ein arg unsympathischer Zeitgenosse ist. Im Ganzen ist das Werk eher ,,interessant" als ,,packend", mit über zwei Stunden Laufzeit minimal zu lang sowie gelegentlich auch ein wenig ,,uneben" geraten (auf Lee himself als Reporter hätte ich bspw. locker verzichten können). Die Morde wurden brutal umgesetzt und die ins Surreale tendierenden Szenen mit Berkowitz im Mittelpunkt ansprechend gestaltet, die Musikauswahl ist klasse und das komplette Produktions-Design wunderbar stimmig. Wer ruhigere, mehr auf Atmosphäre ausgerichtete Serienkiller-Filme (á la ,,Zodiac") mag und diesen hier noch nicht kennt, der sollte ruhig mal einen Blick riskieren ...  starke 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 18 Dezember 2016, 14:02:05
"Betty Anne Waters" (2010)

Gut gespieltes Drama, das durchaus eine Sichtung wert ist.
Hilary Swank sehe ich sehr gerne, sie überzeugt immer wieder durch sehr authentische Leistungen.
Sam Rockwell verkörpert eine eher unsympathische Figur.
Die Handlung hat keinen wirklichen Höhepunkt und ist letztlich relativ vorhersehbar.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 20 Dezember 2016, 18:18:16
Breakout (CH 2007) 10/10

Sensationell guter Jugendbanden-Breakdance-Knastkrimi aus der Schweiz.
Obwohl das Machogehabe der Protagonisten bisschen dick aufgetragen
ist macht der Film einfach Spaß und hält die Spannung bis zum (leicht über-
raschendem) Schluß. Das IMDB-Rating von 4,7 kann ich nicht nachvollziehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 22 Dezember 2016, 10:53:27
Mal wieder ein "Merci!" in Richtung ARTE, gestern zum ersten Mal seit Ewigkeiten Assayas' Irma Vep ins Programm zu nehmen, mit Maggie Cheung in einer enganliegenden Rolle...  :icon_mrgreen:

Wie fast immer bei Assayas gab es viel zum Dranrumkauen, insgesamt wirkt der Film wie ein Spagat zwischen Filmsatire, Romantikkomödie, Identitätsdrama und Fetish-Chic als Projektionsfläche für die Figuren, die Cheung durch die Produktion begleiten. Zur Abwechslung mal aber wirklich sympathisch und fast freundlich inszeniert, dazu latent erotisch unterwandert.
Es passiert zwar nicht viel und das Meiste sind halbimprovisierte Ego-Szenen halb ausgearbeiteter Figuren, aber man bleibt meistens sehr dicht dran an den Figuren und vieles ist so flüchtig wie der Film selbst. 7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 Dezember 2016, 01:04:56
Tenemos la carne aka We Are the Flesh von Emiliano Rocha Minter

Auch wenn die IMDb-Wertungen ja recht ernüchternd runtergeklettert sind, mochte ich die Hoffnung nicht ganz aufgeben, wurde dann aber doch ziemlich enttäuscht...

"Unterstützt von Alejandro González Ináritu [sic!] & Alfonso Cuarón" steht auf der Rückseite der DVD. Beide tauchen auf der IMDb bloß mit "the director wish to thank"-Angabe unter "Thanks" auf (wie auch Zulawski, an den Minter zwar ebenfalls nicht wirklich erinnert, der ihm aber in seinen Absonderlichkeiten wesentlich näher kommt).

Entscheidender scheint der Umstand zu sein, dass Mexikos Aushängeschild Carlos Reygadas als co-producer beteiligt war. Der ist aber natürlich nicht so massenwirksam wie die Hinweise auf "The Revenant", Harry Potter" und "Gravity"... Aber dessen "Battle in Heaven" wird mit der Oralverkehr-Szene überdeutlich zitiert.
Die beiden Kurzfilme Minters - übrigens sind beide besser als der Hauptfilm, da sie weniger zerdehnt wirken und nicht so nervig mit einer Sex-&-Gewalt-Attitüde kokettieren - lassen auch schön erkennen, dass Reygadas seinen Einfluss sicher hinterlassen hat bei Minter... aber wie Reygadas' erster Kurzfilm, so wirken auch Minters Filme irgendwie unreif und zugleich wichtigtuerisch. Ist ja nicht weiter schlimm, der Regisseur ist erst 26 und die Kurzfilme liegen auch schon zwei, drei Jahre zurück - aber anders als Reygadas (der hier & da auch etwas dick aufträgt und dann das ganz doll Bedeutungsschwangere neben möglichst unscheinbaren Tabubruchszenen ansiedelt und es dann mit erzählerischem Minimalismus ausschmückt, der aber dennoch weitgehend schöne & intelligente Filme dabei zustande bringt) hat Minter seinen prätentiösen Gestus nicht so recht im Griff; und ich fürchte, er hat auch nicht soviel zu sagen...
"Tenemos la carne" erinnert weit mehr als an alle übrigen genannten Filmkünstler an einen anderen lateinamerikanischen Ausnahmekünstler: an José Mojica Marins und dessen "Zé do Caixão"-Saga. In artifiziellen, satt ausgeleuchteten Höhlen und Gängen wird der Titel zelebriert: etwas nihilistisch, etwas blasphemisch, viel Fleisch, wenig Sitten, wenig Tabus, viele Tabubrüche, exzessive Verausgabung... 5-6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 28 Dezember 2016, 04:52:56
Last Vegas (USA 2013) 3,5/10
Arschlahmer "Senioren-Hangover", Gags die nicht mal den anspruchlosesten Zuseher
begeistern können und ein enttäuschender Cast mit Ausnahme von De Niro der hier
und da Akzente setzt und für die einzigen Lichtblicke in diesem Film sorgt.
Völlig überflüssiger Streifen.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 Dezember 2016, 06:57:25
Heute habe das erste Mal "Contact" (1997) vollständig gesehen und damit etwas geschlossen, was ich bisher für eine Bildungslücke hielt... war sicherlich keine, wenngleich der Film für die Geschichte des Genres und in Zemeckis' Schaffen sicherlich eine beachtliche Rolle einnimmt...

Insgesamt wurde ich doch sehr enttäuscht... Die so gerühmte erste Szene ist (wie der Effekt-Bombast gegen Ende) unheimlich schlecht gealtert und die Tonmischung fand ich doch recht ungeschickt. Schlimmer scheint mir, dass die Verhandlung von Glauben und Wissenschaft nicht über platteste Binsenweisheiten hinauskommt. Dass Glauben auch im Rahmen der Wissenschaften eine ganz entscheidende Rolle spielt, kommt hier eigentlich viel zu kurz und Zemeckis beschränkt sich eigentlich bloß auf einen unwichtigen Sonderfall, in dem eine Person das Erlebte durch nichts beweisen kann...
Das wirkt am Ende auch reichlich unlogisch: Weshalb wird in dem Verfahren nun unterschlagen, dass die Kamera 18 Stunden lang etwas aufgezeichnet hat? Weshalb wird der ruinierte Stuhl aus der Kapsel nicht thematisiert? Und ist es wirklich nicht möglich, mittels einer medizinischen Untersuchung festzustellen, ob jetzt jemand z.B. einen Sekundenbruchteil + X Minuten oder 18 Stunden + X Minuten nichts gegessen und getrunken hat?

Und dann wird dem Publikum mit dem Indiz der 18stündigen Aufzeichnung nahegelegt, dass die Erfahrungen der Hauptfigur der Realität entsprechen - und trotzdem wird da vorher so ein enorm ausgewälzter Kindheitstrauma-Strang bemüht, der für eine Einbildungs-Deutung sprechen sollte?

Und die Reise selbst, die dreist "2001" plagiiert (und als eine Art Bindeglied zwischen Kubricks Klassiker und Nolans "Interstellar" fungiert), ist enorm kitschig... Und WENN Filmemacher sich am Unbeschreiblichen versuchen, dann doch bitte mit Leerstellen und ggf. mit entsprechender Symbolik, aber doch nicht mit schönen Bildern und einer Hauptfigur, die sechsmal betont, wie schön, aber unbeschreiblich das alles sei...

Im Mittelteil - zwischen dem ersten Hakenkreuz und vor der Reise - hat er mir sogar ganz gut gefallen, aber insgesamt war das doch eher ein kitschiges, plumpes Rührstück, holperig erzählt, aufdringlich bedeutungsschwanger, teilweise unfreiwillig komisch... und bei Bill Clinton habe ich nen Lachflash bekommen.
Das war zumindest nicht der 90er Jahre Sci-Fi-Klassiker, den ich erwartet hatte... schwache 7/10 würde ich momentan vergeben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 3 Januar 2017, 19:30:24
Zwielicht (USA 1996) 8/10
Bitterböser Gerichtsthriller mit überraschendem Ende obwohl
Spoiler: zeige
es zu erahnen war daß "Aaron" das Ganze nur spielt.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 7 Januar 2017, 19:23:25
,,Supremacy" (2014) ist ein düster-dramatischer ,,Home Invation"-B-Movie-Geiselnahme-Crime-Thriller (u.a. über Vorurteile, Hass, Angst und Kontrollverlust), der auf einer wahren Begebenheit beruht und von einem Angehörigen der ,,Arischen Bruderschaft" (Joe Anderson) handelt, der nach 15 Jahren im Gefängnis entlassen wird und noch am selben Tag im Rahmen einer Verkehrskontrolle einen farbigen Polizisten erschießt – worauf er und seine drogensüchtige Begleiterin (Dawn Olivieri) auf ihrer Flucht vom Tatort in das Eigenheim einer mehrköpfigen afroamerikanischen Familie eindringen und dort im Laufe der verstreichenden Stunden (zunehmend verzweifelter) einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage zu erkennen bzw. zu finden versuchen...

Die Rassismus-Thematik nimmt einen zentralen Stellenwert ein, Regisseur Deon Taylor´s Vorerfahrungen im Horror-Genre sind erkennbar und die aufgrund der aufgewühlten Emotionen aller Beteiligten höchst angespannte Situation sorgt dafür, dass der Zuschauer stets ,,bei der Sache gehalten" wird. Ja, so einige der Entwicklungen sind vorhersehbar und gewisse Verhaltensweisen muten nicht wirklich glaubwürdig an – doch weiß einen das Gebotene über weite Strecken seiner straffen Laufzeit hinweg durchaus ordentlich zu ,,packen", überzeugen die beiden Hauptdarsteller Joe Anderson sowie ein alter, gebrechlicher, nichtsdestotrotz ,,standhafter" Danny Glover und gibt es in Nebenparts überdies noch einige weitere ,,vertraute Gesichter" (wie z.B. Derek Luke, Julie Benz, Nick Chinlund, Anson Mount und Mahershala Ali) zu erspähen...

Kurzum:  Obgleich fern von perfekt, vermochte mich ,,Supremacy" sowohl positiv zu überraschen als auch absolut solide zufrieden zu stellen...  gute 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 7 Januar 2017, 20:52:51
Sauna - Wash your Sins (FIN 2008) 5/10
Philosophischer Horror der am Ende des russisch-schwedischen Kriegs (1590–1595)
spielt und mit einem unsinnigen, abrupten Ende aufwartet.  :00000109:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 10 Januar 2017, 15:10:00
Odd Thomas (USA 2013) keine Bewertung
Dieses Effektbombardement war nichts für mich deswegen hab ich nach ca. 10 Minuten abgebrochen.



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 10 Januar 2017, 22:38:01
"Incendies - Die Frau, die singt"

Nachdem mich Denis Villeneuve ja so mit "Arrival" komplett umgehauen und dieser einen Film geschaffen hat, der mich beschäftigt wie schon lange keiner mehr (das Stück "On the Nature of Daylight" läuft zudem bei mir rauf und runter), wollte ich mir doch auch mal seine früheren Werke zu Gemüte führen und bin nach "Prisoners", "Enemy" (die ich schon vor "Arrival" kannte) und "Sicario" in seiner Vor-Hollywoodphase gelandet. "Polytechnique", ein Film über einen Amoklauf, hat mir mehr gegeben als Gus van Sants ähnlich gelagerter "Elephant", aber erst "Incendies" hat mich wieder so richtig gepackt.

Im ganz groben Ablauf ähnelt er "Arrival": Wo dort die alles entscheidende Frage nach den Absichten der Außerirdischen über allem thront, steht hier ebenfalls eine große zentrale Frage im Mittelpunkt der Geschichte, die den Spannungsbogen bis zum Ende stets oben hält - und ebenso wie dort wird der Film auch nicht chronologisch erzählt: In "Incendies" wird ein Geschwisterpaar von seiner jüngst verschiedenen Mutter laut Testament auf die langwierige Suche nach Vater und Bruder geschickt - ersteren hielten sie für tot, von zweiterer Existenz erfahren sie erst durch das Testament - und fördert manch schmerzhafte Wahrheiten zutage, nämlich die traurige Lebensgeschichte einer Frau, von der ihre Kinder bislang nichts ahnten. Je mehr Erkenntnisse man über die Hintergründe erlangt, desto näher kommen einem die Figuren. So ist dies ein exzellent gespieltes, zutiefst bewegendes und teilweise schockierendes Drama mit einigen eindringlichen Szenen (wenn man nicht gerade Pegida-Anhänger ist) geworden, das durchaus nachhallt und beweist, daß es schon seinen Grund hatte, warum Villeneuve heute Blockbuster drehen darf. 8/10 mit Tendenz nach oben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 11 Januar 2017, 15:31:10
Mit "Incendies" hat Villeneuve ein cineastischen Kinnhaken sondergleichen geschaffen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 17 Januar 2017, 12:24:12
Der große Trip - Wild (USA 2014) 9/10
Super Performance von Reese Witherspoon, einzig die vielen Rückblenden auf ihr
früheres Leben haben mir nicht gefallen.

Cold Blood (USA 2012) 1/10
Holprig und amateurhaft inszenierter Thriller mit teilweise unglaublich blöden/peinlichen
Dialogen und Szenen. 1 Punkt gibts für die Atmosphäre und das Setting.



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 Januar 2017, 19:37:04
Bei der argentinisch-mexikanisch-brasilianisch-spanisch-amerikanischen Co-Produktion ,,El Ardor" haben wir es mit einem von Pablo Fendrik verfassten und realisierten Neo-Western aus dem Jahr 2014 zutun. Angesiedelt in den Tiefen des südamerikanischen Urwalds, werden einige Tabak-Farmer von einer Gruppe Männer bedroht, die sie zum Verkauf ihres Grundbesitzes zwingen wollen: Wer nicht einwilligt, wird entweder vertrieben oder getötet – bis eines Tages ein geheimnisvoller, wortkarger Fremder auftaucht, der sie dabei unterstützt, sich wehrhaft diesen ,,Eindringlingen" zu widersetzen (sprich: um ihr Land und Leben zu kämpfen)...

Mit den beiden international bekannten Schauspielern Gael García Bernal und Alice Braga als Leads schuf Fendrik einen ruhigen, schön anzusehenden Film mit wenigen Dialogen und viel Dschungel-Atmosphäre. Leider aber sind die Charakterzeichnungen nicht gerade reichhaltig ausgefallen, bleiben nicht nur die Baddies ,,eher blass" und nimmt sich das Ganze einen Zacken zu ernst. Spirituelle und sozialkritische Elemente spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte, deren ,,Grundgerüst" und Protagonisten allerdings unvorteilhaft generisch gestrickt wurden. Zudem hätte etwas mehr Tempo ebenfalls beileibe nicht geschadet...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 31 Januar 2017, 10:23:05
Marco W. - 247 Tage im türkischen Gefängnis (D 2011) 6/10
Solide Umsetzung der Geschichte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 Februar 2017, 20:16:41
,,Uncertainty" (2008) ist ein netter kleiner ,,Indie" des Regie- und Autoren-Gespanns Scott McGehee und David Siegel (,,the Deep End"), in welchem sich die Geschichte eines jungen Paares am Morgen eines 4. Julis auf der Brooklyn Bridge nach dem Werfen einer Münze quasi ,,aufsplittet" und fortan (auf der Basis der damit verknüpften Entscheidungen) parallel zueinander entlang zweiter ganz unterschiedlicher Bahnen entwickelt: Auf der ,,Manhattan-Seite" geraten sie in eine gefährliche Hetzjagd, nachdem sie in einem Taxi ein verlorenes Handy finden – während sie sich auf der ,,Brooklyn-Seite" u.a. um einen streunenden Hund kümmern, ein Familienfest besuchen und sich darüber Gedanken machen, ob sie tatsächlich schon so weit sind, Eltern zu werden...

Halb ruhiges Drama – halb temporeicher Thriller: In beiden Strängen steht die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten im Zentrum des Geschehens. Überzeugend verkörpert von Joseph Gordon-Levitt und Lynn Collins, wird das Interesse des Publikums (trotz minimaler ,,Längen" hier und da) stets aufrecht erhalten – gerade weil die Chemie der beiden stimmt und sie einem rasch einträglich sympathisch werden. Die Dreharbeiten fanden an einigen ansprechenden Locations in New York City statt – und zwar nachdem das Skript zuvor ohne Dialoge verfasst worden war und eben jene erst im Rahmen der Proben gemeinsam erarbeitet wurden. Ein unterhaltsames, wenn auch nicht umfassend ausgereiftes ,,filmisches Experiment" also, u.a. mit Olivia Thirlby in einer Nebenrolle...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kerry am 3 Februar 2017, 01:45:50
Gestern habe ich mir mal wieder "Zeugin der Anklage" (Witness for the Prosecution) mit Marlene Dietrich, Charles Laughton und Tyrone Power angesehen.
Was soll ich sagen: bei diesem Streifen stimmt einfach alles. Jede einzelne Szene ist ein kleines Kabinettstückchen für sich.
Spannung, Humor, Dramatik: die Spielzeit vergeht fast wie im Flug. Wahrhaft grandiose Schauspieler zelebrieren hier ihr Können.
Marlene Dietrich hat im kleinen Finger mehr Ausstrahlung als alle heutigen Filmsternchen zusammen. Charles Laughton, der den Verteidiger Sir Wilfried Robarts auf eine unnachahmliche Art und Weise verkörpert - da sitzt jede einzelne Bewegung.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich diesen Film schon gesehen habe - jedes Mal entdecke ich etwas Neues, jedes mal fiebere ich erneut mit.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 3 Februar 2017, 10:32:19
Endlich mal Howard Hughes "Düsenjäger" aka "Jet Pilot" gesehen und verblüfft gewesen, wie man sich auf so eine alberne Ninotschka-Variante jahrelang einschießen kann.
Dämlicher Plot, endlose Jet-Aufnahmen, die bei Veröffentlichung schon veraltet waren und zwei Leads, die kaum zueinander passen. Dazu die offensichtliche Fetischisierung verschiedener Aspekte an Janet Leigh. Fand wohl sogar John Wayne Kacke. Wirklich nur Kuriositätenwert (3/10)

Tapfer mir mal "Das Lächeln der Sterne" reingekloppt und weiß immer noch nicht, warum der Film so heißt - es wird ständig nur der Mond als Münzanalogie erwähnt.
Ansonsten schöner Träntreiber mit ordentlich Melodrama und Post-9/11-Referenzen - bisschen sehr konstruiert, aber manchmal braucht das Publikum eben 3-Taschentücher-Stories. Wer das verlacht, ignoriert die 20er, 30er und 40er Jahre. (5/10) (Damen mitunter: 6-7/10)

Reihe beendet: "Urban Legends 3" geguckt und mal wieder gesehen, wie man DTV-Ware auf eine Filmreihe umstricken kann.
Ganz nett, aber leidet stark unter kleinem Budget und schwachen Charakteren. Nach hinten raus leider extrem durchsichtig und mit ganz miesen Schlußeffekten. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 3 Februar 2017, 11:00:18
Zitat von: Moonshade am  3 Februar 2017, 10:32:19
Tapfer mir mal "Das Lächeln der Sterne" reingekloppt und weiß immer noch nicht, warum der Film so heißt - es wird ständig nur der Mond als Münzanalogie erwähnt.
Ansonsten schöner Träntreiber mit ordentlich Melodrama und Post-9/11-Referenzen - bisschen sehr konstruiert, aber manchmal braucht das Publikum eben 3-Taschentücher-Stories. Wer das verlacht, ignoriert die 20er, 30er und 40er Jahre. (5/10) (Damen mitunter: 6-7/10)
Nicholas Sparks. Puh. Ich habe mir ja damals notgedrungen mit meiner Freundin fast alle Verfilmungen reingepfiffen, weil sie ein riesiger Sparks-Fan war, und irgendwie sind die mir einfach egal. Ich akzeptiere, daß es sie gibt und sie tun auch nicht so weh, daß ich leiden mußte, abgesehen vielleicht von dem schlimmen "The Lucky One", den ich sogar im Kino gesehen habe. Ich weiß nur nicht, ob das auf Dauer gut für die Seele ist, denn 80 Prozent der Geschichten gehen ja tragisch aus.  :unknown:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 3 Februar 2017, 11:55:08
Na, dann dürften wir ja auch keine Horrorfilme mehr sehen, deren Bodycount ist auch schlecht für die Seele... :icon_mrgreen:

Der hier hatte ja sogar ein HappyEnd, ich kenne aber längst nicht alle.
Angesichts der Tragödienvorliebe vieler Zuschauer (auch Opernfans und so...) ist das vielleicht nicht das schlechteste Genre, um sich mal ordentlich durchschütteln zu lassen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 3 Februar 2017, 17:08:04
Ach Kacke, ich hab ja doch "Das Leuchten der Stille" geguckt (hat auch nichts mit dem Film zu tun, der Titel), Wirkung bleibt die Geleiche...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 3 Februar 2017, 17:31:14
Zitat von: Moonshade am  3 Februar 2017, 17:08:04
Ach Kacke, ich hab ja doch "Das Leuchten der Stille" geguckt (hat auch nichts mit dem Film zu tun, der Titel), Wirkung bleibt die Geleiche...
Und Sparks bleibt auch Sparks.  :icon_mrgreen:

(Erklärt aber auch, warum ich mich nicht daran erinnern konnte, daß "Das Lächeln der Sterne" gut ausgeht...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 6 Februar 2017, 10:45:10
"Erlösung" (2016)

Teil 3 der eigentlich immer ganz soliden J.A.Olsen-Verfilmungen, diesmal mit einen wie gelähmt auftretenden Carl Mørck (was Darsteller Kaas mächtig an seine schauspielerischen Grenzen bringt) und Assi Assad (Fares Fares) endgültig zur weitaus interessanteren und besser gespielten Figur macht.

Inhaltlich im Kern wie gehabt: Die "Cold Cases" sind nur Aufhänger, in nahezu Nullzeit wird auf aktuelle Fälle umgeschaltet, aus Spannungssicht natürlich nachvollziehbar, alles andere füllt die Kinolaufzeit einfach nicht. Leider bezieht das Drehbuch seine - durchaus vorhandene - Spannung weitgehend aus der Inkompetenz der handelnden Polizisten. Wo die US-TV Cops Marke XCIYinnerhalb von 3 Minuten aus den 10 Mio Einwohnern ihrer Bezirke 2-3 Verdächtige rausgeklickt und -gewischt haben, läuft der Verdächtige den Dänen-Cops eigentlich ständig unerkannt vor der Nase rum. Und so schwer kann es eigentlich nicht sein, mal nach dem ja von einem Zeugen gesehenen goldenen 7er BMW älteren Baujahrs zu fahnden, allzuviel dürfte es in so einer Gegend nun wirklich nicht geben.

Wie gesagt, nicht unspannend, wie bei den Skandinaviern gewohnt relativ düster, aber auch wenig glaubhaft. Und die Darstellung der religiösen Bezüge irritiert mehr als sie fesselt.

Knapp 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 16 Februar 2017, 09:32:52
RTL2 war so frei, mal wieder einen netten Slasher im Abendprogramm zu verstecken - "Girlhouse" - der nach saftigem Beginn und dann der üblichen 45minütigen Einführung mit etwas nackter Haut plötzlich noch aufs Tempo drückt und seinen gesamten Cast ordentlich verhackstückt - und das sogar recht derb fürs TV.

Schöne unaufdringliche Zitate und Bezüge können die sonstige Schlichtheit des Plots, der "horror-moralisch" mal wieder alles anpackt und verdammt, etwas abmildern. Gore gibt es auch - allein die ungeheure Agilität von Klopper-Moppel Slaine wirkt etwas übertrieben. Keine Offenbarung, aber auch nicht zu doof und passabel gestrickt. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 18 Februar 2017, 14:39:52
"Absolution" (1978)

Ein mir zuvor unbekannter Film mit Richard Burton, über den ich zufällig während der Suche nach neuen Filmen gestolpert war.
Mit Richard Burton ist wohl auch direkt der einzige Grund genannt, sich diesen Film anzuschauen - könnte man meinen. Der Rest ist offenbar kaum der Rede wert, weder die anderen Darsteller, noch der Regisseur (kaum weitere Filme gedreht) haben in irgendeiner Form später eine nennenswerte Karriere fortgeführt.
Dementsprechend kann man über diesen Film auch kaum etwas lesen, es gibt in der imdb nur 858 (!) Bewertungen.
Doch entgegen meinen Befürchtungen bot sich mir hier ein durchaus spannender Film mit einer gewissen Sogwirkung. Die Grundstimmung ist sehr düster und bedrückend.
Die Handlung bietet zwar kaum Höhepunkte, spitzt sich aber am Ende zu und lässt einen etwas ratlos zurück.
Gewisse Logikfehler sind ganz offenkundig, und eine Augenweide ist der Film auch nicht. Kameraführung, Schnitttechnik und Beleuchtung werden nur den niedrigsten Ansprüchen gerecht.
In Summe dennoch eine Sichtung wert
5/10

"Außer Atem" (1960)

Seit Urzeiten steht dieser Klassiker auf meiner Watchlist.
Kurz, knackig und unterhaltsam - mit einer Prise Existenzialismus / philosophischen Fragestellungen. Wilde Schnitte, wenige Dialoge und hektische Jazz-Klänge. Ein rebellischer und (film-)historisch bedeutender Film, der den heutigen Sehgewohnheiten nicht mehr entspricht.
Man muss den Film vor dem Hintergrund seiner filmischen Bedeutung/Wertigkeit betrachten und anerkennen, dass er bahnbrechend war und neue Trends hervorgerufen hat. Ein Bruch mit Traditionen schafft immer Raum für Neues. Ein bemerkenswerter Erstling von Godard und ein Stück Belmondo-Kult.
8/10

"Manhattan" (1979)

Die nächste große Bildungslücke, welche geschlossen wurde.
Was für eine Wucht ist bitte dieser Film!?
Ich mochte immer Woody Allen - Filme, aber häufig waren mir diese zu schwerpunktmäßig intellektuell betont und haben (aus meiner Sicht) dann als Film nicht mehr so gut funktioniert. Zum Beispiel wurde ich nie so recht mit "Annie Hall" warm, obwohl dieser ja sein bekanntester und beliebtester Film zu sein scheint - sicherlich ist er auch repräsentativ für sein Gesamtwerk und ein wirklich toller Film, aber das endlosschleifenartige Gerede ging mir teilweise doch auf den Wecker, so sehr es auch geistig anregend sein mochte.
Bei "Manhattan" ist alles anders. Der Film wirkt von der ersten bis zur letzten Sekunde "perfekt" und extrem angenehm/harmonisch.
Zwar bleiben die üblichen Allen-Zutaten erhalten (die ich gut finde), aber diese paaren sich nun mit anderen Eigenschaften und ergeben den idealen Mix. Da ist die warme, wohlige Schwarz/Weiß Optik (ich weiß, klingt wie ein Widerspruch, ist aber so), die perfekte Komposition von Bild/Schnitt und Musik - die Jazz-Klänge lassen einen dahinschmelzen und man sieht New York durch eine wunderschöne Rosarot-Brille.
Die Rollen sind extrem gut besetzt, jeder Darsteller bringt Höchstleistungen - alles im Einklang mit grandios unterhaltsamer Sprache und vielen lustigen Einfällen.
Für mich ist dies der mit Abstand beste Allen-Film, einer der besten 70s-Filme und ganz sicher ein neuer Lieblingsfilm.
Welcher Film schafft es schon, einen euphorisch/begeistert und zugleich melancholisch/gerührt zurückzulassen? Da giert man nach der nächsten Sichtung.
PS: Das Opening ist ja wohl unschlagbar!
10/10

"Anatomie einer Entführung" (2004)

Das ist wieder so einer diese zuhauf vorhandenen Filme mit viel Potential, da großartig besetzt, und doch nur knapp überdurchschnittlich.
Redford, Dafoe, Mirren - allesamt legendäre Darsteller, da horcht jeder auf.
Leider hatten zu diesem Zeitpunkt bereits alle ihren Zenit überschritten - lange. Wahrscheinlich wurden die alternden Stars mal wieder mit großen Gagen gelockt und ein unerfahrener Regisseur darf Hand anlegen.
Ein schlechter Film ist es trotzdem nicht geworden, im Gegenteil. Man bekommt keinen klassischen Thriller serviert, sondern eine ruhig erzählte Geschichte, die eher einem Drama als einem Krimi gleicht. Hier stehen vor allem die handelnden Personen im Vordergrund und wie diese mit der gegebenen Situation jeweils umgehen. Das ist dann auch sehr schön gezeichnet und gut anzusehen, während der Auslöser der Situation, die Entführung, etwas in den Hintergrund rückt, wie auch der Antrieb/das Ziel des Täters.
Auf ein Happy End wird auch verzichtet, was ich zur Abwechslung mal ganz gut finde.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 Februar 2017, 19:10:57
In ,,the Scorpion King: Quest for Power" (2016) – dem inzwischen vierten Teil der Franchise – prügelt sich der nun schon zum zweiten Mal von Victor Webster (eigentlich ganz annehmbar) verkörperte Titel-Held inzwischen nicht mehr durch irgendwelche Wüstenregionen – sondern durch den Ostblock! Im Grunde ist der Streifen genauso belanglos-doof wie es seine beiden DtV-Vorgänger auch schon waren – aber einen gewissen Unterhaltungswert kann man dieser mit einer unerwarteten Menge Humor angereicherten Abenteuergeschichte keineswegs absprechen. Ja, viele Gags sind albern, unfreiwillige Komik gibt es ebenfalls zu verzeichnen, diverse Kostüme und Kulissen sehen doch recht billig aus, die gebotene Action ist eher mauer Natur und die CGIs gehören zur kostengünstig-schwächeren Art – doch wirklich langweilig wird es insgesamt zum Glück etwa nie (kleinerer ,,Längen" zum Trotz). Aus dem begrenzten Budget und dem nicht sonderlich beseelten Skript von Michael D. Weiss (,,U.S. Seals 2") hat Regisseur Mike Elliott (,,Blue Crush 2") immerhin noch einiges herausholen können und Ellen Hollman weiß als ,,feisty" weibliche Hauptdarstellerin zu gefallen – wohingegen Will Kemp als Baddie leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen kann und Barry Bostwick mal wieder ,,over the Top" bei der Sache ist (was der entsprechenden Ausrichtung seiner Rolle gebührt). In Nebenparts vermag man überdies noch eine Reihe ,,B-Movie-Resterampe-Mimen" á la Michael Biehn, Lou Ferrigno, Rutger Hauer, M. Emmet Walsh und Don ,,The Dragon" Wilson zu erspähen. Alles in allem also nicht unbedingt unsympathische (jungendfreundliche Kost) – welche allerdings reich an ,,inhaltlichen und stilistischen Fehltritten" daherkommt...   

gute 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 22 Februar 2017, 01:53:02
Nach längerer Kino-Abstinenz einen neunstündigen Kino-Aufenthalt gehabt...

1.) Jackie - Der hat sich als der beste Film des Abends erwiesen. Pablo Larraín mag ich ohnehin sehr gerne. (Natalie Portman im Grunde auch, die bekommt bloß überwiegend unbedeutende Filme ab.) "Jackie" hat wundervolle Kameraarbeit, einen der besten Soundtracks der letzten Jahre, eine spannend montierte Ordnung der Ereignisse... Das Thema des Individuums, das in komplexere, undurchsichtige Zusammenhänge eingespannt ist, passt perfekt in Larraíns bisherige Filmografie; in "Jackie" findet er dafür ausdrucksstarke Bilder, in denen er Jackie Kennedy im Sog der Geschichte und im Rahmen der Macht präsentiert. Und selten hat mich eine Behandlung des Kennedy-Attentats im Film derartig vor den Kopf gestoßen und emotional berührt... Inszenatorisch eine Wucht, ein spannendes, interessantes, intelligentes Porträt ohne Kitsch... 8-9/10

2.) Elle - weder in Verhoevens, noch in Hupperts Filmografie ein Glanzlicht. Huppert macht, was man von ihr erwartet; Verhoeven betätigt sich einmal mehr als kontroverser Skandalfilmer. Die Geschichte einer Frau, die eine sehr sonderbare Beziehung mit
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ihrem Vergewaltiger
eingeht, wird von allerlei Nebensträngen aus ihrem angeknacksten sozialem Umfeld angereichert, um letztlich in einer hochgradig fiesen Szene zu münden, in der die
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Partnerin ihres Vergewaltigers
ihr dafür dankt, dass ebendieser
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kurzzeitig bei ihr finden konnte, was er benötigte
... Eher ein schwarzhumoriges Drama über einen Selbstfindungsprozess, weniger ein Thriller. Und ein interessanter Film darüber, wie natürlich, alltäglich und menschlich all die monströsen Abgründe so sind; dieser Punkt ist sicher das interessanteste am Film, da es im Grunde das Element ist, das alle Stränge beisammenhält... dennoch ein etwas zerfaserter Film, bei dem ich auch das Gefühl hatte, er würde 2,5 bis 3 Stunden dauern... Schwache 7/10.

3.) La La Land - Bereits 1-2 Minuten haben gereicht, um mir zu zeigen, dass er bei mir sicherlich keine Begeisterungsstürme auslösen würde. Lange, kurvenreiche Kamerafahrten mit einigen Reißschwenks scheinen mir für Musicalnummern nicht sonderlich geeignet zu sein... Im Hinblick auf die Choreografie war das dann auch eine ziemlich Enttäuschung. Musikalisch hat es mich nicht angefixt, aber daraus kann ich natürlich keinen Vorwurf machen... Vorwerfen würde ich eher diese platte "Wir drehen ein nostalgisches, hochmodernes Musical und lassen die Figuren über Nostalgie diskutieren"-Ausrichtung des Films; die zwei Musicalnummern am Schluss und während der Szene, die für das (lila-farbene) Plakat herhalten musste, sowie die beiden Stars stellen für mich die größten Pluspunkte dar... Ryan Gosling hat Charisma, ist attraktiv und kommt sehr sympathisch rüber, Emma Stone bleibt allerdings etwas blasser, was aber auch gewollt zu sein scheint und ins dramaturgische Konzept passt... Schön, dass es kein reines
Spoiler: zeige
Happy End
gibt; erinnert ein wenig an den jüngsten Woody Allen. "Les parapluies de Cherbourg" könnte in dieser Hinsicht auch Pate gestanden haben... Ein sehr souveränes Musical, fürwahr - aber sicher kein Meilenstein (wenngleich er als weitgehend konkurrenzloses modernes Musical sicherlich im Genre eine wichtige Stellung einnehmen wird...) 7-8/10

4.) T2 Trainspotting - Ein etwas enttäuschender Abschluss des Kinoabends... So wie die Figuren auf ihre Jugend zurückblicken, guckt der Film auch permanent auf den 1996er "Trainspotting" zurück. Das ist dramaturgisch etwas ungeschickt; wirkt auch weniger frisch & weniger roh als der Erstling, was angesichts der Thematisierung des Alterns auch erwünscht gewesen ist. Sicher recht unterhaltsam und inszenatorisch durchaus noch originell; aber irgendwie ist das eher eine ausgewalzte Fußnote, ein verspätestes Anhängsel und weniger ein für sich funktionierender Film... 6-7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 22 Februar 2017, 10:26:52
Zwei sperrige Filme von gestern:

Hugh Grant und Alan Rickman - interessante Combo. In "Eine sachliche Romanze" sind sie unfreiwillige Mentoren eines jungen und sehr naiven Mädchens, das zum Theater möchte und dort einen Job als Bühnenassistentin im Jahr 1947 bekommt. Dem einen verfallen (ein homosexueller Zyniker) geht sie mit dem Anderen (dem Verlust seiner Liebe hinterher trauernd) ins Bett und nimmt nicht wahr, was sie falsch macht.

Ein Drittel Komödie, Rest Drama, alles zusammen am Theater in der Nachkriegszeit angerührert - anfangs eine Nummernrevue hart an der Grenze zur Groteske, später ein Bühnendrama mit Tiefe, dass sich zu einer klassischen Tragödie ausweitet. 7/10


Dann "Dementia" mit Gene Jones, einem Thriller über einen Vietnamveteran und Ex-Prügler, der nach einem Schlaganfall eine ganz besondere Pflegerin zugeteilt, die mehr als drei Schrauben locker hat.
Was relativ bekannt klingt, bekommt durch die Figurenkonstellation ordentlich Tiefe und endet in einem Kreislauf aus Gewalt und Rache, bei der niemand ohne Schuld ist.
Leider nur als kleiner Film aufgemacht, bringt der Film das Übliche, deutet aber immer wieder mehr an und führt alles dann zu einem zerstörerischen Drama zusammen. Hätte mit weniger Betonung auf die oberflächlichen Thrillerelemente mehr gebracht, so bleiben meistens interessante Schablonen, die sich erst im Finale offenbaren. (5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 23 Februar 2017, 14:25:41
"Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" (1974)

Peckinpah zeichnet hier ein sehr düsteres Menschenbild. Es herrschen Verachtung, Frauenfeindlichkeit und Rücksichtslosigkeit. Gewalt regiert, das Recht des Stärkeren und des Besitzenden gilt. Die dargestellten Lebensräume der handelnden Personen sind verarmt, schmutzig.
Im Zentrum steht ein brillanter Warren Oates, der verzweifelt versucht, aus diesem Sumpf auszubrechen und letztlich selbst ein Teil dieser Verkommenheit wird, indem er vollkommen abgestumpft mit einem abgeschlagenen Kopf quer durch Mexiko irrt und dem Irrsinn näherkommt.
Hier wird einem keine leichte Kost vorgesetzt.
Mir hat der Film aber sehr gut gefallen, denn ich halte Peckinpahs Werk für außergewöhnlich und einzigartig - und dieser Film könnte repräsentativ für sein Schaffen stehen, auch wenn er kommerziell nicht sehr erfolgreich war.
9/10

"Nosferatu - Phantom der Nacht" (1979)

Bildgewaltig und prachtvoll inszeniert, mit einer bemerkenswerten Ruhe, Gelassenheit und Präzision.
Für mich persönlich das beste und geschmackvollste, was der Dracula-Stoff hervorgebracht hat. Ein wirklich gelungener Horrorfilm, der seine Spannung/das Grauen nicht aus Effekthascherei bezieht, sondern durch seine Atmosphäre, welche durch die perfekte Vermischung aus Drehorten, musikalischer Untermalung und hervorragenden schauspielerischen Leistungen (Kinski einmalig) entsteht. 8.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 1 März 2017, 22:46:12
Es gibt zwei ältere Threads, aber ich packe das mal hier rein:

Terra Nova (TV-Serie, 2011)

Ich habe mir schon vor längerer Zeit die Staffelbox gekauft und jetzt endlich mal die Zeit genommen, mir die Serie anzusehen. Geschafft habe ich gerade mal zwei Folgen und eigentlich keine Lust mehr: uninteressante Charaktere, miese (Dino-)Effekte und Actionszenen (trotz minutenlanger Ballerei auf die Dinos mit Mega-Kanonen bekommen die noch nicht mal einen Kratzer ab?), 80% der Episoden ging für diesen Familien-Kram drauf, überwiegend völlig belanglose Dialoge usw.

Die ersten beiden Folgen erinnerten mich sehr an eine Mischung aus "Primeval" (aber ohne den Spaß und die Kurzweil) und vor allem "Earth 2". Letztere Serie habe ich gerade vor zwei Jahren noch einmal komplett gesichtet und auch durchgehalten. "Earth 2" ist und bleibt jedoch eine völlig vermurkste SF-Serie mit ähnlicher Rahmenhandlung, hatte mit Clancy Brown aber immerhin eine halbwegs sympathische Hauptfigur.

Wird "Terra Nova" noch besser? Ich dachte eigentlich, mit Dinos, der Prämisse und Steven Spielberg & "Star Trek"-Urgestein Brannon Braga hinter den Kulissen kann nichts schiefgehen. Und dann im Schnitt 6,8 bei IMDb? Bei mir gibt es für die ersten beiden Folgen nur 3/10. Ob ich mir das noch weitere >8 Stunden antun soll?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 2 März 2017, 00:21:55
OVERKILL – DURCH DIE HÖLLE ZUR EWIGKEIT

Aus einem Forschungslabor in Leipzig wird ein von der US-Armee entwickelter tödlicher Virus geschmuggelt.
Das Flugzeug, mit dem der Virus transportiert wird, stürzt jedoch ab- und der Virus kann entweichen...
In nur wenigen Tagen breitet sich eine tödlich endende Epidemie rund um die Welt aus, die anfänglich wirkt wie eine normale Erkältung.
Ein Gegenmittel ist bisher nicht bekannt.
Während der Großteil der Erdbevölkerung schon gestorben ist, oder langsam dahinsiecht, gibt es einige bisher nicht betroffene Überlebende-
wie z.B. die Besatzungen von schwer bewaffneten Atom U-Booten mehrerer Nationen, welche nur gefilterte Luft einatmen, und sich jetzt quasi im Krieg wähnen.
Doch wer ist der Feind, auf wen richtet man seine Atomraketen?
Überlebt haben auch Wissenschaftler einer arktischen Forschungsstation- diese finden heraus, dass der Virus sich bei kälte passiv verhält.
Ist das die Gelegenheit, den Virus zu untersuchen und ein Gegenmittel zu finden, bevor Atomraketen abgefeuert werden- oder steht das Leben auf der Erde am Abgrund?

Japanisch/Amerikanischer Film von 1980, der die Story vieler später erschienener ähnlicher Filme vorweg nimmt- und mit einigen damals durchweg großen Schauspielern glänzt:
(George Kennedy, Glenn Ford, Chuck Connors, Sonny Chiba, Edward James Olmos, Olivia Hussey, Henry Silva, Bo Svenson, Robert Vaughn)
Um so erstaunlicher, dass es diesen Film lange Zeit bei uns nur auf VHS und Laserdisc gab- und das auch nur stark gekürzt, und in der Handlungsreihenfolge umgeschnitten.
Wobei es selbst auf VHS in Deutschland mindestens zwei Schnittfassung gab:
Die als "Internationale Fassung" bekannte Fassung, welche dann auf VHS und LD herauskam, sowie eine noch deutlich stärker heruntergekürzte, reine VHS-Fassung, die meines Wissens nur in Deutschland vermarktet wurde.
Die erste Veröffentlichung auf DVD kam erst 9/2008 bei uns heraus- und das auch nur in einer Sci-Fi-Box mit drei anderen, arg Trashlastigen Filmen, zu denen dieser absolut nicht passte.
Zudem war auch diese Fassung noch deutlich gekürzt, aber immerhin wieder in die richtige Reihenfolge gebracht worden- und sogar etwas länger als die alte Version auf VHS.
Seit 8/2016 liegt der Film jetzt erstmals auch in Deutschland in seiner ungekürzten Langfassung vor- auf DVD und sogar Blu-ray, welche auch eine ominöse, schon wieder anders geschnittene "Kinofassung" enthält.

Wer den Film noch von früher, zu VHS-Zeiten kennt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fassung von "Arcade Video" gesehen, welche es in verschiedenen Cover-Auflagen, und sogar als Laserdisc gab.
Laut Cover läuft diese Fassung immerhin 108 Minuten, was leider eine falsche Angabe ist. Nach 95 Minuten kommt bereits der Abspann.
Hier handelt es sich um die sogenannte "Internationale Fassung", welche zum einen stark in der Handlung gekürzt wurde- und zum anderen sogar in der Handlungsfolge geändert wurde.
So beginnt diese Version des Films schon mit dem Ende- die Frage ob die Menschheit überleben wird ist damit zwar nicht komplett beantwortet, aber es geht doch einiges an Spannung verloren.

(http://fs1.directupload.net/images/180116/k67ewqcp.jpg) (http://www.directupload.net)​

Eventuell hat man sogar Pech gehabt, und nur die Billig-Auflage im Pappschuber von "Vision Video" erwischt, welche gerade mal 70 Minuten läuft-
und ebenfalls auf der "Internationalen" Fassung beruht, also mit dem Ende beginnt- und noch stärker gekürzt ist.
Fairerweise muss ich allerdings ganz klar sagen, dass selbst die um mehr als die Hälfte gekürzte Fassung immer noch einwandfrei verständlich ist.

(http://fs1.directupload.net/images/180116/mpk99ca7.jpg) (http://www.directupload.net)​

Es existiert noch eine Fassung von "Titan Video", welche als "neue Videofassung" betitelt wurde- und mit 113 Min. Länge auf dem Cover angegeben ist. Diese ist mir allerdings nicht selbst bekannt.

Als 2008 endlich die erste DVD mit diesem Film in Deutschland erschien, war die Verwirrung groß.
Kaum jemand hat es überhaupt mitgekriegt, denn der Film kam unter dem Titel "Apocalypse - Das Ende der Welt" in einer "Science Fiction Classic Box", zusammen mit drei richtig schlechten Trash-Filmen auf den Markt.
Immerhin: Erstmals hat man den Film wieder in seine ursprüngliche Reihenfolge umgeschnitten, und kann sogar mit einer längeren Laufzeit von knapp 114 Minuten punkten.

(http://fs1.directupload.net/images/180116/wi6iu88k.jpg) (http://www.directupload.net)​

Seit August 2016 kommen auch wir in Deutschland in den Genuss der ursprünglichen, ungekürzten Fassung von ganzen 156 Minuten.
Da der Film bisher nicht ungekürzt bei uns herauskam, und ursprünglich zweisprachig gedreht wurde, sind alle bei uns bisher unveröffentlichten Szenen nun mit festen Untertiteln versehen.
Und zwar nicht nur den Deutschen... Schon im Original gab es eigene Untertitel, wenn die Amerikaner sprechen sind es japanische, wenn die Japaner sprechen dementsprechend englische Untertitel.
In dieser Version kommen natürlich noch jeweils deutsche Untertitel mit dazu... Das wirkt zwar teils arg unübersichtlich, ist aber wohl besser, als den Film mit einer komplett neuen Synchro eventuell zu versauen.
Die Blu-ray enthält zudem noch eine "Deutsche Kinofassung" von 110 Minuten. Der Schnitt ist auch hier basierend auf der Originalfassung, aber die DVD aus der oben genannten Sci-Fi-Box läuft sogar länger.

(http://fs1.directupload.net/images/180116/ij9xypuv.jpg) (http://www.directupload.net)​

Nostalgiker, die "ihre" alte Fassung mal wieder sehen wollen kommen somit nicht um eine VHS herum- denn diese Version existiert nach wie vor nicht auf DVD oder Blu-ray.
Wer den Film aber noch nicht kennt, macht mit der Blu-ray definitiv nichts falsch.
Empfehlen würde ich dann allerdings zuerst die "Kinofassung", welche Dank der guten alten Synchro doch deutlich angenehmer zu sehen ist.

10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 2 März 2017, 09:52:58
Zitat von: Hitfield am  1 März 2017, 22:46:12
Wird "Terra Nova" noch besser? Ich dachte eigentlich, mit Dinos, der Prämisse und Steven Spielberg & "Star Trek"-Urgestein Brannon Braga hinter den Kulissen kann nichts schiefgehen. Und dann im Schnitt 6,8 bei IMDb? Bei mir gibt es für die ersten beiden Folgen nur 3/10. Ob ich mir das noch weitere >8 Stunden antun soll?

Nicht wirklich.
Tatsächlich bleiben die Konflikte alle sehr übersichtlich und überschaubar und wie es schon so oft war: die Serie ist in dem Moment abgesetzt worden, wo sie anfängt, interessant zu werden.
Im übrigen warne ich generell vor fast allem im TV, wo Steven Spielberg mit drin steckt - ein radikaler Ansatz ist da fast nie bei. (Under the Dome, Extant, Falling Skies, Taken, SeaQuest, Earth 2)
Braga ist auch nicht stilsicher, mit "FlashForward" , TerraNova und Threshold hat er sich auch keinen Gefallen getan.
Hab TN damals durchgeschaut, aber der Egalfaktor ist doch schon sehr hoch.
Nur falls man 200Pro-Dino-Fan ist!

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 2 März 2017, 14:30:49
Zitat von: Moonshade am  2 März 2017, 09:52:58
Zitat von: Hitfield am  1 März 2017, 22:46:12
Wird "Terra Nova" noch besser? (...) Ob ich mir das noch weitere >8 Stunden antun soll?

Nicht wirklich.
Tatsächlich bleiben die Konflikte alle sehr übersichtlich und überschaubar und wie es schon so oft war: die Serie ist in dem Moment abgesetzt worden, wo sie anfängt, interessant zu werden.

Interessant waren in den ersten beiden Folgen eigentlich nur die fremden Schriftzeichen beim Wasserfall und was aus dem Sohn des Commanders (=Stephen Lang) geworden ist.

Wie dem auch sei, Danke für die Einschätzung. Ich werde stattdessen lieber 4-5 Spielfilme sichten, die bei mir noch in der Warteschleife stehen, und die Staffelbox am Wochenende bei eBay verkloppen. Auf ein zweites "Earth 2" habe ich echt keine Lust.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Dale Cooper am 6 März 2017, 18:47:40
"Blood Diamond" (2006)

Aufwändig inszenierter Abenteuer-Thriller mit drei herausragenden Hauptdarstellern und einer packenden Story.
Ich persönlich finde es sehr gut, wenn ein Film es schafft, höchst spannend/unterhaltsam zu sein und gleichzeitig eine politische/moralische Botschaft überbringt.
Dies ist ein sehr effektiver, aber auch schwieriger und daher löblicher Weg, brisante Themen einem großen Publikum nahezubringen. So erreicht man viele Menschen und regt diese zum Nachdenken an, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu urteilen. Hier wird einem die Komplexität der Wirklichkeit gut aufgezeigt und man wird als Zuschauer motiviert, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Man muss das Gezeigte selbst interpretieren.
9/10

"Zulu" (2013)

Dieser Film hat ähnlich viel Potential wie "Blood Diamond" und auch ein paar Gemeinsamkeiten mit ihm, wie zum Beispiel den afrikanischen Kontinent als Schauplatz des Geschehens und die schonungslose Darstellung von Gewalt und schrecklicher Brutalität.
Die Story dreht sich im Wesentlichen um zwei Polizeibeamte, die in einem Sumpf aus Verbrechen zu versinken scheinen und nebenbei einen Haufen privater und persönlicher Probleme zu bewältigen haben.
Die Darstellung von purer sinnloser Gewalt eskaliert hier vollends, bis man (wie die handelnden Personen selbst) kaum mehr weiß, wer gegen wen kämpft und warum. Der Moralkompass ist am Ende ganz durcheinander.
Wenn man diese Härte vertragen kann, kann man einen spannenden Film genießen.
Jedoch muss ich leider Punkte abziehen, da die Personen sowie deren Probleme doch arg klischeebeladen sind - hier hätte etwas mehr Tiefgang mehr überzeugen können!
6.5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 8 März 2017, 12:45:40
Winter's Tale

Mark Helprins Romanvorlage ist ja schon ein prachtvoller, wenn auch sehr zerfaserter Brocken, aber was Akiva Goldman daraus gemacht hat, ist ja wohl die strukturelle Ausdünnung des Jahres. Ein dürrer Plot, rein um Peter Lake und seine Bestimmung, eine Verdämonisierung der Gegner, keine korrekte Verortung in dem Paralleluniversum des Romans, mäßige Tricks, ein eher wirrer Off-Kommentar, sehr sehr wenig Winter und der falsche Hauptdarsteller machen daraus einen relativ schwachen Film, der aber anders als der Roman zumindest problemlos goutiert werden kann (ist aber trotzdem doof-simpel).

Auffällig ist, dass man einen Roman, der davon lebt, in seinen jahrhundertüberspannenden Beschreibungen vor allem starke Licht- und Farbenspiele zu präsentieren (es geht ja um ein neues Zeitalter bzw. eine neue Stadt des Lichts), mit total entsättigten Farben und extra trüben Linsen ins Kino bringt.

Und dass man auf gängigen Realismus setzt, dann aber kommentarlos deutliche Fantasyversatzstücke präsentiert.

Im übrigen fehlen ca. 50-60 Prozent des Buches und das Filmende existiert im Buch nicht mal ansatzweise.

good lord: 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 15 März 2017, 04:04:16
Moonlight - Sicher kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber ein sehr anständiges Coming of Age-Drama, das inszenatorisch deutlich über dem Durchschnitt liegt... ein wenig "Boyhood", ein wenig später Malick... stimmig entwickelt, facettenreich und kraftvoll... mag ja sein, dass es aus politischen Gründen so viele Oscar-Nominierungen für "Moonlight" gab, aber der Film hat jetzt nicht verdient, als bloßer Nutznießer eines Klimas betrachtet zu werden... 8/10


Der junge Karl Marx - Pecks "Lumumba"-Doku soll ja sehr großartig sein, aber ich kenne nur seinen "Lumumba"-Spielfilm und der war eher "ganz nett". Der Marx-Film spielt in derselben Liga... Über die Texte selbst wird eher wenig vermittelt, dafür gibt es aber natürlich viel Biographisches: teils interessant, teils weniger interessant und mitunter mit einem Humor ausgestattet, der wohl nur unter überzeugten Linken gut ankommt... Letztlich kurzweilige Unterhaltung, die als Anregung dienen mag, sich noch ein wenig mit den dargebotenen Persönlichkeiten zu befassen... 7/10


A Cure for Wellness - Fängt sehr ambitioniert an, endet dann aber als unausgegorener Mix aus diversen Elementen, der auch noch eine gute Stunde zu lang geworden ist (aber zumindest im Finale nochmals furios aufspielt)... ein trotz hübscher Bilder hässlich gestaltloses Werk: Wälsungenblut & Zauberberg (welcher auch in einer Szene gelesen wird), Placebo-Effekt & Küchenpsychologie, Jugendwahn-Farce und Workaholic-Satire... Zu Beginn noch ein Film über Wahnsinn & Paranoia (ganz im Geist der Genrefilme der späten 60er Jahre), zum Ende hin dann ein phantastischer Gothic-Horrorfilm, der eher den Geist der frühen 60er (Bava, Margheriti) atmet... ein bisschen "Shutter Island", etwas weniger "Crimson Peak"...
Aber das passt alles nicht so recht zusammen und ist dramaturgisch reichlich zerfahren; ist ein bisschen so, als würde man einem Schwachsinnigen bei einer Peinlichkeit zuschauen, für die er voller Stolz Applaus erwartet...
Immerhin sitzen die meisten Schockeffekte... Und Mia Goth hat bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen... Ihren
Spoiler: zeige
sexuellen Missbrauch
hätte man etwas weniger auskosten sollen. Und die Schweizer stellt sich Verbinski offenbar so vor, wie Eli Roth die Slowaken... 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 17 März 2017, 23:22:50
Ice Age - Kollision voraus! (2016)

99¢ VoD Erstsichtung

So einen Absturz einer ehemals tollen Filmreihe habe ich noch nicht gesehen. Schon der letzte Teil war nur eine seelenlose Aneinanderreihung von leidlich gelungenen Slapstick-Einlagen. Der Trailer zum fünften Teil konzentrierte sich auf Scrat, den es beim Versuch, die Eichel zu fangen, bis in den Weltraum verschlägt. Das ist sehr irreführend, denn diese Sequenzen bieten nur die übliche Slapstick-Routine rund um Scrat und sind noch das "Beste" am Film, wirken aber wie ein Fremdkörper und stellen nur eine Randnotiz dar, die mit viel Mühe mit dem Rest der "Handlung" zusammengekittet wurde.

Teil 5 ist eine Aneinanderreihung oftmals völlig niveauloser Furz- und Kacka-Witze für die lieben Kleinen. Es wirkt wie eine Vorschulvariante der in R-rated US-Komödien so beliebten Muschi-, Pippi-, Kacka-, Penis-, Titten-, Furz- und Schleim-Witze. So nach dem Motto: früh übt sich, wer schon als Dreikäsehoch an derartigen Humor gewöhnt wurde. Da hilft es auch nichts, dass die Computeranimationen auf höchsten Niveau sind. Manni und Diego sind nur noch Statisten, den Ton gibt hier die Nervensäge Sid an - jedoch wie gesagt unappetitlicher als je zuvor.

1 / 10 mit der Hoffnung, dass die Reihe nicht weiter fortgesetzt wird.

Der Vollständigkeit halber:
Ice Age (2002) 8 / 10
Ice Age 2 - Jetzt taut's (2006) 6 / 10
Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los (2009) 6 / 10
Ice Age 4 - Voll verschoben (2012) 4 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 18 März 2017, 11:45:41
Zitat von: Hitfield am 17 März 2017, 23:22:50Ice Age - Kollision voraus! (2016)

Teil 5 ist eine Aneinanderreihung oftmals völlig niveauloser Furz- und Kacka-Witze für die lieben Kleinen. Es wirkt wie eine Vorschulvariante der in R-rated US-Komödien so beliebten Muschi-, Pippi-, Kacka-, Penis-, Titten-, Furz- und Schleim-Witze. So nach dem Motto: früh übt sich, wer schon als Dreikäsehoch an derartigen Humor gewöhnt wurde. Da hilft es auch nichts, dass die Computeranimationen auf höchsten Niveau sind. Manni und Diego sind nur noch Statisten, den Ton gibt hier die Nervensäge Sid an - jedoch wie gesagt unappetitlicher als je zuvor.

Na super. Bisher mochte ich jeden Ice Age-Film, das liest sich allerdings wenig schmeichelhaft.

Rabid (1977)

Ich arbeite mich grade in losen Abständen durch Cronenbergs Frühwerke. "Rabid" hat leider wenig auf der Habenseite zu verbuchen. Woran es dem Film am meisten mangelt ist Spannung. Je länger er dauert, desto mehr verkommt er zu bloßen Aneinanderreihung neuer Opfer. Die Darsteller sind zwar nicht direkt überfordert, hinterlassen allerdings auch keinen bleibenden Eindruck. Die Effekte sind für die Zeit und das offensichtlich mikroskopische Budget ganz anständig, mal abgesehen vom irritierend grellroten Blut. Das ist aber etwas, was mich generell in vielen Filmen von vor der Jahrtausendwende stört.

Kann man aus Vollständigkeitsgründen durchaus gucken, ansonsten bietet "Rabid" keinen Grund für eine erneute Sichtung. 4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 18 März 2017, 22:25:09
Zum 30-jährigen Jubiläum nach langer Zeit mal wieder gesichtet und ein weiteres Mal darin bestätigt worden, einige Klassiker aus der Jugendzeit lieber in der Erinnerung zu belassen:


Bad Taste (Neuseeland 1987)

Erstsichtung war im Dezember 1994, damals gab ich dem Film eine 8/10. 160 DM haben ich und meine beiden Kumpel damals zu Schulzeiten zusammengekratzt, um über einen Mailorder-Shop an die VHS-Kassette zu kommen. Es war damals - vor dem Internet, wie wir es heute kennen - ein aufwendiges und kostspieliges Abenteuer, um an die ungekürzten Fassungen diverser Filme zu kommen. Das VHS-Tape habe ich übrigens heute noch.

Gedruckte Publikationen wie Hölle auf Erden, Die Angst sitzt neben dir, Moviestar, The Art of Horror oder Leviathan lieferten mit ihren Kurzbesprechungen, Schnittberichten und Härtegraden quasi die Einkaufsliste jener Horror- und Actionfilme, die man als Teenager in den 80er/90er Jahren unbedingt sehen musste. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass es dabei um Vieles ging (Wettlauf um der ungekürzten Fassung habhaft zu werden; der Kick, einen verbotenen/zensierten Film zu sichten, der noch blutiger war als vorherige usw.), um eine nüchtern-sachliche Betrachtung der Werke aber weniger.

Aus diesem Grund vermeide ich es in der Regel auch, mir bestimmte Filme von früher noch einmal anzusehen - vor allem Hongkong-Actionfilme und Splatterfilme.

Peter Jacksons Spielfilmdebüt habe ich natürlich schon früher als Splatterkomödie wahrgenommen, aber dass es wirklich so extrem in Richtung Slapstick und Monty Python geht, fällt mir heute besonders auf. Was mich heute sehr stört ist die zähe Erzählweise, mit der bestimmte Handlungsabschnitte verbunden werden. Sicherlich ist das der allgemein hier wohl bekannten Entstehungsgeschichte des Films geschuldet. Aber auch die amateurhaften Darsteller und dämlichen Dialoge machen die Sichtung zu einem recht anstrengenden Unterfangen.

Gelungen sind - gemessen am Budget - die meisten handgemachten Splatter-Effekte, die sich aus völlig absurden, Slapstick-artigen Actionszenen ergeben. Aber auch das wird irgendwann etwas redundant. Beachtlich die Szenen mit der Panzerfaust - da frage ich mich sogar heute noch, wie Jackson speziell die Einstellung mit dem Haus ohne Schnitte gefilmt hat.

Wie dem auch sei: es ist wirklich unglaublich, dass dieser hausgemachte, letztendlich recht amateurhafte, neuseeländische Film die Grundlage für Jacksons Karriere war, ihn nur acht Jahre später nach Hollywood und zu Robert Zemeckis katapultierte ("The Frighteners", gedreht 1995) und nur elf Jahre später zu einem der größten Big Budget-Regisseure aller Zeiten machte (mit Beginn der Dreharbeiten von "Herr der Ringe" anno 1998). Sam Raimi hat einen ähnlichen Werdegang (von "Tanz der Teufel" 1981 bis zur Mainstream-Krönung 2002 mit "Spider-Man"), aber von wie viele anderen früheren Splatter-Regisseuren, die in den 80ern eigenfinanzierte Splatterfilme gedreht haben, hat man nie wieder etwas gehört?

Wie auch immer - ja, man kann in dieser Splatterkomödie gewisse Qualitäten entdecken wie den absurden Humor, der Blut und Gedärme mit Slapstick verbindet (was übrigens auch die Pythons schon gemacht haben, allerdings viel besser - siehe das "Live Organ Transplant"-Segment), aber der Hype der frühen 90er ist verflogen. 5,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 21 März 2017, 01:29:45
Wilde Maus (Österreich/Deutschland 2017)

Regiedebüt von Josef Hader, den ich als Kabarettist und Satiriker schon immer gerne mochte. Sympathische Lebenskrise-Dramödie mit durchweg guter Besetzung, allerdings letztendlich von eher harmlos-granteliger statt allzu existenziell-masochistischer Natur. Der typischer Wiener Schmäh eben, der mir, wie ich hier wieder festgestellt habe, viel näherliegt als der bei deutschen Komödien übliche Humor.

7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 23 März 2017, 11:49:49
Beauty and the Beast (2017)

Meine Kitsch-Toleranz ist ja relativ hoch, aber: Wow! Was für ein epochaler Quark. Dass das Ganze hoffnungslos überzeichnet werden würde, war zu erwarten. Geschenkt. Aber abgesehen von zwei schönen Musik-Einlagen (Alan Menken sei Dank) und einer süssen Montage liess mich dieser Zirkus völlig kalt. Vieles ist unfreiwillig komisch – so sehr, dass es fast ins Fremdschämen geht. Emma Watson hat nichts zu tun und Luke Evans gibt die schwülstigste Bösewicht-Karikatur seit Oscar Isaac in Sucker Punch.

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 3 April 2017, 17:54:16
Dank badmovies.de: "Shaitani Dracula"

Ich nenne mich ja mittlerweile durchaus trash-gestählt, aber diese indische Version von "Dracula", die quasi keine Menschenseele kennt, nicht mal das gesicherte Erscheinungsdatum, ist nun wirklich ein neues Level an Inkompetenz, das zu erreichen man erst einmal schaffen muß. Der Regisseur und gleichzeitige Dracula-Darsteller Harinam Singh wollte offenbar nichts Sehnlicheres, als auch endlich mal den berühmtesten Blutsauger verkörpern. Aber wie! Miese Schauspieler und ungenügende Tricks kennt man ja zur Genüge, aber technisch schlägt der Film dem Faß den Boden aus: Von der ersten Sekunde an ist die Szenenaneinanderreihung so unverständlich, daß man nicht weiß, wo hinten und vorne ist. Darsteller kommen und gehen und stehen meistens nur irgendwo vor Bäumen rum. Um Draculas Anwesen herum tummelt sich die bunteste Ansammlung an kuriosen Helfershelfern von Dracula und fallen Menschen an, die man eigentlich schon als tot abstempelt, bis sie dann kurz darauf doch wieder da sind. Höhepunkte sicherlich ein Statist im aufgemalten Knochenkostüm und so eine Art Werwolf, dem in einer Szene beim Gerangel gleich zweimal seine Billigmaske vom menschlichen Gesicht rutscht. Ein zweiter Take? Iwo, richtet er sich die Maske halt wieder und tut so, als wäre nichts gewesen. Zwischenzeitlich schwebt eine Vampirin mit Styroporflügeln durch den Wald, wobei "schweben" eigentlich das falsche Wort ist: Eher steht sie auf einem fahrbaren Untersatz und versucht hektisch auf beiden Beinen stehen zu bleiben. All das präsentiert in einer schauderhaften Optik (Entstehungsjahr angeblich 2006 - der Film sieht aus, wie in den 80ern gedreht) und angereichert mit der wohl bizarrsten Tonspur, die jemals den Weg in einen Film gefunden hat: schrilles Gelächter immer und immer wieder, undefinierbare Zischgeräusche, Pfeiftöne und zwischendrin sogar etwas indischer Gesang. Die Titelmusik wird übrigens mal eben von James Bond geklaut.

Wer bei archive.org suchen mag, wird ihn dort finden. Man kann sich aber auch erstmal durch diesen Text hier oder zumindest die Bilder kämpfen: https://teleport-city.com/2013/03/08/shaitani-dracula/

Ich warne aber vor: Dürfte nicht jeder überleben.  :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 4 April 2017, 09:26:44
Irgendwo hinter einem "Columbo" gefunden: "Verführerisches Spiel/Zomerhitte", ein niederländischer Erotik-Drama-Krimi, der gar nicht mal so übel ausgefallen ist, weil er wendungsreich immer neue Schlenker macht, auch wenn der Protagonist, ein Fotograf, alles tut, um sich in Gefahr zu bringen und einige "Escapes" geradezu wundersam wirken.
Erotisch ist aus meiner Sicht nichts daran, auch wenn Sophie Hilbrand sich tapfer einen streicheln darf und auch mal Matratzensport betreiben darf, war aber wohl so gemeint.
Ansonsten der Film zum Berufswechsel, wann immer die Hauptfigur das Fotografieren anfängt, gibts Tote und Verletzte oder er stolpert in einen Drogendeal. Nach "Scream Week" seh ich die holländischen Inseln langsam als bedenklich an. 6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 4 April 2017, 13:41:43
"Das Parfüm der Dame in Schwarz"

Nicht die gleichnamige französische Krimikomödie von 2005, sondern der italienische Vertreter aus dem Jahr 1974 von Francesco Barilli. Wird gern als Giallo bezeichnet und erinnert mitunter auch an einen, auch wenn entscheidende Merkmale wie die schwarzen Handschuhe fehlen. Dafür die oft übersehene Mimsy Farmer (die ja auch schon für Argento vor der Kamera stand) in ihrer Paraderolle als zerbrechliche junge Frau, die eigentlich alles hat, was sie glücklich machen sollte, aber sich durch verstörende Alpträume quält und sich von ihrer Umgebung allein gelassen und abgelehnt fühlt (vor allem auch von ihrem Freund). In der Folge fragt sie sich immer häufiger, was denn nun wahr ist und was nicht... - Unglaublich edel fotografiert, großartig musikalisch untermalt von Nicola Piovani und in der Hauptrolle schön Mia-Farrow-like gespielt. Dabei erliegt Barilli nie der Versuchung, das wirklich sehr gemächliche Tempo zugunsten effekthascherischer Schauwerte aufzugeben. Erst am Ende entlädt sich alles in einem folgerichtigen Showdown, der mit einer richtig schön rätselhaften WTF-Pointe zu einem knalligen Ende geführt wird, wonach man herzlich eingeladen ist, darauf herumzukauen und sich seine eigene Lösung des Films zurechtzulegen - um daran wahrscheinlich trotzdem zu scheitern. Empfehlenswert und für mich neben "Malastrana" bisher einer der Höhepunkte des italienischen Mystery-Kinos der 70er Jahre.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 Mai 2017, 04:33:39
Toivon tuolla puolen

Im neuen Jahrtausend kommen Kaurismäki-Langfilme ja bloß noch im 5-Jahres-Takt - und das Warten lohnt sich eigentlich nach dem "Mann ohne Vergangenheit" nicht mehr so recht. Kaurismäki selbst sagt ja, er werde faul und müde... so fühlen sich auch die letzten drei Filme ein wenig an... "Toivon tuolla puolen" ist sein 2. Film in Folge zur Flüchtlingsthematik, steht aber deutlicher unter der Flüchtlings"krise" der jüngeren Zeit. Und da ist er auf gar keinen Fall unsympathisch, aber in seiner Einfachheit (gute, wenn auch mitunter brummelige Typen auf der einen Seite, tumbe Arschlöcher auf der anderen Seite) taugt er sicher nicht dazu, sein Publikum von der eigenen Haltung zu überzeugen... ansonsten ist fast alles beim Alten: eine sehr kaurismäki-typische Geschichte um einen Typen, der seine Lebensgefährtin verlässt und eine Gaststätte aufmacht; eine nicht ganz so kaurismäki-typische Geschichte über einen Flüchtling mit dem Herzen am rechten Fleck, der sich nach Ablehnung seines Asyl-Antrags unter widrigen Bedingungen durchsetzt... Die Farben sind bisweilen sehr Godard, die lakonischen Musiknummern ein wenig zu aufgesetzt und zu zahlreich... alles etwas baukastenmäßig und altbekannt tragikomisch, lakonisch, melancholisch... aber auch recht sympathisch, wenn man Kaurismäki-Filme mag. Schwache 7/10 zuücke ich gerne...



Get Out
Zitat von: PierrotLeFou am 10 Mai 2017, 04:32:00
War so eine Art "Die Schwarzen von Stepford", was ja bereits nach dem Trailer zu erahnen war... ohne größere Überraschungen geht es nach einem großartigen Einstieg im Prolog dann durch eine nicht wirklich sonderlich originelle Handlung, die im Finale dann auch ganz konventionellen Klischees verfällt. Ein wenig erinnert er an Verbinskis "Cure for Wellness", der ganz ähnliche Strukturen und Motive heranzieht, fällt aber wesentlich runder und stimmiger aus. Allerdings sind mir die humoristischen Einschübe, die sich um den besorgten Freund ranken, doch etwas zu brachial geraten... es bleibt eine recht unterhaltsame Horrorthriller-Komödie, die halbwegs pünktlich zur Black Lives Matter-Debatte kommt und hier und da auch einige tiefergehende Gedanken zum Schwarz-/Weiß-Verhältnis bietet, aber überwiegend altbekannten Pfaden folgt... Hatte eigentlich noch ein wenig mehr (und etwas weniger Comedy) erwartet, aber eine 7/10 würde ich durchaus geben...

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ca. im Zeitraum einer Generation - etwa jedes Vierteljahrhundert - irgendein recht schnell kanonisierter Horrorfilm daherkommt und durchaus ambitioniert das Verhältnis zwischen Weißen und Farbigen behandelt... Get Out, Candyman, Night of the Living Dead, I Walked With a Zombie...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 29 Mai 2017, 15:29:42
Nymphomaniac Vol. 1 & 2 (2013)

Böse, kunstvoll, intelligent und niederschmetternd: Genau das, was ich von Lars sehen will. 9/10.

Battle Royale (2000)

Eine Enttäuschung. Die Idee könnte viel hergeben, aber Plot und Ausführung sind (bis auf eine Handvoll Szenen) belanglos. Ein spannender und unterhaltsamer Film, der sein emotionales und sozialkritisches Potential fahrlässig verschenkt. 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 25 Juni 2017, 14:15:44
X-Tro II - Immer wieder ein herrliches Kleinod inmitten des heutigen Mainstreamschrotts. Billige Kulissen, mehr oder minder talentierte B- und C-Darsteller rund um J. M. Vincent, eine gewaltige Prise Alien(s) und natürlich die kultige "Duotangente" :D X-Tro II packt auch nach Jahrzehnten durch seine dichte Atmosphäre, gelungene SOundeffekte und einige hübsch blutige Effekte. Hoffenltich kommt bald mal ne Blu Ray....
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 26 Juni 2017, 01:01:11
Nach einer Ewigkeit mal wieder zum 35-jährigen Jubiläum gesichtet:

Mutant - Das Grauen im All (USA 1982)
aka Forbidden World
aka Subject 20 - Horror im All



Die 1 Mio. US$ 'teure' Roger Corman-Produktion zählt immer noch zu den zehn besten "Alien"-Rip-offs. Auffällig vor allem die sehr blutig-matschigen Make-Up-Effekte, die in der deutschen DVD-Veröffentlichung von Anolis mit FSK 16 sogar ungekürzt sind. Überflüssig, unpassend und wenig überzeugend inszeniert dagegen die von der Roger Corman-Produktion "Sador - Herrscher im Weltraum" (1980) zweitverwerteten Weltraumschlacht-Szenen. Diese waren aber wohl nötig, um überhaupt auf die knappen 77 Minuten Laufzeit zu kommen. Wie immer bei Corman gibt es auch einige - zumindest für einen solchen Genrefilm - beachtliche Nackt-/Erotikszenen.

Interessant im Rückblick, was aus den Beteiligten geworden ist:
Kameramann Tim Suhrstedt gibt hier sein Spielfilmdebüt. Zu seinen späteren Arbeiten zählen u. a. "Critters", "Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit", "Idiocracy" und "Little Miss Sunshine". Editor Martin Nicholson arbeitete u. a. für "Game of Thrones" und "CSI: NY". Die erwähnten Make-Up-Effekte sind von John Carl Buechler, der hier seine dritte Arbeit abliefert und Genrefans auch als Regisseur bekannt sein dürfte ("Troll", "Ghoulies", "Freitag, der 13. Teil 7", "Re-Animator 1 & 2", "Nightmare on Elm Street 4 & 6", "Halloween 4 & 6", "Scanner Cop 1 & 2"). Der 2nd Unit Regisseur und Production Manager Aaron Lipstadt ist inzwischen ein vielbeschäftigter (TV-)Regisseur ("Grimm", "Medium", "Surface", "Crossing Jordan") und hat auch auch ein paar Genrefilme inszeniert (wie "Der Android" mit Klaus Kinski). Die visuellen Spezialeffekte sind von Michael F. Hoover ("Spider-Man 2", "The Abyss", "Deep Star Six", "2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen", "Gate - Die Unterirdischen"), Steve Caldwell ("Gangs of New York", "The Day After Tomorrow", "Riddick - Chroniken eines Kriegers") und Tony Randel, Regisseur von "Hellbound - Hellraiser II" und einigen anderen Genrefilmen wie "C2 - Killerinsect", "Children of the Night" oder "Fist of the North Star".

Überhaupt haben fast alle in der Crew mit "Mutant" ihren Einstand gefeiert und später Karriere gemacht. Quasi das genaue Gegenteil von The Asylum heute - Gnadenhof-Produktionsfirma für abgehalfterte Ex-Stars.

Gute 6 / 10.

(https://abload.de/img/mutant_covergbuso.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 Juni 2017, 00:18:02
"La Mort de Louis XIV"

In "Història de la meva mort", seinem vorangegangenen Todes-Spielfilm, hatte Serra Casanova und Dracula zu seinen Hauptfiguren gemacht - und dennoch einen Film abgeliefert, der nirgends nach Trash oder Camp aussah, der sich nahelegende Sensationnen verkniff und eine ungeheuer gemächliche Gegenüberstellung zweier Kulturen darstellte.
Der aktuelle Film zieht die Monotonie und Ereignisarmut noch weiter an - und wird wohl kaum ein großes Publikum finden -, ist dafür aber wesentlich zugänglicher... nicht bloß, weil man hier einen mittlerweile greisen Léaud bewundern kann, von dessen lange bewahrter, jugendlicher Verschmitztheit bloß noch das eine oder andere Lächeln zeugt, während es ansonsten nur unbeweglich daliegt, stöhnt, nuschelt und zuiemlich häufig die Augen geschlossen hält... Aber der Film gibt einen mit seiner Beziehung von Macht, Körper und Ritual, mit seinem Motiv des goldenen Käfigs zentrale Themen mit, denen man sich etwas leichter annähern kann als dem früheren Serra...
Ich wusste halbwegs, worauf ich mich da einlasse und kann dennoch nicht ganz leugnen, dass der Film hin und wieder auch eine wahre Geduldsprobe darstellt. Dennoch: es ist auch ein sehr sinnlicher Film, der in vielen warmen, gedämpften Farben und langsamsten Bewegungen ein Gefühl von Stickigkeit, Erstarrung und Bedeutungslosigkeit erzielt... Ein paar absurd anmutende ärztliche Untersuchungen und die Sezierung am Ende setzen jeweils eigenwillige Akzente, aber insgesamt zeigt der Film, was der Titel verspricht: einen langsamen, unaufhaltsamen Sterbeprozess eines Großen, der im Sterben zugleich auch als gewöhnlicher Mensch erscheint. (Passte ganz gut, zum schwülen, verregneten Wetter...)

Schwache 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 2 August 2017, 12:31:32
Es gibt tatsächlich keinen Thread zu dem Animations-Top-Titel von 2016? Habe jetzt sowohl über die Suchfunktion als auch über Google gesucht, aber außer Boxoffice- und Jahresrückblick-Threads nichts gefunden.


Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (Originaltitel: Moana)


99¢ VoD Erstsichtung

150 Mio. US$ teurer Animationsfilm aus dem Hause Disney, aber nicht von Pixar, sondern von den Walt Disney Animation Studios, auf deren Konto u. a. "Frozen", "Zootopia", "Big Hero 6" und "Wreck-It Ralph" geht.

Ich war noch nie so hin- und hergerissen bei einem Animationsfilm wie hier. Die Südsee-Location ist einmalig, sieht fantastisch aus und dürfte für einen Animationsfilm ein Novum sein. Sehr schön auch, dass es keine zeitlichen Bezüge gibt - der Film könnte 50 oder 500 Jahre in der Vergangenheit spielen und wirkt dadurch zeitlos. Das wird noch dadurch unterstrichen, dass es keinen Kontakt der polynesischen Kultur und Einwohner zu äußeren, westlichen Einflüssen gibt. Was ich wirklich wunderbar finde.

Inhaltlich gibt es die typische special snowflake- und Emanzipations-Geschichte, die in diesem Fall zudem sehr an Pixars "Merida – Legende der Highlands" erinnert. Dieser Rahmen ist seit gut zehn Jahren allgegenwärtig und findet sich neben berühmten Beispielen wie "The Hunger Games" selbst in Filmen wie der neuen deutschen "Fünf Freunde"-Verfilmung. Für mich kein Problem, da die Titelfigur Vaiana (im Original: Moana) sehr gut entwickelt und animiert wurde und die junge Nachwuchsschauspielerin Auliʻi Cravalho perfekt passt.

Um zu den Kritikpunkten zu kommen: Die Synchronisation fand ich - als großer Synchronfan - eher durchwachsen. Mein größtes Problem ist aber, dass es gefühlt seit den 60er Jahren keinen Disney-Film mehr gab, in dem so viel gesungen wurde wie hier. Geschätzt etwa 30-40 der ca. 95 Minuten ohne Abspann wird die Handlung singend erzählt und der Film mutiert fast zum Musical (vielleicht waren es auch nur 20 Minuten und es kam mir nur besonders lange vor). Da hilft es auch nicht, wenn in der deutschen Fassung dann Helene Fischer die Vaiana-Hauptrolle übernimmt.

Highlights sind der Anfang mit Baby-Vaiana und ihrer ersten Begegnung mit dem Meer, der Teil mit der
Spoiler: zeige
Riesenkrabbe
und das Ende mit dem
Spoiler: zeige
Feuerdämon
.

Ich schwanke zwischen 5,5 bei den schwächeren Gesangseinlagen und 8,5 bei den besten Momenten. Insgesamt knapp 7 / 10. Wem die Singerei nichts ausmacht, dürfte seine helle Freude haben.

(https://abload.de/img/vaianar1x27.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 August 2017, 15:39:21
Ich war im März auf den Hawaii-Inseln - und da wurde der Film mehrfach von verschiedenen Seiten (der Einheimischen) mir gegenüber erwähnt und gelobt für seine gelungene kulturelle Darstellung, bei der mehrere Elemente unterschiedlicher Kulturen der Region aufgegriffen und offenbar ganz inspiriert miteinander kombiniert wurden. Danach wollte ich mir ihn eigentlich noch ansehen - bin bis heute aber leider noch nicht dazu gekommen. 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 2 August 2017, 16:49:43
Zitat von: StS am  2 August 2017, 15:39:21
Ich war im März auf den Hawaii-Inseln - und da wurde der Film mehrfach von verschiedenen Seiten (der Einheimischen) mir gegenüber erwähnt und gelobt für seine gelungene kulturelle Darstellung, bei der mehrere Elemente unterschiedlicher Kulturen der Region aufgegriffen und offenbar ganz inspiriert miteinander kombiniert wurden.

Ich habe mich in den letzten Jahren ein wenig in den kulturellen und philosophischen Kontext eingelesen - vor allem in die Schöpfungsgeschichte und -mythen Hawaiis und Neuseelands - und fand als Laie die Darstellung wirklich sehr gelungen und interessant bzw. konnte ich einige Elemente wiedererkennen. Außerdem wie gesagt prima, dass nicht versucht wurde, eine Brücke zur westlichen Kultur zu schlagen oder die Handlung zeitlich einzuordnen. Es ist ein rein indigenes Südsee-Abenteuer geworden, wirklich sehr fein.

Die Sichtung lohnt sich auf jeden Fall. Nur die vielen Disney-urtypischen Gesangseinlagen haben mich unerwartet erwischt. War ich durch Pixar & Co. gar nicht mehr gewohnt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 5 August 2017, 13:52:03
Devil's Dolls AKA Worry Dolls: Überraschend hochwertig gefilmter Horrorthriller mit durchaus atmosphärischen (Südstaaten)Locations, guten Darstellern und einigen sehr blutigen Effekten. Die Story um verfluchte Miniaturpuppen, die ihre Besitzer in den Mordwahn treiben, ist recht einfach gehalten, hält aber trotzdem bis zum Schluss (angenehm kurze Laufzeit) solide bei der Stange. Schade nur, dass die nicht gerade im Überfluss gesäten Spannungsszenen nicht noch intensiver  ausgekostet wurden. Vieles ist für meinen Geschmack zu schnell vorbei, wo es doch vermeintlich ein Leichtes gewesen wäre, quantitativ noch etwas mehr Grusel (im Dunkeln) zu liefern. Dennoch eine Empfehlung für den Genrefan (knappe 7 v. 10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 7 August 2017, 11:26:03
The Last Tycoon (1976)

Elia Kazans letzter Film und die einzige Zusammenarbeit von Robert De Niro und Jack Nicholson. Die wenigen Szenen, die beide zusammen haben, sind dann auch das einzig Bemerkenswerte, was The Last Tycoon zu bieten hat. Trotz des darüber hinaus hochkarätigen Casts (Robert Mitchum, Theresa Russell, Ray Milland, Tony Curtis) bleibt der Film arg blass, was an dem furchtbar drögen Drehbuch liegt, das gerade mit De Niros Hauptfigur nur wenig Interessantes anzufangen weiß.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 7 August 2017, 12:31:17
Zitat von: DisposableMiffy am  7 August 2017, 11:26:03
The Last Tycoon (1976)

Elia Kazans letzter Film und die einzige Zusammenarbeit von Robert De Niro und Jack Nicholson. Die wenigen Szenen, die beide zusammen haben, sind dann auch das einzig Bemerkenswerte, was The Last Tycoon zu bieten hat. Trotz des darüber hinaus hochkarätigen Casts (Robert Mitchum, Theresa Russell, Ray Milland, Tony Curtis) bleibt der Film arg blass, was an dem furchtbar drögen Drehbuch liegt, das gerade mit De Niros Hauptfigur nur wenig Interessantes anzufangen weiß.

Ja, der Film ist genauso fragmentarisch wie eben die Vorlage Fitzgeralds, die er ja nicht mehr fertiggestellt hat.
Obwohl die tatsächliche "schwierige" Beziehung zwischen Irving Thalberg und Louis B. Meyer eigentlich eine eigene Mini-Serie verdient hätte, führt der Film irgendwie nirgendwo hin.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 7 August 2017, 15:28:30
Ja, es ist schade um die verpasste Gelegenheit.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 7 August 2017, 20:38:53
Die neue Blu Ray von Fortress fand den Weg in den Player. Schön, diesen recht gut gealterten Klassiker endlich in brauchbarer Qualität und in Deutsch begutachten zu können! Atmosphäre immer noch top, Lambert sowieso und auch die handgemachten Actionszenen ebenso noch Spitzenklasse. Welch Wohltat beispielsweise die in blauer Suppe explodierenden Klonsoldaten gegenüber all dem CGI-Müll der heutigen Tage! Eingefügte Unratedszenen erkennt man erwartungsgemäß an der schwächeren Bildqualität, aber da das gesamte Remastering jetzt auch nicht gerade Weltklasse ist und Defizite beim Schwarzwert und der Anzahl der Verschmutzungen des Masters zu verzeichnen sind, fällt dieses Manko nicht ganz so schwer ins Gewicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 10 August 2017, 09:47:47
Gestern Sally Potters "The Party" gesehen - eine 71minütige Giftspritze von einem Film, der mit einer ausgesuchten Besetzung in s/w glänzt und ein bißchen wie ein Woody-Allen-Film wirkt, den dieser jetzt so nicht mehr hinbekommt.

Eine spitzzüngige Mischung aus Komödie und Drama, das allerdings nicht ganz ausgereift wirkt und bei dem hinterher noch irgendwas zu fehlen scheint, das aber ungewöhnlicherweise mit seinem letzten Satz einen ganz guten Punkt und eine Pointe findet.
Einige Themen werden nur zu kurz angeschnitten, dann kippt das Ganze wieder in Farce und Groteske, unterhaltsam ist das alles aber unbedingt.

Letztendlich aber eine Story, die sich auf einer Theaterbühne - und noch etwas ausgearbeitet - besser macht als als Film.
Insofern ein Festspiele-Hit, den man empfehlen kann, wenn man auf dialoggetriebene Werke steht.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 August 2017, 14:13:10
Zitat von: Moonshade am 10 August 2017, 09:47:47
Gestern Sally Potters "The Party" gesehen - eine 71minütige Giftspritze von einem Film, der mit einer ausgesuchten Besetzung in s/w glänzt und ein bißchen wie ein Woody-Allen-Film wirkt, den dieser jetzt so nicht mehr hinbekommt.

Der lief gestern? :icon_sad: Ich wollte den am Dienstag sehen und musste feststellen, dass er im Raschplatzkino gar nicht mehr zur Auswahl stand...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 10 August 2017, 14:30:12
Wir waren in einer OmU, die gibt es am Raschplatz Fr/Sa spät nochmal und kommenden Montag abend.
Ansonsten läuft er jetzt im Hochhaus auf deutsch...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 August 2017, 07:32:25
Oha, das Hochhaus hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm... Werde dann wohl am Montag ins Raschplatzkino gehen... :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 13 August 2017, 00:48:33
Das Wetter ist Scheisse,und ich habe gestern ein Paket Filme mit (unter anderem) Blair Witch 1 und 3 auf Blu-ray erhalten-
Teil 2 stand noch auf DVD hier herum, und meine Frau kannte noch keinen davon.
Also: Jalousien runter, Hunde auf's Sofa- und Blair-Weekend starten!

BLAIR WITCH PROJECT

(http://fs5.directupload.net/images/170809/am6syoij.jpg) (http://www.directupload.net)

Seinerzeit wurde der Film angepriesen als reale Filmszenen der angeblich wirklich verschwundenen jungen Leute,
die in einem Wald auf der Suche nach Spuren der Hexe von Blair waren.
Lediglich die Kamera mit eben diesem unbearbeiteten Filmmaterial wurden angeblich gefunden.

Ich hatte den Film schon lange vor dem deutschen Release als NTSC-VHS Tape, da lief er hier gerade erst im Kino.
Der komplette Film ist der oben erwähnten Werbung nach entsprechend mit wackliger Handkamera gefilmt.
Die Tatsache der Zuschauerverarschung, die man spätestens im DVD-Zeitalter dank Dolby Digital 5.1 sofort durchschaut,
das nervige verhalten aller Akteure, und vor allem das dauernde Kreischen und Heulen der Frau im Team sind hier aber leider der einzige Horror.
Als dann das erste mal (die letzte Minute) ein wenig Spannung aufgebaut wird, ist der Film auch schon aus.
Einer der langweiligsten und zugleich nervigsten Filme, die ich jemals gesehen habe.
Das änderte sich jetzt auch bei erneuter Sichtung auf Blu-ray nicht...

0/10

BLAIR WITCH 2

(http://fs5.directupload.net/images/170809/nhszoetn.jpg) (http://www.directupload.net)

Eine Gruppe Touristen lässt sich zu den Orten führen an denen der erste Film gedreht wurde, und verbringt dort die Nacht.
Am nächsten Tag ist die Lagerstelle verwüstet und keiner kann sich an die letzten Stunden erinnern...
Als sie in der Wohnung ihres Gruppenführers anhand der am Tag zuvor gemachten Filme und Fotos herausfinden wollen was passiert ist, geschieht seltsames-
die Zeit läuft rückwärts, Symbole erscheinen auf der Haut, Dinge verschwinden...

Hier hat man sich bemüht eine Handlung in den Film zu bringen, welche sich um das angeblich gefundene Videoband (Teil 1) dreht.
Leider sind die Schauspieler größtenteils untalentiert, und ausserdem extrem klischeehaft dargestellt-
aber immerhin kann man in der zweiten Hälfte des Films durchaus ein wenig unheimliche Atmosphäre aufbauen.
Sicher kein Highlight, aber deutlich besser als der Vorgänger.

3/10

BLAIR WITCH

(http://fs5.directupload.net/images/170809/rgphjjk8.jpg) (http://www.directupload.net)

20 Jahre nach dem geschehen im ersten Teil glaubt der Bruder (dürfte selbst nicht viel älter als 20 sein) des im ersten Film verschwundenen Mädels (ebenfalls so um die 20, auch jetzt noch...)
seine Schwester auf einem aktuellen Foto entdeckt zu haben, welches im Wald von Burkittsville aufgenommen wurde.
Also schnell noch drei Freunde, sowie modernste Technik und Handkameras eingepackt, und ab auf die Suche nach der Schwester.
Vor Ort schließt sich der Truppe noch ein einheimisches Pärchen an, welches einiges über die Hexenlegende zu erzählen hat.
Schon bald geschieht seltsames, merkwürdige Figuren aus Ästen tauchen überall im Wald auf, was sich aber als Scherz des Pärchens entpuppt- welches daraufhin weggeschickt wird.
Kurz darauf versagt allerdings das GPS, die Zeit scheint sich teilweise zu verschieben- und die Gruppe entdeckt das alte Haus im Wald, wo die Hexe umgehen soll...

"Blair Witch 2" wird zwar komplett übergangen, macht aber nichts- die Handlung des zweiten Teils könnte durchaus zwischen den beiden anderen passiert sein.
Allerdings ist die ganze Geschichte von vorneherein ein einziger Logikfehler, bietet von der Story her nichts neues- und wird wieder mit der wackeligen Handkamera erzählt.
Es geht schon los mit dem "Altersproblem", was bei den gezeigten Figuren niemals hinkommt.
Auf eine mögliche Zeitverschiebung wird zwar hingewiesen, aber 20 Jahre?
Und Brüderchen wundert sich nicht, dass Schwesterchen immer noch exakt so aussieht, wie er sie eigentlich selbst aufgrund seines Alters nie gesehen haben dürfte?
Genau genommen könnte man auch sagen, wenn man die Erklärung mit der Schwester weglässt, ist der Film quasi ein Remake des ersten Teils.
Aber:
Die Darsteller nicht so nervig wie in den Vorgängern, im Wald kommt durchaus ein wenig unheimliche Atmosphäre auf-
und mit dem entdecken des Hauses, worin die zweite Hälfte des Films spielt, wird die Spannungsschraube deutlich angezogen. Ein paar schöne Schocks für ängstliche Naturen inklusive.
Somit macht der dritte Film einiges richtig, was die Vorgänger komplett vergurkt haben.
Über die komplett unlogischen Altersangaben am Anfang habe ich mich zwar geärgert, das muss man wirklich abhaken und das Hirn auf Standby stellen-
aber den größten Teil des Films habe ich mich durchaus sehr gut unterhalten gefühlt.
Ein zwar unlogischer, aber atmosphärischer, fast schon klassischer Grusler mit wenig Blut aber Spannung und Schocks.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 August 2017, 01:19:50
Zitat von: Retro am 13 August 2017, 00:48:33
Einer der langweiligsten und zugleich nervigsten Filme, die ich jemals gesehen habe.
Das änderte sich jetzt auch bei erneuter Sichtung auf Blu-ray nicht...

0/10

:respekt:

Ich kenne nur das erste "Blair Witch Project" und habe dem Film auch eine 0/10 gegeben. Konnte nie verstehen, warum dieser Mist so erfolgreich war (der nach Budget/Einspielergebnis erfolgreichste Film aller Zeiten, um genau zu sein - hat das 4.144-fache des Budgets eingespielt). Inhaltlich gibt er nichts her und die technische Umsetzung ist unter aller Kanone - und das aus meiner Sicht nicht beabsichtigt (von wegen es muss so amateurhaft aussehen, damit es "authentisch" wirkt), sondern aus Unvermögen. Kamera, Dialoge, Darsteller... alles nervt einfach nur.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 13 August 2017, 01:37:03
Ich würde den mit "Martyrs" und "The VVitch" zu den herausragendsten, besten und einschneidendsten Horrorfilmen der letzten 30 Jahre zählen. Im Hinblick auf die Wirkung von Filmbildern, auf die schwierige Definierbarkeit des Dokumentarfilms und auf die Verfremdung/Distanzierung beim Blick durch die Kamera auf das Beunruhigende ist BWP mMn ziemlich gehaltvoll... (Ich denke, dass die Filme, die einem ganz explizit eine handfeste Erkenntnis vermitteln wollen, meist doch die weniger gehaltreichen Werke sind. Da gibt es dann eine Aussage, zu der man seine "falsch/wahr"-Position beziehen kann... ein großartiges Filmerlebnis habe ich persönlich meist gerade dann, wenn assoziativ Fragen aufgeworfen werden, über die man dann grübeln kann; das ist mMn wesentlich produktiver.)
Ästhetisch ist das - trotz "Cannibal Holocaust" & Dogma-Filmen - zweifelsohne einflussreich; und es hatte ja bei zahlreichen Zuschauer(inne)n den gewünschten Erfolg: offenbar wird er nicht nur als nervig wahrgenommen, sondern von einer Mehrheit als aufreibendes, aufwühlendes, packendes Filmerlebnis, dessen Wirkung ja gerade in der Ästhetik begründet liegt.

Ich kann verstehen, dass man das hässlich und penetrant findet, aber solche 0/10-Wertungen scheinen mir - insbesondere auf einer Skala von 1-10 - doch etwas arg subjektiv zu sein... ;)



edit: Ein "Altersproblem" habe ich in "Blair Witch" eigentlich nicht gesehen. James Allen McCune sagt, er war 9, als BWP damals herauskam. Also ist er im Film als 26jähriger zu sehen... hätte kein Problem damit, davon auszugehen, dass seine Figur auch 28 oder 29 Jahre ist... (hätte ihn wohl aber auf 26/27 Jahre geschätzt...)
Was spricht dagegen, dass sich ein 27jähriger an seine 20 Jahre verschollene Schwester erinnert? Und an ihr damaliges Aussehen? Und angesichts der unscharfen, verrauschten Aufnahme lässt sich eigentlich nicht sagen, dass Heather noch exakt so aussehen würde wie vor 20 Jahren... (Und taucht die Aufnahme nicht bloß 2014 im Internet auf? Das heißt ja nicht, dass sie schon ein paar Jahre älter sein könnte... zumindest beweist sie unter der Prämisse, dass es sich bei der abgebildeten Person tatsächlich um die ältere Schwester handelt, dass diese die 1994er Ereignisse überlebt haben muss.)
Das war bloß psychologisch recht unglaubwürdig... und das korrigiert der Film dann ja letztlich über die
Spoiler: zeige
Zeitschlaufen
-Pointe, die auf mich allerdings etwas aufgesetzt wirkt. Aber ein "Altersproblem" habe ich da jetzt wirklich nicht wahrgenommen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 August 2017, 23:50:17
Zitat von: PierrotLeFou am 13 August 2017, 01:37:03
Ich kann verstehen, dass man das hässlich und penetrant findet, aber solche 0/10-Wertungen scheinen mir - insbesondere auf einer Skala von 1-10 - doch etwas arg subjektiv zu sein... ;)

Subjektiv ist die Wertung sicherlich. "Blair Witch Project" zählt aus meiner Sicht halt zu den Filmen der Kategorie Verarschung so wie "Daniel, der Zauberer" oder auch "Kartoffelsalat" - nach dem Motto Mal sehen, ob wir als Macher damit durchkommen. Das ist nicht hässlich, sondern einfach amateurhaft. Wenn dann das Amateurgemurkse noch zur Filmkunst feuilletoniert wird, stößt es mir ehrlich gesagt besonders sauer auf. Man stelle sich mal vor, Andreas Bethmanns Œuvre oder "Das komabrutale Duell" würde auf einmal zu weltweiten Blockbustern und höherem Filmschaffen erhoben. Ich kann "BWP" selbst unter dem Aspekt eines amateurhaften, selbstfinanzierten "Autoren"-Films nichts abgewinnen, im Gegensatz etwa zu den Werken von Wenzel Storch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 14 August 2017, 00:51:41
Zitat von: Hitfield am 13 August 2017, 23:50:17
"Blair Witch Project" zählt aus meiner Sicht halt zu den Filmen der Kategorie Verarschung so wie "Daniel, der Zauberer" oder auch "Kartoffelsalat" - nach dem Motto Mal sehen, ob wir als Macher damit durchkommen. Das ist nicht hässlich, sondern einfach amateurhaft. Wenn dann das Amateurgemurkse noch zur Filmkunst feuilletoniert wird, stößt es mir ehrlich gesagt besonders sauer auf. Man stelle sich mal vor, Andreas Bethmanns Œuvre oder "Das komabrutale Duell" würde auf einmal zu weltweiten Blockbustern und höherem Filmschaffen erhoben.

Aber ein Blick auf die begleitende mockumentary "Curse of the Blair Witch" (1999) zeigt ja, dass Unvermögen nicht der ausschlaggebende Grund für die Ästhetik in BWP gewesen ist (wenngleich "Curse of the Blair Witch" sicher keine Meisterleistung und mMn im Vergleich mit BWP der schwächere Film ist).

Ich denke auch, dass es nun gerade kein Zufall ist, dass BWP sich den Status eines prägenden, effektiven Klassikers sichern konnte, derweil ein Andreas Bethmann weitgehend ignoriert wird. Sondern wie beim frühen John Waters, wie bei den Kuchar-Brüdern, wie bei Buttgereit oder den sich als Amateurfilmern betrachtenden Experimentalfilm-Regisseuren scheinen mir gerade die charakteristischen, eigenwilligen Züge und Konzepte solcher Werke für deren Erfolg verantwortlich zu sein. (Am kommerziellen Erfolg hatte sicher auch die Werbestrategie ihren Anteil, aber über diese lässt sich hingegen der Stellenwert, die Beliebtheit von BWP nicht umfassend erklären.)
Bethmann setzt darauf, auf Splatterszenen draufzuhalten, solange es die simple Tricktechnik erlaubt; damit hätte er vor H. G. Lewis sicher für Furore und verdiente Aufmerksamkeit sorgen können; in den 90er Jahren sicher nicht mehr. BWP setzt hingegen darauf, wenig zu zeigen... da ließen sich Einflüsse von Jacques Tourneur über Deodato bis Lars von Trier nennen, aber BWP kopiert nichts davon einfach bloß.
(Als Filmkunst würde ich Bethmanns Filme übrigens durchaus ansehen - bloß halt als schlechte Filmkunst. Kunst würde ich allerdings auch nicht mit dem Können in Zusammenhang bringen, sondern als ein Unterfangen verstehen, über die sinnliche Wahrnehmung von Objekten und/oder Performances Emotionen und/oder Reflexionen im Wahrnehmenden auszulösen.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 August 2017, 09:05:39
BWP1: Wegweisender, minimalistischer und schön unheimlicher Film... wenn man den Zugang dazu findet.  8,5/10
BWP2: Von der Idee her nicht uninteressantes Sequel... konventioneller... aber nicht so schlecht wie sein Ruf.  5/10
BWP3: Dreht erst in der 2. Hälfte richtig auf und erfüllt dann die Hoffnungen an einen solchen Film heutzutage.  5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 August 2017, 03:34:45
Träum was Schönes - Fai Bei Sogni (F, I 2016, R.: Marco Bellocchio)

Erst einmal die offensichtlichen Stärken: Wundervolle Aufnahmen von Daniele Ciprì, die gerade in den Schneefall-Szenen betörend schön sind... ein großartiger Soundtrack von Carlo Crivelli: ein kreiselndes Gemenge von Instrumenten, von denen jedes irgendwie hervorzustechen scheint, ohne sich wirklich in der Vordergrund zu drängeln... (Scheinbar muss man ein großer Künstler sein, wenn man schon Carlo Crivelli heißt.) Ergänzt wird er noch von ein paar tollen, populären Songs... Tolle Darstellerleistungen (wobei wohl nur Bejo als Star durchgeht; die anderen sagten mir jetzt jeweils nichts, haben aber Eindruck hinterlassen): Bérénice Bejo, schön & ungemein warmherzig & einfühlsam; Valerio Mastandrea, ein in sich gekehrter Trauriger in bester Jeremy Irons-Tradition; Fabrizio Gifuni, unerhört zwielichtig und latent bedrohlich in einem kurzen, geradezu geheimnisvollen Auftritt; Barbara Ronchi, die wirklich eine ungemein sympathische Mutter abgibt... da wirkt die Fixiertheit der Hauptfigur auf die Mutter gleich nochmals ein bisschen verständlicher...

Diese Fixiertheit ist zugleich die Schwachstelle des Films: Dass der Verlust eines heißgeliebten Elternteils in jungen Jahren Auswirkungen haben kann, die sich indirekt ein ganzes Leben lang bemerkbar machen, will ich gar nicht leugnen; es sieht bloß ein wenig flach aus, wenn man das ganze Leben auf 2,33 Stunden Stunden und ausschließlich auf den Verlust und dessen Auswirkungen komprimiert... aber das ist so ein Problem, an welchem sich Filmemacher bei bestimmten Themen häufig einen Bruch heben; liegt weniger an ihnen, sondern eher an der Natur des Problems... (Und weil der Film zB - als Massimo, die Hauptfigur, einen Leserbrief beantwortet und dabei die Liebe zur Mutter, die Liebe einer Mutter preist - darauf verzichtet, seiner Antwort einen großen Erfolg beim Leserbrief-Verfasser zukommen zu lassen, sondern dessen Mutter bloß einen hämischen, flappsigen Kommentar reißen lässt, wirkt er auch weniger sentimental, als man befürchten könnte...)

Erstaunlich ist die zeitlich springende, recht episodenhaft und frei anmutende Struktur des Films, der lange gar nicht erkennen lässt, was er eigentlich erzählen will und mitzuteilen hat... abgesehen davon, dass das Verschwinden der Mutter zu Beginn etwas Mysteriöses in sich birgt, auf dessen Klärung man wartet, kristallisiert sich bloß ganz, ganz langsam eine rote Linie heraus, die man vereinfach so beschreiben könnte:
Spoiler: zeige
Hauptfigur schützt sich nach dem Verlust der Mutter, indem sie andere Menschen nicht zu dicht an sich heran lässt; wird beruflich erfolgreich, innerlich aber nicht erfüllt; erkennt sich selbst und geht aus sich heraus; erfährt letztlich vom Suizid der Mutter und muss diesen vermeintlich egoistischen Akt auch nochmals verarbeiten.

Und es ist schön zu sehen, wie unaufdringlich, aber konsequent der Film mit Symbolen, Analogien, Vorausdeutungen usw. arbeitet. Der
Spoiler: zeige
Suizid der Mutter durch Sprung in die Tiefe
ist schon zu erahnen, als in einer Rückblende Mutter & Sohn bei der mehrfach erinnerten "Belphégor"-Sichtung
Spoiler: zeige
Juliette Grecos tödlichen Sprung in die Tiefe
betrachten. (Und
Spoiler: zeige
so ein Sprung
wird dann nochmals wiederkehren, als Massimo im
Spoiler: zeige
Schwimmbad seiner Freundin beim Sprung vom Sprungbrett
zusieht... ein früheres Tourneur-Zitat wird hierbei auch gleich nochmals aufgegriffen...) Überhaupt wird intensiv mit Film-im-Film-Aufnahmen gearbeitet: Der Fernseher wird geradezu zum Fenster in eine Wunsch-/Alptraumwelt, während zugleich das Fenster der Wohnung (oder das Fenster, durch welches Nosferatu in einem anderen Filmausschnitt innerhalb des Films blickt) eine Art romantischen Sehnsuchtsraum zu präsentieren scheint. Film als Fenster zur Welt, die Traumfabrik... das sind bekannte Diskurse, die hier ganz elegant eingespannt werden...

Ab und an eine Spur zu akzentuiert & bedeutungsschwanger; aber zwischen 7 und 8 schwankend, würde ich mich dann doch noch auf die 8/10 festlegen... Ich wünschte, der würde die Aufmerksamkeit erhalten, die völlig zu Unrecht den zynischen, uneigenständigen Fellini-Plagiaten von Paolo Sorrentino zukommt, der leider derzeit als der große Filmkünstler Italiens durchgeht.


(Ist schon seltsam; da trage ich vor vier Tagen ein Profil für Juliette Gréco ein und erinnere mich dabei, dass ich eigentlich endlich mal die "Belphégor"-DVDs erwerben will, und dann werde ich im spontanen, gänzlich unvorbereiteten Kinobesuch von "Belphégor"-Ausschnitten überrascht, in denen dann gegen Ende auch die Gréco in einer schönen Großaufnahme präsent ist... Und natürlich ist die 65er-Belphégor-Version zu sehen, nicht die 27er Version, wie die IMDb es behauptet...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 27 August 2017, 17:26:37
Puh, was gab es zuletzt denn so... ich beschränke mich fürs erste mal nur auf die Highlights:

Casanova {1972, Federico Fellini}
Anfangs war ich etwas orientierungslos und wusste nicht so recht, was ich von dem Film halten soll.
Aber je weiter ich geschaut habe und umso mehr ich im nachhinein darüber nachdenke, verstehe ich seine Aussage immer mehr.
Als sexuelle Frauenfantasie kann Fellinis Casanova nicht herhalten, das ist ganz und gar unmöglich. Von solch einem Mann kann man nicht träumen.
Ich hatte viel eher das Gefühl, es handelt sich um eine krasse, etwas bizarre Demontage des Mythos, und Fellini spottet über die gesamte Menschheit.
Kein gut verdauberer Film, kein Schmaus fürs Auge, aber doch auf seine Weise faszinierend.

Wertung: 8 von 10 Punkten


The Beguiled {2017, Sofia Coppola}
Visuell um einiges ergiebiger als die Siegel-Adaption, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu nahe an dessen Script.
Ist schon etwas länger her dass ich die alte Verfilmung gesehen habe, aber manche Szenen kamen mir wie 1:1 nachgedreht vor.
Colin Farrel als Hahn im Korb macht seine Sache ganz gut, aber die Fußstapfen von Eastwood sind dann doch etwas zu groß.
Dafür sind die weiblichen Akteurinnen absolute Weltklasse. Neben Nicole Kidman, ist vor allem Elle Fanning einer meiner Garantinnen für einnehmende Kinominuten.
Wie immer ganz bezaubernd. Unterm Strich eine sehr positive Überraschung.

Wertung: 8 von 10 Punkten


Seraphim Falls {2006, David von Ancken}
Ziemlich guter Rache-Western, der leider überall ziemlich floppte. Kameramäßig, ist der Film schlicht grandios. Es sollten einfach mehr Filme in New Mexico gedreht werden.
Und Brosnan in seinem Überlebenskampf mit nur einem Bowie-Messer und dem wissen, dass seine Verfolger konstant hinter ihm her sind, hat überzeugt.
Jetzt weiss ich auch, woher Inarritu die Idee mit dem Pferd für "The Revenant" her hat (aber sowas ähnliches gab es auch schon in Rob Roy).
Ein guter bis sehr guter Film. Mit tollen Kurzauftritten von Wes Studi und Anjelica Huston.

Wertung: 7 von 10 Punkten


Ludwig II. {1972, Luchino Visconti}
Mit einem Wort: Überwältigend!

Wertung: 10 von 10 Punkten


Un Moment d`egarement {2015, Jean-Francois Richet}
Schöne Sommerdramödie über einen unüberlegten Moment der Verführung. Jetzt bin ich aber mal neugierig auf das Original und die US-Variante "Schuld daran ist Rio".

Wertung: 8 von 10 Punkten


Ps: Ist es eigentlich in Ordnung, wenn ich die Filme beim Originaltitel nenne? Schreibe dazu auch immer das Entstehungsjahr und den Regiesseur...
Es gibt nämlich manchmal so ein nerviges Namenswirrwarr mit deutschen Titeln, von daher nenne ich immer lieber gleich die Originalen Titel.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 27 August 2017, 18:12:27
Zitat von: Kinomensch am 27 August 2017, 17:26:37
Ps: Ist es eigentlich in Ordnung, wenn ich die Filme beim Originaltitel nenne? Schreibe dazu auch immer das Entstehungsjahr und den Regiesseur...
Es gibt nämlich manchmal so ein nerviges Namenswirrwarr mit deutschen Titeln, von daher nenne ich immer lieber gleich die Originalen Titel.

Jep, so kann jeder ohne grosse Mühe nachsehen welchen Film genau du meinst ohne das es zu Verwechslungen kommt.


LG

ERIC
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 September 2017, 13:06:30
LUCKY LUKE (2009)

(http://fs5.directupload.net/images/170821/2pibgb6n.jpg) (http://www.directupload.net)

Daisy Town, die kleine Stadt in der Lucky Luke aufgewachsen ist, soll eine Eisenbahnstation erhalten.
Allerdings ist die Stadt inzwischen total heruntergekommen, die letzten Einwohner verstecken sich, und werden von Gesetzlosen terrorisiert.
Der US-Präsident persönlich reist mit der "Rail Force One" an, um Luke zu überreden die Stadt als Sheriff aufzuräumen.
Der Gangster und Kartenspieler Pat Poker beherrscht die Stadt, und auch Billy the Kid und Jesse James tauchen dort auf.
Bei einem Duell mit Pat Poker scheint Luke allerdings seine legendäre Treffsicherheit verlassen zu haben-
er schießt diesem nicht wie gewollt die Waffe aus der Hand, sondern sieht sein gegenüber blutend zusammensacken.
Da sich Luke geschworen hat, niemals jemanden zu töten, beschließt er in Zukunft ein ruhiges und gewaltloses Leben als Farmer zu führen.
Calamity Jane holt Luke allerdings aus seinem Stimmungstief heraus und rettet ihm sogar das Leben.
Gouverneur Cooper will Luke daraufhin für seine bisherigen Verdienste als Belohnung die Ausreise aus den USA nach Europa finanzieren.
Allerdings wollen sich Billy the Kid und Jesse James immer noch mit Luke messen und lauern ihm bei der Abreise auf.
Luke kann Jesse James zwar überwältigen- doch Billy the Kid schießt mit Luke's Colt auf ihn... welcher aber nur Platzpatronen enthält.
Steckt dahinter ein gemeiner Plan um Luke für immer loszuwerden?
Da unter diesen Umständen auch kein ehrenwertes Duell möglich ist, schließen sich auch Jesse James und Billy the Kid nun Lucky Luke an-
und kommen einer großen Verschwörung auf die Spur...

Man mag von dieser Verfilmung, und einigen kleinen Änderungen gegenüber den Comics halten was man will- er hat unbestreitbar einige Pluspunkte.
Das fängt an bei Hauptdarsteller Jean Dujardin, der einfach unglaublich gut in diese Rolle passt. Da kann man wirklich nur sagen: "Dujardin IST Lucky Luke"!
Auch die generelle Cinemascope-Optik des Films ist hochwertig, überrascht mit einigen ungewöhnlichen Kamerawinkeln und generell schönen Bildern und tollen Sets.
Zudem hat man es geschafft, gleichzeitig bunt wie die Comics, aber in den richtigen Momenten auch schön dreckig daherzukommen.
Generell gibt es sehr viele Anspielungen auf die Comics, was den geneigten Fan trotz ein paar Neuerungen an der Geschichte erfreuen dürfte-
schließlich enthielten schon die Comics immer wieder Anspielungen auf diverse Filme und Schauspieler.
Die Freigabe ab 12 ist gerechtfertigt, im Vergleich zu den Comics geht es hier doch ein klein wenig brutaler zur Sache,
einige (nicht allzu) blutige Schusswunden gibt es durchaus zu sehen- und generell ist schon die Vorgeschichte eher im Stil klassischer, dreckiger Italowestern gehalten.
Herrlich sind auch die Anspielungen auf die in den 80'er vorgenommenen Zensuren der alten Comics, Stichwort "Zigaretten".
Kommen wir zu den Änderungen in der Geschichte:
Luke hat laut dem Film noch nie zuvor getötet- das trifft aber nur auf späteren (teils überarbeiteten) Comics zu.
Wer die ganz alten Originalzeichnungen aus den 50'er Jahren kennt (oder die "Gesamtausgaben" der Comics besitzt) kann vom Gegenteil berichten.
Damit kann man leben, dürften wohl eh nur wenige davon gewusst haben.
Was manchen alten Fan aber eventuell stören könnte, ist Luke's Geschichte wie er zu seinem Namen kam.
Diese war (meines Wissens) vorher so nirgends in den Comics erwähnt, und zumindest die alten kenne ich größtenteils...
Demnach ist Luke Halbindianer, und heißt mit Vornamen eigentlich John- wird später aber "Lucky" genannt, weil er als einziger den Mord an seiner Familie überlebt hat.
Wer unbedingt meckern will, darf sich noch über das fehlen einiger bekannter Nebenfiguren aufregen: Die Daltons tauchen hier nicht auf- ebensowenig Rantanplan.
Dafür sind der Erwachsene Billy the Kid (immer noch kindisch und Lolli-Süchtig), Jesse James (Shakespeare-Freak) und vor allem Calamity Jane hervorragend getroffen.
Der Film macht definitiv Spaß, wer mit den Comic-Vorlagen aber nicht besonders vertraut ist, dürfte sich über manches wundern, was die Comic-Fans dagegen erfreut.
Schade, dass es mit dieser Besetzung nie zu einer Fortsetzung gekommen ist...

8/10

Da mich der Film jetzt durchaus richtig begeistert hat, kommt demnächst noch ein bisschen mehr zum Thema Lucky Luke.
Ausserdem muss ich mir wohl irgendwann die ganzen alten Comics wieder zulegen, welche ich mal hatte...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 7 September 2017, 21:11:58
Zitat von: Retro am  7 September 2017, 13:06:30
LUCKY LUKE (2009)

(http://fs5.directupload.net/images/170821/2pibgb6n.jpg) (http://www.directupload.net)

Den fand ich überraschenderweise auch äußerst gelungen. Aus meiner Sicht eine ausgezeichnete, eigenständige Verfilmung der Comic-Vorlage. Kamera, Licht, Farbgestaltung und Ausstattung waren super, die Inszenierung schnörkellos und der Film durchweg sehr gut besetzt. Plus ein Hauch Terry Gilliam-Flair. 7,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 September 2017, 22:01:36
Ich kannte bisher nur die Trickfilme, welche ich als Fan der Comics ganz nett fand.
Nachdem ich den obigen Film aber richtig gut fand, habe ich mir auch noch die beiden anderen Realfilme bestellt.
Ich erwarte zwar nicht viel, aber mal sehen.
Besonders Til Schweiger kann ich mir einfach gar nicht als Luke vorstellen,
Terence Hill schon eher, obwohl ich auch von ihm nicht gerade ein großer Fan bin.
Deshalb habe ich diese Filme bisher auch immer links liegen gelassen...  :icon_mrgreen:

Wie auch immer: Ich werde demnächst berichten!  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 8 September 2017, 00:11:48
Die Terence Hill-Verfilmung habe ich erst 2013 noch einmal gesichtet und fand sie - bei aller Sympathie für Hill als alter Spencer/Hill-Fanboy - sehr mäßig. 4,5 / 10

Die Til Schweiger-Verfilmung war laut meiner Liste eine Katastrophe (2,5 / 10), aber erinnern kann ich mich überhaupt nicht mehr an den Film.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 10 September 2017, 15:35:06
@ Lucky Luke (James Huth)
Hat mich jetzt auch überzeugt mir den Film demnächst mal anzuschauen, ich kenne eigentlich bisher weder eine Zeichentrick- noch eine Realverfilmung von Lucky Luke.
Einzig durch die leckeren Kaugummis mit den tollen Tattos für 5 Pfenning damals besteht da eine nostalgische Verbindung.



Puh, was gab es denn so in letzter Zeit...


Elizabeth {1998 - Shekhar Kapur}

Der Film ist keine leichte Kost, aber so unterhaltsam und visuell reizvoll, wie ein Geschichtsfilm nur sein kann.
Und Cate Blanchett ist Elizabeth. Am Ende verschwindet sie praktisch hinter ihrer Rolle der eisernen (aber gerechten) Königin. Eine Ausnahmekönnerin.

Wertung: 8 von 10 Punkten


Elizabeth: The golden Age {2007 - Shekhar Kapur}

Wuchtiges Historienepos, und nichts für Spanier.
Dynamite Cate Blanchett: "I too can command the Wind Sir! I have a hurricane in me that will strip Spain bare if you dare to try me!"
Da kann man sich nur noch verbeugen, genau wie vor dem grandiosen Soundtrack: https://www.youtube.com/watch?v=Qxh0fOi3GAo (https://www.youtube.com/watch?v=Qxh0fOi3GAo)

Wertung: 8 von 10 Punkten


The other Boleyn Girl {2008 - Justin Chadwick}

Wie ertragreich die britische Geschichte doch für das Kino ist; man kann den Film als loses Prequel der beiden Elizabeth-Filme lesen.
Der Film blickt noch einmal eine Generation weiter und erzählt die Geschichte der Boleyn-Schwestern, die um die Gunst des Königs konkurrieren
und dabei sich selbst und ihre ganze Familie in ein tragisches Unglück manövrieren. Und aus dieser unsäglichen Kombination entsteht zum Ende hin eben die kleine Elizabeth.
Hier fehlte mir das letzte Quäntchen, das gewisse etwas um den Film auch wirklich fühlen zu können. Nichtsdestotrotz ein ordentliches Puzzle aus Intrigen, Verrat und Leidenschaft.

Wertung: 6 von 10 Punkten


Persona {1966 - Ingmar Bergman}

Eins der großen Kunstwerke des Kinos. Bergman ist für mich neben Hitchcock der Meister der psychologischen Spannung. Ein Wunderwerk.

Wertung: 10 von 10 Punkten


La Piscine {1969 - Jacques Deray}

Unheimlich atmosphärischer Thriller voller Erotik und brennender Hitze. Mit umwerfenden Darstellern.
Jetzt bin ich mal gespannt auf das neue Relaunch mit Ralph Fieness, Tilda Swinton, Dakota Johnson und dem charismatischen Matthias Schoenearts.

Wertung: 8 von 10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 10 September 2017, 19:11:45
Dann bin ich mal gespannt, was du zum Lucky Luke sagst.
Inzwischen habe ich ihn (mit Frau, die nach meinem Bericht neugierig wurde) noch einmal angesehen- der ist und bleibt Klasse!  :respekt:

Gestern habe ich den Luke mit Terence Hill gekriegt- aber bin noch nicht zum ansehen gekommen.
Ich denke mal nächstes WE kommt ein schöner Komplettbericht von mir zum Thema.  ;)


Die beiden "Elizabeth" Filme fand ich auch sehr gut- die Blanchett ist in der Rolle der absolute Hammer!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 13 September 2017, 11:55:09
Gibt trotz prominenter Besetzung keinen eigenen Thread (oder?), daher mal hier:

The Limehouse Golem (2016)

Ziemlich altmodisches viktorianisches Schauermelodram, das seine Ofdb-Genres "Horror" gar nicht und "Thriller" kaum rechtfertigt. Als Spannungskino eigentlich schon im Ansatz vergurkt, weil die Serienmorde mit der
Spoiler: zeige
ersten Szene des Filmes bereits enden
; damit ahnt man wie der Polizist sofort, dass
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 derdiedas Täter in Haft sitzt oder tot
ist. Insofern ist auch der finale Twist (früher nannte man das Auflösung) so zwingend und unüberraschend wie unlogisch (Motiv ?
Spoiler: zeige
Fähigkeiten
?). Die kurzen, bewusst "faken" Mordeinspieler  bringen dem Film dabei ebensowenig Pluspunkte für die Spannung wie die vermutlich budgetbedingt engen, sehr künstlich aussehenden Kulissen für die Atmosphäre. Immerhin - wann bekommt man schon mal
Spoiler: zeige
Karl Marx als Serienkiller
zu sehen ?

Aber vielleicht ist das alles Absicht und der Film will gar kein blutiger Grusler Marke "From Hell" sein, sondern eigentlich eine melodramatische Geschichte über echte, falsche, vergiftete Liebe im viktorianischen Varieté-Milieu. Wer den Film so sieht, könnte daran Gefallen finden, zumal die Schauspieler durch die Bank gut (Nighy) oder sogar sehr gut (Cooke, die mich echt überrascht hat) sind.

Glatt 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mad Max am 14 September 2017, 16:38:43
 
Helena, 1. Teil - Der Raub der Helena (1924)
 
Helena, 2. Teil - Die Zerstörung Trojas (1924)

Gute Umsetzung des Stoffes, streckenweise deutlich näher an der Vorlage als die Petersen-Verfilmung. Immerhin gibt es einige Szenen an denen Götter beteiligt sind, und vor allem das Urteil des Paris, welches ja den ganzen Schlamassel erst in Gang bringt.
Schöne Massenszenen, lediglich einige Zweikämpfe waren nicht sonderlich packend inszeniert.
Erstaunlicherweise ist es auch hier Achilles, der am meisten in Erinnerung bleibt.

Gute 7/10 für beide Teile, zu Werken eines Fritz Lang ist aber noch viel Luft.



Aguirre, der Zorn Gottes  (1972)

Immer wieder eine Freude einen Kinski-Film das erste mal zu sehen.
Man kann fast die Strapazen und den Wahnsinn fühlen.
Anstrengend aber gut.

7,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 15 September 2017, 22:48:16
METRO - IM NETZ DES TODES

(http://fs5.directupload.net/images/170915/rhginovj.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein ganz normaler Tag in der Moskauer Innenstadt.
Die Metro ist wie immer überfüllt, ein Stadtbekannter Alkoholiker warnt mal wieder davor, dass die Metro zu nah am Moskva gebaut wurde,
und wie üblich nimmt ihn niemand ernst.
Diesmal gibt es allerdings erste Anzeichen, dass es wirklich Probleme geben könnte- in den Metro-Tunnels steht ein wenig Wasser am Boden.
Die undichte Stelle in der Wand wurde allerdings noch nicht entdeckt- und das Wasser somit als normales "Schwitzwasser" abgetan.
Es dauert nicht lange, und die Wand bröckelt langsam immer mehr.
Ein an diese Stelle kommender Zug kann zwar noch eine Notbremsung einleiten als das Wasser durchbricht, entgleist dadurch aber, und bleibt stecken.
Die meisten Menschen im Zug können aussteigen, und sich zum letzten Bahnhof durchkämpfen, welcher höher liegt- und somit noch kein Wasser enthält.
Ein paar wenige sind allerdings vorne in dem verkeilten Zug eingeschlossen- und das Wasser steigt langsam.
Als es ihnen gelingt aus dem Zug zu kommen, kann keiner sagen, welche Tunnels wie stark geflutet sind-
und der eingekeilte Zug hinter ihnen, der einen großen Teil der Wassermassen noch aufhält, beginnt sich langsam unter dem Wasserdruck zu bewegen...

Natürlich kann man es sich leicht machen, und das ganze als Kopie von "Daylight" sehen, nur mit einer U-Bahn statt Autos im Tunnel.
Neu ist diese Geschichte so gesehen natürlich nicht. Man muss dem russischen "Metro" aber durchaus bescheinigen, im Grunde alles richtig gemacht zu haben.
Schauspielerisch ist alles im grünen Bereich, die Synchro ist in Ordnung, das Szenario ist durchaus realistisch,
und auch wenn die Effekte niemals so bombastisch rüberkommen wie in den üblichen Hollywood-Produktionen, kann man hier nicht meckern.
Trotz der Laufzeit von über 2 Stunden bleibt es durchgehend spannend.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 September 2017, 16:31:02
AVALON - SPIEL UM DEIN LEBEN

(http://fs1.directupload.net/images/150111/vio7jn8d.jpg) (http://www.directupload.net)

In naher Zukunft: Das illegale, weil das Gehirn des Spielers angreifende, Virtual-Reality Kriegsspiel Avalon ist der Hit bei allen Zockern, um dem tristen Alltag zu entfliehen.
Wer gut genug ist, kann Geld mit seinen im Spiel erreichten Punkten verdienen, so dass sich auch Teams gebildet haben,
die ausschließlich darauf aus sind, ganze Levels zu beherrschen und gegnerische Spieler zu töten.
Ash, eine junge Einzelspielerin, erfährt von dem geheimen Level "Special A" im Spiel, den sie unbedingt erreichen will-
obwohl man sagt, dass noch kein Spieler von dort zurückgekommen ist.
Im laufe des weiteren Spiels geschehen seltsame Dinge- es beginnt mit einer Zeitverschiebung, die den Tod von Ash's Spielfigur zur folge hat,
und als sie sich wieder einloggt weiß bald keiner mehr, ob Ash nun im Spiel, in der Realität-
oder nur in einer Halluzination, von einem Hirnschaden durch die Reizüberflutung des Spiels hervorgerufen, steckt...
Ist Avalon wirklich nur ein Spiel- oder steckt mehr dahinter?

Dieser polnische Film, 2001 gedreht vom japanischem Regisseur Mamoru Oshii, welcher bis dahin lediglich Erfahrungen mit Animes gemacht hat,
kommt völlig ohne bekannte Schauspieler aus, allerdings wurden alle Figuren gut ausgewählt und passen in ihre Rollen.
Hinzu kommt eine unverbrauchte Grundstory, die sich zwar diverser anderer Filme und Bücher bedient, aber doch insgesamt eigenständig und einfach anders daherkommt.
Auch der durchgehend verwaschene, dreckig-braune Look des Films passt zur trostlosen Zukunftsvision, die man hier vorgesetzt bekommt, ebenso der passende Soundtrack.
Technisch gesehen kann man hier nicht meckern, was logischerweise auch daran liegt, dass die Digital eingefügten Kampfszenen nun mal ein Teil des virtuellen Spieles sind.
Wenn man sich auf den recht eigenwilligen Look des Films einlassen will, und zudem vielleicht noch Interesse an Computergames hat, sollte man ruhig mal ein Auge riskieren.
Man darf nur keinen reinen Actionfilm erwarten, die Story steht hier überraschenderweise klar im Vordergrund.

8/10

ASSAULT GIRLS

(http://fs5.directupload.net/images/170916/uwalhcok.jpg) (http://www.directupload.net)

Das Virtual Reality-Spiel "Avalon" wurde über die Jahre weiterentwickelt, und ist mittlerweile in Stufe "F" angekommen.
Hier spielen aktuell 4 Einzelgänger, 3 Frauen und 1 Mann, in einer Endzeitwelt gegen riesige Monsterwürmer in einer Wüste.
Der letzte Gegner, ein deutlich stärkerer Sandwurm, ist allerdings alleine nicht zu schlagen- so dass sich die drei Spielerinnen verbünden.
Dummerweise hat der "Jäger", der einzige Mann im Spiel, die stärkste Waffe von allen.
Können die drei "Assault Girls" den von sich selbst überzeugten "Jäger" überreden ihnen zu helfen?

Mamoru Oshii hat 2009 eine Quasi-Fortsetzung zu seinem "Avalon" gedreht, welche ebenfalls dort spielt- allerdings im Nachfolger "Avalon F".
Wie schon im Vorgänger hat man auch hier auf eher unbekannte Gesichter gesetzt, welche aber überzeugend rüberkommen.
Allerdings hat man den eh schon ruhigen Erzählstil von Avalon hier auf die Spitze getrieben, Actionszenen gibt es eher selten.
Übertrieben lange Kamerafahrten, und lange Szenen ohne Dialoge oder Kampfhandlungen bestimmen große Teile des Films.
Die Digitalen Tricks erfüllen ihren Zweck, sollen ja auch ein Spiel darstellen- und nicht die Realität.
In "Avalon F" regieren allerdings generell eher hellere und vor allem Blautöne, der dreckig-braune Stil von "Avalon" ist weitgehend verschwunden.
Trotz der sehr kurzen Laufzeit von nur knapp über einer Stunde kommt der Film einem länger, weil streckenweise langweilig vor-
und das mehr oder weniger offene Ende (samt lächerlich kurzem Showdown-Kampf gegen den Endgegner-Sandwurm)
lässt den Zuschauer erst recht unbefriedigt zurück.
"Assault Girls" Kann man sich mal ansehen, kommt aber bei weitem nicht an den Vorgänger heran. Schade.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 18 September 2017, 11:05:16
THE FAST AND THE FURIOUS

(http://fs5.directupload.net/images/170908/yb54hjl9.jpg) (http://www.directupload.net) (http://fs5.directupload.net/images/170908/455sgywe.jpg) (http://www.directupload.net) (http://fs5.directupload.net/images/170912/if5rmloy.jpg) (http://www.directupload.net)

Los Angeles: Immer wieder werden LKW-Fahrer von einer Bande in aufgemotzten Autos während der fahrt überfallen, und deren Fracht gestohlen.
Aufgrund der getunten Fahrzeuge glaubt die Polizei, dass die Täter in der illegalen Straßenrennen-Szene zu finden sind,
und schleust den Cop Brian O'Conner (Paul Walker) in die Tuning-Szene ein.
Recht schnell trifft dieser auf Dom Toretto (Vin Diesel), den besten der illegalen Fahrer, und verliebt sich in dessen Schwester Mia (Jordana Brewster).
Dom organisiert zusammen mit seiner Freundin Letty (Michelle Rodriguez) die illegalen Rennen, die nicht nur Geld bringen,
sondern durch immer stärkeres Tuning natürlich auch unmengen an Geld kosten- welches durch eben die Überfälle reingeholt wird.
Als die Trucker ankündigen, wegen des anhaltenden Misserfolges der Polizei zur Selbstjustiz zu greifen, und sich bewaffnen, wird das ganze für alle beteiligten gefährlich...

Wer eine intelligente oder gar neue Story sucht, ist hier falsch.
Wenn man aber auf getunte Autos, rasante Rennen, gute Stunts, schnelle, aber nicht hektische Kamerafahrten steht, kommt man hier auf seine kosten.
Die Negativpunkte, zumindest nach meinem Geschmack, sind:
Bis auf wenige ausnahmen gibt's hier nur getunte Reiskocher, erst am Ende donnert aus der Surround-Anlage der klang eines Musclecars.
Davon hätte ich doch gerne mehr gehabt/gehört.
Der Soundtrack besteht leider größtenteils aus nervigem Hiphop- und wie immer nervt die ekelhafte krass-coole Hackfresse von Michelle Rodriguez.
Fazit: Hirnlos, aber optisch toll umgesetzt- und durchaus unterhaltsam.

7/10

2 FAST 2 FURIOUS

Aufgrund der Ereignisse im Vorgänger wird Brian O'Connor die Dienstmarke entzogen- worauf er sich selbst privat in der Rennszene herumtreibt.
Als er bei einem Rennen von der Polizei gestellt wird, wird er vor die Wahl gestellt: Knast oder gefährlicher Undercover-Einsatz im Milieu.
Ein verdächtiger Geschäftsmann in Miami, der in Drogengeschäfte verwickelt sein soll, und nebenbei auch in die illegalen Straßenrennen verstrickt ist, muss überwacht werden-
so dass Brian seine Marke wiederkriegt.
Da der Auftrag nur schwer alleine zu schaffen ist, stellt er als Bedingung,
seinen ebenfalls einschlägig bekannten alten Kumpel Roman Pearce (Tyrese Gibson) als Verstärkung zu kriegen.
Das Problem ist: Die beiden haben sich zuletzt nicht freundschaftlich getrennt...

Vin Diesel hatte wohl keine Lust mehr bei diesem noch stumpferen Drehbuch als im Vorgänger mitzuspielen, und drehte lieber seinen "Triple X",
so dass die Last der Hauptrolle hier alleine auf Paul Walker liegt.
Dieser macht seine Sache sogar recht gut, an dem äusserst mittelmäßigen Gesamteindruck des Films kann er aber auch nichts ändern.
Hier stehen die Action, die Mädels, die nervige Musik, und die getunten Reiskocher noch mehr im Vordergrund, die Handlung interessiert kaum.
Lustigerweise hat man auch im zweiten Teil dafür gesorgt, dass dem Zuschauer eine nervige Gesichtsbarracke als Schönheit verkauft werden soll:
War es im Vorgänger noch die nervige Rodriguez, packt man hier nochmal ne Schaufel drauf, und lässt Devon Aoki in die Kameras grinsen.
Für Freunde krasser Checker in getunten Reiskochern und generell Hiphop-Fans ist der Film sicher einen blick wert, ich persönlich fand ihn eher ärgerlich.
Lediglich die Rennszenen selbst sind wieder aufwändig gefilmt und sehenswert.

3/10

THE FAST AND THE FURIOUS – TOKYO DRIFT

Sean Boswell (Lucas Black), ein Autofreak, steht auf illegale Straßenrennen, die ihm schon so oft ärger bereiteten, dass er nun vor der Wahl steht:
Jugendknast, oder das Land verlassen.
Also ab nach Tokyo zu seinem Vater, der dort lebt.
Schon nach kurzer Zeit lernt er einige Leute aus Tokyo's Rennszene kennen, und wird herausgefordert-
doch hier werden keine normalen Rennen gefahren, sondern gedriftet, was er bisher nicht einmal kannte...
Natürlich gibt´s dann auch noch Stress mit anderen aus der Rennszene und sogar der Yakuza.

Musste das denn sein? Nach dem eh schon schwachen zweiten Teil wird die Messlatte gleich noch ein paar Meter weiter runter gesetzt.
Eine Story, die vermutlich ein Kind mit vorliebe für Plastik-Autos geschrieben hat, Schauspieler die wohl dafür bezahlt haben mitspielen zu dürfen,
und hässliche Plastikverspoilerte Reiskocher wohin man sieht.
Dass zum Ende des Films dann auch noch ein Japsen-Motörchen in einen Mustang eingebaut wird setzt dem ganzen dann die Krone der Peinlichkeiten auf.
Einzig und alleine der Schlussgag war ganz nett- ebenso der kurze Auftritt von Sonny Chiba.
Scheinbar hatte nicht mal mehr Paul Walker lust auf diesen Mist, verständlicherweise...

1/10

FAST & FURIOUS

Dom Toretto lebt inzwischen mit Freundin Letty in Costa Rica.
Doch Dom will nicht ewig so weitermachen- und auch nicht Letty's leben zerstören, da er immer noch gesucht wird. Er verlässt sie, und taucht alleine unter.
Einige monate später erfährt Dom, dass Letty in Los Angeles ermordet wurde.
Auf der Suche nach den Mördern kehrt Dom zurück, erfährt dass ein Drogenbaron darin verwickelt sein soll-
und trifft seine Schwester Mia sowie den Ex-Cop, und inzwischen FBI-Agent, O'Conner.
Gemeinsam versucht man nun herauszufinden, was Letty mit der Sache zu tun hatte- und mischt nebenbei natürlich auch das Drogenkartell gewaltig auf...

Ganz klar, die Story ist hier wieder nebensache.
Allerdings entfernt man sich hier erstmals ein Stück von der bisherigen Haupthandlung um illegale Autorennen, und setzt verstärkt auf Action.
Dank der Originalbesetzung funktioniert der Film auch ähnlich gut, wie schon der erste Teil-
toll gefilmte Autorennen durch die nächtliche Stadt und die Mexikanische Wüste machen Laune,
und dass die nervige Rodriguez nur eine kurze Rolle hat, ist in meinen Augen ebenfalls ein Pluspunkt.
Flotte Inszenierung, coole Sprüche, eine schöne Auswahl an Fahrzeugen- und natürlich die Originalbesetzung des ersten Teils garantieren gute Unterhaltung mit wenig Hirn.

7/10

FAST & FURIOUS 5

Dom Toretto wird zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.
Bei der Überführung ins Gefängnis wird er jedoch von seiner Schwester Mia und Brian O'Conner  befreit-
so dass sie danach alle untertauchen müssen.
Es gelingt ihnen sich in Rio de Janeiro zu verstecken, doch irgendwann ist man gezwungen, zu Geld zu kommen.
Brian sagt einem bekannten zu, bei einem vermeintlich einfachen Autodiebstahl mitzuhelfen- doch dahinter steckt deutlich mehr.
Der Überfall gelingt, allerdings sterben dabei einige FBI-Beamte, die für den Transport zuständig waren.
Denn die Fahrzeuge wurden vom FBI konfisziert, und gehören Gangsterboss Reyes- und dieser will sie wiederhaben.
In einem der Fahrzeuge sind Hinweise auf alle Verstecke von Reyes' Vermögen auf einem Chip gespeichert.
Somit ist jetzt nicht nur das FBI unter der Führung von Agent Hobbs (Dwayne Johnson) hinter ihnen her, sondern auch die Männer von Reyes.
Man beschliesst, einige alte Bekannte zu kontaktieren, darunter auch O'Conners alten kumpel Roman Pearce, um Reyes sein Vermögen abzunehmen-
und damit endgültig untertauchen zu können.
Doch Hobbs ist ihnen mit seinem schwerbewaffneten Einsatzkommando schon auf den Fersen...

Die Wandlung zum Actionfilm mit einigen Rennszenen, die sich im Vorgänger schon andeutete, ist hier vollzogen.
Mit Dwayne Johnson hat man Vin Diesel einen würdigen Gegner entgegengesetzt,
der nicht nur optisch gut in den Film passt, sondern auch Spaß an seiner Rolle zu haben scheint.
Trotz der eher langen Laufzeit von über zwei Stunden kommt hier keine Langeweile auf, dafür sorgen Prügeleien, große Waffen, tolle Autojagden und coole Sprüche.
Auch die Idee, viele Nebenrollen aus den Vorgängern wieder auftauchen zu lassen ist gelungen.
Lediglich den Schlussgag fand ich diesmal echt daneben... trotzdem der bisher beste Teil der Reihe!

8/10

FAST & FURIOUS 6

Dank der Millionenbeute aus dem letzten Coup führen Dom, Brian und der Rest der Crew ein luxuriöses Leben in Südamerika, da man von dort nicht ausgeliefert wird.    
Eigentlich wollen sie alle nur noch in Ruhe ihr Leben führen, doch es dauert nicht lange bis Agent Hobbs bei Dom auftaucht- mit einem aktuellen Foto von Letty.
Hobbs bittet Dom und sein Team um Unterstützung, da in Moskau ein schwer bewachter Militärtansport überfallen und ausgeraubt wurde.
Da waren Profis mit speziellen Fahrzeugen am Werk- was liegt da näher, als eben solche um Hilfe zu bitten?
Dom lehnt allerdings zunächst ab, bis er erfährt wo das Foto von Letty aufgenommen wurde: Sie war an dem Überfall beteiligt...

Im Grunde eine gelungene Fortsetzung, wenn da nur nicht dieses vollkommen lächerliche Ende wäre...
Die Verfolgungsjagd mit den "Rampcars" am Anfang des Films ist allerdings eines der Highlights der gesamten Reihe.
Ansonsten alles wie gehabt: Spektakuläre, aber übertriebene Action, eine Portion Story, coole Sprüche, und flotte, rasant gefilmte Autorennen samt einem Panzer.
Das unendlich in die Länge gezogene Ende auf der Flugzeugrollbahn zieht den Film allerdings dermaßen runter, dass ich einige Punkte abziehen muss.
Allerdings machen die letzten Szenen im Film, welche den Abspann unterbrechen, durchaus Neugierig auf den nächsten Teil...

6/10

FAST & FURIOUS 7

Owen Shaw, der Anführer der gegnerischen Gruppe aus dem Vorgängerfilm, hat zwar schwer verletzt überlebt, ist aber stark entstellt und nicht mehr ansprechbar.
Allerdings hat er einen Bruder, den extrem brutalen Deckard (Jason Statham), welcher einst für die Regierung die Dreckarbeit erledigte-
und die 20 Mann, die ihn irgendwann töten sollten im Alleingang ausschaltete.
Er verwüstet das komplette Krankenhaus in dem sein Bruder liegt- und erlöst ihn von seinen Qualen.
Danach startet er einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen die Truppe von Dom Torretto.
Diese kriegen allerdings Unterstützung einer obskuren Regierungsorganistaion unter der Leitung von "Nobody" (Kurt Russel)...

Klar, die F&F Reihe lebt schon immer von teils übertriebenen Actionszenen- aber mit dem siebten Teil werden die Actionszenen langsam echt lächerlich.
Keine Frage: Aufwändig gemacht und toll gefilmt ist das alles immer noch, aber mir wird die Reihe langsam einfach zu Blöd.
Dazu kommt, dass der siebte Teil gleichzeitig eine Fortsetzung vom Vorgänger, aber seltsamerweise auch vom dritten Teil, "Tokyo Drift" ist.
Da hilft es auch nur bedingt, dass die Neuzugänge in der Reihe hervorragend passen, und Statham einen wirklich coolen Gegner abgibt.

6/10

FAST & FURIOUS 8

Dom und Letty verbringen ihre Flitterwochen in Havanna, und versuchen ein normales Leben zu führen.
Das ändert sich schon bald, denn Cyber-Terroristin Cypher taucht aus dem nichts auf-
und es gelingt ihr, Dom durch Erpressung zum Verräter an seiner Familie und seinen Freunden zu machen.
Dom gelingt mit Hilfe von seinem Team und Hobbs eine gefährliche EMP-Waffe zu stehlen.
Kaum haben sie das geschafft, setzt Dom erst Hobbs ausser Gefecht, verschwindet dann mit besagter Waffe, und liefert sie bei Cypher ab.
Auftritt Mr.Nobody: Diesem gelingt es, sowohl Dom's Familie und Team, als auch Hobbs und seinen Erzfeind Deckard an einen Tisch zu kriegen.
Gemeinsam sollen sie alle jetzt Cypher das Handwerk legen, die Waffe zurückholen- und klären, warum Dom scheinbar die Seiten gewechselt hat...

Schon der Einstieg in den Film ist natürlich "dezent" übertrieben- kommt aber zugegebenermaßen cool rüber und ist wie üblich spektakulär gefilmt.
Ebenso rasant (und übertrieben) geht es weiter- nur, dass es diesmal einfach Spaß macht zuzusehen, was man hier für Ideen und Gegner aufgefahren hat.
Die coolsten Szenen haben hier allerdings Johnson und Statham- dagegen können Diesel und seine restliche Crew einpacken.
Russel kommt ebenfalls recht cool daher- er passt inzwischen richtig gut in die Reihe.
Die böse Gegenspielerin des Teams verkörpert Charlize Theron überzeugend, und sogar Helen Mirren hat eine kleine Rolle übernommen.
Nur Scott Eastwood bleibt eher blass, und fällt eigentlich nur durch die unübersehbare Ähnlichkeit zu seinem Vater auf.
Generell geht F&F 8 mehr in Richtung Agentenfilm mit vielen Actionszenen, der Regie-Wechsel zu Gary Grey hat dem Film wahrlich gut getan.
Auch die Auswahl der Fahrzeuge ist diesmal überragend, selten so viele wirklich coole Autos (und Kettenfahrzeuge) in einem Film gesehen.
Bei der Jaws-Anspielung kurz vor Ende musste ich wirklich lachen- macht Spaß, der Film!
Überraschung gelungen. Meiner Meinung nach der bisher beste Teil der Reihe. Hätte ich nach den beiden vorherigen Filmen nicht mehr geglaubt.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 September 2017, 22:38:57
DEATH RACE

(https://www2.pic-upload.de/img/34287268/DR.jpg) (https://www.pic-upload.de)

Private Firmen regieren das Land, und stellen somit auch das Gesetz und die Gefängnisse.
Um die von Arbeitslosigkeit und Gewalt gestresste Bevölkerung abzulenken und ruhig zu halten, hat man auf eine alte Idee zurückgegriffen:
Gladiatorenspiele aus dem privaten Gefängnis von Knast-Chefin Hennessy, welche gegen Gebühren im Internet angesehen werden können.
Irgendwann reicht aber auch das nicht mehr- und die Idee des "Death Race" wird geboren.
Ein Autorennen um Leben und Tod aller Teilnehmer, rund um und durch die Gefängnisinsel "Terminal Island".
Wer 5 rennen gewinnt, wird mit der Freiheit belohnt. Wird zumindest behauptet.
Der Star des mörderischen Autorennens mit schwer bewaffneten und gepanzerten Fahrzeugen ist der maskierte "Frankenstein", dessen Gesicht niemand kennt.
Als dieser sein viertes Rennen gewinnt, stirbt er kurz danach- was jedoch nicht nach aussen dringt.
Da "Frankenstein" der Publikumsliebling ist, muss ein Ersatzmann her. Wer wäre da besser geeignet, als ein ehemaliger Profi-Rennfahrer?
Ex-Nascar Champion Jensen Ames (Jason Statham) wird zufällig auserwählt.
Seine Frau wird im Auftrag von Hennessy getötet- und er selbst als Mörder hingestellt und verhaftet. Ab nach Terminal Island.
Ames durchschaut das ganze aber schon bald- auch er soll nicht gewinnen, da er ja sonst freigelassen werden müsste. Zeit für einen Plan B...

Regisseur Paul W.S. Anderson, Spezialist für hirnlose Action, ist genau der richtige Mann für diesen Film.
Basierend auf dem Trash-Klassiker "Death Race 2000" (Frankenstein's Todesrennen), aber gehörig modernisiert und mit geänderter Grundstory,
gibt es auch hier Gewalt und Action satt. "Hochglanz-Trash", wenn man so will.
Der Film sieht gut aus, ist gut besetzt, rasant gefilmt- und macht Spaß.

8/10

DEATH RACE 2

(http://fs5.directupload.net/images/170904/fi4g6w99.jpg) (http://www.directupload.net)

Eine Reporterin filmt zufällig einen Gefängnisaufstand- und stellt fest, dass die Zuschauerquoten ihrer Sendung aufgrund der gezeigten Gewalt steigen.
Da liegt es doch nahe, dem Konzernchef, welchem nicht nur der Fernsehsender, sondern auch der privatisierte Knast Terminal Island gehören, eine Idee vorzutragen,
die mit Sicherheit die Einschaltquoten hochtreibt: Death Matches in eingezäunten bereichen bis zum Tod eines Kämpfers.
Inzwischen, ausserhalb von Terminal Island: Ein Banküberfall geht gehörig schief. Egentlich sollte keinerlei Gewalt angewendet werden- doch es tauchen zufällig Polizisten auf.
Fluchtwagenfahrer Carl Lucas versucht seine Kumpanen zu warnen, steht plötzlich inmitten einer Schießerei- und tötet einen Cop.
Eine rasante flucht durch die Stadt endet schließlich an einer Baustelle- und Carl landet als Mörder in Terminal Island.
Dort geht inzwischen das Medien-Interesse an den kämpfen wieder zurück-
und als Carl mit einem schrottigen Mustang aus der Knast-Werkstatt eine unerlaubte Runde auf der Gefängnisinsel dreht,
kommt man auf die Idee, etwas völlig neues anzufangen: Deathmatches in schwerbewaffneten Fahrzeugen, ausgetragen von Mördern, die nichts zu verlieren haben.
Das Death Race ist erfunden- und schon beim ersten Rennen sterben beinahe alle beteiligten.
Nur einer überlebt, schwer verletzt und entstellt ist er für die öffentlichkeit tot- Frankenstein ist geboren...

Scheinbar war der erste Death Race nicht erfolgreich genug, um eine Fortsetzung ins Kino zu bringen.
Immerhin hat es für eine relativ teuer produzierte, überdurchschnittliche Direct-to-DVD Fortsetzung gereicht.
Es handelt sich hier allerdings um ein Prequel, wodurch immerhin recht gut erklärt wird, dass Jason Statham nicht dabei ist.
Einige Charaktere aus dem Vorgängerfilm sind hier aber dabei- und von den jeweiligen Schauspielern dargestellt.
Auch der Rest muss sich nicht verstecken:
Luke Goss gibt einen passablen Hauptdarsteller ab, desweiteren tauchen auch noch Danny Trejo, Sean Bean und Ving Rhames auf.
Für Fans des ersten Teils (also des Remakes mit Jason Statham) ist der Film jedenfalls einen Blick wert.
Man merkt nur selten, dass hier weniger Budget als im Vorgänger vorhanden war, auch weil hier generell alles beabsichtigt noch etwas dreckiger rüberkommt.
Während im ersten Death Race-Film das Spektakel schon in vollem Gange ist, und mit protzigen Karren medienwirksam um Einschaltquoten gebuhlt wird,
ist im Prequel diese Idee ja gerade erst geboren worden- und wird anfangs noch mit recht gammligen, schnell zusammengeschweißten Schrotthaufen gefahren.
Kameratechnisch ist der Film auf dem Niveau des Vorgängers, die Gewaltdarstellung wurde allerdings etwas zurückgenommen.
Kein Highlight, aber als leicht trashiges Actionspektakel durchaus sehenswert!

7/10

DEATH RACE: INFERNO

(http://fs5.directupload.net/images/170920/5vp5mdxc.jpg) (http://www.directupload.net)

Nachdem der eigentlich lebenslang einsitzende "Frankenstein" (Luke Goss) im Death Race 4 von 5 Rennen gewonnen hat, und ihm versprochen wurde,
dass er nach einem fünften Sieg die Freiheit erlangt, werden kurzerhand die Regeln geändert: wenn er siegt, wird er von der Knastleitung getötet.
Zudem verlegt man das Rennen von der Gefängnisinsel Terminal Island in die afrikanische Wüste, und lässt keinerlei abwehrmechanismen der Fahrzeuge mehr zu.
Wie in solchen Szenarien üblich, kriegen die Fahrer und Beifahrerinnen einen Chip eingepflanzt, damit sie die vorgegebene Route nicht verlassen.
Und ebenso wie üblich versucht gleich zu Beginn einer zu fliehen, und kriegt ne Rakete hinterhergeschickt. Bumm.
Das Rennen geht unter anderem durch Slums, dessen Bewohner mal begeistert sind wenn sie plattgefahren werden,
und mal feindlich reagieren, indem sie sinnlos mit Steinen schmeissen-
aber auch durch ein Gebiet, welches von Waffenschmugglern regiert wird, die ebenfalls noch lustig herumballern.
Frankenstein liegt im Rennen natürlich vorne, weil die anderen teils fahren als hätten sie nie einen Führerschein gemacht-
so dass er sich was einfallen lassen muss, um nicht ebenfalls eine Rakete abzukriegen weil er gegen den willen der Death Race-Macher gewinnt...

Nachdem der Vorgänger trotz anderer Besetzung als im Statham-Remake, deutlich weniger Budget und Direct to DVD-Release nicht mal übel war,
hatte ich auch beim nunmehr dritten Teil die Hoffnung, gut unterhalten zu werden.
Immerhin sind ja auch alle Schauspieler aus dem Vorgänger wieder mit dabei.
Dummerweise stimmt bei diesem Film einfach so gut wie nichts mehr, lediglich der Twist am Ende war noch ganz nett,
auch wenn die minutenlange Erklärung nach der "Überraschung" am Ende so lange drauf herumreitet, dass auch der letzte Trottel diesen Film kapieren muss.
Alleine schon, dass Frankenstein im Vorgänger schwere Brandwunden erlitt,
und hier mit minimaler Narbenbildung im Gesicht wieder als Schönling ohne seine Maske herumläuft nervt von Beginn an.
Ansonsten sieht man hier extrem viele unnötige und nervige Zeitlupenszenen, einer der schlechtesten Soundtracks die ich je gehört habe,
und ausserhalb der Stammbesetzung vom Vorgänger einfach nur peinlich schlechte, klischeebeladene Schauspieler.
Und wenn man schon keine neuen Ideen hat ausser den Ort des Rennens zu ändern, sollte man wenigstens bei bewährtem bleiben.
Aber nein, hier hat man auch noch die taktische Komponente der Waffen und/oder Abwehrfunktionen für die Fahrzeuge herausgenommen,
so dass die Beifahrerinnen nichts mehr zu tun haben- ausser nett auszusehen.
Die extremen Logiklöcher und hirnlosen Dialoge sind für Trashfans sicher ein großer Spaß, wie auch der Rest:
Hauptsache Bummbumm, hübsche Frauen und viel cooooole Zeitlupe...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 22 September 2017, 21:59:59
30 DAYS OF NIGHT

(http://fs5.directupload.net/images/170904/y7e9avfg.jpg) (http://www.directupload.net)

In der kleinen Stadt Barrow in Alaska herrscht Aufbruchstimmung.
Am letzten Sonnentag vor einer 30 Tage dauernden Phase ohne Sonnenlicht verlassen viele Bewohner für diese Zeit jedes Jahr die Stadt.
Doch diesmal geschieht seltsames: Telefone werden verbrannt aufgefunden, Schlittenhunde getötet und Fahrzeuge sabotiert.
Zunächst glaubt man an Vandalismus, bis ein geheimnisvoller Fremder in der Stadt auftaucht, welcher die  bevorstehende Ankunft einiger andersartiger Wesen ankündigt.
Kaum wird es dunkel, erscheint eine Gruppe von Vampiren, welche den Monat ohne Sonne nutzen wollen, um sich zu stärken- und zu vermehren.
Schon der erste Angriff ist ein Massaker, die meisten in der Stadt zurückgebliebenen Bewohner werden getötet.
Ein paar wenige können sich in verschiedene Häuser retten und vorerst verstecken- doch 30 Tage sind eine lange Zeit, und die Vampire können Menschenblut riechen...

Der Film, der ruhig und mit einer guten Einleitung der Hauptpersonen beginnt, wird schon nach kurzer Zeit bedrückend düster und vor allem sehr spannend.
Hier gibt es ab dem ersten Angriff der Vampire keine Minute, die irgendwie überflüssig oder kitschig wäre- bis zum bitterbösen Ende.

9/10

30 DAYS OF NIGHT - DARK DAYS

(http://fs5.directupload.net/images/170921/krzhae2t.jpg) (http://www.directupload.net)

Einige Zeit nachdem die Vampire Barrow überfallen hatten, reist Stella, eine Überlebende des damaligen Massakers durch das Land.
Sie hält Vorträge zum Thema Vampirismus, den Geschehnissen in Barrow- und will allgemein die Menschen vor Vampiren warnen.
Da ihr zum einen klar ist, das die meisten Menschen nicht an Vampire glauben- und zum anderen, dass die Vampire sie so finden können,
hat sie zu ihrem Schutz in den Vortragssälen UV-Strahler angebracht.
Eines Tages sind auch wirklich Vampire im Saal, und werden von den Lichtern getötet-
dummerweise sind auch ausserhalb des Hörsaales einige Vampire unterwegs, welche nur auf Stella warten.
Eine Gruppe Vampirjäger ist allerdings ebenfalls auf Stella aufmerksam geworden, und eilt ihr zu Hilfe.
Die Jäger erzählen Stella, dass sie auf der Suche nach Lilith, der Königin der Vampire sind, kurz vor ihrer Entdeckung stehen- und ihre Hilfe brauchen könnten.
Zunächst zögernd schließt sich Stella an, und kommt schon bald einem Geheimnis auf die Spur...

Das erste was auffällt, ist dass Stella nicht mehr von Melissa George gespielt wird.
Kiele Sanchez hat die Rolle übernommen, füllt diese aber nur eher mittelmäßig aus.
Dazu kommen die auffälligen Klischee-Vampire, welche alle schwarz gekleidet und mit Sonnenbrillen herumlaufen, sowie ziemlich billige CGI-Tricks.
Dass große Teile des Films eher wie ein Kammerspiel in wenigen Locations rüberkommt, macht das ganze auch nicht besser.
Keine Überraschungen in der Geschichte, keine aufkommende Spannung, und das geringere Budget des Films ist deutlich sichtbar.
Die letzte Szene im Film ist zwar nett, gleichzeitig aber auch das einzige Highlight der ansonsten eher langweiligen "Dark Days"...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 September 2017, 18:33:31
2001: ODYSSEE IM WELTRAUM

(http://fs5.directupload.net/images/170904/xmgg9gki.jpg) (http://www.directupload.net)

In einer Zeit, als noch Affenmenschen die Erde bevölkerten, erscheint plötzlich ein schwarzer Monolith.
Unter seinen Einfluss lernen die Affenmenschen Werkzeuge und Waffen zu benutzen- ein großer Schritt in Richtung Mensch.
Im Jahr 2001: Der Mensch erforscht den Weltraum.
In einem Mondkrater wird ein schwarzer Monolith entdeckt, der offensichtlich ein Signal aussendet.
Das vom intelligenten Computer HAL 9000 gesteuerte Raumschiff Discovery wird mit einer Besatzung im Tiefschlaf in Richtung der Signale ausgesendet.
Als man sich dem Ziel, Jupitermond Io nähert, trifft der Computer seltsame Entscheidungen- und wird zu einer Bedrohung.
Was erwartet die Besatzung des Raumschiffes am Ende ihrer Reise?

Hier regiert die Langweile, dicht gefolgt von der extrem nervigen Geräuschkulisse und dem dauernden Klassikgedudel.
Über lange Strecken des Films gibt es kaum Dialoge, und das Ende erscheint mir einfach nur unverständlich.
Ich werde da wohl recht alleine mit meiner Meinung stehen, schließlich gilt 2001 als Kultfilm- aber pure Langeweile, nervige Musik und Geräusche,
sowie ein seltsames Ende stehen hier meines Erachtens lediglich den auch heute noch sehr guten Tricks gegenüber.

2/10

2010: DAS JAHR IN DEM WIR KONTAKT AUFNEHMEN

(http://fs5.directupload.net/images/170922/oyatjs27.jpg) (http://www.directupload.net)

Nach dem scheitern der Discovery-Mission 2001 wurde das "Projekt Jupiter" beendet.
2010 bricht eine russisch-amerikanische Besatzung zum Jupitermond Io auf, um das Geheimnis des Monolithen,
und des letzten Funkspruchs von Dr.Bowman, welcher zur Discovery-Besatzung gehörte, zu klären.
Die Discovery wird gefunden, auch der intelligente Bordcomputer HAL 9000 ist noch funktionsfähig- kann sich aber an nichts erinnern.
Als man versucht, die Krater von Io zu erkunden, scheint sich eine fremde, scheinbar organische Macht dagegen zu wehren.
Und wieder werden dabei alle zuvor gefundenen Daten im System gelöscht.
Zur gleichen Zeit erscheint Astronaut Bowman wie aus dem nichts auf der Erde- mit der Botschaft "Etwas wunderbares wird geschehen"...

Schon viel besser. Die Besetzung ist mit Roy Scheider, John Lithgow und Helen Mirren hervorragend gewählt,
und unter der Regie von Peter Hyams wird die Fortsetzung deutlich flotter und interessanter erzählt.
Man darf natürlich auch hier keinen Actionfilm im Sci/Fi-Gewand erwarten, aber es gibt durchaus einige spannende Momente-
und im Vergleich zum Vorgänger ist 2010 (glücklicherweise) sehr Dialoglastig geworden.
Auch Tricktechnisch ist alles im grünen Bereich, für diese Fortsetzung hat man sichtlich einiges an Geld investiert.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 September 2017, 19:00:36
Zitat von: Retro am 24 September 2017, 18:33:31Hier regiert die Langweile, dicht gefolgt von der extrem nervigen Geräuschkulisse und dem dauernden Klassikgedudel.

Allerbester Ligeti. Habe mir damals (um 2001 rum) zunächst den Soundtrack, dann eine große Ligeti-Collection geholt...

Auch ansonsten kann ich mich nicht anschließen... hochgradig unterhaltsam in meinen Augen, brillant inszeniert und im originellen Ende kulminiert die eigensinnige Dramaturgie, die angenehm aus der konventionellen Masse heraussticht... (Aber ja, die Tricks sind beachtlich...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 24 September 2017, 22:14:58
Zitat von: Retro am 24 September 2017, 18:33:31
Hier regiert die Langweile, dicht gefolgt von der extrem nervigen Geräuschkulisse und dem dauernden Klassikgedudel.
Über lange Strecken des Films gibt es kaum Dialoge, und das Ende erscheint mir einfach nur unverständlich.
Ich werde da wohl recht alleine mit meiner Meinung stehen, schließlich gilt 2001 als Kultfilm- aber pure Langeweile, nervige Musik und Geräusche,
sowie ein seltsames Ende stehen hier meines Erachtens lediglich den auch heute noch sehr guten Tricks gegenüber.
Soso, Langeweile. Wenn man die Mutter aller Weltraumfilme wie 2001 auf einer Bildschirmdiagonale von, sagen wir, 37cm, sieht, entwickelt dieser Film natürlich keine Magie.
Es gab in Stuttgart mal ein Riesenkino, das Atrium, mit einer gewölbten Leinwand, auf der man auch Filme mit 72(?) mm Spurbreite sehen konnte, mit einem richtigen Soundsystem......
Dann noch etwas gutes Haschisch rauchen und 2001 gucken und anschließend sich die Köppe heiß reden über HAL oder die "Menschwerdung" oder die Lichterflut beim Eintauchen in die Atmosphäre.
O.k., heutzutage zitieren billigste Videos zu elektronischer "Musik" diese Bilderflut, aber damals war das schon SEHR toll. Und viele Filme funzen nicht auf 37cm Glotzen oder grösseren Flachbildschirmen. Wie der Name sagt: Flach. Der interessanteste und visuell aufregendste Kubrick. Ein visionärer, unverwüstlicher, tadelloser Brocken.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 September 2017, 22:18:47
Wenn du dafür Drogen brauchst wundert mich deine Aussage auch nicht weiter.  :LOL:
Nüchtern langweilte ich mich eben bei dem Film, egal ob auf der Leinwand oder sonstwo. 37cm...  :viney:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 24 September 2017, 22:28:59
Das ist keine Frage des "brauchens" mein Freund, das war eine Frage des Anlasses, aber darum ging es jetzt auch gar nicht.... ... :icon_rolleyes:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 25 September 2017, 11:41:39
Bei "2001" muss man auch mit dem historischen Kontext ran und sich von den Sehgewohnheiten moderner Tage lösen - dass es klassische Musik gibt und wenig Dialoge sollte man dem Film aber nicht vorwerfen.
Tatsächlich funktioniert dieser Kubrick m.E. nach NUR im Kino, da ist die Diagonale scheißegal, es gibt einfach Filme, die verlieren auf dem Schirm daheim ihre Essenz und gewinnen sie auch per Beamer nicht zurück (u.a. Blade Runner, Blues Brothers
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 25 September 2017, 12:52:53
Zitat von: Moonshade am 25 September 2017, 11:41:39
Tatsächlich funktioniert dieser Kubrick m.E. nach NUR im Kino, da ist die Diagonale scheißegal, es gibt einfach Filme, die verlieren auf dem Schirm daheim ihre Essenz und gewinnen sie auch per Beamer nicht zurück (u.a. Blade Runner, Blues Brothers

So isses. Der Film lief am 15.09. in der Black Box in Düsseldorf, da haben wir denselben Vorgang noch einmal wiederholt. Da werden die Frauen und die Kinder zu hause gelassen,
und nur öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Für manche Menschen ist es ein Privileg, ein großer Luxus, dieses einzigartige Kunstwerk im Kino erleben zu dürfen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 25 September 2017, 13:02:53
Zitat von: Kinomensch am 25 September 2017, 12:52:53
Zitat von: Moonshade am 25 September 2017, 11:41:39
Tatsächlich funktioniert dieser Kubrick m.E. nach NUR im Kino, da ist die Diagonale scheißegal, es gibt einfach Filme, die verlieren auf dem Schirm daheim ihre Essenz und gewinnen sie auch per Beamer nicht zurück (u.a. Blade Runner, Blues Brothers

So isses. Der Film lief am 15.09. in der Black Box in Düsseldorf, da haben wir denselben Vorgang noch einmal wiederholt. Da werden die Frauen und die Kinder zu hause gelassen,
und nur öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Für manche Menschen ist es ein Privileg, ein großer Luxus, dieses einzigartige Kunstwerk im Kino erleben zu dürfen.

Hatte leider nie die Chance 2001 im Kino erleben zu dürfen.
Aber seit der Erstsichtung, damals noch auf nem 70er Röhren-TV hat sich mein Equipment stetig verbessert.
Habe daher 2001 letztens bei mir auf meinem 2-Meter-4k-irgendwas-blablabla-curved TV gesehen und kann verstehen was ihr meint!

Je grösser desto besser!  :dodo:

Aber auf einer grossen Kino-Leinwand muss er wirklich beeindruckend wirken!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 September 2017, 13:09:14
Ich sehe das nicht ganz so eng. Natürlich gibt es Filme, denen ich etwas Erhabenes attestieren würde ("2001), Tarkowskij, Zulawski) und da liegt es in der Natur der Sache, dass die auratische Wirkung einer Kinovorführung (Dunkelheit, riesige Leinwand, idealerweise keine Störfaktoren und womöglich auch das kollektive Erfahren) diesen Eindruck intensivieren kann...

Aber die Wirkung von "2001" war in meinem Fall am Röhrenfernseher dieselbe wie am großen Flachbildschirm oder auf der Leinwand...

Ich würde sogar eher sagen, dass ein Film nicht wirklich gut ist, wenn er nicht auch auf nem kleinen TV-Monitor funktionieren würde...


(Davon abgesehen: selbst wenn Hannover jetzt 100 Sprengelkinos und 100 KoKis hätte, würde vieles, was ich sehen will, gar nicht gezeigt werden (können), insofern wäre steht Kinosichtung in den meisten Fällen gar nicht zur Debatte...)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 25 September 2017, 14:55:08
Zitat von: PierrotLeFou am 25 September 2017, 13:09:14
(Davon abgesehen: selbst wenn Hannover jetzt 100 Sprengelkinos und 100 KoKis hätte, würde vieles, was ich sehen will, gar nicht gezeigt werden (können), insofern wäre steht Kinosichtung in den meisten Fällen gar nicht zur Debatte...)

Da hab ich Vorteile, da "2001" gefühlt über 15 Jahre praktisch jeden zweiten Monat im Apollo lief (auf der Spätschiene) und ich das in den 80er/90ern ausreichend genießen konnte - aber ja, so etwas fehlt momentan, aber das Astor bietet wenigstens hie und da Ersatz mit den Klassikern...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 25 September 2017, 17:15:39
Zitat von: PierrotLeFou am 25 September 2017, 13:09:14Ich würde sogar eher sagen, dass ein Film nicht wirklich gut ist, wenn er nicht auch auf nem kleinen TV-Monitor funktionieren würde...

Das sehe ich ähnlich. Wenn der visuelle Aspekt das Einzige ist, wodurch ein Film beeindrucken kann, dann ist etwas faul.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 25 September 2017, 22:09:10
Ich muss zugeben: Mich hat 2001 auch nie richtig gepackt. Zu grossspurig, als wollte Kubrick schlichtweg alles in diesen einen Film packen. "Die Geschichte der Menschheit", bäh. Aber weniger als 7/10 Punkten kann ich dem Teil trotzdem nicht geben, allein aus handwerklichen und filmhistorischen Gründen. Das ist so ein Film, den ich zwar bewundere, aber beim besten Willen nicht mögen kann. Weil er mich emotional völlig erkaltet zurücklässt. Alles so artifiziell bei Kubrick.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 26 September 2017, 11:27:20
Ja, da fehlt manchmal einfach die nötige Wärme - aber sie bleiben dennoch im Gedächtnis...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 September 2017, 02:28:53
96 HOURS - TAKEN

(http://fs5.directupload.net/images/170904/934phfvq.jpg) (http://www.directupload.net)

Als die bei seiner Ex-Frau (Famke Janssen) lebende Tochter des ehemaligen CIA-Agent Bryan Mills (Liam Neeson)
auf einer Reise nach Paris von albanischen Menschenhändlern entführt wird,
greift er auf alte Kontakte, seine CIA-Ausbildung und Selbstjustizmethoden zurück, um sie zu befreien...

Mal von der recht fragwürdigen Grundaussage des Films abgesehen, welche Selbstjustiz als einziges mittel zum Erfolg darstellt,
und alle anderen Opfer der Menschenhändler quasi übersieht, kriegt man hier einen erstklassigen Action-Thriller geboten.
Liam Neeson hat mich hier sehr überrascht- kommt er doch extrem hart, und vor allem kämpferisch daher, was man ihm aber jederzeit abnimmt.

10/10

96 HOURS - TAKEN 2

(http://fs5.directupload.net/images/170922/xrh4buhp.jpg) (http://www.directupload.net)

Am Grab seines Sohnes, welcher in Paris von Bryan Mills getötet wurde, schwört Murad Krasniqi Rache.
Mills befindet sich gerade in Istanbul und soll nun getötet werden, einige Albaner haben seine Spur schon aufgenommen...

Nach dem hervorragenden, und daher erfolgreichen ersten Film war klar, dass eine Fortsetzung kommen musste.
Teil 2 ist ein durchaus solider Action-Thriller, inhaltlich wird das ganze nun einfach umgedreht. Diesmal ist eben Mills der gejagte.
Nicht originell, nicht immer logisch- aber handwerklich einwandfrei und größtenteils auch spannend.

7/10

96 HOURS - TAK3N

(http://fs5.directupload.net/images/170926/d38ldibo.jpg) (http://www.directupload.net)

Bryan Mills wollte sich mit seiner Ex-Frau treffen- doch als er ankommt, liegt diese Tot im Bett.
Wenige Sekunden später ist schon die Polizei vor Ort- und es ist klar, dass Mills in eine Falle gelockt wurde, und als Mörder verhaftet werden soll.
Es gelingt ihm aber zu entkommen- nun gilt es, im Alleingang gegen den oder die Mörder, sowie Cops zu bestehen, wenn er seine Unschuld beweisen will...

Trotz guter Darsteller, und eigentlich auch guter Balance von Handlung und Action, beginnt die Reihe hier erstmals teilweise zu langweilen- und zu nerven.
Die Kameraführung ist teils arg hektisch, und einige Stunts sind leider deutlich als CGI erkennbar.
Neues oder überraschendes kann man hier nicht erwarten, zudem wird Neeson hier fast schon als unbesiegbar dargestellt- was der Spannung deutlich schadet.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 30 September 2017, 14:07:11
Wake of Death

Nach längerer Zeit fand dieses ruppige van Damme-Vehikel mal wieder den Weg in den Player und ich war doch sehr angetan. Atmet nicht zuletzt durch den Schauplatz L.A. noch spürbar den Geist der gut alten 80er und frühen 90er und bietet dem geneigten Fan von routinierter Hand inszeniertes, absolut kompromissloses und schnörkelloses Geballer und Gekloppe, dass es eine echte Freude ist! Die neue Freigabe der unzensierten Fassung erscheint plausibel, die damalige Ablehnung durch die FSK ist angesichts einiger Hinrichtungsszenen aber auch absolut verständlich. Vielleicht van Dammes letzter wirklich guter Film...

AUfwertung von 7 auf 8 / 10!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 1 Oktober 2017, 10:34:28
Mon Roi {2015 - Maïwenn}

Ich liebe Vincent Cassel, und bin u.a. gerade dabei mich durch seine gesamte Filmographie zu gucken.
Seit Ingmar Bergmans "Szenen einer Ehe" & Mike Nichols "Virginia Woolf" kein so intensives, selbstzerstörerisches Beziehungsdrama mehr gesehen.
Eine Art Liebesrausch, eine Unromanze, deren inszenatorische Kraft so stark ist dass man bisweilen glaubt hier Zeuge eines Liebes-Thrillers zu werden.
Die Geschichte wird in Rückblenden und aus der Sicht der weiblichen Akteurin Emanuelle Bercout erzählt (die für ihre Performance den Darstellerpreis von Cannes gewann),
und so mancher mit Beziehungsvergangenheit (oder Gegenwart) wird sich in diesem Film unweigerlich wiederfinden. Gnadenlos gut. Vom rauschaften Anfang bis zum zwiespältigem Ende.

Regiesseurin Maïwenn ist übrigens die kleine aus "Léon";

(http://www.manzoom.ir/media/gallery_images/rm3827765248rbcmijpn.jpg.144x144_q85_box-144%2C0%2C556%2C413_crop_detail.jpg) (http://s.plurielles.fr/mmdia/i/69/5/festival-de-cannes-2011-maiwenn-le-besco-pour-polisse-10458695wdcet_2039.jpg?v=2)

Wertung: 8 von 10 Punkten


Notre jour viendra {2010 - Romain Gavras}

Einer dieser Filme die man entweder total verrückt oder total schrott findet. Und sicherlich keiner, der das breite Publikum ansprechen wird.
Der Film springt so schnell von einem Genre in das nächste das man höllisch aufpassen muss nicht den Anschluss zu verlieren, ansonsten kommt man überhaupt nicht mehr mit.
Ich fand ihn ziemlich großartig, nicht zuletzt wegen einem genialen Vincent Cassel. Sehr undurchsichtig & eigenwillig, ohne besondere Rahmenhandlung und mit viel schrägem Humor.

Wertung: 8 von 10 Punkten


Juste la fin du monde {2016 - Xavier Dolan}

Nach dem 5. Anlauf hat es nun auch für Xavier Dolan geklappt mit dem großen Preis der Jury.
Eine Auszeichnung die mich kaum ­verwundert, hat er hier doch die Elite des französischen Kinos versammelt die sich mit ­großer Spielfreude vor der Kamera zerfleischt.
Ein sehr guter Film, der traurig beginnt und traurig endet, aber dazwischen liegt viel Hoffnung.

Wertung: 9 von 10 Punkten


Mesrine: L'instinct de Mort +  L'ennemi Public No. 1 {2008 - Jean-Francois Richet}

Dann die große Show von Vincent Cassel. Zwei Episoden, eindrucksvoll inszeniert.

Wertung: 8 von 10 Punkten


La Haine {1995 - Mathieu Kassovitz}

Meine Güte, sind es wirklich schon 20 Jahre??

Wertung: 10 von 10 Punkten


Les Rivières Pourpres {2000 - Mathieu Kassovitz}

Trotz aller Vorhersehbarkeit ein herrlich filmischer Thriller.

Wertung: 7 von 10 Punkten


and for something different

Legend { 1985 - Ridley Scott}

Einfach nur großartig!!

Wertung: 8 von 10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 1 Oktober 2017, 17:11:19
Manchester by the sea

99 Cent-Sichtung von amazon. Ein bedrückender, wunderbar ruhig inszenierter und trotz alledem toll bebilderter Streifen, der die Bühne ganz seinen großartig aufspielenden Darstellern - allen voran Casey Affleck - überlässt. Manchester by the sea bietet kein großartiges Tempo, ja nicht einmal spektakuläre Wendungen oder Höhepunkte. Vielmehr wird eine Episode im Leben von vom Schicksal gezeichneten Menschen mit einem großen Maß an Empathie dokumentiert, ohne dabei jemals kitschig zu wirken.
Das ist für sich genommen eine großartige Leistung. Der Film wird im Gedächtnis bleiben - nichtsdestotrotz reicht es bei mir nicht ganz zu den in der OFDB gegebenen Höchstwertungen, denn ich erwarte auch von einem solchen Film ein konsequenteres Ende, ein klareres Statement.  7 - 8 / 10, Tendenz 8
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 8 Oktober 2017, 20:19:49
Trance {2013 - Danny Boyle}

Energiegeladenes Verwirrspiel, ganz in der inszenatorischen Tradition Danny Boyles; sexy, gewalttätig, rauschhaft.
Wilde Bilder, ein pushender Score, und ein hyperrealer Style-Exzess, der Film pumpt und pumpt einfach unablässig.
Ein abgefahrener Trip, mehr fällt mir so frisch nach der Sichtung im Augenblick nicht zu dem Film ein.

Wertung: 8,5 von 10 Punkten


Ocean's Twelve {2004 - Steven Soderbergh}

Der Europa-Ausflug der Oceansbande ist nicht nur so ziemlich der spannendste Teil der Reihe, sondern auch einer der schönsten Feel-Good-Filme.
Zugegeben es gibt viele Ensemblefilme mit Heistelemeneten, aber nur die wenigsten schaffen es auch so locker, so mühelos, so leichtfüßig und kreativ rüber zukommen.
Sowieso, Soderbergh, bei dem ist man in guten Händen. Die Oceans-Filme sind sehr abwechslungsreich und voller kleiner und großartigen Ideen.
Die Locations und die Musikuntermalung sind ein Traum, Rom, Paris, Amsterdam und London... so viel besser als das langweilige Las Vegas.
Und dann die Schauspieler. Perfekt gewählt, in wunderbarer Harmonie. Da sitzt jeder Blick, jeder Satz und jedes Outfit. Love it.

Wertung: 8,5 von 10 Punkten


Il Racconto dei Raccont {2015 - Matteo Garrone}

So in etwa die Sex, Drugs and Rock'n'Roll-Variante der Märchenwelt.
Von einem familientauglichen Disney-Konzept ist Das Märchen der Märchen in jedem Fall meilenweit entfernt.
Der Film schockiert mit Mord und Totschlag, Verantwortungslosigkeit, Korruption und Wahnsinn im Kontrast zu der scheinschönen Optik.
Und trotzdem bleibt es stets ein Märchen, insbesendere wenn man dabei Alexandre Desplats wunderschönen Score genießen darf.
Absolutes Meisterwerk, nur definitiv nichts für Kinder!!!!!!! Die FSK ist wohl ein schlechter Scherz...


Derailed {2005 - Mikael Hafström}

Schade. Eine gute erste Stunde wird vollkommen verschenkt und das Ganze hinterlässt einen faden Nachgeschmack.
Bisweilen ist dieser Noir-Thriller wunderbar bösartig und fernab von jeder Hollywoodromantik, was er sowohl Vincent Cassel als auch der Gewalt verdankt.
Nach zwei Drittel des Films gehen dem Regisseur Mikael Hafström und Drehbuchautor Stuart Beattie die guten Ideen leider vollständig aus.
Und das doppelte Ende, dass dann in Actionmanier geboten wird, ist vollkommen unglaubwürdig und aufgesetzt. Leider kein Reißer.

Wertung: 6 von 10 Punkten


Pretty Baby {1978 - Louis Malle}

Meine Güte, dass der Film so schön und so gut sein würde damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Im Grunde schwere Kost, die mich teilweise verstört wieder zurückgelassen hat, allerdings ziemlich elegant verpackt muss ich sagen. Schon krass, wie es damals so war.
Brooke Shields (die beim Dreh mit Ach und Krach 13 gewesen ist) wirft sich mit einer kaum zu ertragener Offenheit in die Rolle sodass man manchmal nicht weiss, ob der Film nicht zu weit geht.
Sie bringt der Bordellchefin den Absinth ans Bett, stopft ihre Opiumpfeife, umgarnt und verführt ältere Männer, und verkauft ihre Unschuld an den Höchstbietenden.
Eine atemberaubend freizügige Nummer, nach wahren Erlebnissen des Fotografen Bellocq dessen Figur im Film eine zentrale Rolle spielt.
Ich bin die ganze Zeit am überlegen, ob ich je so eine attraktive und reizende 13-Jährige in einer moralisch nicht immer einwandfreien Hauptrolle gesehen habe.
Zumindest habe ich bisher noch keinen Erotikfilm gesehen, der solch ein Charisma entwickeln konnte, die wundervolle Aura wird mich mit Sicherheit noch ein paar Tage umspuken.
Sowohl die Geschichte als auch die Kameraführung ist dabei sehr sensibel und zurückhaltend, nie voyeuristisch sondern äußerst distanziert (die eleganten Bilder sind von Sven Nykvist der
jahrelang für Ingmar Bergman gearbeitet hatte). Dazu eine großartige New Orleans-Atmosphäre und eine Filmmusik, die so klingt, als höre man alten Jazz.
Eindeutig das Werk eines großen Filmemachers, ich hätte noch stundenlang weiterschauen können und warte schon jetzt sehnlichst auf die nächste Gelegenheit, ihn wiederzusehen.
Ein wundervolles, intelligentes kleines Kunstwerk.

Wertung: 9,5 von 10 Punkten


Fantastic Beasts and Where to Find Them {2016 - David Yates}

Eddie Redmayne ist wunderbar, auch sonst macht der Film nicht viel verkehrt.
Einzig Amerika als Kulisse wollte irgendwie keine Magie entwickeln, J.K. Rowlings ist bei mir einfach viel zu stark mit England verbunden.
Dafür habe ich jetzt aber Lust auf die Harry Potter-Filme bekommen.

Wertung: 6,5 von 10 Punkten


Lucky Luke {2009 - James Huth}

Hui, der ging leider überhaupt nicht an mich. Auch wenn Jean Dujardin schlicht die Idealbesetzung ist,
der Film könnte aus dem Oevre von Gore Verbinski entsprungen sein, ziemlich hysterisch und nervtötend.

Wertung: 5 von 10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 Oktober 2017, 01:31:56
CABIN FEVER

(http://fs5.directupload.net/images/170904/3wobb4h9.jpg) (http://www.directupload.net)

Einige junge Leute feiern ihren Studienabschluß in einer abgelegenen Waldhütte.
Ein Fremder, der die Studenten um Hilfe bittet, ist mit einem Virus infiziert, welcher schon bald furchtbare folgen zeigt:
Das Virus zerfrisst menschliches Fleisch.
Bei berührung der Opfer infizieren sich auch die anderen Mitglieder der Gruppe,
die sich alsbald in einem Kampf gegen den Tod und gegen sich selbst verstricken...

Eli Roth's Regiedebüt hat keine großartige Story, und alles spielt nur in und um eine Waldhütte-
der Film ist aber einigermaßen spannend, ziemlich blutig und auch annehmbar gespielt.
Lediglich die witzig gemeinten Szenen sind eher blöd als lustig.
Aber wenigstens handelt es sich hier mal ausnahmsweise nicht um einen irren Killer der im Wald Teenager meuchelt.
Für Fans von Backwood Horror-Movies empfehlenswert!

7/10

CABIN FEVER 2 - SPRING FEVER

(http://fs5.directupload.net/images/171004/xyamq3iw.jpg) (http://www.directupload.net)

Die Killerviren aus dem ersten Film haben sich inzwischen im Quellwasser der Umgebung verteilt-
und sind somit auch im Mineralwasser des örtlichen Herstellers, welches gerade zur Highschool geliefert wird.
Dort wird Abends der Abschlussball gefeiert- mit einer Bowle incl. Mineralwasser,
und der Pisse eines genervten, auch schon nicht mehr ganz gesunden Schulhausmeisters.
Alkohol macht Birne hohl, also wird die Bowle trotz des üblen Geschmacks auch schnell geleert.
Schon bald gleicht die Party einem Massaker von Killerviren-verseuchten Teenagern-
während draussen das Schulgelände komplett abgeriegelt wird, damit niemand hinauskommt...

Gab es im ersten Teil zwar einige blöde Sprüche, war der Film trotzdem eher ein "ernster" Horrorfilm mit derben Szenen.
Derbe Szenen gibt es hier ebenfalls zuhauf- aber diesmal im Gewand einer reinen, unlustigen Splatterkomödie.
Wer auf blutige Szenen aus ist wird hier glücklich, das Niveau sollte man aber am besten vor der Türe lassen.
Primitive Sexwitzchen, nervige Schauspieler und diverse ekelhafte Szenen stehen lediglich den guten Effekten gegenüber.

2/10

CABIN FEVER 3 - PATIENT ZERO

(http://fs5.directupload.net/images/171004/d5cwcmct.jpg) (http://www.directupload.net)

Porter ist ein sogenannter "Patient Null", der Träger eines üblen, normalerweise schnell tödlich endenden Virus.
Deshalb ist er auch auf einer abgelegenen Karibischen Insel in einer Forschungsstation gefangen,
wo der mysteriöse Dr. Edwards mit ihm Versuche anstellt, da das Virus Porter seltsamerweise nicht tötet.
Zur gleichen Zeit im Gewässer vor der Insel: Ein paar Freunde sind mit einer Yacht unterwegs, und wollen Spaß haben.
Als zwei Leute von der Yacht zum tauchen ins Wasser gehen, entdecken sie unheimliches: Fische treiben halb zersetzt im Wasser.
Kurz nachdem sie wieder aus dem Wasser kommen und alle auf der Insel an Land gehen,
zeigen sich bei den Tauchern beunruhigende Hautausschläge. Zum Glück ist ja ein Haus auf der Insel, wo man bestimmt Hilfe findet...

Splatter ohne Hirn, die dritte. Immerhin geht man hier wieder eher in Richtung des ersten Films,
und bietet ein paar nette Splatterszenen ohne kreischende Highschool-Teenies.
Größtenteils kommt "Patient Zero" ohne dümmlichen Humor aus, ein paar Ekelszenen wie im zweiten Teil sind aber drin.
Die Darsteller sind annehmbares Kanonenfutter, wer nichts als hirnlosen Splatterspaß erwartet, kriegt genau das.
Wer den ersten mochte, kann sich den dritten mal ansehen, sollte aber nicht zu viel erwarten.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Ubaldo am 9 Oktober 2017, 22:03:34
So, gestern habe ich bei Amazon Prime den neuesten XXX von DJ Caruso gesehen. Keine Offenbarung, aber zu ein paar Bier geht der schon in Ordnung. Verrückteste Sequenz: Vin Diesel unternimmt im tropischen Dschungel eine Skifahrt durch Baumkronen und einen Abhang hinunter, steigt dann aufs Skateboard um und fährt noch ne kurvige Straße schneller als alle PKW hinunter.

Vorgestern gab es GET OUT via iTunes. Erinnert an Stepford Wives, nur halt mit Rassenthematik anstatt Geschlechterthematik. Ich fand den für ein Regiedebüt durchaus gelungen, weil er durchaus eine albtraumhafte Stimmung zu erzeugen und durch seine Struktur bis zum Ende zu fesseln vermag.

Ach ja, heute gibt es bei mir "nur" Serien auf Netflix.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 10 Oktober 2017, 02:03:22
THE COLLECTOR

(http://fs5.directupload.net/images/170904/4x5zjzrt.jpg) (http://www.directupload.net)

Arkin ist ein kleiner Handwerker mit großen Geldproblemen. Was er ausserdem hat, ist eine Menge kriminelle Energie...
Wie gut, dass seine neuesten Auftraggeber, die Familie Chase, einen Safe in ihrer Wohnung haben, in dem einiges an Geld liegt.
Als er erfährt dass die Familie in den Urlaub fahren will, bricht er in deren Haus ein, um ganz ohne Zeitdruck deren Safe zu knacken.
Als er während seiner Arbeit am Safe seltsame Geräusche hört, und bemerkt dass überall im Haus lebensgefährliche Fallen aufgestellt wurden,
versucht er irgendwie hinauszukommen- doch die Ausgänge sind verriegelt.
Auf der suche nach einer Fluchtmöglichkeit findet er im Keller Vater und Mutter Chase, die grausam gefoltert wurden, und ihm erklären,
dass sich irgendwo im Haus noch deren Tochter versteckt- und ein brutaler Irrer, welcher Menschen sammelt um sie zu foltern, auf der Suche nach ihr ist.
Dummerweise ist jetzt natürlich auch Arkin im Haus gefangen- und lediglich der Vorteil der Überraschung, weil mit ihm nicht gerechnet wird, ist auf seiner Seite...

Wenn man von einigen Logiklöchern absieht, funktioniert der Film erstaunlich gut, ist recht spannend und teils schon sadistisch grausam.
Das hohe Erzähltempo gönnt dem Zuschauer keine Pause, das düstere Setting, die teils wirklich fiesen Fallen und die Kameraführung fallen auch positiv auf-
wie auch das untypische Ende, mit dem man nicht unbedingt rechnet...
Achtung: Hier gibt es eine geschnittene Fassung, und eine Uncut-Fassung- beide sind ab 18!
Ohne Uncut-Schriftzug auf dem Cover sollte man die deutsche Fassung des Films stehen lassen. Meine NL-Version enthält deutschen Ton.

7/10

THE COLLECTOR 2 - THE COLLECTION

(http://fs5.directupload.net/images/171005/c3jdr8g4.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein altes Hotel welches seit Jahren verlassen ist, hat sich als ideale neue Behausung für den Collector herausgestellt.
Hier werden Gäste zur exclusiven Disco-Party geladen, welche kaum einer überleben wird.
Als die Party gerade auf dem Höhepunkt ist, metzelt eine im Hauptraum installierte Falle den Großteil der Gäste brutalst nieder.
Die wenigen Überlebenden welche der Falle entfliehen konnten, finden sich in einer Zelle wieder- und werden dort grausam getötet.
Lediglich die junge Elena hat in einem anderen Raum überlebt- und trifft dort auf Arkin, den Überlebenden des ersten Films.
Arkin kann Elena aufgrund seiner Erfahrungen vor einer tödlichen Falle retten und danach entkommen, während Elena zurückbleibt.
Elena's Vater ist allerdings nicht gerade untätig, und auf der Suche nach ihr.
Er heuert einen Söldnertrupp an, und bittet Arkin um Hilfe- da dieser ja den letzten Aufenthaltsort des Collectors kennt.
Als die Truppe ankommt, stellen sie fest, dass sich der Collector nicht die Mühe gemacht hat abzuhauen.
Warum auch? Das komplette Hotel ist eine einzige tödliche Falle...

Auch im zweiten Film sollte man nicht nach Logik suchen, und einen stabilen Magen haben- zumindest bei der Uncut-Version.
Schon nach 10 Minuten gibt es eine regelrechte "Massenschlachtung", und im Verlauf des Films wird dieser nicht weniger brutal.
Wieder ist das Tempo des Films hoch, eine Handlung kaum vorhanden bzw Nebensache, und alles extrem düster inszeniert.
Splatterfans werden hier glücklich, der zweite Film steht dem ersten in nichts nach.
Wie schon bei Teil 1 gibt es eine geschnittene, und eine Uncut-Fassung, beide ab 18. Am "Uncut" Schriftzug ist die "richtige" erkennbar.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 11 Oktober 2017, 11:19:11
CHUCKY - DIE MÖRDERPUPPE

(http://fs5.directupload.net/images/171005/rcgyjya8.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Cop Mike Norris (Chris Sarandon) ist schon lange auf der Jagd nach dem Serienmörder Charles Lee Ray (Brad Dourif).
Als er diesen nach einer Verfolgungsjagd in einem Spielzeugladen stellen kann, nutzt Charles Lee Ray einen Voodoozauber.
Dieser bewirkt, dass seine unsterbliche Seele in einen anderen Körper "übersiedelt"-
dummerweise ist lediglich eine "Good Guy" Spielzeugpuppe in der Nähe, so dass er diese nutzt.
Die Puppe wird von einem Obdachlosen gefunden, und Karen Barclay als Geburtstagsgeschenk für ihren Sohn Andy (Alex Vincent) verkauft.
Charles Lee Ray offenbart sich gegenüber Andy, wohl wissend dass dem Jungen keiner glauben wird.
Chucky's erstes Opfer in seiner neuen Gestalt ist Andy's Babysitterin, welche aus einem Fenster in den Tod stürzt.
Der ermittelnde Cop in diesem Todesfall ist Mike Norris, welcher natürlich Andy's Geschichte über seine "böse" Puppe keinen Glauben schenkt.
Das soll sich allerdings schon bald ändern...

Tom Holland's zweiter Horrorfilm (nach dem ersten "Fright Night") ist trotz der etwas seltsam anmutenden Grundidee durchaus gelungen.
Tricktechnisch sieht Chucky wirklich toll aus, wenn er fiese Grimassen schneidet und mordet.
Bei den menschlichen Darstellern sieht es dagegen etwas schwächer aus.
Der einzige wirklich überzeugende Darsteller ist Brad Dourif- und der kommt nur am Anfang ein paar Minuten vor.
Ansonsten sind die Darsteller allesamt eher durchschnittlich, und so manche Synchronstimme, besonders die von Andy, nervt unglaublich.
Für einen Horrorfilm ist "Chucky" eher ruhig inszeniert, in der Darstellung der Morde zurückhaltend, und mit nur geringem Bodycount ausgestattet.
Langweilig wird es dennoch nicht, was wohl auch daran liegt, dass Chucky recht ernst daherkommt und schön düster gefilmt ist.

7/10

CHUCKY 2

(http://fs5.directupload.net/images/171005/msl3fabp.jpg) (http://www.directupload.net)

Nachdem Chucky am Ende des ersten Films zerstört wurde, wird versucht anhand des zwar teils geschmolzenen,
aber eben noch vorhandenen Kopfes der Puppe, eben diese zu rekonstruieren und somit wieder herzustellen.
Natürlich gelingt dieses vorhaben ein wenig zu gut, so dass auch der Geist von Charles Lee Ray wieder in der Puppe erwacht.
Erneut beginnt Chucky zu morden, und metzelt sich auf der Suche nach Andy (Alex Vincent) durch den Film,
da er nur über dessen Körper, da dieser ihn als erstes in dieser Gestalt gesehen hat, wieder menschliche Gestalt annehmen kann.
Andy lebt inzwischen in einer Pflegestelle, da seine Mutter nach den Vorfällen im ersten Film in der Psychiatrie gelandet ist.
Als er bemerkt, dass Chucky wieder hinter ihm her ist, warnt er natürlich seine Pflegeeltern- doch erneut will ihm keiner glauben...

Regisseur John Lafia hat ausser TV-Serien und Filme gerade mal vier Filme gedreht- zwei davon im Horror-Genre.
Und genau diese beiden sind auch durchaus nette B-Filme geworden: Eben "Chucky 2", sowie "Man's best Friend".
Die Fortsetzung ist etwas Temporeicher inszeniert, kommt aber komplett ohne inhaltliche Überraschungen daher.
Andy wird wieder von Alex Vincent gespielt, und seine Synchronstimme ist leider immer noch nervig.
Ansonsten gibt es nicht viel zu bemängeln, die Tricks sind wieder gelungen, die Geschichte wird akzeptabel weitererzählt,
und das Finale ist im zweiten Teil sogar interessanter gestaltet als im Vorgänger.
Wer den ersten Film mochte, wird auch mit dem zweiten zufrieden sein-
zumal das Ende eigentlich wirklich ein schöner Abschluss ist, und keine weitere Fortsetzung ankündigt.

7/10

CHUCKY 3

(http://fs5.directupload.net/images/171005/u2yypkcg.jpg) (http://www.directupload.net)

Acht Jahre nach den Vorkommnissen in Teil zwei: Die Spielzeugfirma nimmt die Produktion der Good Guy-Puppen wieder auf,
und natürlich plumpsen wieder ein paar Reste der Originalpuppe in die Kunststoffmischung für die neuen.
Ergebnis: die erste Puppe der neuen Produktion beherbergt mal wieder den Geist von Charles Lee Ray, alias "Chucky".
Und weiter geht die Suche nach Andy, welcher inzwischen in einer Militärschule ausgebildet wird.

Aufgrund des Zeitsprunges zum letzten Film hat Andy hier natürlich einen anderen Darsteller,
und somit zum Glück auch nicht mehr seinen extrem nervigen Synchronsprecher.
Ansonsten ist hier, ausser den wieder gelungenen Tricks, alles eine Ecke schwächer.
Spannung will nicht so recht aufkommen, die Ereignisse und Personen in der Militärakademie sind eher unglaubwürdig,
die Schauspieler sind durchschnittlich, die dargestellten Figuren allesamt äusserst Klischeehaft,
und Chucky mutiert zum Sprücheklopfer, hat aber ansonsten eher wenig zu tun.
Das Finale in der Geisterbahn passt zum einen nicht zum Rest des Films- und wirkt zum anderen generell recht billig.
Keine Katastrophe, aber doch schon schwächer als die beiden gutklassigen Vorgänger.

5/10

CHUCKY UND SEINE BRAUT

(http://fs5.directupload.net/images/171005/sptafbob.jpg) (http://www.directupload.net)

Als Serienkiller Charles Lee Ray vor zehn Jahren seinen menschlichen Körper verlor, blieb seine damalige Freundin Tiffany alleine zurück.
Da Tiffany ebenso schräg drauf ist wie Charles, und seitdem auch keinen Sex mehr hatte, ist sie auf der Suche nach Chucky's Überresten.
Eben diese lässt sie von einem korrupten Polizisten aus der Asservatenkammer der Polizei stehlen,
flickt Chucky wieder zusammen, und erweckt ihn mittels einem Voodoo-Zauberspruch zum Leben.
Als Tiffany dann allerdings von Chucky erfährt, dass er sie damals entgegen ihrer Meinung nicht heiraten wollte,
und das auch jetzt nicht vorhat, sperrt sie ihn ein und überlässt ihm als Gesellschaft lediglich eine weibliche Puppe.
Es kommt, wie es kommen musste: Chucky kann entkommen, tötet Tiffany- und transferiert ihren Geist mittels Voodoo in besagte Puppe.
Fortan ist ein Killerpuppen-Pärchen unterwegs...

Der vierte Film macht aus der Reihe das beste, was passieren konnte:
Er nimmt sich überhaupt nicht mehr ernst- und kommt als gelungene Horrorkomödie daher.
Es gibt einige andere Anspielung auf andere Horrorfilme,
schon die ersten Sekunden in der Asservatenkammer zaubern ein grinsen in das Gesicht des Horrorfilm-Fans.
Dass nun auf einmal eine alte Freundin von Charles Lee Ray im Spiel ist wirkt zwar aufgesetzt, aber das Ergebnis der Geschichte überzeugt.
Die Morde sind fies, die Sprüche der Killerpuppen sarkastisch, die Tricks wieder gelungen,
und der Soundtrack überrascht mit passenden Songs wie dem Titellied "Living Dead Girl" (Rob Zombie)
und generell zu den jeweiligen Situationen passender Musik.
Die einzige Schwachstelle im Film ist meines Erachtens die nervige Jennifer Tilly, welche aber schon bald in Chucky's Braut verwandelt wird.
Seltsamerweise nervt sie als Puppe deutlich weniger, obwohl sie ihrem Vorbild in Optik und Art durchaus ähnelt.
Ist aber auch kein großes Kunststück, die Tilly ähnelt ja auch in echt, zumindest teilweise, eher einem Stück Plastik.

9/10

CHUCKY'S BABY

(http://fs5.directupload.net/images/170904/wdzna2f5.jpg) (http://www.directupload.net)

Die Mörderpuppe Chucky und seine Braut Tiffany haben vor ihrem ableben im letzten Film ein Kind mit dem passenden Namen Shitface gezeugt,
welches ein unauffälliges leben als Bauchrednerpuppe führt.
Zufällig erfährt Shitface, dass ein Film über seine Eltern gedreht werden soll- er reist daher nach Hollywood, um seine Eltern wieder zum Leben zu erwecken.
Wieder auferstanden gibt's natürlich gleich einige Morde, und leider auch jede Menge schlechte, dumme und unlustige Sprüche der Killerpuppen.
Als Chucky & Tiffany bemerken, dass sich ihr Nachwuchs nicht mal sicher ist, ob er jetzt Männlein oder Weiblein sein will, sich ständig in die Hosen pisst-
und noch dazu nichts mit der Mordlust seiner Eltern anfangen kann, ja sogar Ekel davor empfindet, bahnt sich ein Familienstreit an.

Was hat man nur aus dieser Serie gemacht? War der erste Teil noch ein gelungener Horrorstreifen, und Teil zwei theoretisch ein schöner Abschluss der Geschichte,
wurde Teil drei dann schon deutlich schwächer-um mit dem vierten Teil, Chucky's Braut, eine neue Richtung einzuschlagen:
Horror-Comedy, mit einigen durchaus gelungenen Gags.
Teil fünf gehört nun zum schlechtesten, was man sich in diesem Genre ansehen kann.
Generell peinliche schauspielerische Leistungen und die fürchterlich nervige Jennifer Tilly welche sich selbst spielt, versauen einem den Film.
Der ganze Film ist ein einziger nicht-zündender Gag, es kommt keinerlei Spannung auf, die Sprüche sind peinlich schlecht,
die lustig gemeinten Ideen der Filmemacher sind größtenteils einfach nur primitiv.
Die unrated-Fassung erschien übrigens nur in den USA und Kanada, in Deutschland gibt's nur die R-Rated. Macht den Film aber nicht besser oder schlechter.

1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 13 Oktober 2017, 00:48:56
OPEN WATER

(http://fs5.directupload.net/images/170911/j8xvrbi7.jpg) (http://www.directupload.net)

Daniel und Susan wollten ihren Urlaub auf den Bahamas mit tauchen verbringen.
Doch die Eheleute finden sich plötzlich, nach einem Tauchgang mit einem kleinen Charterboot und 20 Leuten, alleine im Meer wieder-
nachdem die Crew des Bootes beim durchzählen der Taucher geschlampt hat.
Nach stundenlangem warten dass man ihr fehlen bemerkt, wird die Situation immer heikler,
denn die Gewässer sind von zahlreichen Haien bevölkert, welche in der Dämmerung langsam mehr als nur neugierig werden...

"Blair Witch auf dem Wasser" steht auf dem Cover- und das ist durchaus nicht mal unpassend.
Doch während ich Blair Witch einfach nur lächerlich und langweilig fand, gefiel mir Open Water, wenn man sich durch die erste halbe Stunde gequält hat, sogar recht gut.
Anfangs war ich versucht abzuschalten, denn die dauernd extrem wackelnde und viel zu nah aufzoomende Kamera ist dermaßen hektisch,
dass ich mir vorstellen kann dass viele schon hier vom Film genervt waren.
Sobald dann aber alle im Wasser sind, passt auch die Kameraführung gut zum geschehen-
und als die eigentliche Handlung, also der Überlebenskampf der zurückgelassenen beginnt, ist man auch schon mittendrin, und schaltet sicher nicht mehr ab.
Der anfängliche Optimismus der beiden Taucher (Es fällt doch auf dass wir fehlen, die suchen uns bald...) zerfällt mit der Zeit zusehends, Angst und Wahnsinn sind nahe-
die Stimmung des Films wird durchaus bedrückend, und auch gut an den Zuschauer weitergegeben.

7/10

OPEN WATER 2

(http://fs1.directupload.net/images/180116/sdou9adi.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein paar alte Freunde die sich schon länger nicht mehr gesehen haben treffen sich zu einer Segeltour auf einer großen Yacht.
Nur Amy leidet seit ihrer Kindheit an Angst vor Wasser, vermutete aber eine Art "therapeutische Chance" in diesem Ausflug,
zumal sie ihren Mann und das gemeinsame Baby mit dabei hat, welches sie von ihrer Angst ablenken kann.
Die Stimmung ist locker, der Alkohol fließt- und schließlich wollen alle ins Wasser. Ausser Amy, welche an Bord bleiben will.
Natürlich wird sie deshalb aufgezogen und angestachelt- bis sie sich einer der Männer schnappt, und mit ihr ins Wasser springt.
Die therapeutische Wirkung ist dann zwar gezwungenermaßen vorhanden,
allerdings hat keiner daran gedacht, vorher eine Leiter ins Wasser zu lassen- da ja Amy an Bord bleiben wollte...

Mit dem ersten "Open Water" hat dieser Film zwar nichts zu tun, zumal er aus Deutschland kommt- aber die Grundidee ist natürlich ähnlich.
Auch hier handelt es sich um eine wahre Begebenheit, allerdings sind keine Haie im Spiel- "nur" die Angst vor dem ertrinken.
Und natürlich Lügen, Intrigen und Streit zwischen allen beteiligten.
Die Darsteller machen ihre Sache gut, die Hintergrundmusik untermalt den Film jederzeit passend.
Ein (meiner Meinung nach) deutlicher Vorteil gegenüber dem ersten Film ist die Tatsache,
dass man hier nicht auf den "Found Footage" Stil gesetzt hat, also nie von einer wackeligen Handkamera genervt wird.
Wer den ersten mochte, macht auch mit diesem Pseudo-Nachfolger nichts verkehrt.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 Oktober 2017, 01:46:36
DER EXORZIST

(http://fs1.directupload.net/images/180210/tfoy7yvh.jpg) (http://www.directupload.net)

Die 12-jährige Regan zeigt plötzlich auftretende Veränderungen ihres Wesens, und schockiert damit ihre Mutter.
Sie benimmt sich seltsam und gibt obszöne Worte von sich.
Das ganze gipfelt zunächst in unerklärlichen Erschütterungen ihres Krankenbettes.
Diverse Ärzte finden keinen Grund für das Verhalten und sind ratlos.
Als die vermeintlichen Anfälle schlimmer werden, und ein Freund der Familie, welcher auf Regan aufpassen sollte,
auf mysteriöse Art aus dem Fenster fällt und stirbt, ist ihre Mutter der Verzweiflung nahe.
Nun steht auch Polizei-Lieutenant William Kinderman vor einem Rätsel, denn der tote wird mit um 180 Grad verdrehten Kopf gefunden.
Erst der hinzugezogene Pater Karras kommt auf die Idee, es einmal mit Exorzismus zu versuchen- und tatsächlich:
Im Körper von Regan hat sich ein Dämon eingenistet, welcher sich als der Teufel selbst bezeichnet.
Pater Merrin, einer der wenigen geistlichen mit Erfahrungen im Exorzismus wird zur Hilfe gerufen- und nimmt den Kampf auf...

Als der Film 1973 in die Kinos kam, war ein großer Teil des Publikums schockiert.
Auch heute noch verfehlt der Film seine Wirkung nicht, die Schauspieler sind erstklassig, und die Tricks immer noch überzeugend.
Man ist zwar inzwischen ähnliches aus dem Horrorfilm-Bereich gewohnt, das macht den "Exorzist" aber nicht schlechter.
Regisseur Friedkin war der richtige Mann für diesen Film, und hat zusammen mit William Peter Blatty, welcher die Romanvorlage geschrieben hat,
hier durchaus ein kleines Meisterwerk vorgelegt, welches Vorbild für diverse andere Filme dieser Art war. Bis heute übrigens.
Meiner Meinung nach zerstört der Director's Cut allerdings ein wenig die Spannung des Films.
Wenn Regan hier schon zu Beginn mit einem Ouija-Brett spielt, ist das schon fast zu offensichtlich-
da kann man ja schon nichts anderes mehr erwarten als Besessenheit.
Andererseits sind die zusätzlichen Szenen der besessenen Regan durchaus sehenswert,
und schlagen Tricktechnisch immer noch so manchen aktuellen Film.

9/10

DER EXORZIST II - DER KETZER

(http://fs1.directupload.net/images/180210/9d5f3okl.jpg) (http://www.directupload.net)

Vier Jahre nach dem Exorzismus ist Regan ein hübscher Teenager geworden, und lebt soweit es ihr möglich ist, wieder ein normales Leben.
Schon bald wird Regan allerdings von quälenden Träumen und bizarren Visionen geplagt, in denen auch der tote Exorzist Pater Merrin vorkommt.
Pater Lamont wird vom Vatikan entsandt um zu helfen- und findet den Ursprung der Besessenheit in Afrika.
Dort war Kokumo, ein afrikanischer Junge, vom Dämon Pazuzu besessen, welcher sich in Form eines Heuschreckenschwarms über die Welt bewegt.
Nun ist Pazuzu wieder in Regan gefahren, und gewinnt immer mehr Kontrolle über sie.
Mit Hypnose, Exorzismus und einer speziell gezüchteten aggressiven Heuschrecken-Art versucht man nun, Pazuzu endgültig zu besiegen...

Trotz guter Besetzung (Richard Burton, Max von Sydow, wieder Linda Blair als Regan)
und dem als geradezu von seinen Filmwerken besessen bekannten Regisseur John Boorman wurde der zweite Teil ein finanzieller Flop.
Dabei bietet der zweite Teil durchaus eine durchdachte Handlung, welche die Geschichte gut weiterführt und auch erweitert.
Vielleicht war aber auch genau das sein Problem:
Inhaltlich war der erste Teil ja nur eine recht einfache, aber perfekt umgesetzte Geschichte. Gut gegen Böse.
Boorman dagegen versucht das ganze vielschichtiger zu erzählen, geht mehr auf die Figuren und Hintergründe ein.
So gesehen ist "Exorzist II" vielleicht sogar der anspruchsvollere Film, was diesen allerdings auch deutlich sperriger zu konsumieren macht.
Ich finde ihn keineswegs so schlecht, wie er oft gemacht wird- aber an den ersten Film kommt er trotzdem bei weitem nicht heran.

5/10

DER EXORZIST -III

(http://fs1.directupload.net/images/180210/zufnw9be.jpg) (http://www.directupload.net)

In Washington geht ein Serienkiller um, welcher seine Opfer verstümmelt.
Er hinterlässt zudem Zeichen, welche auf den sogenannten "Gemini-Killer" schließen lassen.
Das Problem: Dieser wurde vor 15 Jahren hingerichtet. Polizei-Lieutenant William Kinderman steht erneut vor einem Rätsel.
Als er allerdings an einen neuen Tatort in einem Krankenhaus gerufen wird, findet er dort nicht nur einen auf mysteriöse Art ermordeten Pater,
sondern auch einen namenlosen, unbekannten Patienten- welcher dem totgeglaubten Pater Karras äusserst ähnlich sieht.
Kinderman befürchtet das schlimmste- und soll recht behalten...

Die Geschichte um Regan ist abgeschlossen, der dritte "Exorzist" kommt in seiner Grundhandlung größtenteils eigenständig daher,
nimmt aber Bezug auf einige Personen des ersten Films.
William Peter Blatty, Autor und Drehbuchschreiber des Originals, hat hier seinen Roman "Legion" in ein Drehbuch umgewandelt-
und auch selbst die Regie der Verfilmung übernommen.
Mit George C.Scott (welcher den verstorbenen Lee J.Cobb als Lt. Kinderman ersetzt),
Brad Dourif, Scott Wilson und Jason Miller sind auch wieder bekannte Namen dabei.
Rein optisch kommt "Exorzist III" nicht mehr so düster daher wie die beiden Vorgänger- inhaltlich allerdings durchaus.
Die Bilder sind opulent, teilweise regelrecht bunt, jedenfalls wirkt alles deutlich moderner, was aber auch dem Drehjahr (1990) entspricht.
Der Film ist allerdings größtenteils eher Mystery-Thriller als Horror,
erst am Ende kommen zur durchaus spannend erzählten Geschichte auch ein paar Schockmomente dazu.

7/10

EXORZIST - DER ANFANG

(http://fs5.directupload.net/images/170904/wb6rbig2.jpg) (http://www.directupload.net)

1949 reist der junge Pater Merrin nach Afrika, da dort eine scheinbar absichtlich verschüttete Christliche Kirche bei Ausgrabungen gefunden wurde.
Unter der Kirche findet man eine Opferstätte des Dämons Pazuzu, welcher durch die darauf gebaute Kirche gebannt werden sollte.
Schon bald trifft Merrin jedoch auf einen kleinen Jungen, der scheinbar von diesem Dämon besessen ist, und deshalb getötet werden soll...

Diese Version des Films, welche auch im Kino zu sehen war, basiert zwar auf der ursprünglichen Fassung von Regisseur Paul Schrader,
jedoch waren die Produzenten und ein Testpublikum der Meinung, der Film sei zu ruhig- und sogar langweilig.
Daher wurde Action-Spezialist Renny Harlin herangezogen um den Film umzuschneiden,
neue Szenen nachzudrehen, und den Film somit Actionreicher und brutaler zu gestalten- was ihm auch durchaus gelungen ist.

DOMINION – EXORZIST – DER ANFANG DES BÖSEN

(http://fs5.directupload.net/images/170904/z27spqcc.jpg) (http://www.directupload.net)

Als "Dominion" wurde kurz darauf auf dem DVD-Markt dann doch noch die ursprüngliche Version veröffentlicht.
Die Grundhandlung ist hier natürlich die selbe, aber teils etwas ausführlicher erzählt, und mit nur wenigen Brutalitäten angereichert.
Das muss ja nicht mal unbedingt schlecht sein, auch sind die Teile der Geschichte, die man nur hier sieht, inhaltlich sehr interessant-
allerdings sind in dieser Version auch mehrere Szenen enthalten, die dermaßen schlecht getrickst sind, dass sie den Gesamteindruck leider etwas runterziehen.

Der Film bietet in beiden Versionen eine interessant erzählte Geschichte, gute Schauspieler, eine sehr starke Atmosphäre, aber leider teils miserabel einkopierte Tricks,
die sich bei Renny Harlin in Grenzen halten (die kurze Szene mit den Hyänen), bei Paul Schrader aber einfach nur nervig sind
(mehrere Szenen mit Hyänen und die peinlichen Kühe...).
Für Fans der Exorzist-Filme sind beide Versionen jedoch beinahe pflicht, wird hier doch die komplette Vorgeschichte,
welche in Rückblicken schon im Jahre 500 nach Christus beginnt, der erfolgreichen Filmserie erzählt.
Die Kinoversion bietet mehr für's Auge (und hat den atmosphärischeren Anfang), die Dominion Version bietet dafür aber mehr Geschichte.
Ein Zusammenschnitt beider Filme, und neu überarbeitete Tricks wären hier echt wünschenswert...

Der Anfang: 7/10
Dominion: 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 15 Oktober 2017, 01:25:53
GANTZ - SPIEL UM DEIN LEBEN

(http://fs5.directupload.net/images/170908/ctarrt29.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein U-Bahnhof in Tokio:
Zwei ehemalige Schulfreunde, welche sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen haben, treffen sich zufällig beim warten auf den nächsten Zug.
Kurz vor dem einfahren des Zuges stürzt ein betrunkener auf's Gleis, woraufhin einer der beiden hinuntersteigt, und den betrunkenen rettet.
Beim Versuch, wieder auf den Bahnsteig zu kommen, will sein Freund ihm zu helfen- doch beide stürzen vor den einfahrenden Zug auf das Gleis und werden überrollt...
Beide erwachen direkt danach wieder- unverletzt, und in einem Raum in einer Art Zwischenwelt, welche von einer großen schwarzen Kugel namens Gantz regiert wird.
Auch andere Menschen sind anwesend, und schnell stellt sich heraus, dass alle gerade einen Unfall hatten- oder sich töten wollten.
Schon bald erscheinen Nachrichten auf der Oberfläche der Kugel, welche den überlebenden mitteilen, dass sie tun müssen, was von Gantz verlangt wird.
Die Kugel öffnet sich, und Waffen sowie spezielle Anzüge kommen zum Vorschein.
Es wird erklärt, dass die Menschen unter Zeitdruck in Kämpfe gegen verschiedene Aliens oder Monster geschickt werden- und je nachdem wie sie sich dabei anstellen,
gibt es Erfolgspunkte- sofern man die Mission überlebt.
Für 100 Punkte wird einem entweder das Gedächtnis gelöscht, und man kehrt zurück ins Leben- oder ein Mitspieler nach Wahl darf von den Toten auferstehen...

Schauspielerisch überzeugt der Film, tricktechnisch schwankt er zwischen okay und sehr gut-
allerdings kann ich mir vorstellen, dass so manche Figur im Film zu abgedreht für einige Zuschauer ist.
So ist bereits der erste Gegner der Gruppe das wohl seltsamste, was den Köpfen der Macher entspringen konnte:
Ein sogenanntes Zwiebel-Alien...
Wer mit solch typisch asiatischen Einfällen leben kann, wird definitiv gut unterhalten.
Ein paar blutige Szenen gibt es auch, diese stehen allerdings definitiv nicht im Vordergrund.

7/10

GANTZ - DIE ULTIMATIVE ANTWORT

(http://fs5.directupload.net/images/171005/tr8xgajy.jpg) (http://www.directupload.net)

Die Kämpfer von Gantz sind immer noch auf der Jagd nach Aliens- und Punkten.
Die einen wollen wieder frei sein, die anderen kämpfen immer weiter um ihre toten Freunde zurückzubringen.
Erschwert wird das ganze durch das auftauchen einer zweiten, sehr viel kleineren Kugel, welche ebenfalls Befehle erteilt.
Da die Aufgaben jetzt auf einmal auch gegen zivile Menschen gerichtet sind,
ist sich die Gruppe der Jäger nicht mehr einig wie es weitergehen soll- aber Entscheidungen müssen getroffen werden...

"Die ultimative Antwort" beginnt genau da, wo "Spiel um dein Leben" aufhörte-
so gesehen könnte man beide Filme als ein über Vierstündiges Gesamtwerk verstehen.
Allerdings sieht dieser zweite Film Tricktechnisch deutlich besser aus als sein Vorgänger,
hier hat man nach dem erfolg des ersten Films wohl ordentlich Budget zur Verfügung gehabt.
Die schrägen Ideen bezüglich der Gegner wurden zurückgefahren, diese kommen jetzt in Menschengestalt daher-
dafür sind die Kämpfe mit Schwertern und Großkalibrigen Waffen auf ein höheres Niveau gerückt.
Die Schauspieler machen ihre Sache gut, generell sind die Tricks sehr ansehnlich geworden,
und die Mischung aus Action und Drama kommt auch atmosphärisch gut rüber.
Nur eines bietet der Film trotz seines Titels leider nicht: Die ultimative Antwort.
Am Ende des Films fühlt man sich zwar hervorragend unterhalten,
aber wer denkt, dass hier jede Frage bezüglich der Kugel geklärt wird, irrt sich.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 Oktober 2017, 22:35:02
HAUS DER 1000 LEICHEN

(http://fs5.directupload.net/images/171005/s7r4w87a.jpg) (http://www.directupload.net)

Vier Freunde fahren quer durch Texas, um Informationen für einen geplanten Reiseführer zu sammeln.
Unterwegs halten sie an Captain Spaulding's Tankstelle an, welche nebenbei auch nach das "Museum of Monsters and Madmen" beherbergt.
Dieser erzählt ihnen vom berüchtigten Serienkiller "Dr.Satan", welcher in der Gegend aktiv war-
und in der Nähe an einem Baum aufgehängt, und danach begraben wurde.
Sie lassen sich den Weg zu besagtem Baum erklären, und nehmen unterwegs eine Anhalterin mit, welche sich als "Baby Firefly" vorstellt.
So landen sie schließlich im Haus der Familie Firefly, deren Mitglieder mehr als nur ein wenig schräg daherkommen.
Scheinbar wird dort gerade eine Halloween-Party gefeiert, deren Gäste (und Opfer) die vier Teenager sein sollen...

Sid Haig als Captain Spaulding ist eine absolut perfekte Idealbesetzung,
und Rob Zombie beweist mit seinem Filmdebüt Sinn für schrägen Humor, und Talent für düstere Filme mit Horrorthematik.
In Nebenrollen tauchen noch Walton Goggins, Bill Moseley, Tom Towles und Rainn Wilson auf- Rob Zombie selbst hat einen Gastauftritt.
Diverse filmische Vorbilder sind erkennbar, werden aber nicht kopiert.
Die Inszenierung ist generell recht dreckig und bietet einige kranke Ideen, aber auch absurd/schräge Charaktere,
welche immer hart an der Grenze zum übertriebenen und lächerlichen agieren- diese aber nicht überschreiten.

9/10

HAUS DER 1000 LEICHEN II - THE DEVIL'S REJECTS

(http://fs5.directupload.net/images/170904/ysgeunse.jpg) (http://www.directupload.net)

Nachdem die wahnsinnige Firefly-Familie im Vorgängerfilm seinen Bruder getötet hat,
umstellt der rachsüchtige Sheriff das Grundstück der Sippe, die für zahlreiche Morde und Entführungen verantwortlich ist.
Die Polizei nimmt das Haus unter beschuss- Mutter Firefly wird verhaftet, aber Tochter Baby und ihr Bruder Otis können entkommen,
und informieren ihren abwesenden Vater, Captain Spaulding.
Gemeinsam beschießen sie zu seinem Halbbruder zu fliehen, welcher die Familie jedoch an den Sheriff verrät...

War der Vorgänger auch schon krank, aber irgendwo lustig- ist die Fortsetzung etwas anders geraten.
Die Geschichte wird zwar logisch weitergesponnen, vom Witz des Vorgängers ist aber nicht mehr viel zu sehen.
Der ganze Film wirkt durchgehend eher krank, sadistisch, dreckig, verstörend.
Interesant ist die Umkehrung des ersten Teils-
diesmal fliehen nicht die Opfer vor der Familie, sondern eben die Firefly's vor dem beinahe ebenso sadistischen Sheriff.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, sind die vielen Gastauftritte alter Horror- und Actionhelden:
Wer ein Auge dafür hat ,entdeckt Ken Foree, Deborah Van Valkenburgh, Steve Railsback, und Michael Berryman.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 17 Oktober 2017, 14:44:18
THE HILLS HAVE EYES - HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (1977)

(http://fs1.directupload.net/images/180116/qz9ctxpt.jpg) (http://www.directupload.net)

Familie Carter ist mit Auto und Wohnwagen unterwegs nach Kalifornien- ihr Weg führt sie mitten durch die Wüste.
An einer Tankstelle, deren Besitzer diese gerade schließen und verlassen will, tanken sie noch einmal-
und werden gewarnt auf der Straße zu bleiben, und schnell weiterzufahren.
Es dauert nicht lange, bis ein Unfall passiert- das Auto bleibt mit Achsenbruch mitten in der Wüste liegen.
Laut Straßenkarte steckt man mitten in einem alten Atomversuchsgelände fest.
Vater Carter beschließt, zu Fuß zur Tankstelle zurück zu gehen um Hilfe zu holen, was er bis Einbruch der Dunkelheit schaffen will.
Was keiner ahnt: Eine Gruppe verseuchter, zu Kannibalen mutierter Menschen lebt in diesem Gebiet-
und das Auto der Carters haben sie aus ihrem Standort in den Hügeln schon entdeckt...

Wes Craven's klassischer Terrorfilm ist B-Movie-Trash der günstig produzierten Sorte- welcher aber gerade dadurch teilweise recht herb daherkommt.
Seinerzeit dürfte der Film als ziemlich kontrovers aufgenommen worden sein, nicht nur weil er für damals durchaus als ziemlich brutal gelten dürfte.
Dazu kommt, dass die Amerikaner zur Entstehungszeit des Films wirklich Tests mit Atomwaffen durchführten.
Wer jetzt aber anhand der Kannibalen-Thematik einen Splatterfilm erwartet, dürfte enttäuscht werden.
"Hügel der blutigen Augen" ist zwar nicht gänzlich unblutig und auch relativ hart, lebt aber eher von seiner dreckigen, düsteren Atmosphäre-
und seiner (im OT und der neuen Synchro) als Horrorfilm getarnten Kritik am Einsatz von Atomwaffen.
Mit Dee Wallace und Michael Berryman sind sogar halbwegs bekannte Namen im Cast vertreten.
Seinen Kultfilm-Status hat "Hügel der blutigen Augen" durchaus verdient- Horrorfans sollten ihn mal gesehen haben, aber nicht zu viel erwarten.
Das ist hier ähnlich wie beim Originalen "Texas Chainsaw Massacre". Beide haben/hatten einen Ruf als "Splatterfilm", was beide aber nicht sind...
Die DVD enthält zwei deutschen Tonspuren.
Die alte Synchro, welche damals im Kino und auf VHS eingesetzt wurde, hat erträgliche Synchronsprecher- aber erzählt von "Ausserirdischen".
Die neuere Synchro ist eine deutlich bessere Übersetzung des Originaltons, in dem es Strahlenverseuchte sind- aber katastrophal schlechte Sprecher.

7/10

THE HILLS HAVE EYES 2 - IM TODESTAL DER WÖLFE (1984)

(http://fs1.directupload.net/images/180116/9mzc2eqq.jpg) (http://www.directupload.net)

Mitten in der Wüste, genau in dem Gebiet der damaligen Atomtests, soll ein Motocross-Rennen stattfinden.
Ein paar Motorradbegeisterte Freunde sind mit einem alten Schulbus und ihren Crossbikes unterwegs dorthin.
Unter anderem auch die beiden überlebenden des ersten Films.
Dass mitten in der Wüste Schilder stehen, die zu einer offensichtlich bewohnten Hütte,
welche jetzt aber verlassene scheint, führen, findet keiner seltsam.
Blöd, denn wer so dumm ist, hat es nicht anders verdient als von den überlebenden Kannibalen weggeknuspert zu werden.

Man kann es kaum glauben, dass auch hinter der Fortsetzung wieder Wes Craven steckt.
Die Fortsetzung beginnt mit einem Rückblick der Geschehnisse, und schließt somit direkt an den ersten Film an.
Michael Berryman ist auch wieder mit dabei. Das sind dann aber auch schon die einzigen positiven Punkte...
Miese Schauspieler, wieder schwache (und am Anfang verfälschende) Synchro, bescheuertes unglaubwürdiges Verhalten,
kaum Blut, kaum Action- und absolut keine Spannung zeichnen diesen Murks aus.

2/10

THE HILLS HAVE EYES - HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (2006)

(http://fs1.directupload.net/images/180116/p4znacxd.jpg) (http://www.directupload.net)

Sehr ordentliches Remake des "Klassikers" von 1977. Handlung siehe weiter oben.

Alexandre Aja (High Tension) hat hier ein derbes, sehr brutales Remake des Klassikers geschaffen,
welches von Start weg unübersehbar mit der Gefahr von Auswirkungen der Atomwaffen spielt- und sich inhaltlich weitgehend an das Original hält.
Produziert von wes Craven, mit durchgehend akzeptablen bis guten Darstellern ausgestattet-
und was den Gewaltgrad angeht an die "Modernen Sehgewohnheiten" angepasst- anders gesagt: Gemetzel vom feinsten mit überzeugenden Tricks.

8/10

THE HILLS HAVE EYES 2 (2007)

(http://fs5.directupload.net/images/170908/jjdwl2s4.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein Army-Wissenschaftlerteam untersucht die Wüste nach Strahlung, wird jedoch von den überlebenden Mutanten aus dem Vorgänger angegriffen.
Als die Funkverbindung zumTeam in der Wüste abreisst, schickt die Army einen Nachwuchstrupp los, um nach dem rechten zu sehen-
scheint dies doch die richtige Aufgabe für eine Übung der neuen Rekruten zu sein...
Wie praktisch, dass unter den neuen Soldaten auch zwei Frauen sind, haben doch nur Männliche Mutanten den ersten Teil überlebt-
und brauchen jetzt Frauen um Nachwuchs zu zeugen...

Die Story ist hier mal wieder unglaublich dünn, aber wenigstens eine eigenständige Geschichte, die an das Remake anknüpft-
und kein Remake des Original zweiten Teils, der noch deutlich bescheidener war.
Leider fällt das in solchen Filmen übliche saudumme Verhalten der Truppe auch hier negativ auf.
(Waffen irgendwo hinlegen und weggehen, sich von den anderen entfernen um zum pissen zu gehen...)
Ansonsten muss man anmerken, dass der Gewaltgrad im Vergleich zum ersten Teil nochmal zugenommen hat, teils wird's hier schon wirklich geschmacklos...
Andererseits blitzt an manchen Stellen sogar etwas schwarzer Humor durch, etwa bei der Arm ab-Szene am Berg.
Das Setting ist dreckig und trostlos, die Schauspieler gehen in Ordnung, die Effekte sind drastisch und gut gemacht, langweilig wird's auch nicht. 

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 19 Oktober 2017, 01:40:20
EIN KIND ZU TÖTEN (1976)

(http://fs5.directupload.net/images/170904/xi9q99mx.jpg) (http://www.directupload.net)

Tom und seine schwangere Freundin Evelyn machen Urlaub in Spanien.
Am eigentlichen Zielort ist ihnen jedoch zuviel los, da dort gefeiert wird, und man dadurch kein gutes Hotelzimmer kriegt-
so dass sie beschließen, ein Boot zur nahe gelegenen Insel Almanzora zu mieten, um sich dort einzuqartieren.
Dort angekommen, bemerken sie recht schnell, dass auf der Insel scheinbar nur Kinder sind-
alle Läden und das einzige Hotel sind zwar offen, aber kein einziger Erwachsener ist zu sehen.
Als sie jedoch Zeuge werden, wie ein kleines Mädchen einen alten Mann tot prügelt, der versucht hatte sich zu verstecken-
und sie kurz darauf weitere tote finden, vermuten sie, dass die Kinder von einer seltsamen Krankheit besessen sind, die sie alle Erwachsenen als Feinde ansehen lässt.
Scheinbar wussten sich die Erwachsenen nicht gegen die eigenen Kinder zu wehren- und schon bald werden auch Tom und Evelyn angegriffen...

Erstmals ungekürzt und mit übersetztem Originaltitel ist dieser kleine, eher unbekannte spanische Film erst 2009 auch bei uns offiziell erschienen-
und vom Index genommen worden.
Die Erstauflage lief bei uns unter dem völlig schwachsinnigen Titel „Tödliche Befehle aus dem All“,
wurde inhaltlich sinnentstellt, der Anfang und das Ende gekürzt- und trotzdem noch indiziert.
Die Story an sich ist sehr interessant, der Schauplatz der recht trostlosen Insel perfekt gewählt- und die Kinder wirken teils wirklich sehr bedrohlich...
Dummerweise verhalten sich die Erwachsenen Hauptdarsteller teils recht unlogisch, so dass es den Film einen Punkt kostet.

8/10

COME OUT AND PLAY (2012)

(http://fs5.directupload.net/images/180314/pcrhqkfz.jpg) (http://www.directupload.net)

Handlung siehe oben.

So kann man sich das gefallen lassen. 36 Jahre nach dem Original kann man durchaus mal ein Remake abliefern-
vor allem, wenn das Original zwar durchaus einen gewissen Kultstatus genießt, trotzdem aber nur wenigen bekannt ist.
Man hält sich hier ziemlich exakt an das Vorbild, trotzdem kommt durch die sehr gute Inszenierung auch für Kenner der Geschichte Spannung auf.
Die meist friedlich wirkenden Aufnahmen des beinahe ausgestorbenen Ortes,
in Verbindung mit der fast durchgehend bedrohlichen Musik, erzeugen trotz herrlichstem Sommerwetter eine düstere Grundstimmung.
Die Darsteller der Erwachsenen sind in Ordnung, und agieren nicht ganz so leichtgläubig-bescheuert wie im Original.
Auch die Kinder kommen, wie im Original, durchaus bedrohlich rüber- gerade weil sie sogar regelrecht "fröhlich" bei ihren Taten wirken.
Hervorheben muss man auch noch, dass grausame Szenen entgegen dem Trend zu immer mehr Gewaltdarstellung nicht ausgewalzt werden.
Wenig wird gezeigt- aber nur kurz, manches geschieht im off, anderes wird nur angedeutet- wer Splatter erwartet ist hier trotz ein paar herber Szenen falsch.
Nervig sind lediglich die nicht ausblendbaren englischen Untertitel, welche sich durch den gesamten Film ziehen.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 19 Oktober 2017, 04:50:19
Zweitsichtung auf DVD fast genau auf den Tag 15 Jahre nach dem Kinobesuch:

Minority Report (USA 2002)

Steven Spielberg verfilmt eine Science Fiction-Vorlage von Philip K. Dick mit Tom Cruise in der Hauptrolle, was kann da schon schiefgehen?

Ich fand den Film schon damals nicht übermäßig gut, aber er ist schlecht gealtert. Speziell die ganzen Fluggeräte, die Spinnen-Drohnen und die Szenen auf der (vertikalen) Autobahn, wenn Cruise von Auto zu Auto springt, sehen sehr künstlich aus. Die ganze Rahmenhandlung mit den "Precogs", die eigentlich das Resultat von Drogenmißbrauch ihrer Eltern sind, aber dadurch irgendwie in die Zukunft sehen können, in einer milchigen Nährflüssigkeit liegen und ihre Vorhersage auf eine Holzkugel (!) übertragen, ist haarsträubend bis selten dämlich. Genauso wie der Umstand, dass die Anführerin der Precogs nach mehreren Jahren in der Flüssigkeit einfach so aufstehen und normal Laufen kann.

Darüberhinaus wird die Handlung unglaublich verkompliziert und aufgeblasen. Cruise muss sich gleich die Augen transplantieren lassen, nur um in die Precog-Zentrale zu kommen; sein väterlicher Freund und Vorgesetzter denkt sich eine komplizierte Täuschung aus, anstatt einfach die Daten zu löschen oder zuzusehen, dass die Precog-Kugel und Mord-Meldung verschwindet usw.

Die Actionszenen wirken oft recht unbeholfen - gerade Cruises Flucht vor seinen Jetpack-Kollegen und der Kampf mit Colin Farrell in der Werkhalle. Überhaupt nicht gefallen hat mir zudem die Kameraführung, sowohl was viele langweilige Einstellungen als auch was das Farbschema angeht. Absichtlich wurden die Aufnahmen "entfärbt", um einen kalt-schmutzigen Look zu bekommen. Das Ergebnis sieht aber nicht gerade beeindruckend, sondern eher billig aus.

Die Besetzung ist teils erlesen (Peter Stormare, Max von Sydow), bleibt aber blass. Vor allem Kathryn Morris als Tom Cruises Frau und Neal McDonough ("Star Trek: Der erste Kontakt", "Timeline") nerven. Der Score von John Williams ist belanglos, da bleibt keine Sekunde hängen.

Alleine Porsche, Nokia und Lexus sollen über 10 Millionen US$ für das Product Placement bezahlt haben. Bei einem Budget von um die 100 Mio. US$ schon ordentlich.

Immerhin: die futuristischen Telefone (drahtlose Ohrstecker) sind inzwischen Realität. In Großstädten laufen viele mit diesen Bluetooth-In-ear Headsets herum und sprechen in keinen richtigen Hörer mehr. Und auch die Precog-Idee ist leider keine Utopie mehr - das gibt es inzwischen wirklich, wenn auch nicht mit Kindern von Drogensüchtigen in Nährflüssigkeit, sondern in Form von Computeralgorithmen, die vorhersagen können, wer Opfer eines Verbrechens wird und wer zum Verbrecher wird, bevor das Verbrechen passiert. In Chicago wird diese Technik bereits angewendet (Link (http://www.dailymail.co.uk/news/article-3613708/Civil-liberties-union-horrified-Chicago-PD-s-Minority-Report-computer-algorithm-predict-victim-crime-commit-one.html)).

Wie dem auch sei: in Anbetracht der massiven kreativen Power auf Produktionsseite ein sehr schwacher Film, der noch nicht mal sonderlich gut aussieht. Sehr knappe 4 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Inspektor Yuen am 19 Oktober 2017, 13:34:30
Frauenpower im Doppelpack

Die kommenden Filme haben nicht viel gemeinsam, allerdings sah ich beide zeitnah und ziehe einen kleinen Vergleich.



Atomic Blonde
Einer der John Wick Macher, Charlize Theron in der Hauptrolle.. was soll schon schief gehen? -Naja, einiges.

Das Setting und Design des Films, Berlin ´89 mit Grafitti Einblendungen der Ortsnamen und Credits sind echt schön und auch der Soundtrack aus der Zeit zwingen einem quasi ein Schmunzeln ins Gesicht.
Das ganze Setting umgibt allerdings eine komplett repetetive 08/15 KGB/MI6 Spionagestory, die recht lahm und vorhersehbar daherkommt.

Als Gerüst für einen Actionfilm ist die ganze Story zu präsent, für einen Spionagefilm in der Mauerfallära ist das ganze zu dünn.

Es gibt nicht viele Actionszenen, allerdings sind diese auch nicht sauber ausgearbeitet. Hier ist kein richtiger Flow, meistens wirkt das ganze stakkatohaft in Aktion-Reaktion. Einzige Ausnahme ist hier die Kampfszene im Treppenhaus.

Darstellertechnisch ist es durchwachsen. Goodman sehe ich recht gerne und arbeitet auch hier solide. McAvoy spielt hier recht überdreht, Theron gefällt mir in dieser Rolle überhaupt nicht.
Das ganze ist so übertrieben cool angelegt dass mir diese Figur komplett egal ist.
Wenn ich Theron´s vorherige Actionfigur "Furiosa" in den Vergleich ziehe, sind hier enorme darstellerische Unterschiede zu entnehmen welche sich auf das Sehvergnügen auswirken.

Klar, das war jetzt auch eventuell nicht die Absicht, aber dann sollte die Story oder Action passen. 5/10




What happened to Monday?
Orphan Black meets Children of Men (ein bisschen)

Eine Zukunftsgeschichte über Geburtenkontrolle, jeder Mensch ist erfasst und wird täglich mehrmals kontrolliert.
Willem Daffoe widersetzt sich dieser Kontrolle und zieht Siebenlinge auf, bereitet sie auf das bedingte Leben vor und trainiert sie für den Notfall.
Jedes Mädchen bekommt den Namen eines Wochentages und darf für den jeweiligen Tag am Leben ausserhalb der Wohnung teilnehmen, eines Tages kommt Monday nicht nach Hause und alle fragen sich "what happened to Monday?"

Das Setting hat einen gewissen realistisch-futuristischen Look, es gibt keine fliegenden Autos, Teleporter usw. allerdings schon technische Errungenschaften die ich mir in dem Zeitalter vorstellen kann.

Zur Story hatte ich schon einiges geschrieben, mehr möchte ich auch nicht verraten. Die erste Hälfte ist unter Daffoes Präsenz wirklich sehr schön anzuschauen und verdeutlicht auch in einer Szene recht hart, welche Opfer die Familie für das Recht auf Geschwister bringen muss. Toll.
Es gibt auch in der zweiten Hälfte mehrere unerwartete Wendungen, allerdings ist hier die Action recht präsent und dominiert.

Die Actionszenen sind hart, nicht nur recht blutig sondern auch durch das gute Spiel von Noomi Rapace auch nahegehend.
Hier trifft einen jeder Schlag und tut weh, zweckmäßig muss zum töten alles herhalten.

Man ahnt es ein wenig, darstellertechnisch stimmt hier alles. Noomir Rapace zieht hier über die Darstellung der erwachsenen Siebenlinge eine Top-Perfomance ab.
Ähnlich wie bei Orphan Black sind hier einige der Zwillinge (oder Klone bei OB) stärker ausgearbeitet als andere und auch Klischees werden bedient (Nerd, Fitness-Junkie usw), aber in der Summe wirklich toll gespielt. Willem Daffoe ist über jeden Zweifel erhaben, die Gegenspieler sind austauschbar (in der Ausarbeitung und auch im Aussehen - Botox-Lady Glen Close)

Der ganze Film war sehr unterhaltsam, für mich sogar ein Teil zu actionlastig aber aufgrund der Stärken sehr sehenswert. 7/10



Falls es ein Kauf-, Leihkriterium sein sollte, man sieht in beiden Filmen die Hauptdarstellerin nackt.  ;)


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 19 Oktober 2017, 13:43:28
Zitat von: Inspektor Yuen am 19 Oktober 2017, 13:34:30
Theron gefällt mir in dieser Rolle überhaupt nicht.
Das ganze ist so übertrieben cool angelegt dass mir diese Figur komplett egal ist.
Wenn ich Theron´s vorherige Actionfigur "Furiosa" in den Vergleich ziehe, sind hier enorme darstellerische Unterschiede zu entnehmen welche sich auf das Sehvergnügen auswirken.

Interessant - ich habe "Atomic Blonde" noch nicht gesehen, fand Theron als Action-Heroine in "Mad Max: Fury Road" wirklich gut, in "Fast & Furious 8" aber reichlich fehlbesetzt. Bin mal gespannt, in welche Richtung ich bei "Atomic Blonde" tendiere.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Inspektor Yuen am 19 Oktober 2017, 14:29:23
Furious 8 habe ich letztens auch gesehen, ich finde die Darstellung mit Atomic Blonde vergleichbar.
Wenn ich böse wäre, würde ich auf den Gedanken kommen dass sich die gute zwischen Fury Road und F8 chirurgisch gepimpt hat und in der Mimik nichts mehr los ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 20 Oktober 2017, 00:11:31
GHETTO GANGZ - DIE HÖLLE VOR PARIS

(http://fs5.directupload.net/images/170908/rlzojqye.jpg) (http://www.directupload.net)

Paris: Der 13. Bezirk wird von kriminellen Jugendbanden beherrscht,
gegen die auch die inzwischen von dort abziehende Polizei nicht mehr ankommt. (Klingt irgendwie bekannt)
Die Regierung beschloss daraufhin, eine große Mauer um diesen Bereich zu bauen,
und die Gangs sich selbst zu überlassen. (Auch das habe ich schon mal wo gesehen)
Eines Tages gelingt es jedoch einer Gang an eine Massenvernichtungswaffe zu kommen,
woraufhin ein Undercover-Cop und ein Ex-Häftling, dessen Schwester vom Obergangster des Bezirks entführt wurde,
in den 13. Bezirk gehen, um sich gegenseitig zu helfen...

Luc Besson hat mal wieder nen lustigen kleinen Hirnlos-Actioner produziert.
Hier gibt's einige spektakuläre, schön gefilmte Stunts- der Schwerpunkt ist Action mit Martial Arts und Schießereien.
Nette Anleihen an John Carpenter-Filme kann man wie oben erwähnt ebenfalls entdecken.
Belanglos und voller Logiklöcher, aber durchgehend Actionreich. Kaum Story, aber niemals langweilig.
Lediglich dass des öfteren irgendwelche hässlich gepimpten Plastik-Proletenschleudern durchs Bild fahren nervt leicht-
und passt auch absolut nicht zur ansonsten eher dreckigen Optik des Films.

7/10

GHETTO GANGZ 2 - ULTIMATUM

(http://fs1.directupload.net/images/180210/vsedutgy.jpg) (http://www.directupload.net)

An den Zuständen im 13. Bezirk hat sich nichts geändert. Die Mauer steht noch, die Gangs regieren den Bezirk.
Ein korrupter Politiker lässt sich auf einen Deal mit einem vermögenden Bauunternehmer ein,
welcher den Bezirk komplett plattmachen will, um dort ein Luxuswohnviertel entstehen zu lassen.
Den Gangs wird ein Polizistenmord angehängt um Krawalle zu provozieren- und das Problem dann mittels Raketenbeschuss zu erledigen.
Doch da gibt es noch den Cop aus dem ersten Film, und seinen Freund aus dem Bezirk- welche das Spiel durchschauen.
Es bleibt nur eine Möglichkeit das ganze zu überleben und die Wahrheit ans Licht zu bringen: Alle Gangs müssen zusammenarbeiten...

Hirnlos-Action, Teil 2. Der Film schließt direkt an den ersten an, und bietet auch exakt das gleiche.
Insofern kann man zum zweiten Teil das gleiche sagen wie oben.
Wer nicht mehr als einen eher anspruchslosen Actionfilm erwartet, wird auch hier gut bedient.

7/10

BRICK MANSIONS

(http://fs1.directupload.net/images/180210/26vy3t5y.jpg) (http://www.directupload.net)

Detroit: Der Stadtteil "Brick Mansions" ist vom Rest der Stadt durch eine hohe Mauer abgetrennt, und wird von Gangs beherrscht.
Drogenbaron Tremaine steht hier unangefochten an oberster Stelle.
Als es seinen Männern gelingt, eine Massenvernichtungswaffe zu entwenden und nach Brick Mansions zu bringen,
will Tremaine seine Macht ausweiten- und erpresst ganz Detroit.
Undercover-Cop Damien Collier (Paul Walker) wird zusammen mit dem Ex-Häftling Lino nach Brick Mansions geschickt...

Remake von "Ghetto Gangz - Die Hölle vor Paris".
Hier haben sich ausnahmsweise mal nicht die Amerikaner an ein Remake des französischen Erfolgsfilmes gemacht.
Es handelt sich um eine Französisch-Kanadische Produktion mit hohem Budget und Paul Walker in seinem letzten abgeschlossenen Film.
Optisch absolut gelungen, mit schönen Kamerafahrten und flotten Schnitten ausgestattet-
und mit überzeugenderen Gangs ohne gepimpte Plastik-Protzkarren wie im Original, kommt das Remake schön dreckig daher.
Dazu kommen auch hier wieder sehr gute Parcour-Szenen, alleine die Jagd über die Dächer am Anfang macht den Film schon sehenswert.
Inhaltlich zwar beinahe komplett identisch, gefällt mir das Remake aber eine Spur besser als das (auch recht gute) Original.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Grusler am 20 Oktober 2017, 00:32:15
Die Hölle von Paris (GhettoGangz I) fand ich überraschend unterhaltsam. Ganz nett auch die lustige Verschwöhrungs-Terrorie-Story, a la "Die Armen müssen weg.", besonders das
Spoiler: zeige
Verarschungs-
Ende mit dem hohen Tier fand ich köstlich.:icon_mrgreen: Besser als erwartet.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 Oktober 2017, 01:09:20
TOTAL RECALL - DIE TOTALE ERINNERUNG (1990)

(http://fs1.directupload.net/images/180314/oa45mgb2.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Fabrikarbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) ist von seinen immer gleichen Tagesabläufen zusehends angeödet.
Zufällig erfährt er von der Firma Rekall, welche mit Gedankenimplantationen für jedermann werben.
Trotz der Warnung eines Kollegen Harry meldet er sich bei Rekall-
doch schon das Gespräch vor der Gedankenimplantation verläuft anders als gedacht:
Plötzlich ist nicht nur die Polizei hinter ihm her, auch seine Frau (Sharon Stone) entpuppt sich als Agentin, die gegen ihn arbeitet...

Der Film ist der beste Beweis dafür, dass auch eine Interessante Grundhandlung nichts hilft,
wenn die Schauspieler, in diesem Fall sogar der Hauptdarsteller, absolut nicht überzeugend sind.
Schwarzenegger wirkt auf mich fehlbesetzt wie nie zuvor, seine Mimik entgleist ihm hier regelmäßig.
Schade, denn die Umsetzung der Geschichte von Philip K.Dick, mit einem Drehbuch von Dan O'Bannon hat durchaus potential.
Tricktechnisch ist der Film für seine Zeit durchaus ordentlich anzusehen, gegen Paul Verhoeven's Regie ist auch nichts zu sagen.
Nur Schwarzenegger passt einfach so gar nicht in diesen Film...

6/10

TOTAL RECALL (2012)

(http://fs5.directupload.net/images/170731/u62wndyt.jpg) (http://www.directupload.net)

In der Zukunft gibt es auf der Erde zwei Kolonien, auf entgegengesetzten Seiten des Planeten.
Verbunden sind diese durch einen Tunnel, in dem ein riesiger Expressfahrstuhl durch's Erdinnere führt.
Der Fabrikarbeiter Douglas Quaid (Colin Farrell) ist ein Pendler, und kann seinem Leben nichts mehr abgewinnen- die immer gleichen Abläufe öden ihn zusehends an.
Zufällig erfährt er von der Firma Rekall, welche mit Gedankenimplantationen für jedermann werben.
Trotz der Warnung seines Kollegen und besten Freundes Harry (Bokeem Woodbine) meldet er sich bei Rekall-
doch schon das Gespräch vor der Gedankenimplantation verläuft anders als gedacht:
Plötzlich ist nicht nur die Polizei hinter ihm her, auch seine Frau (Kate Beckinsale) entpuppt sich als Agentin, die gegen ihn arbeitet...

Viel negatives habe ich im Vorfeld gehört, das Remake sei eine seelenlose Hochglanzproduktion, komme bei weitem nicht ans Original heran-
und sei somit komplett überflüssig.
Ohne Vorbehalte habe ich mir den Film angesehen- und muss sagen: Ich finde ihn um einiges besser als das Original.
Colin Farrell passt erstaunlich gut in seine Rolle, und kommt glaubhaft rüber. 
Mein größter Kritikpunkt am Original war Schwarzeneggers miserables Schauspiel, da ist Farrell die eindeutig bessere Wahl!
Allgemein ist auch die komplette Umgebung trotz Hightech viel trostloser dargestellt, als noch im Original,
was aber natürlich ohne heutige CGI-Tricks nicht machbar gewesen wäre.
Es gibt neben den generell sehr guten Tricks auch einige Neuerungen in der Grundstory, die sehr gut in die Handlung passen-
und auch bei Kennern der Story keine Langeweile aufkommen lassen.
Was dagegen ganz klar zurückgefahren wurde, ist die Gewaltdarstellung- dafür gibt es beinahe durchgehend gut gemachte Actionszenen zu bestaunen.
Genau so muss dieser Stoff meiner Meinung nach heutzutage aussehen- und kein bisschen anders.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 Oktober 2017, 23:59:38
JUDGE DREDD (1995)

(http://fs1.directupload.net/images/180210/tq9a9ul7.jpg) (http://www.directupload.net)

Die Zukunft: Nach einem nuklearen Krieg leben die Menschen in sogenannten "Megacities",
riesige Stadtkomplexe, welche durch extrem hohe und starke Mauern nach aussen abgesichert sind.
Polizei, Richter und Henker in einem sind die Judges, welche das Gesetz vertreten.
Der härteste unter ihnen ist Judge Dredd, welcher dafür bekannt ist, schuldige Verbrecher gerne sofort zu exekutieren.
Eines Tages gerät er allerdings selbst unter Mordverdacht, alle Beweise inclusive DNA Tests sprechen gegen ihn, obwohl er unschuldig ist.
Dredd wird verhaftet und aus Megacity verbannt, jetzt muss er auf die Hilfe eines Gefangenen zählen, den er selbst ins Gefängnis gebracht hat-
während Judge Hershey, die einzige Kollegin der er noch vertraut, versucht Beweise für seine Unschuld zu finden.
Als Dredd erfährt dass er einen Bruder hat, der auf der anderen Seite des Gesetzes steht,
und welchen er, ohne von seiner Verwandschaft zu wissen glaubt getötet zu haben, wird klar, dass dieser noch leben muss.
Sein offiziell toter Bruder Rico war der Mörder- und durch seine hinterlassene DNA kam man jetzt natürlich auf Dredd...

Während die Motorräder und Uniformen der Judges nach billigem Plastik aussehen, ist der Rest auf optisch seinerzeit ordentlichem Niveau.
Sylvester Stallone passt durchaus in die Rolle des Judge Dredd, auch die restliche Besetzung ist teils herausragend:
Armand Assante, Diane Lane, Rob Schneider, Jürgen Prochnow, Max von Sydow und Joan Chen sind in weiteren Rollen zu sehen.
Der Film macht als Comicverfilmung durchaus Spaß, nimmt sich nicht allzu ernst- und sieht größtenteils gut aus, wenn auch teils ein wenig Trashig.
Als "ernster" Actionfilm fällt er allerdings durch, zu steril, bunt und teils überdreht wirkt der Film im Gesamteindruck.
Mein größter Kritikpunkt ist der extrem nervige Sidekick, das überzogene Nervenbündel Rob Schneider kostet den Film definitiv einen Punkt.

7/10

DREDD (2012)

(http://fs5.directupload.net/images/170904/7hst97zf.jpg) (http://www.directupload.net)

USA, in der Zukunft. Der Großteil des Planeten ist unbewohnbar geworden, die Menschen leben zusammengepfercht in riesigen, in die Höhe gebauten Städten-
den sogenannten "Megacities".
Es herrschen überbevölkerung, armut- und dementsprechend auch Drogen und Verbrechen.
Eine Polizei gibt es nicht mehr, der einzige weg hier noch Ordnung zu schaffen sind die sogenannten Judges, welche Polizei, Richter- und Henker in einer Person darstellen.
Kein Wunder also, dass deren Einsätze meist mit der Todesstrafe enden- und auch unbeteiligte oder sich ergebende diese oft nicht überleben.
Der erfahrene Judge Dredd kriegt eine Anwärterin an seine Seite gestellt, welche eigentlich die Prüfungen zum Judge nicht bestanden hat-
aber über telepathische Fähigkeiten verfügt, und daher eine letzte Chance bekommt, sich zu bewähren.
Schon der erste Einsatz wegen einem Dreifachmord führt die beiden in einen riesigen Hochhaus-Komplex namens Peach Trees, in dem die Drogenbaronin Ma-Ma herrscht.
Diese lässt beim eintreffen der beiden Judges das Hochhaus von einem Hacker durch Stahltüren vor allen Eingängen und Fenstern komplett abriegeln-
so dass keiner mehr hinein oder heraus kann.
Ma-Ma hetzt nun nicht nur ihre eigenen Leute auf die Judges, sondern fordert auch alle Bewohner und Besucher des Gebäudes auf, Jagd auf die Judges zu machen...

Im Vergleich zur doch sehr bemüht, und teils sogar albern wirkenden Version des Stoffes mit Sylvester Stallone hat sich hier einiges getan.
Bedingungslose härte wie in der Comicvorlage, ohne jeglichen Blick auf eine Jugendfreigabe, tun dem Film gut.
Der Gewaltgrad mag durchaus auch einige abschrecken, und mancher wird sich fragen, ob die eine oder andere Gewaltspitze sein musste-
aber es ist nun mal die Verfilmung eines gewalttätigen Comics.
Eine tiefgreifende Handlung darf man hier natürlich nicht erwarten- und auch die Schauwerte halten sich in Grenzen,
da der Großteil des Films innerhalb eines riesigen Gebäudekomplexes spielt.
Karl Urban gibt den Dredd, nimmt aber seinen Helm nie ab- hätte also auch fast jeder andere drunterstecken können.
Lena Headey führt die Gegenseite an, und überzeugt dabei ebenso, wie auch der Rest der ansonsten eher unbekannten Darsteller.
Immerhin hat man es hier geschafft, den Film relativ bunt, und gleichzeitig düster zu gestalten- und wird somit auch der Comic-Vorlage gerecht.
Lediglich die vielen Szenen in Zeitlupe mögen "mal" ganz nett sein, und vielleicht sogar in 3D ganz gut wirken- aber irgendwann ist es dann doch einfach nur noch nervig.
Herausragend dagegen ist der Score... sehr treibend und immer passend eingestezt.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 23 Oktober 2017, 00:11:03
WHITE NOISE - SCHREIE AUS DEM JENSEITS

(https://www2.pic-upload.de/img/34134447/wn.jpg) (https://www.pic-upload.de)

Anna, die Frau von Jonathan Rivers (Michael Keaton) verschwindet unter mysteriösen Umständen spurlos.
Zuerst glaubt man an eine Entführung, da Rivers ein erfolgreicher Architekt ist,
doch schon bald wird die Leiche seiner Frau aufgefunden, und es scheint sich um einen tragischen Unfall gehandelt zu haben.
Kurz darauf wendet sich Raymond Price (Ian McNeice) an Jonathan, welcher übersinnliches mittels EVP (Electronic Voice Phenomen) erforscht-
und angeblich über das Hintergrundrauschen von Radiowellen, TV und ähnlichem Kontakt zu Anna aufgenommen hat.
Zunächst glaubt Jonathan nicht daran- doch schon bald häufen sich die Kontaktaufnahmen und Hilferufe seiner Frau,
welche auch er immer öfter im "weißen Rauschen" seines Fernsehers erkennen kann.
Er vermutet, dass seine Frau ihm mitteilen will was ihr passiert ist- doch schon bald muss er erkennen,
dass es nicht nur freundlich gestimmte Geister gibt, die mittels EVP mit den lebenden kommunizieren...

Wer einen Horrorfilm erwartet, dürfte enttäuscht werden- vielmehr handelt es sich bei "White Noise" um ein Drama mit übernatürlichem Einschlag.
Die Stimmung des Films ist zunächst eher bedrückend, wird aber mit fortschreitender Dauer immer spannender.
Wer mit eine Mischung aus Mystery-Thriller und Drama leben kann, wird definitiv gut unterhalten.

7/10

WHITE NOISE - FÜRCHTE DAS LICHT

(http://fs5.directupload.net/images/170911/l6xpjgjj.jpg) (http://www.directupload.net)

Abe (Nathan Fillion), dessen Frau und Kind von einem scheinbar verwirrten Mann einfach erschossen wurden,
kommt daraufhin mit seinem Leben nicht mehr klar- und begeht einen Selbstmordversuch.
Allerdings wird er, obwohl schon kurzzeitig klinisch Tot, gerettet- was Veränderungen in seinem Leben zur Folge hat.
Seit seiner Nahtod-Erfahrung kann er anhand der Aura eines Menschen erkennen, ob dieser kurz vor seinem Tod steht.
Diese Fähigkeit setzt er nun ein, um Menschen vor dem nahenden Tod zu schützen-
was allerdings immer 72 Stunden nach der Rettung böses für die beteiligten zur Folge hat.
Schon bald bemerkt er, dass die Ermordung seiner Familie mit seiner Begabung,
die auch andere Menschen mit ähnlichen Erlebnissen hatten, zu tun hat...

Der Film ist inhaltlich keine direkte Fortsetzung von "White Noise", aber doch recht ähnlich gelagert.
Man wird hier einige male an die "Final Destination"-Reihe erinnert, da man auch dort dem vorgesehenen Tod nicht entrinnen konnte.
Spannend erzählt, und trotz größtenteils unbekannter Darsteller auch glaubwürdig gespielt,
haben wir hier eine reine DVD-Erstveröffentlichung, die auch eine Kinoauswertung verdient hätte.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 Oktober 2017, 00:26:54
ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT (DAS ENDE) (1976)

(http://fs1.directupload.net/images/180425/ua4nzncv.jpg) (http://www.directupload.net)

Das Polizeirevier 13 in der übelsten Gegend von Los Angeles wird aufgelöst und soll geschlossen werden.
Als in der Gegend die Polizei eine komplette Jugendgang auslöscht, eskaliert die Situation:
Sämtliche kriminellen Jugendlichen des Viertels rotten sich zusammen, um sich an der Polizei zu rächen.
Das Ziel: Revier 13.
Kurz nachdem ein Gefangenentransport wegen eines erkrankten Häftlings dort Zwischenstop macht, beginnen die Angriffe...

John Carpenter's erster als solcher geplanter Kinofilm gehört bis heute zu seinen besten.
(Der zuvor gedrehte "Dark Star" war ursprünglich ein Studentenprojekt von Carpenter und Dan O'Bannon für eine Filmschule)
Die Grundgeschichte an sich bietet nichts neues, und wurde so ähnlich z.B. auch schon in älteren Western erzählt.
Allerdings wurde das ganze selten so spannend und düster umgesetzt, wie es John Carpenter mit nur wenig Budget geschafft hat.
Auch der von Carpenter selbst komponierte Soundtrack wurde zum Klassiker-
es gab sogar Disco-Remixe und (mindestens) einen davon deutlich inspirierten Videogame-Soundtrack (Xenon II - Megablast).
In Deutschland wurde der Film sowohl mit seinem Originaltitel, als auch unter dem Titel "Das Ende" vermarktet.

9/10

DAS ENDE - ASSAULT ON PRECINCT 13 (2005)

(http://fs5.directupload.net/images/170904/eoof99a9.jpg) (http://www.directupload.net)

Das Polizeirevier 13 in einem abgelegenen Teil von Detroit steht kurz vor der Schließung,
nur ein paar Polizisten sind noch im Gebäude um aufzuräumen, und einzupacken, was noch gebraucht wird.
Während draussen schlechte Wetterverhältnisse herrschen, trifft ein unangekündigter Gefangenentransport ein, um besseres Wetter abzuwarten.
Das Problem ist nur: Hinter dem Gefangenen sind einige kriminelle Gestalten her, die immer extremere Angriffe auf das Polizeirevier starten...

Das Remake des John Carpenter-Klassikers...
Hier wurde die Grundidee des Originals übernommen, die Geschichte aber sinnvoll erweitert und leicht abgeändert.
Es wird jede Menge Spannung und Action geboten, Explosionen, optisch und akustisch hervorragende Schießereien, gut ausgesuchte Schauspieler-
und es gibt erstaunlich hohe, aber nie übertriebene Gewaltdarstellung.
Es geht doch: Selbst einen John Carpenter-Klassiker kann man noch sinnvoll variieren.
Nicht besser als das Original, aber etwas anders- und durchaus sehenswert!

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 24 Oktober 2017, 08:08:52
Alter Schwede, Retro gibt Vollgas!  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 24 Oktober 2017, 17:01:57
Die Total Recall Reviews/Vergleiche kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Ich hab das Remake gesehen und weiß null mehr worum es geht, geschweige denn sind mir irgendwelche besonderen Szenen im Kopf geblieben. Kann mich nur noch an dieses Portal oder diesen Durchgang (oder sowas ähnliches) entsinnen.

Das Original hingegen. Soviel geile Szenen, auch tricktechnisch noch heute ansehbar, landet bei mir regelmäßig aufn Bildschirm. Klar ist Schwarzenegger kein Stern am Schauspielerhimmel, aber das man sich so derart an ihm stößt, dann kann man gleich auch die anderen Filme wo er aufn Cover prangt nicht anschauen.   :viney:

PS: Aber mach weiter so Retro, lese deine kurzen knackigen Reviews ganz gern  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 17:41:04
Vielleicht hätte Retro beim Total-Recall-Vergleich mal kurz erwähnen sollen, welche Fassung der neuen Version er heranzieht, der Extended Cut unterscheidet sich doch relativ deutlich von der KF. Generell mag man dem "Remake" zugute halten, dass er der Vorlage etwas näher steht, in der es eben auch keine Muskelmänner und Gewaltorgien gibt. Aber irgendwelche Ambitionen, in ein paar Jahren noch mehr als eine Fußnote der SF-Filmgeschichte zu sein, in der das Original einen ganz festen Platz hat, konnte ich da auch nicht entdecken.

Bei der Gelegenheit ein kurzer Eindruck von zwei Stephen-King-Movies "Made for (new) TV".

Big Driver (2014 - HBO/Lifetime, gesehen auf Amazon Prime)

Eigentlich eine gerade für HBO-Verhältnisse ziemlich unspektakuläre, vergleichsweise zurückhaltende "Rape & Revenge"-Story, der Stephing King-Touch beschränkt sich auf die (imaginäre ?) Quasselstrippe auf der Rückbank, ein vom Meister gerne genommenes Motiv, siehe unten. Von Bello solide performt, relativ überraschungsfrei, aber irgendwie macht der Film aber doch einiges richtig, am Ende hat man trotz der Thematik ein sagen wir mal "gutes Gefühl".

5-6/10

Gerald's Game / Das Spiel (2017 Netflix)

Dass es aber doch noch ein Stück besser geht, zeigt Netflix mit einer seiner Exklusivfilmproduktionen. Gugino macht das wirklich prima; auch wenn man über Details streiten mag (der "tote" Ehemann fängt eigentlich ein bisschen früh an zu reden, die Küchenpsychologie -Stichwort
Spoiler: zeige
Missbrauch
-  in der Mitte hätte ich nicht unbedingt gebraucht) werden hier die Spannungsschrauben sauber angezogen, die
Spoiler: zeige
Befreiungsszene
gehört zu den unangenehmsten in einem Horror-Film seit langem und der eineinhalbfache Salto zum Schluss ist auch nicht von schlechten Eltern (wobei man es vielleicht nicht ganz so deutlich herausarbeiten musste, als Andeutung wie wohl im Buch hätte das auch gut gepasst).

7-8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 24 Oktober 2017, 19:16:59
Zitat von: Butzemann am 24 Oktober 2017, 17:01:57
Die Total Recall Reviews/Vergleiche kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Ich hab das Remake gesehen und weiß null mehr worum es geht, geschweige denn sind mir irgendwelche besonderen Szenen im Kopf geblieben. Kann mich nur noch an dieses Portal oder diesen Durchgang (oder sowas ähnliches) entsinnen.

Das Original hingegen. Soviel geile Szenen, auch tricktechnisch noch heute ansehbar, landet bei mir regelmäßig aufn Bildschirm.
Dito! :respekt:


Zitat von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 17:41:04
Generell mag man dem "Remake" zugute halten, dass er der Vorlage etwas näher steht, in der es eben auch keine Muskelmänner und Gewaltorgien gibt.
Trotzdem hat gerade Schwarzenegger aus meiner Sicht viel besser zu der Rolle bzw. zu dem, was aus der Figur gemacht wurde, gepasst. Der durchtrainierte, harte Bauarbeitertyp aus der Arbeiterklasse ist viel interessanter als der fesche Colin Farrell, der... ja, was war der noch gleich? :00000109: Kann mich eigentlich nur noch daran erinnern, dass er eine heiße Freundin hatte, die in Zeitlupe geballert hat, aber an sonst wirklich nichts mehr - keine einzige Szene.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 20:06:09
Zitat von: Hitfield am 24 Oktober 2017, 19:16:59

Zitat von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 17:41:04
Generell mag man dem "Remake" zugute halten, dass er der Vorlage etwas näher steht, in der es eben auch keine Muskelmänner und Gewaltorgien gibt.

Trotzdem hat gerade Schwarzenegger aus meiner Sicht viel besser zu der Rolle bzw. zu dem, was aus der Figur gemacht wurde, gepasst. Der durchtrainierte, harte Bauarbeitertyp aus der Arbeiterklasse ist viel interessanter als der fesche Colin Farrell, der... ja, was war der noch gleich? :00000109: Kann mich eigentlich nur noch daran erinnern, dass er eine heiße Freundin hatte, die in Zeitlupe geballert hat, aber an sonst wirklich nichts mehr - keine einzige Szene.

Gut und schön. Aber nehmen wir mal (nur so rein hypothetisch) an, man hätte damals Arnie sagen wir als Hercule Poirot gecastet, der dann einen Fall "frei nach Agatha Christie" löst, indem er Dutzende von Verdächtigen verprügelt, diverse Henchmen killt und halb London in Trümmer legt. Vielleicht wären die entsprechenden Action-Szenen sogar sehr gut gewsen; trotzdem wären die Stimmen, die das für eine Fehlbesetzung und Verdrehung der Vorlage hielten, vermutlich ziemlich laut geworden.  Muss das im Fall "Total Recal" - "We can remember it..: so anders sein, nur weil Buch und die Hauptfigur nicht gar so bekannt sind ?

Dabei wollte ich Retros kaum mehrheitsfähige Abstufung gar nicht verteidigen. Ich denke aber auch, dass dem Remake durch die größere Nähe zur Vorlage eine gewisse Existenzberechtigung zukommt. Wenn man Verhoevens Film, der auf seine Art klar besser ist, nicht ständig dabei vor Augen hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 Oktober 2017, 20:09:59
Zitat von: Butzemann am 24 Oktober 2017, 17:01:57
Klar ist Schwarzenegger kein Stern am Schauspielerhimmel, aber das man sich so derart an ihm stößt, dann kann man gleich auch die anderen Filme wo er aufn Cover prangt nicht anschauen.   :viney:
Es hat schon einen Grund warum ich genau folgendes geschrieben habe:
Zitat von: Retro am 21 Oktober 2017, 01:09:20
Schwarzenegger wirkt auf mich fehlbesetzt wie nie zuvor
Nur Schwarzenegger passt einfach so gar nicht in diesen Film
:icon_razz:


Zitat von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 17:41:04
Vielleicht hätte Retro beim Total-Recall-Vergleich mal kurz erwähnen sollen, welche Fassung der neuen Version er heranzieht
Grundsätzlich immer die längste Fassung.  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 Oktober 2017, 23:45:36
STARSHIP TROOPERS

(http://fs1.directupload.net/images/180210/my9kfywz.jpg) (http://www.directupload.net)

In der Zukunft: Die Bugs, eine ausserirdische, große Insektenart, sind die größten Feinde der Menschheit.
Die Menschen sind in zwei Klassen aufgeteilt, die "Zivilisten", welche kaum Rechte besitzen, und z.B. keine Kinder kriegen dürfen-
und die "Bürger", welche in der Gesellschaft allgemein deutlich besser gestellt sind.
Den Bürgerstatus erhält man durch den Eintritt ins Militär, weshalb sich natürlich sehr viele junge Kandidaten freiwillig melden.
Als die aktuellen Bewerber ausgebildet werden, startet eine große Angriffswelle der Bugs gegen die Erde...

Unter der Regie von Paul Verhoeven war nichts anderes zu erwarten als ein Action-Feuerwerk mit hohem Gewaltgrad- und genau das kriegt man geboten.
Störend wirkt da nur die unnötige, in die Handlung eingebaute Liebesgeschichte.
Auf Seite der Darsteller ist alles im grünen Bereich, von altbekannten Namen wie Michael Ironside und Clancy Brown,
bis zu damals aufstrebenden Schauspielern wie Casper Van Dien, Denise Richards, Dina Meye, Jake Busey sind einige bekannte Gesichter vertreten.
Die Tricks wirken teils leicht angestaubt, waren damals aber auf dem aktuellen Stand der Technik-
und sind auch heute noch größtenteils gut anzusehen. Vor allem die Bugs selbst kommen immer noch sehr gut rüber.
Der Gewaltgrad ist von Beginn an erstaunlich hoch, und ab der hälfte des Films zieht der Action-Anteil nochmal deutlich an.

9/10

STARSHIP TROOPERS 2 - HELD DER FÖDERATION

(http://fs1.directupload.net/images/180210/nca7ddxg.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Kampf gegen die Bugs dauert immer noch an, immer noch werden junge Rekruten im Kampf verheizt.
Auf einem fremden Planeten kämpfen sich die Trooper unter der Führung von General Shepherd (Ed Lauter)
zu einem alten Föderations-Aussenposten durch, um sich dort vor der Übermacht der Bugs zu schützen.
Allerdings haben die Bugs sich weiterentwickelt- und ihre Taktik geändert.
Schon bald ist niemand mehr in den Bunkern der Anlage sicher, und die Troopers können sich selbst nicht mehr trauen...

Von den Darstellern des ersten Teils ist keiner mehr dabei, der Co-Produzent des ersten Films, Phil Tippett, hat im zweiten die Regie übernommen.
Nach diesem, seinem ersten Film, hat er das allerdings nie wieder getan. Warum nur...
Dass der Film ein rein für den DVD-Markt konzipierter Nachfolger ist, merkt man zu jeder Sekunde.
An allen Ecken und Enden bemerkt man das schmale Budget, "Starship Troopers 2" sieht aus wie eine TV-Produktion.
Große Teile des Films wirken wie im Studio gedreht- der Hintergrund ist immer dunkel, man hört keinerlei Nebengeräusche.
Auch der langweilige und oft unpassende Soundtrack tut sein übriges dazu.
Die Bugs sehen meist ordentlich aus, der komplette Rest kommt reichlich billig daher.
Die Schauspieler sind, abgesehen von Ed Lauter in einer eher kleinen Rolle, allesamt eher aus der zweiten (oder dritten) Reihe,
was eigentlich nicht wild wäre, wenn man ein ähnliches Tempo wie im deutlich längeren ersten Film eingeschlagen hätte.
Hier wird aber leider viel mehr geredet als geschossen, da fehlt es sowohl an interessanten Charakteren an sich, als auch an den Dialogen.
Was auch auffällt: In den Actionszenen sieht man meist nur die Menschen herumballern- Szenen in denen gleichzeitig Bugs vorkommen sind eher selten.
Erst nach einer Stunde Laufzeit schaltet der Film für 20 Minuten einen Gang hoch, wird etwas spannender und auch blutiger.
Immerhin hat man eine "neue" (oder besser bei anderen Filmen geklaute) Idee bezüglich der Bugs eingesetzt. Das bringt einen Bonuspunkt.

4/10

STARSHIP TROOPERS 3 - MARAUDER

(http://fs5.directupload.net/images/170911/mcnngxg5.jpg) (http://www.directupload.net)

Noch immer kämpfen die Menschen gegen die Bugs-
allerdings steigt die Zahl der Kriegsgegner bei den Menschen immer weiter an, viele wollen Friedensverhandlungen, die Föderation verliert deutlich an ansehen.
Um dem entgegenzuwirken, setzt die Föderation auf drei Punkte:
Der Kriegsheld Johnny Rico (Casper Van Dien, aus Teil 1) wird reaktiviert, der immer cool bleibende Sky Marshall, nebenbei beliebter Sänger,
wird auf die neuesten Bug-Mutationen angesetzt- und die Geheimwaffe Marauder, übergroße Kampfroboter, werden erstmals eingesetzt.
Dummerweise gibt es einen Verräter in der Truppe- und noch Dümmererweise merkt der Zuschauer von seinem ersten auftreten an schon, wer das sein könnte.

Nach Teil 2 dachte ich, es kann nicht viel schlechter werden- aber man kann sich ja auch mal täuschen...
Der erste Teil bot neben viel Action, und einer eher unnötigen Lovestory, Schwarzen Humor, gute Tricks und toll gefilmte Kämpfe.
Der zweite war schon deutlich billiger, konnte aber zumindest am Ende noch ein wenig punkten.
Das einzige was der dritte Teil bietet, sind teils recht harte Szenen, die aber allesamt billigst aussehen.
Ansonsten: Miserable Schauspieler, peinliche Dialoge, unmotivierte Synchronsprecher, schlechte Computereffekte, und ein unglaublich nerviges Lied...

1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 25 Oktober 2017, 16:23:59
Zitat von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 20:06:09
Zitat von: Hitfield am 24 Oktober 2017, 19:16:59

Zitat von: Private Joker am 24 Oktober 2017, 17:41:04
Generell mag man dem "Remake" zugute halten, dass er der Vorlage etwas näher steht, in der es eben auch keine Muskelmänner und Gewaltorgien gibt.

Trotzdem hat gerade Schwarzenegger aus meiner Sicht viel besser zu der Rolle bzw. zu dem, was aus der Figur gemacht wurde, gepasst. Der durchtrainierte, harte Bauarbeitertyp aus der Arbeiterklasse ist viel interessanter als der fesche Colin Farrell, der... ja, was war der noch gleich? :00000109: Kann mich eigentlich nur noch daran erinnern, dass er eine heiße Freundin hatte, die in Zeitlupe geballert hat, aber an sonst wirklich nichts mehr - keine einzige Szene.

Gut und schön. Aber nehmen wir mal (nur so rein hypothetisch) an, man hätte damals Arnie sagen wir als Hercule Poirot gecastet, der dann einen Fall "frei nach Agatha Christie" löst, indem er Dutzende von Verdächtigen verprügelt, diverse Henchmen killt und halb London in Trümmer legt. Vielleicht wären die entsprechenden Action-Szenen sogar sehr gut gewsen; trotzdem wären die Stimmen, die das für eine Fehlbesetzung und Verdrehung der Vorlage hielten, vermutlich ziemlich laut geworden.  Muss das im Fall "Total Recal" - "We can remember it..: so anders sein, nur weil Buch und die Hauptfigur nicht gar so bekannt sind ?

Dabei wollte ich Retros kaum mehrheitsfähige Abstufung gar nicht verteidigen. Ich denke aber auch, dass dem Remake durch die größere Nähe zur Vorlage eine gewisse Existenzberechtigung zukommt. Wenn man Verhoevens Film, der auf seine Art klar besser ist, nicht ständig dabei vor Augen hat.

Wobei die Änderungen im Remake doch eher kosmetischer Natur sind und das Ganze eben dann doch in erster Linie eben ein Remake des Verhoeven-Films ist und weniger eine eigenständige Neuverfilmung der Story. Farrell mag ja auch der bessere Schauspieler sein, ist in dem Film aber so blass und desinteressiert, dass er von Schwarzenegger an die Wand gespielt wird - da hat die Besetzung mit einem "besseren" Schauspieler unterm Strich rein gar nichts gebracht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 26 Oktober 2017, 00:26:47
Nicht zuletzt, aber gestern abend...:

Teströl és lélekröl (https://ssl.ofdb.de/film/297713,K%C3%B6rper-und-Seele)

Hatte ich mir ja eigentlich fest vorgenommen, der Trailer hat bei mir aber erst einmal so einen leichten Abwehr-Reflex ausgelöst, bis ich merkte, welcher Film das ist, für den ich da den Trailer gesehen habe... War dann angesichts guter Kritiken und Wertungen sehr beruhigt und bin reingegangen und habe es nicht bereut... :D

War einer der besten Kino-Gänge in diesem Jahr. (Nach "Blade Runner 2049" und vor "Mother", den mir allerdings schlechte Vorführbedingungen vermiest hatten... Zähle ich 2016er Titel hinzu, die ich in diesem Jahr im Kino gesehen habe, würden ihm wohl noch Larrains "Jackie" und vielleicht auch noch Parl Chan-wooks "Taschendiebin" den Rang ablaufen... ;))

Zwei äußerst charismatische Hauptdarsteller, niveauvoller Humor, der die schmerzlichen Themen dennoch nicht verdeckt, ein ausgewogenes Figurenarsenal, in dem s/w-Malerei keinen Platz hat, gleichwohl Schuldzuweisungen bisweilen zulässig sind... Ungemein sympathisch, schön gefilmt und der Fantasy-Aspekt, der im Stoff steckt, ist eigentlich gar nicht so recht vorhanden... Ein ganz tolles Comeback von Enyedi, dem es zu verdanken ist, dass ich endlich auch ihren Debütspielfilm sehen konnte (der sich ebenfalls lohnt). (Dickes Dankeschön an ratz, der mich frühzeitig auf die Second Run-DVD aufmerksam gemacht hatte... :D) Erfüllt von einer tiefen Grundtrauer, die nie gezwungen wirkt und nie vor Humor zurückschreckt, sehr versöhnlich ausklingend und geadelt mit einem sehr schönen, mehrfach im Film anklingenden Song: https://www.youtube.com/watch?v=HU2ts1IUByA

DVD war ja eh schon vorbestellt, aber auch eine Zweitsichtung freue ich mich sehr... :love: Ein ausführlicheres Review gab es dann auch gleich noch...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 26 Oktober 2017, 01:27:03
THE MARINE

(http://fs5.directupload.net/images/170911/t5cd5yul.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein Ex-Marine (John Cena) und seine Frau sind mit ihrem Auto unterwegs in den Urlaub.
Unterwegs geraten die beiden an einer Tankstelle in eine Konfrontation zwischen Juwelendieben und der Polizei, in deren verlauf die Diebe seine Frau als Geisel entführen.
Das lässt er sich natürlich nicht bieten- und schon beginnt der Alleingang der Ein-Mann-Armee...

Gehirne bitte ausschalten- und sich ganz wie in Schwarzenegger's alten 80'er Jahre-Actionfilmen der gut gefilmten und aufwendig gemachten Action hingeben.
Immerhin ist mit dem Wrestler John Cena ein guter Schwarzenegger-Ersatz gefunden worden, der doch recht gut und überzeugend agiert.
Witzig ist auch, dass der Film offensichtlich genau auf Arnie anspielt- sei es der Satz eines der Entführer "Der Kerl ist wie der Terminator",
oder auch die Bösewicht-Rolle Robert Patricks (Terminator 2), welcher auf eben diesen Satz mit einem sehr ernsten Blick reagiert...
Der gesamte Film ist stark auf cool getrimmt, was sich sowohl in den Dialogen, aber auch in der Optik niederschlägt:
Viele Explosionen, aufwendige (übertriebene) Stunts, geballer ohne Ende: Hier wird Action pur geboten.
Negatives gibt es aber auch... Die Logiklöcher und Filmfehler sind teils unglaublich- alleine in der Verfolgungsjagd:
- Der Polizeiwagen hat einen plattgeschossenen Reifen- sehr schön zu sehen, ca 15 Sekunden bevor Cena einsteigt, und mit vier einwandfreien Reifen losfährt.
Übrigens sieht man den Platten vorher sehr deutlich, immerhin klauen die Geiselnehmer deshalb lieber die langsame Familienkutsche von Cena...
- Da in der Frontscheibe Einschusslöcher sind, drückt Cena diese aus dem Rahmen- bei der Verfolgungsjagd hat er allerdings nie Fahrtwind im Gesicht.
Auch nicht, als sich Cena eine kugelsichere Weste mit einer Hand vor's Gesicht hält, an der so nebenbei auch noch eine ganze MG-Ladung abprallt.
- Dass bei der kompletten Verfolgungsjagd alle nur nach unten gerichtet auf das Auto, aber niemals auf den Fahrer schiessen
(noch nicht mal als dieser am Ende der fahrt sichtbar für alle aus dem Auto fällt)
ist auch lächerlich, ebenso dass bei Hunderten Einschüssen rundum keine einzige Kugel zum Fahrer durchdringt.
Irgendwie musste ich da an Arnie's Phantom Kommando denken, in dem er über eine offene Wiese läuft- während massig Leute mit MG's auf ihn schiessen und keiner trifft...
Sofern man ein Fan hirnloser, aber aufwendig gemachter Action ist, und sein Gehirn abschaltet:

7/10

THE MARINE 2

(http://fs1.directupload.net/images/180210/kqqvznz9.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Marine Joe Linwood (Ted DiBiase Jr.) macht mit seiner Frau Urlaub in einem Ferienresort, in welchem seine Frau arbeitet.
Doch an Erholung ist nur kurz zu denken- Terroristen stürmen das Resort, und nehmen die Gäste als Geiseln.
Joe nimmt den Kampf auf, doch die Terroristen sind schwer bewaffnet- und es steckt mehr hinter der Geiselnahme als es den Anschein macht...

Film Nummer 2, Wrestler Nummer 2.
Mit dem ersten Film hat der zweite nichts zu tun, ausser dass der Hauptdarsteller einen Marine darstellt- und von einem Wrestler gespielt wird.
Wie schon im ersten Film der Reihe darf man sich auf einen gelungenen Actionkracher freuen.
Schön gefilmt, mit offensichtlich ordentlichem Budget ausgestattet, und mit einem sehr gelungenem Anfang versehen, gibt es hier einige Schauwerte.
Im Vergleich zum ersten Film hat man diesmal auch auf eine Jugendfreigabe gepfiffen- der zweite kommt ernster, dreckiger und etwas härter daher.
Der typische "80'er Jahre-Style" mit einer Mischung aus Action und Onelinern des ersten Films ist hier komplett verschwunden.
DiBiase bleibt allerdings generell ein wenig blass, John Cena kam da sympathischer rüber.
Für einen ordentlichen Actionfilm ist aber auch er nicht die schlechteste Wahl.
"The Marine 2" ist deutlich über dem Durchschnitt der sonstigen Direct to DVD-Veröffentlichungen.

7/10

THE MARINE 3 - HOMEFRONT

(http://fs1.directupload.net/images/180210/9ssoiktf.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Marine Jake Carter (Mike Mizanin) hat sich Heimaturlaub nach einem Auslandseinsatz verdient.
Diesen will er mit seinen Schwestern Lilly und Amanda, sowie seinem besten Freund Harkin in seiner Heimatstadt Bridgston verbringen.
Zufgällig beobachten Lilly und ihr Freund Jake jedoch einen Mord, werden von den Tätern aber entdeckt und entführt.
Diese stellen sich als Terroristen heraus, welche auf einem alten Schiff eine Bombe basteln. Einsatz für den Marine...

Film Nummer 3, Wrestler Nummer 3.
Macht aber nix, da die "Marine"-Filme scheinbar generell nicht als Fortsetzungen aufgebaut sind- und jeweils eigene Geschichten erzählen.
Mizanin spielt das ganze etwa auf dem Level seines Vorgängers, für einen durchschnittlichen Actionkracher wie diesen ist das in Ordnung.
Auch der dritte Film ist insgesamt wieder gut ansehbar und bietet gute Actionszenen, hatte aber wohl deutlich weniger Budget zur Verfügung.
Die Schauplätze der Handlung sind arg begrenzt, was zwar zum eher dreckigen Gesamtlook des Filmes passt, aber eben doch auffällt.
Fazit: In allen Punkten durchschnittlicher Direct to DVD B-Actionfilm.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 26 Oktober 2017, 01:39:17
Bei mir gings bei "The Marine" ständig bergab: Teil 1 (6/10), 2 (4/10) und 3 (1,5/10).

Kannst dir ja mal die "Sniper"-Reihe vornehmen - inzwischen immerhin auch bei 7 Teilen.

Oder, für die ganz Harten, die "Witchcraft"-Reihe mit 13 Teilen in knapp 20 Jahren (habe nach den ersten 5 Filmen aufgegeben).

Ach ja, und "Puppet Master" ist inzwischen bei 10 Teilen. Da waren immerhin auch einige ganz nette, "kultige" Teile dabei.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 26 Oktober 2017, 02:03:28
Von "Sniper" und "Witchcraft" kenne ich nur jeweils den ersten Film, den "Puppetmaster" habe ich schon immer komplett gemieden.
Da haben mich schon damals in den Videotheken die Covers abgeschreckt.  :icon_lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 Oktober 2017, 11:25:48
Also auf Roundups über 7, 10 oder gar 13 Teile, möglichst alle noch mit Bildchen, könnte ich in dem Thread notfalls verzichten. "Letzte Sichtung" heißt ja, irgendwann in den letzten Tagen mal angesehen, dass jemand sich 10 Folgen Puppetmaster oder änliches Qualitätskino am Stück gibt, halte ich jetzt doch eher für unplausibel. Und um über irgendwann über die Jahre mal gesehene Filme die Eindrücke zusammenzuschreiben, ist das jetzt mMn eigentlich nicht der gedachte Ort, vielleicht dann lieber als neuer Thread "Sequels, Remakes, Reboots" oder so.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 Oktober 2017, 02:16:18
Zitat von: Private Joker am 26 Oktober 2017, 11:25:48
"Letzte Sichtung" heißt ja, irgendwann in den letzten Tagen mal angesehen, dass jemand sich 10 Folgen Puppetmaster oder änliches Qualitätskino am Stück gibt, halte ich jetzt doch eher für unplausibel.
Da täuscht du dich jetzt allerdings. Sowas mache ich (und einige andere die ich kenne) durchaus recht häufig...  :icon_razz:
Allerdings gönne ich Filmreihen mit mehr als 5 Teilen, oder dazu passenden anderen Filmen, grundsätzlich eigene Threads.  :icon_mrgreen:
Morgen kommen z.B. gefräßige kleine Fischlis auf euch zu, zwei Filme zum Thema muss ich noch ansehen.  :icon_cool:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Keitel am 27 Oktober 2017, 04:17:41
Mother! : Die Allegorie über den (Un-)Sinn der Schöpfung (der Menschen) imponiert, verwirrt und ermüdet gleichermaßen. Dabei setzt der Regisseur Darren Aronofsky hauptsächlich auf die Schauspielkunst seiner Darsteller, allen voran die von Jennifer Lawrence (verkörpert die Mutter Natur), deren Gesicht 60% des Filmes ausmacht. Gewisse Eintönigkeit in der Erzählung beeinträchtigt den Gesamteindruck. Note: 6,5/10

Blade Runner 2049 (3D): Würdige Fortsetzung von Blade Runner aus dem Jahr 1982 , technisch und inszenatorisch auf einem hohen Niveau. Die erste Hälfte des Films hat einige Längen, dafür ist die zweite Hälfte sehr spannend, komplex und einnehmend. Insgesamt sehr stimmungsvoll und stimmig. Note: 8,5/10

Happy End:
für mich eindeutig das schwächste Werk von M. Haneke. Zum ersten Mal hat Haneke mich enttäuscht, da er eigentlich nichts zu erzählen hat (sowie keine Botschaft, ein paar Themen werden unbefriedigend angerissen). Er hat auch kein gelungenes Drehbuch geschrieben. Neben den Schauspielern (vor allem Jean-Louis Trintignant, Isabelle Huppert und charismatischer Fantine Harduin) rettet die haneke-typische statische, präzise und schonungslos beobachtende Kamera, den Film vor Bedeutungslosigkeit. Note: 6,5/10

Macchie solari (IT 1975):
"Autopsy" ist nicht gerade der spannendste Giallo, aber mir hat der Spaß gemacht. Das liegt einerseits an attraktiver Mimsy Farmer, die hier einige Male nackt oder halb nackt zu bewundern ist, andererseits daran, dass die Zuschauer immer wieder auf die falsche Fährte geführt werden. Manchmal ist der Film (u.a. bei der Auflösung) unfreiwillig komisch, was auch eine Qualität für einen Trashfilm sein kann. Die Morde sind nicht sehr blutig oder originell und die Spannung bzw. die Verständigkeit und Stringenz der Story leiden z.T unter zu vielen psychisch kranken Verdächtigen (fast alle Beteiligten sind irgendwie gemütskrank und dadurch unberechenbar), dafür müssen die Zuschauer ein paar eklige, verstörende Bilder ertragen. Normales Publikum kann ruhig den Film ignorieren, jedoch die Fans von Giallos bzw. die Fans von Mimsy Farmer sollten den Film schon gesehen haben. Note: 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 30 Oktober 2017, 00:36:38
HATCHET

(http://fs5.directupload.net/images/170908/fn84az7t.jpg) (http://www.directupload.net)

Der entstellte, scheinbar unsterbliche Killer Victor Crowley hetzt eine Gruppe jugendlicher durch ein Sumpfgebiet.

Viel mehr Handlung gibt es nicht- und mehr kann man auch nicht erwarten
Purer Splatter-Horror amerikanischer Machart, wie es ihn in den 80'er Jahren massenhaft gab, eben "Old School".
Wenn man genau das erwartet was auf dem Cover steht, wird man auch nicht enttäuscht.
Regisseur Adam Green bedient jedes alte Horrorfilm-Klischee:
Genau wie damals gibt's kaum Handlung, Logiklöcher, brutale Morde in Großaufnahme, welche allesamt drastisch, aber etwas billig rüberkommen,
die typischen Oben-ohne-Mädels, kaum überlebende und das obligatorisch böse, offene Ende.
So ganz nebenbei tauchen auch ein paar kultige Gaststars im Film auf:
Robert Englund, Tony Todd und Kane Hodder, der wieder mal den deformierten, unkaputtbaren Killer spielen darf.
Der überzeugende Score und als Titelsong Marilyn Manson's "The new shit" passen ebenfalls perfekt.
Wer bei der Beschreibung auf dem Cover ernsthaften Horror erwartet ist selbst schuld- purer Splatterspaß!

8/10

HATCHET II

(http://fs1.directupload.net/images/180103/yubba3xb.jpg) (http://www.directupload.net)

Marybeth, die einzige Überlebende des ersten Films versammelt einige Leute um sich, um Victor Crowley zu jagen. Die Jagd im Sumpf geht weiter...

Tony Todd und Kane Hodder sind wieder mit dabei,
ausserdem John Carl Buechler, Mike Mendez, Llloyd Kaufman und der wohl nur wenigen bekannte R.A. Mihailoff (Leatherface in TCM III) in Gastrollen.
Wenn das mal kein Horrorfilm-Fanservice ist! Als Titelsong darf diesmal "Just one fix" von Ministry herhalten.
Der zweite Film um Victor Crowley beginnt etwas schleppend und Dialoglastig, wird nur gelegentlich von kurzen, aber deftigen Splatterszenen unterbrochen.
Erst im letzten drittel gibt der Film ordentlich Gas, der Bodycount mit saftigem Splatter steigt deutlich an.
Hier hat Regisseur Adam Green wohl versucht, ein wenig mehr Handlung in den Splatterspaß zu integrieren, was zwar nicht komplett misslungen ist,
aber den Film eben ein wenig ausbremst. Zumindest fällt einem das auf, wenn man direkt zuvor den ersten Hatchet angesehen hat.
Finger weg von der deutschen DVD oder Blu-ray, hier wurden knapp 4 Minuten geschnitten.

7/10

HATCHET III

(http://fs1.directupload.net/images/180103/dxsu5wdc.jpg) (http://www.directupload.net)

Marybeth versucht immer noch, Victor Crowley zu töten- und wird verdächtigt selbst für die Leichen im Sumpf gesorgt zu haben...

Adam Green fungiert hier nur noch als Produzent und Drehbuchschreiber,
die Regie übergab man dem vorher und nachher vollkommen unbekannten BJ McDonnell.
Und weil zu einem Splatterfilm die Musik von GWAR so schön passt, dürfen eben diese hier "Hail, Genocide" als Titelsong zur Verfügung stellen.
Kane Hodder ist immer noch als Victor Crowley unterwegs, in Gastrollen sind Zach Galligan und Sid Haig zu sehen.
Klingt ja erstmal beängstigend, da bei den Darstellern ja eher zurückgerudert wurde. Ganz so schlimm kommt es aber doch nicht.
Der Splattergehalt ist hier etwas besser verteilt als im Vorgänger, und immer noch sehr deftig ausgefallen.
Inhaltlich wird es aber inzwischen doch ein wenig langweilig, da es keine richtige Story gibt- und man nur damit beschäftigt ist,
auf die nächste Gore-Szenen zu warten.
Das hat zwei mal sehr gut funktioniert, beim dritten Film hat sich das aber doch schon arg abgenutzt.
Immer noch ein feiner Splatter-Spaß, aber schon mit ersten Abnutzungserscheinungen.
Finger weg von der deutschen DVD oder Blu-ray, hier wurden knapp 2 Minuten geschnitten.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 31 Oktober 2017, 00:17:12
RAMPAGE

(http://fs5.directupload.net/images/170911/ktxgli3e.jpg) (http://www.directupload.net)

Eine spießige amerikanische Kleinstadt: Bill Williamson (Brendan Fletcher), Anfang zwanzig und noch bei seinen Eltern wohnend, ist frustriert.
Sein Job kotzt ihn an, seine Eltern wollen dass er auszieht, in einem Fastfood Restaurant schmeisst die Bedienung sein Essen vom Tisch ohne sich zu entschuldigen,
und selbst der bestellte Latte Macchiato im Coffee Shop ist nicht nach seinem Wunsch zubereitet.
Er beschließt, sich an der ganzen Gesellschaft zu rächen, baut sich eine schussfeste Rüstung und beginnt schwerbewaffnet einen Amoklauf durch die Stadt...

Ein Film von Uwe Boll, den man sich wirklich ansehen kann- und der ohne grobe Fehler oder billige Effekte auskommt.
Ausser Boll-Dauerdarsteller Michael Paré in einer Nebenrolle sind die Darsteller unbekannt, aber nicht unbegabt.
Tiefsinnige Unterhaltung darf man hier nicht erwarten, auch wenn Boll einem das gerne erzählt- aber als reiner Actionfilm ist Rampage durchaus sehr gelungen.
Die deutsche Version ist stark gekürzt, selbst das Ende wurde für Deutschland mittels einer Texteinblendung geändert.
Wer nur die deutsche Version kennt, dürfte sich eben wegen dieser Einblendung wundern, warum es überhaupt Fortsetzungen gibt...
In Holland gibt es den Film uncut mit deutscher Tonspur.

8/10

RAMPAGE - CAPITAL PUNISHMENT

(http://fs1.directupload.net/images/180103/gddhsx4k.jpg) (http://www.directupload.net)

Bill Williamson (Brendan Fletcher) hat sich nach seinem Amoklauf mit über hundert Toten vorerst zurückgezogen, und ist für Behörden und Polizei unauffindbar.
Drei Jahre sind seit dem vergangen, in sozialen Netzwerken hat er einige Fans unter diversen Extremisten- und kündigt so seinen nächsten Anschlag an.
Bill stürmt einen TV-Sender, tötet einen Großteil der Angestellten, schnappt sich den derzeit angesagten Nachrichtensprecher Chip, und nimmt einige Geiseln.
Die Polizei umstellt das Studio, doch Bill ist das egal- er will nur eines: Den Sender zwingen, öffentlich ein Video abzuspielen, und danach ein Interview dazu abgeben.
Er will Ungerechtigkeiten und Probleme im Land anprangern- dafür ist er nicht nur bereit weitere Menschen zu töten, auch sein eigener Tod macht ihm nichts aus...

Nach seinem überraschend guten, und dementsprechend erfolgreichen ersten Teil, setzt Uwe Boll diesmal nicht nur auf einen Amoklauf aus Frust,
sondern gibt seinem Bill Williamson ein höheres Ziel- das anprangern diverser Probleme des amerikanischen Systems.
Vom Waffengesetz über Mediengeilheit und Whistleblowern bis zur Politik im allgemeinen kriegt alles und jeder seinen Teil ab.
Thematisch ist das durchaus harter Stoff, und Brendan Fletcher überzeugt, wie schon im ersten Film, in seiner Rolle.
Der Gewaltgrad wurde, passend zur diesmal eher ernsthaften Aussage des Films, etwas zurückgeschraubt.
Meckern muss man hier allerdings ein wenig bei der deutschen Synchro.
Die geht zwar größtenteils in Ordnung, aber warum man gerade (und ausschließlich) Boll eine dermaßen lächerliche Synchronstimme verpasst hat ist mir ein Rätsel.
Noch Rätselhafter ist nur, warum er das dann auch noch am Ende durchgewunken hat. Nicht nochmal geprüft?
Etwas weniger Rückblicke auf den Vorgänger hätten im übrigen auch ausgereicht- aber das ist nun meckern auf hohem Niveau.
"Capital Punishment" funktioniert sowohl als Actionfilm, als auch als Anklage gegen das System.
Diesmal scheint zwar weniger Budget zur Verfügung gewesen zu sein, aber der Film funktioniert auch im beengtem Raum eines TV-Senders.
Der erste Film hat zwar trotzdem etwas mehr Eindruck hinterlassen- aber schlecht ist auch der zweite nicht.

7/10

RAMPAGE - PRESIDENT DOWN

(http://fs1.directupload.net/images/180103/l8mdvfcr.jpg) (http://www.directupload.net)

Nachdem Bill Williamson (Brendan Fletcher) im Vorgängerfilm den TV-Sender gesprengt, und damit seinen Tod vorgetäuscht hat, tauchte er wieder unter.
Fernab der Zivilistation hält er nach wie vor Kontakt zu seinen "Fans" und einer Freundin, während er weiterhin schießen trainiert.
Schließlich gelingt ihm das unfassbare: Mit einem Scharfschützengewehr tötet er den Präsidenten der USA, den Vizepräsidenten und einen Minister.
Bill ist klar, dass durch diese Tat alle Einsatzkräfte des Landes hinter ihm her sein werden- und er das vermutlich nicht überleben wird.
Allerdings ist er entschlossen, vorher so viele wie möglich mit in den Tod zu nehmen, um die Welt endgültig aufzurütteln.
Und sein Plan geht auf: Er findet Unterstützer im Volk, welche nun ihrerseits Jagd auf die reichen und wichtigen Personen der Gesellschaft machen...

Wie schon im vorherigen Film ist auch hier eine Weiterentwicklung in der Geschichte zu spüren.
Diesmal geht es weder um reine Wut, Frust und Hass wie im ersten, und es werden keine Zivilisten mehr getötet um etwas zu erreichen wie im zweiten Film.
Der Gegner ist die Obrigkeit in Form vom Präsidenten persönlich, seinen ausführenden Organen und vor allem das FBI.
Leider hatte Boll hier scheinbar noch weniger Geld zur Verfügung als im Vorgänger, so dass sich die erste Stunde ziemlich hinzieht.
Viele Dialogszenen, und viele Rückblicke auf die beiden vorherigen Filme müssen ertragen werden,
bevor es die letzten 20 Minuten noch einmal richtig abgeht, auch wenn, wohl aus Geldgründen, an blutigen Effekten und Explosionen weitgehend gespart wurde.
Insgesamt ist die "Rampage"-Trilogie aber wohl das beste, und vor allem ernsthafteste, was Uwe Boll jemals abgeliefert hat.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 1 November 2017, 01:37:43
INTO THE MIRROR

(http://fs1.directupload.net/images/180103/e7mcz9f4.jpg) (http://www.directupload.net)

Woo Young-Min, ein ehemaliger Polizist, der wegen einer Fehlentscheidung bei der sein Partner getötet wurde den Dienst quittiert hat,
kriegt dank seines Onkels den Posten des Sicherheitsbeauftragten in einem Kaufhaus, welches ein Jahr nach einem Großbrand neu eröffnet.
Ein paar Tage vor der Eröffnung geschehen jedoch mysteriöse Selbstmorde unter den Angestellten- immer in der Nähe eines oder mehrerer Spiegel.
Während die Polizei den Täter unter den Angestellten sucht, glaubt Woo Young-Min an übernatürliches Geschehen-
denn sein Partner starb damals wegen einem Schuss in einen Spiegel...

Wie so oft in asiatischen Horrorfilmen baut sich hier recht schnell eine sehr düstere, bedrohliche Stimmung auf- ohne viel zu zeigen.
Der Film wird zwar eher ruhig erzählt, bietet aber durchgehend eine geradezu unangenehme Atmosphäre,
als Zuschauer achtet man schon bald auf jeden Spiegel der im Film zu sehen ist, obwohl dort natürlich meist nichts passiert.
Hier wird gekonnt mit den Erwartungen gespielt, und die Szenen in und mit den Spiegeln sind hervorragend gemacht.
Die Darsteller sind überzeugend, und der Soundtrack unterstützt die Spannung hervorragend.
Für die Freunde klassischer "Grusler" empfehlenswert, wer aber Action und Splatterszenen erwartet sollte die Finger von "Into the Mirror" lassen.

9/10

MIRRORS

(http://fs1.directupload.net/images/180103/j8b87spe.jpg) (http://www.directupload.net)

Für Ben Carson (Kiefer Sutherland) läuft es nicht gut: Als verdeckter Ermittler hat er einen Kollegen erschossen, und daher den Dienst quittiert.
Seine ehemaligen Kollegen verachten ihn, er ertränkt seine Schuldgefühle in Alkohol, und seine Frau setzt ihn deswegen vor die Tür.
Um sein Leben wieder in die richtige Spur zu kriegen, nimmt er Medikamente, und einen vermeintlich ruhigen Job an:
Nachtwächter in einem vor Jahren abgebrannten riesigen Kaufhaus, in welchem viele Menschen starben, und das seitdem nicht renoviert wurde.
Schon in der ersten Nacht fallen ihm dort die zahlreichen, noch gut erhaltenen Spiegel auf, welche offensichtlich nicht nur zeigen was sie sollen.
Zunächst entdeckt er nur einige Handabdrücke auf den Spiegeln, doch schon bald scheinen sich ihm in den Spiegeln die Opfer des Brandes zu zeigen.
Natürlich glaubt man ihm zunächst nicht, und schiebt das ganze auf die Nebenwirkungen seiner Medikamente.
Als auf einem Spiegel das Wort "Esseker" erscheint, beginnt er zu recherchieren.
Er findet heraus, dass bereits mehrere Personen, unter anderem auch sein Vorgänger in diesem Job, erfolglos nach "Esseker" gesucht haben-
und sie alle, wie auch deren Familien, inzwischen auf mysteriöse Art gestorben sind...

Regisseur Alexandra Aja hat sich direkt nach seinem "The Hills have Eyes" erneut an ein Remake gewagt.
Diesmal hält er sich allerdings an keinen alten "Klassiker", sondern an den koreanischen, nur 5 Jahre zuvor gedrehten "Into the Mirror".
Und wieder beweist Aja, dass er der richtige Mann für schräge Horrorstoffe ist.
Er erweitert die Geschichte sinnvoll und glaubwürdig, bietet genug eigene Ideen um sich vom Original abzuheben,
und macht aus dem Vorbild trotz nicht weniger deutlich blutigerer Szenen keinen reinen Splatterfilm,
sondern setzt auch viel auf düstere Stimmung, bietet optisch aber durchaus ein Effektespektakel mit beeindruckenden Spiegelszenen.
Zudem hat Aja hier mit Kiefer Sutherland einen perfekt passenden, sehr gut aufspielenden Hauptdarsteller gefunden.
Lediglich etwas weniger sofort als solche erkennbare CGI-Szenen wären noch ganz nett gewesen.
Ansonsten alles richtig gemacht. "Mirrors" ist eines der besten Remakes die mir bekannt sind.

9/10

MIRRORS 2

(http://fs5.directupload.net/images/170911/7crt62bw.jpg) (http://www.directupload.net)

Max (Nick Stahl) verursachte einen Autounfall, bei dem seine Verlobte starb- und er selbst in letzter Sekunde von den Rettungskräften reanimiert werden konnte.
Seitdem ist er in Psychiatrischer Behandlung und muss starke Medikamente nehmen.
Um ihm wieder auf die Beine zu helfen bietet ihm sein Vater (William Katt) einen einfachen Job in seinem Kaufhaus an- als Nachtwächter.
Schon in der ersten Nacht meint Max, eine Frau in den Spiegeln des Kaufhauses zu sehen- und zweifelt an seinem Verstand.
Als er erfährt, dass vor kurzem eine Angestellte des Kaufhauses, welche der Erscheinung im Spiegel ähnlich sah verschwunden ist,
und sein Vorgänger wahnsinnig geworden ist, will er zunächst den Job aufgeben.
Doch als es mysteriöse Todesfälle bei den Angestellten des Kaufhauses gibt, und er auf die Schwester der verschwundenen trifft,
beginnt er sich für die Geschichte, welche dahinter steckt zu interessieren...

Das Original gehört zu meinen Lieblings-Gruslern aus dem asiatischen Bereich, das Remake von Alexandre Aja mit Kiefer Sutherland war ebenfalls sehr ordentlich,
und jetzt noch eine Direct-to-DVD Fortsetzung, die auf jeden Fall gehobener durchschnitt ist.
Auf dem Regiestuhl sitzt diesmal Victor Garcia, der sich wohl im Bereich der etwas besseren, aber günstig produzierten Horror-Fortsetzungen wohlfühlen zu scheint.
Von ihm stammt auch der durchaus ansehbare Haunted Hill 2.
Mit Nick Stahl und William Katt sind immerhin zwei halbwegs bekannte Gesichter mit dabei, schauspielerisch geht das ganze auch in Ordnung.
Splatterfreaks brauchen sich von der 16er Freigabe nicht erschrecken lassen- der Film ist uncut, und manchmal überraschend blutig ausgefallen.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 5 November 2017, 20:05:36
Mary Shelley's Frankenstein {1994 - Kenneth Branagh}

Schaue diese alten Gruselfilme im Stil der "schwarzen Romantik" immer noch sehr gern, und der Film von Kenneth Branagh ist für mich eines seiner schönsten Vertreter.
Ganz toll gespielt und handwerklich einfach sauber umgesetzt, von den Masken und dem Make-Up, über die Kostüme, dem Setdesign und der Soundkulisse - hier stimmt einfach alles.
Starke Leistung auch von Robert De Niro, seine Interpretation gehört wahrscheinlich zu der menschlichsten von allen Verfilmungen, seine Performance ist es die dem Film Tiefe verleiht.
Insgesamt sehr gelungene und teilweise eklige Hommage an Mary Shelley und ihr Buch, gerade wenn man Wert auf eine detailgetreue Umsetzung legt.

Wertung: 8 von 10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 11 November 2017, 01:34:21
Hard Rain {1998 - Mikael Salomon}

Hui, hat der Spaß gemacht. Tolles Popcornkino, kurz und knackig, ohne überfrachtete Story und keine Sekunde langweilig.
Im Grunde ein Western, der sehr geschickt die beiden Genres Action und Katastrophenthriller miteinander verbindet.
Der Plot mag dabei etwas dünn sein und die Wendungen erwartbar, kann aber durch tolle Shootouts und psychologisch ausgereiften Figuren überzeugen.
Eine klare gut/böse Trennung gibt es hier nicht, die Rollenverteilung wechselt sogar mehrmals im laufe der Handlung.
Während die Flutkatasrophe eine ganze Kleinstadt ersäuft, kämpfen C. Slater, M. Freeman, R. Quaid und M. Driver wahlweise um einen ganzen Haufen Geld, oder ihr Leben.
Der eigentliche Star ist dabei aber sowieso das Setting. Der Titel bringt es eigentlich genau auf den Punkt, das ist einer der feuchtesten Filme die ich kenne.
Es regnet ununterbrochen von der ersten bis zur letzten Szene und am Ende kommt durch einen Dammbruch noch eine Steigerung hinzu. Alles schön in CGI-freien Zonen.
Ein echtes Schmuckstück in meinen Augen das man sich immer mal wieder geben kann, das hier ist noch echte Hausmannskost :andy:

Wertung: 8 von 10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 15 November 2017, 04:47:36
The Square

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es für besonders beachtlich oder für besonders beschämend halte, wenn eine Satire kaum von dem abweicht, was ich mir so unter Realität vorstelle... oder wenn eine Satire mit Samthandschuhen niemanden so wirklich böse attackieren mag und für alles und jeden Verständnis aufbringt. (Und es dann aber bei aller Ambivalenz gegenüber den Figuren doch noch schafft, moderne Kunst ausgesprochen einseitig zu verunglimpfen, wie ich es seit Veit Harlan nicht mehr gesehen habe...) Frauenbeziehung, Diebstahl-Anekdote, Affenmensch-Performance, Marketing-Skandal... allesamt keinesfalls uninteressante Anekdoten, aber es ist ein wenig so, als erzählt jemand einen Witz, dessen Pointe man nach fünf Wörter erahnt, und streckt ihn dabei minutenlang in die Länge...
Tolle Kamera, toller Hauptdarsteller, toller Affenmensch, tolle Tonspur... aber die Vehemenz, mit welcher der Witz so enorm leise und zurückhaltend daherkommen will, diese endlos durchgespielte "Warum ist man nicht grundsätzlich immer hilfsbereit"-Moral haben meine ganz große Begeisterung dann doch verhindert...


Murder on the Orient Express

Mehr Kitsch als in Lumets Verfilmung... gottseidank nicht sonderlich extrem modernisiert, aber die Kamera ist immer wieder versucht, mehr Dynamik hervorzubringen, als es nötig gewesen wäre... und immer wieder sieht der Film wie ein Computerspiel aus. Das nächste Mal gucke ich lieber wieder den Lumet...


Für beide mag ich nur ne ganz, ganz schwache 7/10 geben...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hank Quinlan 1958 am 15 November 2017, 07:44:37
Solamente Nero - Schatten des Todes (1978)
a.k.a. Blutiger Schatten

Ein italienischer Giallo - nichts Weltbewegendes, aber solide konstruiert und dem frühen Argento nachempfunden. Die Geschichte von einigen Morden auf einer Insel von Venedig wird zwar nicht mit hohem Tempo, aber mit stilvollen Bildern erzählt, die viel vom Lokalkolorit jenseits der Glanzbilder einfangen. Natürlich gibt es die Entlarvung des Mörders erst kurz vor Schluß. Gute Darsteller und eine feine deutsche Synchro runden das Bild ab. - 7/10

Hank
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ratz am 21 November 2017, 09:32:04
Zitat von: PierrotLeFou am 15 November 2017, 04:47:36
The Square

... ganz schwache 7/10 ...

Ich war auch nicht restlos euphorisch, obwohl es natürlich tolle Momente gab, die Du schon aufgezählt hast. Viel zu lang und mäandernd, ich hab mich da vom Kritikerlob in der epd Film zum Kinobesuch verführen lassen... Die Benotung fällt bei mir genauso aus  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Kinomensch am 24 November 2017, 20:46:17
Was gabs denn so in letzter Zeit.....


Dreamchild {1985 -Gavin Millar}

Dreamchild erkundet die etwas dunklere und mysteriöse Seite von Lewis Carrol, dem Autor der beiden Alice im Wunderland-Bücher.
Der Film handelt von der "beunruhigenden" Beziehung zwischen Lewis Carroll und Alice Ridell, dem Mädchen, das Carroll zu seiner Geschichte inspiriert hat,
und deren verbotene Liebe wohl dieses zeitlose Meisterwerk hervorgebracht hat. Was nämlich viele Literaturgeschichtler nur zu pflüstern wagten, ist die dunkle Seite des Autors,
der wohl eine jungfräuliche Liebe zu Kindern hegte, die niemand seiner Fans erahnte. Da passt der Film genau richtig. Vordergründig geht es um die Reise der nun alten Alice Hargreaves in die USA,
während der sie sich immer wieder an ihre Kindheit und die Geschichten von Alice's Adventures in Wonderland erinnert, die von den Charakteren verfolgt wird, an denen sie einst so amüsiert war.
Das ganze bereitet aber nur den Rahmen in dem sich die Liebesgeschichte entfaltet. Der Film an sich ist einfach wundervoll gestaltet, von den Details, den Puppen von Jim Henson,
der Szenengestaltung und den Überblenden vom viktorianischen England ins New York der 30er-Jahre, bis zu den großartigen Schauspielern die einen unheimlich in den Bann ziehen.
Vor allem Ian Holm spielt wie immer einfach nur genial. Aber ich muss auch sagen; es hat mir auch das innerste Zerissen, das äußerst heikle Thema ist nämlich so bewegend, geschmackvoll und mit so viel Feingefühl behandelt worden, dass ich am Ende in Tränen ausgebrochen bin. Sehr emotionale Nacherzählung der beiden Alice-Bücher, die wohl sehr viel mehr waren als nur harmlose Kinderunterhaltung. Ein echtes Juwel!

Wertung: 9 von 10 Punkten


8 1/2 {1963 - Federico Fellini}

Mein zweiter Fellini, und endlich mal wieder ein wahres Meisterwerk gesehen.
Schon die erste Szene hat mich so sehr in den Bann gezogen, wie kaum etwas zuvor. Ich musste nach dem ersten Sichten die ersten 10min nochmal anschauen - und war wieder genauso fasziniert wie kurz zuvor.
Das war nach Casanova erst mein zweiter Fellini und ich habe mich lang gesträubt, da ich Angst hatte nicht die Kunst zu erkennen wie viele andere - aber bei diesem Film braucht man nichts erkennen,
er zieht einen einfach in einen Sog aus Gefühlen (von Lachen bis Ekel ist alles dabei) und lässt einen über 2std nicht mehr raus! Allein der Hauptdarsteller, die Musik, die Grundidee -
auch ohne die Vorgeschichte zu kennen (das Fellini hier sein eigenes Leben verarbeitet) reicht dieser Film aus, um wieder zu erkennen, warum man das Medium Film so sehr liebt.
Danke Fellini, das war eine Meisterleistung und wird ab sofort immer in meiner Top 50 vertreten sein... Jetzt bin ich mal auf die Hollywood-Homage mit Daniel-Day Lewis gespannt.

Wertung: 10 von 10 Punkten


The Savage Innocents {1960 - Nicholas Ray}

Grandiose Arktis-Aufnahmen, Plädoyer für die Anerkennung anderer Kulturen, und Anthony Quinn isst rohes Fleisch - Großartig!

Wertung: 8 von 10 Punkten


Mustang {2015 - Deniz Gamze Ergüven}

Die türkische Antwort auf "The Virgin Suicides", nur ohne Liebe und Kitsch. Dafür mit Schrecken. Sehr toller Film!

Wertung: 9 von 10 Punkten


Lone Survivor {2013 - Peter Berg}

Und noch etwas für die niederen Bedürfnisse. Der Film wird recht bald aus meinem Actionfilmcache gelöscht, und als langweiliger, neuerer Marky Mark-Film nach Pain & Gain eingeordnet.
Einmal in Zeitlupe durch eine Felswand purzeln, angeschossen wie ein schweizer Käse, und weiterlaufen = cooooool! Erwartet man ja auch nicht anders von einem betonharten Navy Seal.
Aber zweimal?? Die "unter Beschuss"-Sequenzen kommen leider auch nicht an Saving Private Ryan oder Black Hawk Down heran (als ich Eric Bana im Vorspann las, keimte irgendwo ein kleiner
BHD-Erinnerungsfunke in mir auf), was bleibt bei so einem Kriegsvehikel also noch über? Ehre und Heroismus. Hätten die da nur mal Mel Gibson angerufen, der kann sowas. Haben sie aber nicht, von daher nur Langeweile.

Wertung: 4 von 10 Punkten
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 November 2017, 21:04:58
Zitat von: Kinomensch am 24 November 2017, 20:46:17
8 1/2 {1963 - Federico Fellini}

Mein zweiter Fellini, und endlich mal wieder ein wahres Meisterwerk gesehen.
Schon die erste Szene hat mich so sehr in den Bann gezogen, wie kaum etwas zuvor. Ich musste nach dem ersten Sichten die ersten 10min nochmal anschauen - und war wieder genauso fasziniert wie kurz zuvor.
Das war nach Casanova erst mein zweiter Fellini und ich habe mich lang gesträubt, da ich Angst hatte nicht die Kunst zu erkennen wie viele andere - aber bei diesem Film braucht man nichts erkennen,
er zieht einen einfach in einen Sog aus Gefühlen (von Lachen bis Ekel ist alles dabei) und lässt einen über 2std nicht mehr raus! Allein der Hauptdarsteller, die Musik, die Grundidee -
auch ohne die Vorgeschichte zu kennen (das Fellini hier sein eigenes Leben verarbeitet) reicht dieser Film aus, um wieder zu erkennen, warum man das Medium Film so sehr liebt.
Danke Fellini, das war eine Meisterleistung und wird ab sofort immer in meiner Top 50 vertreten sein... Jetzt bin ich mal auf die Hollywood-Homage mit Daniel-Day Lewis gespannt.

Wertung: 10 von 10 Punkten

Jupp! :respekt: Mein absoluter Lieblingsfilm...

Damals um 2002 im TV aufgenommen und dann ein gutes Jahr lang jeden Monat einmal angeschaut... Vor 2 oder 3 Jahren nochmals gesichtet und er funktioniert noch immer.

Aber nur zwei Fellinis? Da hast du ja noch ordentlich was vor dir... Ich habe Verständnis für jene, die sein Werk ab 1965 für etwas zu abgefahren & nervig halte, mag persönlich aber auch dieses sehr gerne. Im Spätwerk gefallen mir vor allem "Intervista", den man aber nicht vor "La dolce Vita" sehen sollte, und "Schiff der Träume".
"Amercord", "Roma" und  "Satyricon" sind allesamt sehr vergnüglich, aber die Größe von "8½" und "La dolce Vita" besitzen sie nicht mehr... das waren zwei grandiose Sternstunden des Kinos, unglaublich gute Filme. Die früheren Sachen mag ich zwar durchaus gerne (insbesondere seine "Vitelloni"), aber im Vergleich fallen sie doch etwas konventionell aus und viele emotional ergreifende Szenen stehen leicht an der Schwelle zur Sentimentalität... "La dolce Vita" und "8½" halten mMn als einzige wirklich bewundernswert die Schwebe zwischen Traurigkeit, Ernsthaftigkeit, Bissigkeit, Witz und Vitalität... also: dringend schnellstmöglich "La dolce Vita" nachholen... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 25 November 2017, 13:33:05
Attraction - Russischer SF-"Blockbuster" mit vermeintlichem Kinopotenzial. Irgendwie hatte ich aber wohl auch falsche Erwartungen (Weltuntergangskrawall) an den Streifen. Optisch biedert man sich den großen Hollywoodvorbildern insbesondere in der Auswahl der Darsteller, aber auch im Zurschaustellen militärischen Equipments und platter Klischees zwar sehr an, aber leider befindet sich auch die Spannungs- und Faszinationskurve von Anfang an sprichwörtlich im unkontrollierten Sinkflug. Gegen Ende habe ich mehr aufs Smartphone als auf den TV geschaut, so belanglos-doof und unglaubwürdig entwickelt sich die Handlung. Russische Teenieaction ist wohl doch etwas too much für mich - auch wenn man den guten Willen der Macher honorieren kann. Knapp 5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 Dezember 2017, 02:17:32
Ein Review der anderen Art, eine Box mit 4 Filmen auf 2 DVD's, welche nichts miteinander zu tun haben.
Auch wenn einem das Cover, dank teilweise erfundener neuer Titel, etwas anderes vorgaukeln will.
Trotzdem ist die Box aufgrund des sehr niedrigen Preises (etwa 5€) nicht uninteressant...
(Stand 5.12.17: Amazon 3,39€, ofdb: 5,98€, expert: 4,99€)
...da auch die anderen vertretenen Filme inhaltlich zumindest allesamt keine Totalausfälle- und qualitativ besser sind.

MANHUNT COLLECTION

(http://fs1.directupload.net/images/171205/b8smutyl.jpg) (http://www.directupload.net)

OPEN SEASON - JAGDZEIT (1974)

Drei Vietnamveteranen fahren jedes Jahr im Sommer zur Jagd in eine abgelegene Waldhütte-
und entführen unterwegs ihre Beute, junge, zufällig aufgelesene Pärchen.
Zunächst werden die Opfer freundlich behandelt, später der Mann zur Hausarbeit und die Frau zum Sex gezwungen.
Nach ein paar Tagen eröffnet man den beiden, dass sie 30 Minuten Vorsprung kriegen, und dann gejagt werden.
Allerdings ist der Vater eines früheren Opfers den drei Männern auf der Spur...

Mit Peter Fonda und William Holden recht fies besetzter Thriller, der sich zwar nur langsam entwickelt, aber doch recht intensiv daherkommt.
Die Einzelveröffentlichung des Films auf DVD von KNM ist schon lange nicht mehr erhältlich- und auch absolut nicht empfehlenswert.
Die Qualität von Bild und Ton erreicht noch nicht einmal VHS-Standard, ist extrem unscharf, nicht anamorph und hat dumpfen Ton.
Was somit natürlich auch auf diese Veröffentlichung des selben Labels zutrifft.
Was es keinesfalls besser macht ist die Tatsache, dass hier gleich zwei Filme jeweils auf einer DVD zu sehen sind.
Zudem handelt es sich auch auf dieser DVD nur um die (in der Handlung) gekürzte Fassung, identisch zur Einzel-DVD und der VHS.
Inhaltlich ist der Film allerdings eine klare Empfehlung!

9/10

OPEN SEASON 2 - DIE JAGDZEIT GEHT WEITER (FAIR GAME / HUNTING SEASON) (1985)

Jessica lebt mit ihrem Mann, welcher gerade auf einer Geschäftsreise ist,
zurückgezogen auf einer kleinen Farm in Australien, wo sie sich um verletzte Tiere kümmert.
Bei einer Einkaufsfahrt in die Stadt wird sie von drei Känguruhjägern in einem auffrisierten Jeep von der Straße abgedrängt
In der Stadt erstattet sie Anzeige, wird aber nicht ernst genommen- und kurz darauf wieder von den dreien bedrängt.
Die Känguruhjäger machen sich einen Spaß daraus, Jessica zu terrorisieren und zu jagen, zerstören sogar Teile ihrer Farm.
Als sie Jessicas Pferd erschießen, beginnt sie mit gleichen Mitteln zurückzuschlagen, denn Hilfe ist nicht zu erwarten...

Ein Thriller aus Australien, dessen Originaltitel "Fair Game" lautet,
und der in Deutschland ursprünglich als "Hunting Season" auf VHS veröffentlicht wurde.
Nun gibt es ihn auf auch DVD- mit dem frei erfundenen Titel "Open Season 2 - Die Jagd geht weiter".
Gut, auch hier wird ein Mensch gejagt, wenn auch auf ganz andere Art als im "echten" Open Season.
Mit Gewaltdarstellung wird sich weitgehend zurückgehalten,
trotz einiger brutalerer Szenen am Ende setzte man hier gekonnt mehr auf Psychothriller als auf Splatterszenen.
Die Menschenleere Gegend Australiens kommt optisch gut rüber, das Erzähltempo ist hoch, der Soundtrack passend,
und die Aktionen beider Parteien steigern sich langsam und nachvollziehbar in eine Gewaltspirale.
Trotz unbekannter Darsteller überzeugend, obwohl "Fair Game" mit weit weniger Gewalt auskommt, als vergleichbare Filme,
denn Inhaltlich ist man näher am Klassiker "Last House on the left" als am Original "Open Season".
Die Qualität von Bild und Ton sind in Ordnung, der Film ist ungekürzt.

7/10

THE NEW OPEN SEASON (THE HUNTERS / DIE JÄGER) (2011)

Der Kriegsveteran LeSaint hat einen Job bei der Polizei in einer Kleinstadt angenommen.
Dort verschwinden schon seit Jahren auf mysteriöse Weise immer wieder Menschen spurlos, aber keinen scheint das zu interessieren.
Er kümmert sich um eben diese Fälle- und stößt schon bald auf Fort Goben, eine verlassene Militärfestung tief im Wald.
Rund um Fort Goben sind Jäger unterwegs, die schon lange keinen Kick mehr bei der Jagd auf Tiere kriegen-
und sich daher auf intelligente, menschliche Beute spezialisiert haben.
Dazu kommt, dass rundum im Wald tödliche Fallen versteckt sind- und niemand kennt sich dort besser aus als die Jäger...

Größter Schwachpunkt des Films ist eindeutig die schlechte Synchro, und die ziemlich gelangweilten Sprecher.
Originalton ist allerdings, vermutlich aus Platzgründen, nicht vorhanden (2 Filme pro DVD)- alle Filme haben nur deutschen Ton.
Die Idee, den Zuschauer durch die neutrale Einführung der Jäger erstmal im unklaren zu lassen warum dort Menschen verschwinden,
hat sich in dieser Box aufgrund des Titels "Manhunt Collection" natürlich auch erledigt.
Daher langweilen auch die 45 Minuten Dialoge und Ermittlungen am Anfang des Films, weil uns von Beginn an klar ist, worum es geht.
Dafür kann der Film zwar nichts, aber der Gesamteindruck wird natürlich trotzdem runtergezogen...
Die unbekannten Darsteller sind im erträglichen Bereich, aber es gibt durchaus auch einige positive Punkte zu vermelden:
Mit der Ankunft von LeSaint im Fort nimmt der Film ordentlich fahrt auf, wird spannend und zeigt einige brutale Szenen.
Die Umgebung ist wie geschaffen für düstere, atmosphärische Bilder, und es ist auch durchaus gelungen, dies mit der Kamera einzufangen.
Ebenso ist der Soundtrack sehr passend, meist ruhig und unheimlich, aber niemals aufdringlich.
Die Qualität von Bild und Ton sind in Ordnung, der Film ist ungekürzt.

5/10

THE HUNT - MENSCHENJAGD (2012)

Der Journalist Alex nimmt jeden Auftrag an, der ihm Geld einbringt- und ist sich auch für Porno-Fotoshootings nicht zu schade.
Von Sara, einer ihm bekannten Hure die auch als Domina arbeitet, kriegt er Hinweise auf einen reichen Geschäftsmann,
welcher sich für seine Sünden von ihr bestrafen lässt- und ein wenig zuviel dabei ausgeplaudert hat.
Der Mann ist Mitglied einer geheimen Gesellschaft von Menschenjägern, was natürlich eine unglaubliche Story für Alex wäre.
Er versucht sich in die Geheimgesellschaft der maskierten Jäger aufnehmen zu lassen, was ihm irgendwann auch gelingt.
Nachts werden wahllos Zivilisten entführt, ihnen die Zungen herausgeschnitten,
und am Tag darauf in einem abgelegenen Gebiet ausgesetzt, um gejagt zu werden.
Als Alex im Wald die Maske abnimmt, und unmaskiert einen der anderen Jäger bei einem Mord beobachtet,
wird er von diesem entdeckt, kann ihn aber im Zweikampf besiegen.
Er begegnet einem weiteren Opfer, und versucht diesem zur Flucht zu helfen- doch wieder wird er dabei gesehen,
und so selbst zur Beute der anderen- denn Verräter und Zeugen können die maskierten Jäger natürlich nicht brauchen...

"The Hunt" beginnt mit schmieriger, billiger Optik- und das auch noch im Porno-Milieu.
Ein denkbar schlechter Start für einen Thriller- vor allem da sich das ganze auch noch recht lange hinzieht.
Erst nach 30 Minuten beginnt die eigentliche Handlung, was um so schlimmer ist, da der Film gerade mal 74 Minuten läuft.
Hätte man sich den öden und vor allem zum Rest des Films nicht passenden Anfang gespart, bzw in nur wenigen Minuten erklärt,
wäre immerhin ein dreckiger, gelungener Kurzfilm dabei herausgekommen.
Denn sobald die Jagd beginnt wird es durchaus spannend, und auch ziemlich brutal. Ganz ohne CGI übrigens.
Schauspielerisch kann man hier zumindest nach den unsäglich öden ersten 30 Minuten des Films nicht viel bemängeln,
da beinahe alle Personen durchgehend maskiert sind, und auch kein Wort sprechen.
Die Qualität von Bild und Ton sind in Ordnung, der Film ist ungekürzt.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 17 Dezember 2017, 02:32:00
Ich habe keinen Thread zum Film gefunden:

Dragonheart: Die Kraft des Feuers (USA 2017)

99¢ VoD Erstsichtung

Dies ist bereits der vierte Teil der Reihe. Das Original von 1996 mit Dennis Quaid und Sean Connery als Draco zählt für mich zu den Fantasyklassikern. Ich muss gestehen, dass die Sequels total an mir vorbeigegangen sind. Teil 2 und 3 kenne ich also nicht.

Der Drache in dieser Produktion für den Heimkinomarkt wird im Original immerhin von Patrick Stewart gesprochen, in der deutschen Synchronisation leider nicht von Ernst Meincke. Immerhin ist der Drache ziemlich oft zu sehen und die Effekte entsprechen einem soliden Direct-to-DVD CGI-Standard. Gedreht wurde im Ostblock. Dass die Kulissen, Landschaften, Hintergründe und Burgen via CGI aufgepeppt wurden, lässt sich in einigen Einstellungen nicht leugnen, fällt aber auch nicht sonderlich störend auf.

Inhaltlich habe ich nichts von dem Film erwartet, aber die Handlung, der Aufbau und die kleinen Zwischentöne und Frotzeleien zwischen den beiden "Gegnern" (einem Geschwisterpaar, das sich um die Königskrone streitet, mittendrin der Drache und eine Truppe Wikinger) sind unerwartet gelungen. Überhaupt ist das alles prima durchstrukturiert für eine solche Produktion - vom zunächst schablonenhaften Prolog über die weitere Entwicklung der Hauptfiguren bis hin zum erstaunlich berührenden Finale. Einigen könnte die stark pro-feministische Färbung sauer aufstoßen, aber mir hat es gut gefallen, zumal die böse Schwester gar nicht so böse, sondern sogar recht nachvollziehbar handelt. Diese "Frauenpower" ist selten in diesem mittelalterlich angehauchten Genre. Insgesamt ist das alles nuancenreicher und vom Schlagabtausch zwischen den Charakteren her flotter als so mancher großer Blockbuster-Kinofilm. Selbst einige beinahe-Slapstick-Einlagen - etwa wenn die Wikinger ihr leckgeschlagenes Boot mit einem Krieger als Korken verstopfen - sind gelungen und gleiten nicht total ins Trashige oder Lächerliche ab.

Die Besetzung (allen voran Tom Rhys Harries und Jessamine-Bliss Bell) war mir unbekannt, schlägt sich aber gut. Der norwegische Regisseur Patrik Syversen hat bislang vor allem Horrorfilme gedreht ("Prowl", "Manhunt Backwoods Massacre"). Ich war positiv überrascht. 6,5 / 10


(https://abload.de/img/dragonheart4_kleinemjhs.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2017, 09:02:11
Jestem morderca / I'm a Killer (2016)

Maciej Pieprzycas Spielfilm-Version seines Dokumentarfilms über den Kriminalfall Fall Zdzisław Marchwicki. War sehr angenehm: Ein überzeugend rekonstruiertes 70er Jahre Polen, das ziemlich authentisch wirkt und nicht übermäßig stark auf den Nostalgie-Faktor setzt. Krude Gewaltbilder, die ausgesprochen beiläufig in Szene gesetzt werden. Und ein Kriminalfall, der zwar nicht aufgelöst wird, aber die Hauptfigur in einen Gewissenskonflikt stößt - oder zumindest in die unangenehme Situation, es zum großen Erfolg gebracht zu haben, diesen aber durch unmoralisches Handeln bzw. Unterlassen wahren zu müssen... Nebenbei geht es noch um Vorverurteilungen & Sündenböcke und um Geschlechterverhältnisse... Zwei sehr unterhaltsame Stunden, in denen bloß die Affäre der Hauptfigur mit einer Geliebten während des Höhenfluges ein wenig über das Ziel hinausschießt... 7-8/10

Hinterher gab es noch ein Gespräch mit dem - sehr sympathischen - Hauptdarsteller, das einer der Veranstalter netterweise ins Deutsche übersetzte...


Der Trailer drückt den Streifen leider in eine Ecke, in die er gar nicht so recht gehört... Rasanz & Spannung gibt es nun wirklich nicht im Übermaß...

http://youtu.be/FFAdTbJGxEo
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 17 Dezember 2017, 14:28:27
Zitat von: Hitfield am 17 Dezember 2017, 02:32:00
Dies ist bereits der vierte Teil der Reihe.
Den ersten fand ich richtig gut... den zweiten aber nur noch ärgerlich schlecht.
Von einem dritten, und jetzt auch noch vierten habe ich bis gerade eben nicht mal gewusst.  :icon_eek:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 22 Dezember 2017, 04:07:15
Ich habe keinen eigenen Thread gefunden:

Die versunkene Stadt Z (GB 2016)

99¢ VoD Erstsichtung

Biografisches Drama von James Gray ("Little Odessa", "The Yards", "Helden der Nacht", "The Immigrant") mit Charlie Hunnam, Robert Pattinson, Sienna Miller und Tom Holland. Auf den Hintergrund der wahren Geschichte will ich jetzt nicht im Detail eingehen. Nur in Kürze, das der britische Oberstleutnant, Forschungsreisende, Abenteurer und Ethnologe Percy Fawcett vor 100 Jahren wegen seiner Südamerika-Expeditionen ein Star in den USA und Großbritannien war. Er suchte zwischen 1906 und 1925 nach den Überresten einer alten Hochkultur - einer großen, untergegangenen Stadt im südamerikanischen Dschungel, die einst im Glanze goldener Bauten erstrahlte. Zuhause in England brachte das viele auf den Plan, weil diesen "Wilden" keine Hochkultur zugestanden werden sollte.

Jedenfalls folgten Fawcetts Reisen damals wohl bis zu 40 Millionen Leser weltweit. Das entspricht in heutiger Währung ungefähr den Twitter-Followern von Bruno Mars, Bill Gates oder Miley Cyrus. Fawcett war eng mit Sir Arthur Conan Doyle befreundet, dessen Klassiker "Die vergessene Welt" (im Original "The Lost World"), in dem im südamerikanischen Dschungel Urtiere gefunden werden, von den Reisen und Abenteuern des britischen Oberstleutnants inspiriert wurde. Und auch "Indiana Jones" hat neben Henry Rider Haggards "Allan Quatermain"-Romanen Wurzeln in der Geschichte von Percy Fawcett.

Ich habe hier zu keinem Zeitpunkt einen "Indiana Jones"-Film oder ein actionreiches Abenteuer erwartet, was auch der Trailer schon deutlich machte, dass das Werk in ruhigeren Fahrwassern navigiert. Andererseits ist der an Originalschauplätzen gedrehte, CGI-freie und von Darius Khondji ("Se7en", "Alien 4", "The Beach") schön fotografierte Film wirklich sehr, sehr langsam. Es ist ein Autorenfilm durch und durch. James Gray schafft hier aber das eigenartige Kunststück, weder einen richtigen Abenteuerfilm noch ein Psycho-Dschungeldrama wie "Apocalypse Now" gedreht zu haben. Obwohl sich die Passagen endlos ziehen - auch im Dschungel und nicht nur zuhause bei den Besuchen in England -, passiert hier wirklich sehr wenig. Unterm Strich bleibt nur: Fawcetts Frau war für die damaligen Verhältnisse sehr fortschrittlich, die englische Aristokratie war von "wilden" Hochkulturen nicht gerade angetan, Fawcett war pflichtbewusst und konnte nicht anders als immer wieder im Dschungel nach der Stadt zu suchen - bis zu seinem Verschwinden zusammen mit seinem gerade erwachsen gewordenen Sohn. Diese Versessenheit wird aber recht teilnahmslos dargestellt - von einem Fitzcarraldo keine Spur.

Letztendlich fehlen mir bei der Darstellung der Figuren und Geschichte die Leidschaft (sei es auch in Form von Wahnsinn), echte Erkenntnisgewinne und Überraschungen. Es wirkt ein wenig wie diese inszenierten Historienfilme für arte, Phoenix, History Channel usw., bei denen man eher unbeteiligt zusieht, nur eben 30 Mio. US$ teuer, in edlen Bildern und auf 35mm gedreht.

Gute 6 / 10.


(https://abload.de/img/stadt_z_klein4botu.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 29 Dezember 2017, 16:01:07
Jadotville

Aus der Netflix-Schmiede kommt dieses interessante, an historische (aber über Jahrzehnte mehr oder weniger unter den Teppich gekehrte) Tatsachen angelehnte Stück Belagerungsfilm, in welchem eine unerfahrene irische Blauhelm-Kompanie sich im Kongo während eines robusten Einsatzes endlosen einheimischen Angreiferwellen erwehren muss, die von französischen Söldnern gelenkt werden.
Der Filme besticht durch eine handwerklich sehr solide Inszenierung im Stile der 70er / 80er Jahre, verzichtet im gleichen Zuge zum Glück auf ausufernde Effektorgien und unnötiges CGI. Die Darstellerleistungen stimmen und langweilig wird es bestenfalls am Anfang mal ansatzweise beim typischen Abschiedsblabla für wenige Momente. Einmal in Afrika angekommen legt der Film aber bald los und spart nicht an Schießerreien und kleineren Explosionen zumeist aus Mörserhand. Ein wenig mehr historisches Drumerhum wäre vielleicht drin gewesen, aber alles in allem bin ich doch sehr angetan und vergebe sichere 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 30 Januar 2018, 22:36:09
TWILIGHT

(http://fs1.directupload.net/images/180130/xuudjumm.jpg) (http://www.directupload.net)​

Die Mitglieder der Sekte "Kirche der Dunkelheit" sind davon überzeugt, dass der 6-jährige Joey die Wiedergeburt des Teufels ist.
Zunächst will die Führerin der Sekte noch seine Mutter Christine (Belinda Bauer) davon überzeugen, welche ihr aber natürlich nicht glaubt.
Schon bald fühlen sich Mutter und Sohn ständig überwacht und verfolgt, als auch noch der Familienhund getötet wird, suchen die beiden Hilfe.
Der Privatdetektiv Charlie Harrison (Bruce Greenwood) übernimmt mit seinen Kollegen den Fall,
doch die zur Bewachung eingesetzten Kollegen werden schon nach der ersten Nacht tot aufgefunden.
Nun nimmt sich Charlie persönlich der Sache an, und ihm ist klar, dass sie sich nicht ihr Leben lang vor der Sekte verstecken können...

Manchmal darf man sich nicht von billig wirkenden Covers täuschen lassen...
Der Film selbst ist zwar offensichtlich auch nicht mit einem hohen Budget ausgestattet, aber sonst hat man hier alles richtig gemacht.
"Twilight" setzt allerdings beinahe ausschließlich auf Atmosphäre und Spannungsaufbau, wer Splatterszenen erwartet wird enttäuscht.
Basierend auf einem Roman von Dean Koontz kriegt man eine Omen-Variante vorgesetzt, die durchgehend spannend erzählt wird, gut gespielt ist-
und den Zuschauer bis kurz vor Ende im unklaren lässt, wer die wirkliche Bedrohung darstellt: Die Sekte? Oder doch Joey?
Lange Zeit war der Film nur auf VHS in Deutschland erhältlich- seit 26.1.2018 gibt es ihn endlich auch auf DVD!

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 31 Januar 2018, 05:06:18
Darkest Hour

Ganz furchtbar auf gehobenem Niveau. Gary Oldman ist beeindruckend, die Maske ebenfalls. Endlich wieder einmal eine launige Rolle nach Dracula oder Mason Verger... Handwerklich ist alles sehr routiniert, inszenatorisch ist das das übliche Mittelmaß: grau, entsättigt und mehr CGI als erwartet... Erstaunlich unpolitisch; Churchill ist ein liebenswerter Griesgram, das Drehbuch ersinnt Höhepunkte, in denen er erstmals eine U-Bahn besteigt und mit dem kleinen Mann spricht, was natürlich zur Erkenntnis führt, dass man in GB lieber verrecken wolle, anstatt sich dem Tosen auf dem Kontinent zu unterwerfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... Und so wird selten argumentiert und abgewogen, aber viel rhetorisch und pathetisch beworben und mitgerissen. Eine Tippse wird als scheinbar gewichtige Identifikationsfigur eingeführt und zunehmend fallengelassen... mehrfach wird Churchill nackt oder kackend präsentiert, was aber eher den betriebenen Mythenkult um seine Person bestätigt und ihn weniger unterläuft...
Dennoch schön, als er hinter der WC-Tür verschwindet, deren Buchstaben in Großaufnahme zu sehen sind. Überhaupt gibt es noch zwei, drei schöne Szenen: Nach jeder Menge Grautönen sitzt Mrs. Churchill halbnackt vorm Schminkspiegel: eine in die Jahre gekommene, strenge Frau in schönsten Weißtönen, gerahmt von goldbraunen Säulen... ein überwältigender Augenblick, der der Person sehr effektvoll reichlich Würde verleiht... und ein prächtiges, mehrstöckiges Spiraltreppenhaus in kreiselnder Aufsicht... dann das Rotlicht-Drama bei Churchills Radioansprache: sehr gelungen. (Wirklich mies dagegen der Tümpel in der verbombten landschaft, der zum blutunterlaufenen Auge eines Toten mutiert...) Unschlüssig bin ich mir, was ich vom Gegenschuss vom fliegenden Churchill auf den hochschauenden Buben halten soll: genialer inszenatorischer Kniff oder übler Kitsch?
Gerade mal nachgesehen: Der Regisseur hat ja auch den mittelmäßigen, pompös-eitlen "Anna Karenina" (2012) verbrochen, der Autor den grauenhaft überschätzten "The Theory of Everything" geschrieben... "Darkest Hour" passt schön ins Muster...
Wegen handwerklicher Qualitäten, beachtlicher darstellerischer Leistungen und kleiner, vereinzelter Highlights gebe ich dem mal ne 6,5, die ich widerwillig aufrunde. Ein Film, der kaum der Rede wert wäre, hätte man nicht dieses Oscar-Geschiss drumherum zelebriert...


Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Unerwartet ernst, trotz aller Komik. Traurig, bitter und ohne erlösende Happy Ends - und zugleich ungemein komisch. Und ausgesprochen ausgewogen. Noch dazu voller interessanter Figuren, allesamt mit Verve & Lust gespielt... Moralisch ohne Zeigefinger, satirisch und einfühlsam. In einigen Details vielleicht etwas überkonstruiert, was mich aber aufgrund der Ausgewogenheit gar nicht weiter gestört hat... Toller Soundtrack. Und ich gehe mal davon aus, dass der Film über drei kurze Sätze in "kleinen" Textfeldern, die ein Riesentrara entfachen, derweil sie die komplexen Gegebenheiten gründlich verzerren, ein ziemlich zeitnaher Film ist (ohne zeitgeistnah zu sein, was den Erfolg kurioserweise dennoch nicht zu verhindern scheint)... Starke 8/10...



Und gerade noch "Schatten aus der Zeit" (1975):
Der eigenwillige Amerikaner der Neuen Deutschen Films verfilmt auf dem Höhepunkt der ersten großen Lovecraftwelle einen seiner Klassiker als Fotoroman. Das passt natürlich bestens, weil der Film vom Erinnern handelt und ein hochgradig melancholisches Medium (das Foto) bemüht. Wird von irritierten Amazon-Kunden als Diashow umschrieben... Lovecraft-, Fotofilm- und/oder Neuer-Deutscher-Film-Sympathisanten dürfen zugreifen. Kurioses Kleinod, endlich zugänglich... 6,5/10 Hoffentlich geht es bei Pidax Moorse-mäßig mit "Zero in the Universe" (1966) und "Vampira" (1971) weiter... :love:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 31 Januar 2018, 15:35:08
Zitat von: Hitfield am 22 Dezember 2017, 04:07:15Die versunkene Stadt Z (GB 2016)

Den fand ich auch furchtbar zäh, schöne Bilder hin oder her.

Zitat von: PierrotLeFou am 31 Januar 2018, 05:06:18Darkest Hour

Ohne Oldmans Performance würde keiner ein Wort über den Film verlieren. Die Oscarnominierungen sind ein schlechter Witz (Oldman und Makeup ausgenommen). Wahrscheinlich das letzte Aufbäumen der alten, weißen Männer der Academy.

Zitat von: PierrotLeFou am 31 Januar 2018, 05:06:18Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Und ich gehe mal davon aus, dass der Film über drei kurze Sätze in "kleinen" Textfeldern, die ein Riesentrara entfachen, derweil sie die komplexen Gegebenheiten gründlich verzerren, ein ziemlich zeitnaher Film ist (ohne zeitgeistnah zu sein, was den Erfolg kurioserweise dennoch nicht zu verhindern scheint)...

Ich stehe völlig auf dem Schlauch, was Du damit meinst.

Ein ganz großartiges Werk, das mich komplett umgehauen hat.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 31 Januar 2018, 15:50:55
Ja, die Unterscheidung zwischen "zeitnah" und "zeitgeistnah" geht mir jetzt auch nicht sofort ein - dass hier jeder eigentlich nur von seiner persönlichen Warte aus agiert, ohne den Blick auf den Anderen zu schärfen (zumindest nicht am Anfang), ist eigentlich hochaktuell.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 1 Februar 2018, 02:42:34
Zitat von: DisposableMiffy am 31 Januar 2018, 15:35:08
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Januar 2018, 05:06:18Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Und ich gehe mal davon aus, dass der Film über drei kurze Sätze in "kleinen" Textfeldern, die ein Riesentrara entfachen, derweil sie die komplexen Gegebenheiten gründlich verzerren, ein ziemlich zeitnaher Film ist (ohne zeitgeistnah zu sein, was den Erfolg kurioserweise dennoch nicht zu verhindern scheint)...

Ich stehe völlig auf dem Schlauch, was Du damit meinst.

Ein ganz großartiges Werk, das mich komplett umgehauen hat.

Zitat von: Moonshade am 31 Januar 2018, 15:50:55
Ja, die Unterscheidung zwischen "zeitnah" und "zeitgeistnah" geht mir jetzt auch nicht sofort ein[...]

Ja, ist wohl ein bisschen kryptisch geraten. :icon_mrgreen:

Mir geht es darum, dass das so eine Art Trump-Twitter-Stil ist, der natürlich schon etwas länger (und auch unabhängig von Trump) in sozialen Netzwerken gepflegt wird, nun aber durch Trump nochmals vermehrt in Augenschein genommen wurde... "XY ist geschehen", "Dies und das ist nicht passiert", "Der da trägt die Schuld" - Das ist ja eine sehr simple (wenn auch im konkreten Fall nachvollziehbare und nicht einmal wirklich unsympathische) Argumentation, die ja an einer Diskussion keinerlei Interesse zeigt. (Ist ja eher schon Kommunikationsguerilla...)
Solche markigen Sprüche ziehen aber jede Menge Aufmerksamkeit auf sich, werden womöglich sogar hitzig besprochen, während die gegebene Sachverhalte extrem verkürzen. (Und der Film macht ja sehr schnell deutlich, dass da einfach die Ausgangslage so schlecht war, dass man nicht wirklich vernünftig tätig werden konnte...
Spoiler: zeige
und am Ende wird dann ja auch "bloß" eventuell Rache an einem eventuell in einem anderen Fall schuldig gewordenen Arschloch verübt...
) Bestenfalls versinkt sowas in den Untiefen der Kommentarspalten von Youtube und web.de...

Mit zeitnah meinte ich bloß, dass diese Art der markigen, vielbeachteten Diskussionskultur in knappen Hauptsätzen (die an wirklich Gesprächen gar nicht groß interessiert ist) recht en vogue ist. Und mit "nicht zeitgeistnah" meinte ich, dass die Kritik daran in den Zeiten sozialer Netzwerke nicht so ganz en vogue ist - und dass es mich eben erstaunt, dass dem Film das kaum jemand übelnimmt... Als twitternder Trump-Anhänger würde ich mich schon leicht diffamiert fühlen...

Ist aber bloß meine Assoziation; ich bin mir wirklich nicht sicher, ob und inwieweit die satirischen Spitzen auch in diese Richtung laufen sollten... andere Aspekte des Films fallen ja wesentlich deutlicher aus. :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 9 Februar 2018, 17:09:37
Billboards war zweifelsohne ein interessantes Stück Film, einfühlsam und atmosphärisch inszeniert, dem ich auch gute 7 / 10 geben würde. Vielleicht ein wenig Geschmackssache, aber ich hätte mir ein deutlich konsequenteres Ende gewünscht, entweder in die eine oder in die andere Richtung. Aber das Unentschlossene, Zweifelnde ist mir nach dem ganzen, eigentlich sehr zielstrebigen und erbittlichen Terz um drei Plakate zuvor schlicht etwas kraftlos, besonders glaubwürdig erscheint es mir unterm Strich auch nicht...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 Februar 2018, 03:13:03
Erstaunlich, dass der Film keinen eigenen Thread bekommen hat bei der Besetzung.


99¢ VoD-Erstsichtung

Unlocked (GB 2017)

Actionthriller mit Noomi Rapace auf den Spuren von "Taken", "John Wick" und "Atomic Blonde". Erreicht zwar nicht ganz das Adrenalin-Niveau der genannten Filme, kommt aber schon recht nah dran.

Ebenfalls mit dabei: Michael Douglas, John Malkovich, Orlando Bloom und Toni Collette ("Muriels Hochzeit"), die ich für Annie Lennox von den Eurythmics gehalten habe. Habe Collette nicht wiedererkannt. Jedenfalls eine hochkarätige Besetzung.

Außerdem Regie von Michael Apted ("Gorky Park", "Gorillas im Nebel", "Nell", "Blink", "Enigma", "James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug", "Extrem"), den ich schon immer gerne gemocht habe.

Einziger Wer­muts­trop­fen ist die Terroristen-Thematik, die mir nach "24" oder auch "Unthinkable" (mit Samuel L. Jackson) inzwischen zum Hals raushängt. Allerdings gibt es ein paar gute Twists, die das ganze etwas auflockern, auch wenn einiges davon sehr früh vorhersehbar war (in Anbetracht der eingeführten Figuren ist sehr schnell auszumachen,
Spoiler: zeige
wer hinter allem stecken muss, zumal Malkovich ständig von Kollegen umgeben ist, wogegen Douglas von Anfang an seine eigene Suppe kocht. War mir auch sofort klar, dass Douglas' Erschießung nur fingiert war
).

Wie dem auch sei: das ist zwar kein überragender Film, den man jetzt unbedingt gesehen haben muss, aber alleine den Schauspielern zuzusehen, macht Spaß. Die glatte Inszenierung rundet diesen nie langweilig werdenden Actionthriller adäquat ab.

Knappe 7 / 10

(https://abload.de/img/unlockeduzkri.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 13 Februar 2018, 08:18:09
Zitat von: Hitfield am 13 Februar 2018, 03:13:03
Erstaunlich, dass der Film keinen eigenen Thread bekommen hat bei der Besetzung.


99¢ VoD-Erstsichtung

Unlocked (GB 2017)

Actionthriller mit Noomi Rapace auf den Spuren von "Taken", "John Wick" und "Atomic Blonde". Erreicht zwar nicht ganz das Adrenalin-Niveau der genannten Filme, kommt aber schon recht nah dran.

Ebenfalls mit dabei: Michael Douglas, John Malkovich, Orlando Bloom und Toni Collette ("Muriels Hochzeit"), die ich für Annie Lennox von den Eurythmics gehalten habe. Habe Collette nicht wiedererkannt. Jedenfalls eine hochkarätige Besetzung.

Außerdem Regie von Michael Apted ("Gorky Park", "Gorillas im Nebel", "Nell", "Blink", "Enigma", "James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug", "Extrem"), den ich schon immer gerne gemocht habe.

Einziger Wer­muts­trop­fen ist die Terroristen-Thematik, die mir nach "24" oder auch "Unthinkable" (mit Samuel L. Jackson) inzwischen zum Hals raushängt. Allerdings gibt es ein paar gute Twists, die das ganze etwas auflockern, auch wenn einiges davon sehr früh vorhersehbar war (in Anbetracht der eingeführten Figuren ist sehr schnell auszumachen,
Spoiler: zeige
wer hinter allem stecken muss, zumal Malkovich ständig von Kollegen umgeben ist, wogegen Douglas von Anfang an seine eigene Suppe kocht. War mir auch sofort klar, dass Douglas' Erschießung nur fingiert war
).

Wie dem auch sei: das ist zwar kein überragender Film, den man jetzt unbedingt gesehen haben muss, aber alleine den Schauspielern zuzusehen, macht Spaß. Die glatte Inszenierung rundet diesen nie langweilig werdenden Actionthriller adäquat ab.

Knappe 7 / 10

(https://abload.de/img/unlockeduzkri.jpg)
Auch letzte Woche gesehen und kann dir eigentlich komplett zustimmen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Maddox am 13 Februar 2018, 13:54:00
Hm, ich hatte mich nach der damaligen Sichtung des Trailers von Unlocked auch schon sehr auf den Film gefreut, allerdings fand ich ihn dann doch sehr ernüchternd. Der konnte mich trotz des an sich guten Casts nach einem guten Einstieg wenig packen, die Schauspielleistungen fand ich größtenteils naja, insbesondere Bloom fand ich eine Fehlbesetzung in dieser Rolle und Douglas spielte hart am Overacting vorbei, zumindest schien er imho nicht soviel Lust gehabt zu haben bzw. ich nenne es mal Paycheckmoviestyle, schade. Dazu kommen einige Logiklöcher, absehbare Twists, und den Rest habe ich bereits vergessen. Der Film hätte echt gut werden können, aber ich glaube man wollte einfach zuviel und dachte der Cast reißt das schon raus. Aber irgendwie hat der für mich nicht funktioniert, obwohl ich solche Film eigentlich mag. Knappe 5/10 auf meinem Kompass.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 13 Februar 2018, 18:28:17
The Ritual (2017)

{Horror}

Tolle Atmosphäre, starke erste Hälfte, dann ging es leider bergab. Handwerklich solide, mochte auch die Charaktere,
nur wenn man dann wieder in bekannte Pfade abschlittert, ist es etwas schade, daraus hätte wirklich mehr werden
können.

6/10


Before I Wake (2016)

{Horror}

Wusste nicht so richtig damit was anzufangen. Mehr Drama als Horror. Unrealistisch noch dazu. Die Protagonisten
machen ihre Sache gut, die Effekte sind ordentlich. Eine kleine Variation im Horrorgenre dennoch, wegen dem Ansatz,
aber nichts Außergewöhnliches. War etwas enttäuscht, weil ich mir vom Regisseur, der zwar bislang sich in gewohnten
Bahnen des Genres bewegte und solide Kost ablieferte, mehr erhoffte.

5/10


The Master (2012)

{Drama}

Im Rahmen einer Zweitsichtung immer noch beeindruckend aufgrund der Schauspielerleistungen. Die Geschichte ist sehr sehr nah an die von Scientology,
funktioniert aber als Vater-Sohn- Meister-Lehrling- Autorität-Untergebenebeziehung sowie als Kriegstraumabewältigung.
Der Film hat auch aufgrund des Scores einen Sog, fand ihn bei der Erstsichtung etwas sperrig, aber das legte sich nun schnell.

9/10


Ich, die Nummer eins (1973)

{Thriller}

Sehr spannender Spionagethriller. Gekonnt inszeniert, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Debüt handelt.
Lino Ventura spielt klasse, die Wendungen bzw. wie er sich dem KGB immer wieder entzieht sind sehr realistisch.
Ich wurde sehr gut unterhalten.

8/10


Happy People, ein Jahr in der Taiga (2010)

{Doku}

Im Laufe der Jahreszeiten dokumentiert und gesprochen von Werner Herzog wird anhand von Einheimischen der Lebensalltag in dieser rauhen und schönen Natur bebildert. Da weiß man wieder was man hat, oder auch nicht.

7/10


The Invitation (2015)

{Thriller}

Nimmt man mal wieder mit, wenn man auf sonst nicht viel Lust hat. Hier merkt man, dass jemand Regie führt, der es kann:
gute Dialoge, clevere Perspektive, solide Schauspieler. Klar ist es kein Ausnahmefilm, dennoch gut zum weggucken
und zum Ende hin konsequent umgesetzt.

7/10


The End of the F***ing World (2017)

{Drama, Serie}

Kannte die Comics nicht und war dahingehend recht unvoreingenommen. Hat einen recht kalt erwischt das Ganze, aber im positiven Sinne.
Ab und zu gabs Momente, wo einem schon das Schmunzeln kam oder der Mund offen stand. Man fiebert mit den
Beiden mit und hofft einfach, dass sie nicht noch mehr Scheisse bauen und die Sache zu einem guten Ende kommt.
Ich habs in einem Rutsch weggeguckt, was aufgrund der Laufzeit der einzelnen Episoden nicht schwer fiel.

8/10


Super Dark Times (2017)

{Drama}

Und wieder ein Erstlingswerk. Und da muss es einfach immer einen kleinen Bonus geben und man verzeiht so manche Sachen.
Starker Coming-of-Age Film, der mich in seiner Machart sehr an Gun Van Sant's Elephant erinnerte,
und hätte ja auch fast von der Geschichte gepasst. Diese wandelt sich dann allerdings und man bewegt sich in vertrauten Bahnen, weswegen ich auch das letzte Drittel schwächer fand.

7/10


The Place Beyond the Pines (2012)

{Drama}

Endlich mal nachgeholt und sehr zufrieden gewesen mit dem Gezeigten. Der Film fühlt sich irgendwie ganz komisch an,
vielleicht auch, weil er soviele Genres in sich vereint. Der Cast ist sehr sehenswert, die Story eigentlich nicht der Rede wert, dennoch muss man diesen Film schonmal gesehen haben, er hat etwas betäubend melancholisches an sich.

7,5/10


Sleeping Beauty (2011)

{Drama}

Man weiß nicht so richtig wohin der Film will. Einerseits zeigt er uns eine Gesellschaft, wo Geld und Macht regiert,
die Leute, die nichts davon haben, sich zum Teil unterordnen müssen oder in diesem Fall eine freiwillige Leistung für die betuchtere Klientel bereitstellen.
Andererseits begleiten wir eine junge Studentin, die in ihrer Art herzlich und führsorglich ist, sehr erwachsen, sich mit den gegebenen Umständen arrangiert;
man ihr aber zusehen muss, wie sie sich verkauft, wohlgemerkt auf freiwilliger Basis, dennoch schwer anzusehen.
Klar, habs schon für mich so aufgefasst, als Kritik am System, als Darstellung sehr unterschiedlicher Welten und Wertesysteme,
ob das nun in der Art wie hier gezeigt werden muss, sei dahingestellt.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: EddieSpaghetti am 18 Februar 2018, 00:26:07
Eigentlich stand an diesem Wochenende ein Dreier mit der Mangler Trilogie auf meinem Zettel. Den ersten Teil hatte ich irgendwann mal gesehen, ob vollständig oder nur teilweise weiss ich nicht mehr. Auf jeden Fall kam mir einiges sehr bekannt vor. Wirklich kein guter Film. Die Story ist recht lahm, wenigstens retten die zumindest solide Atmo und Englund den Film noch zu einem Durchschnittswert.

Hinterher gabs dann den zweiten Film. Argh was für eine Qual: ein hanebüchender Unsinn. Story, Dialoge, Darsteller, alles auf gruseligem Niveau, selbst Lance Henriksen (mit sowieso wenig Screentime) rettet da gar nix. Hatte von vorn herein keine grossen Ansprüche an die Reihe, aber das war ja nun gar nix und somit wird der dritte Film ein anderes Mal geschaut, nach dieser Gurke ist mir die Lust auf einen weiteren Mangler vergangen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 26 Februar 2018, 12:27:37
THE EDITOR hey der war echt witzig! Ich als eher Nicht-Giallo-Fan war wirklich überrascht! Ich kenne Manborg und Fathers Day von dem Team noch nicht, werde mir die aber nun wohl mal ansehen müssen! Handwerklich absolut top, was Farbgebung, Kameraarbeit und Sound angeht, die Darsteller sind auch klasse und diese Paarung von ernster und harter Giallomanier mit skurril-witzigen Einlagen ist gelungen. Für ne 16 geht der manchmal auch gut nach vorne, Paz de la Huerta trübt das Ganze dank ihrer Fratze leider etwas, wer die engagiert... kann ich nicht nachvollziehen. Die Hommagen an etwaige Gailli oder gerade auch Über dem Jenseits von Onkel Fluschti sind hervorragend gelungen, und ich haue mal sehr wohlwollende 7,5/10 raus!

DJANGO NUDO UND DIE LÜSTERNEN MÄDCHEN VON PORNO HILL da fehlen einem die Worte! Was "Kameramann" I. M. Blind da gezaubert hat ist wohl der erste Western im Found Footage Bereich - wenn man das Film nennen kann. Erwin C. Dietrich präsentiert die Full Frontal Verdummung an Synchro, gepaart mit Darstellern die sich das nicht schimpfen dürften und jeder Menge 70er Jahre Titten in einer nicht oder rudimentär vorhandenen Handlung. Ok mit Bier, Schnaps und Kumpels wars in einigen Szenen witzig - der Steine und Gräser Monolog von Django is die Hölle auf Erden.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 Februar 2018, 02:49:44
The Post (2017)

Es steckt vielleicht ein bisschen Koketterie darin, als Steven Spielberg einen so unspektakulären, ruhigen, relativ trockenen Film zu drehen. War aber nett anzusehen. (Wirkt teilweise wie ein ganz direkter Affront gegenüber Trump.)

Ich hoffe doch sehr, dass noch ein paar Regisseure historische Ereignisse aus ihrer Jugendzeit als Historienfilme umsetzen, die so zwischen 1967 und 1978 angesiedelt halbwegs mit der Chiffre '68 in Verbindung gebracht werden könne. Ein paar zeitgenössische Filmplakate (u.a. "Joanna" (1968) - wer hätte den erwartet! -, "Valley of the Dolls" (1967), "Planet of the Apes" (1968)) sind als Bonmot dabei... Und "All the President's Men" (1976) schwirrte auch immer ein bisschen mit. (Am Ende wird - leider arg überdeutlich & geradezu penetrant, damit es noch der Letzte versteht - auf die Watergate-Affäre verwiesen... Vielleicht hat da aber auch die dt. Synchro etwas hinzugemogelt...(?))
Pakulas Klassiker war aber wesentlich formvollendeter in Szene gesetzt worden. Bei Spielberg leistest sich die Kamera neben einer diskutablen Unruhe auch ein paar unnötige Extravaganzen, die eher stören.
Im Gegensatz zu einem "Spotlight" mit dem grausigen Howard Shore-Gebimmel hat John Williams für Spielberg erstaunlicherweise einen geringfügig besseren Soundtrack zusammengeschustert, der aber in berühren sollenden Szenendoch konventionell trieft und schmalzt.
Dramaturgisch ist Spielbergs "The Post" aber doch eine Ecke anders gelagert, geht es hier doch um die Pentagon Papers, also weniger um investigativen Journalismus sondern eher um den Grundsatzstreit zwischen Presse und Regierung...
Ich frage mich, ob das Drehbuch eher auf Whistleblower und starke Frauen setzte und der ganze Trump-Anteil dann glücklicherweise noch ganz von selbst hinzu kam. Ist jedenfalls eine recht geglückte Verschmelzung von Historie und Aktualität.
Eine unaufgeregte 7/10 würde ich durchaus vergeben... (leider hat das Cinemaxx das Bild doch recht auffällig beschnitten... eventuell aus 1,85:1 1,78:1 gemacht...)



Wind River (2017)

Zitat von: PierrotLeFou am 28 Februar 2018, 02:21:49
Ist ohne Frage ein starker Film, ich will den gar nicht kleinreden. "Sicario" gefiel mir besser, der ist inszenatorisch eine ganze Ecke souveräner und arbeitet dramaturgisch mMn auch etwas besser.

"Hell or High Water" habe ich bisher nicht gesehen; momentan habe ich den Eindruck, dass Sheridan Gefallen an verletzlichen Frauen und harten Männern hat.
Bei "Sicario" war es - und ich weiß nicht, ob es am Drehbuch lag oder daran, dass Villeneuve immer wieder sehr positiv konnotierte, edelmütige Frauengestalten in Szene setzt - zumindest so, dass die weibliche Hauptfigur die anständigste Figur, die dann erkennen muss, dass sie benutzt wird... (und die, das wäre der unschönere Aspekt, etwas illusorisch an ein Problem herangeht, das von harten "Machern" mit ganz eigenen Regeln bearbeitet werden muss... Aber dieser Aspekt tritt ja nie so klar zutage und wird eigentlich durch vielerlei Details doch eher entschärft...)

"Wind River" ist nun aber doch ein Film, der recht konventionell als "schwache Frau, starker Mann"-Buddy Movie funktioniert. (Natürlich wird der Heimvorteil Renners plausibel erklärt, aber darum geht es mir gar nicht; man kann auch eine gleichwertige Beziehung plausibel erklären... Und dass es am Rande auch ein Film über weibliche Opfer und männliche Täter ist, ist in dieser Beziehung unerheblich.)
Vielleicht würde mich das gar nicht so stören, wenn der Film nicht zumindest zweimal recht deutliche Anleihen beim Über-Thriller "Silence of the Lambs" machen würde, wo die weibliche Hauptfigur doch wesentlich besser wegkommt.

Ansonsten: Klar, interessant, kraftvoll verkörperte Figuren, sauber inszeniert, unterhaltsam, ein bisschen berührend, spannend, anklagend und eine der großen US-Ungerechtigkeiten behandelnd, die man ja recht erfolgreich aussitzen wollte... (oder es zumindest getan hat...)
Dass aber die Hintergründigkeit des Geschichte gleich zu Beginn offen zutage liegt und der Kriminalfall dann sehr simpel mit
Spoiler: zeige
 einer Massenvergewaltigung aufgelöst
wird, ist doch (trotz angerührter Täter-Motivationen) etwas enttäuschend. Dramaturgisch geschickt ist doch eher eine komplexere Auflösung einer weniger trivialen Tat, die eine Hintergründigkeit erst so richtig in den Film hineinführt... Das war zumindest - vom sinnigen Überraschungseffekt abgesehen, dass es
Spoiler: zeige
wirklich mehrere Täter gibt
- einfach ein - trotz spannender Schießerei - unspannendes Ende...
7-8 würde ich aber vergeben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 10 März 2018, 12:36:47
Mit Hungrig https://ssl.ofdb.de/film/302560,Hungrig liefert Netflix derzeit einen brauchbaren, nicht jugendfreien Beitrag zum Zombiegenre aus Kanada. Die Flucht vor sich zügig fortbewegenden Untoten / infizierten a la 28 days findet hier fast ausschließlich in Mutter Natur statt und hebt sich damit von vielen Genrekollegen durchaus wohltuend ab, ist darüber hinaus souverän wie atmosphärisch in Szene gesetzt und mit solide agierenden Darstellern versehen. Für den ganz großen Wurf reicht es am Ende nicht, dafür bleibt das Ganze dann doch etwas zu unspektakulär und ohne echten Krachermoment. Spannung und Goregehalt gehen voll in Ordnung.

gute 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 14 März 2018, 01:15:29
Lucky (2017)

Ich kann mich den begeisterten Kritiken nicht anschließen. Sicher, toller Schauspieler und eine angemessene Rolle für ein Abschiedswerk, aber doch ziemlich platt, im Tonfall etwas unausgegoren; teilweise werden Pointen ewig lange angekündigt und am Witz sticht am ehesten die Konstruiertheit hervor. Ist inszenatorisch manchmal ganz beachtlich, manchmal auf grausigem TV-Niveau.
Teilt mMn das Schicksal vieler dramaturgisch entschlackter Filme mit stark gealterten Stars über das Altern und Sterben, die mitunter von erheblich jüngeren Regisseuren in Szene gesetzt werden. (Sehe ich in in einer Liga mit "The Whales of August"...) Manche Szenen ertrinken in schmalzigen Stammtischweisheiten zum Fremdschämen (intelligenterweise auch am Stammtisch geäußert, was es wohl entschuldigen soll), was auch durch ironische Wendungen nicht ausgeglichen werden kann.
Zwischendurch auch ein, zwei kluge, aber nicht gerade neue Gedanken inmitten der zahlreichen, auf Versöhnung ausgerichteten "Altern ist unschön"-Klischees...
Nette Nebenrollen, die den Film teilweise etwas zerfasern. Gute 6/10...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 17 März 2018, 20:49:15
Am Donnerstag gekriegt, heute angesehen:

(http://fs1.directupload.net/images/180315/xl2i2n6x.jpg) (http://www.directupload.net)

Ich mach's mal kurz und knackig...

"The great Wall" hat mich positiv überrascht.
Zwar jede Menge CGI, aber gute Darsteller, eine nette Geschichte, fiese Gegner- und richtig coole Fallen bzw Waffen, welche gegen diese eingesetzt werden.
7/10

"Transformers - The last Knight" ist unerträglich, wir haben nach etwa 80 Minuten (von 155 abgebrochen).
Das ist besonders schade, da mir der Vorgänger noch am besten dieser Reihe gefallen hat. Aber dieser hier geht einfach gar nicht mehr.
Ohne Wertung, da nicht beendet. Tendenz zu einem Punkt für die wie immer guten Tricks.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 17 März 2018, 21:28:57
Dem kann ich mich nur anschließen. Gehöre auch zu den wenigen, denen "The Great Wall" wirklich gut gefallen hat. Prima Besetzung, gute Action und Effekte, leichtes "Starship Troopers"-Feeling und sogar das Drehbuch fand ich ziemlich gut, weil man sich an die eigenen Spielregeln gehalten und alles in sich logisch aufgebaut und durchgezogen hat. Locker 7,5 / 10.

Den letzten "Transformers" habe ich dagegen auch kaum ertragen und nur durchgehalten, weil ich während der zweieinhalb Stunden auf dem iPad gespielt und gesurft habe. Das war einfach der Tiefpunkt der ohnehin miesen Reihe. Lediglich Teil 1 (netter guilty pleasure Blockbuster) und Teil 3 (hatte einige tolle Actionszenen, vor allem mit den kollabierenden Wolkenkratzern) konnte ich etwas abgewinnen. 1 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 21 März 2018, 13:26:44
Ich habe mir kürzlich die "Nightmare on Elm Street"-Box gekauft, als sie mir für 20 Euro vor die Flinte kam. Ich meine, sieben Filme à nicht mal 3 Euro. Dazu konnte ich nicht Nein sagen. Abgesehen von dem ersten Teil habe ich einige Filme der Reihe teilweise bestimmt 15 Jahre nicht mehr gesehen und war sehr gespannt, ob ich ihnen noch genauso viele Sympathien entgegenbringen kann wie damals - und glücklicherweise mag ich sie immer noch.

Im Gegensatz zu den anderen langlebigen Slasher-Reihen wie "Halloween" und "Freitag der 13." haben die "Nightmare on Elm Street"-Streifen auch keinen wirklichen Aussetzer in der Reihe. Selbst das viel kritisierte böse Stiefkind - Teil 2 - hat bei mir in der Gunst eher noch gewonnen als verloren, auch wenn der schon stellenweise unfreiwillig komisch ist. Dafür hat er eine der besten Sequenzen der gesamten Serie (
Spoiler: zeige
Freddys Herausbrechen aus Jesses Körper
, das tatsächlich nicht nur angemessen widerlich, sondern auch wirklich furchterregend ist) und ist recht interessant wegen seines schwulen Subtextes (wobei - "Sub" kann man das schon nicht mehr nennen, wenn in gefühlt jeder zweiten Szene ein halbnackter männlicher Oberkörper in die Kamera gehalten wird, Jesse in der Not lieber bei seinem besten Freund, mit dem er auch gern mal balgt, übernachtet als bei der Freundin und der böse Sportlehrer den armen Jesse zum Schwitzen bringt - ich mag nicht glauben, daß Jack Sholder das angeblich übersehen haben will).

Mein Favorit und auch einer meiner Lieblingshorrorfilme, weil auch von jungen Jahren mein ständiger Begleiter, bleibt das Original, das ganz bestimmt nicht ohne Schwächen ist, vereinzelt auch in seiner Gesamtkomposition etwas roh und eckig wirkt und nicht so tadellos durchkomponiert wie "Halloween". "Halloween" hatte auch bessere Schauspieler. Dennoch nimmt der Film seine jungen Figuren ernst, obwohl auf den ersten Blick etwa der coole Rod wie das Musterarschloch, das den Tod mehr als verdient hat, rüberkommt, aber in Wirklichkeit seine eigenen Ängste hat. Es gibt hier keine Stereotypen, maximal noch Johnny Depp, der wirklich 'ne extrem trübe und ignorante Tasse verkörpert. Die finstere Atmosphäre ist nahezu erdrückend, die wilde Musik eindeutig Kind der 80er, aber großartig, die Mordszenen (vor allem die erste) atemberaubend gut inszeniert - und denkwürdig. Gleichzeitig kann man auch sämtliche logische Ungereimtheiten verzeihen, weil in Träumen alles möglich ist
Spoiler: zeige
(und das Ende andeutet, daß sich Nancy in einem Traum im Traum befindet).


Die Filme 3 bis 6 würde ich allesamt auf ähnlichem Niveau verorten: Teil 3 ist vielleicht der kreativste, zumal er erstmals die Möglichkeiten der Träume voll auslebt und in seinen schrägen Traumwelten einige bizarre Momente kreiert (die Freddy-Schlange). Allerdings muß man nun auch den Wandel von Freddy zum lustigen Sprücheklopfer schlucken. Da gehöre ich leider auch zu der Kategorie, die Freddy lieber schweigsam und sich seiner Bedrohlichkeit besinnend mögen. Teil 4 verfügt über den wohl höchsten Bodycount, ist insgesamt aber auch am konventionellsten geraten, während Teil 5 mit der anstehenden Geburt eines Babys, in dessen Träume sich Freddy ebenfalls einnistet, wieder einen etwas anderen Weg geht. Die Opferzahl sinkt beträchtlich, was aber nicht stört, weil man sich bei den Traummorden wieder sehr viel Mühe gegeben hat. Außerdem kommen einige überraschend anrührende Szenen zwischen Heldin und Vater zustande. In "Freddys Finale" wird mit den Clownerien des Killers nun wirklich übertrieben, aber auch wenn der Film sich teilweise wie eine Horrorkomödie spielt, ist dann aber in den Rückblenden mit Freddy als Familienvater wiederum sehr ernsthaft. Schön surreal wird's dabei auch angenehm häufig (das ständig herabfallende Haus, in dem eine der Hauptfiguren ständig wach wird). Insgesamt sind besagte vier Teile aber alles Filme, die allein durch die Vielzahl an Traumwelten unterhalten. Da gibt es selten Durststrecken, ständig ist was los. Kein langsamer Spannungsaufbau, sofort voll auf die Zwölf.

"Freddy's New Nightmare" - wieder von Wes Craven gedreht - gefällt mir nach dem Original nach wie vor am besten. Freddy wieder düster, mit nur spärlichen Auftritten, Heather Langenkamp merklich gereift als Schauspielerin (und bildhübsch), dazu die pfiffige Idee, die ersten sechs Teile und somit auch Freddy Krueger in diesem Film als reine Fiktion abzustempeln, der sich aber den Weg in die Realität bahnt und die Filmcrew des ersten Teils bzw. deren Angehörige heimsucht. Hinzu kommen einige sauspannende Szenen. Besonders schön, wenn Freddy aus dem Kleiderschrank springt und Heather ein "Miss me?" zublökt, denn damit wendet er sich zugleich auch an das Publikum vor den Bildschirmen, die sich ja öfter den düsteren Schurken zurückgewünscht haben. Am Ende folgen noch schöne Rückgriffe auf Teil 1, die auch dafür entschädigen können, daß Freddy hier echt wenig drauf hat. Für mich der krönende Abschluß der Reihe. Der unterhaltsame "Freddy vs. Jason" existiert für mich zwar auch, aber gehört irgendwie nicht richtig dazu.

Bei der Punkteverteilung bin ich nach der letzten Sichtung bei 9 - 6 - 7 - 6 - 6 - 6 - 8 verblieben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 März 2018, 00:57:57
(http://fs1.directupload.net/images/180323/j26n3xnq.jpg) (http://www.directupload.net)

Habe heute die Blu-ray von einem Arbeitskollegen gekriegt...
Ihm gefiel der Film nicht, mir dagegen wider erwarten ziemlich gut.
Für 5€ ist er mein war die Ansage- und da ich auch die anderen habe, musste ich zuschlagen.
Ich mochte Teil 1 bis 6, nur Teil 7, "Vollendung" hat mir überhaupt nicht gefallen.
Dieser achte Film schließt aber gut an die vorherigen an, auch wenn er in zumindest einer bestimmten Szene vorhersehbar war.

7/10 sind da drin!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Stefan M am 28 März 2018, 10:16:58
"Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen"

Inoffizielle Fortsetzung des französischen Kinohits "Willkommen bei den Sch'tis", die aber inhaltlich nichts damit zu tun hat. Sicherlich nicht die Neuerfindung des Rades und insgesamt sehr zahm, will aber auch gar nichts anderes sein als eine liebenswürdige Komödie für die ganze Familie. In der gelungenen Synchronisation wird der Sch'ti-Dialekt mal wieder durch ein fiktives Kauderwelsch ersetzt und bringt recht niedliche Ausdrücke hervor. Inhaltlich wird zum x-ten Mal der Kontrast Arm vs. Reich und natürlich der Zusammenstoß von Menschen aus unterschiedlichen Regionen - die hinterwälderischen Sch'tis in der französischen Hauptstadt - wiedergekäut: Mann vergißt seine Wurzeln, besinnt sich aber in Folge des Besuchs seiner Familie (in diesem Fall: nachdem er zwischenzeitlich sein Gedächtnis verliert und geistig 25 Jahre zurück in seine Kindheit als Sch'ti zurückfällt). Nichts Neues also, jedes Konfliktpotential löst sich bewundernswert leicht in Luft auf (da reicht mitunter schon eine einfache "Ich liebe dich"-Beteuerung),
Spoiler: zeige
weshalb die Affekthandlung des geldgierigen Schwiegervaters, seinen Schwiegersohn über den Haufen zu fahren, schon fast deplaziert in ihrer Bösartigkeit wirkt, aber irgendwoher muß man ja den Gedächtnisverlust herleiten
, Klischees werden reichlich bedient. Der Film hat aber wie gesagt auch keinerlei Ambitionen, in die Tiefe zu gehen, sondern stattdessen allerlei Situationskomik zu kreieren. Dabei hat er keine Probleme damit, Slapstick wie zu besten Stummfilmzeiten zu präsentieren, besonders bei den Zwischenspielen mit Pierre Richard (ja, dem Pierre Richard), der - von seiner Familie bei deren Besuch in Paris allein gelassen - sich notgedrungen als Hausmann versuchen muß und dabei das gesamte Haus zerlegt. Erfreulich in dem gesamten Chaos die Zeichnung der Ehefrau der Hauptfigur, die sich - als vermeintliche hochnäsige Zicke - erst damit arrangieren muß, daß ihr geliebter Gatte sich plötzlich wie ein halbes Kind aufführt, aber mehr und mehr Verständnis aufbringt (und sogar Sch'ti lernt).

Bleibt eine stellenweise schreiend komische Komödie (der dürftig gefüllte Kinosaal verfiel nach ruhigem Anfang quasi im Minutentakt in Gelächter) mit liebenswerten Figuren, die nun wirklich keinem, aber wirklich keinem wehtut. 6/10, sogar mit Tendenz zur 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 April 2018, 04:32:04
Transit (2018)

Ich hatte mich schon in den wirklich großartigen Trailer verliebt (auch wenn ein Kollege den mit seinem Gequassel fast vollständig übertönt hatte) und wurde auch vom Film nicht enttäuscht. Einer der besten Petzolds und erneut ein Beweis dafür, dass der deutsche Film dank einiger Vertreter wirklich wieder zu alter Größe zurückgefunden hat.
Der Entschluss, Seghers Roman zu erzählen, ihn aber mitsamt seiner historischen Begebenheiten inmitten der Gegenwart anzusiedeln, ist wesentlich radikaler als zB irgendwelche in die Gegenwart verlegte "Romeo und Julia"-Filme mit Shakespeare-O-Ton. Das Ergebnis ist eine manchmal irritierende, aber durchgängig spannende Behandlung von Geschichte, deren Gegenwartsbezug zudem immer deutlich ist. Was in einem billigen TV-Streifen wie "Ausbruch ins Ungewisse" weitestgehend in die Hose gegangen ist, geht hier voll auf - ohne dass auf irgendwelche Feindbilder eingedroschen werden müsste.
Großen Anteil hat daran Franz Rogowski (der auch kürzlich bei Haneke recht erfolgreich mit dabei war) in der Hauptrolle. Und in wundervollen Bildern (und Klängen) wurde daraus ein manchmal ziemlich unangenehmer Film über Angst, Scham, Verantwortung, Opferbereitschaft, der mich bisweilen so sehr berührt hat, dass es dann fast schon wieder seltsam beschämend war, angesichts seiner fröhlicheren, optimistischeren Momente wieder mit guter Laune im Kino zu sitzen... 9/10


Incident in a Ghost Land (2018)

Nach "Tall Man" eine Steigerung Laugiers. Horrorfilm über die Lust am Horror, über die Verarbeitung von Ängsten, über Misogynie, Weiblichkeitsklischees... und über die Emanzipation und Strategien zur Selbstbehauptung. Sieht gut aus, hat Mylene Farmer, ist ziemlich spannend - aber in seinen doch recht langgezogenen Szenen sexualisierter Gewalt wahrlich kein Vergnügen. 8/10

http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,212592.msg1217384.html#msg1217384


Unsane (2018)

"Logan Lucky" habe ich noch nicht gesehen, aber der hier hat mich mit seinem Trailer und dem ungewöhnlichen Format doch ziemlich angefixt. Soderbergh ist doch immer wieder für Überraschungen gut.
Es würde sich jetzt anbieten, über die Einengung des Bildformats und die Einengung der eingesperrten Hauptfigur einige Worte zu verlieren, aber tatsächlich bleibt das doch ein recht banaler Nebeneffekt. (Auch die Abhängigkeit von modernen Medien wird zwar thematisiert, hat aber wenig mit der Inszenierung zu tun; zumal ja der iPhone-Einsatz dafür gesorgt hat, allerlei Freiheiten zu haben...)
Die nicht immer glaubwürdige
Spoiler: zeige
Stalker
-Geschichte (denn es
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gibt tatsächlich einen Stalker, auch wenn der Filme lange die Möglichkeit anbietet, die Hauptfigur sei einfach bloß ihren Angststörungen erlegen
) ist ziemlich kurzweilig und dreht eigentlich permanent an der Spannungsschraube. Aber ein paar Glaubwürdigkeitsprobleme und arge Klischees, die einmal mehr die Schattenseiten sozialer Berufe marktschreierisch des thrills wegen instrumentalisieren, trüben den Gesamteindruck dann doch... Das ist etwas unschön, zumal hier nahezu alle Pflegekräfte wie inkompetente, unmenschliche Maschinen oder Kriminelle rüberkommen. Das wirft ein unschönes Licht auf ein Milieu, das ohnehin (auch hierzulande) mit Imageproblemen zu kämpfen hat. (Dabei sind ja herrschende Misstände ganz offenbar politisch und gesellschaftlich gewollt, und skandlös empfindet man es erst, wenn man selbst zum Opfer wird.)
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 April 2018, 02:59:17
Lady Bird (2017)

Sehr sympathische, bei aller Komik glaubwürdige Figuren; ein wachsames Auge für die Probleme einer auch für die Eltern entscheidenden Umbruchsphase; keinerlei S/W-Malerei, keine Schuldzuweisungen... Schöner Film über eine Phase, in der alle Probleme weit schwerer aussehen, als sie später im Rückblick erscheinen, und in der die später rückblickend wahrgenommenen Vorzüge völlig übersehen wird. Das ganz große Trara kann ich dennoch nicht nachvollziehen... ich wünschte, bei starken ungarischen oder bulgarischen Filmen würden sich auch alle so begeistert überschlagen - aber das klappt wohl nur bei US-Indie-Streifen, die scheinbar beachtlicher sind als Hollywood-Mainstream, aber eben doch noch verdauliche US-Ware...
8/10


Ghost Stories (2017)

Schade. Ist zwar teilweise haarsträubend gruselig, aber die drei Episoden kommen zunächst unglaublich witzlos daher, während sich immer mehr abzeichnet, dass da noch eine Pointe bezüglich der Identitätstörung der Hauptfigur kommen wird. (Und tatsächlich
Spoiler: zeige
verarbeitet diese nach einem Suizidversuch auf dem Krankenhausbett "bloß" alte Schuldgefühle und ständig gegenwärtige Ärzte, Pfleger und Reinigungskräfte
.) Arg theaterhaft, das letzte Viertel... aber schön bizarr, britisch, creepy.
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 27 April 2018, 22:43:34
Djam (2017)

Mit knapp acht betont-anzüglichen Momenten, die meistens den Intimbereich der Hauptdarstellerin zum Inhalt haben, ist diese Reise durch (nicht nur) griechische Geschichte & Gegenwart doch wesentlich voyeuristischer als es sein musste. Ich anerkenne zwar den Umstand, dass die Freizügigkeit der Charakterisierung der quasi vagabundierenden Titelfigur geschuldet ist, aber die Kamera - die gleich zu Anfang schon einen Blick auf den Slip unter dem Rock wirft - nimmt doch immer wieder Perspektiven ein, die unnötig sind. Das macht den Film - der nun wahrlich kein Erotik-, schon gar kein Sexfilm ist - zwar durchaus manchmal recht erotisch, aber eben auch recht voyeuristisch: Dass der Kamerablick des alten Mannes auf Hinterbacken und Schamlippen der jungen Frau einen feministischen Blick ergeben soll - wie es mancherorts heißt - sehe ich nicht ganz ein. Aber feministische Charakterzüge und voyeuristische Inszenierung ergeben ein seltsames Ganzes, das doch recht spannend ist.
Davon abgesehen ist der Film intelligenter als das meiste, was zur Flüchtlingskrise einst so im TV zu sehen war...
Schwache 7/10...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 30 April 2018, 07:06:51
Zu meinem Marvel-Marathon in Vorbereitung auf "Infinity War" zählte u. a. auch der folgende Film. Zweitsichtung auf DVD fast 15 Jahre (!!) nach der Erstsichtung im Kino:


Hulk (2003) Regie: Ang Lee

Wow, seit fast 15 Jahren nicht mehr gesehen. Der Film zählt innerhalb der Comicverfilmungen mittlerweile schon fast zur Kategorie "Vintage". Wenn man mal von "Howard the Duck", einigen frühen B-Movies ("The Punisher", "Fantastic Four" von Roger Corman) und der "Blade"-Reihe absieht, markiert "Hulk" zusammen mit dem Start der "X-Men"-Verfilmungen im Jahre 2000 (alle Teile übrigens auch seit damals nicht mehr gesehen) und vor allem dem ein Jahr zuvor neu gestarteten "Spiderman"-Franchise den Anfang einer neuen Ära. "Hulk" war zuvor über ein Jahrzehnt in der Entwicklung, aber selbst der gewaltige Schub im Spezialeffekte-Bereich in den 90er Jahren mit "Terminator 2" und "Jurassic Park" hat nicht gereicht, um den grünen Wüterich angemessen früher umzusetzen.

2003 nahm sich Kunstfilmer Ang Lee des Projektes unter der Federführung von Produzentin Gale Ann Hurd ("Aliens", "Terminator 2") an. Das Budget lag mit 135-140 Mio. genau in dem Rahmen von Sam Raimis "Spiderman" im Vorjahr.

Ich muss sagen, aus heutiger Sicht wirkt der Film wie aus der Zeit gefallen. Hat mit den heutigen Comicverfilmungen und Sehgewohnheiten nichts mehr zu tun - auch nicht mit Raimis "Spiderman", der sich von der Machart, dem Aufbau und dem Tonfall auch heute noch recht vertraut anfühlt.

Bei Ang Lees "Hulk" handelt es sich letztendlich um ein Psychodrama im Umfeld von Militärbasen und Forschungseinrichtungen. Im Prinzip geht es um Familientragödien und Schuld - und das nicht zu knapp. Zusammen mit dem klassischen Mad Scientist-Ansatz, aber vollkommen frei von Humor und Ironie, dafür sehr deprimierend und düster. Im Prinzip ist das weniger ein Marvelfilm als ein altmodischer Universal-Monsterfilm.

Ich will mich hier nicht noch länger darüber auslassen, nur so viel: die ganze Backstory und das Gerüst ist nicht sonderlich gelungen. Banners Vater, der seinen Sohn als Kleinkind umbringen wollte (warum wird nie ganz klar und macht keinen Sinn; irgendwas wurde an Bruce vererbt, hat aber eigentlich keine negativen Einflüsse auf die Familie; des Vaters sinnlose Selbstzweifel, obwohl er sich doch für eigentlich gar nichts um ihn herum interessiert usw.) und dabei aus Versehen Bruces Mutter getötet hat. Bruces Adaption. Die Rolle des Generals bei der Sache (Sam Elliott) und seine Tochter (Jennifer Connelly), die sich selber an etwas aus ihrer frühsten Kindheit erinnert (was enorm ausgewälzt und betont, aber nie richtig aufgeklärt/vertieft wird). Und Bruces leiblicher Vater (Nick Nolte) taucht dann als Reinigungskraft im Labor auf, weil ihn der General lange weggeschlossen hat. Nolte hat nebenbei drei mutierte Hunde gezüchtet, die ihn begleiten? Und er hat selber instabile Kräfte - kann sich an seine Umgebung anpassen, hat Haut wie ein Seestern und kann zu einem haushohen Elektro-Monster werden, aber auch zu einem noch größeren Stein-Monster. Das ist alles unausgegorener, letztendlich hohler Mist. Und auch das Drehbuch ist sehr holprig, wenn man sich einige Abfolgen anschaut (Hulk wird in einer langen Montage in eine unterirdische Anlage gebracht, nur um gleich wieder zu fliehen usw.).

Die Besetzung ist okay, verrichtet aber keine Glanzleistungen.

Kommen wir nun zum Hulk selber. Es dauert lange, bis er auftaucht und noch länger, bis er bei Tageslicht zu sehen ist. Während in der ersten Stunde wenig passiert, geht es dann ab der Hälfte - spätestens aber im letzten Drittel - richtig zur Sache mit unzähligen geschrotteten Panzern, Hubschraubern und Kampfjets. Sogar Teile eines Canyons werden zu Asche gebombt und Hulk bis ins All hochkatapultiert. Die Effekte sind anders als heute und bei Hulks nachfolgenden Auftritten. Die Effekte sind nicht schlecht, aber sehr speziell. Ich würde nicht einmal sagen, dass es alleine am Technikfortschritt liegt. Wenn man sich darauf einlässt, sehen einige der Einstellungen auch heute noch wirklich gut aus, aber zum sich darauf Einlassen zählt auch, dass der Hulk bei jeder Verwandlung immer größer und größer wird. Der Hulk ist hier um ein Vielfaches massiger und größer als der Ruffalo-Hulk.

Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber komme jetzt langsam zum Ende. Die Inszenierung mit teils mehreren Split-Screens im Bild wirkt aus heutiger Sicht wie ein altbackener, unbeholfener Versuch, ein Comicheft zu imitieren, was auch Ang Lees Ansatz war. Das ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Schade, dass Hulk nie so etabliert werden konnte, dass er schon frühzeitig seine eigene Trilogie bekommen hat wie "Spiderman", "Iron Man", "Captain America" oder "Thor". Stattdessen das Remake 2008 mit Edward Norton - in allen Belangen die bessere, rundere Hulk-Verfilmung mit immer noch sehr guten Effekten, bei denen man trotzdem klar die technische Entwicklung von 2008 bis 2018 sehen kann. Die 2003er-Version fällt dagegen irgendwie aus dem Rahmen, ohne aber richtig mißlungen zu sein. Ach ja, nicht zu vergessen die riesigen (!) Sprünge von "Hulk" in der 2003er-Version, die aber den Vorlagen entsprechen und sehr gut umgesetzt sind.

5,5 / 10
(Erstsichtung: 7/10)

(https://abload.de/img/hulk-tank86u0i.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 30 April 2018, 13:19:33
28 Soldiers

Russischer Kriegsfilm über die Schlacht vor Moskau 1941. Laut Texttafeln spendenfinaziert (vielleicht ja auch vom Putin-Staat angesichts der gehobenen Qualität?), was natürlich Skepsis aufkommen lässt. Alles in allem aber trotz jeder Menge Patriotismus und posthumer Heldenverehrung ein ziemlich überzeugend gemachtes Stück Film, das sich zunächst einige Zeit für seine Figuren nimmt, denen man zumeist beim Stellungsbaum zusehen darf. Ab der Hälfte geht's dann rund mit dem (etwas stumpfen, aber nicht Herz aus Stahl-Niveau erreichenden) Anrennen der Deutschen gegen die besagte Stellung. Dabei bilden Kämpfe mit Nahkampfmitteln gegen Panzer einen Schwerpunkt, aber auch Infanteriegefechte sind selbstredend mit dabei. Die zur Schau gestellten Waffen sind mit historischer Korrektheit gewählt und bewirken so einen gesunden Schub in Sachen Realismus und Historizität. Wie viel letztlich CGI war, weiß ich nicht zu sagen. Ich vermute mal, dass man zumindest einen echten Panzer III / IV zur Verfügung hatte und die anderen dann digital geclont hat, ebenso in Sachen Artillerie 15 cm-FH 18 (nur in wenigen Szenen fallen die CGI Fahrzeuge etwas deutlicher auf). Flieger kommen natürlich aus dem Computer, aber da keine Nahaufnahmen vorkommen, fällt das nicht ins Gewicht.

Insgesamt handwerklich absolut überzeugend umgesetzt, mitunter sehr atmosphärisch und auch gut gespielt gibt's von mir 7 / 10 und eine Empfehlung an Genrefreunde.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 2 Mai 2018, 05:41:52
Starkstrom (CAN 1981)
aka Murder by Phone (USA)
aka Bells (UK)

Diese Zweitsichtung dürfte zu meinen Rekorden zählen, was den zeitlichen Abstand zur Erstsichtung angeht. Wird nur noch von "Das Geheimnis von Centreville" getoppt. Beide Filme habe/hatte ich nicht mehr gesehen, seit RTL noch RTLplus hieß. Der Film wurde in Deutschland 1984 auf VHS bei IMV veröffentlicht und wart seitdem nicht mehr gesehen. Keine Zweitauflage, geschweigedenn eine DVD oder gar eine Blu-ray - nichts. Auch international liegt die letzte Veröffentlichung mindestens 35 Jahre zurück.

Beim Horrorthriller "Starkstrom" geht es um einen Außenseiter und Technikfreak, der sich schlecht behandelt und von allen übersehen fühlt, weshalb er teils wahllos Leute mit einem Starkstromstoß umbringt, den er durch die Telefonleitung schickt. Manchmal trifft es unbekannte Leute in einer verlassenen U-Bahn-Station, die den klingelnden Telefonhörer abnehmen, manchmal rächt er sich an Leuten in ihren Wohnungen oder Büros, die ihn kürzlich schlecht behandelt haben.

Für die damalige Zeit gelingt es dem Film ganz gut, beim Zuschauer eine Art Paranoia zu erzeugen, die ihn auch nach dem Film jedes Mal befällt, wenn das Telefon klingelt. "Murder by Phone" wollte für Telefonanrufe in etwa das sein, was "Der weiße Hai" für das Schwimmen im Meer war.

Die Inszenierung ist solide, aus heutiger Sicht aber äußerst altbacken. Die Morde wurden eher simpel und immer nach dem gleichen Schema, aber ziemlich blutig inszeniert. Nicht nur die kanadische Herkunft legt nahe, dass die Macher deutlich von David Cronenberg inspiriert wurden, speziell von "Scanners".

Regie führte der kürzlich verstorbene Michael Anderson, dessen mit Abstand bester Film aus meiner Sicht immer noch "Flucht ins 23. Jahrhundert" ("Logan's Run") ist. Auch das 3-Stunden-Epos "In 80 Tagen um die Welt" (1956) mit David Niven und Shirley MacLaine sowie "Millennium – Die 4. Dimension" haben mir gut gefallen. "Orca – Der Killerwal" und "Der Seewolf" (mit Charles Bronson und Christopher Reeve) dürften ebenfalls recht bekannt sein; und es gehen noch einige andere empfehlenswerte Filme auf sein Konto wie etwa "Geheimaktion Crossbow" mit George Peppard, "Ein Mann geht seinen Weg" mit Gary Cooper oder die Harold Pinter-Verfilmung "Tod in Berlin / Das Quiller-Memorandum" mit Alec Guinness, Max von Sydow und Senta Berger.

Die Besetzung ist okay, reißt sich aber keine Beine aus oder bleibt in Erinnerung. In der Hauptrolle ist Richard Chamberlain zu sehen, der in den 70er/80er Jahren ein ziemlicher Star war. Sein Film "Der Mann mit der eisernen Maske" von 1977 hat mich als Kind damals nachhaltig traumatisiert.

Abschließend bleibt noch das für einen solchen Film beachtliche Budget von 5,6 Mio. kanadischen Dollar zu erwähnen.

Fazit: Furchtbar altbacken (eigentlich auch schon für die damaligen Verhältnisse), solide, belanglos, aber auch kurios und nicht wirklich langweilig. So etwa 4,5 / 10 bzw. schwach befriedigend.

(https://abload.de/img/starkstromqrusy.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 8 Mai 2018, 01:43:48
Kürzlich im Kino: Krotkaya (2017)

Loznitsas Jüngster ist doch ein erstaunlicher Einschnitt, ähnlich krass wie sein Wechsel vom Dokumentar- zum Spielfilm. Diesmal kein Historien-/Kriegs-Setting mehr (wenngleich es in details sicher durchschimmert), sondern eine sehr kafkaeske Parabel, die
Spoiler: zeige
in der Traumsequenz
am Ende ausgesprochen surreale, phantastische Züge annimmt und an das phantastische Ostblock-Kino der 70er erinnert. Das Ende fasziniert dann am meisten, auch wenn man da die Pointe im Grunde sehr schnell erkennt und der Film ein wenig auf der Stelle tritt und sich auch ein bisschen zieht... etwas mehr als ein bisschen zieht er sich auch schon in den ersten 100 Minuten.
Spoiler: zeige
(Ehefrau will dem Gatten im Gefängnis ein Päckchen zukommen lassen, das aber mit der Post zurückkommt. Auch sie selbst wird nach ihrer Reise in die Gefängnisstadt abgewiesen; Gründe nennt man ihr nicht. Weitere Versuche bringen ihr Drohungen ein, Hilfestellungen von dubiosen Mitmenschen sind ergebnislos und mitunter eher ziemlich unerfreulich. Als sie die Angelegenheit den Anwälten überlassen will und die Heimreise antritt, als man sie in einer Kutsche mit klingenden Glöckchen durch eine idyllische Schneelandschaft der vermeintlichen Lösung entgegenführt: Im Prunk eines alten Russlands wohnt sie - erst als sie ihre besten Kleider anzieht - als stille Zeugin einer Farce der Heuchelei bei, in der viele ihrer Bekanntschaften den Wert des Menschen preisen und gnädig beschließen, den Fall zu bearbeiten: Sie soll ihrem Mann den Präsentkorb überbringen können, die harte Gefängnisstrafe aber bleibt. Auf dem Rückweg wird sie dann aber doch nur vergewaltigt - ehe sie wieder im Bahnhof erwacht aus ihrem Traum, vor welchem sie zuvor schon eine alte Dame gewarnt hatte.)

Loznitsa hatte schon in seinen Dokus einen Hang zur Statik und eine Vorliebe für vermeintliche Nebensächlichkeiten. Das wird hier noch weiter ausgereizt als in anderen seiner Spielfilme: Mitmenschen sind meist mürrisch, weisen einen manchmal sogar mit fast identischem Wortlaut ab; Derbheit, Egoismus, Hartherzigkeit werden im Überfluss zelebriert und alles wird nicht ohne Witz, aber doch so angestrengt in Szene gesetzt, dass sich zu einem sicherlich prätentiösen Eindruck auch noch der Eindruck der Simplizität gesellt. Die Handlung kommt wie die Hauptfigur nicht voran und erlebt immer dieselben frustrierenden Behinderungen in neuen Variationen.
Dass schon sehr früh die Handlungszeit zwar in der Gegenwart verortet wird, aber immer wieder auch äußerst antiquiert und anachronistisch wirkt, wird
Spoiler: zeige
in der Traumsequenz
noch weiter zugespitzt: Hier stecken sicherlich noch einige gehaltvolle Details, die mir bei der Erstsichtung verborgen geblieben sind - überdurchschnittliche Kenntnisse der russischen Geschichte wären sicher hilfreich. Aber selbst wenn es tatsächlich nur eindimensionale "Die russische Gesellschaft ist egoistisch und heuchlerisch und ungerecht"-Polemik (im Zusammenhang mit der Krim-Krise) wäre, so ist sie doch trotz manch nervenzerrend langatmiger Momente ziemlich faszinierend. Inszenatorisch zwar mitunter leicht gewollt/konstruiert/prätentiös, aber doch bei aller Banalität der meisten Ereignisse irgendwie vereinnahmend und gegen Ende dann wirklich überaus betörend.
Dass aber selbst im Künstlerhaus Teile des Publikums nach 1-1,5 Stunden das Handtuch werfen und gehen, spricht sicher auch irgendwie für sich. Pleasure for the few... Ich bin mir etwas uneins und schwanke zwischen 6 und 7 Punkten... Empfehlen würde ich den wahrlich nicht jedem, aber wenn man z.B. Kafka und Bruno Schulz mag oder (neben Losnitzas früheren Arbeiten) z.B. Sarunas Bartas, Pedro Costa und Albert Serra mit Aufgeschlossenheit begegnen kann, dann kann man hier zweifellos reinschauen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 10 Mai 2018, 02:16:08
Dracula (GB 1979)

Letzte Sichtung war im Dezember 1995. Ist nicht so gut gealtert wie gedacht. Die Adaption von Regisseur John Badham ("Saturday Night Fever", "WarGames", "Auf die harte Tour", "Drop Zone", "Nummer 5 lebt!", "Codename: Nina" u. v. a.) und Drehbuchautor W.D. Richter ("Brubaker", "Big Trouble in Little China", "Invasion of the Body Snatchers") basiert sowohl auf dem Klassiker von Bram Stoker als auch auf einem Bühnenstück von 1927 zweier legendärer Autoren, auf deren Konto Universal-Horrorklassiker der 1930er Jahre ("Frankenstein", "Die Mumie") ebenso gehen wie Vorlagen wie "Der letzte Mohikaner" (erst 1992 von Michael Mann verfilmt).

Der Film ist 1913 angesiedelt, was auch von der Ausstattung etc. her stilvoll umgesetzt wurde. Einige Effekte sind recht blutig, aber der Film bricht mit einigen Blutsauger-Gewohnheiten. Dracula hat zum Beispiel keine Reißzähne und der Anfang und Showdown auf dem Schiff sind sehr ungewöhnlich. Einige Effektaufnahmen von Altmeister Albert Whitlock, den ich schon immer klasse fand ("Achterbahn", "Papillon", "Die Vögel", "Dune", "Gate - Die Unterirdischen", "Gremlins 2"), sehen auch heute noch super aus wie das Klettern an Außenwänden (wennauch simpel, aber clever umgesetzt) oder das Schloß an der englischen Küste, das Dracula kauft (gibt es nicht wirklich, war nur ein Matte Painting).

Sehr gute Kameraführung von Gilbert Taylor ("Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung", Polanskis "Macbeth", "Das Omen", "Frenzy") und wahrscheinlich der einzige Score, den John Williams jemals für einen Vampirfilm komponiert hat.

Schauspielerisch gibt es zwar keine echten Ausfälle, aber diese Adaption ist zu stark auf das Trio Frank Langella (Dracula), Laurence Olivier (Prof. Van Helsing) und Donald Pleasence (Dr. Seward) zugeschnitten, so dass selbst die hübsche Kate Nelligan in der weiblichen Hauptrolle (als Lucy Seward) und vor allem Trevor Eve (als Jonathan Harker) keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Alles in allem ist die Adaption immer noch okay-gut, aber letztendlich etwas kraftlos und mehr Melodram mit leichtem Erotik-Einschlag als spannender Horrorfilm mit unvergesslichen Szenen. Leider handelt es sich bei der Fassung auf Amazon Instant Video um die seit Anfang der 1990er Jahre geläufige desaturierte Fassung, die von John Badham bevorzugt wird und praktisch alle Farben auf Sepiatöne reduziert. Die Kinofassung und die VHS von CIC waren noch deutlich farbenfroher.

Sehr knapp 6 / 10 (früher gute 7 / 10).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 Mai 2018, 17:11:03
Ich versuche, mich möglichst kurz zu halten, obwohl man sich über diesen Klassiker seitenweise auslassen könnte:

Giganten (USA 1956)

Das müsste das letzte Epos der Kategorie 'drei Stunden oder länger' gewesen sein, das ich noch nie gesichtet hatte. War über 20 Jahre auf meiner Watchlist, die (sehr gute) Special Edition der DVD stand schlappe 12 Jahre in meinem Regal.

Auf die Story will ich jetzt nicht näher eingehen. Sie basiert auf einem Literaturklassiker, den die Texaner gehasst haben, wogegen die Verfilmung fast schon so etwas wie ein Nationalheiligtum des Lone Star State ist. Obwohl die Geschichte nicht auf einer wahren Begebenheit basiert, erzählt sie recht akkurat den Übergang von Texas als kargen Viehzucht-Staat zur Wiege der Öl-Multimillionäre um die Jahrhundertwende gegen 1900. Viele einfache, ungebildete Rancher, die das Land für wenige Cent gekauft hatten (ein Hektar kostete einen halben Dollar), wurden damals innerhalb weniger Wochen zu Multimillionären. Die Figur des James Dean basiert übrigens durchaus auf einem wahren Vorbild. Der Film endet nach dem 2. Weltkrieg.

Die Kosten der Warner Bros.-Produktion verdreifachten sich fast auf 6 Mio. Dollar, doch statt einer Bruchlandung spielte der Film dann alleine in den USA sagenhafte 25 Mio. US$ ein.

Diesen Klassiker genau zu bewerten ist nicht leicht. Es ist ein alter, epischer Studiofilm wie er im Buche steht mit überkandidelten Stars (Elizabeth Taylor, Rock Hudson, James Dean), langen Einstellungen und Panorama-Landschaftsaufnahmen, wobei ich letztere wegen der staubig-kargen Landschaft nicht allzu beeindruckend fand.

Regisseur George Stevens macht einen guten Job. Vor dem 2. Weltkrieg war er übrigens einer der führenden Regisseure leichter Hollywood-Komödien, inklusive Dick & Doof. In den Tagen und Wochen nach der deutschen Kapitulation sendete ihn die US-Armee u. a. nach Deutschland und Polen, wo er die Befreiung und Leichenberge der Konzentrationslager filmte. Viele dieser Aufnahmen, die wir von Fotos, aus Geschichtsbüchern oder Dokumentationen kennen, sind von Stevens. Nach dieser Erfahrung konnte George Stevens keine Komödien mehr drehen.

Rock Hudson und Elizabeth Taylor sind für sich gesehen gut (vor allem Elizabeth Taylor als schnippisch-vorlautes Nordstaaten-Mädel), aber als Paar funkt es nicht richtig, die Chemie könnte besser sein. Herausragend ist James Dean in seinem dritten und letzten Spielfilm (ansonsten hatte er zuvor nur viel fürs Fernsehen gemacht und war in vier Filmen als Kleindarsteller ohne Namensnennung zu sehen). Obwohl die Rolle verhältnismäßig klein ausfällt, weil der Fokus auf den beiden Familien von Taylor und Hudson liegt, macht seine Figur die größte Entwicklung durch und bleibt am deutlichsten in Erinnerung. Wegen der kleineren Rolle waren die Dreharbeiten für ihn auch Wochen früher vorbei, während die anderen noch beim Filmen und Schneiden waren. Der Rest ist Geschichte: er setzte sich praktisch am nächsten Tag nach Drehende in seinen Flitzer und verunglückte kurz darauf.

Ach ja: auch nach 60-90 Minuten habe ich bis zum Abspann den zur Drehzeit 18/19-jährigen Dennis Hopper nicht erkannt, obwohl er in der zweiten Hälfte eine zentrale Rolle hat. "Giganten" war sein zweiter Film - der erste übrigens "...denn sie wissen nicht, was sie tun" ebenfalls mit James Dean.

Thematisch wird hier viel angeschnitten und heiße Eisen angefasst: das Land, das die Texaner den Mexikanern "gestohlen" haben. Nord- gegen Südstaaten-Mentalität. Frauenrechte und Selbstbestimmung (viele Frauen sind erstaunlich selbstbewusst, wortführend und schnippisch). Und natürlich Rassismus mit dem halb-mexikanischen Nachwuchs, Hoppers mexikanischer Ehefrau, die beim Friseur nicht bedient wird und ohne Begleitung aus dem Restaurant geworfen worden wäre. Besonders überrascht war ich, dass die politischen Dimensionen schon damals angesprochen wurden (sowohl bezogen auf die Filmhandlung in den 1920-30er Jahren als auch auf die Drehzeit Mitte der 1950er Jahre) - ungebildete, einfache, religiös erzkonservative Rancher, die ihre Millionen genutzt haben, die Politik in Washington zu beeinflussen. Die USA und letztendlich die Welt leiden bis heute unter diesen Entwicklungen, die um 1900 ihren Anfang nahmen.

Letztendlich ein guter Film, aber mit krassen Längen. Man muss sich das so vorstellen: der Film dauert über 190 Minuten. Das Drehbuch war nur etwas über 70 Seiten lang. Ein Drehbuch für eine Fernsehserie wie "Star Trek" (nur ein Beispiel, das ich gerade zur Hand habe) umfasst etwa 45-60 Seiten, obwohl eine Folge nur ±45 Minuten lang ist. Man kann sich also ungefähr vorstellen, wie lange der Film bei einigen Szenen und Einstellungen verweilt, obwohl sich nicht viel tut.

Ich habe mir außerdem die gesamte Sonderausstattung der deutschen Special Edition von Warner Home Video angesehen - nochmal knapp 220 Minuten. Ist überwiegend wirklich sehr interessant, wobei die knapp halbstündige Doku "Fernsehausstrahlung der New York Premiere" die Nerven leicht strapaziert (ungefähr 500 Mal "Hello, nice to meet you! How are you?" BussiBussi).

Der Text ist hoffentlich nicht zu lang und langweilig geworden. Habe viele Punkte nur angeschnitten. 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 14 Mai 2018, 04:49:35
Erstsichtung arte/Deutsches Filminstitut

Das Testament des Dr. Mabuse (D 1933, restaurierte Fassung 2014)

Jahrelang um diesen (deutschen) Filmklassiker gedrückt. Ich muss mich wohl mal outen: obwohl seit jeher ein Filmfan, bin ich kein allzu großer Fan von (ur-)alten Filmen und von Schwarzweißfilm-Filmen. Ist natürlich alles relativ. Für die heute 18-28-jährigen sind bereits Filme aus den 1980er Jahren alte, kuriose Filme - und das meinen die völlig ernst.

Wie dem auch sei: habe die Ausstrahlung der restaurierten Fassung auf arte zum Anlaß genommen, den Film zu sichten. Goebbels hatte den Film einst verbieten lassen; in Deutschland wurde er erst fast 20 Jahre später gezeigt. Ich kenne nicht viele Filme vor den 1950er Jahren, und nur weniger als fünfzehn Filme vor den 1940er Jahren. Selbst mit Klassikern wie "Metropolis" habe ich meine Probleme - ein Vergnügen sind solche Sichtungen nicht (nebenbei: 5/10 für "Metropolis").

"Das Testament des Dr. Mabuse" ist eine Mischung aus Psychokrimi und einer Prise Mystery mit sehr subversiven, für die damalige Zeit äußerst ungewöhnlichen Untertönen. Scheint es zunächst nur um banale Kleinverbrechen wie Geldfälschung usw. zu gehen, wird immer mehr klar, dass ein völlig durchgeknallter Irrer die ganze Stadt und letztendlich den Staat in die Knie zwingen will: vergiftetes Wasser, Anschläge auf Banken und Währungsmanipulationen, Sprengung von Chemiewerken, um Giftgaswolken freizusetzen und so weiter. Hat mich sehr an Christopher Nolans "The Dark Knight" erinnert, der auch mit einem ziemlich lächerlichen Clown-Verbrecher anfängt, der jedoch nach und nach die ganze Stadt terrorisiert. Wie ich inzwischen gelesen habe, diente der Fritz Lang-Klassiker als Vorbild für Nolan.

Die Inszenierung ist altmodisch, aber teilweise richtig gut und innovativ. Alleine der Plan zur Befreiung aus dem versiegelten Raum mit der Bombe im Boden - fabelhaft. Auch die Effekte können sich für die Entstehungszeit sehen lassen und unterstreichen perfekt die Wendungen in der Handlung. Die Handlung ist übrigens ziemlich subtil - da wird nicht wie aktuell alles für den dümmsten anzunehmenden Zuschauer bis ins kleinste Detail erklärt. Gerade die Szenen, wenn sich der "Geist" von Dr. Mabuse des Irrenarztes bemächtigt, ihm erscheint, gegenübersitzt, ihn durchdringt usw. (siehe Foto) und ihm seine Pläne einflüstert - eine Verbildlichung des Wahnsinnigwerdens und wie der Arzt selbst zum Verbrecher wird, quasi als multiple Persönlichkeit. Das ist wirklich ausgezeichnet und dürfte für die damaligen Zuschauer ein Schock gewesen sein.

Was mir nicht so gut gefallen hat: die lange Autoverfolgungsjagd am Ende ist schon sehr angestaubt mit dieser ganzen Rückprojektionstechnik wie man sie aus alten Filmen kennt. Vielen Schauspielern sieht man ihre Theaterherkunft an - für mich schon immer klar erkennbar und kaum auszuhalten, da gnadenlos überkandidelt mit der ganzen theatralischen Bühnengestik.

Und last but not least hat mich schon immer gestört, wie in alten deutschen Filmen Deutsch gesprochen wird. Wenn sich das englischsprachige Ausland bis heute über das hart klingende Deutsch lustig macht, geht das immer auf diese alten Filme zurück. Die Leute reden nie normal miteinander, sie brüllen und herrschen sich letztendlich im Kommandoton an. Selbst in alten deutschen Komödien war das der Fall. Vermutlich ein Grund, warum ich deutsche Synchronisationen amerikanischer Filme deutschen Filmen immer vorgezogen habe. Der moderne deutsche Film hat der jahrzehntelangen Filmsynchronisation-Tradition viel zu verdanken. Den Synchros ist es zu verdanken, dass die deutschen Schauspieler in deutschen Produktionen irgendwann angefangen haben, mal normal zu sprechen.

Zurecht ein Klassiker - ich bin überrascht. Keine Hochspannung, aber wenn man reingefunden hat und sich der Wahnsinn von Mabuse langsam entfaltet trotz der Laufzeit von zwei Stunden durchaus kurzweilig. Knapp 8 / 10.


(https://abload.de/img/mabuse_geistxxujc.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 Mai 2018, 01:11:45
"D'après une histoire vraie" (2017)

Ein Polanski, der wie die vorangegangenen Kammerspiele keinesfalls die alte Größe aufweist, mich aber ganz passabel bei Laune gehalten hat. Irgendetwas zwischen "Repulsion" und "Le locataire", mit einer zunächst undurchsichtigen Figur wie aus "La Vénus à la fourrure", bisweilen an "Persona", "Misery" oder Laugiers jüngsten "Ghostland" erinnernd, aber an keinen der genannten Filme heranreichend.
Psychothriller mit äußerst wenig Thrill, eher ein Drama mit Mystery-Elementen zu Beginn und
Spoiler: zeige
alsbald einsetzendem Plottwist
. Hat ein paar zumindest interessante Szenen (die Träume, die aber weit hinter einem "Le locataire" zurückbleiben, die Hand mit Handy in Großaufnahme vor dem Karussell, die kreisende, kippende Kamera, die manche Einstellungen kittet und nicht ohne Hintergedanken manches auf den Kopf zu stellen scheint), aber nichts, was mich nachhaltig begeistert hätte. Die Auflösung scheint mir leider nicht ganz ergiebig zu sein... eine schwache 7/10 würde ich schon vergeben, aber ins Kino müssen eigentlich nur echte Polanski-Fans/-Komplettisten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 25 Mai 2018, 00:41:49
SHAME THE DEVIL

(http://fs5.directupload.net/images/180524/29k8di5f.jpg) (http://www.directupload.net)

Inspektor James Trent ermittelt in London in einem Mordfall, in welchem das Opfer an einen Lügendetektor angeschlossen wurde-
und über einen Lautsprecher gestellte Fragen beantworten musste. Die Regeln dabei waren recht einfach: Wenn du lügst stirbst du!
In diesem Fall durch ein großkalibriges Gewehr, welches direkt vor dem Kopf des Opfers befestigt, und mit dem Lügendetektor verbunden war.
Allerdings war dieser Mord nur der Auftakt zu einer ganzen Serie ähnlicher Morde- welche alle in der Nähe des ermittelnden Inspektors stattfinden.
Mit dem dritten Lügendetektor-Mord hintereinander wird dieser schließlich selbst verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben.
Um seine Unschuld zu beweisen, und seine schwangere Frau nicht damit zu belasten, beschließt er London kurzzeitig zu verlassen,
und fliegt nach New York zu seiner Ex-Freundin, welche eine bekannte kriminologische Expertin in Sachen Täterpsychologie ist.
Mit ihr zusammen will er ein Täterprofil erstellen, da die Polizei nach wie vor keinerlei brauchbare Spuren hat.
Kurz nachdem er in New York angekommen ist, wird der Taxifahrer, welcher ihn vom Flughafen zu seiner Ex-Frau gefahren hat, ermordet aufgefunden.
Seine Leiche ist angeschlossen an einen Lügendetektor...

Welcher Vollidiot kam nur auf die Idee, dieses vollkommen unpassende Cover für den Film zu benutzten?
Das schürt Erwartungen an einen übernatürlichen Horrorfilm mit Dämonen, Besessenen oder ähnlichem, welche es hier absolut nicht gibt.
Stattdessen bekommt man einen überzeugenden, spannenden Thriller, welcher sich inhaltlich ein wenig an die "Saw"-Reihe anlehnt,
durch seinen leicht religiösen Touch auch etwas an "Sieben" erinnert, seinen Schwerpunkt aber auf klassische Polizeiarbeit gegen einen Psycho-Killer legt.
Die (ungeschnittene) FSK 16-Freigabe lässt es schon erahnen- besonders brutal geht es hier nicht zur Sache.
Die Morde sind zwar teils wirklich fies, werden aber weitgehend unblutig gezeigt, und verfehlen auch so ihre Wirkung nicht.
Dazu kommt noch die gelungene, fiese Auflösung des ganzen- welche nicht unbedingt vorhersehbar ist.
Die Darsteller sind weitgehend unbekannt, am bekanntesten dürfte noch Doug Bradley sein, welchen viele wohl nur als "Pinhead" kennen.
Insgesamt eine klare Empfehlung, vor allem, da der Film auf Wühltischen und in vielen Billigläden für sehr kleines Geld zu haben ist.
Mein Exemplar stammt aus einem "EuroShop", hat also wirklich nur 1€ neu gekostet.
Man sollte nur keinen Horrorfilm erwarten, welchen einem das Cover aber verspricht. Wer Thriller mag, kann zugreifen!

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 Juni 2018, 10:45:41
BEASTMASTER - DER BEFREIER

(http://fs5.directupload.net/images/180609/azm9blkq.jpg) (http://www.directupload.net)

Der junge Dar entdeckt schon als Kind seine Fähigkeit mit wilden Tieren zu kommunizieren, kann sich aber nicht erklären warum.
Als der komplette Stamm bei dem er auzfwuchs von einer Horde Krieger getötet wird, überlebt er als einziger.
Jahre später durchstreift er mit einem Tiger, einem Adler und zwei Frettchen das Land,
und trifft auf ein Volk welches von Hohepriester Maax unterjocht wird, und diesem immer wieder Menschenopfer zu bringen hat.
Da ihm Kiri, eine der Sklavinnen von Maax gefällt, greift er in eine Opferzeremonie ein, und verhindert dank seines Adlers den Opfertod eines Kindes.
Als Dar erfährt, dass Maax damals für die Vernichtung seines Dorfes verantwortlich war, nimmt er mit Kiri, ein paar Verbündeten aus dem Volk,
und seinen Tieren den Kampf gegen den Tyrannen auf...

Nach seinem Überraschungserfolg im Horror-Bereich mit "Phantasm" (Das Böse),
drehte Don Coscarelli mit "Beastmaster" einen Fantasy-Film, welchen ich persönlich als den besten der damals vielen Conan-Konkurrenten ansehe.
Klar, die Geschichte ist bis auf die Tiere quasi identisch: Junge überlebt als einziger das Massaker an seinem Stamm- und rächt sich später an den Bösen.
Trotzdem macht der Film Spaß, kommt nicht zu billig daher-
und bietet neben gut dressierten Tieren eine nicht zu ernste Mischung aus Fantasy und ein wenig Horror.
Mit Marc Singer in der Rolle als "Beastmaster" Dar, und Tanya Roberts in der weiblichen Hauptrolle der Kiri,
gab es für männliche wie weibliche Zuschauer zumindest schon mal optische Gründe, sich den Film anzusehen.
Ansonsten tummeln sich hier noch Rip Torn und John Amos, der Rest der Darsteller ist eher unauffällig.
Die Ausstattung und die Tricks sind durchaus ansehnlich, der Soundtrack passend- und auch mit der Synchro kann man gut leben.
Die BD enthält den Director's Cut und die kürzere damalige Kinofassung.
Mit persönlich gefällt die kürzere Kinofassung allerdings besser als der Director's Cut, der doch ein paar Längen aufweist.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 22 Juni 2018, 01:40:35
Dschungelkind (Deutschland 2011)

Zweite Sichtung nach dem Kinobesuch vor sieben Jahren. Die von der ARD gestern ausgestrahlte Fassung lief satte 160 Minuten und ist deutlich dichter und "besser" als die gekürzte Kinofassung. Auch die DVD ist über eine halbe Stunde gekürzt.

Der Film basiert auf einem Bestseller und wahren Begebenheiten. Von der Geschichte des blonden deutschen Mädchens, das mit ihren Eltern und zwei Geschwistern im Dschungel bei einem "steinzeitlichen" Urwaldstamm aufwächst, hat bestimmt jeder schonmal gehört.

Ich mache es kurz: vor allem für eine deutsche Produktion sehr aufwendig und gut inszeniert und produziert. Tolle Kamera und gute Besetzung (am bekanntesten wohl Thomas Kretschmann, der von "Blade II" über Peter Jacksons "King Kong" bis "Operation Walküre" und "Avengers: Age of Ultron" ständig in Hollywood-Produktionen zu sehen ist).

Mein Problem mit dem Film bzw. mit der Vorlage ist: die deutsche Familie waren keine Wissenschaftler, sondern in Wirklichkeit Missionare einer christlichen Sekte (und das in den 1970er Jahren). Das verschweigt die Verfilmung im Prinzip komplett, was ein Vorteil ist. Dennoch bleibt hier bei mir ein extremer Beigeschmack, dass einmal mehr die typische Geschichte vom weißen Erlöser gezeigt wird, der die schwarzen Wilden erst einmal bekehren muss. Dadurch wird auch die ganze "Dschungelromantik", das angebliche Interesse an fremden Kulturen und Gebräuchen zu einer absoluten Farce. Und den wenigsten Zuschauern und Lesern dürfte mangels Kenntnissen von der Materie auffallen, dass Prämisse (angeblich Anthropologen und Sprachforscher) und das Gezeigte (Missionierungsauftrag) unvereinbar sind. Der echte Vater, im Film gespielt von Kretschmann, geht heute noch im Auftrag seiner evangelikalen Sekte auf Vortragsreisen in die USA und nach Europa und hält Konferenzen dazu ab, wie viele Dörfer und Wilde er erfolgreich missioniert hat. Letztendlich ist das leider alles gefährlicher, hochmanipulativer, widerlicher Kitsch.

Sehr knapp 4 / 10 - alleine den production values und den Schauspielern zu verdanken.


(https://abload.de/img/dschungelkindupjnp.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 29 Juni 2018, 15:50:11
RECREATOR

(http://fs1.directupload.net/images/180629/puamsnaw.jpg) (http://www.directupload.net)

Drei junge Leute wollen auf einer Insel campen.
Nachts zieht ein starkes Gewitter auf, so dass man im nahegelegenen, einzigen Haus der Insel, dessen Bewohner gerade nicht da sind, Schutz sucht.
Als am nächsten Tag die Bewohner des Hauses mit ihrem Boot ankommen, verstecken sich die drei im Keller- und finden dort Leichen.
Das unheimliche daran: Die Toten sehen exakt so aus, wie die gerade mit dem Boot angekommenen Hausbewohner.
Die drei Freunde versuchen aus dem Haus zu entkommen, werden aber entdeckt, und gezwungen am Strand Gräber für die Leichen im Keller zu graben.
Es dauert nicht lange, da greifen drei Fremde die Gruppe an, welche den drei Jugendlichen wie aus dem Gesicht geschnitten sind.
Das Haus hat im Keller unter der Toilette ein geheimes Versuchslabor,
welches jeden Menschen der die Toilette benutzt mit Hilfe dessen "Hinterlassenschaften" klont- sowie stärker und schlauer macht...

Auf so einen Schwachsinn muss man erst mal kommen... wer kacken geht, wird dupliziert.
Das ganze klingt und ist nicht nur ein wenig dämlich- es kommt leider auch nur wenig Spannung auf, der Film plätschert meist so vor sich hin.
Rein optisch ist "Recreator" recht ansehbar geworden, die größtenteils eher unbekannten Darsteller sind immerhin guter Durchschnitt-
aber das ändert nichts an der etwas spannungsarmen Handlung. Lediglich der Schlussgag war hier wirklich mal nett.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: spannick am 29 Juni 2018, 19:31:11
ha ha ha. das lustige Alien-Viech hab ich doch gleich wiedererkannt, und zwar von hier:

(https://ssl.ofdb.de/images/fassung/413/413794_f.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: MMeXX am 20 Juli 2018, 12:03:39
Mamma Mia! Here We Go Again (https://ssl.ofdb.de/film/310733,Mamma-Mia-Here-We-Go-Again)

Die Leichtigkeit des Originals ist ein wenig dahin, der Film startet wesentlich schwermütiger (Mutter verstorben, Ehe belastet). Die meisten Gags sitzen. Die Zeitsprünge und vor allem auch die Überblendungen zwischen den Zeitebenen gelingen nicht so oft, da werden Sätze dann einfach wiederholt, statt nahtlose Übergange zu schaffen. Die Musiknummern sind durchaus kompetent gemacht, visuelle oder schnitttechnische Einfälle sind aber Mangelware. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 20 Juli 2018, 22:49:28
Altitude - Die hard in the Sky

Kaum zu glauben, dass dieser Die Hard-Clone über den Wolken mit Denise Richards und Dolph Lundgren offenbar ernst gemeint sein soll. Altitude ist heißer Kandidat für den schlechtesten Actionfilm der letzten 20 Jahre mit absolut unterirdischem Drehbuch, nicht mit Worten fassbaren Logiklöchern, garantiert choreographieloser Action und der schlimmsten Synchro, die in den letzten Jahren verbrochen wurde. Dazu noch ein völlig deplazierter Humor, der einen doch noch zweifeln lässt, ob man nicht doch gerade einer Satire der Sharknado-Macher beiwohnt. Gerade noch so 2 / 10 für die zumeist im Willis-Style sitzende Präsenz Lundgrens (Synchro ausgeblendet) und einen erträglichen Opener.  :pidu:

Hidden - Die Angst holt dich ein

Leider unverständlicherweise nur auf DVD erschienen, dabei hätte dieser an Cloverfield 2 erinnernde, kompetent inszenierte Survival-Kammerspiel-Horror defintiv eine HD-Veröffentlichung verdient. Sicher sind die CGIs im actionreicheren letzten Drittel nicht die besten, dafür stimmen darstellerische Leistungen, Atmosphäre und Spannung absolut. Sogar ein netter Twist hat sich eingeschlichen und ich rücke 7 / 10 raus. Feines aus der zweiten Reihe!

Evils

Lance Henriksen ist nicht totzukriegen - dieses Mal als Pfarrer. Leider hat Evils nichts zu bieten, was ähnlich gelagerte Filme um mysteriöse alte Häuser und noch mysteriösere Todesfälle der Vergangenheit nicht auch zu bieten hätten. Mäßig auf durchschnittlichem TV-Niveau inszeniert gibt's hier in allen Bereichen Durchschnitt pur und vor allem Genrefreunde werden sich angesichts des Gebotenen zu keinem Zeitpunkt gruseln können. Dementsprechend macht sich Spannung rar, einzig einige Horrorfratzen und minimalistische Setpieces wie etwa der Keller entlocken noch ein müdes Abnicken. 4 / 10

Man Down

Als 99 Cent-Sichtung kommende B-Ware mit interessanter Grundidee um traumatisierte Kriegsveteranen und ihre Wiedereingliederung in den Alltag, die zunächst durch ihre etwas eigenwillige und kostengünstige Inszenierung eher irritiert als wirklich unterhält. Je weiter jedoch die gesprächslastige, eher ruhige Handlung voranschreitet, desto stimmiger und emotionaler gestaltet sich der Film und das Finale, in dem sich die Teile etwas überraschend zu einem relativ harmonischen Ganzen zusammenfügen, lässt sich als regelrecht gelungen und sogar ansatzweise nachdenklich machend charakterisieren. Shia LaBeoufs beste Zeit scheint trotzdem bereits hinter ihm zu liegen. Wer gerne etwas abseits des Mainstreams stöbert und keinen Actionfilm erwartet, dem könnte Man Down gefallen. Um 6 / 10


Crucifixion

Xavier Gens legt Hand an rumänische Exorzisten und die Ermittlungen einer jungen Reporterin diesbezüglich, Ergebnis: Grandiose Bebilderung, unverbrauchte Postkarten-Kulissen, gute Darsteller, viel Rumgefahre von A nach B und wieder nach A - aber leider kaum bis keine Spannung und erst recht keine nennenswerten Effekte. Der innovationslose Showdown spricht Bände! Schade um das verschenkte Regiepotenzial in diesem Genre - Der Ermittlungspart ist zu dominant und uninteressant! Wie es richtig geht, zeigte zuletzt die sehr gelungene Exorzistserie mit klarer Schwerpunktsetzung... knappe 6 / 10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 8 August 2018, 15:58:38
Aus einer kleinen Tauschkiste eines Stammtisch-Treffen vom letzten Wochenende:

- Der Hofnarr
Ich kannte nur die berühmten Ausschnitte und Dialoge aus dem Film wie "Der Becher mit dem Fächer, der Kelch mit dem Elch" usw. Soweit kam ich im Film aber nicht.
Quietschebunt angezogene Dorftrottel die durch den Wald hüpfen und dauernd singen treffen auf einen bösen König, der zu unrecht auf dem Thron sitzt.
Soll wohl eine Komödie sein, ist aber mehr Musical. Nach etwa 30 Minuten voller Lieder und bunter Hupfdohlen habe ich den Film wieder rausgeschmissen.

- Full Metal Village
Einige Bauerntrampel, der scheinbare Dorftrottel der vor der Kamera zugibt seine Frau zu bescheissen und ein Motorradschraubender Rassist sind die Hauptfiguren.
Nebenbei gibts noch halbtote Bibeltreue geisteskranke, die glauben alle Metal-Fans sind Satanisten- und ganz am Ende gibts auch noch kurz Metaller und Metal.
Habe mich durch diese Doku mit Interviews diverser seltsamer Gestalten zwar komplett durchgequält, aber empfehlen würde ich das Ding niemanden...

- Shark in Venice
On-Screen-Titel: "Der weisse Hai in Venedig". Ein privates Urlaubsvideo des weissen Hai also? Wäre sicher interessanter gewesen.
Hai-Aufnahmen aus Dokus, Urlaubsaufnahmen mit vielen fremden Menschen von Venedig- und katastrophale CGI-Haie.
Noch dazu geht es um einen Schatz in den Lagunen, nicht um Haie. Hier habe ich nach etwa 45 Minuten abgeschalten...

- Hotel New Hampshire
Kannte ich nur vom hörensagen. "Kult-Komödie" und "Literaturverfilmung" waren die mir bekannten Schlagwörter zum Film.
Toll besetzt, aber einfach nur unlustig- inclusive Massenvergewaltigung, hektischer, kaum nachvollziehbarer Handlung und einem Stuntman im Bärenfell.
Auch den habe ich nur knappe 45 Minuten ertragen...

Ich habe da offensichtlich -zumindest für meinen Geschmack- komplett in die Scheisse gegriffen, daher alles nur in Kurzform und ohne Covers.
Die Filme bleiben auch sicher NICHT in meiner Sammlung stehen...  :viney:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 8 August 2018, 16:19:11
Zitat von: Retro am  8 August 2018, 15:58:38
- Der Hofnarr
Ich kannte nur die berühmten Ausschnitte und Dialoge aus dem Film wie "Der Becher mit dem Fächer, der Kelch mit dem Elch" usw. Soweit kam ich im Film aber nicht.
Quietschebunt angezogene Dorftrottel die durch den Wald hüpfen und dauernd singen treffen auf einen bösen König, der zu unrecht auf dem Thron sitzt.
Soll wohl eine Komödie sein, ist aber mehr Musical. Nach etwa 30 Minuten voller Lieder und bunter Hupfdohlen habe ich den Film wieder rausgeschmissen.

Uiiii, also manchmal...naja wegen des Singens vielleicht, aber...der Film ist doch der Hammer...  :icon_eek:
Muss man wohl mit aufgewachsen sein  :banana: :banana: :banana:

Allerdings hast du ja mit den fehlenden 60 Minuten auch so einiges verpasst (vor allem das finale Fechtduell mit Rathbone).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 22 August 2018, 15:27:11
Kurz und knackig:

THE ROVER

Roadmovie aus Australien. Ein Mann auf der Suche nach seinem gestohlenen Auto.

Dreckig. Hart. Heftig. Toll gespielt. Düster. Anschauen!

9/10

Die meisten Filme aus Australien die ich kenne sind echte Highlights.  :respekt:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 22 August 2018, 16:58:12
Zitat von: Retro am 22 August 2018, 15:27:11
Die meisten Filme aus Australien die ich kenne sind echte Highlights.

Na, es gibt schon etliche miese...  ;) ...aber generell bin ich auch ein großer Freund von australischen Filmen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 27 August 2018, 04:47:32
Grain - Weizen (2017)

Während in Semih Kaplanoglus Yusuf-Trilogie (Yumurta - Ei / Süt - Milch / Bal - Honig) in jedem einzelnen Film Einflüsse aus Tarkowskijs "Zerkalo" zu finden sind, ohne dass sich die Filme übermäßig wie Tarkowskij-Nachfolger anfühlen würden, ist der nur dem Titel zufolge an diese Trilogie angelehnte "Grain - Weizen" nun eine "Stalker"-Hommage (mit leichten "Soljaris"-Anklängen), deren Vorbild man immer wieder deutlich erkennt: Eindringen in eine Zone über geworfene kleine Objekte, in Erde/Weizen/Gräsern liegende Personen aus Aufsicht gefilmt, Kamerafahrt über Wasseroberflächen, unter denen Objekte zu sehen sind, viele langsame Fahrten während einer Wanderung zu einem mysteriösen Ziel... Während Soderbergh oder Villeneuve oder der frühe Sokurov oder German (und meinetwegen noch Lars von Trier) in ihren SciFi-Filmen die Tarkowskij-Motive noch sehr selbstständig variieren, eifert Kaplanoglu seinem Vorbild nach, wie es sonst bloß noch Lopushansky getan hat. Seit den 90er Jahren kam bloß dessen "Gadkie lebedi" (2006) als SciFi-Film der Tarkowskij-Ästhetik ähnlich nahe.
Allerdings passen die bei Kaplanoglu nicht immer handgemachten Trickeffekte nicht so recht ins Bild und auch ein paar allzu konventionelle SciFi-Motive (Datenhandschuhe/Flugobjekte) wirken in diesem Kontext irritierend. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob der Film - wie bisweilen vorgeworfen wird - einen esoterischen Blickwinkel aufweist; man kann ihn auch lesen als Film über Figuren, die inmitten einer ergebnislosen Forschung zu einer irrationalen Gläubigkeit gelangen. Aber letztlich mündet der Film in einer etwas unbefriedigenden Auflösung, die ziemlich unspektakulär weder das individuelle, noch das gesamtgesellschaftliche Dilemma sonderlich gelungen auflöst... Und zum Ende steckt mir auch etwas zuviel Symbolismus in dem Film. Dennoch hat er atmosphärisch sehr dichte Momente und hat mich im mittleren Drittel ziemlich beeindruckt... 7-8 würde ich schon vergeben, aber einen Tarkowskij ersetzt der bei weitem nicht...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 August 2018, 12:15:35
DEATHSTALKER - DER TODESJÄGER

(http://fs5.directupload.net/images/180827/d9kuu2ei.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein Barbar, welcher von allen nur "Todesjäger" genannt wird, trfft im Wald auf Tulag, den entmachteten König dieser Gegend.
Tulag erzählt ihm, dass der böse Magier Munkar seine Tochter Codille entführt, und dadurch die Macht an sich gerissen hat.
Solange sich Tulag ruhig verhält bleibt seine Tochter am Leben-
doch im "Todesjäger" sieht Tulag seine Chance, Codille zu befreien und somit auch wieder der den Thron einzunehmen...

Die Story ist also alles andere als herausragend. Gut gegen Böse, Held kriegt Prinzessin.
Kann der Film wenigstens anders punkten?
Ein Jahr nach dem Erfolg des ersten Conan Films gab es eine wahre Flut an Barbarenfilmen, welche größtenteils schlecht waren, und wovon nur wenige etwas Erfolg hatten.
Scheinbar gehörte auch der "Deathstalker" dazu, denn der Film hat es zu 3 Fortsetzungen gebracht.
Für einen eher billig produzierten B-Film hat man auch einiges aus dem knappen Budget herausgeholt:
Die Masken sind erträglich, die Schwertkämpfe ansehbar, die Landschaften in denen gedreht wurde schön-
und ein paar etwas billig wirkende, aber blutige Schnetzelszenen gibt es auch. Hier war man übrigens teilweise nicht zimperlich:
Von einer Enthauptung, über einen abgerissenen Arm mit dem dann noch zugeschlagen wird, bis zu einer Vierteilung gibt es genug, um eine Freigabe ab 18 zu rechtfertigen.
Wohl dank des dünnen Budgets wird das ganze nicht übermäßig genau gezeigt, sondern ist immer beabsichtigt recht schnell geschnitten.
Mit der Liebesgeschichte wird sich nicht lange aufgehalten, hier regiert die Action- so wird einem, auch dank der kurzen Laufzeit von unter 80 Minuten niemals langweilig.
Ein wenig Humor darf auch nicht fehlen, vor allem die Szene mit dem Schweinegesichtigen Kämpfer, als ihm ein komplettes Spanferkel vorgesetzt wird, ist nett anzusehen.
Auch die Dialoge sind nett, und weniger dümmlich, als man annehmen dürfte- Deathstalker und König Tulag beim Hundebraten-essen im Wald:

T: "Ein tapferer Mann könnte in das Schloss gelangen, und ihn töten."
D: "Du suchst einen Idioten?"
T: "Nein, einen Helden!"
D: "Held oder Idiot- das ist das selbe."

Dem Film tut es einfach gut, dass er sich nicht komplett ernst nimmt- aber auch nicht mit all zu platten Sprüchen daherkommt.
Hinter dem Film stehen übrigens ein paar bekanntere Namen im B-Bereich, kein Wunder also, dass er zumindest ansehbar geworden ist.
Produziert hat Roger Corman, die Masken und Kreaturen stammen von John Carl Buechler, und Playboy-Hasi Barbi Benton darf ihre Dinger mal wieder in die Kamera halten,
wie sie es schon ein Jahr zuvor, im Horror-Slasher "X-Ray" erfolgreich getan hat.
Für Kinoplakat, und dementsprechend auch Cover, hat man den im Fantasy-Bereich nicht unbekannten Zeichner Boris Vallejo gewonnen.
Schade nur, dass das Motiv nur bedingt etwas mit dem Film zu tun hat...
"Deathstalker" ist nur auf VHS oder in einem auf 1500 Stück limitiertem Mediabook auf BD und DVD erhältlich.
Auf BD und DVD ist der Film im 16:9 Kinoformat enthalten (die VHS ist 4:3 open matte) und das Bild ist im Vergleich zur VHS auch deutlich heller.
Das ist gleichzeitig Vor-und Nachteil. Auf der abgedunkelten VHS haben Masken und sonstige Tricks besser gewirkt- im hellen Bild ist alles deutlich als eher billig erkennbar.
Mit der Qualität kann man ansonsten, vor allem angesicht des Alters und der Tatsache, dass hier das Ausgangsmaterial sicher nicht das beste war, zufrieden sein.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 29 August 2018, 01:55:35
Gundermann (2018)

Bin äußerst positiv überrascht worden: Ausgesprochen gutes, recht trauriges, ziemlich witziges Biopic über Gerhard Gundermann. In der Beziehung zu seinem Vater und der Stellungnahme zur eigenen Stasi-Vergangenheit erscheint er hier als Figur, die über manche Dinge nicht reden kann/mag und auch dadurch eine gewisse Schuld trägt, die zugleich aber auch sehr menschlich und betroffen erscheint... Eine sehr spannende Charakterstudie über eine vielschichtige Figur, die ihr eigenes Selbstbild empfindlich korrigieren muss. Die Musik ist eigentlich nicht mein Ding, istz mir aber hier im Kontext der Handlung, der Bilder und Dialoge doch recht nahegegangen. Sehr toller Film und mit das beste, was ich von Dresen kenne...
8/10


BlacKkKlansman (2018)

Hatte mich sehr darauf gefreut und war doch leicht enttäuscht: Nicht so humorvoll, absurd und unterhaltsam wie erwartet, in den politischen Aspekten ziemlich an der Oberfläche, mündend in einem engagierten, durchaus diskussionswürdigen aber doch etwas aufgesetzt wirkenden Schlussplädoyer, in entscheidenden Details (treffend, aber eben auch etwas konstruiert) erfunden und insgesamt doch eher mit dem Holzhammer arbeitend: Bezeichnend die "Birth of a Nation"-Episode des Films, die doch ein leicht verzerrtes Bild zeichnet, vor allem weil sie die Originalmusik von Griffiths Klassiker durch neue Pianomusik ersetzt, welche die Sympathien während einer Szene völlig verdreht... Da macht es sich - auch wenn Griffith ein "Aryan Birthright" zur Sprache brachte - leider zu einfach. Grundsätzlich mag ich ja Holzhammer-Filme, aber dann sollten sie auch so ausgelassen sein wie z.B. ein Ken-Russel-Film. Netter Film, der voll im Trend liegt und ja auch eine moralische Haltung vermittelt, die mir sympathisch ist, aber inszenatorisch etwas bemüht und emotional nicht gerade packend...
7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 31 August 2018, 15:29:13
Last Resistance

Ukrainischer Kriegsfilm über die Belagerung des Donetzker Flughafen durch russische Soldaten / Seperatisten. Klingt erstmal nach Propagandafilm, ist es unvermeidbar auch bisweilen, aber längst nicht so extrem wie man erwarten könnte. Last Resistance überzeugt vielmehr durch technische Qualitäten, bodenständige, auf Effekthascherei verzichtende Action, einige ruhige Momente und sehr ordentliche Darstellerleistungen. Fazit: Eine kleine Überraschung aus den hinteren Verkaufsregalen!

Knappe 7 / 10   

Lodgers

Seichter, bisweilen einschläfernder Grusel von der Stange, der zwar eine hübsche ländliche Location, handwerkliche Routine und eine an für sich nette "Keller"-Variation aufweist, aber eigentlich zu keinem Zeitpunkt in der Lage ist, daraus echte Spannung zu generieren. Action gibt es demzufolge auch kaum, vielleicht drei ultrakurze Momente bieten mal ne bedrohliche Fratze - das war's auch schon, und irgendwie ertappt man sich spätestens nach 20 Minuten beim regelmäßigen Blick auf die Uhr. Fire and forget!

4 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 2 September 2018, 23:44:26
Blue Crush (USA 2002)

Teil 2 ist besser.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: El_Hadschi am 8 September 2018, 10:09:52
Die Glückschmiede

Sympatischer (Amateur-) Film aus Altona, der mit viel Humor und gut gelaunten Laiendarstellern eine schöne Hommage, an den Stadtteil in dem ich aufgewachsen bin, darstellt.
Für Hamburger (Altona), Hamburg Liebende und Menschen, die auch was mit deutschen amateur Produktionen anfangen können.
Wer darüber hinwegsehen kann, dass es quasi keine richtige Story, keine perfekt geschriebenen Dialoge und manchmal etwas holziges Schauspiel gibt (also quasi wie das echte Leben   :icon_mrgreen:).
Der findet hier abseits des Mainstreams eine, für eine solche Produktion, überraschend gut inszenierte Komödie und Liebeserklärung an Hamburg (Altona).
Am ehesten vergleichbar mit den frühen Werken Akins.

Als "Altonaer"

10/10

Als neutraler Filmkritiker

6.....ach Diggie ich kann das nicht. Geh in's Zeise und guck dir den derben Shit an! 10/10 und gut is! Danach noch auf ein Bier in's Familien-Eck!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 8 September 2018, 14:46:53
Herbstzeit - Gruselfilmzeit. Zum FFF zieht mich nicht mehr viel, alles zu teuer, daher lieber selbstgemacht...

Ghost Stories (2017)

Der kam bei den Kritikern besser an als bei den Gruselfilmfans, erstaunlich eigentlich. Mit dem ziemlich zur Routine gewordenen Wan-Mampf Marke ConjIdiousBelle kann der doch prima mithalten, die Scares und Schocks sitzen, und auch die Episodenstruktur ist mal wieder erfrischend. Trotzdem lässt der einiges an Potential liegen; weniger weil das eine Theaterverfilmung ist und ein paar Dialogszenen sich etwas in die Länge ziehen, eher schon weil die im Subgenre eigentlich essentielle Verbindung der Rahmenhandlung mit den eigentlichen Episoden nicht wirklich gelungen ist. Also mal echt jetzt, Jungs:
Spoiler: zeige
Weil der eine Typ da Putzmann in der Klinik ist, spielt der eine Hauptrolle in den Träumen des Komapatienten
?

Trotzdem solide 6,5 /10

Winchester - Das Haus der Verdammten (2018)

Und nochmal ordentliche Gruselroutine, die einiges liegen lässt. Ehrlich: Da hat man schon Helen Mirren an der Hand, und kein Produzent der Welt gibt mir mehr Geld als kümmerliche 3,5 Mio ? Das sieht man dem Film mehr als an, die (zumindest teilweise) CGI-Totale des Hauses wirkt echt billig, und die engen Kulissen geben den Wahnsinn, der da im Innern des Gebäudes herrschen muss, nicht mal ansatzweise wieder. Schade eigentlich, denn auch hier gilt: Die Spierigs haben die Gesetze des Softhorrors durchaus verstanden, langweilig ist der jedenfalls nicht.

5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Lez am 24 September 2018, 23:54:31
Zitat von: PierrotLeFou am 29 August 2018, 01:55:35
Gundermann (2018)

Bin äußerst positiv überrascht worden: Ausgesprochen gutes, recht trauriges, ziemlich witziges Biopic über Gerhard Gundermann. In der Beziehung zu seinem Vater und der Stellungnahme zur eigenen Stasi-Vergangenheit erscheint er hier als Figur, die über manche Dinge nicht reden kann/mag und auch dadurch eine gewisse Schuld trägt, die zugleich aber auch sehr menschlich und betroffen erscheint... Eine sehr spannende Charakterstudie über eine vielschichtige Figur, die ihr eigenes Selbstbild empfindlich korrigieren muss. Die Musik ist eigentlich nicht mein Ding, istz mir aber hier im Kontext der Handlung, der Bilder und Dialoge doch recht nahegegangen. Sehr toller Film und mit das beste, was ich von Dresen kenne...
8/10


Dem möchte ich voll und ganz zustimmen. Wenn ich bedenke, dass ich "Halt auf freier Strecke" mittendrin ausmachen musste 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 25 September 2018, 11:03:40
Gestern meine Aufnahme von "American Mary" gesichtet und größtenteils positiv überrascht worden von einem recht dreisten, wenn auch nicht auf Ekeleffekte spekulativen Bodymodification-Revenge-Thriller mit der hervorragenden und verblüffend erotischen Katherine Isabelle.

Dafür wird zwischendurch auch mal schmierig obwohl steril und mit so manchem kruden Einfall und einigen Gewaltspitzen ohne das letzte Detail haut der Film gut rein und ist sehr gut visualisiert.
Leider klappt es mit der Charakterisierung der Figuren nicht ganz so gut und wohin die Reise gehen soll, ist wohl keinem Autoren so recht eingefallen.
Obwohl das Ende recht poetisch daher kommt, wird es zu abrupt und nicht im passenden dramatischen Rahmen umgesetzt und lässt leider gerade bei der Hauptfigur eine narrative Leerstelle.

Würde ich liebend gern höher auszeichnen, aber so schafft er es nur auf 6,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 25 September 2018, 11:14:42
Ja, sehe ich ähnlich. Katie "Ginger" Isabelle beskomm ich seit jeher eh gern zu Gesicht.
Bin gespannt, wie die Soska Sisters das "Rabid"-Remake meistern werden...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 September 2018, 11:33:01
Zitat von: Lez am 24 September 2018, 23:54:31
Zitat von: PierrotLeFou am 29 August 2018, 01:55:35
Gundermann (2018)

Bin äußerst positiv überrascht worden: Ausgesprochen gutes, recht trauriges, ziemlich witziges Biopic über Gerhard Gundermann. In der Beziehung zu seinem Vater und der Stellungnahme zur eigenen Stasi-Vergangenheit erscheint er hier als Figur, die über manche Dinge nicht reden kann/mag und auch dadurch eine gewisse Schuld trägt, die zugleich aber auch sehr menschlich und betroffen erscheint... Eine sehr spannende Charakterstudie über eine vielschichtige Figur, die ihr eigenes Selbstbild empfindlich korrigieren muss. Die Musik ist eigentlich nicht mein Ding, istz mir aber hier im Kontext der Handlung, der Bilder und Dialoge doch recht nahegegangen. Sehr toller Film und mit das beste, was ich von Dresen kenne...
8/10


Dem möchte ich voll und ganz zustimmen. Wenn ich bedenke, dass ich "Halt auf freier Strecke" mittendrin ausmachen musste

Den würde ich aber auch als ganz stark betrachten! Einer der besten Sterbefilme, die ich kenne. Dresen hat zwar mit seiner bisweilen nicht an Schönheit orientierten Filmästhetik und der Vorliebe für einfache Figuren nicht unbedingt einen sonderlich verführerischen Film gedreht, aber der Umgang mit dem Tod und dem Sterbeprozess, mit Ängsten, Verdrängungen, Gewissensfragen usw. ist mMn schon sehr beachtlich ausgefallen und gibt gute Einblicke in ein gesellschaftliches doch eher verdrängtes Thema.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Lez am 25 September 2018, 22:09:09
Zitat von: PierrotLeFou am 25 September 2018, 11:33:01
Zitat von: Lez am 24 September 2018, 23:54:31
Zitat von: PierrotLeFou am 29 August 2018, 01:55:35
Gundermann (2018)

Bin äußerst positiv überrascht worden: Ausgesprochen gutes, recht trauriges, ziemlich witziges Biopic über Gerhard Gundermann. In der Beziehung zu seinem Vater und der Stellungnahme zur eigenen Stasi-Vergangenheit erscheint er hier als Figur, die über manche Dinge nicht reden kann/mag und auch dadurch eine gewisse Schuld trägt, die zugleich aber auch sehr menschlich und betroffen erscheint... Eine sehr spannende Charakterstudie über eine vielschichtige Figur, die ihr eigenes Selbstbild empfindlich korrigieren muss. Die Musik ist eigentlich nicht mein Ding, istz mir aber hier im Kontext der Handlung, der Bilder und Dialoge doch recht nahegegangen. Sehr toller Film und mit das beste, was ich von Dresen kenne...
8/10


Dem möchte ich voll und ganz zustimmen. Wenn ich bedenke, dass ich "Halt auf freier Strecke" mittendrin ausmachen musste

Den würde ich aber auch als ganz stark betrachten! Einer der besten Sterbefilme, die ich kenne. Dresen hat zwar mit seiner bisweilen nicht an Schönheit orientierten Filmästhetik und der Vorliebe für einfache Figuren nicht unbedingt einen sonderlich verführerischen Film gedreht, aber der Umgang mit dem Tod und dem Sterbeprozess, mit Ängsten, Verdrängungen, Gewissensfragen usw. ist mMn schon sehr beachtlich ausgefallen und gibt gute Einblicke in ein gesellschaftliches doch eher verdrängtes Thema.

Dies will ich nicht bestreiten, noch möchte ich mich mit deiner Erfahrung an Film messen. Es viel mir allerdings sehr schwer, Milan Peschel ernst zu nehmen, was ich vorher eigtl als gut möglich empfand und ohne Wertung ist dies auch nur mein Gefühl. Dies allerdings machte es schwer mich auf die Handlung einzulassen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Rafael1 am 4 Oktober 2018, 19:10:22
Hi,

den Film habe ich leider nicht gesehen.

VG Rafael1
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: muellke am 5 Oktober 2018, 13:25:53
Zitat von: Rafael1 am  4 Oktober 2018, 19:10:22
Hi,

den Film habe ich leider nicht gesehen.

VG Rafael1

Ich auch nicht.
Ist das schlimm?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 Oktober 2018, 17:57:02
ALRAUNE - WURZEL DES GRAUENS

(http://fs1.directupload.net/images/181007/pqnkki7r.jpg) (http://www.directupload.net)

Im Dschungel von Südamerika ist ein Expeditionsteam unterwegs um einen Juwelendolch der spanischen Conquistadores zu finden,
der in einer sagenumwobenen und angeblich verfluchten Begräbnisstätte liegen soll.
Womit man nicht gerechnet hat: Der Dolch steckt in einem alten Skelett- und dient als Bann für finstere Mächte, welche von diesem ausgehen.
Mit dem entfernen des Dolches erweckt die Gruppe eine alte Kreatur, welche sich aus allerlei Pflanzen zusammensetzt-
und sich dieser bedient, um die Eindringlinge zu vernichten.
Auch der als ausgestorben geltende Ureinwohner-Stamm der Jambali ist nun hinter der Gruppe her-
denn der von ihnen gehütete Frieden des Waldes ist nun wieder durch eine böse Macht gestört...

Sowas kommt ja eher selten vor, aber der Satz auf dem Cover "Überraschend gut" entspricht dieses mal den Tatsachen.
Natürlich ist und bleibt "Alraune" ein eher billig produzierter TV-Film, und es gibt auch manches abzulästern-
aber der Film macht einiges besser als viele andere Billigproduktionen:
Die Darsteller sind akzeptabel, die Sprecher samt Synchro auf erstaunlich hohem Niveau, und sogar die CGI-Tricks sehen gut aus.
Lediglich die Dialoge selbst sind manchmal arg grenzwertig...
Beim Anblick eines skelettierten Conqistadores ist der Satz "Ein echter Conquistadore aus Fleisch und Blut" jedenfalls irgendwie unpassend.
Alberner Humor fehlt hier komplett, ebenso eine nervige Lovestory um den Film zu verlängern oder eine Tittenshow zu bieten.
"Alraune" hat genau den richtigen Grad ernsthaftigkeit um nicht zu nerven, und das richtige Tempo um nicht zu langweilen.
Storymäßig gewinnt man hier natürlich keinen Innovationspreis, aber das erwartet von einer solchen Produktion wohl auch niemand.
Warum man dem Film aber den Titel "Alraune" gegeben hat bleibt ein Rätsel.
Alraunen kommen jedenfalls nicht vor, eher kann man das ganze als eine Mischung aus den Ents in "Herr der Ringe"
und den Wurzeln aus "Evil Dead" beschreiben. Auch hier hilft das Cover weiter: "Pflanzenmonster". Passt.
Ausnahmsweise ist am Titel auch nicht der deutsche Rechteinhaber schuld- denn der ist eine Übersetzung des Originaltitels "Mandrake".
Da ist dann der in Deutschland dazu erfundene Untertitel "Wurzel des Grauens" fast schon passender.
Sehr unterhaltsamer Trash, deutlich besser als man vermuten würde!

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 15 Oktober 2018, 17:12:31
Zwei deutsche Filme, kurz und knapp:

DIE HÖLLE - INFERNO

Deutsch-Ösi-Thriller in Berlin, um eine Thai-Boxerin und einen Serienkiller.
Sehr cool: Tobias Moretti als fertiger Cop.
Habe eher wenig erwartet, und war am Ende wirklich begeistert.
Auch der etwas seltsam erscheinende Titel wird im Film erklärt.

8/10

WIR SIND DIE NACHT

Deutscher Vampirfilm von dem ich schon öfter gutes gehört habe.
Trotzdem wenig erwartet- und noch weniger gekriegt.
Stylische Optik, schmalzige, fürchterlich tussige Vampir-Lesben samt Lovestory...
Twilight aus Deutschland für Arme.

1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 16 Oktober 2018, 10:22:39
Roman J. Israel Esq. - Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

War schon lange heiß auf den Film, vorgestern  beim Leihen dann aber etwas skeptisch. Jedoch hat sich nach und nach ein besseres Gefühl eingestellt und der Film wurde zunehmend interessanter. Denzel macht einfach keine schlechten Streifen und bestätigt das erst recht in diesem Film.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 Oktober 2018, 16:17:25
NWR - DIE REFN-DOKU

(http://fs1.directupload.net/images/181027/jpwzurie.jpg) (http://www.directupload.net)

Ich war schon nach wenigen Minuten kurz davor die DVD wieder aus dem Player zu nehmen.
Dermaßen unsympathische und arrogante, beim Interview laut und auffällig Kaugummikauende Menschen kann ich gar nicht ab.
Passt aber irgendwie zu den Filmen die er gemacht hat, und dem Bild welches ich von diesem Typen habe.
Also bin ich drangeblieben, immerhin finde ich ein paar seiner Filme richtig gut (und andere abgrundtief beschissen).
Leider ist das ganze nur in Englisch mit deutschen Untertiteln,
man kommt aber recht gut mit, da Refn beim sprechen manchmal wirkt als würde er gleich einschlafen.
Dass sich seine Meinungen teils absolut nicht mit meiner decken sollte mich eigentlich nicht wundern-
schließlich finde ich auch seinen wohl beliebtesten Film (Drive) komplett Scheisse, mit dem konnte ich gar nichts anfangen.

Seine PUSHER Filme (kenne nur den ersten, gefällt mir absolut gar nicht) findet er klasse.
BLEEDER (den ich nicht kenne) wird eher neutral erwähnt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Den faszinierenden FEAR X hält er dagegen für seinen schlechtesten Film- mir hat er gefallen.
Danach wird der in meinen Augen absolut geniale BRONSON recht schnell abgehakt,
aber immerhin wird WALHALLA RISING (den ich auch sehr gut finde) ausführlicher und mit Filmszenen besprochen.
DRIVE kommt erwartungsgemäß auch etwas länger und natürlich recht gut weg.
Für mich war dieser Film pure Langeweile mit katastrophal nerviger, sich dauernd wiederholender Musik
und einem komplett ausdruckslosen Darsteller, gelegentlich unterbrochen durch komplett unpassende Gewaltausbrüche.
Der Großteil der Menschheit sieht das scheinbar anders, aber was soll's.
ONLY GOD FORGIVES wird auch erwähnt, ist mir aber bisher nicht bekannt.
Da die Doku von 2012 ist, taucht der Neon Demon (2016) hier aber natürlich noch nicht auf.

Refn-Fans und interessierte können sich die Doku schon mal geben, mit 65 Minuten Laufzeit ist man auch relativ schnell durch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 30 Oktober 2018, 11:02:34
Viel Mittelware (im Sinne von: mittlere Budgets und auch häufig mittlere Qualität) zur Zeit in den (so noch vorhanden) Videotheken, vor allem auch aus dem Dunstkreis der letzten Fantasy Filmfestivals

Cold Skin (2017)

Da hat der Frontiers-Regisseur auf den ersten Blick nicht viel falsch gemacht: Sein etwas eigenwilliger Abenteuer/Fantasy/Dramamix ist technisch und inszenatorisch makellos - eine tolle und schön gefilmte Kulisse mit passend eingefügten Bauten, sparsam eingesetzte, aber effektive CGI (mit Ausnahme der Kriegsschiffe am Ende, die etwas platt aussehen), gutes Creature-Design, das auch hinreichend verschleiert, wann da Menschen im Bodysuit oder PC-Figuren antreten, das passt schon.

Irgendwie schade, dass der einen erzählerisch "nicht mitnimmt", wie das heutzutage wohl heißt. Viel zu fix und zu frontal tauchen für meinen Geschmack diese Viecher auf, um dann in immergleichen monotonen Angriffswellen auf Protagonisten und Zuschauer zuzurennen und sich abknallen lassen. Erstaunlicherweise thematisieren die zwei Hauptfiguren in ihren eher sparsamen Dialogen auch nie, wer oder was die sind, was die wollen, warum die so aggressiv sind. Die kleineren Wendungen ahnt man schnell, spätestens als der Namenlose
Spoiler: zeige
das Bild findet
, ist auch das Ende klar. Die
Spoiler: zeige
 unvermeidliche Wende
zumindest des Helden im Verhalten gegenüber den Kreaturen wird nie ernsthaft angetextet oder vorbereitet, da bleibt einfach zu viel unerklärt (
Spoiler: zeige
zB wie der aggressive Vorgänger ohne Munition und alleine das ganze Jahr überleben konnte
).

Das Ganze basiert übrigens auf dem Roman eines spanisch-katalanischen Anthropologen, der sich dabei vermutlich einiges gedacht hat, was der Film maximal erahnen lässt (menschliche Hybris gegenüber der Natur ? Freiheitskampf unterdrückter Völker gegen Eindringlinge ??). Vielleicht sollte man lieber den lesen.

Insgesamt 6/10, da wäre noch etwas mehr drin gewesen.

Bad Samaritan (2018)


Noch so ein Stück eigentlich solides DTV-Kino, das dann im Ergebnis doch nicht mitreißt. Roland-Kumpel Dean Devlin muss erkennbar schmalere Brötchen backen, ärmlich sieht der Film dabei aber nicht aus. Unspektakulär bleibt er trotzdem; und vor allem kommt er nie wirklich in die Gänge. Der Auftakt (insbesondere der
Spoiler: zeige
erste Einbruch
in Erendreichs Haus) ist ganz solide, dann tritt der Film heftig auf der Stelle, wenn der "Held" die obligatorisch vollpfostige Polizei überzeugen will. Im dritten Akt zieht Devlin die Terror- und Spannungsschraube dann mal ganz gut an, um in einen letztlich furchtbar generischen Showdown zu münden, der weder glaubhaft noch wirklich spannend ist.

Freunde von "ist nur eine Fleischwunde, ist nicht mal eine Fleischwunde"-Szenen werden ihre Freude haben, trotz R-Rating lässt der Film echte Härte und Konsequenz bei der Opferwahl vermissen, das
Spoiler: zeige
letztlich einzige wirkliche Opfer hat das entsprechende Zeichen
schon seit den ersten Szenen des Films großformatig auf der Stirn.

Eher gnädige 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 13 November 2018, 15:59:42
DAY OF RECKONING

(https://s15.directupload.net/images/181113/2uuxicyj.jpg) (https://www.directupload.net)

Bei Bohrungen tauchten vor 15 Jahren unbekannte Wesen auf, welche sich anstrebten die Menschheit zu vernichten.
Dafür hatten sie 24 Stunden Zeit- und sie haben es nicht geschafft. 15 Jahre später tauchen die Wesen erneut auf...

"Day of Reckoning" ist so ein Film, den viele wohl schon nach wenigen Sekunden wieder aus dem Player werfen werden...
Nicht einmal unbedingt wegen der zu erwartenden CGI-Tricks, die Anfangs sogar teils erstaunlich gut aussehen,
sondern wegen der unglaublich schlechten Synchro, vollkommen unpassenden Stimmen,
die sich so anhören als wären vielleicht maximal vier Sprecher für alle Charaktere im Film zuständig, und saudummen Dialogen:
"Also für mich sieht das aus wie eine überdimensionale Spinne. Ich weiß nicht was das ist aber für mich sieht das aus
wie eine überdimensionale Spinne. So kann ich das ansehen. Ja. Vielleicht sollten wir die einfach mal fangen. Denke ich mal."
Meist wird gelangweilt und monoton dahergeredet, aus Stella wird Schdella, und Sätze wie "Bereut eure Seele" kapiert eh niemand.
Und das ganze wird, trotz solch haarsträubender Dialoge, absolut ernsthaft ohne jegliches Augenzwinkern rübergebracht.
Einerseits sind die vielen verschiedenen Wesen (hier "Dämonen" genannt) abwechslungsreich gestaltet und teils gut anzusehen,
andererseits bewegen sich die einzelnen "Rassen" alle absolut gleich- Copy & Paste lässt grüßen.
Die ersten auftauchenden Kreaturen wirken sogar wirklich für eine Billigproduktion ziemlich professionell,
je länger der Film aber läuft, desto billiger sieht alles aus- leider eben auch die Kreaturen und deren Animation.
Da ist dann wohl das Geld ausgegangen. Zudem hat man sich auch bei der Geschichte keinerlei Mühe gegeben.
Woher und warum komen die Viecher? Wie und wohin verschwinden sie nach 24 Stunden wieder? Ist halt einfach so.
Und überhaupt: Tausende (unter anderem) geflügelte Dämonen sind überall einkopiert unterwegs,
während im Bildhintergrund logischerweise das normale Leben weitergeht, und niemand irgendwas bemerkt.
Zumindest das Tempo ist durchgehend hoch, der Film hat keine Durchhänger. Fehlersuchen kann auch Spaß machen.
Für Freunde des unfreiwillgen Humors und gesellige Abläster-Filmabende mit Freunden ist der Film daher brauchbar.
Ansonsten gilt: Finger weg!

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 November 2018, 15:37:24
End of a Gun - Der typische Segal-Ostblockmurks, der vorgibt, in Paris zu spielen. Aber man kann defintiv seinen (unfreiwilligen) Spaß haben, wenn Seagal einem Kumpel sagt, dass er 25 kg zugenommen habe oder die Modelschönheiit unser Frettchen fragt, ob sie es (Auto) ihm besorgen könne und Steven nur antwortet: "Was meinen Sie?"  :LOL: :dodo: Natürlich gehts dann später schnell zumindest Richtung Kiste, überhaupt sei er beim Coup  "ohne sie beweglicher"  :respekt: :king:

Action ist sehr, sehr mau. Das Ganze eher ein Krimi und überhaupt äußerst konventionell und kostengünstig runtergekurbelt. Für die paar Schmunzler gibt's aber noch knappe 4 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: blade2603 am 18 November 2018, 11:32:54
Gestern eher durch Zufall auf Kinowelt (dem Sender) gesehen....

Bronson

https://ssl.ofdb.de/film/161468,Bronson


Mit Tom Hardy (ich vermute ohne Bodydouble  :king:)

Komischer Film, konnte aber auch nicht umschalten er hat mich dann doch gepackt.

Hardy spielt Bronsoen der in UK zu den berühmtesten Knastis gehört da er extrem gewalttätig ist und immer wieder Geiseln nimmt.

Die Person selber wird mir dabei etwas zu sehr glorifiziert und auch der erzählstiel  ist schon gewöhnungsbedürftig da er öfters an NBK erinnert. Hardy spielt die Rolle wirklich sehr gut. Nochmal müsste ich ihn mir aber nicht anschauen.

7/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 November 2018, 11:26:10
Das Kino hält im Augenblick relativ wenig Filme für ein erwachsenes Publikum bereit, zumindest wenn man nicht gar so sehr auf deutsche Middleagerkomödien steht.

Daher (ich gebe zu, nicht superkonsequent) ein amerikanischer Middleagerfilm mit Elementen von Thriller und Komödie:

Nur ein kleiner Gefallen (2018)

Zwei ungleiche, aber auf ihre Art natürlich topattraktive Frauen in einem relativ wilden Plot um Verschwinden, Betrug und (Nicht-)Ehebruch. Klingt jetzt auf den ersten Blick nicht so spannend, aber Komödienregisseur Paul Feig (der anscheinend besser in Form ist, wenn er nicht Frau McCarthy formatfüllend auf die Leinwand bringen muss) schafft eine gute Balance aus Thrillerelementen und relativ schwarzem, im Vergleich zum aktuellen Hollywoodstandard erfreulich unpeinlichem Humor. Der Plot ist auf eine Handvoll Überraschungen und Twists ausgelegt, die relativ geschickt im weiten Feld von "vorhersehbar" bis "kommt man nicht drauf, ist aber eher hergeholt" plaziert sind. Und natürlich lebt das Ganze vom Zusammenspiel der (manchmal ein bisschen arg) überdrehten Kendrick und der tough-coolen Lively.

Macht Laune (7/10) und wäre als leichtes Summermovie vielleicht noch etwas besser rübergekommen. Aber zu der Zeit dominieren ja mittlerweile die superkräftigen Wandverformer und Dinos.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: vodkamartini am 26 November 2018, 16:26:52
Wobei da ja auch die Zielgruppen deutlich jünger sind. Könnte man also imo schon parallel platzieren. problem ist galueb ich eher, dass D eines der wenigen Ländern mit massiv rückläufigen Zuschauerzahlen ist und wie kaum ein anderes Land bei schönem Wetter, Fußball und ähnlichem nicht ins Kino geht. Vielleicht auch deshalb der Herbst- Wintertermin, da raffen sich Ü25 dann doch mal wieder auf.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 November 2018, 16:52:06
Gut, der ist jetzt in Amerika etwas früher, aber auch hinter der Sommersaison gelaufen, da konnte der deutsche Verleiher nicht viel machen. Ich hatte da so ein bisschen an "Now you see me / Die Unfassbaren" gedacht, der vor ein paar Jahren mit ähnlicher Zielgruppe und Machart eine Art Alternativprogramm im Sommer für die vom Power- und Blechschadenkino ermüdeten ältereren und weiblichen Besucher war und ganz gut Kasse gemacht. Ein Flop war der "kleine Gefallen" da jetzt aber auch nicht.

Dass der hier jetzt in Deutschland außer viel Kinderware noch die gesammelten deutschen Befindlichkeitskomödien mit ähnlicher Zielgruppe gegen sich hat, ist Pech, passt aber in der Tat ins Bild der mit sich und den wegbleibenden Besuchern kämpfenden deutschen Kinolandschaft - wen es interessiert: Der Insidekinobetreiber hat da mal seine Meinung (http://www.blog.insidekino.de/?p=7665) zu ins Netz gestellt (funktioniert zumindest mit Firefox nicht immer im ersten Anlauf).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 26 November 2018, 18:59:27
Ach, mit einem weltweiten Ergebnis von bislang $91,129,720 lief "A Simple Favor" an sich gut. War in den Staaten auch ein kleiner "Sleeper Hit". Im O-Ton hätte ich mir im Kino angeschaut - so warte ich aber nun halt bis zur Blu. Das "Macht Laune" Fazit klingt da doch schonmal prima...  ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 November 2018, 04:23:07
Zitat von: Private Joker am 26 November 2018, 16:52:06
Dass der hier jetzt in Deutschland außer viel Kinderware noch die gesammelten deutschen Befindlichkeitskomödien mit ähnlicher Zielgruppe gegen sich hat, ist Pech, passt aber in der Tat ins Bild der mit sich und den wegbleibenden Besuchern kämpfenden deutschen Kinolandschaft - wen es interessiert: Der Insidekinobetreiber hat da mal seine Meinung (http://www.blog.insidekino.de/?p=7665) zu ins Netz gestellt (funktioniert zumindest mit Firefox nicht immer im ersten Anlauf).
Das Thema ist doch einen eigenen Thread wert!

Bitteschön, hier geht es weiter: https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,218362.0.html
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 Dezember 2018, 00:10:22
JACK HUNTER

(https://s15.directupload.net/images/181202/zctq4wpm.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s15.directupload.net/images/181202/bzd33lph.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s15.directupload.net/images/181202/7uej7pn9.jpg) (https://www.directupload.net)

Professor Shaffer glaubt mit Hilfe einer alten Schrifttafel den Weg zu einem in Syrien verborgenen Artefakt gefunden zu haben.
Doch bevor er die Reise dorthin antreten kann, wird er ermordet, denn auch die Russenmafia ist hinter dem Artefakt her.
Einer Legende nach handelt es sich dabei um einen Teil einer antiken Wunderwaffe, welche das Sonnenlicht bündelt und damit beinahe alles vernichten kann.
Sein Freund und Schüler, der Archäologe Jack Hunter, macht sich nun auf den Weg nach Syrien-
sowohl um den Tod seines Freundes zu klären, als auch um das Artefakt zu finden.
Allerdings ist auch ein alter Bekannter von Jack, der deutsche Albert Littmann hinter dem Artefakt her- im Auftrag der Russenmafia.
Jack hat zwar die Archäologin Nadia Ramadan sowie Tariq, seinen Helfer und Fahrer zur Unterstützung,
doch der Gegner ist mächtig, schwer bewaffnet- und die Jagd nach dem kompletten Artefakt erstreckt sich über Syrien, Ägypten und die Türkei...

Natürlich ist "Jack Hunter" eine absolut dreiste Indiana Jones-Kopie, um das nicht zu bemerken müsste man schon blind sein.
Vom Titelschriftzug, dem Untertitel des ersten Teils (Jagd nach dem verlorenen Schatz), bis zu Jack's Klamotten ist das offensichtlich,
noch dazu steht ja auch auf dem Cover noch "Der neue Indiana Jones".
Vieles erinnert auch sonst an das große Vorbild, Artefakt mit überirdischen Kräften, geheimer Kult, böser Deutscher usw...
Hierbei handelt es sich um TV-Filme, oder besser gesagt eine Art "Miniserie", denn die Geschichte ist durchgehend,
die einzelnen Filme sind daher nicht oder nur teilweise ohne die anderen verständlich- und die ersten beiden enden auch komplett offen.
Warum man die Filme auch einzeln verkauft hat ist nicht nachvollziehbar und komplett sinnlos.
Davon abgesehen ist die Jack Hunter-Reihe erstaunlich aufwändig produziert, an Originalschauplätzen gedreht, passabel besetzt und synchronisiert,
und man hat auch eine gute Balance aus Story und Action hingekriegt.
Zu meckern gibt es aber natürlich auch: Der unglaublich nervige "lustige" Sidekick Tariq sorgt für (mindestens) einen Punkt Abzug in der Wertung,
es gibt massenhaft Anschlussfehler zu entdecken, und die zum Glück selten vorkommenden CGI-Szenen hätten auch nicht sein müssen.
Am schlimmsten ist allerdings, dass das Finale der Filmreihe, also der dritte Teil, am langweiligsten und unglaubwürdigsten rüberkommt.
Für kleines Geld kann man sich die Filme aber durchaus mal antun, man sollte nur nicht zu viel erwarten.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 5 Dezember 2018, 09:50:21
The House That Jack Built (2018)

Gehaltarm, selbstverliebt, spannungsarm. Möchtegern-Provokation ohne Biss, nicht besonders lustig, nicht besonders exzessiv, nicht besonders spannend, aber voller Selbstzitate und ausgereizter Manierismen... Bin ziemlich enttäuscht, aber ein paar positive Elemente gibt es natürlich schon. 6/10 :icon_neutral:


The Girl in the Spider's Web (2018)

Lagercrantz ist vermutlich kein Larsson (was ich aber nicht wirklich beurteilen kann, sondern bloß anhand der Filme mutmaße), aber Alvarez ist definitiv kein Fincher (wobei der ja schon immer mit den Drehbüchern steht oder fällt). Dieses modisch blaue, kalte, entsättigte Bild sagt mir nicht so wirkllich zu, die Hervorhebung des Motivs der Spinne war insgesamt doch etwas zu penetrant und sinnfrei... Ziemlich arge Kolportage mit einigen doofen Klischees, angereichert mit den schlechtesten Elementen der letzten zwei Bond-Filme; aber recht unterhaltsam... Sverrir Gudnason ist ein blasser Blomkvist und Sylvia Hoeks hat hier eine Rolle, aus der vermutlich niemand was vernünftiges machen könnte. Vicky Krieps hat mir hingegen in ihrer unscheinbaren kleinen Rolle gut gefallen und Claire Foy hat sich mMn ziemlich gut geschlagen (wobei ich Rooney Mara rein äußerlich passender finde). Und
Reiht sich qualitativ zumindest gut in die vorherigen Alvarez-Langfilme ein: Besser als manch andere 08/15-Mainstream-Filme, aber weit davon entfernt, rundum gut zu sein... 6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 19 Dezember 2018, 13:55:42
Widows (2018)

Wie "12 Years a Slave" vielleicht etwas konventioneller als seine ersten Filme, aber doch noch angenehm eigenwillig. Ein sehr ambitioniertes Drehbuch verbindet die reine Genrehandlung geschickt mit einigen gesellschaftspolitischen Kommentaren und hat aus dem Film wohl einen Zeitgeist-Film gemacht, der aktuelle Klischees & Schablonen allerdings recht gut umschifft... Ein inszenatorisch und dramaturgisch sehr konzentrierter, wie immer bei McQueen leicht unterkühlter Film, der durchweg interessant bleibt. 8/10


Under the Silver Lake (2018)

Als hätte Richard Kelly eine "Inherent Vice"-Variation mit Bernard Herrmann-Soundtrack gedreht. Zahlreiche gewitzte Anspielungen für (nicht nur) Film-Fans, die sich von Frank Borzage über film noir und neo noir bis Spiderman ziehen... Dazu eine im Endeffekt nicht wirklich befriedigende Auflösung, die echte und falsche Fährten teils verbindet, teils fallenlässt; wobei der Film zwischendurch eben ein paar kleine Bravourstücke liefert, durchweg wundervoll verschroben ist und sehr stimmig mit Hitchcock und undurchsichtigen noir-/und Paranoia-Thriller-Vorbildern liebäugelt... noch dazu eine Bereitschaft zum Genital- & Fäkalhumor, der hier aber nie einfach bloß infantil wirkt... Durchaus spaßig. 6-7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 23 Dezember 2018, 12:02:43
Hereditary

Ganz starker, stimmig gefilmter Streifen mit erfrischend innovativem Ansatz, herrlich skurrilen Charakteren, tollen Darstellern und einer ganzen Palette an atmoshpärischen Unwohlfühl-Momenten. Sicherlich die Horrorinnovation des letzten Jahres, die man sich in jedem Fall in aller Ruhe ansehen sollte, damit die zimelich unangenehmen Dramaelemente gut funktionieren. Ob es des Endes mit seinem etwas banalen Erklärungsansatz bedurft hätte, sei mal dahingestellt. 8 v. 10 an der Grenze zu 9 / 10

He's out there

Sehr routinierter (Home Invasion)-Slasher in malerischer Naturkulisse. Gut gespielt,sehr atmosphärisch, düster und passagenweise auch durchaus spannend. Etwas nervig besonders die größere Göre und zu guter Letzt wird für mein Empfinden auch zu viel über den Killer verraten. Auch dessen Maske ist nun wirklich alles andere als kreativ und dazu noch wenig unheimlich geraten. Dennoch für Freunde des Genres ein sehr gut goutierbarer Happen. 7 v. 10.

Strangers - Opfernacht

Einige verhaltene Kritiken schreckten mich doch etwas ab. Entsprechend war ich vorsichtig mit der Erwartungshaltung - und wurde absolut positiv überrascht! Klar, Innovationen sucht man hier ebenso wie den Promibonus vollkommen vergeblich und die dichte Atmosphäre des Erstlings wird allein schon aufgrund der Location logischerweise nicht erreicht. Abgesehen davon bietet Opfernacht jedoch eine nahezug perfekte, herrlich vernebelte und mager ausgeleuchtete Location für das Gemetzel. Das Killertrio ist ohnehin gelungen und hat nur wenig von seiner Faszination eingebüßt (ob es teilweiser Demaskierung bedurft hätte, sei mal dahingestellt). Die Goreeffekte sind wie im ersten Teil nicht wirklich penetrant, aber dennoch nett anzusehen bis zum explosiven Showdown. Dass dieser eine etwas andere Richtung einschlägt als damals, ist durchaus eine gute Entscheidung....   stabile 8 / 10

Winchester

Konventioneller Geisterhausstreifen, der seine tolle Location und Ausstattung leider ziemlich verschenkt. Sicherlich in allen Bereichen routiniert runtergekurbelt, so mangelt es letztlich schlicht an Spannung bzw. echtem Horror. Auch Gore sucht man eher vergebens. Schade um die vertane Chance. knappe 5 / 10 und nur für ein wirklich unbedarftes Publikum vielleicht einen Blick wert. Ansonsten besser zur aktuellen Netflix-Serie "Spuk" greifen... (auch kein Terrorkino, aber wesentlich spannender)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 24 Dezember 2018, 09:09:49
Snow Beast - Überleben ist alles (USA 2011)
Yeti-Thriller mit sympathischen Hauptdarstellern der kein, aber wirklich kein Klischee auslässt was man
aus solchen Filmen kennt. So schlecht daß er gut ist.

Der Mann aus dem Süden / Episode (GB 1980)
Nostalgische TV-Phantastik mit wirklich überraschendem Ende. Fein!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 13 Januar 2019, 12:14:57
Was, kein eigener Thread für dieses epochemachende Filmkunstwerk ? Dann eben hier:

Operation Red Sea (China 2018)

Chinesische Spezialeinheit zerlegt einen (fiktiven ?) Nahoststaat in Kleinst-Kleinholz. Kein Scheiß, damit ist die Handlung des 2h+-Streifens schon fast abschließend umschrieben. Wie schon der 2. "Wolf-Warrior" ist das nicht viel mehr als eine Leistungsschau des chinesischen Militärs, und wenn mich nicht alles täuscht, wird sogar das gleiche tatsächliche Ereignis (Geiselrettung 2015 in Aden) referenziert.

Aber, steinigt mich, während ich den Wolfskrieger eher als Kuriosität wahrgenommen habe, hatte ich hier enorm Spaß. Das ist eine zwar propagandistische, aber durchweg gradlinige, bombastische Actionorgie, die mit Hollywoods jüngeren Kriegsstreifen nicht nur mithalten kann, sondern sie phasenweise klar übertrifft. Und das, ohne die Bodenhaftung völlig zu verlieren (bis auf die anscheinend obligatorisch überdrehte, aber hier wenigstens fast CGI-freie 
Spoiler: zeige
Panzerszene
). Und weil zwischen den Ballereien wenig Zeit bleibt, schenkt man sich hier auch größtenteils die sonst üblichen doof-pathetischen Dialoge und den leidigen Asien-Humor.

Wertung ? Das kleine Teufelchen sagt "mehr Action geht nicht, gib 9 Punkte", die kleine grüne Grille "das ist doch kein Film, maximal 5". Sagen wir einfach 7/10, aber das gibt den Unterhaltungswert nicht vollständig wieder.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 13 Januar 2019, 12:48:22
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 23 Dezember 2018, 12:02:43
Winchester

Auch Gore sucht man eher vergebens.
Gerade diesen Punkt fand ich sehr positiv am Film.
Ein fast schon "klassischer" Grusler in toller Location mit guten Darstellern.
8/10 von mir.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 21 Januar 2019, 10:18:37
The Unthinkable (Den blomstertid nu kommer) (2018)

Schwedische Kriegs-Dystopie, die aufgrund gelungener Trailer in einigen Foren schon frühzeitig bejubelt wurde. Für den ganzen Film gilt das mit dem "gelungen" leider nur sehr eingeschränkt.

Einerseits: Trotz erkennbar überschaubarem Budget und dank der landestypischen Düsternis gelingen einige spannende Szenen, die Grundidee ist nicht schlecht und die Stimmung schon beklemmend. Andererseits: Der Blick auf die "normalen" Leute wird schon heftig früh dadurch verstellt, dass deren Geschichte, insbesondere die tranige Lovestory der halbautististischen Hauptfigur, so gar nicht interessiert, incl. unmotivierter Eifersuchtsanfälle und unbewältigtem Vaterkomplex (besonders gut gespielt ist die Rolle in beiden Alterstufen übrigens auch nicht, die Jugendszenen wirken geradezu lächerlich). Lächerlich ist dann auch das Stichwort für einige Teile des Katastrophenszenarios: Die ausländischen Krieger treffen mal wieder überhaupt nichts, die Protagonisten rennen da minutenlang durchs MG-Feuer; der Regen ist mal weg und 10 Sekunden später wieder da, mal in Sekunden gefährlich, mal nicht. Warum der die ganzen Autofahrer (außer natürlich die Hauptfiguren) erwischt, die ja in geschlossenen PKW sitzen - unerklärlich.

Leider nicht unerklärlich oder besser unerklärt ist die Auflösung des Ganzen - die
Spoiler: zeige
pösen Russen
waren es, das ist schon die denkbar dürftigste Minimalstlösung, das hätte man wie in vielen Filmen jetzt üblich mal besser im Dunklen gelassen.

Insgesamt eher ganz knapp 5/10, da wäre mehr dringewesen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 24 Januar 2019, 03:36:09
Mary Shelley (2017)

Lange drauf gewartet, das tolle deutsche Kinoplakat (Elle Fanning am Grabstein, schreibend) hängt bereits seit einigen Wochen in meinem Flur und trotz mäßiger Kritiken mochte ich al-Mansours ersten US-Film recht gerne. Ist natürlich nicht das, was das Gros der Kritiker nach dem "Mädchen Wadjda" erwartet haben dürfte und ich selbst bin etwas überrascht, dass der Feminismus ihrer Mutter und die Wirkung auf Mary W. Shelley gar nicht einmal so überdeutlich ins Zentrum gerückt wird...
Aber: Endlich ist Mary Shelley vor und während ihrer Anwesenheit auf Lord Byrons Anwesen nicht 34 oder 23 Jahre, sondern tatsächlich 18 Jahre alt. Auch Percy Shelley hat das richtige Alter, die übrigen Figuren sind mit Figuren besetzt, die ein bisschen zu alt sind, aber doch ein runderes Bild abgeben als die Lord Byrons und Dr. Polidoris in anderen Filmen...
Das mutet einerseits zwar an wie ein Shelley-Biopic à la "Twilight", besitzt aber eben auch einen Anstrich von Wahrheit, der anderen Spielfilm-Versionen abgeht. Hier ist eine - durchaus auch im Film von älteren Figuren thematisierte - Jugendlichkeit (und womöglich Unreife) zu spüren, die den üblichen Geniekult (immerhin verzeihbar bei einer 18-Jährigen, die ein Jahrhundertwerk verfasst, und ihren kaum älteren und identisch bedeutsamen Kollegen) relativiert.
Davon abgesehen ist es ein erfrischend anderer Blick auf die Gewitternacht am Genfer See, da diese hier in eine umfangreiche Vor- und Nachgeschichte eingebettet wird.
Kein rundum guter, erst recht kein perfekter Film, aber doch ein sehenswertes Biopic.
Ne knappe 7/10 ist er mir wert...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Grusler am 29 Januar 2019, 21:32:49
Bulletproof-Kugelsicher (Damon Wayans, Adam Sandler, Blu-Ray)
https://ssl.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=1334&vid=305462

Immer wieder spaßig und rasant diese recht harte Actionkomödie vom "Ritter der Dämonen"-Regisseur Ernest Dickerson. Die Blu-Ray ist auch recht gut geworden: Super Bild und Ton.

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Neighbor (2009, America Olivo, Mediabook)
https://ssl.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=193724&vid=324646

Witzige und rabiate Folter-Farce, welche mit einem Subtext aufwartet, der die Wirkungsweise psychedelischer Pilze aufgreift, was dem ganzen eine erfrischende Note verleiht und Raum für Sichtweisen und Interpretationen lässt, die eher untypisch für das Genre sind. Viel witziger und intelligenter als ich nur ansatzweise erwartet habe. Für mich eine echte Überraschung. Geheim-Tipp für Freunde der blutigen Unterhaltung!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 6 Februar 2019, 03:03:34
The Possession of Hannah Grace (2018)

Ganze Elemente aus "The Autopsy of Jane Doe" schlecht nachgemacht. Im Gegensatz zum plagiierten Vorbild wird hier von Anfang an klargestellt, wie der Hase läuft: was folgt ist bloß noch eine Aneinanderreihung von kleinen Höhepunkten, die darin bestehen, dass die Geräuschkulisse exakt dann lärmend tost, wenn man erwartet, dass sie genau dieses tut.
Dass intime kleine Drama der Hauptfigur erreicht bei weitem nicht das intime kleine Drama des Øvredal-Films, dessen Subtext fehlt hier zudem völlig. Hatte die Hexen-Geschichte noch einen Mehrwert mit sich gebracht, gibt es hier schlichtweg keinen.
Nebenfiguren häufen sich dafür hier vergleichsweise, um als Füllsel die Handlung zu strecken.
Ame Ende häufen sich ein paar kleinere handwerkliche Fragwürdigkeiten und Schlampereien, insbesondere die erste Szene am Verbrennungsofen ist schlichtweg ungeschickt inszeniert worden.
Das offene Ende war zu erwarten, wurde aber dennoch arg schlampig eingeleitet und bringt Unklarheiten mit sich.
Das Spiel mit bekannten Motiven (Medikamente+Subjektivität vs. Medien+Objektivität) wird halbherzig und kaum reflektiert runtergeleiert.
Anständige Darsteller in undankbaren Rollen sorgen mit budgetbedingter Solidität dafür, dass es insgesamt noch ganz erträglich ausfällt.

Kurz: ein ganz furchtbar liebloser, berechenbarer Film, der allerdings seinen Zweck beim großen Teil des Publikums (als kurzweilige Zerstreuung mit kleinen Erschreckern) halbwegs erfüllt hat.
4-5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 8 Februar 2019, 01:50:59
METALUNA 4 ANTWORTET NICHT

(https://s16.directupload.net/images/190207/nfmj9pa6.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s16.directupload.net/images/190207/763ilseh.jpg) (https://www.directupload.net)

Der Wissenschaftler Cal Meacham kriegt eines Tages von einem unbekannten Absender Pakete mit den Teilen einer Maschine gschickt.
Er baut diese zusammen, und erfährt bei inbetriebnahme der Maschine von einem Mann über einen Bildschirm des Geräts den Grund dafür.
Der Fremde stellt sich als Exeter vor, und enthüllt Cal, dass der komplizerte zusammenbau der Maschine ein Test seiner fähigkeiten war.
Cal wird in ein Geheimlabor in Georgia eingeladen, danach zerstört sich die Maschine von selbst.
In Georgia angekommen ist Cal bei weitem nicht alleine, mehrere bekannte Techniker und Wissenschaftler sind schon dort anwesend.
Exeter entpuppt sich als ausserirdischer vom Planeten Metaluna, welcher kurz vor der vernichtung steht-
und die begabtesten Männer der Erde sollen nun eine Lösung für deren fortbestand finden.
Doch ist das wirklich alles? Oder sind die Ausserirdischen in wirklichkeit die Vorboten einer Invasion der Erde?

"Metaluna 4" (Auch bekannt als "This Island Earth" oder "Krieg der Planeten") ist reinrassiger Science Fiction-Trash, wie er in den 50er Jahren üblich war.
Und dabei mit Sicherheit sogar einer der besseren seiner Art, den eher schlechten Ruf hat der Film ungerechtfertigter Weise erhalten,
weil die TV-Blödel Kalkofe und Welke den Film als "Mystery Science Theatre" neu vertonten und lächerlich machten.
Der eher unbekannt gebliebene Regisseur Joseph Newman drehte den Film 1955, das Studio war aber nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
Also heuerte man Jack Arnold an um Szenen nachzudrehen und den Film so ein wenig aufzupeppen.
Der Film überzeugt auch heute noch mit liebevollen Kulissen, tollen Dekors, einer faszienierden Optik des Planeten Metaluna,
einigen Explosionen und natürlich dem zum Kult gewordenen Mutanten mit den "Scherenhänden".
Nicht umsonst wurden Szenen aus dem Film auch immer wieder in anderen Filmen gezeigt, von Looney Tunes über Kampfstern Galactica oder Explorers.
Natürlich ist "Metaluna 4" aus heutiger Sicht naiver Trash, aber durchaus spannend inszeniert und für seine Zeit herrlich getrickst.

Auf den ersten Blick ist diese Veröffentlichung natürlich billigst gemacht: Eine Blu-ray im Pappschuber.
Trotzdem bin ich absolut begeistert. Warum?
Zum einen ist die Qualität der BD, vor allem wenn man bedenkt wie alt der Film ist hervorragend, zum anderen ist das Covermotiv ein Traum.
Die "alten Säcke" und/ oder die Leser meines Schmalfilm-Threads hier im Forum werden eine gewisse Ähnlichkeit erkennen.
Der Pappschuber ist tatsächlich der damaligen deutschen 120m Super 8-Fassung von Piccolo Film nachgebildet- und nicht nur das:
Natürlich ist diese Fassung auch im (sehr opulenten) Bonusmaterial enthalten. Ausserdem die 45m S/W-Stummfilm-Fassung und der US-Super 8-Trailer.
Vollbedienung sozusagen, und das in perfekt passsender Optik. Klar, muss man mögen- und steht eher schlecht im Regal. Trotzdem toll!

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 28 Februar 2019, 01:05:02
KILLERPARASIT

(https://s15.directupload.net/images/190226/djitc98i.jpg) (https://www.directupload.net)

Im Auftrag der Regierung hat der Forscher Paul Dean in naher Zukunft einen parasitären Killervirus gezüchtet, welcher als Waffe eingesetzt werden kann.
Das Problem daran: Einer dieser Parasiten hat sich im Körper von Paul eingenistet.
Daraufhin gelang es ihm, einen weiteren Parasiten in einem Spezialbehälter zu stehlen, und mit diesem aus dem Labor der Regierung zu flüchten.
Nun versucht er verzweifelt den Parasiten unter Kontrolle zu halten- und ein Mittel zu finden welches ihn vernichten kann.
Um in Ruhe an einem Gegenmittel zu forschen hat er sich in einem kleinen Wüstenort versteckt,
dummerweise ist die örtliche Jugendgang sehr an dem Behälter mit dem Killerparasit darin interessiert, da sie etwas wertvolles dahinter vermuten.
Doch auch ein Regierungsagent ist hinter Paul her, und schon bald wird die Situation immer kritischer-
denn wenn der Parasit entkommen kann würde er sich unkontrolliert vermehren, wodurch alles Leben auf der erde ausgelöscht werden könnte...

Ein sehr frühes Werk vom Trash-König Charles Band (Full Moon Pictures), und erstaunlicherweise sogar einer seiner besseren Filme.
Klar, so ziemlich alles am Film ist billig: Optik, Darsteller und Tricks- aber seine heutigen Filme sind da nicht viel besser.
Der "Killerparasit" versprüht aber wenigstens noch den Trash-Charme der 80er und kann mit einer für seine Zeit und einen Billigfilm guten Synchro,
und vor allem einer jungen Demi Moore auftrumpfen. Im Kino lief er übrigens damals in 3D.
Leider ist der namensgebende Killerparasit selbst ein ziemlich unbewegliches Stück Gummi, und wirkt somit wenig bedrohlich.

4/10

Den "Killerparasit" gibt es in verschiedenen Varianten auf DVD:
Ungekürzt in verschiedenen limitierten, teuren Hartboxen- oder geschnitten in normaler Amaray-Hülle.
Da behalte ich doch lieber die Uncut-VHS, auch wenn diese leider im Vollbild daherkommt. Original Bildformat wäre 2,00:1.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 1 März 2019, 19:26:11
OPEN WATER

(http://fs5.directupload.net/images/170911/j8xvrbi7.jpg) (http://www.directupload.net)

Daniel und Susan wollten ihren Urlaub auf den Bahamas mit tauchen verbringen.
Doch die Eheleute finden sich plötzlich, nach einem Tauchgang mit einem kleinen Charterboot und 20 Leuten, alleine im Meer wieder-
nachdem die Crew des Bootes beim durchzählen der Taucher geschlampt hat.
Nach stundenlangem warten dass man ihr fehlen bemerkt, wird die Situation immer heikler,
denn die Gewässer sind von zahlreichen Haien bevölkert, welche in der Dämmerung langsam mehr als nur neugierig werden...

"Blair Witch auf dem Wasser" steht auf dem Cover- und das ist durchaus nicht mal unpassend.
Doch während ich Blair Witch einfach nur lächerlich und langweilig fand,
gefiel mir Open Water, wenn man sich durch die erste halbe Stunde gequält hat, sogar recht gut.
Anfangs war ich versucht abzuschalten, denn die dauernd extrem wackelnde und viel zu nah aufzoomende Kamera ist dermaßen hektisch,
dass ich mir vorstellen kann dass viele schon hier vom Film genervt waren.
Sobald dann aber alle im Wasser sind, passt auch die Kameraführung gut zum geschehen-
und als die eigentliche Handlung, also der Überlebenskampf beginnt, ist man auch schon mittendrin, und schaltet sicher nicht mehr ab.
Der anfängliche Optimismus der beiden Taucher (Es fällt doch auf dass wir fehlen, die suchen uns bald...) zerfällt mit der Zeit zusehends,
Angst und Wahnsinn sind nahe-  die Stimmung des Films wird durchaus bedrückend, und auch gut an den Zuschauer weitergegeben.

7/10

OPEN WATER 2

(http://fs1.directupload.net/images/180116/sdou9adi.jpg) (http://www.directupload.net)

Ein paar alte Freunde die sich schon länger nicht mehr gesehen haben treffen sich zu einer Segeltour auf einer großen Yacht.
Nur Amy leidet seit ihrer Kindheit an Angst vor Wasser, vermutete aber eine Art "therapeutische Chance" in diesem Ausflug,
zumal sie ihren Mann und das gemeinsame Baby mit dabei hat, welches sie von ihrer Angst ablenken kann.
Die Stimmung ist locker, der Alkohol fließt- und schließlich wollen alle ins Wasser. Ausser Amy, welche an Bord bleiben will.
Natürlich wird sie deshalb aufgezogen und angestachelt- bis sie sich einer der Männer schnappt, und mit ihr ins Wasser springt.
Die therapeutische Wirkung ist dann zwar gezwungenermaßen vorhanden,
allerdings hat keiner daran gedacht, vorher eine Leiter ins Wasser zu lassen- da ja Amy an Bord bleiben wollte...

Mit dem ersten "Open Water" hat dieser Film zwar nichts zu tun, zumal er aus Deutschland kommt- aber die Grundidee ist natürlich ähnlich.
Auch hier handelt es sich um eine wahre Begebenheit, allerdings sind keine Haie im Spiel- "nur" die Angst vor dem ertrinken.
Und natürlich Lügen, Intrigen und Streit zwischen allen beteiligten.
Die Darsteller machen ihre Sache gut, die Hintergrundmusik untermalt den Film jederzeit passend.
Für manche ein deutlicher Vorteil gegenüber dem ersten Film ist die Tatsache,
dass man hier nicht auf den "Found Footage" Stil gesetzt hat, also nie von einer wackeligen Handkamera genervt wird.
Wer den ersten mochte, macht auch mit diesem Pseudo-Nachfolger nichts verkehrt.

7/10

OPEN WATER - CAGE DIVE

(https://s15.directupload.net/images/190301/l2cdpyfq.jpg) (https://www.directupload.net)

Drei junge Leute wollen an einer Reality-TV-Show für Adrenalinjunkies teilnehmen.
Um zu beweisen dass sie dafür geeignet wären sollen sie ein Bewerbungsvideo für die Show drehen-
und die drei entscheiden sich für Cage Diving unter Haien.
Also wird ein Boot gechartert, die Handkamera eingepackt- und los geht's!
Zunächst läuft auch alles nach Plan, doch als während des Käfig-Tauchganges eine große Welle auf das Boot zurast,
dieses umkippt und somit samt Besatzung versenkt, wird es dramatisch.
Zwar können sich die Insassen aus dem Käfig befreien bevor das sinkende Boot dieses auf den Grund des Meeres zieht,
doch die drei Freunde sind alleine mitten im Meer- in einem Gebiet voller Haie...

Auch der dritte "Open Water"-Film hat nichts mit dem ersten zu tun, kommt aus Australien, und trägt den Originaltitel "Cage Dive".
Inhaltlich ist man aber sehr nahe am ersten Film, daher kam man wohl mal wieder auf die Idee ihm diesen Titel anzuhängen.
Nicht nur die Geschichte erinnert an den ersten Film, auch wird hier mal wieder die (un)beliebte wackelige Handkamera eingesetzt,
was mal mehr und mal weniger gut funktioniert. Meistens leider weniger.
Vor allem wenn man bedenkt dass es, wie im ersten Film, ganze 30 Minuten dauert bis die Freunde in die nähe von Wasser kommen,
und die Titelgebenden Haikäfige nur Beiwerk sind und nach kürzester zeit versinken,
kann man sich schon denken dass hier nichts aufregendes neues passiert, was diesen Film von den Vorgängern abheben könnte.
Kann man sich definitiv sparen.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 2 März 2019, 00:27:30
SNAKE OUTTA COMPTON

(https://s15.directupload.net/images/190301/duuwb8uh.jpg) (https://www.directupload.net)

Compton: Eine Gruppe angehender Rapper, welche auf einen Plattenvertrag hoffen und einen Auftritt vor Talentsuchern geben sollen,
müssen sich zuvor mit einem korrupten Cop, seinem neuen Partner- und einer mutierten Schlange auseinandersetzen.
Der Hobby-Wissenschaftler Vurkel hilft den Rappern dabei, immerhin ist er auch Schuld an dem ganzen Schlamassel.
Denn weil ihn keiner ernst nahm, hat er seine kleine Hausschlange mit einer selbst entwickelten Strahlenkanone beschossen.
Natürlich ist das Vieh danach aus seinem Terrarium ausgebrochen, und wächst rasend schnell zu gigantischer Größe heran...

Was die CGI-Effekte angeht sind wir hier am untersten Ende des möglichen unterwegs,
das muss einem klar sein um überhaupt auch nur ein wenig gefallen an diesem Spoof zu finden.
Die große Welle solcher Filme wie "Scary Movie" und anderer, ebenso gelagerter "Irgendwas Movies" ist schon ein paar Jahre vorbei,
da kommt Snake outta Compton um die Ecke und vermischt mal wieder ein paar Genres und Filme.
Hier werden hauptsächlich typischer Schlangenhorror auf dem Niveau der Filme von Asylum oder SyFy,
zu großem Teil der moderne Klassiker "Training Day" und natürlich der Titelgebende Film um eine Horde Rapper miteinander verwurstet,
garniert mit Anspielungen auf viele andere Filme von Snakes on a Plane über Speed bis Phantom Kommando.
So manche Anspielung ist durchaus gelungen, aber leider nervt das konsequente overacting wirklich aller Hauptfiguren,
und wenn man wie ich mit Rap-Musik wenig anfangen kann, hat man auch eher schlechte Karten hier gut unterhalten zu werden.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 5 März 2019, 19:31:24
Der goldene Handschuh (2019)

Eine aufgrund von Zeit- & Lokalkolorit unterhaltsame, wenngleich allerdings auch hochgradig despektierliche Freak- & Kuriositätenshow erwartet – und beinahe auch bekommen.
So richtig unterhalten hat mich der Film nicht: Hier und da ein paar Witzchen, ein paar skurrile Gesichter, ein paar Morde mit ranzigen Menschen in schäbiger Umgebung... wobei die grausigsten Details ins Off verlagert und mit so einer schmatzend-gurgelnden Fulci-Splatter-Tonspur ausgestattet werden, die neben einem ironischem Schnitt auf einen malträtierten Ziegenkopf aus der Küche der griechischen Nachbarn schon für eine launig übersteigerte, Lacher anpeilende Ästhetik sorgt... Mit realistisch anmutender Gewaltdarstellung hat das wenig zu tun, das ist berechnende, Schulust, Ekel, Fäkalhumor und ironische Distanz bietende, letztlich konventionelle Spielfilmgewalt... nur Schwänze, Arschbacken und Brüste ragen häufiger ins Bild als im Mainstream üblich...
Ne despektierliche Freakshow war das dann schon eher. Ich will aber nicht unterschlagen, dass es durchaus Momente gibt, in denen das Scheitern und die Trauer über verpfuschte Leben unangenehm durchdringen. Das waren dann auch die besten Momente des Films. Ansonsten schlurft da ein monströs maskierter Hauptdarsteller, der mit dem realen Honka äußerlich nicht sooo viel gemeinsam hat, durch ein zumeist genüsslich auf seine Ranzigkeit reduziertes Setting... (Immerhin: die Schlager, die ich ja aus Camp-Perspektive allesamt mag, bekommen hierbei ihr Fett weg; das war im Gegensatz zur "Alkohol ist schlecht"-Botschaft noch halbwegs interessant.) Und das Kino – überwiegend Leute, denen es recht gut zu gehen scheint – darf mitleidig oder erleichtert lachen, wenn auf der Leinwand wieder eine versoffene alte Oma aufs Pflaster klatscht oder in der Kneipe deliriert... (Fraglich, ob das Mitleid nach dem Kinobesuch auf der Straße ausreicht, um nem versoffenen Obdachlosen auf die Beine helfen zu wollen...)

Das Wiedersehen mit Hark Bohm war nett, aber mit Fatih Akin werde ich wohl einfach nicht warm... Zuvor hat er ja meistens nur die emotionalisierten, aber kaum reflektierten Mainstream-Dramen gedreht; jetzt schraubt er auch die Emotionen zugunsten räudigen Kiez-Charmes runter... 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 6 März 2019, 01:40:42
DAKOTA HARRIS

(http://fs2.directupload.net/images/150726/wfbrp9sa.jpg) (http://www.directupload.net)

Indiana... ähhh... Dakota Harris, seines Zeichens Pilot und generell Abenteuerer, gerät in eine Art "Zeit und Raumstrudel".
Er erblickt unter anderem die Osterinseln und die USS Eldridge, kriegt einen Funkspruch der gerade untergehenden Titanic,
und stürzt mit seiner Frachtmaschine unter seltsamen Umständen im Bermuda-Dreieck ab.
Schuld daran scheint die Fracht seines Flugzeuges gewesen sein, ein mystisches Artefakt mit geheimnisvollen Kräften-
hinter dem jetzt einige Leute her sind...

Hat da irgendjemand "Indiana Jones" gesagt?
Das Cover ist schon eindeutig vom großen Vorbild inspiriert, auch der Schriftzug- und erst recht der Name.
Ebenso allerdings die Handlung, und die Musik sowieso.
Beim Soundtrack hat's wohl nur für ein einziges, immer wiederkehrendes, extrem am Indy-Soundtrack angelehntes Stück gereicht...
Die Darsteller sind in Ordnung, Actionszenen gibt es ausreichend (einige kennt man aber schon fast 1:1 von einem gewissen Archäologen),
die Tricks schwanken zwischen ordentlich und liebevoll Dilettantisch-
der Film nimmt sich nicht ernst, bietet ein paar nette Sprüche, und langweilt zu keiner Minute.
Anders gesagt: Das Ding macht Spaß! Doch, ehrlich!
Und das trotz dem mehr als offensichtlich übernommenen Vorbild. Irgendwas haben die Macher also richtig gemacht.
Was man allerdings bemängeln muss, sind einige auffällige Sprünge in der Handlung-
ich vermute, dass der Film radikal in der Handlung gekürzt wurde, denn einige Szenen erscheinen leider reichlich unzusammenhängend.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 März 2019, 01:12:16
HATCHET

(https://s16.directupload.net/images/190308/5doefj7e.jpg) (https://www.directupload.net)

Der entstellte, scheinbar unsterbliche Killer Victor Crowley hetzt eine Gruppe jugendlicher durch ein Sumpfgebiet.

Viel mehr Handlung gibt es nicht- und mehr kann man auch nicht erwarten
Purer Splatter-Horror amerikanischer Machart, wie es ihn in den 80'er Jahren massenhaft gab, eben "Old School".
Wenn man genau das erwartet was auf dem Cover steht, wird man auch nicht enttäuscht.
Regisseur Adam Green bedient jedes alte Horrorfilm-Klischee:
Genau wie damals gibt's kaum Handlung, Logiklöcher, brutale Morde in Großaufnahme, welche allesamt drastisch, aber etwas billig rüberkommen,
die typischen Oben-ohne-Mädels, kaum überlebende und das obligatorisch böse, offene Ende.
So ganz nebenbei tauchen auch ein paar kultige Gaststars im Film auf:
Robert Englund, Tony Todd, John Carl Buechler und Kane Hodder, der wieder mal den deformierten, unkaputtbaren Killer spielen darf.
Der überzeugende Score und als Titelsong Marilyn Manson's "The new shit" passen ebenfalls perfekt.
Wer bei der Beschreibung auf dem Cover ernsthaften Horror erwartet ist selbst schuld- purer Splatterspaß!

8/10

HATCHET II

(http://fs1.directupload.net/images/180103/yubba3xb.jpg) (http://www.directupload.net)

Marybeth, die einzige Überlebende des ersten Films versammelt einige Leute um sich, um Victor Crowley zu jagen. Die Jagd im Sumpf geht weiter...

Tony Todd, John Carl Buechler und Kane Hodder sind wieder mit dabei,
ausserdem Mike Mendez, Llloyd Kaufman, Tom Holland und der wohl nur wenigen bekannte R.A. Mihailoff (Leatherface in TCM III) in Gastrollen.
Wenn das mal kein Horrorfilm-Fanservice ist! Als Titelsong darf diesmal "Just one fix" von Ministry herhalten.
Der zweite Film um Victor Crowley beginnt etwas schleppend und Dialoglastig, wird nur gelegentlich von kurzen, aber deftigen Splatterszenen unterbrochen.
Erst im letzten drittel gibt der Film ordentlich Gas, der Bodycount mit saftigem Splatter steigt deutlich an.
Hier hat Regisseur Adam Green wohl versucht, ein wenig mehr Handlung in den Splatterspaß zu integrieren, was zwar nicht komplett misslungen ist,
aber den Film eben ein wenig ausbremst. Zumindest fällt einem das auf, wenn man direkt zuvor den ersten Hatchet angesehen hat.
Finger weg von der deutschen DVD oder Blu-ray, hier wurden knapp 4 Minuten geschnitten.

7/10

HATCHET III

(http://fs1.directupload.net/images/180103/dxsu5wdc.jpg) (http://www.directupload.net)

Marybeth versucht immer noch, Victor Crowley zu töten- und wird verdächtigt selbst für die Leichen im Sumpf gesorgt zu haben...

Adam Green fungiert hier nur noch als Produzent und Drehbuchschreiber,
die Regie übergab man dem vorher und nachher vollkommen unbekannten BJ McDonnell.
Und weil zu einem Splatterfilm die Musik von GWAR so schön passt, dürfen eben diese hier "Hail, Genocide" als Titelsong zur Verfügung stellen.
Kane Hodder ist immer noch als Victor Crowley unterwegs, in Gastrollen sind Zach Galligan und Sid Haig zu sehen.
Klingt ja erstmal beängstigend, da bei den Darstellern ja eher zurückgerudert wurde. Ganz so schlimm kommt es aber doch nicht.
Der Splattergehalt ist hier etwas besser verteilt als im Vorgänger, und immer noch sehr deftig ausgefallen.
Inhaltlich wird es aber inzwischen doch ein wenig langweilig, da es keine richtige Story gibt-
und man nur damit beschäftigt ist, auf die nächste Gore-Szenen zu warten.
Das hat zwei mal sehr gut funktioniert, beim dritten Film hat sich das aber doch schon arg abgenutzt.
Immer noch ein feiner Splatter-Spaß, aber schon mit ersten Abnutzungserscheinungen.
Finger weg von der deutschen DVD oder Blu-ray, hier wurden knapp 2 Minuten geschnitten.

6/10

HATCHET IV - VICTOR CROWLEY

(https://s17.directupload.net/images/190308/oor5nwb8.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine Doku über die Crowley-Axtmorde soll gedreht werden- also ab in dem Sumpf. Überraschung: Crowley lebt!

Adam Green führt wieder Regie- und Kane Hodder ist wieder Victor Crowley. Und sonst?
Keine bekannten Namen in Nebenrollen, und ein deutlich schmaleres Budget als bisher,
was sich nicht nur in den Splatterszenen, sondern vor allem beim lächerlichen Flugzeugabsturz bemerkbar macht.
Auch bisher haben sich die Hatchet-Filme nicht ernst genommen, aber mit dem vierten Film wird es lächerlich.
Statt auf Gastrollen und sonstige Filmreferenzen oder einfach nur Terror, Spannung und Splatter zu setzen,
gibt es nun peinliche Charaktere und blöde Dialoge die wohl witzig sein sollen- es aber nicht sind.
Die Splatterszenen selbst sind wieder absolut derb und erstaunlicherweise in Deutschland ungekürzt,
Tricktechnisch ist das ganze allerdings arg schwankend, von (selten) richtig gut bis (meistens) richtig billig ist alles dabei.
Rein musikalisch dürfen diesmal die eher unbekannten "Ignitor" ihre "Ballad of Victor Crowley" im Abspann unterbringen.
Die Luft ist raus, hier haben höchstens noch Splatterfans ein paar "nette" Szenen zu erwarten, der Rest ist "Scary Movie"-Niveau.

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 März 2019, 11:40:52
Ein Arbeitskollege hat mir gestern ein Geschenk mitgebracht.
Nix für die Sammlung, aber durchaus interessant zum ansehen- da ich den noch gar nicht kannte:

(https://s17.directupload.net/images/190314/lrs2emhm.jpg) (https://www.directupload.net)

Das Tape ist zwar "vergewaltigt" worden, auf die ursprünglich enthaltene Originalfassung hat man eine TV-Aufnahme des Films drübergespielt,
aber somit konnte ich ihn zumindest verstehen.   :icon_mrgreen:

Okay, natürlich hat man am Rande einiges vom Klassiker "Casablanca" einfließen lassen, aber weniger als ich gedacht hatte.
Die Marx Brothers entdecken einen versteckten Nazi-Schatz im Hotel Casablanca, was zu seltsamen Situationen führt.
War nett, doch. Jetzt will ich die deutsche DVD. leider ist die rar und Sauteuer.  :icon_sad:

Auch genial ist ein Satz auf der Rückseite des Pappschubers (welcher übrigens auch das Drehbuch im Original und einer deutschen Version enthält):

(https://s16.directupload.net/images/190314/qi5sf4hs.jpg) (https://www.directupload.net)

:LOL:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 März 2019, 01:16:33
AMOK-JAGD

(https://s17.directupload.net/images/190314/xzgfdy66.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s17.directupload.net/images/190314/mn7ru23i.jpg) (https://www.directupload.net)

David ist aus Gewissensgründen von der Armee abgehauen, und lebt jetzt mit seiner Freundin Linda in Kanada.
Dort ist er eine Art Hausmeister für eine zu vermietende Jagdhütte tief in der Wildnis, wo die beiden sicher niemand findet.
Problematisch wird es, als vier amerikanische Jäger auftauchen, welche allesamt stolze Kriegsveteranen sind.
Besonders deren Anführer Charlie (Rod Steiger) hat von Anfang an eine Abneigung gegen den etwas langhaarigeren und bärtigen David.
Als Charlie erfährt dass David ein Deserteur ist steigt in ihm Hass auf,
denn sein Sohn, welcher in Davids alter war, ist bei einem Einsatz in Vietnam gestorben.
Er beginnt seine Freunde gegen die "Verräter" David und Linda aufzuhetzen, Alkohol tut sein übriges dazu-
und schon bald stürzen sich die Männer auf Linda, welche vergewaltigt wird.
David bleibt jetzt nichts anderes übrig, als den Spieß umzudrehen, so werden aus den Jägern bald die gejagten...

Regisseur Burt Kennedy hat in seinem Lebenslauf hauptsächlich Western, Komödien, oder beides zusammen,
oft für das amerikanische Fernsehen im Serienformat gedreht.
Um so erstaunlicher, dass dieser für ihn eher untypische Menschenjagd-Thriller so unglaublich spannend und bedrückend gelungen ist.
Zum großen Teil liegt das sicher auch an Rod Steiger, der seine Rolle absolut glaubwürdig Hasserfüllt rüberbringt.
Die Bedrohung durch die vier Jäger ist in jeder Minute des Films spürbar, und genau das zeichnet den Film aus.
Es gibt nur wenige brutale Szenen zu sehen, die Dialoge und das Spiel aller beteiligten reichen vollkommen aus, um Spannung zu erzeugen.
Hier geht es auch um eher psychologische Kämpfe zwischen den Vertretern verschiedener Ideologien, weniger um Action und Gewalt.
Im Dezember 2018 erschien in Deutschland still und heimlich eine DVD dieses Menschenjagd-Klassikers- und lässt keine Wünsche offen.
Neben der erstmals bei uns erhältlichen Langfassung in guter Qualität ist auch die alte deutsche VHS-Fassung (in VHS-Qualität) enthalten,
zusätzlich in den Extras gibt es noch ein böseres, alternatives Ende zu bestaunen.
Somit hat meine alte VHS ausgedient, auch wenn das Cover der VHS meiner Meinung nach sehr viel schöner war.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 März 2019, 09:34:43
ALIENATOR II - DER KILLER AUS DER GALAXIS

(https://s17.directupload.net/images/190316/qmellxot.jpg) (https://www.directupload.net)

Als auf der Erde ein Meteor niedergeht, übernimmt eine ausserirdische Macht den Körper des Rentners Max Page.
Unter dem Einfluss der fremden Lebensform entwickelt Max ein starkes Verlangen nach menschlichem Blut, so dass er mehrere Morde begeht.
Das FBI wird auf den Fall angesetzt, und nimmt die Spur des mordenden Rentners auf-
doch je näher sie ihm kommen, desto weniger passt die Beschreibung des Mannes auf den Täter.
Je mehr Blut er zu sich nimmt, desto stärker verjüngt sich sein Körper, was ihn natürlich auch kräftiger und gefährlicher macht...

Mit "Alienator - Der Vollstrecker aus dem All" hat dieser Film (zum Glück) nichts zu tun, trotzdem wird er als Fortsetzung vermarktet.
David Schmoeller's wie bei ihm üblich billiger, aber unterhaltsamer Film kann immerhin mit John Saxon in der Hauptrolle punkten,
Michael J. Pollard sowie Stuart Gordon haben einen Gastauftritt, auch Schmoeller selbst hat eine kleine Rolle übernommen.
Der Science-Fiction-Anteil ist hier äusserst gering, der Film ist im Grunde eher ein Thriller mit übernatürlichem Einschlag.
Sicher kein Highlight, und nichts was man gesehen haben muss- aber auch nichts, worüber man sich am Ende ärgert.
Der Film ist still und heimlich im Februar 2019 erstmals in Deutschland auf DVD erschienen.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 März 2019, 12:46:36
DEF-CON 4

(https://s16.directupload.net/images/190316/eo5siab9.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine mit Atomraketen bestückte Raumstation mit drei Mann Besatzung schwebt um die Erde.
Eigentlich eine friedliche Mission, denn die Raketen sollen eventuell von der Erde abgeschossene Atomraketen abfangen und zerstören.
Als sie mitkriegen dass auf der Erde Atomraketen gestartet werden sind sie in höchster Alarmbereitschaft- doch es kommt kein Einsatzbefehl.
Der dritte Weltkrieg hat begonnen- und in nur wenigen Minuten hat jede Nation der Erde ihre Raketen abgeschossen und alles verwüstet.
Wochen vergehen, in der Raumstation herrscht ratlosigkeit wie es weitergehen soll.
Doch noch bevor man sich einigen kann, wird die Software der Station gehackt,
der Bereich in dem die Besatzung ist wird abgekoppelt- und zurück zur Atomverseuchten Erde geschickt.
Dort legt die Rettungskapsel zwar eine Bruchlandung hin- doch die Besatzung überlebt.
Allerdings müssen die drei schon bald feststellen, dass sich auf der Erde alles verändert hat.
Die stärksten der den Atomkrieg überlebenden haben sich zusammengeschlossen und sind zu Kannibalen geworden-
denn Nahrung ist knapp, und deren Anführer Gideon ist verantwortlich für den Absturz der Kapsel...

"Def-Con 4" startet vielversprechend: Astronauten im All müssen hilflos mit ansehen, wie auf der Erde ein Atomkrieg ausbricht.
Was jetzt ein Psycho-Kammerspiel werden könnte, und auch ein paar Minuten in diese Richtung tendiert,
wird mit der erzwungenen Landung auf der Erde zum teils unfreiwillig komischen Trash-Spektakel mit den typischen Endzeit-Punks.
Logik sucht man zwar vergebens, und das Anführer-Bubi Gideon ist zu keiner Sekunde eine ernstzunehmende Bedrohung-
aber der Film bleibt recht unterhaltsam, und im Vergleich mit diversen Italo-Endzeit-Gurken hat er klar die Nase vorne.
Von den erhältlichen Blu-rays (Marketing & AMS) sollte man die Finger lassen, eine gut erhaltene VHS ist denen qualitativ vorzuziehen.
Erstaunlicherweise bietet die DVD von Laser Paradise das bis heute beste Bild bei diesem Film.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 17 März 2019, 15:08:43
BEASTMASTER - DER BEFREIER

(http://fs5.directupload.net/images/180609/azm9blkq.jpg) (http://www.directupload.net)

Der junge Dar entdeckt schon als Kind seine Fähigkeit mit wilden Tieren zu kommunizieren, kann sich aber nicht erklären warum.
Als der komplette Stamm bei dem er aufwuchs von einer Horde Krieger getötet wird, überlebt er als einziger.
Jahre später durchstreift er mit einem Tiger, einem Adler und zwei Frettchen das Land,
und trifft auf ein Volk welches von Hohepriester Maax unterjocht wird, und diesem immer wieder Menschenopfer zu bringen hat.
Da ihm Kiri, eine der Sklavinnen von Maax gefällt, greift er in eine Opferzeremonie ein, und verhindert dank seines Adlers den Opfertod eines Kindes.
Als Dar erfährt, dass Maax damals für die Vernichtung seines Dorfes verantwortlich war, nimmt er mit Kiri, ein paar Verbündeten aus dem Volk,
und seinen Tieren den Kampf gegen den Tyrannen auf...

Nach seinem Überraschungserfolg im Horror-Bereich mit "Phantasm" (Das Böse),
drehte Don Coscarelli mit "Beastmaster" einen Fantasy-Film, welchen ich persönlich als den besten der damals vielen Conan-Konkurrenten ansehe.
Klar, die Geschichte ist bis auf die Tiere quasi identisch: Junge überlebt als einziger das Massaker an seinem Stamm- und rächt sich später an den Bösen.
Trotzdem macht der Film Spaß, kommt nicht zu billig daher-
und bietet neben gut dressierten Tieren eine nicht zu ernste Mischung aus Fantasy und ein wenig Horror.
Mit Marc Singer in der Rolle als "Beastmaster" Dar, und Tanya Roberts in der weiblichen Hauptrolle der Kiri,
gab es für männliche wie weibliche Zuschauer zumindest schon mal optische Gründe, sich den Film anzusehen.
Ansonsten tummeln sich hier noch Rip Torn und John Amos, der Rest der Darsteller ist eher unauffällig.
Die Ausstattung und die Tricks sind durchaus ansehnlich, der Soundtrack passend- und auch mit der Synchro kann man gut leben.
Die BD enthält den Director's Cut und die kürzere damalige Kinofassung.
Mit persönlich gefällt die kürzere Kinofassung allerdings besser als der Director's Cut, der doch ein paar Längen aufweist.

8/10

BEASTMASTER II - DER ZEITSPRINGER

(https://s17.directupload.net/images/190316/ruvv4gzb.jpg) (https://www.directupload.net)

Die Heimat des Beastmasters (Marc Singer) ist wieder in Gefahr.
Der Magier Arklon (Wings Hauser) verbündet sich mit der Hexe Lyranna, welche einen Zugang in ein magisches Zeitportal entdeckt hat.
Durch dieses kann man in unsere Gegenwart reisen, und dort mächtige Waffen stehlen, um das Land zu unterdrücken.
Als Arklon von der mächtigsten Waffe überhaupt, der Neutronenbombe erfährt, macht er sich mit Lyranna auf den Weg durch das Portal,
um eben diese Waffe in seinen Besitz zu bringen.
Doch auch der Beastmaster hat das Portal durchschritten- natürlich zusammen mit seinen tierischen Freunden.
Dummerweise fällt ein Mann mit Tiger, Adler und zwei Frettchen im Gepäck deutlich mehr auf, als ein böser Magier,
was die Suche und den Kampf gegen Arklon im Los Angeles der Gegenwart deutlich erschwert...

Ein Film, von dessen Regisseur Sylvio Tabet wohl noch nie jemand gehört hat.
Wie schlägt sich sein erster und einziger Film im Vergleich zu Kultregisseur Don Coscarelli's erstem Teil?
Die Voraussetzungen sind nicht übel, immerhin ist Marc Singer wieder als Beastmaster dabei.
Diesmal zwar mit anderer deutscher Synchro, an die man sich erst mal gewöhnen muss- aber da kann der Film ja nichts dafür.
Auch die restliche Besetzung kann sich sehen lassen, neben Wings Hauser und Kari Wuhrer
sind in Nebenrollen auch noch Michael Berryman und Robert Z'Dar zu sehen.
War der erste Teil noch ein Actionbetonter Fantasy-Film mit leichtem Horror-Einschlag, der sich aber trotzdem nicht ernst nahm,
setzt man im zweiten Teil beinahe ausschließlich auf Humor.
Anders wäre die Geschichte aber auch noch schwerer zu ertragen, als sie es eh schon ist-
Neutronenbomben und Barbaren passen einfach nicht besonders zusammen.
Zudem frage ich mich immer wofür ein Magier, welcher sogar Laserstrahlen verschießen kann, eine Neutronenbombe braucht...
Da wundert es auch nicht, dass nach der durchaus netten ersten halben Stunde der Film mit dem Sprung in die Gegenwart
extrem stark nachlässt, und dank dem überhand nehmenden Blödelhumor sogar zu nerven beginnt.
Dass Lyranna ständig betont, wie unwiderstehlich sie doch aussieht, und des öfteren ihre tollen Brüste lobt, macht das ganze nicht besser.
Der einzige wirklich gut sitzende Gag des Films hat mit dem Kino zu tun, an dem unsere Helden vorbeifahren.
Spannend inszeniert ist das ganze auch nicht, lediglich die gewohnt gut dressierten Tiere fallen positiv auf.

3/10

BEASTMASTER III - DAS AUGE DES BRAXUS

(https://s16.directupload.net/images/190316/dt4jujj3.jpg) (https://www.directupload.net)

König Tal wird vom bösen Zauberer Agon entführt, denn Tal ist im Besitz eines magischen Amuletts- dem "Auge des Braxus". 
Mit diesem kann man den Dämon Braxus freisetzen und beherrschen.
Allerdings hat Tal nur einen Teil des Amuletts- die andere Hälfte hat Dar, der Beastmaster (Marc Singer)- denn Tal ist sein Bruder.

Na klar, jetzt hat der Beastmaster auf einmal einen Bruder. Und sein Tiger ist plötzlich zu einem Löwen mutiert. 
TV-Regisseurin Gabrielle Beaumont hat die Filmreihe hiermit endgültig getötet- da hilft auch das offene Ende nichts.
Erstaunlich ist hier lediglich die Besetzung: Neben Marc Singer, der wieder den Beastmaster spielt, 
sind noch Tony Todd, Patrick Kilpatrick, Casper Van Dien, David Warner und Lesley-Anne Down zu sehen.
Das hilft aber alles nichts, wenn der komplette Film öde vor sich hinplätschert, keinerlei Spannung aufkommt, 
die Kämpfe unglaublich langweilig gefilmt wurden- und Dar am Ende gegen ein billiges Gummimonster kämpfen muss.

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 19 März 2019, 00:17:27
BERSERKER

(https://s17.directupload.net/images/190318/yljkzg8z.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine Legende besagt, dass die Wikinger bei ihren Raubzügen und der Entdeckung Amerikas sogenannte "Berserker" dabei hatten,
welche die Kraft von Bären besaßen, und von Menschenfleich lebten.
Einer davon war als besonders grausam bekannt, und wurde von Odin dazu verdammt, ewig zu leben...
USA, Heute: Eine Gruppe Studenten will im Wald campen, doch ein Bär schleicht in der Gegend herum.
Schon bald gibt es ein erstes Opfer. Doch war das wirklich ein Bärenangriff? Blöde Frage, bei dem Filmtitel...

Positiv kann man herausstellen, dass hier nicht einfach nur wieder irgendein Backwoods-Massenmörder herumläuft,
sondern man das ganze auf eine alte Sage aufbaut- und immerhin kommt hier auch ein echter Bär vor,
der offensichtlich wirklich für den Film zur Verfügung stand. Erstaunlich für so eine No-Budget Produktion.
Leider ist das dann auch schon alles, was positiv heraussticht.
Die Inszenierung ist unglaublich billig, auch wenn man wohl wirklich versucht hat,
aus dem wenigen bis gar keinem Budget das zur Verfügung stand alles herauszuholen.
Schauspielerisch herrscht unterstes Mittelmaß, das für solche Filme aus den 80'ern typisch nervige Kanonenfutter eben.
Atmosphärisch kann man hier auch absolut nicht punkten.
Weder mit dem offensichtlich frisch gezimmerten, blankgeschliffenen Drachenboot am Anfang,
noch mit der katastrophalen (weil meist zu hellen) Ausleuchtung des nächtlichen Waldes-
und erst recht nicht mit den Nebelwerfern die da offensichtlich im Wald versteckt im Einsatz waren.
Spannung? Naja, es kommt im Film nur eine Person vor, welche der Berserker sein kann... Sehr spannend.
Die Angriffe passieren meist im Off, die paar wenigen blutigen Szenen bestehen aus Kratzern mit Kunstblut.
Genau einmal wird ein Angriff auch gezeigt:
In Form eines unbeweglichen Bärenkopfes, der auf einen Arm seines Opfers gehalten wird- und jemand spritzt Kunstblut dazu.
Wie gesagt: Auf dem Arm. Die Bärenzähne berühren den Arm nicht einmal...
Schade um die eigentlich nette Idee- aber der Berserker ist 'ne ziemliche Gurke.
Qualitativ ist die DVD ebenso eine Frechheit wie der Film selbst, offensichtlich war eine VHS die Vorlage.

1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 20 März 2019, 00:44:58
NIGHT EYES

(https://s17.directupload.net/images/190319/6nprl3pl.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Am Hafen von New York wird seit einiger Zeit Mais gelagert, welcher mit Steroiden verseucht ist, und deshalb nicht in den Verkauf gelangen darf.
Für die Ratten der Hafengegend ist das natürlich im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen, und sie bedienen sich ausgiebig.
Durch die Steroide wachsen die Ratten allerdings recht schnell auf unnatürliche Größe heran.
Als der Mais schließlich vernichtet wird, müssen sich die Tiere andere Nahrung suchen- und schrecken auch nicht vor Angriffen auf Menschen zurück...

Auf die DVD bin ich rein zufällig gestoßen- bisher war mir nur die extrem abgedunkelte und noch dazu geschnittene VHS des Films bekannt.
Die DVD scheint ungeschnitten, ist zumindest länger als die VHS- und hat ein sehr schönes, helles Bild.
Das seltsame ist nur: Sie wirkt zwar in allen Punkten wie eine legale Veröffentlichung (EAN-Code, gepresste DVD, hochwertiges Wendecover ohne FSK...)
aber man findet keinerlei Hinweise von welchem Label die DVD kommt und wann die DVD erschienen ist. Seltsam...
Aber gut, zum Film:
Regisseur Robert Clouse hat neben diversen Action und Martial Arts-Filmen auch schon Erfahrung im Tierhorror-Bereich (Die Meute).
Nett ist auch die Anspielung beim Angriff der Ratten im Kino: Dort läuft gerade "Game of Death" mit Bruce Lee- von Robert Clouse.
Die Regie von "Night Eyes" ist ebenso routiniert wie die größtenteils unbekannten Darsteller, auch die Synchro geht in Ordnung.
Trotzdem wäre durchaus mehr möglich gewesen, alleine schon weil die literarische Vorlage immerhin von James Herbert stammt.
Die Angriffe der Ratten werden meist mit Animatronics und generell handgemachten Tricks dargestellt,
was dem Alter entsprechend auch durchaus ganz gut gelungen ist- selbst (und erst recht) bei dem hellen Bild der DVD.
Dies ist in den Massenszenen mit den Ratten aber auch gleichzeitig wieder ein Nachteil- denn was auf VHS schon ein wenig seltsam aussah,
ist jetzt beim guten Bild der DVD noch genauer zu erkennen: Die Ratten werden nämlich von dressierten und "verkleideten" Dackeln dargestellt...
Die Datten... ähhh... Rackel... ach, ihr wisst schon, ziehen den ansonsten ganz netten Film durchaus ein wenig runter,
ausser man nimmt das ganze mit Humor- was aber bei der ansonsten recht ernsten Story nicht so leicht fällt...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 20 März 2019, 18:24:49
DREAM DEMON

(https://s16.directupload.net/images/190320/vp46o8dq.jpg) (https://www.directupload.net)

Die junge Diana steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Traummann, einem hochdekorierten Soldaten.
Allerdings wird sie von Alpträumen geplagt, welche immer schlimmer werden- im Traum tötet sie sogar ihren zukünftigen Mann.
Als sie scheinbar zufällig auf Jenny trifft, welche ebenfalls ein paar Probleme mit sich herumschleppt, freunden sich die beiden an.
Diana hofft durch Jenny abgelenkt zu werden und Hilfe zu haben, doch ihre Träume werden schlimmer-
und schon bald hat sie auch grausame und bizarre Visionen.
Bald kann niemand mehr sagen, was Real oder Vision ist. Hat Jenny vielleicht etwas damit zu tun?

"Dream Demon" ist der letzte Kinofilm von Harley Cokeliss, bevor er sich (eher billigen) reinen TV-Filmen und Serien widmete.
Was ich sehr schade finde, denn seine Filme fand ich allesamt recht gut.
Zwar hat sich Cokeliss hier offensichtlich von "Nightmare" inspirieren lassen, erzählt aber eine eigenständige Geschichte.
Die Besetzung ist unbekannt, kann aber überzeugen, die Atmosphäre des Films ist durchgehend düster und bedrohlich,
die Tricks sind gelungen und nicht gerade unblutig- und auch der Soundtrack ist stimmig.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 März 2019, 18:05:58
Manchmal hat es schon was gutes wenn Neuauflagen kommen.
Jahrelang war die alte Columbia-DVD out of print und wurde nur sehr teuer gehandelt,
jetzt wo demnächst eine neue Auflage, sogar auf Blu-ray, von WVG / Nameless herauskommt, kriegt man sie nachgeworfen.

DER LIQUIDATOR

(https://s16.directupload.net/images/190321/enebf9ad.jpg) (https://www.directupload.net)

Der Profikiller Holland (Charles Bronson) hat sich zur Ruhe gesetzt.
Als er erfährt, dass George, ein alter Freund von ihm in Lateinamerika zu Tode gefoltert wurde, greift er noch einmal zur Waffe.
Der Täter, von allen nur "Der Doktor" genannt, ist ein Spezialist im Foltern- und "bestraft" im Auftrag der Staatsführung rebellische Personen.
Bei seinen Nachforschungen stößt Holland auf eine extrem hohe Anzahl an absolut unmenschlichen Folterungen-
welche oft sogar als Video aufgezeichnet wurden, und als eine Art "Wissenschaftliche Untersuchung" dargestellt werden.
Durch die Entführung der Schwester vom "Doktor" kann er diesen zu einer abgelegenen Mine locken...

Charles Bronson's thematisch wohl härtester Film, obwohl die Darstellung der Gewalttaten nicht übermäßig gezeigt wird.
Regisseur J.Lee Thompson hat ja schon oft mit Bronson gearbeitet, und generell einige durchaus brauchbare Filme gedreht-
auch wenn er nie zu den "ganz großen" Regisseuren gehörte.
Auch der "Liquidator" ist ein durchaus gelungener Film, lebt aber weniger von seiner Story, sondern mehr von brutaler Action.
Schließlich geht es hier ausschließlich um Folter und Selbstjustiz.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 März 2019, 22:31:09
ELMER

(https://s16.directupload.net/images/190321/uxm5oaqo.jpg) (https://www.directupload.net)

Elmer ist ein Parasit, welcher seinem Wirt eine Flüssigkeit injiziert die euphorisch macht. Dummerweise aber auch extrem süchtig.
Und was noch schlimmer ist: Elmer will gefüttert werden. Mit menschlichen Gehirnen. Aber am besten ganz frisch...
Sein neuester Wirt ist Brian, welcher ihn, durch Elmer's "Droge" gefügig gemacht, zunächst unwissend zu seinen Opfern transportiert.
Irgendwann bemerkt er zwar, dass Elmer für die vielen toten in seiner näheren Umgebung verantwortlich sein muss,
doch dieser hat ihn vollkommen in der Hand- denn er ohne Elmers Injektionen kann er schon nicht mehr leben...

Trash-Regisseur Frank Henenlotter (Unter anderem Basket Case, auf den hier auch angespielt wird) hat einen sehr schrägen (positiv gemeint) Film abgeliefert.
Während mir seine anderen Filme alle nicht gefallen haben, und ich auch keinen davon mehr besitze, fand ich "Brain Damage" (OT) schon immer amüsant.
Tricktechnisch ist alles natürlich äusserst billig umgesetzt, aber schwarzer Humor und ein paar nette derbere Szenen reissen das wieder raus.
Die Darsteller sind allesamt eher unterer Durchschnitt, aber Elmer ist ja sowieso der eigentliche Star des Films- und der überzeugt.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Guilala am 1 April 2019, 16:52:22
DER MARSIANER - RETTET MARK WATNEY

Ja, was soll ich sagen...  :denk2:

Mark Watney fliegt ins All, erleidet auf dem Mars Schiffbruch und muss nun einige Jahre(!) dort verweilen, bis die NASA genug Kohle zusammengesammelt hat, um ihn wieder zur Erde zu holen. Mark hat sich mithilfe des Raumschiff-Plumsklos und seines grünen Daumens inzwischen eine stattliche Kartoffelplantage angezüchtet, die glatt die Hungerprobleme auf der Erde lösen könnten. Ende gut alles gut? Von wegen! Denn um nicht völlig durchzudrehen, musste sich Mark eine Sprache aneignen, die im ganzen Universum verständlich ist - um so mit anderen(!!!) Lebewesen, die gerade erreichbar waren zu kommunizieren. Diese Sprache beruht auf dem Morsealphabet und besteht im Grunde nur aus einem Wort: NAK. Nachdem ihm diese anderen Lebewesen (wo die leben und wie die aussehen erfährt man leider nicht) erstmal erklärt haben, wie man auf so einem lebensfeindlichen Planeten überlebt, kommen Mark ernsthafte Zweifel, ob er jemals wieder zurück möchte. Denn irgendwie ist es eigentlich gar nicht so schlecht dort. Keine Leute, die nerven u. Ä. - wie Urlaub. Doch die NASA vergisst ihren besten Mann nicht...

Da er ja nun einige Jahre auf dem Mars verbringen musste, birgt seine Rückkehr zur Erde eine Menge ungeahnter Probleme. Die Nachbarskinder finden ihn doof, weil er ihre Cannabisplantage mit Kartoffeln vollgepflanzt hat, aber auch die Beziehung zu seinen eigenen Kindern und seiner Frau leidet:

Frau: "Wenn ich nur wüsste, ob Du mich verstehst. Sprich doch mit mir! Wie soll es mit uns weitergehen?"
Mark: "Nak!"
Frau: "Oh Gott, es ist dir egal..."
Mark (nachdrücklich): "Nak-nak!"
Frau: "Das ist zuviel. Ich lass mich scheiden!"
Mark (laut und flehend): "Naaaaak!"

Schließlich findet Mark in einem Flüchtlingswohnheim (irgendwo in District 10) Zuflucht, doch dort muss er feststellen, dass Toleranz keine Selbstverständlichkeit ist. Nirgendwo scheint es einen Platz für Mark zu geben - dabei war er doch einmal der Stolz der Nation. Aber es ist zu spät, zu seinem früheren Leben zurückzukehren. Aus Mark Watney wurde ein anderer - DER MARSIANER! So ist der deutsche Untertitel "Rettet Mark Watney" durchaus doppeldeutig zu verstehen, denn nicht nur die eigentliche Rettung (wird bereits in der ersten Filmhälfte abgehandelt) ist hier Inhalt der Geschichte, sondern vor allem auch die Rettung der Menschlichkeit, die irgendwo noch in Mark schlummert. Danach geht es nur noch um das Beziehungsdrama des Astronauten, der in den Tiefen des Alls zum grünen Männchen mutiert ist - unfähig mit Menschen zu kommunizieren. Vergnomt durch den atmosphärischen Druck und die grüne Farbe kommt daher, weil er über Jahre unreife Kartoffeln gegessen hat. Ein ganz bewegender Moment ist, wenn sein kleiner Sohn zur Mutter kommt und fragt: "Du Mama - ist Papa jetzt der Grinch?" - die Reaktion der Mutter ist wahrlich berührend und zählt zu den emotional bewegensten Momenten der letzten Kinojahre. Sie löst sich förmlich in Tränen auf und sagt: "Nein, mein Sohn. Er braucht nur etwas Zeit, du wirst sehen."

Regierung, Industrie, Verbrechersyndikate und das Militär verfolgen Mark, weil sie unbedingt an sein sensationelles Marskartoffel-Rezept herankommen möchten. Mark fasst derweil einen folgenschweren Entschluss. Angepisst von seiner (ehemaligen) Heimat, bricht er in die Kommunikatinoszentrale der NASA ein, um mit seinen "Freunden" aus der anderen Galaxie zu sprechen. Doch die planen eine Invasion auf die Erde. Schon bald muss Mark feststellen, dass auch seine außerirdischen "Freunde" nur böses im Sinn haben. Eiskalt haben sie ihn benutzt, um an die genauen Koordinaten der Erde zu kommen. JETZT REICHT'S! >:( Mark bricht ins Waffenlager der US-Army ein und macht mobil. Alle sollen sie büßen und mit einem lauten "NA-AAK!" (scharf und aggressiv) macht sich Mark auf den Weg in den Kampf gegen das ganze Universum! 
:brutal:

Eine Fortsetzung ist bereits in Arbeit. Der Titel lautet: "The Martian 2 - Integration Is For Pussys"  :smile:  Da der Titel politisch gerade etwas heikel ist, wird er hierzulande umbenannt in: "Der Marsianer 2 - Die Mark Watney Identität"

Fazit: Fans des Buches dürften enttäuscht sein, ansonsten fand ich den Streifen im letzten Drittel ganz passabel. Leider plätschert der Film bis zum Finale so dahin. Vor allem der Flug zum Mars dauert eine gefühlte Ewigkeit - dagegen wirkt sogar der erste "Alien" wie ein hyperspeedbeschleunigtes Montage-Massaker ala Neveldine & Taylor. Dann kracht es aber richtig! Parallelen zu den "Bourne"-Filmen sind nicht zu übersehen. Von Ridley Scott ist man allerdings besseres gewohnt.  :denk3: 

Auf jeden Fall ein ungewöhnlicher Film, weshalb auch meine Wertung vielleicht etwas ungewöhnlich ausfällt:

👽 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 April 2019, 01:03:45
BIGGLES - ADVENTURES IN TIME

(https://s16.directupload.net/images/190314/zpepf28j.jpg) (https://www.directupload.net)

1985, die Gegenwart. Jim Ferguson will gerade noch etwas Arbeit erledigen,
als er sich auf einmal 1917 mitten in Europa auf dem Schlachtfeld des ersten Weltkrieges wiederfindet.
Direkt vor ihm stürzt ein Kampfflieger ab, den er aus dem Flugzeug ziehen kann bevor dieses explodiert.
Der Pilot stellt sich als James Bigglesworth, genannt "Biggles" vor- kurz darauf sitzt Jim auf einmal in seiner Wohnung.
Er überlegt gerade ob das alles nur ein wilder Traum war, als er überraschenden Besuch kriegt.
Air Commodore William Raymond (Peter Cushing) erklärt Jim, dass er durch die Zeit gereist ist um seinen "Zeit-Zwilling",
eben jenen Biggles zu treffen, und diesem zu helfen den deutschen eine Geheimwaffe abzunehmen,
welche den Kriegsausgang entscheidend verändern könnte...

"Biggles" ist flott inszeniert, mit einer netten Grundidee ausgestattet, die Actionszenen und Sets können sich sehen lassen,
und auch die Darsteller sind allesamt recht passend ausgesucht.
Trotzdem will der Film irgendwie nicht so recht durchstarten, obwohl (oder weil?) auch der Spaß nicht zu kurz kommt.
Natürlich wird Jim immer in den ungünstigsten Momenten durch die Zeit geschleudert,
was zu manch seltsamen Situationen führt, nur leider fand ich das alles nicht wirklich witzig,
sondern eher bestenfalls "bemüht", wenn nicht sogar komplett unpassend.
Etwas mehr ernst hätte dem Film wohl gut getan, ebenso wie ein besser ausgewählter Soundtrack.
Denn der immer wiederkehrende 80'er Synthie-Pop mit dauerndem "wanna be a hero" Gesang ging mir extrem auf die Nerven.
Zusammengefasst bietet "Biggles" mittelmäßig unterhaltsame Zeitreise-Action,
in Deutschland ist der Film allerdings nur auf VHS unter dem Titel "Der Biggels-Effekt" erschienen.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 14 April 2019, 22:52:44
Bevor ich aus Protest gegen die Preiserhöhung erst mal Pause mache mit Netflix, noch mal ein paar Filme mitgenommen

Parallelwelten

Paulos dritter Streich, schon erstaunllich, wie man mit so wenigen Filmen schon fast Kultstatus erreichen kann. Mir hat The Body richtig gut, der Geheimnissvolle Gast dagegen nur mit Einschränkungen gefallen. Und nun also Nr 3 mit einmal mehr sehr ähnlichen Stilmitteln (die Gewitter aus The Body, die manchmal schon bemüht vielen Twists). Die Grundidee ist in Hollywood auch schon mal verwurstet worden (Frequency), und sogar bei Netflix kann man wohl noch ein weitere Version aus Spanien abzurufen.

Aber wer auf die Suche nach was komplett Neuem ist, soll bei Elon einen Marsflug ohne Rückfahrkarte buchen. Ich sehe da wieder eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Gast; der diesmal nicht nur angetäuschte, sondern tatsächliche  übernatürliche Touch tut dem Film gut, und die Geschichte überzeugt durchaus auf mehreren Ebenen. Zum Beispiel als nett verzwicktes Crime-Mystery, als kleines Lehrstück über Schicksal und Veränderungen und sogar ein bisschen was für die Romantiker ist drin. Spannend bleibt es trotz der relativ üppigen Lauflänge durchweg, auch wenn in allen Filmen mit Zeitreise- oder Schicksalsänderungsthematik die Goldwaage besser im Schrank bleibt (
Spoiler: zeige
dass der Ehemann in beiden Linien im selben Hotel betrügt, ist schon ein arger Zufall, zum Beispiel
).

Das Ende ist, nun ja, mal wieder sehr glatt. Bin ja nicht so der Freund von solchen "
Spoiler: zeige
Alles wird Gut
"-Finals, für mich ist das immer noch das beste Filmende aller Zeiten, wenn Linda in den Sturm schaut und sagt "Ich weiß". Aber irgendwie passt das schon zu dem Film, das weibliche Publikum wird es wohl mehr zu schätzen wissen.

Knapp 8/10

Alien Warfare

Kaum zu glauben, dass Netflix kurz vor der Preiserhöhung ausgerechnet diesen Mist auf die zahlenden Zuschauer loslässt. Dürftiges 4-Marines-gegen-4-Aliens-in-einer-Industriebrache-Filmchen, das wirklich auf keinem Gebiet irgendwelche Pluspunkte verdient. Außer vielleicht für die überraschend professionelle Synchro, die man da geordert hat.

Trotzdem nur 2/10

Unicorn Store

Netflix, Brie und Samuel - das neue Dreamteam ? Eher nicht. So etwas kommt eben dabei raus, wenn man einer selbstbewussten, selbsternannten Jungfilmemacherin mit ein paar krausen Ideen carte blanche gibt. Weniger Film als Happening, eine vordergründig charmante, aber auch sehr eitle Selbstbespiegelung ohne wirklich sinnvolle Handlung.

Für Leute in der richtigen Stimmung - irgendwo zwischen Peter-Pan-Syndrom und kompletter Realitätsverweigerung - oder generell Larson-Jünger sicher ein paar Punkte mehr wert als meine 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 15 April 2019, 13:35:34
Unknown Soldier (99 Cent Sichtung)

Der gefühlt hundertste finnische Kriegsfilm zum Thema Weltkrieg II. Etwas Neues zu berichten hat Unknown Soldier erwartungsgemäß nicht. Die Story erstreckt sich über den Zeitraum der finnnischen Kriegsteilnahme an Seiten des Deutschen Reiches 1941 - 44 und folgt dabei im Wesentlichen zwei Charakteren von Schlacht zu Schlacht, immer wieder unterbrochen durch kurze Heimatbesuche zu Weihnachten, Wochenschaumaterial, animierte Forntkarten etc.
Handwerklich weiß der Film zu gefallen. Neben gewohnt stimmigen Landschaftsaufnahmen fliegt hier eine Menge Dreck durch die Gegend, werden Wälder zu Kleinholz verarbeitet und Schützengräben mit Handgranaten gereinigt. Der Infanteriekampf steht klar im Vordergrund, (russische) Panzer geben sich nur zweimal die Ehre, Flieger gar nur einmal per CGI. Epische Infanteriekämpfe findet man auch nicht, hier wird eher Mann gegen Mann, höchstens Zug gegen Zug gekämpft. Das reicht in Anbetracht der vielen ähnlich gelagerten Filme leider nicht mehr für einen wirklich großen Wurf, ganz zumal die Dialoge unglaublich platt und dumm geraten sind (oder zumindest so synchronisiert wurden) und nur wenige Charaktere Sympathien zu wecken vermögen. Im Grunde kann man in diesem Zusammenhang auch für die gekürzte deutsche Fassung dankbar sein, noch länger muss der 130 Minüter nun wirklich nicht sein. Fazit: Durchschnitt!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 20 April 2019, 15:06:09
Tombstone

Ein seltsames Gefühl, diese vom bewährten Rambo-Produktionsteam offerierte Touchstone-Produktion nach langer Zeit wieder zu sehen. Ein cgi-freier(Danke, Welt!) Film der Jugendjahre, der zudem recht gut gealtert ist und sich zu einem kühlen Bierchen prima gouttieren lässt. Optik und Ausstattung sind ebenso klasse wie die blutigen Shootouts, ebenso natürlich das großartige Star-Ensemble und der in Ansätzen epische Spundtrack (der am Ende aber doch etwas dünn bleibt).
Was heute wohl nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, ist die deutliche Prise Machogehabe in Kombination mit teils dümmlich-pathetischen Dialogen. Auch wäre ein hervorstechenderer Showdown wünschenswert gewesen hinsichtlich des Gesamttimings.

Dennoch ein nettes Erlebnis, diesen aus heutiger Sicht bereits etwas antiquiert wirkenden Western zu sehen. Verrückt, was bereits zwei Jahrzehnte ausmachen... 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 Mai 2019, 23:28:11
THE GREASY STRANGLER

(https://s18.directupload.net/images/190516/q67humpx.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Kurz und knapp: Ein mit Bratfett überzogener, ansonsten nackter Killer macht die Gegend unsicher.

Ich zitiere mal ein paar Sprüche vom Cover- denn die sind allesamt wirklich perfekt passend:
"What the fucking fuck"
"Selten gab es so viele Dinge in einem Film, die man in seinem Leben niemals und auf gar keinen Fall sehen wollte"
"Absurd, Eklig, Clever"
"Geschmackloser Gourmet-Trash"
"Abgedrehtester Film aller Zeiten"

Ein Film, in dem ausschließlich unsympathische, mies gekleidete und generell eher nicht so schöne Menschen auftauchen. Oft auch nackt.
Ein Soundtrack den man am liebsten abdrehen würde.
Dialoge wie von Tarantino- nur auf Drogen. Oder mit zu wenig, bzw ohne Drogen. Bin mir da nicht so sicher.
Und ein paar kleine Splatterszenen die zwar recht billig daherkommen, aber durchaus Spaß machen.

Wenn mir aber jemand das Ende erklären kann, wäre ich demjenigen dankbar...

Keine Wertung, der Greasy Strangler ist einfach zu speziell- der ist Jenseits jeder Wertung!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 18 Mai 2019, 10:28:39
THE DEADLY MANTIS

(https://s18.directupload.net/images/190518/y9xs9gru.jpg) (https://www.directupload.net)

Durch das auseinanderbrechen eines Eisberges erwacht eine dort eingefrorene riesige prähistorische Gottesanbeterin zu neuem Leben.
Das Tier macht sich auf den Weg in bewohntes Gebiet, und zieht dabei eine Spur der Verwüstung nach sich.
Zunächst zerstört es eine arktische Forschungsstation, danach eine kanadische Radarstation und ein Flugzeug.
Forscher und das Militär sind zunächst ratlos, und das Tier nähert sich einer Großstadt...

Ein klassischer 50er Jahre Monsterfilm, der es durchaus mit den bekannten Titeln dieser Zeit wie Tarantula oder Formicula mithalten kann.
Seltsamerweise ist dieses kleine Highlight in Deutschland nahezu unbekannt, es existieren weder eine deutsche VHS noch eine DVD-
lediglich eine Super 8-Stummfilm-Fassung mit ca. 8 Minuten Laufzeit wurde unter dem Titel "Das todbringende Ungeheuer" veröffentlicht.
Tricktechnisch hat man sich hier richtig Mühe gegeben, neben den zu erwartenden Szenen mit einem echten Tier auf Miniaturen
und einkopierten Szenen kommt erstaunlich oft ein wirklich bedrohlich aussehendes mechanisch bewegtes Insekt zum Einsatz.
Natürlich muss man sich aber mit den damals üblichen Studiobauten und deutlich erkennbar unechtem Schnee arrangieren,
aber selbst so manche "große" Produktion sah in diesen Punkten noch Jahre später nicht anders aus.
Auch auf Seiten der Darsteller kann man nicht meckern. Man kann zwar nicht mit großen Namen aufwarten, aber niemand fällt negativ auf.
Ein schöner, typischer Monsterfilm seiner Zeit.
Fans oben genannter Filme können zugreifen, sofern die Gelegenheit und Technik gegeben ist um Importe auf VHS oder DVD abzuspielen.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 18 Mai 2019, 11:53:28
John Rambo

Seinerzeit trotz Schnitten mit Szenenapplaus im Kino - und auch gestern wieder abgefeiert im Extended Cut. Großartige Dialoge, die so nur Sly hinbekommt, Bleigewitter am Stand-MG deluxe, miese CGI (ok, muss man drüber hinwegsehen), dazu Whiskey on the Rocks. Sly ist einfach eine Bank und Teil 5 defintiv der mit Abstand am sehnsüchtigsten erwartete Film 2019! lockerere 9 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 29 Mai 2019, 13:21:56
Zitat von: Retro am 16 Mai 2019, 23:28:11THE GREASY STRANGLER

(https://s18.directupload.net/images/190516/q67humpx.jpg) (http://"http://"https://www.directupload.net"")

Kurz und knapp: Ein mit Bratfett überzogener, ansonsten nackter Killer macht die Gegend unsicher.

Ich zitiere mal ein paar Sprüche vom Cover- denn die sind allesamt wirklich perfekt passend:
"What the fucking fuck"
"Selten gab es so viele Dinge in einem Film, die man in seinem Leben niemals und auf gar keinen Fall sehen wollte"
"Absurd, Eklig, Clever"
"Geschmackloser Gourmet-Trash"
"Abgedrehtester Film aller Zeiten"

Ein Film, in dem ausschließlich unsympathische, mies gekleidete und generell eher nicht so schöne Menschen auftauchen. Oft auch nackt.
Ein Soundtrack den man am liebsten abdrehen würde.
Dialoge wie von Tarantino- nur auf Drogen. Oder mit zu wenig, bzw ohne Drogen. Bin mir da nicht so sicher.
Und ein paar kleine Splatterszenen die zwar recht billig daherkommen, aber durchaus Spaß machen.

Wenn mir aber jemand das Ende erklären kann, wäre ich demjenigen dankbar...

Keine Wertung, der Greasy Strangler ist einfach zu speziell- der ist Jenseits jeder Wertung!

BULLSHIT-ARTIST!!!! sorry... der musste sein :lol: der Film ist hammerblöd, aber in der Gruppe mit Bier hat der schon Laune gemacht. Ekel sollte man aber abkönnen
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 11 Juni 2019, 13:29:52
Sommer 1943 - Das Ende der Unschuld

Ein polnischer Film des Sujets Zweiter Weltkrieg mit 18er-Freigabe? Ja, das gibt's tatsächlich - und das auch absolut nicht zu Unrecht. Sommer 1943 beginnt mit der Schilderung des schwierigen und von Vorurteilen sowie Hass durchsetzten, aber dennoch friedlichen Zusammenlebens von (jeweils stark nationalistisch geprägten) Polen und Ukrainern in Ostpolen im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs. Der Film fokussiert dabei vor allem auf eine junge Frau bzw. ihr ländliches Heim, über das in den folgenden Jahren mehrfach das Grauen des Krieges und vor allem der Progrome in dessen rückwärtigen Gebieten hinwegzieht. Juden, Partisanen, Deutsche, Russen, Polen, Ukrainer, hier muss jeder zu jeder Zeit um sein Leben fürchten, ein Entkommen scheint vollkommen unmöglich.

Sommer 1943 erzählt mit übersichtlichen Mitteln und ohne unnötige reißerische Elemente eine zunächst ruhige, aber danach ungemein packende Episode des Zweiten Weltkriegs, die in unseren Geschichtsbüchern praktisch nicht auftaucht und in Vergessenheit geraten ist. Technisch wie schauspielerisch wird sehr gutes TV-Niveau geboten, durchaus mit Leinwandpotenzial. Die letzte halbe Stunde allerdings sprengt praktisch alle Grenzen, Zuschauer mit seichtem Gemüt seien daher gewarnt. Hier wird "Nemmersdorf" erfühlbar. Dass der Film eine polnische Produktion ist, lässt natürlich in heutigen Zeiten gerade beim Thema Nationalismus aufhorchen - es verwundert nicht, dass mehrheitlich die Gräuel der Ukrainer dargestellt werden. Dennoch schafft der Film den Balanceakt meines Erachtens noch recht gut.

8 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 Juni 2019, 19:57:54
Flashback

Zufällig bei Netflix wieder darüber gestolpert - hab diesen deutschen Slasher wohl vor 15 Jahren das letzte Mal gesehen und war zu meinem eigenen Ersteunen doch sehr angenehm überrascht. Das Ding macht auch anno 2019 noch echt Laune und überzeugt mit einigen sehr atmosphärischen Szenen gerade zu Beginn, recht heftigen Goreszenen im Folgenden und einem zeitlosen Sujet Erholung bzw. Nachhilfe suchender Kids. Die Gebirgskulisse ist immer noch erfrischend, die Handys, ironischen Tupfer und modischen Trends jener Zeit herrlich schrullig  wie auch die klischeebeladenen Charaktere durchaus nicht unsympathisch sind. 7 /10

Netflix-Fassung erschien mir auch ungeschnitten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 17 Juli 2019, 00:52:03
Moontrap: Angriffsziel Erde (2015)

VoD-Erstsichtung bei Amazon Prime (kostenlos)

Ich will gar keine lange Einführung schreiben: das Original von 1989 mit Bruce Campbell und Walter Koenig zählt mit weitem Abstand zu meinen Lieblings-B-Movies der 80er (zusammen mit "Maniac Cop", "Rawhead Rex" usw.). Wenn man es auf das SF-Genre beschränkt, sogar zu meinen TOP 3 B-Movies der 80er Jahre (u. a. neben "Time Guardian - Wächter der Zukunft").

Hierbei handelt es sich weder um ein Remake, noch um ein Sequel oder Prequel. Schwankt irgendwie zwischen den beiden letzteren Kategorien, aber das trifft es auch nicht ganz. Einzige Verbindung zum Original ist die Location am Ende (Mond) und das Aussehen des (Riesen-)Roboters, der ebenfalls erst im letzten Viertel auftaucht. Und natürlich Regisseur Robert Dyke und (Co-)Drehbuchautor Tex Ragsdale. Übrigens war das Original für die meisten Beteiligten (Regisseur, Kameramann, Drehbuchautor...) eine Sackgasse. Die haben in den 25-30 Jahren seit dem Original kaum etwas anderes gemacht.

"Moontrap: Angriffsziel Erde" wurde - für eine US-Produktion recht ungewöhnlich - vor allem über öffentliche Filmfördermaßnahmen finanziert. Das Budget kann nicht mehr als 100.000 bis 200.000 US$ betragen haben, jedenfalls lag es nur bei einem Bruchteil des Originals.

Leider hat man sich, wohl aus Budgetgründen, vom ursprünglichen Konzept "Monntrap II - The Pyramids of Mars" (bzw. "Into the Red Planet") komplett verabschiedet. Das hier geht eher in Richtung "2001" und "Prometheus".

Um langsam zum Punkt zu kommen: Ich habe selten zuvor einen so schlechten Film gesehen - in allen Belangen. Die Kulissen und Locations sind lächerlich, die Schauspieler kaum zu ertragen (einziger 'Star' ist Sarah Butler aus der "I Spit On Your Grave"-Remake-Reihe) und die Effekte letztendlich erbärmlich. Am schlimmsten sind aber Inszenierung und Dialoge. Da wird der Freund der Wissenschaftlerin, die die Hauptrolle spielt, ermordet und sie kabbelt sich die ganze Zeit mit ihrem Mörder ("Halt die Klappe", "Arschloch!") wie ein gehirnamputiertes Schulmädchen. Und so reden alle Figuren miteinander. Absolut lächerlich.

Die Inszenierung verwendet eine Technik, die ich hasse: es gibt fast nur halbnahe und nahe Kameraeinstellungen, egal ob jemand gerade von einem Hubschrauber erschossen wird (selbiger natürlich CGI auf dem Stand der 90er Jahre), ob sich Leute in einem großen Saal vor irgendwelchen Hintermännern/-frauen unterhalten, Leute vor dem antiken Raumschiff stehen usw. Es geht nur von Schnitt auf Oberkörper/Kopf auf Gegenschnitt Oberkörper/Kopf zu Schnitt auf Oberkörper/Kopf usw. Alles um Geld zu sparen, damit man möglichst wenig von der Umgebung zeigen muss.

Die esoterisch angehauchte Geschichte mit dem "Prometheus"-Einschlag ist nicht der Rede wert. Zudem übelst langweilig. Die Szene auf dem schicken DVD-Cover kommt im Film nicht vor.

0 / 10

(https://abload.de/img/moontrap2twjml.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 30 Juli 2019, 16:07:48
Ab jetzt für Primer kostenlos beim großen Fluss, für mich noch eine Leih-BD:

Operation Golden Job

Von sehr viel Nostalgie umwehte HK-Action für sehr insidige Asienkino-Insider. Wer den Faktor wie ich eher abziehen muss (die "Young and Dangerous"-Filme kannte ich nicht mal dem Namen nach), wird aber immer noch ganz flüssig unterhalten. Die Qualität der Action schwankt leider stark; die erste Autoverfolgung ist ganz gut, die zweite leider heftig CGI. Die Balleraction kann sich aber überwiegend sehen lassen, die Story ist eher flau, das komplette
Spoiler: zeige
Überleben aller Helden (trotz gefühlten 27 Treffer pro Mann
) hätte es bei Woo nicht gegeben.

Trotzdem: 6/10 mit leichter Aufwärtstendenz.

Und noch was aus der Horror-Grabbelecke:

Patient 7
Horroranthologie der eher dürftigen Art; die Kernstories wirken wie (und sind wohl teilweise auch) eher unverbunden entstandene Kurzfilme, denen man die Rahmenhandlung nur aufgepappt hat; dass das die selben Figuren sein sollen, mag man in den meisten Fällen (vor allem in der Schlussepisode) schlicht nicht glauben. Die Qualität der Episoden schwankt überdies stark, wirklich umwerfen tun die alle nicht. Und der finale Twist humpelt dann aus besagten Gründen (wo keine Verbindung ist, lässt sich auch schwer eine herbeizaubern) eher so ins Ziel. Immerhin mal ganz nett, Ironside noch mal in etwas zu sehen, dass den Namen "Rolle" sogar verdient.
4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: manisimmati am 31 Juli 2019, 13:31:42
Baby Driver

Eine Riesenenttäuschung! Von Edgar Wright erwarte ich schon ein bisschen mehr als einen klischierten Plot und ein audiovisuelles Gimmick. Die Charaktere sind bestenfalls Skizzen, und die Love Story eher eine Behauptung als etwas anderes. Die geilen Actionszenen (vor allem die erste) machen das kaum wieder wett. 5/10

Brot & Tulpen

Was für ein obersüsser Film! Licia Maglietta ist eine Amélie, bevor es eine Amélie gab, und Bruno Ganz agiert wunderbar schwarzhumorig-selbstironisch. Wohlfühl-Kino der Extraklasse mit erfrischendem Underground-Vibe. 10/10

Moneyball

Ein kluger Film, der sich etwas zu sehr in seiner Thematik verheddert und die Charakterentwicklung aufs pure Minimum beschränkt. Lehrreich, aber unterkühlt. 7/10

Mad Max: Fury Road

Grandiose »Fuck Yeah!«-Action, an der man sich kaum sattsehen kann. Hier fällt der platte Plot kaum ins Gewicht, weil man visuell so virtuos bei Stange gehalten wird. Aber ja, die Geschichte selbst ist arg doof. 8/10

Troy

Einfach nur schlecht. Fast der einzige Lichtblick ist das Duell zwischen Hektor und Achilles. Minimalistisch und doch satt inszeniert. Ansonsten: Reden wir nicht drüber ... 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 31 Juli 2019, 23:56:23
ZitatBaby Driver

Eine Riesenenttäuschung! Von Edgar Wright erwarte ich schon ein bisschen mehr als einen klischierten Plot und ein audiovisuelles Gimmick. Die Charaktere sind bestenfalls Skizzen, und die Love Story eher eine Behauptung als etwas anderes. Die geilen Actionszenen (vor allem die erste) machen das kaum wieder wett. 5/10

Danke, Danke, Danke!

Das alles trifft es gut auf den Punkt. Einer der überbewertesten Filme von 2017-2018. Ist zwar handwerklich und visuell kompetent gemacht, fällt aber dennoch völlig gegen Wrights frühere Werke ab. Keine der Figuren fand ich wirklich interessant, Chemie zwischen den Charakteren Fehlanzeige sowie schwache, teils klischeehafte Handlung (gerade die Love Story). Ich habe 5,5/10 gegeben. War einfach nur enttäuscht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 4 August 2019, 16:11:49
Eigentlich erstaunlich, dass ein Film dieses Formats hier keinen eigenen Thread bekommen hat (wenn die Suche nicht völlig daneben liegt)

The Sisters Brothers

Das Wichtigste gleich mal vorweg - wer nach Caststudium meint, mit diesem Film noch einmal würdig von Rutger Hauer Abschied nehmen zu können: Falscher könnte man nicht liegen. Mit dem Wissen um seinen nahen Tod ist die "Rolle", die er da angenommen hat, nur irgendwo zwischen makaber und tieftraurig einzuordnen. Oder die wurde massiv beschnitten.

Ansonsten: Irgendwie werde ich mit den meisten Neo-Western nach Silverado nicht mehr richtig warm. Die aktuellen Regisseure - außer Quentin, vielleicht - haben wahlweise keine Ahnung vom Genre, nicht das Budget und die passenden Schauspieler oder fühlen sich schlicht zu Höherem berufen. Hier tendenziell Fall 3, obwohl die Vorlage von Dewitt eigentlich den Stoff für einen schönen semi-komischen Western im True Grit-Stil mit ordentlich Schusswechsel ergäbe. Aber Audiard meint ständig, gegen den Strom schwimmen zu müssen, mit viel Gelaber und Schießereien, die entweder offscreen oder aus der Extremtotale gezeigt werden. Und wie viele andere Streifen (zuletzt Hostiles) kann man sich partout nicht auf einen fixen Bad Guy einigen, sondern lässt ständig unmoviert gesichtslose Henchmen auflaufen, bei denen man nie so genau weiß, warum die nun abgeknallt werden müssen.

Auf der Habenseite: Ein schöner Soundtrack, ein paar starke Bilder (trotz Drehort Westernkulisse in Spanien), und die ganz authentisch dargestellten alten Schusswaffen (samt Trommelwechsel und altertümlichem Mündungsfeuer). Und natürlich J.C.Reilly, der mittlerweile ein paar ordentliche Rollen bekommt und auch ordentlich runterspielt.

In der Summe 5,5 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 18 August 2019, 11:26:28
Folge 2 aus der Abteilung "Neue Western ohne Thread" - demnächst dann "The Kid". Heute aber:

Never Grow Old

Wenn die Europäer sich zum Produzieren von Neo-Western berufen fühlen, kommt da selten ein klassischer Reit- und Schießfilm heraus, meist eher ein düsteres Drama wie "Brimstone" oder eben der hier. Von der apokalyptischen Wucht des erstgenannten ist man zwar meilenweit entfernt, aber das scheint die Kritiker nicht zu stören (RT hier 92, Brimstone 41). Immerhin kommt eine sozialverträgliche Laufzeit heraus, und die Gewalt ist zwar präsent, aber nicht ganz so überbordend. Unfassbar spannend, actionreich oder gar aufregend ist das alles sicher nicht, aber man bleibt bis zum
Spoiler: zeige
unvermeidlich bitteren (?)
Ende dann doch dran. Cusack ist nicht Pearce, strahlt aber hinreichend Bedrohlichkeit aus, um das zu seiner besten Rolle der letzten Zeit zu machen. Hirsch schweigt sich als ambivalente Figur durch den Film, das würde ich nicht unbedingt für oscarreif halten, seine Filmfrau (Deborah Francois) stiehlt ihm klar die Show.

Insgesamt solide 6/10 (Brimstone hatte ich 7/10 gegeben)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 August 2019, 22:45:23
Gloria Bell

Noch schnell mitgenommen, bevor er hier wieder aus dem CinemaxX entschwunden ist, in welchem man ihn irritierenderweise gezeigt hat, derweil ihn die kleineren Kinos nicht im Programm hatten.
Im Grunde ist es fast schon ein 1:1-Remake (wenn ich das ca. zwei Jahre nach Sichtung des Originals überhaupt beurteilen kann), aber Details weichen entscheiden voneinander ab. Julianne Moore entspricht mit ihrer Figur ein ganzes Stückchen mehr dem Idealbild einer attraktiven Frau; durch bloßes Aufsetzen der dicken Hornbrille wird sie nicht zu einer zweiten Paulina García, sondern bleibt eine überdurchschnittlich attraktive Frau, was dem Stoff ein bisschen schadet.
Zudem gibt sich der Film etwas dezenter oder verschämter. Vom Bruchband (?) des Liebhabers ist hier kaum noch etwas zu sehen, man hört nur noch beim Entkleiden, das er eins trägt. Nackte Intimbereiche sind hier nicht zu sehen (und werden passenderweise von einer Nacktkatze verdeckt). Die unreifen erwachsenen Töchter des Liebhabers werden hier etwas mehr der Lächerlichkeit preisgegeben (und sind dann passenderweise auch ziemlich adipös, was im Publikum für einige Lacher gesorgt hat).
Und während die lateinamerikanischen Gedichte dringeblieben sind, ist das für den Originalfilm durchaus bedeutsame Gespräch über die neue Jugendkultur hier nicht adäquat variiert worden: Gespräche über Waffenbesitz/-erwerb besitzen einfach nicht dieselbe Relevanz.

Besser gelungen scheint mir bloß die Paintball-Episode im Freizeitpark zu sein, wenn die uniformierten Spieler an den Hauptfiguren vorbeischreiten; das ist hier grotesker geraten. Insgesamt scheint mir aber der etwas humorvollere Tonfall nicht besonders gut zu passen; das Original wirkte etwas ausgewogener.

Kurz: Lelios US-Remake (produziert u. a. von Lelio himself, Pablo Larrain und Julianne Moore) erfüllt leider viele Klischees über Hollywood-Remakes fremdsprachiger Erfolge, bleibt aber dem Original im Großen und Ganzen treu. 6,5/10 fürs Remake, 7/10 fürs Original...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 28 August 2019, 23:18:13
(https://s17.directupload.net/images/190828/mvstsh4p.jpg) (https://www.directupload.net)

EDDIE AND THE CRUISERS

Eddie Wilson, Sänger der Band "Eddie and the Cruisers", verunglückte unter seltsamen Umständen mit seinem Wagen.
Seine Leiche wurde nie gefunden, die Band löste sich auf, und auch die letzten Aufnahmen sind seit dem spurlos verschwunden.
18 Jahre später wird die Musik der Band in den Medien abgefeiert- und eine Reporterin will alle damaligen Bandmitglieder interviewen.
Zeitgleich wird in die Wohnungen der ehemaligen Bandmitglieder eingebrochen, scheinbar sucht jemand die alten, unveröffentlichten Tapes,
welche jetzt ein Vermögen wert sein dürften. Doch was geschah damals wirklich?
Je mehr nachgeforscht wird, und je mehr Erinnerungen hochkommen, desto mehr stellen sich alle die Frage: Ist Eddie wirklich tot?

Ein Film über Legendenbildung, Verehrung, Idole- und den Wahnsinn, welchen der Kommerz und die Medien mit toten Stars auslösen.
Die Besetzung ist absolut herausragend und perfekt:
Tom Berenger, Helen Schneider, John Stockwell, Ellen Barkin, Joe Pantoliano und Míchael Paré als Eddie Wilson.
Der Soundtrack stammt von "John Cafferty and the Beaver Brown Band", welcher sich auch längere Zeit in den Charts halten konnte.
Wer Rockmusik im Stil von Bruce Springsteens 80'er Scheiben mag, wird hier begeistert sein.

10/10

EDDIE AND THE CRUISERS II - EDDIE LEBT

Die verschollenen Aufnahmen von Eddie Wilson und den Cruisers sind aufgetaucht- und werden als "Seasons in Hell" veröffentlicht.
Um die Sensation noch größer zu machen, lässt die Plattenfirma Satin Records Gerüchte streuen, dass Eddie Wilson noch lebt.
Das unerwartete ist allerdings wahr: Eddie Wilson lebt, hat sich zurückgezogen und ein neues Leben angefangen.
Unter dem Namen Joe West arbeitet er auf Baustellen für seinen Lebensunterhalt, für Musik interessiert er sich nur noch am Rande.
Das ändert sich, als er zufällig auf die Band des jungen und begabten, aber großkotzigen und von sich überzeugten Rick Diesel stößt.
In einer kleinen Bar zeigt er diesem, wie man Rock'n'Roll spielt, und freundet sich mit dem Saxophonisten Hilton an.
Dieser meint nach "Joes" Auftritt auch erkannt zu haben, dass es sich um Eddie Wilson handelt- schweigt in der Band aber darüber.
Eddie spricht sich mit Rick Diesel aus, und stößt zu seiner Band- allerdings zu seinen musikalischen Bedingungen.
Erste Auftritte in kleinen Clubs sind erfolgreich, und schon bald tauchen auch die Männer von Satin Records auf-
denn Gesang und Musikstil sind dem momentan extrem angesagten Stil der Cruisers doch sehr ähnlich...

Die Fortsetzung von Eddie and the Cruisers ist perfekt gelungen.
Míchael Paré spielt wieder Eddie Wilson, und auch ein paar andere Charaktere aus dem ersten Film tauchen wieder auf.
Der Soundtrack ist wieder von John Cafferty. Alles richtig gemacht, kann man da nur sagen.

10/10

Seit kurzem sind beide Filme erstmals seit dem VHS-Release in Deutschland erhältlich, und dann auch gleich im Doppelpack.
Beide Filme sind auf einer BD untergebracht, Bild und Ton sind durchaus gelungen, wenn auch sicher nicht auf höchstmöglichem Niveau.
Jedenfalls ist eine deutliche Steigerung zu meinen alten Kanada-DVDs erkennbar, zu den deutschen VHS ja sowieso.
Dazu kommt der günstige Preis von, je nach Anbieter, aktuell 10-12€ für das Doppelpack.
Wer da noch meckert, dem ist nicht mehr zu helfen- oder hat eine Allergie gegen gute Rockmusik.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 3 September 2019, 18:55:01
Willkommen in Marwen

Die guten Zeiten für Zemeckis sind offenbar vorbei - maßvolles Budget, flaue Kritiken, unterirdisch am B.0. Und nicht mal einen Thread hier...
In der Breite sicher unverdient. Die (ansatzweise) wahre Geschichte um ein Gewaltopfer und dessen ungewöhnliche Traumabewältigung ist natürlich kein neuer Forrest Gump, auch wenn der Regisseur das vielleicht im Hinterkopf gehabt hat. Ohne diese Fixierung wäre der vielleicht noch besser geworden, als erstes aus dem Drehbuch gestrichen gehörte der unsägliche Versuch, die Liebesgeschichte zwischen Forrest und "seiner" Jenny, hier mit der Nachbarin (allenfalls als Puppe erträglich: Leslie Mann) wieder aufleben zu lassen. Der Rest ist ansehbar, die Digitalsequenzen gemessen am Budget sogar ausgesprochen ordentlich (wohl in der Nähe einer Oscar-Nom) und gut in den Film integriert. Die Mischung aus persönlicher Tragödie und Komik kann durchaus berühren, wirkt aber ein bisschen aus der Zeit gefallen, zumal das in den "Kriegsszenen" gezeigte "Frauen"- (oder Puppen?)bild nicht 100% p.c. erscheint. Trotzdem: Kleiner Geheimtip (wobei der aktuell wohl nur kauf- oder teuer streambar ist, Videobuster etwa verleiht den nicht).

6,5/10

All the devil's men

Kontrastprogramm. Ein ziemlich dürftiger Actioner mit Gibsons Sprössling, der noch kräftig üben muss und weder die Action noch die in der Figur angelegte "Tiefe" vernünftig rüberbringt. Vieles wirkt unterbudgetiert (die erste Explosion) oder undynamisch (die Auftaktverfolgung), die unterlegte Mucke ist sogar richtig übel. Immerhin: Einige der gezeigten Schusswechsel unterscheiden sich ganz erfreulich von den Moorhuhnballereien der aktuellen TV-Actionserien, und die Story um diverse Schattenkrieger, die sich in unterschiedlichen Konstellationen beharken, erscheint nicht völlig abseits der Realität. Das
Spoiler: zeige
Flugzeug
-Finale ist aber wieder furchtbar generisch

4,5/10

Border / Gräns

Und zurück Richtung Arthaus. Der hatte nun wirklich eine sehr positive Resonanz auf Festivals und war überraschend nah an einem Oscar (Make-up); viele meinen, das wäre die ehrlichere Version des leicht verkitschten 2018er Siegers "Shape of Water".
Und ja: Der eigenwillige Mix aus Mystery, Drama und Nordic-Crime funktioniert umso besser, je länger man ihn sich ansieht. Erst mal relativ sperrig, und unterwegs muss man schon ein paar Mal schlucken, da waren einige Szenen dabei, die ich nicht unbedingt sehen mag, und die haben nichts mit Splatter oder etwas in der Richtung zu tun. Aber die Elemente fügen sich gut zusammen, und die Hauptdarstellerin + ihr Maskenteam machen wirklich einen tollen Job.
Nur mal so am Rande: Ist das Ende wirklich so banal zu verstehen, wie Wikipedia das interpretiert ("
Spoiler: zeige
Monate später bekommt Tina jedoch ein Paket mit einem lebenden Trollbaby"
) - ich sehe da deutlich andere Deutungsmöglichkeiten (
Spoiler: zeige
es könnte zum einen ihr eigenes Kind sein, zum anderen aber auch das der Nachbarn, das ja offenbar gegen eine dieser "Hüllen" ausgetauscht wurde
).

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 September 2019, 00:26:45
DER KAMPFKOLOSS

(https://s17.directupload.net/images/190908/dr92eyzc.jpg) (https://www.directupload.net)

In der nahen Zukunft, nach den sogenannten "Ölkriegen":
Brutale Banden terrorisieren die Gegend, alles dreht sich um Wasser, Nahrung- und vor allem um Öl, bzw Treibstoff.
Als grausamste Bande gilt die Truppe um den Ex-Militär Straker, der in einem schwer bewaffneten und gepanzerten Truck umherfährt.
Eines Tages kommt Straker mit seinen Männern in die Nähe einer Siedlung friedlicher unbewaffneter Bauern,
welche vom Ackerbau leben, aber auch ein gut gefülltes Lager an Treibstoff besitzen- um eben dieses zu plündern.
Der in der Nähe lebende Einzelgänger Hunter, der den Siedlern freundlich gesonnen ist, aber lieber alleine lebt, kommt den Siedlern zu Hilfe...

US-Regisseur Harley Cokliss, der in den 80'er Jahren einige durchaus beachtenswerte Filme drehte (und danach auf TV-Niveau abrutschte),
hat dieses Endzeit-Spektakel in den teils trostlosen Weiten von Neuseeland gedreht.
Mit Michael Beck und Annie McEnroe in den Hauptrollen auch passabel besetzt,
ist der im Fahrwasser der ersten beiden "Mad Max" Filme gedrehte "Kampfkoloss" definitiv einer der besten Nachahmer der genannten Erfolgsfilme.
Actionreich, teils brutal und mit einigen schönen Stunts geht es routiniert inszeniert zur Sache, es gibt einige nett anzusehende Verfolgungsjagden-
und natürlich den wirklich beeindruckenden eigentlichen Star des Films, den rundum gepanzerten und schwer bewaffneten Kampfkoloss-Truck.
Der "typische" Look solcher Filme mit dem unvermeidbaren Wüsten-Setting ist zwar auch hier vorhanden,
wirkt aber durch die weiten Landschaften Neuseelands nicht so unglaubwürdig und billig wie in vielen ähnlich gelagerten Filmen,
die oft aussehen, als wären sie in in einer Kiesgrube gedreht worden. Für Fans solcher Filme empfehlenswert!

7/10

Die DVD ist zwar um ein paar Sekunden gekürzt, hierbei handelt es sich aber nur um zwei unwichtige Szenen ohne jeglichen Dialog.
Michael Beck schraubt im Lager etwas länger an seinem Fahrzeug herum, und Annie McEnroe schneidet im Garten der Siedlung ein paar Äste mehr ab.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 September 2019, 23:07:20
OPEN SEASON - JAGDZEIT

(https://s17.directupload.net/images/190909/abah99ia.jpg) (https://www.directupload.net)

Drei Vietnamveteranen fahren jedes Jahr im Sommer zur Jagd in eine abgelegene Waldhütte-
und entführen unterwegs ihre Beute, junge, zufällig aufgelesene Pärchen.
Zunächst werden die Opfer freundlich behandelt, später der Mann zur Hausarbeit und die Frau zum Sex gezwungen.
Nach ein paar Tagen eröffnet man den beiden, dass sie 30 Minuten Vorsprung kriegen, und dann gejagt werden.
Allerdings ist der Vater eines früheren Opfers den drei Männern auf der Spur, und ebenfalls in den Wäldern unterwegs...

Mit Peter Fonda und William Holden recht fies besetzter Thriller, der sich zwar nur langsam entwickelt, aber doch recht intensiv daherkommt.
Die DVD enthält die damalige deutsche Kinoversion mit knappen 95 Minuten Laufzeit und dem Originalformat 2,35:1.
Eine längere Version war aber in Deutschland nie zu sehen- und man vermisst auch nichts.
Inhaltlich ist der Film eine klare Empfehlung, die Qualität der DVD ist aber eine Frechheit.
Die Vorlage war offensichtlich ein altes VHS-Tape, das Bild ist komplett unscharf, nicht anamorph oder sonstwie überarbeitet, der Ton dumpf.
Als Bonus sind die Super 8-Fassung mit knappen 34 Minuten und die US-Fassung mit 97 Minuten enthalten.
Letztere allerdings in noch schlechterer Qualität als die deutsche- und nur in 1,85:1 statt 2,35:1.

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 11 September 2019, 16:03:39
BAD MOON

(https://s17.directupload.net/images/190911/gchm8uit.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine Expedition in Nepal wird von einem Werwolf angegriffen. Journalist Ted Harrison Überlebt schwer verletzt, seine Frau wird getötet.
Seitdem verwandelt er sich im Mondschein selbst zu einem Werwolf, was ihm durchaus bewusst, aber nicht zu verhindern ist.
Nachdem ihm immer mehr Menschen zum Opfer fallen, bleibt ihm nur noch ein letzter Versuch, das ganze verhindern zu können.
Er zieht zu seiner Schwester und deren Sohn auf's Land, und hofft, dass die starke Bindung der Familie hilft, die Verwandlungen zu unterdrücken.
Schon bei seiner Ankunft spürt Thor, der Schäferhund der Familie, dass mit Ted etwas nicht stimmt- und beobachtet ihn argwöhnisch.
Ted erklärt, dass er Nachts gerne Waldläufe unternimmt, doch in Wirklichkeit kettet er sich Nachts an einen Baum, um niemanden zu gefährden.
Doch nicht immer schafft er das vor der Verwandlung- und schon bald findet man im Wald eine zerfetzte Leiche.
Die Polizei verdächtigt Thor, da er einige unerklärliche blutige Schrammen hat, und daraufhin von Hundefängern der Familie entrissen wird.
Dumm nur, dass Thor der einzige Schutz der Familie war, welcher sich die Verletzungen bei einem Kampf gegen den Werwolf zugezogen hat...

Eric Red's "Bad Moon" gehört meines Erachtens bis heute zu den gelungensten Werwolf-Filmen überhaupt.
Der Film präsentiert zudem mit Michael Paré und Mariel Hemingway zwei überzeugende Hauptdarsteller,
welche beide von durchaus "besseren" Produktionen irgendwann zu Asylum (Hemingway) oder Boll-Produktionen (Paré) abgestürzt sind.
Immerhin ist zumindest Michael Paré heute auch immer wieder in teureren Filmen wie "Bone Tomahawk" oder "Der Mandant" zu sehen.
Ein großer Teil des Films spielt in einem Wald, und es gibt nur wenige Darsteller im Film-
viel Geld war für "Bad Moon" vermutlich nicht vorhanden, aber das fällt kaum auf.
Die Atmosphäre des Films ist schön düster, und obwohl klar ist, um wen es sich bei dem Werwolf handelt, bleibt es spannend.
Auch die Tricks (kein CGI!) sind größtenteils gelungen, lediglich die Verwandlung gegen Ende wirkt, wohl dem Budget geschuldet, eher billig.
Trotz FSK 16 ist "Bad Moon" übrigens mit seinen kurzen 76 bzw 77 Minuten ungekürzt, und hat auch ein paar blutige Szenen zu bieten.
Hervorheben muss man auch "Thor", den Schäferhund: Sehr gut dressiert- und das "Augenduell" mit dem Werwolf ist sehr intensiv dargestellt.
Zu guter letzt kann der Film auch noch mit ein wenig (passendem) schwarzen Humor punkten.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 21 September 2019, 15:23:29
Nach längerer Zeit, in der Filme bei mir kaum eine Rolle spielten, von mir mal ein Kürzest-Aufwasch der letzten Wochen (mit einigen, allerdings jeweils sehr unterschiedlichen 8/10):

Vie avec Oradour (https://ssl.ofdb.de/film/265032,Vie-avec-Oradour-Une)
Sehenswerte Doku über die Auslöschung eines französischen Ortes durch eine Einheit der Waffen-SS 1944 und den Umgang mit der Erinnerung daran, überwiegend aus Sicht eines der wenigen Überlebenden des Massakers, der (zum Zeitpunkt der Entstehung des Films 86-jährig) seine Erlebnisse bei einem Gang durch die bis heute als Mahnmahl erhaltenen Ruinen seines Heimatdorfes erzählt. (8/10)

The Man from Earth (https://ssl.ofdb.de/film/138827,The-Man-from-Earth)
Dialoglastiges Kabinettstück, in dem das Gedankenspiel (oder auch nicht) diskutiert wird, ob die Hauptfigur sich seit 14000 Jahren auf der Welt befindet. Bis auf manch unnötigen und eher störenden Einsatz von Musik in meinen Augen unterhaltsam gelungen. (noch 8/10)

Magie der Moore (https://ssl.ofdb.de/film/279558,Magie-der-Moore)
Zwar mit einer allzu mitteilsamen, familientauglich anthropomorphisierenden Sprecherstimme belegte Naturdoku, die aber herrliche Bilder liefert. (8/10)

Gutland (https://ssl.ofdb.de/film/302566,Gutland)
Stimmungsvolle Darstellung eines Milieus, die aus dessen alltäglicher Verschlossenheit große Spannung bezieht - klasse. (9/10)

Demolition - Liebe und Leben (https://ssl.ofdb.de/film/280428,Demolition---Liebe-und-Leben)
Letztlich belanglos. (6/10)

Der Low-Budget Stuntman (https://ssl.ofdb.de/film/298025,Der-Low-Budget-Stuntman)
Mir zu blöd. (vielleicht noch 5/10)

Outrage Beyond (https://ssl.ofdb.de/film/228933,Outrage-Beyond)
Erscheint episch, ist dann aber nach erstaunlicher Kurzweil recht plötzlich vorbei. Empfiehlt sich sicherlich als Sichtung im Dreierpack mit Outrage und Outrage Coda. Takeshi Kitano = mindestens immer gut. (8/10)

Lost River (https://ssl.ofdb.de/film/261640,Lost-River)
Nicht misslungen, nicht in Erinnerung bleibend. Konnte ich mir mal ansehen. (7/10)

Die Hindenburg (https://ssl.ofdb.de/film/4905,Die-Hindenburg)
George C. Scott für mich immer sehenswert und für Robert Wise ist dies bei weitem nicht die größte Gurke - nett an einem Sonntagnachmittag kurz vor Kaffe und Kuchen. (7/10)

Das Boot (TV 1985) (https://ssl.ofdb.de/film/158831,Das-Boot)
Am Stück gesehen und wieder überwältigt gewesen: einer der Film-Glücksfälle, wo alles stimmt. Die TV-Fassung hat keinerlei Durchhänger, das Niveau wird durchgängig gehalten - und Klaus Wennemann hätte ich mehr große Rollen gewünscht. (10/10)

Breaking the Waves (https://ssl.ofdb.de/film/1994,Breaking-the-Waves)
Frech und dabei nicht brachial sondern eigentlich still aufregend. (9/10)

Alice (Svankmajer) (https://ssl.ofdb.de/film/29956,Alice)
Skurrile Adaption nach Lewis Carroll mit düster-beunruhigenden Stop-motion-Figuren, nah am Albtraum. (8/10)

The Admiral (2008) (https://ssl.ofdb.de/film/175021,The-Admiral)
Unerträglich, insbesondere durch fehlende Figurenzeichnung und dem dann übrigbleibenden Patriotismuskondensat (mag dem Zusammenschnitt aus einer deutlich längeren TV-Fassung geschuldet sein, aber Lust, dieser eine Chance zu geben, habe ich nicht bekommen). (4/10)

The Face Reader (https://ssl.ofdb.de/film/260321,The-Face-Reader)
Historiendrama um politische Ränke in schöner Fotografie. Song Kang-ho einmal mehr erstklassig. (8/10)

A War (https://ssl.ofdb.de/film/280571,A-War)
Kleiner Film, große Wirkung: hier wird der Blick auf den Krieg nicht mit Bombast verstellt, sondern auf den drei Ebenen Einsatz in Afghanistan, Familienleben in Dänemark und Prozess vor dem Militärgericht auf die persönliche Dimension fokussiert. Auf Anhieb einer meiner liebsten Genre-Beiträge. (8/10, vielleicht auch 9)

Border (https://ssl.ofdb.de/film/311229,Border)
Ich musste zwar an Vic Dorn denken, aber die umwerfende Hauptfigur tat es mir dennoch an. Schöne Nische. (8/10)

The Age of Shadows (https://ssl.ofdb.de/film/291615,The-Age-of-Shadows)
Unterhaltsames Doppelagentendrama, groß inszeniert, wenn auch kein Meisterwerk, so doch eine runde Sache. (knappe 9/10)

Swordbrothers (https://ssl.ofdb.de/film/210921,Swordbrothers)
Überstrapaziertes Konstrukt mit einer Menge Redundanz und nicht weiter bemerkenswerten Leistungen der Darsteller - allenfalls aufgrund des (weitestgehend) kammerspielartigen Settings noch fesselnd. (höchstens 6/10)

Operation Red Sea (https://ssl.ofdb.de/film/307572,Operation-Red-Sea)
Werbefilm für die chinesische Marine von der erzählerischen Qualität eines drittklassigen Ego-Shooters, sowohl in Rhythmik als auch Figurenzeichnung - aber: vier fünftel des überlangen Films fliegt etwas in die Luft und das habe ich so noch nicht gesehen. (deshalb 7/10)

Train to Busan (https://ssl.ofdb.de/film/289978,Train-to-Busan)
Wenn Zombiehorden aufgrund ihrer schieren Masse Glastüren sprengen, regelrecht herausquellen und ich nicht weiß, wohin die Reise in diesem Zug noch geht oder gehen kann, dann habe ich einen erstklassigen koreanischen Genrebeitrag vor mir -  :respect: . (deutliche 9/10)

The Wailing (https://ssl.ofdb.de/film/288237,The-Wailing---Die-Besessenen)
Eigentlich bin ich mir nicht wirklich sicher, ob ich diesen Film gut finde oder nicht. Das ist schonmal gut. Jedenfalls ist er sehr lang und entfernt sich dabei zunehmend von seinen anfangs noch deutlich komödiantischen Anteilen bis ich am Ende auch nicht wusste, was ich von wem zu halten habe. Doch, doch, gut. (8/10)

Symbol (https://ssl.ofdb.de/film/182762,Symbol)
Sehr langsam und sehr irrwitzig - das ist nicht die beste Kombination. (ganz knapp 7/10)

5 Broken Cameras (https://ssl.ofdb.de/film/230998,5-Broken-Cameras)
Dokumentation der Proteste des Dorfes Bil'in gegen die israelische Besiedlung, ausschließlich aus den Aufnahmen und Kommentaren des palästinensischen Hobbyfilmers Emad Burnat. Naturgemäß nicht ausgewogen, aber ein persönlicher Perspektivanteil des großen Ganzen. (8/10)

Free State of Jones (https://ssl.ofdb.de/film/286011,Free-State-of-Jones)
Die großartigste Nation der Geschichte bekommt einen anderen Blick auf einen ihrer Urmythen und Matthew McConaughey trägt den gesamten Film hervorragend, wenn auch das Potenzial zur Abgründigkeit seiner eigenen Figur leider nicht ausgelotet wird. (8/10)

Kirschblüten und rote Bohnen (https://ssl.ofdb.de/film/277170,Kirschbl%C3%BCten-und-rote-Bohnen)
Letztlich zwar in romantischen Lebensweisheiten mündend, aber dennoch durch nachdenkliche Charakterzeichnung herzerwärmend. (8/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 22 September 2019, 15:13:08
Burning (https://ssl.ofdb.de/film/313568,Burning)

Ruhig und langsam erzähltes, abgründiges Psychodrama, symbolbehaftet, Ödipus-nah, erstklassig besetzt und gespielt, bodenständig und geschmeidig fotografiert, mit unaufdringlichem Score unterstützt - und vor allem sanft den Zuschauer auf vermientes Gelände ziehend, ohne dabei hinterhältig zu sein. Die Stimmung ist durchgehend latent bedrohlich, ohne dass man ihren Ursprung leicht dingfest machen könnte, und am Ende bleiben die Fragen auch trotz einiger handfester Ereignisse offen im Bewusstsein. Das ist ein Film mit starker Nachwirkung und für mich eine klare Höchstnote wert: 10/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 25 September 2019, 01:41:15
Nomis - Die Nacht des Jägers

Serienkillerfilme sind mittlerweile weitgehend zu Netflix & Co gewandert, wer es dennoch im größeren Format versucht, muss schon ein bisschen was Neues bieten. Hier sind es einige dramaturgische Kniffe und Twists, die den von der Masse abheben, und dazu ein überraschend hohes Tempo - wo in anderen Genreexemplaren erst mal minutenlang herumpsychologisiert wird, welche Macken der Verdächtige warum hat und welche Verbindungen zwischen den Taten besteht, sind hier schon zwei Verhöre gelaufen, eine Razzia und zwei Attentate. Dabei kann man sich allerdings nie ganz des Eindrucks erwehren, dass da einige dringend notwendige Szenen entweder im Schneideraum geblieben oder erst gar nicht gedreht wurden; vor allem Kingsleys Rolle klebt irgendwie unmotiviert auf dem Film.

Insgesamt aber ansehbar, gut besetzt und vor allem durchweg nicht langweilig

6/10

Shadow (Ying)

Mein einziger Besuch auf dem FFF dieses Jahr; vielleicht nicht die beste Wahl. Optisch brilliant, keine Frage, aber nach dem letzten Flop bekommt Zhang offenbar nicht mehr die Budgets, um seine Visionen in aller Breite auf die Leinwand zu bringen. So fehlen für ein echtes visuelles Meisterwerk die wirklich großen, formatfüllenden Bilder, dass der in einer strategisch wichtigen Stadt spielt, kann man allenfalls ahnen, zu sehen gibt es nur ein paar Hütten. Und die Action, wenn sie denn endlich kommt, ist auch eher abgedreht statt spektakulär. Immerhin ist die Handlung nicht ganz so verzweigt wie in manchen anderen Asien-Historyschinken, man kann dem ganz gut folgen, und gegen Ende wird es sogar noch mal richtig interessant. Bis dahin muss man allerdings ein paar zu viele kaiserliche Audienzen, Teezeremonien und merkwürdige Schlafrituale überstehen.

Faire 6/10 für die ambitionierte Machart, wenn ich da rein subjektiv urteilen würde, vielleicht auch etwas weniger.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 12 Oktober 2019, 15:32:40
Ludwig van B. (https://ssl.ofdb.de/film/7743,Ludwig-van-B)
Ein guter Oldman, mit der Frage nach Ludwigs großer Unbekannten angelehnt an die Rätselstruktur eines Citizen Kane, filmisch aber in jeder Hinsicht weit, weit von diesem entfernt. Leidlich unterhaltsam, wenn es auch weitaus schlechtere biografische Darstellungen klassischer Komponisten und musizierender Musiker gibt. Und nur wegen Beethoven bei mir noch knappe 7/10.

They Shall Not Grow Old (https://ssl.ofdb.de/film/315687,They-Shall-Not-Grow-Old)
Technisch faszinierend und gelungen, wobei ein historischer Mehrwert für mich nicht entsteht (da stimme ich Pierrots Prognose nun zu). Die Synchronisierung wirkte auf mich besonders egal: was letztlich konkret gesagt und von Lippenlesern rekonstruiert wurde, ist - wie es Film ureigen ist - eben längst im Bild transportiert. Interessanter war der konstante Off-Text der Zeitzeugen, zwar sehr kleinteilig zerstückelt, aber dennoch eine Gestaltung von großem dokumentarischem Wert. Nun wird zu sehen sein, ob derartige Bildbearbeitung auch anderes altes Filmmaterial ergreift und inwieweit das Grenzen der Legitimität überschreiten oder neue Bereicherungen schaffen wird. 8/10

The Third Murder (https://ssl.ofdb.de/film/303324,The-Third-Murder)
Spannend vielschichtiger japanischer Thriller mit Fokus auf den nicht eindeutigen Figuren, klasse gespielt, klasse fotografiert. Knapp 9/10.

Cure (https://ssl.ofdb.de/film/18943,Cure)
Hervorragendes Vexierspiel zwischen Täter und Ermittler. Die übernatürliche Prämisse könnte in anderen Händen im Peinlichen steckenbleiben, aber Kiyoshi Kurosawa erzählt glücklicherweise mit Genremitteln stets von anderem. 9/10

Das Höllentor (https://ssl.ofdb.de/film/22493,Das-H%C3%B6llentor)
Japanischer Klassiker mit wunderbarer Farbgestaltung und ungewöhnlichem Übergang von historischem Epos zu persönlichem Dreiecksdrama. 8/10

Waterloo (https://ssl.ofdb.de/film/18577,Waterloo)
Mit seinen gewaltigen komparsenreichen Sets und vor allem einem fantastischen Rod Steiger sehenswerter Aufriss des letzten Aufbegehrens Napoleons. Leider in der Vermittlung historischen Kontexts zu dürftig, deshalb (in diesem Fall "nur") 8/10.

Creepy (https://ssl.ofdb.de/film/285620,Creepy)
Erneut ein Kurosawa (d.J.) erster Sahne. Präzise inszeniert, treffsicher die Schraube anziehend, herausragend besetzt (vor allem Teruyuki Kagawa als Nachbar) und dauerhaft unangenehm intensiv. 9/10

Pluto (https://ssl.ofdb.de/film/244388,Pluto)
Nicht kleines Meisterwerk dieser koreanischen Regisseurin, manchmal etwas holprig erzählt, aber thematisch ein bedeutender Beitrag zur Diskussion um das Schulsystem und seine abgründige Beeinflussung der schülerischen Charakterbildung. 7/10

The Witch: Part 1 - The Subversion (https://ssl.ofdb.de/film/323223,The-Witch-Subversion)
Erster Teil einer noch ausstehenden Trilogie, der sich und seine Hauptfigur mit viel Leerlauf vom putzigen College-Film zum Superpower-Racheakt entwickelt. So gerade noch ausreichend, dass ich auch die kommenden Teile verfolgen werde, aber für sich nicht weiter erwähnenswert. 6/10

The Tower - Tödliches Inferno (https://ssl.ofdb.de/film/238501,The-Tower---T%C3%B6dliches-Inferno)
Unbedeutender Katastrophenfilm in klassischer Rezeptur mit flach-albernem Humor und feurig-zerbröselnden Schauwerten durch recht gute CGI. Gute 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 15 Oktober 2019, 11:19:45
Zitat von: Private Joker am  4 August 2019, 16:11:49Und natürlich J.C.Reilly, der mittlerweile ein paar ordentliche Rollen bekommt und auch ordentlich runterspielt.

Die Rolle hat er nicht nur bekommen, sondern aktiv gesucht, indem er die Verfilmungsrechte des Romans aufkaufte und Audiard zur Regie überredete..

Den Film an sich finde ich ähnlich, war nach den Festivallorbeeren doch etwas enttäuscht. Gerade als Portrait verschiedener Männlichkeitsentwürfe (was er ja in erster Linie sein will) macht er nur semi-glücklich, da Audiard zu viel im Ungefähren lässt, gerade bei relevanten Details (z.B. was das Verhältnis zu den Vätern angeht, sowohl bei Phoenix und Reilly als auch bei Gyllenhaal).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 15 Oktober 2019, 16:15:32
Zitat von: McClane am 15 Oktober 2019, 11:19:45Die Rolle hat er nicht nur bekommen, sondern aktiv gesucht, indem er die Verfilmungsrechte des Romans aufkaufte und Audiard zur Regie überredete..

Den Film an sich finde ich ähnlich, war nach den Festivallorbeeren doch etwas enttäuscht. Gerade als Portrait verschiedener Männlichkeitsentwürfe (was er ja in erster Linie sein will) macht er nur semi-glücklich, da Audiard zu viel im Ungefähren lässt, gerade bei relevanten Details (z.B. was das Verhältnis zu den Vätern angeht, sowohl bei Phoenix und Reilly als auch bei Gyllenhaal).

Wusste ich nicht, interssant. Wenn Du nähere Infos zu dem Film hast (wer nicht zurückrollen mag - es geht um "The Sisters Brothers"): Gibt es auch einen näheren Grund für Hauers nennen wir es der Einfachheit halber mal "Kurzauftritt", wurde der wirklich so konzipiert, kam der einfach nicht mehr auf die Beine oder hat man da gekürzt ?

Um die Western-Ecke fürs erste zu schließen, den habe ich noch nachzutragen:

The Kid

D'Onofrio gehört zu den Leuten, denen ich eigentlich das "Feeling" für einen ordentlichen Neo-Western zutraue, und ein paar Kumpels von den "Sieben" dabeizuhaben (kaum erkennbar: Pratt), kann auch nicht schaden. Der Auftakt rund um das "andere" Kid ist auch richtig gut, und der kleine Betrug mit dem Titel (um Billy The Kid geht es eher am Rande) sei ihm verziehen. Kaum erklärlich allerdings, warum die Geschichte dann im weiteren Verlauf dermaßen zerfasert, die obligatorischen oder möglichen Höhepunkte (
Spoiler: zeige
Billys Ausbruch und später seine Erschießung, oder die Auseinandersetzung mit dem Sheriff und seinen Leuten
) werden entweder total lustlos abgehakt oder fallen völlig flach. Da hilft der leicht angeheftet wirkende, wenn auch ansehbare
Spoiler: zeige
 Showdown mit Pratt
auch nicht mehr.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: McClane am 17 Oktober 2019, 10:01:15
Zitat von: Private Joker am 15 Oktober 2019, 16:15:32Wusste ich nicht, interssant. Wen Du nähere Infos zu dem Film hast (wer nicht zurückrollen mag - es geht um "The Sisters Brothers"): Gibt es auch einen näheren Grund für Hauers nennen wir es der Einfachheit halber mal "Kurzauftritt", wurde der wirklich so konzipiert, kam der einfach nicht mehr auf die Beine oder hat man da gekürzt ?

Stimmt, den Film hätte ich bisher genannt. Zu Hauers Mitwirkung hab ich aber leider keine Infos, war auch etwas über die Art überrascht, wie sein Auftritt ausfiel.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 Oktober 2019, 02:31:20
MONSTER SHARK (1984)

(https://s19.directupload.net/images/191026/lyvy9843.jpg) (https://www.directupload.net)

Irgendwo in der Karibik: Irgendetwas holt sich immer wieder ein paar unvorsichtige Hochsee-Angler oder Taucher zum Mittagessen.
Man vermutet einen besonders gefährlichen Hai hinter den Angriffen, doch das wäre wohl zu einfach.
Eine eigentlich als ausgestorben geltende Lebensform, eine Art Hybrid aus Hai und Krake, scheint im Meer unterwegs zu sein...

Das ist ja mal 'ne Kult-Gurke, welche mit einigen damals bekannten (oder berüchtigten?) Namen glänzt...
Irgendwie war scheinbar kaum einer der Beteiligten Macher des Films vom Ergebnis überzeugt-
oder wie ist es zu erklären, dass die meisten sich hinter Pseudonymen verstecken?
Lamberto Bava hat den großen Teil der Regie übernommen, Bruno Mattei war wohl ebenfalls irgendwie beteiligt-
Liugi Cozzi, Sergio Martino und Lamberto Bava haben das Drehbuch verbrochen,
die De Angelis-Brüder haben für die (fürchterlich unpassende) Musik gesorgt.
Wenn das mal kein Garant für spaßigen Tierhorror-Trash ist?
Zumal mit Gianni Garko und William Berger auch noch zwei hauptsächlich aus Italo-Western bekannte Darsteller dabei sind.
Das ganze fängt auch wirklich ganz nett an, als man eine verstümmelte Leiche aus dem Wasser zieht...
Was dann folgt ist aber leider größtenteils Langeweile mit vielen dümmlichen Dialogen die dem Film nichts bringen, nackten Titten,
vermutlich aus Dokus übernommene Szenen mit echten Haien (teils in seichtem Gewässer- mitten auf dem Meer, wo gerade noch getaucht wurde...),
Softsex-Szenen, und ein paar wenigen Angriffen des Titelgebenden Monster Shark, welche aber teils unblutig ablaufen- aber immerhin nett aussehen.
Ein Erfolg war der Film mit Sicherheit nicht, was aber nicht verhindert hat, die Geschichte über 20 Jahre später erneut aufzugreifen...

2/10

SHARKTOPUS (2010)

(https://s19.directupload.net/images/191026/eutuyqxx.jpg) (https://www.directupload.net)

Im Auftrag des Militärs wird eine völlig neue Angriffswaffe entwickelt, welche Feinde in Wassernähe kontrolliert aufspüren und vernichten soll.
Der mittels Funkwellen gesteuerte Hybrid aus Hai und Oktopus mit dem Projektnamen S11 hat seinen ersten Test-Einsatz vor sich.
Wie es so sein muss, wird schon nach wenigen Minuten die Kontrolleinheit auf dem Rücken des Tieres durch eine Kollision mit einem Motorboot zerstört,
und unser Sharktopus darf sich unkontrolliert über alles hermachen, was er so findet- im tiefen Wasser wie am nahe gelegenen Badestrand...

B-Film-Legende Roger Corman produzierte diesen Hochglanz-Trash, welcher ganz offensichtlich vom 1984'er "Monster Shark" beeinflusst ist.
Aber natürlich muss man jetzt schon ein wenig mehr auffahren als in den 80'ern, was heutzutage durch massiven CGI-Einsatz ja kein Problem ist.
So darf das Tierchen sich hier mit seinen Tentakeln sogar kurzzeitig an Land bewegen
und gut über den Film verteilt mehrere, teils wirklich nette Angriffe starten.
Die Tricks sind natürlich sofort als CGI erkennbar, aber zumindest deutlich über dem Niveau der Filme von Asylum oder SyFy.
Was dem Film richtig gut tut: Er nimmt sich nicht ernst.
Es macht richtig Spaß auf den nächsten Angriff des Sharktopus zu warten und zu staunen was das Tierchen da so abzieht.
Als Regisseur darf sich Declan O'Brien (Wrong Turn 3, später auch Teil 4 und 5) austoben, welcher somit ein wenig Erfahrung im Horror-Trash mitbringt.
Eric Roberts spult in der Hauptrolle sein übliches, routiniertes Programm ab, der Rest der Darsteller ist einfach nur unbegabtes Haifutter.
Kann man sich durchaus mal geben, wenn einem der Sinn nach spaßigem Trash steht.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 29 Oktober 2019, 23:28:21
THE BUNNYMAN MASSACRE

(https://s19.directupload.net/images/191029/h3szb7fr.jpg) (https://www.directupload.net)

Irgendwo in den Wäldern Kaliforniens schleicht ein Killer mit Hasenkostüm und Kettensäge herum.

Warum schaffen es die Opfer nicht, in ihrer großen Limousine einem alten LKW davonzufahren?
Oder genauer gefragt: Warum fahren die überhaupt so langsam, dass ein Schneckenrennen dagegen rasant wirkt?
Ach ja, weil der Killer im Laster ja sonst nicht hinterher käme. Logisch!
Kann man wirklich so dumm sein, dem unter dem Auto blutig zerquetschten Freund dauernd "Wach auf!" zuzurufen? Offensichtlich schon.
Wohin flüchtet man am besten, wenn einem der Bunnyman mit Kettensäge im Wald hinterherläuft? Natürlich auf einen Baum. Logisch!
Was macht man, wenn man auf der Flucht vor dem Kettensägen-Bunnyman eine abgelegene Holzhütte in eben diesem Wald findet?
Man läuft hinein, stellt fest dass alles aus Holz ist, der Boden hohl- also auch von unten zersägbar, und...
...stellt zum Schutz eine Matratze vor die Eingangstüre! Was sollte man auch sonst tun? Logisch!
Da fragt man sich doch unweigerlich ob das ganze vielleicht eine Parodie sein soll...?
Immerhin erkennt man sehr viele Referenzen an diverse Horror-und Thriller-Klassiker wieder.
Oder sollte ich statt "Referenzen" einfach nur "geklaute Ideen" sagen?
Dummerweise ist hier keine Spur von Humor zu entdecken, alles kommt absolut ernsthaft und dadurch um so blöder und peinlicher rüber.
Dazu kommt noch, dass die deutsche DVD massiv geschnitten ist-
vermutlich um deutsche Käufer vor den teils ziemlich schlechten Tricks in meiner österreichischen uncut-Version zu bewahren.
Ja, blutig ist das ganze, zumindest teilweise, schon- aber viel versäumt hat man nicht, wenn die billigen Splatterszenen fehlen.
Das Tempo des Films ist akzeptabel, die Darsteller austauschbar, die Dialoge dämlich-
lediglich der Kameramann scheint etwas mehr draufzuhaben als alle anderen am Film beteiligten.

Kommt hier wohl darauf an was man erwartet.
Will man einen Splatterfilm sehen: 0/10
Will man bei einem geselligen Filmabend mit Kumpels über Trash ablästern: 5/10
Für mehr reicht es selbst dann nicht...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 November 2019, 15:08:54
MORD IM FALSCHEN BEZIRK

(http://fs5.directupload.net/images/161008/i62tzjir.jpg) (http://www.directupload.net)

Georgia, 1948. John Wallace (Andy Griffith) ist ein skrupelloser, reicher Farmer, der über Leichen geht um zu Geld und Grundbesitz zu kommen.
Selbst der örtliche Sheriff hat Angst vor ihm. Nach aussen hin spielt er den guten Christen, in Wahrheit betreibt er eine Schwarzbrennerei,
und farbige Arbeiter sind für ihn dreckige Sklaven, die er ausbeutet.
Als einer von Turner's Angestellten, ohne selbstgebrannten Whisky verkauft will er diesen umbringen lassen.
Turner kann zunächst fliehen und schafft es immerhin in einen anderen Bundesstaat- wird dort aber von Wallace getötet.
Der dortige Sheriff Lamar Potts (Johnny Cash) hat allerdings keine Angst vor einem reichem Mann, sondern achtet stur auf das Gesetz.
Und das Gesetz gilt für alle- egal ob arm oder reich. Eine Situation, dir für John Wallace bisher unbekannt war...

Laut Cover basiert der Film auf einer wahren Begebenheit, was durchaus denkbar ist.
Die Geschichte kommt glaubwürdig rüber, ist gut besetzt und generell interessant und ohne Längen erzählt.
Erfreulicherweise ist auch die DVD-Veröffentlichung gelungen, Bild und Ton sind einwandfrei.
June Carter Cash ist in einer Nebenrolle zu sehen.
Alternativtitel: "Gesetz und Ordnung"

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 November 2019, 17:07:51
DIE LETZTEN TAGE VON FRANK UND JESSE JAMES

(http://fs5.directupload.net/images/161011/pddofxhu.jpg) (http://www.directupload.net)

Tennessee. 1877: Die Brüder Frank und Jesse James sind untergetaucht, und versuchen ein Leben als Farmer und Pferdezüchter aufzubauen.
Doch besonders Jesse fehlt das aufregende Leben- er überredet Frank, wieder ein paar Überfälle zu begehen.
Schon bald ist ein Rekordverdächtiges Kopfgeld von 20.000 Dollar auf die beiden ausgesetzt- und sie setzen sich ab nach Missouri.
Hier lernen sie die Ford-Brüder kennen, kleine Gauner, die groß aufsteigen- und sich den beiden anschließen wollen.
Diese haben allerdings nur das hohe Kopfgeld im Sinn...

Hier geht es um das Leben der beiden Brüder nach der gewaltsamen Auflösung der berüchtigten James-Younger Bande.
Angeblich hält man sich hierbei weitgehend an bekannte historische Fakten, und für eine TV-Produktion sieht der gesamte Film sehr ordentlich aus.
Die Besetzung ist zumindest musikalisch hochkarätig, neben Johnny Cash und Kris Kristofferson als die James-Brüder
sind auch Willie Nelson, David Allan Coe und June Carter Cash in kleineren Rollen zu sehen. Der Titelsong stammt von Johnny Cash.
Erfreulicherweise ist die DVD qualitativ durchaus gelungen, so dass man die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte empfehlen kann.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 3 November 2019, 23:34:43
STAGECOACH - HÖLLENFAHRT NACH ARIZONA

(http://fs5.directupload.net/images/161014/soa6tjx7.jpg) (http://www.directupload.net)

Verschiedene Leute sind aus jeweils eigenen Gründen mit einer Kutsche unterwegs nach Lordsburg.
Marshal Wilcox begleitet den Kutscher, da er in Lordsburg eine gesuchte Person vermutet.
Die Kutsche wird zunächst von Soldaten eskortiert, denn der große Häuptling Geronimo befindet sich auf dem Kriegspfad.
Allerdings sind die Soldaten nur für einen bestimmten Bereich zuständig, und drehen auf halbem Weg um.
Unterwegs trifft man auf den gesuchten Ringo Kid, welcher sich allerdings als sympathischer Mann herausstellt,
der alle Vorwürfe gegen ihn abstreitet- aber natürlich trotzdem entwaffnet wird.
Als nach ewig langen sinnlosen Dialogen endlich Indianer angreifen, muss sich Wilcox überlegen ob er Ringo Kid trauen kann-
denn jeder gute Schütze wird jetzt gebraucht...

Das durchgehend unscharfe, nachziehendes Bild dieser DVD ist besonders auf großen Fernsehern unerträglich.
Auch die Synchro ist äusserst mittelmäßig, irgendwie wirkt der gesamt Film trotz großer Namen einfach nur billig.
Die Besetzung ist natürlich sehr interessant,
neben Johnny Cash tummeln sich hier mit Willie Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings gleich vier bekannte Countrysänger in den Hauptrollen.
Auch ein paar Nebenrollen sind mit bekannten Namen aus dem Country-Bereich besetzt, hier finden sich noch David Allan Coe und June Carter Cash.
Das hilft aber nur wenig, wenn alles andere nicht passt.
Es passiert einfach viel zu wenig, die Dialoge sind größtenteils einfach nur langweilig und uninteressant,
und die immer gleich aussehenden Reiseszenen mit der Kutsche bieten nur wenig für's Auge.
Erst gegen Ende, als endlich doch mal Indianer angreifen, wird es kurz ein wenig Actionlastiger, allerdings auf einem jugendfreien Level.
Kein Wunder, hierbei handelt es sich schließlich um eine TV-Produktion...
Von der im Titel versprochenen "Höllenfahrt" ist jedenfalls nicht zu sehen... höchstens höllische Langeweile.
Alternativtitel: "Höllenfahrt nach Lordsburg", "Doc Holliday und der Häuptling Geronimo"

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 5 November 2019, 00:52:32
Hotel Mumbai

Nach Marwen noch ein Film, der jedenfalls mal einen eigenen Thread und einen "echten" Kinostart verdient hätte. Die blutigen Terroranschläge von 2008 in der titelgebenden indischen Metropole sind ein schwieriges Thema, das kann schnell in eine falsche Richtung gehen - zu viel "Stirb Langsam" im Terrorhotel oder bleischweres Bewältigungskino. Die Gratwanderung ist jedenfalls gelungen, zumindest als Spannungskino macht der Film wenig falsch. Die Gewalt ist harsch, zum Teil schockierend, aber nie selbstzweckhaft, die Grundsituation beklemmend, Optik und Atmosphäre sind durchweg beeindruckend.

Was mir nicht so gefiel: Die Charakterzeichnung der Figuren. Gerade die "westlichen" Geiseln geraten da relativ unsympathisch - der amerikanische Kulturbanause, die britische Rassistin, der russische Oberarsch (Jason Isaacs, den ich eigentlich sehr gerne sehe, hier mal komplett fehlbesetzt). Mit dieser Tendenz und einigen Bildern von Luxus und Dekadenz in dem Hotel gerät der Film in die gefährliche Nähe der These, dass "wir" im Westen an Terror und Mord zumindest teilweise selbst schuld sind. Was man am Soziologenstammtisch heutiger Unis sicher mal gerne andiskutiert, ist für mich im Kino fehl am Platz und auch gegenüber den realen Opfern unangemessen. Das Loblied auf die einheimischen Kräfte im Hotel geriet im Gegenzug ein bisschen arg plakativ.

In der Summe 7/10. Wer den politischen Aspekt weniger eng sieht, könnte auch höher werten.

Hell Fest

Und noch etwas Kontrastprogramm zu Halloween. Die Grundidee ist jetzt nicht ganz neu, aber zumindest frisch genug, dass es auch dieses Jahr zum Kürbistag eine Version ins Kino geschafft hat ("Halloween Haunt"). Das mag jetzt alles sehr subjektiv sein, aber das war für mich genau der richtige Film zu diesem Datum - eine schöne Geisterbahnfahrt, die die Möglichkeiten des Schauplatzes voll ausnutzt. Dass die Charaktere die üblichen jungendlichen Teil- und Vollspacken sind, ist da fast geschenkt,
Spoiler: zeige
allzuviele überleben das eh nicht.


Termingenaue 8/10, zu jeder anderen Jahreszeit "natürlich" weniger.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 8 November 2019, 15:53:59
Mandy

Schön, dass Nicolas Cage auch noch in guten Rollen zu sehen ist! Trotz abturnendem Filmtitel + Cover ist Mandy ein wunderbar schräger Sektentripp mit brutaler Gewalt und teils rauschartiger Optik. Leider ist der Film locker 20, eher 30 Minuten zu lang geraten in der ersten Hälfte. Absehen davon cooles Teil, dass mit einigen Bier intus sicher nochmal ne Schippe drauflegt. knapp 8 / 10!

Lancaster Skies

"Kriegsfilm" über britische Bomberpiloten in der Heima... äh auf Nachteinsatz über Nazi-Deutschland. Zu Beginn und zum Ende gibt es tatsächlich nächtliche Einsatzszenen, die aus offenbar äußerst beschränkten Mittel immerhin noch recht atmosphärische Momente im kleinen Stil hinbekommt. Panoramen, echte Effektszenen etc. darf man freilich nicht erwarten, eher die webserientypischen Closeups (aus dem Rechner).
Aber hier sprechen wir über vielleicht 10 bis 15 Minuten der Laufzeit. Der Rest vom Film auf britischem Boden ist so unfassbar langweilig, dass man es in Worten kaum beschreiben kann. Offenbar wusste das Drehbuch - so es existent war - selbst nicht, wie es die Zeit vollbekommt, also schaut man tatsächlich jedem Besatzungsmitglied einzeln zu, wie es gemächlich das Flugzeug besteigt - oder eifach nichtstuend und auch in Gegenwart anderer nichtssagend (!!!) rumsitzt. Bisweilen unfassbar, aber wohl erst gemeint... ich meine es auch ernst mit gutwilligen 3 / 10


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 11 November 2019, 00:12:48
Amando de Ossorio Trash-Wochenende...
Eingedeckt mit guter Laune, einer Menge Knabberkram und Pizza haben wir die Nacht von Samstag auf Sonntag qualitativ hochwertige Filme angesehen:

DIE LEGENDE DER REITENDEN LEICHEN

(https://s17.directupload.net/images/190908/lc3ghdtx.jpg) (https://www.directupload.net)

Die vierteilige Reihe von Amando de Ossorio um die skelettierten Templer auf ihren Pferden
(und einmal, warum auch immer, auf einem Schiff) genießt einen gewissen Kultstaus.
Warum das so ist, ist schwer zu sagen- denn in meinen Augen haben höchstens die ersten beiden noch einen gewissen Unterhaltungswert.
Und selbst diese haben mit gehörigen Längen und vielen Füllszenen zu kämpfen-
dazu noch die eigentlich sehr passende, aber übertrieben oft eingesetzte Zeitlupe wenn die Templer unterwegs sind.
So schön es ist, dass die "Klassiker" hier ungekürzt zu sehen sind, so öde ist es auch- denn es handelt sich fast nur um Dialogszenen die vorher fehlten.
Davon haben aber alle vier Filme selbst in den Handlungsgekürzten ursprünglichen Versionen schon zu viele.
Was ausserdem noch negativ auffällt ist, dass die Auferstehungs-Szenen aus dem ersten Film nicht nur dort mehrfach zu sehen sind,
sondern auch in den Nachfolgern an Land immer wieder 1:1 übernommen wurden. So kann man Geld sparen, bzw einen Film künstlich strecken...

Seltsam sind auch die teils komplett verschiedenen Angaben in den Filmen was den Zeitraum betrifft.
Mal sind die Templer vor 700 Jahren getötet worden, mal vor 500- und letztendlich ist von 400 Jahren die Rede.
Das mag eventuell an einer falschen Übersetzung liegen, kann ich aber mangels Fremdsprachenkenntinissen und teils auch fehlendem O-Ton nicht sagen.
Vielleicht ist das aber auch wirklich ein grundsätzlicher Fehler in den Drehbüchern der Filme-
denn auch die Art und Weise was die Templer mit den Menschen anstellen variiert von Film zu Film.
Mal wird Vampirmäßig Blut gesaugt, mal Zombiemäßig gefressen- oder einfach abgestochen ohne die Opfer irgendwie anzuknabbern.

DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN

Virginia verbringt mit ihrem freund Roger den Urlaub in Portugal, wo sie zufällig auf Bella treffen, eine alte Bekannte von Virginia.
Gemeinsam reist man mit dem Zug weiter, wo sich Roger und Bella nach Meinung von Virginia ein wenig zu gut verstehen.
Beleidigt verlässt sie während langsamer Fahrt den Zug, ganz in der Nähe der Ruinen von Berzano.
Was keiner ahnt: Dort war im Mittelalter der Orden der Templer aktiv- eine Sekte welche Satan anbetete und das Blut von Frauen trank.
Diese wurden zwar damals von aufgebrachten Menschen geblendet und dann getötet, doch sie schworen eines Tages wiederzukommen.
Als Virginia am nächsten Tag nirgends aufzufinden ist, machen sich Roger und Bella auf die Suche und reiten in Richtung Berzano...

Die hier enthaltene DVD ist ein Repack der ungekürzten DVD von Laser Paradise, und glänzt mit wirklich guter Bildqualität.
Hier hat man sogar ehemals fehlende (oder akustisch schlecht erhaltene) Szenen neu synchronisiert.
Das klingt ja erstmal ganz nett, bei der VÖ hat man sich also sichtlich Mühe gegeben.
Leider sind die neu eingesprochenen Stellen deutlich zu bemerken, die Sprecher haben keine stimmliche Ähnlichkeit mit den alten,
und generell ist der Klang ein komplett anderer. Mancher mag sich darüber freuen, ich empfand diese Szenen eher als störend.
Nicht nur weil es eben auffällt dass andere Sprecher am Werk sind- sondern auch, weil der eh schon viel zu lange Film
somit noch um einiges länger wird- denn große Teile des Films sind mit überflüssigen Dialogen oder Lesbenszenen gestreckt.
Hier wäre mir eine (Handlungs)gekürzte Fassung sogar lieber- mit vielleicht 70 Minuten statt der hier zu sehenden 97 Minuten
wäre der Film jedenfalls deutlich erträglicher und weniger langweilig.
Logiklöcher gibt es natürlich ebenfalls- woher kommen denn z.B. die Pferde der Templer? Diese sind ja offensichtlich lebendig und nicht skelettiert...
Auch der Soundtrack ist teils eher unpassend und nervig- in allen Szenen, in welchen die Templer nicht unterwegs sind.
Das klingt jetzt alles eher negativ, und ja, der Film hat auch wirklich nicht viele positive Aspekte zu bieten.
Was er aber eindeutig hat, ist eine sehr schöne düstere Atmosphäre sobald die Templer unterwegs sind.
Trotz ihrer langsamen Bewegungen wirken diese unheimlicher und auch bedrohlicher als so mancher Zombie aus den südlichen Ländern.
Auch der Soundtrack mit seinen düsteren Chorälen und der schleppenden Musik ist in diesen Szenen sehr passend-
die leicht verzerrten, hallenden Geräusche der Pferdehufe usw tun ihr übriges dazu.
Alles in allem bietet der Film netten, größtenteils unblutigen Trash-Horror mit einfachen, aber akzeptablen Tricks und düsterer Atmosphäre.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger, lediglich einmal gibt es eine kleine Splatterszene zu sehen.
Mit viel Wohlwollen und einem kleinen Kult-Bonus reicht das für immerhin noch

5/10

DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN

In einem Bergdorf nahe der Gräber der Templer wird der Jahrestag der Hinrichtung eben dieser gefeiert.
Das gefällt den untoten Tempelrittern natürlich gar nicht- also erheben sie sich wieder aus ihren Gräbern und reiten in das Dorf...

Im (fürchterlich billigen) DVD-Menü hat der Film den Titel "Return of the Evil Dead" abgekriegt- warum auch immer.
Der Film selbst ist aber immerhin in durchaus akzeptabler Qualität vorhanden, lediglich bei den nachträglich wieder eingefügten Szenen,
welche jeweils in der rechten oberen Ecke als "Restored Cut-Scenes" gekennzeichnet sind, fällt die Qualität ab.
Leider ist auch im zweiten Film der Soundtrack aus einer 70'er Jahre Bontempi-Orgel unglaublich penetrant und nervig.
Insgesamt muss man trotzdem sagen dass der zweite Film den Horror & Splatter-Freunden vermutlich noch am ehesten zusagen dürfte,
obwohl (oder weil) die Handlung komplett überraschungsfrei daherkommt und man nur darauf wartete dass die Templer zuschlagen.
Die Atmosphäre ist wie im ersten Film schön düster gehalten, Bild-und Ton-Effekte unterstreichen das ganze,
die "Rückkehr" kommt ohne viele Füllszenen daher, zudem wird hier deutlich brutaler und blutiger gestorben und gefoltert als im Vorgänger.
Leider hat man dafür hier meiner Meinung nach das Ende ziemlich versaut,
zum einen ist am Ende die den Film sonst durchziehende düstere Atmosphäre komplett verschwunden, zum anderen auch die Logik...
Hätte man dem Film ein besseres Ende spendiert wären hier durchaus ein oder zwei Punkte mehr drin-
so bleibt das ganze aber zumindest immer noch anschaubar und im gesamten auf dem Niveau des Vorgängers.

5/10

DAS GEISTERSCHIFF DER SCHWIMMENDEN LEICHEN

Ein Bootskonstrukteur ist davon überzeugt ein Hochseetaugliches, unsinkbares kleines Motorboot entworfen zu haben.
Um das Ding zu bewerben hat er die Idee, zwei Models darin mitten auf dem Meer auf einer viel befahrenen Route auszusetzen-
damit bei deren erwarteter Rettung durch ein Linienschiff alle erstaunt sind, wie weit das kleine Boot auf das Meer kam.
Dummerweise kreuzt als erstes ein scheinbar verlassenes sehr altes Segelschiff das Boot mit den Dumpfbacken und beschädigt dieses,
so dass die beiden Mädels gezwungen sind, auf das Geisterschiff zu steigen um nicht abzusaufen.
Auf dem Geisterschiff sind Särge- und ratet mal, was da drinnen liegt und bald an Deck herumschleicht...

Soso, ein "unsinkbares" Boot, welches bei der kleinsten Kollision schon ein Leck hat- und schon zuvor in Seenot geraten ist.
DAS soll also dann also einen Werbeeffekt bringen? Na sicher doch. Hat da mal jemand an Logik gedacht?
Die Darsteller sind allesamt ziemlich unbegabt, der Soundtrack oft nervig,
bis hier überhaupt mal etwas passiert dauert es ziemlich lange- und nicht mal die Atmosphäre kommt gruselig rüber.
Generell sind die Tricks hier einfach nur schlecht, gerade im Gegensatz zum wenigstens in diesem Punkt interessanteren Vorgängerfilm
wird hier auch stark an blutigen Szenen gespart- und wenn, sehen diese übelst billig aus.
Trotzdem hat die Bundesprüfstelle diesen harmlosen und blutleeren Langweiler damals als einzigen Film der Reihe beschlagnahmt.
Punkten kann der Film generell nur gegen Ende- und das auch nur unfreiwillig.
Denn diese unglaublich schlechten Tricks rund um das Geisterschiff muss man selbst gesehen haben, um es zu glauben.
Qualitativ ist die DVD eher mäßig, aber was soll's- die passt sich eben dem Film an.

1/10

DAS BLUTGERICHT DER REITENDEN LEICHEN

Ein Arzt zieht mit seiner Frau in ein abgelegenes spanisches Fischerdorf, um die dortige Praxis eines Kollegen zu übernehmen.
Die Einwohner des Dorfes sind allerdings allesamt ziemlich reserviert bis unfreundlich,
und auch der bisherige Arzt warnt die beiden vor einer nicht näher genannten Gefahr.
Schon in der ersten Nacht ist neben anderen seltsamen Geräuschen ein unheimliches Glockenläuten zu hören,
welches scheinbar von der nahe gelegenen Bucht kommt.
Was die beiden noch nicht ahnen: Die untote Sekte der Tempelritter fordert hier regelmäßig junge Frauen als Opfer,
welche die Dorfbewohner auch bringen, um weiterhin hier leben zu dürfen...

In manchen Punkten scheint das "Blutgericht" fast schon so etwas wie ein Remake des ersten Films zu sein.
Es beginnt im Mittelalter, die Templer und ihr dämonisches Götzenbild werden eingeführt, der Film wirkt generell sehr eigenständig-
und wenn man so will kann man auch das Ende als kompletten Abschluss der Geschichte (oder eben der ganzen Reihe) sehen.
Wenigstens kriegen hier die Splatterfreunde ein bisschen mehr zu sehen als im blutleeren, aber trotzdem beschlagnahmten Vorgängerfilm:
Gleich am Anfang wird einer Frau das Herz herausgeschnitten und einem dämonischen Götzenbild geopfert.
Generell wirkt das "Blutgericht" etwas besser und aufwändiger produziert als alle drei Vorgänger,
was aber nichts hilft wenn wie hier kaum Spannung aufgebaut werden kann und teils die Langeweile vorherrscht.
Dass der ganze Film scheinbar am Tag gedreht, und nachträglich abgedunkelt wurde (zumindest wirkt das ganze so)
ist allerdings nicht gerade gut für die Atmosphäre- und was man absolut nicht erwarten darf, ist auch nur die geringste Logik.
Würden die Bewohner des Dorfes einfach wegziehen, hätten die knochigen Templer ein Problem...
Die Bildqualität ist hier auf dem Tiefpunkt angelangt, der komplette Film ist übelst unscharf.

3/10


HYDRA

(http://fs5.directupload.net/images/171130/9tjhy4al.jpg) (http://www.directupload.net)

Eine durch einen technischen Fehler abgeworfene Atombombe aus einem Flugzeug explodiert im Meer.
Dummerweise mutiert dadurch eine Seeschlange zu einem riesigen Monster, welches Schiffe angreift.

Der letzte Film von Trash-Regisseur Amando De Ossorio kann leider in keinem Punkt überzeugen.
Da ist es wohl kein Wunder, dass diese Gurke nur unter einem Pseudonym veröffentlicht wurde.
Konnten seine "Reitenden Leichen" wenigstens teilweise noch mit einer schön düsteren Grusel-Atmosphäre punkten,
ist das einzig düstere hier generell das Bild- vermutlich um die unglaublich miesen Tricks nicht noch besser zu erkennen.
Die Explosion der Bombe ist das einzig überzeugende im Film- weil diese wohl aus einer alten Doku oder ähnlichem einkopiert wurde.
Dafür ist die "Hydra" in den meisten Szenen eine eindeutig als solche erkennbare Handpuppe mit Glubschaugen,
in den Großaufnahmen, wenn Menschen weggeknuspert werden, ein großer, vollkommen starrer Plastikkopf mit Klappmaul.
Moment... EIN Plastikkopf? Ja, denn die angebliche "Hydra" ist ja nur eine größere Seeschlange.
Der spanische Originaltitel lautet ja auch "Serpiente de Mar", bzw "The Sea Serpent"- also nix mit einer angeblichen "Hydra".
Nun gut, für den (wie so oft damals) dämlichen deutschen Titel kann der Film ja nichts,
man erwartet aber unter einem solchen Titel natürlich trotzdem etwas anderes.
Generell sind auch alle anderen Tricks höcshtens auf dem Niveau alter Godzilla-Filme, Spielzeughubschrauber, Modelleisenbahn usw.
Immerhin sind hier Timothy Bottoms und Ray Milland zu sehen, welche aber nicht gerade motiviert wirken-
alle anderen Darsteller sind dagegen mit "vollkommen unbegabt" schon fast zu wohlwollend beschrieben.
Die meisten Personen tapsen vollkommen gelangweilt durch den Film,
die Synchronsprecher bemühen sich scheinbar noch zusätzlich ebenso gelangweilt zu wirken. Oder noch gelangweilter.
Das ist so ein typischer Film, der in einer Runde mit Trashfreunden durchaus für Heiterkeit sorgen kann,
alleine angesehen oder gar als ernsthafter Film ist "Hydra" aber ein absoluter Totalausfall.

0/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 November 2019, 00:49:50
MACH'S NOCH EINMAL, SAM

(https://s19.directupload.net/images/191120/sbp236eh.jpg) (https://www.directupload.net)

Der Filmkritiker Allan (Woody Allen) ist neurotisch, tollpatschig- und generell fürchterlich nervig.
Wen wundert es da, dass ihn seine Frau verlässt?
Trotzdem versucht das mit ihm befreundete Ehepaar Dick und Linda (Diane Keaton) ihm andere Frauen vorzustellen,
allerdings mit sehr mäßigem Erfolg, da Allan wirklich jede Chance mit seinem Verhalten zunichte macht.
Gelegentlich erscheint ihm auch Humphrey Bogart in Tagträumen, welcher ihm Tips zum Umgang mit Frauen gibt.
Dummerweise bemerkt Allan schon bald, dass er seine theoretische Traumfrau schon lange kennt- nämlich Linda...

Als großer Fan von Casablanca (mein wohl meistgesehener Lieblingsfilm) musste ich "Mach's noch einmal Sam" unbedingt ansehen.
Der Film beginnt mit dem Ende von Casablanca, (welches hier mit einer mir bisher unbekannten Synchro daherkommt),
und steuert schon bald auf ein sehr ähnliches Ende zu...
Ich bin aber wohl nicht der Typ für Allen's Filme, denn schon von der ersten Minuten an nerven mich seine Selbstgespräche im Film,
und seine generelle (mir) extrem unsympathische Erscheinung machen es nicht besser.
Der Humor ist meiner Meinung nach einfach nur platter, alberner Klamauk,
dass Allan z.B. nicht seinem Föhn klar kommt fand ich jedenfalls nicht als lustig, sondern einfach nur als peinlich-blödes Overacting.
Die Dialoge sind nicht besser:
"Auf der Hochzeitsreise bin ich 14 Tage nicht aus dem Bett gekommen, ich hatte Durchfall".
Hahaha, wie lustig. Und solche Klopse ziehen sich durch den ganzen Film. "Wie hieß denn der Film?" - "Gangbang".
So Interessant ich die Grundidee des Films generell auch finde, so unpassend finde ich die Umsetzung.
Für das Auftauchen des eingebildeten Bogarts, die generellen kleinen Casablanca-Referenzen
und dem wirklich nett arrangierten Ende gebe ich gerade noch

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 22 November 2019, 16:23:59
Wolf's Call - Entscheidung in der Tiefe

Ja, es gibt ihn noch: Den hochqualitativen, spannenden U-Boot-Film. Wolf's Call wandelt auf den Spuren von Crimson Tide und besticht durch einige absolut packende Spannungspassagen, eine rundum gelungene Inszenierung (CGIs gehobenes B-Niveau, punktuell auch A) und ordentliche Darstellerleistungen. Ein echtes Zugpferd fehlt jedoch, bleibt doch gerade die Hauptfigur etwas blass. Aber letztlich geht's um die atemlose Spannung unter dem Meer - und da funktioniert der Film, auch wenn er im Mittelteil selbstverständlich auch etwas 08/15-Liebelei-Handlung am Festland braucht, um auf seine Laufzeit zu kommen.

Den Film gibt's bei amazon für lau, leider dafür erwartungsgemäß mit den deutlich sichtbaren Kompressionsartefakten vor allem unter Wasser. Irgendwann muss das amazon doch peinlich werden?!

knapp 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: DisposableMiffy am 23 November 2019, 13:22:15
The Wolf's Call fand ich, bis auf den schwächelnden Mittelteil, ebenfalls sehr gelungen. Starkes Ende auch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 November 2019, 01:50:41
WOLF WARRIOR

(https://s19.directupload.net/images/191123/ne4vc46c.jpg) (https://www.directupload.net)

Der Scharfschütze Leng Feng (Wu Jing) missachtet einen direkten Befehl und rettet dadurch einen Einsatz-
wird aber trotzdem wegen Befehlsverweigerung aus seiner Einheit entlassen und ins Gefängnis gesteckt.
Allerdings nicht lange, denn kaum dort angekommen steht auch schon die Anführerin der "Wolf Warriors",
einer Spezialtruppe in welcher nur die besten der besten agieren, in seiner Zelle um ihn zu rekrutieren.
Viel Zeit zum überlegen bleibt ihm nicht- denn ein extrem gefährlicher Einsatz steht an:
Unter der Leitung des Söldners und ebenfalls Scharfschützen "Tomcat" (Scott Adkins)
versucht eine gefährliche Gruppe Terroristen eine biologische Waffe gegen China einzusetzen...

Wieder so ein Film, bei dem einem die Wertung wirklich schwer fällt.
Von Hubschraubern bis Panzern fährt diese chinesische Produktion wirklich alles auf, was Kriegsgerät so hergibt-
nur dumm, dass diese zwar alle echt und in Bewegung zu sehen sind, aber nie im Kampfeinsatz.
Mit den Hauptdarstellern Wu Jing und Scott Adkins als seinem Gegner hat man zwei hochkarätige Martial Arts-Kämpfer dabei-
warum lässt man diese aber nur in einem extrem kurzen Endkampf gegeneinander antreten?
Es wird viel Action geboten und kracht und explodiert an allen Ecken- aber auf Kriegspropaganda und Patriotismus-Niveau.
Und das schlimmste: Warum hat man bei der ansonsten wirklich sehr hochwertigen Optik des Films
dermaßen schlechte CGI-Wolfsangriffe in die Mitte des Films gesetzt? Bringt der Story nichts, sieht aber Scheisse aus.
"Wolf Warrior" wird nie langweilig und bietet viel Action, bleibt aber aufgrund seiner schwächen im Mittelmaß stecken.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 November 2019, 17:15:18
Das Ende der Wahrheit

Prokino präsentiert eine Produktion von Arte + "ZDF-Das kleine Fernsehspiel", klingt nicht unbedingt nach ganz großem Kino...

... und isses auch nicht (ja, ich weiß, den Introsatz hatte ich schon mal verwendet). Kurz nach dem Film hatte ich eines der hier verlinkten externen Reviews gelesen (T. Wolters), wo sich der "Kritiker" darüber auskotzt, dass das deutsche Kinopublikum mal wieder einen Thriller links liegen gelassen hat (30.000 Zuschauer, was ich persönlich eher viel finde). Aber ganz ehrlich: Wenn ich ein TV-Budget (2 Mio) spendiere, TV-Nasen engagiere und das ganze in TV-Optik abfilme, warum zum Schimi sollten sich das die Leute dann im Kino und nicht im Fernsehen ansehen ? Eben.

Wer das als gehobenen Tatort sieht, fährt allerdings gar nicht sooo schlecht. Der Plot ist im Kern interessant, die Grundidee, die leider nie so deutlich ausgesprochen wird (
Spoiler: zeige
Wirtschaft + Politik bestellen sich Terroranschläge, um jeweilige Interessen durchzusetzen
) bekommt von mir eine solide 8/10 auf der Verschwörungstheorieskala und ist nicht mal völlig unrealistisch. Das Highlightchen, der
Spoiler: zeige
Überfall auf den Konvoi
, ist ganz sauber gefilmt und ein Gegenentwurf zur Moorhuhnballerei bei Strike Back, wo die Guten nie Kratzer abbekommen. Mit dem Cast bin ich nicht so warm geworden, Zehrfeld ist zwar ziemlich präsent, aber wenig ausdrucksstark, und der von Fehling ganz gut gespielte Rookie ist mir zu sehr
Spoiler: zeige
Bauer auf dem Schachbrett
. Auf der Minusseite des Films stehen eine relativ schnörkligen Erzählweise, die insgesamt sehr verhaltene Spannung (die Hauptfigur ist bis auf die besagte Szene eigentlich nie in Gefahr) und vor allem das Ende, das genauso glatt wie platt ist. Merke: Politthriller mit DER Message sollten eigentlich zwingend und deutlich
Spoiler: zeige
zynischer enden
.

Die Ofdb-Durchschnittsnote (5,6) trifft es eigentlich ganz gut, ich runde mal auf 6/10 auf.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 6 Dezember 2019, 01:56:36
Hustlers (2019)

Manch eine(r) stört sich womöglich daran, dass weibliche Hauptfiguren größtenteils unsympathisch und/oder lächerliche männliche Randfiguren ausnehmen, manch eine(r) daran, dass diese Frauen aber keine Feministinnen oder auch bloß emanzipiert sind, manch eine(r) kann womöglich die Lopez nicht leiden... Schade, denn "Hustlers" ist ein recht guter Film.
Manchmal etwas bemüht, fair zu wirken: so wird zum Ende hin ein sympathisches männliches Opfer eingebracht. Das hätte es gar nicht gebraucht, denn dass die Frauen wie ihre früheren Kunden aufgrund wenig rechtschaffenen Schaffens im Luxus schwelgen und arrogant nach "unten" treten (etwa auf Angestellte beim Shoppen) wird eh deutlich und gegen Ende auch ausdrücklich erwähnt.

Letztlich läuft er mMn eher schon Gefahr, zu ausgewogen zu sein, anstatt anti-feministisch, sexistisch oder was auch immer zu sein... Ist ein bisschen so, als hätte man "Molly's Game", "Wolf of Wall Street", "Widows" und "Bling Ring" verquirlt.
Dass er mit der zunehmend positiver rüberkommenden Journalistin auch eine wesentlich positivere Frauenfigur im Angebot hat, ist ein Umstand, den man gerne vergisst, wenn man sich über dieses vermeintlich eskapistische Suhlen in Luxus und Abenteuer herzieht.
Dass er es bei all seinen Nackt- und Halbnacktheiten, gespreizten Beinen und wackelnden Ärschen schafft, nicht in die Sparte des erotischen Films zu rutschen, sondern einen nüchternen, nicht-geilen Blick auf das Geschäft mit Körpern zu werfen, ist auch recht löblich...

Ist eigentlich alles drin: Erniedrigung, Aufbegehren, Triumphieren, Genießen, schuldig werden, Reue, Niedergang und die Einsicht, dass man anderen nur zu gerne das antut, was einem selbst angetan wird... Nicht umwerfend originell die Einsicht, aber zusammen mit dem Gedanken, dass bei Finanzkrisen die Scheiße vor allem nach unten fällt, und den etwas klischeehaft geratenen Einblicken in die Bürde alleinerziehender Mütter doch recht sympathisch. Und solange Gesellschaften es nicht verinnerlichen können, dass man nicht nach unten tritt, kann man so eine prinzipiell ausgelutschte Message auch immer wieder einmal neu aufbereiten...

Hat aber vielleicht tatsächlich ein bisschen das Problem, dass Teile des Publikums einfach bloß den Koks-/Titten-/Ärsche-/Geld-/Konsum-/Humor-Anteil genießen wollen und können... aber anbiedernd erschien er mir dennoch nicht.

Zudem ist er handwerklich äußerst sorgfältig ausgefallen, was man ihm zu Beginn aber noch nicht unbedingt ansieht...
Ich würde bei einer satten 7/10 landen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 20 Dezember 2019, 14:27:39
Message Man

Eine zwiespältige Angelegenheit: Einersets bietet das Punisher-ähnliche Vehikel exotisch-erfrischende Locations, durchaus sympathische Charaktere und jede Menge Bodycountpotenzial - andererseits habe ich selten eine so schlechte Actionregie gesehen: Unübersichtlich, viel zu schnell geschnitten (um die miesen CGI nicht zu deutlich zu zeigen) und keinerlei Gespür für stimmungsvolle Perspektiven oder gar Zeitlupenchoreos. Schade um die vertane Gelegenheit - ein typisches Opfer des heutigen Films, bei dem es nicht mehr auf künstlicherisches Schaffen oder gar Talent ankommt, sondern nur noch auf schnelles Runterkurbel und Auffüllen mit CGI-Müll. Was wünsche ich mir doch die Hard Boiled-Zeit zurück... *träum*      dennoch noch 6,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 23 Dezember 2019, 17:02:53
Danger Close (2019)

Australischer Kriegsfilm über das Gefecht von Long Tan.

Long Wat ? werden da einige fragen, und das umreißt natürlich ein gewisses Problem für den Film zumindest außerhalb seines Produktionslandes. Das untertitelgebende Scharmützel im Rahmen des Vietnamkriegs hat für die Australier, die damals 18 Soldaten verloren, natürlich seine Bedeutung, dürfte aber für den Rest der Welt eher eine Randnotiz in einem eher unrühmlichen Konflikt darstellen. Zumal der Film auch keine Ambitionen über die Würdigung - wer es drastischer mag: Heldenverklärung - der damaligen Soldaten hinaus hat.

Das mal außen vor und von der reinen Filmqualität her betracht, fällt das Urteil deutlich positiv aus. Der ist solide und nüchtern inszeniert; herausragend ist vor allem der Grad an Realismus, von dem sich manche US-Produktion eine große Scheibe abschneiden könnte. Vielleicht auch dank der Beratung durch den überlebenden Zugführer stimmt da jedes Gewehr, die beteiligten Hubschrauber und Panzer sind authentisch bis zum Exzess (einer der gezeigten UH-1D war damals wirklich im Einsatz); und selbst die kurz gezeigten F-4 Phantom der Amis sind keine billigen CGI (ich vermute mal unrecherchiert, dass man die aus Stock Footage ausgeschnitten und neu einkopiert hat).
Auch in Sachen Gewaltgrad liegt man imo durchaus richtig; da wird nichts beschönigt, aber auf Bilder von herumfliegenden Körperteilen, mit denen das US-Kriegskino zuletzt häufig um die Ecke kam, wird durchweg verzichtet, und ich vermisse das auch nicht.

So gesehen 8/10. Wer von Kriegsfilmen zeitgeistigerweise mehr erwartet als "das waren töfte Typen, die zu früh sterben mussten", wird zwangsläufig niedriger werten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 1 Februar 2020, 11:38:19
Ein bisschen SF und Horror zum Ausklang der dunklen Jahreszeit

Freaks (2018) (BD)

Die Welt ist ungerecht- die Schlaftablette Brightburn bekommt einen Kinostart und der hier nicht. Und er zeigt, dass die früheren X-Men Themen wie der Konflikt "Normalos - Begabte" noch längst nicht auserzählt sind, im Gegenteil. Beginnt langsam, steigert sich aber massiv und bietet vor allem in der letzten halben Stunde das, was die großen Marvel/DCU-Blockbuster in ihren generischen CGI-Finalschlachten nicht mal mehr ansatzweise generieren: Spannung. Extrapluspunkt für die zur Drehzeit wohl wirklich erst 7jährige Lexy Kolker, die die meisten Kinderdarsteller dieses und anderer Lebensalter ganz nun ja "alt" aussehen lässt.

Geheimtip. 8/10

Wounds (Netflix)

Ziemlich gegen den Strich gebürsteter Tech-Softgrusler mit einer zur Abwechslung mal angenehm unsympathischen Hauptfigur. Heftig verrätselt, mit mehr Andeutungen und Mysterien als einer wirklich stringenten Handlung, aber auch ein paar solide Gruseleffekte.

Für alle, die mit reichlich offenen Fragen beim Abspann leben können, ganz nett. 6/10

La Influencia (Netflix)

Nochmal mediumblutiger Softgrusel auf Netflix. Eine ziemlich altbekannte Geschichte mit wenig Überraschungen und auch optisch nicht allzu attraktiv. Aber einige Schocks und Scares sitzen.

5/10


Childhood's End (2015) RTL 2

Der passt hier nicht so ganz rein, aber einen eigenen Thread im TV-Forum wollte ich für die 3 Teile auch nicht eröffnen, zumal die deutsche TV-Premiere beim sonst eher niveaugedeckelten Privatsender ja auch schon ein paar Tage her ist. Wer den als Fan "klassischer" SF noch irgendwo auftreiben kann, sollte aber in jedem Fall mal einen Blick riskieren, denn diese Art nachdenklicher TV-Unterhaltung ist relativ selten geworden. A.C. Clarks wohl bekanntester Roman nach 2001 wirkt immer noch überraschend zeitgemäß (auch wenn sich der Autor von einigen seiner eigenen Aussagen leicht distanziert hat), die ziemlich werkgetreue Verfilmung ist optisch solide/unspektakulär (aber keinesfalls "veraltet", wie ein TV Blatt schrieb), aber darauf kommt es auch gar nicht an. Thinking Man's SF im besten Wortsinne.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 5 Februar 2020, 03:20:08
Little Women (2019)
Viel erwartet, in den ersten Minuten etwas skeptisch gewesen, aber im Verlauf des Films immer mehr beruhigt und letztlich überzeugt worden. Gerwigs pointierte Betonung moderner Themen samt kleiner Statements macht aus dem Ausstattungsfilm im historischen Setting ein Werk, das ganz up-to-date ist, ohne sich dabei verbiegen zu müssen oder sonderlich aufgesetzt zu wirken, wobei sich der Film etwas von der Vorlage ab- und der Person der Verfasserin zuwendet und insgesamt vor allem versöhnlich, nicht polarisierend daherkommen will.
Fein besetzt, beachtlich ausgestattet und gerade in seinen sanft melodramatischen, leicht melancholischen Tönen besonders stark. Der
Spoiler: zeige
Tod der Schwester
kam recht effektiv daher; musste mich schon ein wenig zusammenreißen, was mir glücklicherweise dadurch erleichtert worden ist, dass direkt neben und hinter mir zwei Personen in Tränen ausgebrochen sind... (weil es doch sehr positiv stimmt, sich unter empfindsamen Gemütern zu wissen; das überwog dann die durch den
Spoiler: zeige
Filmtod hervorgerufene "Trauer"
.) Das Herauswachsen aus der Kinderrolle wird hier insgesamt sehr sensibel thematisiert, wobei auch Auszug und Tod angemessen behandelt werden, um sich als ZuschauerIn mit Vergänglichkeit insgesamt arrangieren zu können...
Satte 8/10.


Sorry We Missed You (2019)
Neigt wie viele späte Loachs ein wenig zum Holzhammer und bietet eher einen Extremfall und weniger den Regelfall (was durch unnötige Details wie den dreibeinigen Hund beinahe schon an einer absurden Übersteigerung entlangschrammt), aber ganz unglaubwürdig ist dieses wohl in enger Zusammenarbeit mit interviewten ZustellerInnen entstandene Sozialdrama keinesfalls. Vieles mutet aber wie eine Beschreibung bekannter Umstände an: Dass die Eltern es trotz Arbeit zu nicht allzu viel bringen, bringt einen resignierenden, revoltierenden Sohn hervor, dessen schwieriges Verhalten die prekäre Situation der Eltern hingegen wieder erschwert. Hinzu kommen die üblichen Paketdienst- und Pflege-Unsitten, die hierzulande ähnlich aussehen... Große Stärke ist aber die emotionale Wucht, die der Film mit sich bringt. Einer Familie dabei zuzusehen, wie sie auseinanderzureißen droht und aus misslicher finanzieller Lage nicht herauskommt, sondern bloß immer weiter abrutscht, ist schon recht unangenehm... und die ganzen Verzweiflungsausbrüche, in denen Hilflosigkeit, Stress, Angst, Trauer und Scham in gewaltsame Übergriffe, zornige Anklagen und fließende Tränen übergehen, setzen schon arg zu. Das kann Loach einfach...
Schwache 8/10.


Kamera o tomeru na! (2017)
Die DVD-Sichtung dieser "besten Zombie-Komödie seit Shaun of the Dead" hat mir eher wenig gegeben. Spielfilm im Film samt anschließem Fake-Making-Of, das aber Spielfilmzüge und keine mockumentary-Züge trägt, haben mich weder mit einem Spannungsbogen noch mit erhellenden Einsichten wirklich abgeholt und nach den Neuen Wellen, der Postmoderne und dem Retro-Kino haben es Meta-Filme immer schwerer, einen Mehrwert mit sich zu bringen. Die ersten 30 Minuten fand ich so ununterhaltsamen und nervig wie das Gros der Low-Budget-Zombiefilme, danach wurde der Film zwar etwas interessanter, aber wirklich amüsant wirkten bloß die letzten 20 Minuten auf mich, weil da recht humorvoll der Stress hinter einem Single-Take-Werk verdeutlicht wird... Sympathischer kleiner Film, einigermaßen originell konzipiert, aber mehr als eine allenfalls solide 6/10 ist er mir nicht wert... (Wobei ich "Shaun of the Dead" übrigens auch nicht übermäßig mochte.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 8 Februar 2020, 14:43:21
Hotel Mumbai

Eine absolut positive Überraschung. Bemerkenswert nüchtern-professionelle, aber zugleich auch packende und sehr gut gespielte Darstellung der Terroranschläge von Mumbai. Immer wieder werden dabei auch echte Nachrichtenschnipsel eingespielt, die die Atmosphäre weiter verstärken. Die schonungslose Action ist gut über den Film verteilt, dabei nie selbstzweckhaft, ärgerlicherweise leider auch mit so manchem CGI-Feuerchen und Blutspritzer versehen. Das kostet etwas Realismus. Auch das Abfeiern des Hotels zum Schluss ist ein Tick too much - aber letztlich nur eine Randnotiz.

7,5 von 10. Ohne CGI wären es 8 bis 8,5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 20 Februar 2020, 02:00:01
Bombshell (2019)

"Trumbo" mochte ich eigentlich recht gerne, dieses neue Biopic sagte mir hingegen weniger zu, gleichwohl ja ein angesehener Autor mit dabei war. Positiv würde ich zum einen anrechnen, dass Roger Ailes nicht völlig in die Pfanne gehauen wird, sondern dass man ihm eine gewisse Restwürde lässt. Zum anderen den Umstand, dass er ohne Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben zeigt, dass hier auch die Bereitschaft besteht, sich für die perfekte Karriere widerwillig letztlich doch zu verkaufen.
Negativ dagegen: Die rassistischen Statemente mancher der Opfer tauchen hier kaum auf, um die Zuneigungen nicht stärker zu verkomplizieren. Dann geht es um Machtmissbrauch in der Nachrichtenbranche, die sich wie Hollywood selbst anbietet, als schmutziges Milieu zu dienen, das hinter der Fassade ein Sündenpfuhl ist. Hier wird dann auch angekreidet, dass weibliche Körper ausgestellt werden. Gleichzeitig stellt "Bombshell" dann selbst Körper aus; zwar wird keine lesbische Sexszene gezeigt, aber um zu zeigen, dass zwei Frauen etwas miteinander haben, muss man sie nicht in Unterbekleidung gemeinsam im Bett liegen lassen. In einem Film, der am Rande auch die Vermarktung weiblicher Körper anprangert, wirkt das nicht ganz konsequent. Hier erweist sich der Film als oberflächlich, wenn nicht gar heuchlerisch: Die Objektivierung von Körpern und deren entsprechende Vermarktung ist in der Gesellschaft fast ständig und überall gegeben. Film und Fernsehen zeigen bloß ganz symptomatisch, was schief liegt, (und festigen das sicherlich zu einem Teil auch), aber ansetzen müsste man woanders...
Stattdessen personalisiert der Film als Biopic alle Umstände und Probleme und geht schwierigen Fragen und Sachverhalten aus dem Weg. Insofern ist es eigentlich ein adäquater Film zur #MeToo-Debatte.
Gute 6/10



Birds of Prey: And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn (2020)
Zitat von: PierrotLeFou am 20 Februar 2020, 01:24:31Habe erwartet, dass er (das nicht unbedingt hohe) "Suicide Squad"-Niveau hält oder auch minimal besser ausfällt; letztlich finde ich ihn deutlich besser und würde ihn bei einer schwachen 7/10 verorten.

Vermixt unerwartet stilsicher Film-noir-Versatzstücke und Comic-Oberflächenreize zu einem etwas grell-laut-bunten Genrecrossover, angereichert mit kleinen Anleihen beim Polizeifilm, beim Western, beim Mafiafilm, beim Musical – das schafft er wesentlich eleganter als Schumachers zweiter Batman-Film, der wirklich nicht gut ist, aber zumindest unterschätzt wird. (Auch der Post-Credit-Gag offenbart eine gewisse Durchtdachtheit, die davor Abstand, alles auch überdeutlich zu erklären: In dieser letzten Pointe gibt sich der Film zwar besonders aufdringlich und meta, unterläuft dann aber durch den abrupten Abbruch die aufgebaute Erwartung.) Bis auf ein, zwei unnötige Dialog-Momente reitet der Film darauf aber sowenig herum wie auf dem Umstand, dass er ganz am Rande neue Geschlechterrollenverständnisse aufgreift und bedient. Am Ende sackt er diesbezüglich einmal ganz kurz ein, fängt sich aber sogleich wieder.
Ewan McGregor gibt einen schillernden, geltungssüchtigen Schurken ab, bei dem latent homoerotische Züge (gar nicht einmal sooo latent, aber auch nicht bemerkenswert unterstrichen) die Degradierung von Frauen zu verfügbaren Objekten begleiten. Margot Robbies Harley Quinn ist bemüht, die Närrin und die Psychologin in der Figur gleichermaßen zu thematisieren: die Figur ist verrückt, insofern sie nicht ganz bei sich ist, einigermaßen schwankend und widersprüchlich agiert und letztlich teils ironisch, teils ernsthaft die präsentierten Bilder/Handlungen auf ziemlich eigensinnige, subjektive Weise wiedergibt. Insofern kann ich nicht verstehen, weshalb man sich über die "Emanzipation" im Titel aufregt. In all ihren direkt ans Publikum gerichteten Voice-Over-Kommentaren wird deutlich herausgestellt, dass diese Worte das Geschehen nicht adäquat wiedergeben. Das sollte auch für den Titelzusatz gelten, der ja auch ihrer kurzsichtigen Selbsteinschätzung entspricht. Verrücktheit im Sinne einer Störung (und nicht etwa im Sinne einer Unangepasstheit) passt ja auch nicht zu einer emanzipierten Figur, der eventuell auch noch Vorbildcharakter zukommen soll.
Aber neben dem offensichtlichen Frauen/Mädchen-gegen-Männer-Finale bietet der Film ja auch noch spannende Parallelisierungen von (sexual)pathologischer Misogynie und struktureller Benachteiligungen (auf welche kleinn Gags einigermaßen subtil anspielen); und eine Lockerheit im Hinblick auf weibliche Verhaltensmuster sehe ich auch gegeben, auch würde ich (ohne Wonder-Woman-Kenntnisse) den selbstverständlich wirkenden Umgang mit unterschiedlichen Abstammungen nicht von der Hand wischen.

Ich habe mich überraschend gut amüsiert, die Inszenierung halte ich für mehr als bloß routiniert (wobei das Grelle und campy Züge dazugehören - eine Szene scheint mir direkt auf John Waters (Female Trouble) zu verweisen), die progressive, aber anders als in "Black Christmas" oder gerade in "Bombshell" nicht explizit breit ausformulierte Haltung finde ich löblich... (Wobei ich freilich nicht denke, dass der Film irgendwen direkt beeinflussen wird; aber er ist Teil einer Filmwelt, die – sofern es keine Rückläufigkeiten gibt – in 20, 30 Jahren sicher recht deutlich gewirkt haben wird.) Das ist mehr als das, was mir mancher Blockbuster so bietet... Freilich auch keine großartige Filmkunst, aber die Schmähungen, die er bisweilen erntet, kann ich nicht ernst nehmen. Da sitzt manch einem aus ideologischen Gründen scheinbar einfach irgendwie ein Furz quer.

"Bombshell", den ich gestern gesehen habe, sagte mir da als Zeitgeist-Film ein bisschen weniger zu...
Schwache 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 23 Februar 2020, 16:32:50
Arctic

Absolut sehenswerter Survivalfilm a la CastAway, der einen ohne typischen Einstieg mitten ins frostige Geschehen rund um ein kleines Flugzeugwrack in der Arktis wirft, dann der Prämisse folgend natürlich sehr wortkarg voranschreitet und dabei stets sehr atmosphärische Bilder (kaum CGI) wie überzeugende Darstellerleistungen (beinahe One-Man-Show) in klirrender Kälte liefert.

knapp 8 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 1 März 2020, 17:55:09
ENDZEIT

(https://s19.directupload.net/images/200301/op22xm3b.jpg) (https://www.directupload.net)

Vor zwei Jahren war die große Zombie-Apokalypse, bei der auch alle deutschen Städte von Zombies überrannt wurden.
Alle? Nein! Ein paar unbesiegbare Gal... ähhh... Stop. Anders:
Lediglich Weimar und Jena sind noch in den Händen der lebenden, und bieten Schutz für eventuell noch andere überlebende Menschen.
Zwei junge Frauen wollen aus verschiedenen Gründen raus aus Weimar, ihr Leben neu beginnen- und ihr Glück in Jena versuchen.
Unterwegs treffen sie nicht nur auf aggressive Untote und müssen mit ihrer eigenen Vergangenheit klar kommen,
sondern sind auch erstaunt über die Natur, welche sich langsam alles zurückerobert.
Hat die Zombie-Apokalypse vielleicht sogar positive Seiten? Gibt es eine Chance auf eine komplett neues Leben für die Menschheit?

Viel (und vor allem nur) schlechtes habe ich über diesen Film gehört: Emanzen-Zombiefilm, unverständlich genuschelte Dialoge, schlecht gespielt...
Zunächst muss ich dann wohl erwähnen, dass ich "Virus Undead" durchaus unterhaltsam fand, und "Rammbock" für mich ein kleines Highlight ist.
Sonst kenne ich nur deutsche Amateur-Zombiefilme wie die "Mutation"-Reihe, "Zombie 90",
die "Urban Scumbags" und ähnlich billigen Mist, die ich allesamt unerträglich schlecht fand- und daher oft nicht mal beendet habe.
Schauen wir mal wie sich "Endzeit" schlägt...

Wer wegen der Zombie-Thematik einen Splatterfilm erwartet liegt schon mal falsch.
Es gibt zwar durchaus auch ein paar brutalere Szenen (ohne CGI), aber für diese Art von Film wird sich deutlich zurückgehalten.
Dass Männer hier nur Nebendarsteller sind, und die "starken" Figuren wirklich ausschließlich weiblich besetzt sind stimmt zwar,
wäre mir aber ehrlich gesagt vermutlich nicht mal aufgefallen, wenn ich nicht zuvor den "Emanzen-Zombie"-Spruch gelesen hätte.
Das stört jedenfalls zu keiner Sekunde, ebenso konnte ich die Dialoge gut verstehen- vom angeblichen "nuscheln" habe ich jedenfalls nicht viel bemerkt.
Schauspielerisch... Gut, da ist eher Mittelmaß angesagt- aber auch hier konnte ich jetzt keinen Totalausfall entdecken.
Negativer fand ich eher die gesamte Stimmung des Films, welcher oft knallig bunte Farben zeigt- und somit wenig Endzeit-Stimmung rüberbringt.
Das wird zwar schlüssig erklärt (Natur erobert sich ihren Platz zurück), kommt aber natürlich optisch eher seltsam für einen Zombiefilm daher.
Wenn man will kann man natürlich auch generell über den gesamten Öko-Aspekt des Filmes herziehen,
im Vordergrund stehen jedenfalls nicht unbedingt die angreifenden Zombies- eher die Menschen und eine mögliche Rückbesinnung zur Natur.
Ob man dafür jetzt unbedingt Figuren wie die "Gärtnerin" gebraucht hätte sei dahingestellt- manchen Zombie-Fan mag das durchaus verstören.
Ich persönlich fand das ganze allerdings durchaus erfrischend anders, die Macher hatten hier offensichtlich einen Horrorfilm mit Aussage im Sinn.
Kein Highlight, aber weit entfernt von billigem Trash, sehr eigenständig erzählt- und meines Erachtens schon deshalb durchaus sehenswert.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 16 März 2020, 13:28:57
Weil hier gerade die Einschläge näherkommen und die üblichen 14 Tage Kampfpause (mindestens) drohen, hat man leider - zu - viel Zeit für Filme im Heimkino

Verachtung (2018)

Vierter und vermutlich letzter Film nach Adler-Olsen-Romanen - in dieser Besetzung, zumindest. Schade eigentlich, die Typen - vor allem Fares Fares - waren immer ein klarer Pluspunkt dieser kleinen Reihe, die aber auch inhaltlich durchweg mindestens solide daherkam. Der hier greift noch mal in den großen Topf der Verschwörungen, so ein bisschen Grangé-Territorium. Aus den realen, hier durchaus beklemmend inszenierten Sterilisierungsexperimenten, die lt. Abspann bis in die späten 1960iger in Dänemark stattfanden, wird hier ein großer fiktiver Bogen in die Gegenwart gespannt. Das alles bekommt jetzt nicht unbedingt das Glaubhaftigkeitssiegel "approved by reality", zumal - wie in vielen Grangé-Szenarien - auch die behandelten Zeiträume eigentlich alle Protagonisten der früheren Verbrechensebene längst überholt haben müssten. Und die Szene, in der
Spoiler: zeige
Mørck eine Verdächtige verhört und sich dabei wissentlich zudröhnt
, ist mal ein echter Dummfug. Aber umgekehrt gibt das Szenario auch durchaus Raum für ein paar solide Spannungseffekte und "letzte Minute-Rettungen".

Daher 6,5/10, als Abschiedsvorstellung des Teams vielleicht auch noch ein Extranostalgiepunkt.

Scary Stories to tell in Dark

Den hatte ich eigentlich anders erwartet, eher in Richtung Anthologie, aber die titelgebenden Stories spielen keine große Rolle und werden komplett in den Dienst der Haupthandlung gestellt - kann man so machen, denke ich. Und übermäßig juvenil geriet der trotz der jugendlichen Protagonisten auch nicht, die FSK 16 ist soweit sie für Softhorror überhaupt sinnvoll ist (ab 14 oder 15 täte es sicher auch), hier durchaus angemessen. Dank des für Horrorverhältnisse ordentlichen Budgets, ein paar nett düsterer Bilder und der nicht komplett verbrauchten Grundidee ist das durchaus ein solider Genrebeitrag. Das Ende könnte ein bisschen ausgefeilter und weniger fortsetzungsträchtig sein.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 24 März 2020, 15:22:01
Danger Close

Um Authentizität bemühter australischer Kriegsfilm über eine wahre Episode des Vietnamkrieges. Man merkt, dass mit viel Hingabe gearbeitet wurde udn Elemente u. a. aus Apokalypse Now und Wir waren Helden lassen sich durchaus wiederfinden. Die erste Hälfte wird vorwiegend mit Dialog und recht detailliertem Lagerleben gefüllt, in der zweiten Filmhälfte knallt es dann aber durchgehend in einer Mischungb aus Teeplantage und Wald, wobei final auch Schützenpanzer und Hubschrauber eingesetzt werden. Die auf Feuergefechte fokussierte Action gestaltet sich oft handgemacht und bietet einige eindrucksvolle Momente wie etwa den Zeitlupenabschuss von Artillerie und auch so manche Härte. Dem Ganzen fehlen ein wenig die herausragenden Charaktere und Sympathieträger, auch ermüded die Action irgendwann auch etwas. Alles in allem kein Blockbuster, aber ein wirklich feiner Beitrag zum Genre, der mit echtem Archivmaterial beschlossen wird. 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 25 März 2020, 14:44:08
GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR

(https://s19.directupload.net/images/200321/2r9wkfby.jpg) (https://www.directupload.net)

DIE DÄMONENHOCHZEIT (1997)

Köln im Jahre 1197: Eine Hexe und ein Dämon wollen die Stadt unterwerfen, sind aber zu doof dazu.
Köln im Jahre 1998: Ein paar Freundinnen besuchen den Ort an dem sich das ganze der Legende nach abgespielt hat und beschwören Dämonen.
Bald darauf stirbt eine nach der anderen an Herzversagen- doch das Blut der Leichen will nicht gerinnen.
Die zuständigen Behörden sind natürlich überfordert und übergeben den Fall dem berühmten Londoner Geisterjäger John Sinclair.
Gute Idee, denn inzwischen sind die Mädels als Untote unterwegs, um im Kölner Dom eine Dämonenhochzeit zu feiern...

Florian Fitz als John Sinclair ist rein schon optisch eine komplette Fehlbesetzung (Schwarze Haare und Schwiegermutter's Liebling-Optik),
wobei das eigentlich egal ist- denn ausser den Namen Sinclair und Conolly erinnert hier eh kaum etwas an die Romane oder Hörspiele.
Suko und andere wichtige Figuren fehlen komplett, der "Schwarze Tod" ist zwar dabei, aber hier nur eine billige CGI-Rauchwolke.
Schauspielerisch dürfte wohl so manche deutsche TV-Serie aus diesem Zeitraum sogar locker unterboten werden- und Tricktechnisch sowieso.
Die Dialoge sind selten dämlich, die Story kommt komplett Überraschungs-und Spannungsfrei daher, die Musik unterstützt nicht sondern nervt.
"Die Dämonenhochzeit" wirkt wie gewollter, ewig in die Länge gezogener Trash- und das funktioniert nun mal nicht.
Das haben wohl alle Zuschauer dieser TV-Film-Gurke, welche eigentlich als Pilotfilm einer John Sinclair-Serie gedacht war, ähnlich gesehen-
so dass die Pläne zu einer Serie erstmal verworfen wurden, und das ganze einfach im nachhinein als John Sinclair-Film vermarktet wurde.
Ja, der Film ist gruselig. Gruselig schlecht, gruselig langweilig, gruselig gespielt...

0/10

ICH TÖTE JEDEN SINCLAIR (2000, Pilotfilm der Serie)

Der berühmte Geisterjäger John Sinclair wird zu einem Mordfall gerufen.
Das pikante daran: Das Opfer hat den gleichen Nachnamen- eben Sinclair.
Vor Ort erfährt John auch noch, dass das Grab seiner Eltern geschändet wurde- da hat wohl jemand etwas gegen alle Sinclairs...

Nachdem der erste Versuch gründlich in die Hose ging, hat man es im Jahr 2000 mit komplett geänderter Besetzung noch einmal probiert.
Der Pilotfilm beginnt sogar wirklich recht vielversprechend, zumindest für einen TV-Film.
Rein optisch hat man hier deutlich mehr aufgefahren, scheinbar war das Budget diesmal auch etwas höher als beim ersten Versuch.
Die Probleme sind ansonsten aber auch hier wieder ähnlich wie schon zuvor:
Katastrophale, optisch unpassende und komplett unbegabte Schauspieler, allen voran Urs Remond als John Sinclair.
Der Mann hat absolut kein Talent, schläft beim reden ein, und seine schwarzhaarige Pudelfrisur macht ihn auch nicht sympathischer.
Immerhin ist Bill Conolly hier deutlich besser getroffen als zuvor, leider ist er damit der einzige der halbwegs überzeugt.
Auch hier fehlen wieder viele bekannte Namen aus dem Sinclair-Universum, die Dialoge sind unterirdisch (und auch dazu passend vorgetragen),
es passiert einfach generell viel zu wenig, der glatzköpfige Böswutz kommt einfach nur lächerlich rüber-
und die peinlich billigen CGI-Effekte am Ende zerstören dann auch noch das bis dahin immerhin optisch annehmbare Gesamtbild.

2/10

JOHN SINCLAIR - DIE TV-SERIE

- Das Horrorkabinett
In einem Dorf ermordet ein kleines Mädchen seinen Vater. Sie scheint unter dem Einfluss einer fremden Macht zu stehen- und tatsächlich:
In einer alten Kirchenruine in der nähe hat sich ein Dämon eingenistet, welcher nach und nach die Kinder des Ortes manipuliert.
Die Story hat zwar nix mit dem Titel zu tun, aber was soll's. Dafür nerven die unbegabten Kinder- die sind wohl aus einem Horrorkabinett....

- Der Hexenclub
Eine schlecht geschminkte Hexe in einem Gothic-Club manipuliert männliche Besucher, diese sollen ihre Gegner töten...
Fans der "Sisters of Mercy" können hier zumindest ein grinsen im Gesicht kriegen, in der Disco läuft "More" und die Hexe nennt sich Lucretia.
Und sonst? Sinclair versucht mit Assistentin Glenda zu flirten. Das macht er noch schlechter als alles andere.

- Anruf aus dem Jenseits
Der "Schwarze Täufer" hat es auf neugeborene Kinder abgesehen, die betroffenen Eltern kriegen zuvor seltsame Anrufe.
Auch Bill Clnolly's Frau Sheila steht kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes- und wurde schon angerufen...
Ansonsten schneit es deutlich sichtbar Styroporkugeln und es wird immer schwerer nicht einzuschlafen bei den öde inszenierten Geschichten...

- Der Sensenmann als Hochzeitsgast
Bei der Hochzeitsparty einer bekannten von John Sinclair taucht der schwarze Tod auf.
Ich habe gehofft dass er all die unglaublich schlechten Schauspieler vernichtet- aber leider gewinnt John Sinclair mal wieder.

- Engelsgrab
Ein Engel mit Glitzerstaub im Gesicht und ein Dämon mit Gummiperücke kämpfen um die Seele eines leichtsinnigen Jungen.
Die Serie wird immer blöder und billiger...

- Todeskarussell
Auf einem ehemaligen Jahrmarkt (eher Schrottplatz) treibt ein Vampir beim Karussell sein Unwesen.
Mit Schauspielern und erträglichen Tricks oder wenigstens durchgehender Schminke des Vampirs wäre zumindest der Anfang dieser Folge ganz nett.
Aber ich habe jegliche Hoffnung aufgegeben. Alleine die Dialoge: "Wo ist die Leiche?" - "Weggelaufen!" - "Da ist doch irgendwas faul."

- Die Rattenkönigin
Eine obdachlose Frau hat wohl zu oft "Willard" geguckt und setzt Ratten gegen andere Leute ein-
unter anderem gegen einen Zirkusbesitzer, der Ratten nicht von Zecken oder Hunden unterscheiden kann.
Die Folge pendelt zwischen unglaublich langweilig und unglaublich blöd...

- Der Gerechte
In einem Gefängnis geht ein übernatürlicher Mörder durch die Wände und tötet Häftlinge.
Ralf Richter hat eine Gastrolle als Glatzköpfiger Knasti- warum hat der sich für so einen Mist hergegeben?

Wirklich übel was einem hier geboten wird. Schauspielerisch, optisch und inhaltlich. Vor allem Urs Remond spielt unerträglich schlecht.
Wenn man keinerlei Budget hat sollte man solche Serien nicht angehen, sonst kommen eben solche Klopse raus
wie Sinclairs geweihtes Kreuz in billigster Plastik-Optik oder "Dämonenvertreibung durch singen mit Kindern".
Es ist schon traurig, wenn der schlechte Pilotfilm noch das Highlight dieser durchgehend einfach nur hingerotzten Grütze ist...
Einfach nur schade, dass man aus so einer doch sehr beliebten Roman und Hörspiel-Reihe nichts halbwegs vernünftiges gemacht hat.

0/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 April 2020, 14:04:49
DER KOMET

(https://s19.directupload.net/images/200407/zu8yiyxm.jpg) (https://www.directupload.net)

Ein Komet, welcher zuletzt zur Zeit der Dinosaurier an der Erde vorbeizog, und diese damit ausrottete, ist wieder da.
Dumm, wie Menschen nun mal sind, wird das Ereignis auf den Straßen gefeiert... Ergebnis: Der Großteil der Menschheit ist ebenfalls ausgerottet.
Nur ein paar wenige Menschen, welche zur Zeit des Kometenfluges von Stahl umgeben, und somit abgeschirmt waren, haben überlebt.
Der Rest der Menschheit ist einfach zu Staub zerfallen- bis auf ein paar Zombie-ähnliche gestalten...

Regisseur Thom E. Eberhardt's zweiter Film (Nach "Nur tote überleben") zeigt schon, wohin seine Reise in Zukunft gehen soll.
War sein erster Film noch ein handfester Mystery-Thriller (welcher offensichtlich Vorbild für die "Final Destination" Reihe war),
ist sein Zweitwerk schon deutlich kommerzieller geworden.
Trotz Katastrophenszenario und einer Art Zombies ist grafische Gewaltdarstellung kaum vorhanden, zudem kommt auch Humor hier nicht zu kurz.
Film Nummer drei war dann übrigens der Geniale "Genie und Schnauze", eine Top-Besetzte und sehr gelungene Sherlock Holmes-Parodie.
Danach folgten noch ein paar Durchschnittskomödien, bis er dann im Sumpf der TV-Filme verschwand. Nun aber zurück zum "Komet":
Die Besetzung ist größtenteils unbekannt, lediglich Catherine Mary Stewart,
welche zu dieser Zeit in gefühlt jedem fünften Film auftauchte, ist auch hier mit dabei.
Der Rest der Darsteller gibt sich zumindest Mühe, die Synchro ist annehmbarer Durchschnitt, und die Masken sind im üblichen Rahmen.
Den Kultstatus, den "Night of the Comet" (OT) bei vielen hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Im Grunde ist der Film nur eine bunte Version von "Last Man on Earth" bzw "I am Legend", mit der zur Zeit der 80'er passenden Popmusik.
Zudem hängt der Film in der Mitte ziemlich durch, und die wenigen Angriffe der Zombies sind eher langweilig und blutleer inszeniert.
Auch eine Erklärung für die Zombies gibt es nicht, warum sind die nicht wie allen anderen Menschen zerfallen? Woher kommen die?
Witzig ist allerdings die Szene, in welcher das illegale herstellen der Kopie eines Kinofilms mit dem Tod durch Zombie-Angriff bestraft wird.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 26 April 2020, 01:33:45
Heute war bei uns Cabin Fever-Tag:

CABIN FEVER

(https://s19.directupload.net/images/200406/3ljn67fg.jpg) (https://www.directupload.net)

Einige junge Leute feiern ihren Studienabschluß in einer abgelegenen Waldhütte.
Ein Fremder, der die Studenten um Hilfe bittet, ist mit einem Virus infiziert, welcher schon bald furchtbare folgen zeigt:
Das Virus zerfrisst menschliches Fleisch.
Bei berührung der Opfer infizieren sich auch die anderen Mitglieder der Gruppe,
die sich alsbald in einem Kampf gegen den Tod und gegen sich selbst verstricken...

Eli Roth's Regiedebüt hat keine großartige Story, und alles spielt nur in und um eine Waldhütte-
der Film ist aber einigermaßen spannend, ziemlich blutig und auch annehmbar gespielt.
Lediglich die witzig gemeinten Szenen sind eher blöd als lustig.
Aber wenigstens handelt es sich hier mal ausnahmsweise nicht um einen irren Killer der im Wald Teenager meuchelt.
Für Fans von Backwood Horror-Movies empfehlenswert!

7/10

CABIN FEVER 2 - SPRING FEVER

(https://s19.directupload.net/images/200406/68u657be.jpg) (https://www.directupload.net)

Die Killerviren aus dem ersten Film haben sich inzwischen im Quellwasser der Umgebung verteilt-
und sind somit auch im Mineralwasser des örtlichen Herstellers, welches gerade zur Highschool geliefert wird.
Dort wird Abends der Abschlussball gefeiert- mit einer Bowle incl. Mineralwasser,
und der Pisse eines genervten, auch schon nicht mehr ganz gesunden Schulhausmeisters.
Alkohol macht Birne hohl, also wird die Bowle trotz des üblen Geschmacks auch schnell geleert.
Schon bald gleicht die Party einem Massaker von Killerviren-verseuchten Teenagern-
während draussen das Schulgelände komplett abgeriegelt wird, damit niemand hinauskommt...

Gab es im ersten Teil zwar einige blöde Sprüche, war der Film trotzdem eher ein "ernster" Horrorfilm mit derben Szenen.
Derbe Szenen gibt es hier ebenfalls zuhauf- aber diesmal im Gewand einer unlustigen Splatterkomödie.
Wer auf blutige Szenen aus ist wird hier glücklich, das Niveau sollte man aber am besten vor der Türe lassen.
Primitive Sexwitzchen, nervige Schauspieler und diverse ekelhafte Szenen stehen lediglich den guten Effekten gegenüber.

2/10

CABIN FEVER 3 - PATIENT ZERO

(https://s19.directupload.net/images/200406/yawcteb9.jpg) (https://www.directupload.net)

Porter ist ein sogenannter "Patient Null", der Träger eines üblen, normalerweise schnell tödlich endenden Virus.
Deshalb ist er auch auf einer abgelegenen Karibischen Insel in einer Forschungsstation gefangen,
wo der mysteriöse Dr. Edwards mit ihm Versuche anstellt, da das Virus Porter seltsamerweise nicht tötet.
Zur gleichen Zeit im Gewässer vor der Insel: Ein paar Freunde sind mit einer Yacht unterwegs, und wollen Spaß haben.
Als zwei Leute von der Yacht zum tauchen ins Wasser gehen, entdecken sie unheimliches: Fische treiben halb zersetzt im Wasser.
Kurz nachdem sie wieder aus dem Wasser kommen und alle auf der Insel an Land gehen,
zeigen sich bei den Tauchern beunruhigende Hautausschläge. Zum Glück ist ja ein Haus auf der Insel, wo man bestimmt Hilfe findet...

Splatter ohne Hirn, die dritte. Immerhin geht man hier wieder eher in Richtung des ersten Films,
und bietet ein paar nette Splatterszenen ohne kreischende Highschool-Teenies.
Größtenteils kommt "Patient Zero" ohne dümmlichen Humor aus, ein paar Ekelszenen wie im zweiten Teil sind aber drin.
Die Darsteller sind annehmbares Kanonenfutter, wer nichts als hirnlosen Splatterspaß erwartet, kriegt genau das.
Wer den ersten mochte, kann sich den dritten mal ansehen, sollte aber nicht zu viel erwarten.

5/10

CABIN FEVER - THE NEW OUTBREAK

(https://s19.directupload.net/images/200406/6k95mnxp.jpg) (https://www.directupload.net)

Inhaltlich ist der Film nichts anderes als ein Remake des ersten Teils, mit leichten Änderungen was die Figuren ausserhalb der Hütte angeht.
Auf Humor wird glücklicherweise verzichtet, hier wird ernsthaft um das überleben gekämpft, dementsprechend derb geht es hier teils zu.
Natürlich kann man darüber streiten ob es dieses Remake gebraucht hätte, aber man muss zugeben
dass auf Seiten der Darsteller, der allgemeinen Optik und der hübsch fies ohne CGI in Szene gesetzten Ekelszenen alles richtig gemacht wurde.
Wer sich nur einen Film dieser Reihe ansehen will, darf zum "New Outbreak" greifen. Wäre es kein 1:1 Remake, wäre noch ein Punkt mehr drin.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 27 April 2020, 10:51:56
Kam vor knapp 20 Jahren (!) ins Kino. Das letzte Mal im September 2000 gesichtet. Mann, was seitdem alles passiert ist. Damals war ich noch im Studium, das Abi lag nur wenige Jahre zurück...

X-Men (2000)

Es gab 1998 zwar bereits "Blade", aber mit Bryan Singers "X-Men" fing damals alles an. Der Film leutete - noch zwei Jahre vor Sam Raimis "Spider-Man" - die neue Generation von Comicverfilmungen ein, die bis heute anhält und bei der kein Ende abzusehen ist.

Ich muss sagen, dass sich der Film, gerade was die Effekte angeht, erstaunlich gut gehalten hat. Sieht auch nach zwei Jahrzehnten immer noch zeitgemäß aus. Schmunzeln musste ich dagegen, dass es lediglich um die Entführung und Verwandlung eines Senators sowie die Verwandlung einiger Prominente und UN-Abgeordnete ging. Heute wird mindestens eine Großstadt eingeäschert oder der ganze Planet (wenn nicht sogar das Universum) steht auf der Kippe.

Nicht geändert hat sich in 20 Jahren allerdings auch (und damals lag die Zeit, als ich noch Superhelden-Comic gelesen habe, nicht so lange zurück wie jetzt), dass ich viele Charaktere einfach blöd und uninteressant finde wie z. B. Sabretooth oder Toad. Und selbst Storm und Rogue finde ich nicht sonderlich interessant als Superhelden.

Dagegen erweist sich Hugh Jackman als Wolverine als Glücksgriff, ebenso wie Famke Janssen als Phoenix. Mystique (Rebecca Romijn) wird hier meinem Empfinden nach noch viel böser und rücksichtsloser porträtiert als in späteren Filmen. Na ja, und Patrick Stewart und Ian McKellen sind sowieso über jede Kritik erhaben.

Macht dann, wie vor 20 Jahren, 7 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 2 Mai 2020, 17:23:42
DER MANITOU 

(https://s12.directupload.net/images/200501/omoxce25.jpg) (https://www.directupload.net)

Karen Tandy (Susan Strasberg) entdeckt eines Tages in ihrem Nacken ein Geschwür, welches extrem schnell wächst.
Sie begibt sich in ein Krankenhaus, wo man von einem besonders bösartigen Tumor ausgeht, und versucht, diesen zu entfernen.
Die geplante Operation endet erfolglos, Karen spricht unter Narkose eine fremde Sprache, worauf der Arzt sich selbst verletzt.
Am Tag darauf sucht Karen Hilfe bei Harry Erskine (Tony Curtis), einem alten Freund, 
welcher sich unter anderem auch mit schwarzer Magie befasst.
Dieser kommt auf die Idee, den indianischen Medizinmann John Singing Rock hinzuzufügen, welcher das Problem erkennt:
Das wachsende "Geschwür" ist ein Fötus- und aus diesem soll der Manitou Misquamacas wiedergeboren werden, 
welcher nach Indianischem Glauben die Welt ins Chaos stürzen wird...

Regisseur William Girdler's (Grizzly, Panik in der Sierra Nova) letzte Arbeit, bevor er im selben Jahr bei einem Unfall starb.
Der Film wurde unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, neben "Der Manitou" auch noch als "Lasersturm",
sowie als "Geburt des Dämon" und als "Super Zombie - Geburt des Grauens".
Graham Masterton's Roman "Der Manitou" wurde zwar ansprechend, im Vergleich zum Roman aber etwas zu harmlos verfilmt, 
dummerweise jedoch größtenteils komplett falsch vermarktet.
Mit seinem Originaltitel und dem verwendeten Cover der VHS-Erstauflage / Erstaufführung im Kino / Blu-ray kann man durchaus leben, 
doch scheinbar war das für Deutschland nicht reisserisch genug, um Erfolg zu garantieren.
Natürlich gibt es im Film keinen "Lasersturm" (nur einen Unfall mit einem medizinischen Laser), und erst recht keinen "Zombie".
Viel mehr geht es hier um die Reinkarnation eines Indianischen Manitou, 
die Themen lauten also Wiedergeburt, Indianische Geisterwelt und Mystik, verpackt in ein übernatürliches Drama.
Allerdings schüren die späteren Titel da völlig andere Erwartungen.
Wenn man den Film mit anderen Vergleichen will, dann am ehesten mit "Der Exorzist", auch wenn er dessen Status nicht erreicht.
Schauspielerisch ist alles im grünen Bereich, es kommt auch durchaus unheimliche Atmosphäre auf- 
lediglich die Tricks am Ende wirken aus heutiger Sicht leider stark veraltet.
Im Bonusmaterial ist auch die Super 8-Fassung enthalten!

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 9 Mai 2020, 12:40:49
Erde und Blut

Geradliniger, vor allem mit 80 Minuten aber angenehm kurzer Reißer um gestohlene Drogen, deren Eigentümer grantig wird und mit seiner Gangsterbande in einem Sägewerk zum Showdown anrückt. Die Optik ist - typisch belgisch-französisch - eher trist-düster mit den typischen Nadelwaldmotiven der Ardennen (vermutlich). Die Mimen performenen mit Sympathiedefiziten solide, die Action ist durchaus hart und größere Längen gibt es nicht. Wenn es nicht schon zug ähnlich gelagerte Filme geben würde, hätte der Film sicher mehr Fans. So bleibt solide europäische Genrekost für Fans, bei der die Schlusslocation das Alleinstellungsmerkmal ist. Der Rest ist halt reine Routine. Stabile 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 11 Mai 2020, 19:16:20
Ein bisschen B-Ware nach Wiederanlaufen des Videothekenbetriebes

Coma (2018)

Bin beim russischen Kino ja immer etwas skeptisch. Technisch ist das gemessen an den eingesetzten Mittel oft überraschend gut, erzählerisch neigt man dafür bisweilen zu Konfusion und Verwirrung westlicher Zuschauer. Diese Schmalspurvariante von "Inception" geht etwas überraschend in die entgegengesetzte Richtung: Das ist zwar optisch ambitioniert und auch relativ einfaltsreich, aber das Budget setzt da doch arge Grenzen - die meisten der durchaus fantasievollen Hintergründe sehen mangels Auflösung ein bisschen aus wie die aus einer eher preiswerten Videospielproduktion.

Dafür kommt der relativ zügig in die Puschen, ohne langatmigen Auftakt wie in den "Attraction-Filmen" ist man sofort drin in der Handlung, und viele Schnörkel gibt es auch nicht. Das Personal bleibt überschaubar, die Action erreicht zumindest soliden B-Moviestandard und die Auflösung gerät unspektakulär, aber nicht völlig absurd.

Wer nicht zu genau auf die mäßig aufgelösten Bilder schaut, kann durchaus seinen Spaß haben

6/10

Girl on the Third Floor

Das ist so ein Fall, bei dem ich mir in der Bewertung nicht so sicher bin - nicht von ungefähr fallen da Kritiker-RT-(81%) und die Zuschauernoten (4,6 imdb) massiv auseinander.

Objektiv ist das eigentlich nur ein auf eine Person reduzierter Spukhausfilm nach bekanntem Muster, bei dem halt nicht die übliche mehr oder weniger harmonische Familie mit dem sensiblen Junior und der handysüchtigen Pubertierenden einzieht, sondern nur ein Vorauskommando in Form eines maßvoll talentierten Solo-Heimwerkers. Und der Mann ist auch noch ein rechter Kotzbrocken, Spargroschendieb, und bei der nächsten Gelegenheit wird die schwangere Ehefrau mit der
Spoiler: zeige
erstbesten scharfen GeistIn (?) betrogen.
Auf die Tour schafft es der Streifen dann irgendwie den Eindruck zu vermitteln, dass man doch einem halbwegs originellen Szenario zusieht.

Für die Horrorfans der alten Schule gibt es ein paar solide Bluteffekte ohne viel CGI, und Trieste Kelly Dunn ist seit der Banshee-Serie bei mir durchaus ein Pluspunkt. Abzüge gibt es für die mäßige Synchro gerade der eigentlich ganz solide gespielten Hauptfigur, auch wenn das über weite Strecken mangels Gesprächspartner nicht zu sehr auffällt.

Auch hier mal vorsichtige und eher knappe 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 20 Mai 2020, 01:41:00
I see you (2019)

Für 99 Cent bei Amazon gesichtet - und die ist der dicke wert. Beginnt leicht strange und lässt den Zuschauer durchaus rätseln, was das werden soll: Haunted House-Grusler oder Copthriller ? Und dann schlagartig geht der Film quasi von vorne los (muss man sich auch erst mal trauen) und alles bekommt noch eine andere Richtung, ohne dass dies unbedingt schon der letzte Twist war. Und es passt vieles zusammen, was am Anfang eher unlogisch oder lückenhaft erscheint; Fragen bleiben dennoch (die gravierendste nach dem
Spoiler: zeige
Motiv des Überraschungstäters; und die letzte Szene ist dann auch nicht mehr ganz logisch, denn die entkommenen Kids müssten den wahren Täter ja beschrieben haben
). Durchgehend eine ordentliche Spannung entwickelt der aber trotzdem.

Neben den verzeihlichen kleinen Logiklöchern ist die Hauptschwäche des Films ausgerechnet Helen Hunt, die hollywooduntypisch eh schon etwas zu alt gecastet ist (mit 56 wäre die eher Oma als Mutter eines ca. 15jährigen), dies mit Schichten von Makeup oder den Diensten eines maßvoll begabten Niptuckers kaschieren will und dabei jedwede sinnvolle Mimik einbüßt.

Trotzdem 7,5/10.

Das Schweigen des Sumpfes (Netflix)

Noch so ein Film, der rätselhaft und nicht uninteressant beginnt. Danach wird es hier aber nicht spannend oder überraschend, sondern furchtbar banal, eine ziemlich abstruse Gangsterstory mit einer völlig indisponierten Hauptfigur. Das ergibt alles nicht nur wenig Sinn (
Spoiler: zeige
wer als Autor seine realen Taten in Buchform gießt, sollte sich in jedem Staat westlich von Kabul ganz fix im nächstbesten Knast wiederfinden)
, sondern ist überdies noch durchweg langweilig. Wirkt ein bisschen wie die gute, aber unausgereifte Idee, die vermutlich jeder Filmfreak schon mal morgens unter der Dusche hatte, und bei deren Ausarbeitung als Drehbuch er dann erwartungsgemäß restlos gescheitert ist.

3/10

Plagi Breslau
(nochmal Netflix)

O.k., den habe ich mir überwiegend angeschaut, weil da ein Teil meiner Familie herkommt. Aber sieh an, auch unabhängig vom interessanten Schauplatz: so verkehrt ist der nicht. Klar, das "ritueller Serienkiller"-Genre neu erfinden kann man auch östlich der Neisse nicht. Aber die gezeigten Morde und die aufgefundenen Opfer sind angemessen grauslich und nix für direkt nach dem Abendessen, und der (obligatorische) Midsession-Twist ist auch nicht von schlechten Eltern, der hat mich durchaus kalt erwischt. Dass sich Polen (höflich formuliert) hier dem hollywoodtypischen Zwang zu perfect gestylten Supermodels als CopIn (9 Uhr morgens, verstümmelte Leiche, die Frisur sitzt) verweigert, passt in das Szenario ganz gut.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 Mai 2020, 15:29:35
THE PUNISHER (1989)

(https://s19.directupload.net/images/200405/waczzg3k.jpg) (https://www.directupload.net)

Die Familie des Polizisten Frank Castle wurde von den Männern des Mafia-Oberhauptes Gianni Franco welchem er zu nahe kam getötet,
er selbst überlebte den Anschlag zwar verletzt, wurde aber offiziell für tot erklärt.
Seitdem ist er für die Öffentlichkeit verschwunden, lebt in der Kanalisation der Stadt und tötet jeden Verbrecher den er findet.
Inzwischen nennt man ihn den "Punisher"- doch den Auftraggeber am Mord seiner Familie hat er bisher noch nicht erledigen können.
Als die Yakuza in der Stadt auftauchen um diese zu übernehmen, und deshalb die Kinder der örtlichen Mafia-Oberhäupter entführen
kriegt der Punisher seine große Chance. Gianni Franco versucht natürlich die Kinder zu befreien- mit erzwungener Hilfe das Punishers.
Und so stehen die beiden Männer sich erstmals gegenüber- zunächst mit dem gleichen Ziel...

Der Anfang des Films ist sehr stimmig in Szene gesetzt, der eher dreckige Dolph auf seinem Motorrad
macht, obwohl er etwas jung für die Rolle wirkt, durchaus was her- und auch die Explosion des Hauses vom Gangsterboss fetzt.
Direkt im Anschluss, beim Rückblick auf Frank's Familie schlägt dann aber leider schon der Trash durch.
Die Explosion des Autos ist zwar schön und gut, aber die Logik tut schon hier weh.
Durch die Explosion fliegen die Scheiben raus, als Dolph hinrennt muss er aber erstmal die Scheiben einschlagen
um die (scheinbar sowieso offene, "Sicherungsstift" der Türe ist oben) Türe des Wagens öffnen zu können. Autsch...
Neben solchen Logik oder Anschlussfehlern gibt es auch noch andere seltsame Szenen, wie den japanischen Folterer,
welcher in High Heels herumrennt. Mag sein dass das aus den (mir unbekannten) Comics übernommen wurde, wirkt aber seltsam.
Ansonsten kann man bis auf die nervigen Kinder mit der Besetzung durchaus leben, die Synchro geht in Ordnung,
der Gewaltgrad ist angenehm hoch aber nicht zu übertrieben- und langweilig wird's auch nicht.
So gut wie damals als er aktuell war ist der Film in meinen Augen nicht mehr, aber immer noch passable Unterhaltung.
Mit einem Faible für 80'er Jahre Action-Trash kann man noch ein Auge zudrücken- ansonsten sollte man 1 oder 2 Punkte abziehen.

7/10

THE PUNISHER (2004)

(https://s19.directupload.net/images/200405/li7vb6hd.jpg) (https://www.directupload.net)

Frank Castle (Thomas Jane) arbeitet Undercover für das FBI, möchte dieses gefährliche Leben aber für seine Familie aufgeben.
Ein letzter Einsatz im Drogenmilieu läuft allerdings nicht ganz wie geplant, was einen jungen Mann das leben kostet.
Der tote war der Sohn von Unterweltgröße Howard Saint (John Travolta), welcher nun Rache an allen am Einsatz beteiligten schwört.
Besonders hat er natürlich Frank Castle im Visier, welcher für den Einsatz verantwortlich war.
Saint schickt einen ganzen Trupp Profikiller los, welche auf einer Familienfeier der Castles auftauchen- und ein Massaker anrichten.
Einzig Frank Castle selbst überlebt schwer verletzt, wird aber für tot gehalten.
Danach dauert es nicht lange, bis ein Mann im Totenkopf-Shirt einen Rachefeldzug in der Unterwelt beginnt,
nicht nur mit brutaler Gewalt, sondern auch mit gezielter Manipulation von Saint's Männern...

Thomas Jane passt sehr gut in die Rolle und spielt seinen Punisher komplett eigenständig, jedenfalls völlig anders als zuvor Dolph Lundgren.
Auch diese Verfilmung ist ein teilweise harter Actionfilm, hat allerdings auch einige wirklich witzige Momente, welche nicht störend wirken.
Travolta spielt seine Rolle routiniert wie immer, auch der Rest des Casts kann sich durchaus sehen lassen.
Regisseur Jonathan Hensleigh scheint zudem ein großer Fan von Italo-Western zu sein,
denn zumindest der Anfang (Vorspann, Musik) als auch das Ende (Showdown) erinnern stark an Klassiker dieses Genres.
Schade dass in dieser Konstellation kein weiterer Punisher-Film kam
(und Hensleigh danach nur noch einen richtig schlechten Kannibalenflm und einen mittelmäßigen Actionfilm ablieferte),
ich hätte mir sehr gut eine ganze Filmreihe mit diesem Punisher vorstellen können.

9/10

PUNISHER - WAR ZONE (2008)

(https://s19.directupload.net/images/200405/n8z8akud.jpg) (https://www.directupload.net)

Frank Castle (Ray Stevenson), welcher einst seine komplette Familie verlor, ist auch vier Jahre später immer noch als Punisher unterwegs
um auf seine eigene Art in der Unterwelt aufzuräumen und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Dieses mal hat er sich allerdings ein wenig überschätzt, denn er richtet ein Gemetzel auf einer großen Feier eines Mafia-Bosses an.
Billy Rusotti (Dominic West), einer der höheren Mafiosis, kann mit ein paar getreuen in eine nahe gelegene Recyclingfabrik flüchten,
wird jedoch auch dort vom Punisher gestellt- und beim Kampf mit Castle von diesem in eine laufende Glasrecycling-Maschine gestoßen.
Rusotti überlebt allerdings stark entstellt, nennt sich nun Jigsaw und mobilisiert alle Kräfte im Kampf gegen den Punisher-
welcher nun auch noch eine eigens zusammengestellte Punisher Taskforce der Polizei gegen sich hat,
denn einer der von ihm getöteten in der Fabrik war ein Undercover-Cop...

Regisseurin Lexi Alexander, welche ein paar Jahre zuvor mit dem Action-Drama "Hooligans" positiv auffiel,
hätte ich jetzt definitiv nicht als Punisher-Regisseurin auf dem Schirm gehabt.
Erstaunlicherweise liefert allerdings gerade sie den härtesten und actionreichsten der Punisher-Filme ab,
und gibt direkt von Anfang an Vollgas ohne sich mit der Vorgeschichte aufzuhalten, welche nur nebenbei erwähnt wird.
Daher ist der Film quasi als richtige Fortsetzung angelegt (was auch im Film so dargestellt wird),
bleibt aber auch ohne Vorkenntnisse verständlich.
Wieder ist das Casting trotz deutlich kleinerer Namen sehr gut gelungen, vor allem Ray Stevenson passt hier perfekt.
Man hat hier zwar neben der Gewaltdarstellung auch die Klischeehaftigkeit der Figuren deutlich erhöht
(und sich bei manchen Ideen an anderen Filmen bedient), aber irgendwie passt selbst das gut zu dieser Comicverfilmung.
Inhaltlich nichts neues, aber in seiner Darstellung noch einmal etwas anders ausgerichtet als die beiden bisherigen Filme.

8/10

Fazit:
Alle drei Verfilmungen sind sehenswert, zumindest die beiden neueren dürften jedem Actionfan gefallen.
Wer mit dem typischen Stil von 80'er Actionfilmen etwas anfangen kann, wird aber auch den ersten mögen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 23 Mai 2020, 18:44:30
TIEFSCHNEE - WINTER DER RACHE

(https://s12.directupload.net/images/200523/xmokqebj.jpg) (https://www.directupload.net)

Stanley Winters ist ehemaliger Soldat und Mitglied einer britischen Spezialeinheit.
Bei seinem letzten Einsatz tötete er versehentlich ein Kind, was ihn tief traumatisierte und Arbeitsunfähig machte.
Um die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das erlebte zu verarbeiten zog er sich in die Einsamkeit der französischen Alpen zurück,
wo er seit dem zusammen mit seiner blinden Mutter in einer Berghütte lebt.
Eines Tages findet Stanley in der Nähe der Hütte eine verletzte Skifahrerein, welcher er hilft und sie mitnimmt.
Danach dauert es nicht lange bis Schüsse fallen, dort draussen scheint jemand zu sein, der es auf Stanley abgesehen hat-
was alle Menschen in seiner Nähe und somit auch in der Hütte in Gefahr bringt...

"Tiefschnee" ist eine größtenteils sehr ruhig erzählte Mischung aus Drama und Thriller mit gerade mal 90 Minuten,
welche leider mit einer schwachen, aber noch erträglichen Synchro zu kämpfen hat- und erst nach über einer Stunde Laufzeit spannend wird.
Genau das ist es auch, was dem Film eine bessere Wertung kostet.
Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant, die Darsteller gehen in Ordnung,
die Naturaufnahmen sind herrlich und vermitteln auch das Gefühl der Einsamkeit- aber die erste Stunde ist einfach arg öde inszeniert.
Das letzte drittel entschädigt zwar durchaus für einiges und kommt auch spannend daher, aber der Gesamteindruck bleibt doch eher schwach.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 25 Mai 2020, 10:24:40
Das klingt ja fast nach Cold Blood Legacy mit Jean Reno kürzlich!?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 25 Mai 2020, 16:37:04
Keine Ahnung, den kenne ich nicht...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 Mai 2020, 16:03:38
CREATURE - DIE DUNKLE MACHT DER FINSTERNIS (TITAN FIND)

(https://s12.directupload.net/images/200527/sbvvfl4x.jpg) (https://www.directupload.net)

In der Zukunft streiten sich die beiden mächtigsten Großkonzerne, die amerikanische Firma "NTI" und die deutsche "Richter Dynamics"
um die Ressourcen auf fremden Planeten, denn die Erde ist ziemlich ausgebeutet.
Ein Raumschiff von Richter Dynamics ist auf der Suche nach Bodenschätzen auf dem Saturnmond Titan gelandet,
dort fand die Crew allerdings nicht was sie suchte- dafür aber den Tod.
Sie entdeckten eine Höhle auf dem Planeten, in welcher Uralte ausserirdische Artefakte lagerten-
unter anderem auch zahlreiche Metallzylinder mit organischem Inhalt.
Dumm nur, dass dort auch ein Alien herumläuft und beinahe die gesamte deutsche Besatzung tötet.
Als ein amerikanisches Raumschiff landet, trifft die Besatzung auf Hans Rudi Hofer (Klaus Kinski), welcher die Amerikaner warnt.
Doch das Alien ist schon in der Nähe, findet sein erstes Opfer- und kann dieses offensichtlich nach seinem Tod kontrollieren...

Schon mal gehört, die Geschichte? Ist Ridley Scott's "Alien" nicht gerade unähnlich.
Allerdings macht man auch kein Geheimnis daraus, im Gegenteil: Regisseur William Malone spielt sogar direkt darauf an.
Erwartungsgemäß sieht das Alien recht ähnlich aus, für eine Billigproduktion aber nicht einmal schlecht-
und wer beim Namen von Kinski's Figur nicht sofort an H.R. Giger denkt ist wohl kein Fan des Vorbilds.
Mangels sonstiger herausragender Darsteller setzt man hier etwas mehr auf Splatter als auf Story, bietet aber auch düstere Atmosphäre.
Wer leicht trashigem Sci/Fi-Horror nicht abgeneigt ist wird gut unterhalten. Blockbuster-Fans dürften aber eher enttäuscht sein.

7/10

Bisher waren alle deutschen Versionen stark gekürzt, Splatter und Gewalt fehlten fast vollständig.
Schon die deutsche VHS ab 18 war gekürzt, die deutschen DVDs von "84 Entertainment", "United Video"
basieren auf eben dieser VHS, sind dementsprechend identisch gekürzt- und auch qualitativ nicht viel besser als die VHS.
Seit Mai 2020 gibt es erstmals eine ungeschnittene deutsche DVD von "Schröder Media / Endless Classics".
Qualitativ ist allerdings auch diese nicht empfehlenswert.
Das Bild liegt qualitativ zwischen einer VHS und einer DVD und ruckelt teilweise deutlich bemerkbar.
Der deutsche Ton ist schlampig eingefügt, an manchen Stellen hört man noch kurz den Originalton durch.
Bisher geschnittene Szenen sind in englischem Originalton ohne Untertitel enthalten.
Immerhin stimmt hier das Bildformat von 2,35:1, die Angabe auf dem Cover (4:3) ist falsch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 1 Juni 2020, 12:27:05
First Love (2019)

Bei Miike ist das wie beim Gump mit seiner Pralinenschachtel - so richtig weiß man nie, was man bekommt. Terra Formars, den ich zuletzt von ihm gesehen hatte, ist nur noch peripher überhaupt als "Spielfilm" zu betrachten, der hier ist deutlich konventioneller (und nach allem was ich gelesen habe auch ein kräftiges Selbstzitat, "Like a dragon" von 2007).

Beginnt relativ zäh und dem asientypischen Überangebot an Figuren, die man schwer zuordnen kann - immerhin lässt die deutsche Fassung ausnahmsweise mal die Chinesen in Japan chinesisch reden und schafft damit ein bisschen Klarheit. Ab der Mitte nimmt das dann Fahrt auf und zeigt auch den leicht makabren Sinn für Humor, den Miike-Fanboys wohl erwarten. Auch wenn die von einigen Kritikern gelobte "Verknubbelung" der Handlungsstränge am Ende letztlich sehr simpel erfolgt und darauf hinausläuft, dass jeder jeden blutig umbringt oder umbringen will - in der Summe dann doch ganz spaßig.

6/10

End-Zeit (2018)

Deutscher Zombiefilm, coproduziert von "Arte" und dem "Kleinen Fernsehspiel" (den Spruch mit dem "großen Kino" spare ich mir diesmal) - lässt immerhin vermuten, dass da kein blutiger Billigtrash herauskommt.

Wobei, übermäßig teuer kann der auch nicht gewesen sein. Aber natürlich kein Trash, eher ein etwas betuliches Freiluft-Dreipersonenstück mit Eso-Touch und ein paar klassichen Zombieeinsprengseln. Immerhin ist die Location zwischen Weimar und Jena mal was Neues für das Genre, und bringt auch ein paar nette Einstellungen hervor (Stichwort Goethe/Schiller).

Kann man mögen, muss man aber nicht.

5/10

Ship / Mary (2019)

Auch Oldman ist mittlerweile in der Willis/Cusack-Riege für "gut bezahlte Kurzauftritte in B-Movies" angekommen, siehe "Courier". Hier ist er etwas länger im Bild, was die Sache aber angesichts seiner eher lustlosen Darstellung nicht besser macht. Eigentlich böten Schiffe einen prima Hintergrund für Grusel, auf einen wirklich guten Film zum Thema warten wir aber immer noch (Triangle vielleicht, der aber nach dem Auftakt in eine ganz andere Richtung geht).

Hier gibt es nur eine 08/15-Grundidee und ein paar Standardjumpscares. Hält einen wach, fesselt aber fast keine Sekunde. Die Art, wie der Geist
Spoiler: zeige
von Figur zu Figur springt
, wirkt überdies arg beliebig. Und billig, denn so spart man sich echte Geistereffekte und Makeup; auch eine vernünftige
Spoiler: zeige
 Zerstörungssequenz des Bootes
war im Budget offenbar nicht drin.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 8 Juni 2020, 15:02:14
BEYOND THE GATES

(https://s12.directupload.net/images/200608/fqyqr7kl.jpg) (https://www.directupload.net)

Die Brüder John und Gordon müssen sich um den Besitz ihres seit längerem verschollenen Vaters kümmern- dazu gehört eine alte Videothek.
Dort lagern nicht nur immer noch tausende Videokassetten, sondern in einem Regal auch ein Video-Brettspiel namens "Beyond the Gates".
Aus reiner Neugier, und natürlich weil das benötigte Equipment hier eh noch herumsteht, packen sie das Spiel aus und legen die VHS ein.
Auf dem Band begrüßt sie die Spielleiterin Evelyn und eröffnet den Spielern, dass man das Spiel wenn einmal gestartet, bis zum Ende spielen muss.
Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass "Beyond the Gates" kein reines Spiel ist- sondern Auswirkungen auf die Realität hat.
Wer nicht weiterspielt könnte nicht nur das Spiel, sondern auch sein Leben verlieren. Das könnte auch das verschwinden des Vaters erklären...

Klasse Idee, so eine Art "Jumanji" im Horror-Stil für Erwachsene, angereichert mit ein paar wenigen Anspielungen auf die damaligen "Video Nasties".
Das ganze wurde zwar offensichtlich mit wenig Budget umgesetzt und verliert sich in der ersten Hälfte auch des öfteren in belanglosen Gesprächen,
aber zumindest muss man den Machern des Filme eine gewisse Liebe zu den 80'er Jahren und Videotheken attestieren.
Es ist (zumindest für die älteren hier, die das noch miterlebt haben) herrlich anzusehen wie man in der Videothek herumstöbert.
Leider hat man es versäumt hier Stapelweise gezielte Anspielungen auf damalige Filme reinzupacken, da wäre doch sicher noch mehr gegangen.
In der zweiten Hälfte des Films gibt es ein paar handgemachte Splattereffekte zu sehen.
Gut gemeint, charmant gemacht- aber in der ersten Hälfte teils arg langweilig und generell mit einiger Luft nach oben.
Retro-Fans dürfen reinschauen, sollten aber nicht zu viel erwarten.
Eine deutsche Fassung des Films ist bisher nicht erschienen.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 11 Juni 2020, 11:21:18
The Vast of Night / Die Weite der Nacht (Amazon Prime)

Ach herrje, das ist mal ein schwieriger Fall. Kann man einen Horror/SF/Mystery-Film produzieren, praktisch ohne irgendwelche Elemente dieser Genres zu visualisieren ? Mit ständig überlappenden, leicht hysterischen Dialogen ? Mit schier endlos langen Erzählungen, bei denen die Kamera starr auf das Gesicht des Erzählers hält, nur dessen Stimme am Telefon oder der Einfachheit halber auch mal minutenlang gar nichts zeigt ? Mit einer endlosen Einstellung in einer antiken Telefonzentrale, in denen nichts passiert, außer dass ständig neue Verbindungen eingestöpselt werden und ein paar komische Geräusche erklingen ? Mit groben s/w-Bildern, die wie "durch" einen antiken TV gefilmt aussehen ?

95% der Kritiker bei RT meinen ja, ich meine nein. Abgesehen von den ersten 10 Minuten sowie zwei weiteren Sequenzen ist das praktisch ein abgefilmtes Hörspiel, und das geht für mich ganz persönlich einfach nicht. Die besagten zwei Sequenzen (
Spoiler: zeige
eine schöne Kamerafahrt und die finale Erscheinung
) sind gut und eindrucksvoll gemacht, aber ist das wirklich ein Kriterium für 90 Minuten Film, das der besonderen Erwähnung bedarf ?.

Also: Für mich hat der ums Verr... nicht funktioniert, das ist Arthaus-Indiekost der ganz drögen Sorte mit dem Spannungslevel von trocknender Farbe an der Wand. So um die 3/10 Punkte würde ich vergeben, was aber natürlich nicht bedeutet, dass das filmischer Bodensatz ist. Nur halt ein Experiment, das andere abfeiern mögen, das aber an mir komplett und restlos vorbeigeht. Und an die RT-Kritiker: Wenn demnächst nur noch schwarze Leinwand und ein dauerbrabbelnder Erzähler zu "sehen" resp. hören sein wird, sagt mir rechtzeitig Bescheid, dann passe ich.

Countdown (Blu Ray)

Kontrastprogramm: Restlos banaler Konsumhorror, der zwar nicht von Blumhouse ist, aber sich genauso anfühlt. Trotz kleinem Budget optisch und technisch völlig o.k, und sogar die Figuren sind etwas erwachsener als die üblichen Teeniepfosten und nerven daher kaum. Die Grundidee ist nicht völlig verkehrt, die weitere Entwicklung vom Techhorror zur klassischen
Spoiler: zeige
Dämonen- und Fluchstory
ist zwar völliger Kappes, bietet dann aber doch noch mal ein paar mal Gelegenheit für Hui-Bu-Effekte und solides Gruselmakeup.

Jetzt werden filmische Gourmets endgültig den Glauben verlieren: Der hat mir gefallen, objektiv so um die 5, aber dank 90 zügiger Minuten würde ich da subjektive 6/10 vergeben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 12 Juni 2020, 09:30:41
Die letzte Sichtung liegt genau 16 Jahre und einen Monat zurück. Jetzt dank Disney+ die insgesamt vierte Sichtung als Vorbereitung auf die Serie ab 2021:


Willow (USA 1988)

Mit dieser Produktion wandelte George Lucas auf den Spuren Tolkiens und wollte sich ein zweites Standbein im Bereich Fantasy schaffen. Zählt zu den größten und bekanntesten Genrefilmen des Jahrzehnts neben "Der Tag des Falken", den "Conan"-Filmen", "Excalibur", "Die Braut des Prinzen", "Labyrinth", "Der Drachentöter", "Der dunkle Kristall", "Die unendliche Geschichte" und "Legend".

Ich versuche es relativ kurz zu machen: Meine Güte, ist der Film schlecht gealtert. Ich hatte ihm ohnehin immer nur eine 6/10 gegeben, aber hier stimmt kaum etwas. Einige Landschaftsaufnahmen des u. a. in Neuseeland gedrehten Films kommen einem bekannt vor, wenn man "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit" gesehen hat. Der solide Score ist von James Horner, die Kamera von Adrian Biddle ("Aliens", "Event Horizon", "Die Braut des Prinzen" "Judge Dredd", "James Bond - Die Welt ist nicht genug", "Die Mumie", "V wie Vendetta") und die guten alten matte paintings sind sehr schön, aber sonst...

Sämtliche Schauspieler kaspern herum, die Effekte sind unterirdisch (speziell die Stop-Motion-Effekte - der erste Einsatz eines Morphing-Effektes ist allenfalls filmhistorisch interessant) und die Kampfszenen reiner Spencer/Hill-Klamauk, wenn auch wesentlich unkoordinierter. Gleichzeitig irritiert der sehr kleinkindliche Humor (schlimm: die beiden Winzlinge, die Willow noch mitschleppt und die alles kommentieren müssen) einerseits und einige recht drastische oder gruselige Szenen andererseits (der Troll verwandelt sich in einen Klumpen zuckendes, rohes Fleisch). Zudem wollen die zwei Stunden einfach nicht zu Ende gehen. Das Pacing ist grauenhaft, ich war schon nach knapp einer Stunde fertig und habe angefangen, nebenbei zu Zocken.

Bestenfalls 4 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 12 Juni 2020, 11:11:18
Narco Soldiers

Bei Amazon für 99 Cent - und mehr ist er auch nicht wert.
Recht offensichtlich biedert sich der Film bei der genialen Netflix-Serie an - kann aber niemals auch nur im Ansatz deren Qualität erreichen. Zwar beitet Narco Soldiers teils malerische, wirklich hübsch anzusehende Kulissen im breiten Kinoformat, aber diese können zu keinem Zeitpunkt über die seelenlose Reißbrett-Aufsteigergeschichte, die wenig sympathischen Charaktere, die penetranten CGI-Bluteffekte und das Fehlen nennenswerter Highlights hinwegtäuschen.

Hochwertige Tarnung leider aufgeflogen - totaler Durchschnitt! (knapp 5/10 Punkte)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 16 Juni 2020, 01:33:20
CHERRY FALLS

(https://s12.directupload.net/images/200616/dozoasqs.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine Killer mordet in einer Kleinstadt-Highschool Jungfrauen. Lösung: Wer wild herumfickt wird überleben.

Was für eine Slasher-Gurke. Der wurde mir ernsthaft von einem Arbeitskollegen empfohlen.  :wacko:
Billig-Slasher mit echt üblen Klischee-Darstellern, bei dem nicht mal die Mordszenen Spaß machen.
Wirkt wie ein C-Film aus der hintersten Videotheken-Ecke aus den 80'ern, nur eben mit moderner Optik.
Den "Hai-Angriff" fand ich immerhin lustig, der Rest ist zum vergessen.
Und der Mist soll vom Romper Stomper-Regisseur sein? Der Mann sollte in Rente gehen.
Oder soll das ganze eine (unlustige) Persiflage auf das Slasher-Genre generell sein, und ich hab's nur nicht kapiert?
Alleine das umdrehen des Slasher-typischen "Wer Sex hat, stirbt" macht den Film noch nicht originell oder gar gut...

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 19 Juni 2020, 11:51:10
IN DER HITZE VON NEW YORK

(https://s12.directupload.net/images/200619/66glnfqr.jpg) (https://www.directupload.net)

New York: Während einer Gerichtsverhandlung bei der gleich mehrere in verschiedenen Punkten straffällige junge Frauen
im Schnellverfahren verurteilt werden sollen, versuchen einige zu fliehen.
Das ganze endet in einem Massaker auf beiden Seiten,
in dessen Verlauf der farbigen Tracy (Irene Cara) und der weißen Scarlet (Tatum O'Neal) die Flucht gelingt.
Die beiden Frauen sind grundverschieden, und sich zunächst auch nicht sonderlich sympathisch- müssen sich aber gegenseitig helfen.
Die Jagd geht durch die dreckigsten Straßen New Yorks, und sogar die Kanalisation-
wobei ein Polizist der die beiden verfolgt hat bei einem Unfall ums Leben kommt.
Die Jagd auf die beiden jetzt auch noch mutmaßlichen Polizistenmörder wird immer erbarmungsloser...

Regisseur Stephen Gyllenhaal's erster Spielfilm ist eine durchaus überzeugende Mischung aus (hauptsächlich) Action und (ein wenig) Drama.
Seine späteren Filme waren teils zwar nicht besonders erfolgreich, aber im Bereich der TV-Serien ist er ein durchaus bekannter Name.
(Twin Peaks, The Shield, The Mentalist, Blue Bloods...)
Natürlich kann man das ganze auch als Variante des Klassikers "Flucht in Ketten" abtun, welcher ein Jahr nach diesem Film ein Remake erhielt,
aber spannend inszeniert und annehmbar besetzt ist das ganze auf jeden Fall. In einer kurzen Gastrolle taucht Peter Fonda auf.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 25 Juni 2020, 12:01:29
64 Minutes / Line of Duty

Wer die junge, hippe Generation einfangen will, steht diese Tage vor einem Problem - außer dutzenden von handycamgestützten Beautypalaces funktioniert da nicht viel, fragt mal beim Spiegel oder der Zeit nach. Die Zielgruppe mit einem eher altmodischen Actionkracher samt altem weißem Mann (Eckhart) in der Hauptrolle einzufangen, dürfte da ein weitgehend vergebliches Unterfangen sein.

Da ich nicht zu dieser partiellen Zielgruppe gehöre, kann ich den Film etwas unbefangener beurteilen. Also: Die Einbindung der trendigen Influencerin als Sidekick ist erschreckend sinnfrei und bringt den Film keinen Zentimeter voran. Andererseits: Wenn man sich die ersten beiden Die Hards mit dem gemütlichen Afro-Amerikaner als Sidekick-Stereotyp anschaut - so richtig pralle war das auch nicht, und heutzutage geriete man mit so was auch ganz fix in die Reichweite der Möchtegern-Filmverbrenner. Unter dem Aspekt also kein Riesenabzug, zumal die Figur auch irgendwie ganz sympathisch rüberkommt.

Der Rest ist solide Standardkost, die nicht die große Spannung entwickelt (weil das Opfer kaum im Bild ist, der/die Badguys eher maßvoll bedrohlich wirken und man auch irgendwie nie Zweifel am
Spoiler: zeige
guten Ausang
hat). Aber es ist eigentlich immer was los auf dem Schirm, Langeweile kommt nicht auf und die Actionszenen sind zumindest mal ganz ordentlich. Jedenfalls solange, bis sich das angebliche Elektroauto nach Kopfstand als Vollfake mit Auspuff entpuppt ...

6/10

365 Days (Netflix)

O.K. Schande über mich. Der tauchte bei meinen Netflix Empfehlungen auf, nachdem ich White Lines durch hatte, da konnte ich irgendwie nicht nein sagen. Gemeinsamkeit ist dann in der Tat das hier wie dort (hier allerdings deutlich mehr) fragwürdige Frauenbild, bei dem Emanzipation und "von einem knackigen Kerl mal gut durchvögeln lassen" relativ problemfrei im gleichen Atemzug genannt und auch praktiziert werden. Und ein paar gelackte Bilder natürlich, nebst vielen schönen und gelegentlich textilfreien Menschen.

Ich dachte eigentlich, they don't make 'em anymore, aber 50 Shades grüßt halt aus der Ferne.

Relativ schmerzfreie 5/10, aber die angedachte Fortsetzung (kein Scherz) sollte man nicht nur wegen Corona noch mal überdenken.

Get in or die trying

Zur Abwechslung mal was aus der Abteilung "fragwürdiges Männerbild", ja so was gibt es auch. Motto "Kill ein paar Typen, dann lässt Dich Deine Frau wieder ran" - da bekommt der Filmtitel gleich eine ganz andere Bedeutung (der Gedanke stammt übrigens nicht von mir).

Hätte eigentlich ein ganz origineller, sozusagen reverser Homeinvasionfilm werden können, aber irgendwann biegt der mal ganz einfach falsch ab. Vielleicht war den Machern etwas mulmig bei dem Gedanken, die eigentlichen Besetzer von dem ja durchaus positiv gezeichneten Protagonisten für simplen Hausfriedensbruch so einfach hinmetzeln zu lassen (
Spoiler: zeige
dass das im Endeffekt - wahrscheinlich - und eher beiläufig doch passiert
, erhöht die Fragwürdigkeit des Ganzen aber noch mal ein Stück, finde ich) . Der massive Halbzeitschlenker zur Mannwerdung des Helden samt Waffenausbildung und Saufgelage nimmt dem Film aber viel Tempo und Sympathie.

Jedenfalls bei mir, das kann man teilweise auch anders sehen, denn von der filmischen Machart her ist der eigentlich ganz solide. Trotzdem nur 4/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 28 Juni 2020, 02:24:32
DER IRRE VOM ZOMBIEHOF

(http://fs5.directupload.net/images/160130/eh45s2kv.jpg) (http://www.directupload.net/)

In einem entlegenen Tal inmitten der Alpen liegt ein Bauernhof (also der Zombiehof?), geleitet vom tyrannischen Familienoberhaupt.
Der erstgeborene Sohn, Felix, lebt zusammen mit seiner Freundin Rosa und deren Tochter Anna auf dem Hof, ebenso wie der Rest der Sippschaft:
Der zweitgeborene Sohn Kurt, der geistig zurückgebliebene Franz (der Irre), und die Oma, die es kaum erwarten kann zu sterben,
und jeden tag darum betet endlich in den Himmel zu kommen (der Zombie?).
Wie das so bei deutschen Heimatfilmen (ach neee... Zombiefilmen) ist, sind Familiendramen vorprogrammiert:
Rosa will endlich Felix heiraten, damit Töchterchen Anna nicht mehr als uneheliches Kind dasteht.
Felix will aber erst heiraten, wenn er das Familienoberhaupt wird, also der Vater stirbt- und er somit den Hof erbt.
Anna ist heimlich verliebt in Kurt, der aber natürlich nichts von ihr wissen will.
Oma betet, dass sie... ach nee, hatten wir ja schon.
Eines schönen Tages tauchen Zigeuner in der Gegend auf, und machen es sich in der nähe des Hofes mit ihrem Wohnwagen gemütlich.
Die kreuzbraven Bauersleut sind davon nicht begeistert, dass solches "Gesindel" sich in der Nähe aufhält.
Eingesperrt oder ausgerottet gehören die, arbeiten tun sie nicht, und am schlimmsten: Katholisch sind sie auch nicht!
Eines Tages geht Anna, gut gelaunt ein Lied über dreckige Zigeuner singend, von der Schule nach Hause-
und trifft im Wald auf den gleichaltrigen Zigeunerjungen Joschi, welcher ihr ein Lied auf seiner Geige spielt.
Anna beginnt sich für das fremde Volk, und speziell natürlich Joschi zu interessieren, was zuhause aber natürlich nicht erwünscht ist.
Irgendwann besuchen Joschi's Mutter und Schwester den Hof, um Lebensmittel zu besorgen.
Der zurückgebliebene Franz findet gefallen an Joschi's Schwester und versucht ihr näher zu kommen, wobei er sie ungewollt tötet.
Dieser Unfall setzt eine Gewaltspirale in Gang, in deren Verlauf es noch weitere Tote gibt...

Der ursprüngliche Filmtitel war angeblich "Das Mädchen vom Hof"- das klang aber wohl zu langweilig, so wurde daraus "Die Totenschmecker".
Vermutlich weil es zwar Tote im Film gibt, diese aber keiner geschmeckt hat,
wurde dann daraus Anfang der achtziger, als Zombiefilme gerade gefragt waren, eben "Der Irre vom Zombiehof".
Unter diesem Titel ist der Film dann auch auf Video erschienen.
Natürlich gibt's hier weder einen richtigen Irren noch Zombies, aber was einem hier an Rassismus entgegengeworfen wird, ist schon erstaunlich.
Von einer tragischen Romeo Und Julia-Geschichte bis zum Rächer mit traurig spielender Geige wäre hier einiges möglich gewesen.
Genau genommen handelt es sich hier um ein Drama, welches mit William Berger auftrumpfen kann-
und trotz einiger Schwächen und ungenutzter Möglichkeiten nicht so schlecht ist, wie es der dämliche Titel erscheinen lässt.
Der Film ist jedenfalls einzigartig dreckig, düster, menschenverachtend und kaltschnäuzig- nur eines ganz bestimmt nicht: Ein Zombiefilm.

Fazit: Auf da Alm, da gibt's koa Sinti !

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 4 Juli 2020, 12:51:13
SKLAVEN DER HÖLLE (MANAOS - DIE SKLAVENTREIBER VOM AMAZONAS)

(https://s12.directupload.net/images/200704/fpghitiy.jpg) (https://www.directupload.net)

Im Amazonasgebiet liegt die Kautschukplantage von Don Sierra, welcher dort durch viele versklavte Menschen sein Geld verdient.
Don Sierra versklavt und foltert nicht nur seine Zwangsarbeiter, er holt sich auch junge Frauen die er vergewaltigt-
und danach seinen Sklaven als Lustobjekt überlässt.
Irgendwann treffen im Sklavencamp einige entschlossene Menschen aufeinander,
und beschließen nicht nur einen Ausbruchsversuch zu wagen, sondern sich auch an Don Sierra zu rächen...

Bei diesem Film ist generell so einiges auffällig, bzw ungewöhnlich: Handlungsort Amazonas-Dschungel, aber ganz ohne Kannibalen.
Sklaventreiber und Folter- aber nur hellhäutige Menschen in den tragenden Rollen, auch bei den Sklaven.
Immerhin gibt es hier auch keinen Tiersnuff, das gibt doch gleich einen Bonuspunkt.
Eine im Grunde gewalttätige Geschichte, bei der aber nichts explizit brutales gezeigt, aber teils darüber geredet wird.
Auch wenn mal geschossen wird gibt es weder Treffer noch Blut zu sehen, was aber eindeutig schon so gedreht wurde.
Der Film an sich ist durchaus unterhaltsam, geht entgegen dem Titel (zumindest in der Kinofassung) als Abenteuerfilm durch,
bietet Locationbedingt einige optische Schauwerte und mit Fabio Testi sogar ein bekanntes Gesicht in der Hauptrolle.
Was aber nichts daran ändert dass irgendwie trotzdem alles etwas trashig und unspektakulär wirkt,
was aber auch an der schwachen deutschen Synchro liegen dürfte.
Der Soundtrack stammt von Fabio Frizzi, welcher unter anderem auch schon einige Fulci-Klassiker akustisch veredelt hat.

Die VHS enthält die FSK 18 Kinofassung des Films, hat aber ein paar (unerklärliche) kurze Handlungsschnitte von zusammen etwa 2 Minuten abgekriegt.
Laut den Schnittberichten fehlen hier nur kurze, völlig unwichtige Szenen, noch nicht einmal Dialoge.
Gewalt ist hier so gut wie gar nicht, wenn dann nur angedeutet zu sehen, und meistens lediglich in Dialogen vorhanden-
denn so manche hier besprochene Folter-Idee ist schon ziemlich derb.
Auf DVD gibt es den Film in der Kinofassung (ohne die kurzen Schnitte, mit FSK 12!) und als "Langfassung" mit FSK 18 und ganzen 15 Minuten mehr Laufzeit.
Das wirft natürlich die Frage auf, ob die ungekürzte lange Fassung vielleicht sogar eine Splatter-Granate, oder zumindest recht brutal ist.
(Was ich fast nicht glaube, die Kinofassung wirkt zumindest nicht so, als ob wäre der Film so gedacht gewesen)
Kennt denn hier jemand die ungekürzte Version und kann etwas dazu sagen?

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 Juli 2020, 14:48:07
Diesmal kein richtiges Review, eher eine (je nach Sichtweise) eher lustige oder verstörende Info zu meinem zuletzt gesehenen Film:

EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL

(https://s12.directupload.net/images/200705/rjek786v.jpg) (https://www.directupload.net)

Nachdem damals die erste (nur in Handlungsszenen geschnittene) deutsche VHS (81 Min, ungekürzt wären 89 Min.) beschlagnahmt wurde,
kam eine gekürzte Fassung mit dem Titel "Ein Toter hing am Glockenseil (76 Min.) in die Videotheken.
Kurz darauf wurde allerdings auch diese beschlagnahmt, so dass der Film ein weiteres mal, und noch stärker gekürzt,
diesmal unter dem oben gezeigten Titel "Eine Leiche hing am Glockenseil" (75 Min.) veröffentlicht wurde.

In dieser Fassung ist nur noch eine einzige halbwegs blutige Szene enthalten- und zwar das Ergebnis vom Biss in die Hand.
Sogar diese winzige Szene ist nur nur sehr kurz, also auch etwas gekürzt, zu sehen. Auch diese Fassung wurde beschlagnahmt...

Heute kriegt man den Film in Deutschland offiziell nur in seiner vierten geschnittenen Version unter dem Titel "Ein Kadaver hing am Glockenseil".
Diese hat zwar immerhin 81 Min. Laufzeit, welche aber nur daher kommt dass man alle damals fehlenden Handlungskürzungen wieder eingefügt hat.
Diese Fassung habe ich selbst nicht gesehen, aber man kann sich ja denken was da noch zu sehen ist,
wenn noch mehr an Gewalt oder Ekelszenen herausgeschnitten wurde als zuletzt...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 8 Juli 2020, 11:42:32
NO TOMORROW

(https://s12.directupload.net/images/200708/cahi7o86.jpg) (https://www.directupload.net)

Ein Waffendeal an einer abgelegenen Lagerhalle geht schief, weswegen der unglaublich krass-coole Supergangster Maker (Master P) austickt
und einfach alles in Grund und Boden ballert.
Waffenhändler Noah (Gary Busey) soll ihm daraufhin von der chinesischen Mafia neue Waffen besorgen,
welche von den beiden Angestellten einer unauffälligen Frachtfirma Jason (Gary Daniels) und Davis (Jeff Fahey) geliefert werden sollen.
Die beiden erhoffen sich dadurch ein wenig Geld zu verdienen, geraten aber natürlich in Probleme,
vor allem da auch Noah den krass-coolen Maker abzocken will, und das FBI unter der Leitung von Agentin Diane (Pam Grier) hinter ihnen her ist...

Nachdem mir zuletzt der VHS-only Gary Daniels-Klopper "Speed Rage" durchaus gefallen hat, habe ich einen weiteren aus meiner VHS-Kiste gezogen...
"No Tomorrow" gibt es auch auf DVD, wird als solche aber sicher nicht in meine Sammlung kommen. Die VHS fliegt auch wieder raus.
Was die Besetzung angeht ist hier erst mal staunen angesagt. Neben Gary Daniels findet man hier einige weitere bekannte Namen:
Gary Busey, Pam Grier, Jeff Fahey, Frank Zagarino und Rapper "Master P". Und genau bei letzterem gehen die Probleme des Films los.
Der hat nicht nur eine etwas größere Rolle als Obercooler, aber eher peinlicher Bad Guy übernommen- sondern auch noch Regie und Produktion.
Und vermutlich auch noch große Teile des Soundtracks inclusive einiger Szenen aus einem Rap-Tonstudio.
"Master P" selbst ist von seinem ersten Auftritt an einfach nur eine nervige pseudocoole Gestalt mit Superwaffe,einer Mischung aus Flammen-und Raketenwerfer,
welcher letztere niemals ausgehen, sich ständig selbst nachladen- und sogar mit deutlich sichtbar leerem Abschussrohr noch abgefeuert werden.
Wenn er mal "normal" ballert, dann natürlich nur Megacool herumfuchtelnd, auch Nachts mit Sonnenbrille und beidhändig mit schief gehaltenen Waffen.
Selbstredend trifft und tötet er alles und jeden, während er selbst niemals auch nur einen Kratzer abkriegt.
Der Film scheint mir eine pure Selbstglorifizierung zu sein, welche zwar mit anderen bekannten Namen glänzt, diese aber kaum einsetzt.
Gary Daniels hat nicht einen einzigen Auftritt in dem er zeigen darf was er kann- stattdessen dürfte er hier wohl die meisten Dialoge seiner Laufbahn haben.
Das macht er nicht mal schlecht, aber von ihm würde man doch lieber, zumindest auch, etwas anderes sehen.
Die anderen Darsteller werden in eher kleinen Nebenrollen verheizt, Pam Grier habe ich noch nie so langweilig gesehen wie hier.
In der Mitte hängt der Film etwas durch, ansonsten gibt es durchschnittlich viel Geballer und Explosionen.
Einige Szenen mit dem Flugzeug am Ende kenne ich aus einem anderen Film, ich komme nur nicht darauf aus welchem- sind aber ziemlich sicher Stock Footage.

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 8 Juli 2020, 13:18:03
Die Tage erstmals seit den Schließungen/Wiedereröffnungen wieder im Kino gewesen:

Siberia (2020)
Abel Ferrara verfolgt seine minimalistische Linie aus Filmen wie "New Rose Hotel" (1998) oder "4:44" (2011) weiter und lässt Willem Dafoe durch seine (und kollektive) Erinnerungen und Seelenlandschaften schlittern - wenig äußere Handlung, viel Reflexion. Eine objektive Ebene bleibt dabei außen vor, man bekommt zur Orientierung nur noch die Imaginationen an die Hand, die wenig zuverlässig erscheinen und nur in Ausnahmefällen konkrete Bezüge zueinander erkennen lassen. Viel Weltschmerz, Rückzug und Enttäuschung von sich selbst und anderen, aber auch Erbauliches gegen Ende; durchaus ein wenig prätentiös und ein wenig an den Terrence Malick der 10er Jahre erinnernd. Trotz einiger grandioser Bilder und kleiner starker Szenen war mir der Film insgesamt etwas zu zerfahren; manche Provokationen erschienen mir zudem leicht selbstzweckhaft. Und der Film war frustrierend genug, dass sich 2 von 7 Leuten so zur Halbzeit gleich vorzeitig aus dem Saal begeben haben... Von "Tommaso" erhoffe ich mir etwas mehr. 6/10


Undine (2020)
Mir sagte der neue Petzold, der weder auf der OFDb noch der IMDb besonders toll abschneidet, sehr zu. Viel Sehnsucht, Romantik und Phantastik. Petzolds Zuneigung zum Phantastischen kommt hier besonders deutlich zum Tragen - ohne dass es sich um einen phantastischen Film im eigentlichen Sinne handeln würde. In seinen Mysterien, sonderbaren Zufällen und Undine-Bezügen tritt Petzolds Romanze mit starken Hauptdarstellern sehr bedeutungsvoll und beziehungsreich auf, verweigert sich aber einer allzu konkreten, eindeutigen, klaren Auflösung, sondern bewahrt sich eine Vieldeutigkeit und möglicherweise gar auch einen Mut zur Widersprüchlichkeit... Große Gefühle, etwas Pathos, starke Bilder, tolle Klangkulissen: Liebestragödie, Variation eines alten Themas und Meditation über den (auch künstlerischen) Umgang mit der Vergangenheit. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 10 Juli 2020, 00:05:09
Ein Vergleich der VHS von Perfect Video und der VZM Kaufhaus-DVD, beide enthalten die gekürzte Kinofassung:

MANAOS - DIE SKLAVENTREIBER VOM AMAZONAS (SKLAVEN DER HÖLLE)

(https://s12.directupload.net/images/200704/fpghitiy.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s12.directupload.net/images/200709/mu4dxjt5.jpg) (https://www.directupload.net)

Story:

Im Amazonasgebiet liegt die Kautschukplantage von Don Sierra, welcher dort durch viele versklavte Menschen sein Geld verdient.
Don Sierra versklavt und foltert nicht nur seine Zwangsarbeiter, er holt sich auch junge Frauen die er vergewaltigt-
und danach seinen Sklaven als Lustobjekt überlässt.
Irgendwann treffen im Sklavencamp einige entschlossene Menschen aufeinander,
und beschließen nicht nur einen Ausbruchsversuch zu wagen, sondern sich auch an Don Sierra zu rächen...

Kritik zur Kinofassung:

Bei diesem Film ist generell so einiges auffällig, bzw ungewöhnlich: Handlungsort Amazonas-Dschungel, aber ganz ohne Kannibalen.
Sklaventreiber und Folter- aber nur hellhäutige Menschen in den tragenden Rollen, auch bei den Sklaven.
Immerhin gibt es hier auch keinen Tiersnuff, das gibt doch gleich einen Bonuspunkt.
Eine im Grunde gewalttätige Geschichte, bei der aber nichts explizit brutales gezeigt, nur teils darüber geredet wird.
Auch wenn mal geschossen wird gibt es meist weder Treffer noch Blut zu sehen, was aber eindeutig schon so gedreht wurde.
Der Film an sich ist durchaus unterhaltsam, geht entgegen dem Titel (zumindest in der Kinofassung) als Abenteuerfilm durch,
bietet Locationbedingt einige optische Schauwerte und mit Fabio Testi sogar ein bekanntes Gesicht in der Hauptrolle.
Was aber nichts daran ändert dass irgendwie trotzdem alles etwas trashig und unspektakulär wirkt,
was aber auch an der teils schwachen deutschen Synchro liegen dürfte.
Der Soundtrack stammt von Fabio Frizzi, welcher unter anderem auch schon einige Fulci-Klassiker akustisch veredelt hat.

Vergleich VHS - DVD:

Die VHS von "Perfect Video" enthält die (damals FSK 18) Kinofassung des Films in unmaskiertem 1,33:1,
hat aber ein paar kurze Handlungsschnitte sowie vermutliche Filmrisse einer schlechten Vorlage von zusammen etwa 2 Minuten abgekriegt.
Laut den Schnittberichten fehlen hier nur kurze, völlig unwichtige Szenen, noch nicht einmal Dialoge-
was dann bei der sowieso um ca. 15 Minuten gekürzten Kinofassung auch kaum auffällt.
Das Cover und der reisserische Titel für die VHS-Veröffentlichung deuten hier auf deutlich mehr Action und Gewalt hin, als geboten wird.

Die DVD von "VZM" enthält ebenfalls den Film in der Kinofassung (ohne die kurzen Schnitte der VHS, mit neu geprüfter FSK 12!)
Das Bild ist zwar (ausser beim einkopierten deutschen Titel) besser als auf der VHS, wenngleich keine wirkliche DVD-Qualität,
ist aber 1,66:1 maskiert, zeigt also weniger Bildinformation, und ist zudem nicht anamorph.
Ausserdem hat die DVD den weniger spektakulären damaligen Kinotitel-
aber dafür ein deutlich langweiligeres Cover, welches eher abschreckend wirkt als auf den Film aufmerksam macht.

Da diese Fassung aber etwas länger läuft, darf die DVD in der Sammlung bleiben.

5/10

Von verschiedenen Labels gibt es den Film als "Langfassung" mit FSK 18 und 15 Minuten mehr Laufzeit auf DVD, diese Fassung ist mir aber nicht bekannt.
Das wirft natürlich die Frage auf, ob die ungekürzte lange Fassung vielleicht sogar eine Splatter-Granate, oder zumindest recht brutal ist.
(Was ich fast nicht glaube, die Kinofassung wirkt zumindest nicht so, als ob wäre der Film so gedacht gewesen)
Kennt denn hier jemand die ungekürzte Version und kann etwas dazu sagen?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 10 Juli 2020, 01:00:32
Ein Vergleich der VHS von Embassy und der Best Entertainment Kaufhaus-DVD, beide sind ungekürzt:

WARBUS

(https://s12.directupload.net/images/200709/7vmqqeix.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s12.directupload.net/images/200709/yogemacx.jpg) (https://www.directupload.net)

Story:

Eine Missionsstation in Vietnam wird von den Vietcong angegriffen, ein paar überlebende können mit einem alten Schulbus fliehen.
Es dauert nicht lange bis sie auf ein paar versprengte Marines treffen, welche sich zunächst selbst den Bus krallen wollen,
dann aber registrieren, dass man zusammen wohl die größten Chancen hat, hier in Vietnam die Angriffe der Gegner zu überleben...

Kritik:

Warbus macht unter bestimmten Voraussetzungen durchaus Spaß:
Der Patriotismus-Sensor muss ebenso wie das gesamte Gehirn des Zuschauers abgeschalten, bzw auf ein minimum heruntergefahren werden.
Immerhin sind wir hier in einem amerikanischen 80'er Jahre Kriegs-Actionfilm, noch dazu von einem italienischen Regisseur.
Die Darsteller sind allesamt bestenfalls mittelmäßig, aber wenigstens wird hier ausreichend geballert und einiges explodiert auch schön.
Ich wurde annehmbar unterhalten, aber obwohl ich mein Hirn heruntergefahren habe stellten sich mir schon ein paar Fragen...:
Wie kommt ein US-Schulbus in den vietnamesischen Dschungel, warum haben christliche Missionare die "666" im Kennzeichen-
und warum denken gerettete Frauen mitten im Krieg auf der Flucht vor dem Feind nur daran sich zu schminken und einen Marine zu verführen?

5/10

Vergleich VHS - DVD:

Die DVD von "Best Entertainment" enthält den Film immerhin in guter VHS-Qualität und ist ungekürzt.
Auf einschlägigen Seiten wird diese DVD übrigens teils für über 30€ angeboten, was besonders angesichts der schwachen Qualität eine Frechheit ist...
Nur schade um das schönere Cover der VHS, denn auch in diesem Punkt versagt Best Entertainment wie üblich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: pm.diebelshausen am 11 Juli 2020, 11:59:23
Alles Geld der Welt (https://ssl.ofdb.de/film/304335,Alles-Geld-der-Welt)
Ridley Scott, 2017


Ich verfechte generell, dass Filme von Ridley Scott reifen müssen und oft erst bei der zweiten oder dritten Sichtung greifen. So ist auch dieser bei mir bis auf Weiteres nicht angekommen. Erstklassig ausgestattet, fotografiert, geschnitten, besetzt (wenn auch mit dem unangenehmen Beigeschmack des Nachdrehs) und doch erstmal mau im Gedächtnis geblieben. Irgendwann freue ich mich also auf eine Zweitsichtung. 7/10


Die Frau, die vorausgeht (https://ssl.ofdb.de/film/302526,Die-Frau-die-vorausgeht)
Susanna White, 2017


Schmaler Film, nett und ein wenig aufregend mit einigen intensiven Momenten. Kein großes Ding, aber schön anzuschauen. Aber mit dem schlechtesten künstlichen Schnee, den ich je sah. 7/10


Das war der Wilde Westen (https://ssl.ofdb.de/film/9068,Das-war-der-wilde-Westen)
John Ford, Henry Hathaway, George Marshall, Richard Thorpe, 1962


Gewaltiger Bilderbogen im seinerzeitig hochkarätigen Format auf allen Ebenen. Erzählerisch fast nicht seicht oder zu unangenehm altbacken und in manchem fesselnd. Dazu eine Bildkuriosität: Warner präsentiert den 3x35mm-Film auf Disc 2 als "SmileBox"-Format, das mit deutlich höherem Seitenverhältnis links und rechts die Räumlichkeit der Cinerama-Projektion in zwei Dimensionen nachahmt. Sehr ungewöhnlich und erst irritierend, dann aber verblüffend plastisch funktionierend, allerdings sicher nicht auf einem Bildschirm, es braucht schon eine gewisse Bilddiagonale. Würde auch andere Filme in diesem Verfahren sehen. 8/10


Open Range (https://ssl.ofdb.de/film/31436,Open-Range---Weites-Land)
Kevin Costner, 2003


Gefiel mir damals, gefiel mir wieder. Ein ruhiger Western mit einem knallharten, schnellen, einem der besten Shootouts der Filmgeschichte. Es gibt Makel, auch in Kostners Regie und im Schnitt, aber insgesamt tragen die Figuren und ihre Darstellung (Robert Duvall bestens) souverän und angenehm unkonventionell warmherzig darüber hinweg. Wenn ein alternder Cowboy sich vor der vielleicht letzten Konfrontation erstmals in seinem Leben Schokolade kauft oder wenn ein anderer alternder Cowboy seinen Finger nicht weiß, wie mit dem zarten Henkel einer Porzellantasse umzugehen ist, dann bin ich dabei. 9/10


Vice (https://ssl.ofdb.de/film/316074,Vice---Der-zweite-Mann)
Adam McKay, 2018


Oh, der hat Spaß gemacht. Das liegt nicht nur an den Darstellenden und dem stimmigen Zeitkolorit und den Machenschaften und der umwerfenden Make-up-Arbeit und der erstaunlich leichtfüßigen Aufbereitung komplexer Gespinste der jüngeren Politik. Es liegt vor allem an der überaus gewitzten Machart, dem überaus wachen und immer wieder überraschenden Schnitt, mit dem Adam McKay womöglich Oliver Stones beste Momente dieser Art übertrifft. Völlig frisches Biopic, das mich mitunter aus den Latschen gehauen hat. 9/10


Valerian (https://ssl.ofdb.de/film/297843,Valerian---Die-Stadt-der-tausend-Planeten-)
Luc Besson, 2017


Schwach besetzt, wenn ich mal von einem tollen Auftritt Ethan Hawks absehe, und mit griffiger Story, die nicht weiter der Rede wert ist. Aber herrlich überdrehtes Eyecandy mit Ideen im Überfluss, was man so von keinem Star Wars oder Avatar bekommt. Eine dramatische Marzipan³-Torte von der Art, die ich absolut nicht täglich brauche, aber ab und zu darf das. 7/10


The Sisters Brothers (https://ssl.ofdb.de/film/313300,The-Sisters-Brothers)
Jacques Audiard, 2018


Noch ein Western der leisen Töne und mit einem treffenden Ensemble. Er wirkt vielleicht etwas verzettelter als Open Range, aber sein Blick auf ein paar Männer und ihre Themen im Rahmen des Goldrauschs reflektiert intensive Fragen zu Gier und gesellschaftlicher Vision. Und wenn ein alternder Cowboy sich seine erste Zahnbürste kauft, bin ich natürlich wieder dabei. 8/10


Ride with the Devil (https://ssl.ofdb.de/film/10040,Ride-with-the-Devil)
Ang Lee, 1999


Mit Abstand die Nullnummer unter den letzten Sichtungen, die mir gegen Ende nicht schnell genug zu diesem kommen konnte. Leere Figuren, ödes Gewese, von der Untiefe einer Pfütze. Die weitreichenden Themen des Sezessionskrieges derart auf die Pappbox eines Fastfoodburgers zu drucken, ermüdet mich nicht nur, sondern ist mir peinlich. 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 12 Juli 2020, 00:13:13
SCHREI LAUTER!!!

(https://s12.directupload.net/images/200711/n229d8qx.jpg) (https://www.directupload.net)

Sieben komplett bescheuerte Teenager wollen irgendwo in den Wäldern campen.
Dort ist allerdings auch ein irrer Killer in Anglerhose und mit Insektenschutzkopfbedeckung unterwegs,
der gerne durch den Wald hüpft und tänzelt...

Troma. Muss man noch mehr schreiben? Na gut:
Die Darsteller sind eine Katastrophe, die Tricks drastisch aber billigst, die Synchro tut in den Ohren weh und die Dialoge... Urks.
Ein großer Teil der witzig gemeinten Gags zündet absolut nicht, insofern könnte das Ding auch Teil der "Scary Movie"-Reihe sein,
allerdings geht es hier deutlich blutiger zur Sache- da wird schon auch mal mit abgetrennten Körperteilen auf den Killer eingeschlagen.
Das ist alles zusammen schon wieder so schlecht, dass man Spaß damit haben kann.
Für Trash-Abende mit Kumpels brauchbar, Troma-Fans werden das Ding wohl eh lieben- aber sonst würde ich die Finger davon lassen.
Wer die ersten paar Minuten durchsteht hat das beste schon gesehen, wer dabei aber zumindest grinsen kann, sollte auch dranbleiben.

4/10

Den Film gibt es auch auf DVD, wie schon die VHS als Teil der "Troma Collector's Edition".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 17 Juli 2020, 05:29:12
Zitat von: PierrotLeFou am  8 Juli 2020, 13:18:03Die Tage erstmals seit den Schließungen/Wiedereröffnungen wieder im Kino gewesen:

Siberia (2020)
Abel Ferrara verfolgt seine minimalistische Linie aus Filmen wie "New Rose Hotel" (1998) oder "4:44" (2011) weiter und lässt Willem Dafoe durch seine (und kollektive) Erinnerungen und Seelenlandschaften schlittern - wenig äußere Handlung, viel Reflexion. Eine objektive Ebene bleibt dabei außen vor, man bekommt zur Orientierung nur noch die Imaginationen an die Hand, die wenig zuverlässig erscheinen und nur in Ausnahmefällen konkrete Bezüge zueinander erkennen lassen. Viel Weltschmerz, Rückzug und Enttäuschung von sich selbst und anderen, aber auch Erbauliches gegen Ende; durchaus ein wenig prätentiös und ein wenig an den Terrence Malick der 10er Jahre erinnernd. Trotz einiger grandioser Bilder und kleiner starker Szenen war mir der Film insgesamt etwas zu zerfahren; manche Provokationen erschienen mir zudem leicht selbstzweckhaft. Und der Film war frustrierend genug, dass sich 2 von 7 Leuten so zur Halbzeit gleich vorzeitig aus dem Saal begeben haben... Von "Tommaso" erhoffe ich mir etwas mehr. 6/10

"Tommaso" gefiel mir nun in der Tat erheblich besser; Stringenz ist hier freilich auch nicht gegeben, aber etwas mehr Orientierungsmöglichkeiten und Stimmungswechsel gibt es durchaus. Vor allem versöhnt mich dieser (etwas früher entstandene und uraufgeführte) Film nochmals etwas mit "Siberia", insofern dieser Ferrara-Film mit Dafoe ein wenig wie der Film erscheint, den Dafeo als Ferrara-Alter-Ego in diesem früheren Ferrara-Film plant... Womöglich macht "Siberia" nach "Tommaso" betrachtet (insbesondere in einem Double-Feature-Format) einen etwas stimmigeren Eindruck.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 Juli 2020, 16:27:38
Ashfall

Koreanische Produktion über einen Vulkanausbruch, dessen letzte Phase nur mithilfe einer nordkoreanischen und zunächst zu stehlenden Atombombe zu verhindern ist.
Mein Interesse war durch das Katastrophenszenario geweckt, nur leider entpuppt sich "Ashfall" als überlange, sich bisweilen im Pathos suhlende und jegliche Logik über Bord werfende CGI-Gurke.
Tatsächlich scheint der Film ein typisches Opfer des "Der CGI-Computer ersetzt das Drehbuch"-Syndroms zu sein. Somit lässt sich der lächerliche Plot eigentlich auch nur als klischeehafte Aneinanderreihung meist schlecht gemachten Effekteirrsinns beschreiben. Spannung kommt zu keinem Zeitpunkt auf, die Reißbrett-Charaktere sind von Anfang an scheißegal und nicht mal ein mitreißendes Timing bei den Katastrophenszenen gibt es. Aber Hauptsache Hochglanz! 3/10, 2 Stunden Lebenszeit verschwendet.



Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 19 Juli 2020, 19:40:37
CONCRETE WAR

(https://s12.directupload.net/images/200719/dinxabw4.jpg) (https://www.directupload.net)

Jeff Flinn (Michael Paré) ist ein harter Cop, dessen Ehe an seinem Job kaputtgegangen ist, seine Ex-Frau Susan lebt jetzt mit dem reichen Eric zusammen.
Allerdings ist Eric in undurchsichtige Machenschaften verwickelt, weshalb Susan entführt wird, und Eric 5 Millionen Dollar Lösegeld für sie bezahlen soll.
Natürlich sind Jeff und Eric nicht gerade die besten Freunde- doch in diesem Fall müssen sie wohl zusammenarbeiten.
Sie finden heraus dass Susan in einem von Gangstern kontrollierten, schwer bewachten Hochhaus gefangen gehalten wird...

Regisseur William Sachs hat knapp 15 Jahre vor diesem Film den kultigen "Der Planet Saturn lässt schön grüßen" gedreht, aber sonst nicht bemerkenswertes.
Dementsprechend sind die Erwartungen an "Concrete War" nicht besonders hoch.
Man kriegt was man von dieser Art Film erwartet: B-Action der zwar nicht sehr spannenden, erst recht nicht originellen, aber halbwegs gut gefilmten Sorte.
Der Film schleppt sich zunächst ziemlich dahin, legt dann aber zumindest in der zweiten Hälfte ein hohes Tempo vor,
und hat Danny Trejo (ebenfalls mit fürchterlicher Frisur) und Shannon Tweed in Nebenrollen zu bieten.
Eine weitere Schwachstelle ist hier, neben der unerträglich peinlichen und vollkommen unpassenden Frisur von Michael Paré,
die schlechte deutsche Synchro mit nicht gerade sehr gelungenen und teils gelangweilt vorgetragenen Dialogen.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 20 Juli 2020, 00:44:53
SHOWDOWN - COUNTDOWN IN LAS VEGAS

(https://s12.directupload.net/images/200719/ra75yp78.jpg) (https://www.directupload.net)

Nach vier Jahren Gefängnis wird Ray Mercer von seiner Frau Rebecca abgeholt, welche sich allerdings nur von ihm scheiden lassen will.
Sie arbeitet inzwischen in einem Casino und Las Vegas und ist die Geliebte von Steve Atlas, des unsympathischen Casino-Besitzers.
Ray will nur noch ein mal kurz im Casino sein glück versuchen- und räumt prompt den Jackpot an einem einarmigen Banditen ab.
Auf einmal wimmelt es um ihn herum nur so von Gangstern, denn das Casino wird überfallen.
So sind zwischen vielen Unschuldigen Besuchern ganz schnell jede Menge zwielichtige Typen unterwegs,
denn auch Steve Atlas mischt mit seinen Männern mit und versucht einen Betrug abzuziehen- und Ray Mercer steckt mittendrin...

Ein Film von "Nu Image". Aber sicher kein typischer, sondern definitiv einer der besten der B-Film-Schmiede.
Das beginnt beim Regisseur (Sidney J. Furie) geht über durchaus bekannte Darsteller in den Hauptrollen (Peter Weller, Dennis Hopper, Tia Carrere)
und in den Nebenrollen (Joe Pantoliano, Cary-Hiroyuki Tagawa, Peter Coyote, Ed Lauter, Craig T. Nelson)
und endet in einer unerwartet hochwertigen Optik mit fetten Explosionen, Stunts und generell sauber inszenierten Actionszenen.
Der Film kommt nicht komplett ernst rüber, hält seinen Action-Comedy-Anteil aber doch klar im Actionbereich, die Mischung passt.
Es gibt in Deutschland gleich mehrere Veröffentlichungen der Labels "MCP", "KNM" und "Price Light Medien" auf DVD,
teils auch unter dem Titel "Escape from Las Vegas", ungekürzt sind aber nur die 18er-Version von MCP und die FSK 18 Einzel-DVD von "Price Light".
Wer will kann sich natürlich auch das FSK 18 VHS-Tape von Warner mit dem Titel "Showdown" reinziehen, das ist ebenfalls uncut.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 20 Juli 2020, 12:40:51
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 17 Juli 2020, 16:27:38Ashfall

Koreanische Produktion über einen Vulkanausbruch, dessen letzte Phase nur mithilfe einer nordkoreanischen und zunächst zu stehlenden Atombombe zu verhindern ist.
Mein Interesse war durch das Katastrophenszenario geweckt, nur leider entpuppt sich "Ashfall" als überlange, sich bisweilen im Pathos suhlende und jegliche Logik über Bord werfende CGI-Gurke.
Tatsächlich scheint der Film ein typisches Opfer des "Der CGI-Computer ersetzt das Drehbuch"-Syndroms zu sein. Somit lässt sich der lächerliche Plot eigentlich auch nur als klischeehafte Aneinanderreihung meist schlecht gemachten Effekteirrsinns beschreiben. Spannung kommt zu keinem Zeitpunkt auf, die Reißbrett-Charaktere sind von Anfang an scheißegal und nicht mal ein mitreißendes Timing bei den Katastrophenszenen gibt es. Aber Hauptsache Hochglanz! 3/10, 2 Stunden Lebenszeit verschwendet.

Zu dem hatte ich hier auch was posten wollen, fasse mich daher kurz: Ich würde den minimal besser verorten, weil mich die CGI in den Destruktionsszenen nicht zu sehr gestört hat - die erfüllen ihren Zweck, und Emmerich bietet zumindest in der Breite meist auch nichts Besseres (Tip: mal in Godzilla reinschauen). Dafür fand ich die Tonalität in den "Wir jagen die Bombe"-Szenen weitgehend unangemessen, sowohl die politischen Aussagen (alle böse und/oder doof, außer Südkorea) als auch den eingestreuten unpassenden Asien-Humor.
4,5/10

Und noch zwei Western zum Preis von einen, auch das spart etwas Platz:

Justice (2017) und Any Bullet will do (2019)

Ähnliches Szenario (Rache nach dem Bürgerkrieg), gemeinsames Problem "knappes Budget" (bei den angeblichen 18.000.000 für Justice kann sich eigentlich nur der Praktikant bei imdb um zwei Nullen vertan haben, das glaube ich never ever) und überschaubare Qualität (bei RT schrieb ein Audience-Rev zu Justice völlig zu Recht "Die haben wohl auch das Memo bekommen, dass gute Western heutzutage nicht mehr erlaubt sind").

Any Bullet ist der minimal bessere Film - vor allem dank einiger starker Winter- und Schneeaufnahmen ab dem Mittelteil. Dazu gibt es ein paar Tarantino-Anleihen, insbesondere in der - auch im Vergleich zu Justice - noch ganz interessanten Frauenfigur und in dem reichlichen und eher belanglosen Gelaber zwischen den Leads. Wobei die männliche Hauptfigur (Kevin Macely) mal so ein richtiger Charismabolzen ist. Nicht. Der Showdown erfüllt dann wenigstens die Grundbedürfnisse des Western-Fans, ohne dass da ein Regie- oder Stuntoscar auch nur in entferntester Schussreichweite wäre; immerhin sind die Pistolen recht authentisch, wenn auch offenbar mit hochmodernen Endlosmagazinen bestückt. Knapp 4/10.

Bei Justice dagegen fehlen einem phasenweise wirklich die Worte. Ein dürftiger Racheplot im Stil des frühen Italowesterns Mitte der 1960iger, angeführt von einem großmäuligen Helden, der dann 4/5 des Filmes nur kräftig auf die Glocke bekommt. Dazu ein paar Szenen (Kavallerierettung/Schlussdialog) sowie ein Frauenbild, die allesamt nochmals 10-20 Jahre älter wirken, also maximal 1950iger. Action gibt es kaum, und wenn sie dann kommt - im Showdown -, möchte man allen Beteiligen (Second Unit, Stuntleuten, Cuttern) dringend noch mal den Besuch der Grundkurse in ihrem jeweiligen Fachgebiet empfehlen. Absolutes Highlight: Der Abschluss des Finales, wenn der
Spoiler: zeige
Bösewicht von einem wundersam bewegten stumpfen Kreuz aus einer Fallhöhe von grob zwei Metern durchbohrt wird, wobei die gezeigten Kirchenreste eh ein Witz sind
; die Szene kann man problemlos in ein Best of Worst Movies aufnehmen.

Professionelle Ansprüche erfüllt in dem ganzen Unternehmen eigentlich nur Stephen Lang. Dafür knapp 2/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 Juli 2020, 11:37:55
WARDOG

(https://s12.directupload.net/images/200721/damwdi3d.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s12.directupload.net/images/200721/to32dgif.jpg) (https://www.directupload.net)

Veteran Charles Stewart hat in Vietnam seinen Bruder Rick verloren, welcher seitdem vermisst wird.
Es gibt keine Spur von ihm, weder Hinweise auf Gefangennahme noch eine Leiche. Trotzdem wird er irgendwann als tot erklärt und ein leerer Sarg begraben.
Charles allerdings glaubt auch weiterhin daran, dass sein Bruder noch lebt- und jetzt, wo dieser offiziell als tot gilt, forscht er selbst nach.
Zunächst stößt er nur auf eine Mauer des Schweigens, niemand will irgendetwas wissen-
bis er auf einen Hinweis zur geheimen WarDog-Spezialeinheit in Vietnam stößt, welcher scheinbar sein Bruder wohl angehörte, oder sogar noch aktiv ist.
Die "Wardogs" sind eine mit Drogen physisch stärker gemachte und mit Gehirnwäsche auch psychisch zum Killer gemachte Todesbrigade
unter der Führung seines ehemaligen Army-Vorgesetzten Spacek, welche nach wie vor bei diversen Einsätzen aktiv sind.
Kann Charles seinen Bruder dort herausholen? Und vor allem: Ist Rick noch der selbe, wie Charles ihn kannte?

"WarDog" ist ein recht harter schwedischer 80'er Jahre Actionkracher, der ein wenig unter seiner etwas billigen Optik leidet.
Zwar sind quasi alle Beteiligten vom Regisseur bis zu den Darstellern unbekannt, aber zumindest fällt keiner hier negativ auf.
Der Held der Geschichte ist hier eher ein normaler Bürger mit Bauchansatz, als ein Sixpack-gestählter Actionheld,
auch seine Familie hat unter der Situation zu leiden, was aber nie kitschig sondern eher tragisch wirkt- und glaubwürdig rüberkommt.
Was brutale und blutige Action angeht, geht es hier reichlich hart zur Sache, auch vor Kindern wird nicht zurückgeschreckt-
und Kollateralschäden gibt es ebenfalls nicht gerade wenige.
Ist man erstmal in der Handlung drin, passt sogar die generell triste und billige Machart zum Film und fällt kaum noch störend auf.
Im Gegenteil, alles wirkt dadurch irgendwie dreckiger und härter, weit weg von US-Produktionen oder auch Italo-Action-Trash.

Qualitativ ist die "Get the Movie"-DVD nicht unbedingt zu empfehlen, das Bild ist vielleicht knapp über VHS-Standard,
aber zumindest ohne Störungen wie man sie teils von VHS-Abzügen auf DVD kennt- und vor allem: Komplett ungeschnitten.
Die Freunde von Pappschubern kriegen hier immerhin ein anderes Motiv (Bild 2) als das Standard DVD bzw auch schon VHS-Cover.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 22 Juli 2020, 13:08:06
Es ist noch nicht einmal ganz zwei Wochen her, da habe ich zu BIG BAD MAMA auf VHS ein Review geschrieben:

Zitat von: RetroBIG BAD MAMA

(https://s12.directupload.net/images/200712/5urr735y.jpg) (https://www.directupload.net)

Der Freund von Wilma McClatchie betreibt Whiskey-Schmuggel im großen Stil, es fällt genug Geld ab dass die beiden und Wilma's Töchter davon leben können.
Eines Tages geht jedoch etwas schief, und Wilma's Freund stirbt bei einer wilden Verfolgungsjagd.
Was tun, wenn man kein Einkommen hat und nicht reguläres arbeiten will? Man startet seine eigene Verbrecherkarriere.
Schon bald wird nicht nur geschmuggelt, es ist nichts und niemand mehr vor Wilma und ihren Töchtern Billie Jean und Polly sicher...

Produziert von Roger Corman versprüht der Film auch genau jenen typischen Charme seiner B-Movies, alles etwa billig- aber stets unterhaltsam.
Angie Dickinson als Wilma ist wohl Idealbesetzung, und hat sichtlich Spaß an ihrer nicht ganz ernst ausgelegten Rolle.
"Big Bad Mama" geht als empfehlenswerte B-Actionkomödie durch's Ziel, man bekommt genau was man erwartet.
Ein wenig nackte Haut, hübsche Frauen, trottelige Polizisten, dumme Sprüche und ausreichend Action. Passt.

7/10

"Big Bad Mama" gibt es von "Movie Power" auf DVD, scheint jedoch out of print zu sein, da die Scheibe um 20€ gehandelt wird.
Der Film ist zwar wirklich nett, aber meine VHS ist in sehr gutem Zustand- so dass ich mir solche DVD-Preise sicher nicht überlege.

Da ich den Film ja wirklich ganz nett fand, habe ich mir den (vermeintlich) zweiten Teil nun auf DVD gegönnt, denn den kriegt man nachgeworfen:

(https://s12.directupload.net/images/200722/anfodncq.jpg) (https://www.directupload.net)

Und was soll ich sagen (ausser "Was soll der Scheiss")?
Bis auf wenige Sekunden Laufzeitänderung nach unten (mir ist aber nichts aufgefallen was fehlen könnte)
und der über den Titel des ersten, also auch dieses Films eingeblendeten großen "II" in Knallrot handelt es sich um 100% um den gleichen Film.
Zuerst dachte ich an eine Fehlpressung- aber Cover, DVD-Aufdruck UND Titel im Film sagen eindeutig "BIG BAD MAMA II".
Obwohl es sich um den selben Film handelt.
Schön, muss ich mir den ersten Teil nicht für astronomische Preise auf DVD kaufen, weil ich ihn als Teil 2 schon besitze.
Nur verstehen muss man das ganze nicht- und wer sich für 20€ oder mehr die DVD von "Teil 1" kauft kann sich ziemlich verarscht fühlen...

EDIT:

Es scheint genau andersherum zu sein.
Die VHS enthält Teil 2, welcher aber zum großen Teil eher ein Remake des ersten Films sein soll-
inclusive auch hier verwendeter Szenen.
Kann ich leider nicht zu 100% bestätigen, da ich somit nur den zweiten Teil kenne...
Wäre aber auch logisch dass es eher ein Remake ist, da hier ja der Anfang der Geschichte erzählt wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 29 Juli 2020, 00:57:49
BLOODBATH

(https://s12.directupload.net/images/200728/6cnas6p7.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Als zwei arme Fischer bei einer ihrer Touren so etwas wie einen mutierten Fisch, den sie zunächst für eine Sirene halten im Netz haben,
denken sie erstmal den großen Fang, und damit das große Geld gemacht zu haben.
Allerdings ist das Vieh nicht tot- und beißt einen der beiden.
Es gelingt ihnen daraufhin zwar die Kreatur stark zu verletzen und von Bord zu werfen-
aber der Rest des Fangs hat das Blut der Kreatur abgekriegt, und auch der Fischer kriegt langsam ein Problem mit seiner Bisswunde.
Inzwischen werden die mit dem Blut infizierten Fische auch schon auf dem Markt verkauft,
und schon bald wimmelt es in der Gegend von blutrünstigen mutierten Menschen mit Appetit auf Menschenfleisch...

B-Splatter/Horror aus Brasilien. Sowas gibt es ja nicht sehr oft, also mal gespannt reingeschmissen.
Hier braucht man schon ein Faible für abgedrehte, größtenteils hässliche und unsympathische Figuren um Spaß zu haben.
Das schlimmste ist somit auch die erste Stunde des Films, in der es neben ein wenig Splatter nicht wenig nacktes Fleisch zu sehen gibt-
nur kommt das leider eben alles ziemlich unerotisch daher, her sieht man eher wenig was man sehen will.
Die gesamte Optik des Films ist billig, die Darsteller sind allesamt eher unbegabt, die Synchro passt sich dem ganzen an,
der Score ist abgedreht und dadurch wieder irgendwie passend- aber immerhin sind die Splatterszenen handgemacht.
Hat man erst mal die letzte halbe Stunde des Films erreicht, zieht die Gewaltdarstellung deutlich an,
der Film entwickelt sich zum derben Splatterfest auf B-Niveau- also nicht perfekt gemacht, aber dafür hält man oft voll drauf.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 29 Juli 2020, 11:58:48
RATS - MÖRDERISCHE BRUT

(https://s12.directupload.net/images/200729/m38k7tgx.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine Horde hungriger Ratten treibt sich in einer Nervenheilanstalt herum.
Natürlich glaubt den Insassen keiner dass dort Ratten unterwegs sind- bis es irgendwann zu spät ist...

Ein halbwegs bekannter B-Regisseur wie Tibor Takacs, Ron Perlman in einer etwas größeren Nebenrolle
und diverse, schon mal irgendwo gesehene andere Gesichter machen leider noch lange keinen guten Film aus.
Die Regie ist routiniert und die meisten Darsteller sind akzeptabel-
dafür ist aber das Drehbuch komplett einfallslos und lässt die Figuren teils einfach nur dumm handeln.
Das schlimmste sind aber die Tricks... So ziemlich jede echte Ratte hier kommt einfach nur putzig und süß rüber,
und einige wollen sich, teils sichtbar ängstlich, sogar eher vor den Menschen verstecken.
Aber da gibt's ja noch die unglaublich mies animierten CGI-Ratten diverser Größen,
gegen die jeder Asylum-Film hervorragende Effekte bietet.
Da kann man wahlweise verärgert abschalten-
oder auf einem Trashfilm-Abend mit Kumpels Schadenfreude empfinden und gehörig ablästern.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 31 Juli 2020, 12:01:21
THUNDER

(https://s12.directupload.net/images/200730/zj44ltvj.jpg) (https://www.directupload.net)

Als der Navajo-Indianer "Thunder" (Mark Gregory) erfährt, dass in der nähe seiner Heimatstadt in Arizona ein Observatorium gebaut werden soll,
und dafür unter anderem ein Berg, welcher eine alte Indianische Begräbnisstätte enthält zum Teil zerstört wird, versucht er das zu verhindern.
Zunächst auf offiziellem Weg, doch der Vertrag über das Gelände, welchen einst die Regierung mit seinem Großvater abgeschlossen hatte,
bringt ihn weder bei der Bank der Baugesellschaft noch bei der Polizei weiter.
Im Gegenteil, der rassistische Macho-Deputy Barry (Raimund Harmstorf) nimmt ihm das Dokument ab, und verjagt ihn aus der Stadt.
Natürlich kommt Thunder zurück um weiterhin für sein Recht, und das seines Volkes zu kämpfen,
doch jetzt reagiert die Gegenseite in Form von Bauarbeitern als auch der Polizei unter der Führung von Sheriff Cook (Bo Svenson) mit roher Gewalt.
Gewalt erzeugt Gegengewalt- und schon bald fliegen Pfeile durch die Luft, Fahrzeuge explodieren und die kleine Stadt ist quasi im Kriegszustand...

Das ganze klingt natürlich sehr stark nach dem offensichtlichen Vorbild "Rambo", greift aber immerhin auf eine eigene Hintergrundgeschichte,
eben den Problemen der indianischen Bevölkerung in Amerika zurück- und ist zumindest rein optisch mehr als nur anständig inszeniert.
Die tollen Landschaftsaufnahmen machen einiges am Reiz des Filmes aus, der Soundtrack ist leicht Westernlastig angelegt was sehr gut passt,
es gibt genug Action, Verfolgungsjagden und große Explosionen zu sehen- hier hat man offensichtlich durchaus ein höheres Budget reingesteckt.
Trotz all der Action ist "Thunder" eher blutleer inszeniert, was aber nicht negativ auffällt- sondern wieder an das Vorbild "Rambo" denken lässt.
Hauptdarsteller Mark Gregory, im Jahr zuvor als als "Trash", Anführer der "Riffs" im gleichnamigen Film und seiner Fortsetzung bekannt geworden,
kann hier meiner Meinung nach trotz seines niedrigen Alters (zum Zeitpunkt des Drehs gerade 18 Jahre alt) noch mehr überzeugen als zuvor.
Schließlich passt seine eher wortkarge, emotionslose Art gut zur Rolle des stolzen indianischen Einzelkämpfers- auch optisch passt er hier perfekt.
Die Gegenseite wird schön schmierig, fies und rassistisch hauptsächlich von Raimund Harmstorf rübergebracht,
was der Mann hier an rassistischen und frauenfeindlichen Sprüchen ablässt wäre heute absolut undenkbar.
Natürlich gibt es auch negative Punkte, vor allem die deutlich zu sehr in die Länge gezogene Jagd auf Thunder mit dem Lasso in Zeitlupe,
und die Logik muss man schon auch manchmal suchen, so gut hat sie sich versteckt.
Wenn Thunder am Ende mit einer dicken Bazooka im geschlossenen, kleinen Raum! durch Gitterstäbe!! auf ein 3 Meter entferntes Ziel!!! feuert,
und das ganze zwar lustig-leise krachend auch kaputtgeht, fragt man sich dann doch ob das Ding eine Spielzeugwaffe ist.
Das ist aber auch schon das einzige, was mir wirklich (sehr) negativ aufgefallen ist, von ein paar unlogischen Dialogen vielleicht abgesehen.
(Wobei das natürlich auch an der deutschen Synchro liegen kann, werte ich somit mal lieber nicht negativ).
Überhaupt, die Synchro: Gute Sprecher sind durchaus vorhanden, aber irgendwer hat da wohl im Presswerk geschlampt.
Teilweise kommt die Synchro locker eine Sekunde zu spät zum Bild, was durchaus nervig ist- wofür der Film aber nichts kann.
Generell ist die DVD eine Frechheit, nicht nur wie erwähnt beim Ton, auch das nicht anamorphe Bild kommt nicht über VHS-Niveau heraus.
Mir liegt die Schweizer DVD von "Ascot" vor, laut OFDB ist diese geschnitten, was mir aber nicht aufgefallen wäre.
Was allerdings (ab)geschnitten ist, ist das Ende. Der Film bricht einfach abrupt ab, der abspann wurde komplett weggelassen.
Trotzdem wurde ich insgesamt gut unterhalten, Regisseur Fabrizio de Angelis hat hier deutlich ordentlicher abgeliefert, als von ihm gewohnt.

7/10

THUNDER 2

(https://s12.directupload.net/images/200729/xnkkbv2g.jpg) (https://www.directupload.net)

Thunder taucht mitsamt schwangerer Freundin wieder in seiner Heimatstadt auf und wird in der örtlichen Polizeistation,
trotz der Vorkommnisse im ersten Teil, zum Deputy ernannt.
Natürlich passt das dem immer noch schmierigen und korrupten Deputy "Rusty" (eigentlich Barry) nicht,
also hängt er Thunder mal eben einen Mord und Drogendeal an- worauf dieser im Gefängnis landet.
Dort wird er erstmal gezielt schikaniert bis er sich wehrt, und daraufhin vom sadistischen Direktor zwei Wochen lang
in eine kleine Metallbox im Hof gesteckt, welche den ganzen Tag ohne Schatten in der Sonne steht um ihn zu brechen.
Kurz nachdem man ihn dort wieder rausgeholt hat kann er sich allerdings befreien und aus dem Gefängnis flüchten.
"Rusty" ist natürlich klar, dass Thunder nun hinter ihm her ein wird- also jagt er nun nicht nur Thunder,
sondern auch seinen einzigen Freund Thomas, welcher sich bei der Polizei für ihn eingesetzt hat- und seine schwangere Freundin.
Als die beiden sich in der Wüste in Thunder's Versteck mit ihm treffen werden sie auf dem Rückweg von "Rusty",
welcher in einem Hubschrauber auf der Suche nach Thunder ist, entdeckt und beschossen.
Dabei verunglückt der Jeep, Thomas wird eingeklemmt, Thunder herausgeschleudert- und seine Freundin verliert ihr ungeborenes Kind.
Nun wird Thunder richtig sauer. Er besorgt sich Waffen und geht auf die Jagd nach "Rusty"...

Dass Thunder 2 eine direkte Fortsetzung sein soll und ebenfalls von Regisseur Fabrizio De Angelis stammt klingt schon mal gut,
auch dass die drei Hauptdarsteller wieder dabei sind ist positiv- aber warum hat man deren Namen im Film geändert?
Aus Barry (Raimund Harmstorf) wird hier "Rusty", und aus Bill (Bo Svenson) wird "Roger".
Da ist man ja froh, dass Mark Gregory als Thunder seinen Namen auch in der Fortsetzung behalten durfte.
Nach Anspruch oder auch nur Logik (das ganz besonders nicht) sollte man generell besser nicht fragen bei dieser Fortsetzung,
und auch so mancher eigentlich nett anzusehende Stunt wird versaut, wenn man den Stuntfahrer mit Helm überdeutlich erkennt.
War der Vorgänger größtenteils einfach eine Rambo-Kopie, aber vor allem inszenatorisch trotzdem ganz ordentlich,
kriegt man hier auffällig viele Auto-Verfolgungsjagden und entsprechende Blechschäden zu sehen.
Das sieht auch wie im Vorgänger meistens ganz nett aus, ist unterhaltsam und ohne Leerlauf inszeniert,
wirkt aber doch optisch etwas billiger als der erste Teil. Was die letzte Szene im Film sollte versteht am Ende aber wohl niemand...
Ansonsten unterhaltsamer, typischer 80'er Jahre Italo-Action-Trash.

6/10

"Thunder 2" gibt es vom Billig-Label "CTI" auch als DVD, ist aber schon lange nicht mehr erhältlich und wird teuer gehandelt.

THUNDER 3

(https://s12.directupload.net/images/200730/r6oyeeaw.jpg) (https://www.directupload.net)

Ein paar Prolls welche gerne Soldat spielen jagen zum Spaß Wildpferde und schießen diese ab.
Da die Prolls natürlich auch noch ganz böse Rassisten sind, zünden sie am nächsten Tag zum Spaß ein Indianerdorf an.
Das gefällt dem Navajo-Indianer Thunder aber gar nicht, also wird zurückgeschlagen.

Auch Thunder III wurde wieder von Fabrizio De Angelis gedreht, und ist wieder mit Mark Gregory als Thunder in der Hauptrolle- aber sonst?
Als Deputy Sheriff muss hier John Phillip Law herhalten, der diese Rolle bei weitem nicht so ausfüllt wie seine Vorgänger.
Abgesehen von zwei erschossenen Pferden gibt es hier keine Toten oder sonstige gezeigte Gewalt, es wird mit Platzpatronen in die Luft geballert,
wenn mal was explodiert und brennt sind es deutlich erkennbare Miniaturen, wobei man nicht mal auf zusammenpassende Maßstäbe geachtet hat.
Man langweilt sich hier einfach nur 90 Minuten lang und kann kaum glauben, dass diese bisher eigentlich unterhaltsame B-Action-Trash-Filmreihe
mit dem dritten Film so dermaßen in den Sand gesetzt wurde, dass echt alles zu spät ist.

0/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 10 August 2020, 10:09:54
RUSH 2 - FINAL GAME

(https://s12.directupload.net/images/200810/3jlxsmz9.jpg) (https://www.directupload.net)

Atomkrieg. Giftgaswolken. Wenige Überlebende. Böse Bubis. Ein Held.

Endzeit in der italienischen Kiesgrube, Verfilmung Nummer 2735 (geschätzt).
Hauptsache die Frisuren sitzen, eine hübsch anzusehende Frau ohne wichtige Rolle oder gar Dialoge ist dabei-
und die (eher spärlich vorhandenen) Muckis der Hauptfiguren glänzen immer perfekt geölt in der Sonne.
Dazu kommt dass sich der Film wie so oft bei diesen Kiesgruben-Schundwerken generell viel zu ernst nimmt,
und dadurch noch peinlicher rüberkommt als es sein müsste.
Da werden schon auch mal mit einem locker herunterhängenden "Giftgasumhang" durch angeblich mit
"in 2 Sekunden tödlichen Gaswolken" verseuchten Gebieten durchfahren, bei den Prügeleien im Bud Spencer-Stil gibt es lustige Italo-Musik,
und von MG-Salven in die Brust durchlöcherte Opfer fallen natürlich grundsätzlich trotzdem nach vorne um.
Mit dem ersten "Rush" hat diese Gurke auch nichts zu tun, der Originaltitel lautet "Rabbia".
Die Darsteller kann man sowieso alle vergessen, die Dialoge ebenso. was bleibt? Actiongülle für einen Trash-Abend mit Kumpels.
Aber selbst da sollte man nicht zu viel erwarten- selbst im Kiesgruben-Genre gibt es sehr viel besseres.

2/10

Wer sich das wirklich antun will besorgt sich besser eine der teuren Hartboxen oder die CMV Trash Collection-Auflage,
welche aber alle nicht mehr zu halbwegs akzeptablen Preisen neu erhältlich sind.
Dort sind dann wenigstens die Actionszenen ungekürzt, aber es fehlen weiterhin mehrere Minuten an Handlung.
In der oben gezeigten FSK 18 VHS-Version gibt es dazu noch diverse, teils deutlich bemerkbare Gewaltschnitte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 10 August 2020, 14:11:07
Ghost Cabin

Low Budget-Waldhäuschenspuk um einen Drogenabhängigen, der dort zwischen Rausch und Realität schwadroniert. An für sich funktioniert der überraschungsarme Plot ganz gut und tatsächlich werden punktuell gelungene Effekte/Masken präsentiert (am Ende sogar etwas übertrieben wirkender Gore). Leider krankt der gesamte Film an seiner mäßigen Kameraarbeit (wohl zum ersten Mal habe ich mir die sonst verhassten Farbfilter herbeigewünscht), den bestenfalls mittelmäßigen Darstellern und vor allem der Tiberius-typischen Schrottsynchro. Insgesamt ist der Film für einen Horrorstreifen auch viel zu hell geraten - ob die Kamera schlicht nicht mehr hergegeben hat?!

Gute Ansätze, ansonsten eher verkackt. Knappe 5 / 10

Motherless Brooklyn

Hübsch (aber im trendigen "Netflix-Nahaufnahmen"-Style nicht zu aufwendig) inszeniertes, dialoglastiges Detektivspiel mit Jazz/Noire-Flaire. Insgesamt war mir Edward Nortons Tourette-Charakter dann aber trotz guten Spiels doch zu anstregend, die mindestens 20 Minuten zu lange Story nicht mitreißend genug und die Action viel zu spärlich. Und Bruce Wills ist mittlerweile schon per se ein Minuspunkt.
6 / 10 Fire & Forget
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 12 August 2020, 10:49:10
Review steht auch in meinem VHS-Thread,
aber nachdem mir inzwischen die DVD in die Sammlung kam gibt es hier jetzt eine Warnung (unterster Abschnitt):

APEX - DIGITAL MAN - ZUM TÖTEN PROGRAMMIERT

(https://s12.directupload.net/images/200804/rm6rmbzg.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s12.directupload.net/images/200812/fi5rkze5.jpg) (https://www.directupload.net)

Im Jahr 2073 ist man technisch dazu endlich in der Lage, eine Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen.
Beim ersten Versuch genau 100 Jahre in der Zeit zurück ins Jahr 1973 zu reisen passiert allerdings ein folgenschwerer Fehler-
und die durch die Zeit geschickte Sonde verändert dadurch den Lauf der Geschichte.
Nun bleibt dem obersten Wissenschaftler Nicholas Sinclair nur noch eine Möglichkeit:
Selbst in die Vergangenheit reisen und versuchen, den Fehler wieder rückgängig zu machen.
Allerdings gerät er so in ein anderes Zeitfenster- welches ihn wieder in seiner Gegenwart ausspuckt- aber in einer völlig zerstörten Welt.
Durch einen beim ersten Versuch eingeschleppten Virus sind fast alle Menschen umgekommen,
und gnadenlose Tötungsroboter, sogenannte "APEX-Einheiten" sind unterwegs um auch die restlichen Menschen zu töten.
Sinclair schließt sich einer Rebellengruppe an, in welcher man ihn zu kennen scheint- und in der einige ihm Bekannte Gesichter sind.
Da er aber in einer Art Parallelwelt steckt erkennt ihn natürlich niemand als den Wissenschaftler, nur als Widerstandskämpfer.
Jetzt hat Sinclair einiges zu tun: Das vertrauen der Rebellen gewinnen, den Widerstand anführen
den Zeitfehler möglichst zu beheben- und natürlich einen Weg zurück in seine eigentliche Zeit zu finden...

Eine Zeitreise-Geschichte mitsamt Parallelwelten. Klingt verwirrend und wie geschaffen für Logiklöcher. Und die gibt es auch durchaus.
Das kennt man aus diversen Filmen mit dem Thema Zeitreise mal mehr, mal weniger- und ich sehe mal großzügig darüber hinweg.
Man muss dem Film auch sein Entstehungsjahr zugute halten, die immer weider mal vorkommenden CGI-Effekte
sind eben auf dem Stand von 1994 und das merkt man überdeutlich. Auch, weil offensichtlich allgemein wenig Budget zur Verfügung war.
Dafür allerdings sieht der Film gut aus, man hat sich wirklich Mühe gegeben das zu Kaschieren und bietet immerhin echte Explosionen.
Auch die APEX-Roboter sehen erstaunlich gut aus, vor allem wenn man bedenkt dass es sich doch nur um Menschen im Plastik-Kostüm handelt.
Generell hat man sich hier auch optisch bei den Locations, sowie inhaltlich ein wenig mehr als in solchen B-Filmen gewohnt um Abwechslung bemüht-
wenn auch manche Idee wie die kurz auftauchenden Menschenfresser eindeutig zu kurz kam.
Die Schauspieler bemühen sich allesamt das ganze professionell rüberzubringen, was meistens auch ganz akzeptabel gelingt.
Allerdings hätte man sich den Kniff mit dem reichlich monoton klingenden Erzähler sparen sollen-
oder einen besseren Sprecher nehmen müssen, was aber natürlich auch an der generell eher mittelmäßigen bis schwachen Synchro liegen dürfte.
APEX ist trotz seiner teils etwas Dialoglastigen Erzählweise kurzweilig, naiv, voller Logikfehler- aber durchaus sympathisch und gut gemeint.
So ganz nebenbei taucht hier auch noch der geniale "Landmaster" aus "Straße der Verdammnis" ein paar mal auf- dafür gibt's einen Bonuspunkt!

7/10

Den Film gíbt es auch auf DVD. Zum einen als Teil der "Trash Collection" in limitierter, und daher teurer und nicht mehr erhältlicher Hartbox von CMV,
zum anderen als oben zu sehende Billigversion "Science Fiction Sensation Vol. 3". Zumindest letztere ist nicht empfehlenswert.
Laut Cover-Angabe ist das enthaltene Bildformat der DVD 1,33:1, was leider nicht stimmt.
Der Film ist in 1,78:1 drauf, was oft und auffällig z.B. abgeschnitten Köpfe zur Folge hat, zumal seitlich nicht mehr zu sehen ist als auf der VHS.
Auch generell ist das bild zwar besser als das der VHS, aber für eine DVD ziemlich schwach.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 14 August 2020, 01:56:39
HIGHWAY ZUR HÖLLE

(https://s12.directupload.net/images/200814/3xelbd4c.jpg) (https://www.directupload.net)

Charlie und Rachel sind ohne Wissen der Eltern auf dem Weg nach Las Vegas, um dort zu heiraten.
Als ein Polizist auf einem Motorrad hinter ihnen auftaucht wird Charlie nervös, und biegt auf eine entlegene Landstraße ab.
Dort werden sie dann allerdings wirklich angehalten- von einem sehr seltsam aussehenden Cop, welcher Rachel entführt.
Charlie fährt zurück zur letzten Tankstelle, und erfährt dort, dass die abgelegene Straße direkt in die Hölle führt-
und die beiden vom Höllencop aufgehalten wurden, welcher hübsche Mädchen für den Teufel persönlich sammelt.
Er bekommt vom Tankwart ein Auto und eine spezielle Waffe- und macht sich auf den Weg in die Hölle.
Diese entpuppt sich als ziemlich heisse Wüste mit extrem seltsamen Bewohnern...

"Highway zur Hölle" ist ein absolutes Highlight, ein Fantasy-Comedy-Horror-Action-Roadmovie mit vielen abgedrehten Ideen,
tollen Darstellern, netten Effekten und gewollt bekloppten Dialogen.
Der Film nimmt sich in keiner Sekunde ernst, bietet F/X von Steve Johnson, und macht einfach immer wieder Spaß.
In Nebenrollen tauchen Ben Stiller nebst Schwester Amy und Vater Jerry Stiller, sowie Lita Ford auf.
Man sollte hier auch auf Kleinigkeiten achten, die "Hand"schellen des Höllencops sind Kult-
und wer generell alles in der Hölle unterwegs ist, sorgt ebenfalls für so einige Überraschungen und Lacher.
Beste Unterhaltung für alle, die etwas mit schrägem Humor anfangen können!

10 von 10 Stinkbieren!

Die BD ist im Gegensatz zur 4:3 VHS in 16:9, was in diesem Fall allerdings nur weniger Bild oben und unten bedeutet.
Seitlich gibt's nicht mehr zu sehen, aber zumindest fällt kaum auf dass Bildinformation fehlt.
Wer die Vollbild-Version nicht nahezu auswendig kennt wie ich, wird es wohl überhaupt nicht bemerken.
Bild und Ton sind sehr gut, wer sich das Mediabook leisten will wird nicht enttäuscht sein.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 22 August 2020, 12:00:34
The Closet (SK/2020).

Entwarnung mal gleich vorweg: Der spielt nicht auf oder in einer Toilette, titelgebend ist ein "Schrank". Vielleicht hätte man den hierzulande besser eingedeutscht oder einen sinnträchtigen Titel erfunden ("Das Böse aus dem Wandschrank").

Eigentlich kann man dem asiatischen Horrorkino - anders als bei manchen Industrieprodukten - nicht vorwerfen, einfach die Erzeugnisse des Westens zu kopieren, eher im Gegenteil (The Ring). Hier wird allerdings überdeutlich das aus dem Wanverse bekannte Geisterfilmschema (
Spoiler: zeige
es spukt, jemand verschwindet, ein/mehrere Profigeisterjäger schalten sich ein, es gibt eine Rettungsmission in die andere Dimension
) übernommen. Und da der Teil mit dem Geisterjäger - ohnehin häufig der schwächere - auch noch sehr früh beginnt und überdies das entsprechende Figürchen (gewollt ?) eine ziemliche Lachnummer ist, bleibt das ein recht durchschnittlicher Geister/HH-Horror ohne wirkliche Höhepunkte. Und die großartige menschliche Tiefe, die die südkoreanische Kritik lt. Wiki entdeckt haben will, konnte ich ich auch nicht erkennen.

4,5/10

Watchmen "Ultimate Cut"


Den gab es die Tage mal für 1,99 bei einige Streamern, das fand ich schon angesichts der Lauflänge (3h 35min - netto etwas weniger) mal ein faires Angebot. Und vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf Snyders "Justice League Directors Cut", der ja auch bald kommen soll.

Mir hat die Kinoversion damals gut gefallen, wenn sich auch längst nicht alles komplett im Gedächtnis eingebrannt hat - eher einzelne Szenen wie der Gefängnisausbruch und Dr. M. auf dem Mars -, so dass ich die Unterschiede nicht sofort und ohne Hilfe von SB.com benennen könnte. Außer dem augenfälligsten natürlich, dem hinzugefügten Trickfilm "Tales of the Black Freighter". Für sich genommen ein ganz interessantes Feature, das auch szenisch ganz clever angedockt ist, das objektiv gesehen aber trotzdem wenig mit dem Inhalt oder der Stimmung des Restfilms zu tun hat. Und so verstärkt der U.C. nur den Eindruck, den man ansatzweise auch von der Kinoversion haben konnte: Dass das vielleicht schon etwas viel ist für nur einen Film, eher ein Konglomerat mehrer für sich genommen guter Teil- oder Kurzfilme (allein der Vorspann, ohne Frage einer der besten aller Zeiten, ist schon ein kleiner Kinofilm für sich).

Schlechter oder langweiliger machen die neuen Szenen den Film aber auch auf keinen Fall. So von mir unveränderte 8/10 und die Hoffnung, dass bei der Justice League eine deutlichere Verbesserung zu sehen sein wird - der hat das allerdings auch sehr viel nötiger.

P.S. Warum der jetzt ab 18 statt ab 16 ist, kann ich auch nicht so recht nachvollziehen - der Trickfilm soll's Schuld sein, aber im Vergleich zu den nach wie vor sehr harten Szenen des Realteils ist das eher lachhaft, mMn.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 2 September 2020, 12:24:31
The Wind (2018)

Der wird als "Horror-Western" angekündigt, aber ehrlich gesagt: Irgendeine sinnvolle Synthese aus echten Western- und Horrorelementen gelingt hier nicht, ist vielleicht auch gar nicht gewollt. An dem Westernschauplatz hat die Regisseuse offenbar nur die hier problemlos genierbaren Gefühle von Einsamkeit und Verlassenheit gereizt, wobei nebenbei auch das Budget sagen wir mal nicht überstrapaziert wird. Und da sind wir wieder am entscheidenden Punkt, denn das ist erneut eine eher arthouslastige Grusel-Fingerübung wie "The Lodge" - Zufall, dass vor allem Frauen sich so etwas ausdenken bzw. es realisieren ?

Aber wie The Lodge ist das auch als Genrefilm durchaus konsumierbar, mit ein oder zwei Momenten, die mich wirklich erschreckt haben, und das ist zuletzt eher wenigen Filmen gelungen. Auch der Dreh, die Existenz des Übernatürlichem
Spoiler: zeige
offen zu lassen und wahlweise in die Abteilung "Wahnsinn der Hauptfigur" zu verorten
, ist durchaus akzeptabel, auch wenn die Schlussszene eine gewisse Trost- und Ratlosigkeit beinhaltet. In der Hauptrolle durchweg sehr gut gespielt, wobei die wie der ganze Filme eine bessere Synchro verdient hätte. Überdies hätte ich die ständigen und zT mühsam erkennbaren Zeitsprünge nicht unbedingt gebraucht. Trotzdem solide

7,5/10

Why don't you just die!

Nach "Come to Daddy" noch so ein Festivalkultfilm, dessen Kultigkeit sich allein und im Heimkino kaum erschließt. Die Grundidee, vermutlich mal wieder aus Budgetmangel geboren, ist leidlich originell, sozusagen eine blutige Boulevard-Komödie mit beschränktem Schauplatz. Aber der Schwung der ersten Szenen (Stichwort Hammer) erlahmt schnell; auch zwischendrin mit Momenten, blutigen und anderen, aber trotzdem: Der zieht sich ganz schön, und das Ende ist auch nicht so toll

5/10

Diener der Dunkelheit (2019)

Na das ist mal ein echt schwacher deutscher Titel - das Orginal ("L'uomo del labirinto") ist da viel treffender. Ich bin mit dem Vorgänger ("Nebelmann") vom Carisi, der hier erneut als gestalterischer Alleinunterhalter auftritt, nicht so recht warm geworden. Auch der hier ist gewöhnungsbedürftig bis leicht strange; unverkennbar ist das Bemühen, den Zuschauer ständig auf falsche Fährten zu locken, oder von mir aus in das originaltitelgebende Labyrinth. Aber er ist durchaus fesselnd, die Kulissen sind einfallsreich, und die zwei alten weißen Männer in den Hauptrollen zeigen der schauspielernden Jugend immer noch locker, wo in dem Beruf der Hammer hängt.
Gegen Ende wird es dann ein bisschen viel mit den Drehs, wobei vor allem die letzte Szene noch mal nachhaltig Rätsel aufgibt.

Für die Erstsichtung knapp 7/10, ob das bei einer Zweitsichtung so bliebe, ist fraglich. Ich fürchte, dass da ein oder zwei Purzelbäume zu viel für die Logik geschlagen wurden und einem das dann auch schnell auffällt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 4 September 2020, 00:42:08
Damit dieser nette kleine Film nicht untergeht...
Vor kurzem erst leicht gekürzt auf VHS gesehen und im VHS-Thread vorgestellt, fand ich den definitiv gut genug
um mir die seit kurzem erhältliche ungekürzte DVD ins Regal zu stellen und die VHS aus der Sammlung zu nehmen:

CLINT HARRIS - MIT DEM RÜCKEN ZUR WAND

(https://s12.directupload.net/images/200903/x2yxov4i.jpg) (https://www.directupload.net)

Der CIA-Agent Clint Harris war im Dienst ein paar mal zu oft übereifrig, was ihm die Versetzung in ein kleines Kaff in Honduras einbrachte.
Dort langweilt er sich hauptsächlich, und verbringt seine Zeit mit Alkohol und Nutten.
Als er die Nachricht erhält dass seine Mutter und sein Bruder getötet wurden, reaktiviert er alte Kontakte zum CIA und einem Kumpel aus Vietnam-
und startet mit dessen Hilfe einen privaten Rachefeldzug im Glücksspiel und Drogenmilieu...

Abgesehen von der zwar schön gefilmten, aber leider vollkommen lächerlich deutlich zu schnell ablaufenden Verfolgungsjagd am Anfang
kann ich dem Film nicht viel ankreiden. Warum man damals (durchaus relativ oft) auf die Idee kam dass ein schneller ablaufender Film
vor allem Autorennen rasanter machen soll ist mir ein Rätsel- das wirkt in wirklich jedem mir bekannten Fall einfach nur lächerlich und störend.
Ansonsten bietet "Clint Harris" einen typischen 80'er Jahre Actionfilm, gut besetzt, leicht prollige Dialoge, rasant gefilmt wenn es darauf ankommt-
vor allem natürlich am Anfang und dem Ende, aber auch einem bei solchen Filmen oft erlebten kleinen "Durchhänger" in der Mitte des Films.
Trotzdem muss ich insgesamt sagen, dass man mit dem Charakter Clint Harris gerne eine eigene Filmreihe hätte starten können,
Wings Hauser gefällt mir in dieser Rolle ausserordentlich gut, vor allem auch da er sich selbst zwar nicht ernst nimmt, aber nie ins peinliche abdriftet.
Das schöne Cover, welches ausnahmsweise sogar wirklich komplett zum Film passt, rundet das Gesamtbild positiv ab.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 8 September 2020, 16:56:45
The Turning / Die Besessenen (2020)

Ich bin ja eigentlich immer froh, wenn sich für meinen wöchentlichen Horrorabend ein Film einfindet, der sich durch einen Kinostart, eine bekannte Vorlage, eine vernünftige Machart (dazu gehört auch eine Non-Porno-Synchronisation) und andere Merkmale von der reinen Videotheken- (oder heute Streaming-)ware unterscheidet. Der gehört eindeutig dazu: Ein ordentliches Budget und damit zusammenhängend eine ansehnliche Kulisse, einige (wenige) unpeinliche Effekte, gescheite Schauspieler (u.a. Aushilfs-Terminatrix Davis), so weit passt das - gepflegter Grusel eben, nicht wirklich erschröcklich, aber absolut herbstkompatibel ...

... bis zum Ende halt, das dem Film im Alleingang das fürchterliche "F" der US-Audiencepolls eingebracht hat. Bei aller Kritik, die ich gleich auch äußern werde - das ist unfair. Nur weil der Schluss für Klein-Redneck-Ronnie nicht verständlich oder allgemeinkompatibel genug rüberkommt, gleich zur Tiefstnote zu greifen, ist mehr als engstirnig. Was nicht bedeutet, dass ich das Ende rundum gut finde - dazu ist der Bruch zum Rest des Films doch zu groß. Wenn das ganz oder teilweise
Spoiler: zeige
wirklich nur eine Wahnvorstellung der Hauptfigur sein sollte
(so deute ich die Schlusszene mal), sind etliche Szenen der Restlaufzeit sinnlos (zB der mit der
Spoiler: zeige
Puppe, die sich von selbst dreht
), und wirklich vorbereitet wird das auch eher nicht. Man (oder ich) empfindet die Hauptfigur eigentlich die ganze Zeit über als normal oder sogar sympathisch und eher ihr Umfeld als durchgeknallt.

Vielleicht hätte man das Verhältnis von verwendetem Schluss und alternativem Ende umdrehen sollen, zumal eine Schlüsselszene aus der Alternativvariante (Spinne / Mund) ja auch im Trailer war. So nur knapp 6/10, trotzdem einen Blick wert für Softgruselfans.

The Kill Team (Sky)

Sehr nüchterner, faktenbasierter Irakkriegsfilm um dortige US-Kriegsverbrechen, über Täter und Mitläufer. Gut gemeint, aber das ist unter dem Strich nur ein vergiftetes Kompliment, denn der ist echt unaufregend. Und irgendeine Schärfe entwickelt er auch nicht, gerade die Hauptfigur blieb mir bis zum Ende seltsam fremd. Dass der
Spoiler: zeige
kurz vor Schluss selbst zum Kriegsverbrecher wird, finde ich genauso erstaunlich wie die Leichtigkeit, mit der das alles dann am Ende aufgeklärt wird und vor Gericht landet.


Aber wer bin ich denn, die Realität zu kritisieren. Nur ist die eine oder andere Reportage aus der Ecke wirklich spannender. 5/10.

Aniara (Amazon)

Noch so ein Film, der sich eigentlich schon von der Prämisse her jeder Kritik von Banausen wie mir entzieht: Basierend auf einem "SF-Versepos" eines leibhaftigen Literaturnobelpreisträgers, was kann da schon schiefgehen ?

Wobei der Kunstanspruch, und das erlaube ich mir dann doch anzumerken, auf der Leinwand nicht so recht ankommen will. Weil das Raumschiff zwar von außen leidlich gut, im Inneren aber wie ein Einkaufszentrum aussieht. Und weil die Charaktere auch relativ banal rüberkommen, was aber sicher schon irgendwie gewollt ist. Wenn man das, was da in meiner Einleitung steht, nicht wüßte, könnte man auch auf so ketzerische Gedanken kommen wie "das ist ja Avenue 5 ohne die ganzen schlechten Witze."

Aber irgendwie fand ich den mit der soliden Weltraumstimmung, den Zeitsprüngen, den freizügigen Sexszenen und dem nachdenklichen Ende jetzt auch nicht wirklich schlecht. Wenn ich das in Punkte kleiden sollte, wären das sicher auch so um die 6/10, aber ich gebe zu, das ist extrem subjektiv. Der entzieht sich einfach ein wenig einer durchgehenden Bewertung.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 8 September 2020, 19:04:34
Zitat von: Private Joker am  8 September 2020, 16:56:45The Turning / Die Besessenen (2020)

Ich bin ja eigentlich immer froh, wenn sich für meinen wöchentlichen Horrorabend ein Film einfindet, der sich durch einen Kinostart, eine bekannte Vorlage, eine vernünftige Machart (dazu gehört auch eine Non-Porno-Synchronisation) und andere Merkmale von der reinen Videotheken- (oder heute Streaming-)ware unterscheidet. Der gehört eindeutig dazu: Ein ordentliches Budget und damit zusammenhängend eine ansehnliche Kulisse, einige (wenige) unpeinliche Effekte, gescheite Schauspieler (u.a. Aushilfs-Terminatrix Davis), so weit passt das - gepflegter Grusel eben, nicht wirklich erschröcklich, aber absolut herbstkompatibel ...

... bis zum Ende halt, das dem Film im Alleingang das fürchertliche "F" der US-Audiencepolls eingebracht hat. Bei aller Kritik, die ich gleich auch äußern werde - das ist unfair. Nur weil der Schluss für Klein-Redneck-Ronnie nicht verständlich oder allgemeinkompatibel genug rüberkommt, gleich zur Tiefstnote zu greifen, ist mehr als engstirnig. Was nicht bedeutet, dass ich das Ende rundum gut finde - dazu ist der Bruch zum Rest des Films doch zu groß. Wenn das ganz oder teilweise
Spoiler: zeige
wirklich nur eine Wahnvorstellung der Hauptfigur sein sollte
(so deute ich die Schlusszene mal), sind etliche Szenen der Restlaufzeit sinnlos (zB der mit der
Spoiler: zeige
Puppe, die sich von selbst dreht
), und wirklich vorbereitet wird das auch eher nicht. Man (oder ich) empfindet die Hauptfigur eigentlich die ganze Zeit über als normal oder sogar sympathisch und eher ihr Umfeld als durchgeknallt.

Vielleicht hätte man das Verhältnis von verwendetem Schluss und alternativem Ende umdrehen sollen, zumal eine Schlüsselszene aus der Alternativvariante (Spinne / Mund) ja auch im Trailer war. So nur knapp 6/10, trotzdem einen Blick wert für Softgruselfans.

Danke für die Kritik; den wollte ich schon beinahe links liegen lassen, obwohl ich seit Halt and Catch Fire und der Black Mirror Folge San Junipero die Davis echt gern sehe und sie und die 6/10 auch den Aussschlag geben mir den jetzt doch noch anzusehen  :backen:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 9 September 2020, 00:37:48
DEATH GAME - DAS SPIEL MIT DEM TOD

(https://s12.directupload.net/images/200908/h8ojs77m.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

In einer TV-Show werden Todeskandidaten aus dem Knast vor schwere Aufgaben gestellt.
Wer diese schafft, darf überleben. Vielleicht.
Als ein Fehler passiert und der Moderator versehentlich eine alte Dame killt, sinnt deren Sohn auf Rache...

Was ist das denn für eine Scheisse? Komödie? Satire? Müll? Ja, das letzte trifft's.
Miserabel gespielt, billigst aufgezogen und unlustige "Gags" rund um die Todesstrafe.

0/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 9 September 2020, 17:16:09
Zitat von: Private Joker am  8 September 2020, 16:56:45The Turning / Die Besessenen (2020)

Ich bin ja eigentlich immer froh, wenn sich für meinen wöchentlichen Horrorabend ein Film einfindet, der sich durch einen Kinostart, eine bekannte Vorlage, eine vernünftige Machart (dazu gehört auch eine Non-Porno-Synchronisation) und andere Merkmale von der reinen Videotheken- (oder heute Streaming-)ware unterscheidet. Der gehört eindeutig dazu: Ein ordentliches Budget und damit zusammenhängend eine ansehnliche Kulisse, einige (wenige) unpeinliche Effekte, gescheite Schauspieler (u.a. Aushilfs-Terminatrix Davis), so weit passt das - gepflegter Grusel eben, nicht wirklich erschröcklich, aber absolut herbstkompatibel ...

... bis zum Ende halt, das dem Film im Alleingang das fürchterliche "F" der US-Audiencepolls eingebracht hat. Bei aller Kritik, die ich gleich auch äußern werde - das ist unfair. Nur weil der Schluss für Klein-Redneck-Ronnie nicht verständlich oder allgemeinkompatibel genug rüberkommt, gleich zur Tiefstnote zu greifen, ist mehr als engstirnig. Was nicht bedeutet, dass ich das Ende rundum gut finde - dazu ist der Bruch zum Rest des Films doch zu groß. Wenn das ganz oder teilweise
Spoiler: zeige
wirklich nur eine Wahnvorstellung der Hauptfigur sein sollte
(so deute ich die Schlusszene mal), sind etliche Szenen der Restlaufzeit sinnlos (zB der mit der
Spoiler: zeige
Puppe, die sich von selbst dreht
), und wirklich vorbereitet wird das auch eher nicht. Man (oder ich) empfindet die Hauptfigur eigentlich die ganze Zeit über als normal oder sogar sympathisch und eher ihr Umfeld als durchgeknallt.

Vielleicht hätte man das Verhältnis von verwendetem Schluss und alternativem Ende umdrehen sollen, zumal eine Schlüsselszene aus der Alternativvariante (Spinne / Mund) ja auch im Trailer war. So nur knapp 6/10, trotzdem einen Blick wert für Softgruselfans.
Ich mochte den auch halbwegs, wenngleich das Ende mir eine große Schwachstelle zu sein schien. Die wurde mMn leider durch das alternative Ende nicht ausgebessert, welches aus andere Weise ähnlich missraten ist...
Beide Male wird zu einer jeweils anders ausgerichteten Eindeutigkeit gegriffen, die ich bei einer "Turn of the Screw"-Verfilmung nicht brauche... andererseits sind die Drehbuchautoren zuvor ja auch nicht unbedingt durch Subtilität aufgefallen...

Davon abgesehen war diese Verfilmung vorher einigermaßen stimmungsvoll und hat nochmals Nuancen des Stoffes beleuchtet, die zuvor weniger herausgestellt worden waren...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 15 September 2020, 10:38:06
Zitat von: PierrotLeFou am  9 September 2020, 17:16:09ch mochte den auch halbwegs, wenngleich das Ende mir eine große Schwachstelle zu sein schien. Die wurde mMn leider durch das alternative Ende nicht ausgebessert, welches aus andere Weise ähnlich missraten ist...
Beide Male wird zu einer jeweils anders ausgerichteten Eindeutigkeit gegriffen, die ich bei einer "Turn of the Screw"-Verfilmung nicht brauche... andererseits sind die Drehbuchautoren zuvor ja auch nicht unbedingt durch Subtilität aufgefallen...

Davon abgesehen war diese Verfilmung vorher einigermaßen stimmungsvoll und hat nochmals Nuancen des Stoffes beleuchtet, die zuvor weniger herausgestellt worden waren...

Dabei ist zu bedenken, dass das alternative Ende nur eine - auch im Vergleich zum verwendeten -  relativ kurze Szene ist und man nicht genau weiß, wie das an den Film "angedockt" wäre. Ich denke, da wären noch ein oder zwei Überleitungssequenzen oder noch eine weitere Finalszene gekommen (
Spoiler: zeige
zB die mit der Psych-Klinik, das hätte dann zumindest ansatzweise Sinn gegeben - der Zuschauer hätte spekulieren können, ob die Nanny über die Ereignisse verrückt geworden ist oder es von Anfang an war
). Alles Theorie, aber das meiste besser als das genutzte Finale.

Aber wo ich gerade hier bin - zuletzt war ich mehr zufällig über zwei deutsch-(oder ähnlich-)sprachige Genrefilme gestolpert

Marlene
(Österreich 2020) Amazon

Seltsam - spinnt die grottige Suchfunktion der Ofdb so total oder ist der hier wirklich nicht eingetragen, wo sich mittlerweile fast jedes obskure Machwerk tummelt ?

Klar, das ist ein im Kern schon Independent-Kino, aber ähnlich wie "Schneewittchen" aus Deutschland durchaus mit Professionalität, Engagement und Sinn für das Genre - irgendwo zwischen Gangsterdrama, schwarzer Komödie und Romanze - gemacht. Und mit viel Blut - Herzblut und Filmblut -, wobei so ein Unterfangen natürlich irgendwann an die Grenzen von Budget und Möglichkeiten des Stoffs stößt. Konkret gerät der Film nach ordentlichem Anfang so ziemlich zeitgenau mit dem Verschwinden der Frau aus der Handlung in arge Untiefen, soll heißen, in der Mitte zieht es sich ziemlich (zB die Sequenz mit dem Kumpel oder Bruder).
Das blutige Finale erfüllt dann wieder die Ansprüche, die man an einen Film dieser Preisklasse stellt - nicht ausufernd, aber mit Tempo und schwarz-roten Humor.

Bei objektiver Betrachtung müsste man da auf etwa 5/10 kommen, aber von mir gibt es mindestens eine Sympathiepunkt drauf.

Freaks (Netflix)

Holla, das ist ja mal eine Combo auf der Produktionsseite - Netflix und "das kleine Fernsehspiel" des ZDF (nein, ich sage es diesmal nicht...).

Aber warum denn nicht ? Wer mit entsprechend gedämpfter Erwartung hereingeht, wird jedenfalls nicht schwer enttäuscht. Die Normalos und Kleinbürger, der Penner und der Spätpubertierende als Superhelden, das ist bei aller Ausgelutschheit des Genres gar keine so verkehrte Idee. Ob das als milde Satire gedacht war, weiß ich nicht, aber so ein leicht sarkastischer Witz zieht sich jedenfalls durch das Projekt. Und damit kann man dann auch gleich die nicht zu üppigen Resourcen gut tarnen, unsere Chefheldin darf ihre Kräfte meistens so einsetzen, dass man nur die mitunter recht ulkigen Folgen sieht. Was noch an eher sparsamen Effekten drin ist - ein paar kraftvolle Tritte mit entsprechenden Folgen, Sprünge, etwas Elektrozauber - ist ganz solide, aber so was schütteln die FX-Macher heutzutage dann wirklich mit links aus dem PC.
Für deutsche Verhältnis auch relativ zügig inszeniert, ordentlich besetzt (auch wenn Möhring das arg vernuschelt spielt), manchmal muss es auch einfach nicht "mehr" sein.

7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 17 September 2020, 17:37:46
Würde wohl auch irgendwie zu Retro's "Filme auf VHS" passen:

Planet of the Tapes

In bisschen mehr als einer Stunde kommen einige (prominente) Nostalgiker, u. a. Kalkofe, zu Wort, die von ihren Erfahrungen mit dem Medium VHS erzählen. Angefangen von der Anschaffung eines sündhaft teuren Rekorders über die Besuche diverser Videotheken bis hin zur Jagd auf die bestmögliche und ungekürzte Fassung eines Films.
Neues gab es nicht zu erfahren, aber ich musste durchweg schmunzeln, da wir hier wohl alle schon mal mit diesen Dingen unsere eigenen Odysseen erlebt haben. Es wurden viele Themen angesprochen, z. B. das Unding PAN SCAN, Marketing Film-Vollverarsche, Haltbarkeit dieser fast unkaputtbaren tapes.

Ein wirklich schöner, kurzer Ausflug mit Gleichgesinnten und eigentlich für jeden alten GFler hier eine Sichtung wert.

7/10


Und dann ging es gleich mal mit meiner eigenen Nostalgietour weiter, als mir dieser Titel von Prime Video empfohlen wurde:

Jaguar lebt!

Meiner Erinnerung nach war das so ziemlich der erste Martial Arts-Streifen, den ich im Beisein meines Stiefvaters angeschaut hab, sonst wurden Bruce Lee & Co. ohne der Aufsicht von Eltern schon konsumiert.
Joe Lewis (the white kickboxing asshole, not the colored boxer hehe) bekommt in seinem Spielfilmdebut alles was Rang und Namen hatte und mal eben schnelles Geld verdienen wollte zur Seite gestellt; Woody Strode, Donald Pleasance, Christopher Lee und Barbara Bach usw. Story ist schnell erzählt; Jonathan (Lewis), der seit dem tödlichen Unfall seines Freundes und Partners dem Geheimdienst G6 den Rücken gekehrt hat, wird beauftragt den Drogenbaron Esteban zu stellen. Auf geht's zur internationalen Hatz auf den bösen Buben und dessen Schergen!
Dieses B-Movie hat alles, was ein recht ordentlich produzierter 70er Actionstreifen so brauchte, einen eingängigen track, feine wenn auch aufs wesentliche reduzierte Schauplätze, eine Handvoll Kämpfe und reichlich doofe Sprüche. Lewis hat zwar nicht mehr als zwei Gesichtsausdrücke, aber er macht seine Sache ganz gut, wenn mir doch die Kämpfe besser und auch länger im Gedächtnis geblieben sind, als sie wirklich sind.
Unterm Strich kann ich nur sagen, wurde ordentlich unterhalten, aber ohne meine Nostalgiebrille wäre ich wohl nicht über die ersten 20 Minuten hinausgekommen ;)

5/10 (+1 Nostalgiebonus)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 22 September 2020, 12:33:00
Gesetz der Rache

Nach dem gewaltsamen Tod seiner Liebsten ist Gerard Butler nicht zufrieden mit dem Deal, den sein Anwalt (Jamie Foxx) mit der Verteidigung der beiden Täter eingegangen ist. 10 Jahre später nimmt dann die Gewaltspirale ihren Lauf, als im Beisein von Staranwalt Foxx einer der beiden Täter bei dessen Hinrichtung grausam leiden muss - was zuerst wie ein Unfall wirkt, entpuppt sich schnell als Butler's Rachefeldzug gegen die Täter, die Anwälte... und den gesamten Justizapperat der Stadt!

Die erste Hälfte des Films macht echt Lust auf mehr und hätte ein gutes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Butler und Foxx werden können, ein Justiz-Thriller der blutigeren Art. Aber leider nimmt der Film dann eine sehr, sehr hanebüchene Wendung, da Butler zu einem comichaften Oberbösewicht mutiert, der alles weiß und alles kann und mit allen Wassern gewaschen ist. Ab dem Moment als Foxx Butler's Ex-Partner trifft, ging für mich der Film den Bach hinunter. Es fühlte sich so an, als hätte man mit der Brechstange während der Produktion Actionelemente reingedrückt... na ja, und dann verabschiedet sich natürlich auch im großen Maß die Logik. (Stichwort: unbemerkter Tiefbau?!)

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 12 Oktober 2020, 15:21:17
Kurz und knackig vom gestrigen Filmabend:

KRIEG DER EISPIRATEN

Damals zu VHS-Zeiten eines meiner Highlights, leider eher schlecht gealtert.
Immer noch ganz lustig anzusehen und vor allem toll besetzt- aber selbst mit Nostalgiebonus reicht es trotzdem nur für

7/10

THE DEAD DON'T DIE

Aus dem Stand an die Spitze, direkt neben meinem bisherigen alleinherrschenden ZomCom-Liebling Shaun of the Dead.
Vollkommen entschleunigter Zombie-Spaß mit vielen Anspielungen auf andere Filme, gnadenlosen Gags
und neben dem auch sonst tollen Darstellern einem perfekt gecasteten Bill Murray!
...und ich dachte Jarmusch und Zombies kann nicht funktionieren... Chardonnay! WiFi! Das nimmt kein gutes Ende!

10/10

SCOUTS VS ZOMBIES

Nix erwartet und positiv überrascht worden.
Neben ein paar wirklich platten Gags hat auch dieser ZomCom-Vertreter mindestens ebenso viele nette Momente.
Wenn man ihn mit anderen "vs" Zombies vergleicht würde ich sagen unter "Cockneys", aber deutlich über "Strippers".

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 Oktober 2020, 02:36:10
Never Rarely Sometimes Always (2020)
Eliza Hittmans Indie-Trendfilm ist bei mir leider nicht nur auf große Begeisterung gestoßen. Es überwiegen aber dennoch die dicken Pluspunkte: Eine zurückgenommene, ruhige, sehr genaue Inszenierung mit Blick fürs Detail; ein grandioser Einstieg mit einer Coverversion eines Exciters-Hits, die in ihren Akzentverschiebungen jede Menge zu sagen hat; eine Newcomerin in der Hauptrolle, die nicht bloß diesen Song eindringlich vorträgt, sondern auch in der titelgebenden Schlüsselszene des Films ein gekonntes Spiel mit kleinsten Nuancen an den Tag legt (und in Verbindung mit ihrer Mitspielerin und der hier höchst minimalistischen Inszenierung ein paar eindringliche Filmminuten bewirkt). Noch dazu ist das Thema des Rechts auf Abtreibung fraglos wichtig und ist ja durch die Ginsburg-Lückenfüllerin noch einmal etwas befeuert worden...
Allerdings war mir die Zeichnung von Alltagssexismus zu sehr zugespitzt: Der Vater ist ein misogyner White-Trash-Trottel, (Ex-)Freunde und Mitschüler neigen zu sexistischem Bashing oder Übergriffen, Kollegen sind verständnislos und/oder ungebührlich aufdringlich/belästigend, Fahrkartenverkäufer arg unfreundlich und in der U-Bahn lauern auch schon einmal exhibitionistische Lüstlinge... Und der einzig halbwegs positive gezeichnete Mann hat auch seine fragwürdigen Seiten. Selbst wenn ich berücksichtige, dass man besonders unschönen Erlebnissen in der Wahrnehmung/Erinnerung mehr Raum gibt als den normalen Eindrücken, dann war das hier ein Ungleichgewicht, das ich als tendenziösen Gegenpol zu manchen Frauenbildern im Mainstreamkino und als berechtigten Hinweis auf durchaus vorhandene Alltagssexismen durchaus noch zu schlucken bereit bin, aber es liefert in dieser Unausgewogenheit sicherlich auch Maskulinist(inn)en usw. unnötig Feuer. Das Drehbuch hätte hier einfach ein paar Korrekturen vertragen können...
Das trübte den positiven Gesamteindruck des Films, der erfreulich wenig Aufmerksamkeit auf die Pro-Life-Aktivist(inn)en oder auf Anti-Abtreibungs-Lehrfilme legt und stattdessen die normalen Abläufe und Hindernisse ins Auge nimmt, ein bisschen; ich bin bei einer starken 7/10 gelandet; mit etwas subtileren Verweisen auf männliches Fehlverhalten wäre ich locker bei einer 8/10 gelandet; aber ich freue mich schon auf Diskussionen mit Kolleginnen...



Ema (2019)
Larrain, der vielleicht beste Post-Pinochet-Filmemacher Chiles, hat sich mit einem Gegenwartsdrama zurückgemeldet, das mit kleinen Verweisen auf Figuren wie Rebeca Matte oder Arturo Prat zwar noch immer ein wenig auf chilenische Geschichte verweist (und mit Blick auf thematisierte Geschlechterrollen dabei auch keineswegs beliebig ausfällt), ansonsten aber eher wie die Filme von Larrains Kollegen Sebastian Lelio moderne Veränderungen des Blicks auf Gender, Sexualität, Mutterschaft, Familie und Lust verhandelt.
"Ema" beginnt recht verrätselt, enthüllt erst nach und nach, wie sich die Figuren zueinander verhalten (und weshalb), lässt dann eine Adoptivkind-Geschichte beginnen und sie bald auch wieder fallen, um episodenhaft mäandernd und gehaltvoll diverse Themen umkreisend einen stylisch zelebrierten Sog zu schaffen, bis dann am Ende alles zusammenläuft und sich zu emanzipierten Frauen, einem wohlwollenden Blick auf Lust und Ekstase, zur Bisexualität, zur freien Liebe und zu offenen Beziehungen auch noch
Spoiler: zeige
die Utopie einer eher ungewöhnlichen Patchwork-Family
gesellt. Satter Knalleffekt am Ende eines immer stärker vereinnahmenden Films, der mythische Bilder, Feuer und Wasser, Mann und Frau, Schöpfung und Zerstörung hochgradig stilisiert darbietet und neben aufregenden Tanz- und Musiknummern auch noch ein effektives Sounddesign bietet... 8-9/10, nachdem ich in der ersten Dreiviertelstunde noch eher skeptisch eingestellt war.


Kinos waren übrigens angenehm leer...  :jonglier:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 31 Oktober 2020, 12:07:42
The Appartment / 1BR

Der hat für ein Horror-Regiedebüt schon erstaunlich gute Kritiken (86% RT). I beg to differ, wie man ja heutzutage seine abweichende Meinung gerne einleitet - auch, aber ganz sicher nicht nur wegen der hässlichen
Spoiler: zeige
Katzenmordszene
. So was ist leider ein gängiger Standard im Terrorkino geworden, den ich gar nicht abkann, und für den schon der eine oder andere Streifen vor Halbzeit bei mir aus dem Player geflogen ist.

Aber auch unabhängig davon gibt es zu meckern. Der Film legt seine Karten heftig früh auf den Tisch und kann dann auch keine Überraschungen mehr nachschieben; und mit der frühen Wendung entlarven sich dann auch die kurzen Anfangsszenen mit den Geräuschen im Haus als reines Trailerfutter für Softhorrorfans (
Spoiler: zeige
mit DEM Plan, den der Film 5 Minuten später offenlegt, ist das restlos sinnlos, denn wenn ein entsprechend genervter Vermieter schlagartig auszieht oder die Polizei ruft, platzt das ganze Unterfangen sofort. Und auch später stellt sich ein paar Mal heftig die Logikfrage, z.B. wenn die Sektentypen dann einfach mal so per Telefon das gesamte Leben ihrer Opfer quasi "kündigen"
).

Wer auch darüber hinwegsieht, erlebt in den grob letzten 2/3 des Filmes dann unspektakuläres, aber ganz solides mittelhartes Terrorkino (
Spoiler: zeige
die Nagelszene bleibt schon im Gedächtnis, keine Frage
). Auch die Schlusseinstellung ist trotz des geringen Twistfaktors relativ gelungen.

Trotzdem von mir nur 5/10.

3022

Nein, das keine um 1000 Jahre in die Zukunft verlegte späte Fortsetzung von 2001/2010, aber was die Zahl bedeutet, spoiler ich mal nicht.

Aber auch für das Jahr 2190, in dem das spielt, sehen Technik und die Optik durchgehend eher trist und rückständig aus. Klar, da ist mal wieder das meiste Geld vom vermutlich knappen Budget für einen ordentlichen, wenn auch TV-Nasen-lastigen Cast ausgegeben worden, da bleibt halt nicht viel. Die "Außenszenen" im Weltraum sind detailarm, aber noch gerade so im "gelben" Bereich, die Raumstation sieht passabel aus, der "Gleiter" dagegen eher dürftig.

Und inhaltlich ? Der Film folgt relativ genau dem Schema für Weltraumdramen, die sich mit Filmen wie "Moon" einige gute Kritiken abgeholt haben, aber sicher keine Begeisterungsstürme bei eher auf Aliens/Sternenkriege abonnierten Standard-SF-Fans auslösen. Enger Raum, ungefestigte Charaktere, ein diffuser Katalysator von außen, und dann geht man sich mehr oder weniger buchstäblich an die Gurgel. Nix Neues unter dem fahlen Licht des Jupiter, sozusagen.

Fand den aber trotzdem ganz ansehbar, der hat eine solide Atmo und ein paar Spannungsspitzen, keine überbordenden Dialoge, einen ordentlichen Cast.

In der Summe und bei moderater Anspruchshaltung passt das schon. 6/10

Edit: Aus der diesjährigen Halloween-Kollektion:

Relic (2020)

"Frauen auf dem Regiestuhl und gewollt anspruchsvolles Dramakino mit Horrorelementen" (mindestens) zum Dritten. Klar, die Message ist schon überdeutlich: Die Generationen verändern und entfremden sich, real und symbolisch. Ich weiß ja persönlich nicht, ob eine Granny, die erst vergesslich, dann ziemlich unleidlich und
Spoiler: zeige
letztlich zu einer obskuren schwarzen Wesenheit
wird, ein wirklich angemessenes Bild für die Probleme der Generationen untereinander ist.

Daher schnell weiter zur Frage: Taugt der was, als Horrorstreifen ? Ich sach mal Jein. Das Team*In um die Regisseur*In hat die Gesetze des Softhorrorfilm schon verstanden, denke ich: Langsam anfangen, dann die Daumenschrauben anziehen. Allerdings ein bisschen arg langsam und das mit den Daumenschrauben kommt auch ein bisschen arg spät. Überdies muss frau sich die Frage gefallen lassen, wie die durchaus eindrucksvolle Sequenz mit der
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Tochter in dem Labyrinth-Haus
sich mit dem Rest des Films verbindet - nur weil sich da eine
Spoiler: zeige
 unbekannte Wesenheit eingeschlichen hat, kann sich das Haus ja eigentlich nicht in einen Irrgarten doppelter Größe verwandeln
, oder ?

Der erhoffte Halloween-Knaller war es so gesehen nicht. Aber durchaus diskutabel - knapp 6/10 von mir.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 13 November 2020, 23:57:25
STREET CORNER JUSTICE

(https://s12.directupload.net/images/201113/bsrny8mg.jpg) (https://www.directupload.net)

Pittsburgh: Der harte und unbestechliche Cop Mike Justus (Marc Singer) wird wegen Gewaltanwendug gegen einen Vergewaltiger (Clint Howard),
welcher vor Gericht dank guter Anwälte immer wieder frei kommt, aus dem Polizeidienst entlassen.
Er hat die Schnauze voll von der Polizeiarbeit in diesem kaputten Rechtssystem und zieht nach Los Angeles um dort neu anzufangen.
Mangels ausreichend Geld bleibt ihm dort allerdings nur in eine günstige, und daher ziemlich abgestürzte Gegend zu ziehen,
wo Latino-Gangs das sagen haben und die umliegenden Geschäfte und Bewohner terrorisieren.
Er freundet sich mit dem Bächereibesitzer Mr. Lee (Soon-Tek Oh) an nachdem er ihm gegen ein paar Schläger geholfen hat,
und fällt somit schnell in der Gegend auf.
Selbst der örtliche Polizeisergeant Freeborn (Steve Railsback) macht ihm ein Angebot wieder einzusteigen- doch Mike will nur in Ruhe leben.
Als jedoch auch noch Father Brophy (Bryan Cranston) in seiner Kirche dazu aufruft eine Bürgerwehr zu gründen,
und sein Zögling, der ehemaliger Straftäter Angel Aikens (Tommy Lister), welcher jetzt zu Gott gefunden hat in Notwehr ein Gangmitglied tötet,
ist die Zeit gekommen gemeinsam zurückzuschlagen...

Von einem wirklich "guten" Film sind wie hier ziemlich weit entfernt, die vielen bekannten Nebendarsteller retten ihn aber noch ins Mittelmaß.
Marc Singer spielt hier einfach nur unglaublich lustlos mit dem immer gleichen, etwas genervten Gesichtsausdruck seine Rolle runter,
aber wenigstens fallen die anderen genannten nicht negativ auf. Im Gegenteil: Clint Howard kommt hier dermaßen schmierig rüber wie selten zuvor,
und der mehrfach fiese Chuck Norris-Gegenspieler Soon-Tek Oh ist hier eher ein sympathischer Loser mit dem Herzen am rechten Fleck.
Alles in allem trotzdem nur ein eher belangloser Selbstjustizfilm, welcher wohl nur wegen eben dieser Thematik eine FSK 18 abgekriegt hat.
Mit der Synchro kann man leben, Gewaltdarstellung ist auf TV-Niveau- eben alles einfach Mittelmaß.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 5 Dezember 2020, 12:44:53
Herbstzeit ist Gruselzeit...

The Room (2019)

.. wobei: Besonders ist gruselig ist der jetzt gerade nicht, will er vermutlich gar nicht. Der französische Grafiker als Regisseur ist da vielleicht auch nicht erste Adresse, aber wer da (mal wieder) eine hochfliegende Kopfgeburt unter dem Genredeckmantel befürchtet, kann beruhigt zugreifen, denn der lässt sich auch problemlos als relativ zügiges Mystery-Movie konsumieren.

Zügig schon deshalb, weil der titelgebende Raum und seine "Macht" ohne viel Federlesens eingeführt werden - entdeckt, ausprobiert, und ohne groß etwas zu hinterfragen haben sich die Protagonisten schon ein komplettes Rundumglücklich-Set zusammengewünscht, incl.
Spoiler: zeige
Nachwuchs
. Gerade diese Wendung raubt dem Film viel Dynamik und ändert auch die Thematik sehr in Richtung "Mutterschaftsfragen". Insoweit erinnert der auch ein wenig "Vivarium", der mir wie auch anfangs besser gefiel als im weiteren Verlauf. Zumal in beiden Fällen das Ende dann doch ziemlich absehbar ist.

Insgesamt fand ich den trotz guter Besetzung und erwartungsgemäß solider Optik relativ belanglos, aber vielleicht habe ich ja doch die zweite, tiefe Bedeutungsebene übersehen.

5,5/10

Voces (Netflix)

Was der erste an Grusel zu wenig hat, hat der hier fast zuviel. Sofort mittendrin im Geschehen ist man in jedem Fall auch hier, das haben die Filme gemeinsam; den zähen, stereotypen Auftakt der meisten Haunted-Houser (Autofahrt zum Haus, maulende Teenies, Umsehen in der leicht abgefuckten Bude, Vorfreude, erste leise Gruseleffekte) haben sich die Spanier hier komplett geschenkt. Fast von Beginn an bekommen wir reichlich von den titelgebenden Stimmen, blutige Tode, Spuk aus allen Ecken. Dass der Film sein
Spoiler: zeige
Personal ordentlich durchschüttelt
verbuche ich mal ebenso als Pluspunkt wie ein paar solide, aber nicht völlig abgefahrene Wendungen (Tip: Abspann bis zum Ende ansehen - Netflix verzichtet bewusst auf seine penetrante Querwerbung nach 10 Sekunden Credits). Den x-ten Auftritt "professioneller" Geisterjäger hätte ich allerdings nicht unbedingt gebraucht.

So kann der - natürlich - das Subgenre nicht neu erfinden, macht aber genug richtig für einen schönen Herbstgrusel.

Knapp 7/10 von mir.

Red Letter Day

Kein Grusel, wenn auch durchaus blutig und leicht makaber. Ein bisschen "Purge-Light" mit mehr Satire und Splatter, dafür weniger Action. So schafft es der Film auf gerade 75 Minuten Laufzeit leider auch, ein paar Längen einzubauen. Trotzdem noch ansehbar, mit ein paar schönen Eskalationsszenen, auch wenn die Synchro mäßig ist.

5/10

Apropos mässige Sychronisation: Pandemie (2013, SK). Den habe ich nicht zu Ende geschafft, daher ohne Wertung. Unabhängig davon, dass schon das Thema aktuell etwas Masochismus verlangt - so eine miese, amateurhafte Synchro habe ich selten erlebt, da bleibt eigentlich nur der Umstieg auf den O-Ton mit Subs. Aber auch unabhängig davon ist die erste halbe Stunde mit dem hormongesteuerten Rettungstypen so eine Art filmisches Stalking - schlicht unerträglich.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 19 Dezember 2020, 01:49:47
TIERSNUFFERA Oder? Nee, der hieß anders: TINTORERA - MEERESUNGEHEUER GREIFEN AN

Zwei prollige Aufreisser und Haijäger haben keine Lust mehr auf Konkurrenzdenken
und machen sich beide an die gleiche Frau ran, was diese auch ganz toll findet und beide Männer nimmt.
Zu dritt geht es auf's Meer zum Haie jagen und Frau beeindrucken, die findet das aber eher doof.
Trotzdem jagen die Prolls natürlich weiter und stehen am Ende alleine da.

Was für ein inhaltlicher und filmischer Dreck!
Es werden ohne Ende echte, lebende Haie, Rochen und sonstiges Meeresgetier mit Harpunen abgeschossen oder zum Boot gezogen und totgeprügelt.
Handlung? Ähhh... siehe oben. Spannung? Gibt's nicht. Meeresungeheuer? Gibt's nicht.
Ganze zwei Hai-Angriffe auf Menschen kommen in dem über 2 Stunden langen Film vor, beide male sieht man nur rote Farbe im Wasser.
Dafür aber jede menge Tierquälerei und Tiersnuff.

0/10

Große Teile des Films sind in Englisch, teils sogar spanisch (glaube ich) darunter auch die kompletten ersten 15 Minuten des Films.
Daher dachte ich am Anfang schon es wäre eine komplette O-Ton-Fassung trotz deutscher DVD...
Und von diesem Dreck gab es damals eine dreiteilige Schnittfassung auf Super 8...
Wofür? Da hätte eine 120m Rolle mit 16 Minuten gereicht- und nicht mal die braucht man bei dieser tollen Handlung.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 21 Dezember 2020, 02:00:54
Operation Red Snake - Band of Sisters

Schon wieder so ein Kriegsfilm, der mit seinem Cover und Titel ein paar falsche Vorstellungen weckt; ein weiblicher "Expendables" ist das mal sicher nicht, und auch "Band of Brothers" ist mehr als nur zwei oder drei Kriege und 60 Jahre entfernt.

Die Franzosen + ein paar filmische Verbündete feiern hier mit viel Sentiment und Pathos eine feministische Koalition der Willigen (u.a. Israelis, Kurden, Amis, Jessiden und natürlich Franzosen) im Kampf gegen finstere frauenverachtende Muslime, die ungefähr so sympathisch und ausgewogen gezeichnet werden wie chinesische Bösewichte im Kino der 1930iger. Nicht falsch verstehen - die hierzulande akzeptierte, grundlegende Gut-Böse-Einteilung im Nahostkonflikt will ich gar nicht mal in Frage stellen, aber es verwundert schon, wie fix und breit rassistische und sexistische Stereotypen offenbar immer noch akzeptiert werden, wenn das im Dienst der guten, richtigen Sache steht.

Vergessen wir das mal - filmisch ist das auch eher ein Kuriosum, wenn auch ein durchaus ansehbares. O.K., irgendwelche Erwartungen an  militärischen Realismus darf man dank lachhafter Ausbildungsszenen, dem "Xena-"Geheul der Warrior-Sisters und so Dingern wie dem "Max-Max"-Wagen eher nicht haben. Aber irgendwie mochte ich den trotzdem - die Kulisse ist üppig, an Kriegsgerät wurde auch nicht gespart, Action ist mal zumindest konstant vorhanden und die Handlung kommt auch von der Stelle. Und ja, ich mochte auch die Kriegerdamen (ganz ohne Genderstern). Irgendwie.

Sagen wir der Einfachheit halber mal knapp 6/10.

Dark Encounter

Nächste Titelmogelei - Dark ist hier gar nichts. Aus dem Handbuch für preiswert produzierte SF: Fehlt das Budget für Raumschiffe oder ähnliches, engagiere ein paar arbeitslose Beleuchter, bei denen das letzte "Son et Lumiere" gerade wegen Corona ausgefallen ist und lass die ein bisschen buntes Licht generieren. Auch inhaltlich eher Sparkost - die komplette Story ist in zwei Sätzen nacherzählt und sollte in der Form nicht über 90 Minuten gedehnt werden, über weite Strecken passiert da echt gar nichts. Warum das Teil auch immer gut 66% RT (o.k, nur 4/6 Kritiken) hat, kann ich mal wieder nicht verstehen, vielleicht weckt die maßvoll originelle Schlusswendung den Gutmenschen im Kritiker.

Von mir aber nur knapp 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 21 Dezember 2020, 14:16:48
Vergiftete Wahrheit (OT: Dark Waters)

Wieder ein Skandal (nach Spotlight), den Mark Ruffalo aufzuklären versucht.

Ehrlich gesagt hatte ich den Film gar nicht auf dem Schirm. Als ich bei Prime dann so in den Neuheiten gestöbert habe, immer auf der Suche nach einem hochwertigen Knaller - welche in diesen Zeiten ja leider sehr rar sind - , fiel mir dieser hier auf. Das Teaserbild half mir nicht, Mark Ruffalo zu erkennen, aber Gott sei Dank ging ich auf die Übersicht und ahnte schon, der Film könne was sein.

Wir sehen hier Rob Bilott, seines Zeichens Unternehmensanwalt, der durch Umwege auf den riesigen Teflon-Skandal des Chemiegiganten DuPont aufmerksam gemacht wird. Er gerät immer tiefer in die Verstrickungen des Falls und vernachlässigt schließlich Familie und Gesundheit. Ein schwerer Kampf gegen Windmühlen, wie es scheint. 

Toll gespielt, auch von Ehefrau (Hathaway) und Kanzleichef (Robbins), zieht der Fall einen in seinen Bann. Auch die Musik ist gut gewählt und die Landschaftsaufnahmen und das Leben der Menschen in West Virginia vermitteln ein passendes Gefühl. Auffällig ist, dass der Film sehr trist und dunkel gehalten ist. Egal, ob in Gebäuden oder draußen, immer ist alles grau und diesig, was eine gewisse Melancholie aufkommen lässt und diese passt wie die Faust aufs Auge.

Das ganze erinnert ein Wenig an Erin Brockovich, nur halt ohne Sonne und mit einem Mann als Hauptprotagonisten.  :mr.green:

Absolut empfehlenswert und mein Highlight der letzten Monate. 8,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 3 Januar 2021, 11:35:28
Soul

Vorweg, ich bin kein Pixarjünger, der alles aus der Schmiede aufgrund der unleugenbaren technischen Brillianz unkritisch abfeiert. Wenn ich mir denn auf meine älteren Tage überhaupt noch mal einen Animationsfilm gönne, ist das meistens etwas "leichtere" Kost wie Zoomania. In den letzten Jahren irrlichterte Pixar aber auch deutlich herum, mit x Neuaufgüssen längst auserzählter Geschichten (Toy Story) und blasser Neuware wie Onward.

Mit Soul geht es schon personalbedingt wieder in die leicht abgedrehte Eso-Richtung von "Alles steht Kopf", dem ich - Überraschung - auch nichts abgewinnen konnte, dafür war mir Erzählungsansatz zu strange und mangels Interese am Innenleben von Teenagern auch völlig egal bis fremd; ehrlicherweise habe ich den nach 20 Minuten abgebrochen. Soul ist vom Ansatz her deutlich erwachsener, und ja, das ist mal ein klarer Fortschritt. Vor allem die "reale Welt" überzeugt mit Detailtreue, Spielfreude und lebensechten Charakteren - mein persönliches Highlight: die leider zu kurzen "Auftritte" von Buchhalter Terry im Diesseits.

Die Sache mit dem Jenseits und der Du-Welt fand ich dagegen wieder zu abgedreht und auch animatorisch eher etwas sagen wir detailarm, aber irgendwo musste wohl gespart werden. Und die Idee ist auch ziemlich verschwurbelt und wenig konsequent - nur mal als Beispiel: "22" ist echt ein patentes Seelchen, das sich sofort hier auf der Erde super einfügt und reichlich Sympathien gewinnt. Warum gerade der (oder die) so lange im Vorraum schmorte und lange Listen von Mentoren verbraten hat, macht der Film kaum klar.

Das Ende ist ein bisschen abrupt und unspektakulär, laut imdb hat man da auch über Alternativen nachgedacht (
Spoiler: zeige
Joe bleibt oben, oder genau anders herum, er trifft noch mal 22
). In der Form ist das sicher ein Kompromiss, der gerade jüngeren Zuschauern, die den Film mit den Eltern sehen (müssen ?) vielleicht nicht so gefällt.

Von Meisterwerk mag ich nicht reden, aber in der Summe würde ich da, auch wegen des schönen Scores, knapp 7/10 zücken. Mit aller Vorsicht vermute ich aber: Der ganz große Kinoerfolg wäre das ohne C19 nicht geworden, dafür ist die Zielgruppe etwas unklar.


Sputnik

Kontrastprogramm. Russischer SF/Horror ist mittlerweile eine echte Größe im Heimkinomarkt, und vielleicht weil hier mal wieder Bondarschuk Junior mitwirkte (wenn auch offiziell nur vor der Kamera), ist der auch recht allgemeinverträglich und auf den internationalen Markt ausgerichtet. Soll heißen, es wird gradlinig und ohne überbordende billige CGI erzählt und auch ein paar politische Untertöne (sogar kritische) gegenüber der alten Sowjetunion fehlen nicht.

Auf dem FFF, wo der Film Premiere hatte, haben einige bemängelt, dass von der Kreatur wenig Bedrohlichkeit ausgeht, aber ich glaube, darum geht es dem Film gar nicht. Das ist ein ziemlich eindeutiger Versuch im Fahrwasser von "Shape of Water", der das Alien nicht als weltumspannende Bedrohung zeichnet, sondern uns Fragen über den Umgang mit andersartigen Wesen, die in unserem Schema weder Gut noch Böse sind, stellen will.

Ob die (auch nicht ganz unumstrittene) Klasse des Hollywoodvorbildes erreicht wird, ist Ansichtssache. Ich fand den technisch und insgesamt ansehbar, wenn auch etwas überlang.

6,5/10


 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 1 Februar 2021, 22:31:45
Bajocero (Unter Null) - Netflix

Als Carpenter-Assault-Verschnitt angekündigt und mit der Messlatte (u.a. von Filmstarts) gleich heftig verrissen; nur dass die mit dem Vergleich mal so richtig komplett daneben liegen. Das ist zu keiner Zeit eine klaustrophobische Gewaltphantasie, sondern eher ein relativ ruhiges Drama um Rache, Schuld und Pflichterfüllung, das zufälligerweise halt an einem (nicht besonders logisch, Stichwort Funk) isolierten Schauplatz spielt. Was den Film jetzt nicht unbedingt besser, spannender oder sonst aufregender macht, vor allem weil die wenigen Gelegenheiten zu Thrill und Action geradezu gezielt und sträflich ausgelassen werden. Aber wer entsprechend vorgewarnt ist, könnte ein paar positive Aspekte finden, z.B. einige interssante Figuren, nur hatte ich dann doch auf etwas anderes gehofft und war für den nicht in der richtigen Stimmung.

Daher nur 5/10.

The 2nd (BD)

Kleiner Besserwisser vorweg: Der Titel meint das Second Amendment, den waffenbesitzrechtfertigenden Zusatzartikel der US-Verfassung. Nach der - im übrigen ungleich besseren, und das will schon was heißen - Shooter-Serie entpuppt sich Phillippe erneut als offenbar glühender Verfechter dieses Rechts, aber kritisch vertiefen mag ich das jetzt nicht - was wäre das US-Actionkino, wenn die in Sachen Bewaffnung so penibel wären wie wir ?
Entschuldigt aber nicht diese in kurzer Zeit dritte oder vierte und erneut heftig mäßige Stirb-Langsam-Variante, die in allen technischen Aspekten weit unter Level bleibt. Vom explodierten Auto, das ganz fix vom Cadillac zum Mercedes wird, über den lachhaften Showdown (wir stellen uns immer so auf, das der Held uns problemlos wegpusten kann), die Endlos-Pistolenmagazine und die uninterssanten Nebenfiguren bis zu den lustlosen Fights passt da sehr, sehr wenig zusammen.

Maximal 3/10

Und das kurze Horror-Roundup der letzten zwei Wochen: Sonata - Symphonie des Teufels ist ein von der Idee her ganz interessanter Softgrusler mit ein paar schicken düsteren Einstellungen und soliden (wenn auch mäßig synchronisierten) Schauspielern. Nur leider nimmt der das mit dem "Zeit lassen für die Bilder" mal wieder heftig wörtlich; bis die  wirklich erste echte Gruselszene kommt, die
Spoiler: zeige
Aufführung der Sonate (keine Symphonie, btw !)
(auch musikalisch mMn sehr ansprechend), ist der Film praktisch und ungelogen schon vorbei. 5,5/10.
The Cleaning Lady ist 2/3 seiner Laufzeit wirklich schnarchig, vor allem wenn man wie ich diese "Frau gegen Frau, wegen Luxus/Leben/Kind-Filme" eigentlich hasst wie die Pest. Aber irgendwann wird der schon noch interessant, wenn sich die Vergangenheit der einen enthüllt und es schlagartig ziemlich fies wird. Nur war ich da (echt) schon halb eingeschlafen, war halt nicht mein Tag. Mit etwas weniger zäher Vorgeschichte hätte ich da mehr als 5/10 vergeben. The Witch Next Door bastelt sich aus zu vielen Ideen anderer Leute (Disturbia / Mein Nachbar, der Vampir) einen Teeniehorrorfilm, der überdies an zu vielen Klischee-Figuren und einer völlig unaufgelösten Anfangsszene leidet. Wer professionell gemachten Standardhorror mit ein paar soliden Ekeleffekten schätzt, wird aber dennoch passabel unterhalten 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 4 Februar 2021, 09:48:13
,,Yes, God, Yes" (2019) basiert auf dem gleichnamigen Kurzfilm aus dem Jahr 2017, der ebenfalls schon von Karen Maine mit Natalia Dyer in der Hauptrolle in Szene gesetzt wurde. Herausgekommen ist dabei eine unterhaltsame Coming-of-Age-Tragikomödie über die Unsicherheit von Jugendlichen bei ihrem ,,sexuellen Erwachen" in der Pubertät – angesiedelt in einer streng katholischen Umgebung (Elternhaus, Freundeskreis, Schule) im Jahr 2000; als das Internet bspw. noch AOL-Chaträume zur ,,Wissenserweiterung" aufbot . Die bei einer solchen Story erwarteten Themen wie Doppelmoral oder das (zum Kopfschütteln animierende) "religiöse Lehrsystem" werden angegangen – ebenso wie fiese Gerüchte sowie das natürliche, aber oft ,,verborgene" Sexualverhalten unter den Heranwachsenden – und das durchaus feinfühlig sowie ohne auf platten Humor zurückzugreifen. ,,Stranger Things"-Star Dyer ist toll... und den Film möchte ich einfach mal mit dem Wort sympathisch charakterisieren. Leider ist er im Ganzen weder allzu ,,tiefgründig" noch ,,nachhaltig" geraten – wohl aber nett sowie mit seiner nur 78-minütigen Laufzeit obendrein angenehm kurzweilig...

gute 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 4 Februar 2021, 23:58:04
REBELLEN DES GRAUENS

(https://s12.directupload.net/images/210204/tymqc2zt.jpg) (https://www.directupload.net)

Im amerikanischen Bürgerkrieg hat der Befehlshaber der 44. Nordstaaten-Division einen Trupp Südstaatler gefangen genommen.
Da vor ihnen ein großes Minenfeld liegt, werden die Gefangenen, unter denen auch eine zivile Frau und ihr Sohn sind,
in das Minenfeld vorausgeschickt, welche so beinahe komplett in den Tod laufen- nur der Junge überlebt.
Über 100 Jahre später ist in dieser Gegend eine Truppe Soldaten der aktuellen 44. Division wegen einer Feldübung unterwegs.
Sie treffen im Wald auf eine geheimnisvolle Frau, welche den Trupp warnt von hier zu verschwinden-
denn die Geister der damals genau hier getöteten sinnen noch immer auf Rache.
Schon bald geschieht unheimliches, aus der Übung scheint eine echte Angriffssituation zu werden.
Als einige der Männer allerdings die damals getöteten Südstaatler aus ihren Gräbern kommen sehen,
wird der Truppe langsam klar, dass sie hier nicht gegen normale menschliche Gegner antreten müssen...

Der ursprüngliche deutsche Titel der VHS-Erstauflage (und aktuellen DVD), eben "Rebellen des Grauens", ist nicht mal schlecht gewählt.
Spätere Veröffentlichungen haben teils deutlich blödere und vor allem unpassendere Titel gekriegt:
"Rebellion der Zombies", "Brigade der Zombies" und "Die Rückkehr der Lebenden Toten IV". Der Originaltitel lautet "The Supernaturals".
Ausgehend vom Original-und ursprünglichem deutschen Titel kann man nicht nachvollziehen, woher die oft extrem miesen Reviews
in Richtung "schlechter Zombiefilm" kommen- bei den späteren Titeln dagegen wird es einem klar...
"Rebellen des Grauens" ist kein Zombiefilm, und will auch gar keiner sein.
Ja, Tote kommen zurück und rächen sich an den lebenden. Ist z.B. bei Carpenter's Klassiker "The Fog" auch so. Gilt der als Zombiefilm?
Hier gibt es keine "Fleischfresser-Szenen" sondern untote Soldaten, welche die Nachfolger ihrer damaligen Mörder töten wollen.
Von dem Zombie-Gedanken sollte man also mal wegkommen, wenige (wegen "Zombies" erwartete) blutige Szenen sind kein Kritikpunkt!
Geht man einfach von einem übernatürlichen Film aus, sieht man das ganze schon anders.
Klar, "Rebellen des Grauens" ist ein billig produziertes B-Movie. Keine Frage, das kann man nicht schönreden.
Er ist auch sicher kein Highlight im Genre, aber bei weitem nicht so schlecht, wie er oft gemacht wird.
Die Ausgangsposition ist nicht uninteressant, mit größerem Budget (und besseren Schauspielern) hätte das durchaus was werden können.
In der Hauptrolle als Befehlshaber des Trupps ist Nichelle Nichols ("Uhura" aus Star Trek) zu sehen, und macht ihre Sache recht gut.
Eine etwas größere Nebenrolle spielt LeVar Burton (Geordie LaForge aus Star Trek Next Generation), kann aber nicht herausstechen.
Der Rest der Schauspieler ist mit dem Begriff "Laiendarsteller" treffend beschrieben, aber selbst da gibt es schlechtere.
Wer nichts anderes als einen B-Grusler erwartet, und vielleicht sogar mal ein paar Star Trek-Veteranen in anderen Rollen sehen will,
sollte sich den Film wirklich mal Vorurteilsfrei ansehen, auch wenn so oder so nicht mehr als Mittelmaß drin ist.

5/10

In Deutschland ist der Film bisher in zwei Versionen vom Müll-Label "Best Entertainment" erhältlich, beide ab 18 Jahren freigegeben.
Geschnitten als "Rebellen des Grauens", und ungekürzt als "Rebellion der Zombies", siehe Coverscan.
Seit Dezember 2020 gibt es auch noch eine (auf 1000 Stück limitierte) ungekürzte DVD von Savoy Film, siehe Coverscan.
Beide ungekürzten Versionen bieten lediglich VHS-Qualität, man muss aber erwähnen dass das Bild sogar heller als das der VHS ist,
was bei Best Entertainment ein kleines Wunder ist- das Label ist ja dafür bekannt Veröffentlichungen gerne auch mal abzudunkeln.
Der einzige, allerdings große Unterschied zwischen den DVDs ist das Bildformat:
Best Entertainment bietet 1,33:1, Savoy dagegen hat den Film 1,78:1 anamorph codiert.
Erstaunlicherweise fällt das nur im direkten vergleich auf, beide Versionen lassen sich ohne bemerkbaren Bildverlust ansehen.
Wer will kann natürlich auch 30€ ausgeben, denn für den 12.02.2021 ist ein DVD-Mediabook angekündigt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Februar 2021, 18:24:33
Mein erster Post :D

Asterix - Sieg über Cäsar

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4006680085364.5f.jpg)

Der Liebeskram am Anfang nervt und wirkt unpassend...

Als Asterix und Obelix bei den Römern im "Legionärtraining" sind, wird´s lustig ! :D
Idefix kriegt ein bisschen mehr Screentime, was dem Film gut tut & ein turbulentes Finale im Kollosseum zeigen, das mehr drin gewesen wäre !

Der Titelsong nervt auch unheimlich... :/

Leider nicht mehr so gut wie die ersten 3 Teile !

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 12 Februar 2021, 18:16:41
Lange vor mich hingeschoben, weil er so lange geht, aber es hat sich definitv gelohnt !

Gestern bei Amazon Video:

JFK - Tatort Dallas

(https://m.media-amazon.com/images/I/81QXX8TyO7L._AC_UY218_.jpg)

Wow. So ein guter Film !
Spannend, mit einer Starbesetzung, die ihresgleichen sucht & trortz der Dauer von 3 Std. 25 min. (im Director´s Cut) bleibt es aufgrund von top recherchierten Fakten & natürlich auch Vermutungen, da der Fall immer noch nicht zu 100% aufgeklärt ist, IMMER interessant !

Kevin Costner spielt brillant, Joe Pesci taucht auf, Tommy Lee Jones, Kevin Bacon, und noch sehr viele weitere sehr bekannte Gesichter, klasse, wen Oliver Stone hier alles hervor zaubert !

Es stimmt einfach alles, die Kamera, der Schnitt, die Bilder (schwarz/weiß, Originalaufnahmen, gedrehte...) & das Schauspiel ! Alles spitze !

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 14 Februar 2021, 11:50:30
Space Sweepers (Netflix)

Da hat Netflix mächtig auf die Werbetube gedrückt - koreanischer Blockbuster, angeblich geplanter Kinostart und so. Nach Ansicht des Produkts kann ich da nur relativ müde lachen, das ist die typische "FFF-Start und dann ab auf die Scheibe-Ware", oder anders ausgedrückt: Wer bitte sollte sich den in deutschen Kinos ansehen, selbst wenn die auf wären ?

Nicht dass der unbedingt billig wäre oder aussieht, aber die Highlights sind allesamt schon im Trailer, haben - zumindest die Auftaktszenen - mit dem Rest des Films wenig zu tun und sind überdies viel zu hektisch geschnitten. Etwas eye-candy kann man schon verorten, die Establisher von der mal wieder kaputten Erde und den künstlichen Landschaften auf Raumstation und Mars etwa sind ansehnlich, ein bisschen im vielgelobten BR 2049-Stil, aber das füllt keine 2 1/3-Stunden.

Denn der Rest ist eine viel zu wilde Mixtur - nicht nur sprachlich, was sogar ganz drollig wäre, wenn Netflix mal endlich gescheite Untertitel hinbekäme. Neben der sporadischen und überraschend gewaltarmen Action gibt es viel Leerlauf und noch mehr Sentiment - dass man der einen Hauptfigur gleich zwei "Vater-Tochter-Stories" an die Backe pappt, wäre im westlichen Kino schwer vorstellbar. Und überhaupt: Das ganze Space-Sweeping, das dem Film den Titel gibt, spielt eigentlich überhaupt keine Rolle, statt dessen gibt es eine eher banal-juvenile Story, die sich ihr zentrales Element ziemlich ungeniert beim TV-Klassiker Firefly ausborgt. Ich zumindest hätte den Kampf um den Weltraumschrott vom Ansatz her viel interessanter gefunden, da hätte man mehr draus machen können. Weiter auf der Sündenliste stehen die angebotenen Bad-Guys, die trotz Promi-Wessi (Armitage) nur alberne Schablonen sind und das umfassende, wenn auch absehbare
Spoiler: zeige
kitschige Rundumglücklich-Happyend
.

So wirkt das ganze wie ein Versuch in Familien SF Marke "Lost in Space", aber für die ganz jungen dann doch zu hektisch. Von mir nur knapp 5/10

Guests - Tor zur Hölle Amazon Prime

Russischer Standard-Grusel- wenn man es nicht wüsste und man sich nicht über die komplett unbekannten Gesichter wundert (wobei das auch bei westlichem Billighorror passieren kann), könnte man das auch für US-Ware halten, sogar die Autos kommen amerikanisch rüber. Ob das ein Lob ist, muss jeder selbst entscheiden; immerhin: Die Technik und die Inszenierung, der schöne Schauplatz, sogar die Synchro sind völlig o.k., in dem Rahmen, und auch die Figuren sind keine reinen Spacken. Hauptnachteil: Da ist nicht eine Prise Originalität drin, das ist alles hundertfach gesehen, wirkliche Scares gibt es auch nicht. Und ein paar Längen schleichen sich zwischen dem guten Opener und dem relativ soliden Finale auch ein.

Trotzdem wäre ich da über den imdb-Werten (3,irgendwas) - so bei 5,5/10

Mercy Black (Amazon 99 Cent-Sichtung)

Noch mehr Standardhorror, diesmal aus den USA. Hat einige Kritiker an den verunglückten "Slender Man" erinnert, und den Vergleich kann man bekanntlich nur gewinnen. Haut natürlich trotzdem nicht vom Sockel, aber welcher Billighorror macht das schon ? Pluspunkte ganz klar für die Konsequenz, mit der das bekannte Spiel "echter Horror, Einbildung oder fieser Plan von unnetten Mitmenschen ?" auf die Spitze getrieben wird.

Dafür soldie 6/10 von mir.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 16 Februar 2021, 21:19:24
Asterix bei den Briten

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4006680085364.5f.jpg)

Die spinnen, die Briten ! :D

Asterix und Obelix & die Briten... Herrlich, wie hier mit den Klischees gespielt wird !
Liebevolle Zeichnungen, nicht so "perfekt" wie die Technik heute!

Obelix will unbedingt Römer verhauen ! Aber dazu kommt er noch - und wie ^^

Die 2 Dörfer und die klugen Köpfe dieser ähneln sich auffällig, kein Wunder, gibt ja Verwandte darunter ;)

Und ganz nebenbei erfindet Asterix noch den Tee :)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 18 Februar 2021, 18:27:31
Blade II

(http://www.invelos.com/mpimages/50/5051890153180.5f.jpg)

Daywalker, Part II.
Wie so oft in Fortsetzungen, schneller, härter usw. :D

Härter auf jeden Fall, es geht schön zur Sache ;)
Düsterer auf jeden Fall, ich mag den Look des Films!
Cooler auf jeden Fall, Blade rockt einfach ! (https://worldofugly.de/normal/s024.gif)

Whistler ist wieder da, aber in einer Welt mit Vampiren sollte das nicht unbedingt verwundern, er tut als Charakter dem Film definitv gut !
Das "Bloodpack" um Blade herum macht auch Spaß, allen voran, Ron Perlman sowieso!

Alles in allem eine coole Fortsetzung, nicht ganz so gut wie der erste, aber gut!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 20 Februar 2021, 11:48:36
Body Cam (Amazon Prime)

Cop-Horror - na gut, warum denn nicht ? Wer sagt denn, dass Geisterfilme immer in maroden Spukhäusern oder englischen Landsitzen spielen müssen. Zumal mal damit noch relativ zwanglos die aktuelle BLM-Thematik andocken kann, aber in dem Punkt setzt dann auch erste leichte Kritik ein. Wer mehr als einen "korrupte-Cops-"Reißer gesehen hat, kann zumindest den nicht-Spuk-Teil des Plots und die Gut/Böse-Verteilung vom ersten Auftritt der betreffenden Figuren en Detail vorhersagen, da hilft dann auch der letztlich auch nicht ganz konsequente (
Spoiler: zeige
der Junge wird ja nicht erschossen, weil er schwarz ist, sondern taub)
Antirassismus-Aufhänger nicht unbedingt.

Aber ein ausgefeiltes Drehbuch ist sicher auch nicht die Stärke des Films, denn auch unabhängig von der Vorhersehbarkeit bleibt die Story relativ rudimentär -
Spoiler: zeige
eine Erklärung zur Ursache des Spuks über das Rachemotiv hinaus wird nicht mal im Ansatz geliefert
Klares Highlight neben der Optik sind vielmehr die drei oder vier relativ langen und recht eindringlich inszenierten Sequenzen, in denen die Cop*Ins den Geist entweder suchen oder konfrontieren. In Verbindung mit den nicht aufdringlichen Body-Cam-Einschüben (kein durchgehender Found-Footage, zum Glück) und einigen soliden Scares und Gore-Effekten macht das schon Laune. Sängerin und Zweitberufsakteurin M.J. Blige in der Hauptrolle fand ich dagegen etwas limitiert in ihren Möglichkeiten (Einheitsgesichtsausdruck "besorgt").

Weil mir für den Freitags-Grusler der solide Unterhaltungswert wichtiger ist als die nicht völlig geglückte Sozialmessage, würde ich den insgesamt etwas über den RT-Werten (knapp unter 50) bewerten, so bei 6/10 mit leichter Aufwärtstendenz.

Meine Freunde sind alle tot (Netflix)

Nein, ich habe kein grundsätzliches Problem mit Filmen, die gleich mal mit dem Ende beginnen, zumal ja auch der Titel schon ein frei herumlaufender Spoiler ist. Aber irgendwie bin ich doch zu filmkonservativ, um dem Kunstgriff viel abgewinnen zu können, zumal hier wie in anderen Werken dieser Preisklasse die Möglichkeit verschenkt wird, das anfangs gesehene Ende zu relativieren oder mittels eines weiteren Twists noch umzudrehen.

So bleibt das hier ein One-Trick-Pony, der einzig mit der Erwartung spielt, das hier in ungefähr dieser Reihenfolge reichlich gesoffen, gevögelt und blutig gekillt wird. Auf der Ebenen liefert der Film, ein paar Mal, aber auch nicht so zahlreich und zeigefreudig, wie sich das mancher vielleicht erhofft. Letztlich ist mir das alles für 90 Minuten einfach viel zu wenig, da gibt es keine Spannung, keine echte Story, keine Überraschungen. Unter dem Strich ist das nicht viel mehr als ein Partykracher, dem blöderweise zum Veröffentlichungszeitpunkt die Partys, die B-Festivals und die alkoholfreudigen Filmabende abhanden gekommen sind.

So nur 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 20 Februar 2021, 13:03:54
Filmabend bei meinem besten Kumpel:

Nobody sleeps in the Woods tonight

(https://i.ytimg.com/vi/6nWts8zXDSE/hqdefault.jpg)

Irgendwie nicht gut... Viel wird versucht, viele Klischees werden erfüllt, eine Anspielungen klingen durch, Freitag der 13., Wrong Turn, Evil Dead uvm.
Aber es kommt viel zu unblutig rüber, viel passiert offscreen, teilweise ist die Story zu langweilig, dafür gibt´s Titten in einer Sexscene am Strand !

Nee, war nicht so meins... :/

2/5

Zum Töten freigegeben

(https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/81iesVj6n2L._SX300_.jpg)

Seagal tritt um sich ! :D

Der Anfang ist vielversprechend, gute, alte Action pur, die Mukke geht ab,blutige Einschüsse, die Kämpfe sind gut, macht Spaß !

Aber irgendwann flacht der Film leider ab und es wird einfach viel zu wenig gekämpft ... :/
Das Finale haut aber nochmal was raus !

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 Februar 2021, 00:12:48
PROTEUS - DAS EXPERIMENT

(https://s18.directupload.net/images/210220/iwg5rots.jpg) (https://www.directupload.net)

Eine Gruppe Hobby-Heroindealer und teils auch Konsumenten ist samt deren Lebensabschnittsgefährten mit einem Schmuggelboot unterwegs.
Auf einmal macht es Peng weil einer von ihnen bekifft mit seinem Joint eingepennt ist, und daher deren Plastikschiff explodiert.
Zum Glück ist eine angebliche Ölbohrinsel in der nähe, auf welche man sich retten kann.
Dort scheint allerdings etwas nicht zu stimmen, denn es ist zunächst kein Mensch zu sehen- aber wenigstens liegt jede Menge nützliches herum.
Blöd nur, dass hier auch ein heroinsüchtiges, gestaltwandelndes Monster herumläuft und alle Menschen killt.
Immerhin entpuppt sich der nervige und unsympathische Obermacho der Dealertruppe (Craig Fairbrass) als Undercover-Polizist,
was wenigstens erklärt warum er sich so gut mit Waffen auskennt.
Menschen gegen Monster. Ganz was neues. Mal sehen wer das überlebt. Aber eigentlich egal, sind eh allesamt unsympathen.

Gleich am Anfang gibt es während Titel und Cast ablaufen ein explodierendes, offensichtliches Modellschiff- das fängt ja mal (nicht) gut an...
Auch die "Ölbohrinsel" wirkt verdächtig unecht, wie wird dann wohl das Monster aussehen? Naja, warten wir es ab.
Erstmal ist nämlich nix von einem Monster zu sehen, ausser einer Ego-Ansicht, die durch die Gänge schleicht.
Im Grunde denken hier alle Darsteller nur an Heroin und Sex, woran auch sonst, so ganz alleine mit einem Monster auf einer Ölbohrinsel?
Völlig logisch auch, dass auf einer solchen auch jede Menge großkalibrige Automatikwaffen offen herumliegen. Ebenso wie DNA-Profile.
Da wundert sich allerdings keiner drüber, ist ja auch völlig normal sowas.
Aber vielleicht waren die Darsteller auch allesamt einfach nur nicht fähig das zu zeigen- denn unbegabt (oder gelangweilt) sind hier alle.
Ja, auch Hauptdarsteller Craig Fairbrass und ebenso Doug Bradley- der aber nur eine kleine Nebenrolle hat.
In der zweiten Hälfte zieht der Film immerhin langsam an, es gibt ein wenig Action- und irgendwann, kurz vor Ende, taucht auch das Monster mal auf.
Das Monster sieht übrigens peinlich und billig aus! Hättet ihr nicht gedacht, oder?
Immerhin habe ich aber noch nie zuvor ein Heroinsüchtiges Mutantenmonster gesehen, das gibt noch einen Gnadenpunkt dazu.

2/10

CONCRETE WAR

(https://s16.directupload.net/images/210220/rmkp336q.jpg) (https://www.directupload.net)

Jeff Flinn (Michael Paré mit selten unpassender Frisur) ist ein harter Cop, dessen Ehe an seinem Job kaputtgegangen ist.
Seine Ex-Frau Susan lebt jetzt mit dem reichen Eric zusammen.
Allerdings ist Eric in undurchsichtige Machenschaften verwickelt, weshalb Susan entführt wird, und Eric 5 Millionen Dollar Lösegeld für sie bezahlen soll.
Natürlich sind Jeff und Eric nicht gerade die besten Freunde- doch in diesem Fall müssen sie wohl zusammenarbeiten.
Sie finden heraus dass Susan in einem von Gangstern kontrollierten, schwer bewachten Hochhaus gefangen gehalten wird...

Regisseur William Sachs hat knapp 15 Jahre vor diesem Film den kultigen "Der Planet Saturn lässt schön grüßen" gedreht, aber sonst nicht bemerkenswertes.
Dementsprechend sind die Erwartungen an "Concrete War" nicht besonders hoch.
Man kriegt was man von dieser Art Film erwartet: B-Action der zwar nicht sehr spannenden, erst recht nicht originellen, aber halbwegs gut gefilmten Sorte.
Der Film schleppt sich zunächst ziemlich dahin, legt dann aber zumindest in der zweiten Hälfte ein hohes Tempo vor,
und hat Danny Trejo (mit fürchterlicher Frisur) und Shannon Tweed in Nebenrollen zu bieten.
Eine weitere Schwachstelle ist hier die schlechte deutsche Synchro mit nicht gerade sehr gelungenen und teils gelangweilt vorgetragenen Dialogen.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 22 Februar 2021, 15:01:51
SCHREI LAUTER!!!

(https://s12.directupload.net/images/210222/ojx8ivjm.jpg) (https://www.directupload.net)

Sieben komplett bescheuerte Teenager wollen irgendwo in den Wäldern campen.
Dort ist allerdings auch ein irrer Killer in Anglerhose und mit Insektenschutzkopfbedeckung unterwegs,
der gerne durch den Wald hüpft und tänzelt...

Troma. Muss man noch mehr schreiben? Na gut:
Die Darsteller sind eine Katastrophe, die Tricks drastisch aber billigst, die Synchro tut in den Ohren weh und die Dialoge... Urks.
Ein großer Teil der witzig gemeinten Gags zündet absolut nicht, insofern könnte das Ding auch Teil der "Scary Movie"-Reihe sein,
allerdings geht es hier deutlich blutiger zur Sache- da wird schon auch mal mit abgetrennten Körperteilen auf den Killer eingeschlagen.
Das ist alles zusammen schon wieder so schlecht, dass man Spaß damit haben kann.
Für Trash-Abende mit Kumpels brauchbar, Troma-Fans werden das Ding wohl eh lieben- aber sonst würde ich die Finger davon lassen.
Wer die ersten paar Minuten durchsteht hat das beste schon gesehen, wer dabei aber zumindest grinsen kann, sollte auch dranbleiben.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 22 Februar 2021, 23:17:04
GIRLS NITE OUT

(https://s8.directupload.net/images/210222/ocbh5vak.jpg) (https://www.directupload.net)

In einer kleinen Universität gibt es ein Basketballteam, welches als Maskottchen einen Mann im Bärenkostüm hat.
Ein irrer Killer hat die tolle Idee den Träger des Kostüms zu killen- um selbst im Kostüm umherzuschleichen und die Studenten zu metzeln.
Lediglich der Campuspolizist Mac (Hal Holbrook) durchschaut das ganze, denn seine Tochter wurde vor einigen Jahren ebenso getötet...

Den positiven (und ja, es gibt eigentlich nur einen) Punkt gleich als erstes: Das Cover sieht wirklich nett aus und verspricht Spaß.
Sobald "Girls nite out" dann allerdings läuft muss man den Filmspaß mit der Lupe suchen-
ausser man hat einen (oder mehrere) Kumpel neben sich sitzen, genug Knabberkram und die richtige Laune über Trash abzulästern.
Die Darsteller sind durchgehend alle absolut Talentfreie Katastrophen, selbst Hal Holbrook, als einzig bekanntes Gesicht wirkt hier wie auf Valium.
Die Synchro samt unpassendsten Sprechern gehört zum schlechtesten was ich jemals gehört habe (Asylum-Synchros sind professionell dagegen),
Und der Horror-oder Blutgehalt ist gefährlich nahe an der Null. Das Ding ist laut Cover ab 18. Warum?????

1/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 23 Februar 2021, 18:21:52
Asterix - Operation Hinkelstein

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4006680085364.5f.jpg)

Miraculix ist wieder mehr im Spiel, viele Dorfbewohner sind im Spiel & "der Seher" ist sehr witzig :D
Die Römer doof und ängstlich wie so oft :P

Die meisten Gags sind ganz cool, Asterix hat zwar ne komische Syncro, aber das hat ja nicht unbedingt was mit dem Film zu tun...

Ein ganz guter Teil^^

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 23 Februar 2021, 23:44:48
Endlich zu einem akzeptablen Preis gekriegt- jetzt kann meine VHS in Rente...   :love:

DOC SAVAGE - DER MANN AUS BRONZE

(https://s20.directupload.net/images/210223/5papklw5.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Clark "Doc" Savage ist reich, gut aussehend, berühmt- und kann fast alles. Er ist Arzt, Wissenschaftler, Abenteurer, Erfinder, Forscher, eben alles.
Für die wenigen Sachen die er nicht perfekt beherrscht hat er fünf zuverlässige Freunde an seiner Seite, jeder mit seinem speziellen Fachgebiet.
Als Doc die Nachricht vom Tod seines Vaters erhält und ein indianischer Killer ihn angreift ist klar, dass das genauer untersucht werden muss.
Los geht die Reise für die sechs Männer nach Südamerika in den Dschungel, wo die Umstände vom Tod seines Vaters aufgeklärt werden müssen...

Vergesst solche Luschen wie James Bond, Indiana Jones, Superman oder Batman, hier kommt der einzig wahre Held! Die haben sich alle bei ihm bedient!
Der Mann, der schon bei geringer Anstrengung seiner Muskeln Anzüge zerreißt, Urlaub in seiner "Festung der Einsamkeit" in der Arktis macht,
vor Geld stinkt, einfach alles hat und kann- er hört auf den Namen: Doc Savage!
Auch bei Regen wird das bronzene Cabrio genutzt- und natürlich ist auch sein bronzener Hubschrauber ein Cabrio.
Da hat es mich eigentlich schon gewundert dass sein bronzenes Flugzeug eine geschlossene Kabine hat. Fast schon unglaubwürdig.
Nur ihm verzeiht man auch sofort, dass schon die Eingangssequenz mit einer wehenden US-Flagge beginnt. Doc Savage darf das!
Der Film ist von der ersten Minute an dermaßen over the Top, das kann man nur lieben oder hassen.
Die Freunde vom Doc sind allesamt überzeichnete Klischees, das Hausferkel von Monk, welches immer dabei ist, soll ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Von Regisseur Michael Anderson bin ich ja ganz anders gewohnt (1984, Quiller Memorandum, Orca...)
aber offensichtlich hat er auch Sinn für reichlich schräge Stoffe und den dazu passenden Humor.
Die Besetzung ist zwar größtenteils eher unbekannt aber gut ausgesucht- und der kultige Michael Berryman hat auch eine kleine Rille abgekriegt.
Herrlicher Blödsinn mit sympathisch-abgedrehten Figuren, den typischen Tricks der 70er Jahre- und generell viel Spaß in den Backen.

Have no fear - Doc Savage is here!

10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 24 Februar 2021, 13:09:58
(https://abload.de/img/untitled1mvjug.jpg)

,,Conversations with a Killer: The Ted Bundy Tapes" (2019) ist eine ,,Netflix"-Doku-Serie von Joe Berlinger über einen der bekanntesten/berüchtigsten Vergewaltiger und Serienmörder Amerikas, der zwischen 1974 und 1978 mindestens 30 junge Frauen tötete sowie sich nach seiner Verhaftung der Öffentlichkeit gegenüber stets sehr gern (egozentrisch) selbst präsentierte. Entsprechend viel Bild- und Interview-Material gibt es, welches Berlinger um weiteres diverser involvierter Personen (u.a. Ermittler, Anwälte, Berichterstatter und Überlebende) ergänzt hat, um dem Zuschauer daraus einen informativen Überblick über die damaligen Geschehnisse zu bieten. Für Fans von ,,True Crime"-Werken ist dieses hier auf jeden Fall eine Empfehlung wert – obgleich es auch dieser Veröffentlichung nicht gelungen ist, wahrhaft in die ,,Tiefe" (bzw. ,,Abgründe") von Bundy´s Psyche vorzudringen...

7/10


(https://abload.de/img/unbenannt1esk91.jpg)

,,Crime Scene: The Vanishing at the Cecil Hotel" (2021) ist eine 3 Stunden 39 Minuten lange ,,Netflix"-True-Crime-Mystery-Doku-Serie von Joe Berlinger (,,Conversations with a Killer: The Ted Bundy Tapes"), bei der es um das berüchtigte Titel-gebende Hotel in Downtown Los Angeles geht – bzw. um eine Auswahl der Verbrechen, die dort über die Jahre hinweg geschahen, sowie dem jeweiligen ,,Kontext" eben jener. Mit Gästen wie dem ,,Night Stalker" Richard Ramírez und Jack Unterweger, einer problematischen Location (nahe Skid Row) und einer Nutzungsordnung, die für einen Teil des Gebäudes niedrige Preise für sozial Bedürftige vorschreibt, kamen an jenem Ort mehrere Gegebenheiten und Faktoren zusammen, die dem Cecil Hotel viel ,,Unschönes" sowie seinen ,,problematischen Ruf" beschert haben...

Mir gefielen die Interviews mit Zeitzeugen und der ehemaligen Managerin – ebenso wie die Background-Infos zur Lage, Historie oder (z.B.) zu dem Versuch, das Hotel für die Öffentlichkeit zu ,,zweiteilen". Die Sache ist bloß, dass sie den bekannten Fall ,,Elisa Lam" in den Fokus gerückt haben – der fraglos reizvoll, tragisch und creepy ist – über den ich im Vorfeld aber schon (aus eigenem Interesse) eine Menge wusste: Entsprechend wenig Neues wurde mir da geboten. Wer den Fall nicht kennt, dem dürfte diese Doku deutlich mehr ,,bringen". Zudem kamen mir persönlich zu häufig verschiedene ,,Internet-Nutzer" zu Wort: Was zwar notwendig war, um den Fall vernünftig zu thematisieren – mir aber insgesamt zu viel ,,Raum" eingenommen hat. Klar positiv in dem Zusammenhang war jedoch, dass am Ende darauf eingegangen wird, wie sich falsche Anschuldigungen im Netz auf eine bestimmte Person bis heute (8 Jahre später) ausgewirkt haben...

Kurzum:  Eine solide, kurzweilige True-Crime-Doku, die ,,Unwissenden" über das Cecil Hotel und Elisa Lam sicherlich einen höheren Reiz/Wert zu bietet vermag als mir. Das beklemmende Fahrstuhl-Überwachungsvideo wird übrigens komplett gezeigt und ist noch immer so unheimlich wie damals, als es 2013 ,,um die Welt ging". Und die Schilderungen zu hören, wie Gäste das ,,komisch schmeckende" Leitungswasser getrunken haben... *schüttel*

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 Februar 2021, 17:34:30
DAS HOTEL IM TODESMOOR (SISTER SISTER)

(https://s8.directupload.net/images/210224/ay9pvors.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s8.directupload.net/images/210224/85djmtta.jpg) (https://www.directupload.net)

In den Everglades liegt das alte, etwas schäbige, dafür aber sehr ruhige Hotel "The Willows".
Das Haus gehört den beiden Schwestern Lucy (Jennifer Jason Leigh) und Charlotte Bonnard, welche ein schreckliches Geheimnis hüten-
und eben deshalb auch dieses abgelegene Hotel leiten, in dem nicht viele Gäste wohnen.
Als jedoch eines Tages Matt Rutledge (Eric Stoltz) dort auftaucht und sich Lucy in ihn verliebt, gibt es Probleme. 
Lucy leidet angeblich an Wahnvorstellungen, Charlotte versucht Matt ohne Lucy's Wissen rauszuwerfen- 
und der Hund eines anderen Gastes wird tot aufgefunden. Was soll im "The Willows" verheimlicht werden?

Bill Condon's Regiedebüt "Sister Sister" ist in Deutschland auch unter seinem TV-Titel "Das Hotel im Todesmoor", bekannt-
und unter diesem Titel erst 2020 auf DVD veröffentlicht worden.
Die VHS in meiner Sammlung hatte noch den Titel Sister Sister- daher habe ich erst jetzt bemerkt dass es eine DVD gibt....
Der Film kann mit zwei bekannten Gesichtern in den Hauptrollen auftrumpfen, ist solide gespielt und gut gefilmt.
Man hätte aber vielleicht noch etwas mehr aus dem alten Haus und der Gegend herausholen können.
Die Geschichte wird eher ruhig erzählt, hat aber durchaus einige spannende Momente- 
und liefert auch immer wieder Situationen, in denen man nicht sicher sagen kann, was genau hier gespielt wird.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 25 Februar 2021, 00:24:28
DIE ANGST IM AUGE

(https://s16.directupload.net/images/210224/4lqq74mo.jpg) (https://www.directupload.net)

Der ehemalige Großstadt-Cop David King zieht nach einem traumatischen Erlebnis im Dienst in eine ländliche Gegend auf eine abgelegene Farm.
Er arbeitet zwar noch für die Polizei, übernimmt aber nur noch "einfache" Aufgaben wie z.B. Gefangenentransporte.
Überraschung: Sein aktueller Transport wird überfallen, die Gefangenen befreit- und das ausgerechnet in der nähe seiner Farm.
Natürlich wird diese auch sofort von den Gefangenen erobert, und David's Familie als Geiseln genommen.
Somit ist David gezwungen noch einmal aktiv in den Kampf gegen Verbrecher zu ziehen...

Einfach alles an diesem Film schreit ganz laut "Ich bin billigst produziert", hier wirkt alles wie knapp über dem Amateurfilm-Niveau.
Das muss ja nicht schlecht sein und ist es auch nicht unbedingt- aber zusammen mit der ebenfalls sehr amateurhaften Synchro fällt es eben stark auf.
Die Story ist denkbar einfach und ohne Überraschungen, der Schauplatz größtenteils eine Straße und danach die einsame Farm der Familie.
Immerhin ist das Tempo flott und der Film mit nicht mal 80 Minuten generell angenehm kurz.
Soweit wäre das alles noch irgendwo im Mittelmaß eingeordnet, leider kommen auch ein paar eher lächerliche Ideen zum Vorschein.
Dass der Glatzköpfige Oberfieswutz eigentlich eine totale Lusche ist die sogar Angst im dunklen hat und vor Gewalttätigkeit zurückschreckt
(obwohl er ja angeblich gerade wegen seiner Brutalität im Knast saß...) macht den Film auch nicht glaubwürdiger.
Aber wenn der Cop am Ende mit einer selbstgebauten Rüstung samt Maske aus einer Schaufel mit Pfeil und Bogen
sowie typischem Gartengerät zum Angriff übergeht, wirkt das teilweise schon wieder so doof, dass es Spaß macht.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 25 Februar 2021, 01:53:13
CAMPFIRE TALES

(https://s18.directupload.net/images/210225/qqhcwjdq.jpg) (https://www.directupload.net)

Vier junge Leute sind Nachts in ihrem Auto unterwegs, als sie mitten im Wald eine Panne haben.
Zu Fuß ist es zu weit, vernünftiges Licht haben sie auch nicht- also beschließen sie ein Lagerfeuer zu machen,
und sich bis zum morgen mit Gruselgeschichten wachzuhalten.

Honeymoon
Ein junges Paar ist mit einem Campingbus unterwegs.
Nachts machen sie einen Zwischenstop, wobei ein seltsamer Mann sie warnt, das Fahrzeug nicht zu verlassen.
Bei der Weiterfahrt geht allerdings das Benzin aus...

People Can Lick Too
Die Eltern der 11-jährigen Amanda sind unterwegs, ihre ältere Schwester soll aufpassen, geht aber mit einer Freundin weg.
Amanda vertreibt sich die Zeit in Internet-Chatrooms, doch sie hätte dort besser nicht erzählt, dass sie alleine zu Hause ist-
denn ihre vermeintliche Internetfreundin Jessica entpuppt sich als psychopathischer Killer...

The Locket
Scott, ein junger Motorradfahrer, hat Nachts und mitten im starken Regen in einer einsamen Gegend eine Panne.
Er geht zu einem nahegelegenen Haus, wo er von der stummen, aber freundlichen Heather hereingelassen wird.
Die beiden sind sich sofort sympathisch, doch seine Anwesenheit scheint Visionen von Geistern bei beiden auszulösen...

Eingepackt in eine Rahmenhandlung werden hier drei Kurzgeschichten erzählt, welche, wie oft in solchen Filmen,
qualitativ ziemlich unterschiedlich daherkommen- aber für eine Kurzgeschichtensammlung sogar blutig ausgefallen sind.
"Honeymoon" ist komplett vorhersehbar, und wird noch dazu durch die Pseudo-Sexszene gestreckt. Eher unspannend.
"People" dagegen ist sehr spannend, Psychoterror, der schon 1997 die Gefahren von unbekannten Internetkontakten zeigt.
"Locket" beginnt ruhig, ist aber sehr atmosphärisch und angenehm altmodisch gruselig erzählt.
Auch die Rahmenhandlung endet nach der dritten Geschichte interessant, so dass man "Campfire Tales" empfehlen kann.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 25 Februar 2021, 09:23:59
Monster im Nachtexpress

Nachdem ich jahrelang nur die US-DVD besaß, hab ich mir nun die ungeprüfte deutsche Blu gegönnt. Das Widescreen-Bild ist zwar insbesondere am Anfang weit von perfekt entfernt, aber insgesamt kann man dann doch zufrieden sein. Der Streifen gehört mit seiner stumpfen 08/15-Schlitzerstory zweifellos nicht zu den ganz Großen des Genres, aber allein schon Copperfield-Auftritt und Schauplatz Partyzug machen ihn dann schon irgendwie einzigartig.
Genießen kann man hier vor allem die herrliche 70er- / 80er-Atmospähre mit entsprechenden schrägen Studenten-Charakteren und ausschweifenden Retro-Partyszenen. Aber auch die blutjunge Lee Curtis ist natürlich sehenswert, wobei letztlich bei den Spannungsszenen und Kills nicht wirklich Sensationelles, sondern lediglich Routinekost geboten wird. Kein Vergleich mit dem großen "Halloween"!

Ich vergebe trotzdem 7 von 10, weil hier einfach Stimmung, Darsteller und Ausstattung ein harmonisches Ganzen bilden, das die kleinen Mängel erfolgreich kaschiert und einen noch einmal in längst vergangenen (Kino)Zeiten schwelgen lässt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 25 Februar 2021, 18:50:02
Bei Amazon ausgeliehen:

Killing Hasselhoff

(https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/91EiEfNYwgL._SX300_.jpg)

Killing the Hoff !

Chris Kim (In einer typischen Rolle: Ken Jeong) ist Nachtclubbesitzer und hat Schulden... Gut, das er jedes Jahr an einer "Todeswette" teilnimmt, es dieses Mal um David Hasselhoff (as himself) geht & es eine halbe Millionen Dollar gibt :D

Die ersten 40 min. bis David kommt, sind sehr langweilig, mit ein paar Fäkalgags, das war es aber ansonsten..

2,3 Gueststars (u.a. Michael Winslow) kommen vor, aber "The Hoff" stiehlt allen die Show ! Herrlich, wie er sich verarscht (Knight Rider, Baywatch usw. ^^) :D

Leider ist der Film damit aber nur Durchschnitt, gute Gags sind eigentlich nur mit Hasselhoff möglich, der Rest ist leider nicht so gut.
Gute Idee, nicht ganz so gut umgesetzt!

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 26 Februar 2021, 11:38:35
DIE HEXEN VON BAY COVE

(https://s20.directupload.net/images/210226/p5jt4owe.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Jerry hat von seinem Bürojob die Schnauze voll, und will mit seiner Frau Linda ein neues Leben beginnen.
Als den beiden ein sehr schönes und noch dazu günstiges Haus in Bay Cove angeboten wird, kaufen sie es kurzentschlossen.
Im Ort werden sie zwar freundlich von den Einwohnern empfangen, aber einige benehmen sich auffällig zurückhaltend.
Schon bald verändert sich Jerry und verhält sich ungewohnt,
weshalb Linda ihren alten Freund Slater (Woody Harrelson) bittet, sie zu besuchen.
Diesem kommt dort auch schnell einiges seltsam vor, z.B. wurde der einzige Friedhof des Ortes seit 300 Jahren nicht mehr genutzt-
doch bevor er genaueres herausfinden kann, stirbt er in einem mysteriösen Unfall.
Als Linda herausfindet, dass alle Bewohner von Bay Cove Anhänger eines 300 Jahre alten Hexenzirkels sind,
 welcher dem Teufel Seelen liefern muss um weiterhin unsterblich zu bleiben, steht Jerry schon komplett unter ihrem Bann...

Regisseur Carl Schenkel hat vor diesem Film mit seinem in Deutschland gedrehten "Abwärts" einen beachtlichen Thriller abgeliefert.
Da darf man wohl neugierig sein, was der Mann als nächstes dreht.
Soviel sei schon mal gesagt: Leider ist "Bay Coven" (OT) ein Film für das US-Fernsehen... was man ihm auch ansieht.
Das größte Problem des Films ist allerdings sein deutscher Titel, sowie natürlich das Cover.
Während Schenkel es durchaus eine ganze Weile versteht, ein halbwegs unheimliches Szenario zu entwerfen,
und nicht gleich die Lösung präsentiert, verrät die deutsche Veröffentlichung schon auf den ersten Blick alles.
Spannung? Wird durch den deutschen Titel leider schon im Ansatz auf ein Minimum heruntergefahren.
Spezialeffekte? Kaum vorhanden, was sicher auch am (sehr) schmalen Budget gelegen haben dürfte.
Darsteller? Na ja... TV-Durchschnitt. immerhin ist in einer Nebenrolle der damals noch unbekannte Woody Harrelson zu sehen.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 26 Februar 2021, 13:13:36
FLAMMEN AM HORIZONT

(https://s16.directupload.net/images/210226/xxvrje5z.jpg) (https://www.directupload.net)

TV-Reporter Patrick Hale (Sean Connery) arbeitet in Afrika an einer Reportage über König Awad, welchen er schon persönlich kennengelernt hat.
Währenddessen befiehlt der amerikanische Präsident dem CIA die Beseitigung einer politisch unbequemen Person,
ohne den genauen Namen zu nennen oder einen "offiziellen" Auftrag zu geben- woraufhin Awad kurz darauf tot aufgefunden wird.
Hale ist allerdings auch weiterhin an dem Thema interessiert, nicht zuletzt da sich die beiden ja schon kannten
und er nicht an einen angeblichen Selbstmord glaubt- dabei trifft auf den islamischen Terroristen Rafeeq, welcher Awad ebenfalls kannte.
Rafeeq gelingt es Hale zu überzeugen, dass sie beide im Grunde das gleiche wollen- die Wahrheit über den Tod von Awad herausfinden,
und die offensichtlich amerikanischen Täter und Auftraggeber zu überführen- oder zu bestrafen.
Der eine als Journalist, der andere als Terrorist- doch wem kann man trauen? Jeder hat insgeheim seine eigenen Ziele ...

Der Film ist inhaltlich eine bissige Satire mit Elementen des Abenteuer und Actionfilms, ebenso ein Stück weit Polit-Thriller.
Die ersten Minuten mit den schlecht einkopierten Plastik-Sateliten im Weltraum kann man charmant oder einfach nur billig nennen-
ebenso wirken die einkopierten Explosionen und Modelltricks im Film gegen Ende aus heutiger Sicht extrem angestaubt.
Was die Besetzung angeht hat man hier allerdings nicht gespart, neben Sean Connery sind auch noch John Saxon,
Henry Silva, Hardy Krüger, Leslie Nielsen, Dean Stockwell und Katharine Ross dabei, sowie Jennifer Jason Leigh in einer kleinen Rolle.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 27 Februar 2021, 12:06:52
UND DIE ALPTRÄUME GEHEN WEITER

(https://s18.directupload.net/images/210227/mh5g92cg.jpg) (https://www.directupload.net)

Ein Episodenfilm, genau genommen der Pilotfilm zur in Deutschland nie gelaufenen TV-Serie "Night Gallery", was auch der Originaltitel ist.
Da die Serie bei uns unbekannt ist, wurde lediglich der Pilotfilm veröffentlicht- und als Fortsetzung des ähnlich gelagerten "Alpträume" vermarktet.
Rod Serling (bekanntester Produzent und Drehbuchschreiber der "Twilight Zone")
präsentiert hier anhand dreier Gemälde seiner Sammlung zu jedem eine passende, unheimliche Geschichte:

1. The Cemetary
Jeremy Evans (Roddy McDowall) kann es nicht erwarten, das Haus seines reichen Onkels zu erben- und hilft ein wenig nach.
Kaum ist sein Onkel tot, macht er sich im Haus breit, und schikaniert Osmond Portifoy (Ossie Davis), den Butler seines Onkels.
Doch schon bald fällt ihm auf, dass eines der Bilder im Flur ständig andere Szenen zeigt:
Den Friedhof mit dem Grab seines Onkels, das geöffnete Grab, den offenen Sarg... kommt der tote aus dem Grab zurück um sich zu rächen?

2. Eyes
Die blinde Miss Claudia Menlo (Joan Crawford) war einst eine gefeierte Schönheit, ist heute aber eine verbitterte, alte Frau.
Ihr größter Wunsch ist es, sich selbst einmal, wenigstens für kurze Zeit, sehen zu können.
Eine neuartige Operationsmethode verspricht ihr genau das, allerdings wird dafür ein Spender benötigt, der danach natürlich ebenfalls blind ist.
Sie nötigt einen Mann in einer Notlage zur Spende seiner Augen- doch die Folgen sind für sie unerwartet...

3. Escape Route
Joseph Strobe, ein flüchtiger Nazi der wegen seiner Verbrechen gesucht wird, will seine Vergangenheit vergessen.
Er hat in Südamerika ein neues Leben angefangen, allerdings kommt ihm ein Nazijäger auf die Spur.
Als er bemerkt, dass er verfolgt wird flüchtet er in ein Museum, wo er auf einen KZ-Überlebenden trifft,
und ihn ein bestimmtes Bild fasziniert, auf dem er sich selbst zu erkennen glaubt...

Hier befindet sich mit der zweiten Geschichte, "Eyes", eine sehr frühe Regiearbeit von Steven Spielberg, was den Film noch interessanter macht.
Aber auch die beiden anderen Geschichten sind sehenswert, alle drei sind überzeugend besetzt, teils auch durchaus prominent.
Die Geschichten sind spannend erzählt, aber niemals brutal oder blutig.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 27 Februar 2021, 13:27:23
Gestern Abend der andere Filmabend bei mir:

Tombstone: Director's Cut: Limited Edition

(http://www.invelos.com/mpimages/87/8717418219864.5f.jpg)

Sehr guter Western!

2 Stunden voller Spannung & Witz!
Kurt Russell & Val Kilmer als kongeniales Bruderduo! Die 2 spielen sich die Bälle zu, sind verschieden, aber es kommt genial rüber!
Viele bekannte Gesichter, starke Story, die nie langweilig wird & klasse Action!

4,5/5

Bei Amazon Video geguckt:

Interceptor - Phantom der Ewigkeit (The Wraith)

(https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/81VChuuxAXL._SX300_.jpg)

Ein cooles Auto, was aber ein paar optische Schwächen hat, ein cooler Held (Charlie Sheen), der stirbt (wie man anfangs kurz abgehandelt in einer Rückblende sehen kann) & saudumme Möchtegernpunks, die teilweise (Benzin ( !?) saufen lol :D

Dazu noch ein paar dumme, aber hübsche Mädels & fertig ist der Mist! :D

Der Soundtrack, Billy Idol, Stan Bush & Ozzy Osbourne, haut einiges raus, die Action ist ganz cool gemacht, das muss ich zugeben, aber summasumarum ist das Trash, lustiger Trash, aber Trash...

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 2 März 2021, 19:02:41
Asterix in Amerika

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4006680085364.5f.jpg)

Leider ein sehr lauer 7. Teil... :/

Die Syncronsprecher kommen nicht so gut rüber, die Story ist relativ belanglos und langweilig.. Ich hatte gehofft, die amerikanischen Klischees werden mehr durch den (gallischen) Kakao gezogen, leider nein :/

Die Problematik mit der Fremdsprache wird zwar gut rüber gebracht & wenn Obelix z.b. "auf Droge" ist, gibt es ein paar witzige Momente, aber alles in allem ist es leider, der IMO, bis hierhin schlechteste Teil!

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mr. Blonde am 2 März 2021, 19:21:53
Mit dem siebten Teil bin ich auch nie warmgeworden. Der Zeichenstil war mir da auch schon zu gut, muss ich sagen. Ich mag den recht ruppigen, fehlerhaften Stil der alten Asterix-Streifen lieber. Passt auch zur damals noch eher anarchischen Ausrichtung besser. Für mich ein gutes Beispiel, wie man etwas überproduzieren kann.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 2 März 2021, 22:11:36
Zitat von: PostalDude am 27 Februar 2021, 13:27:23das muss ich zugeben, aber summasumarum ist das Trash, lustiger Trash, aber Trash...

Kein Trash.  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 4 März 2021, 11:06:09
(https://abload.de/img/unbenannt1hajqt.jpg)

Auf dem gleichnamigen Roman Sarah Pinboroughs basierend, handelt es sich bei ,,Behind her Eyes" (2021) um eine sechsteilige britische Mini-Serie aus dem Hause ,,Netflix". Die ersten beiden Episoden sind voller Klischees und nicht sonderlich interessant (Bar-Bekanntschaft, Drink verschüttet, Affäre mit dem Boss, unglückliche Ehe etc.)... worauf die nächsten beiden einige reizvolle Ansätze und Entwicklungen vorweisen (eine stimmungsvolle, teils ,,undurchsichtige" Kombination aus Beziehungs-Drama und Psycho-Thriller)... nur um im Zuge der letzten zwei dann in ,,abstruse Gefilde" (
Spoiler: zeige
Astralprojektion!
) abzugleiten: Eine zwar überraschend-unvorhersehbare Entwicklung – aber keine, die mich ,,mitzunehmen" vermochte. Handwerklich ist das Werk von ordentlicher Qualität und die drei Leads (Simona Brown, Tom Bateman und Eve Hewson) machen ihre Sache jeweils prima – allerdings konnte ich mich mit der engagiert-netten Hauptprotagonistin (eine Sekretärin und alleinerziehende Mutter) nicht wirklich ,,anfreunden" und hätte man die Story gern etwas ,,komprimieren" können. Unabhängig der erwähnten (
Spoiler: zeige
übernatürlich-
absurden) Entwicklungen im finalen Drittel muss ich aber sagen, dass zwei aufeinander aufbauende Twists zum Ende hin wirklich gelungen sind...

3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 5 März 2021, 11:29:57
QUIET COOL - DIE ABRECHNUNG

(https://s16.directupload.net/images/210305/62voxxua.jpg) (https://www.directupload.net)

Joshua Greer will mit seinen Eltern einen ruhigen Tag in den Wäldern um das Dorf Babylon verbringen.
Zufällig wird er allerdings Zeuge, als mehrere Männer einen anderen erschießen.
Leider haben die Mörder Joshua entdeckt und verfolgen ihn, er wird gestellt, eine Klippe hinuntergeworfen- und seine Eltern getötet.
Joshuas Schwester Katy macht sich inzwischen Sorgen um das verschwinden der restlichen Familie,
und bittet ihren Freund Joe Dylanne um Hilfe- denn dieser ist ein New Yorker Cop und wird sicher wissen was zu tun ist.
Joe macht sich auf den Weg nach Babylon, und findet dort in den Wäldern nicht nur Joshua, welcher den Sturz verletzt überlebte-
sondern auch eine große Marihuana-Plantage samt ihren nicht gerade zimperlichen Betreibern...

Quiet Cool ist ein typischer 80'er Jahre Actionfilm mit Selbstjustiz, Gewalt, cooler Musik, Klischees und unealistischen Actionszenen.
James Remar als Joe ist der coolste überhaupt vorstellbare Cop, Pizza und Kaffee, beides aus dem Kühlschrank sind sein Frühstück,
auf das Gesetz pfeift er schon mal wenn es sein muss- und sein Motorrad steht immer Startbereit in seinem Wohnzimmer.
Doch genau damit punktet der Film. Es geht von Anfang an zur Sache, hier wird nicht geredet sondern gehandelt.
Zusammen mit der recht kurzen Laufzeit von unter 80 Minuten kann man sicher sein, dass hier Null Langeweile aufkommt.
Ein typischer Actionfilm seiner Zeit. Komplett hohl und unlogisch, aber Actionreich und schwer unterhaltsam.
Die FSK 18 geht dank ein paar herberer Szenen in Ordnung, der Film scheint trotz kurzer Laufzeit auch ungeschnitten zu sein.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 5 März 2021, 14:42:37
(https://abload.de/img/unbenannt1p8k2f.jpg)

,,Malcolm & Marie" (2021) ist ein unter ,,Corona-Bedingungen" gedrehtes Kammerspiel von Sam Levinson (TV´s ,,Euphoria"/,,Assassination Nation") aus dem Hause ,,Netflix": Ein 105-minütiges, sich in einer edel-modernen Villa entfaltendes, in schönem (35mm-)Schwarzweiß gehaltenes Dialog-Drama mit nur zwei Protagonisten – ihres Zeichens ein aufstrebender Regisseur und seine jüngere Freundin, die seinem neusten Film als Inspiration diente, welche er bei der Dankesrede allerdings zu erwähnen vergaß. Es kommt zu einem Streit, im Zuge dessen ihre Beziehung ,,seziert" wird – aber auch zu Diskussionen über Kritiken sowie das Filmgeschäft an sich (u.a. über die ,,Rolle" afroamerikanischer Künstler in dem Business). Die emotionalen Monologe und Gespräche sind reich an Wut, Trauer, Schmerz, Verachtung, Übermut und Spott... und ja, die unerbittlichen Wortgefechte und Mitteilungen von Gedanken (etwa zu speziellen Presse-Veröffentlichungen und ihre Autoren) sind nicht selten von auffälliger ,,prätentiös-gekünstelter Eloquenz" – aber auch genau aus diesem Grund im Rahmen dieses Werks hier relativ reizvoll anzuhören bzw. mitzuverfolgen. Die beiden Darsteller – John David Washington und Zendaya – agieren indes einfach klasse und ,,tragen" das Ganze mit Bravour. Die Inszenierung ist kompetent und stilvoll – und ich persönlich wurde durchweg ordentlich unterhalten...

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 März 2021, 19:47:48
Asterix und die Wikinger

(http://www.invelos.com/mpimages/88/886977127595.5f.jpg)

Dieses Mal mischen die Wikinger mit !

Dafür fehlen die Römer fast komplett.. :(
Der Film selber hat schon mal 2 Punkte alleine dafür, das er wieder Zeichentrick ist! Perfekt mit CGI gemischt, sieht klasse aus ! Sollten sich viele eine Scheibe von abschneiden!

Grundsätzlich macht der Film viel Spaß, nur Grautvornix nervt ein bisschen... -_-
Die Wikingertochter Abba ist ganz witzig & tough^^

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 März 2021, 12:12:14
(https://abload.de/img/unbenannt1b7k7v.jpg)

Die 2021er ,,Netflix"-True-Crime-Doku-Mini-Serie ,,Night Stalker: The Hunt for a Serial Killer" beleuchtet in chronologischer Abfolge die in den 1980ern in Kalifornien (u.a. wegen ihrer Grausamkeit und Willkürlichkeit) Schrecken verbreitenden Taten des Psychopathen Richard Ramirez, der bis zu seiner Verhaftung mindestens 13 Menschen ermordete sowie diverse weitere vergewaltigte, verschleppte und verletzte. Das Werk konzentriert sich dabei mehr auf die Personen, die unfreiwillig in die Geschichte involviert wurden – also auf Zeitzeugen wie Ermittler und überlebende Opfer – als auf Ramirez selbst, der letztendlich keine allzu ,,tiefgründige Charakterisierung" erfährt. Über die knapp dreistündige Laufzeit hinweg vermischen sich Interview-Aussagen und historischen Aufnahmen mit einer hochwertigen Inszenierung (Nachstellungen, Montagen etc.) zu einem informativ-unterhaltsamen, mitunter aber ,,ins Reißerische tendierenden" Überblick über die damaligen Geschehnisse: Die Verbrechen, die Angst der Bevölkerung sowie die Jagd der Behörden auf den unberechenbaren Killer. Für ,,Freunde" dieser Art von Produktion durchaus ein Blick wert...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 13 März 2021, 12:10:52
Gestern Abend:

In the Line of Fire - Die zweite Chance

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4030521712201.5f.jpg)

Sehr spannender Film !

Hat mir sehr gut gefallen, sehr spannend inszeniert & einfach nur klasse Schauspieler !

Clint Eastwood zeigt, das er auch mehr kann als nur den "Knurrer" zu geben, Rene Russo ist solide, wirkt aber etwas verloren, vor allem wegen der, IMO, inszenierten Liebesgeschichte zwischen ihrem Charakter & Eastwood´s.
Aber das Highlight ist John Malkovich ! Genial verrückt, wie er sich hauptsächlich am Telefon mit Clint Eastwood klasse Dialoge liefert!

Action ist auch vorhanden und gut gemacht!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 15 März 2021, 12:33:23
DIE INSEL DER UNGEHEUER

(https://s12.directupload.net/images/210315/dngsziam.jpg) (https://www.directupload.net)

Auf einer Insel wird ein Mann von einer riesigen Wespe angegriffen und getötet.
Als daraufhin nachgeforscht wird, landet man schnell bei einer Farm auf welcher riesige Hühner gezüchtet werden.
Eine unbekannte Masse kommt dort aus dem Boden und wird von den Bewohnern der Insel mit anderen Nahrungsmitteln vermischt
und an die Hühner verfüttert, da diese damit größer werden- und somit mehr Geld bringen.
Dummerweise kommen so natürlich auch andere Tiere auf der Insel wie Ratten und Wespen an das Gemisch heran...

Der auf einem Roman von H.G.Wells basierende Film gilt zurecht als Trash-Klassiker, macht aber durchaus Spaß.
Mit der Logik nehmen es die handelnden Personen nicht so genau, Schauspielerisch herrscht ebenfalls eher mittelmäßiges Niveau-
und die Tricks schwanken zwischen erträglich (die vergrößert einkopierten Ratten) und katastrophal mies (Staudammbruch).
Dass sich die Ratten hier wie Raubkatzen anhören wirkt ebenfalls eher peinlich als bedrohlich.
Immerhin ist der Film nicht langweilig, und bietet eine ausgewogene Mischung aus Action und Dialogszenen.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 15 März 2021, 23:11:01
The Block Island Sound (Netflix)

Regie & Drehbuch 2xMcManus, weibliche Hauptrolle McManus - klingt irgendwie nach Familienunternehmen. Und eine gewisse Begrenztheit der Mittel schimmert da auch wirklich durch, als hätten die zur Realisierung erst mal das Famileinsparschwein geplündert, aber das hat dem guten Ruf des Films nicht geschadet (über 90 % RT). Zu Recht ? Nun ja, der ist schon recht stimmungsvoll und hat ein paar solide Softscares. Abgelegene Insel geht immer, und der Film mischt nicht ungeschickt Familiendrama, Umweltthriller und etwas Grusel / SF. Den Dreh, das Geschehen am Ende
Spoiler: zeige
mit einem unscheinbaren Nebensatz der Hauptfigur am Anfang des Films
zu erklären, ist wirklich clever, ändert aber nichts an der doch recht herben Enttäuschung, dass da nur so eine uselige
Spoiler: zeige
Aliens-kidnappen-Erdlinge-
Story dahintersteckt.

Bin da etwas unschlüssig, 6/10 Punkte mit leichter Aufwärtstendenz nach erster Sichtung vielleicht.

The Blackout (2019, Amazon 99 cent)

O.k., das waren fehlinvestierte 99 Cent - nicht dass der Film so schlecht wäre, aber davon gibt es auch eine Miniserienversion für umme bei Amazon, die ist sogar doppelt so lang.

Nun gut, 300 Minuten hätte ich den sagen wir es glasklar Quatsch auch nicht gebraucht, aber dass da an einigen Ecken etwas fehlt, merkt man schon, vor allem am Ende (wenn man das da vor Beginn des Abspanns so nennen mag).
Technisch feuert der allerdings aus allen Rohren, das muss man schon sagen, with a little help from my friend Putin und seiner Red Army. Die Mischung aus realem Kriegsgerät und solider Zukunfts-CGI rockt ganz gut, auch wenn man die Szenen, in denen die Panzer über die (angeblich) zombifizierte Zivilbevölkerung rollen, mit leichten Bauchschmerzen sieht, angesichts realer Bilder. Inhaltlich ist das dagegen ein ziemlicher Unfug - vorsichtig ausgedrückt - mit ein paar Ausflügen in pseudo-religiöse Gefilde, die schon etwas wehtun.

So gibt es von mir für die Technik knackige 8/10, inhaltlich und vom filmischen Anspruch her eher 4/10. Die Gewichtung muss jeder selbst entscheiden.

The Crown Vic ("Im Netz der Gewalt") (Amazon Prime)

Unter dem reißerischen deutschen Titel hatte ich mir ehrlich gesagt etwas anderes vorgestellt, das erinnert schon an die gute alte Zeit der Videopremieren. Realiter ist da kein Netz und wenig Gewalt, das ist ein schon ziemlich trockenes, aber durchaus nicht unspannendes "Cop-Drama" aus der sehr realistischen Schule. Es wird viel geredet und wenig geschossen, aber die Figuren und Situationen halten einen die leicht überlangen 1:50h schon vom Zappen oder dem Second Screen ab. Und wenn Jane dann
Spoiler: zeige
am Ende nach den ganzen bösen (Un-)Taten und Wendungen zum Kollegen einfach mal "Bis morgen" sagt,
ist man schon beeindruckt. Apropos Jane: Den hatte ich erst mal gar nicht erkannt, aber wie schon in The Expanse hat der sich schauspielerisch echt gemausert, macht das wirklich prima (der mir bislang weithin unbekannte Herr Krumholtz als sein junger Partner ist aber auch nicht schlecht).

Solide 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 18 März 2021, 00:23:34
Bei Amazon Video gesehen:

Scre4m

(https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/S/pv-target-images/083670294aac8f6d6d1a2218eb938c3f601fd6880e9b71b8ffb976b8cd64bbbe._UR1920,1080_PGLock-Icon-Landscape_RI_UX667_UY375_.jpg)

Der 4. Teil !

Und natürlich ist alles wie immer, er folgt den Genreregeln, die er im ersten Teil erschaffen hat & alle sind sie wieder mit dabei! Sidney, Gale, Riley...
Es macht einfach einen Heidenspaß, zuzugucken, der Film nimmt sich nicht zu ernst, es ist zwar etwas blutiger, aber nie übertrieben & es gibt hier & da coole Referenzen!

Nach dem schwächeren 3. Teil eine Wiederbelebung des Franchises !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 18 März 2021, 17:15:27
(https://abload.de/img/untitled1fnkpx.jpg)

Deon Taylor´s 2020er Thriller ,,Fatale" ist im Grunde eine moderne, ,,aufgepeppte" Variante von ,,Fatal Attraction": Dieses Mal mit einem reichen Sport-Agenten (Michael Ealy) im Mittelpunkt, dessen Ehe gerade nicht gut läuft und der bei einem Ausflug nach Vegas einen One-Night-Stand mit einer Dame namens Val (Hilary Swank) verlebt – bevor er wieder daheim in L.A. Opfer eines Einbruchs/Angriffs wird und sich die ermittelnde Polizistin ausgerechnet als Val entpuppt (so klein ist die Welt manchmal). Nunja... der Rest ist einem (im Groben) tatsächlich noch recht gut aus dem erwähnten 1987er Klassiker vertraut – im Vorliegenden nur halt mit diversen Subplots (Alkoholismus, Sorgerechtsstreit, Business-Verstrickungen etc.), ,,Erschwernissen" (die ,,angefressene Irre" ist ein Cop!) sowie gar Leichen (Menschen, keine Haustiere!) angereichert... 

Obgleich Swank im Bereich spezieller Facetten der Rolle nicht optimal besetzt anmutet, geht der Streifen von den Darstellern her in Ordnung – von der Inszenierung her ebenfalls. Zudem ist Dena Roth´s Ausstattung sowie Dante Spinotti´s Kamera-Arbeit jeweils schick anzusehen. Leider aber ist das alles weder spannend noch ernsthaft sexy oder (im positiven Sinne) ,,pulpy" geraten – sondern relativ vorhersehbar und ,,glatt". Obendrein schaden einzelne inhaltliche Elemente dem Werk eher, als dass sie etwas Ergiebiges beisteuern: Bspw. ist auch die Gattin unseres Leads eine untreue Person, wie sich im Verlauf herausstellt – was seinen One-Night-Stand auf einmal ,,weniger gewichtig" erscheinen lässt und ihm simultan gewisse ,,Sympathie-Punkte" zuschustert bzw. zurückgibt. Einen ,,Gag" (die Herausgabe eines Handys nur gegen Sex) fand ich amüsant – aber ansonsten haben wir es hier (im Ganzen) mit weitestgehend unaufregend-belangloser Genre-Kost zutun...

gute 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 20 März 2021, 03:04:59
Filmabend bei meinem besten Kumpel mit anderen Kumpels:

Jack Frost 2: Revenge of the Mutant Killer Snowman

(https://m.media-amazon.com/images/M/MV5BZmMzOGEwMDUtNTQ0ZC00NzQ3LWJjMmYtNDk1MTVmMTJhODhmXkEyXkFqcGdeQXVyMTQxNzMzNDI@._V1_UY268_CR3,0,182,268_AL_.jpg)

Ne, Jack Frost 2 ist nix... :/

Schlechte Effekte, schlechte Dialoge, schlechte Schauspieler & ein Jack Frost, der zwar ein paar coole Oneliner raus haut, aber ansonsten fast nie zu sehen ist ! :(
Die Kulissen sind ja noch "OK", die Kills auch gaz gut, aber ansonsten ist es leider Driss... :/

1/5

Seized - Gekidnappt

(https://m.media-amazon.com/images/M/MV5BZGNhMzQzNzUtNmYyYi00NDRlLWEyNjMtNWViYTQ3NzExOGZiXkEyXkFqcGdeQXVyNDA1NDA2NTk@._V1_UY268_CR4,0,182,268_AL_.jpg)

Ein typischer Scott Adkins !

Und das ist auch gut so! Er teilt wunderbar aus, ballert wild rum, die Feinde sind dämlich & die Story simpel! :D

Der Bösewicht ist auch ganz cool, ein schwarzer Mexikaner oO Mal was anderes !

Die Action geht ganz gut ab, 1,2 Szenen dabei, die man von ihm so noch nicht gesehen hat !

3,5/5

Boss Level

(https://m.media-amazon.com/images/M/MV5BNTVkODdiMjAtNmQ5Yy00OThhLTg4MDItYTZlYTFmN2E0M2M1XkEyXkFqcGdeQXVyMTkxNjUyNQ@@._V1_UX182_CR0,0,182,268_AL_.jpg)

Action in Dauerzeitschleife...

...bekommt man hier auf jeden Fall direkt am Anfang geliefert ! :D

Frank Grillo ist ne sehr coole Socke, Naomi Watts & Mel Gibson sind hier aber leider verschenkt... :(

Leider verliert der Film sich oft in endlosen Monologen (vorallem Mel... :/ ) & in Langeweile. Es kommt einem so vor, als ob er 3 Stunden geht! Dabei dauert der Film nur knapp 100 min. !
Mehr Action wäre besser gewesen ! Die ist nämlich gut gemacht.

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 21 März 2021, 02:19:32
The Mortuary (2019, BD)

Schon lange keinen Horror-Episodenfilm gesehen, geschweige denn einen guten, und deshalb habe ich mich dann tatsächlich auf den gefreut, zumal der prima RT-Werte (um 95) hat.

Und so gesehen eigentlich auch nicht enttäuscht worden. Gut, es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen der eher stimmungsvoll-morbiden Rahmengeschichte und den atmosphärisch relativ flachen Episoden, die im Gegenzug ganz schön garstig daherkommen, mit ein paar blutig-widerlichen, wenn auch nicht ausgespielten "Highlights". Aber der Stilwechsel erklärt sich vielleicht auch etwas aus der Entstehungsgeschichte, denn die eindeutig beste Kernepisode mit dem Babysitter ist wohl deutlich vor dem Rest entstanden. Dafür ist das ein erstaunlich stimmiges Gesamtpaket, sowohl die drei Hauptepisoden als auch der Rahmen werden gut verzahnt, sind für das schmale CF-Budget wirklich wertig produziert und auch solide gecastet. Einzig die kurze Vignette mit dem Monster im Toilettenschrank fällt etwas ab, aber in dem Punkt hat der Film ja sogar die Eier, das selbst zuzugeben.

In der Summe sehr solide 7,5/10

Red Secrets (Amazon 99 Cent)

Den hatte ich eigentlich für jemand anderes ausgeliehen, der ihn dann doch nicht sehen wollte - was ich letztlich verstehen konnte, das ist nicht gerade ein Stimmungsaufheller. Und leider insgesamt eher aus der Abteilung "gut gemeint", obwohl man dem jetzt auch nicht so viel vorwerfen kann, das Kapitel ist nun mal eher düster und für Action oder Spannung auf Hitchcock-Niveau nicht unbedingt geeignet. Wobei die Szenen, in denen die Hungernot visualiert wird, mit ein oder zwei Ausnahmen (
Spoiler: zeige
das Kind auf dem Wagen und die Kannibalenszene
) nicht wirklich zielführend oder so beeindruckend sind wie gewollt, weil fast allein "unser" Mann als Opfer von (ein paar Stunden ?) Hunger gezeigt wird. Und dass der Journalist sich derart unvorbereitet da herein stürzt, ist trotz "based on facts" nicht gar so glaubhaft. Objektive Kritik gibt es überdies an der deutschen Fassung, die den Eindruck erweckt, in der Ukraine der 1940iger hätte die Landbevölkerung allerorten Englisch (resp. Deutsch, also die Sprache der Hauptfigur) gesprochen.

Ich will da niemanden von dem Film abschrecken, gerade weil man - vor allem, aber nicht nur - vor Ort in Russland den Kollegen Stalin ja schon wieder mächtig verehrt. Aber filmisch würde ich da nicht mehr als 5-6 Punkte vergeben.

Vanguard (BD)

Jackie Chan macht einen auf F&F. Und weil sich das thematisch anbietet, kann man dabei auch gleich altersgerecht die "persönliche" Action etwas zurückfahren zugunsten eines jugendlichen Teams und - leider, wenn auch ebenfalls vorbildgerecht - viel, viel CGI. Und die ist nicht durchweg (oder eher selten) von wirklich guter Qualität: Von grottig (der Löwe) über mittelmäßig (leider zu viele der Autostunts) bis ganz o.k (das Finale m
Spoiler: zeige
it dem Flugzeugträger,
wobei da wohl auch etwas Stockfootage zu Einsatz kommt; dass die Amis da freiwillig mitgemacht haben, kann man wohl ausschließen). Schade, denn ansonsten ist die Action flott und abwechselungsreich, die Fights solide und die Schauplätze ansehnlich. Dass die Story eher dürftig ist und das gezeigte Bild von Land und Leuten - vor allem im Afrika-Teil - fast genauso zopfig und klischeehaft rüberkommt wie fast schon obligatorisch das Frauenbild in Chan-Filmen, kann man dann schon eher verschmerzen.

Insgesamt - sehr knappe - 6/10, auch dank des wie immer unterhaltsamen Nachspanns.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: RoboLuster am 21 März 2021, 02:31:01
Zitat von: Private Joker am 21 März 2021, 02:19:32The Mortuary (2019, BD)

Schon lange keinen Horror-Episodenfilm gesehen, geschweige denn einen guten, und deshalb habe ich mich dann tatsächlich auf den gefreut, zumal der prima RT-Werte (um 95) hat.

Und so gesehen eigentlich auch nicht enttäuscht worden. Gut, es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen der eher stimmungsvoll-morbiden Rahmengeschichte und den atmosphärisch relativ flachen Episoden, die im Gegenzug ganz schön garstig daherkommen, mit ein paar blutig-widerlichen, wenn auch nicht ausgespielten "Highlights". Aber der Stilwechsel erklärt sich vielleicht auch etwas aus der Entstehungsgeschichte, denn die eindeutig beste Kernepisode mit dem Babysitter ist wohl deutlich vor dem Rest entstanden. Dafür ist das ein erstaunlich stimmiges Gesamtpaket, sowohl die drei Hauptepisoden als auch der Rahmen werden gut verzahnt, sind für das schmale CF-Budget erstaunlich wertig produziert und auch solide gecastet. Einzig die kurze Vignette mit dem Monster im Toilettenschrank fällt etwas ab, aber in dem Punkt hat der Film ja sogar die Eier, das selbst zuzugeben.

In der Summe sehr solide 7,5/10

Yup, war für mich auch seit langem wieder ein guter Episodenhorror. Hat Spaß gemacht und sah gut aus.

Highlight sicher die Babysitter Episode, die Jahre vorher als Kurzfilm erschien, und um die, dieser gesammte Episodenfilm herumgesponnen wurde. Ziemlich oldschoolig das ganze. Caitlin Custer hat eine starke Leistung geboten, damals in The Babysitter Murders, und dann in The Mortuary. Ich kannte sie nicht (kein Wunder bei der Filmographie), und ich wünschte sie hätte mehr Filme gedreht, hoffe es kommen noch mehr Genrebeiträge mit ihr.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 21 März 2021, 12:18:33
DOGMAN - DAS TAL DER LETZTEN KRIEGER

(https://s20.directupload.net/images/210321/nbtwgjyb.jpg) (http://"http://"https://www.directupload.net"")

Drei Häftlinge können aus einem umgestürzten Gefängnisbus entkommen und fliehen in die Berge von Montana.
Der örtliche Sheriff Deagan (Kurtwood Smith) engagiert den Trapper Lewis Gates (Tom Berenger) als Kopfgeldjäger, und er scheint auch Erfolg zu haben:
Er findet die Spur der Männer und deren Lager, doch als er sich Nachts dort anschleicht kann er nichts mehr entdecken außer Blut auf dem Boden,
einigen Pferdespuren und einem scheinbar handgemachten Pfeil.
Mit Hilfe der Anthropologin Lilian Sloan (Barbara Hershey) findet er heraus dass der Pfeil wohl auf einen legendären,
als vor über 100 Jahren ausgestorben geltenden Indianerstamm der Cheyenne zurückzuführen ist, deren Krieger sich "Dogmen" nannten.
Da liegt doch die Vermutung nahe, dass die Verbrecher entweder eine falsche Spur legen wollten, damit man sie für tot hält-
oder irgendwo in den Bergen versteckt noch einige Indianer leben.
Das gilt es nun herauszufinden- zusammen mit Lilian reitet Lewis in die Berge, wo sie schon bald einigen Cheyenne in Kriegsbemalung gegenüberstehen...

Ein moderner Abenteuerfilm mit überraschender FSK ab 6 Jahren, was einen unweigerlich an einen Kinderfilm, starke Schnitte, oder beides denken lässt.
Auf VHS war die deutsche Fassung auch tatsächlich geschnitten, zwar nur einige Minuten in der Handlung,
aber besonders das Ende wirkte doch ein wenig zu eilig abgehackt. Seit März 2021 gibt es "Dogman" endlich auch auf DVD, ungekürzt und ebenso FSK 6.
Dafür kommt der Film aber erstaunlich hart und teils recht düster rüber, eine FSK 12 wäre durchaus angebracht gewesen.
"Dogman" bietet herrliche Naturaufnahmen, überzeugende Darsteller und eine interessante Geschichte- Empfehlenswert!

8/10

Leider ist die DVD qualitativ eine echte Frechheit.
Mit den O-Ton-Passagen (mit zuschaltbaren Untertiteln) kann man leben, dafür ist der Film wenigstens ungekürzt-
auch wenn man an manchen stellen das Gefühl hat, dass der Ton leicht asynchron ist und minimal hinterherhinkt.
Aber dass das Bild immer wieder (nicht in den neu eingefügten Szenen) aufpixelt oder wirklich unscharf wird geht gar nicht.
Komprimierungsfehler, Bildflackern, das volle Programm wird hier geboten. Da hat meine VHS leider ein besseres Bild...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 März 2021, 19:35:09
Bei Amazon Video:

Escape From New York aka Die Klapperschlange

(https://m.media-amazon.com/images/I/817u0t3bLiL._AC_UY218_.jpg)

Ein cooles Stück Film!

Kurt Russell is cool as a Snake ! ;) Kein Wunder, das er als "Model" für Solid Snake aus den "Metal Gear Solid"-Spielen steht !

Die ganze Welt ist richtig schön düster, Endzeitstimmung überall in der Stadt, die Musik tut ihr übrigens...
Viele bekannte Gesichter, u.a. Donald Pleasence als US-Präsident, eine spannende Story, es macht einfach Spaß!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 23 März 2021, 01:09:37
COLE JUSTICE

(https://s18.directupload.net/images/210322/53qjvz3k.jpg) (https://www.directupload.net)

Coleman Justice steht auf zwei Dinge: Klassische Western und seine Freundin.
Nach einem Kinobesuch werden die beiden überfallen, Cole wird von mehreren Männern zusammengeschlagen und seine Freundin vergewaltigt.
Ein Polizist ist zwar in der nähe und beobachtet das ganze- traut sich aber nicht alleine einzugreifen.
Das Mädchen stirbt noch bevor Hilfe eintrifft an den Folgen der Vergewaltigung.
Alle beteiligten Täter sterben kurz darauf, als eine Autobombe in ihrem Fahrzeug hochgeht.
30 Jahre später: Cole hat seine Filmleidenschaft zum Beruf gemacht, und ist Dozent für klassische Western.
Nach einem Kinobesuch am Abend fährt er noch in eine Kneipe- und wird dort Zeuge als eine der Bedienungen sexuell belästigt wird.
Er verlässt die Bar kurz, kommt mit Cowboyhut, langem Mantel und einem Revolver zurück und beginnt aufzuräumen.
Ab sofort herrscht Lynchjustiz in der Stadt...

Ganz offensichtlich gab es für "Cole Justice" kein großes Budget, was man dem Film auch jederzeit anmerkt.
Auch für bekannte Namen hat es nicht gereicht, mit Hauptdarsteller, Drehbuchschreiber und Regisseur Carl Bartholomew war hier aber definitiv
ein Westernfan am Werk, denn an Filmausschnitten, Bildern und sonstigen Querverweisen an diverse Klassiker des Genres mangelt es hier nicht.
Die Hauptfigur kommt auch durchaus überzeugend rüber- und hätte in einem richtigen Western ebenfalls sehr gut gepasst.
Auch alle anderen machen ihren Job bestmöglich, wenn auch nicht immer perfekt, aber doch zumindest bemüht und nie ins peinliche abrutschend.
Fans von auch mal billigeren B-Actionfilmen können hier ebenso zuschlagen wie Westernfans.

8/10

Das auf 444 Stück limitierte DVD-Mediabook ist im Grunde allerdings eine absolute Frechheit.
Das Bild wurde offensichtlich 1:1 unbearbeitet von einer abgenudelten VHS rübergezogen und ist stellenweise übelst unscharf.
Wer noch einen VHS-Player im TV-Regal stehen hat kann sich die VHS zulegen- ist vermutlich billiger und qualitativ nicht schlechter.
Zum Glück konnte ich den Film eintauschen- hier hätte mir jeder Euro leid getan, da ja auch die VHS in meinem Regal steht, bzw stand.
Als Bonus-DVD im Mediabook ist der Film "American Commando 5 - Fury in Red" (Crackdown Mission) enthalten
(meine Wertung: klare 0/10), welcher scheinbar ein zusammenschnitt billiger Actionfilme aus dem asiatischen Raum ist.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 27 März 2021, 11:56:58
Gestern Abend, der Filmabend mit den anderen Jungs:

Big Trouble in Little China

(https://assets.cdn.moviepilot.de/files/9de957c17d096b473228c79c3d73b73f517315c3ba36f1607f59f43e3797/limit/160/2000/49ddea5e7d0a6.jpg)

Was für ein abgedrehter Film und eine völlig bekloppte Story ! :D

Kurt Russell haut einen OneLiner nach dem anderem raus, das macht echt Laune !
Die Kampfszenen sind auch ganz gut, die Action macht summasumarum Spaß & ernst nimmt der Film sich eh nicht!

Aber der Fantasykram in dem Film wirkt mir einfach ZU bescheuert & passt nicht richtig dort hinein...

Guter Film mit einem gut aufgelegten Kurt Russell, aber einer schwachen Story!

3,5/5

Meet Tthe Feebles

(https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51galug-xiL._SY445_.jpg)

Peter Jackson lässt die Puppen tanzen!

Eine so durchgeknalllte und gleichzeitg gelungene Parodie auf die Muppetshow hat man noch nie gesehn!
Die Charaktere sind so herrlich bekloppt! :D lol !

Die Puppen sind spitze gemacht & es spielen NUR Puppen in diesem Film mit!

ACHTUNG: NICHT für Kinder geeignet ! :D

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 30 März 2021, 01:39:14
URBAN WARRIORS Bonus: 2020 - TEXAS GLADIATORS

(https://s18.directupload.net/images/210329/9o47q2tv.jpg) (https://www.directupload.net)

Drei Wissenschaftler arbeiten seit Tagen in einem unterirdischen Labor, als auf einmal der Strom ausfällt.
Mit Hilfe einer Taschenlampe kämpfen sie sich durch teils verschüttete Treppenhäuser nach oben durch,
nur um zu entdecken dass scheinbar jemand auf den roten Knopf gedrückt hat- die Erde wurde durch Atombomben zerstört.
Scheinbar sind die wenige Überlebenden ausser unseren drei Freunden durch Strahlung zu Killern mutiert,
so dass ein unglaublich unglaubwürdiger und dämlicher Überlebenskampf beginnt...

Italo-Endzeit-Trash, der überraschend ernsthaft beginnt, aber leider schon nach wenigen Minuten zum erwarteten Billig-Schund mutiert.
Wie oft in solchen Filmen dürfte der Drehort größtenteils in einer Wüste rund um einen alten Steinbruch
samt verfallener Lagerhalle gelegen haben, und das Budget wohl für die Steine darin draufgegangen sein.
Die Darsteller sind diese Bezeichnung nicht wert, die Dialoge teils unglaublich dämlich und die Synchro passt sich dem ganzen an.
Immerhin passt der typische 80'er Synthie-Endzeit-Soundtrack gut zum Film- und der Oberbösewicht im pinken Muskelshirt ist mal was anderes,
ebenso wie die bösen Biker die teils zu blöd sind um eine Kurve zu fahren- solche Szenen nochmal zu drehen war wohl zu teuer?
Und überhaupt: Warum stehen denn nach einer Atombombenexplosion manche Häuser noch da wie neu?
Ach ja, wegen verschiedener Bomben die gezündet wurden. Am selben Ort natürlich. Und warum sind nirgends tote zu sehen? Das erklärt keiner.
Warum hört man dauernd Windgeräusche als wäre ein schwerer Sturm- aber Rauch steigt gerade nach oben und die Frisuren sitzen?
Extrem frech sind hier auch mehrere über den Film verteilte Minuten, die offensichtlich aus einem anderen Film entnommen wurden.
Man hat zwar die Synchro angepasst, aber aus dem zu sehenden Motorrad wird z.B. auf einmal ein völlig anderes als zuvor-
die Darsteller sind natürlich völlig andere und haben nichts mit diesem Film zu tun- und das schönste:
War der Film vorher in 1,33:1 sind die aus einem anderen Film eingefügten Szenen in 1,85:1 enthalten. Auffälliger geht's nun echt nicht mehr.
Diese Endzeit-Gurke muss man gesehen haben um es zu glauben. Unterhaltsam, weil einfach nur schlecht.
Das Covermotiv hat übrigens absolut nichts mit dem Film zu tun, nichts was man dort sieht kommt im Film vor....

5/10

Als Bonus ist auf dieser auf 1000 Stück limitierten DVD noch "2020 Texas Gladiators" mit Al Cliver und Donald O'Brien drauf.
Regie: Joe D'Amato & George Eastman. Hui... Inhaltsangabe vom Sprecher im Film, Meinung danach von mir:

"Texas im Jahr 2020. Kriege und Naturkatastrophen haben die Erde verwüstet. Staaten sind zusammengebrochen.
Banden von entwurzelten terrorisieren das Land, überfallen Siedlungen die sich um Kirchen und Klöster neu gebildet haben
und werden von Ranger-Gruppen, die Recht und Ordnung wieder herstellen wollen, bekämpft."

Italien im Jahr 1982. Hier werden eine ganze Reihe ultrabilliger, meist ärgerlich-schlechter Endzeit-Filme produziert. Einer davon ist "2020".
Erstmals ungekürzt in Deutschland ist er auf dieser DVD, erstaunlich brutal ist er in dieser Fassung auch- wenn auch billigst getrickst.
Aber sonst? Ach du Scheisse. Nee. Macht nicht mal als schlechter Film Spaß, so übel ist das Ding.
Spannung? Gibt's nicht. Ab und zu mal eine Splatterszene, ansonsten dumme Dialoge, schlechte Darsteller und viel Langeweile.
Endzeitstimmung? Gibt's nicht. Alles sieht aus wie immer, auch Häuser stehen noch, Farmen werden bewirtschaftet usw.
Die Geschichte spielt eben irgendwo auf dem Land, welches laut Film Texas sein soll. Bemerkbar ist davon aber natürlich nichts.
Inhaltlich ist das irgendwie ein 80er Jahre Western samt üblicher Klischees der 2020 spielt und minimale Endzeit-Anleihen bietet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 30 März 2021, 15:57:45
Zitat von: Retro am 21 März 2021, 12:18:33DOGMAN - DAS TAL DER LETZTEN KRIEGER
Leider ist die DVD qualitativ eine echte Frechheit.
Mit den O-Ton-Passagen (mit zuschaltbaren Untertiteln) kann man leben, dafür ist der Film wenigstens ungekürzt-
auch wenn man an manchen stellen das Gefühl hat, dass der Ton leicht asynchron ist und minimal hinterherhinkt.
Aber dass das Bild immer wieder (nicht in den neu eingefügten Szenen) aufpixelt oder wirklich unscharf wird geht gar nicht.
Komprimierungsfehler, Bildflackern, das volle Programm wird hier geboten. Da hat meine VHS leider ein besseres Bild...
Schade, kann man nur hoffen daß er noch auf BD erscheint (wenn denn die US-BD endlich draußen ist)

Zitat von: PostalDude am 18 März 2021, 00:23:34Bei Amazon Video gesehen:

Scre4m

Nach dem schwächeren 3. Teil eine Wiederbelebung des Franchises !

4,5/5
Ja, der war gut. Passt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 März 2021, 10:06:05
(https://abload.de/img/unbenannt16lju9.jpg)

,,Inhale – Run for her Life" (2010) – Regisseur Baltasar Kormákur´s erster ,,reiner" US-Film – ist ein unterhaltsamer dramatischer Thriller, der seine brisante Materie (illegaler Organ-Handel in Mexiko) jedoch zu oberflächlich-schlicht, ja beinahe ,,blauäugig" angeht und daher eine Menge seines eigentlich vorhandenen Potentials verschenkt. Wie weit bist Du für das Leben eines Deiner Liebsten zu gehen bereit? Eine regelmäßig in Filmen gestellte Frage, die oft zu moralischen Dilemmas und spannenden Situationen führt – so auch in diesem Fall. Interessante, durchaus nicht unrealistische Missstände werden angerissen – leider nicht ohne dabei auf altbekannte Klischees zurückzugreifen – sowie in einer als ,,gritty" zu charakterisierenden Art und Weise präsentiert (Optik, die Beschaffenheit bestimmter Story-Elemente etc.). Erfreulicherweise ist das Tempo flott/straff (bloß knapp über 80 Minuten Laufzeit), entfaltet sich die Handlung recht abwechslungsreich und kann der Streifen überdies mit einer kompetenten Besetzung punkten (u.a. Dermot Mulroney, Diane Kruger, Sam Shepard, Jordi Mollà, Vincent Perez und Rosanna Arquette). Irgendwann bei mir erkeimte Befürchtungen im Hinblick aufs Film-Ende haben sich unterdessen glücklicherweise nicht bestätigt – im Gegenteil: Das finale Viertel entpuppte sich das stärkste...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 3 April 2021, 14:07:17
(https://abload.de/img/untitled15jj2n.jpg)

,,Spinning Man" (2018) ist ein dramatischer US-Mystery-Thriller des dänischen TV-Regisseurs Simon Kaijser, der alles in allem irgendwie auch den Eindruck eines soliden TV-Krimis erweckt – was letzten Ende durchaus ein Stück weit schade ist; u.a. in Anbetracht der überzeugenden Hauptdarsteller Guy Pearce, Pierce Brosnan und Minnie Driver. Eine Teenagerin wird tot aufgefunden – und umgehend gerät ihr Professor (Pearce) in der Sache in Verdacht, welcher eventuell sogar eine Affäre mit ihr hatte. Es geht im Grunde nicht um eine Täter-Jagd – sondern bloß um die Frage, ob er es getan hat oder nicht. Das Ganze entfaltet sich recht arm an Tempo – dafür aber reich an plumpen Metaphern (Stichwort: Mäusefalle) und oberflächlichen philosophischen Ansätzen bzw. ,,Diskursen". Mit etwas mehr Mühe hätte Drehbuchautor Matthew Aldrich (wie schon bei Renny Harlin´s ,,Cleaner") deutlich mehr aus der Materie herausholen können – gerade im Bereich der Psyche von Pearce´s Figur. Interesse am Weiterschauen bleibt dennoch bestehen, da man schon erfahren möchte, wie es denn ausgeht – wobei aber anzumerken ist, dass sowohl der Einstieg als auch der Ausklang nicht wirklich optimal gewählt/konzipiert anmuten; einer bestimmten finalen Überraschung zum Trotz...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 April 2021, 14:23:31
Bei Sky aufgenommen und gestern Abend mit meiner Freundin geguckt:

Birds Of Prey: The Emancipation Of Harley Quinn

(https://ngiss.t-online.de/iss?client=ngtv&ar=keep&x=330&y=186&src=http://programm-manager.telekom.de/media/gracenote/1/6/p16310223_v_h8_aj.jpg&out=jpeg)

Hmmm....Diese ganzen Superhelden/Mutantenfilme sind ja eh nicht so meins...

Aber Lobo (der immer noch keinen würdigen Film bekommen hat... -_-), Joker, Deadpool, die alten (ersten 4) Batman, Spiderman (die ersten 3 Filme) & eben die kleine, verrückte Harley Quinn machen mir ja schon Spaß! :D

Margot Robbie spielt sie wie immer verrückt geil, Ewan McGregor überrascht mich positiv in der Rolle des Bösewichts, die anderen Mädels machen auch viel Spaß, einzig Mary Elizabeth Winstead bekommt leider zu wenig und zu spät Screentime :/

Der Soundtrack hat mal gute, mal schlechte Tracks & manchmal ziehen die Rückblenden einen aus dem "Flow"...

Es wird manchmal zuviel gewollt, wie so oft, einfach 20 min. zu lang !

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 5 April 2021, 21:07:03
(https://abload.de/img/untitled1mnjos.jpg)

Bei "Assault on VA-33" (aka "Assault on Station 33") handelt es sich um eine unterdurchschnittliche "Die Hard"-Variante vom "the Asylum"-erfahrenen Regisseur Christopher Douglas-Olen Ray aus dem Jahr 2021. Angesiedelt in einer großen, nahezu verlassenen und baufälligen Klinik (billige Dreh-Location) mit nur wenigen Patienten und Ärzten, wartet der Streifen mit einem sich wacker schlagenden Sean Patrick Flanery in der Hauptrolle sowie Leuten á la Michael Jai White und Mark Dacascos (welche beide "verschenkt" wurden), Rob van Dam (als "Comic Relief"-Beitragsleister) und Gina Holden in Nebenrollen auf – ergänzt um Nic´s (eine furchtbare Performance abliefernder) Sohn Weston Cage Coppola als russischer "Ober-Baddie". Das Ganze bietet zudem diverse üble Logik-Patzer sowie "kostengünstige" CGIs (inklusive eines völlig unnötig auftauchenden Helikopters), entfaltet sich unspannend und vorhersehbar, wurde auffällig "plump" und "undynamisch" in Szene gesetzt und ist in etwa so unoriginell wie die ebenfalls mal wieder mit eingebaute "Tochter und Ehefrau in Not"-Komponente...

knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 6 April 2021, 02:13:07
Follow Me (UHD)

Den hatte ich mir selbst zu Weihnachten geschenkt, aber dann hat die XBox die 4K-UHD erst mal nicht genommen. Nun gut, nicht viel verpasst. "Von den Machern von Escape Room" steht groß auf dem Cover, das ist ein sehr freundlicher Hinweis auf das Ausmaß von Selbstzitaten, das einen erwartet. Und dass auch nur, wenn und nachdem man die unfassbar zähen ersten 20 Minuten überstanden hat: Ein paar ziemliche Spacken auf leicht russophober Moskautour, etwas Party, fiese Schläger, Found Footage, doppelgähn..

Viel besser wird es dann aber auch nicht, nach mittlerweile rund 4 oder 5 ER-Filmen ist die Luft da einfach raus aus der Thematik. Und dementsprechend vorhersehbar ist der auch, mir war von einem winzigen Detail abgesehen jedenfalls immer klar, worauf das hinausläuft, dafür ist das alles
Spoiler: zeige
deutlich zu dick aufgetragen.
Und wenn das eh wie eigentlich jederzeit absehbar
Spoiler: zeige
doch nur ein Spiel ist,
ist es auch relativ müßig, über mehr oder weniger gelungene Blut- und Ekeleffekte zu diskutieren. Überdies kann einges von dem gezeigten so nicht funktionieren,
Spoiler: zeige
zB sich quasi vor aller Augen eine Sauerstoffflasche reinziehen, während man Ertrinkender spielt.


Einen RT-Wert habe ich zu dem auch nicht gefunden, passt ins Bild. Von mir nicht mehr als 4/10.

High Ground (Amazon 99 Cent)

Australischer Spätwestern mit der fast unvermeidlichen "Weiße gegen Ureinwohner-Thematik". Die letzten dieser historischen Rachefilme mit kolonialkritischen Untertönen (Nightingale, Black 47) fand ich bei allem Respekt für das Thema und die gut gemeinte Botschaft dann doch eher dröge. Der hier ist aber nicht nur ernsthaft und angemessen zeitkritisch, sondern auch zumindest solide unterhaltsam. Und vor allem optisch klasse - fast ein bisschen zu "schön" für die Thematik, die australischen Landschaften wurden selten attraktiver in Szene gesetzt. Aber auch der Rest kann sich sehen lassen, ein solider Semi-Western mit interessanten Figuren und hinreichend Spannung.

7/10

The Assent (Amazon 99 Cent)

Und noch der Grusler der Woche. Exorzismus-Horror der sehr beliebigen Art, wobei der wirklich das Pech hat, mir in einem Monat unterzukommen, in dem mit "Evil" und den "Helstroms" gleich zwei TV Serien ähnlicher Thematik über den Schirm geflimmert sind. Und die mal wieder beweisen, dass "Spielfilm" und "TV" heutzutage nichts mehr über die Rangfolge von Qualität oder Aufwand aussagen, der (vielleicht) mal für die Kinos gedachte Film wirkt enger und in seinen Mitteln begrenzter als die Serien.

Durchgehend schlecht ist der jetzt aber auch nicht, die sehr, sehr mäßigen RT-Werte würde ich mal leicht in Frage stellen. Zumindest stellt sich keine ausufernde Langeweile ein, oder genauer: immer wenn die droht, lugt ein Monster, Dämon oder ähnliches um die Ecke und sorgt für einen kleinen Hui-Buh-Effekt. Und das Ende ist jetzt vielleicht nicht der ganz große Burner unter den Twists, aber immerhin bewahrt es den Film vor einem reinen "Kind spuckt Suppe"-Exorzisten-Verschnitt.

5,5 /10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 6 April 2021, 16:29:48
Basquiat (1996)

Endlich bin ich in den Genuss dieses Streifens gekommen, der mir bis vor Kurzem noch völlig unbekannt war. An dieser Stelle also vielen Dank an Max Blank, dass du ihn im Screenshot-Quiz verwendet hast.  :happy2:

In letzter Zeit habe ich häufig das Vergnügen, den ein oder anderen 90er-Film zum ersten Mal zu sehen. Oft ist das etwas ernüchternd, da die meisten Filme wohl so unbekannt sind, weil es sich nicht gerade um Meisterwerke handelt.
,,Basquiat" möchte ich jetzt auch nicht in die genannte Kategorie heben, aber zumindest hat er mich doch sehr beeindruckt.
Die ,,wahre" Geschichte des jungen und aufstrebenden Künstlers Jean-Michel Basquiat lässt einen, zumindest Kunstlaien, eintauchen in die im wahrsten Sinne des Wortes abstrakte Welt der Künstler. Unbefangen und leicht naiv, drogensüchtig und leicht besonders, Statussymbole oder ob man draußen oder drinnen schläft, spielt alles keine Rolle.
Und auch die plötzliche Nachfrage nach Basquiats Werken und der dadurch finanzielle Aufstieg verändert nicht wirklich etwas.
Jeffrey Wright, noch sehr jung, macht hier einen fantastischen Job. Vielleicht sogar, die beste Rolle, in der ich ihn je gesehen habe. Und auch die anderen zahlreichen Schauspieler/innen sind wirklich toll anzusehen. Nicht zuletzt David Bowie als Andy Warhol. Der wirkt zeitweise wie meine Omma aus Krefeld und das meine ich als Kompliment.  :happy3:
Ein Film der unterhält und nachwirkt, sicher auch etwas stimmungsabhängig, aber ich kann ihn nur empfehlen. Bis hier hin ein passabeles Werk mit Tendenz nach oben.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 6 April 2021, 17:55:43
Zitat von: Mills am  6 April 2021, 16:29:48Basquiat (1996)
Ein Film der unterhält und nachwirkt, sicher auch etwas stimmungsabhängig, aber ich kann ihn nur empfehlen. Bis hier hin ein passabeles Werk mit Tendenz nach oben.
7/10
Ja, das sind auf jeden Fall unterhaltsame 1,5 Stunden mit dem gewissen 90er Touch.
Ist halt nur schwer zu bekommen das Teil.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 April 2021, 21:58:37
Bad Boys - Harte Jungs

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4030521214354.5f.jpg)

Bad boys, bad boys whatcha gonna do?
Whatcha gonna do when they come for you?

Damals war Michael Bay noch nicht so schlimm mit seiner übertriebenen CGIkacke...
Klar, Zeitlupen gabs damals schon genug, aber nicht so übertrieben, es hält sich noch im Rahmen^^

Ansonsten ist eigentlich alles so wie in den anderen 2 Teilen, Mike ist der reiche Draufgänger und Marcus der "langweilige" Familienvater & Captian Howard ist immer auf 180 !
Dazu noch eine coole, abwechslungsreiche Verwechslungsstory mit einer frechen Kronzeugin, garniert mit feinster Action & blutigen Shoot-Outs, fertig ist der erste "Bad Boys" ! Plus einem coolem Theme & Soundtrack!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 8 April 2021, 18:20:07
Gestern Abend bei meinen Eltern mit meiner Freundin und natürlich meinen Eltern gesehen:

Maverick

(http://www.invelos.com/mpimages/73/7321921133749.5f.jpg)

Ein cooler Western mit einem Mel Gibson in Spiellaune (zweideutig! :D ), IMO!

Die Lethal Weaponhommage in der Bank ist sehr, sehr cool, Jodie Foster ist diebisch gut & die Story macht auch viel Spaß, jeder bescheißt hier jeden!

Leider nur ab 12, aber ist ja auch ne Westernkomödie und kein ernster Western ;)

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 10 April 2021, 01:04:11
Bei Amazon Video gesehen:

Jeepers Creepers 3

(https://m.media-amazon.com/images/I/916Jt2R6pEL._AC_UY218_.jpg)

So ein Rotzfilm!

Ich mag die ersten 2 Teile, vor allem den ersten!
Aber dieser Teil hier ist einfach schlecht ! -_-

Nur der Anfang ist atmosphärisch ganz OK, aber was dann folgt, ist einfach nur kacke...

Der Creeper sieht absolut dämlich aus, mit seiner Latexmaske lol :/
Viel zu viel Tageslicht & 0 Spannung oder gar Story ! Das Lied fehlt mir auch, kann aber sein, das es kam & ich da am pennen war...

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 11 April 2021, 15:05:58
Gestern Abend mit meiner Freundin gesehen:

50 Erste Dates

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4030521327146.5f.jpg)

Eine lustige & gleichzeitig traurige Liebesgeschichte..

Wie er jeden Tag in dem Diner auftaucht und veruscht, sie zu erobern, herrlich ! Und er schafft es (fast) immer  ♥

Adam Sandler spielt hier wie immer "seine" Rolle, aber doch anders, Rob Schneider als sein bekloppter Hai"freund" mit 5 Kindern nervt auch nicht wie sonst & die anderen Rollen sind auch gut besetzt, auch Dan Akroyd als Arzt!

Wunderschöne Aufnahmen rund um Hawaii & ein entspannter Soundtrack runden das Gesamtbild ab!

Eine schöne, traurige und wie oben erwähnt, lustige Liebesgeschichte :) ♥

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 April 2021, 11:20:10
(https://abload.de/img/unbenannt1qjk9a.jpg)

"Framing Britney Spears" (2020) ist eine etwas über 70 Minuten lang laufende Doku aus dem Hause der "New York Times", welche von den Höhen und Tiefen im Leben und in der Karriere eben jener 1981 geborenen (und 1998 schlagartig zum Weltstar avancierten) Sängerin erzählt. Seit Beginn ihres Werdegangs musste Britney mit Sexismus innerhalb der Branche kämpfen – während die Boulevard-Presse sie geliebt sowie "gierig" auf Schritt und Tritt verfolgt hat; und das sowohl als sie "ganz oben" (strahlende, erfolgreiche Pop-Prinzessin) als auch "ganz unten" (u.a. abrasierte Haare und Regenschirm-Attacke aufs Auto eines Paparazzos) war...

Mit all dem sind viele Teenager heutzutage nicht wirklich vertraut – wer allerdings (so wie ich) parallel zu ihrer Karriere "im richtigen Alter" aufgewachsen ist, für den ist so einiges von dem in dieser Doku Gebotenen nicht gerade neu. Positiv ist definitiv, dass viel Archiv-Material verwendet wurde und die Regisseurin Liz Day selbst Senior Editor bei der "Times" ist – sie per se also weiß, wie eine solche Story ersprießlich aufzubauen und zu präsentieren ist. In diesem Sinne ist "Framing Britney Spears" ein durchaus informatives wie kurzweiliges Werk. Die Sache ist aber, dass es zugleich auch ein merkliches Stück weit "oberflächlich" anmutet...

Ein "Kernpunkt" dieser Doku ist, dass Britney bis heute unter der verordneten Vormundschaft ihres Vaters Jamie steht – und das gegen ihren Willen; seit inzwischen mehr als 10 Jahren: Eine kontroverse, ungerecht erscheinende Gegebenheit (#FreeBritney). Leider kennt die Öffentlichkeit nicht alle Details des Falles – da vieles Gerichtliche natürlich streng vertraulich ist – und konnten die Macher zentrale Beteiligte (allen voran Britney und Jamie selbst) nicht für Interviews bzw. generell zur Mitwirkung gewinnen/bewegen – was sehr schade ist. Darüber hinaus sind die betreffenden Prozesse bis zum heutigen Tage noch immer nicht abgeschlossen: Das "Ende" ist entsprechend also noch offen...

Kurzum: Insgesamt ist "Framing Britney Spears" leider nur wenig mehr als eine (immerhin solide) "Zusammenfassung" der bisherigen Ereignisse in diesem Fall – worüber hinaus man das Werk zumindest noch als Ansatz für eine Diskussion über bestimmte Gegebenheiten in der Musik-Industrie (Sexualisierung, Rolle der Medien etc.), über spezielle psychische Belastungen/Störungen sowie über das umstrittene "Vormundschafts-System" in den USA (siehe bspw. auch den Spielfilm "I care a lot") ansehen bzw. nutzen kann...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 April 2021, 09:47:43
(https://abload.de/img/unbenannt1bmku8.jpg)

"Take Back" (2021) ist der nächste in einer Reihe schwacher Genre-Streifen von Regisseur Christian Sesma ("AWOL-72", "Vigilante Diaries", "Paydirt" etc.)... ein "Action-Thriller" ohne viel Action sowie frei von Thrills... schwach und billig ausschauend in Szene gesetzt sowie von Anfang bis Ende einfach nur lahm. Das Thema "Mädchenhandel" wird innerhalb der generischen Story bloß als "Aufhänger" (inklusive regelmäßiger gen "Exploitation-Gefilde" neigender Aufnahmen von verschreckten, gefesselten jungen Damen in Unterwäsche) genutzt... die "Schusskünste" der Baddies sind mal wieder lächerlich schlecht... und auffälliges CGI-Blut- und Mündungsfeuer gibt es obendrein ebenfalls noch zu verzeichnen...

Darstellerisch schlägt sich Michael Jai White in einer "zurückhaltenden" (nahezu Prügel-freien Rolle) recht gut... Hauptdarstellerin Gillian White (auch im echten Leben mit Michael Jai verheiratet) agiert tough, wurde mir aber nie sympathisch... und Mickey Rourke... oh, herrje, Mickey: Der schaut so aus, als hätte Dr. Frankenstein eine missratene Madame Tussaud Wachsfigur von ihm zum Leben erweckt, die dann während der Dreharbeiten unter der Sonne Kaliforniens zu schmelzen begann. Die meiste Zeit sitzt er nur irgendwo rum, schaut furchtbar aus, labert Mist, beschäftigt sich mit seinen Hunden und setzt, wenn er denn mal draußen ist, irritierend oft seine Sonnenbrille auf und ab. Kurzum: Ein ödes, besser zu meidendes Machwerk... 

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 14 April 2021, 11:38:00
(https://abload.de/img/unbenannt1gpkjs.jpg)

"Murder among the Mormons" (2021) ist eine knapp 160-minütige True-Crime-Doku-Mini-Serie der beiden Regisseure Jared Hess ("Napoleon Dynamite") und Tyler Measom ("An Honest Liar") aus dem Hause "Netflix". Im Zentrum stehen drei Bombenanschläge im Jahr 1985 in Salt Lake City, bei denen zwei Menschen getötet wurden – ebenso wie (eng damit verbunden) um diverse für die Mormonen-Religion höchst brisante Dokumente (u.a. den sogenannten "Salamander-Brief"). In den USA ist der Fall sehr bekannt – ich selbst hatte höchstens mal beiläufig davon gelesen/gehört. Umso interessanter war diese Veröffentlichung für mich, welche (wie bei solchen "Netflix"-Produktionen üblich) kompetent produziert daherkommt und einen soliden Einblick in die Strukturen und Geschichte der betreffenden LDS-Glaubensgemeinschaft (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) offeriert...

Aufgrund meines mangelnden Vorwissens empfand ich diese Geschichte über Dokumenten-Handel, Glauben (sowie den Willen, an etwas bestimmtes zu glauben), Täuschung, Fälschung und Mord als spannend und reizvoll. Darüber hinaus war es nett, diverse Orte wiederzuerkennen, die ich vor wenigen Jahren selbst mal besucht hatte. U.a. dank einiger "eigenwilliger Persönlichkeiten" wirkt das Werk (trotz der ernsten Materie) mitunter fast ein wenig "amüsant" – die Coen Brüder oder Steven Soderbergh wären gute Kandidaten für eine Spielfilm-Version. Gern hätten die Macher ihren Fokus insgesamt ein wenig "einengen" können – stärker auf den Täter (mit dem es leider kein aktuelles Interview-Material gibt) oder auf die Kirche an sich gerichtet – oder sich mit einer etwas längeren Laufzeit beiden Bereichen inniger widmen können...

Unterhaltsam und (primär für Unkundige) interessant ist "Murder among the Mormons" dennoch.

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 14 April 2021, 11:57:35
Gestern Abend gesehen:

Bad Boys II: Extended Version

(http://www.invelos.com/mpimages/40/4030521202252.5f.jpg)

The Bad Boys are BACK ! :D

Coole Atmosphäre, 2 absolut perfekt harmonierende Hauptdarsteller & eine Story, in der es ständig abgeht!
Die Action ist (leider nicht immer...) handgemacht und auch hier hart an der Grenze zum Over-the-Top, aber es macht einfach extrem Spaß!
Der Bösewicht ist ein richtiger Wichser, coole Charaktere, Musik & fette Action = perfekt ! ♥
Selbst die überlange Laufzeit stört nicht, da es ständig abgeht!

Action ohne Ende und flotte Sprüche, so muss ein Buddymovie sein!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 17 April 2021, 02:16:07
CHILLER - KALT WIE EIS & CHILLING - HOFFNUNG AUF EIS

(https://s8.directupload.net/images/210417/lf4sy59n.jpg) (http://"https://www.directupload.net") (https://s20.directupload.net/images/210417/zaqjbxmn.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Todgeweihte oder frisch verstorbene Menschen werden eingefroren um sie irgendwann in der Zukunft,
wenn die Technik so weit ist, wieder aufzutauen und zu neuem Leben zu erwecken. Natürlich geht dabei etwas schief...

Bei CHILLER hatte ich ja noch ein kleines bisschen Hoffnung, der ist immerhin mit Michael Beck in der Hauptrolle
und von Wes Craven- aber hier regiert nur Langeweile, reichlich mittelmäßiges Schauspiel und TV-Optik.
Und weil wir gerade bei TV-Optik sind: Die DVD von Laser Paradise ist eine Frechheit!
Der Film wurde offensichtlich vom TV auf VHS aufgenommen und auf DVD überspielt, das Senderlogo wird immer bei erscheinen
von einer "Chiller" Titeleinblendung in schwarzem Rahmen verdeckt- und die Werbepausen sind nur schlampig rausgeschnitten.
Dazu hat man dann wohl sowas wie einen Weichzeichner drübergelegt,
denn das Bild ist nicht nur übel unscharf, sondern auch seltsam farblos bis blass.

Zumindest in qualitativer Hinsicht kann ich bei CHILLING Entwarnung geben.
Das Bild ist typisches, damaliges TV-Niveau, mehr wird wohl nicht gehen- damit kann man leben.
Was hier allerdings von Seiten der Darsteller abgeliefert wird tut teilweise schon fast weh,
da helfen auch Linda Blair und Dan Haggerty als einzige bekannte Namen nichts, wenn diese keine Lust haben.
Die beiden stechen hier höchstens heraus, weil der Rest noch sehr viel schlechter spielt.
Das neue DVD-Cover ist wohl das beste am Film- mit dem alten VHS-Cover hätte das Ding wohl niemand angerührt.
Ich kenne es sogar noch von früher- und eben das war der Grund, dass ich mir den nie besorgt habe.
Ist hier als Wendecover enthalten- und Ja, die sehen wirklich so aus:

(https://s18.directupload.net/images/210417/yzac24yc.jpg) (http://"https://www.directupload.net")

Ausnahmsweise keine Wertung nach Punkten, ich mache es dem Alter der Filme entsprechend wie damals der "katholische Filmdienst":
"Wir raten ab!"
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: ilovemovies am 17 April 2021, 16:27:48
Hallo Allerseits :)

Zuletzt habe ich gesehen:

A Star is Born (2018)

Berühmter Rock- /Countrysänger trifft hübsche Kellnerin (/Sängerin) - verliebt sich, nimmt sie mit auf Tour, Probleme mit Alkoholmissbrauch, etc.

Ich fand den Film toll. Definitiv was für alle, die auf Drama und Herzschmerz stehen. Ist aber trotz allem nicht zu kitschig. (Triggerwarnung: Alkoholmissbrauch, Suizid)

Auch die Schauspieler (Bradley Cooper und Lady Gaga) sind überraschend überzeugend, da hatte ich nämlich vorher so meine Zweifel.

Viele Grüße :)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 18 April 2021, 01:56:04
CAR CRASH COLLECTIONS

GRAND THEFT AUTO - GIB GAS... UND LASST EUCH NICHT ERWISCHEN

(https://s18.directupload.net/images/210417/uggtztu2.jpg) (https://www.directupload.net)

Der großkotzige und wohlhabende Bigby Powers hat eine hübsche jugendliche Tochter- und will für sie nur das beste.
Dumm natürlich, dass Töchterchen Paula in Sam (Ron Howard) verliebt ist, einen durchschnittlichen, aber netten normalen jungen Kerl.
Die beiden wollen sogar heiraten, was Papa Powers aber gar nicht gefällt- also verbietet er es den beiden einfach.
Klar, das hilft nur bedingt- und schon klauen die beiden Papa's Rolls Royce und düsen nach Las Vegas um dort zu heiraten.
Was macht man, wenn man wie Papa Powers zu viel Geld hat?
Man setzt eine hohe Belohnung auf die beiden aus- es soll auf alle Fälle verhindert werden dass sie Las Vegas erreichen.
Schon bald sind diverse Leute hinter den beiden im Rolls Royce her, was unzählige Blechschäden zur Folge hat...

Das Cover... Hui. Wer soll denn sowas kaufen? Da ist doch Endstation Wühltisch schon vorprogrammiert.
Dabei hätte man doch eigentlich aus der Kombination des Original-und deutschen Titels einen Verkaufsschlager machen können...
...natürlich nur mit stimmiger Präsentation des ganzen, was hier aber komplett in die Hose ging.
Abgesehen von der nervigen zu hohen Bildgeschwindigkeit bei vielen Autorenn-Szenen wird man hier nämlich akzeptabel unterhalten-
sofern man nichts anderes erwartet als einen Roger Corman-Actionkomödien-Schnellschuss natürlich.
Irgendwie wirkt auch wie erwartet alles am Film eher billig, obwohl neben vielen Standard-Karren und Polizeifahrzeugen
auch namhafte Autos von Rolls Royce bis Porsche 911 geschrottet werden.
Für den Film-Fan ist wohl am interessantesten, dass dieses Werk das Regiedebüt von Ron Howard darstellt,
welcher damals eigentlich nur Darsteller war, aber aus Kostengründen von Produzent Corman gebeten wurde auch die Regie zu übernehmen.

5/10

DIE TOTAL VERRÜCKTE HIGHWAY-POLIZEI (HIGHWAY KIDS, SMOKEY MACHT DEN HIGHWAY NIEDER)

Roscoe Wilton und Peggy Sue, die Tochter des Sheriffs einer Kleinstadt sind verliebt.
Papa mag den wilden Roscoe aber nicht, also flüchtet das Paar zusammen vor dem strengen Polizei-Papa mit dem Auto.

Mehr Handlung gibt's nicht, Schauspielkunst sowieso nicht. Witz übrigens auch nicht, sofern man älter als ca. 10 Jahre ist.
Hier werden einfach nur diverse, aus verschiedenen Filmen zusammengeklaute Autocrash-Szenen aneinandergehängt
und zwischendrin mal das junge Paar im Auto auf der Flucht gezeigt, wie es blöde Sprüche absondert.
Natürlich wimmelt es auch hier nur so von versteckten und sichtbaren Sprungschanzen, komplett unrealistischem Fahr-und Unfallverhalten,
massenhaft deutlich bemerkbar zu schnell abgespielten Rennszenen um Tempo vorzutäuschen usw...
Dazu kommt das übelst schlechte Bild, welches offensichtlich unbearbeitet von einer VHS-Kassette stammt.
Aber gut, das Ding ist als Bonusmaterial deklariert- da kann man noch mal gnädig sein.
Wer also beim verschrotten vieler 70'er Jahre Autos zusehen will, kann seinen Spaß haben. Alle anderen können es sich sparen.

1/10

CAR CRASH AUTO 2 (EAT MY DUST, FRISS MEINEN STAUB, HIGHWAY 101, VOLLGAS BIS DIE FETZEN FLIEGEN)

(https://s8.directupload.net/images/210417/olncscys.jpg) (https://www.directupload.net)

Hoover (Ron Howard) ist der rebellische Sohn des Kleinstadtsheriffs- und ein totaler Autonarr.
Als dort eines Tages ein Stock-Car Rennen stattfindet ist Hoover natürlich als Zuschauer dabei und klaut eines der Autos.
Er packt ein hübsches Mädel ein- und los geht die wilde Jagd über Straßen und Felder...

Handlung? Scheiss drauf! Wer braucht sowas störendes, von den Renn-und Crash-Szenen ablenkendes schon?
Dass auch hier manche Szenen zu schnell laufen fällt zwar auf, da sich der Film aber sehr viel weniger ernst nimmt
als die oben genannten passt es besser ins Gesamtbild.
Etwas störender sind da schon die billigen Hauskulissen die umgefahren werden, aber auch damit kann man leben.
Das einzig wirklich extrem nervende ist der dämliche Slapstick-Polizist mit zu kleinen Klamotten und blödem herumgehampel.
Wer auf jeglichen filmischen Anspruch verzichten kann wird gut unterhalten, mir hat das Ding Spaß gemacht.
Was man sich hier aber beim Titel gedacht hat, ist absolut nicht nachvollziehbar.
Da ist der Film eh schon unter diversen Titeln vermarktet worden, dann erfindet man eben einfach einen weiteren, noch dazu komplett sinnlosen.
Dazu kommt, wie bei der ersten DVD, noch das katastrophale Coverdesign. Auch dieser Film wird wohl nur auf Wühltischen landen...

7/10

HIGHWAY INFERNO

Paul Tunney ist ein ehemals erfolgreicher Speedway-Fahrer, der inzwischen nur noch gelegentlich zu Rennen antritt, wenn er gerade Lust dazu hat.
Ausgerechnet beim ersten Rennen bei dem mit Ray Butler auch der erste schwarze Rennfahrer antritt, ist Tunney dabei,
doch auf der Strecke passiert ein Unfall in den beide verwickelt sind- und in dem Ray Butler stirbt.
Carol Butler, die Schwester des Toten, macht Tunney alleine dafür verantwortlich- und schwört Rache für ihren toten Bruder...

Wie schon bei der ersten Collection hat sich auch hier in den Extras mit "The Daredevil" (OT) ein Bonusfilm in katastrophaler Qualität versteckt.
Inhaltlich passt dieser Film hier mal so gar nicht dazu, er ist eher ein Drama mit Krimi-Anteil und immerhin vielen Rennszenen.
Das macht Highway Inferno auch gar nicht mal so übel, auch wenn von Darsteller-und Stuntseite eher Mittelmaß vorherrscht.
Was dem Film hier aber komplett seine Daseinsberechtigung nimmt ist die unglaublich schlechte Bild und Tonqualität. Besser eine VHS besorgen!

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 18 April 2021, 18:58:24
Gestern Abend mit meiner Freundin ne Aufnahme von Sky geguckt:

Das weiße Kaninchen

(https://ngiss.t-online.de/iss?client=ngtv&ar=keep&x=330&y=186&src=https://dlart-c.t-online.de/WUHosting04/images/odc_ard_collection/pic_14365736.png&out=jpeg)

Starker Film, schlimmer Film !

Ein sehr sensibles Thema, was man gut behandeln muss...

Und das wird es hier!

Das 13jährige, pubertierende Mädchen namens Sara entdeckt das Internet als Zufluchtsort und freundet sich schnell mit anderen, vermeintlich nur ein bisschen ältere Jungs, an..

Die Umsetzung, wie es die ganze Zeit weiter geht, ist spannend umgesetzt und gut inszeniert!

Man rätselt spannend weiter, inkl. einer überraschenden Wedung & einem offenem Ende, wonach man schön weiter überlegen darf...

Gut gemachter, deutscher Film mit guten Schauspielern, einer spannenden Story, die das Thema sensibel angeht, in den "bestimmten" Szenen wird nicht immer 100% drauf gehalten, es ist schwer, aber man geht damit gut um...

Schweres Thema!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 19 April 2021, 18:20:06
Blade: Trinity

(http://www.invelos.com/mpimages/50/5051890153180.5f.jpg)

Blade 3 oder auch Trinity !

Ein durchschnittlicher Blade-Teil!

Action ist ganz cool, Wesley Snipes wie immer cool, das neue "Team", was er bekommt, ist ganz witzig, allen voran Ryan Reynolds :D

Der Soundtrack haut auch einiges raus ! (RZA ♥, Overseer uvm. )

Dracula aka "Drake" ist zwar schon bedrohlich, aber der Schauspieler ist IMO nicht passend...
Die Story ist irgendwie nicht so durchdacht, da wäre doch mehr drin im Hinblick auf Dracula. Die Action an sich ist immer die selbe, macht alles Bock, mir fehlt dennoch das Blut, da wäre mehr drin gewesen, aber alles in allem ist der 1. & 2. Teil besser!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 21 April 2021, 12:12:54
American Sniper

Die Geschichte des wohl legendären Scharfschützen Chris Kyle wurde von Eastwood mit einigen reaktionären Pathos, aber handwerklich sehr gut umgesetzt. Klar, das Thema verleiht jedem Patrioten einen Potenzschub (und das Einspielergebnis gab dem auch recht), Cooper macht seine Sache auch wirklich gut, aber bei dem Ganzen HOORAY AMERICA, FUCK THE REST, YO BASTARDS bin ich halt schnell raus.
Ich musste dann auch echt etwas überlegen, wann mir Eastwood das letzte Mal so richtig gefallen hat... und ja, siehe Signatur, ist nun auch schon einige Zeit her (Gran Torino), obwohl dieser auch nicht grad perfekt war.

6/10


Abraham Lincoln Vampirjäger

Hehe, was für ein fantastischer Blödsinn! Typisches Hirn aus-Popcornkino, der aber leider CGI-mäßig nicht gut gealtert ist (obwohl auch erst 9 Jahre her...). Der Cast hat seinen Spaß; Honest Abe ist der Superheld, die baddies sind herrlich überzeichnet und die Action haut auch richtig gut rein. A bisserl mehr aus dem R-Rating hätte Bekmambetov schon rausholen können, sonst hat er aber eine feine Auftragsarbeit erledigt.

6/10


Dad stop embarrissing me!

Puh... Wo anfangen... Ich mach's kurz, hatte gehofft mit Jamie Foxx eine gelungene, witzige, vielleicht etwas überzeichnete Sitcom präsentiert zu bekommen (hinter den Kulissen ist seine Tochter mitverantwortlich gewesen), aber leider wurde daraus ein Mix aus allen gängigen 90er-Sitcom-Klischees. Es wird vieles aufgewärmt und wurde anderswo schon x-fach durchexerziert.

4/10 (auch wenig verwunderlich, wenn ich so an Kevin James Netflix-Sitcom und The Ranch denke... alles irgendwie Schema F)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 April 2021, 18:42:51
Bad Boys for Life: Steelbook® Edition

(https://abload.de/img/4030521757684.5fsjjnb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521757684.5fsjjnb.jpg)

The Bad Boys are back ! Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen... Alleine die Anfangsszene. ♥💥

Will Smith altert 0 & Martin Lawrence ist fett geworden, harhar! 😁

Eine simple Rachestory mit überraschenden Wendungen, gepaart mit (fast) immer solider, guter, handgemachter Action! So sieht Popcornkino aus ! Super Gags, die oft zünden & immer wieder Anspielungen enthalten 😉 Charaktere von früher, die einem ein Grinsen auf den Mund zaubern! Und leider auch ein paar Tränen... 😢😥

Und das gute, alte Theme läuft immer wieder im Hintergrund... 😎 Plus natürlich "Bad Boys" von Inner Circle...

Fazit: Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen. Bad Boys fürs Leben !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 April 2021, 20:24:28
Gerade bei Amazon Video ausgeliehen:

Enemy

(https://abload.de/img/81-pz6ouwkl._ac_uy2183ukeo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81-pz6ouwkl._ac_uy2183ukeo.jpg)

Who´s the Enemy?

Ich liebe Mindfuck-Filme! :D

Jake Gyllenhaal spielt mal wieder genial & das sogar 2x!
Spoiler: zeige
(Oder nur 1x ... !? )

Melanie Laurent spielt die sexy Freundin
Spoiler: zeige
(oder Affäre... !? )
& ansonsten gibt es zur Schauspielerriege nicht viel zu sagen, außer: Jake Gyllenhaal !

Die Farben in dieser tristen Stadt (Toronto) sind den ganzen Film über so karg, so trist wie die Wohnung von Adam...

Wie kann man den Film interpretieren?

Ich denke,
Spoiler: zeige
er ist ein und derselbe Typ, der Professor, der einfach ein scheiß langweiliges Leben hat & sich in seinem schizophrenem Gehirn einen Doppelgänger samt schwangerer Frau erschafft & 2 Wohnungen hat.
Der Schlüssel am Ende ist ein Zeichen, das er wieder in den Sexclub kann.
Die Spinne im Zimmer symbolisiert seine Angst davor bzw. seine Angst, nun ganz ohne Frau zu sein.
Verdammt, der Film fickt meinen Kopf !
Ich lese noch ein paar Interpretationen...


4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 22 April 2021, 23:38:11
YAMATO - SCHLACHT UM JAPAN
https://www.filmstarts.de/kritiken/290047.html

Eigentlich dachte ich, ich sehe einen reinrassigen Kriegsfilm. Zumindest versprach mir das doch der Trailer etwas.
Aber, ..., falsch gedacht, und rückwirkend betrachtet, GOTT SEI DANK!

"Krieg" ist hier nur in etwa den ersten 10 Minuten. Danach geht es komplett um die "Kämpfe" innerhalb des damaligen Japanischen Militärs ob ein neues Kriegsschiff (die YAMATO) oder ein neuartiger Flugzeugträger gebaut wird. (Naja, der Name des Films deutet ja schon dessen Ende mehr oder weniger an.) Aber das WIE und WARUM ist EXTREM spannend)
Und das ist um Welten spannender als das, was ich zuerst über den Film gedacht habe (Nämlich "Kriegsfilm).
Der Film ist in weiten Teilen sehr "klein" gehalten. Heisst, im Mittelpunkt stehen nur sehr wenige Personen, die aber äusserst gut vorgestellt werden.

Ich muss dazu sagen, dass ich mir im Vorfeld nur den Trailer, nicht aber eine Inhaltsangabe durchgelesen habe.

Daher schlägt der Film eher die Richtung A BEAUTIFUL MIND als z. B. PEARL HARBOR ein. Aber wer damit "leben" kann, dem wird knapp 2 Stunden WIRKLICH gutes Kino geboten.
Ich glaube ich muss mir da in den nächsten Tagen mal die entsprechenden Wikipedia (und sonstige) Einträge zu der Entstehung dieses Kriegsschiffs durchlesen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 27 April 2021, 13:07:49
Zitat von: PostalDude am 18 April 2021, 18:58:24Gestern Abend mit meiner Freundin ne Aufnahme von Sky geguckt:

Das weiße Kaninchen

(https://ngiss.t-online.de/iss?client=ngtv&ar=keep&x=330&y=186&src=https://dlart-c.t-online.de/WUHosting04/images/odc_ard_collection/pic_14365736.png&out=jpeg)

Starker Film, schlimmer Film !

Ein sehr sensibles Thema, was man gut behandeln muss...

Und das wird es hier!

Das 13jährige, pubertierende Mädchen namens Sara entdeckt das Internet als Zufluchtsort und freundet sich schnell mit anderen, vermeintlich nur ein bisschen ältere Jungs, an..

Die Umsetzung, wie es die ganze Zeit weiter geht, ist spannend umgesetzt und gut inszeniert!

Man rätselt spannend weiter, inkl. einer überraschenden Wedung & einem offenem Ende, wonach man schön weiter überlegen darf...

Gut gemachter, deutscher Film mit guten Schauspielern, einer spannenden Story, die das Thema sensibel angeht, in den "bestimmten" Szenen wird nicht immer 100% drauf gehalten, es ist schwer, aber man geht damit gut um...

Schweres Thema!

4,5/5
Bis 12.07.2021 in der One-Mediathek.
https://www.ardmediathek.de/video/filme/das-weisse-kaninchen-oder-thriller/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWE4ZjU2ZDdiLWFlNmItNDkwNi05YzdiLWVmOGI1OTRhNzAyMQ/ (https://www.ardmediathek.de/video/filme/das-weisse-kaninchen-oder-thriller/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWE4ZjU2ZDdiLWFlNmItNDkwNi05YzdiLWVmOGI1OTRhNzAyMQ/)

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 30 April 2021, 15:44:57
Follow Me

Im Schatten von Hostel, Escape Room und The Game treibt sich nun "Follow Me" herum und liefert nach einer zu langen Exposition einen leicht goutierbaren Thrill mit penetrantem Social Media_Einschag, in dem sich offensichtliche Bauteile der eingangs genannten Streifen munter die Hand reichen - leider auf B-Film-Level. Die Spannung kächelt letztlich nur auf einem mittelprächtigen Level vor sich hin, wirklich heftige Effekte oder innovative Rätsel gibt es nicht und unterm Strich sind einem auch die Charaktere schlicht zu egal oder nerven zu stark. Des Rätsels Lösung erschnuppert man auch recht fix. Fazit: Genau richtig aufgehoben als kostenloser Zeittotschläger bei prime. 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 2 Mai 2021, 18:57:03
HAUS DER 1000 LEICHEN - THE DEVIL'S RECECTS - 3 FROM HELL

(http://fs5.directupload.net/images/171005/s7r4w87a.jpg) (http://www.directupload.net)

Vier Freunde fahren quer durch Texas, um Informationen für einen geplanten Reiseführer zu sammeln.
Unterwegs halten sie an Captain Spaulding's Tankstelle an, welche nebenbei auch nach das "Museum of Monsters and Madmen" beherbergt.
Dieser erzählt ihnen vom berüchtigten Serienkiller "Dr. Satan", welcher in der Gegend aktiv war-
in der Nähe an einem Baum aufgehängt, und danach begraben wurde.
Sie lassen sich den Weg zu besagtem Baum erklären, und nehmen unterwegs eine Anhalterin mit, welche sich als "Baby Firefly" vorstellt.
So landen sie schließlich im Haus der Familie Firefly, deren Mitglieder mehr als nur ein wenig schräg daherkommen.
Scheinbar wird dort gerade eine Halloween-Party gefeiert, deren Gäste (und Opfer) die vier Teenager sein sollen...

Rob Zombie beweist mit seinem Filmdebüt Sinn für schrägen Humor, und Talent für düstere Filme mit Horrorthematik.
Sid Haig als Captain Spaulding ist eine Idealbesetzung, Rainn Wilson, Walton Goggins, Bill Moseley, Karen Black und Tom Towles sind auch dabei-
Rob Zombie selbst hat einen Gastauftritt, Rob's Frau Sheri Moon Zombie ist hier nach Musikvideos zum ersten mal in einem Film zu sehen.
Erwartungsgemäß ist auch der Soundtrack generell sehr gelungen, natürlich auch (aber nicht nur) mit Songs von Rob Zombie.
Diverse filmische Vorbilder sind erkennbar, werden aber nicht einfach nur kopiert. Hier war definitiv ein Fan des Genres am Werk.
Die Inszenierung ist generell recht dreckig und bietet einige kranke Ideen, aber auch absurd/schräge Charaktere,
welche immer hart an der Grenze zum übertriebenen und lächerlichen agieren- diese aber nicht überschreiten.

8/10

(http://fs5.directupload.net/images/170904/ysgeunse.jpg) (http://www.directupload.net)

Nachdem die wahnsinnige Firefly-Familie im Vorgängerfilm seinen Bruder getötet hat,
umstellt der rachsüchtige Sheriff das Grundstück der Sippe, die für zahlreiche Morde und Entführungen verantwortlich ist.
Die Polizei nimmt das Haus unter beschuss- Mutter Firefly wird verhaftet, aber Tochter Baby und ihr Bruder Otis können entkommen,
und informieren ihren abwesenden Vater, Captain Spaulding.
Gemeinsam beschießen sie zu seinem Halbbruder zu fliehen, welcher die Familie jedoch an den Sheriff verrät...

War der Vorgänger auch schon krank, aber irgendwo auch lustig- und vor allem auch eine liebevolle Hommage
an diverse andere Horrorfilme, ist die Fortsetzung etwas anders geraten.
Die Geschichte wird zwar logisch weitergesponnen, vom schrägen Witz des Vorgängers ist aber nicht mehr viel zu sehen.
Der ganze Film wirkt durchgehend eher krank, sadistisch, dreckig, verstörend. Interessant ist auch die Umkehrung des ersten Teils:
Diesmal fliehen nicht die Opfer vor der Familie, sondern eben die Fireflys vor dem sadistischen Sheriff.
In Gastrollen dabei: Ken Foree, Deborah Van Valkenburgh, Steve Railsback, Danny Trejo und Michael Berryman.

9/10

(https://s20.directupload.net/images/210429/rwavdoct.jpg) (https://www.directupload.net)

Captain Spaulding, Otis und Baby Firefly haben das Ende des Vorgängerfilms überraschenderweise schwerstverletzt überlebt,
liegen lange im Koma- und warten nach dem erwachen und ihrer Genesung im Gefängnis auf die endgültigen Urteile.
In dieser langen Zeit hat sich um die "3 from Hell" eine Art Kult gebildet, große Teile der Bevölkerung fordern gar "Free the three".
Das alles kann allerdings die Urteile nicht verhindern:
Captain Spaulding als bekanntestes Gesicht und ikonischer Anführer kriegt die Todesstrafe und wird schnellstmöglich hingerichtet,
Otis wird weggesperrt und muss noch auf seine Hinrichtung warten- nur Baby kommt in eine Nervenheilanstalt.
Bei einem Arbeitseinsatz gelingt Otis die Flucht- und gemeinsam mit seinem Halbbruder Midnight Wolfman plant er
Baby aus der Anstalt, in welcher nicht nur die Patienten irre, grausam und sadistisch sind, zu befreien.
Zusammen wollen sie nach Mexiko fliehen, gar nicht so einfach mit der inzwischen komplett durchgeknallten Baby,
welche beinahe wahllos alles was nicht zur Familie gehört grausam tötet. Die drei hinterlassen eine blutige Spur...

Ganze 14 Jahre nach "The Devil's Rejects" hat Rob Zombie überraschenderweise eine Fortsetzung nachgeschoben-
obwohl die Geschichte mit dem Vorgänger eigentlich schon perfekt beendet war.
Sowas birgt ja immer gewisse Probleme- aber man muss zugeben dass man das bestmögliche aus der Situation gemacht hat.
Ganz glaubwürdig ist es zwar nicht unbedingt, dass alle drei überlebt haben- aber ansonsten wird das ganze schön weitergeführt.
Im dritten Film sind dann auch wirklich alle Charaktere mehr oder weniger durchgeknallt- auch auf Seiten des Gesetzes.
Natürlich wird der eine oder andere (wie auch ich) Captain Spaulding hier vermissen, aber Sid Haig's Gesundheitszustand
hat nicht mehr als seinen relativ kurzen Auftritt zugelassen- nicht lange nach den Dreharbeiten ist er leider auch verstorben.
Innerhalb der Filmhandlung wurde mit seiner Hinrichtung schon ziemlich am Anfang erklärt warum er nur kurz dabei ist-
und er hat immerhin noch einen letzten Auftritt in seiner wohl bekanntesten Rolle gekriegt.
Alles in allem ist das ganze eine solide, wenn auch nicht zwingend gebrauchte Fortsetzung geworden, spätestens die Szenen am Ende,
wenn Baby mit Indianerschmuck sowie Pfeil und Bogen auf die Jagd nach ihren Verfolgern geht, kann man aber durchaus abfeiern.
Macht Spaß, der Film- zumal mit Clint Howard, Dee Wallace, Emilio Rivera und Danny Trejo wieder prominente Nebenrollen dabei sind.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 4 Mai 2021, 20:11:21
Bad Taste: Special Edition 

(http://www.invelos.com/mpimages/I5/I53452587C92DD91F.5f.jpg) 

Was für ein Film ! :D

Aliens benutzen andere Spezies, um ihre Speisekarte zu erweitern, legen sich aber mit den falschen Menschen an ^^ 

Geiler Splatter und Slapstick @his Best ! lol (ob Absicht oder nicht, egal) 

Nicht ganz so verrückt wie Meet the Feebles, aber es splattert mehr IMO!

DAS ist Peter Jackson, nicht der Herr der Ringescheiß... ! :D

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 6 Mai 2021, 01:36:08
Voyagers (Amazon Prime)

Nein, keine heimliche Fortsetzung von Janeways Flügen, schade eigentlich. Eher ein teenorientiertes SF-Drama, wovon (also von der Kombo SF und möchtegern-anspruchsvolles Drama) in letzter Zeit ein bisschen arg viel zu sehen war. Hier also die futuristische Variante vom Herr der Fliegen, was kaum eine Kritik müde wird zu erwähnen. Mir stellt sich da mal wieder eher die Sinnfrage: Warum schicke ich in eine angeblich menschheitsrettende Mission ein paar ausgesuchte Vollpfosten, die sich nur durch kleine blaue Pillen davon abhalten lassen, zu kleinen Weltraum-Hitlern zu werden oder nur noch mit dem Schwanz zu denken ? Und das soll die handverlesene Elite sein - wobei schon der Ansatzpunkt Quatsch ist, wenn die ganze Mission eh über Generationen dauern wird, kann ich auch halbwegs gefestigte, aber noch zeugungsfähige Erwachsene losschicken.

Wäre aber nur halb so zielgruppengerecht, dachte da wohl jemand. Mit dem leidlich unverstellten Blick der Nichtzielgruppe muss man (ich) aber ernüchtert feststellen, dass der Film ansonsten reichlich fade ist: Ein paar solide, aber unspektakuläre Weltraumszenen, dazu dann endlos-sterile Korridore, Herumgerenne, uninteressante Charaktere dies- und jenseits von Gut und Böse, Schauspieler offenbar aus der US-Ausgabe von Heidis Sklavinnen (?). Optisch leidlich o.k, ansonsten spannungsarm und gegen Ende sogar richtig ärgerlich - von mir nur 4/10


Fear of Rain (Amazon 99 Cent)

Irgendwie hatte ich da wohl meine Teeniefilmwoche, unabsichtlich natürlich; wobei hier wie (fast) immer mal wieder 25-30jährige Schauspieler auf 16 machen, was mir die Laune meist schon im Vorfeld verdirbt. Dazu die übliche Klischeeparade: Bitchige ZeitgenossInnen, verständnisloser Vater, süßer Möchtegern-Boyfriend, fies-mörderische, aber von allen für nett gehaltene Nachbarin. Wenn ich da eine "wichtige" Figur nicht erwähne, führt das dann gleich zum Kern der Sache: Nach der langen Reihe von Filmen, die uns gegen Ende mit nichtexistierenden Figuren verblüffen (oder auch nicht mehr), hier also die Umkehrung: Unsere sich ihrer Störung durchaus bewusste Hauptfigur fragt sich ständig, wer in ihrem Umfeld überhaupt echt ist, wobei ich ihr in 2 von 3 Fällen problemlos hätte helfen können, das ist insoweit ungefähr so überraschend wie ein Happyend bei Pilcher.

Für die trotz allem gar nicht so verkehrte Grundidee wäre ich gerne bereit gewesen, etwas mehr als 5/10 zu spendieren, aber die Machart und die gesamte Story sind echt wirklich heftigst Durchschnitt, so was wie Spannung kommt da keine Sekunde auf.

Nach den zwei faden Streifen dann noch der kurze Blick auf meinen persönlichen Star-Wars-Tag: Rise of Skywalker wird auch in der dritten Sichtung nicht besser (knapp 7/10) und ist damit für mich trotzdem der beste der Abschlusstrilogie; zumindest ärgert man sich hier nicht mehr über (oder hat sich daran gewöhnt) unnötige Storyvolten, unsinnige Sidequests und übergebührliche Selbstzitate; und in 4K sieht er schon ziemlich gut aus. Und dann noch Bad Batch (der Pilotfilm) - wirklich warm geworden bin ich mit den SW-Animes ja nie, aber das ist schon relativ solides Futter für sternenkriegsmäßige Allesfresser. Technisch ansehnlich, ohne die optischen Möglichkeiten einer CGI-only-Serie wirklich auszureizen, ein paar drollige Figuren (Extralob an Keßler, der das fast im Alleingang durchsynchronisert, soll heißen eigentlich ständig mit sich selbst redet) und eine Story, die die Begrenztheit der Erzählmuster im SW-Verse auch nicht sprengen kann. 6-7/10 zum Auftakt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 Mai 2021, 20:37:07
Hotel Inferno: The Hard-Art Collection #003

(http://www.invelos.com/mpimages/42/4260115215034.40f.jpg)

Kranker Scheiß !

Die ersten 15 min. (Von 77 min. bzw. 72 min. ohne Abspann) passiert quasi nix, aber die Einführung ist schon ganz cool...
Nix tolles, aber irgendwie cool. 😎
Die Story ist definitiv egal & völliger Quatsch, hauptsache, es splattert ! Und wie es das tut, aber Hallo ! 😁

Es gibt mehr Locations als man beim Filmtitel denkt, die sind schon abwechslungsreich.

Die Effekte sind handgemacht & CGI, ne coole Mischung, sieht auf jeden Fall gut aus !

Ich hätte mir aber mehr Laufzeit und mehr Splatter gewünscht, davon ist IMO zu wenig... 🙈

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Mai 2021, 01:16:45
Gerade mit meiner Freundin gesehen:

Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

(https://abload.de/img/8717418120016.5f8akuo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=8717418120016.5f8akuo.jpg)

Sehr spannend, Denzel klasse, die Story klasse, nicht immer logisch, aber ist ja ein Zeitreisefilm, also völlig in Ordnung!

Die Actionszenen knallen auch ganz ordentlich :D

Das Ende ist schon etwas verwirrend..., gut so!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 14 Mai 2021, 12:03:26
Gestern Abend/Nacht bei Amazon Video gesehen:

Outbreak - Lautlose Killer

(https://abload.de/img/815ry6dipfl._ac_uy21893klm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=815ry6dipfl._ac_uy21893klm.jpg)

Was guckt man in Coronazeiten? Pandemiefilme bzw. DEN, meiner Meinung nach, Pandemiefilm!

Starbesetzung, top Regisseur & eine spannende Story!

Man ist die ganzen 2 Std. gespannt& zittert mit den Wissenschaftlern!
Dustin Hoffman und Rene Russo harmonieren spitze & Morgan Freeman ist und bleibt ne coole Socke ;)

Dazu noch geile, handgemachte Hubschrauberaction plus einen treibenden, orchestralen Soundtrack & ich bin glücklich!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Mai 2021, 00:41:51
Open 24 Hours

(https://abload.de/img/4260034636873.5f60km4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4260034636873.5f60km4.jpg)

Diese Tankstelle hat für Killer 24 Stunden offen...

Der hat Spaß gemacht !
Dauerregen, eine abgelegene Tankstelle, eine schizophrene Kassierin, ein Killer, was will man mehr? :D

Eine dreckige, düstere Atmosphäre, eine Story, die vieles im unklaren lässt im Bezug auf die Hauptdarstellerin und ihrer Beziehung, aber auch Stück für Stück aufklärt!

Die Kills sind IMO handgemacht und fies blutig... :D

Nur das Ende lässt einen dann fragend zurück...!? Einbildung oder Realität...?

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 17 Mai 2021, 01:36:42
Oxygen (Netflix)

Das ist er also, der neue Aya. Bei dem Mann geht es zu wie im Steakhaus, von dem bekommt man auf Wunsch alles von extrem blutig über medium bis zu welldone.
Nach Crawl (bestenfalls medium rare) hier also Variante "richtig gut durch", soll heißen völlig unblutig. Welldone auch im Sinne von gut gemacht ? Ist ja wie beim Steak alles Geschmackssache, aber ich würde mal vorsichtig sagen "ja". Und dass, obwohl ich eigentlich nicht so der Freund solcher High-Konzept-Filme bin - so nennt man das ja wohl, wenn das Produktionsteam eine 12-Quadratmeterbude anmietet, die Kamera fest verschraubt und dann ein oder zwei Schauspieler anweist, aus der Situation etwas herauszuholen. Nur mal aus dem Gedächtnis: Das vielgelobte schwedische Teil mit dem Polizisten in der Rettungszentrale fand ich ganz ehrlich sterbenslangweilig, die Sache mit dem Flugzeugentführer im Cockpit gerade mal so die halbe Laufzeit leidlich spannend.

Aber vieles davon, was mir an den genannten Filmen fehlte, kann man Aya nicht vorwerfen. Der hat eine Vision oder von mir aus ein Konzept, wenn wir schon bei dem Namen sind, entfaltet seine Geschichte in vernünftigem Tempo und streut hinreichend Wendungen oder neudeutsch Twists ein. Und er hat auch ein paar wirklich schöne Bilder, die zum richtigen Zeitpunkt auch mal die Enge des Raumes sprengen. Das heißt nicht, das da alles zusammen passt (mal so als Beispiel:
Spoiler: zeige
Warum ist die Dame 12 Jahre nach Missionsbeginn bitte immer noch in Telefonreichweite zu einer Polizeinotrufzentrale ?
) Dafür gibt es nach längerer Zeit mal wieder ein Ende, das ich gelungen fand, zumal es ja auch die eine oder andere Interpretationsmöglichkeit zulässt (gerade weil es so
Spoiler: zeige
schön ist, könnte es ja auch ein letzter Traum der Sterbenden sein, der der Computer den Sauerstoff endgültig abgestellt hat
).

Also unter der genannten Prämisse (kein Freund und so) war ich ganz angetan und würde 7/10 vergeben, wer sich an solchen "Einschauplatzfilmen" nicht sattsehen kann, hat wahrscheinlich sogar einen richtig guten Heimkinoabend mit dem Teil.

Der Tunnel (Schweden/Amazon 99 cent) 

Den häng ich einfach mal hinten dran, um etwas Platz zu füllen, obwohl der wirklich nichts Besonderes ist. Die Skandinavier haben ja aus der Not mit dem meist eher knappen Budget eine gewisse Tugend gemacht und produzieren ganz ansehnliche sagen wir mal "Unglücks-" oder "Rettungsfilme" ("Katastrophenfilm" wäre dann wirlich ein paar Hausnummern zu hoch gehängt für das Gezeigte). Soll heißen: Kleinere Naturereignisse oder Technikunfälle, einigermaßen realistisch in Szene gesetzt, kein großes CGI-Gedonner. Alles schön und gut, aber warum man aus Hollywood die schlechte Angewohnheit übernehmen musste, das immer gleich noch als weitschweifiges Familien- und Versöhnungsdrama aufziehen, erschließt sich mir wirklich nicht. Ständig wird nach Papa, Elise (die Heldentochter) oder generell nach Töchtern geschrien, wie durch Odins Hand geleitet überleben immer die richtigen. Spannung geht irgendwie anders.

Eher unterkühlte 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 18 Mai 2021, 19:57:34
Battle Royale

(https://abload.de/img/ia97acabb29b536b5.5fqdjyy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ia97acabb29b536b5.5fqdjyy.jpg)

Immer wieder eine kleine, feine Schlachterplatte!

Zur Story: Kurz & knapp: Jedes Jahr werden die Schüler einer Klasse zufällig ausgesucht, um sich auf einer Insel gegenseitig umzubringen.

Der Film ist trotzdem sozialkritisch & die Beziehungen zwischen den Jugendlichen werden gut dargestellt.
Ansonsten splattert es gut & die Waffen sind ganz cool ;)
Leider sind die asiatischen Jugendlichen durch die gemeinsame Schulkleidung nur schwer zu unterscheiden ... :/

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 19 Mai 2021, 01:50:06
The Amazing Spider-Man (USA 2012)

Zweitsichtung bei Amazon Prime, neun Jahre (!) nach dem Kinostart. Schwächer, als ich den Film in Erinnerung hatte. Letztendlich ein völlig überflüssiges Reboot mit einem fehlbesetzten Spider-Man und auch insgesamt schwacher Besetzung und belanglosen Figuren. Besonders enttäuschend: Es kommt überhaupt kein New York-Feeling auf und alle wesentlichen Szenen spielen nachts - zudem ist der Film ohnehin recht dunkel gehalten. Es gibt keine herausragenden Szenen, die in Erinnerung bleiben.

Wenn ich Fanseiten, Foren, Memes, soziale Medien etc. in den letzten Jahre Revue passieren lasse, fällt zudem auf, dass diese 2012-Verfilmung überhaupt nie erwähnt wird - sie taucht schlichtweg nicht auf (man denke alleine an J. K. Simmons alias 'John Jonah Jameson', den Herausgeber des Daily Bugle - mit seinen Memes und GIFs könnte man alleine eine ganze Mediathek füllen). Sprich: Trotz des weltweiten Einspielergebnisses von fast 760 Mio. US$ hat es der Film nicht geschafft, eine längerfristige popkulturelle Relevanz zu erreichen - er geriet im Prinzip umgehend in Vergessenheit.

Der Score von James Horner zählt zu seinen schwächsten. Das Budget von 230 Mio. US$ sieht man diesem eher unspektakulären Film nicht an. Einziger (halber) Pluspunkt: Emma Stone als schnippische Gwen Stacy ist nicht so schmerzhaft naiv gezeichnet wie Kristen Dunst (Mary Jane) in Sam Raimis Trilogie. Das war bei Raimi manchmal etwas zu viel des Guten, wenn MJ wieder und wieder nicht kapiert hat, was los ist.

Gibt von mir 5/10. Nicht im eigentlichen Sinne mißlungen, kein Flop, sondern einfach nur nichtssagend. Die Zweitsichtung der Fortsetzung, die ich schon damals schwächer fand, werde ich mir aber sparen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 Mai 2021, 18:47:22
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Bulletproof Gangster

(https://abload.de/img/81oumz1rlxl._sx300_z6khh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81oumz1rlxl._sx300_z6khh.jpg)

A true Gangster Story with cool Actors... 😎

Cool umgesetzt! Es macht viel Spaß, Danny zu beobachten, wie er seine Macht ausbaut!
Coole 60s/70s Mucke & Atmosphäre kommen auch noch dazu.
Er ist übrigens zurecht ab 18... ;) :D

Ein kleiner, feiner, cooler Gangsterfilm!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 Mai 2021, 21:59:07
Heute sturmfrei, morgen frei, also noch en Film...:

Kevin allein zu Haus

(https://abload.de/img/4010232048271.5fj7kd5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232048271.5fj7kd5.jpg)

Die McAllister´s wollen zu Weihnachten nach Paris & sie vergessen eines der vielen Kinder im Haus, den Kevin! 😂 :D

Der genießt anfangs das Lotterleben, so ganz alleine zuhause.. 😎

Aber dann tauchen 2 Einbrecher auf, die sich glücklicherweise ein bisschen doof anstellen bzw. seinen Fallen wunderbar auf den Leim gehen!

Die Highlights sind neben Macaulay Culkin die Fallen von ihm bzw. seine Ideen :D

Ein FIlm, der keinem außer den Einbrechern weh tut! hehe... 🤣

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 23 Mai 2021, 09:34:58
MASTERBLASTER - VERLIERER MÜSSEN STERBEN

(https://s20.directupload.net/images/210523/iiliwgby.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s20.directupload.net/images/210523/dzclvrhf.jpg) (https://www.directupload.net)

Die besten Paintball-Spieler der USA treffen sich zur nationalen Meisterschaft in den Wäldern von Louisiana.
Als zusätzlicher Anreiz für den Sieg winkt nicht nur der Meistertitel, sondern auch noch 50.000$, 
welche in einem Sack irgendwo im Wald in dem für das Spiel begrenzten Gebiet versteckt sind. 
Wer das Geld findet und ohne Abschuss zurück zum Startpunkt bringt, darf es behalten.
Das Spiel beginnt, doch schon bald gibt es den ersten echten Toten-
denn im Wald ist jemand mit echten Waffen unterwegs, und niemand kann sagen wer es ist...

Der Anfang ist überraschend cool, und stimmt perfekt auf den Film ein. 
Leider zerstört das direkt darauf folgende fürchterliche Titellied den guten Eindruck gleich wieder ein Stück weit.
Generell ist der unpassende und nervige Disco-Soundtrack wohl die größte Schwachstelle des Films, 
dagegen sind die ganzen zwangscoolen Testosteron-Monster mit ihren primitiven Sprüchen noch erträglich.
Regie und Besetzung sind beinahe durchgehend unbekannt, über Nebenrollen in anderen Filmen kam keiner hinaus-
nicht einmal Regisseur Glenn R.Wilder, dessen einzige Regiearbeit Masterblaster darstellt. 
Alles bleibt auf üblichem B-Movie-Niveau, wird aber immerhin spätestens in der zweiten Hälfte recht spannend erzählt.
Genau genommen ist Masterblaster auch nur eine Variante von Slashern wie "Freitag der 13.",
einige Leute werden nach und nach im Wald gekillt- nur eben mit mehr Action dank dem Paintball-Spiel.

6/10

Die deutsche VHS hatte einige Gewaltschnitte, die erst im Mai 2021 erschienene DVD ist erstmals ungeschnitten.
Qualitativ ist nicht viel zu erwarten, immerhin reicht es zumindest für gute VHS-Qualität ohne irgendwelche Störungen.
War das VHS-Cover schon peinlich, aber eben typisch 80'er Jahre, ist das DVD-Cover generell nur noch lächerlich.
Vor allem, da im DVD-Menü ein wirklich schönes deutsches Plakatmotiv erscheint. Warum hat man nicht das genutzt?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 24 Mai 2021, 14:48:43
Gestern Abend mit meiner Freundin gesehen:

Kevin allein in New York

(https://abload.de/img/4010232048271.5fbtjp6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232048271.5fbtjp6.jpg)

Er war sehr nah dran, dieses mal mit genommen zu werden, leider war er im falschen Flieger! 🙈
Aber alleine im Plaza mit Papa´s Kreditkarte ist ja auch nicht schlecht... ;)
Tim Curry´s & Rob Schneider´s Rollen im Hotel sind köstlich !

Aber dummerweise sind die Gangster aus dem ersten Teil ausgebrochen & zufälligerweise treffen sie sich wieder... :D

Die Fallen sind noch kreativer & einfach besser als im ersten Teil! Das die das alles überleben... 🤔🙈

Fazit: Genauso gut wie der erste Teil! 👌🏻

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 25 Mai 2021, 18:11:16
The Big Lebowski

(https://abload.de/img/5050582413779.5f7fkga.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582413779.5f7fkga.jpg)

Die Story eines Penners... :D
Aber was für eine!

Jeffrey Lebowski, von allen nur "Dude" genannt, wird das Opfer einer Verwechslung... Oder wird es eher der "echte" Lebowski?
Ein John Goodman in absoluter Bestform, coole, verrückte Charaktere, lockere Sprüche, geile Musik & eine abgefahrene Story, wo immer wieder was unerwartetes passiert, fertig ist der White Russian! :D

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 29 Mai 2021, 23:26:44
Filmabend beim Kumpel:

Die City Cobra

(https://abload.de/img/5051890120113.5f60kfw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890120113.5f60kfw.jpg)

"Sly" als wunderbar altmodischer Cop!
80er Action at it´s Best, geiler Soundtrack inklusive!

Er war noch nicht so muskelbepackt & die Story ist natürlich einfach gestrickt:

Ein paar Spinner wollen eine "neue Weltordnung" & nur ein Mann kann helfen:
Cobretti, genannt "Cobra" ! :D

Brigitte Nielsen & Stallone als dynamisches Duo, selbst David Rasche aka "Sledge Hammer" hat ne (kurze) Rolle!

Fazit: Ein kleiner, cooler 80er Actioner, der viel Spaß macht!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 30 Mai 2021, 19:57:45
SKY SHARKS

(https://s20.directupload.net/images/210530/682ga2p6.jpg) (https://www.directupload.net)

Das "Projekt Himmelsfaust", so benannt nach einem geheimen Labor der Nazis an Bord des Kriegsschiffes "Himmelsfaust",
sollte einst mit den dort gezüchteten "Reichsflughaien" als Geheimwaffe die Nazis zum Endsieg über die ganze Welt führen.
Das mit dem Sieg über die ganze Welt hat bekanntlich nicht so ganz geklappt, aber das Projekt Himmelsfaust wurde nie offiziell beendet.
So kommt es, dass in der heutigen Zeit das in der Antarktis eingefrorene Schiff samt Labor gefunden wird,
aus welchem nicht nur die Reichsflughaie sondern auch ihre Reiter,durch ein geheimes Serum zombiefizierten Nazis, entkommen können.
Da kann wohl nur noch die bisher ebenfalls geheim gehaltene Elite-Truppe "Dead Flesh Force" helfen,
erster Einsatz für die Truppe aus in Vietnam gefallenen, aber reanimierten US-Soldaten...

Hailige Scheisse! Ist Deutschland jetzt ein Asylum-Aussenposten geworden? Sharknado war euch zu normal? Willkommen bei den Sky Sharks!
Mit übelst schlechten CGI-Szenen aber viel Spaß und absurdesten Ideen wird hier ein Splatter-Fest geboten, dass man sich nur noch wundert.
Sowas kommt dabei heraus, wenn man Sharknado und Iron Sky mit der extrem künstlichen Optik von Kung Fury und derbem Splatter vermischt.
Ein paar Handgemachte, von Splatter-Guru Tom Savini höchstselbst überwachte Szenen sind auch dabei,
Anspielungen auf andere Filme sowieso- und der Score im 80'er Jahre-Stil ist dazu ebenfalls recht passend.
Natürlich sind auch die "Sky Sharks" gewollter Trash, was so manchen sicher schon im Vorfeld mit den Augen rollen lässt-
aber das Ding macht sehr viel mehr Spaß als so ziemlich alles aus dem Hause Asylum.
Wenn man dann noch bedenkt dass es sich hier um eine deutsche Produktion (mit deutschen wie international bekannten Darstellern) handelt,
muss man den Machern Respekt zollen. Splatter, Titten und vor allem auch Nazi-Symbolik wohin man schaut. Mutig.
Vielleicht ist das auch ein Grund, warum es den Film auf BD bisher nur als Import gibt, und er in Deutschland noch nicht einmal angekündigt ist?
Mir liegt die französische Blu-ray vor, welche englischen Ton enthält.
Die Nazis reden sowieso Deutsch, und da der Film zumindest im ersten und letzten drittel mehr auf Optik als auf dialoglastige Szenen setzt,
kommt man auch ohne große Sprachkenntnis recht gut mit.
Lediglich in der Mitte des Film hängt der Spaß ein wenig durch, hier wird's teilweise Dialoglastig.
Unter anderem mit dabei: Oliver Kalkofe, Tony Todd, Ralf Richter, Amanda Bearse, Cary-Hiroyuki Tagawa und Horror-Regisseur Mick Garris.
Am Ende sollte man übrigens erstmal den Mussolini zu Ende tanzen lassen- und auch nach dem Abspann kommt noch was.

8/10

Die französische BD hat einen Fehler, im Hauptmenü lässt sich der Film nicht starten- nur über das Kapitelmenü.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 3 Juni 2021, 15:38:21
Filmabend beim besten Kumpel gestern:

Becky

(https://abload.de/img/91mltqlk47l._ac_uy218yijmz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91mltqlk47l._ac_uy218yijmz.jpg)

"Becky" ist ein wundervoller, kleiner Rache/Home Invasion/Wood-Spaltter, mit einem Kevin James mal in einer ganz anderen Rolle & einer aufdrehenden Lulu Wilson ( 15 (!) Jahre alt )

Becky ist sauer, letztes Jahr hat sie ihre Mutter an den Krebs verloren und jetzt ist ihr Vater mit ihr zu ihrem Wochendhaus, samt neuer Freundin/bald Frau & Sohn!

Die Splatter/Goreszenen kommen relativ plötzlich & et knallt gewaltig !
Motorboot, Schlüssel ins Auge und so weiter... ;) :D
Das Cover passt insofern, das es quasi nur die beiden sind, die den Film tragen, der Rest ist quasi überflüssig bzw. Futter :D Apex ist noch halbwegs interessant, weil "lieb", aber sonst...?
Gerade die neue Frau & Sohn des Vaters sind schwarze, also für die Nazis eh schwarze/rote Tücher...

Ist aber alles egal, sie wollen eh nur den geheimnisvollen Schlüssel, der leider nie erklärt wird. :/

Alles in allem macht es Spaß, Kevin James mal als RICHTIGEN, unsympatischen Wichser zu sehen & Lulu Wilson blüht richtig auf & macht alles platt :D

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 Juni 2021, 11:54:46
Gestern Abend als Sky-Aufnahme geguckt:

Flucht von Alcatraz

(https://abload.de/img/66d8bb8a-e4e8-4422-927tjvk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=66d8bb8a-e4e8-4422-927tjvk.jpg)

Sehr cooler Film!
Wenn es wirklich so passiert ist, Respekt! 👌🏻 :D 💪🏻

Alleine der Einmarsch/Empfang auf Alcatraz, nackt & vor allen anderen im Zellenblock, ist hart !
Das "Leben" dort auch, so gut wie nix zu tun, keine Hobbies oder dergleichen, außer die Arbeit, die einem zugeteilt wird...

Wie er dann mit den anderen den Flutplan entwickelt & die Flucht selber, das ist alles schön spannend gemacht!

Ob sie überlebt haben...? Man weiß es nicht, die Leichen wurden nie gefunden, aber sie selbst haben auch nie ein Lebenszeichen abgegeben ....

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 6 Juni 2021, 11:59:39
Ein bisschen was aus der relativ umfangreichen "spanischen Ecke" bei Netflix...

Xtremo (Xtreme)

Keine Ahnung, was der Titel in dem Zusammenhang bedeuten soll. In jedem Fall ein durchaus faires Angebot an die John-Wick-Fraktion: Eine leicht irreale, polizeifreie Gangsterwelt, die obligatorischen Endlosmagazine, fast unsterbliche Figuren, reichlich Blut und Leichen. Vermutlich für das halbe Geld gedreht und daher mit mehr Nahkämpfen und weniger Ballereien als das Vorbild, aber das macht man durch ein paar originelle Regieeinfälle und eine zT atemberaubend schnelle Schnitttechnik in den Schusswechseln wieder wett. Auch die zahlreichen Fightszenen können sich sehen lassen, wobei sich die Bösen da natürlich immer schön der Reihe nach verdreschen lassen, aber Realitätspreise gewinnt so ein Unterfangen eh nicht. Genauso wenig wie das Drehbuch solche für Originalität.

Trotzdem ganz solide 7/10, dürfte aber auch relativ fix vergessen sein. Wenn Netflix nicht ein Sequel nachlegt...

Akelarre (Tanz der Unschuldigen / Coven of Sisters)


O.K., hier weiß ich es: Akelarre heißt so viel wie Hexensabbat auf baskisch - hat also nur peripher was mit Tanz und gar nix mit "Unschuldigen" zu tun. Das ist ein interessantes Gegenstück zum auch gerade gesehenen, eher platten The Reckoning (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,235920.0.html); während jener aus der Abteilung "doof, aber unterhaltsam" war, kommt der hier eher künstlerisch angehaucht und zumindest am Anfang etwas sperrig rüber. Man ahnt die Absicht, auch ein paar Gegenwartsbotschaften zu verbreiten - eine Prise Feminismus, vielleicht auch ein wenig "Basken gegen spanische Unterdrücker", allzu sehr stört es aber nicht. Auch die ständige, für die Handlung allerdings durchaus sinnvolle Zweisprachigkeit ist sicher nicht unbedingt spannungsfördernd. Immerhin funktioniert diesmal bis auf eine Szene die Untertitelung so weit man das beurteilen kann leidlich gut, und auch die Synchronstimmen und die Originaldialoge klaffen nicht auseinander.

Ist sicher ein Film, für den man etwas Geluld braucht, der sich aber zum Ende hin klar steigert. Gerade die letzte Viertelstunde
Spoiler: zeige
mit dem, was der Originaltitel verspricht, oder eben auch nicht
, entwickelt schon eine fast hypnotische Wirkung, ein bisschen wie bei der Hauptschurkenfigur.

Ich wäre da über den ganzen Film bei 6,5/10 - komplett ausblenden, dass ich die erste Hälfte etwas zäh fand, kann ich einfach nicht. Wer einen Draht zu der Art Film hat ode eher vom starken Ende wertet, wird mehr Punkte vergeben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 Juni 2021, 13:46:52
Gestern Abend mit dem Disney+-Account meiner & meiner Freundin:

Die Hand an der Wiege

(https://abload.de/img/indexmkjlj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexmkjlj.jpg)

Atmosphärisch unheimlich dichter Thriller mit einer Rebecca De Mornay, die definitiv nichts gutes im Schilde führt...

Schritt für Schritt zerstört sie die Familie, die ihre Familie (in gaaanz weitem Sinne) zerstört hat!

Juilanne Moore in einer ihrer ersten Rollen überzeugt, Ernie Hudson als geistig behinderter Gärtner spielt stark, er ist einem von Anfang an sympatisch!

Doch, das ist ein Film nach meinem Geschmack!
Leider wird heute so etwas nicht mehr gedreht, die Kids haben doch eine Aufmerksamkeitsspanne von hier bis zur Wand, zu wenig Action, zu wenig Blut.... -_-

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 14 Juni 2021, 01:33:38
Awake (Netflix)

Das ist offenbar der heiße Scheiß der aktuellen Dystopien - wegen irgendeinem SuperGAU nicht mehr sehen, hören, sprechen können. Oder nicht einschlafen wie hier - wobei das schon irgendwie Sinn macht, weil man da eine Prise Zombiefilm unterrühren kann, ohne die Makeupkosten.

Spaß beseite: Richtig gut ist der nicht angekommen, wenn ich mir den Imdb- und RT-Wert so ansehe, aber ich fand den eigentlich überraschend sympathisch. Die Grundidee ist bei aller Verwandschaft zu den anderen Handicap-Filmen nicht verkehrt, und generell erzählt der ohne viel Umstand eine einfache Geschichte mit Figuren, deren Schicksal mir nicht am Allerwertesten vorbeigeht wie zuletzt bei den Snyder-Zombiekillern. Das Tempo stimmt auch, der kommt ohne viel Federlesens zur Sache und hat ein unverbrauchtes Gesicht in der Hauptrolle. Den Grund für die schlechten Bewertungen kann man an einigen Stellen nachvollziehen: Manches wirkt irgendwie halbfertig wie die Szene in der Kirche oder die Rolle des "guten" Sträflings; und das Finale kann man nur mit viel Wohlwollen als halbwegs gelungen bezeichen. Aber das ging zumindest mir in den Versionen mit Bullock und Blunt auch schon so.

Ich vergebe mal wohlwollende 6/10, irgendwie gefiel mir der einfach.

Sychnronic (BD)

Das ist dann mal das glatte Gegenteil - ein allseits gelobter Film, mit dem ich mich eher schwer getan habe. Wobei: Eine solide Grundidee hat der auch, zumindest den Teil, den dieser Erfinder der Pille kurz andeutet (
Spoiler: zeige
also: die Droge verleiht die Fähigkeit, den linearen Ablauf der Zeit zu durchbrechen wie die Lieder auf einer Schallplatte
). In der praktischen Umsetzung ist das aber eher banal bis panne - eine Pille, die einen
Spoiler: zeige
einfach mal so für sieben Minuten in die Vergangenheit versetzt
- echt jetzt ? Wobei auch das Drumherum nicht "passt", wer wann und wo wem begegnet, von dort zurückkehrt oder auch nicht, steht offenbar allein im Belieben des Drehbuchautors.

Hauptmanko für mich: Der Unterhaltungswert ist einfach zu überschaubar -  die Machart ist eher sperrig, das Tempo verschleppt, lange Dialoge zwischen Figuren, die außer der eigentlichen Hauptfigur kaum eine echte Rolle spielen. Ein Stückweit (zu weit) "Indie-Kino" halt mit sehr gewolltem Kunstanspruch. Auf der Habenseite findet sich aber auf jeden Fall Mackie, der hier mal ein bisschen mehr sein darf als Standard-Schlagetot.

Seien wir nicht unfair, ein schlechter Film ist das nicht, aber mehr als 5,5/10 rücke ich dafür einfach nicht heraus.

Gates of Hell (Amazon Prime)

Schon etwas älterer Horrorstreifen, den ich einfach mal zufällig ausgewählt hatte, während da noch das Ende eines Sportevents (kein Fußball) parallel lief, unter dem Aspekt "verpasst man wahrscheinlch nicht viel".
Auch der hat wenig Freunde bei den Bewertungsportalen, verstehe ich erneut nicht so ganz, denn die Machart ist doch ganz vielversprechend: Lange Plansequenzen, die Funktion von Schnitten übernehmen gelegentliche Splittscreens, das ist eigentlich ganz schick gemacht. Abseits der formalen Spielereien ist da allerdings in der Tat wenig los: Weil wir von den zwei Hauptfiguren so gut wie nichts wissen, können wir uns auch keinen wirklichen Reim auf die ganze Gestalten machen, mit denen die (aus ihrer Vergangenheit ?) konfrontiert werden. So bleiben lange, sehr lange Sequenzen, in den die beiden dialogfrei und von der Kamera verfolgt durch ein Gruselhaus tapern und sonst nichts passiert.

Trotzdem: In dem eingangs genannten Rahmen war der o.k. Knapp 5/10.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 16 Juni 2021, 14:21:42
Gestern Abend in der ARD Mediathek mit meiner Freundin gesehen:

Alles Isy

(https://abload.de/img/indexbtjnq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexbtjnq.jpg)

Gut gemachter Teeniefilm über die Vergewaltigung der 16jährigen Isy & die Folgen dessen...

Der Film beginnt auf einer Hausparty, wo viel getrunken wird & leider auch 1,2 bunte Pillen und andere Drogen genommen werden...
Izy & ihr bester Freund Jonas werden von Lenny & Martin zum Koksen, ich sag mal, eingeladen & Izy wird später Opfer einer Massenvergewaltigung, in der Jonas durch den Gruppenzwang gezwungen wird... :/
Die Tage danach mit den Folgen werden stark dargestellt, aber leider wird der Fokus von Izy & Jonas manchmal zu sehr in Richtung der Eltern gedrückt & deren Ansehen..
Ich hätte "gerne" mehr die Momente von Izy & Jonas gesehen.
Dazu kommt noch ein IMO sehr abruptes Ende, wo man sich fragt !? Das ist jetzt alles..? 🤔

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 19 Juni 2021, 15:21:16
Gestern Filmabend bei mir mit Kumpels:

The Hidden - Das unsagbar Böse

(https://abload.de/img/8154rgincel._sx300_5skn3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=8154rgincel._sx300_5skn3.jpg)

Wunderbare 80er/Sci-Fi/Cop-Action !

Der hat Spaß gemacht!
Am Anfang fragt man sich schon, was geht hier ab?! Es ist zwar typische 80er Action mit geiler Mucke, aber spätestens im Krankenhaus wird´s seltsam... ;)

Kyle MacLachlan spielt den seltsam zurückhaltenden FBI-Agenten, Michael Nouri ist sein leicht hysterischer Coppartner & das "unsagbar Böse" wird von von immer anderen "Wirten" dargestellt, die es aber sehr gut machen!

Die Action rockt, Verfolgungsjagden, blutige Schießereien & geile Karren! :D
Was das "unsagbar Böse" sympatisch macht, ist, das es auf Ferrari´s & laute Mucke steht, harhar !

Am Ende geht es noch mal richtig ab, doch, der war geil! ^^

4,5/5

Drive

(https://abload.de/img/7613059308978.22filj97.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7613059308978.22filj97.jpg)

Ein geiles Stück Film!

Man sieht zuerst "Driver" seinen Nebenjob erledigen, es geht dann ruhig weiter, "Driver" lernt eine Frau mit einem Kind kennen usw.
Aber was in der 2. Hälfte abgeht, hätte man nie erwartet! Kompromisslose Action pur, viele ruhige Momente, dennoch immer gut aufpassen ;)

Wenige, aber dafür umso bessere Verfolgungsjagden ala Bullit!
Dazu ein spitzen Soundtrack, der wie die Faust auf´s Auge passt & ein Ende, das einen noch etwas überlegen lässt... ;)

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 29 Juni 2021, 19:31:41
Asylum: Twisted Horror and Fantasy Tales (für ein paar übrige Rakutenpunkte gestreamt)

Ob der Titel jetzt auf den klassischen Episodenhorrorfilm (1972, dt. Irrgarten des Schreckens) anspielen will oder auf die Billigfilmschmiede - keine Ahnung, passt beides nicht wirklich, ist aber auch egal. Das ist eine SEHR wilde Mischung aus meist unabhängig oder für andere Filme produzierten 8-10 Minütern, die mit einer klar gesagt extrem bescheuerten Rahmenhandlung zusammengepappt wurden. Immerhin sollte eigentlich für jeden was dabei sein, von den obligatorischen Knetmännchen über ein paar deftige Blutbäder bis zur komplett irrwitzigen Trump-Parodie. Überwiegend technisch ganz solide, allerdings: ein oder zwei Episoden habe ich wegen der ausufernden Gesamtlauflänge auch übersprungen, da ist sicher nicht alles Gold, was glänzt.

Kern- und Schaustückchen ist dabei der schon ältere, bereits andernorts in einen Episodenfilm eingebaute "The Cleansing Hour", der es dann auch noch zum Langfilm geschafft hat, dazu gleich mehr. Als Kurzfilm ist der für meinen Geschmack deutlich besser aufgehoben, weil einfach knackiger - das ist eine solide Grundidee mit hübscher Schlusspointe, so soll es sein.

Eine echte Gesamtnote kann und mag ich aus besagten Gründen nicht vergeben; einzelne Episoden wie die erwähnte erreichen da problemlos den Bereich "6/10 und höher". Aber da, wo ein Episodenfilm seine Stärken haben sollte, in der Verbindung der Stückchen zu einem halbwegs sinnvollen Ganzen, patzt der gewaltig.

Exorzismus 2.0 (BD)

Der Originaltitel verrät es, das ist die Langversion von der Cleansing Hour; ist ja durchaus nicht so selten, Kurz- und Langversion vom gleichen Stoff, und die Chance, die mal kurz hintereinander zu sehen, wollte ich doch nutzen.
Vielleicht ist das dann auch ein bisschen unfair, wenn man das Ende quasi schon kennt, aber irgendwie hat der bei mir dann nicht mehr so gezündet. In dem Bemühen, auf 90 Minuten zu kommen, gibt es arg viel Füllstoff, etwas Redundanz und ein paar Volten zu viel.
Andererseits: Solider Kammerspielhorror mit ein Ansätzen zur Internet- und Mediensatire und vernünftigen Effekten (sowohl Blut- als auch CGI) ist das schon.

Insgesamt 6/10 (den Kurzfilm hätte ich ohne die dusselige Rahmenhandlung mit glatt 7 bewertet).

Hunted - Waldsterben (BD)

O.K., das war wieder Füllstoff, um irgendwie die Zeit zwischen zwei Fußballspielen zu überbrücken, dank kurzer Laufzeit hat das fast, aber nicht ganz geklappt. Mag an der direkten Konkurrenz eines recht spannenden Spieles (AU-IT) liegen, aber den habe ich sagen wir mal nicht verstanden, auf einer rein filmischen Ebene. Oder anders ausgedrückt "WTF" ?. Irgendwie ein jugendfreier Rape- und Revengefilm ohne Rape, aber mit lauter fiesen Typen (natürlich Männer), die genau das wohl vorhaben und sich deshalb für ein übles Ende qualifizieren, so was nennt man wohl Zeitgeist. Und dazu dann noch so ein paar Prisen Mystery, repräsentiert durch einige ständig motivationslos hereingeschnittene Wildtiere (Wölfe) und eine komische Alte, die da ein mittelalterliches Märchen erzählt. Die Mischung hat sich mir nicht erschlossen, und ziemlich langweilig fand ich den überdies.

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 29 Juni 2021, 22:15:49
Moviemania letzen Freitag bei meinem besten Kumpel:

For The Sake Of Vicious

(https://abload.de/img/3076053.jpg-c_310_420s0kwl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3076053.jpg-c_310_420s0kwl.jpg)

Home Invasion meets Revenge ...

... aber leider nicht so gut :/

Der Anfang ist schon cool gemacht und man fragt sich, was hier abgeht, aber was man sich im Laufe des Films weiter fragt, ist:

- Wie will man die dünne Story 80 min. lang füllen !?

Das Gut gegen Böse ist hier auch nach kurzer Zeit relativ klar, aber das hätte man alles nach 20 min. fertig haben können... -_-

Als dann die "Gang" kommt, geht´s immerhin ordentlich splatterig zur Sache ! :D

2,5/5

Nobody

(https://abload.de/img/nobody_a4_rgbdtkig.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nobody_a4_rgbdtkig.jpg)

Nobody schlägt zurück ! :D

Hutch führt ein langweiliges Leben zwischen Arbeit, jede Woche den Müll vergessen und einer Ehe, die schon lange kaputt ist...

Aber als er während einer Busfahrt einem Mädchen hilft & ein paar Möchtegerngangster verkloppt, handelt er sich Ärger mit der russischen Mafia ein, denn einer der Jungs davon ist der Sohn eines Mafiabosses.

Damit erwacht sein "altes Ich" & er ballert und prügelt sich durch den Film, das es eine wahre Wonne ist :D

Action & Choreos sind genial, klar: Die Macher von John Wick, nuff said!

Dazu noch RZA & Christopher Lloyd in coolen bzw. sehr coolen Nebenrollen - Actionherz, was willst du mehr? :) :D 💥

4,5/5

Freaky

(https://abload.de/img/4980910doj8f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4980910doj8f.jpg)

Freaky Friday the 13th ! So sollte der Film heißen & es hätte perfekt gepasst ! 👌🏻

Millie Kessler & der "Blissfield Butcher" tauschen ihre Körper ! 🤣

Herrlich "freaky" Slasherkomödie, die nie zu übertrieben lustig wird oder zu übertrieben blutig !

Leider in 1,2 Szenen zu unblutig, da hätte man gerne mehr gesehen, aber die Gags treffen meistens ins Schwarze & Vince Vaughn beim Laufen als Mädchen zu zugucken, ist einfach ZU witzig 🤣
Aber auch Kathryn Newton als "Killer" ist herrlich eiskalt... 😈

Das Tempo ist hoch, die Darsteller allesamt voller Klischees, aber nie nervig, guter Film !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 7 Juli 2021, 19:30:07
The Walk: Exklusive Steelbook™ Edition

(https://abload.de/img/4030521744042.5f7mkrz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521744042.5f7mkrz.jpg)

Was für ein Lauf!

Bei Robert Zemeckis auf dem Regiestuhl mache ich mir keine Sorgen!
Die (wahre) Geschichte wird sehr leichtfüßig erzählt, aber das muss ja nichts schlechtes sein, im Gegenteil, es macht Spaß.
Sie wird ein bisschen im "Ocean´s Eleven"-Stil erzählt, wie er seine Komplizen aussucht, das World Trade Center ausspioniert usw.
Es läuft alles auf dieses "grande Finale" hinaus & das ist atemberaubend... ! (Habe den Film leider nicht in 3D gesehen)

Wahnsinn, wie der oben balanciert + dann noch diese Aussicht, top!

Alleine diese Aufnahmen, Wahnsinn! Natürlich musste das WTC per Computertechnik "nachgebaut" werden, aber das ist in beeindruckender Weise gelungen! :)

Für solche Filme wurde CGI & 3D erfunden !

Geil!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 12 Juli 2021, 01:35:03
Puppet Master: The Littlest Reich (Heimkino)

Aufgrund der Filme von S. Craig Zahler, hab ich mir den mal angeschaut, auch wenn ich bisher von der Puppet Master Reihe nix gesehen habe und Zahler hier nur für das Drehbuch verantwortlich war.

Die Story ist eigentlich für solche Art Film, dann doch recht ausgereift und sollte einen Reboot der Reihe darstellen. Mission erfüllt sag ich mal  :dodo:

Als kleiner fieser Horrorfilm für zwischendurch kann man sich den ruhig geben.

Auch muss man die doch recht bekannten/guten Darsteller mal erwähnen:

Thomas Lennon (kenn ich noch aus der Serie Reno 911!), Jenny Pellicer (kannte ich nicht, war aber echt schön anzusehen), Michael Paré (mal kein Usw Boll Film), Barbara Crampton (Scream-Queen) und natürlich Udo Kier (mit schrägen Auftritt).

Die Effekte waren solide und die Laufzeit verging wie im Flug.

Solide 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 12 Juli 2021, 01:43:27
Bullets of Justice (Amazon 99 cent)

Achtung, Macher von Jiu-Jitsu & Co mal hinschauen: So geht Trash. Wobei das fast schon untertrieben ist, Ultratrash trifft es eher.
Was allerdings auch bedeutet, dass sich der irgendeiner vernünftigen Bewertung weitgehend entzieht, daher zunächst mal ein kurzer Überblick, was einen in knapp 80 Minuten so erwartet: Menschenfressende Schweine, Sexszenen in Hardcoregrenze, weibliche Heldenfiguren mit Schnurrbart, ein alter Herr als Kampf-Roboter, ein Held mit einer schwul angehauchten Rachefantasie, Kinder mit Erwachsenenstimme und noch einiges mit heftig Schräglage mehr. Und als die Handlung dann irgendwie in die Sackgasse gerät, kommt noch ein mysteriöser Zeit- und Raumtransporter ins Spiel, und eine Schlussszene, die den Film alles nur nicht vernünftig beendet.

Um einen Hauch von "Filmkritik" anzubringen: Technisch ist das, soweit gewollt, deutlich besser als der erwähnte Jiu Jitsu - die Auftaktszene mit dem Killer im Hoveranzug, die Action generell, die Bluteffekte und Masken, das geht in dem selbstgewählten Rahmen alles soweit irgendwie klar. Die geradezu lachhaft schlechten CGI des Helikopters (jede Sekunden ein anderer Typ) buche ich mal als gewollt mies ab; sollte das für die ausgesucht hässliche Optik auch gelten, so gibt es aber schon ein paar Abzüge in der C-Note.

RT spuckt übrigens erstaunliche 57% aus (bei 7 Kritiken, allerdings). Ich sage einfach mal 5/10, als Mittelding aus "macht durchaus Laune" (8/10) und "als Film mit Handlung, Drehbuch und Ende eigentlich ein Totalschaden" (2/10)".

The Wave (2020, Amazon 99 cent)

Noch ein filmisches Experiment, wenn auch mit etwas mehr Ambitionen als reinen Trash abzuliefern. Beginnt - auch dank des übrigens ganz ordentlich aufspielenden Justin Long - so ein bisschen wie eine Art unromantische Rom-Com, biegt dann in Richtung Drogenfantasie, legt eine ordentliche Schippe SF-Touch drauf und gelangt zu einem Ende, das alles wieder relativiert. Oder eben auch nicht.
Filmisch sieht man dem Projekt die begrenzten Mittel schon an, speziell die Verfremdungsszenen, die (vielleicht) auf die Droge zurückgehen, wirken definitv billig. Trotzdem ist der ganz sauber durchinszeniert und weiß vor allem, wann nach dem gemächlichen Auftakt eine Schippe draufzulegen ist.
Wie bei allen Mindfuck-Filmen ist manches subjektiv, viele werden sich am Ende leicht betrogen fühlen. Auch ich mag es ein bisschen eindeutiger, aber etwas Nachgrübeln beim Abspann kann auch nicht schaden.

Unter dem Aspekt leicht unentschlossene 6,5/10.

Und noch ein kurzer Gruselfilm-Roundup: One Last Call bietet die Geisterjäger-Alte aus den Insidousfilmen, aber sonst nicht viel. Der zugrundeliegende halbübersinnliche Racheplot ist unlogisch und lahm, das Ende mäßig. 3/10
Inner Ghosts bietet auch eine leicht angejahrte Geisterjägerin, die sogar ein bisschen wie ein Lookalike von Shaye aussieht, eine passable Grundidee, entwickelt sich aber zumnehmend absurd. Die karg-theaterhafte Einraumkulisse und die Tatsache, dass man die meisten Geister nie sieht, sind offenbar dem mageren Budget geschuldet. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 12 Juli 2021, 11:04:28
DAS TODBRINGENDE UNGEHEUER - THE DEADLY MANTIS

(https://s20.directupload.net/images/210712/9knxup7v.jpg) (https://www.directupload.net) (https://s20.directupload.net/images/210712/y5vvbxpb.jpg) (https://www.directupload.net)

Durch das auseinanderbrechen eines Eisberges erwacht eine dort eingefrorene riesige prähistorische Gottesanbeterin zu neuem Leben.
Das Tier macht sich auf den Weg in bewohntes Gebiet, und zieht dabei eine Spur der Verwüstung nach sich.
Zunächst zerstört es eine arktische Forschungsstation, danach eine kanadische Radarstation und ein Flugzeug.
Forscher und das Militär sind zunächst ratlos, und das Tier nähert sich einer Großstadt...

Ein klassischer 50er Jahre Monsterfilm, der es durchaus mit den bekannten Titeln dieser Zeit wie Tarantula oder Formicula mithalten kann.
Seltsamerweise ist dieses kleine Highlight in Deutschland nahezu unbekannt, es existierten bis 2021 weder eine deutsche VHS noch eine DVD-
lediglich eine Super 8-Stummfilm-Fassung mit ca. 8 Minuten Laufzeit wurde unter dem Titel "Das todbringende Ungeheuer" veröffentlicht.
Tricktechnisch hat man sich hier richtig Mühe gegeben, neben den zu erwartenden Szenen mit einem echten Tier auf Miniaturen
und einkopierten Szenen kommt erstaunlich oft ein wirklich bedrohlich aussehendes mechanisch bewegtes Insekt zum Einsatz.
Natürlich muss man sich aber mit den damals üblichen Studiobauten und deutlich erkennbar unechtem Schnee arrangieren,
aber selbst so manche "große" Produktion sah in diesen Punkten noch Jahre später nicht anders aus.
Auch auf Seiten der Darsteller kann man nicht meckern. Man kann zwar nicht mit großen Namen aufwarten, aber niemand fällt negativ auf.
Ein schöner, typischer Monsterfilm seiner Zeit, Fans oben genannter Filme können zugreifen.

8/10

Seit Januar 2021 gibt es den Film auch auf BD und DVD in der Reihe "Galerie des Grauens", seit Juni 2021 auch als Standard-Veröffentlichung.
Leider hat man hier in beiden Veröffentlichungen auf das Bildformat 1,85:1 gesetzt, was in diesem Fall gründlich daneben ist.
The Deadly Mantis wurde seinerzeit in 1,33:1 gedreht, was man in beinahe jeder Szene mit dem "Ungeheuer" auch deutlich bemerkt-
Das Vieh ist nun mal riesig und nimmt den gesamten Bildschirm ein- in 1,85:1 dann nur eben oft ohne komplett sichtbaren Kopf...
Dazu kommt, dass für diese Veröffentlichung erstmals eine deutsche Synchro angefertigt wurde, die aber nur eher mittelmäßig gelungen ist.
Wie gut, dass die VHS in meinem Regal steht. Zwar nur im Originalton, aber mit dem komplett sichtbaren Ungeheuer.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 14 Juli 2021, 04:39:01
Wieder ein paar wenige Kinogänge in der letzten Zeit:


Été 85 (2020)
Gehobener Durchschnitt von François Ozon, der nach geeigneter (wenn auch etwas zu glatt konstruierter) Vorlage wieder das Thema Tod umkreist, die homosexuelle Beziehung thematisiert, deutlicher als früher das Erzählen selbst thematisiert und auch noch einmal – wie schon in dem hier angespielten "Une robe d'été" (1996) – Transgender-Aspekte einbindet. Wie so oft verbindet er gefälligen Kitsch mit kleinen Abgründigkeiten und der Film hat viele kleine Pluspunkte: die am Rande gestreifte unwissentlich, ungewollte Ausgrenzung des Homosexuellen schon im eigenen Elternhaus, die vorschnelle Kategorisierung von Situationen/Vorfällen, diverse Beziehungsfallstricke, natürlich allerlei 80er-Jahre-Nostalgie... anbei ein paar gewitzte Verweise. Aber es dominiert doch ein wenig der Hang zur doch recht gefälligen Tragikomödie mit einigen Ausreißern in unglaubwürdig konstruierte Witzchen...
Gute 7/10


A Quiet Place Part II (2020)
Nutzt (als fünfter Kinofilm der letzten 5 Jahre) das Gimmick der Vorgängers, das er in Spannungsszenen über Gebühr strapaziert, um es ansonsten weniger konsequent zugunsten größerer Konventionalität ein wenig untern Tisch fallen zu lassen (dank sicherer Inseln, in denen dann doch gesprochen wird, und einem noch stärkeren Rumgehauche-/geflüstere neben der reinen Gebärdensprache der Tochter): Die 08/15-Version des Vorgängers, in jederlei Hinsicht um die originellen Aspekte beraubt. Dass Cillian Murphy, der frühere Twink, Crossdresser und Jüngling, krude gegen sein einstiges Image anspielt, ist noch das interessanteste in dieser etwas christlich geprägten Geschichte, die sich von Standardsituation zu Standardsituation angelt, ohne eine runde Geschichte zu erzählen.
5,5/10


The Conjuring: The Devil Made Me Do It (2021)
Die M.-R.-James-geprägte Fortsetzung der Reihe: arg viel christlicher Bullshit, der sich schwerlich schönreden lässt, und eine recht gelungene Abkehr vom reinen Spukhhaus-Setting. Interessant: die Hexen- und Genderthematik am Rande... und noch immer ist Platz für die kleinen familiären Momente, die sympathischen Nuancen und Zwischentöne. Hätte sehr viel schlimmer kommen können...
Schwache 7/10


Nomadland (2021)
Anfangs noch eine interessante Position zwischen Fiktion und Dokumentation, mit Platz für Ambivalenz (etwa bzgl. Amazon), die mich allerdings gefühlsmäßig nicht so recht abgeholt hat. Das änderte sich dann zum Ende der ersten Hälfte; danach war es eine emotional enorm auf mich einwirkende Meditation über Ziele und Bedürfnisse, Prägungen, Ängste und Grenzen des Menschen... das funktioniert auch aufgrund der mystischen Ausrichtung, die die zwischenmenschliche Beziehungen über Zeiten und Orte hinweg, die das Aufgehen des Menschen im Sein, in den kosmischen Weiten zunehmend deutlicher betont; das läuft aber auch Gefahr, etwas verkitscht zu wirken und blendet eben (da kann Frances McDormand noch so geräuschvoll in Kloschüsseln furzen) all die Banalitäten, Trivialitäten, Nichtigkeiten, Ärgerlichkeiten, Nervigkeiten des Lebens aus, die hier allenfalls noch an den Lebenskampf der etwas verklärten Nomaden gebunden werden. Dennoch eine überaus interessante "The Grapes of Wrath"-Neuauflage, die wie John Fords Steinbeck-Verfilmung eine Marksteinposition in der Hollywoodgeschichte einnimmt: auch weil McDormand neben Laien agiert und ein "The Avengers"-Veweis die ganze Scheißigkeit einer saudummen Marvel-Blockbuster-Ära ins Boot holt... dass Chloé Zhao eine echte Bereicherung US-amerikanischer Filmkultur ist, ließ ja schon "The Rider" (2017) erahnen...
9,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Juli 2021, 02:01:46
Bei Amazon Video geguckt:

Game Night

(https://abload.de/img/a1o6dmchmrl._ac_uy2189ckt0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a1o6dmchmrl._ac_uy2189ckt0.jpg)

Was für ein Spieleabend ! :D
So haben sich das Annie (Rachel McAdams) und Max (Jason Bateman) bestimmt nicht vorgestellt, als sie von seinem Bruder Brooks (Kyle Chandler) zu einer Mystery-Mordnacht eingeladen wurden, die plötzlich SEHR realistisch wurde...

Die Story steigert sich immer wieder, es wird immer wieder einer drauf gesetzt, Komödie, Krimi & Actionfilm in einem ! Teilweise auch ein bisschen blutig ;)

1,2 Queensongs liefern den passenden Soundtrack dazu 🤘🏻

Starker Film, den man so nicht erwartet hätte !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 16 Juli 2021, 11:34:07
Gestern Nacht:

GoodFellas: Premium Limited Edition

(https://abload.de/img/7321922191229.5fjjjz2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321922191229.5fjjjz2.jpg)

Meisterwerk. Nix anderes.

30 Years of Mafia...

Was hier alles passiert, wie es passiert & vor allem, wie es geschauspielert wird, einfach genial!
Scorsese macht mit De Niro, Ray Liotta & vor allem Joe Pesci alles richtig ! 👌🏻

Dazu ein spitzen Soundtrack, rockig, klassisch, jedes Jahrzehnt bekommt seine Musik & Stil.

Apropos Stil: Die Umgebung & Kleidung verändert sich immer passend, aber die Goodfellas bleiben immer zusammen ;)

Verdammt, ich liebe Mafiafilme ! :D

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 17 Juli 2021, 03:03:29
Bei Amazon ausgeliehen:

The Game

(https://abload.de/img/nbcu-8537-full-image_zlj8p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nbcu-8537-full-image_zlj8p.jpg)

Ich möchte ein Spiel spielen... Ach ne, falscher Film ! :D

Dieses Spiel macht sehr viel Spaß...

Michael Douglas als erfolgreicher Geschäftsmann Nicholas Van Orton, dessen Bruder Conrad Van Orton (Sean Penn) ihm einen Gutschein schenkt, von der Firma "CRS".
Er sagt nach ein paar Tagen zu & wird aber abgelehnt. Dabei hat das Spiel schon begonnen...

Im Laufe des Films wird das "Spiel" immer spannender, immer realistischer, er hat Angst um seinen Ruf. um sein Leben ...! Dank der Kellerin Claire, gespielt von Deborah Kara Unger, kommt er CRS mehr und mehr auf die Schliche...
...oder !?

Fincher inszeniert Finchertypisch & das ist auch gut so!
Der atmosphärisch dichte Soundtrack + cooler Musik (u.a. Jefferson Airplane) tun ihr übriges!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Juli 2021, 18:24:51
No One Lives - Keiner überlebt!

(https://abload.de/img/9007150070700.40f8qj5h.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150070700.40f8qj5h.jpg)

Zuerst ist alles klar, die böse Gang macht dem Liebespaar auf der Durchreise einen Strich durch die Rechnung & sie werden entführt. Soweit, so normal...

Dann dreht der männliche Part des Pärchens aber den Spieß um, denn er ist selber ein Serienkiller! :D
Die Kills sind echt derbe & brutal ^^
Die Gang ist einfach nur Kanonenfutter für ihn...

Ein feiner, leicht kranker Splatter!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 25 Juli 2021, 02:18:21
A Classic Horror Story (Netflix)

O.K, das nenne ich mal einen cleveren Titel. Über weite Strecken denkt der geneigte Horrorfilmfreund "das ist ja nun alles, nur keine klassiche Horrorstory". Wobei so ein paar Elemente da sind, die "Raimi-Hütte", der Killer, die Wickerman-Sekte - nur passen die nie wirklich zusammen, so etwas wie eine Horrorstory mit Betonung auf "Story" entwickelt sich lange Zeit nicht.
Was sich dann mit dem "Kurz-vor-Final-Twist" deutlich ändert. Ob man den jetzt zu den Top Ten der überraschenden Schlusswendungen rechnet oder nicht, er gibt der ganzen Sache tatsächlich so etwas wie Sinn, die einzelnen Elemente fügen sich wirklich zusammen. Wer im italienischen Kulturkreis zuhause ist und mit den drei "Ritternamen" etwas anfangen kann, mag ein bisschen was geahnt haben, mich hatten die ehrlicherweise diesmal.
Zum Bild als amüsanter, aber keinesfalls unblutiger
Spoiler: zeige
Meta-Horror
passt die hübsche Vignette im Nachspann, mit der sich Netflix ganz gekonnt selbst auf die Schippe nimmt.

Angesichts einiger Längen am Anfang hätte ich den bis dahin maximal mit 5-6 Punkten bewertet, aber da hier das Ende tatsächlich mal ein Mehrwert ist, gibt es von mir knapp 7/10.

Blood Red Sky
(Netflix)

Netflix und seine internationalen Produktionen, so langsam kommen die echt auf Touren. Und dass "wir" Deutschen da jetzt auch mitmischen und in diesem Fall sogar richtig professionelles Genrekino abliefern, freut einen dann umso mehr.
 
Hier also die Mischung aus einem "Stirb-Langsam"-Szenario und einem Vampirfilm, muss man erst mal drauf kommen. Der braucht angesichts der vielleicht etwas üppig angesetzten Lauflänge ein paar Minuten, um auf Touren zu kommen, insbesondere die Rückblende in der Rückblende hätte ich nicht gebraucht, und ab und an hatte ich so meine Probleme, Baumeister im Vampirmakeup zu verstehen. Aber davon abgesehen ist das eine durchgängig positive Überraschung, Makeup, Flugzeugtricks, die Action und die Bluteffekte haben ein wirklich solides Niveau. Und der Film macht nicht den Fehler, die Chefvampirin als x-te Variante einer Überheldin im Kampf gegen das Böse hochzusterilisieren, um mal den Bruno zu zitieren -  die
Spoiler: zeige
frisst kleine Hunde und macht auch sonst wenig Gefangene
. Und mit ihrem Look erinnert sie durchaus an den ollen Max Schreck als Nosferatu, schöne Referenz.

Insgesamt 6,5 / 10.

The Banishing (BD)

Nach zwei relativ blutigen Filmen noch mal etwas sanftere Horrorkost. Der erfindet das Softhorrorrad jetzt auch nicht neu, hat aber das passende Kulisse, eine zeitgerecht schön altmodische Geschichte und einen sehr ansehnlichen Cast (vor allem Findlay passt da perfekt ins Setting). Dazu dann ein solides Ende, zum einen relativ konventionell (für die Supernatural-Freunde), aber dann mit einem Minitwist, der erneut nichts für die "habe ich doch alles geahnt"-Fraktion ist. Das "based on facts" verweise ich da mal wieder vorsichtig ins Reich der Fabel, aber ich wurde solide unterhalten.

7,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 26 Juli 2021, 20:34:24
Bei Amazon ausgeliehen:

Lawless - die Gesetzlosen

(https://abload.de/img/e360419592a1f6961c60223kis.jpg) (https://abload.de/image.php?img=e360419592a1f6961c60223kis.jpg)

Guter Gangsterfilm über 3 Brüder, die in der Prohibition illegal Alkohol schmuggeln, leider legen sie sich mit dem neuen Special Deputy an, mit dem nicht zu spaßen ist.

Dazu kommt noch mächtige Mobster Floyd Banner, der ihnen auch das Geschäft schwer macht...

Grundsätzlich gefallen Tom Hardy & Shia LaBeouf, sie spielen "Standard", würde ich sagen..
Es ist halbwegs spannend & am Ende gibt´s noch mal kräftig Action, aber sind leider zu wenig abwechslungsreiche Schauplätze, die Story plätschert aber nur so vor sich hin.. :/

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 28 Juli 2021, 18:15:44
Harte Ziele

(https://abload.de/img/5050582045215.5fghjmn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582045215.5fghjmn.jpg)

John Woo & Van Damme?

Man bekommt, was man erwartet !
Harte Action in Zeitlupe! Mit Tauben :D

Die Story packen wir mal schnell in die Tonne & holen die Knarren raus!

Die Action ist ein Traum, Van Damme hat geile Haare ( :D ) & ist in Topform, was will das Actionherz mehr !? 💥
Lance Henriksen spielt den Bösewicht schön "over the Top" & CCR spielen im Abspann, top! 👌🏻

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 29 Juli 2021, 19:24:00
Blues Brothers

(https://abload.de/img/5050582866094.5f3vj6q.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582866094.5f3vj6q.jpg)

Ein Wort: Kult !

Dieser Film sollte im Musikunterricht gezeigt werden ! (Glaube, das wurde er bei mir auch mal... 🤔 )

Die Story besteht quasi nur daraus, "die Band wieder zusammen zu bringen", aber das WIE ist hier das entscheidene !

Zahlreiche große (Blues) Musiker haben hier legendäre Auftritte, die Witze & die Komik kommt gut rüber und der Soundtrack ist ganz große Klasse !

Großartige Verfolgungsjagden in echten Kulissen mit echten Autos, die zu Schrott verarbeitet werden, vor allem in dem großem, völlig übertriebenem Finale ! 😳 :D

Filmgeschichte. Punkt. 😎

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 2 August 2021, 01:06:22
Bei Amazon Prime Video:

Shoot 'em up

(https://abload.de/img/91rn7kcglil._ac_uy218bdkxx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91rn7kcglil._ac_uy218bdkxx.jpg)

Knarren, Rock ´N´ Roll & Möhren ! 😂

Völlig abgedrehte & unwichtige Story, die als blutroter Faden dient, damit wild rumgeballert werden kann! 💥😁

Clive Owen gefällt als rumballernder Sprücheklopfer & Monica Bellucci ist halt sexy 😁😍

Die oft blutigen Effekte sind meistens geil, aber manchmal fällt das CGI schon deutlich auf, ich sag nur Fallschirmsprung... aber ich glaube, das ist Absicht, ernst nimmt der Film sich nicht... 😂😁

Dazu noch ein rockiger, manchmal elektronischer Soundtrack, der alles passend vorantreibt!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 2 August 2021, 01:44:08
Heute waren ein paar wirklich üble Gurken angesagt- die wir teilweise nicht komplett ertragen haben...

- Robo Vampire
Wie Frösche herumhüpfende Vampire die wie Zombies aussehen treffen auf Drogendealer.
Unerträglich schlechter Scheissdreck. Inhaltlich wie qualitativ (Mr. Banker DVD). Nach ca. 30 Minuten haben wir aufgegeben.

- Robo Vampire 2 - Counter Destroy
Ein Filmteam wird von peinlichen Hüpf-Zombie-Vampiren und sonstigem Zeug angegriffen.
Unerträglich schlechter Scheissdreck. Inhaltlich wie qualitativ (Mr. Banker DVD). Nach ca. 15 Minuten haben wir aufgegeben.

- The Suckling
Im örtlichen illegalen Puff werden auch Abtreibungen vorgenommen. Ein abgetriebenes etwas gerät nach dem Klorunterspülen in Atommüll...
Langweiliges Laberfilmchen mit wenigen nett-trashigen Effekten. Bild schwach, Ton so dumpf dass man kaum etwas versteht (CCC BD).

- Deadly Prey
Eine Söldnertruppe trainiert an willkürlich entführten Opfern die Jagd und das Morden.
Mischung aus beliebigem Menschenjagdfilm und dem ersten Rambo, von dem einige Szenen 1:1 kopiert wurden. Bild schwach, Ton okay (CCC BD).

- Nurse
Krankenschwester Abby meuchelt in ihrer Freizeit gerne Männer- am liebsten in Lack und Leder- und schön blutig.
Blutige CGI-Effekte. Leider finde ich die Hauptdarstellerin dermaßen abstoßend und nervig, dass ich irgendwann die BD rausgeschmissen habe.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 3 August 2021, 01:58:48
Blues Brothers 2000

(https://abload.de/img/5050582866094.5f16jp3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582866094.5f16jp3.jpg)

Elwood kommt (mal wieder) frisch ausm Knast & will die Band wieder zusammen bringen ...
Leider ist sein Bruder mittlerweile verstorben :( (In echt starb John Belushi...)

Es ist alles sehr ähnlich wie im ersten Teil, was nicht schlecht sein muss, aber hier wirkt es manchmal seltsam & zu konstruiert bzw. manchmal einfach zu übertrieben.
Z.b die Zombies & das "in den Himmel fahren"

Der Soundtrack ist mal wieder geil, Dan Akroyd cool as a Blues Brother, die Gästeliste ellenlang, alte Bekannte und neue, es macht auch hier Spaß, alles zu entdecken, wer wieder dabei ist ;)
Alleine die "Super Blues Band " am Ende ist es wert :D
Und natürlich der damalige Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde für den größten Autostapel ^^

Guter Film, der aber nie an das Original reicht !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 4 August 2021, 02:51:18
Underworld - Aufstand der Lykaner

(https://abload.de/img/4030521723481.5f77j5h.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521723481.5f77j5h.jpg)

Ein enttäuschender Teil der Underworldreihe...

Klar, es ist ein Prequel, also kann man keine Selene erwarten oder gar Schußwaffen, da es im Mittelalter spielt.

Es ist auch ein brutaler Teil & die düstere "Underworldatmosphäre" samt Blaufilter ist vorhanden und dank Viktor bzw. Bill Nighy fühlt man sich ein Stück weit heimisch, aber irgendwie langweilt mich diese Liebesgeschichte & die Revolution der Lykaner :/

1,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 8 August 2021, 01:17:57
Aftermath (2020, Netflix)

aka "Plothole, der Film". Und nein, ein Thriller / Horrorfilm muss nicht in jeder Szene oder als Gesamtkonstrukt zu 100 Prozent logisch sein, ansonsten kann man es meistens ganz sein lassen. Wenn aber wie hier die komplette Handlung und ab einem gewissen Zeitpunkt fast jede Szene ein Fragezeichen oder neudeutsch "wtf" im Gesicht des Betrachters hinterlassen, stimmt etwas nicht, und zwar gewaltig.
Nur mal als zufällige Auswahl:
Spoiler: zeige
- Warum interessiert sich schlagartig niemand mehr für die verschwundene Schwester ? - die Frauen standen sich doch recht nahe
- Warum gibt die Frau bei der Polizei nicht an, dass der Bruder der Verkäuferin sie mehr oder weniger zum Rückkauf erpressen will ?
- Wie kann der Typ da drin überleben, insbesondere in der Zeit, als das Haus unbewohnt war ? Wieso wird nur der Mann und der Hund und nicht die Frau vergiftet ? Und überhaupt: Was ist das Motiv und was soll das Ganze ?
- Warum zeichnen die Videokameras den nicht auf ?  Wieso hat der in einem nur durch eine Röhre erreichbaren Raum dermaßen viel Hightech angesammelt und von da aus die Kontrolle über das Haus ?

Kurz und wenig gut: Spätestens nach der ersten, "halben" Auflösung wird der komplett idiotisch und verschenkt ein zumindest erkennbares Potential, das man sich mit ein, zwei soliden Spannungsmomenten aufgebaut hat. Überlang dazu; schade um Greene, die man (ich) durchaus mal wieder ganz gerne sieht, und um die professionelle Synchro.

3,5/10

P.S. "Inspired by Facts". Ich habe gelacht.

Evil Next Door (BD)

Softhorror aus Skandinavien, da macht man meistens nicht viel falsch. Auch hier gibt es eine ganz solide Ausgangsposition, eine passende Kulisse und ein paar durchaus annehmbare Schreckeffekte. In den Details hapert es: Diese Idee, dass Papa den Junior für ein paar Tage mit der Freundin, die nicht dessen Mutter ist, alleinlässt, hatten wir neulich (The Lodge iirc) schon mal, und die ist immer noch nicht plausibel. Zumal der Typ sich nach seiner Rückkehr auch noch als echter Pfosten entpuppt und der Freundin gleich mal sinnfrei
Spoiler: zeige
die Schuld an dem Ganzen gibt,
was das
Spoiler: zeige
sehr glatte Happyend
dann noch etwas ärgerlicher erscheinen lässt. Auch zu der Natur des titelgebenden Bösen bleibt das ganze ein bisschen arg vage.

Trotzdem: Von den drei Filmen hier der beste - knapp 6/10. Und schon wieder "based on facts" - wer bitte soll das denn glauben ??

After Midnight (Amazon Prime)

Das ist so ein Kritikerfavorit, mit dem ich mich mal wieder etwas schwer tue. Wobei: Die Ausgangssituation, die Südstaatenkulisse, die Musik, auch die Schauspieler, das beginnt alles eigentlich ganz vielversprechend. Der Punkt, an dem ich mehr oder weniger ausgestiegen bin, war dann die
Spoiler: zeige
Rückkehr der Frau
und die folgende lange und zähe Aufarbeitung der Beziehung.

Klar, auch ich verstehe das zumindest mal insoweit, als dass das "Monster" die unbewältigten Probleme in dieser "Nicht-Ehe" repräsentiert. Was dann an der Schlussszene, in einigen Kritiken als "hammerharter Twist" gelobt, so toll sein soll, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

Von mir nur 4,5/10, da hätte mehr draus werden können.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 10 August 2021, 19:34:43
Blade of the Immortal: Limitertes 2.Disc Steelbook

(https://abload.de/img/7613059323872.5f6ekgm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7613059323872.5f6ekgm.jpg)

Takashi Miike´s 100. Film!
Und er ist des Meisters würdig!

Die Rachestory ist keine unbedingte Standardstory, gut umgesetzt & es splattert kräftig! Aber da mache ich mir ja keine Sorgen bei ihm...

Auch wenn man sagen muss, die typischen Blutfontänen fehlen ein bisschen :D
Vielleicht dauert es auch ein bisschen zuuu lange..

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 11 August 2021, 03:38:27
Nebenan (2021)
Daniel Brühls gerühmtes Regiedebüt hat mich als quasi-Kammerspiel durchgängig unterhalten, aber auch etwas ratlos zurückgelassen. Da werden Blockbuster- und Autorenfilmallüren, Starkult, Stalking, Überwachung & Überwachbarkeit, gläserne Bürger und Decken, Gentrifizierung u.v.m. angespielt und etliche moralische Fragen aufgeworfen... eine Richtung wird nicht vorgegeben, aber dafür eben ein überzeugendes Gewebe aus Zusammenhängen vorgelegt... auch die Figuren, selbst einige Nebenfiguren, werden mit so vielen Mängeln (seltener auch mit Vorzügen) ausgestattet, dass es schwer fällt, sich parteiisch zu verhalten... Das sind dicke Pluspunkte, zugleich werden jetzt nicht allzu originelle Gedanken vermittelt und konstruktive Lösungsvorschläge bleiben natürlich erst recht außen vor... Ich bin da bei einer sehr soliden 7/10 gelandet.


Quo vadis, Aida? (2020)
Einen Film in der Qualität von "Esmas Geheimnis" (2006) erwartet – und dann ziemlich geflasht worden: Zermürbend und hoffnungslos ist der Hauptteil des Films, in dem man der Hauptfigur beim Versuch zusehen muss, mit denkbar schlechtesten Karten vor den Massakern von Srebrenica das Unausweichliche (die Ermordung von Kindern und Ehemann) zu verhindern, derweil um sie herum die Blauhelme an einer Farce teilnehmen, die das eigentliche Ziel bei weitem nicht erreichen wird... Das ist ausgesprochen beklemmend und niederschmetternd, zumal es gelegentlich über dezent platzierte Übspitzungen einen rabenschwarzen Humor gibt, ohne dass der Film als Komödie wie "No Man's Land" (2001) erscheinen würde... Hier bleibt das Lachen wirklich einmal im Halse stecken, derweil das Grauen häufig in kleinen Andeutungen aufscheint (womit ich jetzt nicht die Erschießungen im Off meine). Die vielzitierte weibliche Perspektive (die den Film unter meine persönliche Top-20 des Kriegsfilms hebt), die spätestens mit der Schlusstafel ins Bewusstsein gerufen wird, führt auch zu kleinen unnötigen Vergröberungen wie den sich ungeniert im Schritt kratzenden Ratko Mladić bei einem seiner ersten Auftritte, allerdings fügt sich das dann auch in manch andere Überspitzungen (wie die kindlich-verängstigten Blauhelme) ein, die letztlich eben auch sehr wohldosiert eingesetzt werden. Ein paar kleine, unerwartete stilistische Extravaganzen zwischendurch haben mich sehr beeindruckt, der lange Epilog nach den Massakern war dann so eine Art Herzstück des Films... alles in allem eine sehr aufwühlende, recht niederschmetternde Filmerfahrung mit einer eindringlich spielenden Hauptdarstellerin. Klare 10/10 von mir... damit gehört er bei mir neben "Nomadland" zu den einzigen 10/10-Titeln des Jahres 2020... beides Filme von Regisseurinnen mit weiblichen Hauptfiguren. Und bis 2019 befindet sich in meiner Bewertungsliste kein einziger Film einer Regisseurin mit einer 10/10... da sind Potter, Bigelow, Wertmüller und andere stets knapp dran vorbeigeschrammt...


Be Natural: The Untold Story of Alice Guy-Blaché (2018)
Die Alice-Guy-Doku hatte ich noch vor hiesigem Kinostart sehen dürfen und war unerwartet unterwältigt. Ja, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Guy in der Filmgeschichtsschreibung (zumeist ohne bösen Willen) übergangen und kaum registriert... aber gerade in den 90er- und 00er-Jahren hat sich das zuletzt doch ganz erheblich gewandelt. Und jetzt kommt die zigste Guy-Doku mit der Prämisse ihrer ungerechtfertigten Unbekanntheit daher, um da ihre Marginalisierung als Frau in der Filmgeschichte zu behaupten... Entschuldigung, aber wer Alice Guy – deren OFDb-Profil Sir Francis schon 2011 anlegte – nicht kennt (oder 2010 zu Beginn der Vorbereitungen der Doku) nicht kannte (was ja llkommen verzeihlich ist), kann das eigentlich nicht guten Gewissens auf die frühen Filmgeschichtsschreiber schieben. Das ist etwas bequem... insgesamt eher banane: viel Bekanntes, viel Sinnbefreites, gegen Ende dann zunehmend interessanter – aber da hätte man auch die früheren Filmporträts wieder zugänglich ma können (was ja teils auch geschieht), anstatt nun den zigsten Neuaufguss abzuliefern, der ganz zeitgeistig und modisch auf feministische Debatten aufzuspringen hofft und dabei manche Verzerrung in Kauf nimmt... So sollten aktuelle "Frauenfilme" (schwieriges Etikett, ich weiß) nicht aussehen. Aber gut, den Zweck erfüllt der Film ja sicherlich, für ein nicht allzu cinephiles Publikum hat er interessante Infos parat (wenn es den Film den sehen will), aber für den effekthascherischen Gestus kommt dieser Film ein, zwei Dutzend Jahre zu spät... 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 August 2021, 13:47:01
Beyond a reasonable Doubt (2009)

Amber Tamblyn hab ich eine Zeit lang stets gern gesehen, Michael Douglas war mal einer meiner liebsten Schauspieler und Justiz-Thriller gehen meistens irgendwie... also hab ich mir dann doch mal (nach so einigen Jahren im Regal) Peter Hyams' Remake des 1956er Fritz Lang Streifens "Jenseits allen Zweifels" von meinem "Pile of Shame" gegriffen und ne Chance eingeräumt. Nunja... Die Grundidee ist reizvoll und gar einigermaßen clever - der Film an sich aber arg formelhaft und spannungsarm, da weitestegehend vorhersehbar (inklusive eines "großen Twists" am Ende, der aber dennoch irgendwie mit zu den positiveren Faktoren des Ganzen gehört). Hyams war schon immer bloß ein "routinierter Handwerker", dessen Inszenierung hier "bieder und uninspiriert" amutet, die an sich ordentliche Besetzung legt sich nicht allzu sehr ins Zeug und manche Inhalte rufen schon eine unfreiwillige Komik hervor, da sie sich sehr ernst nehmen, in der präsentierten Form aber kaum wirklich ernst genommen werden können...

tendenziell knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 12 August 2021, 23:03:25
Bei Amazon Prime Video gesehen:

Die Firma

(https://abload.de/img/41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg)

Ich liebe Anwaltsfilme ! Und Mafiafilme ! Dieser hier verbindet beides... :D

Ein starbesetzter, spannender Thriller bzw. eine John Grisham Verfilmung!

Alles fängt rosig an, Mitch McDeere (Tom Cruise) & seine Frau Abby McDeere (Jeanne Tripplehorn) haben ihr Glück eigentlich perfekt.
Er hat einen absolutten Top Job bei kleinen, feinen Kanzlei, sei darf weiter in einer Schule arbeiten & sie finden ein top Haus, was von der Firma möbiliert wurde, die Partys von der Firma sind sehr familär gehalten, kurz: Alles ist spitze ! 👌🏻

Aber nach & nach findet Mitch Sachen heraus, die nach unlauteren Mitteln aussehen bzw. nicht ganz legal sind...

"Die Firma" ist mit der Mafia im Bunde !

Und er sitzt zwischen FBI & der Firma und weiß nicht, was er tun soll... ;)

Sehr spannend inszeniert, bis zum Schluß ultraspannend, 1,2 Wendungen inkl. plus top Schauspieler, einem gutem Soundtrack, der sich nie aufdrängt.

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 12 August 2021, 23:32:04
Zitat von: PostalDude am 12 August 2021, 23:03:25Bei Amazon Prime Video gesehen:

Die Firma

(https://abload.de/img/41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg)

Ich liebe Anwaltsfilme ! Und Mafiafilme ! Dieser hier verbindet beides... :D

Ein starbesetzter, spannender Thriller bzw. eine John Grisham Verfilmung!

Alles fängt rosig an, Mitch McDeere (Tom Cruise) & seine Frau Abby McDeere (Jeanne Tripplehorn) haben ihr Glück eigentlich perfekt.
Er hat einen absolutten Top Job bei kleinen, feinen Kanzlei, sei darf weiter in einer Schule arbeiten & sie finden ein top Haus, was von der Firma möbiliert wurde, die Partys von der Firma sind sehr familär gehalten, kurz: Alles ist spitze ! 👌🏻

Aber nach & nach findet Mitch Sachen heraus, die nach unlauteren Mitteln aussehen bzw. nicht ganz legal sind...

"Die Firma" ist mit der Mafia im Bunde !

Und er sitzt zwischen FBI & der Firma und weiß nicht, was er tun soll... ;)

Sehr spannend inszeniert, bis zum Schluß ultraspannend, 1,2 Wendungen inkl. plus top Schauspieler, einem gutem Soundtrack, der sich nie aufdrängt.

4,5/5

Das ist bis jetzt glaube ich deine längste Kritik. Es wird langsam.  :respect: 

Jetzt fehlt nur noch die X/10 Bewertung.

#nofront
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 15 August 2021, 01:35:43
Mal ein paar Filme aus der Theke auf BD nachgeholt

The Rookies


Wo soll man da anfangen ? Damit, dass das chinesische Kino zuletzt relativ glücklos den westlichen Hightechspektakeln Marke F&F mit seinen sinnfreien CGI-Orgien nacheifert ? Und dabei mangels Budget und Leuten, die so was stemmen können, nicht mal an die auch schon sagen wir umstrittenen Vorbilder herankommt? Stimmt natürlich irgendwo, siehe Vanguard.
Wer das mal für einen Augenblick vergisst und dann auch noch die wirklich furchtbaren ersten 20 Minuten übersteht, könnte hier aber trotzdem einigen Spaß haben. Das ist natürlich ein völlig abgedrehter Unfug, für den einem phasenweise tatsächlich die passenden Worte fehlen - wer hier nach einer nachvollziehbaren Handlung oder glaubwürdigen Figuren fragt, ist komplett im falschen Film. Aber wenn man mal über ein paar tonale Ungereimtheiten (Stichwort
Spoiler: zeige
abgtrennte Beine
) und den gewohnt albernen Asienhumor gnädig hinwegsieht, muss man doch zugeben, dass der als abgedrehter Actionkrawall durchaus Laune macht. Und dabei, erstaunlich genug, nicht mal als reine Testwiese der eher flauen CGI rüberkommt, die man aus dieser Ecke der Welt zuletzt ertragen musste: In den langen Sequenzen, in denen das Rookieteam Budapest großflächig in seine Einzelteile zerlegt, sind überraschend viele Stunts zwar überdreht, aber offenbar handgemacht. Und wenn Genosse PC doch mal zwangsläufig aushelfen muss (Transformer-Beetle), sind die Tricks durchaus ansehbar.

Zum Cast nur das: Allzuviel Milla sollte man nicht erwarten (Muster Bruce/Nic: Paycheck kassieren, vorbeischauen, weiterziehen); komplett unverständlich dabei aber trotzdem, dass man ihr
Spoiler: zeige
nicht mal eine Rolle im Finale zugesteht.


In entsprechender Feierabendlaune und vielleicht mit ein bis zwei Bierchen durchaus ein Kandidat für solide 6/10, komplett nüchtern eher weniger.

Russian Raid


Ich entnehme auch ohne große Russischkenntnisse dem Originaltitel mal, dass die Verwandtschaft mit den indonesischen Klopperklassikern nicht nur eine Erfindung deutscher Betitler ist, sondern von den Machern wirlich so gewollt. Das ist jetzt ein SEHR kühnes Unterfangen, selbst wenn man wie ich die zwei Vorbilder nicht als Apotheose des zeitgenössichen Actionkinos ansieht, dafür waren die mir die einfach zu prügellastig.
Immerhin wurden für den hier wohl einige russische Ex-Soldaten (nach anderen Quellen MMA-Profis, oder wie das dorten heißen mag) engagiert, die solide Kampfkunst im sagen wir mal "quasimilitärischen" Stil praktizieren. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die erste Stunde eher öde ist, mit Figuren, die einem noch unterhalb des Allerwertesten vorbeigehen und einer Handlung, die man 3 Minuten nach Filmende vergessen hat. Die letzte halbe Stunde ist dann eine ganz solide Mixtur aus Balleraction und harten Infights, die kann sich schon irgendwo sehen lassen.

In der Addition aber nicht mehr als 4,5/10.

Awoken


Preiswerter Einschauplatz-Horror mit ein paar maßvoll geschickt eingebauten Found-Footage Anleihen, die gleich mal ein Riesenfragezeichen über dem Plot hinterlassen (
Spoiler: zeige
wer zum Teufel hat da gefilmt ?
). Und der ganze Rest ist jetzt auch weder rasend orginell noch durchweg spannend, aber ehrlicherweise mit ein paar effektvollen, zum Teil auch blutigen Momenten. Und die Szene gegen Ende, in der sich Prota- und Antagonist gegenseitig
Spoiler: zeige
die lateinischen Formeln an den Kopf werfen, um den Exorzismus wahlweise zu vollende oder zu sabotieren
, ist mal etwas, das ich in der Form auch noch nicht gesehen, wenn auch nicht wirklich vermisst habe.

Mittelmäßig gespielt und synchronsiert; letztlich ein ziemlich klarer Fall von sehr durchschnittlichem Durchschnitt. 5/10.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 17 August 2021, 11:22:31
Jay & Silent Bob Reboot

Wie zu erwarten, ein recht derber, seichter Schmarrn wie schon das "Original" gewesen ist. Jay und sein hetero Lebenspartner Silent Bob wollen das Reboot von Bluntman & Chronic verhindern und treten dabei wieder die Reise Richtung Hollywood bzw. einer Fan-Con besagten Filmes an. Dabei treffen sie noch Jays Tochter und ihre Gang, allerhand Schauspieler aus dem "Askewverse" und rauchen natürlich den ein oder anderen Joint.

Wie schon seine letzten Beiträge, ist auch dieser Streifen kaum die Zeit wert es anzusehen, Smith sollte vielleicht dem Medium langsam den Rücken kehren, denn selbst seine Trashgranaten (Yoga Hosers) verfehlen immerzu ihr Ziel. Ich glaub, der letzte gute Beitrag war Red State, und der ist auch schon 10 Jahre alt. Ob ich mir noch Clerks 3 und Mallrats 2 antun werde, weiß ich nicht, da mir schon hier das Selbstrezitieren zu billig war.

3/10


Air America

Basierend auf wahren Begebenheiten der titelgebenden Flugorganisation trifft ein junger Pilot in Laos während des Vietnam Krieges ein. Dort angekommen wird er schnell mit der hiesigen Realität konfrontiert - Schmuggel unter dem Deckmantel des C.I.A. und die bleihaltigen Konflikte, die ein Kriegsgebiet ausmachen. Sein erfahrener Kollege, der sich von sämtlichen Gewissensbissen befreit hat, nimmt ihn unter seine Flügel und gemeinsam machen sie sich dann doch noch auf Gutes zu tun.

Der Film fängt wie jede gute 80er-Komödie an, kurzweilig und gespickt mit flappsigen Sprüchen, verheddert sich dann aber stark im Drama und Pseudo-Kommentaren auf eines der dunkelsten Flecken der US-Auslandskonflikte - wirkte auf mich alles unglaublich erzwungen und gar nicht rund; Downey Jr. und Gibson können ab der Hälfte den Film auch nicht mehr vor der Bruchlandung retten.

4/10


The Last Mercenary

Van Damme in einer Vater-Sohn-Spionage-Actionkomödie, hört sich komisch an, ist es leider auch. Zwar hat der Altmeister es spätestens seit JCVD drauf, sich selbst nicht ernst zu nehmen und damit zu kokettieren, aber zünden wollte der Witz nur selten. Bin wohl auch einfach diesen Verwechslungs- und / oder Geheimniskrämer-Plots entwachsen, da nichts neues erzählt wird und alles nach Schema F abläuft. Die Kämpfe sind ganz gut choreografiert und die Action passt auch, der Rest eher nicht.

4/10

Birds of Prey

Im Zuge Suicide Squads mal Harelys Solo-Film geschaut. Robbie ist über jeden Zweifel erhaben, haut hier eine richtig gute Leistung raus, die es schafft zwischen totaler Absurdität und Überzeichnung einen sympathischen und verrückten Charakter zu schaffen. Ihre Freunde wider Willen hab ich ebenso gefeiert, aber MacGregors Bösewicht war mir dann einfach zu gewollt cool und eiskalt, frei dem Motto, wenn die Protagonistin schon so abgefuckt ist, dann muss der baddie ja noch abgefuckterererererererer sein. Na ja... hat nicht so geklappt. Auch das Finale hat mich nimma vom Hocker gerissen, alles gute Action, aber auch wieder schnell vergessen.

Notiz an mich: muss mir das Sandwich machen!

6/10


The United States vs. Billie Holiday

Das neueste Biopic zur berühmten Jazzsängerin, ihrem Kampf gegen die ständige Heroinsucht und die Zensur durch das F.B.I. ihrer Auftritte bzw. das Verbot ihres legendären und bis heute noch relevanten "Strange Fruit". Andra Day spielt die Lady Day als wäre es ihre zweite Haut, deren Lieder hat sie die schwere und nuancenhaltige Kraft Holidays mit Bravour gemeistert und ihr Kampf zwischen Glück und Sucht, zwischen Stolz und Niederlage ist zu keiner Zeit aufgesetzt. Die Geschichte lebt nicht nur von Day, sondern auch von der Entscheidung den erwachsenen Weg gewählt zu haben, um diese zu erzählen. Zwar umgeht, dank Holidays Biographie, der Film die generischen Biopic-Klischees, aber leider lässt es auch Chancen am laufenden Band ungenutzt und vertieft lediglich die Beziehungen zu ihren Männern und ihrer Sucht, aber nicht weiter als nötig die gesellschaftliche Tragweite ihres Werks.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 17 August 2021, 20:26:37
Blob: Schrecken ohne Namen

(https://abload.de/img/i553b8d17cc0e4034.5fpwjbk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=i553b8d17cc0e4034.5fpwjbk.jpg)

Ein alter, aber ganz guter (Katastrophen)Film über eine seltsame Substanz, die vom Himmel "gefallen" ist & Menschen "infiziert".

Die Schauspieler sind dem Alter des Film entsprechend, die Effekte auch & das "Monster" ist komisch... :D

Aber das Finale ist garnicht mal so schlecht gemacht^^

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 19 August 2021, 12:22:26
Bei ,,Escapee" handelt es sich um einen Slasher aus dem Jahr 2011, in dessen Gestalt Campion Murphy seinerzeit sein Spielfilm-Regiedebüt vorlegte – worauf er seither (bis heute) übrigens nichts weiter als einen einzigen ,,Short" abgeliefert hat. Die Story (ebenfalls von Murphy) kommt arg gradlinig, einfallsarm und vorhersehbar sowie reich an öden Klischees, banalen Dialogen und uninteressanten Figuren daher – dem Streifen an sich mangelt es u.a. an Spannung und ,,Drive". Zumindest sind Christine Evangelista und Melissa Ordway beidesamt sexy und hübsch – wohingegen Dominic Purcell als Killer weitestgehend ,,steif" anmutet und letztendlich in der Rolle nur bedingt überzeugt...

Unabhängig dessen hatte ich in Anbetracht der Optik, der Darsteller sowie bestimmter Momente ständig das Gefühl, dass ein fähigerer Regisseur aus dem Drehbuch und den zur Verfügung gestandenen Mittel durchaus zumindest einen soliden Genre-Vertreter hätte schaffen können: Die Inszenierung hätte dafür bloß ,,wuchtiger", inspirierter sowie mit mehr ,,Energie" versehen sein müssen – möglichst kombiniert mit einer Straffung des Ganzen um eine knappe Viertelstunde auf rund 80 Minuten. Genügend Budget war offenbar vorhanden, denn ,,unansehnlich/billig" sieht das Ergebnis nicht aus. B-Movies dieser Art gibt es zuhauf – viele davon von noch schwächerer Qualität. Auslassen kann man ,,Escapee" dennoch getrost...   

gute 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 21 August 2021, 05:31:16
Fabian oder Der Gang vor die Hunde (2021)
Ich bin kein ganz besonders eingefleischter Dominik-Graf-Enthusiast, dafür kenne ich auch noch etwas zu wenig... "Die Katze" war ziemlich gut, drei Tatort-/Polizeiruf-Folgen zumindest etwas über dem jeweiligen Durchschnitt. Und sein Band mit Filmkritiken/Essaysist war mir sehr sympathisch. "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" war jedenfalls ein Film, von dem ich mir nicht allzu viel versprochen habe; die ersten Minuten sorgte ich mich noch, dass das alles sehr bemüht sein könnte und keine drei Stunden tragen würde, aber dann bin ich auch schon in die Handlung hineingerutscht, in die sich die Formatwechsel dann auch recht zurückhaltend eingefügt haben... war letztlich deutlich besser als die frühere Verfilmung von Wolf Gremm. Tom Schilling und Saskia Rosendahl waren mit sichtlicher Spielfreude dabei, auch Albrecht Schuch hat seinen etwas weniger spannenden Typus doch recht faszinierend gegeben... und vor allem kamen in den drei Stunden alle Tonarten (von witzig über schockierend und aufwühlend bis traurig) gut zur Geltung. Gut, die Vorlage ist auch ne sichere Bank; manche Einfälle (die Brücke - oder Passage - ins Heute, die Stolpersteine) waren vielleicht etwas aufdringlich, aber alles in allem war das doch ein wuchtiger und einfühlsamer Streifen, sympathisch in seinen Anleihen beim Film der späten 20er, frühen 30er Jahre, unangenehm in den düsteren Momenten; spannend als Zeitbild, ergreifend als Drama. 8-9/10 von meiner Seite...


Promising Young Woman (2020)
Überraschend mehr Drama als erwartet. In erster Linie traurig und ausgesprochen witzig; Thriller-Aspekte folgen dann erst mit einigem Abstand. Auch wenn Rape-&-revenge hier natürlich die Folie abgibt, um in den rape-culture-Diskurs einzusteigen... Wobei es hier erfreulicherweise nicht allein um übergriffige Männer geht (...allerdings: Ryans Verhalten auf ihr Verhalten auf seinen früheren Fehltritt hätte so nicht sein müssen, da wurde schon etwas Ambivalenz verspielt); und auch nicht wirklich um wahre Rache (sondern eher um Erkenntnis, Scham, Vergebung...). Und bei aller Stärke und Überlegenheit geht es vor allem auch um tiefe Verletzungen. Alles in allem war das unerwartet anrührend, Thriller-Motive werden eher humorvoll unterlaufen als erfüllt; und das Ende ist wohl das denkbar beste (wenn auch keinesfalls das befriedigendste), das es hätte geben können... Und Carey Mulligan macht ohnehin jeden Film noch ein bisschen sehenswerter. Satte 8/10


The Forever Purge (2021)
Der erste Teil war sehr mau, das Prequel zuletzt schon recht unterdurchschnittlich; der jüngste Teil, der sehr durchschaubar konstruiert vermeintliche Gegner zusammenschweißt, derweil drumherum unterschiedliche extreme Positionen an Zulauf gewinnen, bis am Ende die Ausgangssituation unter umgekehrten Vorzeichen abläuft (und US-Amerikaner über die Grenze nach Mexiko flüchten) ... das war ja nicht unsympathisch, aber schon etwas bemüht hingebogen und ohne größere Überraschungen auskommend. Ein bisschen Buddy-Movie, ein wenig John Carpenter hier, etwas Romero dort... viel, viel Western, womöglich ein zarter Anflug "Fury Road"; jede Menge Zeitgeist auf jeden Fall – und bislang einer jener Filme, in denen sich die Trump-Präsidentschaft doch sehr, sehr deutlich niedergeschlagen hat... Schwache 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 21 August 2021, 13:27:21
Zitat von: Mills am 12 August 2021, 23:32:04
Zitat von: PostalDude am 12 August 2021, 23:03:25Bei Amazon Prime Video gesehen:

Die Firma

(https://abload.de/img/41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg)

Ich liebe Anwaltsfilme ! Und Mafiafilme ! Dieser hier verbindet beides... :D

Ein starbesetzter, spannender Thriller bzw. eine John Grisham Verfilmung!

Alles fängt rosig an, Mitch McDeere (Tom Cruise) & seine Frau Abby McDeere (Jeanne Tripplehorn) haben ihr Glück eigentlich perfekt.
Er hat einen absolutten Top Job bei kleinen, feinen Kanzlei, sei darf weiter in einer Schule arbeiten & sie finden ein top Haus, was von der Firma möbiliert wurde, die Partys von der Firma sind sehr familär gehalten, kurz: Alles ist spitze ! 👌🏻

Aber nach & nach findet Mitch Sachen heraus, die nach unlauteren Mitteln aussehen bzw. nicht ganz legal sind...

"Die Firma" ist mit der Mafia im Bunde !

Und er sitzt zwischen FBI & der Firma und weiß nicht, was er tun soll... ;)

Sehr spannend inszeniert, bis zum Schluß ultraspannend, 1,2 Wendungen inkl. plus top Schauspieler, einem gutem Soundtrack, der sich nie aufdrängt.

4,5/5

Das ist bis jetzt glaube ich deine längste Kritik. Es wird langsam.  :respect: 

Jetzt fehlt nur noch die X/10 Bewertung.

#nofront
Ich find die Kritiken von PostalDude erfrischend - länger heißt ja nicht unbedingt besser.
 :pidu:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 22 August 2021, 12:30:25
Zitat von: Max Blank am 21 August 2021, 13:27:21Ich find die Kritiken von PostalDude erfrischend - länger heißt ja nicht unbedingt besser.
Wobei das Kleingedruckte in dem Thread (nachzulesen in Post 1 aus 2012) ja mal was von "mindestens 5 Sätzen" zum Film sagte. Aber klar, das ist ja nicht die Steintafel vom ollen Moses, und letztlich muss jeder selbst wissen, und was er hier schreibt/liest.

Und wenn ich schon mal hier bin:

Bliss (Amazon Prime / der von 2019, den gleichnamigen von 2021 ziehe ich bei bei Gelegenheit nach)

So richtig vollversorgt werden sich die Fans des "Extremkinos" Marke Gaspar Noé zuletzt wahrscheinlich nicht fühlen, jedenfalls nicht über offizielle Quellen. Und auch der hier war - zumindest mein Eindruck - auf gängigen Medien schwer zu bekommen, schön also, dass Amazon sich erbarmt hat. Wobei der Vergleich zu Noé mal mit aller Vorsicht erfolgt, ich kenne dessen Oeuvre jetzt nicht so genau (immer mal angefangen, selten komplett gesehen), mir erscheint der hier erzählerisch deutlich straighter. Natürlich ist das immer noch eine ziemlich wilde Mischung aus Drogen, Blut, etwas Sex, schwindelerzeugenden Kameraeinstellungen (vor denen man gnädigerweise im Vorspann gewarnt wird), aber im Kern wird doch eine relativ gradlinige Geschichte erzählt.

Dabei ist jetzt nicht alles Gold, was glänzt; die derben Bluteffekte kann man sicher gerne als "handgemacht" abfeiern, aber dass so was schnell an Grenzen kommt, sieht man vor allem in den
Spoiler: zeige
"Schmelzeffekten" der Vampire
, wo offenkundig sogar ein platzender Luftballon zum Einsatz kommt. Trotzdem: Ich fand den, ohne zum Riesenfan des Subgenres zu werden, insgesamt vollkommen o.k, kurz, knackig, jederzeit nachvollziehbar, mit angemessenen Horroranteilen und einer engagierten Performance der Hauptdarstellerin.

7/10


Haunted Child Amazon 99 Cent

Ein paar Posts weiter oben hatte ich was von "üblicherweise soliden" Softgruslern aus Skandinavien gesagt, hier muss man das leider leicht relativieren. Wobei der eigentlich gar nicht den den Anspruch erhebt, wahnsinnig gruselig zu sein, es gibt im Kern nicht einen einzigen Schreckeffekt (ein paar "unerklärliche" nächtliche Geräusche, die gemessen an der Story, wie sie sich eigentlich ziemlich absehbar entfaltet, auch relativ wenig Sinn ergeben).
"Absehbar" ist überdies das richtige Stichwort, um die Hauptschwäche des Produktes herauszuarbeiten. Wer nicht ab ungefähr Minute 15 des immerhin knackig kurzen Films vollumfänglich ahnt, worauf das hinausläuft, sollte dringend noch mal den Anfängerkurs "Die drei Haupttwists im Gruselkino" nachholen; insbesondere bei der Sache mit dem
Spoiler: zeige
 Mädchen
fragt man sich schon, ob die Macher hier IRGENDEINEM Zuschauer ernsthaft glaubhaft machen wollen,
Spoiler: zeige
dass die wirklich existiert
, so offensichtlich ist das. Das ziemlich "konservative" Ende ist dann auch nicht so toll, jedenfalls bezüglich der
Spoiler: zeige
"Pro-Familia-"Botschaft
, wobei in der allerletzten Szene immerhin ein Minimum Interpretationsmöglichkeit drinsteckt.

Der Rest passt schon irgendwo, die eisige Landschaft ist klasse eingefangen, auch hier ist die fast ominipräsente Hauptfigur ganz ansprechend gespielt.
Daher noch knapp 5/10, aber auch nur für Softhorror-Allesglotzer (wie mich).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 August 2021, 15:18:17
Zitat von: Max Blank am 21 August 2021, 13:27:21
Zitat von: Mills am 12 August 2021, 23:32:04
Zitat von: PostalDude am 12 August 2021, 23:03:25Bei Amazon Prime Video gesehen:

Die Firma

(https://abload.de/img/41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg)

Ich liebe Anwaltsfilme ! Und Mafiafilme ! Dieser hier verbindet beides... :D

Ein starbesetzter, spannender Thriller bzw. eine John Grisham Verfilmung!

Alles fängt rosig an, Mitch McDeere (Tom Cruise) & seine Frau Abby McDeere (Jeanne Tripplehorn) haben ihr Glück eigentlich perfekt.
Er hat einen absolutten Top Job bei kleinen, feinen Kanzlei, sei darf weiter in einer Schule arbeiten & sie finden ein top Haus, was von der Firma möbiliert wurde, die Partys von der Firma sind sehr familär gehalten, kurz: Alles ist spitze ! 👌🏻

Aber nach & nach findet Mitch Sachen heraus, die nach unlauteren Mitteln aussehen bzw. nicht ganz legal sind...

"Die Firma" ist mit der Mafia im Bunde !

Und er sitzt zwischen FBI & der Firma und weiß nicht, was er tun soll... ;)

Sehr spannend inszeniert, bis zum Schluß ultraspannend, 1,2 Wendungen inkl. plus top Schauspieler, einem gutem Soundtrack, der sich nie aufdrängt.

4,5/5

Das ist bis jetzt glaube ich deine längste Kritik. Es wird langsam.  :respect: 

Jetzt fehlt nur noch die X/10 Bewertung.

#nofront
Ich find die Kritiken von PostalDude erfrischend - länger heißt ja nicht unbedingt besser.
 :pidu:
Zitat von: Max Blank am 21 August 2021, 13:27:21
Zitat von: Mills am 12 August 2021, 23:32:04
Zitat von: PostalDude am 12 August 2021, 23:03:25Bei Amazon Prime Video gesehen:

Die Firma

(https://abload.de/img/41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=41pzbbdijxl._ac_uy2186xkwe.jpg)

Ich liebe Anwaltsfilme ! Und Mafiafilme ! Dieser hier verbindet beides... :D

Ein starbesetzter, spannender Thriller bzw. eine John Grisham Verfilmung!

Alles fängt rosig an, Mitch McDeere (Tom Cruise) & seine Frau Abby McDeere (Jeanne Tripplehorn) haben ihr Glück eigentlich perfekt.
Er hat einen absolutten Top Job bei kleinen, feinen Kanzlei, sei darf weiter in einer Schule arbeiten & sie finden ein top Haus, was von der Firma möbiliert wurde, die Partys von der Firma sind sehr familär gehalten, kurz: Alles ist spitze ! 👌🏻

Aber nach & nach findet Mitch Sachen heraus, die nach unlauteren Mitteln aussehen bzw. nicht ganz legal sind...

"Die Firma" ist mit der Mafia im Bunde !

Und er sitzt zwischen FBI & der Firma und weiß nicht, was er tun soll... ;)

Sehr spannend inszeniert, bis zum Schluß ultraspannend, 1,2 Wendungen inkl. plus top Schauspieler, einem gutem Soundtrack, der sich nie aufdrängt.

4,5/5

Das ist bis jetzt glaube ich deine längste Kritik. Es wird langsam.  :respect: 

Jetzt fehlt nur noch die X/10 Bewertung.

#nofront
Ich find die Kritiken von PostalDude erfrischend - länger heißt ja nicht unbedingt besser.
 :pidu:

Danke schön ♥

@Topic:

Gestern Filmabend bei nem Kumpel:

Balkan Line

(https://abload.de/img/91hcudvmcxl._ac_uy218vzjzk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91hcudvmcxl._ac_uy218vzjzk.jpg)

Extrem brutaler & schonungsloser Kriegsfilm !

Zu allererst: Natürlich ist es ein Propagandafilm, eine russisch-serbische Produktion, aber dennoch ist es ein gut gemachter Film!

Über 2 Stunden Laufzeit, es kommt nie Langeweile auf & der Gegner ist ein richtiges Arschloch!

Die Action ist sehr gut inszeniert, ist hart & knallt!
In der 1. Hälfte passiert mehr "Story", dafür ist die 2. Hälfte umso mehr Action ! Kurz: Es ist nie langweilig !

Dazu noch ein (serbischer !? ) rockiger Soundtrack, dafür aber weniger Musik im Hintergrund im Allgemeinen, die Bilder sprechen hier manches Mal für sich...

Kurz & knapp: Fuck War ! 🖕🏻

4/5

Revenge: Limited Steelbook Edition

(https://abload.de/img/4020628760076.5fxsk4g.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4020628760076.5fxsk4g.jpg)

Was war das denn für ein Rape´N´Revenge-Ding??

Ein steinreicher Typ hat eine Affäre mit einem blutjungem "Ding" in seinem Wochenendapartment, in paar Freunde tauchen zu früh auf & es geht ab, inkl. Drogen und Alkohol... Als er am nächsten Morgen kurz was holen ist, vergewaltigt einer der Typen sie.
Sie stoßen sie daraufhin in einen Abgrund, wo sie von einem Baumstamm aufgespießt wird & blutige Rach nimmt... :D

BLUTig ist hier das Stichwort, soviel Blutverlust würde normalerweise niemand überleben...!

Die Hatz durch das Apartment ist ultraspannend inszeniert, einfach die ganze Zeit starke Bilder, dieser Kontrast, Wüste, meistens helle Bilder, aber dann diese Brutalität!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 23 August 2021, 13:55:46
LET ME MAKE YOU A MARTYR

(https://s20.directupload.net/images/210823/wsch66sy.jpg) (https://www.directupload.net)

Drew sitzt im Verhörraum der Polizei- und erzählt dort die Geschichte weshalb er jetzt hier sitzt.
Eigentlich wollte er nur seine Jugendliebe wiedersehen, welche dummerweise auch seine Adoptivschwester ist.
Allerdings machten der brutale Vater der seine Kinder misshandelte, starker Drogenkonsum,
sowie Profikiller Pope (Marilyn Manson) der auf die beiden angesetzt wurde das White-Trash-Leben nicht gerade einfach...

Vor dem Film wurde ich schon mehrfach gewarnt.
Die Synchro und auch generell die Sprecher sind teilweise wirklich übelst, bestenfalls erträglich.
Das zieht den Film tatsächlich auch runter- nur: dafür kann der Film als solches ja nichts.
Von der für mich absolut nicht nachvollziehbaren "Mutterinstinkt"-Sache und der darauf folgenden Tat
und deren komplett bescheuerten Begründung mal abgesehen, hat mir der Film durchaus gefallen.
Mag ja sein dass einen Drogen dermaßen beeinflussen- aber warum macht der cleane Freund das mit?
Manson als schmierigen Killer hätte man deutlich öfter einsetzen können, Brutalitäten gibt es auch kaum zu sehen-
trotzdem verbreitet der Film durch seine Optik und die kaputten Charaktere durchaus eine bedrückende Stimmung.
Einen Actionfilm sollte man hier aber nicht erwarten- "Martyr" ist ein ruhiges White Trash-Drama mit leichtem Thriller-Ansatz.
Sicher kein Highlight, aber 6/10 sind von mir da durchaus drin. Wenn nur die besch***ene Synchro nicht wäre.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 25 August 2021, 20:15:34
Bloodsport

(https://abload.de/img/4045167000308.5fr8jbv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4045167000308.5fr8jbv.jpg)

Mein liebster Van Damme!

Geile, blutige ("Darum nenne ich es Blutsport") Kämpfe, Van Damme in Bestform und ein cooler 80erSoundtrack! (Stan Bush, wie immer damals :P )

Dazu noch eine dumme Geschichte samt Lovestory als roter Faden & ab geht´s ins Kumite !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 26 August 2021, 19:15:33
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Security

(https://abload.de/img/78dc9bfa7eef5ef87822dcwjfm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=78dc9bfa7eef5ef87822dcwjfm.jpg)

Antonio Banderas (leider ohne lange Haare...) spielt hier einen arbeitslosen Kriegsveteranen, der einen Job in der Mall annehmen muss...

Er selbst ist cool wie immer und macht Spaß, Ben Kingsley als Bösewicht sowieso, seine Kollegen der Nachtschicht sind eher dümlich/nervig als hilfreich, auch wenn sich das im Laufe des Films teilweise ändert..
Das Mädchen nervt teilweise ein bisschen 🙄

Die Mall als Setting gefällt mir sehr gut, viele Verstecke & Möglichkeiten... :D

Aber ansonsten gibt´s nicht sooo viel herausstechendes, ein Durchschnittsactionfilm!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 29 August 2021, 12:29:53
Wander (BD)

Den hatte ich eigentlich ohne große Erwartungen eingelegt, bei maßvollen Kritiken (RT 46%) und wenig "buzz", wie das neudeutsch heißt - letztlich fand ich ihn aber dann doch ganz sympathisch. Der kommt so ein bisschen als relativ später Nachzieher von "Fletchers Visionen" rüber, etwas mehr Thriller & Drama, etwas weniger Rom-Com (trotzdem in einigen Szenen durchaus witzig), was mir vom Mischungsverhältnis durchaus entgegenkommt. Strikte Längsdenker, die jede Prise von Verschwörungstheorie als Verstoß gegen die reine Lehre ansehen, seien gewarnt: So ein Projekt kann eigentlich nur funktionieren, wenn da was dran ist an den "Spinnereien" der scheinbar verwirrten Hauptfigur. Hier also gibt es gleich eine ganzes Füllhorn von möglichen Verschwörungen, die gegen Ende in einer - vielleicht etwas zu schnellen - Abfolge von Twists sauber durchdekliniert werden. Weil aber auch vorher durchaus Tempo und Zug im Plot sind, kommt auch in der Restlaufzeit keine Langeweile auf.

Eckhart, in Sachen Wandlungsfähgigkeit bislang eher nicht als de Niro des gehobenen B-Movies in Erscheinung getreten, darf mal ein bisschen "mehr" zeigen, geht das aber phasenweise etwas überambitioniert an. Der Supporting-Cast spielt keine große Rolle, Tommy kommt noch am Besten weg.

7/10.

Bliss (Amazon Prime, diesmal der von 2021)

Noch so ein Film, der bei der Kritik, durchgefallen ist, sogar schlimmer als der zuvor (RT 28%). Und wieder war ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Produkt, obwohl ich die Schwächen durchaus sehe. Die Story von dem Looser, der in einer anderen Ebene vielleicht ein
Spoiler: zeige
genialer Wissenschaftler
ist, hat bei mir durchaus funktioniert, trägt aber ehrlicherweise keine 104 Minuten. Vor allem die Szenen mit Gregs Kindern fand ich eher überflüssig, die spielen letztlich keine Rolle, halten den Plot auf und sind vermutlich nur "aus Gründen" im Film. Sehr hübsch dagegen fand ich dagegen den optischen Kniff, die (vielleicht)-Realität als hässlich-graue, grieselige "low-res" Ebene, die (vielleicht)-Zukunft dagegen in erlesenen HD-Bildern darzustellen.

Am Ende bleibt wie bei den meisten dieser neumodischen "Mind-Bender" mehr als ein kleines Fragezeichen, ein vager Schluss ist mittlerweile ein eher fragwürdiger Genrestandard geworden. Motto: Kann sich jeder denken, was er will, ist auch jeder glücklich. Mein Fall ist das wie schon öfters erwähnt eigentlich nicht, aber gut. Wilson und Hayek sind jedenfalls ein nettes Pärchen.

6/10.


Anything for Jackson (BD)

Das ist das dann mal das glatte Gegenteil: Den mochten die Kritiker (sagenhafte RT 98 !!), und ich frage mich warum. Gut, ziehen wir mal ab, dass die deutsche Synchro maximal unterstes Mittelmaß ist und die Figuren allesamt so engagiert klingen wie der Verspätungsvorleser in einem deutschen Bahnhof. Auch die Grundidee ist jetzt nicht völlig verkehrt, führt einen aber schnell zu einem der Kernprobleme des Films, jedenfalls für mich: Horrorfilme sollten zumindest grundsätzlich aus der Konstellation "Gut" (oder wenigstens "Normal") gegen "Böse" aufgebaut sein, auch wenn im Slasher-Subgenre auch gerne mit dem Topos "Vollpfosten und verluderte AllesvöglerInnen finden ihr verdientes Schicksal" gespielt wird. Hier haben wir ein durchgeknallt-rabiates Seniorenpärchen, dem wir spätestens ab Szene 2 Tod, Pest und Cholera an den Hals wünschen, und genau das passiert dann auch, so what ?. Die gefesselte junge Frau als eigentliches Opfer und mögliche Sympathieträgerin bleibt dabei komplett Randfigur, wie auch der titelgebende "Jackson". Und die Erscheinungen des Bösen geraten- budgetbedingt - eher maßvoll erschröcklich, warum so ein Dämon (?) als verdrehter Rückwärtskriecher erscheinen muss, erschließt sich mir nicht ganz, vermutlich kannten die Produzenten einer der Typen, die so was können.

Ein paar solide Szenen (Schneepflug) sind aber schon dabei.

Knapp 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 31 August 2021, 20:11:22
Der blutige Pfad Gottes

(https://abload.de/img/4030521313316.5fqlj32.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521313316.5fqlj32.jpg)

Dafoe spielt sie hier alle an die Wand als schwuler, leicht cholerischer FBI-Agent, der es aber richtig drauf hat!
Sean Patrick Flanery und Norman Reedus passen als Bruderpaar perfekt zusammen, sie raufen sich, sie lieben sich^^
Dazu kommt dann noch David Della Rocco als "Rocco", der ein kleines bisschen Mafiainsiderwissen hat... :D

Nach und nach gehen die Maifios drauf...

Die Action + Musik is geil inzeniert & passt einfach immer wie die Faust auf´s Auge, die (Bibel)Sprüche zünden & die 3 bilden ein kleines, chaotisches Trio, alles passt perfekt!

Höchstwertung, was sonst? ;)

In nomine patris, et filii et spiritu sancti.

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 September 2021, 19:03:58
SA-Abend mit meiner Freundin auf Amazon Video gesehen:

Knives Out - Mord ist Familiensache

(https://abload.de/img/91wrxyiubxl._ac_uy21823jhz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91wrxyiubxl._ac_uy21823jhz.jpg)

Ein sehr starker Krimi mit einer starken Besetzung !

Es fängt alles klassisch an, ein Familientreffen, das (reiche) Familienoberhaupt Harlan Thrombrey (Christopher Plummer) wird 85, die Familie hat eigentlich keine große Lust, dennoch ist es ein schöner Abend.

Dann wird Harlan Thrombrey frühmorgens tot in seinem Zimmerim 3. Stock aufgefunden & der weltberühmte Detektiv Benoit Blanc (Daniel Craig) wird engagiert.

Damit geht das Spiel los... Die ganze Familie ist verdächtig (Ransom (Chris Evans), Walt (Michael Shannon), Linda (Jamie Lee Curtis), Joni (Toni Collette), Richard (Don Johnson), Meg (Katherine Langford), Jacob (Jaeden Martell), Trooper (Noah Segan), Donna (Riki Lindhome), die Oma (K. Callan) & die Haushälterin Marta (Ana de Armas).

Viele Stars, aber jeder bekommt seine Spielzeit, seine Minuten, um seine Klasse zu zeigen.
Daniel Craig als Detektiv grenzt manchmal ans Overacting, ist aber immer überzeugend als Klasse Detektiv!

Nach ca. 45 min. nimmt der Film 1,2 Ortswechsel vor & die Ermittlungen gehen erst so richtig los...

Es bleibt immer spannend beim Rätseln, bis zum Schluß... ;)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 September 2021, 19:41:24
Bei Amazon Video gesehen:

Timeline

(https://abload.de/img/71zevk59bll._ac_uy218ovjnx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71zevk59bll._ac_uy218ovjnx.jpg)

Typischer Zeitreisefilm mit u.a. Sunnyboy Paul Walker...

Eigentlich gute Schauspieler, ein top Regisseur, ein gutes Buch bzw. ein guter Autor als Vorlage, was ist hier schief gelaufen bzw. nicht so gut geworden ?!

Irgendwie ist die Story nicht sooo gut gemacht, die Zeitmaschine ist nicht so interessant bzw. wird nicht viel erklärt... 🤔

Die Action ist gut gemacht, das düstere Mittelalter ist schon gut dargestellt, aber irgendwie ist es nicht so spannend.

Teilweise macht es sehr viel Spaß, die Kulissen sind schon gut gemacht, dann wiederum wirkt es langweilig und billig, es spielt oft bei Nacht.

kA, hier hat der Altmeister (u.a. Lethal Weapon Franchise) Richard Donner keinen guten Film abgeliefert 😕

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 September 2021, 03:48:20
Die letzten Tage nur Horrorfilme im Kino...


Malignant (2021)
Ich weiß nicht, was genau ich erwartet hatte, jedenfalls ging es doch irgendwie in eine etwas andere Richtung... Das war zwischendurch alles recht wüst und wirklich arg trashig, teilweise wurde auch ganz schön getrickst, um das Publikum ein wenig in die Irre zu führen... (Das funktioniert ganz gut, wenn es sich um Erstsichtungen handelt und man nicht spulen kann, dürfte sich aber bei Zweitsichtungen störender in den Vordergrund arbeiten, wobei es u.U. sogar ein zulässiges Verfahren ist, zumindest im hiesigen Kontext...) In der 2. Hälfte einige Male over the top, relativ erfrischend in der Desavouierung der polizeilichen Ermittler(innen), etwas modisch in den gender-Aspekten, aber vor allem recht tauglich, um filmtheoretisch und/oder philosophisch über das Kino zu denken...
7/10


Escape Room: Tournament of Champions (2021)
Ganz, ganz schlimm... schmeckt am Anfang nach einem lieblosen Anschluss an den ohnehin schon mäßigen Vorgänger, was sich dann aber letztlich als kleiner Gag herausstellt, aber zwischendurch ist das fast schon eine Parodie auf doofe Horrorfilme, wobei die ja der artverwandte "Follow Me" schon geliefert hat. Hier stimmmt fast gar nichts: eindimensionale Figuren, abstruse Andeutungen und Twists, Figuren kehren überraschend zurück, eine Art durchgängiges Rätsel wird irgendwann unzufriedenstellend geklärt und frühzeitig fallengelassen, ein unentschiedenes Schwanken zwischen Grausamkeiten und teeniegerechter Darbietung, eine saudoofe Verschwörungsplotte, die im Vorgänger bloß gegen Ende aufstieß, hier aber absurd übersteigert den gesamten Film durchzieht... Furchtbar. 4,5/10


Don't Breathe 2 (2021)
Anstelle des home invasion-Horrorthrillers eher ein Actionthriller mit drastischen Gewaltspitzen. Die sind recht gelungen, der Spannungsbogen funktioniert, das Quäntchen Humor ist wohldosiert, die Inszenierung ist überraschend solide... aber zugleich ist die Handlung etwas daneben (womit er ja im Grunde dicht am Vorgänger ist) und der Film ist zu diesem Vorgänger aber auch noch ungefähr das, was "Hannibal" für "Silence of the Lambs" war...
Spoiler: zeige
Keine halbwegs nahbaren, beinahe ein wenig sympathischen Täter geraten an einen monströsen Fanatiker, der sich seinerseits als irgendwie tragische Gestalt mit einem eigenen Gerechtigkeitsempfinden entpuppt; sondern durch und durch verdorbene Täter geraten hier an einen im Grunde liebenswerten Killer, der nur verteidigt und rächt, was er liebt (und was ihn schätzt).
Damit sind die Horror-Aspekte im Grunde nur noch ganz randständig vorhanden, hier geht es eher um genüsslich zelebrierte Rache... und wie der Vorgänger ist dieser Film (im negativen Sinne) etwas geschmacklos.
Spoiler: zeige
Nach dem Abspann setzt der Film dann nochmals ein - wobei der Kinosaal da wirklich bereits komplett leer war - und deutet ganz, ganz sanft die Möglichkeit einer Fortsetzung an, nachdem es schon vor dem Abspann eine Szene gab, die im Grunde ein wesentlich unkonventionelleres Sequel ermöglichen würde...
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 12 September 2021, 12:21:02
The Voyeurs (Amazon Prime)

Junges Paar wird in seiner neuen Mietwohnung unversehens zu Gelegenheitsvoyeuren, oder steckt da mehr hinter ? Kein Riesenspoiler, tut es natürlich, aber der Reihe nach...
Amazon bewirbt den nicht ganz klar festgelegten Genremix mal unverblümt für "junge Zuschauer". Trotzdem - superprüde Pseudoerotik für jüngere Teens wie die "After.." (no pun intended)-Filme ist das nicht, man bleibt auch ohne Kinostart in etwa im Rahmen des mittleren R-Ratings. Soll heißen: Die durchaus attraktiven Darsteller dürfen alle mal (also mal vögeln und mal nackig bis zur Untergrenze Oberkörper).
Inhaltlich bis einer gewissen Grenze durchaus solide-sympatisch. Zügig inszeniert überdies, da wird nicht allzu lange gefackelt - ohne große Einleitung gibt es in etwa das, was wir erwarten: ein paar routinierte Spannungseffekte, ein bisschen Gefickel, wenig Tiefgang, aber auch nicht die Fremdschämmomente, die der Stoff theoretisch bringen könnte.

"Bis zu einem gewissen Grad" heißt dann konkret bis kurz vor Schluss, wo sich die Ereignisse nicht nur ungesund hektisch überschlagen, sondern leider auch jedweder Sinn ganz fix aus dem Fenster fliegt. Natürlich braucht so eine Story mindestens einen Twist, der ist absehbar und insoweit auch o.k. In dem Bemühen, da noch ein oder zwei Drehs draufzusetzen, geht aber Kollege Logik vor Verzweifelung auf eine Erholungsreise nach Afghanistan. Die obligatorischen Beispiele in Spoilerschwarz:

Spoiler: zeige
Warum zum Teufel bringen die beiden den Ex der Heldin einfach um ?- das ist doch im Rahmen von deren Plan völlig sinn- und motivfrei. Wieso lassen die den Schlüssel für ihre Wohnung an diesem unsinnigen und der gerade böse Gedemütigten bekannten Ort liegen, wieso machen die ihr WLAN nicht wieder dicht, damit die nicht mehr bei denen drucken kann ? Und vor allem: Wie schafft es die "Heldin" bitteschön, die zwei betäubten Übeltäter*Innen von allen unbemerkt in die Augenklinik zu bringen ? Und seit wann kann man Augenlaser problemlos zu kräftig stellen, dass man daran erblindet ? Und warum zum Teufel interessiert sich kein Polizist für den ganzen Mist ??


Für leidlich unterhaltsame 100 (von 118) Minuten hätte ich da schon 6/10 gezückt, aber das Ende zieht den dann doch gewaltig in Richtung 4/10.

Behind you (Amazon 99 Cent)

Müde geschreiben, müde inszeniert, müde synchronisiert, auch auf dem Niveau passt manchmal halt alles irgendwie zusammen. Wenn das Geschehen auf dem Schirm schon nicht fesselt, kommt  man schon mal auf komische Ideen, zum Beispiel, ob das mit einem komplett anderen Ansatz nicht wenigstens halbwegs Spaß gemacht hätte - also konkret: Die Tante gibt sich als böse Tyrannin, die Kinder nehmen den Kampf gegen sie auf und merken erst ganz kurz vor Schluss, dass sie den falschen Gegner bekämpfen. In der konkreten Ausgestaltung dagegen ist das wirklich unfassbar fade, alle relevanten Geheimnisse werden nach 30 Minuten auf den Tisch gelegt, und dann gibt es nur noch halbgaren Hokus-Pokus. Auch technisch / effektseitig völlig höhepunktfrei.

3/10.

Bay of Silence (Amazon 99 cent)

Noch so ein Zielgruppenfilm, in dem Fall tendenziell nicht mehr ganz so junge Frauen, vermute ich. Und offenbar glauben die Filmemacher, dass die aus purer Geschlechtersympathie der Hauptfigur unter Hinweise auf "schwere Vergangenheit" alles durchgehen lassen. Dass die einfach mal s
Spoiler: zeige
o ein Kind quasi entführt, zumindest mittelbar dessen Tod verursacht - alles entschuldbar wegen frühkindlichem Missbrauch ?
? Auch die zwei älteren Kinder nerven gewaltig, imho.
So fehlte mir da völlig der Zugang, ich fand den relativ ärgerlich bis zum verlogenen Schluss. Ganz attraktiv besetzt und gefilmt, ehrlicherweise aber so gar nicht mein Film, daher ohne persönliche Endwertung (aber mit 52% RT ist der schon gut bedient, würde ich mal sagen). 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 12 September 2021, 16:10:14
Dieses Mal gestern Abend mit meiner Freundin geguckt:

Zitat von: PostalDude post_id=6581091 time=1626303689 user_id=149664Bei Amazon Video geguckt:

Game Night

(https://abload.de/img/a1o6dmchmrl._ac_uy2189ckt0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a1o6dmchmrl._ac_uy2189ckt0.jpg)

Was für ein Spieleabend ! :D
So haben sich das Annie (Rachel McAdams) und Max (Jason Bateman) bestimmt nicht vorgestellt, als sie von seinem Bruder Brooks (Kyle Chandler) zu einer Mystery-Mordnacht eingeladen wurden, die plötzlich SEHR realistisch wurde...

Die Story steigert sich immer wieder, es wird immer wieder einer drauf gesetzt, Komödie, Krimi & Actionfilm in einem ! Teilweise auch ein bisschen blutig ;)

1,2 Queensongs liefern den passenden Soundtrack dazu 🤘🏻

Starker Film, den man so nicht erwartet hätte !

4,5/5

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 14 September 2021, 18:26:23
Der blutige Pfad Gottes 2: Director's Cut

(https://abload.de/img/4030521731660.5fa9jrm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521731660.5fa9jrm.jpg)

Ich find ihn genau so gut wie den 1. Teil!
Viele Gags von früher, alte (& neue) Charaktere, Action ist weiterhin cool as fuck, die Maifa ist wieder das Opfer, herrlich... :D

Die neue Agentin Eunice Bloom ist genau so gut & cool wie Agent Smecker ! Auf jeden Fall sexier ;)

Die Story ist im Prinzip das selbe, aber sie wird irgendwie NOCH cooler, NOCH besser erzählt, es macht NOCH mehr Spaß !
Action rockt wie immer, der Erzählstil der Tatorte ist gleich geblieben, aber das ist auch gut so!

Der neue Sidekick ist auch passend als Nachfolger für Rocco & das Ende haut noch mal einen raus... ;)

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 September 2021, 11:16:03
(https://abload.de/img/unbenannt153ku5.jpg)

,,Hollow Point" (2019) ist mal wieder einer dieser typischen "Grabbeltisch"-Selbstjustiz-B-Filme... also unoriginell, vorhersehbar, klischeehaft, kostengünstig realisiert, lahm, spannungslos und ohne nennenswerte Highlights. Selbst die Besetzung (u.a. Luke Goss und Michael Paré) kann man locker als ,,generisch" bezeichnen. Ja, ein bis zwei Momente und Gegebenheiten (wie die Fight-Skills von JuJu Chan Szeto) sind ,,solide" bzw. ,,zu gebrauchen" – doch alles in allem hat Regisseur Daniel Zirilli (,,Acceleration") auch dieses Mal nichts abgeliefert, das irgendwie der Rede wert ist...

gute 2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 September 2021, 01:18:12
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Blitz

(https://abload.de/img/811a594f2a25cd99dcbf88iky7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=811a594f2a25cd99dcbf88iky7.jpg)

Potz(Blitz) !

Ein typischer Statham ! Aber doch etwas anders... ;)

Er und sein (schwuler) Kollege Porter Nash (Paddy Considine) liefern ein paar witzige Momente bzw. Sprüche ab, ein bisschen Blood ´N´ Gore ist dabei, aber ansonsten ist es eher ein Thriller als ein typischer Statham, sprich: Es fehlt ein bisschen an Action :/
Es gibt Action, ja, aber IMO zu wenig :D

Dennoch ist es kein schlechter Film, aber auch kein guter...

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 22 September 2021, 20:57:43
Zerplatzt (OT:Spontaneous / Sky)

Kleiner Gruß an die ofdb - der Filmeintrag zu dem ist echt lausig, der dt. Titel (bei Sky/Amazon seit Wochen in Gebrauch) fehlt und die Castliste enthält die Hauptdarsteller an Stelle 33 oder so.

Der Film selbst ist da deutlich besser, aber auch durchaus Geschmacksache - die RT-Kritiker jedenfalls kriegen sich kaum ein (97%), die Publikumsnoten liegen deutlich darunter. Im Kern ist das eine gefällige, aber auch eher banale High-School-Romanze, in der dann halt  irgendwie unmotiviert jede Menge Leute mittelblutig (soll heißen, das eigentliche Event sieht man nie) platzen.
Klingt abgedreht, ist es auch, aber letztlich dann doch nur ein One-Trick-Pony, für das es aus vielleicht guten Gründen
Spoiler: zeige
letztlich auch keine Erklärung gibt
, die wäre vermutlich wahlweise schwachsinnig oder banal. Hat man sich an den zentralen Gimmick erst mal gewöhnt, bleibt als Wachhalter eigentlich nur die Frage, wen es als nächsten erwischt, wobei die meisten Figuren neben den Leads Staffage bleiben. Zwischen den Platzern gibt es ein paar Lebensweisheiten, die aus dem Mund der hier in Deutschland etwas arg kindlich synchronisierten Langford ein bisserl seltsam klingen. Einige Szenen haben aber durchaus Charme und Witz (Stichwort E.T.), es gibt auch sonst reichlich Filmreferenzen, und man ist am Ende erstaunlicherweise nicht so gelangweilt, wie es eine schriftliche Zusammenfassung des dünnen Plots befürchten ließe.
Und irgendiwe passt da sogar die gute Katherine herein, wie üblich natürlich 7-8 Jahre zu alt für die Rolle, aber nicht so krass überfordert wie als neulich als Schwertschwingerin.

Kein Volltreffer, aber ganz sympathisch, so 5-6/10 von mir.

Die Erlösung der Fanny Lye (BD)

Den wollte ich schon längst mal gesehen haben, nach guten Kritiken vom FFF, aber meine (letzte) VT hat den nicht, und Videobuster hat mir da erst mal den falschen geschickt. Geheimtip: Im Abspann steht bei den Produzenten deutlich "arte", da wird der sicher irgendwann landen.

Und das Warten könnte sich bzw. hat sich durchaus gelohnt, von den drei zuletzt gesichteten "Hexenjägerfilmen" (in sehr weitem Sinn) ist das klar der Beste. Auch der braucht wie Akelaare etwas, um in die Gänge zu kommen, die Figuren wirken allesamt eher sperrig, wie der ganze Film. Aber genau wie die Figuren (die Titelfigur jedenfalls) entwickelt der sich, und gegen Ende nimmt man da wirklich Anteil an der Geschichte. Optisch und schauspielerisch auch mehr als o.k, das Finale bringt dann für die entsprechende Fanbase auch noch etwas frühneuzeitliche Grausamkeit mit ein, aber nichts, was die FSK 18 rechtferigen würde.

An deren historischen Glaubwürdigkeit oder von mir aus Plausibilität der ganze Geschichte habe ich übrigens ein paar leise Zweifel - die "Modernen" wirken in ihren Ansichten und Verhaltensmustern schon etwas arg modern, und dass das
Spoiler: zeige
Quäker
sein sollen mit ihren eher apokryph-freien Bibelauslegungen konnte ich in den üblichen Quellen nicht verifizieren.

Trotzdem: Solide 7/10

Und noch der Abstinker der Woche - aus der Amazon 99-cent Aktion "You die" - die italienische Version der "Todesapp" a la "Countdown". Der Film hat drei oder vier effektvolle Momente, die jedesmal exakt auf der gleichen Einstellung beruhen: Auf dem Handy ist eine Gruselfigur zu sehen, die in der Realität nicht vorkommt. Der ganze Plot darum herum ist aber so generisch wie die Synchro flau und die Figuren uninteressant. Und das Ende ist ganz klar aus der Abteilung "Jetzt fällt uns partout kein sinnvoller Schluss ein". 3,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 23 September 2021, 03:20:10
Nachts, wenn das Skelett erwacht (GB 1973)

Aka "The Creeping Flesh" aka "Die Auferstehung des Grauens", u. a. mit Christopher Lee und Peter Cushing. Dieser Film mit einigen Veteranen der Hammer-Produktionen ist jahrzehntelang total an mir vorbeigegangen bis er jetzt bei Amazon Prime Video in den Empfehlungen auftauchte.

Die Prämisse mit dem riesigen prähistorischen Menschen/Monster ist nicht schlecht. Leider verschiebt sich der Fokus während des ersten Drittels dann zunächst eher auf die Frage, woher das Böse kommt und ob man die Menschheit dagegen impfen kann (was ansich schon ziemlich dämlich ist), bis es ab ca. der Hälfte um Geisteskrankheiten, deren Vererbbarkeit, einen Bruderkrieg, eine viktorianische Irrenanstalt, geflohene Insassen, Vergewaltigung und wahnsinnig gewordene Töchter geht. Das riesige wiedererweckte Monster tritt dann am Ende auch noch auf - zunächst mithilfe von Beleuchtungs- und Kameratricks in Form langer Schatten und schließlich mit sehr billigen Make-up-Kreationen.

Der Film ist erstaunlich unappetitlich (auch was Themen wie Geisteskrankheit oder Therapien angeht), vor allem aber extremer, übler Trash. Das von den Hammer-Produktionen bekannte Flair, das auch hier dank einiger Beteiligter vor und hinter der Kamera anfangs vorhanden ist, geht leider schnell verloren. Aus meiner Sicht ist der Film Schund, der gewissen Giallos bzw. südeuropäischen Horrortrash-Filmen alle Ehre machen würde. Hätte nie erwartet, dass das Werk bei mir so durchfällt: 2 / 10

(https://m.media-amazon.com/images/I/71yNjnxvTZL._SL1200_.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 23 September 2021, 12:16:42
ZitatNachts, wenn das Skelett erwacht (GB 1973)

Witzig, ging mir fast ebenso, als ich den nach Jahren neulich endlich via YT ansehen konnte, war dann aber bass erstaunt, wie spartanisch und unatmosphärisch diese Tigon-Produktion rüberkam. Der Film sieht "billig" aus, mäßig ausgestattet, die Tricks naja und es geht viel zu viel um diese komischen Kneipen und irgendwelche Fluchten durch schäbige Viertel.
Dazu diese alberne Do-it-at-home-yourself-Irrenanstalt mit den Mini-Zellen und der Sums rund um den Preis, die Cushing und Lee gewinnen wollen, obwohl sie gar nicht auf dem gleichen Fachgebiet arbeiten.

Der Film ist einfach unausgegoren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 23 September 2021, 15:06:20
Gestern Abend als Aufnahme von ARTE mit meiner Freundin gesehen:

Sieben Stunden

(https://abload.de/img/index81jhj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=index81jhj.jpg)

Sieben Stunden. Sieben Stunden wird eine Gefägnispsychologin gefangengehalten & vergewaltigt. Von ihrem eigenen Patienten. Einem mehrfachen Vergewaltiger, dem sie selbst eine postive Prognose ausgestellt hatte & der in einem Jahr entlassen werden sollte.

Das alles ist schlimm, aber der Kampf ins Leben danach ist noch schwieriger...
Sie hat es mit ihren alten Arbeitgebern & dem SEK zu tun, die einfach falsch bzw. sieben Stunden lang gar nicht gehandelt haben !
Dazu ist die frische Ehe durch diese Vergewaltigung angeschlagen...
Aber sie schafft es mithilfe einer Therapeutin & ihrer Stärke zurück ins Leben, auch wenn es Rückschläge gibt...

Eine Vergewaltigung ist nicht "nur" die Tat an sich, sondern all das, was es noch nach sich zieht & alleine deswegen sollte JEDER Vergewaltiger IMO lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwarung in den Knast...

Die Hauptdarstellerin Bibiana Beglau neigt leider ein bisschen zum Overacting, ansonsten wird es aber glaubhaft dargestellt & die Kulissen & Drehorte sind auch oft passend.
Wenig Musik, wenn, dann zurückhaltend.

Till Firit spielt den Sexualstraftäter Peter Petrowski glaubhaft ekelhaft & der Rest spielt solide, wie ich finde...

Alles in allem war es ein guter Film, der einen nachdenklich zurücklässt... 🤔

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 27 September 2021, 18:16:10
Bei Amazon Prime Video ausgeliehen:

Mortal Kombat

(https://abload.de/img/bdd0d8ec76274d3b04dbafhjc1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=bdd0d8ec76274d3b04dbafhjc1.jpg)

Leider eine Enttäuschung.

0 Splatter, gab es überhaupt einen Fatality ?!  -_-
Trashig ist einfach alles hier, hat manchmal etwas 90er Charme, klar, aber ansonsten... ?

Die Settings auf der Insel sind cool gemacht und auch an die Spiele angelehnt, Stichwort: Turm. Das ist schon cool, ein paar Charaktere tauchen auf, aber WO ZUM FICK sind die Fatalitys ???? Das was diese Spiele ausmacht und eigentlich auch den Film ausmachen sollte !

Deswegen: Leider ein Kackfilm !

Ich zocke jetzt ersma Mortal Kombat Trilogy auf der psOne :D

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 2 Oktober 2021, 12:06:49
Kid Detective (Sky)

Vor ein paar Jahren gab es den Film "Brick", der mittlerweile zum Kultstreifen geworden ist - ein Teenager imitiert den Habitus der klassichen Film-Noir-Detektive und löst einen entsprechenden Fall. Der ist hier und andernorts gut angekommen, ich fand ihn bei einer neulichen Zweitsichtung auch besser als beim ersten Mal.

Hier also das ziemlich genaue Gegenteil: Ein früherer "Kinderdetektiv", der als Erwachsener geistig und verhaltenstechnich mächtig in seiner Jugend stecken geblieben ist, löst einen - sagen wir wie es ist - eher banalen Fall. Und schnell wird erkennbar: so herum funktioniert das nicht mal halb so gut, die Hauptfigur droht einem sehr schnell auf die Nerven zu gehen mit seiner trägen Infantilität. Klar ist aber natürlich auch, dass so ein Konzept zwangsläufig ein paar drollige Szenen produziert, Stichwort "
Spoiler: zeige
Eltern als Verfolger"
und "
Spoiler: zeige
Kleiderschrank
". Allein: Am eher flauen Kernfall ändert das nicht viel, zumal auch das Zusammenspiel mit der flach gezeichneten "Klientin" nicht funktioniert und Brody (nicht Adrien) mit schlanken 42 für die Rolle zumindest mal das übliche Hollyquantum (10 Jahre) zu alt ist. Große Spannungseffekte gibt es auch nicht, die Rückblenden auf den "wirklichen" Kinderdetektiv haben zT mehr Schwung und Witz als die Haupthandlung.

Trotz der relativ faden Zutaten und des trägen Tempos mag man den Stab über den nicht komplett brechen, irgendwie hat der durchaus Charme und da steckt tatsächlich das Konzept für einen ganz witzigen Film drin. Um so enttäuschender, dass der nicht ausgebuddelt wurde. 5,5/10

Dark Stories to Survive the Night (BD)

Das ist mir auch lange nicht mehr passiert, dass man mir/uns eine TV-Serie als Spielfilm untergejubelt hat. Ehrlicherweise: Hätte ich es nicht gelesen, hätte ich auch nicht unbedingt gemerkt, das technische Niveau entspricht gängiger DTV-Ware und die Verklammerung Hauptgeschichte/Episoden kann die Herkunft kann gut verbergen (oder wurde für die DVD/BD-Auswertung neu gedreht ?).
Richtig gruselig ist da allerdings so gut wie gar nichts, einige Episoden, vor allem die mit dem Zombie, sind auch klar auf makabren Witz hin inszeniert. Auch das Stückchen im Museum ist für ein paar Lacher gut; hier wie in der Djin-Ep enttäuscht allerdings das jeweilige Ende heftig. Technisch wie erwähnt auf überschaubarem Niveau ganz o.k., insbesondere die UFO-Kiste, die animierten Ghuls im Museum können allerdings nur als Scherz gemeint sein.

Wie häufig bei Episodenhorror ist das ein Gemischtwarenladen unterschiedlicher Qualität - ich hätte für die Episoden so 4 (Djin, Jogger), 5 (Musuem, UFO) bis 7 (Zombie) vergeben. In Verbindung mit der leidlich gelungenen Verklammerung käme ich auf ganz knapp 6/10.

Strange Dreams (Come True) (BD)

Der hat ganz gute Kritiken (86% RT), insofern hatte ich da schon einige Erwartungen. Rückblickend kann der die erst ganz kurz vor Schluss erfüllen; und dass auch nur, wenn man mal wieder bereit ist, einen kaum vorbereiteten und relativ hefitgen Schlusstwist zu schlucken, der weite Teile des Films mächtig relativiert. Aber schlecht ist der Rest auch nicht, aus der gerne mal genommenen Idee mit Schlafstörungen, Traumdämonen und Realitätsverlusten destilliert der ein paar saubere Spannungsmomente und angemessen strange Sequenzen
Spoiler: zeige
(etwa das "Schlafwandeln am Seil")
. Und die Hauptfigur ist jedenfalls mal keine der typisch Hollywood-Facegirls.

So ist das ein Film, der wegen seines Endes tatsächlich mal Lust auf eine Zweitsichtung machen könnte - für den Erstkontakt gibt es von mir mal solide, aber nicht überragende 6,5/10, ich mag halt eher Filme, die am Ende tatsächlich einen Aha-Effekt auslösen statt eines "WTF".
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 Oktober 2021, 17:43:54
Showdown in Little Tokyo: Ungeschnittene Originalversion

(https://abload.de/img/7321924123112.5fuoj0t.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321924123112.5fuoj0t.jpg)

Wunderbarer, altmodischer Buddy-Actionmovie!

Dolph Lundgren und Brandon Lee zerkloppen alle, lockere Sprüche ham die beiden immer auffe Lippen, es gibt schön blutige Shootouts, die Action knallt, Tia Carrere ist einfach nur heiß & für eine Story ist in ca. 72 min. reine Filmzeit keine Zeit :D

Ein 90s-Film, der noch die 80er atmet !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 8 Oktober 2021, 01:45:42
The Clone (SK / Amazon 99 Cent)

Filme aus Südkorea sind häufig bildgewaltig, befremden aber auch mit wahlweise unzugänglichen Figuren und / oder für unsereiner unverdaulichem Humor ? Nicht alle.
Der kommt erstaunlich ruhig, ernsthaft und weitgehend humorbefreit daher. Klar ist natürlich auch - ohne die Superheldenwelle aus Hollywood hätte es den wohl kaum gegeben. Die Entscheidung, an eine so eher stille Geschichte um Verlust und Nichtloslassenkönnen eine Action- und Superpowergeschichte anzuheften, kann man diskutieren. Aber das gibt dem Film halt ein paar Schauwerte (und bestäigt so ganz nebenbei die auch hier schon geäußerte Kritik, dass dieses Hollywood-Klischee "Superkräfte kommen immer als Blitze aus den Händen" eigentlich restlos albern ist - hier geht es ohne, und es wirkt umso stärker).

Subtrahiert man die durchaus solide inszenierten Marvel-und Actionelemente und das persönliche Drama, lugt da allerdings leider auch nur ein relativ standardmäßiger Verschwörungsplot um Mad Scientists, böse Firmenbosse und Militärs durch, in dem mr - das muss ich mal klar sagen - der nicht nur latente Antiamerikanismus der Südkoreaner mal wieder mächtig sauer aufstößt. Nur mal so am Rande, Jungs: Die halten mit ihrem Militär für Euch den Kopf hin, ohne die geballte Power der USA könntet ihr Euch ziemlich sicher vom Genossen Kim Jong-Un die Sexstellung und die Frisur vorschreiben lassen.

Aber das wirklich nur am Rande. Als Film ganz solide, knapp 7/10.

Gaia
(BD)

Auf dem FFF durchaus solide bewerteter Eso&Öko-Grusel, der bei mir ehrlich gesagt nicht gezündet hat. Optisch trotz des spektakulären Schauplatzes wenig attraktiv, erzählerisch eher holprig - irgendwie kreist die Handlung ständig um die Hütte, aber richtig vorwärts oder auf Touren kommt der nicht. Die zeitgerechte Ökobotschaft wird irgendwie mit dem Holzhammer verabreicht, diese ganzen Pilz- und Blumentypen wirkten auf mich eher unfreiwillig komisch als gruselig. Aber ich gebe zu, in dem Punkt kann man mit Gründen anderer Meinung sein -  wer schon immer sehen wollte, dass unser Untergang nur ein paar falsche Atemzüge entfernt liegt, bitte sehr...

Von mir sehr subjektive 4,5/10.

Nomadland
(BD)

Sehe ich das richtig, dass es zu DEM Oscarabräumer hier nicht mal einen eigenen Thread gibt ?
Ich hatte den ehrlicherweise auch für jemand anderes ausgeliehen, aber natürlich mal hereingeschaut. Und ich will da auch gar nicht so tun, als ob das "mein" Film wäre; zieht man McDormand & Strathairn ab, könnte das auch eine dieser unkommentierten, mit Bildern und Interviews arbeitenden Dokufilme sein, die schon mal spätabends auf ARD und ZDF laufen, mit Figuren, Situationen und Dialogen direkt aus dem Leben. Aber natürlich hat der ausgesucht starke Bilder, interessante Typen und wirft Schlaglichter auf ein Amerika, von dem man sonst sehr wenig erfährt - so richtig weiß man nicht, ob man die gezeigte Lebensart bedauern oder beneiden soll (wobei: Ich mag eigentlich gar nicht darüber nachdenken, wie viel schwieriger die ohnehin schwierige Existenz der Nomanden auch noch durch Corona geworden sein mag).

So gesehen sicher ein Kandidat für mehr als solide 8 /10 Punkte, aber so ein bisschen frage ich mich schon, ob das jetzt wirklich der beste "Spiel"film des Jahres 2020 war, denn "gespielt" ist da sehr wenig.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 8 Oktober 2021, 18:23:26
Resident Evil: Damnation

(https://abload.de/img/4030521727144.5fb6jh0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521727144.5fb6jh0.jpg)

Schade... Leider bleibt hier (wie in den Spielen ab Teil 5...) nicht mehr viel von Residen Evil übrig. 😕
Mehr als in den Real Verfilmungen auf jeden Fall & es "atmet" den Flair der alten Spiele ein bisschen, durch die Musik, den Charakteren, 1,2 Zombies, aber es orientiert sich leider zu sehr an den neuen Spielen, zu viel Action, zu wenig Horror.. 😑

"Degneration" war cooler 😊

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Oktober 2021, 12:09:13
Filmabend gestern Abend mit Kumpels bei nem Kumpel:

Black Rain

(https://abload.de/img/51n34kmfdnl._ac_uy218pxj1v.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51n34kmfdnl._ac_uy218pxj1v.jpg)

2 Cops, die unterschiedlich agieren & das in einem fremden Land, alles cool von Ridley Scott inszeniert!

Michael Douglas brilliert als verrückter Cop, der mich mit seiner Art & seinen Haaren an Martin Riggs aus den Lethal Weapon Filmen erinnert :D
Sein Partner ist ein Lebemann, der das gute Leben schätzt, Party, Essen gehen, gute Kleidung....
Die Umgebung skizziert ein "dreckiges" Japan, ein "Yakuza"-Japan, mit ihren Motorrädern unso.

Die Action fetzt definitv, "like the good old Days", SO macht man Actionfilme, echte Kulissen ♥

Ein cooler 80erActionstreifen ! :D

4/5

Twister

(https://abload.de/img/4260294859814.5fe1joz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4260294859814.5fe1joz.jpg)

Vorneweg: Ich ♥ diesen FIlm! Hab ihn damals im Kino gesehen^^

Deswegen war ich froh, als ich ihn im Mediabook bekommen habe 👌🏻

Bill Paxton, Helen Hunt, Philip Seymour Hoffman uvm. jagen Tornados... Und WIE !

Die Story nimmt sich keinerlei langen Ruhepausen, hier passiert ständig was! Fliegende Tanklaster, Autos, Kühe uvm. !
Es gibt nicht nur einen Twister, es gibt locker 5, wenn nicht sogar mehr!

2,3 Gags werden auch eingestreut, es gibt fetten Rock ´N´ Roll (Deep Purple´s "Child in Time" & Van Halen 🤘🏻) auf die Ohren, einen wunderbare Mischung aus CGI, echten Effekten & Kulissen die sich heute auch noch sehen lassen können !

SO, liebes, heutige Hollywood, geht Kino ! ☝🏻☝🏻☝🏻

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 10 Oktober 2021, 21:22:48
Bei Sky aufgenommen & gestern Abend mit meiner Freundin gesehen:

Free Guy

(https://abload.de/img/index1zkzi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=index1zkzi.jpg)

Geil! Ich hatte definitiv Spaß, auch wenn ich nicht mehr zocke...!

Ryan Reynolds ist einfach klasse als "Guy" :D Und ein bisschen Deadpool schwingt immer mit... 😂😁
Die Welt ist sehr detailliert dargestellt & man erkennt immer wieder mal, das es nur eine virtuelle ist... 😉
GTA & other Games are anywhere.

Das HUD ist geil gemacht, auch die Idee, die "echte" Welt zu zeigen & wie die Entwickler entdecken, das ein NPC "lebt", gefällt mir!

Dafür wurde CGI erfunden ! Für Sachen, die man nicht ohne weiteres darstellen kann! 😊

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 14 Oktober 2021, 10:19:50
Am SO bei Sky on Demand mit meiner Freundin gesehen:

Das pefekte Geheimnis

(https://abload.de/img/hbj0u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=hbj0u.jpg)

Pärchenabend mit selbstgemachtem Essen & ohne Handys bzw. auf dem Tisch liegend...

Am Anfang ist noch alles "normal", aber die Abgründe, die am Ende entstehen, mein lieber Schwan ! 😂🙈

Der Cast ist ohne Zweifel spitze, vor allem Wotan Wilke Möhring gefällt mir als Vater bzw. Chirug, Karoline Herfurth spielt irgendwie immer das gleiche & der Rest ist solide ^^

Ganz guter Film, dem aber manchmal das Tempo ausgeht, IMO wird die Geschichte nicht so ausgereizt, wie man es hätte können.. 🤔

3/5

Bei Sky aufgenommen & gestern Nacht gesehen:

Die Troublemaker

(https://abload.de/img/e9739b9dcdd10855d4a41blkk8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=e9739b9dcdd10855d4a41blkk8.jpg)

Der letzte Film, wo die beiden zusammen auftreten ! 🤜🏻👊🏻🤛🏻

Ein klassischer (Spaghetti)Western ! Aber leider etwas lahm, man merkt ihnen ihr Alter dann doch schon etwas an..
Grundsätzlich ist die Story leider etwas langweilig, zu lasch, im Prinzip sind nur die beiden präsent & man hangelt sich von Szene zu Szene..

Die klassische Prügelei am Ende entschädigt ein bisschen, auch wenn die Weihnachtsmucke etwas nervt...

Ganz guter letzter Film mit Schwächen vom Prügelkultduo ! 👊🏻👊🏻

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Oktober 2021, 02:02:02
Bei Amazon gesehen:

Train to Busan

(https://abload.de/img/40c378194c1dca75b17a734jjq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=40c378194c1dca75b17a734jjq.jpg)

Woa. Was für ein Film. 😳

Hoffnungslos.
Dieser Film wird immer hoffnungsloser. Bis zum Ende.

Wahnsinn, wie die Spannung hoch gehalten wird, man fiebert ständig mit, die Charaktere sind sehr gut gemacht, Klasse !
Die Zombies sind eine ständige Bedrohung, die Züge sind natürlich hilfreich in der Beziehung, aber auch an dem menschenleeren Bahnhof fühlt man sich nicht sicher...

Die Effekte sind gut gemacht, das CGI ist gut integriert, alles top!

Die Asiaten machen einfach sehr gute Filme ^^

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 19 Oktober 2021, 11:11:53
Nicht viel Glück mit den Filmen letzte Woche, aber ehrlicherweise waren das auch ein paar Teile, dvon denen ich eh nicht viel erwartet habe und die ich dann parallel zu ein paar ganz spannenden Darts- und Snookerspielen laufen ließ.

Run (BD)

Es gibt so Themen, die liegen einem (mir) einfach nicht, "Thriller" über Frauen etwas, die andere Frauen aus irgendeinem Grund - vorzugsweise wegen deren Mann oder einem zu erwartenden Kind - hassen, verfolgen, verletzen. Hier also die Variante Frau gegen Teenager, was die Sache für mich nicht besser macht - ich frage mich ernsthaft, wem das gefallen soll; erwachsene Frauen, die vielleicht selbst (ich sag das mal vorsichtig)  meistens liebevolle oder wenigstens "normale" Mütter sind, könnten von ihrer Geschlechtsgenossin dann auch eher abgestoßen werden. Bleiben ein paar unreife Teenager, die wegen Partyverbot gerade "Mutterhass" vor sich herschieben, eine eher dürr-fragwürdige Zielgruppe.

Wobei der erstaunlich gute Kritiken hat. Und ja, die Oberfläche ist auch ganz slick, Poulson spielt solche Rollen im Schlaf und ist echt zum Fürchten, ein paar Szenen sind durchaus eindrücklich. Aber schon ein bisschen Kratzen an besagter Hochglanzoberfläche führt uns zu kapitalen Schwächen und Logiklöchern:
Spoiler: zeige
Wo hat die - ja offenbar rezeptfrei - Medikamente mit derart gravierenden Nebenwirkungen her ? Welche Medikamente führen zu derart irreparablen Schäden ? Warum bekommt die Tochter nie einen realen Arzt zu sehen oder besteht wenigstens mal drauf, bei den Symptomen ? Und die naheliegende, wenn hier auch nicht ganz richtige Diagnose "Münchhausen by proxy" kenne ja sogar ich, da würde jeder Arzt doch ganz fix drauf kommen. Wieso versteckt die dermaßen belastende Dokumente wie die Sterbeurkunde und die Fotos, anstatt die sofort zu schreddern ?? Und und und... Gerade die Sache mit dem Arzt hätte auch noch Gelegenheit für einen schicken Subplot gegeben, bei der der Arzt der Lover der Frau und mir ihr unter einer Decke gesteckt hätte..


Und auch das Ende ist, obwohl es vielleicht der genannt schmalen Zielgruppe befriedigend erscheinen mag, nur ein billiger, rachsüchtiger Taschenspielertrick, der lieb Töchterlein bei
Spoiler: zeige
wahrscheinlichem Auffliegen ganz fix in die Zelle neben ihrer Mutter bringen würde.


Not my kind of beer 4,5/10

Slayed (Amazon 99 Cent)

Amazon faselt da in seiner Beschreibung etwas von einem Online-Spiel, aber irgendwie muss das ein anderer Film sein, den die gesehen haben. Bei mir auf der Leinwand war das eine relativ banale Scream-Version, die mit ständig eingeblendeten Social-Media-Posts für eine junge Zielgruppe aufgepimpt und ein bisschen Campus-Feminismus verrührt wurde. Mahlzeit - mir hat es jedenfalls nicht geschmeckt, das ist - ich sage es gegen mein Motto hier - dann wirklich mal ein Film aus der Rubrik "Ich bin zu alt für diesen Scheiß".

Wobei auch Spannungs- und Slasherfans lange warten müssen, bis was in der Richtung passiert,  in der grob ersten Hälfte sehen wir nur ödes Gebitche, Gepose, Kiffen und Saufen, dazu viele banale S-M-Posts. Und natürlich die Anti-"Toxic Men"-Botschaft, die wohl heute dazugehört: Weil die junge Dame da (komplett angezogen, aber mächtig stoned) in einem fremden Bett aufwacht, sind sie und der Rest der weiblichen Welt natürlich todsicher, dass sie sexuell missbraucht wurde. Ja, ne, is klar....
Die Auflösung ist dann auch eher banal, hat mich aber auch nicht mehr groß interessiert (oder gestört).

Flaue 3/10, aber die Kernzielgruppe mag sich den ruhig ansehen, da bin ich Gönner...

Und der "irgendwann habe ich abgeschaltet"-Film der Woche "She dies tomorrow". Ein paar Frauen faseln ständig "ich sterbe morgen", und das füllt dann 90 Minuten ?? Einige Kritiker sahen da eine Art Nachwuchs-LynchIn am Werk, ich habe den schlicht nicht verstanden. Ohne Wertung....
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 20 Oktober 2021, 20:23:43
Mit meiner Freundin geguckt:

Bohemian Rhapsody

(https://abload.de/img/4010232076588.5fh5jec.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232076588.5fh5jec.jpg)

Wow. Was für ein geiler Film ! Habe gerockt, geweint, einfach mitgefiebert, obwohl ich seine Geschichte & die der Band natürlich kenne!

Sie hatten mich schon mit dem Intro - Das 20th Century Fox-Logo im Brain May-Gitarrensound 😁 🤘🏻

Alleine Rami Malek... Er sieht aus wie Freddie, er bewegt sich wie Freddie, manchmal denkt man, er lebt wieder... 😭
Die Geschichte ist zeitlich etwas abgeändert, aus wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen, die aber verschmerzbar sind.
Ansonsten gibt es sehr viel Musik, alles im O-Ton belassen!
Alle "Queen-Schauspieler" sehen aus wie die Originalband, alleine der Live-Aid Auftritt... ♥
Hatte oft nen Kloß im Hals, aber als "Who wants to live forever" kam, brachen bei mir alle Dämme ! 😭😭😭😭 ...und im Abspann bei "Show must go on" noch einmal... 😭

Ich fand auch gut, das sie bei Knutschszenen oder auch bei Partys ausgeblendet haben, man wusste wie er war, man muss es nicht mehr zeigen...

Geiler Film !

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 Oktober 2021, 20:25:11
The Equalizer

(https://abload.de/img/4030521743397.5fwkkrc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521743397.5fwkkrc.jpg)

Denzel räumt auf!! Aber gründlich!

Gute, brutale & plötzliche Action! Nie übertrieben, immer hart!
Das Finale im Baumarkt ... 😁

Die Story wurde auch gut erzählt, diente aber eher als Lückenfüller, was aber nich schlimm war ;-)
Denzel Washington ist einfach ein so cooler Schauspieler!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Oktober 2021, 18:58:11
Triple Threat

(https://abload.de/img/4020628758226.5ftwjxy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4020628758226.5ftwjxy.jpg)

Scott Adkins. Tony Jaa. Iko Uwais.
Das reicht schon, um das (Action)Fanherz höher schlagen zu lassen ! 💥

Es gibt fette Oldschoolaction mit blutigen Einschüssen, perfekt choreographierte Kämpfe & eine unwichtige (Rache)Story ! 😁

Das Tempo bleibt dauerhaft hoch, es geht gut vorwärts & das Finale haut Kampftechnisch noch mal richtig was raus ! 🤜🏻👊🏻🤛🏻

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 Oktober 2021, 11:38:29
Jemand ist in deinem Haus (Netflix)

Alle machen Horror, gerade zu dieser Jahreszeit, also auch Netflix. Ob jemand wirklich nach weiteren Varianten des typischen High-School-Slashers gefragt hat ? Zumal seit der Ironisierung oder "Metaisierung" des Genres durch die ersten Scream-Filme nicht mehr viel passiert ist und kaum neue Aspekte dazu gekommen sind.

Hier wie im unerträglichen "Slayed (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php?msg=1304566)" wird der Focus daher auf vermeintliche Gegenwartsfragen geschoben, der Killer als vielleicht sogar notwendiges Gegengewicht gegen Diskriminierung, sexuelle Nötigungen, althergebrachte Rollenmuster ins Spiel gebracht. Dazu passt die genderseitig und ethnisch unfassbar ausbalancierte Kernclique, in der wirklich alles untergebracht wird, was derzeit angesagt und "woke" ist.
Durchhalten kann man so einen Ansatz aber eigentlich nicht, den Killer als dauerhaft positive Figur zu zeichnen hat sich noch keiner getraut. Soll heißen: Irgendwann wird es konventionell, die Heldin enttarnt den dann doch irgendwie Bösen und tut, was sie tun muss. Filmisch gibt es hier auf gut 90 Minuten eingedampfte, halbwegs zügige und mittelblutige Standardkost, wobei der Anfang ganz pfiffig und das Ende optisch relativ ansprechend sind, die Auflösung und das Motiv aber dann letztlich doch wie meistens beliebig bis panne. Zwischen Auftakt und Finale gibt es auch einigen Leerlauf, die eher unnötigen Schuldkomplexe der Hauptfigur halten das ganze ziemlich auf. Und Hauptdarstellerin Park ist zwar durchaus attraktiv, aber samt sehr reifer deutscher Stimme mal wieder deutlich zu alt für die Rolle. Wann lässt man den Unfug mit dem Casten von Midtwenties für Highschoolrollen mal endlich bleiben und verlagert die Filme altersgerecht wenigstens an die Colleges ?

Standardkost für Standardslasherfans. 5/10

Vanquish (BD)

Ich kann ja nur spekulieren, ob das jetzt ein erstes Ergebnis des Problems "Filmen unter Corona-Bedingungen" ist oder ob tatsächlich in dem Ausmaß Geld und Ideen fehlten, wie das Endprodukt nahelegt.

Das ist schon ein sehr reduzierter Versuch eines sehr reduzierten Actionfilms - wenige Schauplätze, Riesenabstände der Darsteller, kaum körpernahe Szenen, endlos lange Motorrad- und Autofahrten. "Action" kann man das gebotene auch kaum nennen; insbesondere wenn geschossen wird, läuft das eigentlich immer darauf hinaus, dass Rose zuerst abdrückt und ein paar behauptete Bad Guys über den Haufen schießt, zurückgeschossen wird - bis auf die Lagerhallenszene - eigentlich kaum. Und die Verfolgungsszenen Auto - E-Motorrad (immerhin was Neues) sind lang, aber letztlich völlig unaufregend, weil Schnitt und Kamera nie den Eindruck von Tempo entstehen lassen.  Hinzu kommt eine augenquälende Optik, die eigentlich ständig den Eindruck von massiven Falschfarben aufkommen lässt, Nacht grün, Freemans Haus blau, Baddieclubs gelb oder rot und so weiter - ganz tolle Idee.

Die Story ist kaum der Rede wert (5 Bad Guys besuchen und umnieten), den finalen Sinn des Ganzen (
Spoiler: zeige
haben Rose und Freeman das geplant, und wenn ja, warum der Unfug mit dem Kind ?
) erklärt der Strefen nicht, oder ich habe grundlegend was verpasst. Und Rose hangelt sich müde mit ein paar halbcoolen Sprüchen durch den Film - die muss echt aufpassen, von "Nebenrolle A-Film" über "Hauptrolle B-Movie" nicht schon im C-Keller anzukommen. Freeman hat mir echt leid getan, dem würde man auf seine alten Tage doch bessere Rollen gönnen, aber zumindest ist er einer der wenigen Lichtblicke in dem Film.

Ganz flaue Nummer -3/10.

Und der Kurzblick auf einen Film, dem ich aus Gründen eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe: A.I. Rising sieht heftig danach aus, als ob man Nacktmodell Stoya mal ein Mainstreamvehikel auf den meist unbekleideten Leib schneidern wollte. Als SF- oder Film mit Aussage (Missbrauch künstlicher Intelligenz) eher eine Lachnummer, tricktechnisch irgendwie strange (das Raumschiff sieht aus, wie aus'm Legokasten) und generell eher dürftig. Wer Stoya pur sehen will, findet sicher "heftigeres" im Netz, aber trotzdem bleibt sie der Hauptgrund, sich den vielleicht anzutun. Dafür unverbindliche 4/10 ohne Mehrwertsteuer. 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 26 Oktober 2021, 18:44:28
Born 2 Die

(https://abload.de/img/7321921234118.5f14koe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321921234118.5f14koe.jpg)

Ich habe den Film früher schon so oft gesehen, ich mag den einfach ! :D

Eine simple Räuberstory, aber einfach nur cool umgesetzt mit coolen Schauspielern, die auf einem soldiem Niveau agieren...

Jet Li kloppt hier gut los, alleine das Ding im UFC-ähnlichen Käfig, 👌🏻
DMX zeigt auch, er kann (konnte...) nicht nur gut rappen, sondern auch (im Film) Schellen verteilen !
Gabrielle Union ist nicht nur heiß, sondern auch eine coole Schauspielerin.

Anthony Anderson & Tom Arnold sind für die Gags zuständig, herrlich, was die 2 raushauen ! 🤣
Beim Abspann sitzen bleiben :D

Das wichtige ist und bleibt aber die Action & die Kämpfe + die rocken ! 💥

Vor allem, hauptsächlich handgemachte Action, an Kulissen gedreht, nicht der Dreck heutzutage, alles CGI...

Natürlich darf man den coolen Soundtrack nicht vergessen, DMX inkl. ! 🤟🏻🎤

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 27 Oktober 2021, 09:45:30
Der chinesische Katastrophenfilm ,,Skyfire" (2019) – der sowohl mit einem britischen Regisseur als auch mit einem prominenten Nebendarsteller aus dem Vereinten Königreich aufwartet (Simon West/Jason Isaacs), unabhängig dessen aber selbst an den Kinokassen seines Entstehungslands keinen rechten Erfolg hatte – bedient sich fleißig einer umfangreich-breiten Palette an Klischees und Genre-Versatzstücken (gerade ,,Dante´s Peak" und die ,,Jurassic Park"-Franchise waren da ,,sprudelnde Quellen") und ergänzt das Ganze nochmal um eine Dosis Kitsch (Stichwort: ,,Tauch-Romantik") und einen gewissen ,,Trash-Appeal". Letzterer wird seitens einzelner Dialoge, Set-Pieces und so mancher Momente mit unfreiwilliger Komik genährt – ebenso wie durch die maue Qualität etlicher CGI-Effekte...

Story und Charakterzeichnungen kann man vergessen, der Verlauf ist komplett vorhersehbar. Okay, den Ausklang mit dem Vater hab ich so nicht kommen sehen – dafür war er aber unnötig und geradezu ärgerlich-doof (zumal mir seine Figur eh durchweg auf den Puffer ging). Danach folgt dann ein Musik-Video samt Making-of-Footage im Abspann. Nunja. West ist zumindest ein routinierter Handwerker, das Tempo ist flott (nur knapp über 90 Minuten Laufzeit: yay!), einige Sequenzen machen Laune und ab und an bekommt man echt ordentliche ,,Schauwerte" geboten. Darüber hinaus fand ich Hauptdarstellerin Hannah Quinlivan putzig/nett. Letztlich ist der Film einigermaßen unterhaltsam – aber nichts weiter als eine unoriginelle Variante/Kopie bekannter (besserer) ,,Vorbilder"... 

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 Oktober 2021, 10:34:16
Nach dem erstaunlich gelungenen, effektiven 1. Teil (2009) und der merklich schwächeren ersten Fortsetzung ,,Capital Punishment" (2014) markierte ,,Rampage 3: President Down" 2016 schließlich den Abschluss von Uwe Boll´s ,,Bill-Williamson-Saga": Ein für eine knappe Million Dollar in sechs Tagen abgedrehter Streifen – mit so einigen Flashbacks und Flashforwards, zum Teil (oft nicht sehr überzeugend) improvisierten Dialogen, vielen Unglaubwürdigkeiten (bspw. so ziemlich alles, was mit der zentralen ermittelnden Task-Force zutun hat) und einer Menge Boll-typischem Rumgewettere auf plumpem Nach-einigen-Bierchen-Stammtisch-Niveau...

Das auslösende Ereignis – die Ermordung des US-Präsidenten und einiger seiner wichtigsten Regierungsmitglieder – geschieht off-Screen, das folgende Chaos im Land (und später auch auf der ganzen Welt) kann Boll (nicht nur Budget-begingt) einfach nicht glaubhaft vermitteln, Wutreden welchseln sich mit lahmen Ermittlungen, banalem Family-Drama und einigen soliden, wenngleich kostengünstigen und nicht gerade realistisch erdachten Action-Momenten ab. Vereinzelte tatsächlich brauchbare politische oder satirische ,,Spitzen" gehen dabei in dem fortwährenden Gepöbele unter...

Die USA beginnt einen Atomkrieg gegen ,,Islam-Terror-Länder", verbietet die Ausübung des muslimischen Glaubens, es gibt (mal wieder) Michael-Bay-Bashing, wird u.a. über den Tod von Mark Zuckerberg, Taylor Swift und Britney Spears phantasiert sowie in Sachen Gesinnungen sowohl gegen Republikaner als auch Demokraten ausgeteilt: Strikt mit dem ,,Holzhammer" – gern gesellschaftskritisch, insgesamt aber kaum mehr als eine weitere ,,Word-Vomit"-Tirade Bolls; stellvertretend präsentiert von dem Amokläufer Schrägstrich Massenmörder Bill, welchen Brendan Fletcher erneut ordentlich verkörpert. Einige schöne Natur-Aufnahmen und einzelne durchaus brauchbare Momente retten den Streifen letztlich vor einer noch schlechteren Wertung...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 1 November 2021, 20:24:20
Halloweenparty bei meinem besten Kumpel:

Vicious Fun

(https://abload.de/img/3736258ygkdx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3736258ygkdx.jpg)

Ein Horrorfilmnerd, der Kritiken für ein kleines Horrorfilmagazin schreibt, findet sich wider willen in einer Serienkillerselbsthilfegruppe wieder & muss schauen, das er dort schnellstens wieder raus kommt...

Der Hauptcharakter Joel ist trottelig-sympatisch, die Killer alle auf ihre Art besonders verrückt, die Story wechselt oft die Standort, aber immer dann, wenn es passt, der Score ist mit 80sSyntie perfekt & der Humor passt auch immer super !

Die Effekte sind auch schön blutig & machen Spaß, was will man mehr von einem Slasher erwarten?

Ein kleiner, aber sehr feiner Slasher mit 80s-Charme !

4,5/5

Halloween Kills

(https://abload.de/img/2460640j8k36.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2460640j8k36.jpg)

Hmm...., ich ♥ Halloween, ich ♥ Michael Myers !

Aber dieser Teil ist wie der vorherige, komisch..

Aber von vorne - ich mag den Anfang, genial, wie man die erste Nacht nachgestellt hat, geil, vor allem Loomis lebt wieder ! 😲 Die Atmosphäre ist wieder voll da, ich war gepackt!

Aber dann wird alles trotz des offenen Endes im vorherigen Teil etwas ausgebremst..
Pluspunkte:

+ Alte Charaktere sind wieder da, Tommy Doyle, Laurie natürlich, aber in Lauries Fallist einfach eine Schande, sie quasi nur im Krankenhaus liegen zu lassen, ich hatte dennoch auf viel mehr "BadassScreamqueen" gehofft...
+ Viele Rückblenden aus den alten Filmen, spitze !
+ Die Gewalt! Michael geht schneller und rigoroser zur Sache, sehr geil :D

Minuspunkt:

- Warum Michael tötet wird nirgends erwähnt, oder war es im Teil vorher ?! hmm... 🤔 Das ist ja sonst immer sein Antrieb...
- Wie erwähnt, es fehlt mir ein bisschen mehr Laurie...

3,5/5

Malignant

(https://abload.de/img/3532606ykkws.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3532606ykkws.jpg)

Hmmm...., die Idee ist ganz cool, aber die Umsetzung ist nicht meins. :-I

Spoiler: zeige
Ein Parasit am Hinterkopf !?
Nene, gefälllt mir nicht.

Und ansonsten zwar eine ganz gruselige Atmosphäre, aber so richtig gefällt mir der Film einfach nicht.

Am Ende splattert es auch endlich mal, aber grundsätzlich zu wenig, IMO.

Nö - I don´t like.

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 3 November 2021, 19:07:12
Die Bourne Identität

(https://abload.de/img/5050582610734.5fh4jct.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582610734.5fh4jct.jpg)

Matt Damon ist Jason Bourne, ein Profikiller, der sein Gedächtnis verloren hat & auf der Suche nach seiner Identität Hilfe von einer Passantin (Franka Potente) aus Deutschland bekommt...

Seine Identität ist zwar relativ schnell geklärt, aber dann wird es richtig kompliziert :D

Spannende, abwechslungsreiche Schauplätze, eine schöne Agentenstory mit Drehungen & Wendungen, dazu plötzliche Kampfaction, die trotz FSK 12 hart rüber kommt!
Obendrein noch 1,2 (handgemachte) Verfolgungsjagden, fertig ist ein spitzen Agententhriller !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 4 November 2021, 18:30:33
Avengement - Blutiger Freigang: Limited Mediabook

(https://abload.de/img/7220347778254.5f7gkkk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7220347778254.5f7gkkk.jpg)

Joa, hier kracht es gewaltig ! 💥

Scott Adkins erzählt eine Geschichte & kloppt kräftig in den Rückblenden im Knast, aber im Finale im Pub wird´s noch besser IMO ! Voll auf die Zwölf, mit den Fäusten & der Schrotflinte !
Wenig Hintergrundmusik passt auch zu der klaustropopischen Atmosphäre in dem Pub & dem Knast.

Doch, ein spaßiger oldschooliger Actionfilm ! :D

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 6 November 2021, 01:42:47
Escape Room 2 (BD)

Zu dem wurde hier ja schon mal was gesagt (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php?msg=1302101), ich hatte den jetzt auf Blu in einer veränderten (eher irreführend als extended bezeichneten) Fassung. Wird wahrscheinlich nicht daran liegen, dass der mir etwas besser gefiel als Pierrot, obwohl die gem. Schnitteberichte stark veränderten Anfangs- und Endsequenzen den meiner Meinung nach schon ganz sinnvoll verklammern. Für den Rest gilt, was auch für den Vorgänger galt: Wer mit dieser lautstarken "Rooms by the number-Dramaturgie" etwas anfangen kann, wird solide unterhalten, Leerlauf gibt es da eigentlich keinen. Wenn ich abstufen wollte, würde ich die ersten Setpieces ("Room" kann man da kaum noch sagen) am Anfang (U-Bahn, Bank) besser bewerten als die späteren (Strand, Säure), ein leichter Trend zur Steigerung ins Absurde ist aber in der Tat festzustellen. Ernst nehmen darf und muss man das alles natürlich nicht, das ist jugendfreier Action-Grusel mit wenig Tiefgang und einer eher halbgaren Spekulation auf einen Teil 3 am Schluss.

Ganz unterhaltsam. Knapp 6/10.


One Girl Army
(Army of One) (Amazon 99 Cent)

Wenn schon der Titel verspricht, dass da eine Armee genau aus einer Frau besteht, darf man wohl keine Erwartungen an Massenszenen oder aufwändige Action haben. Ganz so billig wie der hier muss das aber doch nicht ausfallen - über weite Strecken ist da eigentlich immer nur die Leading Lady + genau einer der gesichtslosen Bad Guys im Bild. Letztere entpuppen sich in ihrer überschaubaren Bedrohlichkeit als schlichte Lachnummer, schon um die Frage, wie der scheinbar böseste der Bösen (
Spoiler: zeige
der dann auch vom komplett orientierungslosen Drehbuch weit vor dem erwarteten Finale gekillt wird)
da aus nächster Nähe einen Headshot auf eine Gefesselte vermasseln kann, drückt sich der Flick komplett herum. Die Kampffähigkeit von Miss EinGirlArmee werden auch eher behauptet als gezeigt; wenn man einen positiven Aspekt sehen will, dann den, dass die Fights nicht per Schnitt aufgehübscht wurden, sondern meist in einem Take gedreht wurden. Mit der Konsequenz allerdings, dass sie nur wenige Sekunden dauern und in ihren Bewegungen meist komplett "daneben" aussehen. Ach ja, ein paar Drohnenshots sind auch halbwegs gelungen.

Trotzdem sehr dürftig. 3/10

Doors - A World Beyond
(Amazon 99 Cent)

Von dem hatte ich was komplett anderes erwartet, irgendwie Richtung Skyline oder so, ein paar geheimnisvolle Türen, ein Einsatzkommando, das da durchgeht und ein paar Aliens trifft. Tatsächlich entpuppt der sich als relativ spinnerte Eso-SF-Anthologie aus drei oder vier nur maßvoll verbundene Einzelvignetten, die nur diese merkwürdigen Türen (die eher wie ein Pelz vom Stachelschwein aussehen) gemeinsam haben. Mittendrin gibt es ein paar Bilder leerer Städte, die ganz eindrucksvoll aussehen, aber wahrscheinlich nur "Stock Footage" aus realen Corona-Lockdowns sind - gibt einem schon irgendwie zu denken.

Das Konzept könnte eigentlich ganz interessant sein, ist es vielleicht für ein "aufgeschlossenes Publikum" sogar. Ändert aber nichts daran, dass nicht eines dieser Einzelstückchen mit einem halbwegs sinnstiftenden Schluss aufwarten kann, die enden alle wörtlich bis übertragen im Nichts. Und damit bleibt auch das Gesamtprodukt eher ziel- und botschaftslos, aber vielleicht habe den mal wieder nicht komplett verstanden.
War nicht mein Ding, aber bleiben wir fair, reinschauen kann man da mal. 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 7 November 2021, 15:43:15
Auf dem Fantasy Filmfest mit meinem besten Kumpel & nem anderem Kumpel gesehen:

The Sadness

(https://abload.de/img/the-sadness_poster-1j4jw9.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=the-sadness_poster-1j4jw9.jpeg)

Was hattten wir gestern erwartet ?! Einen schön durchgeknallten taiwanischen Pandemiesplatter!
Was haben wir bekommen ?! Ein Splatterdrama mit viel Leerlauf & das trotz einer Laufzeit von 99 min. ... 😕

Die Atmosphäre war schon ungehaglich & realistisch gemacht, aber die Story um die 2, die ums Überleben kämpfen, kann nicht alles sein + eine Auflösung, die so lala war.
Es wurde einfach sehr oft ausgebremst.. 😑
Die Effekte waren cool, aber manchmal wurde im Off getötet & grundsätzlich war es zu lasch. Oder wir sind mittlerweile so abgestumpft, ich weiß es nicht... 🙈

Auf einer Skala von 1-10? 5, mit der Tendenz eher zu 4 als zu 6.

In meinem Fall also 2,5/5.

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 November 2021, 19:18:58
Die Bourne Verschwörung

(https://abload.de/img/5050582610734.5fe3j6l.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582610734.5fe3j6l.jpg)

Auch ein guter und spannender Film, aber irgendwie verwirrender als der 1. Teil oO

Der 2. Teil beinhaltet aber die selbe Spannung, eine coole, zwar etwas verwirrendere Story als im ersten, aber dafür mit altbekannten Gesichtern bzw. einem... + einer neuen, tafferen Figur!

Die Verfolgungsjagd am Ende ist herrlich altmodisch/"realistisch" & die Kämpfe sind ohne Ton, so muss es sein!

Soundtrack natürlich ohne Zweifel, Moby rulez ;)

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 November 2021, 04:45:02
The French Dispatch (2021)
Wes Anderson geht wieder seinen ganz eigenen Macken nach. Dank Episodenformaten fällt die Bindung an die Figuren besonders dünn aus, macht aber nichts: sind ja eh nur wandelnde Karikaturen. Konnte man zuletzt schon den Eindruck gewinnen, dass er zunehmend Vorbilder aufgreift und umwandelt, so wird das hier mit vielen Verweisen auf das französische Kino der 50er, 60er und 70er Jahre bestätigt: von Tati über Godard und Melville bis Akerman reichen die Bezüge... und dann wird der Humo zunehmend minimalistischer: viel 4:3 und S/W mit wenig Bilddynamik, über der heitere Musik rhythmisch auf der Stelle klimpert... Hübsch maniriert, viele bekannte Gesichter... 7/10

The Story of my Wife (2021)
Schlechter besucht, aber wesentlich besser dagegen der neue Film von Enyedi. Bald drei Stunden über eine nicht ganz glückliche Ehe zwischen einem Seebären und seiner Zufalls-Ehefrau, die mit Louis Garrel eine Liebschaft zu haben scheint, was natürlich Eifersucht heraufbeschwört... Könnte die 08/15-Geschichte der unglücklich verheirateten Frau an der Seite eines arg maskulin wirkenden Mannes sein, aber Enyedi (oder der zugrundeliegende Roman) zeigt nun gerade den Kapitän, der auf gut Glück die erstbeste Frau ehelicht, die das Café betritt, als unglücklichen, eifersüchtigen, aber auch lange Zeit nachsichtigen, unsicheren Mann, derweil bei Lea Seydoux lange unklar bleibt, was eigentlich ihre Bedürfnisse und Pläne sind. Unsicherheit ist hier ein großer Baustein, zudem fallen die (Geschlechter-)Rollen ungewöhnlich aus, ohne gegen den Strich gebürstet worden zu sein: Die männliche Hauptfigur ist mal geduldig und empathievoll, mal nachsichtig und aufmerksam, mal Arschloch, mal übergriffig, mal gewalttätig, mal reuig und die Frau an seiner Seite mal sympathisch, verführerisch, mal herablassend, despektierlich, berechnend, reuig... Wie die anderen mir bekannten Enyedis sehr menschlich – und einer der besten, da vieldeutigsten Liebesfilme der letzten Jahre in superben Kulissen, toll gefilmt; leider insgesamt doch etwas als 08/15-Romanze fehlgedeutet, für mich einer der besten Filme in diesem Jahr... 8,5/10

Martin Eden (2019)
Jack-London-Verfilmung. Ziemlich wuchtig das Ganze, auch dank Luca Marinelli in der Hauptrolle: wirkt wie ein Mix aus Joe Dallesandro, Helmut Berger, Robert de Niro, Jean-Pierre Leaud und Louis Garrel. Inszenatorisch ziemlich erstklassig, mit viel Raum für eindringliche Schauspielleistungen... ob man den Stoff über diese sonderbar anachronistische Ausstattung so weit über sein historisches Setting hinausdehnen musste, weiß ich nicht... das hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Ansonsten wieder ein Beweis dafür, dass das italienische Kino (wie das deutsche) mittlerweile wieder an große Qualitäten wie zuletzt in den 70er Jahren anknüpfen kann... 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 November 2021, 14:21:08
,,Devil´s Gate" (2017) ist eine positive Überraschung: Ein ordentlicher Sci-Fi-Horror-Thriller mit Amanda Schull, Shawn Ashmore, Milo Ventimiglia und Bridget Regan in den Haupt- sowie Jonathan Frakes und Javier Botet in zwei kleinen Nebenrollen. Co-verfasst und in Szene gesetzt von Newcomer Clay Staub, der zuvor u.a. als Second Unit Director bei ,,Dawn of the Dead" und ,,300" mitgewirkt hat, kann der Streifen sowohl mit einer anständigen Atmosphäre, Spannung und Optik als auch mit brauchbaren Performances, punktuellen ,,Härten" sowie einer nur in Teilen vorhersehbaren Verlaufsentfaltung aufwarten. Zwar sieht man einigen Effekten das geringe Budget an und kommt das finale Drittel nicht mehr ganz so gut wie die beiden vorangegangenen daher – doch vermochte mich dieses (mich mitunter durchaus an TV´s ,,the X-Files" und ,,Outer Limits" erinnernde) kanadische B-Filmchen insgesamt erfreulich kurzweilig-solide zu unterhalten...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 November 2021, 15:41:08
...und auch noch:

,,Chen mo de zheng ren" bzw. ,,Bodies at Rest" (2019) ist ein von Renny Harlin in Szene gesetzter Action-Thriller aus China Schrägstrich Hong Kong mit Nick Cheung, Richie Jen und Yang Zi in den Hauptrollen. Am Weihnachtsabend dringen drei bewaffnete Maskierte in ein mehrstöckiges Pathologie-Gebäude ein, wo sie einen erfahrenen Gerichtsmediziner und seine junge Assistentin dazu zu zwingen gedenken, ein Projektil aus einer Frauenleiche zu entfernen, um eben jenes Beweis-Material dann möglichst ,,verschwinden zu lassen" – doch haben sie nicht mit der Cleverness und Wehrhaftigkeit der beiden Bediensteten gerechnet...

Ein tödliches, durchaus ein Stück weit an ,,Die Hard" erinnerndes Katz&Maus-Spiel entbrennt: Inhaltlich oberflächliche und beileibe nicht unvorhersehbare, dafür aber optisch ansprechende sowie sich schön temporeich-straff (an einem netten Schauplatz) entfaltende Genre-Kost, die mit einem soliden Spannungsgrad und einigen prima gelungenen Set-Pieces aufzuwarten vermag. Trotz bestimmter nicht ganz so gelungener CGIs zum Ende hin ein handwerklich ordentlicher, unterhaltsamer Streifen, der zwar nicht sonderlich originell ist oder lange über den Abspann hinaus im Gedächtnis verbleibt – wohl aber Harlin´s beste Regie-Arbeit seit (mindestens) 2009 markiert...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 12 November 2021, 04:19:41
Ammonite (2020)
Weitestgehend fiktionalisiertes Biopic über eine frühe Paläontologin, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Affäre mit der Ehefrau eines angehenden Paläontologen eingeht, als dieser seine "melancholische" Gattin für 4-6 Wochen gegen gute Bezahlung bei ihr quasi in die Lehre schickt... Frauen, die unter chauvinistischer Attitüde leiden; erfreulicherweise spielen aber auch Milieu und Nationalität ins Geschehen hinein und beide Frauen verfehlen sich in letzter Konsequenz aus eigenen Fehlern. Viel Erotik zwischen Saoirse Ronan und Kate Winslet, die mal diskret bleibt, mal üppige Fleischbeschau betreibt. Sehr erotisch, recht traurig, gelegentlich gewitzt, stark in den Details (etwa: die kleinen Prozellantiere, eine frühere Beziehung)... Aber eben auch spekulativ, im zweifachen Sinne... 8/10

Last Night in Soho (2021)

Hm, da hatte ich mich schon ein bisschen drauf gefreut, aber dass es Wrights bester Film werden würde und noch dazu einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre, hat mich angenehm überrascht. Das "Thunderball"-Plakatmotiv weist schon einmal auf das gender-Thema hin, die Hammer-/Amicus-Plakate auf die Tradition des englischen Horrorfilms, aber vergleichen würde ich ihn eher mit den ersten zwei Teilen aus Polanskis Mieter-Trilogie, wobei hier "Hill House"-mäßiger das richtige Gemüt am richtigen Ort Opfer von allerlei Spuk wird... Geistererscheinung irgendwo zwischen "Carnival of Souls" und "Lights Out" und gar nicht einmal so wenige, gar nicht einmal so beliebige giallo-Elemente. Über die Implikationen des Twists kann man streiten, mir gefällt der
Spoiler: zeige
"Opfer sind ihrerseits Täter und Täter ihrerseits Opfer"-
Aspekt ganz gut. Manches, etwa der verständnisvolle farbige Außenseiter, wirkt etwas unbeholfen und klischeehaft, aber insgesamt hat mich das schon ganz gut abgeholt: höhergradig bedrückend in vielerlei Hinsicht (wenn auch
Spoiler: zeige
 mit Happy End
). Dass jedoch das Zeitreisen-/psychic-link-Motiv hier so
Spoiler: zeige
eindeutig bestätigt wird
und dass manche Effekte und das Finale etwas zu bombastisch in Szene gesetzt werden, stört mich zwar schon ein bisschen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Mir wäre da etwas mehr Zurückhaltung und Uneindeutigkeit lieber gewesen, aber gut: es ist rund, teils recht creepy, ambitioniert und engagiert, Diana Rigg ist dabei, Terence Stamp hat eine tolle Altersrolle und im Soundtrack tummeln sich eigentlich ausschließlich Lieblingssongs meinerseits, wobei manches eher guilty pleasurst und wie "Puppet on a string" auch ganz schön entlarvt wird...
8,5/10

Antlers (2021)
Den hätte ich mir fast entgehen lassen, weil ich ganz vergessen hatte, dass der Film von Scott Cooper stammt und einen Wendigo beherbergt... Und zum Glück ist es dann nach einem 08/15-Prolog kein 08/15-Horrorfilm: Missbrauchsthematik zuhauf, merkliche Narben bei den Hauptfiguren, eine der unappetitlichsten Filmleichen aller Zeiten und alles trostlos und ranzig, fast wie in Pesces "Grudge"-Reboot. Der anfangs eingeführte Aspekt des Mythischen wird letztlich leider kaum aufgegriffen, aber der Wendigo taugt mit seinem background zur Heimsuchung einer Gesellschaft zwischen Verantwortungslosigkeit und Desinteresse... Pessimistisches Horror-Drama, mit mindestens drei "Texas Chain Saw Massacre"-Anspielungen und unerarteten Härten... Schwache 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 13 November 2021, 00:41:07
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Skin Trade

(https://abload.de/img/555ec14a9fe7b2ed0dbe1cdjmo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=555ec14a9fe7b2ed0dbe1cdjmo.jpg)

Hartes Thema, harte Kämpfe!

Dolph Lundgren und Tony Jaa jagen Menschenhändler & das nicht mal schlecht!
Ron Perlman als Gangsterboss macht wie eigentlich immer eine gute (böse) Figur!

Die Action ist herrlich traditionell, die Kämpfe sind gut choreographiert und machen Bock!
Dazu gibt es es abwechslungsreiche Schauplätze, durch die sich die Herren dann boxen dürfen...

Überraschend guter Film !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 November 2021, 10:36:10
Gestern bei Amazon Video:

Rogue Hunter

(https://abload.de/img/81g4v6prfzs._ac_uy218mgkzl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81g4v6prfzs._ac_uy218mgkzl.jpg)

Kann die vielen schlechten Bewertungen nicht nachvollziehen..

Ja, die Löwen sind scheiße animiert!
Ja, es ist ein B-Actioner!
Ja, damit verbunden sind schlechte Dialoge usw.

Aber, meine Fresse, was erwarten die Leute ?! oO

Megan Fox rockt als Badassleader, die erste halbe Stunde geht es voll ab, inkl. blutiger Action!
Dann gibts weniger Action, aber die Flucht bleibt dennoch spannend..

Es spielt oft im dunkeln in der 2., schlechteren Hälfte, aber das liegt wohl am Budget :/

Ein kleiner, blutiger B-Actioner mit einer taffen Megan Fox!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 16 November 2021, 15:54:54
Jungle Cruise

Wie zu erwarten wieder ein The Rock-Vehikel, das auf markige, selbstironische Sprüche seines (Produzenten &) Hauptdarstellers setzt, die Muskeln der CG-Götter spielen lässt und die Story schnell und schnörkellos erzählt. Der Film punktet für mich ganz klar durch die Chemie zwischen DJ und Blunt, die ihren Part richtig gut bewältigt. Der restliche Cast kann sich auch sehen lassen, aber eigentlich waren die großen Namen (Giamatti & Ramirez) entweder verschenktes Potenzial oder nach einiger Zeit ziemlich nervige Klischees (Plemons & Whitehall).
Gut 2 Stunden nette Unterhaltung also, die aber leider so gar keine neuen Ideen liefert (hatte manchmal erwartet, dass gleich Fraser, Weisz & Vosloo um die Ecke kommen...) und wohl einfach versucht wurde, einen neuen Disney-Fahrgeschäft-Franchise a la Fluch der Karibik zu erschaffen.

Für den "Die Mumie"-Klon reicht's dann nur für 5/10.


I love you, Phillip Morris

Die wahre, abgefahrene Geschichte des Trickbetrügers und Gefängnisausbrechers Steven Russell (einfach nur genial, Jim Carrey) lässt kaum ein Auge trocken. Schnell ist man im Geschehen, Carrey ist schmierig und charismatisch zu gleich, McGregor gibt das naive "Frauchen am Herd" und wenn man nicht zu viel über Logik etc. nachdenkt, wird man richtig gut unterhalten.
Allein die zweite Sexszene im Film... FUCK, hab mich bepisst vor lachen... sowas bekommt nur Carrey hin.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Man Behind The Sun am 16 November 2021, 17:13:21
Contracted (2013)

Einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe.

Das Grund-Thema ist bekannt, durch irgendeinen äußeren Einfluss beginnt der Körper der Protagonistin zu verfaulen. Hatten wir schon ein paar Mal, insofern im Westen nicht viel neues.

Dabei ist der Film rein optisch noch nicht mal schlecht geraten; klar, es ist ein B-Movie (C?), man sieht es ihm aber nicht unbedingt an. Da hört das positive aber auch schon auf.

Eine völlig unlogische Handlung, schlechte Darsteller, alberne Dialoge,... die Liste könnte man bis Weihnachten weiterführen.

Läuft momentan auf Prime. Wer ihn sieht, dann bitte mit den entsprechenden Freunden/Drogen (das war keine Aufforderung zum Konsum!!!  :essen: ) und sich einfach weglachen.

Mir ist es ein Rätsel, wie der in der Imdb auf eine 5,x kommt. Die Votes können nur gekauft worden sein.

1,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Man Behind The Sun am 16 November 2021, 18:07:19
Dune (2021)

Einer der langweiligsten Filme, die ich jemals im Kino ertragen musste; gleichzeitg empfinde ich ihn als Frechheit gegenüber den Zuschauern.

Kurz zur Erläuterung: Ja, ich weiß, dass es sowohl Bücher, (Video-)Spiele, als auch die Lynch-Verfilmung gibt. Und ich muss dem Film zugestehen, dass er optisch durchaus was für sich hatte.

Aber: Ich empfand es als eine bodenlose Frechheit, einen Mainstream-Film, gedacht für ein Mainstream-Publikum in einer solchen Weise dem Zuschauer hin zu werfen und und zu sagen: los, friss das, und kapier das auch, du dummer Hund!

Zu langweilig, eine viel zu komplexe Story, bzw. Begriffe, die man sich als Neuling im Leben nicht merken konnte. Ich war selten so froh, als der Abspann anlief.

Wie gesagt: Ich bin vollkommen unvorbereitet in den Film gegangen. Aber ich war richtig sauer. Tut mir leid, für mich kriegt der aufgrund der Optik gerade mal noch 2 von 5 Punkten.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 17 November 2021, 01:26:59
Das Bourne Ultimatum

(https://abload.de/img/5050582610734.5fd8jkm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582610734.5fd8jkm.jpg)

Wie eigentlich alle Teile durchweg spannend, viele verschiedene Schauplätze und Bourne ist halt Bourne. Oder wie heißt er richtig? ;)

Viele bekannte, gute Schauspieler & ein Matt Damon, der wieder alleine auf der Flucht ist & alle an der Nase rumführt :D

Grundsolide, handgemachte Action (IMO wenig CGI) & eine geile Agentenstory ist alles was man hier braucht!

Das einzige, was mich stört, ist die hektische Kamera (was aber auch irgendwo ein "Markenzeichen" der Reihe ist) und leider die schnellen Schnitte, die den Kämpfen ein bisschen die Härte nehmen.. Nicht wie in den ersten beiden Teilen, wo die Kämpfe auch ohne Blut usw. beim zugucken weh getan haben, weil sie die Kamera draufgehalten hat!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 17 November 2021, 10:31:55
Zitat von: Man Behind The Sun am 16 November 2021, 17:13:21Contracted (2013)

Einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe.

Mir ist es ein Rätsel, wie der in der Imdb auf eine 5,x kommt. Die Votes können nur gekauft worden sein.

1,5/5
5,3 (bei 15000 Ratings) - ist an sich keine gute Bewertung, sehr durchschnittlich.
Interessant wirds bei +/- 6/10, die richtigen Knaller haben +/- 8/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Man Behind The Sun am 18 November 2021, 12:30:01
Zitat von: Max Blank am 17 November 2021, 10:31:55
Zitat von: Man Behind The Sun am 16 November 2021, 17:13:21Contracted (2013)

Einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe.

Mir ist es ein Rätsel, wie der in der Imdb auf eine 5,x kommt. Die Votes können nur gekauft worden sein.

1,5/5
5,3 (bei 15000 Ratings) - ist an sich keine gute Bewertung, sehr durchschnittlich.
Interessant wirds bei +/- 6/10, die richtigen Knaller haben +/- 8/10.

Das stimmt, ich hatte aber auch mal den ein oder anderen Film, bei dem ich die Bewertung im 6er oder 7er Bereich nicht nachvollziehen konnte. Aber du hast recht, in der Regel sind Filme mit einer hohen Voting-Rate und im 6er-Bereich objektiv gesehen meist keine Rohrkrepierer - Ausnahmen bestätigen die Regel ;)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 18 November 2021, 16:08:15
Zitat von: Max Blank am 17 November 2021, 10:31:555,3 (bei 15000 Ratings) - ist an sich keine gute Bewertung, sehr durchschnittlich.
Interessant wirds bei +/- 6/10, die richtigen Knaller haben +/- 8/10.

Das ist schon eher eine schlechte Bewertung, wenn man IMDB-Maßstäbe ansetzt, denn normalerweise kann ich mir mit dem typischen Schnitt von denen den Popo trocken rubbeln. Nirgends wird soviel gepusht und gefakt, nur damit die Wertung in den hohen 8er- oder 9er-Bereich gepeitscht wird, das gilt sogar für dröge Einheitsblockbuster oder auffällige Verkehrsunfälle an Geschmack mitunter.

Das macht es so höchst undurchsichtig für die wirklich guten Filme, die sich die 8+ redlich verdient haben (die es natürlich auch haufenweise darunter gibt).
Wann immer jemand mir mit der imdb-Wertung als Qualitätsindikator kommen will, sag ich "Mach das nicht. Lies zusätzlich noch die eine oder andere ordentliche Kritik zumindest an."
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 18 November 2021, 19:25:51
Ausschlaggebend ist immer die Anzahl der Bewertungen, denke mal 15000 sind schon aussagekräftig.
Aber stimmt schon, 5/10 ist wirklich ne schlechte Wertung - dann lieber ne 1/10...:mr.green:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 19 November 2021, 01:40:59
Gerade bei Amazon Video gesehen:

Lockout

(https://abload.de/img/9fc27bdcadd0326b3f78f3akaq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9fc27bdcadd0326b3f78f3akaq.jpg)

Wo Luc Besson draufsteht, ist Luc Besson drin! Auch als Produzent :D 💥 👊🏻

Das Weltraumsetting ist cool gewählt, könnte auch aber jedes andere sein.
Guy Pearce haut einen Oneliner nach dem anderen raus und schaltet nebenbei Bad Guys aus, so muss das sein!
Sein "Auftrag", die Präsidententochter (Maggie Grace) geht ein bisschen unter, macht aber als Sidekick ne gute Figur ^^

Der Bösewicht (und sein Bruder) sind auch gut gewählt, man nimmt ihnen die Rolle ab!

Klar, die Story ist dünn & man sieht manches Mal, das der Film "billig" aussieht (Greenscreen usw. ...) aber dennoch macht der Film Bock !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 20 November 2021, 01:39:45
Satan der Rache

(https://abload.de/img/4020974158350.5f2yktw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4020974158350.5f2yktw.jpg)

Der deutsche Titel ist zwar etwas irreführend, aber im Kern trifft es...
Klaus Kinski als "der Teufel", der Nachts Bösewichter umlegt !

Als Unschuldiger 10 Jahre im Steinbruch malocht & dann entlassen, macht der Jagd auf den, der ihn verraten hat..

Die Atmosphäre hat fast schon was von einem Horrorwestern, Kinski´s Art tut ihr übriges, er ist wie ein Geist !
Dazu noch der Tornado, der die Nacht über wütet + das Glockengebimmel...

Doch, das war ein Western nach meinem Geschmack!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 21 November 2021, 02:10:00
Snake Eyes - G.I. Joe Origins (BD)

In meiner düsteren Erinnerung waren die ersten beiden aus diesem eher holprig laufenden (ein Film alle 8 Jahre ?) Franchise ziemlich hirntot, aber auf ihre Weise ganz unterhaltsam, vor allem Nr. 1. Davon ist hier im Dritten leider nur noch das "hirntot" übrig.
Vor allem, weil der sich über weite Strecken der zu langen 2h Laufzeit viel zu ernst nimmt. Was das ganze Japan-Setting mit der G.I.Joe-Grundidee zu tun hat, wissen vermutlich nicht mal die Autoren, erst gegen Ende werden motivationslos ein paar den Fans wahrscheinlich bekannte Namen wie "Scarlett" drangepappt, die mit dem Rest des Films wenig zu tun haben.

Ganz schlechte Idee: Das Unternehmen als Schwertkampffilm "für die ganze Familie" aufzuziehen, dank des PG13-Ratings ist der gemessen an Waffeneinsatz und Todesrate fast schon absurd unblutig. Auch wenn die Kampfszenen jetzt nicht unterirdisch schlecht sind, so was wie Spannung kommt da keine Sekunde auf, passenderweise und wenn ich richtig gezählt habe,
Spoiler: zeige
stirbt auf der Seite der Guten auch kein einziger
, auch weil der einsame Chefbösewicht irgendwie vergisst, seine Superwaffe einzusetzen, wenn es drauf ankommt. Die einzige Actionsequenz abseits der Kloppereien, eine maßvoll spektakuläre Autoschießerei auf Japans Highways, wirkt auch irgendwie nicht echt, warum wohl ? Immerhin stimmt die Optik phasenweise, soll heißen, es gibt ein paar nette Dekors (zB der Tresorraum, dessen Sicherheitsvorrichtung übrigens ein schlechter Witz ist).

Koji darf de facto und überwiegend (Nachdrehs ?) ohne Bart seine Rolle aus der unvergleichlich besseren Warrior-Serie wiederholen, also mal abgesehen davon, dass der gebürtige Brite hier mal eben von "Chinese" auf "Japaner" umgeschult wird (da fiele mir ein schöner Ausdruck für ein, aber ich fürchte, der geht nicht mehr als p.c. durch). Trotzdem ist er einer der schauspielerischen Lichtblicke, Hauptdarsteller Golding dagegen wirkt steif und geht für mich irgendwie gar nicht, und Weaving blamiert sich nach Kräften (persönliche Meinung).

In der Summe vielleicht noch 4,5/10, der taugt leider nicht mal als echtes Guilty Pleasure.

Thunderbird - Schatten der Vergangenheit (Amazon 99 cent)

Das ist dann mal das glatte Gegenteil, da hatte ich eigentlich eher Trash erwartet, aber der gibt sich echt ambitioniert. Die Optik, eine Prise Ureinwohner-Mystik, das langsame Erzähltempo, das passt eigentlich ganz gut zusammen, wenn man in der richtigen düsteren Stimmung ist. Abgesehen allerdings davon, dass der Hauptdarsteller irgendwie durch den Film schlafwandelt wie einer, der ständig den Wecker überhört. Der grundsätzlich positive Gesamteindruck wird dann jedoch mächtig getrübt durch ein kryptisches Ende, das so seltsam rüberkommt, das ich nicht mal bei den üblichen Spoilerseiten eine vernünftige Erklärung gefunden habe.

So nur 5/10, aber wer es gerne verrätselt mag, kann unbesorgt zuschlagen.

Diavlo (Amazon 99 cent)

Noch so ein Film mit einem leicht strangen Ende, das ich auch noch mal anschauen muss, weil mir da nicht nur wegen des maßvoll spannenden Restgeschehens etwas die Augen zufielen. Über weite Teile passiert da nicht viel aufregendes, weder Softhorrorfans noch Freunde etwas blutigerer Ware komen wirklich auf ihre Kosten. Trotzdem ist das leidlich solider Kammerspielhorror, mit solider Grundidee und zumindest professionell-routiniert inszeniert, gespielt und auch synchronisiert.

Vorläufig mal 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 November 2021, 14:04:25
Getern Abend Filmabend bei mir:

Beide bei Amazon Video:

Rabid - Bete, dass es nicht Dir passiert

(https://abload.de/img/819rzwuzvl._ac_uy218_s6jjx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=819rzwuzvl._ac_uy218_s6jjx.jpg)

Der Rabid !

Der etwas andere Zombiefilm von 1977 und aus Kanada!

Eine Zombieartige Seuche breitet sich aus & es erinnert im Zuge der Coronapandemie ein bisschen daran, auch das Verhalten der Politiker & Ärzte, zumindest ein bisschen :D

Ein bisschen Sex & Erotik, ein bisschen Horror & vor allem eine düstere, beklemmende Atmosphäre, die die ganze Zeit über dem Film schwebt..
Alleine wie der Virus sich überträgt - Phallussymbol. Woraus er entwächst - aus der Achselhöhle aus einer vaginaähnlichem Öffnung... Natürlich kommt es zum Sex, damit er übertragen wird :D

Die Effekte sind auch gut gemacht, die Darsteller machen ihre Sache auch OK, auch Poronostar Marliyn Chambers,die die Hauptdarstellerin gibt, dazu kommt noch der spätere Top-Produzent Joel Silver!

Natürlich hat der Film auch seine Schwächen, die Infizierten reagieren alle anders, manche werden direkt zu Monstern & greifen an, manche werden zu viel später erst anders & können noch operieren, das hätte man besser umsetzen können. Nach Logik darf man natürlich auch nie fragen...

Aber grundsätzlich ist immer was los & der Film bleibt spannend!

3,5/5

The Chase - Highway Heat

(https://abload.de/img/61om10cglel._ac_uy218rqktv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=61om10cglel._ac_uy218rqktv.jpg)

Ein Film nach meinem Geschmack!

Eine einzige Verfolgungsjagd, "echte" Autos, die Schrott gehen, ein Charlie Sheen, der unschuldig in den Knast gehen soll & in eine Situation gerät, aus der er (und seine berühmte Geiselstochter) schwer wieder raus kommen...

Die Situation ist einfach herrlich, die 2 im Auto, die sich immer besser verstehen, der reiche & mächtige Vater der Geisel, der stinksauer ist & am liebsten die ganze (hilflose) Polizei auflösen lassen möchte & die Medien, die immer mehr werden und die versuchen, herauszufinden, was in dem Auto vor sich geht...
Am Ende wird´s noch ein mal was durcheinander & überraschend!

Die Kameraführung ist aber teilweise auf dem hektischen Niveau von heute & ich glaube, BMW hat unheimlich viel Geld in diesen Werbefilm gesteckt ;)
Und ja, die Dialoge sind nicht sooo gut, aber witzig!

Grundsätzlich hat MIR der Film sehr viel Spaß gemacht!

Tipp: Nach dem Abspann kurz sitzen bleiben ;)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 23 November 2021, 15:01:27
Akira

Mal wieder gegönnt - was soll ich groß über dieses Meisterwerk sagen. Visuell, technisch und inszenatorisch hatte Otomo alles abgefackelt, was Ende der 80er nur machbar gewesen ist.
Da er selbst noch nicht mit seinem Manga fertig gewesen ist und nur eine Ahnung hatte, wie das Ende auszusehen hat, gibt es ab ca. Mitte des Films sehr starke Abweichungen zur später vervollständigten Manga (
Spoiler: zeige
Akira lebt, der Kult, Tetsuos Machtergreifung, Zerstörung Neo-Tokyos, Infiltration der US-Flotte etc
), aber der Anime funktioniert auch so wunderbar. Klar, wenn man ihn mit dem Manga vergleicht und diesen als unumstößliche Quelle sieht, dann kann der Film nur verlieren - ich hatte selbst jahrelang das Problem, da ich den Manga verschlungen und fast schon auswendig kannte, und eben mit den ganz großen Änderungen nie wirklich warm geworden bin. Na ja, und nun, ein paar Jahre nach dem ich das letzte Mal Manga oder Film in der Hand hatte, wirkte der Film so viel besser (auch mit der Neu-Synchro, da ich die alte Synchro gar nicht mehr im Ohr habe).

9/10


The Road

Im post-apokalyptischen USA einer nicht näher erläuterten globalen Katastrophe (das Buch lässt auch offen ob es ein nuklearer Angriff oder etwas exterrestisches gewesen ist) wandern Vater und Sohn umher, immerzu auf der Suche nach Nahrung, Schutz und Hoffnung. Hier wird ein ganz großes Feuerwerk der Charakterzeichnung abgefackelt, mit düsteren aber auch irgendwie schönen Bildern und einem durch und durch genial besetzten cast. Mich als Papa hat das Thema noch mehr mitgenommen, als ich es bei der Erstsichtung vor ca. 10 Jahren noch wahrgenommen hatte... schon interessant, wie Filme auf einmal ganz anders wirken.

9/10 (wird langsam mal Zeit, dass Blood Meridian verfilmt wird!!!!)


Entourage (Serie)

Drama, Baby!  :lol: Hollywoodbeau Vincent und seine Freunde erleben so einige lässige, augenzwinkernde und satirische Momente in der Traumfabrik. Dies ist so eine Serie, die so heute nicht mehr gedreht würde, da viele Themen seit spätestens Me Too komplett überholt wären oder schlicht und ergreifend von div. Meinungsmachern nicht mehr durchgewunken würden (extrem sexistisch / misogyn & homophob), aber, verdammt noch mal, ich könnt mich immernoch bepissen vor lachen! Allen voran natürlich wg. Johnny Drama, dem alten Stümper.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 23 November 2021, 18:15:29
Toy Soliders (aka Boy Soldiers auf Deutsch...)

(https://abload.de/img/9007150070731.40fitjw8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150070731.40fitjw8.jpg)

Stirb Langsam am Internat! :D

Die Jungs sind sympatisch & die Bösewichte, allen voran der Oberbösewicht, unsympatisch und böse.

Die erste Hälfte ist IMO etwas langweilig, bzw. sie zieht sich..
Aber in der 2. Hälfte geht's richtig gut ab, mit Schießereien & Millitäraction vor allem ist es immer sehr spannend!

Ja, der Film macht sehr viel Spaß! Hätte ich so nicht erwartet! :)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 28 November 2021, 19:34:18
Kings of Hollywood / The Comeback Trail (BD)

Yo, das ist mal ein Cast - de Niro, Tommy, Morgan, Zach Braff. Gemessen daran kann das eigentlich nur als Enttäuschung enden, oder ? Sehen jedenfalls die RT-Kritiker so (33%).
Ich fand den "ganz nett" oder zumindest unpeinlich, was in den für klassiche Comedies schwierigen Zeiten gar nicht so schlecht ist, aber trotzdem ein Armutszeugnis; sind alle guten Gags und komische Drehbücher schon geschrieben oder aus irgendeinem Grund im Giftschrank ?
Fangen wir mit dem offensichtlichen an: Viele Szenen sind zu lang, zB der mit dem ersten Unfall mit dem öligen Star. Die gezeigte Vorstellung vom Filmemachen ist naiv, zB sehen die Actionszenen eines Western beim Dreh genauso aus, wie im fertigen Produkt. Die Idee, diesen in der Handlungszeit des Films von einer Frau inszenieren zu lassen, ist ... ihrwisstschon (ich habe mal auf die Schnelle recherchiert - bis auf "Die Frau, die vorausgeht", habe ich überhaupt keinen - ansatzweise - Western gefunden, der von einer Frau inszeniert wurde, vielleicht kennt ja jemand noch einen). Und wenn die Macher ihres Films nach ein paar gelungenen Szenen gleich vom Oscar faseln, ist das schon sehr - ja was eigentlich - vermessen ?

Vielleicht geht diese Kritik in die falsche Richtung, weil das ja kein ernst zu nehmender Film übers Filmemachen sein soll und will, alllein: Für den Zweck hat jemand das Wichtigste vergessen, nämlich ein paar gute Gags zu ordern, ich habe bei Red Notice mehr gelacht. So bleibt wirklich nur die leidlich gute Grundidee und der Bombencast, der sich auch nicht so weit unter Wert verkauft wie vor allem bei de Niro und Freeman zuletzt häufig.

Dafür mit viel Augenzudrücken 5/10.

Malasaña 32
(BD)

Die spanische Antwort auf "Conjuring" und Co ? Nun gut, ein routinierter Softgrusler weitgehend ohne Geisterbahneffekte ist das allemal, und mit diesem Großstadthaus hat der auch mal ein interessantes Setting. Einige Ideen sind ganz gut, wie die mit der Uhr, und die paar Prisen Sozialdrama (die Familie muss aus finanziellen Gründen in der verfluchten Wohnung bleiben) schaden auch nicht. Mit dem Minitwist (
Spoiler: zeige
bezüglich des Geschlechts des Geists
) kurz vor Schluss öffnet man mal wieder eine Flanke für die Ritter der Wokeness, aber ich fand es schon beachtlich, dass das spanische Kino sich hier nicht gemäß der Bibel der p.c. ausrichtet.

Auch das Ende ist eine
Spoiler: zeige
Prise bitterer
als in Hollywood üblich; auch wenn die großen Erschrecker ausbleiben - in der Summe ganz solide 6/10

Seance (BD)

Seance am Arsch... das ist nur/hauptsächlich mal wieder ein klassischer Highschool (hier Internat)-Slasher. Vieles ist wie gehabt, die Figuren erfüllen die gängigen Klischees (Bitches, Nerdin, Toughe, Nette). Und auch wenn es der eine oder andere so wenig hören mag wie ich sehen: Die Darsteller sind durch die Bank mal wieder VIEL zu alt für die Rollen, namentlich Waterhouse (27 bei Dreh) und Sy, deren Alter ich nicht herausfinden konnte und höflichkeitshalber auch nicht schätze.
Auf der falschen Seite der Waage liegt überdies eine gewisse Vorhersehbarkeit, dass da (
Spoiler: zeige
fast) kein Grusel vorliegt, und die Hauptfigur nicht die ist, die sie behauptet
, alles ziemlich offensichtlich, und der angeflanschte ganz leichte übernatürliche Touch hilft nicht wirklich. Immmerhin macht der Film wenig Federlesens, die Morde kommen zT unvermittelt, durchaus und (vermutlich) handgemacht blutig, das Finale ist insgesamt recht knackig. Optisch wirkt der Handlungsort von außen ganz imposant, im Inneren sieht es dann ein wenig farbarm (braun) und trist aus. Immerhin ordentlich synchronsiert.

5,5/10
.

Edit: Ich nutze das hier auch noch mal, um auf eine eher unter dem Radar fliegende Mini-TV-Serie hinzuweisen: Cryptid ist trotz des (hust) kryptischen Titels eine skandinavische Horror-Serie, die mehr Grusel-Atmosphäre aufbaut als die meisten Softgrusler aus Hollywood zumindest mal unterhalb der allerersten Liga. Man sollte allerdings die Chance nutzen, das ziemlich am Stück zu sehen, die Trennung in die 20-minütigen Folgen hält den Flow nur auf. Gutes Setting, interessante Figuren, namentlich die Künstler-Schwester - trotz einiger aus den USA geborgten High-School-Klischees, solide Gruseleffekte, etwas Blut. Das Ende ist vieleicht nicht ganz der Bringer, trotzdem: Geheimtip 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 30 November 2021, 14:58:54
Das 2021er Drama ,,Percy" erzählt die wahre Geschichte des kanadischen Farmers und Saatgutzüchters Percy Schmeiser, welcher Ende der '90er von dem Industriekonzern Monsanto verklagt wurde, ohne einer entsprechenden Lizenz ihr genmanipuliertes Saatgut verwendet zu haben – und das vollkommen egal, ob das nun absichtlich oder aus Versehen geschah...

Der Alternativtitel ,,Percy vs. Goliath" stellt schonmal vieles klar – und Regisseur Clark Johnson´s Film erzählt in seiner etwas über 90-minütigen Laufzeit von den verschiedenen Prozess-Instanzen, der Entwicklung Percys zu einer (lt. Wikipedia) ,,Symbolfigur im Kampf unabhängiger Landwirte um ihre Rechte und als Verfechter strenger Regulierungen und Haftungspflichten für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen" sowie von den Auswirkungen der ganzen Angelegenheit auf seine Familie und Mitmenschen...

In der Hauptrolle überzeugt der mit seinen 78 Jahren weiterhin per se großartige Christopher Walken – in Nebenrollen sind u.a. Roberta Maxwell, Christina Ricci, Zach Braff und Adam Beach zu sehen.  Alles in allem hat man es hier mit einem routiniert in Szene gesetzten, wie ein ordentliches Made-for-TV-Movie anmutenden Streifen zutun: Dramaturgisch nicht wirklich mitreißend, im Grunde strikt ,,formelhaft" aufgebaut – dabei aber nicht ununterhaltsam sowie eine durchaus wichtige Thematik präsentierend...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 2 Dezember 2021, 18:56:22
Thursday - Ein mörderischer Tag: Ungekürzte Fassung

(https://abload.de/img/5050582952193.5f2nkwk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582952193.5f2nkwk.jpg)

Ein geiler Tag... :D

Casey Wells bekommt ständig Besuch, als seine Frau morgens zur Arbeit fuhr..
Und was für Besuch! Es fängt mit seinem alten Kumpel an & seine kriminelle Vergangenheit holt ihn ein...

Und wie! Ein Besuch nach dem anderem und er kommt immer mehr in Schwierigkeiten... 😂

Es gibt sehr viel Blut, viele Ballereien, coole Sprüche, skurille Charaktere & immer wieder Überraschungen !

Absoluter Spitzenfilm! Schade, das so eine Perle seit 1998 unter dem Radar läuft...

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 3 Dezember 2021, 11:29:00
Hui, mit Thursday hast ja einen feinen Film ausgepackt... verdammt, was hab ich den vor rund 20 Jahren abgefeiert! Schlug damals in ne ähnliche Kerbe wie "Very Bad Things", beide schön dreckig, nehmen sich nicht allzu ernst und machen einfach nur Spaß.

Müsste beide Streifen mal wieder anschauen (weiß gar nicht, ob ich die daheim hab... mmh)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 3 Dezember 2021, 20:22:53
Braveheart

(https://abload.de/img/4010232036872.5fegjr0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232036872.5fegjr0.jpg)

Dazu muss man nichts mehr sagen, außer vielleicht: FRRRRREEEEIIIHEEEEIIIIIIIIIIT!​!!!!

Die Geschichte um William Wallace & Schottland zieht einen in den Bann, dazu atemberaubende Landschaftsaufnahmen, ein Mel Gibson, der einfach mit seiner Ausstrahlung & blauen Augen einfach nur 171 min. in die Kamera gucken könnte, mit wehenden Haaren, ich würde zu gucken !
Viele bekannte, gute Schauspieler, grandios inszenierte Schlachten, aber auch brutal & schonungslos inszeniert! :D

A Fucking Masterpiece!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Dezember 2021, 01:14:45
Bei Magenta TV gesehen:

Der Diktator

(https://abload.de/img/issclientngtvarkeepx8zdjao.jpg) (https://abload.de/image.php?img=issclientngtvarkeepx8zdjao.jpg)

Sacha Baron Cohen ist: Der DIKTATOR ! 😂
Sein Bart (oben und untenrum) ist gewaltig ! Wie er, der große Führer 😂

Nach dem schlechten Brüno endlich wieder ein guter Film von ihm :D

Dieses Mal keine Doku, sondern als "echter" Film gedreht, aber der Fäkalhumor ist im Prinzip der selbe ^^
Alleine die Mukke, u.a. "The Next Episode" auf Arabisch 😂 :D

Ben Kingsley ist etwas unterfordert, aber immer souverän & Anna Faris als Freundin sehr naiv... 🙈

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Dezember 2021, 18:19:13
Butterfly Effect (Director´s Cut) im O-Ton

(https://abload.de/img/7321921686467.5f5ej1e.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321921686467.5f5ej1e.jpg)

Einer meiner Lieblingsfilme!

Spannende Themen miteinander vermischt & Zeitreisen sind eh mein Ding! 😊

IMO spielt Ashton gut, die Story ist genial spannend, der Soundtrack nich schlecht, alles super! 😃

Das (IMO bessere, weil düstere) Ende des D.C. wertet den Film nochmal auf!
Auch, das Hintergründe mehr erklärt werden, find ich sehr gut!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 Dezember 2021, 09:03:23
Trotz einzelner "doof-aber-unterhaltsam-Momente" haben wir es bei "the 2nd" (2020) mit belangloser Grabbeltisch-Action mit Ryan Phillippe und Casper van Dien zutun: Eine unoriginell-vorhersehbare, unspannende B-Movie-"Die Hard"-Variante, die kontinuierlich zwischen "ungelenk-holprig", unfreiwillig komisch und dumm schwankt... und das samt einiger Filmfehler, einer "schwammigen Botschaft" und einem "Facepalm-Ende"...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: JasonXtreme am 10 Dezember 2021, 11:36:52
STATE OF PLAY wiedermal geschaut, und ich mag den nach wie vor echt gern! Crowe und Affleck in einem Polit-Journalisten-Thriller der zwar 2009 gedreht wurde, aber sich eher wie die alten Grisham Filme anfühlt. Die weiteren Rollen sind mit McAdams, Mirren, Robin Wright Pen, Jason Bateman, Jeff Daniels.. auch richtig dick besetzt. 7,5-8/10 die Hinweise auf die Blackwater Affäre sind auch mehr als deutlich
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 13 Dezember 2021, 13:49:52
Robert Schwentke´s ,,Tattoo" aus dem Jahr 2002 mag im Grunde zwar ein klassischer stylish-düster-kühler Serienkiller-Thriller im ,,Se7en"-Fahrwasser sein – aber vor allem dafür, dass er aus Deutschland stammt und dann auch u.a. noch in Sachen Atmosphäre und Optik überzeugen kann, verdient er durchaus 'ne ordentliche Schüppe Lob. Inhaltlich nicht unbedingt umfassend zufrieden stellend, gefielen mir die Story und zentralen Charaktere (samt der sie verkörpernden August Diehl, Christian Redl und Nadeshda Brennicke) dennoch – ebenso wie Schwentke´s Regie-Arbeit, welche ihm im Folgenden ja sein ,,Ticket nach Hollywood" bescherte. Inzwischen sind Tattoos bekanntlich im ,,Mainstream" angelangt – und gerade vor diesem Hintergrund (Kunst/Kommerz) würde ich mir schon irgendwie ein zeitgenössisches US-Remake wünschen...

knappe 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 Dezember 2021, 13:37:36
In dem übernatürlichen südkoreanischen ,,Netflix"-Mystery-Thriller ,,the Call" (2020) geschieht es, dass eine junge Frau plötzlich mit einer anderen jungen Dame zu telefonieren vermag, die 20 Jahre in der Vergangenheit (im selben Haus) lebt. Infolge dessen führen so einige (teils abgesprochene) Taten letzterer zu Veränderungen der Gegenwart bzw. Zukunft. Was positiv motiviert beginnt, mündet aber schon bald ein einer ,,Kettenreaktion", die zunehmend düsterer, bösartiger und brutaler wird...

Vom Konzept her hat mich der Streifen ein wenig an ,,the Butterfly Effect 3: Revelations" erinnert – ja, das ist der mit dem Serienkiller. Regisseur und Drehbuchautor Chung-Hyun Lee hat ein unterhaltsames, handwerklich hochwertiges Spielfilm-Debüt vorgelegt, das mit einer schicken Optik und diversen spannenden und atmosphärischen Momenten aufwartet – ebenso wie mit zwei überzeugenden Leads (Park Shin-Hye und Jeon Jong-seo) und einem zum Ganzen passenden Ausklang...

Die wechselhafte Dynamik der beiden Frauen und die verschiedenen Wendungen halten einen ordentlich bei Laune – doch ist das Werk mit seinen rund 110 Minuten letztlich etwas zu lang geraten (ohne dass man bspw. mehr über eine bestimmte ,,Mutterfigur" und deren Motive erfährt), schwankt es vom ,,Ton" her öftermals merklich und werden gerade zum Ende hin die Logik-Löcher immer gravierender... für Freunde derartiger Streifen ist es aber dennoch ein Blick wert. 

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Mills am 15 Dezember 2021, 13:48:36
Hört sich auch wie der spanische Parallelwelten an...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 Dezember 2021, 13:57:21
Zitat von: Mills am 15 Dezember 2021, 13:48:36Hört sich auch wie der spanische Parallelwelten an...

Okay... den kenn ich (noch) nicht.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Dezember 2021, 18:58:25
Bei Sky aufgenommen:

Cash Truck (aka Wrath of Man)

(https://abload.de/img/81zsaj8inl._ac_uy218_3uj2h.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81zsaj8inl._ac_uy218_3uj2h.jpg)

Ne coole Story, aber leider ohne die oft typischen, leicht verrückten Charaktere..
Und es ist vielleicht einen Tick zu lang, manchmal zieht es sich... aber dennoch ist ein guter Film mit ein paar (leider CGI) Gewaltspitzen & gut gemachter Action!

Die Stimmung ist die ganze Zeit düster, auch durch die Musik, Statham ist Statham, aber er kämpft IMO zu wenig..., Ballerei ist gut, aber ich will ihn kämpfen sehen! :D

Ein typischer Guy Ritchie/Jason Statham Film !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 15 Dezember 2021, 19:18:14
Zitat von: StS am 15 Dezember 2021, 13:57:21
Zitat von: Mills am 15 Dezember 2021, 13:48:36Hört sich auch wie der spanische Parallelwelten an...

Okay... den kenn ich (noch) nicht.
Das ist wieder einer der Filme die nicht auf Datenträger erschienen sind..
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Eric am 16 Dezember 2021, 23:55:30
Zitat von: PierrotLeFou am 11 August 2021, 03:38:27Nebenan (2021)
Daniel Brühls gerühmtes Regiedebüt hat mich als quasi-Kammerspiel durchgängig unterhalten, aber auch etwas ratlos zurückgelassen. Da werden Blockbuster- und Autorenfilmallüren, Starkult, Stalking, Überwachung & Überwachbarkeit, gläserne Bürger und Decken, Gentrifizierung u.v.m. angespielt und etliche moralische Fragen aufgeworfen... eine Richtung wird nicht vorgegeben, aber dafür eben ein überzeugendes Gewebe aus Zusammenhängen vorgelegt... auch die Figuren, selbst einige Nebenfiguren, werden mit so vielen Mängeln (seltener auch mit Vorzügen) ausgestattet, dass es schwer fällt, sich parteiisch zu verhalten... Das sind dicke Pluspunkte, zugleich werden jetzt nicht allzu originelle Gedanken vermittelt und konstruktive Lösungsvorschläge bleiben natürlich erst recht außen vor... Ich bin da bei einer sehr soliden 7/10 gelandet.

Ich sehe es komplett wie du, würde sei er dem Film eine bessere Bewertung geben. Nach meinen Standards sogar ne 9/10, da ich WIRKLICH beeindruckt von diesem Film war!!
Vor allem, wenn man erkennt, dass ziemlich am Anfang auf seine Rolle in AVENGERS: CIVIL WAR angespielt wird und wie komisch er es findet in einem "Superhelden-Film" mitzuspielen.  :happy3:

Ich bin ja Daniel Brühl Fan, aber mit diesem Film hat er noch nen tieferen Stein in meinem Brett. Aber noch besser fand ich Peter Kurth als BRUNO, wow, einfach nur WOW!!!  :respect:

Und, ganz ehrlich, für solche Filme bezahle ich GERNE irgendwelche Film-/Fernsehgebühren von meinen Steuern!!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 17 Dezember 2021, 09:17:07
Parasite

Was Bong Jong Ho hier wieder abgeliefert hat, ist echt bedrückend beeindruckend. Mit unglaublich simplen Mitteln (aber was Set und Design angeht mit enormen Aufwand verbunden) baut dieses Gesellschaftsdrama / -thriller einen unglaublichen Spannungsbogen auf, der dann plötzlich nach gut der Hälfte der Laufzeit die Geschichte in eine komplett andere Richtung dreht. Der Klassenkampf, oder vielmehr, die weit auseinander klaffende Schere zwischen Arm und Reich wird hier ungeschönt dargestellt ohne groß Kompromisse einzugehen, wobei, wie der Titel schon aussagt, jede Familie von der anderen parasitär abhängig ist.
Und das Finale, fuck, sowas können wohl wirklich nur die Südkoreaner (bzw. das asiatische Kino) inszenieren und daher schätze ich Streifen aus dem Osten auch so sehr.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 Dezember 2021, 12:37:00
,,Der Bodyguard – sein letzter Auftrag" (Originaltitel: ,,Maryland", englischer Titel: ,,Disorder") ist ein französisch-belgisches Thriller-Drama von Regisseurin Alice Winocour (,,Mustang") aus dem Jahr 2015. In dem Film kehrt ein Soldat (Matthias Schoenaerts) unmittelbar zu Beginn aus dem Kriegs-Einsatz in seine Heimat Frankreich zurück: Unter PTSD und gewissen körperlichen Schädigungen (wie ein gestörtes Hörvermögen) leidend, heuert er dennoch als Security-Kraft bei einem wohlhabenden (dubiosen) libanesischen Geschäftsmann an, im Rahmen dessen er mit dem Personenschutz seiner Frau (Diane Kruger) und ihres Sohnes betraut wird...

Lange Zeit wird der Zuschauer im Unklaren darüber belassen, ob es tatsächlich eine reale Bedrohungslage gibt – oder ob Vincent aufgrund seiner traumatischen Vorerlebnisse da wohlmöglich ,,paranoide Züge" an den Tag legt. Solide in Szene gesetzt, seitens der beiden Leads gut gespielt sowie mit einigen gelungenen (u.a. spannenden) Momenten aufwartend, konnte mich der weitestgehend ruhige Streifen im Ganzen aber leider nicht vernünftig überzeugen: Dafür war er mir schlichtweg zu konventionell – womit ich nicht nur das Action-reichere finale Drittel meine – und sind bei mir phasenweise sogar Anflüge von Langeweile aufgekommen...

knappe 4/10 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Dezember 2021, 11:26:53
Letzen Samstag Weihnachtsfilmabend bei meinem besten Kumpel:

Stirb Langsam

(https://abload.de/img/stirb-langsam-4k-uhd-mjjt7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=stirb-langsam-4k-uhd-mjjt7.jpg)

Der klassische Weihnachtsfilm... ;)

McClane ist das erste Mal "zur falschen Zeit am falschen Ort" !
Ein abgrundtief böser (natürlich deutscher 😂) Schurke, eine Atmosphäre, die dauerhaft die Spannung hochhält & die Action ist top, vor allem ist vieles handgemacht ♥

Wie McClane hier leidet..., er blutet wie ein Schwein, schwitzt & blutet sein Unterhemd nach wenigen Minuten voll & kämpft gegen alle, draußen die unfähigen Polizisten & dem FBI und drinnen gegen die deutschen Terrorsten! (In der deutschen Syncro natürlich Europäer...)

Einfach der beste "Die Hard" !

Yippee-ki-yay, Motherfucker !

5/5

Till Death

(https://abload.de/img/57354489ikwr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=57354489ikwr.jpg)

Der Anfang ist stinklangweilig, kaputte Ehe, romantische Wiedergutmachung in einer alten abgelegenen Hütte, wo sie immer früher waren...

Aber dann - Sie wacht auf, er sitzt schon auf dem Bett & schießt sich unvermittelt in den Kopf ! 😲
Sie ist übrigens mit Handschellen an ihn gekettet... ;)

So schleppt sie ihn sehr lange mit sich rum, durchs ganze Haus, Treppe rauf, Treppe runter, der arme Schauspieler musste leiden... :D
Im Laufe des Films tauchen auch noch 2 Killer auf, die von ihrem (toten) Mann angeheuert wurden.

Doch, der Überlebenskampf macht Spaß, auch wenn es einige Logikfehler gibt... :/
Der "Schnee" sieht übrigens unfassbar bliig aus... -_-

Megan Fox macht es zwar gut, aber ihre Mimik ist gleich 0 (Botox...?!)

Hat trotz der Schwächen Spaß gemacht!

3,5/5

Silent Night

(https://abload.de/img/589534xzkx1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=589534xzkx1.jpg)

Ein Killer, der als Weihnachtsmann verkleidet, all jene umbringt, die unartig waren...

Gute Idee, nicht allzu schlecht umgesetzt, zumindest die Kills waren ganz cool gemacht, Häcksler unso... :D

Die Story selbst plätschert nur so vor sich hin, es passiert außer den Kills nicht allzu viel, die Cops sind ein bisschen verloren & der Cpt. versucht witzig zu sein.

Dafür ist die Atmosphäre gelungen, schön düster & dreckig! Dazu gibt es noch Titten & Blut, fertig ist der Weihnachtsslasher !

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Dezember 2021, 11:27:26
Vorgestern Abend/Nacht bei Amazon Video:

Countdown

(https://abload.de/img/81vhoaunll._ac_uy218_twjkv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81vhoaunll._ac_uy218_twjkv.jpg)

Moderne Mischung aus "Final Destination" & "The Ring", bis auf den okkulten Kirchendriss mit dem Pfarrer... 🙄
Dafür ist der Techniknerd aus dem Handyladen ganz cool ☺️

Leider etwas unblutig bzw. zu viele "offscreen" Kills 😕
Der Dämon ist auch dämlich, da wäre mir eine andere Lösung lieber... 😑

Funfact: Die App gibt es wirklich, zumindest im Google Play Store ! 😁

War ganz OK, typischer Teenehorror!

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Dezember 2021, 12:04:29
ENDLICH mal gesehen !

Gestern Abend/Nacht via Amazon Video:

Schöne Bescherung

(https://abload.de/img/91osnyzxpjl._ac_uy2189xk8z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91osnyzxpjl._ac_uy2189xk8z.jpg)

Hilfe, die Griswold´s feiern Weihnachten ! 🎅🏽💥🎄🤣😂

Manche Szenen erinnern mich an Tim Taylor aus "Hör mal, wer da hämmert!", da hat der Heimwerkerkönig aber gut von Clark gelernt 😂😁

Ich sage nur: Lichterkettte ! 😂

Es ist eigentlich wie immer bei den Griswold´s, Chaos pur, nur an den Weihnachten bzw. in der Weihnachtszeit ! 😂🎅🏽

Juilette Lewis ist dieses Mal die Tochter und Cousin Eddie ist kommt natürlich auch noch... 🙈

Leider fehlen mir persönlich die Situationen, wenn sie auf fremde treffen, das skurille, wenn Clark einfach nix checkt, das fehlt hier ein bisschen, macht dem Chaos bzw. dem Spaß aber keinen Abbruch !

Funfact: Das Haus der Griswold´s steht direkt neben dem Haus von Roger Murthaugh aus den Lethal Weapon Filmen ;)
Die armen Nachbarn der 2 🙈😂

Aber logisch, ist ja beides von Warner Bros. ^^

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 23 Dezember 2021, 11:34:08
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis

(https://abload.de/img/7321924219150.5ftvku0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321924219150.5ftvku0.jpg)

Ja, auch Lethal Weapon ist ein Weihnachtsfilm, spielt ja an Weihnachten ! 🎅🏽💥😁

Alleine die Einführung der 2 Hauptfiguren ist so klasse inszeniert, Murthaugh ist ein Familienmensch, Riggs wacht nackt mit Zigarette & nach dem Tod seiner Frau depressiv & einsam auf...

Hier ist alles noch etwas ernster, düsterer als in den anderen Teilen, aber klar, sie kennen sich ja noch nicht, müssen sich zusammen raufen ^^
2 Gegenspieler, die auch richtige Arschlöcher sind, gut & böse verkörpert von Gary Busey & Mitchell Ryan!

Die gute Story wird abwechslungsreich erzählt (vor allem am Ende) & wenn es knallt, dann wird es gut umgesetzt.

Die Musik kommt von Michael Kamen und Eric Clapton & passt immer perfekt!

Ja, es gibt 1,2 Szenen, die sind eher seltsam bzw. nicht soo gut inszeniert, sage nur Mr. Joshuas Arm & das Feuerzeug, aber das täuscht nicht darüber weg, das es dauerhaft spannend bleibt & es die Begründung des Buddyactionmovies ist ! 😁

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 27 Dezember 2021, 17:55:07
Am 1. Weihnachtstag gesehen:

Verrückte Weihnachten

(https://abload.de/img/4030521376755.5fa7j2f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521376755.5fa7j2f.jpg)

Weihnachten mit den Kranks :D
Tim Allen ist in seinem Element!
Man kriegt was man erwartet, einen kitschigen, aber dennoch (gerade in der ersten Hälfte) lustigen Weihnachtsfilm. Die Gags sind ganz lustig, Tim Taylor, äh, Allen turnt auf dem Dach bzw. fällt von selbigem...

1,2 alte Bekannte aus "Hör mal, wer da hämmert" sind auch dabei, Dan Aykroyd spielt seine Rolle gut, ansonsten passend zum Film gutes Mittelmaß.

Ein schöner Weihnachtsfilm, der niemanden weh tut!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 29 Dezember 2021, 18:49:12
The Villainess: Limited Blu-ray Mediabook

(https://abload.de/img/4013549095037.5f33k6d.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549095037.5f33k6d.jpg)

Die ersten 20 min. geht´s schon derbe ab!
Ich mag diesen Style, den Wechsel zwischen Egoperspektive & das rauszoomen + Schwenk um die Hauptfigur!

Die Action ist definitiv superb gemacht! 🗡️👊🏻
Ich liebe es einfach, wenn Frauen kämpfen & richtig austeilen! 👩🤜🏻👊🏻🤛🏻

Auch ansonsten weiß die Story zu gefallen!
Klar, sie wird von Auftrag zu Auftrag gehetzt bzw. über 10 Jahre lang, aber das ist alles extrem stylisch gemacht %& es wird manchmal unterbrochen, um die (Love)Storyfortzuführen!
IMO ist es manchmal schwer, die Charaktere auseinander zu halten, das ist aber ein typisches Problem von asiatischen Filmen & den westlichen Sehgewohnheiten, finde ich... 🙈

Natürlich gibt es ein paar Schönheitsfehler, z.b. die Darstellung der Motorräder bzw. deren Geschwindigkeit, aber das stört kaum!
Ich hätte auch gerne mehr First-Person Action gesehen, aber man kann nicht alles haben ;)

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 30 Dezember 2021, 17:55:27
Missing in Action 2: The Beginning

(https://abload.de/img/9007150273897.40folj7u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150273897.40folj7u.jpg)

Damals, in Vietnam...
Dieses Mal die Vorgeschichte !
Ähnlich wie in Rambo II, geht´s dieses Mal in den Dschungel, nur das es hier ein Prequel ist!

Folter und Verhandlungen bieten die Grundlage für die erste Hälfte, es passiert nicht allzu viel..
Grundsätzlich wird alles für die letzten ca. 40 Min. vorbereitet, wo Braddock mal leise tötet, laut tötet, aber immer effektiv!
Es gibt schöne, handgemachte Explosionen & einen guten Endkampf mit einem echtem Arschlochbösewicht! 👊🏻💥

Besser als der erste Teil, der mir teilweise ZU Frauenverachtend war, aber im 2. Teil gibt´s auch fast keine Frauen 🙈

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 1 Januar 2022, 23:31:56
In 80 Tagen um die Welt (D/F/I 2021)

Deutsch-italienisch-französische Co-Produktion, die kürzlich im ZDF ausgestrahlt wurde. Ich habe die Adaption von Jules Vernes Klassiker aus den 1870er Jahren nur bis zur Hälfte der acht Folgen durchgehalten - vielleicht hole ich den Rest noch über die Mediathek nach.

David Tennant als Phileas Fogg ist eigentlich eine prima Besetzung und immerhin konnte Hans Zimmer für die Filmmusik verpflichtet werden. Letztere fiel jedoch völlig belanglos aus - nichts, woran man sich erinnern könnte.

Um es kurz zu machen: Die Fernsehserie wurde in den sozialen Medien wegen einiger Anpassungen und Modernisierungen natürlich gnadenlos verrissen - vor allem die Telegram- und Facebook-Incels haben sich echauffiert bis die Klöten glühen. Aus dem Detektiv und Gegenspieler 'Mister Fix' wurde hier zum Beispiel die junge Nachwuchsjournalistin Abigail Fix. Ich finde diese Anpassung sogar ziemlich gelungen.

Vieles ist jedoch nicht gelungen: die Episoden sind sehr langatmig, haben vor allem überhaupt keinen Schwung, keinen "Flow" und kein Flair. Und das, obwohl die Schauplatzwechsel geradezu eine Steilvorlage für spannende Abenteuer und Lokalkolorit sind. Kulissen und Ausstattung lassen einen irgendwie kalt, ich kann es nicht genau festmachen. Man hat zwar nicht das Gefühl, dass alles nur aus dem Rechner kommt, aber ob nun in der Wüste, Italien oder Frankreich, alle Schauplätze bleiben blass. Zudem werden vor Ort nur uninteressante Probleme gelöst: in Italien eine problematische Vater-Sohn-Beziehung, in Indien ein liebeskranker Deserteur usw. :sleep:

Vielleicht liegt es daran, dass die Serien-Adaption mit rund sechs Stunden Laufzeit einfach zu sehr in die Länge gezogen ist. Selbst die Film-Adaption von 2004 mit Arnold Schwarzenegger und Jackie Chan war kurzweiliger. Unerreicht natürlich die 1956-Verfilmung mit David Niven - und mit drei Stunden Laufzeit mehr als ausreichend.

Selbst die drei Hörspiel-Adaptionen, die ich in meiner Mediathek habe, sind besser gelungen: die 1975 veröffentlichte Maritim-Version von Hörspiel-Urgestein Kurt Vethake mit Joachim Kerzel als Phileas Fogg und Peter Schiff als Passepartout. Die ein Jahr später veröffentlichte EUROPA-Version von Heikedine Körting mit Hans Daniel als Fogg und Joachim Wolff als Passepartout. Sowie die fünfteilige MDR-Radio-Adaption von 2005 mit Axel Milberg als Fogg und Boris Aljinovic als Passepartout.

Macht sehr knappe 4 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 2 Januar 2022, 14:07:55
Gestern bei Amazon Video ausgeliehen & mit meiner Freundin geguckt:

Tom & Jerry (2021)

(https://abload.de/img/81cyhdqntrl._ac_uy218dikdo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81cyhdqntrl._ac_uy218dikdo.jpg)

Tom & Jerry sind zurück !
Und wie 😊

Die Animationen / das Zeichentrick sind klasse gemacht, fast perfekt in die echte Umgebung eingefügt! Übrigens sind alle Tiere animiert / Zeichentrick, das finde ich sehr cool gemacht!

Storytechnisch ist es 0815, junges Mädchen möchte den Job in einem Hotel & schmuggelt sich mit einem gefälschten Lebenslauf einer anderen Frau ins Hotel & natürlich klappt es. Natürlich kommt es zum Chaos am Ende & dennoch zum Happy End...

Aber das wichtigste ist, das Tom & Jerry die Alten sind & sich durch das ganze Hotel jagen & nicht sprechen..! 😁

1,2 coole Anspielungen auf die Pop/Filmkultur gibt's auch noch, z.b. Batman & Mission Impossible!

Und ein cooler (meist Oldschool) Rapsoundtrack kommt oben drauf ! 🤟🏻🎤

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 Januar 2022, 14:10:42
Gestern bei Amazon Video ausgeliehen & mit meiner Freundin geguckt:

Das Geheimnis meines Erfolgs

(https://abload.de/img/51guvnz3mul._ac_uy218rrjfw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51guvnz3mul._ac_uy218rrjfw.jpg)

Ein Farmerjunge aus Kansas will in New York erfolgreich sein & arbeitet sich aus der Postabteilung bei seinem Onkel nach ganz oben !

Erfolg macht sexy ! Viel Geld, viele Intrigen und Sex!
Es macht sehr viel Spaß, zu beobachten, wie er sich Stück für Stück nach oben arbeitet, mit allen Tricks ! 😉
Dazu kommen dann die Affären bzw. im Prinzip nur eine 😂🙈

Der Film hat einige skurrile Szenen, wie z.b. Nachts im Haus, alle wollen zu dem anderen ins Bett! 😂😂

Top 80s Soundtrack natürlich oben drauf ! 🤘🏻😎👌🏻 + Yello 😁
Oh Yeah ! 😎😎

Überraschend guter Film, hatte ich so nicht erwartet ! 😊

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 Januar 2022, 21:25:05
Revolver: 2 Disc Special Edition

(https://abload.de/img/7613059900677.5fenkh0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7613059900677.5fenkh0.jpg)

Der etwas andere Gangsterfilm ...

Statham und Ray Liotta liefern sich ein Duell auf geistiger Höhe ;)

Die ersten ca. 45 min. sind ein typischer "Guy Ritchie Gangsterfilm" würde ich sagen, zwischendrin zieht er sich manchmal, aber es ist immer interessant, weil man als Zuschauer immer mehr mit grübelt... 🤔

Statham spielt souverän und hat ne geile Frisur, Ray Liotta brilliert in der Rolle, Andre von Outkast spielt solide & Vincent Pastore spielt ne typische Rolle...

Dazu noch ein starker, immer passender Soundtrack + klasse Kameraführung bzw. Bilder, wie immer bei Guy Ritchie 😎👌🏻

Lese jetzt noch die Interpretationen, ein kleiner, feiner Mindfuckgangsterfilm ! ^^

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 Januar 2022, 01:57:36
AFRIKA STAFFEL ME 110

(https://abload.de/img/me110obk7b.jpg) (https://abload.de/image.php?img=me110obk7b.jpg)

1942, der Luftkrieg über Nordafrika:
Oberstleutnant Steinhaus startet mit seiner Fliegerstaffel zu einem Angriff gegen die Engländer,
die Royal Airforce schickt ihre Flieger unter der Leitung von Captain Reynecke in die Schlacht.
Im erbitterten Luftkampf gelingt es Steinhaus, Reynecke abzuschießen und ihn gefangen zu nehmen.
Während der Siegesfeier der deutschen kann Reynecke mit einem gestohlenen Motorrad entkommen.
Steinhaus persönlich nimmt die Verfolgung in die Wüste mit einem Flugzeug auf,
kann den flüchtigen auch stellen- aber diesem gelingt es, das Flugzeug zu zerstören.
Nun befinden sich beide mitten in der Wüste, zwischen den Fronten der Gegner- mit leerem Motorrad-Tank.
Um zu überleben, müssen die Feinde zusammenhalten und lernen sich besser kennen- so entsteht eine Freundschaft,
die auf Respekt gegenüber dem anderen basiert, und beide wollen sich auf neutralem Boden trennen.
Als sie allerdings entdeckt werden, wird Steinhaus angeschossen und schwer verwundet...

Wieder eine kleine Perle auf DVD. Endlich! Oder? Qualitativ ist diese DVD ein absoluter Tiefpunkt. Unscharf und nicht anamorph.
Aber da ist ja auch noch eine "Remastered Fassung" als Bonusmaterial drauf. Toll! Nicht!
Weichzeichner drüber, Fertig. Ergebnis: Noch verschwommener als das eh schon schlechte Originalbild.
Was war da wohl die Vorlage? Kurz vor Ende kommt jedenfalls der Schriftzug ""Bitte nicht abschalten - weitere Neuheiten nach diesem Film".
Zum Film selbst:
Inhaltlich bietet die Geschichte nichts neues, ungleiche Partner, welche um zu überleben zusammenarbeiten müssen, gab es schon oft im Film.
Allerdings ist das ganze durchaus passend in ein WWII-Szenario eingebettet, und Actionreich erzählt.
Der große Schwachpunkt des Films ist aber das fehlende Budget, beinahe alle Flugzeug-Szenen sind einfach nur lächerlich getrickst.
Mal sieht man Flugzeuge an Seilen hängen, mal Modelle vor einer Leinwand und ähnliches- da sind mir sogar heutige Asylum-CGI lieber...
Bisher kannte ich nur die Super 8-Fassung des Films, welche mit 33 Minuten Laufzeit durchaus gelungen geschnitten ist- und mir besser gefällt.

5/10

Finger weg von der "Polar Film" DVD! Holt euch lieber eine VHS und werft diesem Drecks-Label kein Geld in den Rachen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Januar 2022, 16:01:50
Gestern Abend beim Filmabend mit Kumpels bei nem Kumpel:

Thursday - Ein mörderischer Tag: Ungekürzte Fassung

(https://abload.de/img/5050582952193.5f7wjbz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582952193.5f7wjbz.jpg)

Ein geiler Tag... :D

Casey Wells bekommt ständig Besuch, als seine Frau morgens zur Arbeit fuhr..
Und was für Besuch! Es fängt mit seinem alten Kumpel an & seine kriminelle Vergangenheit holt ihn ein...

Und wie! Ein Besuch nach dem anderem und er kommt immer mehr in Schwierigkeiten... 😂

Es gibt sehr viel Blut, viele Ballereien, coole Sprüche, skurille Charaktere & immer wieder Überraschungen !

Absoluter Spitzenfilm! Schade, das so eine Perle seit 1998 unter dem Radar läuft...

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 Januar 2022, 09:25:08
,,Vendetta" (2015) ist ein von Jen und Sylvia Soska in Szene gesetzter brutaler Knast-Flick aus dem Hause ,,WWE Films": Durch und durch ein B-Movie ,,im klassischen Sinne", wartet der Streifen zwar mit etlichen altbekannten Klischees (Locations, Abläufe, Charaktere etc.) und einem weder sonderlich originellen noch hochwertigen Skript auf – aber auch mit einer ordentlichen ,,groben Härte" und einer straffen Verlaufsentfaltung mit recht wenig Blahblah zwischen den ruppigen Fights. Die Soskas haben das beste aus ihrem geringen Budget gemacht, Dean Cain agiert tatsächlich mal überzeugend tough, Paul ,,the Big Show" Wight entpuppt sich als Baddie nicht so furchtbar wie befürchtet (zumindest wenn man seine ersten Szenen überstanden hat) und Michael Eklund ist von der Art und Präsentation seiner Rolle her mal wieder voll in seinem Element. Kurzum: Brauchbare Genre-Kost.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: muellke am 10 Januar 2022, 13:41:09
Zitat von: PostalDude am  9 Januar 2022, 16:01:50Gestern Abend beim Filmabend mit Kumpels bei nem Kumpel:

Thursday - Ein mörderischer Tag: Ungekürzte Fassung

(https://abload.de/img/5050582952193.5f7wjbz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582952193.5f7wjbz.jpg)

Ein geiler Tag... :D

Casey Wells bekommt ständig Besuch, als seine Frau morgens zur Arbeit fuhr..
Und was für Besuch! Es fängt mit seinem alten Kumpel an & seine kriminelle Vergangenheit holt ihn ein...

Und wie! Ein Besuch nach dem anderem und er kommt immer mehr in Schwierigkeiten... 😂

Es gibt sehr viel Blut, viele Ballereien, coole Sprüche, skurille Charaktere & immer wieder Überraschungen !

Absoluter Spitzenfilm! Schade, das so eine Perle seit 1998 unter dem Radar läuft...

4,5/5

Schon wieder? :lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 10 Januar 2022, 19:15:33
Zitat von: muellke am 10 Januar 2022, 13:41:09
Zitat von: PostalDude am  9 Januar 2022, 16:01:50Gestern Abend beim Filmabend mit Kumpels bei nem Kumpel:

Thursday - Ein mörderischer Tag: Ungekürzte Fassung

(https://abload.de/img/5050582952193.5f7wjbz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5050582952193.5f7wjbz.jpg)

Ein geiler Tag... :D

Casey Wells bekommt ständig Besuch, als seine Frau morgens zur Arbeit fuhr..
Und was für Besuch! Es fängt mit seinem alten Kumpel an & seine kriminelle Vergangenheit holt ihn ein...

Und wie! Ein Besuch nach dem anderem und er kommt immer mehr in Schwierigkeiten... 😂

Es gibt sehr viel Blut, viele Ballereien, coole Sprüche, skurille Charaktere & immer wieder Überraschungen !

Absoluter Spitzenfilm! Schade, das so eine Perle seit 1998 unter dem Radar läuft...

4,5/5

Schon wieder? :lol:

Ja sia :D  :smile:

Ich mag den einfach & wir hatten zu 3. entschieden, ihn zu gucken ^^
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 Januar 2022, 15:51:58
Bei ,,the Turning" (2020) haben wir es mit einer weiteren Verfilmung der bekannten Henry James Novelle ,,the Turn of the Screw" zutun – dieses Mal adaptiert von den ,,the Conjuring"-Autoren Chad und Carey W. Hayes sowie von Regisseurin Floria Sigismondi (,,the Runaways") in Szene gesetzt. Nach seiner Veröffentlichung musste der Streifen viel ,,Prügel" für sein Ende einstecken – welches ich aber gar nicht mal als so übel empfand: Ja, man hat nicht gerade erfolgreich versucht, der Ambivalenz der Vorlage im Bereich ihres Ausklangs gerecht zu werden... und ja, für nicht wenige mögen die letzten 10 Minuten frustrierend und ärgerlich sein – und trotzdem war ich nach einem spontanen ,,wtf?!" eigentlich nicht allzu unzufrieden mit dem Gebotenen...

Neben seinen überzeugenden Leads (Mackenzie Davis, Finn Wolfhard und Brooklynn Prince) kann der Streifen mit tollen Locations (das riesige Herrenhaus mit seinen zig kaum Orientierung zulassenden Gängen und Zimmern sowie die umliegenden Gartenanlagen), einer schön düsteren Optik, cleveren Details (wie Nadeln an den Brüsten einer Nähpuppe) sowie einem generell echt feinen Setdesign aufwarten – allerdings ist die psychologische Komponente der Geschichte enttäuschend oberflächlich ausgefallen und wurde leider stark auf plumpe ,,Jump Scares" zurückgegriffen, so dass einem alles in allem weder echte Spannung noch eine tiefere Auslotung der Materie geboten wird und man somit durchaus auf diese x-te Verfilmung des Buches hätte verzichten können...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 12 Januar 2022, 17:36:24
Yup, "The Turning" hab ich gestern auch gesehen, und ich unterstütze jegliches Lob für Ausstattung, Set Design und generell den Look.
Der Rest des Film tut der Vorlage allerdings keine Ehre, atomisiert jegliche Ambivalenz oder Zweifel, ob es Illusion oder Spuk ist,
Spoiler: zeige
um dann auf die letzen 5 Minuten eine dramaturgische Auffahrunfall-Wende zu vollziehen,
nachdem man vorab von Geistereffekten und Scares totgeschmissen wurde, nicht zuletzt weil die Hauptfigur weder die Eignung, noch die Befähigung, noch die geistige oder sittliche Reife hatte, um diesen Job überhaupt zu erhalten oder auszufüllen.
Schon nach etwa 15 Minuten beschäftigt man sich nur noch mit der depperten Begründung, aus der Uschi ihren Job bei den Nervbratzen und Satans Haushälterin nicht einfach hinschmeißt, obwohl nicht mal die "schützenswerte" Sechsjährige ihr offenbar auch nur einen Flummi anvertrauen würde. Dieses sich spontan in ein wimmerndes Bündel verwandelnde Frauenzimmer ist wirklich kaum zu ertragen.
 Ich hab praktisch permanent mit den Augen gerollt, vorgespult und mir gewünscht, dass jemand Finn Wolfhard die Fresse poliert und die Köchin im Kamin abfackelt. 3/10

PS: Warum noch mal muss der Kack 1994 nach Cobains Tod spielen? Hat das irgendeinen Bezug?
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 12 Januar 2022, 18:40:03
Zitat von: Moonshade am 12 Januar 2022, 17:36:24PS: Warum noch mal muss der Kack 1994 nach Cobains Tod spielen? Hat das irgendeinen Bezug?

Hab ich nicht erkannt, falls es einen gab.  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Januar 2022, 12:18:50
Gestern Filmabend bei meinem besten Kumpel im Heimkinokeller :D

Why don´t you just die!

(https://abload.de/img/pzj1p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=pzj1p.jpg)

WTF? Denkt man schon nach ca. 20 min. ! Der Schwiegersohn "in Spe" & der Vater bekriegen sich dermaßen, das sie eigentlich schon tot sein müssten & das wird ein Kurzfilm! 😂

Später erfährt man in Rückblenden wieso, weshalb, warum unso, aber das bremst leider manchmal den Film etwas aus.. :(

Spätestens wenn 1,2 Personen mehr in der kleinen Wohnung sind, geht´s Richtung Finale & da knallt´s wieder richtig inkl. Überraschung! Ich hätte das so nicht erwartet.. 🤔

Die Schauspieler sind OK, die Effekte sind gut gemacht, geile Ideen dabei! 😁

Doch, der hat Spaß gemacht & man fragt sich: Why don´t you just die ?!

3,5/5

Final Destination

(https://abload.de/img/51qhzfckqvl._ac_uy218cyk41.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51qhzfckqvl._ac_uy218cyk41.jpg)

Der Tod geht das erste Mal auf die Jagd!

Hier ist alles noch etwas düsterer, IMO! :D 😈

Die Spannung bezieht der erste Teil vor allem aus einer düsteren, unheilvollen Stimmung & wie sie dem Tod nachjagen bzw. davon laufen ^^

Die Anfangssequenz ist natürlich ein Klassiker & einfach geil gemacht!
Wie Tode sind clever und ohne viel CGI inszeniert, man grübelt immer mit, wie & derjenige stirbt + wer als nächstes auf der Liste steht, das macht den Reiz aus ;)

Schauspieler sind i.O., allen voran Tony Todd als Leichenbestatter macht Spaß... ;)

4/5

Final Destination 2

(https://abload.de/img/515bafu1rhl._ac_uy218m5k6z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=515bafu1rhl._ac_uy218m5k6z.jpg)

Spannend, blutiger als der 1. Teil und Anspielungen auf Flug 180 en masse! Ein typischer 2. Teil ;)

Dieses Mal ist es ein Unfall auf der Autobahn, dem erst mal ein paar Leute überleben, aber man kennt ja den Plan des Todes... 💀😈

Grundsätzlich gibt die Story nicht viel her, das stimmt, aber im Prinzip warten wir alle doch nur darauf, wie die Leute verrecken & vor allem wann :D
Die Tötungsszequenzen sind wieder mal fies & gut gemacht... 😈

Tony Todd ist wieder als düsterer Leichenbeschauer dabei & sogar Clear Rivers hat es bis zu diesem Teil geschafft.., irgendwie ;)
Die anderen Schauspieler sind entweder nervig oder unwichtig, aber alle durchschnittlich, was ja wie oben erwähnt eh wurscht ist, der Tod ist der Star 💀

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 16 Januar 2022, 12:23:55
Ein paar Movies der Abteilung "Irgendwo lagen die noch herum" nachgeholt

Crime Game (BD)

Sehen wir es mal positiv - wann hat man schon mal die Gelegenheit, Axel Stein als internationl tätigen Hacker-/Einbrecher zu sehen ? Aber mal ehrlich, nach Schweighöfer vs. Zombies schockiert einen kaum noch etwas, zumal Stein speziell im Kontrast zu Freddie "Bates Jr." Highmore gar nicht so übel dasteht; das Drehbuch konnte der Versuchung leider nicht widerstehen, dessen "Thom" ständig als omnipotentes Allzweckgenie zu präsentieren, obwohl der z.B. mit seiner einsamen Entscheidung, da
Spoiler: zeige
völlig untrainiert mit "rein" zu gehen, eigentlich das ganze Unternehmen gefährdet.


Apropos Drehbuch: Das ist dann tatsächlich das Hauptproblem des Films, der durchgehend dem Fantasy-Genre nähersteht als einem realistischen Caper. Schon die Prämisse (Francis Drake hat also die Lage seines Schatzes präzise in Längen- und Breitengrad angegeben, ah ja) bis zu dem Tresorraum der spanischen Zentralbank, der irgendwie als Mischung aus Innerem des Todessterns und Thronsaal in Game of Thrones rüberkommt, ist das alles auf gut deutsch totaler Kappes. Und: Eine
Spoiler: zeige
Riesenwaage und ein Wassertank
als Sicherheitsmechanismen einer modernen Bank, echt jetzt ?

Wer darüber gnädig hinwegsieht, kann positiv notieren, dass der Film wenig Leerlauf hat, sich ohne viel Nebengedöns auf den Einbruch konzentriert und jedenfalls mal keine Langeweile aufkommen lässt. Auch das Ende und die Einbindung des realen Sportgeschehens sind ganz putzig.

In der Summe wohlwollende 5,5/10.

100 Candles Game (BD)

Preiswerter Horrorepisodenfilm der wohl mittlerweile gängigen Machart "Wir kaufen ein paar Kurzfilme aus aller Herren Länder und basteln eine eher dürftige Rahmenhandlung darum". So was kann halbwegs funktionieren, aber hier sind die immerhin 8 Episoden entweder zu kurz ("Hexe") oder zu lang (die Sache mit den "Nebeldämonen", die hat allerdings immerhin einen gescheiten Twist). Die Sargepisode, die da unvermittelt offenbar aus Spanien zugekauft wurde, ist zwar simpel, aber leidlich effektiv, die Exorzistenkiste eher banal, die Sache mit den Selfies etwas überambitioniert. Eine irgendeine sinnvolle Verbindung zur zähen Rahmenhandlung hat das alles nicht, und die Auflösung ist auch nicht so clever wie wie Macher vielleicht dachten.
Erstaunlich professionell synchronisiert, btw, u.a. mit "Penny" Sonja Spuhl. Trotzdem nur
4/10


Search and Destroy
(Keine Ahnung, aus welchem Mülleimer ich den habe)

Eigentlich schade, dass es für dieses Machwerk keinen eigenen Thread gibt, da könnte man mal intensiver die Kernfrage diskutieren, ob der ernst gemeint ist. In den ersten 10 Minuten hätte ich in Übereinstimmung mit der imdb ("Comedy") da glatt auf Parodie getippt, wenn da dreimal in drei Sekunden betont wird, dass die Amis umzingelt sind und dann zu deren Rettung Mig 35 Düsenjets aufsteigen (die dann im Einsatz zu Su- 25 werden). Leider werden die Lacher im weiteren Verlauf seltener und machen Platz für viel, viel Kopfschütteln.
Kernproblem dürfte sein, dass Geister als Regisseur schlecht geeignet sind, der Film ist angeblich von 2020, inszeniert vom 2015 verstorbenen Danny Lerner. Also leider eher späte Resteverwertung als Metafilm oder Comedy, zusammengestoppelt aus unzähligen anderen B-Movies und viel Stock Footage, krasseste Anschlussfehler und viele unfassbare Szenen inklusive.

"Natürlich" sind das objektiv nur 1-2/10, das hat mit der landläufigen Vorstellung von einem fertigen Film wenig zu tun. Wer immer noch von den "guten" Zeiten des klassichen C-Actioners der 80iger und 90iger träumt, könnte aber tatsächlich mal nostalgiehalber reinschauen, vielleicht erkennt man ja auch die eine oder andere Szene wieder. Dann sollte man aber auch mindestens mal den Abspann laufen lassen....
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 16 Januar 2022, 13:35:11
Gestern Spätabends mit meiner Freundin gesehen:

Darkness

(https://abload.de/img/4013549870887.5fu4k9c.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549870887.5fu4k9c.jpg)

Wunderbarer, kleiner Gruselfilm! 😈

Schön düster, wie der Titel ja schon sagt, 1,2 (mir) bekannte Gesichter, eine gruselige Atmosphäre mit viel Regen, einem großen, altem Haus + einen passenden orchestralen Soundtrack, fertig ist ein guter Gruselfilm aus Spanien ! 🇪🇸👻

Nur der Vater overacted leicht, IMO...

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Max Blank am 16 Januar 2022, 13:52:33
Zitat von: PostalDude am 16 Januar 2022, 13:35:11Gestern Spätabends mit meiner Freundin gesehen:

Darkness

(https://abload.de/img/4013549870887.5fu4k9c.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549870887.5fu4k9c.jpg)

Wunderbarer, kleiner Gruselfilm!......aus Spanien ! 🇪🇸👻

Die Spanier haben ein Händchen für sowas.  :respect:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 17 Januar 2022, 00:42:55
Zum Abschluss des Wochenendes der Neeson des Monats - was immerhin noch nicht ganz die Untiefe von "der Willis der Woche" erreicht hat

The Ice Road (BD)

Für die Dauerglotzer irgendwelcher Nischensender ist dieses Ice-Road-Trucker-Szenario ja vermutlich ein alter Hut, für mich war das relativ neu und insofern auch ganz interessant. Und folglich mochte ich den hier irgendwie, im Vergleich zum Standardplot Marke "Neeson jagt Mörder seiner Frau / Entführer seiner Tocher /irgendwelche sonstiges Baddies" war der zumindest partiell neu und eine willkommene Abwechslung. Was natürlich wenig daran ändert, dass da auch reichlich Klischees in den Schnee gepinselt werden, allen voran der Bösewicht (der mich irgendwie an einen minimal jüngeren Markus Söder erinnert) und damit natürlich der ganze Plot der zweiten Filmhälfte. Die erste ist insoweit die bessere - wenn da die Trucks über das Eis schlittern und ständig mit Einbrechen rechnen müssen, das hat schon was, und insbesondere
Spoiler: zeige
Fishburnes Tod
fand ich irgendwie sehr eindrücklich. Dafür gibt es in Hälfte 2 mehr Action, die ist zwar relativ generisch, trotzdem ertappt man sich beim gelegentlichen beim "Hand krallt sich in Sessel" - ging mir jedenfalls so. Technisch auch eher ein Gemischtwarenladen - immer dann, wenn man sich auf Trucks und deren Interaktion mit Eis und Schnee beschränkt, sieht das ganz ordentlich aus, wenn etwas explodiert oder eine Lawine abgeht, wird es cgi-lastig und eher flau.

Der Cast ist von Söder Jr. abgesehen sagen wir eher funktionell, da reißt keiner Bäume aus, vor allem nicht die stereotypen Firmenbaddies. Aber sowohl Thomas als Neesons Filmbruder als auch die Native-American-Truckerin (Amber Midthunder) sind solide gespielt und echte Sympathiefiguren, passt schon.

Insgesamt ist der als leicht altmodischer Action-/Katastrophen-/Abenteuerfilm ohne größere Längen ein prima Rausschmeißer aus einem sonst mäßigen Filmwochenende. Kein neuer "Lohn der Angst", aber solide 6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 Januar 2022, 08:45:25
"the Ice Road" kam bei mir nicht über eine 4/10 hinaus. Zu fies die Klischees und zu mau manch anderes. U.a. zu "unfokussiert", scheitert Henleigh´s Film alles in allem an dem versuchten "Spagat" zwischen einem ernstzunehmenden Survival-Thriller und "Big Dumb Fun" hatte ich vor ein paar Wochen geschrieben, als ich den Film ausführlich besprochen habe ("Lohn der Angst" hatte ich in dem Zusammenhang natürlich auch erwähnt   :happy3: )... 

Review gibt´s hier:
https://www.actionfreunde.de/the-ice-road/
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 Januar 2022, 10:04:00
Gestern Spätabends/Nachts bei Amazon Video:

Tom Clancy's Gnadenlos

(https://abload.de/img/91ytq1xygol._ac_uy218evjvg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91ytq1xygol._ac_uy218evjvg.jpg)

Der Anfang war stimmungsvoll & vielversprechend..
Die Story selbst auch, aber die Umsetzung ist nicht immer sooo gelungen 😕

Allen voran nervt mich die dauernde Hintergrundmusik, eine Mischung aus Orchestraler Musik & Hans Zimmer/InceptionBRRRR.... Grauenvoll ! 😑🙄
"Richtige" orchestrale Musik ist immer noch weitaus stimmungsvoller als so etwas !

Dem Hauptcharakter nehme ich all das auch nicht zu 100% ab, irgendwas an der ganzen Inszenierung des Films wirkt nicht "echt", gekünstelt.

Ist es jetzt ein Agententhriller? Dafür ist die (Tom Clancy) Story zu schwach umgesetzt.

Ist es ein Actionfilm? Schon eher, aber leider zu düster gedreht, spielt oft im Dunkeln.

Die Action ist schon ganz gut gemacht, das Tempo ist flott, er macht schon Bock. Aber 90 min. wären auch OK gewesen.

Hmm.. Durchschnitt. Mehr nicht.

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Januar 2022, 01:42:56
Halloween Haunt

(https://abload.de/img/4013549113700.5fjckwh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549113700.5fjckwh.jpg)

Ein geiler Horrorstreifen !

Die Darsteller sind herzlich schnell zu vergessen, sie sind flugs am Spukhaus & dann geht´s auch schon ab... :D

Hier ist das Haus der Star! Die Atmosphäre ist wunderbar eingefangen, es macht Spaß, die Teens Gang für Gang, Tür für Tür, Tunnel für Tunnel, Falle für Falle zu verfolgen... :D
Vieles ist handgemacht, Low Budget halt ;) Sie haben es sehr gut hinbekommen!

Die "Horrorclowns" sind im wahrsten Sinne des Wortes der Horror ^^

Bis zum Ende weiß man nicht, wer wirklich überlebt, auch wenn man nach 5 min. weiß, wer das Final Girl wird... ;)

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 22 Januar 2022, 12:12:41
The Green Knight (Amazon UHD)

Das ist mal ein schwieriger Fall. Also, ich sehe ja ganz gerne Filme aus dem Artus-Kreis, kenne auch die zwei Erstverfilmungen des "Gawain and the Green Knight"-Mythos von Stephen Weeks.

Allein: All damit hat der hier eigentlich gar nichts zu tun. Beginnend mit der massiven Umdeutung des Artus-Personals (Gawain ist natürlich nicht der Neffe Artus' und Sohn von Morgana, das war Mordred) über diverse Freiheiten bei Kleidung, Gebäuden, Details (Ungenauigkeiten wäre zuviel gesagt, der Artus-Mythos hat ja auch keine klare Handlungszeit) bis zum Kern der Sage. Der herausgeforderte Gawain ist eigentlich ein kampflustiger Heißsporn, der im Laufe der ein Jahr (und nicht nur ein paar Tage) dauernden Reise zum Duell mit dem Grünen Ritter viel dazu lernt und folgerichtig vom Ritter verschont wird. Das wird hier alles komplett auf den Kopf gestellt - dieser Gawain ist und bleibt (sorry) ein Waschlappen, der von Kindern übertöpelt wird und am Ende gerade so viel gelernt hat, dass
Spoiler: zeige
er den Tod akzeptiert
(so interpretiere ich das halboffene Ende mal).

Das Gezeigte ist letztlich eine karge und handlungsarme, sehr eigenwillige Interpretation des Regisseurs (und erinnert damit eher an den Kunstfilm "Lancelot du Lac" aus den 1970ern als an die direkten Vorgänger). Das kann man mögen, die Kritiker haben das pflichtschuldigst auch getan, mir fehlte komplett der Zugang. Optisch war der mir zu düster, auf meinem Equipment war da zT sehr wenig erkennbar. Die genreobligatorischen Landschaftsszenen zeigen zu oft Wirtschaftswälder und -wege der Jetztzeit, nur ein paar Einstellungen überzeugen wirklich (ein paar karge Hügel und Ebenen mit Ruinen, vielleicht noch die eher motivationslos herumirrenden Riesen). 

Inhaltlich bleibt das episodisch in unterschiedlichen Graden der Rätselhaftigkeit; die laut einiger Kritiker "Schlüsselepisode" um die heilige Winifred etwa ist für mich eher sinnfrei. Die dialogfreie "Vision" gegen Ende, was
Spoiler: zeige
bei der Flucht vor dem Ritter passieren würde
, ist zugegeben ein viel gelobtes kleines Highlight, aber das ist mir entschieden zu wenig für 130 Minuten Film.

Daher sehr subjektive 4,5/10. Kann man mit guten Gründen gerne ganz anders sehen....

Antlers (Disney+)

Noch ein relativ düsterer Film, aber hier passen Optik, Handlungszeit - und ort immerhin zusammen. Einer der wenigen Horrorfilme abseits der Wan-Serien mit A-Cast und vernünftigem Budget. Und ganz ohne Spukhäuser und professionelle Geisterjäger, doppelter Pluspunkt.

Ziemlich garstig und überraschend blutig, wurde an dieser Stelle ja auch schon mal erwähnt. Ich mochte den eigentlich, der ist durchweg spannend und hat ein paar durchaus herbe Schocks. Nur das Finale ist dann wie das Kernmonster relativ generisch und macht auch zu keiner Sekunde klar, wie die Hauptfigur
Spoiler: zeige
die Konfrontation überleben und das Monster besiegen konnte
. Auch nicht so toll - die alberne Schlusspointe.

Trotzdem im aktuellen Horrorkontext einer der besseren. Knapp 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 24 Januar 2022, 01:23:21
IM SCHATTEN DES KILIMANDSCHARO

(https://abload.de/img/kilidvdp6joh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kilidvdp6joh.jpg) (https://abload.de/img/kilivhs0zjhv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kilivhs0zjhv.jpg)

1984, Amboselli National Park, Kenia. In ganz Afrika herrscht eine Dürre.
Wandertiere wie Antilopen oder Gazellen haben die Gegend auf der Suche nach Wasser und Pflanzen zur Nahrung verlassen.
Das führt natürlich dazu, dass Tiere, welche in ihren Gebieten bleiben, nichts mehr zu fressen finden.
Im Nationalpark leben auch tausende von Pavianen, welche als Allesfresser bald keine andere Wahl mehr haben, als Menschen anzugreifen.
Paviane gelten als sehr intelligent, und sie jagen in großen Rudeln- schlechte Karten für Wildhüter Jack Ringtree (Timothy Bottoms),
Minenbesitzer Tucker (John Rhys-Davies), und deren Helfer und Angestellte- welche sich mitten im Gebiet der Paviane befinden...

Der kenianische Filmproduzent Raju Patel dürfte namentlich kaum jemandem bekannt sein- dieser Film ist seine einzige Regiearbeit.
Irgendwie naheliegend, dass der gebürtige Kenianer in seiner Heimat einen Film dreht, der auf einer wahren Begebenheit beruht.
Dies ist ihm auch durchaus gut gelungen, alleine die Landschaft Kenias macht ja optisch schon einiges her.
Da er auch auf begabte Schauspieler setzen konnte, gab es eigentlich nur einen eventuellen Schwachpunkt... die Paviane.
Doch auch hier kann man Entwarnung geben, die Tiere sind sehr gut dressiert,
nur in sehr wenigen Aufnahmen merkt man, dass auch (gut gemachte) Animatronics bei Nahaufnahmen der Angriffe eingesetzt wurden.
Manche Bilder sind fast schon Atemberaubend- wenn man hunderte Paviane die Berge Kenias herunter stürmen sieht,
ist das faszinierend und beängstigend zugleich.
Guter, altmodischer Tierhorror zu Zeiten vor CGI-Tricks, spannend inszeniert und gut gespielt.
Lediglich die Freunde von Splatterszenen schauen in die Röhre-
viel mehr als einige blutig aufgerissene Wunden und abgerissene Extremitäten gibt es hier nicht zu sehen, das meiste geschieht im off.

(https://abload.de/img/vergleichwgkuo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=vergleichwgkuo.jpg)

Seit November 2021 ist der Film endlich auch auf DVD erhältlich- und sogar in einer etwas längeren Fassung.
Die VHS hatte ein paar Schnitte zu beklagen, welche allerdings absolut nicht aufgefallen sind.
Die DVD ist angeblich immer noch nicht ganz komplett, aber doch ein paar Sekunden länger als die VHS.
Was Gewalt angeht hat man nicht viel versäumt- ein abgerissener Arm wird lediglich ein zweites mal gezeigt-
ausserdem gibt es noch ein abgerissenes Bein, sowie eine angefressene Leiche zu bewundern.
Wie erwähnt: Hätte ich diese Szenen nicht im direkten Vergleich VHS-DVD gesehen, wäre mir nicht aufgefallen dass etwas fehlt.
Qualitativ hat man sich bei der Maritim / Cargo-DVD nicht viel Mühe gegeben, das Bild ist nur minimal besser als das meiner VHS.
Schade dass man das alte Cover gegen ein neues, leider sehr billig wirkendes ausgetauscht hat-
und den Werbespruch gleich mit dazu. Mit DEM Cover kann der Film wohl nur auf dem Wühltisch landen, da weitgehend unbekannt...
Fans des Films oder interessierte dürfen oder sollten trotzdem zugreifen- der Film an sich ist definitiv sehenswert!

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 26 Januar 2022, 11:54:46
Letzten Sonntag bei Amazon Video ausgeliehen & mit meiner Freundin gesehen:

12 Feet Deep

(https://abload.de/img/81cej0bwull._ac_uy2188nklj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81cej0bwull._ac_uy2188nklj.jpg)

Was ist, wenn man in einem Schwimmbad im Wasser unter einer Fieberglasscheibe eingeschlossen wird !?
Ich als Schwimmer hätte da schon Panik vor...

Das mit Tobin Bell aka Jigsaw geworben wird, sollte einem schon ein schlechtes Omen sein... Er ist auch nur in den ersten paar Minuten als Bademeister zu sehen, das wars.

Der Bösewicht bzw. die Bösewichtin ist die Putzfrau... 😑  Die ist einfach nur verrückt, mehr nicht. Nicht bedrohlich, nicht abgrundtief böse, nur verrückt.

Die 2 Schwestern unter der Scheibe haben mit ihren Dämonen (+ Diabetes) zu kämpfen, aber es wird erst gegen Ende spannend, bis dahin pläschert der Film nur so vor sich hin & es passiert einfach zu wenig 😕

Es ist eher ein Drama als ein Thriller.. 😕

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 31 Januar 2022, 00:17:22
Es gibt tatsächlich keinen eigenen Thread zum Gender-Reboot von "Ocean's Eleven"? Bei

Ocean's 8 (USA 2018)

steht George Clooneys Filmschwester Sandra Bullock und ihre Frauenbande im Mittelpunkt. Es geht aber nicht um einen Bank-Heist, sondern um einen Juwelenraub auf der weltgrößten Schickeria-Gala - der alljährlichen Met Gala in New York. Das wiederum bietet eine ideale Steilvorlage für schnippische Seitenhiebe u. a. auf die Celebrity- und Mode-Branche, wobei sich die meisten Gaunerinnen ihrerseits stylish in Schale werfen.

In den ersten Minuten verursachte der Film bei mir etwas Augenrollen, aber dann mausert sich das Spin-off zu einer sehr amüsanten, kurzweiligen und harmlosen (FSK 0) Krimikomödie. Sandra Bullock und Cate Blanchett geben hier gekonnt den Ton an und die Neckereien sind ein ziemlicher Spaß, wie z. B. mit Anne Hathaways Charakter ("die größten Titten, Augen wie Bambi"). Auch die anderen, darunter Sarah Paulson ("Deadwood", "American Horror Story"), Awkwafina ("Crazy Rich Asians", "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings") und Rihanna sind prima besetzt.

Ein echter Pluspunkt ist außerdem Helena Bonham Carter als abgewrackte, hochverschuldete Modedesignerin, die sich nach ihren Laufsteg-Veranstaltungen auf dem Boden kauernd mit Nutella vollstopft. :happy2:

Die Story und der Heist sind wirklich nett, haben aber auch das größte Logikloch, das ich jemals in einem Film gesehen habe:
Spoiler: zeige
Anne Hathaway verliert das 150 Mio. US$ teure Cartier-Collier auf der Toilette. Die Aufpasser begleiten sie mit Collier zu Toilette, sie kommt ohne wieder raus, da es angeblich beim Übergeben in die Toilette gefallen ist. Kurz darauf gibt Sarah Paulson vor, das Collier im Teich des großen Speisesaals gefunden zu haben. Und alle sind froh, dass das Collier wieder da ist. Ergibt keinen Sinn, denn die Security-Leute von Cartier haben ja gesehen, dass das Collier während Hathaways Toiletten-Aufenthalt verschwunden sein muss.


Egal. Sehr unterhaltsamer Film. 7 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Glod am 31 Januar 2022, 09:54:31
Sing 2 - Die Show deines Lebens

Gestern mit Frau und Kind im Kino gesichtet und der war ja mal wieder richtig geil. Die Macher setzen den ersten Teil wunderbar fort und schaffen es, noch einen drauf zupacken (oder zwei oder drei). Natürlich ist die Story komplett vorhersehbar (speziell wenn man Teil 1 gesehen hat), aber darum geht es nicht. Es geht auch nicht um tiefgehende Charakterisierungen. Jede Figur entwickelt sich genauso, wie man es ahnt, sobald man sie zum ersten Mal sieht.
Was zählt, steht im Filmtitel und hier wird wieder fett abgeliefert. Wie schon im Vorgänger wird der Chart-Soundtrack nicht nur genutzt, um halt da zu sein. Stattdessen wechseln die Macher absolut fließend zwischen herrlichen Gags, absolut schrillen Auftritten und hochemotionalen Nummern. Spätestens im Finale sind dann wieder Gänsehaut und Augenpipi angesagt, wenn ein unsterblicher Welthit richtig abgefeiert wird.
Technisch ist das Ganze auf höchstem Niveau. Auf der großen Kinoleinwand kommen die knalligen Farben voll zur Geltung und die Soundanlage sorgt für astreine Stadionkulisse.
Als Familiensichtung quasi ein Muss, aber ich kann den auch für einen kinderlosen Kinobesuch sehr gut empfehlen.  :respect:  :bier:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 2 Februar 2022, 21:04:22
Licorice Pizza (2021)

Auf jeden Fall einer der leichtfüßigsten Filme Paul Thomas Andersons. Und einer seiner dramaturgisch offensten Film, auch wenn es immerhin einen erkennbaren Anfang und ein erkennbares, aber wenig verbindlich wirkendes Ende besitzt. Handlungszeit ist 1973, das Jahr in dem William Holden in Eastwoods "Breezy" (1973) zu sehen war. Anderson setzt dem mit Sean Penn als Jack Holden eine Perspektive entgegen, die sich mehr auf die Seite der Frau stellt. Aber darum geht es nur am Rande. Es geht natürlich mehr um diese Frau und den zehn Jahre jüngeren Highschool-Typen, der mit passablem Erfolg erst vor der Kamera, dann im Wasserbettengeschäft ("Soggy Bottom") und dann mit Flipper-Automaten eine Zukunft zu finden scheint, derweil die Frau, mit der ihn eher eine platonische Freundschaft verbindet, erst in seine Geschäfte einsteigt, dann eine Filmkarriere anpeilt und schließlich in politischer Arbeit erst einmal Erfüllung findet... und beide liebäugeln dabei immer wieder mit anderen potentiellen Partner(inne)n. Spannend ist die Machtverteilung – sie ist erfahrener und bald ein bisschen politischer, er ist geschäftstüchtiger –, die auch an Nebenfiguren (wie dem Asia-Restaurant-Besitzer) verhandelt wird; und die ausgewogene Charakterzeichnung, die zumindest den Hauptfiguren durchweg liebenswürdige und weniger liebenswürdige Züge verleiht... Bradley Cooper, Star aus "A Star is Born" dem Remake des 70er-Jahre Kristoffersen-/Streisand-Remakes, ist als sexsüchtiger, egozentrischer Streisand-Lover, der dann nicht zum Zug kommt, in der wohl humoristischsten Episode des Films zu sehen...
Alles in allem liebenswert und souverän gestaltet, ich bevorzuge Anderson aber etwas geschlossener und konzentrierter. Sehr gute 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 3 Februar 2022, 15:32:38
Freue mich auch schon auf den Film und danke für deine (Kurz-)Review. Hatte die Tage eine Besprechung von Rüdiger Suchsland gelesen und was du als bevorzugt "geschlossener und konzentrierter" Anderson magst, ist wohl allgemein als etwas "herme­ti­sch und streng" angesehen  :laugh:

Vom ersten Material was ich aber bisher sah, geht das alles eher in Richtung Boggie Nights oder Inherent Vice, die ich durchaus mehr schätze und besser sehen kann als There Will Be Blood, The Master und Phantom Thread, wenngleich das nichts über die Qualität seines Œuvre aussagt; die etwas sperrigen mag ich genauso wie die leichten Filme von ihm (bei den genannten habe ich glaube nicht unter 9/10 gezückt  :hideugly: )  :dodo:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 3 Februar 2022, 18:33:44
Braddock - Missing in Action III

(https://abload.de/img/9007150273897.40fx1kx2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150273897.40fx1kx2.jpg)

Allein das Intro strotzt nur so vor Patriotismus, dazu noch en (sehr cooler) 80s Soundtrack, das macht Stimmung...

Der Bart am Anfang steht ihm aber definitiv nicht 😂

Das Speedboot, herrlich unpassend ! 😂😂

Irgendwann treibt es ein bisschen ins schnulzige ab, mit dem Sohn & seiner Frau 😂🙈

Aber dann geht's ab ! 💥
Chuck kämpft oben ohne & ganze Wälder werden in die Luft gejagt ! 😂👊🏻💥

Die Action ist grundsätzlich fett gemacht, schön übertreiben, aber gut, natürlich (hand)gemacht.

Zitat: "BRADDOCK!!!"

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 Februar 2022, 12:00:07
Gestern Abend/Nacht bei Magenta TV gesehen:

Tage des Donners

(https://abload.de/img/issclientngtvarkeepx8olk23.jpg) (https://abload.de/image.php?img=issclientngtvarkeepx8olk23.jpg)

NASCAR, Tom Cruise, Robert Duvall & Nicole Kidman + obendrauf Tony Scott auf dem Regiestuhl, was soll hier schief gehen?!

Eigentlich nix, wenn man weiß, worauf man sich einlässt!

Die Story ist natürlich völlig absurd, wenn man ehrlich ist, 90er & Jerry Bruckheimer Productions halt ;)

Aber, und das ist das entscheidene, es ist top inszeniert!
Schnelle Bilder, tolle Farben, die NASCAR-Rennen sind spannend gemacht & es macht Spaß, das zu verfolgen.

Abseits davon ist die Story nicht so spannend, Liebesgeschichte zwischen dem Rennstar & der Krankenschwester nach einem schweren Unfall + natürlich einer Rivalität zwischen ihm & dem besten Fahrer in der NASCAR bis hin zu einer Freundschaft zwischen ihnen...

Fazit: Es ist wie ein NASCAR-Rennen, klasse inszeniert, spannend, aber für das "Standard"-Publikum vielleicht etwas zu eintönig ;)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 5 Februar 2022, 22:40:46
Candyman 2021 (BD)

Ich gebe zu, die alten CMs waren nie so ganz meins, aber natürlich war das mit der Rassismusrache damals ein neuer Ansatz und Todd eine Naturgewalt. Fast 30 Jahre später kommt jeder zweite Werbespot mit einer antirassistischen Message und Todd ist nur noch sehr randige Randfigur in seinem eigenen Film (imdb-Castliste Nr. 35 oder so).
Der neue ist leider nur eine bemerkenswert kurze 85-minütige Melange aus Kunstfilmelementen, plakativer Zeitgeistigkeit und ein bisschen Horror, bei der man ständig den Eindruck hat, da wären mindestens 30 Filmminuten nicht gedreht (Corona ?) oder im Schneideraum geblieben. Vor allem die weißen Girlies wirken da geradezu grotesk drangekleistert, und die wenigen Gruselsequenzen geraten fahrig und sind immer schon vorbei, bevor sie richtig angefangen haben. Vom titelgebenden ,,Candyman" bekommt man jedenfalls nicht viel zu sehen.

Optisch zum Teil - nicht nur in den ,,Schattentheaterszenen" - ganz einfallsreich, und wer den Zentralfiguren etwas abgewinnen kann (war bei mir nicht so wirklich der Fall), könnte zu einem gedämpft positiven Urteil kommen. Als Horrorstreifen aber ein ziemlicher Totalausfall.
5/10

Trip - Blutiges Wochenende und Till Death (Amazon)

Ich pack die mal zusammen, weil die von der Story her schon ziemlich ähnlich sind - verkrachtes Ehepaar auf dem Weg ins Wochenende, dann tauchen Fremde auf, es passieren blutige Dinge. Der ,,Trip" zieht das eher ins grotesk-lächerliche und entwickelt abseits der Goreszenen kaum so was wie Spannung. Der stärkere Teil war für mich der Anfang mit dem Ehekrieg, so eine Art ,,Hardcore Mr. und Ms. Smith". Die folgenden  Auseinandersetzungen mit den Weekend-Crashern sind einfach nur übersteigert blutig und basieren einmal zu oft auf dem Szenario ,,A bedroht B und wird von C überrumpelt".
Knapp 5/10.
Till Death hat mir in der Summe besser gefallen, irgendwie hatte der was. Fox ist ganz cool in der Rolle - mag sein, dass das zum Teil ihrer botoxreduzierten Mimik geschuldet ist, aber sie hat aus der Not eine Tugend gemacht und legt ihre Rollen gezielt mimikarm an, und ihre deutsche Stimme unterstützt das coole Image noch. Die Grundidee und die Bewältigungsversuche der Heldin sind jedenfalls mal ganz makaber-witzig, und weil das Drehbuch wenig Zeit mit Weinerlichkeit und ,,wie konnte ich in die Situation geraten" verschwendet und sofort zur Sache kommt, ist das ein temporeiches Vergnügen. Am Ende relativ konventionell, aber das mindert den soliden Eindruck kaum. 6/10

Vigil (arte)

Zur Abwechslung mal was aus dem TV, aber weil das wohl abgeschlossen und ,,nur" eine Miniserie ist, spar ich mir die Eröffnung eines eigenen Threads.
Verdient hätte sie es, die ist spannender und besser als 95% der aktuellen DtDVD- und Streamingfilme. ,,Von den Machern von Line of Duty" behaupten die Trailer, das konnte ich nicht verifizieren (vor allem Mercurio fehlt da als Ideengeber), aber die Richtung stimmt: Ein paar aufrechte DCI, DS oder D-irgendwas gegen Widerstände, Korruption, Schwerverbrechen. Ihre Mittel mangels Bewaffnung: Messerscharfe Verhöre, Logik, Ermittlungskompetenz. Das ganze läuft hier minimal schematischer ab als bei LoD, mit etwas weniger Pessimismus, dafür gibt es mit dem U-Bootszenario ein ganz neues Feature. Und das wird optimal genutzt, die Enge, die starren Militärstrukturen, und sogar ein bisschen ,,Das Boot-Feeling" kommt auf. Gerade gegen Ende ein echter Nägelkauer.

Klare Empfehlung, bis zum 14.2 noch in der arte-Mediathek. 8,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 10 Februar 2022, 11:10:41
Gestern Spätabends/Nachts bei Amazon Video ausgeliehen:

The Mule

(https://abload.de/img/81ywhsxou-l._ac_uy2182hkuy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81ywhsxou-l._ac_uy2182hkuy.jpg)

Ganz starker Film!

Eastwood zeigt, das er es immer noch drauf hat, hinter & vor der Kamera! Und das mit fast 90 !

Earl (Eastwood) hat Geldprobleme, seit dem seine Blumenzucht/verkauf pleite gegangen ist & so wird er (unfreiwilliger) Drogenkurier für das mexikanische Kartell.
Da niemand einen alten Mann als Kurier erwartet, steigt er auf & selbst der Boss will ihn kennenlernen bzw. mit ihm feiern.

Durch seinen plötzlichen Reichtum kommt er seiner Familie wieder näher, aber das Kartell hat ihn bei den Eiern...

Ihn fragt zwar niemand, woher das Geld hat, aber naja 🙈

Die Geschichte wird ruhig & dennoch spannend beschrieben, bekannte und gute Nebendarsteller (Michael Peña & Bradley Cooper) runden das gute Gesamtbild des Films ab!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 Februar 2022, 11:24:02
Der kanadische Horror-Streifen ,,the Drownsman" (2014) erzählt von einem übernatürlichen Killer, der sich aus Wasser heraus ,,manifestieren" kann – also via Badewannen, Waschbecken, Pfützen, Seen, Regen etc. – und seine Opfer auf diesem Wege dann immerzu aus der jeweiligen Situation/Umgebung heraus in den Keller eines alten Hauses ,,hinfortreißt", wo er früher (als er noch lebte) mehrere Frauen gefangen gehalten und ertränkt hatte...
 
Der Film von Regisseur Chad Archibald (,,I'll take your Dead") wartet mit einer schlicht gestrickten, vorhersehbaren, klischeereichen Handlung auf und erinnert einen unweigerlich an verschiedene andere Genre-Vertreter (unter ihnen ,,A Nightmare on Elm Street"). Das wäre an sich zu verschmerzen gewesen, wenn denn bestimmte andere ,,wichtige Punkte" bei Werken dieser Art erfüllt worden wären – doch dem ist leider nicht so...

Die Angriffe auf die betreffenden Mädels wurden enttäuschend ineffektiv in Szene gesetzt – ohne Spannung, ,,Wucht" sowie mitunter gar unfreiwillig komisch (gerade angesichts dessen, dass sich alles und jeder durchweg ernst nimmt). Handwerklich uninspiriert und ,,ungeschliffen" anmutend, kommt das Ganze ist weder sonderlich brutal noch atmosphärisch daher – einiger optisch ansprechend arrangierter Einstellungen/Momente zum Trotz...

Weitere negative Auffälligkeiten: Die schwachen Dialoge und Performances (wobei die hübsche Hauptdarstellerin Michelle Mylett (,,Antisocial") im Gegensatz zu ihren Co-Stars zumindest noch akzeptabel agiert). Und zum Abschluss nun durchaus auch nochmal etwas Positives: Der Einstieg (die Pre-Credits-Sequenz) gefiel mir – da hatte ich noch Hoffnung, einen passablen kleinen Horror-Streifen geboten zu erhalten...

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 11 Februar 2022, 11:41:39
Gestern Abend/Nacht bei Amazon Video gesehen:

Mein Name ist Somebody

(https://abload.de/img/8187g3qz8yl._ac_uy2187ikc2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=8187g3qz8yl._ac_uy2187ikc2.jpg)

Wunderschöne Landschaften, tolle Aufnahmen, geile Maschine, die er fährt!

Schöner italienischer rockiger Soundtrack + einem unfassbar sympathischen Terence Hill, der einfach diese Ausstrahlung hat, egal, wie alt er ist !
Er sieht auch richtig cool aus, in der Lederkluft! 😁
😎

Die Homage an die Vergangenheit bzw. an Bud Spencer ist wunderschön gemacht.. 😢🥰
Warum der Skorpion immer wieder kommt, ist nach kurzem Überlegen auch klar 😃

Ne kleine Prügelei darf natürlich auch nicht fehlen! 👊🏻

Das war's mit den positiven Punkten..

Die Alte, die ihn begleitet, nervt mit der Zeit extrem mit ihrem Verhalten.. 😑

Die Story gibt für einen Roadmovie nicht allzu viel her, aber es gibt leider irgendwie keinerlei Spannungsbogen, vor allem in der 2. Hälfte nicht, IMO..

Grundsätzlich macht der Film Spaß, Terence Hill geht einfach immer, aber der Rest ist relativ langweilig, es passiert einfach zu wenig 😕

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 13 Februar 2022, 14:30:19
Letzten Freitag Filmabend bei meinem besten Kumpel:

Alarmstufe Rot

(https://abload.de/img/81lifbes1sl._ac_uy218edkn8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81lifbes1sl._ac_uy218edkn8.jpg)

A Seagal on a Boat! 👊🏻💥😁
Story ist wie immer wurscht, aber die Action ist fett!
Geht gut ab, viele bekannte Gesichter dabei & die Location "Kriegsschiff" geht immer!
Viele kleine Verstecke & Seagal als Koch ist schon witzig 😂👨‍🍳🙈

3,5/5

Raging Fire

(https://abload.de/img/220px-ragingfirenwkxa.jpg) (https://abload.de/image.php?img=220px-ragingfirenwkxa.jpg)

Donnie Yen. Das alleine reichte, um mich gierig zu machen. Habe dann den Trailer gesehen und wurde noch gieriger...
Aber leider ist einfach viel zu wenig Donnie Yen in Action zu sehen. 😐😕
Es gibt gut gemachte Verfolgungsjagden, es gibt explosive Schießereien, es gibt fette Kämpfe, aber viel zu wenig & viel zu wenig Donnie Yen. 😑

Viel Ermittlungen. Aber die sind IMO zu trocken und langweilig. 😕

Sein ehemaliger Kollege und späterer Feind ist böse, ja, aber das alleine reicht nicht, auch wenn der Endkampf gut gemacht ist, davon hätte ich gerne mehr gesehen!
Die Laufzeit war auch viel zu lang...

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Februar 2022, 19:05:29
Candyman's Fluch

(https://abload.de/img/4030521140738.5fl8kis.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521140738.5fl8kis.jpg)

Tony Todd in seiner Paraderolle!

Guter Horror/Mysteryfilm, mit relativ wenigen Kills, aber diese sind dafür umso heftiger :D

Dazu eine gruselige Atmosphäre & dreckige Locations, fertig ist der Horror!
Dennoch sieht es manches mal "billig" aus & kräftige Logiklöcher sind auch in der Story,  aber ein paar "Wendungen" sind dennoch drin & grundsätzlich macht es meistens Spaß, dem Candyman beim Töten zu beobachten!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 15 Februar 2022, 23:35:46
Zitat von: Private Joker am 28 November 2021, 19:34:18Kings of Hollywood / The Comeback Trail (BD)

Yo, das ist mal ein Cast - de Niro, Tommy, Morgan, Zach Braff. Gemessen daran kann das eigentlich nur als Enttäuschung enden, oder ? Sehen jedenfalls die RT-Kritiker so (33%).
Ich fand den "ganz nett" oder zumindest unpeinlich, was in den für klassiche Comedies schwierigen Zeiten gar nicht so schlecht ist, aber trotzdem ein Armutszeugnis; sind alle guten Gags und komische Drehbücher schon geschrieben oder aus irgendeinem Grund im Giftschrank ?
Fangen wir mit dem offensichtlichen an: Viele Szenen sind zu lang, zB der mit dem ersten Unfall mit dem öligen Star. Die gezeigte Vorstellung vom Filmemachen ist naiv, zB sehen die Actionszenen eines Western beim Dreh genauso aus, wie im fertigen Produkt. Die Idee, diesen in der Handlungszeit des Films von einer Frau inszenieren zu lassen, ist ... ihrwisstschon (ich habe mal auf die Schnelle recherchiert - bis auf "Die Frau, die vorausgeht", habe ich überhaupt keinen - ansatzweise - Western gefunden, der von einer Frau inszeniert wurde, vielleicht kennt ja jemand noch einen). Und wenn die Macher ihres Films nach ein paar gelungenen Szenen gleich vom Oscar faseln, ist das schon sehr - ja was eigentlich - vermessen ?

Vielleicht geht diese Kritik in die falsche Richtung, weil das ja kein ernst zu nehmender Film übers Filmemachen sein soll und will, alllein: Für den Zweck hat jemand das Wichtigste vergessen, nämlich ein paar gute Gags zu ordern, ich habe bei Red Notice mehr gelacht. So bleibt wirklich nur die leidlich gute Grundidee und der Bombencast, der sich auch nicht so weit unter Wert verkauft wie vor allem bei de Niro und Freeman zuletzt häufig.

Dafür mit viel Augenzudrücken 5/10.

Dieser Star-besetzte Film ist - wohl pandemiebedingt - völlig an mir vorbeigegangen, aber ich hatte bei der VoD-Erstsichtung durchaus meinen Spaß.

Laut IMDb rund 25 Mio. US$ teures "Remake" eines Films von 1982, den praktisch niemand gesehen zu haben scheint (OFDb: 0 Bewertungen, IMDb: 53 Bewertungen - dabei sind die Seiten seit 20-25 Jahren online).

Wie dem auch sei. Ich habe mich durchaus über die Geschichte mit den beiden abgewrackten Filmproduzenten (Robert De Niro, Zach Braff) amüsiert, die Mitte der 70er Jahre einen Spätwestern produzieren, um einen Reibach zu machen, und dafür einen ebenfalls abgewrackten Altstar engagieren (Tommy Lee Jones), der suizidgefährdet ist und schon mit einem Bein im Grab steht. Robert De Niros Figur plant einen Versicherungsbetrug, für den der Western-Altstar bei den Dreharbeiten das Zeitliche segnen muss. Doch dieser erweist sich als zäher als gedacht und überlebt jeden Versuch De Niros, dem vorzeitigen Tod auf die Sprünge zu helfen.

Das ist alles ziemlich vorhersehbar und teilweise unrealistisch, aber ich habe mich trotzdem amüsiert. Zum Beispiel, wie De Niro/Braff in dem "Altersheim für Künstler" nach dem kaputtesten Schauspieler suchen, das Casting des Regisseurs (deutscher Kunstfilmer, Schwarzer mit politischer Botschaft, Frau zur damaligen Zeit) etc. Natürlich hat es damals allgemein kaum Regisseurinnen gegeben, geschweige denn Western-Regisseurinnen. Und abgedrehte Szenen ergeben während der Dreharbeiten nicht wie dargestellt schon einen halbwegs vorzeigbaren Film (vor allem Mitte der 70er) mit Filmmusik, Schnitt, Zeitlupen usw. - selbst, wenn Dailies erstellt und mit Musik Temp-Tracks unterlegt werden, ist das weit von dem entfernt, was der Film suggeriert. Und ein solcher Film hätte wohl auch damals niemals eine Oscar-Nominierung bekommen. Aber das alles hat mich jetzt nicht sonderlich gestört. Es ist eine Komödie und kein ernsthafter Film übers Filmemachen. (Nebenbei: Würde mich übrigens wirklich interessieren, ob es die lesbische Regisseurin als Idee schon im Original von 1982 gab.)

Großer Pluspunkt für mich, dass das nicht eine dieser Gnadenhof-Produktionen ist, in denen Bruce Willis, Al Pacino, Robert De Niro, John Travolta, Sylvester Stallone usw. seit geraumer Zeit mitspielen, weil sie nur einen Drehtag haben und dafür 1 Mio. US$ Gage bekommen.

Ich lande bei sehr knappen 7 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 19 Februar 2022, 01:56:42
Privileg - Die Auserwälten (Netflix)

O.K., wenn ich das richtig sehe, muss Netflix eine bestimmte Zahl lokaler und damit auch deutscher Produktionen finanzieren - Kulturgut Kino, Filmförderung und so. Nur kommt da selten was "kulturell wertvolles" heraus; Blood Red Sky etwa, der war zwar auch "nur" ein Horrorfilm, hat sich aber immerhin ordentliche Kritiken abgeholt. Das dürfte dem "Privileg" hier eher nicht passieren, dazu ist das viel zu nah an der Niveauklasse "Trash" geraten. Da wird äußerst ungeniert Verschwörungsthriller, Geisterhorror samt der unvermeidlichen "Profi"-Geisterjäger und
Spoiler: zeige
böse Sekten-Eltern
in einen Topf geworfen, dazu ein paar kleinere Ekeleffekte untergerührt und eine eher haarsträubende Auflösung samt fader Schlusspointe als Dessert serviert. Fehlt zu meinem Glück eigentlich nur noch, dass das Regieduo am Ende erklären muss, dass das selbstverständlich keine Kritik an der Pharmaindustrie und - Gott bewahre - gar ein Kommentar zum Thema Impfen sei.

Aber, der Fairnis halber, wenn es so etwas wie guten oder zumindest brauchbaren Trash gibt, dann haben wir das hier. Irgendwie macht der durchaus Laune, die Handlung ist zwar hergeholt, aber in sich noch halbwegs schlüssig,  und viel Leerlauf gibt es auch nicht. Die Schauspieler der jugendlichen Helden sind durch die Bank - Vorbild USA - ein paar Jährchen zu alt für Fast-Abiturienten, gehen aber in dem selbstgesetzten Rahmen schon irgendwo klar. Den
Spoiler: zeige
prüde gefilmten flotten Dreier vor dem Showdown
hätte man sich allerdings schenken können, und die Darstellung der Erwachsenen gerät etwas steif, aber vielleicht ist das im Hinblick auf die Auflösung ja gewollt oder durch das Casting einiger ausländischer Akteuere bedingt.

Das Finale haut dann weder technisch (Explosionen) noch sonst irgendwie um, letztlich gerät der
Spoiler: zeige
Sieg über die Dämonen
auch etwas einfach. Trotzdem halbwegs ansehbar: 5,5/10.

Spell (BD)

Normalerweise hat der Redneck-Horror der letzen Jahre klare Fronten: Moderne, in Sachen Drogen und Sex aufgeschlossene, neuerdings auch zwingend diverse Großstädter gegen rückständige weiße Südstaatler. Oder Biden (mindestens) gegen Trump, Moderne gegen Mittelalter, was auch immer.
Hier präsentiert man (genauer gesagt Kurt "Equilibrium" Wimmer) etwas überraschend eine rein schwarze Version, die natürlich auch ein paar Fragezeichen hinterlässt - zieht da ein weißer Drehbuchautor über vor allem religiös rückständige Afro-Amerikaner her ?

Aber ich muss ja nicht die Rechte von Minderheiten verteidigen, denen ich nicht angehöre, mir würde eine spannende Handlung schon genügen. In die Richtung gibt es ein paar Ansätze, aber in der Summe ist das eine relativ unspektakuläre Kammerspiel-Version bekannter Elemente, die eher auf ein paar kalkulierte Ekeleffekte und ein bisschen übernatürlichen Hokuspokus setzt als auf Massen von blutig produzierten Leichen. Viel Sinn ergibt das nicht, vor allem gegen Ende, wenn unser Mann ganz fix
Spoiler: zeige
den faulen Zauber adaptiert und die (schon wieder) böse Sekte mit ihren eigenen Voodoo-(oder war das jetzt "Hoodoo"-)Waffen schlägt
. Auch in Sachen Südstaatenatmosphäre könnte mehr geboten werden.
Richtig schlecht ist an dem jetzt aber auch nichts, inbesondere die Schauspieler (also letztlich die zwei Leads) geben sich durchaus Mühe. 5/10.

Redemption Day
(Sky)

Der ist nun wirklich zu nichts gut, außer zu dem Beweis, dass man - in dem Fall ein offenbar marokkanischer Regisseur - auch in "exotischen" Ländern richtig schlechte Actionfilme drehen kann, da helfen dann auch die oblgatorischen abgehalfterten US-Stars - nein, nicht Bruce, dafür Andy Garcia - in natürlich "separaten" Szenen weit ab von der eigentlichen Handlung nichts.

Wobei Action in dem Fall eh das falsche Wort ist, außer einer endlos zerhackten, supermies inszenierten Kriegsballerei am Anfang gibt es nur noch ein unspektakuläres SpecOps vs. Terrortypen-Finale, das auch in einer TV-Serie Marke Seal-Team Platz, aber wenig Applaus finden könnte.
Dazwischen gibt es lahme Eheszenen, uninteressante Nebenfiguren samt obligatorischen Verrätern, Fahrten durch Afrika, eine eher lachhafte Folterszene. Nichts, wofür das Streaming wirklich lohnt. Glatt 3/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 Februar 2022, 18:32:52
Underworld: Awakening: Steelbook

(https://abload.de/img/4030521730397.5fnfklo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521730397.5fnfklo.jpg)

Der 4. Teil ! Dieses mal endlich wieder mit Kate Beckinsale als Selene in der Hauptrolle als Jägerin... ! :D

Neu ist ihre Tochter + das die Menschen mittlerweile von den Vampiren & Werwölfen wissen und sie ausrotten wollen anhand einer "Säuberung" ...

Die Action stimmt & es ist auch etwas blutiger als in den vorherigen Teilen... 😈

Leider kommt es nicht zu einem Dreikampf zwischen Menschen, Vampiren & Werwölfen, das wäre mal n1ce gewesen... :/
Story selber ist der übliche Einheitsbrei 🙈 Aber es reicht für den Film, auch wenn man dort mit dem Thema "Mensch vs. Vampir vs. Werwolf" viel mehr hätte raus holen können... 🤔

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Newendyke am 22 Februar 2022, 16:55:39
Green Knight

Ich war mir zwischendrin nicht so ganz sicher, was ich mir hier ansehe. Eine sehr freie Interpretation des Gawain und seiner Episode mit dem Green Knight, das auf jeden Fall, andererseits sind ja die Geschichten Artus und seiner Getreuen auch nur eine franco-angelsächsische Fantasy-Sage (siehe auch über die Jahrhunderte die Erzählungen zu Nimue / Elaine / Lady of Shallot), die man aus beliebig vielen Blickwinkeln gesehen, gehört und gelesen hat. Also hier dann mal wieder etwas Neues; Gawain als Neffe des gebrechlichen Artus, Sohn der Morgana (?) und ein ziemlicher Tunichtgut, der sich nun für den Ritterstand beweisen muss bzw. den Green Knight aufsuchen und buchstäblich seinen Hals darzubieten hat. Visuell gibt es dabei alles, angefangen von mitterlalterlichen Erdtönen bis hin zum farbenfrohen Fiebertraum, gepaart von ein paar Fantasyfiguren.
Die Begegnungen mit den anderen Personen / Fabeltieren auf seiner Reise sollen wohl die ritterlichen Tugenden beschreiben, die Gawain dann allesamt grandios verkackt. Und hier kommt der "Held" natürlich gar nicht so heldenhaft rüber, was mich ja durchaus hätte stören können, aber irgendwie gefiel mir dieser Ansatz echt gut, denn es hebelt diesen ritterlichen Heldenmythos komplett aus den Angeln - Ehre wird ja allzu oft von Worten / hohlen Phrasen getragen, weniger von aussagekräftigen Taten. Und wie oft ist es schon passiert, dass eine gesellschaftlich gut gestellte Person automatisch einen besseren Leumund inne hat, als der gemeine Pöbel.
Zum Ende... musste ich dann mal das Internet befragen und hab mir die letzte Szene dann nochmal im Original angesehen. Oh ha, da wurde in der dt. Synchro eine ziemlich klare Richtung eingeschlagen, die im engl. Original viel offener gelassen wurde.

Bin mir aber noch nicht sicher, wie ich den Film bewerten soll... wanke zwischen 5 - 7 / 10...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 23 Februar 2022, 13:46:24
Bei Regisseur Tommy Wirkola´s 2021er Regie-Arbeit ,,the Trip – ein mörderisches Wochenende" haben wir es mir einer blutig-schwarzhumorigen ,,Rosenkriegs-Geschichte" aus Norwegen zutun, in deren Zentrum ein von Aksel Hennie und Noomi Rapace gespieltes Paar steht, deren Ehe offenkundig ihrem Ende zusteuert, als sie gemeinsam zu einer Kurzreise in die abgeschieden an einem See gelegene Waldhütte seines Vaters aufbrechen. Was schön sarkastisch-gallig-satirisch beginnt – samt unterhaltsam präsentierter Klischees – wandelt sich aber schon bald hin zu einem derben, nichtsdestotrotz weiterhin vergnüglichen Überlebenskampf, bei dem sich immer mehr Personen vor Ort einfinden und der Bodycount entsprechend stetig ansteigt...

Nichts an ,,the Trip" ist subtil: Die Story kommt simpel (und nicht sonderlich einfallsreich) gestrickt daher, die Gewalt splatterig und der Humor ,,grobschlächtig" (u.a. werden Durchfall, Homophobie und eine drohende Vergewaltigung als ,,Gag-Quellen" herangezogen). Die Schauspieler machen ihre Sache jeweils ordentlich, dass ausschließlich skandinavische Lieder gespielt werden fand ich nett – und trotz einer etwas zu langen, sich zunehmend vorhersehbarer entfaltenden Laufzeit von rund 110 Minuten (bei der man bspw. den Epilog locker hätte weglassen können) wurde ich seitens der absurden, gewalttätig-amüsanten Art des Streifens dennoch durchweg solide unterhalten. Zudem können Kundige mindestes zwei ,,Dead Snow"-Eastereggs entdecken...

knappe 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Butzemann am 26 Februar 2022, 00:22:46
Zitat von: PierrotLeFou am  2 Februar 2022, 21:04:22Licorice Pizza (2021)

Auf jeden Fall einer der leichtfüßigsten Filme Paul Thomas Andersons. Und einer seiner dramaturgisch offensten Film, auch wenn es immerhin einen erkennbaren Anfang und ein erkennbares, aber wenig verbindlich wirkendes Ende besitzt. Handlungszeit ist 1973, das Jahr in dem William Holden in Eastwoods "Breezy" (1973) zu sehen war. Anderson setzt dem mit Sean Penn als Jack Holden eine Perspektive entgegen, die sich mehr auf die Seite der Frau stellt. Aber darum geht es nur am Rande. Es geht natürlich mehr um diese Frau und den zehn Jahre jüngeren Highschool-Typen, der mit passablem Erfolg erst vor der Kamera, dann im Wasserbettengeschäft ("Soggy Bottom") und dann mit Flipper-Automaten eine Zukunft zu finden scheint, derweil die Frau, mit der ihn eher eine platonische Freundschaft verbindet, erst in seine Geschäfte einsteigt, dann eine Filmkarriere anpeilt und schließlich in politischer Arbeit erst einmal Erfüllung findet... und beide liebäugeln dabei immer wieder mit anderen potentiellen Partner(inne)n. Spannend ist die Machtverteilung – sie ist erfahrener und bald ein bisschen politischer, er ist geschäftstüchtiger –, die auch an Nebenfiguren (wie dem Asia-Restaurant-Besitzer) verhandelt wird; und die ausgewogene Charakterzeichnung, die zumindest den Hauptfiguren durchweg liebenswürdige und weniger liebenswürdige Züge verleiht... Bradley Cooper, Star aus "A Star is Born" dem Remake des 70er-Jahre Kristoffersen-/Streisand-Remakes, ist als sexsüchtiger, egozentrischer Streisand-Lover, der dann nicht zum Zug kommt, in der wohl humoristischsten Episode des Films zu sehen...
Alles in allem liebenswert und souverän gestaltet, ich bevorzuge Anderson aber etwas geschlossener und konzentrierter. Sehr gute 8/10

Heute dann soeben auch mal im Kino gesichtet und ich teile diese Meinung mehr, als die Lobeshymnen im fast schon internationalen Kritikerspiegel, was komisch ist, da mir der Film irgendwie gefallen "sollte" es aber aufgrund der hohen Erwartungen dann doch nicht tat.

Am Ende saß ich noch etwas im Kinosessel und wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Mich hat der Film nicht so richtig abgeholt, rein subjektiv...eine objektive Bewertung muss sich erst noch bei einer Zweitsichtung herausstellen und ich denke, da könnte das Werk sogar noch wachsen.

Für mich bislang leider der schwächste Anderson Film. 7,5/10

PS: Im Nachgang hab ich gelesen, dass der Film, 40 Millionen Scheine gekostet hat  :shocked: . Die Ausstattung konnte sie wahrlich sehen lassen, und wird auch detailliert zu sehen sein, dessen bin ich mir sicher (siehe Heimkino), aber das Budget ist schon für mich der Wahnsinn, vor allem im Vergleich mit anderen (hochwertigen) Produktionen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 26 Februar 2022, 11:57:30
Gestern Abend/Nacht auf Amazon Video ausgeliehen:

Headshot

(https://abload.de/img/51cncm3xx7l._sy90_odj6d.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51cncm3xx7l._sy90_odj6d.jpg)

Leider nicht so gut.. 😑😕

Die "Story" ist hier nur ein Platzhalter für Kämpfe, klar, ist es bei solchen Filmen immer, aber bei "the Raid" o.ä. wird es "benutzt", z.b. das Hochhaus.
Man hätte Iko Uwais nicht schauspielern lassen sollen, der kann nur kämpfen 👊🏻 :D

Die Kämpfe waren natürlich fett inszeniert ! Brutal & knüppelhart ! Die dreckige Atmosphäre die ganze Zeit über ist auch passend, aber, wie so oft mittlerweile, dauert der Film auch einfach viel zu lange.. -_- 90-100 min. voller Action reichen doch!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 28 Februar 2022, 14:24:32
Hinterland (BD)

Vielleicht sagt der Filmtitel ja nicht jedem was, darum mal ausnahmsweise kurz, worum es geht: Österreichische Kriegsgefangene, darunter ein psychisch angeschlagener Ex-Polizst kehren um 1920 nach Wien zurück, wo ein Serienkiller wütet und offenbar auch Verbindungen zu einem bestimmten Gefangenenlager bestehen.
Weil der Film ja durchaus seriös herkommt, gleich mal eine seriöse Kritik: Die Ausgangsposition glaube ich dem nicht; Russland ist deutlich vor Österreich/Deutschland schon Anfang 1918 im Wege einer Halbkapitulation aus dem 1. Weltkrieg ausgeschieden, da wird man denen kaum erlaubt haben, die Kriegsgefangenen noch 2 Jahre festzuhalten und grob zu misshandeln (letzeres ohnehin fragwürdig, die Behandlung der westlichen PoW unter dem letzten Zaren galt als halbwegs menschenwürdig).

Ansonsten ist der im Ansatz und der optischen Gestaltung schon interessant; das computergenerierte "windschiefe" Wien, vielleicht als Symbol für die (mal wieder) aus den Fugen geratene Gesellschaft, zerbrochene Charaktere wie in jedem (guten ?) Kriegsheimkehrerfilm. Allein: das Feature mit den ungraden Häusern trägt keinen ganzen Film. Die Serienkillerhandlung wirkt eher halbherzig und generiert von der Schlussszene vielleicht abgesehen kaum Spannung, weil der Killer eher beiläufig zuschlägt und man weder Rettungsversuche noch viel von den Taten selbst sieht; auch die polizeilichen Ermittlungen werden eher von den Geistesblitzen der Hauptfigur getragen als von seriöser Polizeiarbeit.
Ob man die Auflösung nun mehr oder weniger gelungen findet, ist Geschmacksache; ich fand es immerhin leidlich konsequent und zumindest in einer Szene (Stichwort
Spoiler: zeige
Ehefrau/Senfgas
) auch ganz spannend, nur wird die überhaupt nicht aufgelöst.

Vielleicht subjektiv, aber für mich leidet das wie bei vielen deutschsprachigen Produktionen zumindest  etwas an der nicht immer optimalen Verständlichkeit: Einige Darsteller nuscheln, einige wienern, einige beides. Man kann Frau Fries gar nicht genug dafür loben, dass sie als fast einzige Akteurin klar und verständlich spricht, was immer man von ihr und ihrer (einen Tick zu modernen) Rolle sonst halten mag.
Etwas unentschlossene 6/10.

Kandisha (BD)

Candyman wahlweise auf französisch, feministisch oder islamisch (nicht islamistisch !), oder alles zusammen. Das neue Werk der "Inside"-Macher hat die Erwartungen der steinharten Gorehounds wohl nicht erfüllt, ohne dass man unter akuter Blutarmut leiden müsste (das arme Kaninchen !). Dafür waren die "Fachkritiken" aber ganz gut - über 80% RT.

Mich hatte der in den ersten Minuten eigentlich ziemlich fix gegen sich - flippige, sich mit Eltern streitende, perfekt im Sinne der p.c. austarierte Girlietruppe, viel Banlieu-Feeling, droht da (wie beim besagten Vorbild, jedenfalls in der neuesten Version) der große Etikettenschwindel, eine reine Sozialstudie unter Horrorvorwand ?
Aber, sieh an, über die kurze Laufzeit entwickelt der sich noch, nimmt seine Horroranteile und die Wünsche des Publikums inklusive ordentlichem Härtegrad doch relativ ernst. Kandisha ist eine im Aussehen und Auftreten durchaus veritable (und variable) Gruselfigur, da muss einem nicht jede "Darreichungsform" gefallen, aber in der Summe strahlt die Bedrohlichkeit und hinreichend Bösartigkeit aus und ist (
Spoiler: zeige
in der Monsterform
) auch solide getrickst.
Plot und Spannungsaufbau gewinnen wie das Finale keine Innovationspreise, aber über die 70 Minuten (von den 85), die der als echter Horrorfilm daherkommt, wird man zügig und langeweilefrei unterhalten.
6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 1 März 2022, 17:53:02
Adios Companeros: Klaus Kinski Edition aka "Ich will deinen Kopf"

(https://abload.de/img/4250124301422.5fmfjke.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4250124301422.5fmfjke.jpg)

Kinksi als Priester ! 😂🙈
Nein, dies ist kein guter Western.. 🙈

Alleine diese Klimpermusik, die "spannenden" Pokerspiele... 😜

Zitat Reverend Kinksi: "ICH HABE LIEBEN GESAGT!" ☝🏻♥️😂

Leider ist er nur ca. die Hälfte des Films zu sehen... 😕
Hätte ihn lieber mehr "in Action" gesehen!

Der Rest des Films ist eher durchschnittlich bzw. unterdurchschnittlich, typische Westernszenen, Poker, Whiskey, Kloppereien, aber all das ist nie überzeugend, nie auch nur ansatzweise gut!

2/5

Gut, das er ein Geschenk war, direkt ma verkaufen  :lol:  :catch:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 3 März 2022, 19:10:39
Underworld: Blood Wars: Limited Steelbook Edition

(https://abload.de/img/4030521749412.5ffpkkd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521749412.5ffpkkd.jpg)

Kopfschüsse & mehr Gore im allgemeinen!
Die Atmosphäre ist im Prinzip wie immer, düster ! 😈 :D

Die Kämpfe sind gut gemacht, bekannte Gesichter sind dabei, aber die Story ist, naja, auch wie immer.. :/
Celine als Ausbilderin war stark, aber das war leider irgendwie unausgereift..., schade!

Wie schon vorher mal erwähnt, hätte gerne mehr Kämpfe Mensch/Vampir/Werwolf gesehen, auch in diesem Teil!

Aber alles in allem ist dieser Teil IMO wieder besser, halbwegs "vernünftige" Story, fette, blutige Action & Selene in Topform !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 März 2022, 10:30:42
Gestern Abend mit nem Kumpel bei mir auf Amazon Video ausgeliehen:

Nobody

(https://abload.de/img/5162gguzlsl._sy90_wrjqx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5162gguzlsl._sy90_wrjqx.jpg)

Nobody schlägt zurück ! :D

Hutch führt ein langweiliges Leben zwischen Arbeit, jede Woche den Müll vergessen und einer Ehe, die schon lange kaputt ist...

Aber als er während einer Busfahrt einem Mädchen hilft & ein paar Möchtegerngangster verkloppt, handelt er sich Ärger mit der russischen Mafia ein, denn einer der Jungs davon ist der Sohn eines Mafiabosses.

Damit erwacht sein "altes Ich" & er ballert und prügelt sich durch den Film, das es eine wahre Wonne ist :D

Action & Choreos sind genial, klar: Die Macher von John Wick, nuff said!

Dazu noch RZA & Christopher Lloyd in coolen bzw. sehr coolen Nebenrollen - Actionherz, was willst du mehr? :) :D 💥

4,5/5

Und danach noch alleine:

Candyman 2 - Die Blutrache

(https://abload.de/img/51h6xvwidos._sy90_wmje1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51h6xvwidos._sy90_wmje1.jpg)

Cooler Teil, der Candyman geht schön blutig zu Werke! :D
1,2 bekannte Gesichter, der Mythos (oder auch nicht...) wird gerne weiter verbreitet & die beklemmende Atmosphäre tut ihr übriges! Der Candyman verbreitet immer noch Angst... 😈

Was man kritisieren kann, ist der Look, vielleicht etwas ZU 90er, aber so war das in den 90ern 😂

Finde ihn etwas besser als den 1. Teil & übertrifft locker den 3. !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 7 März 2022, 10:18:32
(https://abload.de/img/aaaabc-gfq5smau-7w7ycfnjwa.jpg)

Bei ,,Töte mich nicht" (OT: ,,Non mi uccidere") haben wir es mit einem italienischen Horror-Streifen aus dem Jahr 2021 zutun, über den ich im Vorfeld angrenzend nichts wusste, bis er mir plötzlich bei ,,Netflix" (u.a. in Gestalt eines stylishen Bilds aus dem Film) vorgeschlagen wurde, wo er übrigens bloß in der Originalversion (mit UTs) verfügbar ist. Nunja, es geht um ein junges Liebespaar (Alice Pagani und Rocco Fasano), das infolge einer Überdosis verstirbt – worauf sie (die 19-jährige Mirta) dann aber einige Tage später erneut zu Leben erwacht. Verwirrt irrt sie anfangs umher – und muss schon bald feststellen, dass sie zunehmend einen ,,Appetit" auf Menschenfleisch entwickelt...

Joa... im Grunde kann man den Streifen als eine Young-Adult-Geschichte á la ,,the Mortal Instruments", ,,Twilight" und Co. beschrieben – und ja, er basiert ebenfalls auf einer Buchvorlage (von Chiara Palazzolo) – bloß mit mehr Gore und nackter Haut als die zuvor genannten Titel. Regisseur Andrea De Sica hat ein paar stimmungsvolle Bilder und coole Momente kreiert – allerdings mangelt es an Spannung und ist die Story weder sonderlich originell noch ,,reichhaltig" geraten (stolzer 7 Skript-Autoren zum Trotz!). Zum Beispiel wären mehr Hintergründe zu den ,,Übertoten" und der jene Individuen jagenden ,,Geheim-Gesellschaft" wünschenswert gewesen. Und was ist eigentlich aus der Mutter und besten Freundin geworden?

Bündige 90 Minuten beträgt die Laufzeit – wobei man den Film in der vorliegenden ,,oberflächlichen Form" dennoch ruhig noch um 5-10 Minuten hätte straffen können. Ab und an ging mir der Gedanke ,,verschenktes Potential!" durch den Kopf – in Kombination damit, dass ich mir schon irgendwie ein amerikanisches R-Rated-Remake wünschen würde (allerdings dann bitte mit einer kreativeren Musik-Auswahl). Während die Schauspieler an sich weitestgehend ,,blass" verbleiben, muss ich aber doch sagen, dass ich Alice Pagani echt mochte, da sie engagiert bei der Sache war und sie Mirta sowohl in den ,,unschuldigen" als auch sexy/creepy/blutigen Momenten prima verkörpert hat...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 7 März 2022, 10:39:23
Ich hatte den letzte Woche auch (uninformiert) angefangen, hab den aber bei Italienisch OmU zurückgezogen.
Interessant klingt es, aber ich würde da dann lieber auf eine Synchro warten, das ist doch ein bissl anders, als bei englisch.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 7 März 2022, 11:31:04
Zitat von: Moonshade am  7 März 2022, 10:39:23Ich hatte den letzte Woche auch (uninformiert) angefangen, hab den aber bei Italienisch OmU zurückgezogen.
Interessant klingt es, aber ich würde da dann lieber auf eine Synchro warten, das ist doch ein bissl anders, als bei englisch.

Bin auch kein Fan von UTs... die lenken nunmal immer ab (das Lesen).
Bei manchen Sprachen (so wie in dem Fall) aber halt nötig.  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 7 März 2022, 14:23:39
Ich hätte den englischen Dub versuchen können, aber die sind meistens echt gruselig. Und ich weiß seit den Argentos auf Arte, wie mich 2 Std. italienisch + UT mürbe machen. Da warte ich auf eine stille Stunde...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 8 März 2022, 22:13:13
Auf ne Empfehlung von nem Arbeitskollegen bei Amazon Video gesehen:

Nomis - Die Nacht des Jägers

(https://abload.de/img/91x3w8pqxrl._ac_uy2186nj8y.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91x3w8pqxrl._ac_uy2186nj8y.jpg)

Der Anfang war echt vielversprechend, düster, beklemmend, spätestens, als Ben Kingley´s Charakter bei dem Pädophilen sitzt... :D

Aber ab da geht es langsam, aber stetig bergab.. Die Spannung fällt ab, obwohl ermittelt wird, sie den Täter (zu früh ?) fassen..

So viele gute, bekannte Schauspieler dabei, aber was bringt es, wenn die Story nix taugt?!
Potenzial wäre vorhanden, aber die Umsetzung ist zu schwach, zu langatmig, obwohl der Film knappp 100 min. geht..

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 10 März 2022, 10:18:48
,,Werewolves within" ist eine Mystery-Horror-Komödie von Regisseur Josh Ruben aus dem Jahr 2021, die auf einem Gesellschaftsspiel sowie dem gleichnamigen 2016er VR-Videogame aus dem Hause ,,Ubisoft" basiert. Herausgekommen ist dabei ein durchaus unterhaltsamer Genre-Mix, bei dem mehr Wert auf Humor als auf Gewalt (und Spannung) gelegt wurde sowie erfreulich lange nicht klar ist, wer der Werwolf ist – oder ob es überhaupt einen gibt. Eine winterliche US-Kleinstadt in einer bewaldeten Bergregion mit ein paar klischeehaft-schrägen Bewohnern, die sich gegenseitig zu verdächtigen beginnen, ein Subplot um eine Pipeline, die durch das Gebiet verlegt werden soll – und plötzlich sind die Generatoren zerstört, Straßen unpassierbar, wird ein Hund getötet und eine erste Leiche gefunden: Von da aus an entfaltet sich der Streifen entlang der ,,klassischen Bahnen" in dem begrenzten Setting...

Beileibe nicht jeder Gag sitzt, es sind ein paar ,,Meta-Kommentare", Satire-Elemente und Anspielungen zu registrieren (bspw. in Richtung anderer ,,Ubisoft"-Titel) – doch insgesamt mutet das Ganze merklich ,,oberflächlich-chaotisch" an (Charakterzeichnungen inklusive). Wie vorteilhaft, dass die beiden Hauptdarsteller (Sam Richardson und Milana Vayntrub) eine prima ,,Chemie" miteinander vorweisen und ihre Parts echt sympathisch daherkommen. Generell gibt es ein paar nette Kamera- und Editing-Entscheidungen, die Effekte stimmen zufrieden, mit rund 95 Minuten passt die Lauflänge und in handwerklicher Hinsicht muss man bei diesem B-Movie an sich nichts ernsthaft beklagen. Mit einem stärkeren Skript hätte der Film jedoch deutlich ,,nachhaltiger" (im Sinne potentieller mehrfacher Sichtungen) ausfallen/werden können – so zumindest kann man ihn als einen ,,quirky-kurzweiligen Genre-Happen für zwischendurch mal" bezeichnen...

gute 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 10 März 2022, 19:33:09
Candyman 3: Day of the Dead

(https://abload.de/img/4006680044804.5fvdjuy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680044804.5fvdjuy.jpg)

Irgendwie kein guter Film, viel zu "hell", es kommt kein richtiges Horrorfeeling rüber...

Blood & Gore gibts dafür schon reichlich ! 😈

Tony Todd spielt wie immer, dafür aber öfter & der Rest durchschnittlich.
Der Charakter des Cops ist irgendwie auch bescheuert oO

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 März 2022, 10:56:02
Vor ein paar Tagen mit meiner Freundin über ihren Netflixaccount geguckt:

The Woman in the Window

(https://abload.de/img/indexymk28.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexymk28.jpg)

Schade, das war wohl nix..

Amy Adams und Gary Oldman sind die schauspielerischen Highlights in diesem Film, ganz klar, obwohl auch Juilanne Moore u.a. auftauchen.
Die Stimmung selber, das Haus, es ist alles nicht billig gemacht, wenn, ja wenn, das Drehbuch nicht wär.. :/

Leider kommt man auf den Twist schon sehr früh, bzw. nimmt einem das Finale nicht mehr großartig mit -_-

2,5/5

Am Freitag Filmabend beim besten Kumpel:

Texas Chainsaw Massacre (2022)

(https://abload.de/img/0410704f2jnp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0410704f2jnp.jpg)

Leatherface ist mittlerweile auf Netflix gelandet.. -_- Schade um meine Sammlung, da bleibt es dann 7 Teilen, Fuck You Netflix ! 🖕🏻

Aber kommen wir zum Film...

Ein "Massacre" ist es definitiv! 😈
Aber all das (offensichtlich handgemachte) Kunstblut & die brutalen Szenen täuschen leider nicht darüber hinweg, das der Rest Rotz ist!

Alleine diese neureichen Teens mit ihrem Elektroauto & achsotollen "Startup", die MÜSSEN unbedingt sterben ! 🤮
Vielleicht sind sie extra so unsympatisch gemacht, aber sie nerven mit ihrer dummen Art dennoch!

Die einzige Überlebende aus dem 1. Massaker, die ist zumindest richtig schön Badass, auch wenn man das ja auch so ähnlich aus dem neuen "Halloween" kennt..

Was mich aber RICHTIG aufregt ist die Tatsache, das die verrückte Familie von Leatherface, ihr Haus mitten im Nix, was immer ein Bestandteil der Filme ist, hier einfach KOMPLETT fehlt ! 😡

1/5

Scream 5

(https://abload.de/img/475490_fw0kuz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=475490_fw0kuz.jpg)

Ghostface ist zurück...!

Und damit auch alte Darsteller! :D
Doofy, äh, Dewey wird reaktiviert, Sidney Prescott & auch Gale Weathers ! Und sie spielen alle keine kleinen Rollen, sie sind mittendrin..

Viele kleine Anspielungen, Gags, viel Metaebene & blutig ist der Teil auch! Nicht extrem, aber es wird sich nicht zurückgehalten ;)

Doch, dieser Teil hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht ! 😈

4/5

Copshop

(https://abload.de/img/34341160lk3e.jpg) (https://abload.de/image.php?img=34341160lk3e.jpg)

Hmm..., Gerad Butler, Frank Grillo, ein Gefägnis in der Wüste, dicke Wummen, das hat mich neugierig gemacht!

Aber leider ist es zu "langweilig" inszeniert bzw. es gibt IMO zu wenig Action. Ich habe wohl etwas anderes erwartet...

Gerade der Anfang ist cool & macht Bock! Das Finale ist ähnlich. Aber dazwischen passiert IMO zu wenig Action, auch wenn es schon welche gibt, die auch gut gemacht ist, aber davon hätte ich gerne mehr gesehen! Ich hätte gerne das Revier in die Luft gejagt gesehen 💥

Aber leider sitzen Gerad Butler und Frank Grillo nur im Knast gegenüber & labern.. Gut zwar, aber sie labern nur :/

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 16 März 2022, 14:07:46
(https://abload.de/img/unbenannt1qvknh.jpg)

Die 4. Staffel von ,,the Sinner" soll nun also erst einmal die letzte sein, heißt es. Das ist insoweit schade, da Bill Pullmann nach vielen Jahren im Geschäft in Gestalt von Detective Harry Ambrose damals (2017) endlich ,,seine" Rolle gefunden hat: Sie passt perfekt zu ihm – und besser war er im Grunde nie. Auch dieses Mal nimmt die persönliche Entwicklung von Ambrose erneut eine zentrale Position innerhalb der Geschehnisse ein – und das parallel zu seinen Bemühungen, einen neuen Fall zu lösen; unabhängig dessen, dass er sich eigentlich bereits im Ruhestand befindet...

Season 4 unterscheidet sich nochmals ein Stück weit von den vorangegangenen und kommt nun auf einer ländlichen kleinen Insel nahe der kanadischen Grenze angesiedelt daher – komplett u.a. mit traditionsreichen Familien-Fischerei-Betrieben, einer begrenzten Einwohnerzahl sowie normalerweise ohne einer nennenswerten Verbrechensrate. Was mit einem vermeintlichen Suizid seinen Anfang nimmt, entwickelt sich nach und nach hin zu einer durchaus nicht unkomplexen Story, im Laufe derer bestimmte Geheimnisse und ,,Schatten der Vergangenheit" zutage gekehrt werden...

Als Zuschauer hat man es hier mit einem dramatischen ,,Slow-Burn"-Krimi zutun, bei dem das Tempo ruhig sowie der Spannungsgrad bloß mäßig ausgeprägt ist. Im Ganzen geht es mehr um die Charaktere als um den Fall an sich. Es gibt einige nette Offenbarungen zu verzeichnen – aber mitunter hätte ich mir schon eine leichte ,,Straffung" der Entfaltung gewünscht (6 Folgen hätten es auch getan – im Vorliegenden sind es 8). Handwerklich wurde alles indes solide umgesetzt – während die Darsteller (neben Pullman u.a. noch Alice Kremelberg und Frances Fisher) durch die Bank weg passen...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 17 März 2022, 01:36:28
Zitat von: PostalDude post_id=6576115 time=1578155282 user_id=149664Die City Cobra

(https://abload.de/img/5051890120113.5fhvjei.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890120113.5fhvjei.jpg)

"Sly" als wunderbar altmodischer Cop!
80er Action at it´s Best, geiler Soundtrack inklusive!

Er war noch nicht so muskelbepackt & die Story ist natürlich einfach gestrickt:

Ein paar Spinner wollen eine "neue Weltordnung" & nur ein Mann kann helfen:
Cobretti, genannt "Cobra" ! :D

Brigitte Nielsen & Stallone als dynamisches Duo, selbst David Rasche aka "Sledge Hammer" hat ne (kurze) Rolle!

Fazit: Ein kleiner, cooler 80er Actioner, der viel Spaß macht!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 17 März 2022, 16:48:59
Zitat von: StS am 16 März 2022, 14:07:46Die 4. Staffel von ,,the Sinner"

Season 4 unterscheidet sich nochmals ein Stück weit von den vorangegangenen und kommt nun auf einer ländlichen kleinen Insel nahe der kanadischen Grenze angesiedelt daher – komplett u.a. mit traditionsreichen Familien-Fischerei-Betrieben, einer begrenzten Einwohnerzahl sowie normalerweise ohne einer nennenswerten Verbrechensrate. Was mit einem vermeintlichen Suizid seinen Anfang nimmt, entwickelt sich nach und nach hin zu einer durchaus nicht unkomplexen Story, im Laufe derer bestimmte Geheimnisse und ,,Schatten der Vergangenheit" zutage gekehrt werden...

Als Zuschauer hat man es hier mit einem dramatischen ,,Slow-Burn"-Krimi zutun, bei dem das Tempo ruhig sowie der Spannungsgrad bloß mäßig ausgeprägt ist. Im Ganzen geht es mehr um die Charaktere als um den Fall an sich. Es gibt einige nette Offenbarungen zu verzeichnen – aber mitunter hätte ich mir schon eine leichte ,,Straffung" der Entfaltung gewünscht (6 Folgen hätten es auch getan – im Vorliegenden sind es 8). Handwerklich wurde alles indes solide umgesetzt – während die Darsteller (neben Pullman u.a. noch Alice Kremelberg und Frances Fisher) durch die Bank weg passen...

5/10



Ich hab die auch gerade weg und obwohl sie wirklich vergleichsweise intim ausfiel, fand ich sie von der Konstruktion und Durchkomposition ganz hervorragend (anders als die imho etwas bemüht in die Länge konstruierte 3.Staffel, in der zu lange breit getreten wird, wie Harry mit seinem Instinkt die Fatalitäten eigentlich erst auslöst, ohne es zu wollen). Tatsächlich hätte sich die Auflösung etwas knackiger gestalten können, weil ja die letzte Folge mehr oder minder nur zwecks Aufklärung/Erlösung herhalten muss, aber die schicksalhaften Abhängigkeiten fand ich sehr gut geskriptet.

Sehr empfehlenswerte Serie mit gleichzeitig verwandten, aber in Look und Erzählweise total unterschiedlichen Staffeln, wobei bei mir die 2.Staffel am meisten Druck aufgebaut hat.
Die Vierte war kein rasantes Finale, aber bei mir stimmig (S1,S3 = 7/10, S2,S4 = 8/10).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 März 2022, 16:51:43
Zitat von: Moonshade am 17 März 2022, 16:48:59Sehr empfehlenswerte Serie mit gleichzeitig verwandten, aber in Look und Erzählweise total unterschiedlichen Staffeln, wobei bei mir die 2.Staffel am meisten Druck aufgebaut hat.
Die Vierte war kein rasantes Finale, aber bei mir stimmig (S1,S3 = 7/10, S2,S4 = 8/10).

Die erste Staffel mag ich persönlich noch immer am liebsten. Knapp dahinter dann die 2.
3 und 4 würde ich beide mit 5/10 bewerten... wobei ich die 4. knapp vor der 3. sehe.  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 18 März 2022, 02:43:47
Heartbreak Ridge

(https://abload.de/img/5051890016119.5frujig.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890016119.5frujig.jpg)

Guter "AmiBootcamp" Film, von & mit Clint Eastwood!

Gunnery Sergeant Tom Highway (Clint Eastwood) wird wieder in seine Heimat versetzt & soll dort eine junge Chaostruppe ausbilden, was ihm auch sehr gut gelingt!
Alleine, wie er dort einfliegt & denen im Laufe der Zeit Disziplin einprügelt, äh, beibringt :D
Eastwood´s typisches Schauspiel ist so passend dafür, dazu immer nen coolen Spruch auf den Lippen ;)

Nebenbei versucht er, seine Ex-Frau wieder für sich zu gewinnen, mehr schlecht als recht... 🙈
Diese Szenen wirken aber eher unbeholfen & unpassend...

Am Ende gibt´s sogar noch nen Einsatz auf einer Insel für die Jungs als "Belohnung", er hat sie am Ende hinbekommen ! 💪🏻
Leider zu wenig Action, da hätte gerne mehr kommen können ! 💥

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 März 2022, 11:42:48
No Exit (Disney+)

Vorab u.a. bei Schnittberichte etwas vollmundig als "Horrorfilm mit R-Rating" angekündigt, aber Pustekuchen: Das ist maximal ein klassicher Thriller auf engstem Raum mit einer Prise Whodunnit. Und in einem "Motel" (eigener Werbetext von D+) spielt das auch nicht.
Generell haben mich eigentlich Filme ganz fix, die so ein ansatzweise glaubhaftes Klaustro-Szenario (durch Sturm abgeschnittene Inseln, einsame Hotels etc) aufziehen, da kann man einiges draus machen. Schönheitsfehler Nr. 1 hier: Das sieht nach allem aus, nach Kunstschnee, Studiokulisse, CGI, nur nicht nach einer Lodge bei einem echten Schneesturm. Nicht mal für "kalten Atem" bei den Außenszenen hat es gereicht; bei allem Verständnis dafür, dass echte Schneestürme für Filmdreharbeiten schwer zu finden und dann auch meist zu schnell vorbei sind: Das geht besser.

Besser geht es auch ansonsten, vor allem braucht der ein bisschen lange, um auf Touren zu kommen, die kurze Szene aus dem Trailer mit der Hand am Auto etwa ist reines Trailerfutter und wird nicht mal ansatzweise aufgelöst. Nicht eingelöst wird über weite Strecken auch das Versprechen der "Strong Violence" aus der Ratingsbegründung - gerade die ersten Abgänge kommen zwar unvermittelt, sind aber völlig unblutig und lassen wie Teile des Films überhaupt an einen TV-Thriller aus 19irgendwann denken. Erst gegen Ende ziehen Tempo und Spannung an, und dann liefert der auch die versprochene Härte nach.
Trotzdem sehr durchschnittlich. 5/10.

Und die letzte Ausbeute vom vorletzten 99 cent Tag bei Amazon Prime, leider eher blasse Ware diesmal wie zuletzt öfter..

Rogue Hostage reiht sich in die nach wie vor eher lausigen Versuche ein, aus der mehr als abgehangenen Die-Hard-Idee mit sehr wenig Geld noch was zu machen. Hier passt rein gar nichts, beginnend damit, dass genau drei Geiselgangster als Bedrohungspotential in einem riesigen Supermarkt ein bisserl wenig sind. Und vor allem nicht die Action, wenn man drei oder vier abgefeuerte Schüsse und ein paar flaue Prügeleien so nennen mag. Echt traurig, dass sich Malkovich (immerhin mit gewohnter deutscher Stimme) dafür hergibt. 2/10.

Etwas besser, weil deutliich bemühter: The Gateway - Im Griff des Kartells abgesehen davon, dass da eigentlich kein Kartell zu sehen ist, eher ein paar lokale Kleingangster (darunter ein unterforderter Grillo). Als Sozialddrama gerät der allerdings arg oberflächlich, bleibt eigentlich ständig an der eher fragwürdigen Hauptfigur (Streetworker mit Wumme und Drogenproblem) und zeigt vom Leben auf der Straße sehr wenig, außer der einen, natürlich überaus attraktiven Zubetreuenden. Als Gangsteractionfilm fehlt es dagegen an Gangstern und Action, wobei man schon sagen darf, dass die zwei Szenen aus der Abteilung relativ knackig geraten, auch wenn die am Schnitt (speziell im Finale) noch etwas arbeiten müssen. Für den guten Willen 5,5/10.

Und der Grusler der Woche: Separation. Der kommt mit echt lausigen Ratings (RT so um die 7%!), aber das ist dann mal wieder so ein Film, den ich gegen alle schlechten Kritiken tatsächlich mochte. Der hat einen mehr als soliden Cast, eine wirklich schöne Optik und auch keine völlig abwegige oder restlos abgehangene Grundidee. Dass der sich gruseltechnisch nicht so recht für eine Bedrohungsart entscheiden mag und die ganz heftigen Geisterbahneffekte ausbleiben, kann man - muss es aber nicht - negativ notieren. Trotzdem mindestens 6,5/10 von mir.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 29 März 2022, 21:28:44
Bei Magenta TV:

Silverado

(https://abload.de/img/issclientngtvarkeepx3btkbx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=issclientngtvarkeepx3btkbx.jpg)

Wow! Der Film hat sehr, sehr viel Spaß gemacht! 😊

Starke Bilder, geile Landschaftsaufnahmen, super Kulissen & immer ein perfekter, orchestraler Soundtrack!
Dazu noch eine typische, spannende "Westernroadstory" die einen stark fesselt!
Natürlich inkl. Schlägereien & Schießereien 😁

Garniert mit einer starken, bekannten Besetzung, z.b. ein junger Kevin Costner, den ich erst was später erkannt habe! 🤣🙈
Danny Glover, noch vor Lethal Weapon, Linda Hunt als Saloonboss, John Cleese als Sheriff und viele, viele mehr !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 31 März 2022, 10:17:44
(https://abload.de/img/bad-vegan_676076-w-32e4j4l.jpg)

Bei ,,Bad Vegan: Fame. Fraud. Fugitives." (2022) haben wir es mit einer auf vier Folgen verteilten 3,5-stündigen True-Crime-Doku-Miniserie aus dem Hause ,,Netflix" zutun, welche von Chris Smith (u.a. ,,Fyre: The greatest Party that never appened" und ,,Tiger King") stammt sowie die Geschichte von Sarma Melngailis erzählt, welche Anfang der 2000er zu einer erfolgreichen Restaurant-Leiterin und bekannten Vertreterin der veganen Lebensweise in NY-City avancierte – bevor sie Anthony Strangis traf, heiratete und sich von ihm weit mehr als nur finanziell ausnutzen ließ...

Veganer sehen sich (der Auffassung vieler nach) gern mal anderen gegenüber als ,,moralisch überlegen" an – und vor diesem Hintergrund ist es schon ein Stück weit mit ,,Schadenfreude" zu betrachten, wie sich Sarma derart (auf immer abstrusere Weise) von Anthony ,,einlullen", belügen und betrügen ließ (u.a. gab er vor, Mitglied einer ,,Black Ops"-Einheit zu sein, dass er ihren geliebten Hund unsterblich machen könnte/würde sowie die Welt von einer geradezu übernatürlichen ,,Geheimorganisation" kontrolliert werden würde)...

Die Doku besteht zum größten Teil aus Interviews und wird vornehmlich aus der Perspektive Sarmas erzählt – welche sich in erster Linie als Opfer präsentiert, während weitere Leidtragende ja die geprellten Angestellten und Investoren sind/waren. Die Frage nach ihrer eigenen Schuld wird bloß angerissen – nicht psychologisch vertieft. Dass wir spätestens seit Patty Hearst wissen, dass ein solches (manipuliertes) Verhalten durchaus vorkommen kann, ist klar – doch hier kommt alles etwas einseitig von der Präsentation der Story bzw. Ereignisse daher; auch weil Anthony (im Gegensatz zu ihr) nicht an dem Projekt mitgewirkt hat...

Smith stellt Anthony beileibe nicht als einen ,,genialen Trickbetrüger" dar – obgleich er es so lange geschafft hat, seine Sache erfolgreich durchzuziehen, egal wie abstrus seine Geschichten auch waren bzw. wurden – noch portraitiert er Sarma als ein ,,naives Dummchen" (u.a. belegen die Aussagen diverser Weggefährten, dass sie keins ist). Am Ende hatte er rund zwei Millionen Dollar von ihr ,,ergattert" sowie nicht nur ihre Karriere zerstört – der finanzielle Schaden für alle Beteiligten betrug indes gar rund sechs Millionen. Alles in allem ist ,,Bad Vegan" ist unterhaltsam – aber schon recht formelhaft in seiner Art. Zudem hätte man die 3,5 Stunden durchaus um rund 45-60 Minuten ,,straffen" können...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 1 April 2022, 19:53:57
Rot / Turning Red (Disney+)

Vorweg: Ja, ich weiß, ich bin nicht mehr Zielgruppe, da verbieten sich "eigentlich" allzu scharfe Bewertungen. Das korrespondiert allerdings damit, dass Pixar für einen Teil seiner Filme und jetzt auch den hier die "Mehrgenerationen-Tauglichkeit" weitgehend aufgegeben hat.

Konkret sieht das hier so aus, dass der partiell titelbildende rote Panda hinreichend plüschig-knuffig geriet und die "ganz Kleinen" angemessen bedienen wird. Blöd allerdings, dass der gesamte Rest, insbesondere die Handlung sich sehr strikt an Mädels rund um einen schmalen Alterskorridor rund um 14 Jahre richtet. Dabei "schreckt" man nicht mal davor zurück, so ein alles andere als trickfilmkompatibles Thema wie "erste Monatsblutung" einzubeziehen, was ja auch - gewollt oder nicht - der Titel irgendwo suggiert. Kann man mutig finden, aber ganz ehrlich: ich konnte mit den 80 Jahren Trickfilmgeschichte, in denen das nicht thematisiert wurde, ziemlich gut leben. Zumal Pixar hier wie an einigen Stellen eher unpassenden Fremdschämhumor einbaut und ganz nebenbei die Teenievorstellung, dass in diesem Lebensabschnnitt die Mütter der "natürliche Feind" sind (noch verstärkt durch die vielen Klischees aus dem asiatischen Milieu, Stichwort "Tiger Moms"), unangemessen bedient. Besonders auffällig bis ärgerlich in dem Kontext, dass der Film ansonsten auf negative Figuren vulgo einen Bösewicht komplett verzichtet, das hätte vielleicht ein bisschen Spannung in die eher beschauliche Handlung gebracht, die sich damit auf so weltbewegende Fragen wie "kommen die Girls zum Konzert der angesagten Boyband" beschränkt. Viel zu lachen gibt es auch nicht, für die ein oder zwei Schmunzler ist natürlich das rote Riesenvieh zuständig, vielleicht hätte man dem den Film komplett überlassen sollen.

Technisch bis auf den schön animierten Panda wenig herausragend, zum Teil richtig schwach. Die Hintergründe, insbesondere die Stadtpanoramen sind eher dürftig, verwaschen und farbarm. Und auch Hauptfigur Mei fand ich ehrlich gesagt missraten, vor allem die Mundpartie. Und ganz nebenbei: Dafür, dass das Asiaten (Koreaner, iirc) sein sollen, geriet das Aussehen aller Figuren der Kernfamilie sehr unentschlossen, irgendwie als zielgruppenschonender Hybrid aus Caucasian und Fernost.

Da kann Disney eigentlich froh sein, den nicht weltweit in die Kinos bringen zu müssen. Für die schwache Technik und die flaue Handlung nur 5/10. Mag natürlich sein, dass einige aus den genannten Altersgruppen den irgendwie cooler finden.

Benedetta (Amazon 99 Cent)

O.K., zugegeben heftiges Kontrastprogramm, so ein bisschen wie heute Veggie-Restaurant und morgen Steakhaus (möglichst rare). Ist das jetzt die Rückkehr des "Nunsploitation"-Subgenres oder ein ernst zu nehmender Historienstreifen ? Ich bin mir da nicht ganz sicher, aber die Tatsache, dass die Handlung im Kern historisch ist, der Film auf ein paar Festivals gestartet ist und sich dort wie generell solide Kritiken abgeholt hat, sprechen dann vielleicht doch eher für die seriöse Variante.

Was Verhoeven natürlich nicht daran hindert, ordentlich dick das aufzutragen, was ihn offenbar an Historienfilmen reizt: Viel nackte Haut, Nonnen-Lesbensex, Selbstgeißelung, ein bisschen Folter, Jesus-Visionen mit blutigen Gemetzeln und der Heiland als Bräutigam der Hauptfigur. Es spricht für den Regisseur, dass das alles tatsächlich nicht übertrieben exploitativ geriet und sich in den Dienst der minimal überlangen Handlung stellt. Und die weckt durchaus Interesse - die Rolle der Frau in der mittelalterlichen Kirche, unterdrückte Sexualität - Themen, mit denen man sich schon mal befassen kann. Nicht ganz passt zu dem Anspruch der - gefühlt durchaus "befriedigende" - letzte Akt mit der
Spoiler: zeige
Fast-Hinrichtung und dem Tod des Legaten
, die es in der Form nicht gegeben hat. Die historische Benedetta wurde von vorneherein "nur" zu langjähriger Haft verurteilt, was für mich schon ein interessanter Aspekt ist, männliche Homosexualität wurde zu der Zeit definitiv härter bestraft.

Als gut getimter Mix aus etwas Historie, etwas Trash und viel Verhoeven mit attraktiven DarstellerInnen (hust) kann man sich den aber durchaus mal geben 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 2 April 2022, 10:43:16
Hmmm... generell kommt "Turning Red" bei den Kritiken ja fast durchweg positiv weg.
Der Trailer hat mich aber schon nicht wirklich angesprochen.
Denke jedoch, der wäre im Kino ein ordentlicher Erfolg geworden...
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 2 April 2022, 11:37:43
Ah ja, ich sehe gerade, dass ich da den deutschen Titel und den internationalen etwas verwürfelt habe (fixed).

Also in den Foren, wo die klassischen Geeks werten (insidekino zB) hat der von niemandem mehr als 6/10 bekommen, die globale Filmkritik ist da meist etwas wohlwollender. Keine VT, aber vielleicht will es sich ja auch niemand mit den ganz großen Playern verderben.

Das mit dem Erfolg ist eine dieser Prognosen, die immer dann schwierig sind, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Der Trailer hat wohl in der Tat die meisten Erwachsenen laut aufstöhnen lassen, die Frage, wie viele sich dann dennoch und auch noch trotz Corona mit der ganzen Familie auf in die Kinos gemacht hätten, würde ich mal sehr vorsichtig mit "maximal solide, aber überschaubar" beziffern (der wohl etwas erwachsenenkompatiblere Sing-Nachfolger hat in dem Bereich gescored). Bis auf die ziemlich sichere Bank "Toy Story Weißgeradenichtwieviel" sind die Zeiten von Pixar als Selbstläufer ein bisschen vorbei.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 3 April 2022, 12:57:49
Marie Curie - Elemente des Lebens (GB/F 2019)

(https://abload.de/img/mariecurie2019wsji2.jpg)

Die erste Nobelpreisträgerin der Geschichte, die erste Universitätsprofessorin der Geschichte, zweiter Nobelpreis nur wenige Jahre später, Mutter einer Tochter, die ebenfalls mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, Ikone der damaligen Frauenrechtsbewegung.

Was für ein Stoff, was für eine Vorlage! Vor allem in Deutschland hat man diese Art von Film-Biopics - oft auch als Mischung von Spielfilm- und dokumentarischen Szenen - perfektioniert. In den letzten anderthalb Jahrzehnten habe ich unzählige Biopics aus deutscher Produktion gesehen, die selbst dann interessant und sehr gut gemacht waren, wenn ich mich für die Person zuvor eigentlich nicht die Bohne interessiert habe. Zum Beispiel Margarete Steiff (http://"https://www.ofdb.de/film/91552,Margarete-Steiff"), Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau (http://"https://www.ofdb.de/film/317375,Aenne-Burda---Die-Wirtschaftswunderfrau") oder Der große Rudolph (http://"https://www.ofdb.de/film/314566,Der-Gro%C3%9Fe-Rudolph"). Und das waren Biopics über eine Teddybär-Herstellerin, eine Verlegerin von Schnittmustermagazinen und einen Schickeria-Schneider. Nix Nobelpreis.

Eine derartige Steilvorlage so in den Sand zu setzen, wie es die iranisch-französische, Oscar-nominierte Comic-Zeichnerin, Illustratorin und Regisseurin Marjane Satrapi ("Persepolis") geschafft hat, ist schon eine Leistung für sich.

Der Film portraitiert Marie Curie als über-arrogante bitch, die subtil wie ein Stahlkocher irgendwelche Reagenzgläser schüttelt und uranhaltige Mineralien zerstampft. Rosamund Pike ist eine Katastrophe in der Hauptrolle, aber es liegt eher am Drehbuch und der Regie.

Apropos Drehbuch: Der Film wirkt wie ein verfilmter Wikipedia-Artikel, aber mit Hauptfokus auf das Privatleben. Viel dreht sich um Curies Ehe, ihre Kinder, die Anfeindungen anderer Frauen, eine Wahrsagerin und die damalige Presse, die Curie aufgrund ihres Privatlebens aufs Korn genommen hat wie 80 Jahre später Lady Di. Wie authentisch das alles ist, kann ich nicht genau sagen, es spielt aus meiner Sicht auch keine/kaum eine Rolle, wenn es um Marie Curie als historische Persönlichkeit und Forscherin geht.

Letzterer Punkt zählt auch zu den Hauptschwachpunkten des Films. Ihre Forschung wird nie in einer interessanten Weise aufbereitet und so vorgestellt, dass sich auch Laien dafür begeistern können und mitgerissen werden. Man bekommt keine Einblicke in die Bedeutung ihrer Forschung. Stattdessen gibt es absurde Sequenzen, in denen Marie Curie teils wegdriftet und zukünftige Ereignisse gezeigt werden: Hiroshima, Atomwaffentests in den USA (übrigens historisch nicht zeitlich korrekt eingeordnet), einen krebskranken amerikanischen Jungen in den 1950er Jahren und das Reaktorunglück von Tschernobyl.

Natürlich wird man mit dem Vorschlaghammer darauf gestoßen, was damit impliziert wird, aber es ist Unsinn. Marie Curie die Schuld von Hiroshima oder Tschernobyl in die Schuhe zu schieben, weil sie 40 bzw. 80 Jahre vorher mit ihrem Mann neue chemische Elemente entdeckt hat, ist absurd. Ungefähr so, als würde man ein Biopic über Carl Benz filmen, dessen Automobil-Patent übrigens nur 20 Jahre vor Curies Nobelpreis eingetragen wurde (beide liegen also zeitlich nicht weit auseinander), und dann Zukunftssequenzen zeigen, in denen Panzer im 2. Weltkrieg Städte zerstören oder Anis Amri mit einem LKW Menschen auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz überfährt.

Wirklich schade um die verpasste Gelegenheit, ein interessantes Biopic zu filmen. Maximal 3,5 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 5 April 2022, 16:34:46
(https://abload.de/img/unbenannt2e4jf7.jpg)

Verschiedener Schwächen (sowohl inhaltlicher als auch handwerklicher Art) zum Trotz, hat die 2009er Veröffentlichung ,,Not Forgotten" von Regisseur und Co-Autor Dror Soref durchaus ein paar Überraschungen parat – zum Beispiel die Tatsache, dass der Film zwar in der Art eines Horror-Streifens vermarktet wird (Poster-, Front- und Backcover-Gestaltung, Trailer etc.), im Grunde aber weitestgehend ,,nur" ein Mystery-Thriller über ein entführtes Kind sowie die daraus resultierenden Auswirkungen und Bemühungen ihrer Eltern ist, sie wiederzufinden...

Sich auf beiden Seiten der amerikanisch-mexikanischen Grenze entfaltend, kommt die ins andere genannte Genre tendierende Komponente daher, da die Handlung zunehmend stärker traditionelle mexikanische Glaubensausprägungen und Riten (Stichwort: ,,Santa Muerte") aufweist bzw. ins Spiel bringt – samt entsprechender spiritueller Vorstellungen sowie mit dem betreffenden ,,Totenkult" in Verbindung stehender Elemente/Images (Locations, Requisiten, Riten usw.)...

Je mehr Offenbarungen ans Tageslicht gelangen, desto düsterer, brutaler sowie auch ein Stück weit abstruser und surrealer wird die Geschichte in gewisser Hinsicht zwar – aber wie gesagt: Vom ganzen Promo-Material her dürften eh die wenigsten im Vorfeld einen ,,seriösen" Thriller erwartet haben. Wer damit leben kann, sollte sich zumindest einigermaßen brauchbar unterhalten fühlen. Zudem kommt der Streifen mit Simon Baker, Paz Vega, Chloë Grace Moretz, Claire Forlani und Mark Rolston  ganz ordentlich besetzt daher...

gute 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 April 2022, 15:57:43
Gestern Nacht bei Amazon Video ausgeliehen:

The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz D.C.

(https://abload.de/img/81by2nu4dxl._ac_uy218ldj0a.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81by2nu4dxl._ac_uy218ldj0a.jpg)

Harter Western!
Gesetzlos trifft es gut, die Cowboys hier sind auf der Suche nach Rache & Geld !
Der Wilde Westen ist hier noch wirklich "wild", die Handlung auch so manches mal, man weiß nicht immer, wo und warum, aber es ist immer was los..
Da der Wilde Westen hier schon am Ende ist, merkt man u.a. daran, das so mancher Mexikaner auftaucht. (Was gibt's in Mexiko? - Mexikaner. Da hat Quentin das für "From Dusk Till Dawn" her! 😁)
Handwerklich ist das sehr gut gemacht, toll gedreht!
Im Gedächtnis geblieben ist mir der Überfall auf den Zug & das blutige Finale, inkl. Gatling Gun! 💥

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 7 April 2022, 00:02:03
Red Planet

Nach 15 Jahren mal wieder gesichtet (Kauf-DVD).

Innerhalb von nur anderthalb Jahren floppten zwischen 2000 und 2001 gleich drei größere Science Fiction-Produktionen made in Hollywood, in denen der Mars im Mittelpunkt stand: Brian De Palmas "Mission to Mars", John Carpenters "Ghosts of Mars" und eben "Red Planet" von Warner Bros. In den Hauptrollen drei aufstrebende damalige Stars: Val Kilmer und Tom Sizemore waren schon beide in "Heat" zu sehen, Carrie-Anne Moss natürlich erst kurz zuvor in "Matrix". Für Regisseur Antony Hoffman war das die erste und letzte Spielfilm-Produktion. Seine Karriere war danach beendet.

Was alles schief lief, kann man u. a. bei Wikipedia und IMDb nachlesen. Wobei man sagen muss, dass es wesentlich katastrophalere Hollywood-Produktionen gab. Von allen drei Mars-Filmen von 2000-01 ist das dennoch der schwächste. Dabei sind die Effekte dieser etwa 80 Mio. US$ teuren Produktion sogar rundum gelungen, vor allem in der Schwerelosigkeit der Mars-Umlaufbahn mit den Bränden an Bord etc. Aber auch die Ausstattung mit dem Raumschiff, den Raumanzügen usw. ist gelungen.

Der Film scheitert letztendlich daran, dass inhaltlich in etwa 100 Minuten kaum etwas passiert und man nie eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen kann. Das Schicksal der überschaubaren Crew ist einem schlichtweg egal.
Spoiler: zeige
Das Shuttle stürzt ab, die Überlebenden finden heraus, dass die Bodenstation auf dem Roten Planeten zerstört wurde, als ihnen die Atemluft ausgeht, finden sie heraus, dass sie die Atmosphäre des Mars atmen können und schon werden sie von Carrie-Anne Moss aus der Umlaufbahn zu ihrer Fluchtmöglichkeit gelotst, wobei sie auf Algen und Sauerstoff-produziernede, aber gefährliche Insekten stoßen. Der letzte entkommt in einer alten Sonde.


Das alles wird reichlich beiläufig und desinteressiert erzählt. Kilmer und Sizemore sind als Wissenschaftler nicht in der Lage, etwas Interessantes beizutragen oder in ihrer Rolle aufzugehen, wie etwa Matthew McConaughey, Michael Caine, Anne Hathaway und Jessica Chastain in "Interstellar" (übrigens ebenfalls ein SF-Film, bei dem die Erde ökologisch kollabiert ist). Zugutehalten muss man "Red Planet" aber, dass es trotzdem nie total langweilig wird.

Als SF-Fan fällt meine Endnote mit knappen 4 / 10 vielleicht etwas zu gnädig aus.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 8 April 2022, 12:55:36
(https://abload.de/img/unbenannt212ka5.jpg)

Bei ,,the Hollow" aus dem Jahr 2016 (dt. Titel: ,,Mississippi Crime Story") haben wir es mit einem Südstaaten-,,Indie-Slow-Burn-Backwoods-Noir"-Krimi von Regisseur und Drehbuchautor Miles Doleac (,,the Historian") zutun, welcher zudem auch noch eine der Hauptrollen bekleidet. Was man dem Streifen zugutehalten muss, ist dass er versucht, all seinen Figuren eine brauchbare Charakterzeichnung zu verleihen – allerdings investiert er darin derart viel Zeit und Aufmerksamkeit, dass bspw. der eigentliche Kriminalfall (ein Dreifachmord an drei jungen Leuten, von denen eine gar die Tochter eines Kongress-Abgeordneten war) zunehmend in den Hintergrund gerät. Passend dazu: Die Preisgabe des Täters vollzieht sich letztlich sogar via eines Anrufs aus dem Labor (samt der Info über die Verhaftung des Schuldigen), während die zentralen Protagonisten gerade andere ,,dramatische Baustellen" angehen...

Mit rund 129 Minuten ist die Laufzeit deutlich zu lang und ,,schleppend" geraten. Keiner wird einem wirklich sympathisch, Spannung kommt keine auf und ,,Action" gibt es ebenfalls kaum, so dass man als Zuschauer meist nur Gesprächen beiwohnt und/oder den beiden männlichen Leads bei der Bewältigung ihrer ,,persönlichen Probleme" zusieht (ein ,,selbstzerstörerischer", alkoholsüchtiger FBI-Agent, dessen Familie ,,zerbrochen" und Karriere akut gefährdet ist sowie ein korrupter, Drogen vertickender, untreuer Deputy, der zunehmend Sorge um seine Familie entwickelt, als andere Kriminelle stärkeren Druck auf ihn auszuüben beginnen). Eine ,,Straffung" um rund 30-40 Minuten hätte dem Ganzen wahrlich gedient – und wäre durchaus auch problemarm möglich gewesen. Immerhin wurde alles handwerklich solide in Szene gesetzt und lassen sich in Nebenparts die B-Movie-Veteranen William Sadler, William Forsythe und Jeff Fahey mal blicken...

knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 April 2022, 07:25:29
Gestern Abend gesehen:

Night of the Animated Dead

(https://abload.de/img/5051890327451.5fxckun.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890327451.5fxckun.jpg)

Auch in Farbe wirkt der Zombiehorror!

Sehr vieles ist direkt vom Original übernommen, manches ist neu!
Das Blut ist endlich ROT ! :D
Leider sind die Animationen manchmal nicht so gut, dafür mag ich aber diese "90sanimations", ich mag diesen Stil!

Alles in allem fand ich den fast genauso gut wie das Original!
Ob einem jetzt das animierte gefällt oder nicht, bleibt einem selbst überlassen ! ^^

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 10 April 2022, 18:10:38
La abuela (2021)
Ich halte eigentlich nicht so ganz viel von Paco Plaza, aber diesen Horrorfilm, der
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Lovecrafts "The Thing on the Doorstep"
mit Elementen aus
Spoiler: zeige
Polanskis "Rosemary's Baby"
vermengt, empfand ich als angenehm schaurig. Und dass, obwohl die Geschichte schon mit der Spiegelsymbolik früh zu Beginn (in der 17. Minute), allerspätestens mit dem Auftauchen der
Spoiler: zeige
angeblichen Enkelin
der Freundin der Großmutter (in der 30. Minute) keinen Zweifel daran lässt, wohin es geht: weswegen das ausbleibende Happy End dann auch eher unoriginell wirkt, insofern nur noch das Offensichtliche abgefrühstückt wird. Ich vermute mal, dass ein weniger genrekundiges Publikum da noch einmal anders draufschaut, insofern könnte Plazas Konzept auch hinsichtlich einer angestrebten Pointe funktionieren (falls das überhaupt die Intention war; ganz sicher bin ich mir da nicht)... ansonsten ist es eine schöne Mixtur aus Zurückhaltung, raren wohlplatzierten Schocks und der Sogwirkung unausweichlichen Unheils (das die Genrekenner(innen) korrekt einordnen können). Sieht man davon ab, dass die Chose letztlich geradlinig auf eine betagte Auflösung zusteuert und dass auch die Figur der
Spoiler: zeige
angeblichen Enkelin
kaum genutzt wird, ist das Ganze immerhin wohlig gruselig. Das gezeichnete Bild des Alter(n)s ist allerdings nicht gerade geeignet, Altersdiskriminierung abzubauen. Da zeigt sich ein Horrorfilm wieder einmal von seiner weniger progressiven Seite... Gute 6,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 11 April 2022, 10:09:48
Filmabend am letzten Samstag mit Kumpels bei Kumpel:

Rubber

(https://abload.de/img/81ixc5qjql._ac_uy218_81juo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81ixc5qjql._ac_uy218_81juo.jpg)

Unbeschreiblich. Reine Willkür.
Immer wieder lange vor mich hingeschoben & ich wusste wohl warum.. 🙈
Meine Güte, war der schlecht! 🤣🙈
Die Splattereffekte waren ganz OK & 1,2 Gags waren ganz in Ordnung & das war's! Die Metaebene war schlecht gemacht, sollte wohl witzig sein.. 🙄

Und der titelgebende "Rubber" war sehr einfallslos, ich dachte, er fährt über seine Opfer oder so, aber er tötet via Telekinese.. 🙄😑

1/5

Red Dawn

(https://abload.de/img/20279963n5kg2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=20279963n5kg2.jpg)

Nordkorea überfällt die USA, da gerade alle Soldaten nicht da sind.. 🙈😂
Die Action ist cool gemacht & macht viel Bock! Sieht auch viel nach handgemacht aus 👌🏻

Ansonsten: Hirn aus, Story ist völlig wurscht, Schauspieler auch & leider gibt's so manches Mal Leerlauf... 😕

Solider Actionfilm!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 13 April 2022, 00:39:40
Bad Boys II (USA 2003)

Wie die Zeit vergeht: Sichtung Nummer 3 nach dem Kinostart und der deutschen DVD-Veröffentlichung anno 2004.

Ich kann der Fortsetzung nicht allzu viel abgewinnen. Im Prinzip kein Actionfilm, sondern ein fast zweieinhalb Stunden langer Comedy-Sketch (mit einigen heftigen Actioneinlagen), bei dem Will Smith und Martin Lawrence um die Wette zanken. Das ist manchmal ganz nett und die Chemie zwischen den beiden stimmt, aber auch viel zu lang - und das endlose Gekasper über die Tittengröße von jungen weiblichen Leichen, rammelnden Ratten etc. nervt irgendwann. Außerdem ersetzt das alles keine Charakterentwicklung (ich kann mir lebhaft vorstellen, wie Smith/Lawrence/Bay in diversen Making-of-Interviews schwadroniert haben, dass sie bei der Fortsetzung die Beziehung zwischen den beiden vertiefen, erst richtig ausloten bla bla) und die Streitpunkte (Lawrences Schwester, Smiths Lebenswandel usw.) wiederholen sich wirklich mehrfach. Und so interessant ist das alles auch nicht.

Schon nach der üblichen Actiofilm-Standardlaufzeit von 90 Minuten war ich bedient, aber der Film ging dann noch fast eine Stunde weiter. :sleep: Dafür können sich die meisten Action-Einlagen sehen lassen und halten selbst einem Vergleich fast 19 Jahre später (!) mühelos stand.

Auch wenn hier aufgrund der Laufzeit keine Dauer-Action angesagt ist und Spannung aufkommt solide Unterhaltung, aber eben nicht mehr. Etwa 6,5 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 15 April 2022, 11:24:59
The Bride

Ein russischer Horror-Beitrag von amazon-Prime über die titelgebende Braut, die eine böse Überraschung bei der neu hinzukommenden Familienhälfte erlebt. "The Bride" liefert an westliche Sehgewohnheiten angelehnte saubere sowieatmosphärisch-finstere Bilder und überzeugt auch darstellerisch durchaus. Allerdings bleibt dabei die Spannung ziemlich auf der Strecke, da man als erfahrener Genreseher alles schon zig mal ähnlich gesehen hat. Letztlich nur für Neulinge wirklich sehenswert. Zwei Punkte gibt Abzug gibt es noch für die im Vergleich zu den Dialogen abartig laute, völlig überladene Soundkulisse: 3 v 10 (sonst wären es 5).

Candyman 2021

Insgesamt eine überzeugende Fortsetzung mit vielen kleinen und kleinsten Querverweisen auf das Original. Ein wenig kämpft der Film für meinen Geschmack jedoch auch mit der Eigenständigkeit, vielleicht hätte man deutlicher neue Wege beschreiten und sich dafür auch etwas mehr Zeit lassen können. Neulinge werden das aber keineswegs so empfinden. Technisch gibt sich der Candyman keine Blöße. Der Film sieht durchweg klasse aus (z. B. Atelier-Szenen), die Atmosphäre ist mitunter enorm dicht und die (teils Original)Darsteller spielen auf hohem Niveau. Leider auch hier ein Punkt Abzug für eine punktuell absurd sich ins Ohrenbetäubende steigernde Soundkulisse im Vergleich zum Rest. 7 v. 10 (statt 8)

 
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 16 April 2022, 10:49:25
(https://abload.de/img/untitled11iejee.jpg)

Bei ,,the Voyeurs" handelt es sich um einen oberflächlich-spannungsarmen Hochglanz-Erotik-Thriller von Michael Mohan aus dem Jahr 2021, der regelmäßig zwischen ,,Fremdschämen" und ,,durchaus reizvoll" schwankt – reich an prätentiösen Dialogen und nicht gerade inspiriert verfassten Ereignissen, von denen sich einige im späteren Verlauf aber plötzlich als bewusst so konzipiert herausstellen. Das finale Drittel ist reich an ,,Wendungen", von denen die meisten merklich konstruiert und abstrus daherkommen – aber hey, das gehört bei vielen ,,Gulity Pleasures" bekanntlich nunmal mit dazu; samt eines gleichermaßen fiesen wie dümmlichen Endes...

Zeitgeistrelevante, nicht bloß das Thema ,,Voyeurismus" an sich betreffende inhaltliche Ansätze werden zwar nie ,,vertieft" – doch einigermaßen unterhaltsam sowie schick anzusehen ist der Streifen auch unabhängig dessen. Trotz der evidenten Schwächen schaut man allein schon dank der attraktiven, freizügigen Besetzung (zur Materie passend) eigentlich ganz gern hin – und dass die hübsche wie sympathische Hauptdarstellerin Sydney Sweeney (bekannt u.a. aus den Serien ,,the Handmaid´s Tale", ,,Sharp Objects", ,,the White Lotus" sowie natürlich ,,Euphoria") generell ,,ein Blick wert" ist, ist ja eh bereits seit einiger Zeit bekannt...

gute 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 18 April 2022, 19:55:11
(https://abload.de/img/untitled11i1k6g.jpg)

Bei ,,Son" (2021) haben wir es mit einem in den USA angesiedelten dramatischen Horror-Thriller des irischen Regisseurs Ivan Kavanagh (,,the Canal") zutun, der sich mit Themen wie die Liebe einer Mutter für ihr Kind (u.a. wie weit sie dafür zu gehen bereit ist), Missbrauch, Trauma-Verarbeitung, Paranoia sowie die möglichen Machenschaften einer Sekte beschäftigt. Die Frage danach, wieviel von dem Gezeigten bzw. sich Ereignenden mit auf den psychologischen Gesundheitszustand der Hauptprotagonistin zurückgeht – also was real, was eingebildet... oder eventuell sogar übernatürlichen Ursprungs ist – bilden einen prominenten Anteil der Handlung. Für die Mutter und ihren Sohn – der scheinbar Blut und Menschenfleisch benötigt, um nicht tödlich zu erkranken, und dessen Vater eventuell ein Dämon ist – wird die Suche nach Antworten zu einer ,,Reise in ihre Vergangenheit"...

,,Son" wartet mit Elementen auf, die sich verschieden deuten lassen, und ihren Zweck dabei auch relativ ordentlich erfüllen – obgleich sich die Geschichte im Grunde aus bekannten Genre-Versatzstücken zusammensetzt, welche beim Zuschauer recht schnell die Frage aufkommen lassen, welche der zwei bis drei potentiellen ,,Auflösungen" Kavanagh für sein Ende wohl gewählt hat. Originell ist das Gebotene nicht – allerdings stimmungsvoll und kompetent in Szene gesetzt; mit wohldosierten blutigen Momenten und 'nem ,,creepy Vibe". Herausragend: Andi Matichak (aus David Gordon Green´s ,,Halloween"-Trilogie) in der Hauptrolle, welche die betreffende Mutter absolut überzeugend verkörpert. Als ihr Sohn geht Luke David Blumm derweil ebenfalls in Ordnung – und in einem soliden Nebenpart ist noch Emile Hirsch mit von der Partie. Kurzum: Durchaus eine Sichtung wert, dieser nette kleine Horror-Streifen...

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 April 2022, 12:42:57
(https://abload.de/img/unbenannt11aqkhp.jpg)

,,American Satan" (2017) ist ein dramatisch-satirischer Horror-Musikfilm von Regisseur und Co-Autor Ash Avildsen (Sohn von ,,Rocky"-Regisseur John G. Avildsen)... mit viel Sex, Drogen und Musik... im Vergleich dazu etwas weniger Gewalt und ,,Humor"... sowie mit einer nicht allzu vordergründigen übernatürlichen Komponente. Metal- und Rockbands müssen sich seit jeher ja Vorwürfe gefallen lassen, ,,mit dem Teufel im Bunde" zu stehen – und das auf der Basis spezieller Songtexte, Albumcover, Bühnenshows, Gebarensweisen (etc.). Nunja, im Vorliegenden ist es tatsächlich so, dass sich eine junge Nachwuchsband auf einen Pakt mit Luzifer himself (Malcolm McDowell) einlässt – was ihr Erfolg und Ruhm beschert, aber natürlich auch ,,einen Preis" hat...

Die Anlehnung an Goethe´s ,,Faust" ist klar – der Plot entsprechend recht vorhersehbar und nicht gerade komplex. An sich halb so wild – denn gefüllt wurde das Ganze mit diversen zum Teil schön zynischen Seitenhieben in verschiedene Richtungen (wie z.B. das Showgeschäft oder konservative Medien, Bundesstaaten und deren Bewohner) sowie alles, was man mit dem betreffenden ,,Lifestyle" in Verbindung bringt (klares ,,R"-Rating"!). U.a. ist Religion die ,,die Menschen/Gesellschaft spaltende Wurzel allen Übels" und fangen Gemobbte (angestachelt von bestimmten Lyrics) vielerorts auf einmal an, ihre Peiniger zu töten (in Notwehr bzw. zur Selbstverteidigung). Das wird mal prima augenzwinkernd-amüsant, mal unnötig ernst rübergebracht – überwiegend ,,unsubtil" und voller Klischees...

Inhaltlich und handwerklich ist der Film ziemlich ,,holprig" geraten – sowie mit rund 110 Minuten zu lang. Jemand mit mehr Erfahrung als Avildsen (in Sachen Drehbuch und Inszenierung) hätte da gewiss ein ,,inspirierteres" Ergebnis erschaffen können. Das schadet dem Unterhaltungswert – zumal die Darsteller nicht gerade die besten Performances abliefern (auf ihre Charakterzeichnungen und Dialoge fange ich lieber gar nicht erst einzugehen an). Regelmäßig begegnen einem ,,vertraute Gesichter" innerhalb des Verlaufs – unter ihnen Mark Boone Junior, Denise Richards, John Bradley, Booboo Stewart, Bill Goldberg, Bill Duke, Patrick Muldoon und Larry King (als er selbst). McDowell mag ich von seiner gewohnten Art her eh nur selten – aber für ein B-Movie dieser Art und Ausrichtung geht die Besetzung schon in Ordnung...

In der Hauptrolle ist Andy Biersack zu sehen – seines Zeichens Sänger der Black Veil Brides. Seine Gesangspassagen hier stammen aber nicht von ihm – sondern da ist die Stimme Remington Leiths zu hören, welcher zur Band Palaye Royale gehört. Hintergrund dessen ist ein rechtlicher: Biersack war in der Beziehung zu dem Zeitpunkt nämlich fest an ,,Universal Music" gebunden. Generell ist die Musik mit das beste am Film: Neben dem Score von Nicholas O'Toole und Jonathan Davis (jip, genau der) sind u.a. Songs von The Pretty Reckless, Korn, In This Moment, Skid Row und den Deftones zu hören (allerdings hab ich es per se nicht so gern, wenn ein Lied mehr als einmal im Verlauf verwendet wird). 2021 erfuhr ,,American Satan" übrigens gar noch eine Fortführung in Serienform – und zwar unter dem Titel ,,Paradise City"...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 20 April 2022, 16:55:39
Vorgestern Abend mit meiner Freundin bei Amazon Video gesehen:

Cleaner

(https://abload.de/img/61auqy8d4tl._ac_uy218w7j7z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=61auqy8d4tl._ac_uy218w7j7z.jpg)

Eigentlich ein guter Regisseur, top Schauspieler, aber dennoch nicht der Film, der es hätte sein können... 🤔

Samuel L. Jackson spielt den "Cleaner" gewohnt cool & gut, Eva Mendes als Witwe ist IMO eher verschenkt, viel macht sie nicht, dafür spielt Ed Harris den Cop stark & Robert Forster taucht auch in einer Nebenrolle auf.

Klingt alles vielversprechend & fängt auch gut an, aber im Laufe der Zeit verliert der Film sich in Szenen mit der Tochter & die Story wird immer langweiliger, es geht nicht richtig voran...

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 21 April 2022, 11:01:51
(https://abload.de/img/unbenannt12yqkpz.jpg)

Einzelner Logikpatzer, einer grundsätzlichen ,,Oberflächlichkeit" sowie so einiger Klischees und ,,doofer" Szenen zum Trotz, haben wir es bei ,,La proie" (deutscher Titel: ,,On the Run", US-Titel: ,,the Prey") mit einem unterhaltsamen Action-reichen Thriller aus dem Jahr 2011 zutun, in dessen Gestalt der französische Regisseur Eric Valette nach zwei eher schwachen US-Produktionen (nämlich ,,Super Hybrid" sowie das ,,One missed Call"-Remake) mal wieder solide Genre-Kost in seinem Heimatland umgesetzt bzw. abgeliefert hat. Nichts an dem Streifen ist sonderlich origineller oder inspirierter Natur – weder inhaltlich noch inszenatorisch – allerdings ist das Tempo schön hoch/straff und die ,,Gangart" angenehm ,,ruppig"...

Albert Dupontel überzeugt in der Hauptrolle – und auch seine Co-Stars machen ihre Sache ordentlich. Als Ermittlerin ist Alice Taglioni hübsch und tough – wobei ihre Rolle aber eher banal verfasst wurde. Die Einführung ihrer Figur (samt ihres Teams) wusste mir zu gefallen – hat jedoch sonst nichts mit der Handlung an sich zutun und wirkt daher etwas ,,aufgesetzt" (Valette hatte im Vorfeld ausdrücklich verlangt, dass man in jeweils rund 20-minütigen Abständen eine große Action-Szene ins Drehbuch hineinschreibt). Zudem war es bereits damals ,,alt und öde", dass Taglioni´s männliche Kollegen im Film das clevere Können der Beamtin ständig abschätzend als ,,weibliche Intention" bezeichnen...

Angesichts der kompetenten Umsetzung und der kurzweiligen Entfaltung will ich so manches gar nicht zu gewichtig auf die ,,Waagschale" legen – für ,,Augenrollen" wird aber schon das eine oder andere Mal gesorgt. Nichts Ernsthaftes hatte ich hier dagegen, dass der Hauptprotagonist ein Krimineller ist, welcher einfach der ,,Held" ist, weil seine Gegner noch fiesere Wichte sind. Was dem Streifen am Ende aber eine etwas höhere Wertung gekostet hat, war dass der Showdown eigentlich in tiefster Nacht spielt, aber offenkundig an einem sonnigen Tag gedreht und dann vom Bild her (wenig überzeugend) abgedunkelt wurde – sowie ein finaler ,,Cop-out", mit dem eine der spärlichen Überraschungen prompt wieder negiert wird...

5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 21 April 2022, 18:04:33
Resident Evil: Vendetta: Steelbook™ Edition

(https://abload.de/img/4030521751002.5f74jt3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521751002.5f74jt3.jpg)

Dieser animierte Resident Evil Teil gefällt mir wieder richtig gut!

Der Anfang in einem Herrenhaus (nicht in DEM Herrenhaus), Chris Redfield plus kurz danach Rebecca Chambers in einem Labor & dann kommt noch Leon S. Kennedy, was will man mehr?!

Ein neuer Bösewicht, der zwar IMO komische Rachegelüste hat & auch ansonsten leicht einen an der Waffel hat, aber Umbrella gibt´s leider nicht mehr, also muss so was her...

Die Action ist schön blutig, es hält sich gut die Waage zwischen Action & Horrorelemente, alleine das Finale ist ein bisschen ZU over-the-top, aber das gehörte schon in den Spielen früher am Ende dazu!

Leon ist und bleibt der coole Part, manchmal im Kampf etwas ZU cool & Chris ist und bleibt der Rustikale, mich wundert es, das er nicht manches Mal mit dem Messer die Zombies schnetzelt! 😂
Rebecca ist leider etwas verschenkt, so als "Opfer" 😕

Alles in allem wieder ein besserer Teil!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 April 2022, 15:56:35
Gestern Abend mit meiner Freundin auf ihrem Disney+-Account gesehen:

Tod auf dem Nil

(https://abload.de/img/2612077y3jkv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2612077y3jkv.jpg)

Dieses Mal macht Hercule Poirot Urlaub in Äygpten, so meint man...
Er ist erst mal zu einer Hochzeitsfeier eingeladen, die später auf ein Schiff verlegt wird, daher der Titel ;)

Der Film selbst ist ähnlich wie "Mord im Orient Express", logisch, da die Agatha Christie Romane weiterhin die Grundlage bieten^^

Die Aufnahmen von Äygpten & auf dem Schiff sind atemberaubend & zumindest laut Wikipedia, größenteils echt bzw. Sets! Wenig CGI = sehr gut! 👍🏻
Das Jahr 1937 wird hier wirklich zum Leben erweckt, stark!
Die Bluesmusikerin ist saucool & auch die anderen Rollen sind gut besetzt, allen voran der undurchsichtige, bisschen arschige Ehemann!

Leider wird IMO zu wenig ermittelt, davon hätte ich gerne mehr gesehen.. Ja, man erfährt mehr von Poirot´s Innenleben & Vergangenheit, aber da hätte IMO auch das Intro gereicht!
Es vergeht auch relativ viel Zeit bis zum Mord, war das bei "Mord im orient Express" auch so?! 🤔

Es macht aber weiterhin sehr viel Spaß, Hercule Poirot beim Ermitteln zu beobachten!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 April 2022, 18:16:33
Red Heat

(https://abload.de/img/4006680052397.5frujb1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680052397.5frujb1.jpg)

Alleine Arnie als Russischer Drogenfahnder... 😂

James Belushi´s Charakter ist leider nur ein Sidekick der nebenher läuft, 1,2 Sprüche raus haut, aber ansonsten eher blass bleibt..
Laurence Fishburne in extrem jung kommt noch dazu, ist aber eher der Bürohengst!

Die Ermittlungen der 2 machen schon Spaß & Arnie als Russe im fremden Land/fremder Stadt macht auch Spaß, dazu gute, handgemachte Action, blutige Einschüsse & das Finale mit den 2 Bussen ist schon ganz geil...

Zitat des Films: "Cocainum!" 😂

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 25 April 2022, 14:35:03
Needle in a Timestack (Amazon 99 cent)

SF-Film nach Robert Silverberg, namhafter Cast und noch nie davon gehört ? Auf den war ich schon neugierig, zumal ich Silverberg in jüngeren Jahren ganz gerne gelesen habe (wobei da anders als von den "Big-Playern" wie Dick, Bradbury und Co kein einziges Buch wirklich haften geblieben ist).

Letzteres könnte auch für den Film gelten, der auf dem natürlich auch subjektiv schmalen Grad zwischen gepflegter Unterhaltung und ebensolcher Langeweile wandelt. Vorweg das Pflichtprogramm, soll heißen PJs patentierten Realitäts- oder genregerecht wenigstens Plausibilitätscheck: Das kann so nicht funktionieren. Jedermann und -frau einfach mal so Zeitreisen in die eigene Vergangenheit zu erlauben, einzig begrenzt durch hohen Preis und eine wachsweiche Goodwill-Erklärung (ja nichts verändern, haha, wozu denn sonst bitte ? Aus reinem temporaltouristischen Interesse reise ich doch eher zu Napoleon oder King Artus), das würde zu einem totalen Chaos von Zeitveränderungen führen (und wäre vielleicht sogar der interessantere Film).

Ansonsten: Der ist gefällig, solide gespielt mit einem auch optisch attraktiven Cast (Pinto, vor allem) aber zu lang. Als 60 Minüter im Rahmen einer Anthologie hätte das vielleicht gepasst, so tritt der lange auf der Stelle. Die Grundidee, den romantisch motivierten Timechanger
Spoiler: zeige
erst mal als Single ohne Hund und Katze darstehen zu lassen
, ist irgendwie ganz hübsch, aber der geneigte Seher ahnt die letzte - zumindest angedeutete - Szene, ist ja auch kein Kunststück.

Als kleine Parabel über hindernisüberwindende, schicksalgeprägte Liebe wird der eher das Downton-bis-Pilcher-Publikum (6/10) als den üblichen SF-Konsumenten (4/10) ansprechen. Von mir gibt es die Mitte: 5/10.

Boys from County Hell (BD)

Die irische Filmförderung streut das Geld wohl zumindest ähnlich großzügig unter die Leute wie die deutsche, und die Ergebnisse sind in beiden Fällen viel Mittelmaß. Wobei man auf der Insel gerne auf mal mehr, mal weniger gruselige Kost setzt, passt halt irgendwie zu Mensch und Landschaft.

Hier also mal wieder die "komische" Variante, wobei da offenbar die Vorstellung herscht, ein paar knarzige Typen und etwas Blut sollten schon ausreichen. Die Grundidee um den (un-) toten Ideengeber für den Iren Stoker ist auch nicht so verkehrt, viel gemacht wird allerdings nicht draus. In weiten Teilen herrscht Grusel/Comedyroutine, andererseits: Wirklich böse sein kann man dem Film nicht, ein paar Szenen (Steinhaufen) und die erwähnten Typen reißen schon einiges raus.

In der Summe knapp 6/10.

Caged (BD)

Den habe ich mehr aus Interesse am Theman "Zensur/FSK" angesehen, weil das einer der wenigen Streifen ist, dem die deutsche Vorzensur in letzter Zeit die Freigabe verweigert hat.
Warum erschließt sich mir nicht ganz, weder die Sexzenen (grenzwertig, aber zu keiner Zeit echt Hardcore) noch der Gewaltanteil überschreiten die mittlerweile - speziell im ersteren Punkt - sehr weiten Grenzen, meiner bescheidenen Meinung nach.

Vielleicht passte denen das Gesamtkonstrukt nicht, das ein wenig nach "freizügige Frau wird genau deshalb in so einer Art BDSM-Keller eingesperrt" klingt (es aber wohl nicht wirklich ist). Weil ich irgendwann das Interesse an dem leicht anstrengenden Film mit relativ vielen ähnlich aussehenden Frauen und zahllosen Hin- und Herblendungen verloren habe und damit auch die Auflösung nicht komplett durchschaue, verkneife ich mir mal die Endwertung. Ein Meisterwerk habe ich aber glaube ich nicht verpasst.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 27 April 2022, 11:32:07
(https://abload.de/img/unbenannt140kli.jpg)

Auch rund 27 Jahre nach seiner Veröffentlichung vermochte mich Sam Raimi´s Comic-hafter Western ,,the Quick and the Dead" (1995) aktuell noch immer ordentlich zu unterhalten – was mit daran liegt, dass der Streifen kein Stück weit ,,angestaubt" wirkt; u.a. dem klassischen Setting, den ,,akzentuierten Huldigungen ans Genre" sowie den ,,kreativ-schrägen inszenatorischen Mätzchen" sei Dank. Ja, Story und Charakterzeichnungen sind allesamt klischeehaft-oberflächlich-grober Natur – aber das Tempo ist hoch und die Präsentation der Geschehnisse ansprechend (Zooms, ungewöhnliche Perspektiven, die Nutzung von Schatten und Nahaufnahmen sowie generell die hochwertige Kamera-Arbeit Dante Spinottis). Auch die Besetzung weiß zu gefallen: Sharon Stone, Leonardo DiCaprio, Russel Crowe, Lance Henriksen, Gary Sinise, Tobin Bell, Keith David... vor allem aber der in seiner Rolle ,,herrlich hassenswerte" Gene Hackman. Alles in allem ein netter Streifen aus der Zeit, bevor Sam Rami sein Faible für CGIs und Mainstream-Kost entdeckte. Hackman´s ,,Rückwärtsüberschlag" am Ende fand ich aber schon damals doof...   :happy3:

gute 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 27 April 2022, 18:18:52
Cliffhanger

(https://abload.de/img/4006680022390.5f89jbt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680022390.5f89jbt.jpg)

Alleine der Anfang ist hochdramatisch & spitze gemacht!

Stallone macht als (ehemaliger) Bergsteiger Jagd auf Terroristen...

Geile, spannende Musik, tolle Bergaufnahmen, blutige Action & eine sinnfreie, aber spannende Story, was will der Actionfreund mehr!? 💥🤘🏻

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 April 2022, 23:26:41
Kimi (2022)

Soderbergh vermengt Paranoiathriller, Hitchcock, Giallo und de Palma zu einem Film über Corona, #MeToo und (differenziert beurteilte) Alexa/Siri etc. Die Prämisse verweist nicht bloß auf Hitchcock, sondern auch auf "Copycat", den Soderbergh dahingehend aktualisiert, dass hier der freakige Außenseiter nicht Bedrohung, sondern posi konnotiert ist (derweil die Bedrohung von irgendwelchen CEO-Arschlöchern ausgeht). Bin gespannt, wie man in 40-50 Jahren auf diesen Film blickt... Schwache 7/10


The Northman (2022)


Nach der Walkürenszene des Trailers hatte ich ja etwas Sorge; aber die wird konsequent in einen doch einigermaßen geerdeten Film eingebaut, mit dem Eggers für den Wikingerfilm ungefähr das abliefert, was er mit "The VVitch" (2015) für den Hexenfilm abgeliefert hat. Faszinierend ist vor allem, dass die Rachegeschichte die Perspektive des Helden übernimmt, derweil ein säkularisiertes und demokratisiertes Publikum doch an mehreren Stellen schlucken muss; mit einer Identifikationsfigur nach hweutigem Verständnis hat man es hier nicht zu tun, die Gefühle und Motivationen sind indes sehr nachvollziehbar. 8-9/10
(Absolute unterste Kajüte war indes das Publikum, das ich mit zwei Freunden ertragen durfte. Erstaunliche Mischung aus ungeniert ausgestellter Bildungsferne, ganz dicken Eiern und Machismo, mit vielen frauenfeindlichen Sprüchen, Schnarchen gegen Ende, Rumgelümmel, Kleckern, Rülpsen und Colabecherwürfen. Die betreffende Reihe sah aus wie ein Saustall. Barbaren auf der Leinwand und auf den Reihen hinter einem... Wundert mich nicht, dass der Film auch so ein Publikum aus seinen Löchern lockt, aber ich bezweifel stark, dass das die Zielgruppe sein sollte.)
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 29 April 2022, 19:23:44
Criminal Squad: US-Kinofassung

(https://abload.de/img/a15doxjsfal._ac_uy2182ljbn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a15doxjsfal._ac_uy2182ljbn.jpg)

Fetter Beginn, in dem ordentlich geballert wird! :D

Danach erlebt man die korrupten und "etwas anderen" Cops...

Gerard Butler überzeugt in seiner Rolle, die er voll und ganz auslebt!
Die Story ist eigentlich nie langweilig, irgendwas passiert immer & wenn man in der Kneipe sitzt!

Blutige Ballereien, coole Action & ein knalliges Finale! 💥

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 29 April 2022, 21:15:41
Deep House

Belgisch-französischer Wackelkamerahorror unter Wasser. Sehr atmosphärisch mit hübschen europäischen Kulissen, einigen Spannungsmomenten und soliden Darstellern. Leider wird es zum Finale hin zu Ungunsten klassischer Spannungspassagen dann etwas "too much". Manchmal ist eben weniger mehr! Verschenktes Potenzial meiner Meinung nach!

Dennoch 7 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 1 Mai 2022, 12:19:56
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 29 April 2022, 21:15:41Deep House

Belgisch-französischer Wackelkamerahorror unter Wasser. Sehr atmosphärisch mit hübschen europäischen Kulissen, einigen Spannungsmomenten und soliden Darstellern. Leider wird es zum Finale hin zu Ungunsten klassischer Spannungspassagen dann etwas "too much". Manchmal ist eben weniger mehr! Verschenktes Potenzial meiner Meinung nach!

Dennoch 7 / 10.

Den hatte ich Freitag auch gestreamt, die kurze Lauflänge war mir an dem Tag irgendwie sympathisch. Ja, der hat ein schönes, so noch nicht gesehenes Szenario, holt da einiges raus und ist auch technisch und sonst sauber gemacht. Allein: Eine Geschichte über das absolute Grusel-Basic (Spukhouse, Familienfluch) hinaus erzählt der nicht, verlässt sich 50 der 80 Minuten allein auf die Power der ungewohnten Kulisse - fast schon Echtzeithorror, sozusagen. Kann man machen, genau wie die leicht anstrengende semi-FF-Optik, aber irgendwie sind mir Filme mit einer echten Handlung und konventioneller Bildführung dann doch etwas lieber. Deshalb "nur" 6/10.

Demonic (Amazon 99 Cent)

Regie Neill Blomkamp - echt jetzt ? Ohne Kenntnis oder Amazons angeberische Werbung ("Ausnahmeregisseur") käme vermutlich niemand auf den starken gestarteten und dann eher abgetauchten Südafrikaner. Dass man ihm die Budgets nicht mehr hinterherwirft, muss natürlich kein Nachteil sein, ein Vorteil ist es sicher nicht. Immerhin versucht er, seine leicht krause Geschichte (
Spoiler: zeige
VR-Experiment als Dämonenjagd durch Profi-Exorzisten
??) mit ein bisschen optischen Gimmicks aufzupeppen. Das bleibt allerdings auf einem Niveau, das man andernorts eher als Bildfehler oder neudeutsch Glitch in einem grafisch mittelmäßigen PC-Spiel bezeichnen würde.

Auch inhaltlich lauwarme Kost, der Auftakt verspricht mehr als der restliche Film halten kann, obwohl zumindest eine Sequenz in der Mitte des Films horrortechnisch ganz ordentlich abgeht - blöd nur, dass
Spoiler: zeige
die (gähn) mal wieder als Traum umetikettiert
wird. Dagegen ist nach dem Aufdecken des Twists nur noch Gruselroutine mit albernen religiösen Gimmicks angesagt, ein mögliches Highlight (für die Freunde etwas härterer Kost -
Spoiler: zeige
der Tod der Vatikan-SpecOps
) wird geradezu gezielt vermieden, da fragt man sich, wozu man die Figuren aufgebaut hat.
Schauspielerisch und in Sachen Synchro o.k., das hilft aber auch nicht über sehr mittleres Mittelmaß hinaus. 5/10

American Night
(iTunes)

Noch so ein etwas überraschendes Versteck für viele bekannte Namen - Rhys-Meyers, Piven, Vega, Madsen. Das sowie fast 2 Stunden Lauflänge und die ambitionierte Optik sind alles Indizien, dass da jemand Großes geplant hatte. Jaja, Wunsch und Wirklichkeit. Zunächst mal zur Spieldauer: Um auf die zu kommen, sehen wir reichlich Szenen doppelt und dreifach, das war schon zu besseren Zeiten für solche möchtegern-coolen Gangsterstreifen eher ein Abturner. Straferschwerend kommt hinzu, dass der nach passablem und durchaus launigem Auftakt in ein Loch gigantischen Ausmaßes fällt, beginnend mit der Einblendung "Part 2" . Ab dann regieren Redundanz, Leerlauf, Gepose, die möchtegerne-komplexe Story tritt völlig auf der Stelle. Wer zum Finale noch/wieder wach ist, bekommt noch ein bisschen leidlich blutige, aber etwas hüftsteife Action geboten. Rettet aber nur wenig - 3,5/10.

Black Box (und wieder Amazon)

Irgendwie kam mir die Story einschließlich der Auflösung bekannt vor - kurzes Nachdenken: Das ist de facto die Handlung der TV-Serie "Depature" (Staffel 1), komprimiert auf eine immer noch recht üppige  Laufzeit von gut 2 Stunden. Dabei fallen interessanterweise die übelsten Volten der Serie weg (die Überlebende, die da passgenau aus dem Flugzeug fällt), was zusammen vielen glaubhaft klingenden technischen Details (CFR/VFR) dem ganzen einen sehr realistischen Eindruck gibt. Allerdings muss man im Gegenzug damit leben, dass wir langen Audiosessions zusehen oder -hören, zähe Ermittlungen verfolgen, ständige Autofahrten erleben. Eine gewisse Spannung erzeugt das schon, aber so ein klein bisschen Excitement hätte vielleicht nicht geschadet.

Trotzdem hätte ich bis kurz vor Ende eine "glatt gute" Note vergeben - allein (und das teilt der Film mit der Serie): die Auflösung passt schon wieder nicht. Mag das mit dem
Spoiler: zeige
Hacker im Flugzeug
hergeholt, aber noch plausibel sein; wer, wie und warum da so zielgerichtet
Spoiler: zeige
in den Hackingvorgang eingegriffen hat, damit das Flugzeug gegen den Plan des Hackers doch abstürzt
, habe ich erneut nicht verstanden. Daher "nur" 6,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 3 Mai 2022, 02:43:58
The Deep House

99¢ VoD-Erstsichtung bei Amazon

Habe mir den Film vor allem wegen der Prämisse und angenehm kurzen Laufzeit ausgeliehen. Wie zuvor erwähnt solide Besetzung und schöne europäische Locations. Die Idee mit dem versunkenen Haus gefiel mir schon Anfang der 80er bei der TKKG-Folge "Das Rätsel um die alte Villa" super. Hier natürlich als Mischung aus Haunted House, Sicko Horror und Found Footage-Schocker. Der letzte Punkt störte mich irgendwann wegen der endlosen Jump Scares etc. sehr. Der Aufhänger mit den YouTubern, die leerstehende Gebäude filmen, ist sogar recht gut - lese schon lange gerne entsprechende Blogs und sehe mir YouTube-Videos an. Handwerklich ist das gut umgesetzt - vor allem die Szenen, bevor beide in das riesige Herrenhaus tauchen.

Wie dem auch sei: Im letzten Drittel handeln mir die beiden Protagonisten einfach viel zu hysterisch, es wird völlig abgehoben (
Spoiler: zeige
beide Taucher entdecken nicht nur die Hinterlassenschaften einer kaputten Familie von Serienkillern, die "Geister" werden lebendig und der Taucher wird besessen
usw.). Dadurch sinkt der Film bei mir von knapp 6,5 auf letztendlich 4 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 6 Mai 2022, 09:13:28
(https://abload.de/img/unbenannt222ldke3.jpg)

,,Manhunt: Unabomber" (2017) ist die erste einer aus zwei Seasons bestehenden Serie aus dem Hause des ,,Discovery Channels" – wobei diese 8 Folgen jedoch eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählen. Während es in Season 2 um den Bombenanschlag bei den Olympischen Spielen 1996 geht, handelt die erste vom Fall des ,,Unabombers" Theodore 'Ted' Kaczynski, welcher zwischen 1978 und 1995 insgesamt 16 Paketbomben an verschiedene Personen in den USA verschickte, durch die drei Menschen getötet und weitere 23 verletzt wurden. Obgleich ein hochintelligenter Akademiker, wählte jener 1969 ein Leben als ,,Aussteiger" in einer selbstgebauten Waldhütte. Die Anschläge beging er, um auf die ,,zunehmende Aushöhlung von Freiheit und Würde der Menschen durch die moderne Welt" aufmerksam zu machen. 1995 verschickte er zudem ein 35.000 Wörter umfassendes Manifest mit dem Titel ,,Industrial Society and Its Future", welches veröffentlicht wurde und letztlich nicht unerheblich mit zu seiner Identifizierung und Verhaftung beitrug...

,,Manhunt: Unabomber" basiert auf dem Buch ,,A Journey to the Center of the Mind" von FBI Supervisory Special Agent James R. Fitzgerald, der als Profiler Schrägstrich forensischer Linguist an der Jagd auf Kaczynski beteiligt war. Von Sam Worthington verkörpert, stellt die Serie seine Beteiligung an dem Fall deutlich weitreichender dar, als sie in Wirklichkeit war (bspw. gab es keine persönlichen Treffen zwischen ihm und Kaczynski und war er an den konkreten Fahndungsbemühungen auch weit weniger direkt beteiligt). Im Vorliegenden steht er im Mittelpunkt der Handlung bzw. Entfaltung der Geschehnisse – was unter ,,Entertainment-Gesichtspunkten" gut funktioniert, allerdings nicht gerade ,,geschichtlich-faktisch akkurat" ist: Schade. Seine privaten Probleme, Entschlossenheit, seine Schwierigkeiten, Vorgesetzte und Kollegen von seinem neuartigen Ermittlungsansatz zu überzeugen, seine regen Bemühungen und ähnliche Denkweise wie Kaczynski fallen entsprechend ebenfalls (jeweils in einem gewissen Maße) in genau diese ,,Schublade" – doch werden die meisten Zuschauer davon eh nichts wissen oder mitbekommen... 

Dass Kaczynski ein Krimineller ist, der seine Strafe vollkommen zu Recht verdient hat, steht außer Frage. Dass man aber durchaus ein wenig Mitleid mit ihm in bestimmter Hinsicht haben kann, resultiert hier auch aus der überzeugenden Performance Paul Bettanys. Gern hätte ich in der Serie mehr über Kaczynski erfahren, welcher in Harvard etwa ja selbst zu einem Leidtragenden des unschönen illegal-geheimen CIA-Bewusstseinskontrolle-Forschungsprogramms ,,MK ULTRA" wurde – hätte sozusagen lieber mehr Zeit mit ihm (statt mit Fitzgerald) verbracht. Nunja, alles in allem ist ,,Manhunt: Unabomber" eine durchaus unterhaltsame, weder unspannende noch uninteressante True-Crime-Show: Gleichermaßen kompetent produziert, in Szene gesetzt und besetzt – neben Bettany und Worthington u.a. noch mit Chris Noth, Mark Duplass, Lynn Collins, Elizabeth Reaser und Jane Lynch – bisweilen allerdings ein wenig unnötig ,,gimmicky" sowie halt mit gewissen ,,Freiheiten" im Bereich der wahren zugrunde liegenden Begebenheiten daherkommend...

knappe 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 7 Mai 2022, 03:06:12
DER IRRE VOM ZOMBIEHOF (1979)

(https://abload.de/img/zombiehoffckgg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=zombiehoffckgg.jpg)

In einem entlegenen Tal inmitten der Alpen liegt ein Bauernhof (der Zombiehof?), geleitet vom tyrannischen Familienoberhaupt.
Der erstgeborene Sohn, Felix, lebt zusammen mit Freundin Rosa und deren Tochter Anna auf dem Hof, ebenso wie der Rest der Sippschaft:
Der zweitgeborene Sohn Kurt, der geistig zurückgebliebene Franz (der Irre?), und die Oma, die es kaum erwarten kann zu sterben,
und jeden tag darum betet endlich in den Himmel zu kommen (der Zombie?).
Wie das so bei deutschen Heimatfilmen (ach neee... Zombiefilmen) ist, sind Familiendramen vorprogrammiert:
Rosa will endlich Felix heiraten, damit Töchterchen Anna nicht mehr als uneheliches Kind dasteht.
Felix will aber erst heiraten, wenn er das Familienoberhaupt wird, also der Vater stirbt- und er somit den Hof erbt.
Anna ist heimlich verliebt in Kurt, der aber natürlich nichts von ihr wissen will.
Oma betet, dass sie... ach nee, hatten wir ja schon.
Eines schönen Tages tauchen Zigeuner in der Gegend auf, und machen es sich in der nähe des Hofes mit ihrem Wohnwagen gemütlich.
Die kreuzbraven Bauersleut sind davon nicht begeistert, dass solches "Gesindel" sich in der Nähe aufhält.
Eingesperrt oder ausgerottet gehören die, arbeiten tun sie nicht, und am schlimmsten: Katholisch sind sie auch nicht!
Eines Tages geht Anna, gut gelaunt ein Lied über dreckige Zigeuner singend, von der Schule nach Hause-
und trifft im Wald auf den gleichaltrigen Zigeunerjungen Joschi, welcher ihr ein Lied auf seiner Geige spielt.
Anna beginnt sich für das fremde Volk, und speziell Joschi zu interessieren, was zuhause aber natürlich nicht erwünscht ist.
Irgendwann besuchen Joschi's Mutter und Schwester den Hof, um Lebensmittel zu besorgen.
Der zurückgebliebene Franz findet gefallen an Joschi's Schwester und versucht ihr näher zu kommen, wobei er sie ungewollt tötet.
Dieser Unfall setzt eine Gewaltspirale in Gang, in deren Verlauf es noch weitere Tote gibt...

Hier gibt es weder einen richtigen Irren noch Zombies, aber was einem hier an Rassismus entgegengeworfen wird, ist schon erstaunlich.
Genau genommen handelt es sich hier um ein Heimatfilm-Drama, welches mit William Berger auftrumpfen kann-
und trotz Schwächen wie fehlendem Blut und Einschusslöchern, und vor allem mangelndem Schauspiel beinahe aller Beteiligten
nicht so schlecht ist, wie es der dämliche Titel erscheinen lässt.
Der Film ist jedenfalls einzigartig düster, menschenverachtend und kaltschnäuzig- nur eines ganz bestimmt nicht: Ein Zombiefilm.
Der ursprüngliche Kinotitel, "Das Mädchen vom Hof", klang wohl zu langweilig- so wurde daraus "Die Totenschmecker".
Vermutlich weil es zwar Tote im Film gibt, diese aber keiner geschmeckt hat, wurde dann daraus Anfang der achtziger,
als Zombiefilme gefragt waren, "Der Irre vom Zombiehof". Unter diesem Titel ist der Film dann auch bei "Toppic" auf VHS erschienen.
Die VHS gilt zwar als gekürzt, allerdings fehlt hier nur ein einleitender Text vor dem Film- alles andere ist komplett.
Im Fernsehen lief der Film unter dem Titel "Tal der Gesetzlosen".

Die am 29.04.2022 erschienene DVD ist auf 1500 Stück limitiert und enthält den Film in zwei Versionen mit unterschiedlichem Bildmaster:
Die alte Kinoversion mit dem ersten Titel "Das Mädchen vom Hof", sowie die TV- Fassung unter dem Titel "Tal der Gesetzlosen".
Als Bonus ist auch noch der alte VHS-Vorspann mit dem "Der Irre vom Zombiehof"-Titel enthalten.
Qualitativ sind beide Versionen kein DVD-Standard, aber zumindest die TV-Fassung ist durchaus akzeptabel geworden.
Immerhin ist auch die Kinofassung sichtbar besser als die alte VHS- und beide sind, wie die VHS, im Original 4:3 Bildformat.
Den Zeitunterschied von ca. 15 Sekunden bei den beiden Versionen kann ich nicht erklären, mir ist nichts fehlendes aufgefallen.
Sowohl der auf VHS fehlende Vorspann als auch die einzige blutige Szene im Film sind in der etwas kürzeren TV-Fassung enthalten.
Bei Interesse am Film daher eine klare Kaufempfehlung- solange es ihn wegen der Limitierung noch gibt...

Fazit: Auf da Alm, da gibt's koa Sinti !

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 Mai 2022, 12:50:53
(https://abload.de/img/unbenannt11bhkl8.jpg)

Den 2013er Horror-Thriller ,,Darkroom" habe ich mir spontan jetzt einfach mal von meinem ,,BluRay-Pile-of-Shame" gegriffen und im Player rotieren lassen, nachdem er schon einige Jahre ungesehen in meiner Sammlung verbracht hatte. Erzählt wird die Geschichte eines Mädels, das sich eines Abends angetrunken hinters Steuer setzt und einen Unfall baut, bei dem mehrere Menschen sterben. In der Gegenwart der Handlung beendet sie gerade ihre Zeit in einem Rehab-Center – wo man ihr die Nummer einer Firma mit auf den Weg gibt, bei der sie gewiss einen Job finden könnte. Ihr erster Auftrag führt sie in eine riesige alte Villa, in welcher man sie allerdings prompt fesselt und im Keller einsperrt. Wie es sich herausstellt, stecken drei religiöse Geschwister dahinter, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, ,,Sünder" (u.a. mit Werkzeugen wie Cuttermesser und Bohrer) zu bestrafen...

Mit ihrem Regie-Debüt ist Britt Napier ein gerade noch akzeptabler Low-Budget-,,Indie" gelungen, der merklich (neben anderen Dingen) an seiner Unoriginalität krankt. Die erste Hälfte gefiel mir überraschend gut – wonach mich das altbekannt-düstere ,,Folter-Flucht-Gegenwehr-Szenario" (inklusive der üblichen Klischees, Oberflächlichkeiten, Abläufe, Brutalitäten und Vorhersehbarkeiten) dann aber bloß nur noch eingeschränkt ,,bei Laune halten" konnte. Während die männlichen Darsteller nicht sonderlich hochwertige Leistungen erbringen, überzeugen die beiden weiblichen Leads Kaylee DeFer (,,Red State") und Elisabeth Röhm (TV´s ,,Law & Order") dagegen prima. Letztere mag ich eh. Miesere Flicks dieser Art gibt es viele – dieser hier ist zumindest mitunter kurzweilig sowie ein Stück weit spannend. Ach, und by the way: Bild- und Tonqualität der deutschen VÖ (aus der ,,Horror Extrem Collection") lassen zu wünschen übrig...

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 12 Mai 2022, 01:33:18
Con Air: Special Edition

(https://i.ibb.co/Lp0mKWb/4011846009863-5f.jpg) (https://ibb.co/Lp0mKWb)

Atemlose, perfekte Action! 💥💥👌🏻
Starbesetzung, treibende Musik, immer Spannung!
Alleine das Finale in Vegas.. 😮

Sehr oft gibt es echte, handgemachte Action, garniert mit ein bisschen CGI! So geht das!

Es ist hier immer was los, vom Anfang bis zum Ende, eine Verfolgung jagt die nächste & Cameron Poe will einfach nur nach Hause zu seiner Frau & seiner Tochter..!

Btw: I ♥ Nicolas Cage's Hair in this Movie! 😁🤘🏻

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 13 Mai 2022, 11:24:46
Gestern Abend/Nacht endlich mal bei Amazon Video gesehen:

Nikita

(https://abload.de/img/81cf9gwy1hl._ac_uy218ldj19.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81cf9gwy1hl._ac_uy218ldj19.jpg)

Luc Besson's Durchbruch! 💥
Natürlich ist der Film unrealistisch, welche Polizeibehörde würde einer drogenabhängigen so einen Deal anbieten?!

Aber die Umsetzung ist halt geil gemacht, cooler instrumentaler Soundtrack inkl. !
Spätere, typische Schauspieler sind auch schon dabei, z.b. Jean Reno. 😊

Die Story ist IMO manchmal etwas zäh, ich hätte mir noch mehr Aufträge für sie gewünscht, ich mag es einfach, wenn Frauen kämpfen! 👊🏻💥😁
Leider fehlen mir die Autoverfolgungsjagden.. 😕

Und ich mag den Namen ihres Freundes ♥️😎😁

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 14 Mai 2022, 10:07:54
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Flucht aus L.A.

(https://abload.de/img/5053083246464.5fltjyx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5053083246464.5fltjyx.jpg)

Besser als der erste Teil! 💥😁

Ja, es ist eine sehr ähnliche Story wie der erste Teil, aber: sie ist geiler umgesetzt!

Hier herrscht eine "Mad Max" ähnliche Atmosphäre, L.A. ist ein abgeschottetes noch dreckigeres Loch als in Echt & Solid Snake, äh, Snake Plissken ist noch coolerer drauf.. 😎

Ja, die CGI-Effekte sind teilweise schlecht, aber sie sind von 1996 😁
Grundsätzlich gefällt mir der Look, die Kulissen & die Klamotten sind spitze gemacht!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 14 Mai 2022, 20:01:39
(https://abload.de/img/untitled12cnk31.jpg)

Bei ,,Mercy Black" haben wir es mit einem 2019er Horror-Streifen aus der ,,Blumhouse"-Schmiede zutun, welcher die moderne ,,Slender Man"-Legende sowie die reale daraus hervorgegangene 2014er Bluttat in Wisconsin als Basis seiner Geschichte nutzt – nur dass das Wesen von Regisseur und Drehbuchautor Owen Egerton (,,Blood Fest") in diesem Fall halt anders ausschaut und heißt (siehe Filmtitel). Handwerklich und darstellerisch rundum solide daherkommend, leidet das Werk leider vorrangig (relativ stark) an seiner Unoriginalität und damit verbundenen Vorhersehbarkeit – was sich sowohl auf die Plot- und Charakter-Entwicklung als auch auf die vorhandenen ,,Jump Scares" bezieht. Ebenfalls schade: Der ganze Story-Aspekt rund um den Glauben an ,,Mercy Black" (stellvertretend für den ,,Slender Man" der wahren Geschehnisse) – also z.B. was Kids eigentlich dazu bringt, auf einer solchen Basis/Denkweise so zu handeln – wird nie weiter ,,vertieft". Im Grunde die einzige Überraschung: In einer Nebenrolle taucht Janeane Garofalo als Therapeutin auf. Nunja, nach ein paar echt netten Sekunden unmittelbar vorm Einsetzen des Abspanns entfaltet sich eben jener dann mit einem nicht uninteressanten Musik-Track unterlegt – und lässt einen durchaus (mal wieder) ein Stück weit ernüchtert-enttäuscht zurück, nicht mehr als bloß oberflächlich-belanglose Genre-Kost geboten bekommen zu haben...

gute 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 15 Mai 2022, 20:01:14
(https://abload.de/img/untitled17yjdw.jpg)

,,Legacy of Lies" (2020) ist ein brauchbarer Scott Adkins Spionage-Action-Streifen des Niederländers Adrian Bol, der trotz seines klischeehaft-generischen Inhalts sowie einiger überflüssiger Elemente (á la eine regelmäßig in ,,Visionen" auftauchende tote Frau) vor allem mit kompetent und dynamisch arrangierten Fights und Shootouts sowie einigen ansprechend stimmungsvollen Schauplätzen zu punkten vermag. Dass Teile des Films in Kiew gedreht wurden, verleiht jenen Szenen angesichts der aktuellen Situation dort unweigerlich einen gewissen ,,Beigeschmack" – doch unabhängig dessen hat es der geneigte Zuschauer hier (einiger evidenter Schwächen zum Trotz) mit durchaus unterhaltsamer, solider B-Movie-Genre-Kost zutun...

knappe 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 16 Mai 2022, 20:16:14
(https://abload.de/img/untitled12wdjzd.jpg)

,,Silverton Siege" (2022) ist eine südafrikanische ,,Netflix"-Produktion von Regisseur Mandlakayise Walter Dube, welche lose auf wahren Begebenheiten (rund um eine 1980er Geiselnahme in einer Bank in einem Stadtteil von Pretoria) beruht. Die drei Täter waren farbige Freiheitskämpfer – für das damalige Apartheids-Regime allerdings nichts weiter als Terroristen. Autor Sabelo Mgidi hat sich bei seinem Drehbuch nicht strikt an die Fakten gehalten, sondern Details verändert und neue Elemente hinzugefügt – u.a. das Geschlecht einer der Protagonisten geswitcht sowie bestimmte Ereignisse ,,dramatischer" gestaltet. Ziel war es, sowohl ,,Entertainment" zu schaffen als auch dem Publikum spezielle Denkweisen sowie das Unrecht zu jener Zeit in jenem Land (Repression, staatlich-offener Rassismus etc.) in Erinnerung zu rufen...

Die Darsteller machen ihre Sache jeweils ordentlich – wobei ich´s nett fand, Arnold Vosloo (als Einsatzleiter) mal wieder zu Gesicht zu bekommen, sowie mir Elani Dekker (welche eine der Bank-Angestellten mimt) vom Aussehen her echt zu gefallen wusste – worüber hinaus es an dem Produktionsaufwand nichts sowie an der Regie nichts Ernsthaftes auszusetzen gibt. Das Drehbuch wartet allerdings mit einer ganzen Reihe an Klischees, Stereotypen und ,,Talking Points" auf, um die gewollten ,,Botschaften" rüberzubringen – was mitunter ,,grob gestrickt und präsentiert" anmutet. Anständig unterhalten wurde ich allerdings durchweg: Der Einstieg entfaltet sich flott und Action-reich, bevor es in die Bank geht und sich der Film zu einem soliden dramatischen Thriller hin entwickelt... 

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 17 Mai 2022, 18:48:10
Conan - Der Barbar: Special Edition

(https://abload.de/img/4010324021687.5f9ej3p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010324021687.5f9ej3p.jpg)

Arnie's erster "großer" Film!

Seine Reise beginnt, nachdem er aus der Skalverei entlassen wird & endlich frei ist...
Er erlebt reichlich Abenteuer & trifft viele schrullige Gestalten, die ihm aber bei stehen! 💪🏻

Die erste Stunde passiert nicht allzuviel. 🥱
Dann schlägt er einen Priester nieder & gibt sich als er aus 😂🙈
Als er so seinen Erzfeind findet, geht's los...

Als die 3 im Tempel sind, schnetzeln bzw. kämpfen sich durch ! 🗡️👊🏻💥

Das Finale mit den Fallen gefällt auch, blutige Schwertkämpfe unso 😁
Davon hätte ich gerne mehr gesehen!

Alles im allem ein brauchbarer Film, wo man sich aber, wie heutzutage auch, fragt, warum dauert der 2 Std. ?! 90 min. hätten gereicht !

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 19 Mai 2022, 18:16:31
Conan der Zerstörer

(https://abload.de/img/4045167008915.5fo7ju6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4045167008915.5fo7ju6.jpg)

Arnie aka Conan metzelt wieder!
NOCH trashiger & NOCH muskulöser...!

Dieses Mal möchte er seine verstorbene Liebe von einer bösen Königin wieder zum Leben erwecken & macht sich für sie auf die Reise nach einem Horn...

Seine Mitstreiter sind cool & lustig drauf, es wird eindeutig mehr auf Humor gesetzt + auch auf mehr Kämpfe, das ist alles positv.

Die Kulissen wirken billiger als im ersten Teil, IMO.
Die Story selbst kommt nicht viel voran, sie sind einfach nur unterwegs, quasi "Level für Level" wie in einem alten PC-Spiel...

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 Mai 2022, 09:27:36
(https://abload.de/img/unbenannt22l0jeq.jpg)

Bei ,,the Dry" haben wir es mit einem dramatischen ,,Slow Burn"-Krimi/Thriller zutun – mit einer australischen Produktion aus dem Jahr 2020, in dessen Gestalt Regisseur Robert Connolly den gleichnamigen Roman Jane Harpers verfilmt hat. Nachdem sein Jugendkumpel Luke seine Frau, seinen Sohn und sich selbst erschossen hat, reist der von Eric Bana gespielte Großstadt-Cop Aaron zur Beerdigung in sein kleines Heimat-Kaff zurück, wo er sich auf Bitten der Familie Lukes den Fall noch einmal genauer ansieht. Das Städtchen hatte er damals als Teenager verlassen, als ein Mädel aus seiner und Jake´s Clique tot aufgefunden wurde – für deren Ableben nicht wenige ihn für den Schuldigen hielten bzw. noch immer halten. Entsprechend ist er bei so einigen im Ort nicht sonderlich gern gesehen...

Angesiedelt inmitten einer heißen, staubigen Dürreperiode im Bundesstaat Victoria, überzeugt das Werk u.a. aufgrund seiner ,,Atmosphäre" und dem ruhigen, den Figuren ergiebig  Zeit und ,,Raum" einräumenden Tempo. Suspense ist vorhanden – Action und ,,rasante Thrills" dagegen nicht (was keineswegs negativ zu werten ist). Via Flashbacks, die immer mal wieder (in unterschiedlichen Längen und Abständen) eingebunden wurden, werden die Geschehnisse von vor zwei Jahrzehnten aufgezeigt und betreffenden Hintergründe schrittweise preisgegeben – während zugleich den Umständen des aktuellen Verbrechens nachgegangen wird. Darstellerisch und inszenatorisch kompetent, ist ,,the Dry" für Genre-Fans durchaus ein Blick wert – auch wenn ich mir bspw. das Ende etwas anders dargereicht gewünscht hätte (Stichwort: Finden eines bestimmten Rucksacks)...

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 20 Mai 2022, 18:00:13
Bei Amazon Video gesehen:

Close - Dem Feind zu nah

(https://abload.de/img/91ra70mrpel._ac_uy218nfkqp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91ra70mrpel._ac_uy218nfkqp.jpg)

Der Anfang war cool, gute Action! 💥

Dann kam ein komisches Intro + komische Musik...

Der Film braucht etwas, um auf Touren zu kommen, nach ner halben Stunde gibt's endlich Action..., die aber dann wieder abflacht. 😑

Die Story ist einfach todlangweilig!

Mehr Action, eine bessere Story & bessere Schauspieler, dann wäre das vielleicht was geworden!

Gut, das er mich bei Prime nix gekostet hat..

1,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 21 Mai 2022, 11:58:08
Keiner kommt hier lebend raus (Netflix)

Der hat hier auf der ofdb einige knapp gute (7/10) Rezis, da war ich schon etwas etwas neugierig. Ja, o.k,  grundlegend falsch macht der wirklich nichts, eine durchaus solide Mischung aus Spukhausgrusel, "Redneck"-Horror (obwohl in der Großstadt spielend) und einigen Prisen zeitgemäßen Sozialdramas (Motto: Das Böse nimmt sich vorzugsweise die Randgruppen/Ausgebeuteten, die vermisst keiner).

Allein, die sinnvolle Verbindung der Elemente gelingt nicht so wirklich, vor allem die Geistererscheinungen machen im Hinblick auf das, was ich mir etwas mühsam als Gesamtplot zusammengereimt habe, nicht so viel Sinn. Warum die Opfer des Jawaseigentlich -
Spoiler: zeige
südamerikanischen Chefdämons ? - als Geister im Haus bleiben, was das Brüderpaar von dem Hokuspokus
wirklich hat, vieles bleibt ungeklärt. Bis zur mal wieder sehr vagen Schlusszene gibt es ein paar Goodies, insbesondere die Art, da Vorstellungen/Ängste/Wünsche der Hauptfigur bis zu einem gewissen Grad als wahr erscheinen zu lassen. Das überraschend blutige Finale kann sich insgesamt sehen lassen, der besagte
Spoiler: zeige
Chefdämon
ist ganz originell designed, das schmale Budget schimmert in den Details da aber durch.

Ich käme insgesamt auf solide 6/10, für Gruselfreunde, die ein paar Blutstropfen in ihrem Softhorrorcocktail nicht stören, sicher einen Blick wert.

Restless - Ruhelos (Netflix)

Gleich vorweg mal eine Grundsatzfrage - darf man einen Film uneingeschränkt loben, der - so vermute ich nach Trailersichtung des etwas lauflängeren koreanischen Originals ("A Hard Day") - ein fast szenenidentisches Remake ist ? Oder feiert man da quasi Kunstfälscher ab, die einen mehr oder weniger alten Meister strichgenau nachpinseln ? In der Filmwelt liegen solche "Länderfassungen" aktuell ziemlich im Trend (alleine diese "Nicht-aussteigen"-Grundidee haben wir jetzt schon vier- oder fünfmal); ich meine, man sollte das kritisch notieren, sich den Spaß aber nicht komplett verderben lassen.

Lassen wir die lästige Remakediskussion beseite, ist der tatsächlich extrem launig - vor allem in der ersten Hälfte, und hier insbesondere die Szene im Leichenhaus mit dem Spielzeugsoldaten, die ist schon ein Knaller vor dem Herrn. Aber auch der Rest, obwohl auf deutlich eingefahrerenen Gleisen (Stichwort: Bad Cops gegen Badder Cops) unterwegs, bleibt äußerst knackige Genrekost. Action, schwarzer Humor und solide Schauspieler, - vor allem Hazanavicius als Überbadcop - sind klare Pluspunkte, das Ende ist dann vielleicht minimal zu glatt.

Trotzdem 7,5/10 ohne den Originalitätsmalus.

Two Heads Creek (BD)

Da musste ich schon etwas schlucken, das Ausmaß, in dem hier eine kuriose Mischung aus britischen und australischen Filmemachern den ehemaligen Kolonisten in Australien mit Riesenanlauf vor das Knie und andere Weichteile tritt, ist schon bemerkenswert und bei allem Wohlwollen gegenüber Satiren auch leicht grenzwertig. Dem Film zufolge laufen Down Under offenbar nur grenzdebile Vollhonks mit Sprachstörungen, kannibalistischen Tendenzen, seltsamsten Sitten und anderen komplett perversen Neigungen herum. Den heutzutage bei der Landbevölkerung standardmäßig vermuteten Rassismus nicht zu vergessen, immerhin gibt es zu dem Thema auch Parallelszenen in England. "Ausgewogen" oder "politisch korrekt" geht trotzdem anders.

Vom Aussie-Bashing mal abgesehen ist der schon ziemlich unterhaltsam, ohne im leicht abgenutzten Hinterwälder-Genre irgendwelche Maßstäbe zu setzen oder auch nur neue Pfade zu finden. Alles hinreichend schwarzhumorig, die von den Fans sehnsüchtig erwarteten Blutfontänen gibt es am Ende auch, und die Typen sind schon sehr ....(hier bitte möglichst krasses Negativattribut nach Wahl einsetzen).

6/10 mit leichten Bauchschmerzen gegenüber dem massiven Vorurteilschüren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 22 Mai 2022, 16:48:44
Gestern Filmabend bei nem Kumpel mit Kumpels:

Free Guy

(https://abload.de/img/8717418599126.5fn3k20.jpg) (https://abload.de/image.php?img=8717418599126.5fn3k20.jpg)

Geil! Ich hatte definitiv Spaß, auch wenn ich nicht mehr zocke...!

Ryan Reynolds ist einfach klasse als "Guy" :D Und ein bisschen Deadpool schwingt immer mit... 😂😁
Die Welt ist sehr detailliert dargestellt & man erkennt immer wieder mal, das es nur eine virtuelle ist... 😉
GTA & other Games are anywhere.

Das HUD ist geil gemacht, auch die Idee, die "echte" Welt zu zeigen & wie die Entwickler entdecken, das ein NPC "lebt", gefällt mir!

Dafür wurde CGI erfunden ! Für Sachen, die man nicht ohne weiteres darstellen kann! 😊

4,5/5

Taxi Driver

(https://abload.de/img/81jnug71hnl._ac_uy218ozjph.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81jnug71hnl._ac_uy218ozjph.jpg)

Boa. Harter Tobak.

1976. New York.
Travis Bickle (Robert de Niro) ist ein Vietnamveteran mit einer Schlafstörung, der jetzt Nachts Taxi fährt & vom dreckigen, teilweise verwahrlosten New York mehr & mehr angewiedert ist...

Tolle Kamerafahrten, sehr düstere, dreckige Atmosphäre, es ist eine scheiß Zeit damals, kurz nach Vietnam usw. !
Alleine wie er seine Angebetete ins Pornokino ausführen will, ist schon sehr krank. Wie die Welt, in der er nach dem Krieg entlassen wurde.. :/

De Niro spielt einfach genial, man spürt Stück für Stück, wie er immer mehr durchdreht + worauf es hinausläuft, ist klar...
Eine verdammt junge Jodie Foster (12-13) spielt eine Prostituierte, sehr schockierend :(
Harvey Keitel als Zuhälter mit coolen langen Haaren.

Am Ende eskaliert alles im Bordell in einem zu erwarteten Blutbad.

Doch, zurecht ein Meisterwerk. Punkt.

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 24 Mai 2022, 18:21:21
Braindead aka Dead Alive: Blood - Edition

(https://abload.de/img/id775c3247133dd46.5fu6k4g.jpg) (https://abload.de/image.php?img=id775c3247133dd46.5fu6k4g.jpg)

Peter Jackson fängt schön langsam an mit seiner "Lovestory", mit ein wenig Blut hier und da, aber relativ harmlos 😁

Mit der Party fängt der Spaß dann richtig an!

Was hier aber in der 2. Hälfte an (Kunst)Blut aufgefahren wird, ist und bleibt einfach abartig genial!
Abgefahrene Kills, völlige Zerstörung & geniale Zombie-MakeUps! 👌🏻
Slapstick & Splatter in Perfektion ! 🤣😁

Onkel Les & der Priester sind meine Favoriten 😂😂 Neben Lionel natürlich!

Die Sprüche in der deutschen Syncro 🤣
"Deine Mutter hat meinen Hund gefressen" (Im spanischen Akzent) / "Ich tret euch in den Arsch für den Herrn"
uvm. !

Fazit: Weiterhin DER Splatterfilm überhaupt!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 26 Mai 2022, 21:13:15
RRR (Netflix OmU)

Das Bollywoodkino, dessen Fans, die Kritiker und meine eigene Meinung, da könnte ich Seiten drüber füllen. Tue ich hier natürlich nicht, trotzdem mal vorweg die leise, aber deutliche Verwunderung, wie viele hiesige Kinoseiten, die sonst vor Zeitgeist und Wokeness kaum laufen können, dieses ultraaltmodische bis grenzreaktionäre Machwerk als "Kino pur" abfeiern.

Natürlich, wer auf ungebrochen omnipotente Helden im Grenzbereich zu Marvel steht, die ihr Hemd öfters verlieren als der olle Kirk, dazu schöne Frauen, deren einzige Aufgabe es ist, selbige wahlweise anzuschmachten, -singen oder -tanzen, und letztlich auch noch ultraeindimensionale Bösewichte fremdländischer (also aus deren Sicht) Herkunft, der liegt hier goldrichtig. Mir dagegen sträuben sich sämtliche verbliebenen Haare, spätestens bei der Szene, in der einer der zwei Helden den anderen (zwangsweise, 12 Years ... lässt grüßen) auspeitscht und der dabei ein lockeres Heldenliedchen anstimmt.

Und der Rest so ? Die auf besagten Kinoseiten hochgelobten Actionszenen habe ich in genretypisch, aber trotzdem heftig überlangen drei Stunden weitgehend nicht gefunden. Zu oft kommen mäßige CGI von Tieren, Gebäuden und Stunts (wenn auch in der Marke "Bollywood" hier nicht schlechter als in B-Hollywood) zum Einsatz, viel zu oft läuft die Action auf "Kampf einer gegen tausende" hinaus, was dem ganzen den letzten Funken Realismus oder Glaubhaftigkeit raubt. "Weitgehend", weil es gegen Ende - insbesondere in der "Mann-trägt-Mann-Szene" noch mal ein paar zugegeben coole Shots und Stunts zu sehen gibt. Der Rest vom Finale ist dann aber schon heftig beim zweiten Rambo geklaut, echt erstaunlich, wie wenig sich Stallones Hightechbogen und die indische Version Anno 1910 in ihrer Wirkung unterscheiden.

Dazu dann die landestypischen Gesang- und Tanzeinlagen, wobei ich wie bereits erwähnt die Singerei bei dem Thema schon sehr grenzwertig fand; gegen alle Vernunft hat mir die Szene, in der Charan zu den Drumsticks greift und unsere zwei Jungs den Briten mal zeigen, wie man so richtig tanzt, irgendwo dann doch gefallen.

In der Summe ist das nicht mein Arrak, beim besten Willen nicht. Für einige wenige starke Szenen 4/10.

P.S. Die historischen Vorbilder unserer unverwundbaren Filmhelden starben beide durch britische Kugeln mehr oder weniger lange, bevor Indien seine Unabhängigkeit erlangte. Für die sorgte dann bekanntermaßen kein hemdloser Muskelprotz, sondern ein kleiner Mann mit Brille und Fastglatze.

Es geschah am dritten Tag (Amazon 99 cent)

Horrorfilm aus Argentinien - warum nicht ? Zumindest bleiben einem hollywoodtypische Superbeauties, die auch im Krankenbett immer topgeschminkt sind, erspart, die Darsteller wirken sagen wir es positiv alle sehr wie "mitten aus dem Leben". Nicht uninteressant auch die dramaturgische Konstruktion des Ganzen, die durch massive Auslassung ganzer Handlungstage und Andeutungen eine gewisse Spannung erzeugen will und es zumindest zeitweilig auch schafft.

Was allerdings nicht sooo viel nutzt, wenn die letztliche Erklärung mal wieder eher banal ist und doch sehr tief in die Mottenkiste (oder den sprichwörtlichen
Spoiler: zeige
Sarg
?) greift. Das Makeup des
Spoiler: zeige
Nosferatu-Verschnitts
ist allerdings ehrlicherweise ganz ordentlich, und sogar eine kleine Post-Titel-Sequenz gibt es.
Trotzdem sehr nun ja handelsüblich, trotz der exotischen Herkunft. 5/10.

Sniper - Tiger Unit (BD, warum auch immer)

Ballerfreudiger, aber letztlich billiger und unaufregender Chinaheuler, weit entfernt von den teuren Prestige- oder Propagandaprojekten Marke "Wolf Warrior" & Co. Wirkt auf den ersten Blick mit dem multinationalen Team etwas ungewohnt für die Filmherkunft, was die natürlich nicht daran hindert, Gut und Böse im weiteren Verlauf (fast) passgenau zwischen "einheimischen Kräften" und "ausländischen Söldnern" zu verteilen.

Technisch und actionseitig eher Magerkost, die Ballereien sind leidlich zahlreich, aber irgendwie stereotyp, die Bösen weithin chancenlos und ein echtes Highlight nirgendwo in Sicht. Irgendwo zwischen 3 und 4/10, wobei da ehrlicherweise meine Aufmerksamkeit wegen einer gewissen Monotonie gegen Ende merklich zum Second Screen gewandert ist.


Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 27 Mai 2022, 18:52:57
Bei Magenta TV ausgeliehen:

Studio 666

(https://abload.de/img/indexmjjrq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexmjjrq.jpg)

Rock ´N´ Roll with the Devil... 😈🤘🏻

Überragend. Splatterig. Lustig. Alles, nur nicht langweilig!

Die Foo Fighters wollen ein neues Album aufnehmen und quatieren sich in ein altes Haus ein, in dem schon vor 30 Jahren eine Band aufgenommen hat, aber dort unter mysteriösen Umständen umkam...

Dave Grohl hat eine kleine Schreibblockade, aber so langsam wird es besser, auch wenn der Dämon mehr & mehr Besitz von ihm ergreift...

Kleine Gastauftritte (Lionel Richie ! 😂) lockern das Ganze auf, wie gesagt, witzig ist der Film immer, aber nie zu sehr!
Anleihen an Evil Dead, Tucker & Dale vs. Evil u.a. passen perfekt in das Geschehen 😁

Die Splattereffekte sehen sehr gut & handgemacht aus, es geht ordentlich zur Sache... 👿

R.I.P. Taylor Hawkins ! 😢

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 31 Mai 2022, 18:15:05
Dead Snow

(https://abload.de/img/51hlx73qrkl._ac_uy2187vk1x.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51hlx73qrkl._ac_uy2187vk1x.jpg)

Solider Splatter, die Effekte sind meistens gut gemacht & die Medizinstudenten sind unfassbar blöd :D

Für die Story bitte das Gehirn von den Zombies fressen lassen, Unfug hoch 10, aber dafür gut gemacht.
Leider kommt die Action ein bisschen spät, aber dafür sieht es oft nach handgemacht aus & das sogar gut!
1,2 Anspielungen auf Evil Dead, Braindead usw. kommen auch drin vor & Schnee + Blut ist immer gut! (He, that rhymes! :catch: )

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 1 Juni 2022, 07:18:43
The Doctor and the Devils (1985) (https://www.ofdb.de/film/93025,The-Doctor-and-the-Devils)
Was war das denn? Freddie Francis, nicht unbedingt der beste der britischen (gothic-)Horrorfilmer, legt Mitte der 80er Jahre noch einmal eine Burke-&-Hare-Version vor, die sich nicht hinter Gillings 25 Jahre älterem britischen Konkurrenzprodukt aus ähnlicher Ecke verstecken muss. Gab dort Cushing den Dr. Knox, so beweist hier Timothy Dalton als Dr. Rock, dass er (früher geboren) auch ein formidabler Hammer-Star hätte sein können. Und der namhafte Cast umfasst dann auch noch (was ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte) Jonathan Pryce, Twiggy, Julian Sands Stephen Rea und Patrick Stewart, produziert hat unter anderem Mel Brooks, dem wohl (wie ja auch bei Lynchs "Elephant Man") John Morris als Komponist zu verdanken ist.
Ruhig, aber ambitioniert umgesetzt, blutig, aber nicht reißerisch, um tragische Töne bemüht... Ich bin positiv überrascht und zücke eine schwache 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Retro am 1 Juni 2022, 09:46:20
WAX MASK

(https://abload.de/img/waxmaskksj1r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=waxmaskksj1r.jpg)

Paris, im Jahr 1900: Ein Ehepaar wird grausam ermordet und verstümmelt, deren junge Tochter Sonia wird aus einem Versteck heraus Zeuge.
12 Jahre später hat Sonia Paris verlassen und versucht ein normales Leben zu führen.
Als in Rom unter der Leitung von Boris Volkoff ein neuartiges Wachsfigurenkabinett eröffnet,
welches sich auf die Darstellung brutalster Verbrechen spezialisiert hat, findet sie dort Arbeit als Kostümdesignerin.
Da das Thema der Ausstellung auffällig ist, wittert Reporter Andrea eine große Story- und beginnt über die dargestellten Morde zu recherchieren.
Das bringt ihn im Verlauf seiner Ermittlungen nicht nur zu den Morden von 1900 in Paris, sondern natürlich auch zu Sonia.
Während sich die beiden näher kommen beginnt eine Mordserie in Rom, parallel dazu steigt die Anzahl der Ausstellungen im Wachsfigurenkabinett.
Inzwischen interessiert sich auch der französische Inspektor Lanvin, welcher vor 12 Jahren bei dem Doppelmord ermittelte,
für die Vorkommnisse in Rom- denn offensichtlich inspirieren die Morde Volkoff zu seinen ausgestellten Figuren- oder steckt noch mehr dahinter?

Die Entstehungsgeschichte des Films scheint fast schon spannender zu sein als der Film selbst,
welcher zwar durchaus schön atmosphärisch, aber etwas vorhersehbar daherkommt.
Sergio Stivaletti war zuvor unter anderem zuständig für F/X in Filmen von Dario Argento, mit dessen "Phenomena" auch sein Name bekannt wurde.
Danach war er auch an Filmen von Lamberto Bava und Michele Soavi mit seinen Tricks beteiligt,
was ihn vor allem in der italienischen Horror & Splatter-Szene dieser Zeit noch bekannter machte, und später eher zufällig einen Schritt weiter führte:
1996 starb Kult-Regisseur Lucio Fulci während der Vorbereitungen zu seinem nächsten geplanten Film, eben vorliegendem "Wax Mask".
Dario Argento übernahm neben seiner Mitarbeit am Drehbuch die Produktion- und F/X-Mann Stivaletti wurde zum ersten mal als Regisseur eingesetzt.
Herausgekommen ist dabei ein eher ruhig erzählter, fast schon klassisch anmutender Grusler mit ein paar (damals) modernen Splatter-Effekten,
welcher routiniert daherkommt, optisch gelegentlich an Argento's Filme erinnert, und inhaltlich an den klassischen "House of Wax" angelehnt ist.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 1 Juni 2022, 12:11:25
(https://abload.de/img/unbenannt12dejrr.jpg)

In dem chinesischen Horror-Streifen ,,Bunshinsaba vs Sadako 2" (2017) geht das koreanisch-japanische Geister-Aufeinandertreffen sozusagen in die zweite Runde: Im Rahmen eines geselligen Abends kommen vier Schülerinnen auf die Idee, per Ouija Board Bunshinsaba heraufzubeschwören. Das gelingt ihnen zwar – aber da ,,nichts weiter" passiert (sprich: ihnen immernoch langweilig ist), recherchieren sie gleich darauf einfach mal im Internet nach dem sagenumwobenen ,,Todes-Video", welches sich eine von ihnen schließlich gar prompt auch bis zum Ende anschaut...

Sadako benötigt hier keine verstrichene Zeit, bis sie jemanden tötet – das geht immerzu ziemlich fix. Nach und nach sterben die Mitglieder der Clique (plus ein Boyfriend) – bis die verbliebenen beiden Mädels Hilfe bei einem ,,im Okkulten bewanderten" Professor suchen, der gemeinsam mit seinem Assistenten für Asia-typischen ,,Comic-Relief-Humor" sorgt sowie allerlei ,,Ghostbusters"-ekse Gadgets aufbietet (ein ,,Geister-Detektor", eine Art ,,Plasma-Kanone", eine ,,Geister-Falle", ein ,,Leucht-Stab" sowie eine Kamera und eine Brille, mit denen man Geister sichtbar machen kann)...

Nunja, Bunshinsaba bittet unsere Haupt-Protagonistin indes irgendwann quasi darum, ihren ,,weltlichen Leichnam" zu finden und von einem bestimmten ,,Bannfluch" zu befreien – im Gegenzug dafür bekämpft sie Sadako. Was mit ihr geschah, bekommt das Publikum im Rahmen einer eine ,,unbehaglich-brutale" Zeremonie aufzeigenden Rückblende zu sehen. Über Sadako erfährt man dagegen nichts weiter. Generell sind die Charakterzeichnung aller Figuren hier ebenso ,,hauchdünn" wie die Story an sich – die Dialoge sind banal und diverse Logiklöcher unverkennbar... 

Da das Budget nicht gerade hoch war, sind so einige der Effekte nicht sonderlich gut gelungen. Die Fights zwischen Bunshinsaba und Sadako wurden viel zu schnell geschnitten und zu ,,shaky" arrangiert, so dass man mitunter kaum erkennen kann, was da gerade vor sich geht. Ähnlich wie bei ,,Freddy vs. Jason" ist das Ergebnis weder nennenswert spannend, gruselig noch atmosphärisch, die ,,Jump Scares" sind fast alle ,,uninspirierter 08/15-Natur" und so manche Momente wirken unfreiwillig komisch (bspw. als sich Sadako an einer Stelle aus einer Toilette heraus manifestiert)...

Ja, der Streifen ist recht dumm und nicht allzu hochwertig in Szene gesetzt worden – verfügt aber über einzelne kreativ-nette Images und Ideen (á la ein Videochat, bei dem Sadako plötzlich im Bild zu sehen ist, nicht aber im Raum direkt vor der Handy-Nutzerin, bevor sie dann aus dem kleinen Screen ,,herauskrabbelt") und ist teilweise einfach herrlich ,,gaga": Bei ihrem ersten Fight nimmt Bunshinsaba bspw. von zwei Krieger-Figuren Besitz – bekämpft Sadako also mit Schwert sowie mit Pfeil&Bogen – im Finale wächst Sadako kurzerhand mal auf die Größe eines Hauses heran...

Ohne auch nur ansatzweise an ,,Bunshinsaba" (2004) und ,,Ringu" heranzukommen, hat mich ,,Bunshinsaba vs Sadako 2" trotz aller Schwächen letztlich auf eine trashy-kurzweilige Weise einigermaßen brauchbar unterhalten können. Hey, es gab sogar zwei solide ,,Wendungen"! Einfach über vieles nicht weiter nachdenken (etwa: Wie können sie Bunshinsaba´s Leichnam plötzlich so schnell finden? Warum liegt sie nach all der Zeit noch so an jenem Ort? etc. pp)... sowie vor und während des Anschauens eventuell ein paar Drinks konsumieren...  :happy3:

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Hitfield am 2 Juni 2022, 02:04:02
Zitat von: Retro am  1 Juni 2022, 09:46:20Sergio Stivaletti war zuvor unter anderem zuständig für F/X in Filmen von Dario Argento, mit dessen "Phenomena" auch sein Name bekannt wurde.
Danach war er auch an Filmen von Lamberto Bava und Michele Soavi mit seinen Tricks beteiligt,
was ihn vor allem in der italienischen Horror & Splatter-Szene dieser Zeit noch bekannter machte, und später eher zufällig einen Schritt weiter führte:
1996 starb Kult-Regisseur Lucio Fulci während der Vorbereitungen zu seinem nächsten geplanten Film, eben vorliegendem "Wax Mask".
Dario Argento übernahm neben seiner Mitarbeit am Drehbuch die Produktion- und F/X-Mann Stivaletti wurde zum ersten mal als Regisseur eingesetzt.

Fun Fact: Ich hatte mich nach Sichtung des Films auf dem FFF '97 und weil ich seine vorherigen Arbeiten kannte bei Stivaletti um eine Ausbildung zum Maskenbildner beworben. Wurde nichts draus, aber manchmal überlege ich, wie völlig anders die letzten 25 Jahre verlaufen wären, wenn das geklappt hätte.

Ich fand den Film auch wirklich gut (7/10).
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Grusler am 3 Juni 2022, 09:07:07
(https://s20.directupload.net/images/220603/fvrpifir.jpg) (http://"http://"http://"http://"http://"https://www.directupload.net""""")

Prom Night II - Hello Mary Lou

Super 87er Carrie-Aufguß der qualitativ hochwertigen Sorte aber sexier und iron(side)ischer. ;) Super Ausstattung, gur gefilmt und besetzt, u.a. Michael Ironside als Direks. Die Spannung geht etwas verloren, zugunsten von ruhigeren atmospherischen Bildern, was den Film aber sehr ausmacht. Die Gewalt hält sich in Grenzen und ist eher subtil, was dem Film sehr gut steht, muss nicht immer Blutfest sein, dafür gibt es nackteiGirls (wenn auch erst zum Schluss, ist ja auch was). Ein feiner Horror, hatte den nicht so gut in Erinnerung, macht aber auch erst die super Bildqualität.

Die spanische DVD hat englischen Stereo-Ton, eine hervorragende Bildqualität (helles MGM-Master), dachte (und denke eigentlich auch noch) es handele sich um ein HD-Master! Hat auch lustigerweise keinen PAL-Speedup, was nicht auffällt.

Super Komprimiert! (Das können die Spanier, zumindest die DVDs die ich bisher hatte, auch alles MGM-Master, evtl. liegt es daran) Die Scheibe ist jedem Fan sehr zu empfehlen, auch wegen dem Cover-Motiv!
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 4 Juni 2022, 13:52:13
Fabricated City (BD)

Von dem hatte ich zuletzt einen Trailer gesehen und mir den gleich mal besorgt - passiert mir eigentlich selten. Und auch hier wird ganz fix klar, warum: Der Trailer besteht zu erheblichen Teilen aus der spektakulär actionreichen Auftaktsequenz des Filmes, die mit dem Rest wenig zu tun hat und in eine völlig falsche Richtung weist. Mal wieder Trailerbetrug mit Ansage, halt.

Was nicht bedeutet, dass der Streifen insgesamt schlecht ist. Das ist ein slicker Young-Adult-Thriller aus dem Kinoland Südkorea, das unbelastet von zu viel Staatsnähe inzwischen Marktführer im Asia-Actionbereich sein dürfte. Die Grundidee ist eine von denen, bei denen schon immer irgendwie gedacht hat "so was in die Richtung könnte man mal machen", und ist in der Form natürlich schon etwas beunruhigend. In der Folge gibt es dann einen soliden Thriller mit etwas mittelspektakulärer Action, die man allerdings wie so manche Storyvolte besser nicht auf die Goldwaage legen oder einem Realismuscheck unterwerfen sollte. Vor allem der nerdige, aber trotzdem kampfkräftige Held ist wie die ganze Gamertruppe nicht wirklich ein Fall von "mitten aus dem Leben".

Trotzdem zügiger Fun mit einer kleinen Prise Nachdenklichkeit. Knapp 7/10.

La Abuela (BD)

Keine Ahnung, ob ich da falsch liege, aber wie bei einigen (Grusel-)Filmen der letzten Zeit beschleicht mich da etwas die Ahnung, dass das Produkte der hoffentlich bald endenden Ära "Filmen unter Coronabedingungen" sein könnte: Isolierte Hauptfigur, wenige Nebencharaktere, kompakte Schauplätze. Für mich als Zuschauer bringt das ein Problem mit sich: Weil der Hauptperson ein Sidekick, eine Freundin, irgendwelche Kontakt außer ein paar Telefonaten fehlt, mit denen man sich über die Handlung mal austauschen könnte, darf man sich den Plot da immer komplett selbst zusammenreimen. Nicht dass das hier vom Ende gesehen hier allzu schwer wäre, dennoch hinterlässt das häufig reichlich Fragen, kleinere (was hat das mit den
Spoiler: zeige
 Kindheitserinnerungen auf sich und - wenn die so unangenehm waren - warum hatte die so ein herzliches Verhältnis mit ihrer Granny
?)  Und eine ganz große: Wenn das, was das Ende andeutet, so zutrifft, warum der ganze Hokuspokus über weite Teile der Laufzeit ?
Spoiler: zeige
Warum hat Lieb-Omi den finalen Körpertausch dann nicht schon nach 15 statt nach 85 Minuten vorgenommen ? Das hätte nicht nur einer Pflegekraft und ungesehenen 40 Bewohnern des Pflegeheims das Leben gerettet,
sondern uns auch einen für sehr mittelmäßigen Film erspart. Der zugegeben ein paar freizügige und herbe Szenen hat, nur nicht von der Art, die der geneigte Gruselfan so üblicherweise erwartet.

5/10.

Broadcast Signal Intrusion (BD)

Kleiner Nostalgie-Grusel, Eso-Drama, Serienkiller-Krimi ? Der hat mich echt etwas ratlos zurückgelassen.
Fangen wir mit dem unbestreitbar positiven an: Das Setting Anno 1999 mit der aufziehenden Digitalära, den frühen Foren und dem sprichwörtlichen Abschied vom Analogen ist ganz gut eingefangen. Und das Pärchen Mack/Shum ist schon irgendwie sympathisch, nicht nur, aber eben auch (sage ich jetzt einfach mal) weil hier der Cast eben nicht mit dem Diversity-Lineal ausgemessen wurde.

Der Rest findet sich irgendwo im Niemandsland von "interessant, zum Grübeln und völliger Quatsch". Klar ist das mit der strangen Figur, die da via "TV-Hack" (so die dt. Fassung etwas ungenau angesichts des noch komplett analogen TV) eingeblendet wird und unverständliches Zeug brabbelt, eine nette Grundidee. Nur wird die nicht ansatzweise aufgelöst, unsere Helden klappern im Wege der Schnitzeljagd ein halbes Dutzend Figürchen und Schauplätze ab, die aber alle nichts wesentliches zur Rätsellösung beitragen. So ermüdet das ganze zunehmend, bis zu einem Finale, das mit Auslassungen und einer massiv fragwürdigen Schlusspointe dann so richtig verstört oder verärgert, je nach Laune.

So hätte ich dem für die erste Stunde solide 6,5/10 vergeben, das Ende kostet den aber mindestens einen Punkt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 7 Juni 2022, 18:25:46
Death Proof - Todsicher: 2-Disc Limited Collector's Edition

(https://abload.de/img/886970711593.5f6rjuc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=886970711593.5f6rjuc.jpg)

Death Proof ist und bleibt typisch Tarantino, nur diesmal mit Frauen! :D

Der Soundtrack ist typisch Tarantino, top, 60s/70!
Der Erzählstil ist dieses Mal ein bisschen anders, es gibt keine Rückblenden, was aber nicht so schlimm ist, da der Film in 2 Teile bzw. 2 "Group of Girls" eingeteilt ist.

Die ersten sind noch harmlos, loses Mundwerk, aber relativ leichte Opfer für "Stuntman Mike".. 😈
Die 2. Gruppe ist dagegen tougher & vor allem selber Stuntfrauen/Schauspielerinnen (u.a. Zoe Bell as himself !)

Kurt Russel als Bösewicht & "The Girls" gefallen, aber die wirklichen Stars sind die Autos! Geile Karren, geiler Sound, geile Stunts! ♥

Was noch wichtig ist, zu erwähnen, NO fucking CGI ! 😍👌🏻

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 9 Juni 2022, 09:43:03
(https://abload.de/img/unbenannt12e9kuu.jpg)

Eigentlich hatte ich gedacht, dass es sich bei dem aus dem Hause ,,Netflix" stammenden 2021er Thriller ,,Intrusion" um einen Home-Invasion-Streifen handeln würde – was sich letztlich jedoch als so nicht ganz/konkret richtig entpuppte (my bad). In dem Film geht es um ein Ehepaar, das eine schicke modern-große Villa etwas außerhalb der nächsten Stadt in der Einöde New Mexikos bezieht. Eines Nachts wird bei ihnen eingebrochen – ein paar Tage später erneut; wobei es da aber zu einer Auseinandersetzung zwischen den Besitzern und den Tätern kommt. Im Folgenden beginnt die Ehefrau dann damit, den Hintergründen der Sache aktiv auf die Spur zu gehen...

,,Intrusion" ist ein schick anzusehender, handwerklich solide von Regisseur Adam Salky (,,Dare") in Szene gesetzter Film. Freida Pinto und Logan Marshall-Green verkörpern die Hauptrollen ordentlich – in einer Nebenrolle ist zudem noch Robert John Burke als Cop mit von der Partie. Inhaltlich stehen die Beziehung der Eheleute und die betreffenden Nachforschungen (samt der damit einhergehenden Verstrickungen) im Fokus. Die Sache ist bloß, dass das Skript Chris Sparlings (,,Buried") mit so einigen Klischees, Logikschwächen und Vorhersehbarkeiten aufwartet, so dass Genre-Kenner schnell ahnen, worauf das Ganze hinausläuft...

Für den einmaligen Konsum ohne große Erwartungen ist ,,Intrusion" aber durchaus brauchbar. 

knappe 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 9 Juni 2022, 18:16:20
Bei Amazon Video ausgeliehen:

The Specialist

(https://abload.de/img/de51e16f519f5eb0cd498djj09.jpg) (https://abload.de/image.php?img=de51e16f519f5eb0cd498djj09.jpg)

Ein durchschnittlicher Stallone/90er/Actioner...

Sly, eine sexy Sharon Stone & ein wahnsinniger Bösewicht, was soll da schief gehen?!

Leider doch einiges.. :/
Die Action ist cool, oftmals "echte" Explosionen, aber die Story kommt nie so richtig in Fahrt.. Zwischendrin ist die (Love)Story echt langweilig bzw. nicht spannend!
Man sieht, wie Sly ein paar Mafiosi mit Bomben in die Luft jagt, aber alles in allem ist es irgendwie nicht so spannend gemacht.

Sly & Sharon Stone geben auf jeden Fall ein cooles Duo ab & der Bösewicht, der die Seiten gewechselt hat, wird stark  von James Woods verkörpert!

Aber all das reicht nicht, um dem Film aus der Mittelmäßigkeit zu holen.

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 11 Juni 2022, 16:05:01
(https://abload.de/img/untitled121ck8q.jpg)

Bei ,,Vals" – dessen deutscher Titel übrigens ,,Da waren´s nur noch zwei" sowie sein englischer ,,Vicious" lautet – handelt es sich um einen holländischen Young-Adult-Thriller aus dem Jahr 2019, in dem vier Mädels für ein Wochenende nach Belgien in ein in den Ardennen gelegenes Ferienhaus fahren. Dort lernen sie ein paar Jungs kennen, welche in der Nähe nächtigen – aber nicht allein nur das führt im Folgenden zu so einigen Zickereien, Vorwürfen und Verdächtigungen untereinander. U.a. verschwindet im Laufe des Abends eine der jungen Damen – worauf eine andere (unsere von Romy Gevers verkörperte Hauptprotagonisten Kim) behauptet, jemand würde sie beobachten sowie mit Sicherheit ,,Schlimmes im Schilde führen". In Addition dazu fängt es draußen zu schneien an – was es ihnen erschweren würde, von jenem Ort wegkommen, sofern sie Kim´s Behauptungen und Befürchtungen denn wahrhaft Glauben schenken würden...   

Der Streifen basiert auf dem ersten Buch der so genannten ,,deVries-Thriller-Reihe" der niederländischen Autorin Mel Wallis de Vries – die Regie übernahm ihr Landsmann Dennis Bots (,,Starke Mädchen weinen nicht"). Inhaltlich folgt der Aufbau jenem klassischer Horrorfilme – leider inklusive vieler der seit jeher existierenden Klischees: Ein Stopp an einer unsauber-unheimlichen Tankstelle mit einem creepy Bediensteten, ein zu erspähendes mysteriöses Symbol (eine Art Traumfänger mit Tierknochen an einem Baum unweit des Hauses), aufziehendes schlechtes Wetter draußen (usw.). Überdies haben die Mädels Geheimnisse untereinander – á la dass eine mit einer anderen ins Ausland zu reisen gedenkt, was wiederum eine weitere traurig stimmen würde, eine von ihnen ,,eventuell" mal 'was mit dem aktuellen Freund einer anderen aus der Clique hatte oder man an Kim´s Warnungen zweifelt, dass da etwas nicht stimmt und sie wahrscheinlich in Gefahr schweben (etc.)...   

Die Performances sind an sich okay – auch wenn mir eine (Pippa) von ihrer Art her rasch auf die Nerven zu gehen begann; was allerdings mit an der Beschaffenheit ihrer Figur lag (den Teil der Rolle hat sie somit super gemeistert). Optik und Regie erinnern an US-TV-Movies, Spannung kommt nur wenig auf, einige der Subplots und Charaktere sind schlichtweg überflüssig und manches hätte man getrost ,,straffen" können. Einzelne Bilder sind aber durchaus ein Stück weit ,,atmosphärisch" geraten. Wie so oft, muss es am Ende ,,natürlich" auch einen ,,Twist" geben – welcher sich für ,,Genre-Freunde" jedoch als recht vorhersehbar entpuppt und zudem nicht sonderlich inspiriert dargereicht wird. Kurzum: ,,Vals" ist sozusagen ein ,,Teen-Mystery-/Horror-/Psycho-Thriller light" – keineswegs furchtbar oder so; wohl allerdings ziemlich belanglos und unaufregend. Zumindest passt der Song im Radio auf der Hinfahrt prima (,,We are young" von Fun)...

gute 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 13 Juni 2022, 01:42:14
Filmabend am SA beim besten Kumpel:

Blood Punch

(https://abload.de/img/148515w5jr8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=148515w5jr8.jpg)

Happy Deathday in the Woods. Oder so ähnlich.. 😂🙈
Leider war er aber nicht so gut wie Happy Deathday!

Der Tag wird immer wieder wiederholt, die Erinnerungen bleiben & die 2 versuchen, aus der Schleife raus zu kommen.

Der Film braucht zu lange, um in die Pötte zu kommen, die Junkies rauchen extrem viel in diesem Film und die einzig coole in dem Film ist die Alte, die auch echt sexy ist 😉 Auch wenn sie ständig raucht! 😕

Es splattert dafür schon ganz cool, das ist ein Pluspunkt.

Aber alles in allem fehlt dem Film hier IMO der Witz, die Spannung, uvm.

Habe mir mehr erhofft!

2,5/5

James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben

(https://abload.de/img/1486476muk9u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=1486476muk9u.jpg)

Ich war nie der große Bondfan. Mit Goldeneye fing es an, die Brosnanära war der Anfang, die waren ganz OK..
Die Alten habe ich auch ein paar mal gesehen.
Ich mag die Gimmicks, die Autos, Q's Labor & die Coolness von Bond, der einfach alle Weiber bumst!  😁😂

Aber hier fehlt all das! Der Anfang war klasse! Geile Verfolgungsjagd, gute Action! Ein alter Jaguar mit Gimmicks! Cool ! 😎

Dann geht's steil bergab! Bond ist in Rente, hat kein Bock & gefühlt nah an der Depression.
Dann werden hier alle möglichen Minderheiten bedient, was vollkommen irrerelevant & unnötig ist.
Eine weibliche 007 - OK, ist in Ordnung, Bond ist im Ruhestand.
Diese 007 ist aber 1. Schwarz 2. Lesbisch & 3. Zumindest in diesem Teil ist sie vollkommen überflüssig.
Q ist auch irgendwie Blödsinn. Er ist nur am PC.
Er ist viel zu jung. Das muss eigentlich ein älterer Mann sein.
Dazu sieht man kein einziges Mal das Labor, wo er technische Spielereien & das Auto vorstellt.
Dann sieht man ihn privat (!) & er hat "in 20 min." ein Date mit einem Mann. Q ist also schwul. Who the Fuck cares?!

Die Action sah überraschend handgemacht aus! IMO gab's relativ wenig CGI 😃
Hätte es lieber öfter so gehabt wie am Anfang, der war stark!

Christoph Waltz' Auftritt war zwar von ihm gut, aber für die Story nicht so wichtig & im Prinzip viel zu klein.
Rami Malek war als Bösewicht gut, aber nix, was in Erinnerung bleibt.

Spoiler: zeige
Dann kommt noch das absurde, völlig bescheuerte Ende, Bond stirbt!!111 😔 How dare you?! 😡


Natürlich gilt auch hier, wie bei allen neuen Filmen ... Er geht viel zuuu lange! 😑😑

Ich weiß schon, warum ich ALLE Mission Impossible Filme viel lieber mag!

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 13 Juni 2022, 01:57:51
Presque (2021)

Hätte ich mir ohne Begleitung wohl eher nicht angesehen, aber es war dann auch nicht schlechter als das, was ich erwartet habe. Die Feelgood-Buddy-Movie-Geschichte darüber, dass im gehandicapten, bloß "fast" normalen Körper durchaus ein normaler Geist stecken kann, wurde immerhin mit einem entsprechend gehandicapten Darsteller bewerkstelligt. Dass es sich bei ihm um einen Philosophen (im Sinne eines philosophie-studierten Autors) handelt, überrascht bei der Vehemenz, mit der Philosophen im Film auf Kalendersprüche reduziert werden. Egal: Alles, wirklich alles, läuft hier nach Formel ab... inklusive später Enthüllung über die scheinbar weniger geplagte Hauptfigur... Das ist zwar nicht so sex-/rass-/klassistisch wie man er von der französischen Mainstream-Sozialkomödie gewohnt ist; vielleicht liegt es an den Schweizer Produktionsgeldern... Allerdings: Dass da eine namenlose Nutte mit goldenem Herzen und scheinbar völlig zufriedenstellendem Traumjob bereitwillig aus einer Mischung aus Mitleid oder echter Liebe ohne nochmalige Bezahlung nach dem geplatzen Termin mit dem Gehandicapten ins Bett steigt (damit der gänzlich Unerfahrene ihr nach seinen eigenen Angaben einen Orgasmus bescheren kann), um späterhin keine weitere Rolle mehr zu spielen ... tja, das passt wohl zur in den Chef vernarrten Mitarbeiterin, die ihm gegen Ende nachreist und Gefühle für ihn erkennen lässt, ohne ihrerseits von Interesse für die Handlung zu sein ... oder zur Mutter des Gehandicapten, die ihren Sohn ihren Erwartunghaltungen unterbuttert ... Naja, gut, vielleicht steckt doch ein bisschen Sexismus im Film, aber eher so nebenbei. Ansonsten bemüht sympathisch um das Thema Behinderung kreisend, aber da hätte ich dann doch eher lieber noch einmal die entsprechenden Rolf de Heers angesehen.
6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 14 Juni 2022, 01:19:49
Gestern Abend mit meiner Freundin auf Amazn Video gesehen:

SCHWEINSTEIGER Memories - Von Anfang bis Legende

(https://abload.de/img/91lvfoz5rl._ac_uy218_d7ky4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91lvfoz5rl._ac_uy218_d7ky4.jpg)

Ich als NichtBayernfan & als einer, der dem Nationalquatsch vor der WM 2014 abgeschworen hat, mag den "Schweini" einfach!

Er war immer ein Kämpfer, immer sympatisch & mit Poldi zusammen ein super Duo! Schade, das er nie beim "Effzeh" gespielt hat ;)

Diese Doku zeigt sehr viel positives, ein bisschen negatives, aber davon doch auffällig wenig.. 🤔
Die Interviewpartner sind meistens OK, aber ein Van Gaal kann sehr wohl deutsch & mir hat ein Phillip Lahm gefehlt, einer der Leader bei der N11 & den Bauern, äh, Bayern damals..

Was zur Hölle ein Till Schweiger da macht, weiß auch nur seine eigene Produktionsfirma.. 🙄

Leider zu glattgebügelt, aber dennoch nicht schlecht gemacht!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Juni 2022, 13:08:15
Gestern Nachmittag mit meiner Freundin im Kino gesehen:

Dog

(https://abload.de/img/340f37696598jyb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=340f37696598jyb.jpg)

Ein anfangs stellenweiser witziger, aber grundsätzlich ernster Film, in dem eine innige Freundschaft entsteht!

Jackson Briggs (Channing Tatum) war Army Ranger darf aber jetzt aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung nicht mehr arbeiten bzw. bekommt keine Chance mehr.
Diese Chance ergibt sich aber jetzt, indem er einer Hündin (Lulu) hilft, die auch jahrelang im Dienst der Army stand, deren Herrchen verstorben ist & jetzt müssen sie die Westküste entlang zur Beerdigung fahren.

Dummerweise ist Lulu auch "kaputt", was sehr gut die Kritik an Kriegen zeigt, also ich finde, die Selbstverherrlichung der Army hält sich in Grenzen, natürlich finden sich Armysymbole usw. im FIlm wieder, aber es gehört nun mal dazu...

Anfangs ist Lulu agressiv, büxt immer wieder aus & er muss sie echt zügeln, aber mit der Zeit freunden die 2 sich echt gut an 🐕♥
Die Aufnahmen sind stark gemacht, Westküste halt 😍

Was den Film aber ganz klar abhebt, ist die Tatsache, das Channing Tatum hier den Tod seiner eigenen Hündin verarbeitet, mit der er die Westküste entlang gefahren ist & die auch Lulu heißt... 🥺❤️

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 Juni 2022, 10:07:04
(https://abload.de/img/unbenannt12ojk8u.jpg)

Der französische ,,Netflix"-Polizei-Thriller ,,BAC Nord – Bollwerk gegen das Verbrechen" (2020) handelt von drei Polizisten (Gilles Lellouche, François Civil und Karim Leklou), die in der für ihre hohe Kriminalitätsrate bekannten Stadt Marseille zunehmend frustrierter darüber werden, dass bestimmte Gegenden förmlich zu ,,gesetzlosen Zonen" geworden sind, in die sich selbst die Polizei nicht mehr hineintraut. Eines Tages erhalten sie die Genehmigung und Gelegenheit, im Zuge einer ,,Sonder-Operation" der dortigen kriminellen Szene einen merklichen Schlag zu verpassen. Um an die entscheidenden Angaben einer Informantin zu gelangen, benötigen sie jedoch mehrere Kilo Marihuana – welche sie im Folgenden beschaffen, indem sie Dealer und Käufer um die Ware ,,erleichtern". Die dafür erhaltene Info führt daraufhin zu einer groß angelegten Aktion und einem achtenswerten Erfolg. Plötzlich aber geraten die drei Polizisten in Verdacht, die Drogen zum eigenen Vorteil gestohlen und selbst verkauft zu haben – u.a. da sie die Identität ihrer Informantin (aus Furcht um deren Sicherheit) nicht preiszugeben bereit sind und ihr Vorgesetzter von diesbezüglichen Absprachen auf einmal nichts mehr wissen will. Der Fall geht durch die Medien – sie werden verhaftet und sogar inhaftiert... 

Lose auf einem echten Skandal basierend, der sich vor einigen Jahren (2012) tatsächlich mal ereignet hat, kennt sich Regisseur und Co-Autor Cédric Jimenez mit dem betreffenden Milieu offenbar ordentlich aus (2014 drehte er bereits ,,der Unbestechliche – mörderisches Marseille") – allerdings hat er es im Vorliegenden nicht geschafft, dem Potenzial der Materie gerecht zu werden: Die brisante Problematik mit den ,,sozialen Brennpunkten" innerhalb der französischen Gesellschaft wird nicht weiter vertieft - da hätte man mehr in Richtung ,,die Wütenden – Les Misérables" gehen dürfen - und auch die ,,Grauzonen der Polizeiarbeit" werden nicht intensiver beleuchtet. Stattdessen wird einem ein ,,schnörkelloser" dramatischer Polizei-Thriller geboten, der sich leider nicht weiter von verschiedenen anderen jener Art abhebt – außer vielleicht, dass es keinen klassisch-konkreten ,,Main Villain" gibt. Die drei Leads machen ihre Sache indes prima – vermitteln überzeugend, dass sie Partner und enge Freunde sind, die sich füreinander einsetzen – Kenza Fortas fällt als junge weibliche Informantin positiv auf und Adèle Exarchopoulos ist bezaubernd wie eh und je – hat aber eine eher undankbare Rolle (als Polizisten-Gattin und Mutter) abbekommen...

Kurzum:  Bei ,,BAC Nord" (englischer Titel: ,,the Stronghold") haben wir es mit einer Kombination aus einem ,,Charakter-Drama" und einem ,,gritty" Action-Thriller zutun – durchaus unterhaltsam, aber oberflächlich und nicht gerade in Erinnerung verbleibend...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 18 Juni 2022, 14:12:37
Vor 3 Tagen Abends mit meiner Freundin bei Amazon Video ausgeliehen:

Stunde der Angst

(https://abload.de/img/91ezcnuuvxl._ac_uy218ywj8h.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91ezcnuuvxl._ac_uy218ywj8h.jpg)

Stunde der Angst. Eher 99 Min. der Angst.... 😑

Ich fand den Film todlangweilig. Es passiert fast nix!
Es klingelt hundertfach, sie kann aufgrund von Agoraphobie, einer Angststörung, nicht raus, es ist heiß, sehr heiß, sie lebt im New Yorker Ghetto & ist eine ehemals erfolgreiche Schriftstellerin, die jetzt eine Schreibblockade hat und zu alledem läuft draußen noch ein Killer rum...

So, das war der Film.
Sie bekommt auch ein bisschen Besuch von einer Freundin bzw. dem Lebensmittellieferanten, aber das war´s ansonsten...

Kommen wir zu dem positiven:

- Die Atmosphäre! Das kleine Apartment, die Hitze draußen, der Killer (der nie sicht- oder hörbar ist), all das ist gut gemacht.
- Naomi Watts! Sie spielt einfach klasse, man nimmt ihr die Schriftstellerin zu 100% ab!

Da der Film als Thriller beworben wurde, es aber leider nie spannend wird bzw. es einfach kein Thriller ist, ist er leider Mist! 😕

2/5

Vorgestern Abend mit meiner Freundin auf ihrem Netflixaccount gesehen:

Der unsichtbare Gast

(https://abload.de/img/der-unsichtbare-gast_nbk8w.jpg) (https://abload.de/image.php?img=der-unsichtbare-gast_nbk8w.jpg)

Ich hatte der Beschreibung nach einen "Gerichtsthriller" erwartet, die ich liebe, aber es wurde dann ein unerwartet sehr starker Thriller, der viel mit Rückblenden arbeitet!

Die Erzählungen aus den vielen verschieden Blickwinkeln, ein Twist nach dem anderen, das ist ganz, ganz stark gemacht!

Immer, wenn man denkt, das isses, kommt was anderes auf den Tisch & man ist vollends verwirrt!
Bis zum Ende ! ;)

Superstark!

4,5/5

Gestern Abend mit meiner Freundin bei Sky on Demand (aka WOW) gesehen:

Every Breath you take

(https://abload.de/img/102059dobk4f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=102059dobk4f.jpg)

"Kranker" Thriller!
Die Atmosphäre ist ganz cool & der Bruder ist ganz klar nah am Overacting, was aber nicht schlecht sein muss ;)

Mir hat aber ein bisschen Spannung gefehlt, man fiebert nicht mit den Charakteren mit.
Der Psychater bzw. Vater ist zu glatt, zu langweilig... Die Frau & die Tochter gehen direkt auf den Typen ein, was ihm zwar hilft, aber dennoch seltsam wirkt... 🤔

Dafür wird der Bruder echt stark gespielt!
Die Gegend wirkt auch oft bedrohlich inkl. deren Haus, sehr gläsern...

Schade, aber hier wurde zuviel verschenkt!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 25 Juni 2022, 12:22:51
Woche der Schmalspur-Dystopien: LX2048 und Zone 414 (Itunes/Amazon).

Beide werden mit optisch sehr ähnlichen, in beiden Fällen eher irreführenden Plakaten beworben, daher kann man die ganz schön vergleichen. Zone 414 ist ein sehr entfernter Verwandter vom Blade Runner (nahe Zukunft, Private Eye gegen Roboter), wurde mit sehr wenig Geld in Irland produziert und sieht entsprechend aus wie ein Film, der für sehr wenig Geld in Irland produziert wurde. Soll heißen: Brachen, Hinterhöfe, ein, zwei futuristische Einsprengsel, letztere immerhin ganz passabel gemacht. Ganz nett auch, Pearce mal wieder in einer "normalen" Rolle abseits von Überbösewicht oder Mr. Ultracool zusehen. Ändert nur nichts daran, dass der inhaltlich mächtig dröge ist, kaum Action, keine Überraschungen, banales Ende. Sehr, sehr durchschnittlich 5/10.

Von LX2048, der sogar in 4K vermarktet wird, hatte ich mir etwas mehr versprochen, die Kritiken sind auch minimal besser. Allein, ich fand den sogar noch öder, vor allem optisch ist da von Zukunft gar nichts zu erkennen, außer ein paar Lichteffekten. Und Menschen hinter VR, die irgendwas sehen, was wir nicht sehen, ganz toll.
Das ist so die Machart, die ich schon öfter angesprochen habe: Da fällt einem beim Duschen eine geniale, nie dagewesene Idee ein, daraus wird dann ein Film gemacht, der aber über die besagte Grundidee hinaus aber so gar nix zu bieten hat. Hier: Was wäre, wenn die Krankenkassen statt Behandlung und Heilung einfach gleich einen Klon anbieten würden, der die Rolle des Patienten einnimmt ? Klingt interessant ?? Für mich auch nicht. Der daraus entstehende Film ist so geschwätzig, dass der mich sogar beim parallelen Second Screen noch gelangweilt hat. Irgendwie taucht da ein halbes Dutzend Frauenrollen auf, die ich allesamt nicht einordnen konnte (mit wem ist die Hauptfigur nun verheiratet, verdammt noch mal), dazu Lindo, der auch nichts zur Handlung beiträgt, es wird viel gelabert, und dann ist der auf einmal vorbei. Ganz ordentlich gespielt von D'Arcy, trotzdem sehr subjektive 3,5/10. Aber wer "Dialogfilme" mag, bitte sehr....

Sacrifice (Amazon 99 Cent).

Dann doch lieber so was - gut abgehangene Grundidee, "inspiriert von Lovecraft". O.K, das ist jetzt sehr hoch gesprungen für eine Geschichte, die gefühlt ein paar mal zu oft da war in letzter Zeit, so viele strange Kulte kann es auf der Welt doch gar nicht geben. Immerhin wird da mit dem Wasser ein interessantes Element eingeführt, die Optik stimmt in gewissen Grenzen auch, und die norwegische Insel ist ein ganz hübsches Szenario. Leider sind fast alle Gruselszenen und Bluteffekte mal wieder diese "Halbträume" - man ahnt es schon beim ersten Versuch, dass das so nicht passiert, nicht passieren kann, sonst wäre der Film gleich vorbei. Dafür gibt es eine für Hollywood-Verhältnisse überraschend freizügige Nacktszene, und das Ende ist auch ganz passabel. 5,5/10.

Spiritwalker
(Amazon 99 Cent)

Schon wieder Korea. Und erneut ein modern-stylisher Thriller, dem man eigentlich wenig vorwerfen kann - gute Grundidee, solide Action, hohes Tempo. "Eigentlich", weil da im zentralen Punkt der Handlung unnötig und letztlich komplett sinnfrei übertrieben wird: Warum zum Teufel hat der Hauptdarsteller ständig ein anderes Gesicht, teilweise im Sekundentakt ? Das verwirrt unnötig, und ist von der eigentlich relativ unspektakulären Erklärung, die wir da zur Halbzeit angeboten bekommen, auch gar nicht zu rechtfertigen.

Trotzdem ganz unterhaltsam. 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 25 Juni 2022, 14:07:07
Gestern Abend mit meiner Freundin bei Amazon Video gesehen:

Fear of Rain

(https://abload.de/img/81rnwkbwr4l._ac_uy218c2j0z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81rnwkbwr4l._ac_uy218c2j0z.jpg)

Es ist eher ein Drama als ein Thriller, was ich ein bisschen schade finde, auch wenn er als Psycho-Drama gut funktioniert 😃

Die unter Schizophrenie leidende Rain kommt nach einem längerem Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause bzw. in die Schule. In der Schule meidet man sie, Teenies können gemein sein 😕 Und zu allem Überfluss beobachtet sie im Haus gegenüber eine (vermeintliche) Kindesentführung von einer Lehrerin...
Nur der neue Junge in ihrer Klasse hält zu ihr - Caleb.
Aber ist das alles real, was sie sieht oder ist es nur ein Streich ihrer Krankheit...?

Ich bin desöfteren in die Falle getappt, was real ist & was nicht, auch wenn ich die Illusion schon mal hatte, aber dann wieder verworfen habe..
Die Darstellung ihrer Schizophrenie ist gut gemacht, aber der Plot weiß leider nicht was er möchte.. Thriller oder Drama? Und "leider", IMO, ist es eher ein Drama, was ich wie gesagt schade finde, hätte mir eher einen Thriller gewünscht.

Dennoch kein schlechter Film!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 30 Juni 2022, 11:27:13
(https://abload.de/img/unbenannt12qjk2w.jpg)

In ,,the Ledge" beobachtet eine junge Kletterin, wie ihre beste Freundin durchs ,,aktive Verschulden" einer Jungs-Clique ,,zu Tode kommt" – worauf sie die Seite eines Bergs hinauf flüchtet und fortan genau dort gejagt wird, da die Täter hinter belastendem Video-Material her sind (sie hatte das betreffende Ereignis gefilmt) sowie jene am liebsten eh keine Zeugen der sie gewiss in den Knast bringenden Tat gehabt hätten. Leider hat mich dieser 2022er Survival-Thriller enttäuscht zurückgelassen – bzw. genau genommen haben mich bereits beim Ansehen bestimmte Punkte einfach sehr geärgert: Von seiner Art her wurde der Haupttäter schlichtweg zu ,,drüber" konzipiert – also ziemlich unsympathisch, gewalttätig, ,,toxisch männlich" sowie ohne größere Probleme zu töten bereit, so dass selbst seine Mitläufer-Kumpels schon bald um ihre Leben fürchten müssen. Eine subtilere, ihn dadurch vermutlich bedrohlicher hätte werden lassende Zeichnung seiner Figur wäre mir da deutlich lieber gewesen...

Hauptdarstellerin Brittany Ashworth mochte ich indes gern – die Soap-Opera-artigen Flashbacks, welche die Backstory ihres Parts aufzeigen, dagegen weniger. Jene sind eigentlich unnötig und dienten vermutlich nur dazu, die Laufzeit besser auf die Länge von knapp 85 Minuten zu bringen. Leider sind einige Kletter-Sequenzen zudem ein Stück weit ,,over the Top" geraten – wobei man aber sagen muss, dass jene (in Serbien gefilmte) an sich durchaus gelungen sind und schon etwas realistischer (von der Verwendung der Ausrüstung und Techniken her) als die bspw. in ,,Cliffhanger" und ,,Vertical Limit" daherkommen. Regisseur Howard J. Ford (,,the Dead 1&2") und sein Team haben den schwierigen Dreh ,,on Location" prima gemeistert – zumal der britische Film bloß rund 2,5 Millionen Dollar gekostet hat – doch haben Klischees, schwache Dialoge sowie die Gestaltung der Baddies den Unterhaltungswert bei mir alles in allem merklich eingeschränkt. Schade, denn der Trailer hatte bei mir definitiv Vorfreunde auf den Streifen erweckt... 

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 2 Juli 2022, 12:08:40
Gestern Abend/Nacht:

Das Milliarden Dollar Gehirn

(https://abload.de/img/4020628767297.5fn7j7n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4020628767297.5fn7j7n.jpg)

Bis ungefähr zur Mitte ist ein typischer Harry Palmer Teil, außer das Harry als Privatdetektiv arbeitet & nur ausnahmsweise wieder im Dienst der Krone arbeitet.
Aber in der 2. Hälfte wird's Bondlike! Einem völlig irren Bösewicht inkl.! 🙈😁

Ob das jetzt so gut ist, lassen wir mal dahin gestellt, Harry Palmer ist alles, nur NICHT Bond...! 😁

Michael Caine als Harry Palmer ist so, wie er immer war & "and this is damn bloody right so" !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 3 Juli 2022, 13:24:02
365 Tage 2 ("Dieser Tag" ??) Netflix

Ja, ja, ist mir pflichtgemäß sehr unangenehm, dass ich mir den zweiten Teil dieser amtlich anerkannten Fremdschämreihe auch noch antuhe. Aber manchmal gibt es halt "diese Tage"...

Auf das Ende vom ersten, das eigentlich eine Fortsetzung nun ja eher unwahrscheinlich aussehen ließ, wird nicht groß eingegangen, wie so manches an dem Teil wohl auch besser so. Ungefähr 30 Minuten lang gibt es dann das Hochglanzgevögel, das die Fans wohl sehen wollen, dann biegt der Film komplett (falsch ?) ab und möchte höher hinaus, vielleicht eine Art Mafia-Soap sein. Damit wird zwar die Angriffsfläche (frauenfeindlich und so) massiv verringert, aber ganz ehrlich: Wer DAS sehen will, hat Dutzende bessere Alternativen. Die ganzen Volten, mit denen der Film die eigentlich obligatorische Nummer mit dem Nebenbuhler umschifft, sind schon ein echter Härtetest für den Zuschauer, wobei die zwei, drei kurzen Sexvisionen das auch keinen Deut besser machen.

Das Ende ist mal wieder total panne, was die Macher aber vermutlich nicht von einem Teil 3 abhalten wird, schlimm genug. Von besagten ersten 30 Minuten abgesehen ist der nur noch langweilig. 3/10.

Special Delivery
(BD)

Korea zum dritten, also für mich in letzter Zeit. Hier bekommt meine Sympathie für das neuere SK-Actionkino dann allerdings mal einen ordentlichen Dämpfer. Das ist wirklich und exakt die Grundidee vom Transporter; und das kann eigentlich nur funktionieren, wenn man in punkto Action und schnelle Autos mal ordentlich zu- und hinlangt.

Leider totale Fehlanzeige. Die Autoszenen sind bei allem Respekt für die weitgehend cgi-freie Machart so unspektakulär wie die verwendeten Karren, und vor allem: Es gibt viel zu wenige davon. Nach dem soliden kleinen Appetizer am Anfang sehen und hören wir noch etwas Reifengequietsche in einer Tiefgarage, das war es. Das Finale geriet weitgehend autofrei, ziemlich ruppig und ist insgesamt nicht das, was ich in dem Kontext sehen wollte.

Weitere klare Störfaktoren: Die banale Story um mal wieder korrupte Cops, viel ziellloses Herumgefahre und vor allem das weinerliche Kind samt
Spoiler: zeige
nasser Hosen
. Letzteres mag ja angesichts der gezeigten Lage halbwegs realistisch sein, sehen muss ich es in einem Actionmovie mit klarem Unterhaltungsauftrag trotzdem nicht, wir sind ja nicht bei Systemsprenger 2. Immerhin ein klarer Sympathiepunkt für die solide gespielte Hauptfigur, die ordentlich austeilen kann, ohne zum weiblichen Statham hochstilisiert zu werden.

Insgesamt sehr 08/15 und von mir nur 5/10.

The Sadness Amazon

Der wurde von den Gorehounds allerorten ja ausgiebig diskutiert und meistens abgefeiert, daher nur kurz meine "99 Cent" (wie komme ich da jetzt drauf ?).
Ich gebe zu, ich mochte die Machart, solche auf wenige Schauplätze konzentrierten Seuchen- oder Endzeitstreifen (Zombiefilm trifft es hier eigentlich nicht) gefallen wir einfach. Kommentar zur Corona-Welle ? Blutige-Me-Too-Parabel ?? Mag alles sein, ist aber letztlich total egal. Als solider Nägelkauer ohne viel Federlesen mit gerade so viel CGI wie nötig funktioniert der über weite Strecken bestens und liegt mir näher als die "Train-to"-Film, vor allem der ziemlich schreckliche zweite.

Die Bluteffekte - mich haben die jetzt weder gestört noch komplett euphorisiert, darüber verkauft man halt so einen Film, der sicher kein Monsterbudget hatte. Was ich nicht gebraucht hätte, ist der vulgär-sexualisierte Tonfall, der allerdings kein Gegenstück in den Bildern findet. Wenn das wirklich als Kommentar zur "toxischen Männlichkeit" gedacht war (besonders auffällig bei dem U-Bahntypen, der vor- und nach dem Befall gleich sexfixiert rüberkommt), ist das für mich eher ein Irrläufer, denn es verwandeln sich ja auch ausgesprochenen Sympathieträger in die Verbalsexmonster.

In der Summe knapp 7/10.

Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 3 Juli 2022, 19:17:34
(https://abload.de/img/untitled1kjjum.jpg)

,,Cherry Falls" von ,,Romper Stomper"-Regisseur Geoffrey Wright hatte ich mir erstmals auf dem 2000er ,,Fantasy Filmfest" angeschaut, bevor er hierzulande unter dem furchtbaren Titel ,,Sex oder stirb" veröffentlicht wurde (da der Killer ausschließlich Jungfrauen tötet) sowie er sich seither im Laufe der Zeit einen achtbaren ,,Kult-Status" aufzubauen vermochte. Dank der kürzlich zugelegten (einen echt ansehnlichen Transfer aufweisenden) britischen BluRay habe ich mich nun also (nach etlichen Jahren mal wieder) an eine erneute Sichtung eben jenes satirischen ,,Slashers" begeben, welchen ich inzwischen (nicht nur im Kontext des Genres an sich betrachtet) durchaus zu schätzen weiß...

Klar hat der Streifen seine unverkennbaren Schwächen – unter ihnen das ,,holprige" Editing und die relativ leichte Identifizierung des Killers – doch ist eine gewisse inhaltliche Cleverness nicht von der Hand zu weisen und gefällt mir einfach die ,,ungeschliffen" anmutende ,,B-Movie-Art" des Werks, welche es von ähnlichen Produktionen (á la die ,,Scream"-, ,,I know what you did..."- und ,,Urban Legend"-Reihen) abhebt. Dazu noch die kompetente Besetzung (allen voran die wunderbare Brittany Murphy; plus u.a. Jay Mohr, Gabriel Mann und Michael Biehn), der amüsant-schwarze Humor und ein paar wirklich gelungene Szenen. Schade bloß, dass wir die Uncut-Fassung Wrights wohl nie zu Gesicht bekommen werden...   

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 4 Juli 2022, 18:54:26
(https://abload.de/img/untitled129hk4r.jpg)

Bei ,,Maria" haben wir es mit einem philippinischen Action-Streifen aus dem Jahr 2019 zutun, in welchem Christine Reyes eine Auftragskillerin verkörpert, die ihren Tod vortäuscht, um aus dem Milieu auszusteigen. Jahre später findet das Kartell, für das sie gearbeitet hat, allerdings heraus, dass sie noch am Leben ist – was darin mündet, dass die Schergen sie ,,zum Abschuss freigeben" und im Zuge dessen ihre inzwischen gegründete Familie (Mann und Kind) töten. Erwartungsgemäß lautet ihre Devise daraufhin: Erbarmungslose Rache!

Wie so oft bei Flicks dieser Art kommt die Story ebenso vorhersehbar und generisch-simpel daher wie die Charakter-Zeichnungen und -Entwicklungen. Handwerklich solide, geizt der Film nicht mit Brutalitäten und solider Action – ist dabei an sich aber nicht sonderlich ,,aufregend". Man kennt solche Streifen halt bereits zu Genüge – egal ob nun mit einer männlichen oder weiblichen Hauptrolle. Zudem ging mir der ständige Wechsel zwischen Philippinisch und Englisch (ähnlich wie schon bei John Woo´s ,,Manhunt") auf den Keks...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 5 Juli 2022, 01:56:05
Death Wish - Ein Mann sieht rot

(https://abload.de/img/9007150073a73.a0f1njya.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150073a73.a0f1njya.jpg)

Paul Kersey (Charles Bronson) kehrt aus dem Urlaub mit seiner Frau zurück & geht zur Arbeit, während seine Frau & Tochter einkaufen gehen & danach in ihrer Wohnung überfallen werden. (Einer der "Freaks": Jeff Goldblum) Die Tochter wird vergewaltigt & die Frau schwer verletzt. Sie stirbt kurz darauf im Krankenhaus & die Tochter verfällt in Katatonie...
Er nimmt einen Auftrag von der Arbeit an, etwas im ländlichen, wo er einen Waffennarr kennenlernt, der ihm eine Waffe schenkt, damit geht er langsam auf die Jagd des "Abschaums" in der Stadt!

Es macht erschreckend Spaß, Charles Bronson als "Rächer" zu beobachten...
Das Katz & Maus Spiel mit den Cops ist gut & spannend gemacht, das New York der 70er ist dreckig und hoffnungslos, wie Paul Kersey selber.

Gut gemachter Film, hat trotz (oder gerade wegen..) des Themas "Selbstjustiz" Spaß gemacht, aber was würde man selber machen, wenn einem sowas geschieht...!?

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 6 Juli 2022, 01:40:01
Death Wish 2 - Ein Mann ohne Gnade

(https://abload.de/img/9007150073a73.a0fsajl2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150073a73.a0fsajl2.jpg)

Paul Kersey is back & nimmt wieder Rache... :D

Brutaler, blutiger & kaltblütiger als im 1. Teil!

Er beginnnt wie der erste, mit einer Vergewaltigungsszene, die aber IMO noch schlimmer rüber kommt, weil länger. :(
Dann wird seine Tochter auch noch entführt & getötet, damit ist Paul Kersey wieder "off the chain" und fängt wieder an zu töten...

Und wie! Er jagt bzw. verfolgt die Verbrecher, foltert & tötet sie!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 8 Juli 2022, 15:40:27
(https://abload.de/img/unbenannt1pekq1.jpg)

,,Sniper: Assassin's End" (2020) ist der inzwischen 8. (und noch immer nicht letzte) Teil der betreffenden Franchise und wurde dieses Mal von Kaare Andrews (,,Altitude") in Szene gesetzt – und das handwerklich solide; aber recht unspektakulär sowie ohne irgendwelche markanten Eigenschaften, die das Werk in der Hinsicht von anderen dieser Art/Reihe nennenswert abheben. Die Action ist eher spärlich über den Verlauf verteilt worden – Spannung kommt annähernd keine auf. Letzteres liegt auch mit daran, dass das Drehbuch eine unglaublich altbekannt-lahme Geschichte erzählt: Unserem Lead wird nämlich ein Verbrechen in die Schuhe geschoben – also muss er nicht nur den Baddies entwischen, sondern hat auch die Behörden im Nacken, während er seine Unschuld zu beweisen versucht (siehe zig ähnliche Filme – unter ihnen ,,Angel has fallen", wo obendrein ebenfalls eine ,,zu kittende" Vater-Sohn-Beziehung eine Rolle spielt)...

Neben der entsprechenden Vorhersehbarkeit dieser Aneinanderreihung schon zigmal gesehener Plot-Versatzstücke und Klischees wirkt die simple Geschichte bisweilen dennoch ,,künstlich aufgebauscht", verbleiben die Widersacher und Nebenfiguren weitestgehend ,,blass" (bis auf Ryan Robbins, der mit merklichem Spaß bei der Sache ist – allerdings den unglaubwürdigsten Homeland-Security-Agenten seit langem verkörpert) und wirkt die plötzlich ,,akzentuierte" Musikuntermalung bei einer Fight-Szene irritierend (unfreiwillig) komisch. Immerhin kommt es in diesem Sequel zu einer ,,Familien-Zusammenführung" zwischen Beckett Jr. (Chad Michael Collins) und Sr. (Tom Berenger) – im Zuge derer letzterer seinem Sohn u.a. von einer früheren ,,tragischen Entscheidung" berichtet, mit welcher er dann prompt erneut beim Showdown konfrontiert wird (wo wir wieder beim Thema ,,Vorhersehbarkeit" wären). Zumindest ist das Ergebnis einigermaßen kurzweilig geraten – und weist nur wenige CGIs auf. Daher:

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 8 Juli 2022, 21:42:06
Death Wish 3 - Der Rächer von New York

(https://abload.de/img/9007150073a73.a0fyvk51.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150073a73.a0fyvk51.jpg)

Death Wish 3...
Nach den guten ersten 2en war ich gespannt, wo & wie Paul Kersey nun aufräumen würde...

...und es wurde leider wieder New York. (Wie spannend... 🙄)

Die Story ist (natürlich) unwichtig, die Gewalt war im 2. Teil IMO brutaler & Paul Kersey lässt sich quasi vor den Polizeikarren spannen... -_-
Der ganze Look des Films ist lächerlich, viel zu "hell", "80er"like, zu kommerziell, auch wenn´s bescheuert klingt!
Die Stunts sind auch unglaublich billig, alle fallen "selber" hinunter, richtig auffällig.
Und die Waffen, die er hier auffährt... Wie im Krieg, mitten in New York!

Dafür ist die Action in diesem Teil schon ganz cool gemacht, er ballert einfach alle nieder mit seiner dicken Wumme (u.m. ... 💥), es explodieren Häuser, Autos, schön handgemacht :-)

Aber ich mochte es einfach lieber, wenn er sie sich nach & nach geschnappt hat... ;)

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 9 Juli 2022, 21:34:32
Riders of Justice (Helden der Wahrscheinlichkeit) BD

O.K., so sieht das also aus, wenn intelligente Menschen dumme Filme drehen. Also in dem Sinne dumm, dass sie eigentlich glauben, "über" dem zu stehen, was sie da abliefern, besseres gewohnt sind, das nur wegen des Geldes machen müssen. Und so weiter. In dem Fall müssen also die Genres Komödie und Actionfilm herhalten - das Ergebnis: Wenig zu Lachen und Action zum Abgewöhnen, aber die Kritik jubelt trotzdem.

Mal der Reihe nach: Komisch ist der eigentlich nie, dazu ist der zu blutig, inhaltlich fragwürdig und eigentlich sogar ein bisschen traurig, gewollt oder nicht. Klar, die Typen sind - von Mads Sturkopf abgesehen - leidlich originell (mein Fav: "Emmenthaler"). Wirklich gelacht habe ich aber eigentlich nur in der "Waffentraining"-Szene.
In Sachen Action gerät der wie erwähnt überraschend blutig, wirkt aber trotzdem nie, als würde dem Regisseur irgendwas am Genre liegen. DIe Schießereien sind kurz, spannungsfrei und leben eigentlich immer davon, dass die Bösewichter sich in der richtigen Reihenfolge von Mads abknallen lassen, und wenn es eng wird, versagt dann halt die MP vom Baddie.

Der Plot ? Vielleicht liegt da ja die Ursache für den Kritikerzuspruch, aber ganz mal unter uns: versucht der Film uns da wirklich, weitgehend sinnlose Gewalt als Katharsis für die Hauptfiguren samt Töcherlein zu verkaufen ? Die Interpretation drängt sich auf und ich konnte die bis zum süsslich-banalen Schluss nicht verdrängen.
Der zentrale Twist in der Mitte ist da auch nicht wirklich hilfreich, zum einen weil er das Blutbad noch sinnloser und die Figuren letztlich zu Deppen macht, zum anderen, weil das hart am Zuschauerbetrug ist (z.B.
Spoiler: zeige
sieht die Explosion am Anfang nach meinem Verständnis doch sehr nach einer Bombe aus, und nicht nach einem Unglück mit einem anderen Zug. Letzerenfalls hätte "unser" Mann das auch kaum überleben können, im gleichen Wagen wie die tote Frau
).

Dass das ganze Unterfangen in einem ähnlich fiktiven Umfeld wie "John Wick" zu spielen scheint und die Polizei sich nach dem Kurzauftritt am Anfang trotz dutzender Leichen nicht mehr sehen lässt, rundet das fragwürdige Bild für mich ab. Schauspielerisch rund um  Mikkelsen o.k, aber der sonst so verlässliche gute Mads gibt den sturen Kommisskopf mit kurzer Lunte und Gewaltneigung auch gegen Kumpels ohne große Ausdrucksvarianten, die Figur und die Darstellung gingen für mich mal so gar nicht.

Auf die Gefahr, mal wieder ein Meisterwerk zu verkennen, für mich nur 4/10.

The Wasteland - Die Einöde
(Netflix)

Auf der verzweifelten Suche nach einem Horrorfilm für den Freitag irgendwo in den Tiefen von Netflix ausgegraben, aber wie etliche andere Produkte der neuen spanischen Horrorwelle war der durchaus ansehnlich, wenn auch nicht durchgehend fesselnd.

Von der Stimmung her ähnelt der ein bisschen diesem US-Horror-Western mit der Frau in der einsamen Hütte (The Wind), der mir eigentlich ganz gut gefallen hat. An den kommt "Wasteland" nicht ganz heran, hat aber zweifellos auch effektvolle Momente. Durch die Tatsache, dass das über weite Teile zwei handelnde Personen sind, eröffnen sich neue Möglichkeiten, was für mich allerdings etwas getrübt wird durch die Kinderfigur, deren Darstellung ich nicht so überragend fand wie viele Kritiker. Auch der Abstieg der Frau in den Wahnsinn ist nicht so irre plausibel, aber irgendwie muss der Film ja voran kommen.

Aber die Atmosphäre stimmt, das nicht näher erklärte Setting ist interessant und die sparsamen Grusel- und Bluteffekte sitzen. Insgesamt 6,5/10.

The Unholy
(Sky)

Vorlage James Herbert, Hauptrolle J.D. Morgan, das lässt sich schon mal sehen und hören (trotz ungewohnter Synchrostimme bei Morgan). Die Story um Wunderheilungen und dämonische Besessenheit ist jetzt nicht rasend originell, aber für einen Standardgrusler relativ vielschichtig und füllt die gut 90 Minuten. Ein paar Tricks sind passabel, andere eher dürftig; Morgan spielt das ein bisschen gehaltsscheckorientiert, um das höflich auszudrücken. Der Schluss ist mal wieder nicht der Burner, trotz Feuerzauber...

Insgesamt solide. 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PostalDude am 15 Juli 2022, 02:07:13
The Toolbox Murders (1978)

(https://abload.de/img/4260207727315.5f5fkuh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4260207727315.5f5fkuh.jpg)

Der Anfang ist, sagen wir, seltsam, aber vielversprechend...

Er tötet sinnlos und langsam mit seinem Werkzeug 🧰😁 Die Kills sind sehr geil gemacht, schön abwechslungsreich!

Wäre es so weiter gegangen, wäre es ein blutiges Werkzeugfest geworden, aber leider geht dann so langsam die (schlechte) Story los, aber "who cares about this in a Slashermovie...?!"

Aber hier ist es einfach komplett schlecht umgesetzt.
Der Strang mit der Tochter, WAS SOLL DAS ?! ⁉️
Der Junge, der den (viel zu früh demaskierten) Killer "jagt". Es passt nicht. 0 Spannend, viel zu wenige Kills.

Bei Halloween ist es wenigstens immer spannend, aber hier...?!  Immerhin heißen die 2 Hauptdarstellerin Laurie. 😐

Schade, man hätte hier so viel umsetzen können.
- Die erste halbe Stunde kann man gucken, dann ausschalten - 4/5.
- Ganzer Film:

2/5

Angeblich sogar nach einer wahren Geschichte... 🙄
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: PierrotLeFou am 16 Juli 2022, 01:45:59
Elvis (2022)
So ziemlich genau das bekommen, was zu erwarten war: ein mit einigem Bombast und ein wenig stylischer Effekthascherei aufgeblasenes Biopic über die nicht weniger effekthascherisch auftretende Rock-Legende, abgeklopft auf das rebellische Potential, das den Stoff heute aller Nostalgie zum Trotz noch einigermaßen aktuell erscheinen lässt; nett ist die Kluft zwischen dem, was der Manager als Erzähler erzählt, und dem, was man dann sieht und hört - und dass dabei trotzdem noch etwas Mitgefühl für den Manager übrig bleibt, wenngle die wahrlich tragische Figur hier dann eindeutig Presley ist. Hat mich durchgängig unterhalten, auch wenn ich Presley nur so einigermaßen schätze; hörte sich gut an und sah einigermaßen gut aus; mit schönen Kostümen von Prada und Miu Miu ... 7/10


AEIOU (2022)
Hui, gottseidank bin ich ins Kino gegangen. Rois und Kier sind beide super, beide haben sie hier feine Rollen bekommen, und der junge Milan Herms hat mich auch mehr als überzeugt. Vor allem aber wird hier die Frische der Nouvelle Vague aufgegriffen, während aktuelle Debatten gestreift werden, der Fokus aber auf einer kein Stückchen sentimentalen Liebeskomödie liegt, die einen Teenager und eine 60-Jährige auf so absurde wie überzeugende Weise zusammenbringt; und die Konstruktion erweist sich jederzeit als durchdacht, vom Prolog, über den Titel und die Figurenkonstellation bis hin zum Ende... War bisher einer der besten Filme in diesem Jahr. Schön, dass sich der deutsche Film in der letzten Dekade so grandios entwickelt hat. 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 16 Juli 2022, 10:47:56
(https://abload.de/img/untitled2fojx0.jpg)

Bei ,,Inherit the Viper" haben wir es mit einem ,,Indie"-Crime-Drama aus dem Jahr 2019 zutun, das hierzulande unter dem ,,tollen" Titel ,,Fear the Viper" veröffentlicht wurde und eine Geschichte über drei Geschwister erzählt, die in einem amerikanischen Städtchen illegal mit verschreibungspflichtigen Pillen handeln, um so ,,einigermaßen vernünftig durchs Leben zu kommen". Das Spielfilm-Regiedebüt Anthony Jerjens greift ein paar zeitgemäße Themen (allen voran den ,,Zerfall" vieler US-Kleinstädte, die Perspektivlosigkeit der betreffenden Bewohner sowie bestimmte Ausprägungen der Opioid-Krise) auf und präsentiert diese auf eine überzeugend ,,nüchtern-ruhige" Art und Weise. Originell ist das Gebotene zwar nicht – worüber hinaus die Dialoge zum Teil nicht gerade die besten sind – dennoch überzeugt das Werk u.a. dank seiner trostlos-düsteren Atmosphäre, seinen Charakteren und den sie verkörpernden Darstellern: Als Leads liefern Josh Hartnett und Margarita Levieva hochwertige Performances ab – während Mimen wie Owen Teague, Valorie Curry, Dash Mihok und Bruce Dern kompetenten Support beisteuern. Und anbei noch ein Hinweis von mir: Bitte weder einen Action-Crime-Thriller noch ein ,,Feel-Good-Movie" erwarten...

gute 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 17 Juli 2022, 10:54:36
(https://abload.de/img/untitled2n3jxf.jpg)

Der hierzulande als ,,Sadie – dunkle Begierde" erschienene Erotik-Horror-Psycho-Thriller ,,Compulsion" (GB-Kanada-Italien 2016) von Craig Goodwill ist ein Film in einem ,,eher altmodischen" Stil, wie man ihn heutzutage bloß noch selten zu sehen bekommt: Ein nicht nur aufgrund seiner Freizügigkeit und Locations (in und um Turin) ,,markant europäisch" anmutendes Werk, das mich in bestimmter Weise an eine moderne Version gewisser älterer Veröffentlichungen aus dem Hause ,,Full Moon Ent." denken ließ...

Obgleich nahezu ohne ,,Charakter-Tiefe", Spannung, Substanz und ,,echtem Horror", bieten die grandiosen Drehorte (vorrangig das Innere und Äußere eines beeindruckenden Schlosses oberhalb eines ,,klassischen" italienischen Städtchens in den Bergen) zumindest eine Menge ,,Eye Candy" – ebenso wie Hauptdarstellerin Analeigh Tipton, von der man in den vergangenen Jahren definitiv (leider) viel zu wenig zu sehen bekommen hat; an deren Seite Jakob Cedergren und Marta Gastini jeweils ,,zweckdienlich-okay" agieren...

Sich in einem ruhigen Tempo ,,nicht sonderlich aufregend" entfaltend, werden viele Zuschauer das Ganze gewiss als ,,langweilig und lahm" empfinden und abtun – doch habe ich mein (mit 'nem guten Wein verbundenes) Anschauen dieser (laut eines Imdb-Kommentars) ,,50 Shades of Eyes Wide Shut"-Variante alles in allem (dank der oben genannten Gründe) keineswegs irgendwie bereut sowie in Gestalt der Region Piedmont zudem eine absolut mal ins Auge fassbare Urlaubs-Destination für mich entdeckt...

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: StS am 20 Juli 2022, 10:37:26
(https://abload.de/img/unbenannt2f1ken.jpg)

Gleich vorweg: In dem schrägen, schwarzhumorigen Horror-Thriller ,,Monster Party" (2018) kommen keine Kreaturen irgendwelcher Art vor – stattdessen bezieht sich der Titel auf einige zu einer ,,Selbsthilfegruppe" gehörende Mörder, die es inzwischen länger schon geschafft haben, ihrem ,,Tötungsdrang" nicht nachzugeben, und sich aktuell in einer riesigen noblen Villa in Malibu wiedertreffen, um im Rahmen eines Dinners u.a. darüber zu plaudern, wie es ihnen so ergangen ist, sowie um ihre fortbestehende ,,Trockenheit" zu feiern. Parallel dazu planen drei junge Diebe, während jener Veranstaltung, bei der sie als Kellner auftreten (natürlich unwissend, was das eigentlich für Leute sind), den Safe auszuräumen. Erwartungsgemäß klappt das nicht so wie geplant – worauf einer nach dem anderen aus den Reihen der Gäste und Eigentümerfamilie ,,in alte Verhaltensmuster" zurückzufallen beginnt...

Dieses B-Movie Chris von Hoffmanns (,,Drifter") wartet u.a. mit einer schicken Location, einer handwerklich soliden, aber nicht sonderlich inspirierten Inszenierung sowie mit einigen ,,vertrauten Gesichtern" auf – allen voran Robin Tunney, Julian McMahon, Lance Reddick, Virginia Gardner und Erin Moriarty. Dazu noch sowohl ein paar groteske als auch einige splatterig-brutale Momente – dankenswerterweise mit ,,handgemachten" Effekten. Leicht wird man an ,,Killers" von Mike Mendez erinnert – allerdings ist die Inszenierung hier (dem Entstehungsjahr entsprechend) schon merklich auf ,,modern und cool" getrimmt; was mitunter einen durchaus ,,gewollten" Eindruck heraufbeschwört. Inhaltlich hat der Streifen indes nicht viel zu bieten – weist diverse Klischees auf, ist recht vorhersehbar und bleibt stets ,,an der Oberfläche" in Sachen Charaktere und Satire. Alles in allem etwas unbefriedigend – an sich aber nicht ununterhaltsam...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Private Joker am 20 Juli 2022, 13:56:48
Sea Feaver / Angriff aus der Tiefe (ZDF)

Wow, nur gut ein Jahr nach "The Rental (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,231806.msg1274471.html#msg1274471)" schon wieder eine SF-/Horror-Deutschlandpremiere auf dem TV-Dino. Weiter so Jungs, noch mal rund 10-15 Jahre, und wir haben die noch nicht nach Deutschland gelangten Produktionen aus 2019 vielleicht abgearbeitet.

Der hier kommt als europäisches Vielvölkerprojekt vermutlich unter irischer Führung daher und möchte wohl so was wie eine "seriöse" (im Sinne von "mit wissenschaftlichem Anstrich, aber weniger Blut & Innereien") vom Ding aus der anderen Welt sein. Kann das gutgehen ? Nur sehr bedingt. Das bewährte, enge Szenario mit dem Schiff ist zwar eine solide Basis, und ein paar Drohnenshots und Unterwasserszenen sind auch ganz o.k. Wirklich bedrohlich wird es aber viel zu selten, das Bemühen, für das mehr oder weniger titelgerecht angreifende Vieh (oder was auch immer) ökologisch korrekt viel Verständnis zu entwickeln, steht der Spannung aber mächtig im Weg. Stattdessen geht sich die Crew gegenseitig und damit leider auch dem Zuschauer kräftig auf die Nerven, wirkliche Sympathie entwickelt man eh nur für die Studentin.

Ein paar Leichenfunde und genau eine blutige Szene (jedenfalls mal in der ZDF-Fassung) sollen die traditionelleren Gruselfans befriedigen, was aber wohl eher ein vergeblicher Versuch bleiben dürfte. Auch am leicht unvermittelten Ende dürfte sich genrekonservative Zuschauer stören, letzteres fand ich allerdings zumindest diskutabel.
Was auch für den Film insgesamt gelten könnte. Allein führt nicht jede Diskussion heutzutage zu einem positiven Ergebnis, kann man sich (fast) jeden Tag bei Lanz&Co ansehen. Von mir nur knapp 5/10.

Mayday (BD)

Ich gebe zu, ich bin ratlos. Hat ja vielleicht auch genderische (nicht generische !) Gründe, dass ich das offenbar im Alleingang von einer gewissen Frau Cinorre gestemmte - ja was eigentlich - Fantasy-Emanzipationsdrama ? nicht verstanden habe. Für mich wirkt das ein bisschen wie ein Schmalspurversion von Sucker Punch ohne den ganzen CGI-Bombast. Wer den damals als einzigen Grund oder neudeutsch USP angesehen hatte, sich Snyders Frauen-Kampftruppe überhaupt anzusehen, wird also hier ganz sicher nicht glücklich. Die Produktionsvalues beschränken sich nämlich auf ein rostiges U-Boot, ein paar unmotivierte Explosionen aus dem Nichts und ein Schattenflugzeug am Horizont. Und natürlich einen (vielleicht coronabedingt schmalen) Cast, der sich sehen lassen kann, aber in Rollen, die mir so gar nichts sagten - siehe mein zweiter Satz.

Der Fairnis halber: Optisch ist der schon o.k, ein paar Naturaufnahmen sind ganz gelungen, und im ganz engen Sinn langweilt man sich nicht, auch weil man irgendwie auf einen Plot und eine Erklärung hofft, die über "Frauen hassen Männer und dürfen die nach Belieben abknallen" hinausgeht. Natürlich vergeblich, so dass man Ende so viele Fragezeichen bleiben wie kurz nach dem Anfang. Dafür dann von mir schon wieder nur 5/10,

Und zum Schluss aus der Liste "habe ich nicht durchgestanden" (irgendwo bin ich aktuell filmisch und sonst ein bisschen dünnhäutig): Midnight (SK) soll ein klassischer Thriller im Hitchcock-Stil sein, mir reichte es nach drei Szenen (vollpfostiges Girlie lässt sich von schnöseligem Serienkiller in einen Van locken, nachdem sie drei Sekunden vorher noch tapfer "ich steige nicht zu Fremden" zitiert hat; vollpfostige Cops haben am Tatort mit zwei Leichen und dem Täter nichts besseres zu tun, als Trassierband zu ziehen; erkennbar erwachsene Südkoreanerin muss sich von ihrem Bruder (!) vorschreiben lassen, nicht mit zu kurzem Rock auszugehen, während der sich die Zehennägel schneidet. Da hatte ich genug.
Titel: Re: Die letzte Sichtung
Beitrag von: Moonshade am 20 Juli 2022, 15:13:57
Zitat von: Private Joker am 20 Juli 2022, 13:56:48Sea Feaver / Angriff aus der Tiefe (ZDF)

Der hier kommt als europäisches Vielvölkerprojekt vermutlich unter irischer Führung daher und möchte wohl so was wie eine "seriöse" (im Sinne von "mit wissenschaftlichem Anstrich, aber weniger Blut & Innereien") vom Ding aus der anderen Welt sein. Kann das gutgehen ? Nur sehr bedingt. Das bewährte, enge Szenario mit dem Schiff ist zwar eine solide Basis, und ein paar Drohnenshots und Unterwasserszenen sind auch ganz o.k. Wirklich bedrohlich wird es aber viel zu selten, das Bemühen, für das mehr oder weniger titelgerecht angreifende Vieh (oder was auch immer) ökologisch korrekt viel Verständnis zu entwickeln, steht der Spannung aber mächtig im Weg. Stattdessen geht sich die Crew gegenseitig und damit leider auch dem Zuschauer kräftig auf die Nerven, wirkliche Sympathie entwickelt man eh nur für die Studentin.

Ein paar Leichenfunde und genau eine blutige Szene (jedenfalls mal in der ZDF-Fassung) sollen die traditionelleren Gruselfans befriedigen, was aber wohl eher ein vergeblicher Versuch bleiben dürfte. Auch am leicht unvermittelten Ende dürfte sich genrekonservative Zuschauer stören, letzteres fand ich allerdings zumindest diskutabel.
Was auch für den Film insgesamt gelten könnte. Allein führt nicht jede Diskussion heutzutage zu einem positiven Ergebnis, kann man sich (fast) jeden Tag bei Lanz&Co ansehen. Von mir nur knapp 5/10.

Ich fand ihn ein wenig origineller als blanker Durchschnitt, aber die Crew erschien mir doch seltsam gestrickt und motiviert vor, die Chose mit dem Sperrgebiet (in das man dennoch einfach reinfahren kann) und der Nichterklärung des seltsamen Besuchers (oder was das Vieh auch immer war) sind Mysteryelemente, die der Film leider einfach nur so hinnimmt. Aber passable B-Ware war das schon, wenn ich anderweitig die Endloskaskade aus Geistern, Zombieinvasionen oder Mutantenviren sehe.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 Juli 2022, 16:37:02
Filmabend mit 2 Kumpels am Freitag bei mir:

Red Heat

(https://abload.de/img/4006680052397.5frujb1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680052397.5frujb1.jpg)

Alleine Arnie als Russischer Drogenfahnder... 😂

James Belushi´s Charakter ist leider nur ein Sidekick der nebenher läuft, 1,2 Sprüche raus haut, aber ansonsten eher blass bleibt..
Laurence Fishburne in extrem jung kommt noch dazu, ist aber eher der Bürohengst!

Die Ermittlungen der 2 machen schon Spaß & Arnie als Russe im fremden Land/fremder Stadt macht auch Spaß, dazu gute, handgemachte Action, blutige Einschüsse & das Finale mit den 2 Bussen ist schon ganz geil...

Zitat des Films: "Cocainum!" 😂

3,5/5

Bei Amazon Video gesehen:

Borat Anschluss-Moviefilm: Lieferung von großer Bestechung an amerikanisches Regime um Benefiz für früher glorreiche Nation von Kasachstan zu machen

(https://abload.de/img/91nbog8iqhl._ac_uy21848k0u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91nbog8iqhl._ac_uy21848k0u.jpg)

Ja, Borat ist zurück & er ist wieder in den USA!
Dumm nur, das man ihn überall erkennt...! :/

Da seine 15jährige Tochter das Geschenk, einen Affen, für den US-Vize Mike Pence aufgefressen hat, kommt ihm die Idee einfach die Tochter zu verschenken! 🤣

Herrlich, wie die "White Power" Nazis entlarvt werden, der Alltagsrassismus, der Sexismus & die Coronapandemie wird gut verarscht! Plus noch vieles mehr...
Die Szene mit dem ehemaligen Bürgermeister der USA bzw. Trumpanwalt Rudy Giuliani ist der Knaller...!

Aber die Tochter von Borat ist eh der heimliche Star des Films, wie sie den Frauen die Masturbation erklärt, wie sie neben Borat agiert, im Verlauf des Films wird´s immer besser... 😁

Klar, vieles ist gestellt, aber man erkennt schon, wo die Amis eiskalt erwisch worden sind ;)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 25 Juli 2022, 19:37:35
Bei Magenta TV bzw. der Megathek gesehen:

Sicario 2

(https://abload.de/img/indexeoks6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexeoks6.jpg)

Der 2. "Sicario" !

Ich mag diesen Look einfach.. Düster, gleichzeitg hell, aber dennoch dreckig.. 😈

Dazu noch coole Schauspieler, auch wenn Emily Blunt leider fehlt.. :/

Die Action ist hier zwar etwas seltener, es ist mehr Story gefragt, die aber spannend erzählt wird...!
Die Laufzeit ist IMO mit knapp über 2 Std. für einen Actionthriller dennoch zu lange...

Nicht ganz so gut wie der erste Teil, aber ein würdiger Nachfolger!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 26 Juli 2022, 10:21:10
(https://abload.de/img/untitled2m0j9g.jpg)

Bei ,,Malnazidos – im Tal der Toten" haben wir es mit einem schwarzhumorigen spanischen Zombie-Streifen aus dem Jahr 2020 zutun, den sich ,,Netflix" nach diversen Pandemie-bedingten Verschiebungen nun gekrallt hat und der sich vor dem reizvollen, weil nicht gerade oft genutzten historischen Background des Bürgerkriegs im Jahr 1938 entfaltet: Inmitten der Wirren eben jenes Konflikts müssen sich einige ,,Erbfeinde" unweigerlich miteinander gegen eine noch größere Gefahr verbünden – nämlich gegen eine Schar eigentlich toter Landsleute, die von den Nazis im Rahmen eines Experiments wiedererweckt wurden sowie nun nach Menschenfleisch gieren...

In dieser Verfilmung des Romans ,,Noche de Difuntos del 38" von Manuel Martín Ferreras spielen die betreffenden geschichtlichen und politischen Hintergründe letzten Endes leider jedoch keine größere Rolle – sie sind dem Aufbau und der Entfaltung einer klassischen Genre-Geschichte klar untergeordnet, in der sich Protagonisten unterschiedlicher Ansichten und Ursprünge zusammenraufen müssen, um gegen einen gemeinsamen Feind ums Überleben zu kämpfen. Die Story ist also weder sonderlich origineller noch ausgefeilter Beschaffenheit – und hätte zudem locker um 10 Minuten gestrafft werden können. Nichtsdestotrotz wartet der Streifen u.a. aber mit einem ansprechenden ,,altmodischen Charme" auf...

Von den beiden Regisseuren Alberto de Toro und Javier Ruiz Caldera handwerklich brauchbar in Szene gesetzt, findet eine Menge ,,roter Sprühnebel" bei den zig Headshots und sonstigen Einschüssen Verwendung: Das mag zwar nicht gerade realistisch aussehen – jedoch irgendwie ,,netter" als die anderswo sonst oft gebotenen CGI-Blutspitzer. Derweil machen die Darsteller ihre Sache ,,zweckdienlich-prima" und geht der Humor in Ordnung – welcher punktuell allerdings ,,eigenwillig" anmutet (wie gleich zu Beginn). Fraglos hätte man aus der Materie und dem Setting mehr herausholen können – solide unterhalten hat mich dieser ,,etwas unrunde" Streifen aber dennoch...

gute 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 26 Juli 2022, 19:26:34
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Believer

(https://abload.de/img/91xf934xxjl._ac_uy218lgk4z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91xf934xxjl._ac_uy218lgk4z.jpg)

Die Jagd nach Mr. Lee...

Es ist KEIN reiner Actionfilm, eher ein Thriller, dafür aber ein sehr spannender..
Ein paar verrückte Charaktere, eine spannende Story & fertig ist ein cooler Film...

Der Look ist düster & eigentlich immer passend.

Kleiner Spoiler:
Spoiler: zeige
Wer Mr. Lee ist, ist IMO aber relativ zügig klar ;)

Dennoch ist der Twist gelungen!

Cooler Actionthriller!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 27 Juli 2022, 16:51:09
Gestern spät Abends mit meiner Freundin auf Amazon Video gesehen:

Fall 39

(https://abload.de/img/81ib411ool._ac_uy218_w0k7d.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81ib411ool._ac_uy218_w0k7d.jpg)

Ein sehr spannender Anfang, der aber auch so das Ende hätte sein können... Danach wurde es mit zunehmender Spielzeit komischer & es ging in Richtung "das Omen". 😕

Das Kind ist klasse gecastet, sie wirkt einfach unheimlich.. 👿
Die Eltern wirken am Anfang wie unsympathische Arschlöcher, aber später weiß man, das Arschloch ist jemand anderes. 🙈
Renée Zellweger & Bradley Cooper spielen solide, dafür ragt IMO Ian McShane als Cop ein bisschen heraus!

Ich hätte mir lieber Spannung wie am Anfang gewünscht, dieser Dämonquatsch ist nicht so meins.

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 28 Juli 2022, 18:09:36
The Toolbox Murders

(https://abload.de/img/4260207727315.5fgikmt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4260207727315.5fgikmt.jpg)

Der Teil macht richtig Bock... :D

Der Anfang ist ähnlich wie im Original, spannend und gut gemacht...!
Die Idee mit dem alten Apartmenthaus ist klasse, die Atmosphäre ist immer irgendwie dreckig & düster! 😈
Die Charaktere sind typische Opfer, aber immerhin mal keine Teenies ;)
Die Kills sind blutig gemacht & kreativ, hier wird der Werkzeugkoffer mal schön benutzt ^^

Tobe Hopper hat es einfach drauf gehabt...! :(

Weitaus besser als der erste Teil/das Original!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 29 Juli 2022, 18:41:03
The Palmer Files - Der rote Tod

(https://abload.de/img/indexjykbr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexjykbr.jpg)

Harry Palmer ist jetzt Privatedektiv bzw. in Rente, wird aber für eine Viertelmillonen überredet, in Nordkorea eine Biowaffe namens "der rote Tod" ausfinding zu machen...

Naja, die Story ist wirklich nicht der Rede wert bzw. typisch TV-Film, kein Wunder - der Film wurde ja direkt fürs Fernsehen gedreht.

Die Verfolgungsjagden & die Schießereien sind gut gemacht, Michael Caine spielt Harry Palmer routiniert, typisch & cool, aber das war´s leider auch schon mit dem Positiven... :/

Es fehlt irgendwie der "Flair" der alten Filme.

Ich glaube, ich halte mich an die ersten 3 Filme. :-)

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 30 Juli 2022, 10:42:58
(https://abload.de/img/untitled22qnj5q.jpg)

Bei ,,Nocturne" (2020) handelt es sich um ein Horror-Drama von Regisseurin und Drehbuchautorin Zu Quirke aus der ,,Welcome to Blumhouse"-Anthology-Reihe von ,,Amazon Studios": Ein gelungenes Spielfilm-Debüt, das eine Variation der altbekannten Geschichte von Leistungsdruck sowie der Angst vor Mittelmäßigkeit oder Versagen einer jungen Person erzählt – in diesem Fall eine Klavierspielerin, die von einer großen Karriere träumt und auf dem Weg dorthin zunehmend ,,die Kontrolle verliert" (quasi wie ,,Whiplash" oder ,,Prélude" – allerdings mit einer düsteren übernatürlichen Komponente neben der psychologischen)...

Parallel dazu befindet sich die betreffende talentierte, aber unsichere Musikschülerin zudem in einem Konkurrenzkampf mit ihrer (eigentlich bislang immer erfolgreicheren) Zwillingsschwester – während die Grenze zwischen Realität und Einbildung im Verkauf zunehmend ,,verschwimmt". Sonderlich originell, spannend, gruselig oder ,,tiefschürfend" ist das Gebotene nicht gerade – wohl aber unterhaltsam, nett anzusehen, handwerklich gut umgesetzt sowie ,,involvierend"; was nicht unwesentlich einer weiteren überzeugenden Performance Sydney Sweeneys zuzurechnen ist. Herausragend: Das vorzügliche Musik-/Sound-Design...

starke 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 31 Juli 2022, 15:38:59
(https://abload.de/img/untitled1slji9.jpg)

Auch mehr als 30 Jahre nach meiner damaligen Erstsichtung hat mich Robert Resnikoff´s 1990er Action-Horror-Thriller ,,the First Power" (deutscher Titel: ,,Pentagramm – die Macht des Bösen") aktuell noch immer anständig-prima zu unterhalten vermocht. Story-technisch ,,im Fahrwasser" von ,,the Horror Show" und Wes Craven´s ,,Shocker" wandelnd, geht es in dem Streifen um einen von Lou Diamond Phillips gemimten Cop, der in L.A. einen okkulten Serienkiller (Jeff Kober) jagt. Mit Hilfe einer Hellseherin (Tracy Griffith) gelingt es ihm schließlich, ihn zu fassen – allerdings gehen die Morde nach seiner Hinrichtung plötzlich weiter und stellt sich schon bald heraus, dass es sich bei dem Täter um den ,,Geist" eben jenes Psychopathen handelt, der seit seiner Exekution in fremde Körper schlüpfen bzw. von Menschen Besitz ergreifen kann sowie entsprechend nun umso schwerer aufzuhalten ist...

Nein, originell ist das Gebotene weißgott nicht – allerdings punktet der Streifen in erster Linie mit einem ansprechend hohen Tempo (bewegt sich straff sowie ,,ohne Leerlauf" von einem Ereignis zum nächsten) und entfaltet sich dabei mit einer Menge abwechslungsreicher Action ausgestattet, die zudem auch noch kompetent gemacht daherkommt (Anfang der '90er war da alles noch schön ,,handmade"). Vieles spielt sich in hellem Tageslicht ab – wogegen einzelne nächtliche Setpieces durchaus ,,stimmungsvoll düster" geartet sind – darstellerisch geht das ganze in Ordnung (in Nebenparts sind u.a. noch Mykelti Williamson, Carmen Argenziano sowie Bill Moseley mit von der Partie) und für die Musikuntermalung war ,,The Police"-Gründungsmitglied Stewart Copeland verantwortlich. Alles in allem also eine inhaltlich zwar nicht gerade hochklassige, wohl aber (selbst heute noch) kurzweilig-unterhaltsame Angelegenheit...

gute 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 31 Juli 2022, 15:55:27
Gestern Abend mit meiner Freundin via ihrem Shitflix:

Prisoners

(https://abload.de/img/81nciusnn3l._ac_uy218jokvm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81nciusnn3l._ac_uy218jokvm.jpg)

Sehr starker Film weitab von Hollywoodstandards!

Jake & Hugh Jackman spielen herausragend, alle anderen ganz knapp dahinter.

Hugh Jackman spielt einfach genial, von verzweifelt bis zum (fast) Wahnsinn, unfassbar glaubwürdig gespielt!
Wie er abgeht, was er alles baut, unfassbar! 🙈
Jake Gyllenhaal ermittelt und ermittelt, auch stark!

Der Film war zu keinem Zeitpunkt langweilig, man grübelt fleißig mit und erst kurz vor dem Finale reimt man sich den wahren Entführer zusammen...

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 August 2022, 21:03:26
Bei Sky on Demand geguckt:

Lass ihn gehen

(https://abload.de/img/pam_btr_main_10387611kmk91.jpg) (https://abload.de/image.php?img=pam_btr_main_10387611kmk91.jpg)

Ein Westerndrama mit einem Kevin Costner, der zeigt, was er immer noch drauf hat!

Die Familie hat ein klein wenig was von den Firefly's oder den Sawyer's. Ein bisschen verrückt. oO Aber nicht ganz so schlimm.

In der letzten halben Stunde gibt's dann ein bisschen Action... Der Film ist zurecht ab 16!
Ich mag die Mischung zwischen den 50ern Jahren & des Westens. 😃

Grundsätzlich sollte man hier aber keinen Actionwestern erwarten, es ist ein Drama, was aber am Anfang ein bisschen braucht, bis es in Fahrt kommt, die Autofahrt ist etwas langweilig. 😕

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 4 August 2022, 09:56:28
(https://abload.de/img/unbenannt22204jf0.jpg)

Der in naher Zukunft angesiedelte Streifen ,,the Thinning" (2016) wartet mit einer reizvollen Prämisse auf: Aufgrund der globalen Überbevölkerung haben sich die Länder der Erde zu teils drastischen Maßnahmen entschlossen, um diesem Problem Herr zu werden. Während manche die 1-Kind-Politik nun umso stärker durchsetzen, wird in anderen dafür gesorgt, dass die Menschen nur noch ein bestimmtes ,,produktives" Alter lang leben, bevor sie dann sozusagen ,,euthanasiert" werden (also ohne dem Aufwand und den hohen Kosten der späteren ,,Versorgungs- bzw. Pflegejahre"). In den USA wird dagegen folgende Methode praktiziert: Während der Schulzeit müssen alle Kids 1x pro Jahr einen Wissenstest absolvieren – worauf die mit den schwächsten Ergebnissen (5% pro Klassenstufe) im Anschluss prompt exekutiert werden. Dies sichert zugleich, dass die Bevölkerung einen besseren Bildungsstand besitzt sowie dadurch u.a. Innovationen und wirtschaftliche Erfolge gesteigert werden können...

So weit, so nicht uninteressant. Nun die konkrete Geschichte innerhalb dieses Rahmens/Kontexts: Blake und Laina besuchen eine High School in Austin, Texas. Er ist der Sohn des Gouverneurs – sie eine Musterschülerin, die sich um ihre Geschwister kümmert, während ihre Mutter schwer erkrankt ist. Als Blake´s Freundin Ellie den Test nicht besteht – und sein Vater aussagt, ,,gegen das System" auch nichts tun zu können – ist Blake im Folgenden derart niedergeschlagen und verärgert, dass er den Test im nächsten Jahr bewusst in den Sand setzt, um sein Leben zu lassen und damit ,,ein Zeichen zu setzen", das seinen Dad möglichst zu einem Umdenken bewegt. Der bekommt das allerdings noch rechtzeitig mit und lässt Jake´s Namen im System austauschen – ausgerechnet mit Laina als (zufällige) Leidtragende. Angesichts dieser Manipulation setzt Blake alles daran, die Ausführung dieses Hinrichtungs-Durchgangs aufzuhalten...

,,the Thinning" ist eine ,,YouTube Red"-Produktion von Michael J. Gallager – einem ,,Online-Content-Creator", der zu jenem Zeitpunkt u.a. aber schon mehrere Serien, Shorts sowie den 2012er Horror-Streifen ,,Smiley" gedreht hatte. Leider stand ihm nur ein geringes Budget zur Verfügung, so dass man quasi den ,,the-Purge-1-Weg" gegangen ist: Statt das ,,große Ganze" der Lage zu präsentieren, beschränkte man sich weitestgehend auf einen einzigen Schauplatz – nämlich auf den abgeriegelten Gebäudekomplex, in dem alle festgehalten werden, während Laina und Blake ihren Verfolgern zu entwischen sowie an Beweise fürs Geschehene zu kommen versuchen (mit der Presse und besorgten Eltern vor dem Gelände, dem zunehmenden Druck auf den Gouverneur, der wiederum um eigene ,,Schadensbegrenzung" bemüht ist, sowie den anderen Kids, die nicht wissen, was um sie herum gerade vor sich geht etc.)...

Wir haben es also mit einer (inzwischen geradezu ,,klassischen") Young-Adult-Dystopie zutun – aber mit keiner von ,,Kino-Qualität". Das ist an sich nicht wirklich ein Problem – war schließlich auch nie so gedacht – doch trotz der Materie wirkt das Gebotene hier einfach zu ,,zahm" und ,,oberflächlich". Das Skript liefert nicht genügend ,,Attraktivität" in Sachen Charaktere und Ereignisfolgen – die Regie vermag diese Defizite in keiner Weise zu kaschieren. Selbst die nur 80-minütige Laufzeit wirkt mitunter merklich ,,gestreckt" (bspw. in Form mehrerer Schleich-Aktionen durch Ventilationsschächte). Die Spannung hält sich in Grenzen – es gibt eine Reihe von Klischees sowie so einige Logikschwächen zu registrieren. Score, Kamera-Arbeit und Inszenierung kommen derweil ziemlich ,,konventionell" daher – worüber ich mich bei einem Projekt wie diesem hier aber gar nicht übermäßig beklagen möchte... 

In der Hauptrolle agiert Payton List ,,annehmbar", einzelne junge ,,Online-Content-Creator" in kleineren Rollen (unter ihnen Lia Marie Johnson) ,,stören" nicht wirklich, Michael Traynor gibt einen grimmigen ,,08/15-Baddie" zum Besten und Stacey Dash aus ,,Clueless" bekommt man auch mal wieder zu sehen. Und dann wäre da noch Logan Paul – seines Zeichens Influencer, Podcaster, Boxer, arschiger NFT-Crypto-Scammer sowie generell ein ziemlicher Blödmann. Als Blake gibt er in den Action-Momenten eine durchaus ordentliche Figur ab – darstellerisch ist er dagegen schlichtweg schwach. Trotz all des verschenkten Potentials, seiner ,,blassen" Besetzung und uninspirierten Realisierung fand ich ,,the Thinning" mitunter aber keineswegs ununterhaltsam, muss ich sagen – die letzten Minuten gefielen mir sogar überraschend prima...

gute 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 4 August 2022, 20:32:24
Bei Sky on Demand gesehen:

Baby Driver

(https://abload.de/img/68146dpij4m.jpg) (https://abload.de/image.php?img=68146dpij4m.jpg)

Wow. Sehr geil... 😁

Alleine der Anfang geht übelst ab... 🚗💥

Dann wird es etwas ruhiger, aber nicht minder spannend! Fluchtwagenfahrer bzw. Bankräuberstorys machen mir viel Spaß 😄
Die Liebesstory muss nicht unbedingt sein, entwickelt sich aber zu einer kleinen Bonnie & Clyde-Story.. 😁

Alle Schauspieler spielen richtig cool, die Action geht richtig ab, inkl. schön blutiger Einschüsse + einem Soundtrack, der fast schon als eigenständiger Schauspieler durchgeht, so perfekt passt er in die Umgebung!
Stark gedrehte Verfolgungsjagden, sieht aus, als ob es ohne viel CGI gedreht wurde.. 👌🏻

Der hat echt Bock gemacht!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 5 August 2022, 09:13:41
(https://abload.de/img/unbenannt22voka8.jpg)

,,the Thinning: New World Order" – die 2018er Fortsetzung des 2016er ,,Made-for-YouTube"-Hits – schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an, hat die zentrale Cast&Crew erneut mit am Start und kommt merklich aufwändiger und ambitionierter daher. In dem Film stellt sich heraus, dass die betreffenden ,,aussortierten" Schüler/innen an der im Fokus stehenden texanischen High School (anders als überall sonst bzw. dem Gesetz nach) in Wahrheit nicht getötet, sondern in ein unterirdisches ,,Arbeitslager" verfrachtet wurden, wo sie fortan Produkte für ein eng mit der lokalen Politik verbandeltes High-Tech-Großunternehmen herstellen müssen. Zwar ist das illegal – doch die Verantwortlichen argumentieren (inoffiziell), dass die ,,Wissensschwachen" so zumindest noch ,,einen Beitrag zur Wirtschaftsleistung" liefern würden...

Dem Tod somit entgangen, trifft Blake vor Ort auch wieder auf Ellie – während sein Vater (trotz des Wissens, was aus seinem Sohn wurde) medienwirksam trauert und aktiv in den Präsidentschaftswahlkampf einsteigt. Laina und ihr Kumpel Kellan (Calum Worthy) stellen derweil Nachforschungen an – u.a. da sie den ,,offiziellen Meldungen" nicht trauen: Er macht das im Rahmen eines Jobs bei einem News-Sender – sie wird von einer ,,Widerstandsbewegung" rekrutiert und nimmt zum Schein eine Position im Wahlkampfteam von Blake´s Dad an, für den das wiederum ,,gute PR" markiert. Nach einem Zeitsprung im Geschehen entfaltet sich das Finale dann am Wahltag: Blake und Ellie versuchen zu fliehen – während Laina und Kellan die ,,finsteren Machenschaften" des Politikers und des Konzerns endlich der Öffentlichkeit aufzeigen wollen...

,,the Thinning: New World Order" ist voller Klischees und altbekannter Genre-Versatzstücke – vermengt diese aber immerhin zu einer durchaus ,,oberflächlich-unterhaltsamen" Angelegenheit. So ist das ,,Arbeitslager" bspw. (neben den Produktionsflächen) wie ein Gefängnis geartet – Wärter, Gruppierungen, Nebenbuhlerschaften, Revolten, einen fiesen Institutionsleiter (wieder Michael Traynor), Schlägereien im Essenssaal und sogar Cage-Fights inklusive! Liebeleien und Sex ist ebenfalls möglich, da es keine Geschlechtertrennung in der Einrichtung gibt. Bei Laina und Kellan sind indes u.a. Daten-Diebstähle, geheime Treffen, korrupte Beamte und Mordanschläge angesagt. Alles recht ,,einfach gestrickt" – erfreulicherweise dieses Mal aber ohne ,,Leerlauf"... 

In der Hauptrolle agiert Peyton List erneut ,,okay, aber blass", Logan Paul ist weiterhin kein brauchbarer Schauspieler – meistert die Action aber überzeugend – Calum Worthy gibt einen soliden ,,Sidekick" ab, die Parts von ,,Internet-Sternchen" Lia Marie Johnson (als Ellie) und Laura Harring (,,Mulholland Dr.") als böse Firmenchefin sind nun größer und Charles Melton (TV´s ,,Riverdale") ist als ein ,,Rivale" Blakes neu mit von der Partie. Man merkt einfach, für welche Zielgruppe das Werks bestimmt ist – weshalb es so auch manch überflüssige Kuss-Szene zu verzeichnen gibt. Zwischen den verschiedenen Plot-Strängen und Setpieces entfaltet sich der Film ein wenig ,,holprig" – Regisseur Michael J. Gallagher´s Regie ist als ,,uninspiriert-B-Movie-haft-akzeptabel" zu werten...

Inhaltlich wird auch dieses Sequel dem Potential der Geschichte nicht ernsthaft gerecht – bietet aber immerhin mehr Action, Abwechslung, Verschwörungen und Verstrickungen sowie einzelne nette Locations und einen höheren Produktionsaufwand. Das Finale kommt schön ,,eskalierend" (seitens der Story und Ereignisse) daher – weist jedoch leider eine von insgesamt ein paar Logikschwächen auf (ein Verkünden des Wahlergebnisses geht schließlich nicht mit einer sofortigen Machtübernahme in genau dem Moment einher). Irgendwie schade, dass es (trotz ,,Cliffhanger") keinen 3. Teil gibt – was gewiss wohl auch mit daran liegt, dass dieser hier erst nach ,,Verschiebungen" veröffentlicht wurde, da Logan Paul damals gerade in seinem ,,Suicide Forest"-Skandal verstrickt war...

Kurzum:  ,,the Thinning: New World Order" bietet einem ,,oberflächliche", keineswegs hochwertige Kost (in Sachen Dialoge, Charaktere, Performances etc.) – weist allerdings einen gewissen ,,Gulity-Pleasure-Entertainment-Faktor" auf. Mit mehr Geld und besser ausgearbeiteten Vorlagen hätte man eine durchaus ordentliche Young-Adult-Franchise aus dem Ganzen schaffen können... 

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 August 2022, 19:18:42
Bei Amazon via dem MGM Channel (den ich aber danach direkt wieder gekündigt habe) geguckt:

Nevada Pass

(https://i.ibb.co/F74c1pc/A1-Z0p-Q2-co-L-AC-UY218.jpg) (https://imgbb.com/)

Charles Bronson, Wilder Westen, ein Zug plus ein paar bekannte Gesichter, was will man mehr? 😊

Schöne Außenaufnahmen im Schnee bzw. am Anfang ohne Schnee.
Hat ein bisschen was von "Mord im Orient Express", aber im Wilden Westen.. 🤠

Spannend ist es auf jeden Fall, man kann niemanden richtig trauen... Sowas mag ich einfach!
Einige blutige Schießereien kommen dazu, er ist kein ab 12er Western!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 August 2022, 22:21:48
Gestern Abend/Nacht mit meiner Freundin auf Amazon Video ausgeliehen:

The Stylist

(https://abload.de/img/81rc27csvcl._ac_uy218s0eze.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81rc27csvcl._ac_uy218s0eze.jpg)

Leider war der nix!
Sie mordet ohne richtigen Grund, ohne Sinn..

Ja, sie ist einsam & als Frisörin bekommt sie von den Leben anderer Menschen einiges mit.
Aber warum sie tötet bleibt komplett im Dunkeln! 🤷🏻‍♂️

Die Morde selber sind auch unkreativ, sie hat genug Frisörwerkzeug zur Verfügung, warum benutzt sie es nicht?!

Die Musik & die Bilder sind ganz gut gemacht, aber das rettet den Film nun mal auch nicht...

Dazu ein Ende, was den Grad ihrer Verrücktheit noch was höher setzt, aber dennoch einen verwirrt zurück lässt. ?!

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 August 2022, 18:29:29
Death Wish 4

(https://abload.de/img/9007150073473.40fgrf4m.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150073473.40fgrf4m.jpg)

Besser als der 3. Teil, aber das ist auch nicht allzu schwer!

Wieder muss jemand vertrautes (diesmal seine Stieftochter) von Paul Kersey sterben, wieder geht er auf die Jagd...
Diesmal erwischt er den Schuldigen auch schnell...
Und es geht weiter, indem er die Drogenkartelle der Stadt gegeneinander ausspielt. Er bekommt Hilfe eines Millionärs, dessen Tochter ebenfalls an Drogen starb.
Dieser jemand ist nur nicht der, für den er sich ausgibt & Paul Kersy ballert um sich... 😁

Der Teil gefällt mir wieder was besser, dicke Wummen, Gewalt, Paul Kersey gegen alle & eine düstere Grundstimmung!

btw: Danny Trejo hat auch nen Auftritt... Und geht drauf 😂💥

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 11 August 2022, 11:54:26
Fresh (Disney+)

Wenn ich jetzt sage, dass der in etwa so weit Geschmackssache ist wie die "Mahlzeiten", die da im späteren Verlauf angeboten werden - unterstelle ich dann den Leuten, denen der gefallen hat, dass denen auch Menschenfleisch schmecken würde ? Also streichen wir den Eröffnungssatz und versuchen das halbwegs objektiv aufzuarbeiten.

Wir erleben grob drei unterschiedliche Filmdrittel, wobei schon der erste, so ein relativ zähes und vorspulverlockendes Dating-Movie trotz des einmal mehr wunderbar öligen Stan arg viel (hust) Sitzfleisch erfordert. Und in dem man sich bereits jetzt fragt, wieso bestimmte Frauen nach Ansicht Hollywoods immer auf solche Typen hereinfallen.
Das zweite Drittel setzt angenehm unvermittelt ein und ist nicht nur deswegen das stärkste - ein paar Szenen
Spoiler: zeige
(die Ehefrau ohne Bein, die erste Mahlzeit ("ist das von mir" ?),
die sind, wenn einem die Prämisse liegen würde, schon relativ eindrücklich. Allerdings- obwohl das für Disney-Verhältnisse  thematisch durchaus starker Tobak ist - eher handzahm bleibt der optisch und generell schon: die erste
Spoiler: zeige
"Entnahme" bei der Frau
hat was sehr klinisches und wird weder im Verlauf noch in den Folgen visualisiert - nicht dass ich da scharf drauf wäre, nur mal so als Warnung für die Zielgruppe alter Kannibalenschinken.
Im letzten Drittel wird es dann wieder sehr konventionell - die eigentlich lachhafte,
Spoiler: zeige
"natürlich" vorgetäuschte
Wiederaufnahme des Romantik-Motivs und das sehr überraschungfreie Finale, das trotz
Spoiler: zeige
des wohl unvermeidlichen Eingreifens der Ehefrau
wie der Film insgesamt wohl als feministisches Statement gedacht war, aber allein durch die
Spoiler: zeige
Überzahl (drei gegen einen)
irgendwie lahm rüberkommt.

In der Sumnme und wegen guter Schauspieler objektiv durchaus um die 5/10. Um auf den Einleitungssatz zurück zu kommen: In irgendeiner Form "geschmeckt" hat der mir aber nicht.

So cold the River (BD)

Der ist irgendwie ohne groß Nachdenken auf meine Videobuster-Wunschliste geraten,  auch in Zeiten tröpfelnder Neuerscheinungen muss man die ja füllen. Aber schau an: Ein banales B bis C-Movie, was mir da öfters auf dem Weg ins Haus geflattert kam, ist das jetzt mal nicht. "New York-Times-Bestsellerverfilmung", "großartige Vorlage" eines Native-American-Autoren und offensichtliche Shining-Anleihen, da steckt zumindest eine gewisse Ambition hinter.

Hauptpluspunkt neben der unverwüstlichen Grundidee ist dann auch der Hotel-Schauplatz, das ist schon ein ziemlich grandioses Gebäude (das West Baden Springs Hotel in Indiana), das angemessen Schauwerte und Unbehagen generiert.
Aber es bleibt ein relativ kaltes Vergnügen, vor allem, weil die Geschichte für ein paar Effekte gut ist, aber nie wirklich mitreißt. Dazu müsste man sie auch erst mal etwas mehr als nur im Ansatz verstehen, vor allem das Ende ist heftig kryptisch und wirbelt Pro- und Antagonisten, so wie ich sie bis dahin verstanden hatte, mächtig durcheinander. Und das ursprüngliche Thema mit dem sterbenden Milliardär geht irgendwo auf dem Weg dorthin weitgehend verloren.

Etwas ratlos lässt der zurück, keine Frage, war wahrscheinlich auch beabsichtigt. Aber interessant war der schon - von mir mal vorsichtige 6/10. Vielleicht sollte man in dem Fall (auch) das Buch lesen.

Yakuza Princess
(BD)

Zweiter Film des VB-Pakets. Noch so ein Film, von dem ich nie gehört hatte, der aber auch ganz brauchbar unterhält. Etwas kurioser Schauplatz (Brasilien) für so eine typische Japan-Story, aber wer "Blut fließt reichlich" als Benchmark für solche Filme aufstellt, wird zufrieden sein. Die auf einer Graphic-Novel beruhende Verfilmung hat trotz nicht eben ausufernden Budgets zumindest ordentlich Tempo, solide Fights, einen vernünftigen Cast (Rhys-Meyers als Schwertkampf-Ass ist allerdings schon eine Ansage..) und sieht auch optisch passabel aus. Das Finale enttäuscht allerdings.

Solide 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 August 2022, 19:36:36
Filmabend bei meinem besten Kumpel:

Via Netflix gesehen:

Day Shift

(https://abload.de/img/index6si73.jpg) (https://abload.de/image.php?img=index6si73.jpg)

Cooler, sonniger Look, ein Jamie Foxx in "Blade"-Form + ne trashige Story, die aber mit guter Action gefüllt wird!

Ein Vampirfilm?! Mhh... Aber das hier ist einer der guten! California, ein saucooler Snoop Dogg & 1,2 geile Nebendarsteller, die das ganze abrunden!

Oft handgemachte Action, ein bisschen CGI-Action muss man ertragen, aber das meiste ist echt!
Am Ende geht´s richtig ab, Bodycount´s in tha House ! ;)

Doch, der hat mir sehr gut gefallen!

4/5

Via Disney+ gesehen:

Prey

(https://abload.de/img/index3wdte.jpg) (https://abload.de/image.php?img=index3wdte.jpg)

Mhh...

Purer Durchschnitt. Besser als Upgrade, ja, aber das ist nicht schwer. -_-

Der Predator jagt 300 Jahre früher - OK, geil, alles ist etwas unterentwickelter, auch seine Waffen. Aber warum wieder die Erde?! Ich würde es begrüßen, wenn es mal auf den Heimatplaneten der Predatoren gehen würde, anstelle immer nur auf die Erde...
Die Landschaftsaufnahmen sind beeindruckend, ja. Aber warum so viele in der ersten Hälfte des Films?!
Das CGI ist zu viel und zu schlecht - Paradebeispiel "Bär" !

Die Heldin ist taff & eine würdige Gegnerin für den Predator!
Die Action ist geil gemacht, auch oft blutig, aber in 4,5 Szenen wird zu früh ausgeblendet oder die Kamera ist falsch..
Der Rest ist austauschbar & was die Franzosen in dem Film machen, weiß auch niemand... 🤔

2,5/5

Via Amazon Video:

Castle Falls

(https://abload.de/img/91me30nnul._ac_uy218_wdexq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91me30nnul._ac_uy218_wdexq.jpg)

Langweilig und mit einer Actionszene, die sich oft wiederholt...
Zumindest am Anfang.

Die Story selbst dümpelt vor sich hin, schauspielerisch ist es unterirdisch, aber das ist in so einem Film auch vollkommen egal.
Wenn es dann auf die Jagd nach dem Geld geht, in einem Gebäude, was in 90 min. gespengt wird, dann wird es spaßig..!
Das Gebäude ist dreckig und kaputt, gibt also etwas an Atmosphäre her, aber das wars schon.

Lundgren und Adkins machen Spaß, allen voran Adkins, Lundgren ist ja auch schon (damals) 64..

Unterdurchschnittlich.

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 15 August 2022, 17:53:59
Death Wish 5 - The Face Of Death

(https://abload.de/img/9007150073473.40f38e5r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9007150073473.40f38e5r.jpg)

Der letzte Teil, "das Gesicht des Todes" ...

Das Gesicht des Todes wird hier eher von der Reihe gezeigt...

Sehr schlecht, was hier abgeht...
Charles Bronson hat einfach keinen Bock mehr auf die Reihe, das merkt man!
Alleine der Anfang mit der Modenschau. oO Man merkt, das er 1994 gedreht wurde...
Klar, die Story ist immer die selbe, das ist nicht schlimm, die Todesszenen sind schön fies, die Bösewichte (stark verrückt: Michael Parks) auch, aber der Rest !?

Gut, das man danach aufgehört hat !

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 19 August 2022, 18:45:37
(https://abload.de/img/untitled2222hic3b.jpg)

,,Kandisha" (2020) ist ein französischer Horror-Streifen des Gespanns Alexandre Bustillo und Julien Maury (u.a. ,,Inside", ,,Livid" und ,,Among the Living"), in dessen Gestalt jene quasi ihre Version von ,,Candyman" abgeliefert haben. Angesiedelt in einer der Banlieues von Paris, wird die Geschichte der Freundinnen Amélie (Mathilde Lamusse), Bintou (Suzy Kemba) und Morjana (Samarcande Saadi) erzählt. Als erstere eines Abends beinahe vergewaltigt wird, schwört sie den marokkanischen ,,Rache-Geist" Aisha Qandisha (ein weiblicher Dschinn) herauf – wonach der betreffende junge Mann, anschließend aber auch noch weitere Freunde und Bekannte Amélies brutale Tode sterben...

Die ersten rund 30 Minuten gefielen mir durchaus gut: In ihnen werden die drei Protagonistinnen vernünftig eingeführt – welche obendrein seitens der recht unerfahrenen und unbekannten Schauspielerinnen ordentlich verkörpert werden. Ihr Umfeld und ihre Probleme muten glaubwürdig an, die Multikulti-Sozialdrama-Elemente passen und einem wird eine nette Location präsentiert: Ein verlassenes Hochhaus, das in Kürze abgerissen werden soll und den Mädels bis dahin als Ort dient, an dem sie in Ruhe Graffitis sprayen können. Als dann aber die unoriginelle Horror-Plot-Entwicklung einsetzt sowie ihren Lauf nimmt, ebbte mein Interesse am Gebotenen zunehmend weiter ab...

Man muss Bustillo und Maury zugutehalten, dass sich ihre Filme fast alle klar voneinander unterscheiden. Leider habe ich im Vorliegenden ihr an sich durchaus vorhandenes Können in Sachen Spannung und ,,Atmosphäre" vermisst, bin ich mit dem ,,Dschinniya-Creature-Design" nicht wirklich warm geworden und bleiben die Kills (trotz punktueller Brutalitäten) nicht gerade im Gedächtnis haften – von vereinzelten schwachen CGIs und unfreiwillig komischen Momenten vielleicht mal abgesehen. Schade, dass sich alles auf solch ,,formelhafte", wenig aufregende, vorhersehbare Weise entfaltet. Selbst der Ausklang wurde beinahe 1:1 von ,,Candyman" (1992) übernommen...   

sehr knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 August 2022, 14:38:32
Gestern Abend Filmabend bei nem Kumpel:

A Good Woman Is Hard To Find

(https://abload.de/img/71tqf1rmunl._sx342_zfd09.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71tqf1rmunl._sx342_zfd09.jpg)

Eine alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern, wo der Sohn nach der Ermordung ihres Mannes nicht mehr spricht, die Polizei sich nicht um den Fall kümmert & sie einfach kein Geld hat... :(

Ich mag diese düstere Atmosphäre, dieses dreckige Nordirland, dieses hoffnungslose, es erinnert mich an Harry Brown ;) :D

Die Gewalt kommt plötzlich & dafür umso härter + man nimmt IMO ihr die Verwandlung ihrer Person ab, sie steht nun mal mit dem Rücken zur Wand!

Man muss wissen, es ist eher ein Drama/Thriller als ein Horror/Splatterfilm, aber er ist zurecht ab 16!

4,5/5

The Furies: Collector's Edition

(https://abload.de/img/7220347787096.5f61dn4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7220347787096.5f61dn4.jpg)

Geiler, fieser Slasher... :D

Eine Handvoll Frauen, laut ihrer Kiste "Beautys", wachen in einem verlassenen Wald auf und werden von maskierten Killern, ihren Beasts", gejagt, deren Masken alle an 80erSlasher angelehnt sind...

Beauty & the Beast? Ja, weil jeder der Killer muss eine der Frauen beschützen, seine Beauty. Klappt es nicht und sie stirbt, stirbt er auch... :D

Es ist cool mitanzusehen, das Splatterlevel ist hoch, die Effekte sehr gut und handgemacht, finde ich und die Charaktere sind auch nicht alle so wie sie scheinen...
Die eine Alte nervt echt tierisch :D

Alles in allem ein blutiger, kleiner Slasher ohne Story, harhar !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 21 August 2022, 02:25:46
Echtzeitwoche bei Tool Time im Heimkino

Carter (Netflix)

Gute Güte, wo soll man DA anfangen ? Vielleicht damit, dass der mit dem "One Shot"-Konzept so viel zu tun hat wie Fast&Furious mit dem vorzeitlichen TV-Aufklärungsformat "Der 7. Sinn"; dass der "ohne Schnitte" gedreht wurde, können die nicht mal ihrer Urgroßmutter erzählen. Wir erleben so eine Art zweistündiges Echtzeitvideogame mit einer überbordenden Fülle von größtenteils schlechten CGI-Effekten, bei denen man wahlweise die Chuzpe der Macher bewundern oder nach deren Geisteszustand fragen möchte. Mittendrin gibt es dann auch mal ein paar Fights und Stunts, die tatsächlich beeindrucken würden, insbesondere wenn da wild und im Sekundentakt alle möglichen Verkehrsmittel zum Kriegsschauplatz werden. "Würden" halt deshalb, weil auf jeden guten Actionshot zwei bis drei miese Digitaltricks folgen. Klar, was da abgeht, ist als "normales" Kino in diesem Leben und ohne 20-30 Stuntmen um ihre wohlverdiente Rente zu bringen, nicht zu stemmen. Das Ergebnis ist dennoch künstlich, letztlich ermüdend und ein Experiment, das aus meiner Sicht so nicht funktionieren kann.

Dass die "Handlung" (o.k, welche Handlung - irgendwas mit Zombies und Amis gegen Nord- und Südkoreaner) nicht der Rede wert ist und einem die meisten Figuren am Allerwertesten vorbeigehen, ist da letztlich komplett nebensächlich. "Eigentlich" entzieht der sich einer vernünftigen Bewertung, aber ich sage einfach mal 4,5/10 für den puren Mut, dass so auf den Schirm zu bringen.

One Shot (Amazon 99 Cent)

Den hatte ich eigentlich vor Carter gesehen und auch nicht gerade als Meisterwerk befunden. Nüchtern betrachtet  ist das ein preiswerter Standardactioner, beschränkt auf einen etwas groß geratenen Abenteuerspielplatz als Schauplatz und mit einer Handlung, die "dank" des Konzepts letztlich auf einen Bierdeckel passt. Rückblickend gewinnt der aber ungemein, denn der ist einfach die ehrlichere, bodenständigere Variante. Und der kann die "One-Shot"-Illusion jedenfalls mal über weite Strecken (zumindest bis zu der
Spoiler: zeige
Explosion durch den Selbstmordattentäter
kurz vor Schluss) viel besser aufrecht erhalten.

Die Zukunft des Actionkinos kann das allerdings auch nicht sein. Schusswechsel im Plansequenzformat wirken einfach nicht so dynamisch wie in einem scharf geschnittenen konventionellen Actionfilm, und irgendwann fragt man sich auch, wo die ganzen Gegner herkommen, die da weit weg von der Kamera umfallen wie die Fliegen. Bei Mann-gegen-Mann-Fights geht das Konzept schon eher auf, die sehen schon recht dynamisch aus, vor allem mit einem Profi wie Adkins am Set. Aber die sind offenbar (wenn man nicht wie die Kollegen aus Korea zum PC greift) in dem Echtzeitrahmen relativ schwer zu inszenieren, so dass es letzlich nur ein oder zwei davon gibt. Und wenn dann mal Pause in den Handgreiflichkeiten ist und wir etwas vom "Gegner" sehen wollen oder sich die Handlung irgendwie bewegen soll, muss die Kamera erst mal weite Wege "fliegen". So hat das ganze hat ein bisschen was von einem 90minütigen Fußballspiel der zweiten Liga in Liveübertragung, da fesselt auch nicht jede Minute.

Aber in der Summe ist der ganz solide und nicht komplett unspannend, ohne Bäume auszureißen. Knapp 6/10 für Konzept und die solide Realisierung, gerade im Rahmen eines B-Movies.

Und noch aus der Abteilung "nicht zu Ende geschafft" und daher ohne Endwertung: Scare Me ist ein Pseudo-Anthologiehorror mit der "genialen" Idee, die Einzelgeschichten nicht zu visualisieren, sondern von den Protagonisten wirklich nur erzählen zu lassen. Ganz toll, aber mit Horrorfans und Berufskritikern kann man es wohl machen (RT über 80%). Ein "Actionfilm", bei dem die Figuren nur erzählen, wie sie Leute umlegen und mit Autos spektakulär entkommen, würde wohl zu Recht als Lachnummer durchgehen. Glaube ich zumindest, aber vielleicht fänden das ja auch einige aus der TTT-/Hurz-Ecke total innovativ.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 2 September 2022, 08:54:58
(https://abload.de/img/unbenannt222222ame0w.jpg)

Bei ,,the Tribe" (2016) handelt es sich um einen Low-Budget-,,Indie", welcher in einer Gegenwart (oder nahen Zukunft) angesiedelt daherkommt, in der eine mysteriöse Krankheit/Pandemie zu Massen an Toten sowie einem Zusammenbruch der Gesellschaft geführt hat. Details dazu erfährt man allerdings nicht wirklich – denn die erzählte Geschichte entfaltet sich einige Jahre nach dem betreffenden Ausbruch rein auf einer Ranch (ohne Kontakt zur Außenwelt) irgendwo in der kalifornischen Wüste, wo die drei Schwestern Jenny, Sarah und Danika so gut wie möglich (auf sich allein gestellt) zu überleben versuchen...

Zu ihrem Glück war ihr Vater ein ,,Prepper" gewesen, der u.a. einen kleinen Bunker auf dem Gelände gebaut sowie mit reichlich Vorräten bestückt hatte, bevor er an der Krankheit verstorben war. Ihre Mutter wollte damals Hilfe holen – kam aber nie zurück. Danika – die nie ein Wort sprechende jüngste der Schwestern – ist wohl ebenfalls infiziert: Es ist unklar, wieviel ,,Zeit" sie noch hat – allerdings war es für mich schon irgendwie unfreiwillig komisch, wie oft ihr im Film jemand durch ihre Haare streicht, worauf ihr im Zuge dessen stets eine weitere Strähne oder ein kleines Büschel ausfällt...

Eines Tages taucht vor Ort auf einmal ein junger Mann auf, der sie um etwas Wasser und Essen bittet. Entgegen ihres bisherigen Leitsatzes, jeden (zur Not mit Waffengewalt) abzuweisen, helfen sie ihm – und lassen ihn im Folgenden auch bei ihnen bleiben, da er sich als nett und hilfsbereit entpuppt. Sarah steht dieser ,,Veränderung" jedoch feindselig-skeptisch gegenüber – u.a. weil sie sieht, wie gut sich Jenny mit ihm versteht. Das verleiht dem Streifen einen gewissen ,,Z for Zachariah"- und ,,the Beguiled"-Touch – bevor im letzten Drittel dann noch eine ganz andere Sachlage mit ins Spiel kommt...

,,the Tribe" ist überwiegend ein ruhiges Drama – was für mich generell keinerlei Problem markiert. Leider aber sind die Charaktere nicht sonderlich ,,reichhaltig" ausgearbeitet worden und ist das Tempo der ganzen Angelegenheit ziemlich niedrig – ebenso wie der Suspense-Grad; sowohl auf die Spannungen zwischen einzelnen Figuren als auch auf ,,Bedrohungen von außen" bezogen. Diese Punkte schaden dem Film ungemein – plus eine fürchterliche Performance der jungen Chloe Beth Jones als Danika sowie die merkwürdige, unpassende, unnötige finale Szene vorm Einsetzen des Abspanns...

Auf der positiven Seite der Medaille sind indes die stimmige Location, die ansehnliche Bebilderung und die Mitwirkung von Hauptdarstellerin Jessica Rothe (kurz bevor sie dank ,,Happy Death Day" breitere Bekanntheit erlangte) anzuführen: Jene verkörpert Jenny prima. Obgleich evident gering, war das Budget dennoch einigermaßen ausreichend – zudem ist der Showdown überraschend ,,düster" geraten. Mit einem besser verfassten Skript, einem strafferen ,,Pacing", einer etwas inspirierteren Umsetzung und einer anderen Kinder-Darstellerin hätte durchaus ein ordentlicher Genre-Beitrag dabei herauskommen können...

knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 5 September 2022, 09:03:20
(https://abload.de/img/unbenannt22222i5cpo.jpg)

Bei ,,Furry Nights" (2016) haben wir es mit einem humorvollen Micro-Budget-Slasher von J. Zachary Thurman zutun, welcher hier als Regisseur, Darsteller, Drehbuchautor, Produzent, Kameramann und Editor ,,in Personalunion" tätig war sowie den Streifen offenbar in erster Linie mit ,,befreundeten Gleichgesinnten" abgedreht hat (das Budget betrug nur rund 15.000 Dollar und die Akteure sind durch die Bank weg Newcomer mit keinen oder nur ganz wenigen Vorerfahrungen)...

Die Story handelt von fünf jungen Erwachsenen, die ein Amateur-Monster-Movie drehen wollen und zu diesem Zweck zu einem Campingtrip aufbrechen. In der Nacht erschießt einer von ihnen einen Bären, der sich auf ihr Zeltplatz zubewegt hatte – allerdings stellt sich heraus, dass es in Wahrheit kein Tier, sondern ein ,,Furry" (sprich: ein kostümierter Mensch) war. Jener hatte mit ein paar ,,Artgenossen" nahebei gefeiert bzw. ein Treffen abgehalten – welche fortan nun auf blutige Rache aus sind...

Die Bebilderung des Films setzt sich aus Camcorder-Footage und ,,traditioneller" Kamera-Arbeit zusammen – und ich muss schon sagen, dass Thurman einige wirklich ansehnliche Shots gelungen sind (von der Ausleuchtung und dem Arrangieren der Einstellungen her). An den Kostümen der ,,Furrys" hatte ich rein gar nichts auszusetzen: Sie sehen keineswegs ,,billig" aus und sind überwiegend (bis auf die bedrohlich-coole Wolfsmaske) amüsant anzuschauen...

Die Inszenierung hätte von einem inspirierteren in Szene setzen bestimmter ,,Schlüssel-Momente" klar profitiert – besseres Editing wäre ebenfalls wünschenswert gewesen. Inhaltlich ist alles ziemlich ,,einfach gestrickt" worden – Dialoge und Charakterzeichnungen sind schwach. Der Humor ist selten höherwertiger oder gewitzt-cleverer Natur und ,,funktioniert" bloß punktuell – die gebotene Gewalt geht für ein Werk wie dieses in Ordnung...
 
Charakterzeichnungen, Dialoge und Performances sind von mauer Qualität – allerdings ist das Ganze nicht ohne Charme. Ich kann mir vorstellen, dass alle Spaß beim Dreh hatten – und eigentlich können sie mit dem unter den gegebenen Bedingungen Geschaffenen durchaus zufrieden sein. Ist der (übrigens nur knapp 68-minütige) Film denn nun konkret zu empfehlen? Nein – aber er ist weder ,,nervig" noch öde sowie deutlich besser als viele vergleichbare Micro-Budget-Flicks da draußen...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 September 2022, 19:09:45
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Falling Down - ein ganz normaler Tag

(https://abload.de/img/91pglxhhmhl._ac_uy218tldyj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91pglxhhmhl._ac_uy218tldyj.jpg)

Frei nach Kreator: This is my Amok Run... 👿

Es fängt alles an in einem Stau, er will einfach nur nach Hause.
Und dann wird es Stück für Stück verrückter...!
Seine Reaktionen auf scheinbar banale Dinge sind so wunderbar übertrieben ! 😁

Der Cop, gespielt von Robert Duvall, kommt ihm Schritt für Schritt näher... Und das einen Tag vor der Rente! 👴🏻

Die Menschen, denen er begegnet, sind manchmal etwas Klischeeerfüllt, aber sie erfüllen ihren Zweck.

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 September 2022, 20:46:33
Delta Force

(https://abload.de/img/4045167012745.5fqlfg1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4045167012745.5fqlfg1.jpg)
Hab aber das Wendecover genutzt ;)

Der Anfang im Flugzeug ist sogar relativ emotional geraten, die Story ist meistens spannend gemacht, auch wenn es sich oft zieht... aber das Finale ist dann volle Pulle Over the Top ! 💥😁
Chuck Norris & sein Supermotorrad gegen den Libanon 😂

IMO zieht der Film sich aber leider & es gibt zu wenig Chuck Norris, der lange braucht, bis er auftaucht! :/

Dafür spielen sehr viele bekannte Gesichter aus den 80ern mit, die Action sieht ganz gut aus, aber die Story hätte man definitiv kürzen können!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 8 September 2022, 20:52:58
Bei Amazon Video gesehen:

Flucht aus Pretoria

(https://abload.de/img/912zg8htjdl._ac_uy218v4da9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=912zg8htjdl._ac_uy218v4da9.jpg)

Sowas mag ich sehr gerne, ich mag dieses Suchen der Fluchtmöglichkeiten, das Ausweglose...

Die Apartheid ist auch ein Thema, was immer noch erschreckend ist, hier aber aufgrund der örtlichen Begebenheit nicht so ausgeprägt, auch wenn im Knast auch Schwarzenhass stattfindet..

Daniel Radcliffe spielt stark, aber die Nebenrollen sind auch nicht zu unterschätzen! Die Schauspieler sind auch gut gecastet, wie man im Abspann sieht.

Ganz starker Ausbruchsthriller! Spannend bis zum Schluß, auch wenn man das Ende kennt!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 12 September 2022, 09:28:09
Thor: Love and Thunder

Taika Waititis nächster MCU-Streich reiht sich recht gut in die anderen Thor-Filme ein, wenn doch sein Humor grobe Abnutzungserscheinungen zeigt (mein Problem schon bei "Lightyear" mit Waititis Rolle...) und leider speziell im Mittelteil zu präsent ist (Gespräch mit den Kindern, das Göttermeeting). Zum Glück reißt es dann der unglaublich gut gelaunte und passende Cast wieder raus, hätte ruhig bisserl mehr von Valkyre kommen können, aber im Ganzen hält es sich schön die Waage zwischen Thor, Mighty Thor und ihr.
Bale / Gor... mei... im Grunde mal wieder ein großer Name, der einen interessanten Charakter spielt (zumindest in den Comics), der dann im MCU halt doch nur wieder verheizt wird für die gute, alte baddie-of-the-movie-MCU-Formel.
Wo der Film ganz klar bei mir punktet, ist das Hauptthema, die Liebe; über weite Teile des Films fühlt es sich nicht erzwungen oder reingequetscht an, sondern macht Sinn und ist schön umgesetzt worden. Das Finale hebt den Streifen dann echt nochmal ein Stück rauf (auch wenn's bisserl komisch ist, dass
Spoiler: zeige
Thor mal eben so seine Kraft aufteilen kann
).
Am Ende ist ein wilder Mix aus Möchtegern-Space Opera, Liebesschamützel und Klamauk herausgekommen.

knappe 7/10


The Batman

Bester. Batman. Der 2000er!
Ich hatte ja bei Pattinson so meine Bedenken, entgegen seiner echt guten Arbeit (post Twilight) in anderen Produktionen, war es schwer für mich ihn mir im cape & cowl vorstellen zu können. Aber, verdammt noch mal, hat er mich eines besseren belehrt (mit der Hilfe des fantastischen Drehbuchs von Regisseur Reeves!). Hier ist Batman endlich der master detective aus den Comics, der gnadenlose Rächer der Nacht, welcher ohne Kompromisse und recht desillusioniert ans Werk geht. Bruce Wayne rückt hier total in den Hintergrund, da sich der Antiheld nicht mit seiner Rolle als Milliardenerbe identifizieren möchte.
Kravitz, Wright, Serkis & Co. passen ebenso perfekt in ihre Rollen wie der unkenntlich gemachte Farrell und der manische Dano. Hinzu hat Gotham selten so düster, bedrohlich und dreckig ausgesehen wie hier, sowie das Thema Korruption, welches auch in den Comics immer ein Grundthema gewesen ist, wenn es um die Mächtigen der Stadt ging und in diesem Film einen großen, wichtigen Platz einnimmt.

Kurz zum Thema MCU vs. DCEU: Ich finde es mittlerweile gar nicht so schlecht, welchen Weg WB / DC versucht einzuschlagen. Ja, es wurde natürlich versucht das MCU zu kopieren, aber so wie es nun läuft, gefällt es mir schon fast genauso gut; es wird nicht auf Teufel komm raus versucht alle Filme mit einem roten Faden zu verbinden, sondern man gibt den Machern eine gewisse Freiheit neue Geschichten bzw. Gesichter zu erzählen / zu nutzen. Klar wirkt es evtl komisch, den gefühlt 10. Batman-Darsteller in 10 Jahren zu sehen (wie auch Joker), aber für mich punktet dann eher ein gut erzählter, runder Film als ein mächtig aufgeblasener Canon.
Schade halt nur, so zumindest den aktuellen Gerüchten zu folge, dass Reeves / Pattinson keinen weiteren Teil  machen werden (ob ich Keoghans Joker sehen wollen würde... mmh... weiß nicht, hab momentan mehr Bock auf den 2. Pheonix-Joker).

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 12 September 2022, 09:45:53
(https://abload.de/img/r3450sfep.jpg)

Queen Latifah... Chris 'Ludacris' Bridges... Roadtrip. Klingt irgendwie spontan nach 'ner Komödie – doch handelt es sich bei der 2022er ,,Netflix"-Veröffentlichung ,,End of the Road" tatsächlich um einen ernsten Thriller, in welchem Brenda (Latifah) nach dem Krankheits-bedingten Tod ihres Mannes mit ihren Kindern Kelly (Mychala Faith Lee) und Cam (Shawn Dixon) von L.A. nach Houston hin aufbricht, um dort erst einmal bei ihrer Mutter unterzukommen, da sie aufgrund der Arztkosten finanziell inzwischen nahezu ,,am Ende" ist. Ihr Bruder Reggie (Ludacris) begleitet sie auf der langen Fahrt durchs amerikanische Wüsten-Hinterland...

Die erste Hälfte des Streifens des TV-Serien-erfahrenen Regisseurs Millicent Shelton gefiel mir recht gut. In den kargen Gegenden sieht sich die Familie mit dem Rassismus einiger Anwohner konfrontiert – und bei einer Übernachtung in einem günstigen Hotel wird gar jemand im Nebenzimmer erschossen. Da Brenda Krankenschwester ist, versucht sie den Mann noch zu retten – allerdings vergebens. Reggie entdeckt derweil eine Tasche voller Geld im Badschränkchen des Toten – welche er heimlich mitnimmt. Tja, leider gehören die Dollar einem gefährlichen Kriminellen, der fortan nun hinter ihnen her ist...

Die Darsteller machen ihre Sache jeweils ordentlich – als Cop ist zudem noch Beau Bridges mit von der Partie. Es gibt ein paar spannende Szenen zu verzeichnen und das Ganze ist handwerklich solide in Szene gesetzt worden (über die Entscheidung, für die nächtlichen Aufnahmen teilweise eine lila Ausleuchtung zu wählen, kann man sich indes streiten). Das Problem ist, dass sich der ,,Ton" in der zweiten Hälfte zunehmend wandelt: Die Ernsthaftigkeit wird zugunsten einer überzogenen Gestaltung bestimmter Figuren und Action-Momente aufgegeben – was angesichts des ordentlichen Beginns schade ist...

Wenn sich Queen Latifah mit den Bewohnern einer kleinen Nazi-Trailer-Trash-Siedlung anlegt, um ihre Familie zu retten, ist das durchaus unterhaltsam – ebenso wie Ludacris' grundlegende Art Schrägstrich Performance. Leider aber war mir einiges schlichtweg zu vorhersehbar, konventionell und unspannend – worüber hinaus ich mit dem trashy-abstrus-überdrehten Action-Finale einfach nicht ,,warm geworden" bin. Die Story hätte sich für ein Werk aus dem ,,Jordan-Peele-Playbook" angeboten – leider aber ist am Ende bloß belanglose Genre-Kost dabei herausgekommen...

3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 13 September 2022, 20:05:57
Operation Omerta (UHD)

Mal ein bisschen zum Hintergrund, soweit ich den auf die Schnelle recherchieren konnte: Der basiert auf dem Roman "Die Geiseln" (Omerta 6/12) des finnischen Marktführers in Sachen Thriller Ilkka Remes, nutzt aber nicht die Namen der Protagonisten des Buches bzw. der Buchreihe. Die Verfilmung lief in der hier gezeigten Form recht erfolgreich in den finnischen Kinos, kommt aber hier wie dort auch noch als etwa 40 Minuten längeren Miniserie heraus, so wie viele deutsche Produktionen ja auch.

Ob das Ergebnis echte Kinoqualität im Hollywood-Sinn hat, ist streitbar - unstreitig sollte aber sein: Dank des Verzichts auf das auch hier naheliegende "Die-Hard"-Klischee liegt der mal klar und deutlich vor den zuletzt wieder aus der Gruft kriechenden, schnell herunter gekurbelten B-Movies der Billigfilmschmieden und AllesStreamer, die nicht von dem wundersam unverwundbaren Einzelkämpfer im Innern des Schauplatzes lassen wollen. Optisch sieht der hier auch schon mal ganz solide aus, vor allem die Nachtszenen in einem allerdings auffallend leeren Helsinki. Gleiches (also das "Gutaussehen") gilt für die Action, die gut 120 Filmminuten nur nicht wirklich ausfüllt; ein paar Schusswechsel und die in Sachen beteiligte Autos etwas sparsame Autoverfolgung müssen bis zum durchaus bleihaltigen Finale ausreichen.

Als Thriller mit ein paar eingewebten Verschwörungselementen auch nicht unspannend, aber hier setzt dann erste richtige Kritik ein: So ganz viel Sinn ergibt das Szenario jedenfalls in der hier vorliegenden Fassung nicht oder nicht durchweg. Die kleine Terroristenschaar überrennt das riesige Regierungsgebäude verblüffend einfach, die Gegenmaßnahmen kommen irgendwie arg spät und unkoordiniert, die Flucht
Spoiler: zeige
per Flugzeug
hätte vielleicht mal die (auf einigen Covern auch zu sehende) Luftwaffe auf den Plan rufen können. Und völlig verblüffend erklärt der Held dem (scheinbar) Bösen dann irgendwann "
Spoiler: zeige
Das war nicht der Deal"
, was vorher nie oder nur ganz nebenbei angetextet wurde.

Könnte ja in der Langfassung etwas besser erklärt werden, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das wegen 40 Minuten mehr so schnell noch mal sehen mag. Ich vermute mal, dass der in besagter Langfassung auch irgendwann öffentlich-rechtlich zu besichtigen sein wird. Bis dahin aber durchaus solide 6/10.

Bent - Korruption kennt keine Grenzen
(ZDF)

Keine echte Deutschland-Premiere, aber irgendwie war mir der durchgegangen. Wirklich viel verpasst hat man aber auch nicht; schon der Auftakt hinterlässt so einige Fragezeichen (sooo leicht kommt man als Cop hier wie dort wohl kaum ins Gefängnis, wenn da "Notwehr" im Raum steht). Als Entlassener hat der Typ dann auf einmal mehr Freunde in allen Kreisen als deutsche Influencer im Schnitt; die paar Cops, die ihn am Zeug flicken wollen, serviert der mit extremer Nonchalance ab, hat jede Menge Geld zur Hand, ein schickes Auto, wirklich in Gefahr oder Problemen wirkt er nie. Und die versammelten und durchweg hochattraktiven Frauen gehören allesamt in eine von zwei Kategorien "geht mit ihm ins Bett" oder "will mit ihm ins Bett". Also ehrlich: Ich mag Urban eigentlich, aber ein paar Ecken und Kanten sollte die Hauptfigur schon haben.

Die Verschwörungskiste ist insgesamt lahm, die Figurenkonstellation in ihren Funktionen vorhersehbar, die Action eher sparsam. Optisch ganz o.k.- womit man sehen kann, das "Kinoqualität" nicht unbedingt zu höheren Punktzahlen führt. Dann lieber gleich die "TV-Kost" - 4/10.


Dark Light
(Amazon)

Wenig los im Horrorfilmgenre aktuell, da habe ich mir mal was älteres herausgesucht. Die Ausgangsidee mit der alleinerziehenden Mutter, die nicht nur mit ihrem Kind, einem störrischen Ex-Ehemann und eigenen psychischen Problemen zurecht kommen muss, sondern noch irgendwie ein seltsames Vieh im Haus hat, ist jetzt nicht rasend originell, aber man könnte was draus machen. Gerade der ständig mit Sorgerechtsstreit drohende Ex ist ein gerne genommenes Spannungselement, die paar Nebenfiguren (eine unempahtische CopIn, ein sehr seltsamer Verschwörungstheoretiker) sind auch ganz passabel konzipiert.
 
Leider kommt da ansonsten nicht viel heraus, außer der immergleichen Einstellung der Frau, die mit einer langen Schrotflinte und Taschenlampe durchs Haus zieht, und das auch noch auf mehreren Zeitebenen. Das besagte Vieh ist erkennbar nur ein Stuntman im Gummianzug, und was das titelgebende "Dunkle Licht" sein soll, erschließt sich mir nicht, meist leuchtet es da eher banal in kamerafreundlichem hellgrün. Ein paar Szenen - zB das nächtliche Spiel mit dem Kind im Maisfeld - sind auch echt dämlich.

Auch bei reduzierter Erwartung maximal 3,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 September 2022, 02:06:16
Demolition Man

(https://abload.de/img/7321921129858.5fapfhq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321921129858.5fapfhq.jpg)

Oldschoolaction in der Zukunft! 💥💥

"Demolition Man" macht wirklich Spaß!
Die Sprüche sind cool, vorallem Sandra Bullock, die immer wieder die Sprüche verdreht... 😂
Und diese neuen Regeln, nenene 🙈

Dazu ein Wesley Snipes als echt böser Wicht... 😈🤪

Eine Frage habe ich aber noch: Wie benutzt man die verdammten (den Credit zahle ich gerne 😜) 3 Muscheln ?!?

4/5

Muss mir dann doch mal das Mediabook holen oder schenken lassen, was Ende September, passend zu meinem Geburtstag rauskommt... ;) :D
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 19 September 2022, 15:19:21
(https://abload.de/img/unbenannt2222b5e3e.jpg)

Bei ,,Mine" – dessen eher nicht so prickelnder deutscher Titel übrigens ,,Überleben – ein Soldat kämpft niemals allein" lautet – haben wir es mit einer auf Fuerteventura gedrehten amerikanisch-spanisch-italienischen Co-Produktion des Drehbuch-und-Regie-Duos Fabio Guaglione und Fabio Resinaro zutun, die in Gestalt eines US-Sniper-Zweierteams im Rahmen eines Einsatzes in Afrika eröffnet. Da sich der Scharfschütze Mike Stevens (Armie Hammer) weigert, seine Zielperson inmitten einer Hochzeitsgesellschaft zu töten, müssen er und sein Spotter Tommy (Tom Cullen) kurzerhand quer durch ein Wüstengebiet zu ihrem Extraction-Point fliehen – im Zuge dessen sie allerdings in ein Minenfeld geraten: Tommy stirbt – und Mike tritt ebenfalls auf eine solche Sprengfalle. U.a. aufgrund eines Sturms muss er fortan mehrere Tage auf Rettung warten – ohne sich groß bewegen zu können; Erschöpfung, der Witterung sowie nächtlichen Tierangriffen ausgeliefert...

,,127 Hours" trifft ,,Landmine goes click" ging mir beim Ansehen durch den Kopf – denn neben den zu erwartenden mit der Bredouille verbundenen Spannungs-Sequenzen fängt Mike (wie James Franco´s Figur damals) schon bald zu halluzinieren an: Etwa denkt er an seinen ,,holprigen" Lebensweg zurück, der ihn bis hin in diese Situation geführt hat, und vermisst seine von Annabelle Wallis gespielte Freundin, mit der er im Streit (gen Einsatz) auseinandergegangen war. Zudem kommt er mit einem einheimischen Berber (Clint Dyer) ins Gespräch, der ihn zumindest mit etwas Wasser versorgt und ihm motivierend zuredet. Flashbacks wechseln sich mit surrealen Momenten sowie dem aktuellen Überlebenskampf Mikes ab – stets mit seinem toten Kameraden und Freund nur ein paar Meter von ihm entfernt...

Die Sache an ,,Mine" ist, dass die Survival-Aspekte der Story den anderen gegenüber (also die Mike´s ,,Seelenleben" dramatisch beleuchtenden) mindestens ebenbürtig gewichtet wurden: Das Werk will ein ,,Metapher" für bestimmte Dinge sein und bietet ein Reihe von zu verarbeitenden Konflikten auf (wie z.B. einen brutalen Vater in seiner Kindheit) – allerdings wirken diverse Dialoge und Szenen eher banal als tiefgründig und wird die Lauflänge so (mit allen integrierten Elementen) auf stolze rund 105 Minuten ,,aufgebläht" (85 wären meiner Meinung nach optimal gewesen). Handwerklich ist das Werk indes durchweg ordentlich geraten, welches von Armie Hammer in der Hauptrolle zudem kompetent ,,getragen" wird: Seine Performance ist überzeugend. Schade, dass alles um ihn herum so unfokussiert und ,,dick aufgetragen" daherkommt...

3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 September 2022, 18:52:49
Bei Amazon Video via dem MGM Channel gesehen:

Delta Force 2: The Colombian Connection

(https://abload.de/img/ba348ce55bbac5b7ae128tnfgn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ba348ce55bbac5b7ae128tnfgn.jpg)

Auch hier gibt´s Action satt, Chuck Norris satt! 💥💥

Hier hat man einen richtigen Wichser als Bösewicht, ein bisschen Dschungel, aber vor allem einen Chuck Norris in Bestform, alleine die Szene im Restaurant ! 😂
Die titelgebende Delta Force ist übrigens NICHT die selbe wie im ersten Teil, nur Chuck Norris´ Charakter ist derselbe 💪🏻

Es gibt keine Längen, so wie im Vorgänger, am Ende reißen er & die Amis einfach mal die ganze Umgebung ab, herrlich! 💥💥💥💥😁😁

Besser als der erste Teil, ein würdiger 2. Teil!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: JasonXtreme am 20 September 2022, 12:09:42
Ich fand es immer schade, dass sie nicht wie Teil 1 das komplette DF Team wieder im Einsatz hatten - aber mittlerweile finde ich auch Teil 2 echt witzig, der General lässt ein pr Sprüche ab, die kann man nur feiern  :mr.green:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 September 2022, 19:46:37
Gott vergibt - wir beide nie! in der Westernfassung.

(https://abload.de/img/4061229012911.5fphcwu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4061229012911.5fphcwu.jpg)

Der erste, richtige gemeinsame Film von Terence Hill & Bud Spencer!

Auch wenn man sagen muss, sie spielen zwar gemeinsam, aber oft sind sie auch getrennt bzw. der Charakter (Django bzw. eigentlich richtig - Cat Stevens) von Hill spielt hier eher eine Rolle, da er mit Bill San Antonio noch ne Rechnung offen hat...

Kartenspiele, Schießerein, ein paar Prügelein, ein typischer Western, der leider ein etwas schwaches Finale hat...

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 September 2022, 12:41:01
Bei Sky on Demand gestern Abend/Nacht gesehen:

Der Vorname

(https://abload.de/img/indexeec8o.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexeec8o.jpg)

Wie kann man sein Kind Adolf nennen !?

Eine absolut berechtige Frage !

Top geschauspielert, Christoph Maria Herbst als Professor, der aber von allen nicht richtig ernst genommen wird, seine Frau, eine Lehrerin, Elisabeth, gespielt von Caroline Peters + ihrem besten Freund Rene (Justus von Dohnányi) .
Florian David Fitz als der Vater Thomas, der herrlich schmierig ist, seinen Erfolg ohne Ausbildung geschafft hat & deshalb beneidet wird. Dazu seine logischerweise schwangere Frau Anna (Janina Uhse) , die etwas später auftaucht & direkt raucht und trinkt !

Sehr, sehr gut, wie hier diskutiert wird! 😂👌🏻
Es fängt mit der Diskussion um den Vornamen an & steigert sich im Finale + einer kleinen Pointe, herrlich.. 😁🤣

Unter Einfluss von Wein, gutem Essen + dieser anfänglichen Frage entsteht eine lustige Runde, die mehr & mehr eskaliert & es tun sich Abgründe auf...

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 23 September 2022, 20:31:57
(https://abload.de/img/untitled222boeje.jpg)

,,Do Revenge" (2022) ist eine Komödie von Regisseurin und Co-Autorin Jennifer Kaytin Robinson aus dem Hause ,,Netflix", welche die klassische Hitchcock-,,Strangers on a Train"-Prämisse in ein High-School-Setting überträgt – mit der besagten Titel-gebenden Rache u.a. für ein geleaktes Nude-Vid – sowie eben jene genüsslich mit Elementen aus Genre-Hits á la ,,Jawbreaker", ,,Clueless", ,,Mean Girls" und ,,Cruel Intentions" vermengt (in einer Nebenrolle ist sogar Sarah Michelle Gellar mit von der Partie)...

Die komplette Angelegenheit kommt sonnig, bunt, ein evidentes Stück weit übertrieben sowie bewusst ,,mit Klischees spielend" daher – wobei am Rande aber auch ernste, mitunter satirisch angegangene Themen klar zu registrieren sind. Die Darsteller mögen zum Teil (mal wieder) zu alt für ihre Parts sein – doch waren alle mit unverkennbarem Elan bei der Sache und war auf Camila Mendes und Maya Hawke (jeweils erwartungsgemäß) voll und ganz Verlass. Letztere sieht ihrer Mutter übrigens immer ähnlicher...

Darüber hinaus ist Talia Ryder in einer kleineren Rolle super sympathisch – während Sophie Turner nach ihrem (unvergessenen) ,,Dark Phoenix"-Debakel hier ebenfalls etwas Screen-Time vorweisen kann – und sind auf dem Soundtrack neben aktuellen Songs einige echt nette ,,Retro-Tracks" (bspw. von Hole und Kim Wilde) zu hören. Handwerklich geht der Film vollumfänglich in Ordnung – bloß hätte ich ihn mir ,,bissiger" gewünscht... und nicht unbedingt 120 Minuten lang (obgleich er sich nie ,,zieht").

Insgesamt reicht ,,Do Revenge" nicht an seine ,,großen Vorbilder" heran. Man kennt diese Art von Storys halt – was unweigerlich eine gewisse Vorhersehbarkeit mit sich bringt. Schade, dass er so ,,formelhaft" daherkommt – und die ,,Balance" zwischen ,,campy Fun" und Ernst nicht ganz optimal meistert. Wirklich herausragende Gags und Szenen habe ich ebenfalls vermisst – wurde alles in allem aber solide unterhalten (dienlich dabei: dass einem die beiden Leads die ,,Rache-Girls" auch nicht zu unsympathisch werden lassen).

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 September 2022, 10:40:22
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Departed - Unter Feinden: Premium Collection

(https://abload.de/img/5051890024145.5fwvcx0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890024145.5fwvcx0.jpg)

Ein Film über Ratten.

Nur überragende Schauspieler dabei, bis in die kleinste Rolle. Tolle Musik, von Electro über Punk bis Rap, alles dabei...

Über 2 Stunden, aber niemals langweilig. Die Schauspieler & die Jagd nach der Ratte fesselt einen bis zum Ende.

Scorsese is the Man. 😎

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 24 September 2022, 13:44:48
Ein paar Teile für Leute, die die Welt immer noch für zu einfach halten...

Parallels (BD)

O.K., das ist jetzt mal eine echte Schmalspurvariante des Parallelweltthemas. Ein paar Jungspacken (sorry), die mit dem Fenster in eine andere Welt nix besseres zu tun haben, als erst ein kriselndes Startup auf die Beine zu bringen, sich dann heftig an den besagten Welten zu bereichern und zum Schluss kriminell zu werden.

Selbst wer das immer schon mal sehen wollte, Achtung: In DER Inszenierung ist das weitgehend öde, und verstolpert sich nach passablen ersten 30 Minuten völlig an seiner Prämisse. Während zunächst scheinbar immer die gleiche Welt aufgesucht wird, eröffnet das Tor später offenbar beliebig viele Parallelwelten, aus denen sich einer der beiden weißen Typen (die sich übrigens verflixt ähnlich sehen) dann erst mal alle möglichen Goodies zusamensucht. Der ganze Zeitaspekt ist hirnrissig - wenn die Zeit woanders viel schneller vergeht, müssten die bei ihren ganzen Trips spürbar altern. Und überhaupt: Wenn die Zeitverläufe unterschiedlich sind, wieso gelangt man dann bei einem Zeitpunk X="Jetzt" in die andere Welt zum de facto gleichen Zeitpunkt, mit der - fast - gleichen Technik und dem gleichen Personal im gleichen Lebensalter.

Anders als bei "Flashback", zu dem ich als nächstes was sage, ist das auch kein Fall von "ich bin zu doof für diesen Film", eher "und was macht der Drehbuchautor so beruflich?" Auf der reinen Unterhaltsschiene gibt es auch wenig Erbauliches, weder Effekte und echten Horror noch Action oder Spannung, einzig ein singulärer massiver Splattereffekt mag entsprechende Genrefans minimal "erfreuen". Auch die nicht besonders geistreiche, aber zumindest konsequente Schlusspointe (so wie ich sie verstanden habe:
Spoiler: zeige
In anderen Welten gibt es solche Fenster auch
) gibt einen Mini-Pluspunkt. Trotzdem in der Summe nur 4/10.

Flashback (BD)

Willst Du vermeiden, dass der geneigte Seher zu viele dumme Fragen stellt wie ich gerade zu "Parallels", dann verwirre ihn so gründlich, dass er erst mal ziemlich K.O. im TV-Sessel liegt und über das Gesehene nicht vernünftig nachdenken kann. So oder ähnlich mag der offenbar nur alle 10 Jahre auftauchende Regisseur Macbride sich das jedenfalls vorgestellt haben.

Konkret sehen wir eine ziemlich wilde Mischung aus einem persönlichen Drama über einen Mann, der gerade Vater wird, seine Mutter verliert und generell nicht so recht erwachsen werden mag. Überdies kann man da eine Drogengeschichte mit sich ständig wiederholenden zT gruseligen Visionen erkennen, die mit einer Prise SF angereichert ist oder sein könnte (leben wir
Spoiler: zeige
alieninduziert in einem Zeitgefängnis, dass uns zwingt, die Zeit linear zu empfinden, und können wir da ggf. sogar ausbrechen, mit ein paar weißen Pillen
??). Und natürlich geht es in einer Art "verspätetem" Coming-of-Age um wichtige persönliche Entscheidungen, vor allem an den Wegkreuzungen des Lebens und was, wenn wir da unsere Abbiegerichtung noch mal ändern könnten ?

Das ist schon ein sehr intenisver Grübler (oder neudeutsch "Mindfuck"), irgendwo ganz interessant oder je nach Stimmung sogar mitreißend, gut gespielt, vor allem von O'Brian, manchmal auch emotional packend. Es ist durch viele Wiederholungen und die ganzen Lichtspielchen (die Ep-Warnung sollte man ernst nehmen) aber auch durchaus anstrengend und in seiner Halb-/Fast-/Nichtauflösung dann am Ende relativ verstörend. Ich bin da - wie die RT-Kritiker - mit einer Endnote etwas unschlüssig, zumal die späte Stunde nach dem Fußball gestern nicht ganz ideal für diese Art von Film ist. Abhängig von der persönlichen Empfänglichkeit für derartige gehobene Eso-Kost sind aber durchaus 6-7 Punkte drin.

Deliver us from Evil (Tele 5)

Etwas leichtere Kost aus der Actionwundertüte Korea. An sich eine relativ typische und eher simple Killerkiste, bei der wir einmal mehr Sympathie für einen Berufsverbrecher haben sollen, der auf der Zielgerade seines beruflichen oder vielleicht auch ganzen Lebens ein paar gute Seiten an sich entdeckt. Konkret geht es um eine Verflossene, seine vielleicht-Tochter und jede Menge Baddies, die den "Guten" im Wortsinne an die Nieren gehen (wollen).

Trotz der generell einfachen Handlung: So ganz habe ich die Motivation vor allem von Überbösewicht Ray nicht verstanden, ein beeindruckend fieses Kerlchen ist der aber schon. Generell fällt mir mal wieder auf, dass das SK-Kino immer noch gerne Bösewichtrollen und Horte des Bösen an andere Nationen verteilt, gerade Bangkok ist hier ein finsteres Shithole, in dem Organräuberbanden kleine Mädchen entführen und ausweiden, natürlich unter dem Schutz der korrupten Polizei. Und noch etwas fällt negativ auf, dafür können die Macher aber nichts: die sprachliche Vielfalt des Schauplatzes, an dem Thailändisch, Koreanisch und Englisch gesprochen wird, überbügelt die deutsche Synchro mal wieder gnadenlos und lässt manche Szenen zu absurdem Theater werden, wenn da im Original Koreanisch-Thai übersetzt wird und hierzulande von Deutsch nach Deutsch.

Das alles mal beiseite, ist das aber ein durchaus ansehnlicher Actionfilm der alten Schule, mit wenig CGI und Gefangenen, die nicht gemacht werden, durchaus knackigen Fights und viel Blut. Und die Überlebensdauer von Leuten, die massive Verwundungen abbekommen, erinnert schon fast ein bisschen an den die seligen Zeiten, als John Woo auf dem Höhepunkt seines Schaffens war.

Diese Klasse wird aber natürich nicht erreicht. Daher meine "Korea-Standardnote" 6/10 mit leicher Aufwärtstendenz, vor allem wenn man sich den im O-Ton besorgt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 29 September 2022, 19:00:11
Vorgestern Abend/Nacht mit meiner Freundin gesehen:

Die Simpsons - der Film

(https://abload.de/img/4010232041777.5f6re44.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232041777.5f6re44.jpg)

Homer ist einfach Homer und kleine Details im Hintergrund machen Spaß!

Homer veursacht mal wieder Chaos in Springfield und dieses Mal müssen die Simpsons Springfield verlassen !

Im Prinzip tauchen ALLE Charaktere aus der Serie auf, kurz, aber das reicht oft, viele Gags zünden, Homer bekommt mit Spiderschwein einen neuen Freund, die Anspielungen, Gags sind spitze und IMO witzig, z.b. Arnie als Päsident der USA! (Trump konnten selbst die Simpsons sich damals nicht vorstellen...)

Ich find den Film einfach nur genial! :D

5/5

Gerade gesehen:

The Crow - Die Krähe

(https://abload.de/img/4009750391259.5focdjx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4009750391259.5focdjx.jpg)

Natürlich kann man den Film nicht schauen, ohne an die tragische, wahre Geschichte von Brandon Lee zu denken...

Aber auch so funktioniert der Film ganz gut...

Es ist eine düstere Liebesgeschichte, die eigentlich schon zu Ende ist... Aber dann erwacht Eric Draven (Brandon Lee) wieder zum Leben, erweckt durch eine Krähe, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und durch die er sehen kann bzw. unsterblich ist!

Er rächt nach und nach vor/an Halloween den Tod von ihm und den seiner Freundin, alles wunderbar düster umgesetzt, vielleicht manchmal was kitschig, aber immer ernst!

Brandon Lee spielt wie aus der Hölle gut, aber ich finde Michael Wincott als Bösewicht noch einen Tick böser bzw. besser, i don´t know why... ;)

Leider das Vermächtnis von Brandon Lee, aber ein sehr gutes....

R.I.P. ! :(

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 Oktober 2022, 16:34:35
Gestern Abend/Nacht bei Amazon Video ausgeliehen & mit meiner Freundin gesehen:

Perfect Skin - Ihr Körper ist seine Leinwand

(https://abload.de/img/91jrz-3fwul._ac_uy218cyej3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91jrz-3fwul._ac_uy218cyej3.jpg)

Ich habe hier etwas anderes erwartet.. 🤔
Die Atmosphäre ist wunderbar düster, dreckig & eines Horrorfilms würdig. Aber es ist kein richtiger Horrorfilm, dafür langt es nun wirklich nicht.
Ab 18 würde ich den auch nicht unbedingt freigeben, 16er würde reichen, dennoch bleiben 1,2 eklige Szenen!
Die Beweggründe, warum der Tätoowierer sie entführt sind IMO auch nicht ersichtlich, auch wenn ich sagen muss, sie ist auch nicht unbedingt sympatisch, durch ihre Aktionen!
Der Industrialsoundtrack passt zum Film, die oben erwähnte Atmosphäre ist cool, aber die Charaktere bzw. das Opfer verhält sich unlogisch oder ist es das "Stockholm/London"-Syndrom !? 🙈

Das Kunstwerk zum Schluß ist auch gut, aber nicht so atemberaubend wie erwartet, "Ganzkörper" ist es aber nicht, da fehlt noch einiges... ;)

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 5 Oktober 2022, 21:45:51
Vier für ein Ave Maria (Comedyfassung)

(https://abload.de/img/4010884545036.5f9ud8i.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010884545036.5f9ud8i.jpg)

Der 2. Teil der "Ace High"-Trilogie, der Film setzt direkt am Ende vom "Gott vergibt - Django nie!" an.

Es geht mal wieder um's verdammte Geld & um Vertrauen bzw. Beschiss..

Auch in der Comedyfassung ist es guter Western, mit einigen Schießereien, Prügeleien, Action in der Wüste & ein spannendes Finale im Casino!
Einige typische Elemente der späteren Filme tauchen auch schon auf, alles in allem gefällt der Film!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 6 Oktober 2022, 16:28:28
(https://abload.de/img/unbenannt222222222euiqo.jpg)

,,the Dark Stranger" ist ein kleiner kanadischer ,,Indie" aus dem Jahr 2015: Ein sein Potential alles in allem leider nicht voll ausschöpfen könnendes Horror-Drama von Spielfilm-Debütant Chris Trebilcock, in dem es um die traumatisiert-verschlossene Teenagerin Leah (Katie Findlay) geht, die nach dem Selbstmord ihrer Mutter das Haus nicht mehr verlassen hat – eines Tages aber plötzlich (nachdem sie sich eine blutende Verletzung zuzieht) mit dem Zeichnen eines düsteren Comics beginnt, in welchem sie fortan u.a. diverse Belastungen/Dinge in einem Fantasy-Kontext eingebettet verarbeitet. Schon bald aber scheint eine finster-bedrohliche Gestalt aus ihrer Geschichte zum Leben zu erwachen...

Der Streifen entfaltet sich ausschließlich in dem Haus von Leah´s Familie und behandelt das Thema ,,Trauer-Verarbeitung" auf annehmbare Weise. Zudem werden die Auswirkungen der Situation auf ihre Familie thematisiert und gibt es eine konkret übernatürliche Komponente in Form des (menschliche Form aufweisenden) Wesens, das es offenbar auf Leah und einige Personen in ihrem Umfeld (wie z.B. auf ihre Therapeutin) abgesehen hat. Die Family-Drama-Elemente sind dabei relativ ,,simpel" geraten – ebenso wie die Horror-Anteile. Prima gefallen haben mir indes die ,,Dark-Fairy-Tale"-esken 2D-Animations-Sequenzen, im Rahmen derer Leah´s Comic-Story erzählt bzw. aufgezeigt wird...

Darstellerisch schwankt die Qualität der Performance Findlays leider je nach Szene/Situation. Dass Enrico Colantoni einen sympathisch-zugeneigten Vater gut zu spielen vermag, hat er bereits in ,,Veronica Mars" ausgiebig bewiesen – und in einer Doppelrolle ist der durchaus gern gesehene Stephen McHattie mit von der Partie (wobei eine davon ,,natürlich" der ,,creepy Baddie" ist). Der Film ist keineswegs ununterhaltsam – aber weder sonderlich spannend, gruselig noch originell. Obendrein sieht man ihm sein geringes Budget gerade im letzten Drittel unverkennbar an – doch hat Trebilcock bei der Umsetzung in einigen Bereichen zumindest ein positiv registrierbares Maß an Kreativität bewiesen...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 10 Oktober 2022, 17:22:56
Everything Everywhere All at Once

Was war denn das bitte?
Ein richtig feiner Action-Coming-of-Age-Familiendrama-Sci-Fi Low Budget-Streifen, der das Thema Multiversum zwar nicht neu erfindet, aber unzählige witzige Verweise (Wong Kar-Wais In the Mood for Love), geniale Einfälle (der IRS
Spoiler: zeige
butt plug
äh Award) und obendrauf noch einen topaufgelegten Cast bietet!
Teilweise hab ich mich bisserl zu sehr im Visuellen verloren, was zur Folge hatte, dass ich in manch einer Szene mit meinen Gedanken hinterher war. Kann ich dem Film aber nicht anlasten.
Quans Rückkehr auf die Leinwand bzw. mit dieser Rolle passt wie die Yeoh Faust aufs Auge! Curtis war einfach ein Hammer, verschroben, brandgefährlich und liebenswert!

Wenn man bedenkt, dass hier lediglich eine handvoll Leute für die CGI verantwortlich waren und sehr, sehr viel mit old school Kameratricks / -geschwindigkeiten gearbeitet wurde, fragt man sich natürlich, warum die teuren blockbuster teils eine so miese Qualität abliefern (wobei die Antwort mit JCs Avatar ja schon gegeben ist, der Faktor Zeit wird gerne von uns Filmfans unterschätzt, da geht's gar nimma so sehr ums Budget).

8/10


The Matrix Resurrections

Was war denn das bitte?
Boah... was für ein seltsamer Ausflug in die Matrix. Da wird die Meta-Ebene eines reboots mit dem Film-reboot / -fortsetzung verknüpft, was für mich aber so gar nicht funktioniert hat. Und dabei war gar nicht mein Problem, dass man einen Morpheus verjüngt hat, das gehörte noch zu den besseren Ideen, viel mehr versucht man, wie schon Teil 2 & 3, so viel Bekanntes penetrant und lausig aufzublasen, damit das Ding wohl seine Daseinsberechtigung im Canon des noch immer großartigen Teil 1 haben darf. Ich weiß nicht... war halt alles bisserl zu viel, bisserl zu chaotisch und am Ende auch zu gewollt (wobei mir die Idee, dass
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Trinity nun mehr oder weniger die Auserwählte ist
, schon gut gefiel). Speziell den ersten Akt hätte man verkürzen können und den Fokus noch mehr auf die 60 Jahre zwischen Teil 3 & 4 setzen können. Aber die unzähligen Rückblenden und Überblenden auf die Vorgänger haben einfach keinen Fluss reingebracht.

großzügige 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PierrotLeFou am 12 Oktober 2022, 04:36:53
Don't Worry Darling (2022)
Erwartungsgemäß
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Stepford
-ähnlich, aber doch auch mit sichtlichen Unterschieden: Zum einen ist das Rollenbild trotz der Stoßrichtung nicht mehr so starr (Harry Styles steht auch mal mit Schürze in der Küche, er penetriert seine Frau keinesfalls rüde, sondern verübt auf dem Esstisch Cunnilingus; eine der Frauen fügt sich sehr bewusst und gezielt ins große Ganze;
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der Antagonist wird von seiner Partnerin gemeuchelt
), zum anderen verfügen die Frauen der
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Gehirnwäsche
zum Trotz durchaus über
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eigene Persönlichkeit/Subjektivität
... Passend dazu gibt es Anleihen bei Polanski – nicht nur seiner Levin-Verfilmung, sondern auch anderen Teilen seiner losen Mieter-Trilogie –, der
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Plottwist
ähnelt dem von
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"Antebellum" (2020)
: quasi die
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#MeToo-
Version zum
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#BlackLivesMatter
-Film. (Und auch
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"Get Out"
kommt in den Sinn, der war ja seinerseits eine Art #BlackLivesMatter-Variante des
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Stepford
-Stoffes.) Und hier wie in "Last Night in Soho" oder in "Us" oder anderen Filmen der letzten Zeit taucht eine etwas penetrante Spiegel-Metaphorik auf. Ein paar Unklarheiten (Wer übergibt vertrauensselig seinen Körper einer offundig kriminellen Vereinigung?) trüben den Gesamteindruck, der durch die solide Regie und das Thema der Prägung und Beeinflussung und Manipulation eigentlich recht positiv ausfällt. Ich bin da bei einer guten 7/10.


Smile (2022)
Schwachen Durchschnitt erwartet: "The Ring"-Prämisse mit lächerlichen "Truth or Dare"-Schockeffekten. Besser ist der Film dann doch: inszenatorisch gibt es kleine Highlights, inhaltlich orientiert er sich eher an "Follow Me" und beackert Trauma- und Depressions-Gefilde... zumal mit leicht reiferen Figuren. Aber dann bekommt er das Ganze gegen Ende nicht mehr befriedigend aufgelöst, orientiert sich doch eher wieder an "Ring"-, "Truth or Da"- oder "Final Destination"-Vorbildern und ist dabei sehr vorhersehbar. Zudem ist hier (anders als in "Follow Me") unklar, was es mit der "Ansteckung" bzw. dem "Fluch" auf sich hat, was hier ja damit einhergeht, Zeuge/Zeugin einer Gewalttat geworden zu sein (und nicht etwa damit,
Spoiler: zeige
Kind eine Depressiven
gewesen zu sein, was eher nur ein Nebensaspekt ist)... Der Film verzettelt sich da, so wirkt es nach Erstsichtung auf mich, in seiner doch recht generischen Handlung und kann infolgedessen seinen Subtext nicht so ganz sicher tragen.
Gute 6/10.


Jeepers Creepers: Reborn (2022)
Bekommen, was ich - angesichts des Regisseurs, des Trailers und der IMDb-Note - befürchtet hatte... Hat der dritte Teil die Messlatte schon ziemlich niedrig gehängt, unterbietet dieses Reboot das Niveau nochmals. Es wirkt, als hätte man um "coole" Posen und Storyboard-Bildchen, um nerdige Ideen wie einem Horror-Festival samt Cosplay sowie um alberne Witzchen und "krassere" Splattereffekte einen Film herumstricken wollen, der wie "Star Wreck" (2005) oder "Iron Sky" (2012) daran scheitert, einen Spannungsbogen oder einen klaren Gedanken zu entfalten. Zitate und Selbstzitate hier, Stereotype und Klischees dort: Drumherum ein geringes Budget und inszenatorische wie auch handwerkliche Schwächen. Dass - wie in
Spoiler: zeige
"The Return of the Living Dead" (1985) oder in Michael Sheas Roman "The Colour out of Time" (1986)
und vielen anderen Werken in Literatur und Film - das Vorbild als fiktives Werk nach realen Begebenheiten ausgewiesen wird, die nun tatsächlich erzählt werden sollen, hat einen leicht anmaßenden Aspekt; jetzt ist Salva niemand, für den man in die Bresche springen will, aber der Film - der das Franchise wohl von den Diskussionen um den Regisseur lösen will - plündert die Trilogie recht despektierlich und lässt sie von einer Figur kurz zerreißen, um sich dann als eigentlicher Tiefpunkt der Reihe zu entpuppen... Hier gibt es auf allen Ebenen Unzulänglichkeiten zuhauf...
4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 12 Oktober 2022, 08:49:54
Zitat von: PierrotLeFou am 12 Oktober 2022, 04:36:53Smile (2022)
Schwachen Durchschnitt erwartet: "The Ring"-Prämisse mit lächerlichen "Truth or Dare"-Schockeffekten. Besser ist der Film dann doch: inszenatorisch gibt es kleine Highlights, inhaltlich orientiert er sich eher an "Follow Me" und beackert Trauma- und Depressions-Gefilde... zumal mit leicht reiferen Figuren. Aber dann bekommt er das Ganze gegen Ende nicht mehr befriedigend aufgelöst, orientiert sich doch eher wieder an "Ring"-, "Truth or Da"- oder "Final Destination"-Vorbildern und ist dabei sehr vorhersehbar. Zudem ist hier (anders als in "Follow Me") unklar, was es mit der "Ansteckung" bzw. dem "Fluch" auf sich hat, was hier ja damit einhergeht, Zeuge/Zeugin einer Gewalttat geworden zu sein (und nicht etwa damit,
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Kind eine Depressiven
gewesen zu sein, was eher nur ein Nebensaspekt ist)... Der Film verzettelt sich da, so wirkt es nach Erstsichtung auf mich, in seiner doch recht generischen Handlung und kann infolgedessen seinen Subtext nicht so ganz sicher tragen.
Gute 6/10.

Du meinst "It Follows", oder?  :happy3:
Ich gebe "Smile" eine 7/10. Ja, das Schema ist an sich bekannt - aber die Inszenierung hat mich (ebenso wie Kevin Bacon´s Tochter in der Hauptrolle) überzeugen können und die Mehrzahl der Jump Scares saß recht ordentlich (jene waren auch nicht so "cheap" wie in diversen ähnlichen Streifen - was wiederum Parker Finn´s Regie zu verdanken ist).
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PierrotLeFou am 12 Oktober 2022, 10:24:09
Zitat von: StS am 12 Oktober 2022, 08:49:54
Zitat von: PierrotLeFou am 12 Oktober 2022, 04:36:53Smile (2022)
Schwachen Durchschnitt erwartet: "The Ring"-Prämisse mit lächerlichen "Truth or Dare"-Schockeffekten. Besser ist der Film dann doch: inszenatorisch gibt es kleine Highlights, inhaltlich orientiert er sich eher an "Follow Me" und beackert Trauma- und Depressions-Gefilde... zumal mit leicht reiferen Figuren. Aber dann bekommt er das Ganze gegen Ende nicht mehr befriedigend aufgelöst, orientiert sich doch eher wieder an "Ring"-, "Truth or Da"- oder "Final Destination"-Vorbildern und ist dabei sehr vorhersehbar. Zudem ist hier (anders als in "Follow Me") unklar, was es mit der "Ansteckung" bzw. dem "Fluch" auf sich hat, was hier ja damit einhergeht, Zeuge/Zeugin einer Gewalttat geworden zu sein (und nicht etwa damit,
Spoiler: zeige
Kind eine Depressiven
gewesen zu sein, was eher nur ein Nebensaspekt ist)... Der Film verzettelt sich da, so wirkt es nach Erstsichtung auf mich, in seiner doch recht generischen Handlung und kann infolgedessen seinen Subtext nicht so ganz sicher tragen.
Gute 6/10.

Du meinst "It Follows", oder?  :happy3:
Upps,ja genau! :happy2:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 12 Oktober 2022, 11:36:01
(https://abload.de/img/unbenannt11aisb.jpg)

,,Code Name Banshee" (2022) ist ein von Regisseur Jon Keeyes in Szene gesetzter B-Movie-Action-Thriller mit Jaime King, Antonio Banderas und Tommy Flanagan in den Hauptrollen: Eine uninspiriert-belanglos-lahme Angelegenheit – u.a. mit unschönen ,,CGI-Zusätzen" wie Regen, Einschusslöcher, Mündungsfeuer und Blutspritzer (zu allem Überfluss mitunter gar ,,direkt auf die Linse")...

knappe 3/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/code-name-banshee/


(https://abload.de/img/22222ryihd.jpg)

Das 2017er Drama ,,the Mad Whale" ist auf ungewöhnliche Weise entstanden – und zwar war es eine Gemeinschaftsproduktion der ,,Elysium Bandini"-Schmiede James Francos (welcher auch in einer Nebenrolle zu sehen ist) und der ,,USC School of Cinematic Arts": Im Grunde ein Studenten-Projekt, das von insgesamt 9 Personen mitverfasst sowie von 10 weiteren in Szene gesetzt wurde – und das rundum professionell sowie einige nicht unbekannte Darsteller aufweisend...

1894 in Boston angesiedelt, wird die Geschichte Isabels (Camilla Belle) erzählt, welche daheim häusliche Gewalt erleiden muss und von ihrem Gatten (Michael Weston) schließlich wegen ihres ,,undevoten Verhaltens" in eine Nervenheilanstalt eingeliefert wird. Dort versucht sich ein aufstrebender Doktor (Dominic Rains) an einer neuartigen Therapieform: Eine sich aus den Insassinnen zusammensetzende (rein weibliche) Aufführung von Herman Melville´s ,,Moby Dick"...

Im Mittelpunkt des Films stehen Isabel, die Theaterproben sowie das Leben in der Einrichtung – wobei regelmäßig aber bereits vorab immer mal wieder Momente aus der finalen öffentlichen Vorstellung gezeigt werden. So wie Isabel, sind nicht alle Eingewiesenen geisteskrank – doch haben sie gegen das von Männern dominierte damalige ,,System" keine rechte Chance, etwas dagegen zu tun. Entsprechend markieren Misogynie und Missbrauch (nicht nur im Bereich ,,Macht") zwei der behandelten Themen...

Fragwürdige ,,medizinische" Methoden (wie Bluttransfusionen und Blutegel) kommen zum Einsatz, Isabel freundet sich mit einer Mitinsassin an (Summer Phoenix – Schwester von River und Joaquin sowie Ex-Frau von Casey Affleck), mit Hilfe eines einflussreichen Bekannten (Franco) wird ein gewagter Plan geschmiedet und der Doktor steigert sich zunehmend in sein Bestreben hinein, das Stück bestmöglich zu realisieren – was bei einigen der Mitwirkenden natürlich schwierig ist...

Dass letztere Intention sozusagen (wie bei Ahab) zu seinem ,,weißen Wal" wird, ist nur einer der durchaus vorhersehbaren Punkte der Handlung. Zudem lassen sich verschiedene Klischees verzeichnen und schwankt die Qualität der Performances gerade bei den Nebendarstellern. Derweil hat es mich gefreut, Camilla Belle (,,the Quiet", ,,Push" etc.) mal wieder zu Gesicht zu bekommen – worüber hinaus sich die zentralen Drehlocations (das ,,Asylum" sowie ein prachtvolles Theater) gut sehen lassen können...

,,the Mad Whale" merkt man nicht wirklich an, dass so viele Personen am Skript und der Regie beteiligt waren. Ja, die Vorlage wurde nicht sonderlich ,,tiefschürfend" ausgestaltet – doch war das nicht gerade hohe Budget ausreichend, geht das Gebotene handwerklich in Ordnung und war dieses Theater-orientierte Drama (von seinem ganzen Stil her) für mich in gewisser Weise geradezu ,,altmodisch-erfrischend" im Vergleich zu der sonst üblichen Art von Veröffentlichungen der vergangenen Jahre...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 13 Oktober 2022, 10:16:31
Gestern Nacht bei Amazon Video gesehen:

Mortal Kombat (2021)

(https://abload.de/img/81l5yhbftkl._ac_uy2180pff9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81l5yhbftkl._ac_uy2180pff9.jpg)

Story wie immer wurscht, der Anfang war sehr stimmungsvoll, im alten Asien, es hat wundervoll gesplattert, geil! 👌🏻

In der Gegenwart angekommen, wurde es eher eintönig, die Kämpfe sind natürlich geil gemacht, aber IMO wäre da auch ein bisschen mehr Splatter gegangen... 👊🏻😈🩸😁

Es gab zwar immer wieder ein bisschen das alte Theme, aber leider nie im Original... 😕

Sub-Zero & Scorpion tauchen zwar auf, aber ein bisschen selten, finde ich..

Auf jeden Fall besser als der Teil von 1995, was aber auch nicht schwer ist 🤣
Hätte mir lieber ein "richtiges" Turnier erhofft, Kumitelike, blutige Kämpfe mit Fatalitys ohne Ende...

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 15 Oktober 2022, 12:44:05
Athena (Netflix)

Vor allem wegen seiner Anfangssequenz hochgelobtes Netflix-Drama über einen Banlieue-Aufstand. Einen kleineren, ehrlicherweise, das ganze wirkt in seiner Beschränkung auf eine große Unterführung, einen darüberliegenden Platz + ein paar Wohnblöcke schon relativ kompakt.

Ist jetzt nicht der Film, den ich mir in der Form jede Woche ansehen würde. Zumal der leicht altmodische Begriff "Spiel"film da kaum passt, da ist wenig klassiche Handlung, Figurenentwicklung, Mitfiebern bis zum Happy-End oder Bedauern über dessen Ausbleiben. Letztlich ist das eine Semi-Doku, ein Schauplatz, ein paar Explosionen, die - vermutlich gewollt - nicht gerade Hollywood-Goldstandard sind, die Kamera immer in Bewegung und ganz nah an den Figuren. Figuren allerdings, die uns ganz ehrlich gesagt relativ egal sind, das sind im Kern Funktions- und nicht Sympathie/Antipathieträger: der die Situation ausnutzende Drogendealer, dessen um Ausgleich bemühter Bruder, der Sozial-Fighter, der ins kalte Wasser geworfene junge Cop.

Jo, kann man mal so machen. Alles im begrenzten Rahmen handwerklich o.k, die Eingangsequenz ist im aktuell sehr plansequenzigen Umfeld nichts besonderes, aber passt natürlich zur Machart. Ich will mich da gar nicht auf eine Punktenote festlegen, dazu ist der zu weit ab von meinem gewöhnlichen filmischen Beuteschema. Ich würde die 83% RT aber für etwas überbewertet halten, dazu hat der mich trotz überschauberer Laufzeit keine 90 Minuten gefesselt, irgendwann war mir das Gerenne und Geschreie einfach zu viel.


Monstrous
(Amazon 99 Cent)

Dann lieber der hier, der den meisten Amazon-Rezis und den Tomaten offenbar zu ruhig war. Ja, der "lässt sich Zeit für die Bilder", seit Harald Schmidt ja ein Insiderwitz für weitgehenden filmischen Stillstand. Aber hier stimmt es im ursprünglichen Sinn, das "1950iger-Setting" (
Spoiler: zeige
egal ob Fake oder nicht, ich lass das einfach mal so stehen
) war selten strahlender auf der heimischen Leinwand, Ricci passt da prima rein, ein bisschen 50ties-Mucke, die man mögen kann oder auch nicht, die aber einfach dazugehört. Wer auf Zwischentöne achtet, könnte ahnen, worauf das hinausläuft, die Möglichkeiten, horrortwisterfahrende Zuschauer noch komplett zu überraschen, sind halt einfach überschaubar geworden.

Trotzdem ist die Schlusswendung eine der besseren; vor allem, weil sie ihrerseits mindestens zwei Interpretationsmöglichkeiten offenlässt (
Spoiler: zeige
entweder das war vollständig nur die Fantasie der Frau - was allerdings ehrlicherweise dazu führt, dass wir praktisch einen kompletten Film gesehen haben, der so nie stattgefunden hat, so was gefällt mir eigentlich nicht, - oder in der Familie sind übernatürliche Begabungen so verbreitet, dass die ihren toten Sohn tatsächlich über die Grenzen von Zeit und Tod hier festgehalten hat
). Die eigentlichen Horroranteile wie die "Monstereffekte" sind überschaubar, aber solide ausgeführt, gängige Haunted-House-Standards (wackelnde Schränke) spielen nur eine kleine Rolle.

Wer - wie ich - "Night House" und ähnliche mochte, wird auch an dem Gefallen finden; die anderen sollten zumindest an Optik und Sound auch noch einen Restspaß haben. Knapp 7/10.

Old Henry Amazon 99 Cent

Waren wieder überraschend viele "kleine" Western bei den Videopremieren und in 99Cent-Aktionen bei Amazon; für den habe ich mich dann tatsächlich nach einem Überblick über die Kritiken entschieden.

Was man vielleicht nicht tun sollte, denn bezüglich der Frage, was einen guten Western ausmacht, liegen zwischen den vermutlich eher jüngeren Amazon-Schreibern und Genreveteranen wie mir dann doch offenbar Welten. Ich mag meine Western lieber "weit", auf der Open-Range spielend, mit Konflikten, die mehr sind als 3 Gangster gegen eine Farmfamilie. Der hier spielt 1906 und von einem Detail abgesehen könnte das auch 1850 oder 1945 sein, an der sparsamen Ausstattung kann man das nicht erkennen; es spielt letztlich auch keine Rolle, man hätte das als reinen Thriller aufziehen können und das Etikett "Western" eigentlich gar nicht gebraucht. Was natürlich alles hauptamtlich auch eine Budgetfrage ist, genug Geld für ein "echtes" (im Sinne des alten Hollywood) Wildwest-Szenario spendieren allenfalls noch Streamproducer wie Netflix und vor allem dann, wenn Tom Hanks dabei ist.

Wer das mit der Weite/Enge anders sieht, wird hier gar nicht so schlecht bedient - es geht relativ zügig und hart zur Sache, als kompaktes Drama mit etwas Action funktioniert der zumindest passabel. Ein paar Shootouts decken die Grundversorgung des Actionfans ab, wobei vor allem im Finale "einer gegen ~ acht" nicht so ganz klar wird, wie die Titelfigur da immer schön den Kugeln ausweicht, da wird doch einige Male in die Trickkiste "Schnitt" gegriffen.

Bleibt noch das schon angesprochene "Detail", das den dann doch wieder mit dem Genre "Western" connected, und hier muss ich dann in die Spoilerphase übergehen, das ist natürlich die Sache
Spoiler: zeige
mit "Billy The Kid". Da habe ich mich echt über mich selbst geärgert, denn natürlich wusste ich, dass der nicht nur den bekannteren Namen "Willian Bonney" getragen hat, sondern eigentlich als "Henry McCarty" geboren wurde,
trotzdem bin ich dem Film insofern komplett auf den Leim gegangen. Gibt einen Pluspunkt, ist angesichts einiger Gerüchte auch nicht mal so fernliegend und führt uns dann zur versöhnlichen Gesamtnote von knapp 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 17 Oktober 2022, 04:26:51
Ich habe die 90er-Jahre Freizeit-mäßig quasi in vier Videotheken verbracht und alles ausgeliehen, was nicht bei Drei auf den Bäumen war, aber immer mal wieder finde ich eine (größere) Produktion mit bekannten Schauspielern (bzw. von einem bekannten Regisseur), die damals durchgerutscht ist. Dies ist so ein Fall:

Höllenjagd bis ans Ende der Welt (1983)

Hierbei handelt es sich sowohl um die Verfilmung des Bestsellers "Unternehmen Drachenritt" (im Original: "High Road to China") als auch um einen Abenteuerfilm, der auf der damaligen "Indiana Jones"-Welle mitreiten wollte. Andere bekannte Nachzügler waren z. B. die beiden "Quatermain"-Verfilmungen mit Richard Chamberlain und Sharon Stone, die beiden "Auf der Jagd nach ..."-Filme mit Michael Douglas und Kathleen Turner oder auch "Feuerwalze" mit Chuck Norris.

Hier spielen der raubeinige Tom Sellek und Bess Armstrong die Hauptrollen. Ich habe selten eine attraktivere Schauspielerin gesehen als Armstrong in diesem Film. In keinem ihrer anderen Filme ist sie mir je aufgefallen. Sie arbeitet bis heute mit Auftritten in Dutzenden verschiedenen Fernsehserien, hat aber nie eine große Karriere gemacht. In den 80ern war sie auch an der Seite von Tom Hanks und Dennis Quaid zu sehen, aber eine Karriere als Filmstar hatte sie erstaunlicherweise nicht. Das hier dürfte ihre erste und zugleich letzte große Rolle gewesen sein.

"Höllenjagd bis ans Ende der Welt" ist die letzte Regiearbeit von Brian G. Hutton. Seine beiden bekanntesten Filme waren "Stoßtrupp Gold" mit Clint Eastwood und Telly Savalas sowie "Agenten sterben einsam" mit Richard Burton und Clint Eastwood. In seiner Machart erinnert dieser "Indiana Jones"-Nachzügler sehr an alte Hollywoodfilme, wirkt aber gleichzeitig selbst für sein Entstehungsjahr (immerhin hat der Film fast 40 Jahre auf dem Buckel) schon sehr antiquiert und aus der Zeit gefallen. Auch die Führung der Schauspieler, bei denen alte Haudegen und Charakterdarsteller wie Wilford Brimley dabei sind, wirkt wie aus den 1940er bis 1960er Jahren.

Mit einem Budget von ca. 19 Mio. US$ war der Film genauso teuer oder teurer als zu dieser Zeit z. B. "Jäger des verlorenen Schatzes" (10 Mio. US$), "E.T. - Der Außerirdische" (10,5 Mio. US$), "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" (10 Mio. US$), "Quatermain - Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" (12,5 Mio. US$) oder "Zurück in die Zukunft" (19 Mio. US$). Er floppte ziemlich heftig an den Kinokassen und der Autor der Romanvorlage hat die Verfilmung gehasst.

Das Budget sieht man allerdings schon halbwegs auf der Leinwand. Der Film beginnt 1922 in Istanbul, als die schöne Millionärstochter (Bess Armstrong) einen versoffen-tollkühnen Piloten (Tom Selleck) beauftragt, ihren in Asien verschollenen Vater zu finden. Verfolgt werden sie von einem Auftragskiller-Piloten. Dabei geraten die beiden immer wieder in (Bürger-)Kriege in Afghanistan, China usw. Am Ende gibt es eine große Boden-/Luft-Schlacht.

Das ist alles nicht sensationell oder überragend, aber sehr solide und recht unterhaltsam. Ich schwanke zwischen 5 und 6 / 10.


(https://m.media-amazon.com/images/I/91smULyRwIL._SL1500_.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 18 Oktober 2022, 16:47:50
Gestern Abend mit meiner Freundin gesehen:

Die fabelhafte Welt der Amélie

(https://abload.de/img/4006680097466.5fcci5n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680097466.5fcci5n.jpg)

Einfach ein schöner, ja fabelhafter Film! 😃

Viele skurrile Charaktere, eine simple, aber gut gemachte Story & gute Schauspieler, die sie mit Leben füllen!
Einen der Schauspieler kannte ich sogar aus Alien: Die Wiedergeburt! 😁

2 dieser "skurrilen", Amelie selber & ein junger Mann, der Fotoschnipsel aus Fotoautomaten wieder zusammen setzt, treffen sich & lernen sich lieben.. Aber auch das geschieht nicht auf dem normalen Weg... 🥰♥️

Die Botschaft: Genießt die kleinen Momente... 🥰

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 19 Oktober 2022, 09:37:48
(https://abload.de/img/unbenannt1qrc4e.jpg)

Als in der satirischen Horror-Komödie ,,American Carnage" (2022) im Staate Texas ein radikales Dekret erlassen wird, welches das Ziel hat, möglichst viele Immigranten zu deportieren, erhalten einige junge Erwachsene jedoch die Gelegenheit, ihre Ausweisung abzuwenden, indem sie einen mehrmonatigen ,,Zivildienst" in einem Altenpflegeheim ableisten. Notgedrungen willigen sie ein – müssen schon bald aber feststellen, dass in der betreffenden Senioren-Einrichtung irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint...

Die Besetzung (u.a. Jorge Lendeborg Jr. und Jenna Ortega) macht ihre Sache ordentlich, der ,,Twist" ist nett grotesker Beschaffenheit und über die Produktionsqualität muss man sich bei diesem B-Movie ebenfalls nicht ernsthaft beklagen. Kurzum: Auf realen aktuellen Konflikt-geladenen politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in den USA aufbauend, entpuppt sich der Streifen als eine weder sonderlich ,,filigrane" noch ,,tiefschürfende", nichtsdestotrotz kurzweilig-unterhaltsame Angelegenheit...

6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/american-carnage/


(https://abload.de/img/224lduh.jpg)

Bei ,,Xuan ya zhi shang" (2021) handelt es sich um einen chinesischen Geheimagenten-Streifen von Regisseur und Drehbuch-Co-Autor Yimou Zhang, der international als ,,Cliff Walkers" veröffentlicht wurde: Eine nicht wirklich passende Wahl – da wäre der ursprünglich angedachte Titel ,,Impasse" besser gewesen. Jedenfalls geht es um vier in der Sowjetunion ausgebildete chinesische Agenten, die in den 1930ern per Fallschirm über dem japanischen ,,Marionettenstaat" Mandschukuo abspringen – und zwar mit dem Auftrag, einen Mann zu retten bzw. außer Landes zu bringen, der Zeuge japanischer Gräueltaten geworden war und das Kaiserreich somit ,,bloßstellen" könnte...

Beim Vorliegenden Werk hat Yimou Zhang erneut mit Cinematographer Xiaoding Zhao (u.a. ,,House of Flying Daggers" und ,,Shadow") kollaboriert – und die Optik ist dann auch (in Kombination mit der prachtvollen Ausstattung) das Beste an dem Film: Die Kameraarbeit weiß zu gefallen – die verschneiten Wälder und urbanen Locations sind schick anzusehen (selbst der CGI- und Kunstschnee fällt nicht negativ auf). Dazu u.a. noch Züge und Oldtimer: Dem Auge wird eine Menge geboten. Darstellerin Liu Haocun kann man da fast schon hinzuzählen: Sie ist ein echt hübsches, zartes ,,Püppchen" – der man ihren Part leider aber nicht so wirklich abnimmt...

Die Besetzung macht ihre Sache an sich absolut zufrieden stellend – allerdings wird man mit den verschiedenen Protagonisten in den unterschiedlichen Plot-Strängen in keinem umfassenden Maße ,,warm". Man erfährt nicht allzu viel über sie – weshalb ihre Charaktere ,,oberflächlich" wirken und man in keinem ergiebigen Maße mit ihnen mitfiebert. Zudem entpuppen sich einige (auf beiden Seiten der Konfliktparteien) als Verräter – und das nahezu unglaubwürdig häufig. Nichts gegen solche oft zu derartigen Storys traditionell mit dazugehörende Offenbarungen und Wendungen (dem entsprechenden ,,Spiel" mit Unsicherheiten und Verdächtigungen etc.) – aber hier war das schon 'ne Menge...

Hinzu kommt, dass die Handlung beileibe nicht so komplex ist wie sie den Anschein zu erwecken versucht und sie sich im Bereich bestimmter Abläufe auch gern mal wiederholt (sprich: jemand erfährt eine Neuigkeit und reagiert im Folgenden darauf). Derweil wirken einzelne Szenenübergänge überraschend ,,holprig" und köchelt die Spannung meist ,,auf Sparflamme" vor sich hin – allerdings überzeugen vereinzelte Suspense-orientierte und Action-reichere Momente und wird das Ganze über seine zweistündige Laufzeit nie langweilig. Doch wie geschrieben: Leider vermochte mich das Werk (weder von seiner Story und ihrer Entfaltung noch von den Figuren her) insgesamt nicht innig genug zu ,,packen"...

Fazit:  ,,Cliff Walkers" ist ein vom Setting und Stil her klassischer, ansprechend anzusehender, handwerklich hochwertiger Spionage-/Agenten-Film, der alles in allem aber etwas hinter seinen Möglichkeiten (und meinen Erwartungen) zurückgeblieben ist...

knappe 6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 Oktober 2022, 13:52:05
Gestern Abend bei Videoload ausgeliehen & mit meiner Freundin gesehen:

Fear - Wenn Liebe Angst macht

(https://abload.de/img/index8kcm3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=index8kcm3.jpg)

Starker Thriller!

Typischer 90sThriller, was aber nicht schlecht ist!
Ein junger Mark Wahlberg und eine junge Reese Witherspoon + Alyssa Milano, ansonsten auch starke Schauspieler!
Die Atmosphäre ist fast von Beginn an bedrohlich, bis zum Ende ist ein "normaler" Thriller, aber gegen Ende wird's zum Home Invasion Thriller! Und wie! Es gibt 2,3 Szenen, die eine "ab 18" rechtfertigen!
Ein cooler Soundtrack (u.a. Bush) runden den Film ab!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 21 Oktober 2022, 01:27:39
Seit dem Kinostart nicht mehr gesichtet:

Interview mit einem Vampir (1994)

Unfassbar schwülstiger Vampir-Erotik-Kitsch mit dem damals gerade zum Superstar aufgestiegenem Brad Pitt in einer frühen Hollywood-Hauptrolle. Sein Make-up, seine Frisur und die Klamotten machen mich fertig und werden nur von der untoten Herrentorte Tom Cruise getoppt. Die Zusammenarbeit der beiden verlief so schlecht, dass sie sich geschworen haben, nie wieder zusammen an einem Film zu arbeiten. Der Aufhänger mit dem Interview ist letztendlich nur ein simpler MacGuffin - zudem mit einem extrem klischeehaften, Horrorfilm-typischen Twist am Ende. Da helfen auch die prächtige Ausstattung, die atmosphärischen Locations und die Kameraführung von Philippe Rousselot ("Constantine", Guy Ritchies "Sherlock Holmes"-Filme, "The Nice Guys", die ersten beiden "Phantastischen Tierwesen") nicht.

Die Prämisse mit den unsterblichen Blutsaugern, die eher unglücklich die Jahrhunderte überdauern und - abgesehen von den regelmäßigen Sex- und Blutorgien - vor sich dahinvegetieren, hat wirklich Potenzial im Vergleich zu den üblichen, übermächtigen Vampir-Geheimbünden und Vampir-Kriegen wie bei "Blade" oder "Underworld". Die Umsetzung mit ihrem überbordenden Kitsch und Schwulst finde ich aber auf mehreren Ebenen misslungen - von der Besetzung über die Dialoge bis zur überschaubaren Geschichte. Ich hätte mir die Zweitsichtung echt sparen sollen. :denk3: Knappe 4 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 21 Oktober 2022, 08:52:49
(https://abload.de/img/unbenannt22222222r1dat.jpg)

Bei ,,I came by" (2022) haben wir es mit einem britischen Thriller von Regie-Talent Babak Anvari (,,Under the Shadow" und ,,Wounds") aus dem Hause ,,Netflix" zutun, der eine in seinen Grundzügen recht konventionelle Geschichte um einen Sprayer erzählt, welcher eines Nachts bei einem einflussreichen pensionierten Richter einbricht und dort eine schreckliche Entdeckung macht – also so ähnlich wie man das bereits in Werken wie ,,Don´t breathe" und ,,Bad Samaritan" gesehen hat. Die von Anvari und Co-Autor Namsi Khan mit eingearbeiteten ,,Botschaften" gehen an sich in Ordnung – allerdings sind jene nicht sonderlich inspiriert ausgestaltet worden (u.a. da zu komplex für einen 110-minütigen Film). Zum Glück gibt es vereinzelte nette (die Handlung vorwärts bewegende) Entwicklungen und Überraschungen in Bezug auf bestimmte Figuren zu verzeichnen...

Handwerklich solide umgesetzt und mitunter durchaus spannend, enttäuscht das Ergebnis alles in allem jedoch aufgrund seiner ,,Oberflächlichkeit" und einiger Unglaubwürdigkeiten, die man dem Zuschauer ,,zu verkaufen" versucht. Geradezu beiläufig vollzogene größere Zeitsprünge irritieren mitunter ebenfalls. Das Beste an dem Werk ist seine Besetzung: Von Percelle Ascott (,,the Dare") und George MacKay (,,1917") über die stets gern gesehene Kelly Macdonald (TV´s ,,Boardwalk Empire") bis hin zu Hugh Bonneville (TV´s ,,Downton Abbey") können die Performances überzeugen. Letzterer verkörpert den Antagonisten des Streifens herausragend (widerwärtig-böse) stark. Am Ende hatte ich folgenden Eindruck: Für einen straffen Genre-Thriller etwas zu lang – während für die angerissenen ,,Social Commentary"-Themen dagegen eine Mini-Serie wohl passender gewesen wäre...

4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Mills am 21 Oktober 2022, 10:22:26
Zitat von: Hitfield am 21 Oktober 2022, 01:27:39Seit dem Kinostart nicht mehr gesichtet:

Interview mit einem Vampir (1994)

Unfassbar schwülstiger Vampir-Erotik-Kitsch... Knappe 4 / 10.

Wirklich soo schlimm? Habe ihn auch ein paar Jahre nicht gesehen, aber bei 9 stehen. Was hattest du denn vorher?  :frech3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 21 Oktober 2022, 19:25:19
Zitat von: StS am 21 Oktober 2022, 08:52:49Bei ,,I came by" (2002) haben wir es mit einem britischen Thriller von Regie-Talent Babak Anvari (,,Under the Shadow" und ,,Wounds") aus dem Hause ,,Netflix" zutun, ...

Der ist doch brandneu, dh aus 2022, oder ?

Und wenn ich schon mal hier bin...

Smile
(2022)

Zu dem wurde hier ja schon einiges gesagt, daher kann ich mich zum Film relativ kurz fassen - ich würde mich dem bisherigen Tenor zwischen 6 und 7 anschließen, näher bei 7/10. Das ist ein relativ straighter Horror-Thriller, der ruhige Passagen und solide Schocks in ein gutes Verhältnis bei ordentlichem Tempo über eine vernünftige Laufzeit bringt. Bezüglich der Grundidee bin ich bei Horrorfilmen relativ tolerant, die war schon o.k, wenn auch natürlich deutlich ausgeborgt. Schön ist halt nur, wenn das einigermaßen stringent durchgehalten und konsequent zu Ende geführt wird. Gerade an letzterem hapert es hier ein wenig, vor allem die Sache mit den "Visionen" oder nicht stattgefundenen Szenen wird zum Schluss arg überstrapaziert. Zumal das wie ein paar andere Sachen (
Spoiler: zeige
die tote Katze, der Dämon, der da in die Frau kriecht
)  mit der Idee des Fluchs, so wie man sie gemeinhin verstehen würde, schwer zu vereinbaren ist. Aber alles noch im Rahmen, oder anders gesagt: Die Konkurrenz ist auch nicht konsequenter oder "realistischer".

Ich kann da aber nicht umhin, mich noch mal ein wenig auszukotzen, zumal ich gelesen habe, dass es nicht nur mir so ging, nämlich über die Sache mit der "Smile-Unruhe" im Kino (https://www.filmstarts.de/nachrichten/18544804.html). Auch bei mir war der gar nicht so volle Saal ein Hort ständiger Störung, leuchtender Handys, giggelnder und an völlig unpassenden Stellen laut loslachender Teenie-Girls. Gute Güte, warum geben die 10 Euro für die Kinokarte aus, nur um Party im Kinosaal zu machen, statt irgendwas vom Film mitzubekommen ? Und dann auch noch den wenigen Restzuschauern, die das anders vorhatten, den Abend zu verderben.

Hat mir mein Kinocomeback nach Corona kräftig vermiest, und schreit doch sehr danach, sich solche Filme eher im Heimkino anzusehen.

Ich.Bin.So.Glücklich. (Netflix - warum der zugegeben doofe Filmtitel hier partiell zum "Link" wird, weiß ich jetzt auch nicht...)

Der kurzzeitige Film-Abrufbeste bei Netflix, da war ich schon neugierig, obwohl das natürlich im Kern ein Werk von Frauen für Frauen ist.

Die Geschichte der gleich doppelt traumatisierten Journalistin, in deren perfekte Welt mit bevorstehender High-Society Hochzeit immer wieder Erinnerungen an eine Vergewaltigung und ein damit zusammenhängendes Schulmassaker drängen, muss sich aber nach guter Väter Sitte auch einer Bewertung durch alle Zuschauer und Schichten stellen. Das sehen die Jungs von den Tomaten ähnlich, und ganz ehrlich, wenn ein eigentlich perfekt in den Zeitgeist passender Film sich da nur 43% abholt, muss schon gehörig was schiefgegangen sein.

Ich versuch's mal stückweise: Die ganzen eingeschnittenen Highschoolszenen sind die besseren, bleiben aber über weite Strecken Stückwerk, weil wir wenig über die Hauptfigur erfahren. Die Rückblende auf das Massaker ist kurz, aber durchaus intensiv, trotzdem wird es vermutlich härtere, konsequentere Auseinandersetzungen mit dem Thema geben, zumal die Figur und das Motiv des Amokschützen ehrlich gesagt ganz schön an den Haaren herbeigezogen sind. Zu der partiell gezeigten Vergewaltigung und deren Inszenierung habe ich eine klare Meinung, die ich hier aber nicht äußern werde. Insgesamt von mir die Vermutung, dass der Film etwas besser weggekommen wäre, wenn der auch farblich leicht gedämpfte, etwas realitätsbezogenere Stil für das gesamte Werk durchgehalten worden wäre.

Damit sehe ich die Probleme eher im Gegenwartsbereich, in den Szenen mit Kunis. Die eher an eine klassische Rom-Com erinnernde Bonbon-Optik, das Personal, die Inszenierung, Kunis selbst vor allem, das alles passt nicht zum übrigen Teil. Und es schwebt einfach in fast jeder Szene das Wort "Luxusproblem" über dem Film. Ich glaube das fast selbst nicht, wenn ich das jetzt sage, der Filmteil ist - im Gegensatz zu seinem sonstigen Anspruch - völlig aus der Zeit gefallen: Nöte und Sorgen weißer Multmilliönare, die sich von Party zu Party hangeln und über zu erdigen Riesling diskutieren.

Sollte da Kritik an diesem Lebensstil intendiert gewesenn sein, muss mir das jedenfalls entgangen sein, zumal der Schluss mit der "Emanzipation" der Hauptfigur letztlich nur einer der schnellen Klamottenwechsel der Upper Class ist, oder so rüberkommt.

So dann auch von mir nur 5/10. Gut gemeint (inkl. des freundlichen Hinweises in den Credits, bei solchen Vorfällen bitte Hilfe zu suchen) ist nicht immer gut gemacht.

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse Amazon 99 Cent

O.K, wenn Amazon da 4K-Filme für kleines Geld raushaut, schaue ich auch schon mal in Sachen rein, die ich mir ansonsten nicht angetan hätte, zumal ich von den originalen HP-Filmen so gut wie keinen gesehen habe. Als Zaungast der neuen Reihe fand ich die in den Details eigentlich immer ganz drollig, da ist fast keine Szene drin, in der nicht irgendwas durch CGI animiert oder verändert wird oder sonstwie aus der Realität fällt. Das ist imo durchgehend interessanter als die eigentliche Handlung, die ich zumindest in den Details eh nicht verstehe, letztlich aber halt auch nur Gut gegen Böse im Zauberermilieu.

Optisch schön, mit einigen Actionhighlights, die durchaus aus Marvel-Filmen stammen könnten, ohne die komplette Destruktivität dort zu erreichen; die titelgebenden Tierwesen sind allerdings über weite Strecken Beiwerk. Irgendwie ganz nett, auch schauspielerisch durchaus ansprechend besetzt; ohne deshalb zum HP-Fan zu werden: 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 21 Oktober 2022, 20:31:43
Zitat von: Private Joker am 21 Oktober 2022, 19:25:19
Zitat von: StS am 21 Oktober 2022, 08:52:49Bei ,,I came by" (2002) haben wir es mit einem britischen Thriller von Regie-Talent Babak Anvari (,,Under the Shadow" und ,,Wounds") aus dem Hause ,,Netflix" zutun, ...

Der ist doch brandneu, dh aus 2022, oder ?

Oh, ja... klar. Hatte mich da vertippt.  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 25 Oktober 2022, 00:11:41
Zitat von: Mills am 21 Oktober 2022, 10:22:26Wirklich soo schlimm? Habe ihn auch ein paar Jahre nicht gesehen, aber bei 9 stehen. Was hattest du denn vorher?  :frech3:

Ich habe mal nachgeschaut - letzte Sichtung war vor 27 :schock: Jahren. Damals habe ich eine 6/10 gegeben, also auch nicht so hoch, aber quasi "noch gut". Ich weiche bei diesem Film jedenfalls stark von quasi allen OFDb-Reviews ab, die ja fast durchweg top sind. Und auch Anne Rice fand die Adaption fantastisch (was bei Autor:innen ja eher selten vorkommt).
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 25 Oktober 2022, 01:06:21
Die letzte Sichtung liegt exakt auf den Monat 27 Jahre  :schock: zurück. Leider auch nicht gut gealtert:

Zombie: Dawn of the Dead (1978)
Uncut Argento-Fassung / 4K Remastered

DER Klassiker von Romero. Für einen Low-Budget-Film dieses Alters ist die 4K-Abtastung sehr gelungen - nie sah der nur etwa 650.000 US$ günstige Film besser aus. Wenn ich da an die unzähligen VHS-Fassungen denke, die Anfang bis Mitte der 90er kursierten...

Wie auch immer. Der Auftakt im Fernsehstudio und in dem Wohnkomplex mit den vornehmlich schwarzen Bewohnern ist völlig konfus und unübersichtlich inszeniert und geschrieben - reicht gerade aus, um die ersten Zombies zu zeigen und wie sich die beiden Protagonisten Scott H. Reiniger (der Blonde) und Ken Foree (der Schwarze) kennenlernen. Dann geht es mit dem Hubschrauber zu der riesigen Shopping Mall und es wird kurzzeitig interessanter. Sollte diese Umgebung einen sozial-gesellschaftlichen und konsumkritischen Kommentar darstellen, ist das nicht sonderlich gelungen. Was Endzeit-Settings angeht, gefällt mir das z. B. bei "The Quiet Earth" viel besser.

Die anderthalb Stunden im Kaufhaus gestalten sich redundant und repetitiv. Mich nervt vor allem, dass sich die Dramatik vor allem aus dem dämlichen Verhalten einiger Protagonisten ergibt. Minutenlang wird da herumgekaspert und getrödelt, ohne sich nach Zombies umzusehen, obwohl die fast in Zeitlupe herumlaufen.

Die Effekte und Zombies haben mich damals geschockt und geekelt, heute finde ich das Make-Up und die meisten Fressszenen einfach nur noch albern, auch wenn dieser Film wahrscheinlich einen Kopfschussrekord aufstellt.

Von einst 8 / 10 auf 5,5 / 10.


(https://m.media-amazon.com/images/I/81MsT0h7KVL._SL1500_.jpg)
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 25 Oktober 2022, 20:19:27
Pixie (Amazon 99 Cent)

Coole Gangstertochter manövriert fiesen Stiefbruder, katholische Gangsterpriester und andere missliebige Zeitgenossen aus.

Sagen wir mal so: Das Subgenre "blutig-schwarzhumoriger Gangsterfilm" - gerne mit dem Gütsiegel "Tarantino" - wiederbeleben wird auch der nicht. Ist vielleicht auch nie beabsichtigt gewesen - das Budget ist maßvoll, die irische Filmförderung zahlt die Zeche, ein paar Stars der Liga 1,5 kassieren den Paycheck und den Rest regelt der DtV Markt.

Klingt jetzt vielleicht als Einleitung etwas negativer als beabsichtigt. Oder so herum: Wer kann einem Film wirklich böse sein, in dem in etwa dieser Reihenfolge die grandiose irische Landschaft, Olivia Cook ("Alicent Hightower" Version 2), Colm Meaney und eine Gang schwerbewaffneter katholischer Geistlicher wichtige Rollen spielen. Bei der Art von Folklore-Gangsterfilm kann man auch leicht darüber hinwegsehen, dass die Story so viel Substanz und Überraschungspotential hat wie eine Weihnachtsansprache vom Steinmeier - man weiß eigentlich immer ständig genau, was gleich passieren wird, inklusive der leicht schalen Schlusspointe. An Action notieren wir nicht viel mehr als ein oder zwei kurze Schusswechsel sowie die drollig-blutige Schlussballerei, aber wirklich vermisst wird insoweit auch nichts, denn auch die meisten Szenen davor und danach sind durchaus launig, ebenso die Charaktere.

Entspannte 6,5 /10 - mir hat der ehrlicherweise besser gefallen, als die letzten Produkte vom selbsternannten Genrepapst Ritchie.

Clean (Amazon 99 Cent)

Das Filmthema "zurückgezogen lebender Veteran wird provoziert und schlägt dann heftig zurück" ist gefühlt jetzt in letzter Zeit ein bisschen überrepräsentiert, der hier, Lou, Samaritan, gerne mit renommierten Schauspielern in der vorsichtig ausgedrückt zweiten Halbzeit ihrer Karriere. Und so richtig begeistert war ich auch hier nicht, das läuft halt alles nach Schema F Unterversion 3 (wobei: tun das nicht die meisten Actionfilme ?). Aber wer gerne Schauspielern der ehemaligen oder nach derem Selbstverständnis immer noch ersten Liga bei meist schweigenden Verrichten von Alltagstätigkeiten, Entdecken ihrer weichen Seite dank Kindern, hilfsbedürftiger Witwen oder von mir aus Bambie, dem Rehkitz höchstselbst sowie abschließendem großformatigen Abmurksen diverser Bösewichte zusieht, liegt hier grundlegend richtig.

Anders als Lou kommt der erst relativ spät "zur Sache", dann aber umso heftiger. Im J.Phoenix-Gedächtnismodus hämmert und später auch schießt sich Brody durch Reihen von eher gesichtslosen Baddies, bei denen man gar nicht so hundertprozentig weiß, was die so so Übles getan oder vor haben, um den blutigen Tod zu verdienen. Solide inszeniert und optisch mit seinen vielen Nachtszenen hinreichend düster, aber über die gesamte Laufzeit kam der irgendwie und gefühlt für mich nicht auf Touren. In der Summe weder besser noch schlechter als Lou, also  irgendwo um solide 5,5/10.

Weitere Beute aus den zuletzt recht zahlreichen 99-Cent-Aktionen des Marktführers, aber eher nebenher konsumiert: Die Gangster-Gang. Oceans Eleven als völlig überdrehter Trickfilm; dass das für eigentlich etwas gepflegtere CGI-Kost stehende Haus Dreamworks dahinter steckt, habe ich erst nachher recherchiert und wundert mich schon etwas. In der Strategie des Witzes dem figurenseitig ähnlichen "Zoomania" weit unterlegen, der ganze Plot mit den für minimal ältere Zuschauer restlos unüberraschenden Überraschungen, den sehr simplen Figuren und den ständigen Tech-Gimmicks ist schon sehr heftig juvenil, die hyperaktive Daueraction ganz schön anstrengend. Strictly for the Kids, möglichst ohne ADHS und etwas älter als 4 oder 5, aber die sollten halbwegs Spaß haben.

Genaues Gegenteil: Wyrmwood Apocalypse - Dauerblutbad knapp über Amateuerlevel, was Acting, Drehbuch, Stunts angeht, eigentlich alles außer den Bluteffekten, die ziemlich professionell wirken. Aber das können die deutschen Amateuer-Blutbader auch, dafür muss man nicht unbedingt Filme aus Australien importieren. Als "Gesamtkunstwerk" maximal 3/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 25 Oktober 2022, 20:32:21
"Clean" interessiert mich ebenfalls*... und in Sachen "Wyrmwood" hatte ich meinen Spaß an Teil 1 - also wird der zweite auch geschaut.  :happy3:

*Den ersten gemeinsamen Film von Solet/Brody "Bullet Head" fand ich ganz ordentlich (ist etwas unschätzt, der Film imo).
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 30 Oktober 2022, 12:28:02
The Twin (BD)

Da muss ich echt mal mit dem Schluss anfangen: Soll ich den Film dafür hassen, dass der am Ende
Spoiler: zeige
genau auf den Finaltwist
zurückgreift, den man von Anfang an befürchtet hat und der seit einigen Jahren der "heiße Scheiß" in der der Hitliste der Horrorfilm-Endwendungen ist (
Spoiler: zeige
eine Figur, die man 95 Minuten lang gesehen hat, exisitiert eigentlich gar nicht
). Oder soll man ihn dafür bewundern, mit welcher Energie
Spoiler: zeige
der falsche Fährten
legt, insbesondere in Richtung Midsommar, Rosemaries Baby, Wicker Man und anderen Filmen über sinistre Sekten ?? Auf die Gefahr hin, dass wir letztlich nur 10 oder 20 Minuten Film zu sehen bekommen, die
Spoiler: zeige
wirklich so passiert sind
?

Ich komme da im Kontext der Endnote noch mal drauf zurück. Bis dahin kann man festhalten, dass das eigentlich relativ solide Horrorkost ist, mit Palmer attraktiv besetzt, der finnische Schauplatz ist nicht verkehrt, einige Scares sitzen. Auch die Schlusszene hat was, unter Zurückstellung meiner Bedenken gegen die Finalwendung. Trotzdem: Irgendwo bin ich es eigentlich leid, diese unüberraschenden Überraschungen, mit denen sich die Filme in letzter Konsequenz selbst negieren. Das ganze kalkuierte Störfeuer und die Ablenkungsversuche drum herum machen es für mich "eigentlich" nicht besser, trotz einer gewissen Bewunderung für die Chuzpe der Macher.

Ich bin ja mal echt gespannt, wenn der erste von einer KI erdachte Gruselfilm auf den Markt kommt - wenn der dannn eine gewisse Ähnlichkeit mit "The Twin" hat, fühle ich mich irgendwie bestätigt. Bis dahin von mir nur sehr knapp 5/10 für diese Art von Filmen nach Zahlen.

Die Täuschung / Operation Mincemeat (Amazon 99 Cent)

Die Briten, genauer gesagt einige geniale Briten,  gewinnen den Krieg. Schon wieder - der Kriegsfilm der letzten Jahre hat so ein bisschen was von Murmeltiertag: Die Amis schicken Spezialkommandos gegen wichtige Ziele, die Engländer feiern Codebreaker und Geheimagenten. Das alles hat nach Lesart der Macher den Krieg immer um Jahre verkürzt, irgenwie müsste der eigentlich schon ein paar Tage nach Kriegsausbruch wieder vorbei gewesen sein.

Klingt jetzt ehrlicherweise ein bisschen nach beleidigter Leberwurst, weil wir Deutschen da meist als ziemliche Volltrottel rüberkommen - kriegswichtige Entscheidungen aufgrund einer stark verwesten Leiche, echt jetzt ? Todeszeitbestimmung damals noch nicht möglich ? Aber, die Story ist soweit wahr, also ist Kritik an dieser Stelle müßig.

Dafür an anderer Stelle umso gravierender, denn der ist (oder vielleicht: ich empfand den) als so langweilig, dass Brot beim Backen zusehen ein echter Hitchcock dagegen ist. Selbst mal außen vor gelassen, dass man das Ende in zwei Mausklicks herausgefunden hat, dass es am Gelingen auch eigentlich nie irgendwelche Zweifel gibt; und auch ohne die tranige Lovestory, die ich vorgespult habe - es will zum V.. einfach nichts auf dem Schirm passieren, was Interesse und Spannung weckt. Wir sehen diverse Charaktere, deren Funktion sich mir nicht erschlossen hat (incl des überflüssigen Erzählers, der ja wohl niemand anderes sein soll als Mr. 007 Ian Fleming höchstselbst), die Handlung bewegt sich nur in Dialogen vorwärts, in denen die Planung besprochen wird, visualisiert wird so gut wie gar nichts. Dazu passt ein Schluss, der aus der Verlesung einiger Nachrichten ("Invasion geglückt") besteht und in ein paar Texttafeln die Bedeutung des ganzen abfeiert. Ganz toll, dafür werden Filme gemacht.

Das mag (oder wurde von der Kritik -84% RT- so abgefeiert) "altmodisches Kino" sein, mit soliden Schauspielern und bewusstem Verzicht auf so Reizpunkte wie "Action", "Gewalt" und "CGI". Beim Publikum war der aber weltweit gesehen ein donnernder Flop, kein Kinostart in den USA, in GB selbst nur maßvoll erfolgreich, im Rest der Welt weithin unter dem Radar. Und ganz ehrlich, aus meiner Sicht auch zu Recht, da hat Netflix dutzendfach spannendere Sachen im Angebot. Unter Berücksichtigung der Vorspulungen eine Endnote mit kleinem Vorbehalt, aber ich glaube im Leben nicht, dass der mir bei Echtzeitsichtung mehr als 3 oder 4/10 entlockt hätte.

Und noch zwei Filme, die die mittlerweile leider sehr häufige Frage aufkommen ließen "was könnte ich nebenher noch so machen". "Spine of Night" ist ein Fantasy-Trickfilm, von dem ich mir eigentlich durchaus was versprochen hätte, ein bisschen Heavy Metal F.A.K.K., eine durchweg nackte Heldin (hust), ein paar trotz sehr konventioneller Gestaltung ansehnliche Hintergründe. Allein, die Geschichte, die da erzählt werden soll, habe ich ganz schlicht und einfach nicht verstanden, die besagte Nackthexe ist nur Erzählerin, dann erleben wir diverse Vignetten von verschiedenen Orten, deren Zusammenhang sich mir nicht erschlossen hat, und etwas schlecht animierten Hokus-Pokus. Wer warum gegen wen und wer da Gut und Böse ist - nicht die geringste Ahnung. Extra-Minuspunkt für die schwache Synchro der "Hauptfigur" - wenn die im Original von Lucy gesprochen wird, hätte man doch auch bitte ihre Xena-Stimme holen sollen. 3/10.

Und "Under your Bed" ist ein kalkuliertes Skandalthrillerchen aus Korea, letztlich im Kern aber nur ein müder Stalker-Film mit ein paar halbgaren Provokationen und einer sehr diffusen Mischung aus Softsex und me-too. Einzig die titelbildende Situation ist für ein paar Spannungsmomente gut, aber die sind schnell vorbei 4/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 1 November 2022, 09:49:50
(https://abload.de/img/unbenannt222222227kfph.jpg)

Mein Halloweenabend-Film 2022:

Basierend auf der klassischen Erzählung Washington Irvings, welche 1820 ihre Erstveröffentlichung erfuhr, hat Regisseur Tim Burton mit ,,Sleepy Hollow" (1999) einen von mir alle Jahre immer mal wieder sehr gern gesehenen Gothic-Horror-Supernatural-Mystery-Slasher geschaffen, der aufgrund seiner Materie und Machart geradezu ,,zeitlos" daherkommt (u.a. durch die erzählte Geschichte sowie Verwendung vergleichsweise weniger Computer-generierter Effekte). Blutig, humorvoll, atmosphärisch, kreativ und düster, überzeugt der Film dank der gewohnten ,,Handschrift" Burtons (nunja, bis er seine ,,ausufernde Liebe" zu CGIs entdeckte), den tollen Sets und Kulissen, Emmanuel Lubezki´s Kamera-Arbeit, dem klangvollen Score Danny Elfmans sowie dem durchweg gut aufgelegten Cast-Ensemble. Mit rund 100 Minuten von der Laufzeit her genau richtig bemessen, weiß der Streifen einfach prima zu unterhalten – auch wenn der Inhalt hier nicht denselben ,,Wert" besitzt wie die wunderbare Optik...

knappe 9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 November 2022, 14:37:49
Halloween bei meinem besten Freund im Heimkinokeller, wie jedes Jahr 😁

All the Boys love Mandy Lane

(https://abload.de/img/18941054o4f17.jpg) (https://abload.de/image.php?img=18941054o4f17.jpg)

Kleiner Teenieslasher mit einer jungen Amber Heard.
Erinnert en bisschen an Texas Chainsaw Massacre, aber in schlecht..
Man sieht leider den Killer IMO zu früh, was dem Film ein bisschen die Spannung nimmt. Die Kills sind teils teils, manch einer ist fett, mancher ist im off oder zu dunkel.

Der Twist am Ende ist dafür ganz cool..

3/5

You're Next

(https://abload.de/img/21043836_201309251409hwevq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=21043836_201309251409hwevq.jpg)

Familientreffen sind immer spannend...  :evil:
Spannend, bloody as a fuck + eine toughe Hauptdarstellerin!
Man hätte noch mehr Splatter zeigen können, es geht richtig gut ab, es ist eigentlich auch immer spannend & das Tempo ist hoch !
btw: Ohrwurmgefahr durch den Song in dem anderen Haus ;)

4,5/5

Halloween Ends

(https://abload.de/img/5593458zocba.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5593458zocba.jpg)

Nein, auch das war nix !

Die Halloweenreihe war IMO (!) immer eine Familienreihe. Michael jagt seine letzten Verwandten...
Seitdem die das im ersten Remake entfernt haben, gefällt mir das nicht mehr. Michael ist nur ein "gewöhnlicher" Killer.
Und hier wird er teilweise zum SIDEKICK ! 😖
WHAT THE FUCK !?
Ein neuer Verstoßener, ein neuer "Irrer", der auch schon gemordet hat, wird eingeführt, alleine das nervt.

Laurie ist die Oma des Films, sie hat in der neuen Reihe seit 2018 IMO keinen Sinn, könnte auch jede andere ältere Frau in Haddonfield sein ! Natürlich spielt sie super, ganz klar, fit & wehrhaft bis zum Schluß!
Apropops Schluß - dieser ist geil gemacht, der Kampf, das Finale, stark!
Der Anfang ist auch atmosphärisch stark - der Film hat seine guten Momente, ganz klar! Er metzelt auch janz jut ;)

Aber alles in allem ist es einfach nicht gut ... Schade, denn ich ♥ Michael Myers! 🔪🩸

2/5

Child's Play

(https://abload.de/img/24537036hf7p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=24537036hf7p.jpg)

Chucky ist zurück ! 😈

Dieses Mal zwar ein Reboot, was ich nicht so gut finde, weil die Reihe ja bislang immer aufeinander aufgebaut hat, es fehlen leider auch der Originalsprecher bzw. der Erfinder der Reihe, aber es wird dennoch gut aufgefangen!

Dieses Mal ist Chucky eine K.I., die "böse" programmiert wurde, keine schlechte Idee.
Er muss aber erst mal "lernen", z.b. durch gucken eines "Texas Chainsaw Massacre´s"...
Dadurch braucht er ein bisschen, bis er loslegt, aber sein fieser Humor kommt ganz gut durch, plus die wenigen, aber guten Kills geht´s gut ab!
Der Junge heißt übrigens auch wieder Andy ;)

Doch, das Remake war echt gut !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 4 November 2022, 18:00:36
Hügel der blutigen Stiefel in der DEFA-Syncronfassung

(https://abload.de/img/4006680049250.5fiyc2u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680049250.5fiyc2u.jpg)

Ein amüsanter Western mit den beiden...
Sie helfen einem Zirkus bzw. unterdrückten Bürgern!
Es dauert etwas, bis die 2 sich treffen, Hill ist anfangs wieder alleine, aber sobald sie sich treffen, geht die Story vorwärts..

Ich muss aber sagen, die "Zirkusnummer" nervt, hätte mir lieber mehr "Westernaction" gewünscht.
Aber immerhin gibt's zum Schluß ne zünftige Prügelei! 👊🏻💥😁

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 6 November 2022, 13:49:45
Overdose (Amazon Prime)

Vorbemerkung unabhängig von der Filmqualität: Wer schon immer mal einen Film in deutscher Synchro UND mit deutschen Untertiteln sehen wollte, liegt hier richtig (Abruf gestern via Apple-TV). Amazons Untertitelabteilung hat fleißig UT für die offenbar spanischsprachigen Passagen gebastelt, aber irgendwie das Memo nicht bekommen, dass die dann auch synchronisiert werden. Brauche ich in der Form natürlich nicht, aber da mal die leichte bis mittlere Ton-Textschere zu verfolgen, war gar nicht so uninteressant.

Zum Film: Die "Banden von Marseille (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php?topic=234023.0)" des gleichen Regisseurs fand ich hervorragend, da war ich einerseits schon freudig gespannt, befürchtete andererseits aber auch den fast unvermeidlichen Abfall. Zumal der Vorgänger bei aller Qualität schon heftige Breitseiten gegen den Zeitgeist enthielt, so was nochmal finanziert zu bekommen, dürfte schwer sein. Und tatsächlich: Der neue dreht sich sehr deutlich in den Wind und kommt entschieden stromlinienförmiger daher. Weiblicher, diverser, teamorientierter, bis auf den Schluss, zu dem ich noch komme, sind das auch alles Mustercops, die sich streng an die Vorschriften halten. Gerade das Teamprinzip, auf das der Film massiv setzt, führt dann zu einem mittleren Überangebot an Protagonisten, die sich dann auch wenig in ihrer Vorgehensweise unterscheiden - Verhöre, Umfeldermittlungen, eher weniger die "Belmondo-Methoden" (dem der Film kurioserweise gewidmet ist) alter Zeit. Wer so will: Der könnte diesbezüglich auch vom deutschen öffentlich-gebrechlichen produziert worden sein, SOKO Carcassone sozusagen.

Was natürlich für die Gegenspieler und den Gewaltanteil nicht gilt. Da werden erneut wenig Gefangene gemacht und Blut fließt reichlich;  dass man die Bad Guys überwiegend sauber nach Spanien und Marokko verortet, passt allerdings nicht ganz zur neuen Ausrichtung. Actionseitig war ich durchaus zufrieden, wobei das immer sehr massive Vorgehen der Polizei da etwas Spannung rausnimmt - eine wirkliche Chance haben die Bösen bei den zwei, drei großen Ballereien nicht. Da war mir die Szene mit der
Spoiler: zeige
Flucht des Hauptbösen auf der Autobahn
im Kern durchaus lieber, wobei Marshal da seiner bekannten Vorliebe für ultraschnelle Schnitte frönt. Der gesamt Plot dagegen ist wie das Angebot an Figuren ein bisschen too much; gerade die Verbindungen mit dem Auftakt in Marokko und den zwei Toten im Krankenhaus muss man sich mühsam zusammenreimen bzw. bekommt man am Ende von einem Überraschungs-Erklärbär erläutert.

Ach ja der Schluss: Da verfällt Marshal noch mal überraschend in die Tonalität des Alten - ehrlich gesagt etwas unmotiviert. Und vor allem:
Spoiler: zeige
Wenn ich als Cop so eine Miesmuschel nach Beendigung der Razzia einfach umlege, warum in aller Welt dann per Nahkopfschuss mit der eigenen Dienstwaffe ? Aber wer bin ich schon, um da Ratschläge in Polizeigewalt zu verteilen....

In der Summe dann doch einiges schwächer als die "Banden". Ein sehr solider French-Cop-Reißer ist es aber allemal. 6,5/10.

Erwartung  - der Marco Effekt
(BD)

Fünfter aus der Alder-Olsen-Reihe und der erste mit dem neuen Cast. Da muss ich mich notgedrungen etwas kürzer fassen, denn der hat bei über 2 Stunden Laufzeit und mäßiger Spannung meine Aufmerksamkeitsspanne deutlich überdehnt. Daher mal ein paar Worte zur Umbesetzung: Das ging ja mal so richtig schief. Thomsen mag sogar ein prominenterer Name sein als Nikolaj Lie Kaas, an dessen mürrisch-zielstrebige Art kommt der aber lange nicht ran, die Überbetonung irgendwelcher persönlicher Probleme, deren Auslöser vermutlich in irgendeinem anderen Buch der Reihe steht, schadet nur. Und Zaki Youssef bleibt wirklich meilenweit hinter Fares Fares zurück, hat kaum Szenen, die über "Harry hol mal den Wagen" hinausgehen, keinerlei eigene Beiträge zur Falllösung oder Konflikte mit Chefe; dass man ihn komplett hochdeutsch synchronisiert hat, nimmt der Figur dann endgültig jedwede Kontur.

Dazu passt dann ein überlanger Fall, der es wohl trotzdem (nach einer imo durchweg zutreffenden Kritik auf Filmstarts (https://www.filmstarts.de/kritiken/281000/kritik.html)) schafft, wichtige Teile des Buchs außen vor zu lassen. Vor allem fragt man sich bis zum Schluss, um welche Verschwörung es verdammt noch mal eigentlich ging - da wird wenig erklärt und noch weniger visualisiert.

Das Finale im Wald ist passabel, der Schluss ein bisschen nachdenklich. In der Summe aber furchtbar durchschnittlich. 4,5/10.

Moloch
(BD)

Mein Halloween-Grusler, dann aber leider aus anderen Gründen irgendwie fast eingeschlafen und erst am nächsten Tag beendet.

Liegt nicht alleine am Film, der ein paar solide Bilder und Gruselelemente enthält und als Folklore-Horror eine kleine Marktlücke findet (das deutsche TV produziert so was auch mal alle Jubeljahre). In der Summe hätte ich mir aber doch ein wenig mehr davon versprochen, über weite Teile plätschert der etwas dahin, lässt das "Böse" sehr bewusst sehr vage und baut Figuren auf wie den Archäologen, die keine große Rolle im Gesamtkonstrukt spielen.

Das Ende ist aber nicht übel - dafür dann doch noch 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 November 2022, 21:31:47
SA Filmabend mit Kumpels bei nem Kumpel:

Air Borne - Flügel aus Stahl

(https://abload.de/img/4250124371593.5fxrcs6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4250124371593.5fxrcs6.jpg)

Top Gun mit Hubschraubern...!

Das wäre der Film gerne, scheitert aber an der Umsetzung, die ganz gut gemacht ist, aber es fehlt IMO an der "richtigen" Action, immer nur Training ist auch blöd & langweilt auf Dauer.

Die "Action" ist schon ganz cool gemacht & macht Spaß, aber es sind ja leider oft nur Simulationen bzw. Testflüge, der "richtige" Einsatz kommt erst am Ende, ist dafür aber ganz gut gemacht!

Nicolas Cage ist einfach Nicolas Cage und haut dumme Sprüche raus. 😂
Tommy Lee Jones gibt den harten Hund & sah damals schon alt aus IMO 🧓🏻😂

Ansonsten ist es eindeutiger Armywerbefilm für den Apachekampfhubschrauber & der Army im Allgemeinen, was aber Top Gun auch war 😁

Der Soundtrack war auch ganz cool, Phil Collins geht immer!

3/5

Becky

(https://abload.de/img/4013549114578.5fste2j.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549114578.5fste2j.jpg)

"Becky" ist ein wundervoller, kleiner Rache/Home Invasion/Wood-Spaltter, mit einem Kevin James mal in einer ganz anderen Rolle & einer aufdrehenden Lulu Wilson ( 15 (!) Jahre alt )

Becky ist sauer, letztes Jahr hat sie ihre Mutter an den Krebs verloren und jetzt ist ihr Vater mit ihr zu ihrem Wochendhaus, samt neuer Freundin/bald Frau & Sohn!

Die Splatter/Goreszenen kommen relativ plötzlich & et knallt gewaltig !
Motorboot, Schlüssel ins Auge und so weiter... ;) :D
Das Cover passt insofern, das es quasi nur die beiden sind, die den Film tragen, der Rest ist quasi überflüssig bzw. Futter :D Apex ist noch halbwegs interessant, weil "lieb", aber sonst...?
Gerade die neue Frau & Sohn des Vaters sind schwarze, also für die Nazis eh schwarze/rote Tücher...

Ist aber alles egal, sie wollen eh nur den geheimnisvollen Schlüssel, der leider nie erklärt wird. :/

Alles in allem macht es Spaß, Kevin James mal als RICHTIGEN, unsympatischen Wichser zu sehen & Lulu Wilson blüht richtig auf & macht alles platt :D

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 7 November 2022, 10:38:12
(https://abload.de/img/unbenanntxxxxxxxxxxkpdw5.jpg)

Trotz einer soliden Besetzung (u.a. Terri Colombino, William Forsythe, Frank Grillo, Gabrielle Anwar, Tony Todd und Billy Dee Williams) ist "iMurders – Chatroom des Todes" (2008) nichts weiter als ein kostengünstiger, unaufregend-öder, schwach verfasster und in Szene gesetzter Serienkiller-Krimi ohne Thrills und Sehenswert. Und nein – auch als "Cautionary Tale" über gewisse Gefahren des Internets ist der Film beim besten Willen nicht zu gebrauchen...

knappe 2/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/imurders-chatroom-des-todes/


(https://abload.de/img/unbenannt222222222222wcd3d.jpg)

"Ouija House", 2018: Kostengünstig produzierter Horror-Quark mit einigen bekannten Gesichtern (Carly Schroeder, Misha Barton, Tara Reid, Chris Mulkey, Dee Wallace und Tiffany Shepis), der weder "Atmosphäre", Spannung noch "Scares" zu generieren in der Lage ist und dem man sein geringes Budget unvorteilhaft-klar ansieht. Ja, ein bis zwei Ideen fand ich durchaus nett – aber der Rest besteht im Grunde rein aus diversen Klischees sowie uninspiriert bebilderten und in Szene gesetzten, von eindimensionalen Charakteren bevölkerte Sequenzen. Da kann nicht einmal die regelmäßig auftretende unfreiwillige Komik das "Sehvergnügen" in einem nennenswerten Maße steigern...

1,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 November 2022, 22:04:06
Killer Elite

(https://abload.de/img/4010324028785.5frmcf8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010324028785.5frmcf8.jpg)

Starke Action, die auch aus den 80ern stammen könnte, wo der Film ja auch zeitlich spielt...

Statham, De Niro und Owen in Top-Form, die Action rockt und die wendungsreiche Story hält die Spannung über die gesamte (lange) Laufzeit!

Es gibt wenig Hintergrundmusik und wenn, dann ist es passend.
Sehr gut fand ich auch die häufigen Standortwechsel, sowas mag ich!

Sehr gut gemachter Actionthriller !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 November 2022, 21:40:23
Bei Amazon Video ausgeliehen:

The Owners

(https://abload.de/img/81lne9uhrhl._ac_uy218veext.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81lne9uhrhl._ac_uy218veext.jpg)

Home Invasion Thriller mal andersrum!

Die Alten haben definitiv einen an der Murmel... oO

Aber der Film plätschert leider sehr lange vor sich hin...
Es dauert einfach zu lange, bis die Alten endlich los legen 😈👴🏻👵🏻😈

Der Film ist aber leider auch nicht unbedingt spannend oder blutig oder sonstiges..

Kurz - er ist schlecht !

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PierrotLeFou am 13 November 2022, 06:37:40
The 9th Circle (2008), Terrifier (2011), Terrifier (2016)

"All Hallows' Eve" kenne ich bloß ausschnittweise, durch "Terrifier" und die vorangegangenen Kurzfilme habe ich mich nun komplett durchgequält.
Was mir doch recht deutlich missfällt, ist die ausgiebig durchgespielte Misogynie des Killers, die dann gar nicht weiter Thema der "Reihe" ist; die lebender-Torso-Puppe mit den eingeritzten Degradierungen (Cunt, Bitch etc.) der 2011er-Version und die berüchtigte Zweiteilung in der 2016er-Version sind insofern ausgesprochen selbstzweckhaft. (Da helfen auch Vorbilder aus den 80er-Jahren als Bezugspunkt nur begrenzt weiter...) Mehr noch: Nicht nur ist Misogynie nicht weiter Thema des Films - in der 2016er-Version bedienen sowohl der Prolog als auch die Selfie-Episoden eine frauenfeindliche Tit-for-Tat-Logik, die ja im Alltag bei ausgeprägteren Idioten häufiger einmal anzutreffen ist.
Als Provokation um des Provozierens willen funktioniert das Ganze auch nicht sonderlich gut, denn dieses aufgeblähte Nichts einer Geschichte, das bloß teilweise eine beinahe solide Umsetzung aufweist, lässt doch überwiegend ziemlich kalt und die Nummernrevue der Grausamkeit bietet doch großes Langeweile-Potential, worüber die schmuddelige Atmosphäre mit geschmacklosen Effekten kaum hinwegtäuscht... Gelungen ist da am ehesten noch das Design des Horrorclowns; offenbar das gefundene Korn, auf dem das blinde Huhn nun schon fünf Filme lang herumkaut...
Erschreckend bleibt da also allenfalls der Gedanke an eingefleischte Fans, die solchen Schund für großes Kino halten. Da dürfte aber auch bloß die vermeintlich Krassheit reizen, an der man als Heranwachsender meist ein Interesse hat...
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 18 November 2022, 10:43:28
Gestern Nacht gesehen:

Die rechte und die linke Hand des Teufels

(https://abload.de/img/4049834006754.5fc9ere.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4049834006754.5fc9ere.jpg)

Ein herrlicher, typischer Spaghetti-Western !

Die 2 Brüder "Der müde Joe" & "der Kleine" als falsche Sheriffs gegen einen fiesen Major...!

Die Hintergrundmusik mit dem Pfeifen und vor allem dem kleinen, coolen Effekt in der Gitarre gefällt mir! 🎸😎

Die Prügelei am Ende im Tal macht richtig viel Spaß! 👊🏻💥😁

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 18 November 2022, 17:11:34
Operation Omerta

Filmversion einer finnischen Miniserie, die in der ersten Hälfte eine Art "Die hard"-Szenario auffährt, in der zweiten Hälfte dann eher eine klassische Search & Rescue-Mission im Feindesland zeigt. Das Ganze ist technisch sehr solide und mit dem typischen "Skandinavienlook" recht farblos-düster in Szene gesetzt. Das ein oder andere CGI-Fahrzeug hätte nicht sein müssen, dafür gefallen die Shootouts und auch die Darstellerleistungen. Insgesamt passt die eingangs erwähnte Zweiteilung der Story vermutlich besser zur Miniserienfassung, diese Filmversion wirkt doch etwas zusammengestückelt und auch einen Tick zu lang. Dennoch sehr solide 7/10 für Eurokino.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 November 2022, 19:01:41
(Action)Filmabend bei meinem Kumpel im Heimkinokeller:

Kate

(https://abload.de/img/55257731weyp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=55257731weyp.jpg)

Mary-Elizabeth Winstead als Profikillerin/Racheengel geht einfach ab ! 👩🏻👊🏻💥
Woody Harrelson als ihr zwielichtiger "Boss" macht das auch alles gut, steht ihm!
Manchmal hat der Film leider billiges CGI, ich sage nur "Autoverfolgungsjagd".
Ein bisschen braucht der Film, bis er richtig abgeht, aber dann knallt's richtig ! 💥🩸
Es geht von Schauplatz zu Schauplatz & immer auf der Jagd, nach dem Typen, der sie vergiftet hat... 😠
Das Kind nebenher nervt einfach ! Warum sind mittlerweile immer Kinder "Sidekicks" in Actionfilmen?! 🙄

Und - was mich sowieso abfuckt, natürlich kommt der Film NICHT auf Blu-ray... Fuck You, Netflix ! 😠🖕🏻

3,5/5

Carter

(https://abload.de/img/56569385rfha.jpg) (https://abload.de/image.php?img=56569385rfha.jpg)

Anstrengend. Diese Kameraführung ist so unfassbar anstrengend... ! 🙄😑
Es soll den ganzen Film über nur eine Kamera sein, ohne Schnitt!
Der Film an sich fängt gut an, die Action ist richtig gut & brutal gemacht, Beispiel Szene in der Therme, nackt/halbnackt kämpfen wirkt noch mal brutaler  ! 💥👊🏻🩸
Aber je länger der Film geht, desto anstrengender wird diese grausame Kamera, unter Autos, unter Motorräder, um nen Zug herum, Helikopter uvm. !
Die Gewalt nimmt auch immer mehr ab & die Story um einen Koreakonflikt bzw. einen Virus packt einen auch nicht unbedingt mit der Zeit...
Und, warum zur verfickten Hölle, muss es immer CGI sein...?! 😑🙄😠
Es sieht einfach billig aus, viel zu übertrieben, einfach Kacke !

Man muss auch hier erwähnen - was soll das mit dem Kind...?! Kinder in Actionflmen nerven einfach nur...! 😑

Dreht doch bitte wieder ECHTE Filme, Kulissen, echte Karren, "echte" Explosionen, echte Kämpfe ! Nicht dieser Green Screen / CGI Dreck ! 😠

Ne. Der fing stark an, nahm aber immer mehr ab... !
Schade, Potenzial verschenkt !

1/5

Eraser

(https://abload.de/img/51wxdkztncl._ss135_0zcpu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51wxdkztncl._ss135_0zcpu.jpg)

Und zum Abschluss dann noch nen echten Actionfilm ! Mitm Arnie ! 😁💥💪🏻
Ohne Kompromiss geht's direkt los, Haus fliegt in die Luft, wunderbar !

Ne schöne, einfache Actionstory, bisschen Verarsche, One-Liner, wunderbare Old School Action + ein bisschen CGI von 1997, so geht das !
CGI als Ergänzung, nicht den ganzen Film !

Am Ende noch fette Action am Hafen, mit den obligatorischen Fässern, die überall zum Explodieren rum stehen... 💥😁

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 21 November 2022, 08:48:17
(https://abload.de/img/unbenannt1htdzp.jpg)

Als drei Kriminelle (Stephen Dorff, Emile Hirsch und Tanner Zagarino) nach einem blutigen Überfall zusammen mit ihrer Geisel (Gigi Zumbado) auf einer entlegenen Farm Unterschlupf suchen, um sich dort für ein paar Stunden vor den Cops zu verbergen, dauert es nicht lange, bis "the Price we pay" vom Crime- hinüber ins Horror-Genre wechselt...

Bei Ryûhei Kitamura´s Streifen haben wir es mit einem "holprig-oberflächlich-stumpfen Midnight-B-Movie" zutun: Ein brutales, unkreativ-klischeehaftes sowie mitunter leicht "trashy" anmutendes, für genau darauf aber gerade mal Lust habende Genre-Fans durchaus brauchbar-unterhaltsames Werk...

knappe 6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-price-we-pay/


(https://abload.de/img/unbenannt2yhib2.jpg)

,,the Commando" (2002) ist ein B-Movie von Regisseur Allahu... ähm, ich meine Asif Akbar, das in Gestalt eines Action-reichen, flotten und nicht uninteressant ausgehenden Einstiegs eröffnet – bei welchem auf Anhieb aber zig schlechte CGIs (Mündungsfeuer, Waffenrauch, Einschusslöcher und Blutspritzer) negativ auffallen bzw. den Eindruck prompt absinken lassen. Fortan leidet unser Hauptprotagonist jedenfalls unter ,,PTSD" – etwas, das der ihn verkörpernde Michael Jai White mimisch einfach nicht glaubhaft zu vermitteln in der Lage war sowie vom Film bloß recht ,,unbeholfen-oberflächlich" (bspw. in Gestalt einer unfreiwillig komischen Schlafwandel-Szene) thematisch angegangen wird. Der frisch aus dem Knast entlassene ,,Main Baddie" wird unterdessen von Mickey Rourke gespielt, der vom Gesicht her echt mal wieder gruselig-furchtbar ausschaut – während sich Fans von Jeff Fahey und Brendan Fehr das Ansehen des Streifens von Anfang an getrost sparen können, da jene in kleinen Nebenparts fast schon bemitleidenswert ,,verschenkt" wurden...

Nunja, nach dem erwähnten Beginn passiert dann rund 50 Minuten lang nichts Reizvolles: Es wird eine Menge geredet, die Figuren verbleiben einem durch die Bank weg ,,egal" und das Tempo dümpelt unentwegt lahm vor sich hin. Dann startet der ,,Home Invasion"-Teil der Story, bei dem der zugrunde liegende Plan kurzerhand ,,aus dem Ruder läuft", weil einer der Männer (die Pfeife Gianni Capaldi) sich unmittelbar davor zudröhnt. Sprich: Alles ist arg vorhersehbar. Dann gibt´s noch etwas Action (der belanglosen, mau choreographierten Art) – bevor die Schose nach knapp 90 Minuten ihr Ende erreicht. Mitunter stümperhaft inszeniert sowie voller Anschlussfehler (mal hat 'ne Pistole 'nen Schalldämpfer, mal nicht... mal befinden sich CGI-Einschusslöcher in einer Wand, dann wiederum nicht etc.), ist der Streifen zwar nicht so grottig wie der vorherige mit White und Rourke (,,Take Back") – mies ist er aber dennoch. Und hört mir bloß mit dem Moment auf, als ein Teen beim Pinkeln erschossen wird, er auf den Rücken fällt und sein Harnstrahl noch (in einem Comic-haft hohen Bogen) den Täter erreicht...

2,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 21 November 2022, 23:03:25
Zitat von: PostalDude am 20 November 2022, 19:01:41Eraser

(https://abload.de/img/51wxdkztncl._ss135_0zcpu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51wxdkztncl._ss135_0zcpu.jpg)

Und zum Abschluss dann noch nen echten Actionfilm ! Mitm Arnie ! 😁💥💪🏻
Ohne Kompromiss geht's direkt los, Haus fliegt in die Luft, wunderbar !

Ne schöne, einfache Actionstory, bisschen Verarsche, One-Liner, wunderbare Old School Action + ein bisschen CGI von 1997, so geht das !
CGI als Ergänzung, nicht den ganzen Film !

Am Ende noch fette Action am Hafen, mit den obligatorischen Fässern, die überall zum Explodieren rum stehen... 💥😁

4/5

Den habe ich auch letzte Woche mal wieder gesichtet. Ein echt guter und kurzweiliger Actionfilm alter Schule mit netten Sprüchen, einer Prise Humor und tollen Actionszenen (die Ballerei mit den "Überschallwaffen" sieht auch 25 Jahre später noch super aus). Den überschaubaren CGIs (v. a. die Krokodile) und Greenscreens (Flugzeug-Sprung) sieht man ihr Alter schon an, aber es stört auch nicht allzu sehr. Arnie ist hier wirklich in Top-Form. Er hat in den 90ern auch nach "Total Recall" und "Terminator 2" mit "Last Action Hero", "True Lies" und eben "Eraser" noch richtig gute Genrefilme abgeliefert. Knappe 8 / 10.

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 November 2022, 19:09:51
Gerade mit meiner Freundin gesehen:

Freaky

(https://abload.de/img/5053083228514.5fbgifi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5053083228514.5fbgifi.jpg)

Freaky Friday the 13th ! So sollte der Film heißen & es hätte perfekt gepasst ! 👌🏻

Millie Kessler & der "Blissfield Butcher" tauschen ihre Körper ! 🤣

Herrlich "freaky" Slasherkomödie, die nie zu übertrieben lustig wird oder zu übertrieben blutig !

Leider in 1,2 Szenen zu unblutig, da hätte man gerne mehr gesehen, aber die Gags treffen meistens ins Schwarze & Vince Vaughn beim Laufen als Mädchen zu zugucken, ist einfach ZU witzig 🤣
Aber auch Kathryn Newton als "Killer" ist herrlich eiskalt... 😈

Das Tempo ist hoch, die Darsteller allesamt voller Klischees, aber nie nervig, guter Film !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 30 November 2022, 09:06:06
(https://abload.de/img/untitled29hi7j.jpg)

Mit seinem 2021er Horror-Streifen ,,the Seventh Day" (2021) präsentiert Regisseur und Drehbuchautor Justin P. Lange dem Publikum quasi ,,Training Day" im Exorzisten-Milieu: Im ersten Verlaufsdrittel funktioniert das auch erfreulich ordentlich – bevor die interessanteren Aspekte der Handlung (wie bestimmte Strukturen, Richtlinien und Handhabungen der Kirche oder das Verhältnis zwischen dem abgeklärten, unkonventionellen älteren Geistlichen und seinem Schüler/Protegé) dann allerdings zunehmend in den Hintergrund rücken und sich das Geschehen auf den Fall eines mutmaßlich besessenen Kindes (Bradley Jenness) konzentriert, der zuvor seine Familie auf brutale Weise ermordete...

Leider kommen im Verlauf viele der ,,klassischen Klischees" dieses Genres zum Einsatz – á la Flashbacks, Jump-Scares, schwebende Gegenstände und Menschen, ein traumatisches Ereignis in der Vergangenheit, grotesk verzerrte Fratzen und sogar das gute alte Ouija-Brett. Nichts ist so spannend, reizvoll oder atmosphärisch wie es durchaus hätte sein können – stattdessen vermag der Betrachter einiges vorherzusehen und reicht der Eindruck nie über ,,mittelprächtige B-Movie-Kost" hinaus. Immerhin verkörpern Vadhir Derbez und der stets verlässliche, hier aber mal wieder unterforderte Guy Pearce die beiden Hauptrollen ordentlich und steuern Keith David und Stephen Lang in Gestalt zweier Nebenparts soliden Support bei...

4/10


(https://abload.de/img/unbenannt10mi0e.jpg)

In ,,the Enforcer" werden Cuda (Antonio Banderas) und sein Protegé Stray (Mojean Aria) eines Tages vor die Wahl gestellt: Ihrer Chefin Estelle (Kate Bosworth) in der Unterwelt Miamis die Treue halten – oder sich gegen sie wenden, den Ausstieg aus dem Crime-Milieu anstreben und dabei nach Möglichkeit die junge Ausreißerin Billie (Zolee Griggs) retten, welche in die Fänge des Cybersex-Kingpins Freddie (2 Chainz) geraten ist...

Weder originell noch spannend, wartet der ziemlich ,,oberflächlich beschaffene" Streifen mit nichts auf, das man länger über die Schluss-Credits hinaus im Gedächtnis behält. Getrost kann man von ,,generischer Genre-Kost" sprechen – welche allerdings von handwerklich anständiger Qualität ist, stark vom Können seines Leads profitiert sowie den geneigten Zuschauer alles in allem brauchbar zu unterhalten vermag...

5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-enforcer/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 30 November 2022, 22:20:47
Arthur Malediction (BD)

Eine Art von Meta-Horrofilmversion von "Arthur und die Minimoys" - was eine geniale Idee. Nicht. Der in letzer Zeit nicht unbedingt vom Glück verfolgte Luc Besson mag sich wohl gedacht haben, da könnte man doch mal die alte Kulisse verwerten, eine neue Zielgruppe erschließen und noch ein bisschen Crossover-Promotion für die alten Filme machen.

Haken wir mal das offensichtliche ab: Die Zielgruppen der Minimoys und eines Slasherfilmes nach US-Teens-gegen-Rednecks-Vorbild werden sich wohl kaum überschneiden, wie das für das volle Verständnis des Films irgendwie vorausgesetzt wird. Und die Vorstellung von "Filmkulisse", die hier propagiert wird, dürfte mit der Realität speziell bei Innenaufnahmen nicht ganz mithalten können (Stichwort Greenscreen), auch wenn Wiki andeutet, dass zumindest Teil 1 tatsächlich in realen Kulissen gefilmt wurde.

Das mal außen vor - ist das wenigstens ein vernünftiger Horrorfilm geworden ? Bedingt. Optisch hat mir der gefallen, schon die BD bietet knackscharfe, attraktive Bilder vom ländlichen Frankreich, da sieht die UHD mancher Konkurrenzprodukte echt arm aus. Und wirkliche Langeweile kommt auch nicht auf, der Film bleibt im Großen und Ganzen ständig in Bewegung. Neben ein, zwei soliden (
Spoiler: zeige
wenn auch im Hinblick auf das Ende eher sinnfreien
) Spannungssequenzen gibt es ein paar blutige "Highlights" für die Freunde härterer Horrorkost, bei dem Ausgangspunkt dann doch leicht verwunderlich. Besonders originell ist das von der Minimoys-Kiste abgesehen aber ganz sicher nicht, und die Figuren (von denen eine irgendwie früh abhanden kommt und keinen interessiert es) sind alles andere als wirkliche Sympathieträger. Und dann das Ende, bei dem einem doch leicht die Spucke wegbleiben könnte, vor allem wenn man als Ritter der political correctness unterwegs wäre; Besson wird das mittlerweile auch egal sein, der hat bei dieser Zielgruppe eh schon lange verschissen. Und mir eigentlich auch, aber ganz vorsichtig ausgedrückt, ein bisschen fragwürdig ist das schon, vor allem die sagen wir mal
Spoiler: zeige
finale "Hautfarbenverteilung" zwischen Gut und Böse incl. dieser strangen Tanzszene
.

Gnädige 5/10 mit einem halben Punkt Bonus für die auf der Grenze von "originell" und "bescheuert" liegende Kernidee. Bevor jetzt Slasherfilmversionen von Jessica Rabbit oder den Schlümpfen kommen, aber bitte mal nachfragen, ob das wirklich jemand sehen will.

Projekt Gemini (BD)

Russischer Weltraumhorror, in dem alle Figuren seltsamerweise irgendwie westliche Namen haben, sich aber trotzdem aufführen wie bei der Rekrutenausbildung der russischen Armee.

SF-Horror ist bei mir eigentlich immer willkommen, da steckt viel Potential drin - anders als bei Zombies oder Vampiren kann bezogen auf den Weltraum ja nun niemand wirklich genau sagen "gibt es doch gar nicht", da wäre der Fantasie der Autoren eigentlich keine Grenzen gesetzt. Vorausgesetzt, sie wäre vorhanden, die Fantasie. Hier gibt es nur ein Standardszenario, dessen zentrale Pointe (
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Zeitverschiebung statt Ortswechsel
) schnell erahnt ist, dessen bis zu vier Storyelemente (
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Weltuntergang + Weltraummonster + dieses "Terraforming-Ding" + Zeitreise
) in Kombination wenig Sinn ergeben und der gegen Ende eigentlich nur Langeweile produziert, mit etwas Geballer und ein bisschen Standard-Schleim. 

Technisch mit ein, zwei guten Szenen (der Eintritt in den "Warp"), aber auch einer echt billig aussehenden Höhlenkulisse. Maximal 4/10.

Und noch ganz kurz: Superhost (Amazon 99 cent) hat eine ganz gute Grundidee aus dem Umfeld der Influencer- und AirBnB-Szene. Aber die erstaunlicherweise hochgelobte Performance von Grace Philips hat mir echt den letzten Nerv geraubt, die spielt das dermaßen überdreht und ist zudem mit einer unfassbar schrillen (deutschen ?) Stimme geschlagen, dass ich den kaum zu Ende ertragen habe. Routine-Schlusspointe 12/3 trägt auch nicht zur Launenverbesserung bei, ein paar gute Szenen hat der unterwegs aber. 4,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 2 Dezember 2022, 20:39:34
Give 'em Hell Malone: Limited Edition

(https://abload.de/img/4013549574402.5f5uffx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549574402.5f5uffx.jpg)

Schon der Anfang macht Bock, Privatdetektiv Malone (Thomas Jane) ist ne coole Socke, richtig blutige Schießereien & die Einführung von Ving Rhames' Charakter, geil ! Chris Yen rockt auch richtig ! ⚔️👊🏻
Ich mag auch den Noir-Stil, ganz cool... 😉😎

Coole, teils bekannte Nebendarsteller, geile Action & eine simple, aber dennoch IMO spannend gemachte Story um einen geheimnisvollen Koffer...!
Klingt ein bisschen nach Pulp Fiction, was definitiv kein schlechtes Vorbild ist ! Er erreicht aber nie das Niveau, will aber auch das nicht sein. Dieser Film möchte einfach nur ein kleiner, dreckiger Gangsterfilm sein ;)
Es wird aber nicht so viel gequatscht bzw. nur das nötigste + coole Sprüche! 😉

Cooler Film ! 😎💥

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 Dezember 2022, 12:41:58
Gestern Abend mit meiner Freundin gesehen:

Tatsächlich Liebe...

(https://abload.de/img/71jg7zguzl._ac_uy218_muf06.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71jg7zguzl._ac_uy218_muf06.jpg)

A Christmaslovestory... 🎅🏻❤️

Ein wunderschöner (Vor)Weihnachtsfilm, der niemanden wehtut !

- Es fängt an mit einem alten, ehemaligen Rockstar (Bill Nighy), der wieder einen Hit landen will, dieses Mal an Weihnachten! So texten er und sein langjähriger Manager "Love is all around me" um in "Christmas is all around me", damit müssen sie sich im Kampf um Platz gegen Blue behaupten!

- Der neue Premierminister (Hugh Grant) muss sich erst mal in seinem neuen Job zurechtfinden und verliebt sich dabei in seine neue Sekretärin Natalie... (Martine McCutcheon)

- Seine Schwester Karen (Emma Thomson) muss damit kämpfen, das ihr Mann Harry (Alan Rickman) sie mit seiner Angestellten (Heike Makatsch) betrügt bzw. darüber nachdenkt. Die Kollegin von der Angestellten Sarah (Laura Linney) versucht sich an den Kollegen Mark ranzumachen, was aber nicht so gut funktioniert..

- Der Autor Jamie (Colin Firth) versucht in Frankreich über die Trennung seiner Frau hinwegzukommen & verliebt sich in Hausmädchen Aurelia (Lucia Moniz).

- Mark (Andrew Lincoln) ist unglücklich in Juliet (Keira Knightley) verliebt... :(

- Daniel (Liam Neeson) & Sam (Thomas Sangster) haben nach dem Tod von Daniel´s Frau bzw. Sam´s Mutter mit sich zu tun & Sam ist unsterblich in eine Klassenkameradin verliebt.... 😢♥

- Der Mitarbeiter aus einem Sandwichtruck Colin (Kris Marshall) will in die USA, um endlich eine Frau zu finden...

- 2 Lichtdoubles für einen Erotikfilm (Martin Freeman, Joanna Page) kommen sich dabei näher, auch ne Idee.. ;)

Am Ende fügen sich alle Handlungsstränge zusammen, die Umarmungen am Anfang & am Ende uvm. ♥

Es ist alles sehr emotional, aber auch sehr lustig umsetzt, schöne vorweihnachtliche Bilder, aus dem weißen London.. 😍

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 3 Dezember 2022, 12:57:35
Zitat von: PostalDude am  3 Dezember 2022, 12:41:58...aus dem weißen London.

Ist das etwa eine clevere Anspielung auf die mangelnde Diversität des Films?  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 8 Dezember 2022, 14:30:19
Matriarch (Disney+ - nicht der mit dem "sie will dein Baby" oder so)

Der Titel und der fast männerfreie Cast suggerieren einen weiteren feministischen Horrorfilm (nach Men), was für mich ehrlich gesagt nicht so verlockend klang (Men fand ich nicht im eigentlichen Sinne schlecht, aber mit dieser "alle Männer sind Schweine-Logik" tue ich mich naheliegenderweise dann doch etwas schwer). Nun gut, wenn wie hier kaum Männer auftreten, hält sich der antimaskuline Ansatz schon fast zwingend in Grenzen, und letztlich geht es auch um andere Dinge.

Nur um welche ? Gestörte Mutter-Tochter-Beziehungen ?? Halten wir mal fest: Rooper und vor allem Dickie sind ein beeindruckend unsympathisches Duo, bei dem man ehrlich gesagt nicht zum Cafe eingeladen sein möchte. Kudos an die Macher für DAS Casting, mit dem man sich gängigen Hollywood-Schönheitsvorstellungen mal so richtig verweigert (ich hoffe, ich habe das hinreichend p.c. formuliert). Auch die englische Provinz ist als Szenario durchaus gekauft.

Ändert allerdings nichts daran, dass der eigentlich knackig kurze Film so richtig nicht in die Gänge kommen will, 45 Minuten lang passiert außer "Beleidigungen unter Frauen" relativ wenig. Und auch das Übernatürliche, wenn es denn ins Spiel kommt, bleibt erst mal relativ überschaubar bedrohlich; irgendwo am Horizont lauert mal wieder (gähn..) eine szenariogerechte (so wie sich Horrorfilmmacher sich das Landleben wohl vorstellen)
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Wicker-Man-Kiste
. Immerhin: So grob gerechnet die letzten 20 Minuten tut sich dann doch noch was, einige Szenen und Sequenzen geraten zumindest grenzgruslig und die
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Chef-MonsterIn
ist auch ganz gut designed.

Ehrlich gesagt war die spanische Serie "Feria" mit einer ähnlichen Bedrohung (
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Stichwort schwarze Flüssigkeit
) insgesamt besser. Trotzdem noch ganz ansehbar 5,5/10.

Willow
(Disney +)

Als Vorbereitung auf die Serie noch mal den Film gesichtet, Ehrensache. Ich hatte den damals sogar im Kino gesehen und durchaus für ansprechend befunden. Mehr als 30 Jahre später hat der Zahn der Zeit daran etwas genagt, natürlich. Die damals Oscar-nominierten Tricks hauen nicht mehr um; wobei: Sowohl das zweiköpfige Monster als auch die Morphing-Spielereien (die wenig zur Handlung beitragen) können sich immer noch irgendwo sehen lassen, allein die sehr schlechte Einkopierung stört mächtig; das müsste eigentlich schon Anno 88 besser gegangen sein.

Als Fantasy-Film immer noch solides bis oberes Mittelmaß; klar, storytechnisch ist das Star Wars 4 in Verkleidung, aber das ist ja nicht die schlechteste Vorlage, und Disney hat sich da ja auch in der neuen SW-Trilogie noch mal ausgiebig bedient. Beeindruckend immer noch die weiten Landschaften, da kam bei mir damals im Kino erstmalig echtes Fantasy-Feeling auf. Auch das durchgehende Casting von realen Kleinwüchsigen war ein schönes Zeichen, lange bevor man "Diversity" auch nur buchstabieren konnte. Und vor allem wenn man bedenkt, dass Jackson Jahre später für die Zwerge im Herr der Ringe wieder etablierte "große" Schauspieler digital geschrumpft hat. Ach ja: Mal nach Peter Dinklage Ausschau gehalten, aber nicht erkannt, ist wohl nur ein Gerücht.

Nicht so schön: Whalleys Rolle ist echt dämlich (eigentlich eine Böse, dann ein paar drogeninduzierte ölige Anmachsprüche von Kilmer, schwups unsterblich verliebt und eine Gute ??), und auch Kilmer selbst spielt den Han Solo der Fantasywelt etwas arg überdreht und lange nicht so cool wie Ford.

Trotzdem immer noch durchaus nett gemeinte 6/10 von mir.

Kurz, weil mal wieder ein bisschen nebenbei geglotzt: The Witness ist einer dieser hochgelobten Korea-Thriller abseits des reinen Action-Kinos, mit denen ich mich ehrlich gesagt eher schwertue. Die ganze Prämisse ist doch mächtig konstruiert - was hat der Typ davon, nicht wenigstens anonym die Polizei zu rufen ? Asiatische Mentalität ? Und wirklich Spannung abseits von (dann doch) ein paar kurzen Actionmomenten konnte ich nicht entdecken. Vielleicht ist die Zeit für reine Spannungsthriller auch etwas vorbei, aber meines war der nicht 4/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 8 Dezember 2022, 15:48:58
Pah, nur 6/10 für Willow  :skeptisch:
 :happy3:

Dune (2021)

Die neue Adaption von Villeneuve... ein Sci-Fi-Monster, das er nicht bändigen konnte. Gut, ist natürlich auch der schweren Vorlage geschuldet, aber so ganz wurde ich einfach nicht warm mit den Ethnoklängen, Atreides Juniors Seherfähigkeiten bzw. wie diese im Film eingesetzt wurden und die im Ganzen etwas zu sehr auf eine Fortsetzung schielende Ausrichtung. Irgendwie fehlen mir bei manchen Szenen organische Übergänge zur Geschichte, die Harkonnens waren irgendwie wenig bedrohlich (auch wenn ihre Aktionen was anderes aufzeigen, aber ich hatte keine Minute lang nur auch das Gefühl von einer im Hintergrund agierenden Bedrohung) und ohne vorab Lynchs Adaption nochmal gesehen zu haben, das ist schon viele, viele Jahre her, hat es sich teils eher wie eine Neuverfilmung seines Werks anstatt das von Herbert angefühlt.
Na ja, ohne große Erwartung kann man nicht enttäuscht werden. Mal abwarten, ob das Ding besser rüberkommt, wenn es nächstes Jahr vervollständigt wird.

6/10


Elvis

Presley Biopic die Xte. Luhrmann haut hier wieder mal den Luhrmann raus, keine Überraschung, viel Farbe, viele Schnitte, viele Überblenden und haufenweise aufgeblasene Theatralik. Das passt wohl gut zu dem larger than life-Erlebnissen Presleys und des Colonels. Auch mitanzusehen, wie Elvis an seiner Abhängigkeit zum Manager zu Grunde geht, ist tragisch und gut inszeniert. Die etwas weniger populären Songs (gibt es sowas überhaupt im Katalog des Kings?) sind nahezu perfekt eingesetzt worden, aber am Ende saß ich dann da und dachte mir nur, "Wie? Das war's jetzt schon?!", wohl auch, weil, wie gesagt, unglaublich viel ins Elvis Leben passiert ist und dies alles in nur einen Film zu packen... mmh, ging halt leider bisserl nach hinten los. Priscilla, z. B., war nicht mehr als eine Randfigur. Und im Grunde hätte der Film auch "The Colonel" heißen können...

Goldmännchennomenierungen für Butler und Hanks wären wohl gerechtfertigt, aber ist kein Werk für die Ewigkeit, im Gegensatz zu den Songs. Schade, eigentlich... (bin ja gespannt, was mich bei Weird Al-Biopic erwarten wird)

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Dezember 2022, 21:25:44
Ups, vergessen  :engel:

Mittwoch-Abend mit meiner Freundin im Kino gesehen:

Amsterdam

(https://abload.de/img/400f383284vxcuy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=400f383284vxcuy.jpg)

Starbesetzte Krimi/Polit/Komödie, man weiß es nicht !
Wir (meine Freundin & ich) haben gedacht, es wäre ein "Krimi zum mitraten", das ist aber unser Problem gewesen. 🙈

Es geht 1933 los, irgendwann geht zurück ans Ende des 1. Weltkrieges & später wieder nach 1933..
Mir gefällt der Look des Films, man fühlt sich direkt wie in den 30ern!

Christian Bale spielt klasse, zwischen verrückt & verpeilt 🙈😂
Margot Robbie fand ich auch super, mal ne andere Rolle, stark!
Die Nebenrollen waren auch durchweg Top besetzt, Robert de Niro, Mike Myers uvm. ... !

Leider ist die Story zu verwirrend über die lange Laufzeit bzw. das Ende ist mir einfach zu billig ! 😕

Auch wenn die Gesellschaftskritik gut gemacht ist, die Schauspieler gut sind, fehlt mir der letzte Schliff..

3/5

Bei Amazon Video ausgeliehen:

12 Strong

(https://abload.de/img/a18wmjbmjnl._ac_uy218fhceg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a18wmjbmjnl._ac_uy218fhceg.jpg)

Kurz nach dem 11.9.2001 wird eine Einheit als erstes nach Afghanistan geschickt...

Hier wird ihre (wahre) Geschichte gezeigt bzw. man kann sie ganz gut verfolgen !

Aber der Film selbst ist relativ belanglos, ja die Action ist gut gemacht, auch wenn es oft CGI ist, denke ich...

Der Film selbst trieft aber vor Pathos 🇺🇸🙈

Summasumarum:

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 14 Dezember 2022, 08:50:20
(https://abload.de/img/unbenannt36zf8g.jpg)

Bei "Into the Deep" (2022) handelt es sich um einen "3-Personen-auf-'nem-Segelboot-Thriller" von Kate Cox mit Ella-Rae Smith, Matthew Daddario und Jessica Alexander, der trotz des schön abgeschieden-klaustrophobisch-begrenzten Schauplatzes leider sowohl an einer uninspiriert/vorhersehbar verfassten Vorlage als auch an einem Mangel an echten "Thrills" leidet...

knappe 4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/into-the-deep/


(https://abload.de/img/unbenannt108dvp.jpg)

In "Never goin' back" (2018) bemühen sich die beiden Freundinnen Angela und Jessie (klasse: Maia Mitchell und Camila Morrone) darum, noch rechtzeitig bis zum Wochenende das Geld für ihre Miete zusammenzubekommen sowie einen Trip ans Meer nach Galveston wahrnehmen zu können – was sich bei dieser "Stoner-BFF/Buddy-Comedy" von Augustine Frizzell aus dem Hause "A24" jedoch als nicht ganz so "locker machbar" wie eigentlich gedacht entpuppt. Der Streifen ist eine unterhaltsame Komödie mit gewitzten Dialogen sowie diversen amüsanten Momenten und Plot-Entwicklungen, die von einem tollen, charismatischen, eine "mitreißende positive Energie" ausstrahlenden Lead-Duo "getragen" wird...

knappe 7/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/never-goin-back/


(https://abload.de/img/unbenannt2bleom.jpg)

Der aus Hongkong stammende 2022er Sci-Fi-Action-Streifen ,,Ming yat zin gei" (internationaler Titel – u.a. bei ,,Netflix": ,,Warriors of Future") hat wahrlich eine Menge zu bieten – wie z.B. eine Drehbuchvorlage auf ,,the Asylum"-Niveau sowie viele, viele CGIs (plus Green-Screen-Einstellungen) von regelmäßig nicht sonderlich berauschender Qualität...

Nicht nur inhaltlich ist das Ganze quasi eine ,,kreative Bankrotterklärung". Die dünne, unoriginell zusammengestückelte Handlung wird von Figuren bevölkert, die banale, miese Dialogzeilen von sich geben und deren klischeehafte Charakterzeichnungen mitunter unfreiwillig komisch oder gar schon peinlich anmuten: ,,Natürlich" gibt es eine tragische Vorgeschichte, ist zudem der ,,nerdy"-Rookie-Freund einer Soldatin in Gefahr, taucht im Kampfgebiet urplötzlich ein armes, Kulleraugentränen-weinendes Mädchen auf, das es zu beschützen gilt (u.a. da die Kleine einen der Männer an die eigene verstorbene Tochter erinnert), erhält ein Ex-Kamerad eine neue Chance, sich im Einsatz doch noch zu beweisen, ist der ,,Saboteur-Baddie" himmelschreiend offensichtlich etc.pp...

Puh... kurz mal Luft holen... und weiter geht´s: Sollte die Truppe scheitern, soll mal wieder eine Rakete/Bombe das Problem lösen (auch wenn dafür ein Stadtgebiet mit vielen tausenden Unschuldigen ,,geopfert" werden muss), gibt es Flashbacks (und am Anfang sogar Flash-Forwards), kämpfen die Männer in ihren unweigerlich an ,,Iron Man" erinnernden Anzügen mal mit offenem Gesichtsschutz, mal ohne (oft auch häufig in einer Szene wüst zwischen auf und zu wechselnd), ist der generelle Vorhersehbarkeits-Faktor überaus hoch und gibt´s am Ende dann auf einmal noch (dankenswerterweise bloß kurz) fies kitschige Musik zu ertragen – sowie zum Ausklang die Option auf eine Fortsetzung, die hoffentlich nie realisiert wird...

Darstellerisch gewinnt hier niemand nichtmal 'nen ,,Blumentopf": Einige betreiben Overacting, einige verziehen keine Mine, andere sind quasi ,,einfach nur blass im Bild zugegen". Es gibt seltsame Entscheidungen zu registrieren (wie z.B. ,,Monster Vision", die genau 1x gezeigt wird) und wächst die Liste der Dinge, die einem aus der bisherigen Filmgeschichte bekannt vorkommen, im Verlauf zunehmend an – á la ,,Zack-Snyder-Slo-Mo-Momente" und solche, die fast 1:1 aus anderen Werken (unter ihnen ,,Aliens", ,,District 9" und ,,Transformers") ,,übernommen" wurden... plus einen schon als schamlos zu bezeichnenden ,,Ghost in the Shell"-Showdown. Eher ungeschickt ist es da auch, zentrale Dinge ausgerechnet Namen wie ,,Skynet" und ,,Pandora" zu geben...

Ah, apropos Pandora: Fast alles stammt aus dem Rechner – doch im Gegensatz zur ,,Avatar"-Franchise ist die Welt, durch die sich die realen Schauspieler da bewegen, eintönig-urban-grau (sprich: auf Dauer recht öde zu beäugen). Werke wie ,,Spectral" haben nicht nur das ansprechender (und hochwertiger) hinbekommen. Bleibt wohl noch die Action zu erwähnen: Die ist punktuell durchaus flott und nett geraten – allerdings wirkt sie oft wie ein Videogame oder entsprechende Cutscenes. Spannung oder eine stimmungsvolle Atmosphäre sucht man ebenfalls vergebens - eine Laufzeit von 80 statt 112 Minuten hätten dem Ergebnis besser gestanden. Kurzum: Ziemlicher Murks, dieser ,,seelenlose" Streifen – wenn auch nicht gänzlich ununterhaltsam...

knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 Dezember 2022, 10:34:48
Gestern Spätabends gesehen:

Freibeuter der Meere

(https://abload.de/img/81dxq4nfk3l._sx342_1nd9r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81dxq4nfk3l._sx342_1nd9r.jpg)

Bud Spencer und Terence Hill als Piraten! 🏴‍☠️ Leider gegeneinander & irgendwie nicht gut..

Es kommen zwar Prügeleien vor, aber ansonsten plätschert die Geschichte vor sich hin, auf dem Meer kommen die beiden einfach nicht zu Geltung..

Die Schiffaction ist zwar ganz cool gemacht, aber ansonsten ist es leider kein guter Film, schade !  :/

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 14 Dezember 2022, 15:16:40
Nachts im Museum 1 + 2

Manche Filme wirken besser, wenn man se sich mit den Kindern anschaut: Man lacht mit ihnen über recht einfach Zoten (bei denen ich wohl allein nur die Augen verdreht hätte), erklärt den ein oder anderen Hintergrund einer Szene für's bessere Verständnis und nimmt Gesehenes nicht allzu ernst. Beide Filme sind erstaunlich gut gealtert, die Effekte können sich noch immer sehen lassen und die Darsteller hatten wohl wirklich Spaß an der Sache. Nette, kurzweilige Familienunterhaltung.

1. 6/10
2. 5/10

PS: Würde gerne von Stiller mal wieder ein Drama sehen (Dannemora ist auch schon wieder 4 Jahre her!!!)


The Blues Brothers

Einfach. Immer. Wieder. Genial! Wie oft ich diesen Wahnsinnsstreifen schon gesehen habe, kann ich nicht mehr zählen, doch auch nach der gefühlt 100. Sichtung hat dieser Klassiker nichts an seiner Wirkung verloren. Wortwitz, Action, und natürlich der Soundtrack bleiben für mich nach wie vor unerreicht (und das seit über 40 Jahren!!! Ok, muss auch gestehen, so viele Musicals zieh ich mir nicht rein).
4th wall-Schmunzler gab es bei "Mrs. Tarantino" (einfach nur des Namens wegen, war ja nix besonderes in der Szene) und noch immer bin ich der Meinung, dass Landis / Aykroyd sich in einer Szene bei Spencer / Hill bedient haben.

10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 15 Dezember 2022, 09:17:20
Fast & Furious 9

Yo, was soll man noch viel dazu schreiben. Die Stunts werden immer verrückter, die Familie immer größer und nach Logik, hört mir doch auf, brauchen wir hier wirklich nimma zu suchen. Das ist alles so hanebüchend bescheuert, dass es scho fast wieder gut ist. Läuft halt alles in der Kategorie Action-Blockbuster-Gehirnzellenmassaker ab, Schublade guilty pleasure wenn man so möchte, und führt fort, was spätestens seit Teil 6 zum guten Ton der Serie gehört; die Lächerlichkeit der Action Set Pieces einfach umarmen statt sich an ihr zu reiben.
Die Darsteller, mei, spielen sich halt so durch diese Gehältergarantie, Cena war ne nette Ergänzung (
Spoiler: zeige
auch wenn sein zu erwartender Sinneswandel am Schluss ruhig erst in X oder 11 hätte kommen können
), die Mirren rockt selbst bei ihrer Cameo alles weg und ein Wiedersehen mit
Spoiler: zeige
The Stath
wäre recht fein.
Dies ist dann wohl auch der Anfang des dreiteiligen Endes (nach Fast 11 ist wohl Schluss...).

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 15 Dezember 2022, 18:40:22
Prom Night (1980)

(https://abload.de/img/4020628761929.5f2hfsp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4020628761929.5f2hfsp.jpg)

Die erste Stunde ist quasi die Vorbereitung für den Abschlussball... Inkl. mysteriöse Anrufe, aber auch viel Langeweile, es passiert nicht viel & das, was passiert, ist schlecht.
Und dann geht's los, Sex im Horrorfilm ist immer schlecht, man weiß, was dann passiert.. 😈

Leslie Nielsen spielt noch nicht den Slapstick Lieutenant & Screamqueen Jamie Lee Curtis ist noch ganz unschuldig.
Was auch gut ist, die Identität des Killers bleibt bis zum Schluß ein Rätsel...

Manche Kills sind leider im Off, aber manche sind schön blutig..

Guter Slasher, der aber leider zu lange braucht, um auf Touren zu kommen 😕
Aber dann geht's gut ab ! 🩸🩸🩸

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 18 Dezember 2022, 12:36:33
The Outfit (Amazon 99 Cent)

Eigentlich erstaunlich, dass dieser Kritikerfavorit hier keinen eigenen Thread hat (oder?). Das erspart mir immerhin die Blamage, unter mindestens drei euphorische Äußerungen von Forumskollegen mit ein paar kulturbanausigen Einwänden um die Ecke zu kommen.

Also, kurz mal die Ausgangslage: Der beruht nicht auf einem Theaterstück, ist aber "abgefilmtes Theater" pur, da sind maximal ein oder zwei kurze Einstellungen drin, die den entsprechenden Rahmen von genau zwei fixen Kulissen (minimal) sprengen. Von dieser Art "Kinofilmen" bin ich nun eigentlich kein Riesenfreund, obwohl zB "Eine Frage der Ehre", der tatsächlich auf einem Bühnenstück basiert, einer meiner Lieblingsfilme ist. Aber der ist im Vergleich zu dem hier Kino pur, kann seine Herkunft bis auf den Climax perfekt verbergen.

Und gleich Problem Nr. 2 hinterher: Dass der "sanftmütige Schneider" (O-Ton Amazon) kein solcher ist, wird bei dem Konstrukt nun wirklich jeder erahnen, der seine Kinosozialisation nicht bei Transformers 3 begonnen hat. Damit muss nicht gesagt sein, dass man den Schlusstwist en Detail voraussieht, aber ich hätte schon nach 10 Filmminuten mein gesamtes bei ähnlichen Wetten gewonnenes Geld darauf gesetzt, dass der Schneider
Spoiler: zeige
am Ende alle abzieht und lächelnd aus seiner Werkstatt geht
.

Das alles mal außen vor, ist der schon solide gemacht, natürlich, so viel schief laufen kann in dem selbstgesteckten Rahmen ja gar nicht. Gediegenes Schauspielkino - Rylance geht natürlich immer - oder supergepflegte Langeweile ? Judge for yourself. Von mir nur noch so viel: Trotz des meilenweit vor Filmende zu erahnenden Ablaufs hatte ich kein Bedürfnis, den abzubrechen, soweit hält der schon das Interesse. Der Fairnis halber: es lief aber auch noch das eine oder andere nebenher.

Wer Nicht-Kino dieser Art aka "Kammerspiele" mag, wird sicher etwas höher werten als meine 5,5/10.

Terror-Room
(OT: Shut in) (Amazon 99 Cent)

Und noch so eine Kiste auf engstem Raum, komischer Zufall (oder lag es daran, dass Amazon die mangels großer Nachfrage verstärkt für Kleinstgeld heraushaut ?).

Ich fand den auf seine Art jetzt nicht nennenswert schlechter als den zuvor besprochenen, auch wenn der lange nicht mit diesem dezidiert hohen Kunstanspruch des Weges kommt. Die Ausgangsposition und vor allem der Mittelteil im (hierzulande) titelgebenden Raum (eher eine Kammer) mit dem Pädo und den Kindern im Haus sind schon durchaus knackig, bis zu einem gewissen Grad macht der Film einiges daraus. Genau genommen solange, bis "Jessica" da den
Spoiler: zeige
Schraubenzieher aus der Hand
herauszieht, wieder so eine Blödheit, ohne die viele Terrorfilme nicht meinen auskommen zu müssen. Und dann schwächelt der Film genau dann, wenn wie man so sagt die Schweine fett werden sollten. Der Hauptbösewicht wird
Spoiler: zeige
offscreen vom Kumpel entsorgt, der Ex kurz aus dem Fenster gekippt -
echt jetzt ? Da hätte der Film wirklich ein etwas sagen wir mal spekakuläreres Finale verdient, das lässt viel von der vorher aufgebauten Spannung verpuffen.

Erstaunlich gut leben konnte ich mit den Schauspielern, Qualley hatte ich zunächst mal fast mit Gemma Arterton verwechselt, die agiert durchaus gekonnt zwischen "besorgter Mutter" und "coole Fighterin". Auch die Kinderrollen nerven überschaubar, wobei der Film sich da nicht so sicher ist, wie "erwachsen" er die ältere Tochter agieren lassen soll.

Mit einem anderen Finale und ohne das im Wortsinne
Spoiler: zeige
Überzucker-Happyend
hätte ich da durchaus mehr als 5/10 vergeben, der Mittelteil ist jedenfalls mal deutlich besser.

Hatching (und noch mal Amazon 99 Cent)

Finnischer Symbol-Grusler sehr ählich wie "The Lamb". Zu dem ich gleich wieder gestehen muss, dass der mir so überhaupt nichts gegeben hat, denn habe ich in zwei Anläufen nicht zu Ende geschafft. The Hatching (die Bedeutung des Titels hat sich mir nicht so ganz erschlossen) ist sowohl subjektiv als auch im technischen Aspekt deutlich besser. Technisch vor allem, weil hier ein paar erfahrene Creature-Profis für das "Monster" in seiner ersten Darreichungsform verantwortlich sind, das macht gemessen am Budget schon was her, während das "Lamm-Kind" im besagten Konkurrenzfilm eher lachhaft aussah, in einigen Einstellungen.

Ansonsten ist das nicht so ganz einfache Kost, vor allem wenn man "Gewalt gegen Tiere" nicht so recht sehen mag. Die ganze Familie, die uns da präsentiert wird, ist schon harter Tobak: Mutti die ehrgeizzerfressene Übermama, die sich ganz offen einen Zweitmänne hält, harmlosen Vögelchen ohne Bedenken den Hals umdreht und das ganze Pseudo-Idyll auch noch per Web vermarktet. Papa der pure Waschlappen, der dem "Betrug" seiner Frau hilflos zusieht, der Bruder ein kleines Monster, Töchterlein selbst macht beim Vogelkillen mit und ist auch kein reiner Sympahtieträger. Dass der Film letztlich darauf verzichtet, die ganzen fast schon manipulativ negativen Gefühle, die da aufgebaut werden, in das
Spoiler: zeige
eigentlich naheliegende Blutbad unter den "Protagonisten" umzusetzen
, verbuche ich dann aber mal als positive Überraschung.

Genau wie auf die Tatsache, dass die naheliegende Pointe "
Spoiler: zeige
das Vieh/die Doppelgängerin gibt es gar nicht bzw. nur in der Fantasie der Tochter
" diesmal nicht zum Einsatz kommt. Das tatsächliche Ende ist dann letztlich so banal wie eindrücklich, ausdrückliches Kompliment dafür.

Unter Zurückstellung gewisser Bedenken wegen einiger Elemente, die mir "eigentlich" nicht liegen (tote Tiere und so) vergebe ich hier mal knapp 7/10. Soll ja keiner sagen, ich würde mir nur Filme ansehen, die mir vom Ansatz nicht zusagen und dann darüber ablästern.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 18 Dezember 2022, 13:39:50
Auf "the Outfit" bin ich weiterhin gespannt, da ich einige positive Meinungen über den Film gelesen habe... "Terror Room" interessiert mich eigentlich auch - allerdings schreckt mich etwas ab, dass er von Ben Shapiro / "the Daily Wire" produziert wurde... und von "Hatching" hab ich das Mediabook seit Erscheinen im Regal stehen - sprich: will mir den nun auch bald endlich mal ansehen...  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 Dezember 2022, 00:00:21
Kevin allein zu Haus

(https://abload.de/img/4010232048271.5fs7ipe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232048271.5fs7ipe.jpg)

Die McAllister´s wollen zu Weihnachten nach Paris & sie vergessen eines der vielen Kinder im Haus, den Kevin! 😂 :D

Der genießt anfangs das Lotterleben, so ganz alleine zuhause.. 😎

Aber dann tauchen 2 Einbrecher auf, die sich glücklicherweise ein bisschen doof anstellen bzw. seinen Fallen wunderbar auf den Leim gehen!

Die Highlights sind neben Macaulay Culkin die Fallen von ihm bzw. seine Ideen :D

Ein Film, der keinem außer den Einbrechern weh tut! hehe... 🤣

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 Dezember 2022, 00:27:53
Kevin allein in New York

(https://abload.de/img/4010232048271.5fycek8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232048271.5fycek8.jpg)

Er war sehr nah dran, dieses mal mit genommen zu werden, leider war er im falschen Flieger! 🙈
Aber alleine im Plaza mit Papa´s Kreditkarte ist ja auch nicht schlecht... ;)
Tim Curry´s & Rob Schneider´s Rollen im Hotel sind köstlich !

Aber dummerweise sind die Gangster aus dem ersten Teil ausgebrochen & zufälligerweise treffen sie sich wieder... :D

Die Fallen sind noch kreativer & einfach besser als im ersten Teil! Das die das alles überleben... 🤔🙈

Fazit: Genauso gut wie der erste Teil! 👌🏻

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Butzemann am 21 Dezember 2022, 01:31:39
PostalDude läutet Weihnachten ein  :respect:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 21 Dezember 2022, 12:25:01
The Big 4 (Netflix)

Der Neue vom "Night Comes For Us"-Macher, da hat sich die Fangemeinde schon mal vorfreudig die blutigen Steaks geordert und die Messer gewetzt.

Blöderweise hält sich der Anteil "Schlachtplatte, kalt serviert" diesmal in überschaubaren Grenzen, obwohl immer noch ein paar computergenerierte blutige Restkörper in der Landschaft stehen oder liegen. Ersatzstoff Nr. 1: ein erhöhter Comedy-Faktor, was zumindest für uns Mitteleuropäer keine so ganz prickelnde Nachricht ist, Stichwort kindischer Asien-Humor. Gerade in Verbindung mit dem immer noch hohen Gewaltanteil ergibt das eine leicht strange Mischung, die man mögen muss.

Das (also mit dem "mögen müssen") war aber im Ergebnis bei "Night..." auch nicht anders. Auf filmische Offenbarungen muss man nicht hoffen, die Story (wenn man das so nennen will, irgendwas mit einem Action-Team, einen Vatermord und ein paar relativ motivationslos durch die Gegend mordenden Baddies) bekommt auch auf dem sprichwörtlichen Bierdeckel keinerlei Platzangst. Dass man für so einen (sorry) Stuss über 2 Stunden Laufzeit braucht, kann mir auch keiner erzählen.

Stimmt dann wenigstens die Action, auf die halb Netflixland zumindest bis zum Start des zweiten Extrahierers so inständig hofft ? Nun ja, teilweise. Der Showdown zwischen "Topan" und dem zweiäugigen der Bösewichter (ganz tolle Idee, dieses Doppelcasting) etwa hat Schwung, Härte und vor allem viel Tempo, die (kurze) Sache mit dem Magazinen ist mal ein Mini-Highlight. Es gibt aber auch etliche eher flaue Fights und Geballer-Routine, in denen der ohnehin eher schwer erträgliche Snipertyp da aus dem Hintergrund große CGI-Löcher schießt; und so einiges ist auch hemmungsloser Quatsch, zB die Sache
Spoiler: zeige
mit der Panzerfaust oder wenn die Großen 4 da seelenruhig auf die Henchmen der Gegenseite zumarschieren, ohne dass die einen Schuss abgeben
.

Zum Cast sage ich der Höflichkeit halber mal eher wenig, außer dass ich Michelle Tahalea als Killer-Sekretärin ganz cool fand.

Da bei mir hier wie schon beim Vorgänger alle relevanten Kleidungsstücke durchweg trocken blieben, kann ich guten Gewissens sagen: Nichts wirklich Neues oder Herausragendes unter Asiens Sonne. 5/10.

Mord in Yellowstone City (Amazon 99 Cent)

Und schon wieder einer aus der Abteilung "Und wozu braucht man dafür zwei Stunden" ?. Aber der Reihe nach: Das ist auch im eh überschaubaren, aber immer noch überraschend konstanten Angebot an preiswert produzierten Western schon ein leichtes Kuriosum. Nicht nur wegen der Lauflänge, auch wegen der Krimielemente; und vor allem natürlich, weil der Cast im Rahmen des Budgets schon mehr als ordentlich ist: Jane, Byrne, McGowan, sogar Dreyfuss, wobei dessen Auftritt mit "Nebenrolle"  noch sehr schmeichelhaft umschrieben ist.

Ob es an den Promi-Namen liegt, dass das Geld ansonsten eher knapp war ? Schon die CGI-Explosion in der Auftaktszene lässt nichts Gutes ahnen, die Kulisse der "Stadt" geriet auch ein bisschen überschaubar (wenn auch in dem Rahmen noch o.k.), und auch in Sachen Western-Action ist ca 90 Minuten lang weitgehend Fehlanzeige. Überdies passt die relativ karge, flache Landschaft auch nicht zur allgemeinen Vorstellung von Montana, der Establisher sieht da noch komplett anders aus.

Ob der überschaubar raffinierte Krimiplot oder ein paar Versuche in neumodischer Figurenzeichnung (dass da ein schwules Pärchen dabei sein soll, habe ich ehrlicherweise erst gegen Ende kapiert) hinreichend Ersatz bieten ? Muss der geneigte Westernfan - eh eine überschaubare Zielgruppe, fürchte ich - selbst entscheiden. Zumindest gibt es noch mal eine ordentliche Ballerei mit leider eher flauem CGI-Blut gegen Ende, aber richtig viel ist das für zwei Stunden jetzt auch nicht.

Ein paar positive Aspekte sollen nicht unter den Tisch fallen: Byrne ist ein relativ differenzierter Bösewicht, der zwar vorurteilsgeleitet an die Sache herangeht, aber vielleicht wirklich glaubt, in dem Ex-Sklaven den Mörder zu haben. Und irgendwie hatte das Duell Byrne-Jane schon etwas, auf die Gefahr, dass die auf dem Plakat abgebildete Hauptfigur "Cicero" einen Tick zu kurz kommt.

Unter dem Strich fand ich den daher dann doch einen Hauch über dem aus meiner Sicht allerdings auch nicht besonders hoch angesiedelten Westerndurchschnitt der letzten Jahre, weil auf allzu viele Experimente in Sachen Kammerspiel, Kunstanspruch oder halbgare Italowestern-Elemente verzichtet wird. Damit sind wir also im Bereich der bei mir irgendwie recht häufigen 5,5 / 10.

Ach ja "Executive Producer" Veronica Ferres - echt jetzt ??
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 Dezember 2022, 00:46:11
Zitat von: Butzemann am 21 Dezember 2022, 01:31:39PostalDude läutet Weihnachten ein  :respect:

Yes! (https://worldofugly.de/normal/s269.gif)

Gestern vergessen:

Zeit für einen typischen Weihnachtsfilm...

Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis

(https://abload.de/img/7321924219150.5fztc5x.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321924219150.5fztc5x.jpg)

Ja, auch Lethal Weapon ist ein Weihnachtsfilm, spielt ja an Weihnachten ! 🎅🏽💥😁

Alleine die Einführung der 2 Hauptfiguren ist so klasse inszeniert, Murthaugh ist ein Familienmensch, Riggs wacht nackt mit Zigarette & nach dem Tod seiner Frau depressiv & einsam auf...

Hier ist alles noch etwas ernster, düsterer als in den anderen Teilen, aber klar, sie kennen sich ja noch nicht, müssen sich zusammen raufen ^^
2 Gegenspieler, die auch richtige Arschlöcher sind, gut & böse verkörpert von Gary Busey & Mitchell Ryan!

Die gute Story wird abwechslungsreich erzählt (vor allem am Ende) & wenn es knallt, dann wird es gut umgesetzt.

Die Musik kommt von Michael Kamen und Eric Clapton & passt immer perfekt!

Ja, es gibt 1,2 Szenen, die sind eher seltsam bzw. nicht soo gut inszeniert, sage nur Mr. Joshuas Arm & das Feuerzeug, aber das täuscht nicht darüber weg, das es dauerhaft spannend bleibt & es die Begründung des Buddyactionmovies ist ! 😁

4/5

Und gerade eben gesehen, einer der ersten 2 Teile muss es sein... :D

💥💥 Yippee-ki-yay, Motherfucker !

Stirb langsam 2: Special Edition

(https://abload.de/img/4010232009050.5fmiezt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232009050.5fmiezt.jpg)

...und McClane ist mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort... :D

Wieder Weihnachten, dieses Mal in Washington & wieder sind Terroristen im Einsatz & McClane muss es verhindern!

Die Spannung wird eigentlich von Anfang an hoch gehalten!
Der Flughafen als Location ist perfekt, hier kann McClane sich prima austoben :D
Aber es geht auch auswärts davon!
Die Action ist knallhart, geil inszeniert & die Bösewichte sind BÖSE ! Stichwort Absturz :-O

Im Prinzip ist es der erste, nur am Flughafen!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 Dezember 2022, 00:38:48
The Long Kiss Goodnight aka Tödliche Weihnachten

(https://abload.de/img/5051890021915.5f5ki6k.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890021915.5f5ki6k.jpg)

Yeah, so muss ein Actionfilm aussehen!

2 Stunden lang, fast nur Daueraction & trotzdem gibt es Charakterentwicklung.
Die Action ist einfach nur geil inszeniert, (Renny Harlin halt ;) ) Geena Davis rockt den Film dermaßen & Samuel L. Jackson gibt (wie so oft) den coolen Sprücheklopfer :D

Bekannte, kleine Nebenrollen wie Brian Cox runden die feine Agentenstory ab, plus eines starken Soundtracks! Orchestral wie auch die Songs, alles perfekt !

Ein bisschen CGI ist leider auch drin, aber es ist nicht so schlimm wie heutzutage! Alles in allem macht der Film extrem viel Spaß! 💥

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 23 Dezember 2022, 02:43:19
Ja, Renny Harlin hatte damals wirklich einen irren Lauf: Die Harder, Ford Fairlane, Cliffhanger und Long Kiss Goodnight. :love: Auch Piratenbraut und Deep Blue Sea fand ich unterhaltsam.

Deshalb ist er in meiner Alltime Top 10 der Actionregisseure, zusammen mit u. a. Walter Hill, John Woo, James Cameron, John McTiernan und Paul Verhoeven.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 Dezember 2022, 09:33:10
Zitat von: Hitfield am 23 Dezember 2022, 02:43:19Ja, Renny Harlin hatte damals wirklich einen irren Lauf: Die Harder, Ford Fairlane, Cliffhanger und Long Kiss Goodnight. :love: Auch Piratenbraut und Deep Blue Sea fand ich unterhaltsam.

Deshalb ist er in meiner Alltime Top 10 der Actionregisseure, zusammen mit u. a. Walter Hill, John Woo, James Cameron, John McTiernan und Paul Verhoeven.

Irgendwann ist er leider in Hollywood verbrannt.. 😕
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 23 Dezember 2022, 13:17:38
Man muss das mit Harlin in Relation betrachten, denn vieles was er produziert hat, fand nicht sofort oder gar kein Publikum.
Ford Fairlane war kein großer Publikumserfolg und die "Piratenbraut" war einer der Filme, nach der andere Regisseure nie wieder einen Regieauftrag bekommen.
"Tödliche Weihnachten" kam gerade so an den Break Even und auch wenn "Deep Blue Sea" wieder ein kleiner Erfolg war, danach hatte er mit Driven, Mindhunters, Exorzist Flops in Serie - da tat es nicht gut, dass der traditionelle Actionfilm sich dann im Blockbusterzeitalter zunehmend in die B-Schiene aufmachte - und ihn mitnahm.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: vodkamartini am 23 Dezember 2022, 18:38:26
Man muss aber auch zugeben, dass Die Harder, Cliffhanger und Long Kiss Goodnight regelrechte Action-Bretter sind, die man auch heute noch bestens genießen kann. Harlins Problem war, dass er auf dem Peak auf seine damalige Partnerin Gene Davis setzte und (irrtümlicherweise) dachte, sie ließe sich zu einem weiblichen Actionstar der Kategorie Willis oder Gibson aufbauen. Die Piratenbraut brach ihm dabei das Genick und mit The Long Kiss Goodnight konnte er sich nicht mehr aus dem Tief befreien. Ab da wurden die Budgets deutlich kleiner, wie auch die Namen der Stars.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 26 Dezember 2022, 13:56:12
Gesterm bei meinen & mit meinen Eltern und Freundin gesehen:

Verrückte Weihnachten

(https://abload.de/img/4030521376755.5fa7j2f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521376755.5fa7j2f.jpg)

Weihnachten mit den Kranks :D
Tim Allen ist in seinem Element!
Man kriegt was man erwartet, einen kitschigen, aber dennoch (gerade in der ersten Hälfte) lustigen Weihnachtsfilm. Die Gags sind ganz lustig, Tim Taylor, äh, Allen turnt auf dem Dach bzw. fällt von selbigem...

1,2 alte Bekannte aus "Hör mal, wer da hämmert" sind auch dabei, Dan Aykroyd spielt seine Rolle gut, ansonsten passend zum Film gutes Mittelmaß.

Ein schöner Weihnachtsfilm, der niemanden weh tut!

3/5

Auch gestern bei uns auf Amazon Video gesehen:

Christmas Vacation aka Schöne Bescherung

(https://abload.de/img/91osnyzxpjl._ac_uy2189xk8z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91osnyzxpjl._ac_uy2189xk8z.jpg)

Hilfe, die Griswold´s feiern Weihnachten ! 🎅🏽💥🎄🤣😂

Manche Szenen erinnern mich an Tim Taylor aus "Hör mal, wer da hämmert!", da hat der Heimwerkerkönig aber gut von Clark gelernt 😂😁

Ich sage nur: Lichterkettte ! 😂

Es ist eigentlich wie immer bei den Griswold´s, Chaos pur, nur an den Weihnachten bzw. in der Weihnachtszeit ! 😂🎅🏽

Juilette Lewis ist dieses Mal die Tochter und Cousin Eddie ist kommt natürlich auch noch... 🙈

Leider fehlen mir persönlich die Situationen, wenn sie auf fremde treffen, das skurille, wenn Clark einfach nix checkt, das fehlt hier ein bisschen, macht dem Chaos bzw. dem Spaß aber keinen Abbruch !

Funfact: Das Haus der Griswold´s steht direkt neben dem Haus von Roger Murthaugh aus den Lethal Weapon Filmen ;)
Die armen Nachbarn der 2 🙈😂

Aber logisch, ist ja beides von Warner Bros. ^^

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 31 Dezember 2022, 01:33:48
Dirty Harry

(https://abload.de/img/5051892010337.4fqcf3p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051892010337.4fqcf3p.jpg)

DER Klassiker!
DAS Vorbild für Sledge Hammer! (Selbst der Bürgermeister ist der gleiche! :D )
DIE Knarre!

Eastwood´s Paraderolle! Die Action ist hart, kurz und knackig, die Atmosphäre wird durch die Stadt und Harry, dem "einsamen Wolf" gut eingefangen!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 2 Januar 2023, 10:38:14
(https://abload.de/img/unbenannt2nbfyw.jpg)

Noch vorm Fest 2022 hatte ich mir ,,Le Calendrier" (internationaler Titel: ,,the Advent Calendar") angeschaut – einen leicht bizarren belgisch-französischen Horror-Streifen von Patrick Ridremont aus dem Jahr 2021, in welchem die querschnittsgelähmte, seit dem betreffenden Unfall nun im Rollstuhl sitzende Eva (Eugénie Derouand) von ihrer Freundin Sophie (Honorine Magnier) gleich zu Beginn einen obskur-antiken hölzernen Adventskalender vom Münchener Weihnachtsmarkt mitgebracht bekommt: Im Laufe des Dezembers/Films geschieht fortan jeden Tag etwas Neues – mal positiver, mal schrecklicher Art (sie kann ihre Beine schrittweise wieder spüren, Personen, mit denen sie negative Erlebnisse verbindet, erleiden unschöne Schicksale etc.). Die klar vorgegebene Regel des übernatürlichen Objekts lautet, dass sie alle Türchen ,,abarbeiten" muss – ansonsten würde sie sterben...

Trotz der netten Ausgangsidee hat mich der Film leider nicht wirklich überzeugen können. Im Grunde eine klassische be-careful-what-you-wish-for-Horror-Variante, welche sich aber nahezu komplett ernst nimmt (durchaus von einem kräftigeren schwarzen Humor profitiert hätte), nicht gerade spannend daherkommt sowie nicht genügend Charakterzeichnung im Bereich seiner Haupt-Protagonistin aufzubieten vermag, die aber immerhin prima von Eugénie Derouand verkörpert wird. Zudem merkt man dem Film nicht einmal wirklich an, dass er zur Weihnachtszeit spielt (bloß etwas Deko drinnen und Schnee draußen). Da wäre auf jeden Fall mehr in Sachen ,,Atmosphäre" möglich gewesen. Der punktuelle Wechsel zwischen Französisch und Deutsch im O-Ton ist amüsant, die einzelnen ,,Genre-Momente" schwanken in ihrer Qualität – doch alles in allem haben wir es hier leider nur mit recht belangloser Kost zutun...

3/10


(https://abload.de/img/unbenannt3z4fpn.jpg)

In Mukunda Michael Dewil´s Psycho-Thriller ,,the Immaculate Room" (2022) stellt sich ein von Kate Bosworth und Emile Hirsch gespieltes Pärchen der Herausforderung, komplett von der Außenwelt isoliert 50 Tage in einem großen, nahezu leeren, komplett weißfarbenen Raum durchzuhalten. Sollte ihnen das gelingen, winken ihnen fünf Millionen Dollar...

Dewil stand vor der Schwierigkeit, einen unterhaltsamen Film über die Auswirkungen von Eintönigkeit und Langeweile zu erschaffen, ohne im Zuge dessen selbst einen solchen Eindruck heraufzubeschwören. Überwiegend ist ihm das durchaus gelungen – sofern man kein ,,pulpy-B-Movie-haftes Abgleiten in den Wahnsinn" (samt fieser Gewalt-Ausbrüche) erwartet...

Einzelne Passagen gefielen mir sehr – doch hätte das Projekt als Episode einer ,,Black Mirror"-esken Serie insgesamt wohl besser funktioniert. Auf punktuelle ,,Filler-Momente" hätte man bspw. schadlos verzichten können – der Vorlage mangelt es an Komplexität. Überdies hält sich das Suspense-Aufkommen in Grenzen und werden bestimmte reizvolle Ansätze (wie die Konfrontation mit unterdrückten Traumata) leider bloß angerissen...

4,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-immaculate-room/


(https://abload.de/img/unbenannt1lfikh.jpg)

U.a. dank zusätzlicher Gelder erhielt Jeta Amata 2011 die Gelegenheit, seinen kleinen afrikanischen Streifen ,,Black Gold" noch einmal kräftig zu ,,überarbeiten" – und so kam schließlich rund ein Jahr später (nach verschiedenen inhaltlichen Veränderungen, Neubesetzungen und Re-Shoots) ,,Black November" dabei heraus, in welchem einige bewaffnete Nigerianer (unter ihnen Wyclef Jean und Akon) den CEO eines Öl-Konzerns (Mickey Rourke) in Los Angeles als Geisel nehmen, um auf diesem Wege eine in ihrer Heimat in Kürze hingerichtet werden sollende Aktivistin (Mbong Amata) freizupressen...

Mit seinem Film, bei dem u.a. noch Kim Basinger, Sarah Wayne Callies und Anne Heche mit von der Partie sind, hatte Amata fraglos Gutes im Sinn – nämlich auf die extreme Umwelt-Verschmutzung im Niger-Delta sowie die Machenschaften/Verflechtungen von Ölkonzernen und der Politik in seinem Heimatland aufmerksam zu machen. Leider ist ihm das u.a. aufgrund markanter Schwächen in den Bereichen Skript-Vorlage und Regie sowie des prinzipiellen Mangels an Subtilität nicht zufrieden stellend gelungen. Das Werk wirkt ,,zusammengeschustert" und vermag weder als Drama noch Thriller vernünftig zu überzeugen...

knappe 3/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/black-november/

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 3 Januar 2023, 09:55:39
(https://abload.de/img/unbenannt2jqfv9.jpg)

Michael Mann´s ,,the Insider" (1999) ist ein hervorragender, auf wahren Begebenheiten beruhender dramatischer Whistleblower-/ Medien-/ Journalismus-Thriller: Inhaltlich dicht, über die volle Laufzeit hinweg ,,packend" sowie sowohl inszenatorisch/stilistisch als auch darstellerisch erstklassig (allen voran Russell Crowe, Al Pacino und Christopher Plummer). Nicht perfekt – etwa im Bereich der idealistischen Ausgestaltung von Pacino´s Part seitens der Drehbuchvorlage – aber dennoch ,,feines Kino".

9/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 3 Januar 2023, 19:19:03
See how they run (Disney +)

Altmodische Krimistoffe mit modernem Anstrich sind aktuell wohl "in". Da ich kein Überfan des klassischen Whodunnit (mehr) bin - in dem Kontext fand ich die einleitenden Worte des ermordeten Regisseurs im Film hier ganz zutreffend - habe ich wirklich nicht verstanden, warum man etwa den Orientexpress noch mal aufwärmen muss (wer den einmal gesehen/gelesen hat, vergisst "den" Mörder doch ein Leben nicht). Andererseits - wenn man ein paar neue Kniffe und Drehs mitbringt, wie im ersten Knives, bin ich im Prinzip schon "dabei".

Hier also einmal rund um die "Mausefalle" - Englands (und wohl auch weltweit) längstlaufendes Theaterstück. Ich habe das vor vielen, vielen Jahren in London sogar mal gesehen, weiß aber auch nicht mehr "wer's war" (und überhaupt, ich darf da ja nicht drüber reden...). Das ist ein ganz putziges Szenario, dazu ein paar bekannte Namen in partiell historischen Nebenrollen, alles in überschaubarem Rahmen ganz solide gemacht und mit ein paar netten Schmunzlern ("unsere Polizisten tragen keine Waffen" "und womit erschießen sie dann die Bösen ?") im Gepäck.

Dass es gar nicht so einfach ist, so eine Kiste gegen Ende "rund" zu bekommen, zeigt der aber - imho - genauso wie der neue "Knives". In den letzten 20 Minuten gibt es eine etwas gewollt wirkende
Spoiler: zeige
(warum diese "Einladung" ?) Mausefallen-Metaebene, der Gastauftritt von Christie
ist dramaturgisch  genauso fragwürdig wie die urplötzlich aus der Kiste hüpfende Ex-Frau (?) des Cops.  Die Lösung selbst hält ehrlich gesagt keiner tieferen Betrachtung stand (
Spoiler: zeige
wenn der Typ so ein Problem mit dem Stück hat, macht es eigentlich wenig Sinn, gegen die Macher des noch gar nicht existierenden Films vorzugehen
. Auch die Sache mit der - wohl wirklich existierenden - Absetzungsklausel hilft da nicht unbedingt, wenn man das mal zu Ende denkt.

Schauspielerisch etwas halbgar, US-Actor Rockwell (irgendwie musste ich dank der deutschen Stimmer immer an Craig/Bond denken) gibt den Britcop eher als Marlowe-Version, Ronan ist aber verlässlich drollig. In der Summe aus gutem Auftakt und allzu wildem Ende durchaus ganz unterhaltsam, aber auch nicht die (schon wieder) Neuerfindung des Krimis, wie einige Kritiker wohl meinten. Knapp 7/10.

The Free Fall (BD)

Einer von unzähligen preiswert gemachten Horrorfilmen, die früher die Videotheken verstopften, heute eher die Streamer. Wer dann noch den engen Schauplatz sieht, der kaum einmal verlassen wird, und die lausige Synchro hört, schaltet ggf. relativ früh ab. Eigentlich ein bisschen Schade, denn so verkehrt ist der nicht.

Das ist schon eine relativ eigenwillige Mischung, erst mal ein pflichtschuldigst solider Schock als Opener (der allerdings nicht wirklich aufgelöst wird), im breiten Mittelteil ein eher altmodischer Gaslightner und dann ein  Ende, das es wirklich in sich hat. Auf DIE Idee muss man erst mal kommen, sozusagen
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aus dem Innenleben einer dämonisch Besessenen
zu filmen. Jetzt mal unter uns: So ganz erklärt das den ganzen Mittelteil eigentlich nicht, oder anders herum: Warum the fuck kommt der
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Dämon für die Frau da als kontrollfreakiger Ehemann rüber und bringt noch eine schrullige Hausdame
(Jane "V" Badler, gute Güte auf die stand mal eine halbe Generation Videothekenkunden) mit ?.

Also: Nicht zu lange drüber nachdenken. Als zügiger, auch in der Laufzeit gut getimter Pausefüller im überfüllten low-budget-Horrorgenre taugt der durchaus, vor allem aufgrund der vielleicht schon einen Tick zu originellen Schlusspointe. Inklusive eines halben Punkts Abzugs für die miese deutsche Fassung 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 4 Januar 2023, 10:08:44
(https://abload.de/img/unbenannt2wgcup.jpg)

Bei ,,the Novice" (2021) von Spielfilm-Regiedebütantin Lauren Hadaway handelt es sich um eine sehenswerte, preisgekrönte Kombination aus Sport-Drama und Charakterstudie, in deren Zentrum eine junge Erstsemester-Studentin steht, die ihrem eigenen (an sich selbst gestellten) Leistungsdruck zunehmend ,,obsessiver" gerecht zu werden versucht und dabei ihre physischen wie psychischen Grenzen auslotet. Ihr primäres Ziel markiert es, ins Ruderteam ihrer Uni aufgenommen zu werden...

Obgleich einem solche Geschichten an sich ja durchaus bekannt sind – und man sich vielleicht nicht unbedingt fürs Rudern interessiert – lohnt sich dieser knapp 95-minütige Streifen dennoch – zumindest für all jene, die mit dem Genre generell etwas anzufangen wissen. Aber auch darüber hinaus (also vom Inhaltlichen losgelöst) wartet das Werk mit zwei zentralen Faktoren auf, die einen zu ,,fesseln" in der Lage sind – nämlich die Inszenierung und Hauptdarstellerin...

In der Titel-Rolle liefert Isabelle Fuhrman (Esther/Leena aus den ,,Orphan"-Filmen) eine starke, intensive, glaubwürdige Performance ab: Die mentalen wie körperlich zehrenden, belastenden Anforderungen und Einwirkungen meistert sie mit Bravour. Parallel dazu ist die Atmosphäre des Werks nicht selten ungemütlich-düster – u.a. vom Wetter und der Farbgebung her – das Sounddesign exzellent sowie die Kamera-Arbeit, Bildkompositionen und Regie erstklassig...

knappe 8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Channing_F am 4 Januar 2023, 15:08:05
https://www.ofdb.de/film/311465,Believer

"Believer", südkoreanischer Actionthriller von 2018, gestern abend geschaut, gibts momentan im Prime-Programm von Amazon.
Hat mir sehr gut gefallen. Handwerklich top gefilmt, interessante Handlung, spannend und ein paar gute Ballereien. Lohnt sich!
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 5 Januar 2023, 01:53:45
Dirty Harry 2 - Callahan oder auch Magnum Force

(https://abload.de/img/5051892010337.4fi4eyu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051892010337.4fi4eyu.jpg)

Sehr schön! Man sieht viele Schießereien, Harry in vielen unterschiedlichen "Nebenfällen", ohne das Hauptthema aus dem Auge zu verlieren.

Diesmal zeigt man auch mal den "Privat Harry" ;)
Mir fallen immer wieder Sachen auf, die "Sledge Hammer" sehr gut parodiert hat :D

Das Finale ist großes Kino! Ne spannende Verfolgungsjagd & Schießerei!
Manchmal geht er etwas zu lang, aber generell bleibt es immer spannend.

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 6 Januar 2023, 12:02:04
(https://abload.de/img/unbenannt1ntcjg.jpg)

,,Battle Drone" (2018) ist mal wieder einer dieser Sci-Fi-Actioner ,,vom Grabbeltisch": Inhaltlich schwach (miese Dialoge und eine hauchdünne Story), besetzt mit Leuten wie Louis Mandylor, Dominique Swain und Michael Paré, welche unsympathische, eindimensionale Charaktere verkörpern, sowie von einem Regisseur (Mitch Gould) in Szene gesetzt, der es leider geschafft hat, reichlich vorhandene Action im Grunde durch die Band weg eintönig zu präsentieren...

Gedreht in Rumänien und Ungarn, entfaltet sich das Geschehen in Tschernobyl – was aber eigentlich keine Rolle spielt, da mögliche Kontaminationen und so bestenfalls flüchtig erwähnt werden. Den Streifen dort anzusiedeln klang aber wohl besser als ,,irgendein lange schon leerstehendes Gelände irgendwo im Ostblock". Ein Mitglied der Truppe weiß nicht einmal, was in Tschernobyl passiert ist – also muss man die Dame stracks kurz mal darüber aufklären (stellvertretend für Teile des Zielpublikums?)...

Die ersten 10 Minuten sind nur schwer zu ertragen: Arg ,,möchtegern-lässig" und dann auch noch voller Slow-Mo und ,,Bullet Time" (der B-Movie-Güteklasse). Man könnte fast meinen, Regisseur Gould sei Fan der Action-Inszenierung Uwe Bolls bei ,,Alone in the Dark" gewesen und hätte da ,,noch eine Schüppe drauflegen" wollen. Es ist auf jeden Fall nur mit Mühe vorstellbar, wer so etwas in der präsentierten Form heutzutage tatsächlich noch ,,stylish" und/oder ,,cool" findet...

Egal ob bei Fights oder Shootouts, der Zeitlupen-Einsatz wird bei jeder Action-Szene gnadenlos übertrieben: Nach dem Prolog hat man schon keine Lust mehr drauf. Das geschieht dermaßen exzessiv und plump, dass diese Sequenzen (von denen es etliche gibt) nie wirklich Laune machen – u.a. da alles ,,ausgebremst" wird und man so obendrein noch deutlicher die zig nicht gerade erstklassigen CGIs (Mündungsfeuer, Einschusslöcher, Blut, Öl, Geschosse, Explosionen etc.) vor Augen geführt bekommt...

Untermalt von einem generischen Score, sind die ,,Battle Drones", welche unsere Protagonisten angreifen, sind nichts weiter als ferngelenkte Roboter, deren ,,Bediener" noch ,,im Training" sind – was in einer schlechten Trefferquote resultiert (sprich: der Bodycount des Streifens ist gering). Zudem sind auch da die Special-F/X mitunter nicht sonderlich prickelnd (weit weg z.B. von der Qualität der Roboter in ,,Monsters of Man", dem wiederum nur rund ein Drittel des Budgets dieses Werks hier zur Verfügung stand)...   

Kurzum:  Nicht nur für einen Film, der von einem ehemaligen Stuntman in Szene gesetzt wurde, ist ,,Battle Drones" enttäuschend lahm geraten. An Action mangelt es nicht – aber die Umsetzung eben jener ist ineffektiv und recht ,,gimmicky"-öde. ,,Dumb Fun" ist ebenfalls nicht dabei herausgekommen – dazu macht das Gebotene zu wenig Spaß; sind die inhaltlichen und stilistischen Ärgernisse zu groß. Zumindest ist aus einer offenkundig ins Auge gefassten Franchise nichts geworden...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 7 Januar 2023, 14:58:50
Barbarian (Disney+)

Von dem hatte ich mir einiges versprochen, und dazu passend dann auch mal auf das vorherige Lesen ausführlicher Reviews verzichtet. Dementsprechend wusste ich im Grunde auch vorher nicht worum es da genau geht, was mal eine interessante Perspektive ist, denn der Film versucht sich diesbezüglich auch an einem massiven Bluff.

Der Auftakt verspricht nämlich so einen Art halben Homeinvasionfilm - Zufallspaar in doppelt vermieteter AirBnB, und der Zuschauer darf rätseln, wer der Böse ist (mit der Option für eine Schlusspointe der Marke Doppelgähn: Wir suggerieren 85 Minuten lang, dass "er" der Killer ist, und dann ist "sie" es).

Kann man alles vergessen. In bester "Psycho"-Tradition startet der nach ca 30 Minuten quasi noch mal neu, und wir bekommen Justin Long zu sehen, der eine wirklich beeindruckend windige Type gibt, Chappeau für die Leistung. Und das war noch nicht der letzte massive Perspektivwechsel, und hier wird es für mich dann etwas kritisch. Die kurze Episode in Detroits Vergangenheit gewährt zwar einen hübschen Blick auf die "Veränderung der Stadt" und ist auch optisch ganz putzig, trägt aber nur noch sehr wenig zur Handlung bei. Die in der zweiten Hälfte für meinen Geschmack dann nicht mehr so so richtig auf Touren kommt und auch zum Schluss nicht mehr die ganz große Überraschung bereithält. Das ist, um mal ein Bild zu benutzen, eine long and winding road, bei der sich ein paar gute Szenen am Wegesrand finden, aber auch ein paar Umwege zu viel gefahren werden. Überflüssig und tempoverschleppend sind zB die Szenen mit der potentiellen Arbeitgeberin von "Hauptfigur Nr. 1" und die mit dem Vermögensverwalter von "Hauptfigur Nr. 2".

Zu den erwähnten Goodies am Wegesrand gehören das Makeup von "Mutter" (gespielt von einem Mann, wenn ich das richtig gelesen habe), die Auftritte der Polizei, die wie der ganze Film auch eine Prise Sozialkritik enthalten, das solide Finale, maßvoll aber durchaus erwähnenswert blutig.

In der Summe ist das ein Versuch, den Zuschauer eher mit abrupten Perspektivwechseln zu überraschen statt mit einer ausgefuchsten Grundidee samt twistiger Auflösung. Ist zumindst mal im Horrorfilm der letzten Jahre durchaus ein origineller Ansatz, aber ich wäre da eher auf der konservativen Seite - muss ich in der Form nicht öfters haben. Für mich gemessen am Buzz ganz leicht enttäuschte 6/10.

My name is Vendetta (Netflix)

Solide "Leon"-Variante, genau so weit vom Grundschema abweichend, dass niemand "Plagiat" brüllen kann. Statt des harten Killers, der dank kessen Girlie zum Ersatzvater wird, sehen wir hier einen harten, aber herzlichen natürlichen Papa, der dann im Kern doch ein ziemlich skrupelloser Typ ist - oder war, so ganz legt sich der Film nicht fest.

Schön, dass da über die angenehm kurze Laufzeit wenig davon verschwendet wird, die Pubertäts-Befindlichkeiten von Töchterlein spielen keine große Rolle, obwohl "
Spoiler: zeige
ich rufe meinen Freund, obwohl Killer drohen
" mal wieder so eine Standard-Kiste aus dem Handbuch für Teenager-Dummheiten ist. Kann man aber gut drüber hinwegsehen, der Film hat ein schön hohes Tempo - in kurzer Abfolge sehen wir Attentate, Kills, Autoszenen (bei denen Liebtöchterlein in relativ kurzer Frist zu Hamilton Junior wird, aber zumindest wurde das vorweg schon mal angeteastert).

Angenehm hart, ohne viel Federlesens und mit erfreulich wenig Geschwätz. Und wirklich toll, nochmal Remo zu sehen, natürlich in seiner Paraderolle - wenn der mal stirbt, sollte in seinen Nachrufen so was stehen wie "Italiens bekanntester Mafioso, der nie in der Mafia war". Hoffe ich zumindest.

Ohne große Erwartung ausgesucht, hier mal positiv überrascht 7/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 Januar 2023, 20:30:49
Gestern Abend mit meiner Freundin gesehen:

Very Bad Things: Uncut

(https://abload.de/img/4013549994781.5f46dbf.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4013549994781.5f46dbf.jpg)

Was für ein krankes, böses Stück Film! 😈🤣😁

Angefangen bei der weitaus krasseren Version von "Hangover" bis zum Höhepunkt, der Hochzeit!
Aber ist das wirklich der Höhepunkt gewesen?! Es geht immer krasser und härter!
Und das Ende setzt dem Ganzen noch die bitterböse Krone auf, ohne zuviel zu verraten!

Viele bekannte Gesichter & ein Christian Slater vollkommen Over The Top! Aber auch Cameron Diaz ist nicht zu verachten!

4,5/5

Gerade eben gesehen:

Mystic River: 2 Disc Edition

(https://abload.de/img/7321921396045.5fpyekf.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7321921396045.5fpyekf.jpg)

Starker Film! Bis in die Nebenrollen stark besetzt, stark gespielt! Allen voran Sean Penn, wie so oft ! 👌🏻
Ich mag das Ermitteln, schön spannend!
2,3 Nebenstränge bilden das ganze Drama ab, was die Freunde durchleben. Bis zum Schluss.

Das es ein Film von Clint Eastwood ist, muss ich ja nicht mehr erwähnen, oder?! ;)

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 Januar 2023, 20:32:09
Ups, vergessen:

Vom 5. auf den 6.1 bei Amazon Video ausgeliehen:

Last Looks

(https://abload.de/img/81oi64vwtl._ac_uy218_zhc6q.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81oi64vwtl._ac_uy218_zhc6q.jpg)

Geiler Soundtrack, starker Gibson & ein cooler Charlie Hunnam!

Eine coole Detektivstory, die sich nie richtig ernst nimmt, eingebettet in Hollywood..

Die rockige Hintergrundmusik bleibt den Film über & wirkt immer passend.
Mel Gibson gibt den betrunkenen Filmstar "Alastair Pinch" überzeugend & gleichzeitig überzogen, aber nie schlecht!
Charlie Hunnam als Ex-Cop, der mit Bart auf jeden Fall cooler wirkt, da hat Gibson gewonnen ;)

Alles in allem kein überragender Film, aber auch kein schlechter! Ich mag die Locations, Hollywood halt 😎

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 Januar 2023, 12:27:07
Gestern Abend Filmabend bei meinem besten Kumpel im Heimkinokeller:

Ip Man 4: The Finale

(https://abload.de/img/5122051k6fp7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5122051k6fp7.jpg)

Ip Man goes West bzw. Final!

Der Teil ist so endgültig, aber gleichzeitig auch so gut !
Seine Frau ist tot, sein Sohn von der Schule geflogen und er hat unheilbar Krebs...  :sad:

Also reist Ip Man (Donnie Yen) nach San Francisco, um dort ein Empfehlungsschreiben von der Chinese Consolidated Benevolent Association zu bekommen, damit sein Sohn dort angenommen wird.
Das gestaltet sich aber als nicht so leicht, da die Chinesen in Chinatown sauer darüber sind, das sein Schüler Bruce Lee (Danny Chan) Amerikaner über Kung Fu unterrichtet bzw. ein Buch geschrieben hat...
Apropops Bruce Lee - er ist sehr stark gecastet und kämpft, als ob der echte auferstanden wäre...

Zu allem Überfluss möchte noch Hartman Wu (Vanness Wu), Kung Fu in ein Training der US-Marines einführen, womit sein Ausbilder (Scott Adkins) überhaupt nicht zufrieden ist!

Mir gefällt die Art, wie hier mit dem Rassismus umgegangen wird - alleine schon die US-Marines bestehen alle aus "Nicht-Weißen", was ja bekanntlich logisch ist, da die USA ein Einwandererland sind! Aber dann zu sehen, wie Scott Adkins den Rassisten gibt (Full Metal Jacket lässt grüßen), ist köstlich ! Stark gemacht!

Aber noch stärker sind die Kämpfe ! Es gibt voll auf die 12 ! Die Kamera zeigt alles, wunderbar, nicht wie diese hektischen Action/Kampf-Filme oft heutzutage... Aber manchmal fehlt mir ein bisschen mehr Blut und Gewalt, aber das ist mein Problem...
Alleine der Kampf mit Scott Adkins - BAM!

4,5/5

Sinister

(https://abload.de/img/202781243pf2e.jpg) (https://abload.de/image.php?img=202781243pf2e.jpg)

Gääähn.... Leider nicht mein Horror, obwohl es eigentlich doch mein Horror sein sollte..

Ein "OneHitWonder" True Crime Autor zieht mit seiner Famile in ein Haus, wo früher mehrere Morder stattfanden & er findet eine Kiste mit ein paar Super 8 Filmen, keine Familienvideos oder Pornos, sondern Snufffilme, genauer gesagt, Morde!
Die Morde sind krass gemacht & man kann die Reaktionen von ihm nachvollziehen, aber jedes Mal einen trinken ?!

Leider ist der Film unfassbar dunkel, klar, man sitzt oft da & guckt ihm beim recherchieren zu, aber dennoch, auch das ganze Haus ist dunkel, weil sie noch Kredite zahlen müssen usw.

Aber mir fehlt der Horror, das unheilhafte, was auch an der relativ billigen Auflösung liegt. Und das es passiert einfach zu wenig, IMO. Ich zittere nicht unbediingt mit..

2,5/5

Eliminators

(https://abload.de/img/0222027id9m.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0222027id9m.jpg)

Hirn aus - Film ab! Es gibt voll auffe Umme!

Klassische Action ohne CGI, viel Blut und Kämpfe, die beim Zusehen weh tun!
Mehr gibt´s hier nicht und mehr will man nicht...

Die Kulissen sehen schon was billig aus, das muss ich zugeben...  :frech:

Scott Adkins geht immer!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Max Blank am 14 Januar 2023, 13:00:20
Wiedermal schöne Reviews von PostalDude!  :pidu:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 15 Januar 2023, 18:52:41
Die Akte (USA 1993)

Lief kürzlich auf arte - hatte ich seit dem Kinostart vor fast 30 (!) Jahren nicht mehr gesichtet. Solide, aber bieder inszenierter Jura-Krimi mit Star-Besetzung. Julia Roberts stand nach dem "Pretty Woman"-Durchbruch sowie "Flatliners", "Der Feind in meinem Bett" und "Hook" gerade am Anfang ihrer Karriere. Letztendlich eine typische, langatmige John Grisham-Adaption, von denen es in den 90er-Jahren immerhin sieben gab: "Die Firma", "Die Jury", "Der Regenmacher", "Die Kammer", "Der Klient" und "The Gingerbread Man".

Aus heutiger Sicht absurd, dass ein/zwei US-Bundesrichter ermordet werden, weil sie sich pro Umweltschutzmaßnahmen entschieden hätten. Diese Ämter werden politisch besetzt und beide US-Parteien handeln und entscheiden unternehmenskonform, das ist immerhin deren einzige Existenzberechtigung.

Wie dem auch sei. An meiner Bewertung hat sich in 30 Jahren nichts geändert. Damals wie heute 5 / 10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 16 Januar 2023, 00:34:42
Top Gun (USA 1986)

Ich habe diesen "Klassiker" noch nie komplett gesehen, sondern kannte ihn bislang nur ausschnittsweise vom Durchzappen im Privatfernsehen in den 90er Jahren. Mich hat das Sujet (Militärpropaganda in Hochglanzoptik) schon als Teenager eher angewidert und in den 80er und 90er Jahren war ich auch kein Fan von Tom Cruise. Das hat sich erst im Laufe der "Mission: Impossible"-Reihe geändert. Wegen Cruise habe ich nicht nur diesen Tony Scott-Film bis jetzt gemieden, sondern z. B. auch Kubricks "Eyes Wide Shut", obwohl ich beide Regisseure sehr mag. Auch "Eyes Wide Shut" habe ich im letzten November zum ersten Mal gesichtet.

Wie dem auch sei: Für den damaligen Musikvideo- und Werbefilmer Tony Scott war "Top Gun" nach seinem gelungenen Regie-Debüt, dem Arthouse-Horror-Flop "The Hunger", die quasi letzte Bewährungsprobe, um sich in Hollywood zu etablieren, was bekanntlich funktioniert hat. Mit einem Budget von 15 Mio. US$ spielte der Film weltweit fast 360 Mio. US$ ein und machte Cruise zum Superstar - übrigens auch, was die Gagen-Forderungen angeht. Dieser Film löste damals die Millionengage-Welle in Hollywood aus und veränderte, was Stars wie Stallone, Schwarzenegger, Tom Hanks usw. fortan verlangen konnten. Und auch für den Homevideo-Bereich war "Top Gun" ein Meilenstein. Gab es vorher nur die Leihvideo-Bänder für Videotheken, die mindestens 100 US$ pro Videokassette kosteten, setzten sich nun auch die deutlich günstigeren Kauf-VHS durch.

Zum Film ist nicht viel zu sagen außer wie eingangs erwähnt - Militärpropaganda in Hochglanzoptik. Kriegsgerät sowie hochmotorisierte Autos und Motorräder als Silhouetten vor prallen, orangefarbenen Sonnenuntergängen, kernige, stets verschwitzte Army-Kerle, die den ganzen Tag irre Spaß bei ihren reichlichen Freizeitaktivitäten und etwas Fliegerei haben, bildhübsche Frauen, die alle - ob Astrophysikerin (Kelly McGillis) oder nicht - hochgradig läufig sind usw.

"Top Gun" stellte damals den Versuch des US-Militärs dar, das durch Vietnam angeschlagene Image wieder aufzupolieren. Mit vollem Erfolg - es kam zu einer regelrechten Bewerberflut junger Männer, die auch so cool wie Tom Cruise mit dem Auto ihre College-Tussi abschleppen und ihre Zeit in Bars und auf BBQs verbringen wollten. Rückblickend muss man sagen, dass wahrscheinlich kein anderer Hollywood-Film mehr jungen Männern das Leben gekostet hat und mehr Frauen in ihren Zwanzigern zu Witwen gemacht hat als "Top Gun".

Es ist gleichermaßen beachtlich, wie man eine derart rudimentäre Minimalhandlung so gekonnt in Szene setzen kann, dass die Laufzeit trotzdem mehr oder weniger unterhaltsam vorbeigeht - der Film sieht visuell einfach fantastisch aus. Doch letztendlich ist Tony Scott seinem vorherigen Beruf treugeblieben, da es sich auch "nur" um einen 100-minütigen Werbeclip für das US-Militär handelt. Silver Lining für mich, dass "Top Gun" Tony Scott ermöglcht hat, später eine ganze Reihe großartiger Filme zu drehen, wie z. B. "Man on Fire", "Last Boy Scout", "True Romance" oder "Crimson Tide".

5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 Januar 2023, 01:19:37
Zitat von: Max Blank am 14 Januar 2023, 13:00:20Wiedermal schöne Reviews von PostalDude!  :pidu:

THX! :D

@Topic:

Dirty Harry 3 aka "The Enforcer"

(https://abload.de/img/5051892010337.4fk2fx2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051892010337.4fk2fx2.jpg)

Der "Unerbittliche" ist zurück!

Erstmal nur in der Personalabteilung & später mit neuer Partnerin!

Und dann gehts ab, mit guter, alter Polizeiarbeit, aber auch ein paar Längen...
Im Finale gibt´s aber auf Alcatraz Action ohne Ende ;-)

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 16 Januar 2023, 01:20:15
The Chase (BD)

Ist jetzt auch Butler im Bereich "Fließband B-Movie für den - maximal - zweiten Markt " angekommen ? Immerhin hat er hier noch eine echte Hauptrolle inne und nicht so ein "dritter Statist von links für hohen Paycheck". Trotzdem wirkt seine Darstellung lustlos, wie der ganze Film.

Letztlich scheitert das abseits der eigentlich bewährten Grundidee (Mann in Ehekrise sucht verschwundene Frau, und gerät selbst in Verdacht) schon am konkreten Drehbuch. Um das (bei nachlassender Aufmerksamkeitsspanne) mal vorsichtig zusammen zu fassen:
Spoiler: zeige
Die Ehefrau steigt an der Tanke mal eben so in das Auto eines ziemlich abgefuckt aussehenden ewig nicht gesehenen Kumpels, obwohl sie eigentlich im Auto des Mannes zu den Eltern reist. Besagter Kumpel kommt auf die Idee, mit einer Entführung ein bisschen Cash zu machen, was keine so tolle Idee ist, wenn man eigentlich im Drogengeschäft drin ist. Und irgendwie steckt bei der eigentlich hochspontanen Aktion dann auch noch der Tankwart mit drin, whyever. Ach ja: Irgendwann wird dann der Tod der holden Gattin durch besagte Drogentypen angeteasert, was eigentlich nur glauben kann, wer beim Titanic-Film auch in der Drittsichtung darauf hofft, dass der Kahn nicht sinkt.

Das alles gibt im Ganzen wie im Detail so wenig Sinn, dass ich mich schon gefragt habe, ob ich ein Bier zu viel hatte oder der Drehbuchautor mindestens fünf. Aber selbst wer auf dem Standpunkt steht "Logik ist mir fucking egal, Hauptsache Butler haut ein paar Jungs in die Fresse" kommt kaum auf seine Kosten, die Action (im Kern ein bisschen Geballer im Haus des Drogenkochs) ist sparsam und holprig.

Hoffen wir mal, das Gerald sein Qualitätsniveau nicht dauerhaft auf diesen Level senkt bzw. "Plane" besser ist - hier nur 3/10.

Mona Lisa and the Bloodmoon
(BD)

Dritter Film einer für ihr Debut abgefeierten Regisseuse, und eingeladener Wettbewerbsbeitrag in Venedig  - ist das jetzt schwer ketzerisch, wenn ich mal behaupte, mit einem Mann auf dem Regiestuhl hätte der kein ernsthaftes Filmfestivalhaus von innen gesehen ?

Nicht dass der Film jetzt richtig schlecht wäre, am Ende fragt man sich aber schon, wo hier der tiefere Sinn liegen soll. Für einen Genrefilm ist da zu wenig los, die besonderen Fähigkeiten der Hauptfigur sind wirklich das Karoeinfach des Superheldengenres (jemanden tief in die Augen sehen, und der tut sich dann was an - spart immens an Kosten für F/X). Als möglicherweise anspruchsvolles Drama kommt der schon deshalb kaum auf Touren, weil wir wenig über die Figuren erfahren, kaum etwas über Hudson und so gut wie gar nichts über die von Jeon (Herkunft ? Geschichte ?). Auch die Handlung bleibt im sagen wir mal privaten (oder banalen) Bereich - ein paar notgeile Jungs abzocken, von einem einsam-lädierten Cop verfolgt werden.

Auch optisch hätte ich mir gerade wegen des Titels und des schönen BD-Covers etwas mehr versprochen, der spielt meist in (eher prüden) Stripclubs und auf düsteren Hinterhöfen, optische Highlights bleiben da erwartungsgemäß aus. Die Eingangsaussage "kein schlechter Film" rechtfertigt sich letztlich vor allem deshalb, weil man dem Zufallspärchen Hudson-Jeong dann doch einiges an Sympathie entgegenbringen kann; gerade Jeong spielt das in einer Mischung aus Naivität und Bedrohlichkeit ganz beeindruckend, und Hudson verlässt als Stripperin mit eher wenig Herz ihre schauspielersiche Komfortzone ganz massiv. Und so baut sich bis zum Finale dann doch ein bisschen Spannung auf, weil man
Spoiler: zeige
 "Mona Lisa" ihr Entkommen wirklich herzlich gönnen würde. Wobei sich schon ganz praktisch die Frage stellt, ob die am Airport von Detroit nicht ganz fix einkassiert wird ...


Letztlich ein irgendwo eher banales Großstadtmärchen, das aber trotzdem gerade gegen Ende durchaus ein paar Punkte macht. 5/10.

Black Site
(Amazon)

Schau an, er lebt, der kurze knackige Actionthriller in Die-Hard-Tradition, ohne gleich ein plattes Plagiat zu sein, mit female Lead im weißen Shirt, aber ohne Ruby Rose.

Wobei der personell fast schon eine Umkehr des Stirb-Langsam-Themas ist, böser und tendenziell überlegener Einzelkämpfer gegen ein paar mehr oder weniger Gute  - kleiner Originalitätspunkt, das war mal überfällig. Jason Clark gibt den bad McClane fast schon beängstigend gut und zeigt sogar Nahkampfkompetenz; Jay Courtney als fast ebenso miese Miesmuschel ist dabei ein schöner Kontrahent.

Das ist jetzt beileibe kein Meisterwerk, die Kritiker mochten den nicht so recht (23% RT). Man kann da durchaus kritisch anmerken, dass einige Außenaufnahmen etwas dürftig aussehen; zudem verhebt sich der Plot leicht an dem überdies auch erwartbaren Twist (
Spoiler: zeige
wenn die CIA da insgesamt hintersteckt, hätte man sich den komplizierten Mist mit dem Araber als Köder und "Hatchet" eigentlich sparen können und gleich die Drohne schicken
), aber das war mir in dem Fall alles egal. Der ist zügig inszeniert, bietet solide, harte Action ohne ausufernde Moorhuhnelemente und geriet in der Summe durch die "tickende Uhr" sogar ganz spannend. Und Monaghan geht eigentlich immer.

Von mir mal knapp 7/10 und Gruß an die Profi-Kritiker. Schaut Ihr ruhig "The Woman King", ich nehm den hier.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 Januar 2023, 01:34:40
Bei Amazon Video geguckt:

TAG - A Highschool Splatter Movie

(https://abload.de/img/81afon0ckkl._ac_uy218k2d5g.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81afon0ckkl._ac_uy218k2d5g.jpg)

Täglich grüßt nicht noch ein Teeniefilm, the Dead!

Am Anfang ist man verwirrt, aber man bleibt am Ball, die Story macht Spaß, dazu die eingestreuten Spaltterszenen...
Das Blut ist zwar teilweise CGI, ist aber gut gemacht!

Die Zeitschleifenthematik ist manchmal was langatmig, bei 85 min. Laufzeit nicht gerade hilfreich.. :-/

Das Ende ergibt auf eine verrückte Weise irgendwo Sinn...

Und - der Kameramann hat eindeutig einen Höschenfetisch 😁🙈
Es spielen übrigens (fast) nur Frauen mit! Coole Sache 😉

So einen Film können nur diese verrückten Japaner drehen!

Eine Frage hätt ich noch...:

- Was soll dieser bescheuerte tödliche Wind?! 💨☠️

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 23 Januar 2023, 16:24:21
(https://abload.de/img/unbenannt2dmirp.jpg)

Bei Schauspielerin Megan Park´s Spielfilm-Regiedebüt ,,the Fallout" – bzw. ,,the Life after", wie der Film hierzulande heißt – handelt es sich um ein Drama aus dem Jahr 2021, welches eine Coming-of-Age-Geschichte über drei Teenager erzählt, die ein Schul-Massaker überleben sowie auf die eine oder andere Weise nun mit den Folgen zurechtkommen und ihr Heranwachsen in dieser Welt fortführen müssen. Anhand der direkten Reaktionen und weiteren Entwicklung der beiden Leads – jeweils gut gespielt von der wunderbaren Jenna Ortega und Maddie Ziegler (welche man ja vor allem als grandiose Tänzerin aus verschiedenen Sia-Musikvideos kennt) – wird der Horror der Tat nachvollziehbar vermittelt, ohne dass man jene jemals zu sehen erhält: Als der Täter das Feuer eröffnet, befinden sich Vada und Mia gerade im Toilettenraum der Schule – worauf sich noch ihr Mitschüler Quinton (Niles Fitch) zu ihnen dort hineinflüchtet; beschmiert mit dem Blut seines getöteten Bruders...

Die Schreie, Schüsse, Gedanken und Empfindungen werden sie fortan (psychisch) ,,begleiten". Jeder versucht das Traumatische dieser nur wenigen Minuten auf seine Art zu verarbeiten. Der Film konzentriert sich genau darauf – ebenso wie auf ihren Umgang mit ihren Mitmenschen (Freunde und Familie). Park hat aber keinen ,,düsteren Downer" geschaffen – sondern lockert die Geschehnisse immer wieder auf, ohne dass jene Momente irgendwie unpassend wirken: Selbst eine humorvolle Passage rund um die Auswirkungen eines Drogenkonsums Vadas in der Schule überlagert nicht das Traurige dahinter – also den Grund, warum sie überhaupt zu den Pillen gegriffen hat. Die ,,Chemie" zwischen den Darstellern passt – und auch die Nebenparts wurden u.a. mit Julie Bowen, John Ortiz, Lumi Pollack und Shailene Woodley überzeugend besetzt. Neben dem Cast-Ensemble gefiel mir vor allem Park´s Herangehens- und Entfaltungsweise des Films: Zwar ernst, aber nicht ,,verkniffen ernst" – ohne ,,erhobenem Zeigefinger" sowie den Charakteren ,,Freiraum" lassend...

starke 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 24 Januar 2023, 11:57:39
(https://abload.de/img/unbenannt1x7dgn.jpg)

,,Hot Seat" (2022) ist ein spannungsloser, billiger, generischer Hacker-/Bomben-Thriller von Regie-Niete James Cullen Bressack (,,White Crack Bastard", ,,Beyond the Law" ,,Survive the Game" etc.) aus dem Hause ,,Emmett/Furla/Oasis Films", der vorhersehbar sowie mit reichlich Klischees und Anschlussfehlern des Öfteren geradezu unfreiwillig komisch und ,,LOL-ig simpel geartet" daherkommt (u.a. in Bezug auf die erzählte Geschichte, Charakterzeichnungen, Locations, miese CGI-Explosionen, wer der Täter ist sowie im Bereich der präsentierten ,,Computergrafiken-Veranschaulichungen von Hack-Vorgängen")...

Kevin Dillon verkörpert die Hauptrolle unglaubwürdig und Shannen Doherty kann einem als Kaugummi-kauende Einsatzleiterin eigentlich nur leidtun – während Kate Katzman und Lydia Hull zumindest besser aussehen als sie spielen. Und Mel Gibson? Der war offenbar immerhin mit Spaß bei der Sache – kann aber auch nichts reißen. Ich hatte mir den Film übrigens im Flieger angeschaut, nachdem ich am Flughafen gelesen hatte, dass man Mel wegen seiner ,,Gebaren und Gesinnungen" nach diversen Beschwerden nun doch lieber nicht als Grand Marshal beim diesjährigen Mardi Gras dabeihaben möchte...

2,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 26 Januar 2023, 12:44:11
(https://abload.de/img/unbenannt29lf8t.jpg)

In dem 2017er Thriller ,,Blood Money" treffen sich drei Schulfreunde (Ellar Coltrane, Willa Fitzgerald und Jacob Artist) einige Monate nach Abschluss der High-School wieder, um gemeinsam einen Rafting- und Camping-Trip anzugehen. Dabei stoßen sie auf einige im Fluss treibende Säcke voller Geld – worauf ein Streit zwischen ihnen entbrennt, wie mit dem Fund umgegangen werden soll: Polizei informieren – oder einfach behalten? Schon bald geraten sie ins Visier des eigentlichen ,,Besitzers" der Millionen (John Cusack), der das Gebiet bis dahin nach eben jenen durchsucht hatte...

Bei dem Film hat Lucky McKee Regie geführt, den ich als Regisseur echt schätze. Inszenatorisch handelt es sich bei diesem hier leider um sein (bis zum Punkt seiner Entstehung) konventionellstes Werk, das sich u.a. optisch in keiner Weise von der Schar gängiger VoD/DtV-B-Movies unterscheidet: Solide – aber weder nennenswert spannend noch ,,atmosphärisch". Das Gefühl hatte ich bereits beim Trailer – weshalb ich den Streifen auch so lange ,,vor mir hergeschoben" hatte: Aufgrund der Befürchtung, es wäre für ihn bloß eine ,,lieblose Paycheck-Arbeit" gewesen...

Es gibt keine Sympathieträger – und so einige ihrer Entscheidungen sind nicht allzu cleverer Natur. Cusack mimt auch keinen eiskalten Killer – sondern einen, der eigentlich nicht die Absicht hatte, jemanden zu töten. Aber so viel Geld kann Menschen nunmal zu ,,bestimmten Handlungen" bewegen – siehe John Huston´s ,,The Treasure of the Sierra Madre" oder Walter Hill´s ,,Trespass". Spätestens in der zweiten Verlaufshälfte erkennt man dann, dass es offenbar wohl die Zeichnungen und Konstellationen der Figuren waren, die McKee zur Mitwirkung bewogen hatten...

Neben Geld, Gier, Hoffnungen und Bedürfnissen geht es ebenfalls um das Mädchen der Clique, für welche beide Jungs Gefühle hegen, seit sie in die Pubertät gekommen waren. Dieses Gender-bezogene Element der Geschichte (das ,,männliche Besitzstreben" in Bezug auf sie sowie ihre Umgangsweise damit) ist reizvoll – und die Szene, in der die überzeugende Willa Fitzgerald genau das endlich mal ausspricht, richtig gut. Das letzte Drittel wusste mir schließlich brauchbar zu gefallen – nur schade, dass die vorangegangenen zwei merklich schwächer geraten sind...

Enttäuschende 3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 26 Januar 2023, 17:47:14
Scary Movie 5

(https://abload.de/img/71pvwqnqmwl._sy445_wmcsx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71pvwqnqmwl._sy445_wmcsx.jpg)

Der Anfang mit Charlie und Lindsay ist witzig 😂
Sie verarschen sich herrlich selbst 😂🙈

Snoop Dogg ist auch ganz witzig, da hätte ich gerne von mehr gesehen !

Leider fehlt Cindy... Die "neue" ist zwar in Ordnung, aber Anna Faris fehlt mir trotzdem!  :sad:
Dan ist immerhin noch da & so dämlich wie immer!

Die Paranormal Activity Verarsche ist nicht meins, mag aber die Filme auch nicht unbedingt. 😕

Die Planet der Affen & Black Swan Verarsche sind dafür ganz witzig..
Die Inception und Evil Dead Verarsche machen aber mehr Bock! :lol: :lol:

Dennoch fehlt mir der Zusammenhang, irgendwie war es in den Teilen vorher besser gemacht..

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 29 Januar 2023, 12:52:30
Devotion (Netflix)

Die historische, wenn auch unter uns gesagt jetzt nicht sooo spektakuläre Geschichte des schwarzen Kampffliegers Jesse Brown ist auf dem direkten Weg vom maßvoll erfolgreichen US-Kinoeinsatz zu Netflix geflogen. Da werden die Macher wohl die Welt nicht ganz verstanden haben: Der vergleichsweise alte weiße Mann Tom Cruise macht mit seinem durchweg erfundenen Fliegerpic, in dem vom Colgatelächeln der Hauptfigur über "Mach 10-Fighter" bis zum Sieg über sinistre Atomächte so gar nichts "stimmt", Milliarden. Und den hier, der weitgehend "wahr" ist und mit einem zeitgemäß-woken Helden aufwartet, will keiner sehen.

Ich persönlich war ja etwas skeptisch, ob man nach dem thematisch ähnlichen Film-Doppel über die "Tuskegee"-Airmen schon wieder einen Militärfilm machen muss, der den unleugbaren Rassismus dieser Zeit mit viel US-Patriotismus verbinden möchte. Zumal "Red Tails", einer der zwei vorgenannten, ein aus meiner Sicht unfassbar schlechter Film ist, der mit seiner CGI-Comic-Ästhetik und den Star-Wars Fliegerszenen meilenweit am Thema vorbeifliegt.
Insoweit Entwarnung: Auf das Niveau sinkt der hier nicht, in keiner Phase. Etwas ungewöhnlich aus meiner Sicht die Entscheidung, auf die Ausbildungsphasen des Helden, in denen Rassismus und die Ablehnung des weißen Militär-Establishments vermutlich am deutlichsten waren, zu verzichten. Der Film steigt ein zu einem Zeitpunkt, an dem Brown "eigentlich" schon etabliert war, die Kameraden sind von Hudner abgesehen halt distanziert- neutral, die Leistungen werden anerkannt. Ein paar "Botschaften" sind geschickt eingebaut, zB die Sache mit dem Leitoffizier auf dem Träger, dem Brown einfach nicht traut und sich damit das Leben schwer macht, aber ein reines Black-Soldier-Movie nach dem Schema "Ablehnung - Ausbildung - Bewährung - Anerkennung" ist das nicht geworden.

Technisch ist das ein Gemischtwarenladen aus realen Flugszenen und CGI bei Schiffen und Bodenangriffen; da das Budget maximal Mittelklasse gewesen sein dürfte und Flugzeugträger aus der Ära eh nicht mehr verfügbar sind, ziemlich alternativlos. Großes Lob für die vermutlich authentischen (oder gut nachgebauten) Corsair-Flieger, die man da überwiegend eingesetzt hat; Highlight für die Flugzeugfans wie mich klar der Luftkampf gegen die MIG-15, bei der ich nicht mal genau sagen kann, ob die echt oder getrickst war (auch wenn der Ausgang militärhistorisch zweifelhaft ist, die MIG waren in der Kriegsphase schon weit überlegen). Weniger schön: Die Bodenangriffszenen sehen dann doch wieder eher nach Computer aus, da kommt der Film halt viel früher an die (Budget-)Grenzen als ein sicherer Blockbuster wie TG-M.

Und sonst so ? Nett und locker inszeniert sind die Szenen mit "Liz Taylor" in ersten Filmhälfte;  schwierig, wenn auch aus Sicht der Macher unvermeidlich ist dann halt das Ende, bei dem es dann doch wieder aus allen Bildschirmecken vor Pathos, Patriotismus und Melodram tropft. Komplett über die Grenze des Erträglichen geht der Film aber auch hier nicht hinaus, der
Spoiler: zeige
Abschied Hudner-Brown
fällt schon eher knapp aus.

In Punkto Gesamtnote schwanke ich etwas. So sehr ich Fliegerfilme eigentlich mag, so wenig brauche ich über jedes  evtl. auch früh gestorbene Fliegerass der US-Militärgeschichte einen patriotischen Heldenfilm, ganz unabhängig von dessen Hautfarbe.
Weil der sich über die Gesetze solcher Filme aber zumindest teilweise etwas hinwegsetzt und auch technisch in der Summe solide ist, springe ich mal über meinen Schatten und vergebe (ganz knapp) 7/10.

Deus (Amazon 99 Cent)

Schon wieder ein preiswerter Weltraumstreifen mit (eher minimalen) Horrorelementen - der Vergleich zum russischen Gemini Projekt (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1326909.html#msg1326909) drängt sich auf, und etwas besser war der hier schon, um das Fazit vorwegzunehmen.
Sein wir ehrlich, über das Standardszenario "Raumschiff fliegt los, weil sich da draußen was seltsames tut" kommt der aber auch nicht hinaus. Gerade als früherer Perry-Rhodan-Leser komme ich nicht umhin, in Sachen "Handlung", Fantasie, generell im Weltraumfeeling massivste Defizite in der Filmindustrie festzustellen, da war  in einem PR-Heft meist weit mehr Space Opera drin als im gesamten Jahresoutput von "SF-Film international 2. und 3. Liga" zusammen.

Liegt natürlich auch ein bisschen am Geld. Sagen wir mal so: Für ein Budget im vermutlichen Ein-Prozent-Bereich vom Avatar sieht der gar nicht so schlecht aus, das Raumschiff ist angemessen detailreich-filigran, und sogar die
Spoiler: zeige
 finale Explosion
geht halbwegs klar. Das filmauslösende Mars-Objekt geriet ein wenig dunkel, so dass der überschaubare Aufwand nicht so auffällt, trotzdem insgesamt "grüner Bereich". Grundlegende Weltraumphysik (Schwerelosigkeit, Funkverzögerzung, Töne im All - letzteres sogar im Dialog -) wird allerdings komplett ignoriert, aber Schwamm drüber, ist ja kein verfilmter Hawkins.

Dafür fällt die Story, die man nicht ohne das Ende und damit spoilerfrei besprechen kann, halt doch deutlich ab. Nun würde ich besagtes Ende nicht als Vollenttäuschung abhaken, aber etwas ernüchternd ist das schon.
Spoiler: zeige
Ich verlange von den Autoren gar nicht, dass die aus dem Minenfeld "Gott könnte im All sein" eine wirklich kühne Vision basteln, das hat schon "Kirk" bei seinem Star-Trek Regiesolo nicht hinbekommen. Aber die reale Erklärung ist so banal wie panne (mal ehrlich: So eine Kiste im Marsorbit zu bauen, müsste Billionen kosten, unbemerkt bliebe die auch kaum, und das alles um ein paar Milliarden Menschen zum Selbstmord zu motivieren ? Und dann auch noch ein Raumschiff hinschicken, dass das problemfrei verhindern kann ??). Dass unterwegs eher sinnfreier Hokuspokus die Zeit füllen muss  (Stimmen per Chip im Kopf)
gibt dem drehbuchseitig den Rest.

Schön immerhin, SF-Allzweckwaffe Claudia Black noch mal wiederzusehen, die ragt allerdings aus einem ansonsten blassen Cast heftig heraus, vor allem der kernige Ex-Marine ist lausig gespielt (kann zT aber auch an der flauen, wenn auch nicht grottigen Synchro liegen).
In der Summe aus "technisch ordentlich" und "inhaltlich dürftig" würde ich den mit knapp 5/10 bewerten, einen Tick über der Konkurrenz aus Russland. Was anderes dürfte man derzeit aber eh nicht sagen, oder ??

Hunters Creek (OT Rust Creek) (WOW)

Aus der Liste "fliegt bald raus" bei Wow rausgepickt, und auch irgendwo was halbwegs positives über den Film gelesen. Aber letztlich fand ich den so durchschnittlich, dass man da nur noch schwer Höhen oder Tiefen herausarbeiten kann - so ein bisschen frage ich mich immer, warum solche Filme überhaupt gemacht werden, oder glauben die Macher wirklich, da irgendwelche Begeisterung auszulösen ?

Standardszenario (Frau allein im Auto, Umleitung, Rednecks treffen, Ärger bekommen), Standardlandschaften, Standardpersonal - insbesondere die unvermeidlich korrupte Polizei, ein ganz klein bisschen Blut. Der "Cousin" bringt minimale Abwechslung in den Personenbestand, aber letztlich bleiben wirkliche Überraschungen oder irgendwas aus der Rubrik "kleines Highlight" komplett aus. Und der Versuchung "Böse killen Böse, um es der Heldin etwas leichter zu machen" kann der auch nicht widerstehen, das zieht der Action und dem Finale gleich heftig den Zahn.
Da ist wirklich so gar nichts dran, was eingetretene Pfade billiger Redneck-Streifen verlässt, so dass ich an der Stelle einfach mal Schluss mache.  4/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 30 Januar 2023, 00:41:49
Dirty Harry 4: Sudden Impact

(https://abload.de/img/284800_fy5de2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=284800_fy5de2.jpg)

Nachdem er beim morgendlichen Kaffeetrinken ein paar Gangster erschossen hat & in einem Prozess von einem Mafiaboss als Zeuge von ein paar Gangstern gejagt wird, bekommt Harry (Zwangs)urlaub verschrieben! Samt Hund! 😁
Aber selbst dort kann er die Spürnase nicht ruhen lassen...

Eine Frau geht derweil, Jahre nach ihrer Vergewaltigung, auf Rachetour.. 😈

Ein sehr düsterer & harter Teil!

P.S.: Hier kommt endlich auch der Spruch "Make my Day" !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 30 Januar 2023, 10:22:37
(https://abload.de/img/unbenannt244cpd.jpg)

"Bedeviled" ist ein 08/15-Horror-B-Movie der Gebrüder Abel und Burlee Vang aus dem Jahr 2016, bei dem einige Teenager von einem übernatürlichen Wesen terrorisiert werden, nachdem sie eine mysteriöse App heruntergeladen haben. Effekt-technisch, handwerklich und darstellerisch ist der Streifen durchweg erfreulich solide geraten – worüber hinaus es punktuell sogar passable Spannungs-Sequenzen zu verzeichnen gibt. Inhaltlich sieht es dagegen nicht so prickend aus, da die Story wenig raffiniert ausgearbeitet wurde sowie ohne nennenswerte Überraschungen daherkommt. Und wenn bei mir auf der Haut auf einmal ein rötliches Mal in Form des Logos einer App, die ich gerade heruntergeladen habe, auftauchen würde, würde ich persönlich deutlich anders reagieren als die damit irritierend "unaufgeregt" umgehenden Jugendlichen hier. Ebenfalls schade: Die zahlreichen "Jump Scares" sind überwiegend plumper und vorhersehbarer Natur – was einem effektiveren Spannungsaufbau und Atmosphäre-Grad merklich entgegenwirkt. Im Ganzen ist "Bedeviled" für einen Genre-Flick der "Güteklasse B" aber durchaus einigermaßen kurzweilig und annehmbar geraten... 

4,5/10



(https://abload.de/img/unbenannt12dfh6.jpg)

Basierend auf Jin Yong´s 1963er Roman "Demi-Gods and Semi-Devils", handelt es sich bei "Sakra" (2023) um einen "Wuxia"-Streifen von und mit Donnie Yen, in welchem er den "tragischen Volkshelden" Qiao Feng verkörpert. Alles in allem ein unterhaltsames Werk mit einigen feinen Action-Szenen, welches aber mit auffälligen "Holprigkeiten" in den Bereichen Inhalt und Pacing zu ringen hat...

6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/sakra/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 2 Februar 2023, 02:01:16
Bei Sky aufgenommen:

Leichen pflastern seinen Weg

(https://abload.de/img/indexzjizr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=indexzjizr.jpg)

Sehr blutiger Western!
Vielleicht wirkt er durch den Schnee härter, vielleicht durch die Leute, die ganze Gegend...

Kinksi als knallharter Kopfgeldjäger, der wirklich überall Leichen versteckt hat! ☠️

Jean-Louis Trintignant als (unfreiwillig stummer) Gegenspieler, der ihn stumm, aber stetig verfolgt...

Das Finale ist hart & unerwartet!

Stark!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 2 Februar 2023, 15:21:48
(https://abload.de/img/unbenannt2y0id8.jpg)

,,JUNG_E" (2023) ist ein koreanischer dramatischer Sci-Fi-Action-Streifen aus dem Hause ,,Netflix" von Regisseur und Drehbuchautor Sang-ho Yeon (,,Train to Busan"), dessen generisches Ausgangs-Szenario mit allerlei Elementen aufwartet, von denen einem die meisten (sowohl in Sachen Inhalt als auch im Bereich Design/Stil) aus früheren Genre-Veröffentlichungen vertraut vorkommen – was hier aber nicht ganz so übel ist wie etwa bei ,,Warriors of Future" jüngst...

Im Zentrum der Geschichte steht ein High-Tech-KI-Programm – sowie damit verwoben eine spezielle Mutter-Tochter-Beziehung; zu der es einem aber nicht gerade leicht fällt, eine ,,emotionale Connection" aufzubauen. Das führt im (zudem recht Action-armen) Mittelteil dazu, dass sich eben jener merklich ,,zieht" – bevor der überwiegend vorhersehbare Verlauf schließlich in einem ausgedehnten, wenig originellen (aber immerhin flotten) Finale mündet...

Die zahlreichen Effekte (CGIs und Green-Screens) sind ,,von schwankender Qualität" – so einige erinnern an die Güte derer damals in ,,I, Robot". Die Fights wurden nicht sonderlich kreativ arrangiert, Spannung kommt keine auf und inhaltlich gibt es nur vereinzelte reizvolle Ideen zu registrieren – ebenso wie punktuelle ,,Logik-Unstimmigkeiten" (bspw. auf die Parameter der zentralen Simulation bezogen)...

Was eine durchaus interessante Auseinandersetzung mit ethischen Fragen über künstliche Intelligenzen und individuelle Persönlichkeitsrechte hätte werden können, entpuppt sich letztlich als eine relativ ,,oberflächliche", belanglose, klischeehaft-uninspirierte Angelegenheit. Obendrein ging mir eine Figur mit ihrer aufdringlich ,,witzigen" (albernen) Art in der ersten Hälfte wahrhaft unschön auf die Nerven...

knappe 4/10

Unabhängig des Films: Hauptdarstellerin Kang Soo-youn starb kurz nach Ende der Dreharbeiten im Alter von 55 Jahren an einer Hirnblutung, nachdem sie zwei Tage zuvor nach einem Herzstillstand in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Ihr ist der Streifen gewidmet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 4 Februar 2023, 01:49:36
Dirty Harry 5: Das Todesspiel

(https://abload.de/img/71wiodeqk6l._ac_uy218oriqp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71wiodeqk6l._ac_uy218oriqp.jpg)

Auch dieser, der finale Teil, ist spannend und gut gemacht!

Die Action ist (80er)hart, wies sein muss!
Story ist typisch, IMO. Dieses "Todesspiel" finde ich etwas lächerlich, aber man brauchte wohl etwas zum "aufhängen", naja^^
Die Verfolgungsjagd mit der kleinen, ferngesteuerten Corvette ist geil ! 😁

Harry ist zwar älter, aber immer noch fit!

btw: Welcome to the Jungle! 🤘🏻

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 6 Februar 2023, 10:09:25
Robocop

Ein verdammter Klassiker des Sci-Fi-Action-Genres!
Auch nach 30 Jahren hat der Film nichts an seiner satrischen Wirkung, der futuristischen Stimmung und der schnörkellosen Inszenierung eingebüßt. Über die Effekte muss man nicht viel sagen, ist ja klar, dass ein Film von 86 dahingehend schlecht gealtert ist, zumindest was ED-209 angeht, alles andere kann sich immernoch sehen lassen... ok, vielleicht bisserl viel Nostalgiebonus von mir.
Ich war dann doch etwas erstaunt als Robo "plötzlich" schon im Finale stand, Bodecker & Co. platt mähte und dem guten Dick den Rest gab. Die 100 Minuten vergingen einfach wie im Flug! (wenn ich da so an heutige Actionfilme denke, die zum Großteil 2,5 Stunden laufen, sehne ich mir scho bisserl die "gute, alte Zeit" zurück)

8/10 (übrigens bringt Arte nächste Woche Sonntag Starship Troopers)


Bullet Train

Ein Gangsteractioner, der von allem bisserl was abkupfert, ein paar ganz nette Ideen einbringt, aber dann doch den dicken Wumms vermissen lässt. Ordentlich inszeniert, ja auf jeden Fall, die Darsteler (bis in die kleinste Cameo) sind alle gut drauf, nur passte irgendwie die "blockbusterisierung" der Action nicht so ganz, speziell das Finale war dann bisserl viel des Guten.
Ich mag solche Filme schon, auch wenn se schnell wieder aus meinen Synapsen verschwinden, sogar das comichafte Überzeichnen der Action war ok, aber zum Ende hin war es dann doch eine überstrapazierte, viel zu konstruierte jeder-fickt-jeden Geschichte.

7/10


You People

Puh... weiß ja nicht... fällt mir echt noch schwer den zu bewerten, aber war weder richtig lustig, noch satirisch oder gesellschaftskritisch. Keine Ahnung was Hill, der Produzent und Co-Autor ist, hier erzählen wollte, an mir ist die message vorbeigerauscht.
London, Murphy & Louis-Dreyfus sind noch die Highlights, Duchovny einfach nur verschwendet und Hill... ach, ich mag den Typen einfach nicht, werd nicht mit dem warm. (in Superbad war er echt gut, in WoWS hat er auch gerockt, aber sonst, na ja)

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 6 Februar 2023, 10:38:17
(https://abload.de/img/unbenannt19pdrw.jpg)

Bei ,,Never Forget" – welcher hierzulande unter dem Titel ,,Memento of Murder" erschienen ist – handelt es sich um einen Low-Budget-Thriller aus dem Jahr 2007. In dem Streifen kommt Frank (Lou Diamond Phillips) in einem Wald aus einer Bewusstlosigkeit mit einem erlittenen Gedächtnisverlust wieder zu sich – u.a. mit einem blutigen Messer am Mann. Kurz darauf taucht ein Herr (Kristen Holden-Ried als Andy) auf, der ihn mit einer Pistole bedroht und ihm vorwirft, er hätte in einem Ferienhäuschen nahebei ein Blutbad angerichtet sowie seine Frau entführt, welche er zuvor gestalkt hätte. Leider kann sich Frank an keine der angeblichen Taten erinnern...

Der Film bezieht seinen Reiz aus der Frage, ob Frank wirklich ein Killer ist – oder ob Andy die Morde wohlmöglich begangen hat; die Situation also genau umgekehrt ist (inklusive dass die vermisste Natasha Frank´s Angetraute ist, hinter der Andy obsessiv her war). Dadurch, dass Regisseur Leo Scherman (,,Trench 11") regelmäßig beide Möglichkeiten veranschaulicht, indem er die Darsteller gegeneinander austauscht, während über die betreffenden Situationen gesprochen wird (oder Frank Gedächtnisfetzen in den Sinn zurückkommen), bleibt das ,,Whodunit"-Spielchen für den Zuschauer unterhaltsam...

Die meiste Zeit entfaltet sich der Streifen als ein reines 2-Personen-Stück im Wald. Die beiden Leads machen ihre Sache glaubwürdig – wogegen die Nebenrollen (z.B. in den Flashbacks) bestenfalls mäßige Performances bieten. Nicht immer handeln die Figuren glaubwürdig – aber das hält sich noch im Rahmen. Das gebotene Ende geht in Ordnung. Das Problem ist jedoch, dass der Inhalt zu wenig hergibt, um Spielfilmlänge zu erreichen bzw. diese vernünftig auszufüllen. ,,Füllsel-Szenen" (und damit verbundener ,,Leerlauf") schaden der Spannung. Sprich: Als 50-Minüter hätte ,,Never Forget" mit Sicherheit echt klasse funktioniert...

4/10


(https://abload.de/img/unbenannt2jadia.jpg)

,,Viena and the Fantomes" ist ein in den '80ern im Umfeld einer Post-Punk-Band angesiedeltes Indie-Drama von Gerardo Naranjo (,,Miss Bala"), welches eigentlich schon 2014 abgedreht, letztlich aber erst 2020 veröffentlicht wurde: Quasi ,,Kontrast-Programm" zu Cameron Crowe´s ,,Almost Famous" – u.a. mit Dakota Fanning, Caleb Landry Jones, Zoë Kravitz, Evan Rachel Wood und Jon Bernthal...

Inhaltlich wie optisch unglamourös, überwiegend ,,gefühlsarm-kühl" sowie mitunter wahrhaft ungemütlich, gefiel mir u.a. die ,,abgewetzte" Ausstattung und Ästhetik sowie die Besetzung. Dass der Film dem Publikum allerdings konsequent Details jeglicher Art verweigert – was bspw. das Entstehen einer ,,emotionalen Connection" zu den Charakteren stark erschwert bzw. gar verhindert – ist schon gewöhnungsbedürftig....

knappe 5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/viena-and-the-fantomes/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 Februar 2023, 19:29:06
Donnie Brasco 3-Disc Limited Edition Cover A, in der Langfassung

(https://abload.de/img/423383_fhgiba.jpg) (https://abload.de/image.php?img=423383_fhgiba.jpg)

Gutes Mafiadrama!

Al Pacino & Jonny Depp spielen ebenbürtig gut, Michael Madsen wie immer, aber das verdammt gut! Ich mag den Mann einfach !

Natürlich strotzt der Film vor Klischees, aber, hey, es ist ein Mafiafilm :D
Die Story nach der wahren Begebenheit ist augenscheinlich spannend umgesetzt inkl. verschiedenen Schauplatzwechsel.

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 9 Februar 2023, 13:18:10
(https://abload.de/img/unbenanntxxxsdd3s.jpg)

,,Infiesto" (2023) ist ein spanischer Thriller aus dem Hause ,,Netflix", der im März 2020 angesiedelt daherkommt – also in den ersten Wochen der Covid-19-Pandemie. Als im Land ein Lockdown verhängt wird, taucht in einer Stadt im Norden auf einmal ein traumatisiertes, mehrere Monate zuvor entführtes Mädel wieder auf – u.a. Fesselmale sowie ein auf ihrem Rücken eingebranntes Symbol aufweisend. Die beiden Polizisten García (Isak Férriz) und Castro (Iria del Río) übernehmen den Fall. Schon bald kommt heraus, dass man es offenbar mit mehreren Tätern zu tun hat, die für die Verschleppung mehrerer Teens in der Gegend verantwortlich sind...

,,Infiesto" – übrigens der Name eines Minen-Städtchens in Asturien – hat mich durchweg ordentlich zu unterhalten vermocht. Der Film Patxi Amezcuas (,,7th Floor - Jede Sekunde zählt") entfaltet sich vor dem Background der Anfänge der Pandemie – was mit zu der Grundstimmung des Werks beiträgt, welches auch von der Optik, dem Inhalt und den Locations her nett düster-atmosphärisch geartet ist. An den Darstellern und der Inszenierung hatte ich nichts auszusetzen – während die Story ihrerseits jedoch nicht über ,,zweckdienlich-solide" hinausreicht. Zudem fand ich es nach einer (positiven) ,,unerwarteten Sache" gegen Ende etwas schade, dass der Showdown an sich relativ ,,kurz und bündig" gehalten wurde...

Fazit:  Im übertragenen Sinne wie eine spanische Version einer dieser kompetenten Made-for-TV-Krimis aus Skandinavien, ist ,,Infiesto" eine durchaus kurzweilig-stimmungsvolle Angelegenheit, die einen im Rahmen ihrer knapp über 90-minütigen Laufdauer brauchbar zufrieden zu stellen vermag – unabhängig dessen, dass sie einem im Anschluss vermutlich schnell wieder ,,aus dem Gedächtnis entschwinden" dürfte...

6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Februar 2023, 19:40:17
Jurassic World

(https://abload.de/img/51oywmvl6l._sy300_a0iw5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51oywmvl6l._sy300_a0iw5.jpg)

Anfangs war ich sehr skeptisch, die Trailer haben bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Aber ich wurde positiv überrascht!

Die Effekte passten gut hinein, die Schauspieler waren leider nicht so gut wie in den alten Teilen. (Einzig Chris Pratt hat mich positiv überrascht)
Die vielen kleinen und großen Anspielungen auf die alten Teile waren n1ce!
Und meine Lieblinge, die Velicioraptoren, waren SEHR cool!
Nur diese neue Dino hat mich abgefuckt ..
Warum musste das sein...? Es war zwar der nächste logische Schritt, aber trotzdem, meh... :/

Alles in allem: Starkes Dinocomeback!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 11 Februar 2023, 12:16:36
Filmabend mit Kumpels bei mir:

Over the Top

(https://abload.de/img/484603_fnne74.jpg) (https://abload.de/image.php?img=484603_fnne74.jpg)

Over the Top! Der Titel ist Programm!

Alleine die Idee, eine WM im Armdrücken auszurichten... 😂

Stallone spielt den Trucker, der einen Traum hat & nebenbei auf seinen Sohn aufpassen muss, solide, Sly halt ;)

Am Anfang nervt der Bengel etwas, aber er und sein Vater lernen sich bei dem Roadtrip immer besser kennen!
Der Großvater versucht alles, um ihn zu bekommen, legal, wie illegal! Dann geht nämlich die Action los, ich sag nur Truck und Eingangstor, wunderbar! Real Action at it´s Best! 💥

Ansonsten gibt es vor allem im Finale viel Armdrücken, was aber gut und voller Adrenalin dargestellt ist, so wie es wohl sein soll! 🙈

Ach ja & der geniale 80s-Soundtrack ist nicht zu verachten ! Kenny Loggins, Asia uvm. !

Alles in allem ein überraschend gut gemachtes Actiondrama!

4/5

Rocky

(https://abload.de/img/407286_fsydrm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=407286_fsydrm.jpg)

Endlich ma "Rocky" gesehen!

Ich kann verstehen, das er 3 Oscar´s abgeräumt hat, Sly hat hier einen starken Job gemacht, nicht unbedingt schauspielerisch, aber das Drehbuch ist schon stark...
Der arme, kleine, relativ alte (30 Jahre), Boxer, der unverhofft DIE Chance seines Lebens bekommt!

Ich mag Sly, der hier noch etwas dümmlich herumtapst, das alte, arme Philadelphia, all das ist glaubthaft dargestellt, aber die Liebesgeschichte kaufe ich Stallone nicht ab bzw. ist sie IMO ein bisschen holprig inszeniert..

Dafür ist das Training mit der legendären Treppe und der ikonischen Musik schon sehr geil gemacht, aber mich nervt  einfach die Liebensgeschichte mit seiner "ADRIANNEEEE!"

Der Boxkampf entschädigt aber für vieles, sehr stark! Wie die 2 sich gegenseitig ALLES abverlangen und Rocky einfach NIEMALS aufgibt.... ! 🥊🩸🥊

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 11 Februar 2023, 13:58:35
Vor 10 Jahren bin ich besagte Treppe selbst mit grauer Trainingsjacke hochgelaufen, ein herrliches Vergnügen.

Hier zuletzt Alien3 im Extended Cut gesichtet (Blu Ray)

Insgesamt wissen die dichte Atmosphäre, die düsteren Kulissen und das Schauspiel weiterhin zu überzeugen. Allerdings besitzt Finchers Langfassung dann doch einige nicht zu leugnende Längen und vor allem fallen die Alieneffekte (besonders wenn es an der Decke hängt) negativ auf. Hier ist dringend eine Nachbearbeitung (vielleicht für 4k Release von einem frischen Master) notwendig. Auf großen Diagonalen kann man sich auch andere rauschende und schlecht aufgelöste Teile des Films kaum noch ansehen. Nach einer Frischzellenkur schaue ich mir das gerne irgendwann wieder an, aber so.... brrr.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 13 Februar 2023, 09:50:02
(https://abload.de/img/unbenannt1gtc65.jpg)

"Dying is easy" (2021) ist ein rund 21-minütiger Batman-Fanfilm mit Kevin Porter, Aaron Schoenke und Michael Madsen in den Hauptrollen, bei dem in Nebenparts u.a. noch Chris Daughtry, Doug Jones, Amy Johnston und Casper van Dien mit von der Partie sind. Hauptsächlich via Crowdfunding finanziert, ist es evident, dass die Verantwortlichen mit Engagement bei der Sache waren, sie eine solide Story zu erzählen hatten und das ihnen anvertraute Geld ergiebig zu verwenden wussten. Ausstattung und Kostüme können sich sehen lassen - den Look und einen "Twist" gegen Ende mochte ich ebenfalls. Bestimmte zentrale Performances fand ich allerdings bloß bedingt zufrieden stellend - und gern hätte es etwas mehr Action geben dürfen...

knappe 5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/dying-is-easy/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 13 Februar 2023, 13:32:48
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Vier Fäuste für ein Halleluja (Comedyfassung)

(https://abload.de/img/71adg3wxjvl._ac_uy21884ewe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71adg3wxjvl._ac_uy21884ewe.jpg)

Gleicher Film, andere Syncro!

Auch der Nachfolger von "Die rechte und die linke Hand des Teufels" macht wieder sehr viel Spaß!

Die Anfangssequenz, wo die 2, noch getrennt, ein paar Gauner ausrauben, herrlich & als die Verwechslungsgeschichte dann richtig los geht, wird´s richtig spaßig!
Es ist alles "Spencer/Hill"-typische vorhanden, die Sprüche, die Prügelein, das Essen! Hier in einem Nobelrestaurant, absolute Kultszene! :-D

Das Finale im Mönchskloster ist superlustig, mit dem Rugbyähnlichen verpackten Geld!

Schade, das es keinen 3. Teil gab! :-/

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 13 Februar 2023, 21:45:19
Alienoid (BD)

Erster Teil eines geplanten südkoreanischen Zweiteilers, der auf dem letztjährigen FFF einige Begeisterung auslöste, aufgrund des abrupten Endes quasi zur Halbzeit aber auch etwas Missfallen.

Wobei ich da immer den leichten Verdacht habe, dass Hochstimmung auf solchen Geek-Festivals auch etwas mit dem aktuellen Promillepegel oder einer gewissen Massenbegeisterung zu tun hat, objektiver Betrachtung (wenn es die denn gäbe) hält das kaum stand. Konkret haben da die Macher wohl die Option gesucht, das leicht angestaubte asiatische Wuxia-Historienfilmgenre mit ein paar modernistischen Drehs für das jüngere Publikum aufzuarbeiten. Somit gibt es eine eher wirre SF-Story um außerirdische Verbrecher, die whyever in den Köpfen von Menschen "unserer" Zeit geparkt werden, was dann noch whyeverer zu Problemen in einer undefinierbaren Historienepoche, in der gerne mal kräftig rumgezaubert wird, führt.

Von mir dazu die klare, wenn auch subjektive Ansage: Einfach mal den ganzen pseudohistorischen Krimskrams rausgeschnitten, hätte der immer noch eine ordentliche Lauflänge gehabt und mich zumindest passabel unterhalten. Denn die ganze Historienebene ist doch ziemlich fauler Zauber, mit Stilbrüchen (Kampfroboter), irrelevanten Figuren (u.a. ein Zauberer-Strich-Söldner-Pärchen, das sich unmotiviert auch mal in Katzen verwandelt) und mäßigen Wireworks-Effekten. Dass am Ende die Verbindung zum anderen Filmteil irgendwie noch gelingt, ist fast schon ein halbes Wunder.

Die Gegenwarts- (oder leichte Zukunfts-)ebene verrät schon eher den Anspruch der Macher, da so eine Art Schmalspurversion der marvellschen Zerstörungsorgien zuzüglich ein paar Transformeranleihen zu produzieren. Mit mindestens einer fehlenden Null an wichtiger Stelle im Budget ein eher optimistisches Vorhaben, aber ein oder zwei Actionszenen in dem Umfeld haben dann doch ganz ordentlich Wumms (Doppelwumms?), und auch die Effekte können sich hier insgesamt sehen lassen. Allerdings neigt die Figurenkonstellation auch in dem Teil - u.a. mit einer vorwitzigen Göre und ihrem besorgten Android-Vater sowie einigen Humorversuchen - zu leichtem Nervfaktor, aber in der Summe ist der Teil ertragbar.

Anders als überwiegend das FFF-Publikum wusste ich das mit dem abrupten Abbruch in der "Mitte", und da meine Erwartungshaltung für einen Teil 2 auch überschaubar ist, würde ich dafür auch nicht extra Punkte abziehen, obwohl so was generell im Kinobereich nicht so gut kommt. Bleiben aber trotzdem nur 4,5/10.

Ryde
(BD)

Billiger, wenn auch optisch nicht völlig mißglückter Neon-Slasher, bei dem die "Uber"-ähnliche Ryde-App letztlich nur ein alberner McGuffin ist, um einem öligen Unsympathen bei einigen mäßig getricksten, aber heftig blutigen Morden zuzusehen. Oder alternativ auf ein paar Nacktszenen der leidlich attraktiven DarstellerInnenriege zu hoffen, wobei da der interne Counter trotz gutem Start insgesamt nur bei 2 Stück stehen bleibt.

Ich kann mit solchen simplen "Killing-by-the-Numbers"-Szenarien eh nicht viel anfangen, und überdies fand ich die Art der Tötungen (überwiegend dutzendfache Tritte ins Gesicht, bis da nur noch eine blutige Masse übrig bleibt) ehrlich gesagt abstoßend. Klar, letztlich spielt das auf der nach oben offenen Skala für Menschenverachtung keine Rolle, ob da einfallsreich oder nur brutal getötet wird, aber die Punktewertung hier ist wiederum "meine" Skala und mein Playground. Daher und weil auch das Ende eher öde ist nur 3/10.

Vesper
/ Die Vesper-Chroniken (BD)

Hui, der hatte sogar einen Kinostart in Deutschland - eher mutig würde ich meinen. Sagt aber letztlich wenig über einen Film und dessen Qualität, der mal wieder den Kritikern besser gefallen hat als dem Publikum (wie war das noch mit dem Fisch, dem Köder und dem Angler).

Was bekommt man nun für sein Geld, egal ob im Kino oder at home ? Zunächst ein ziemlich abgefahrenes Grundszenario über eine Erde, die mal wieder fahrplanmäßig am Arsch ist, weil man zuviel herumexperimentierte. Irgendwo in der Restwelt regiert eine Oberschicht in "Zitadellen", die wir aber eigentlich nicht zu sehen bekommen. Statt dessen ein paar Wildnisbewohner, die Blut-Tribut (?) an besagte Zitadellen entrichten, merkwürdige schwarzverhüllt  herumziehende "Pilger", künstliche Laborwesen, Samen, die nicht treiben, Biohacking, allerlei seltsames Gewächs. Für wen das auf Anhieb Sinn macht, der kann sich problemlos als berufsmäßiger Filmversteher selbständig machen und mir gleich noch mal Tenet in 2-3 Sätzen erklären, Otto-Normalfilmseher bleibt jedenfalls weitgehend außen vor.

Immerhin wurde die Optik kritikerseitig allgemein gelobt, und da will ich gar nicht grundlegend widersprechen. Die seltsamen Blumen, der fliegende "Vater", das (einzige) Duell mit den Zitadellsoldaten, das von
Spoiler: zeige
Blumengeschossen entschieden
wird - das alles kann sich in der Tat sehen lassen. Dennoch: Das Tempo zwischen diesen kleinen visuellen Zückerchen ist mörderisch niedrig, der Freundschaft der zwei jungen Frauen wird viel Raum gegeben, incl. gemeinsam angestimmten Tiergeheul. Sympathisch ist das Frauenduo ohne Frage, sogar ganz ohne neuzeitliches Rumgelesbel, und insofern bedauert man schon, dass
Spoiler: zeige
die beiden das Filmende nicht gemeinsam "erleben", auch wenn das Schicksal von "Camellia" letztlich offen bleibt.


Man merkt: So wirklich begeistert hat der mich nicht. Und überlang ist der auch noch. Trotzdem: Für ein paar einprägsame Szenen, die sympathischen Leads und ein schönes Abspannliedchen noch 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 15 Februar 2023, 13:49:25
(https://abload.de/img/unbenannt2gmdx5.jpg)

Bei ,,re:member" (Originaltitel: ,,Karada Sagashi") handelt es sich um eine auf ,,Netflix" veröffentlichte japanische ,,Welzard Handy Novel"-Realfilm-Adaption aus dem Jahr 2022. Die Vorlage erschien ursprünglich 2013 im Internet – bevor sie von 2014 bis 2017 als Manga umgesetzt wurde sowie 2017 zudem als Grundlage einer Anime-Serie diente. Im Vorliegenden führte Eiichirô Hasumi (,,Resident Evil: Infinite Darkness") Regie – als Darsteller sind u.a. Kanna Hashimoto, Maika Yamamoto und Gordon Maeda mit von der Partie...

Die Inhaltsangabe bei ,,Netflix" liest sich wie folgt: Sechs Schüler*innen in einer mörderischen Zeitschleife müssen die zerstreuten Überreste eines unbekannten Opfers finden, um einen Fluch zu brechen und den nächsten Tag zu erleben. Mein Interesse war augenblicklich geweckt – auch ohne den Trailer gesehen zu haben. Was beim Sichten schnell auffällt: Der ,,Tonfall" des Werks wechselt öftermals ziemlich abrupt und deutlich – was ein Stück weit eigenwillig und gewöhnungsbedürftig ist; aber durchaus zu der Natur bzw. Art des Ursprungs-Materials passt...

In einem Moment wähnt man sich in einem locker-flockig-sonnig-kitschigen Teenie-Coming-of-Age-Streifen – im nächsten werden eben jene Kids aufgespießt, gefressen oder in Stücke gerissen. Überwiegend düster und ernst, wirkt die Kombination aus Mystery, Drama, Fun, creepy-groteskem J-Horror, blutig-übernatürlichem Slasher und brutalem Monster-Movie mitunter recht ,,holprig" – bleibt dabei aber stets unterhaltsam. Ach, und im Kern haben wir es eigentlich mit einer netten Geschichte über Einsamkeit und Freundschaft zu tun...

Humor gibt es ebenfalls punktuell – gestört hat mich der allerdings nicht – worüber hinaus die Darsteller ihre Sache ordentlich machen. Einige Effekte lassen ein wenig zu wünschen übrig – und in der ersten Hälfte fand ich es etwas unvorteilhaft, dass keiner ,,im echten Leben" stirbt, wenn er oder sie in der Zeitschleife getötet wird: Das verhindert nämlich das Aufkommen von Spannung sowie ein ergiebiges Bangen um die Protagonisten – allerdings ändert sich das erfreulicherweise im letzten Drittel. Dann kommen auch mehr Practical-F/X ins Spiel (Stichwort: Riesen-Teddybär-Monster)...

Fazit:  ,,re:member" mag vom ,,Tonfall" her zwar ,,all over the Place" sein – was klar seinen Ursprüngen zuzurechnen ist – vermochte mich aber dennoch auf brauchbar-kurzweilige Weise zufrieden zu stellen...

6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 Februar 2023, 11:31:59
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Donnie Darko (Kinofassung)

(https://abload.de/img/86567_fp1ft4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=86567_fp1ft4.jpg)

Teilweise ist die Kinofassung besser als der D.C., da hier nicht alles erklärt wird, das Hirn muss mehr arbeiten ;)

Jake Gylanhall in seiner ersten Hauptrolle, sehr stark!
Patrick Swazye als Lebensratgeber und Pädophiler, fast genau so stark geschauspielert, der Mann konnte viel, viel mehr als nur "Dirty Dancing" !
Und Seth Rogen ist mir erst jetzt aufgefallen ...
Der Rest ist auch in den Nebenrollen stark besetzt!

Das Zeitreisethema ist ja sowieso mein Ding!
Das Ende ist und bleibt einfach geil!

Einfach nur ein guter Film mit einem sehr geilem Soundtrack!

"...And I find it kind of funny, I find it kind of sad.
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had..."

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 17 Februar 2023, 19:28:09
(https://abload.de/img/untitled2bucl5.jpg)

In dem 2018er Horror-Thriller ,,He´s out there" will eine Familie ein paar ruhige, schöne Tage abseits der Stadt in einem einsamen, von Wald umgebenen Haus am See verbringen – wo allerdings ein fieser Maske-tragender Killer lauert. Man könnte sagen, der Streifen greift auf ,,bewährte inhaltliche und stilistische Mittel" zurück. Man könnte aber auch sagen, der Streifen kommt unoriginell und voller Klischees daher. Alle Charaktere verhalten sich absolut Genre-typisch – überdies mangelt es dem Killer an ,,Profil". Zudem spielt ein unheimliches Kinderbuch eine Rolle und gibt es sowohl creepy Puppen als auch einen prompt auf die ,,düstere Vergangenheit" des Ortes hinweisenden Nachbarn zu verzeichnen...

Darstellerisch will ich mal nicht meckern – mit der Performance Yvonne Strahovskis sowie jene der beiden Mädels, die ihre Töchter verkörpern, konnte ich problemlos leben – worüber hinaus die Inszenierung an sich keineswegs schlecht ist: Kein Wunder – schließlich führte Dennis Iliadis (,,the Last House on the Left"-Remake) Regie. Allerdings entscheid er sich dafür, in den Credits seinen Namen hinter dem Pseudonym ,,Quinn Lasher" zu verbergen: Hmmmm. Trotz einiger Härten und durchaus passabler Spannungs-Momente kommt das Werk leider nie in die Nähe z.B. von Bryan Bertino´s ,,the Strangers", der deutlich ,,nervenaufreibender" und stimmungsvoller geartet ist...

,,He´s out there" ist ,,filmisches Fastfood". Wer Veröffentlichungen dieser Sorte mag, kann durchaus mal einen Blick riskieren. Besser als manch ähnliches B- oder C-Movie ist der Streifen allemal. Einzelne Sequenzen und Ideen gefielen mir – und gelangweilt habe ich mich ebenfalls nie. Im Ganzen kommt das Gebotene allerdings nicht über ,,routinierte 08/15-Kost" hinaus. Geärgert habe ich mich bloß zum Schluss: Da hatte ich nämlich glatt geglaubt, dass man sich tatsächlich für einen überraschend erfreulich konsequenten Ausgang entschieden hat – bevor dann aber plötzlich doch noch einmal ordentlich Klischees aufgefahren werden, um ein konventionelles (maues) Ende herbeizuführen...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 25 Februar 2023, 11:05:11
Gestern Abend bei Amazon Video ausgeliehen:

Peninsula

(https://abload.de/img/71twc8t0mnl._ac_uy218cffw4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71twc8t0mnl._ac_uy218cffw4.jpg)

Kein Vergleich zu "Train to Busan" ! 😕
Mehr Zombieaction ja, ein paar coole Ideen sind drinne, leider sind die Autoverfolgungsjagden IMO locker 80% CGI... 😑

Irgendwie zündet er einfach nicht, wo der Quasivorgänger einen emotional gepackt hat, man hat immer mit gezittert, ist einem hier alles irgendwie egal... Auch wenn die Atmosphäre manchmal schön Endzeit ist & die Action nicht schlecht ist, man vergleicht ihn aber immer mit "Train to Busan" & da verliert "Penisula" immer!

Der Film wurde ja als Nachfolger zu "Train to Busan" angekündigt & das ist er definitiv nicht...

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 2 März 2023, 18:51:36
Scream

(https://abload.de/img/51qnwtdqiul._sy445_f4df5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51qnwtdqiul._sy445_f4df5.jpg)

Scream. DAS Comeback des Slasherfilms in den 90ern! 🔪🩸

Vom Anfang mit dem Telefonat bis zum blutigen Finale im Haus spannend und immer wieder überraschend!

Die Story ist (natürlich) simpel, aber die Umsetzung ist stark! (Slasher)Anspielungen ohne Ende, Halloween, Prom Night uvm. ! Die Metaebende wird auch schon ein bisschen bedient & die Regeln des Horrorfilms werden wunderbar ausgenutzt ;)

Die Schauspieler sind alle solide, der Hauptcast verdammt jung :D , und die Effekte sind schön handgemacht bzw. sehr gut!

Perfekter Horrorfilm .

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 März 2023, 11:43:38
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Zwei Himmelhunde auf den Weg zur Hölle

(https://abload.de/img/71uoosieb5l._sx342_qgcse.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71uoosieb5l._sx342_qgcse.jpg)

Hier ist endgültig alles drin, was ihre nächsten Filme auszeichnet!

Flotte Sprüche & deftige Schlägereien, der Soundtrack von Oliver Onions, die 2 gewinnen was & am Ende verlieren sie es wieder, Terence's Charakter verguckt sich in ein Mädel und Bud's meckert rum! 😁
Die 2 zerkloppen sich sogar gegenseitig! 🤜🏻🤛🏻💥😂

Es wird sogar ein bisschen emotional gegen Ende... 😥

Ohrwurm: "Flying through the Air..." 🎶

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 3 März 2023, 16:23:14
(https://abload.de/img/unbenannt2wxdvq.jpg)

Mit dem prima agierenden Trio Madeline Brewer, Sarah Hay und Imogen Waterhouse in den Hauptrollen, handelt es sich bei "Obsessed – Tödliche Spiele" (Originaltitel: "Braid") um einen unkonventionell-surrealen femininen Fiebertraum-Arthouse-Horror-Psychotrip über Themen wie Wahnvorstellungen und Freundschaft, in dessen Gestalt Mitzi Peirone (dank Selbstbewusstsein, Kreativität und Talent) 2018 ein stimmungsvolles, schick anzusehendes Debütwerk vorgelegt hat...

knappe 7/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/obsessed-toedliche-spiele/


(https://abload.de/img/unbenannt1nviey.jpg)

Bei "Shadowprowler" handelt es sich um einen (auf der "the Black Phone"-DVD/Blu unter den "Extras" zu findenden) "Home Invasion"-Kurzfilm von Scott Derrickson ("Sinister"), welchen er als "kreativen Zeitvertreib" mit seinen beiden Söhnen realisierte, während sich die Familie 2020 im "Lockdown" befand. Als Location diente ihnen ein geräumiges Haus, das sie zu jener Zeit gerade (von Kevin Sorbo) angemietet hatten, nachdem ihr eigenes Ende 2018 einem Flächenbrand in der Nähe von L.A. zum Opfer gefallen war...

Losgelöst seiner "unüblichen" Entstehungs-Geschichte (aufgrund derer ich mich bspw. über die Performance Dashiell Derricksons gar nicht groß beschweren will) hat mir dieser "Short" alles in allem leider nicht viel bieten können – woran nicht unwesentlich dem generisch-mauen Drehbuch die Schuld zuzuschreiben ist (ebenso wie gewissen Entscheidungen hinsichtlich der Darbietung/Gestaltung des "Intruders")...

3/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/shadowprowler/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 März 2023, 22:02:38
Heute Morgen/Mittag gesehen:

Donnie Darko (Director´s Cut)

(https://abload.de/img/86567_fp1ft4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=86567_fp1ft4.jpg)

Teilweise ist die Kinofassung besser als der D.C., da hier nicht alles erklärt wird, das Hirn muss mehr arbeiten ;)

Jake Gylanhall in seiner ersten Hauptrolle, sehr stark!
Patrick Swazye als Lebensratgeber und Pädophiler, fast genau so stark, der Mann konnte viel, viel mehr als nur "Dirty Dancing" !
Und Seth Rogen ist mir erst jetzt aufgefallen ...
Der Rest ist auch in den Nebenrollen stark besetzt!

Das Zeitreisethema ist ja sowieso mein Ding!
Das Ende ist und bleibt einfach geil!

Einfach nur ein guter Film mit einem sehr geilem Soundtrack!

"...And I find it kind of funny, I find it kind of sad.
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had..."

Nachtrag zum Director´s Cut:

Im Prinzip genau so gut, die Lehrerin bekommt etwas mehr Tiefe + es gibt ein paar mehr Erklärungen durch Texttafeln, was jedem überlassen ist, ob er es besser oder schlechter findet.

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 März 2023, 19:26:44
Double Impact

(https://abload.de/img/408414_fi1ccz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=408414_fi1ccz.jpg)

Natürlich kann man die Story schnell vernachlässigen, dafür ist die Action umso besser!

Blutige Shootouts, klasse choreographierte Kämpfe und ein ( oder 2!? :-P ) Van Damme, der sogar etwas schauspielert ;)

Die Klamotten, die "Chad" meistens trägt, sind noch so aus den 80ern & das obwohl der Film schon 1991 gedreht wurde, aber das gibt dem ganzen etwas witziges :D
Die Musik auch, wunderbarer 80er Pop^^

Cooler Actionspaß mit kleinen Schwächen!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Shodan am 8 März 2023, 18:46:27
Apocalypse Now - Final Cut
Gestern in der bundesweiten Sondervorstellung im Kino gesehen. Bildgewaltig, surreal, Wahnsinn, das Grauen! 10/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 9 März 2023, 11:22:20
(https://abload.de/img/unbenannt1m0drp.jpg)

Basierend auf einem gleichnamigen dreieinhalb-minütigen Kurzfilm aus dem Jahr 2014, lässt sich "Fear, Inc." (2016) ohne weiteres als eine "Meta-Horror-Comedy-Variante" von David Fincher´s "the Game" beschreiben. Trotz einer soliden Inszenierung und Besetzung (u.a. Lucas Neff, Caitlin Stasey, Chris Marquette, Stephanie Drake und Abigail Breslin) sowie einigen unterhaltsam-ordentlichen Momenten mangelt er der Vorlage aber leider an Cleverness und "Pfiff", so dass Regisseur Vincent Masciale und Skript-Autor Luke Barnett das immense Potential ihrer Story alles in allem leider nicht genügend auszuschöpfen vermochten. Schade.

4,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/fear-inc/



(https://abload.de/img/unbenannt2f9ds1.jpg)

Der 2022er Action-Thriller "Black Site" – nicht zu verwechseln mit Tom Paton´s "Black Site" aus dem Jahr 2018 oder "Black Site Delta" mit Cam Gigandet von 2017, dem ich übrigens ne knappe 3/10 gegeben hatte – wurde von Regisseurin Sophia Banks in Szene gesetzt und handelt u.a. von einem gefährlichen Attentäter und Killer (Jason Clarke), der nach seiner Ergreifung in eine geheime, unter US-Kommando international geführte Bunkeranlage in der jordanischen Wüste gebracht wird, um dort verhört und gefangen gehalten zu werden. Relativ rasch gelingt es ihm jedoch, sich zu befreien – worauf er fortan ein regelrechtes Blutbad unter der Mannschaft anrichtet, während ihn u.a. die Analystin Abby (Michelle Monaghan) sowie ein "Private Contractor" (Jai Courtney) aufzuhalten versuchen. Achja – zudem wurde die Anlage aufgrund der Situation abgeriegelt und soll von einer Drohne binnen einer Stunde "ausgelöscht" werden. Ein Kampf ums Überleben und Wettlauf gegen die Zeit also...

Bei dem Streifen haben wir es mit generischer Kost zu tun, die (bis auf punktuelle CGI-Effekte) aber ordentlich produziert wurde, im Rahmen seiner knapp 90-minütigen Laufzeit nicht zu langweilen beginnt sowie mit einzelnen soliden Action- und Thriller-Momenten aufzuwarten vermag. Leider entfaltet sich alles nicht sonderlich abwechslungsreich (was auch mit am Setting liegt), gibt es diverse Klischees und Logik-Schwächen zu verzeichnen (u.a. ist dieser mal wieder ein einer dieser High-Tech-Bunker mit einer mauen CCTV-Anlage) und entfaltet sich die Story beileibe nicht unvorhersehbar oder originell – etwas Ambivalenz gegen Ende zum Trotz. Mitunter überraschend brutal, ist das Werk als "kleiner Genre-Happen für Zwischendurch" aber nicht unbrauchbar. In ihren nicht gerade komplexen Rollen erfüllen Monaghan, Clarke und Courtney indes jeweils ihre vorgesehenen Zwecke. Letztere waren ja schon in "Terminator: GeniSHIT" Widersacher. Zumindest ist der hier nicht ganz so ärgerlich-missraten...

knappe  5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 März 2023, 21:01:06
Bei Amazon Video ausgeliehen:

1942: Ostfront

(https://abload.de/img/51e2be82cfdl._sy90_lvevw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51e2be82cfdl._sy90_lvevw.jpg)

In Zeiten des russischen Angriffskrieges einen Russischen Kriegsfilm gucken? Geht das?

Ja, es geht!

"1942: Ostfront" ist ein guter Vertreter des WWII, er steigt gleich hart ein, die ab 18-Freigabe ist voll berechtigt!

Es ist aber KEIN Actionfilm, wie ich erwartet hatte, es ist mehr ein Kriegsdrama..
Es werden verschiedene Soldaten gezeigt, die entweder auf Unterstützung warten müssen, untereinander zweifeln, mit einander kämpfen uvm.
Die Deutschen sind allgegenwärtig, aber nicht nur im Kampf zu sehen, sondern oft als "schwebende Gefahr", was es manchmal bedrohlicher macht.

Er ist definitv gut gemacht, aber kein Vergleich zu "Der Soldat James Ryan" o.ä. !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 12 März 2023, 15:58:38
Filmabend bei Kumpel, mit Kumpels:

Rocky II

(https://abload.de/img/916n9fig80l._ac_uy218gycal.jpg) (https://abload.de/image.php?img=916n9fig80l._ac_uy218gycal.jpg)

Hält das gute Niveau des Vorgängers! Es ist quasi der erste, nur ein bisschen verändert..

Rocky hat nach dem Kampf gegen Apollo seine 5 min. Ruhm, inkl. Werbefigur usw., alles Sachen, die ihm nicht unbedingt gefallen und er möchte seine Karriere beenden, auch Adrianne zuliebe.

Alles ist hier ähnlich wie im ersten Teil, das Drama ist ein bisschen größer, finde ich, die Charaktere sind aber dafür menschlicher, auch & gerade von Apollo erfährt man mehr, auch wenn er einfach nur die Demütigung des 1. Kampfes rückgänging machen möchte...

Der Rest ist ähnlich wie im ersten Teil, ein wieder mal intensives Training & ein starker Endkampf! 🥊🥊

3,5/5

Alarmstufe Rot

(https://abload.de/img/61eracgebdl._ac_uy2187ofvh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=61eracgebdl._ac_uy2187ofvh.jpg)

A Seagal on a Boat! 👊🏻💥😁
Story ist wie immer wurscht, aber die Action ist fett!
Geht gut ab, viele bekannte Gesichter dabei & die Location "Kriegsschiff" geht immer!
Viele kleine Verstecke & Seagal als Koch ist schon witzig 😂👨‍🍳🙈

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 15 März 2023, 01:52:34
Dracula: Tot aber glücklich

(https://abload.de/img/51slv8na7ol._ac_uy218hjfp6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51slv8na7ol._ac_uy218hjfp6.jpg)

Typisch Leslie Nielsen, typisch Mel Brooks ! :D

Mel Brooks veralbert hier gut die Draculafilme und spielt auch selber Van Helsing !

Die Kulissen und Kostüme sind sehr gut an die alten Draculafilme angelehnt, die Musik ist passend, dazu noch lustige Schauspieler, allen voran natürlich Leslie Nielsen, der einfach die lustigsten Szenen in seiner typischen Ernsthaftigkeit spielt, herrlich... 😂
Peter MacNicol als sein "Sklave" Renfield ist herrlich bescheuert, "Meister, Meister, äh, ich meine Mister, Mister!" :D

Ein wunderbarer Spaß, der die Originalfilme zwar veralbert, aber nie lächerlich macht!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 17 März 2023, 01:32:20
Zwei wie Pech und Schwefel

(https://abload.de/img/430039-002f3ckv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=430039-002f3ckv.jpg)

Ohrwurmgefahr! 🎶 I feel like a King in my Buggy... 🎶

Einige der Besten Szenen sind hier drin! Chor/Killer, Fressen usw. 😂
Alleine der Anfang in der Bar, die 2 veranstalten ihr Wettessen und um sie herum wird die ganze Bar zerlegt, sie sitzen in aller Ruhe da & essen weiter.. 😎😂

Der Rest des Films ist immer schön Schema F, ein Bösewicht + Schlägertrupp, ein gemeinsames Ziel der Beiden usw.

Das Finale mit dem Auto + den Ballons in dem Restaurant ist soo geil! 💥🚘😁

Hatte auch glatt vergessen, das Donald Pleasence mitspielt!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 17 März 2023, 11:50:14
(https://abload.de/img/unbenannt34mfed.jpg)

Bei "Picture Claire" (2001) haben wir es mit einem Neo-Noir-Thriller von "Pontypool"-Regisseur Bruce McDonald zu tun, welcher hierzulande ebenfalls unter dem Titel "Lost in Toronto" veröffentlicht wurde sowie mit Juliette Lewis, Gina Gershon, Callum Keith Rennie und Mickey Rourke in zentralen Rollen aufwartet. Dank spezieller stilistischer Mittel – womit vor allem eine "exzessiv-kunstvolle" Split-Screen-Nutzung gemeint ist – wurde diesem Film ein "reizvoller Touch" verliehen – allerdings ist die Haupt-Protagonistin (welche die englische Sprache nicht beherrscht) nur sehr eingeschränkt sympathisch und hört/merkt man es Lewis unvorteilhaft an, dass die kein Französisch-"Native Speaker" ist. Alles in allem hätte ein rasanterer Erzählstil sowie zumindest etwas mehr Spannung und Action dem Streifen gutgetan – denn für ein "inhaltlich dichtes Krimi-Drama" fehlt es ihm wiederum an einer "tiefergehenden Reichhaltigkeit"...

4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/picture-claire/


(https://abload.de/img/unbenannt20tetq.jpg)

Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Delia Owens, handelt es sich bei "Where the Crawdads sing" (2022) von Olivia Newman um ein emotionales Coming-of-Age-Außenseiter-Drama (mit Gerichtsfilm-Anteil), welches zwar weder sonderlich "tiefgründig" noch unvorhersehbar daherkommt – dafür aber ansprechend gefühl- und stimmungsvoll geartet sowie schön anzusehen ist (womit vor allem die Landschaften sowie Hauptdarstellerin Daisy Edgar-Jones gemeint sind). Die Sümpfe und Strände wurden fast schon "märchenhaft" ins rechte Licht gerückt und die Darsteller (unter ihnen noch Taylor John Smith, Harris Dickinson, David Strathairn und Garret Dillahunt) machen ihre Sache durch die Bank weg ordentlich (Edgar-Jones ist wahrhaft entzückend). Zwar kann man sich schon über gewisse Dinge ärgern, wenn man es denn möchte – wie z.B. das Nichteingehen auf das Thema "Rassismus in jener Gegend zu jener Zeit" (also Ende der 1960er) – doch stehen bei diesem Film (von dem ich irgendwo mal gelesen habe, dass ihn jemand als eine Nicholas-Sparks-Version von Michael Apted´s "Nell" bezeichnet hat) eher die Punkte "Eskapismus" und "Eintauchen in die Gefühlswelt der Haupt-Protagonistin" im Vordergrund; ohne einem herausgestellten Anspruch auf Realismus oder Authentizität in der einen oder anderen bestimmten Hinsicht...

5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 19 März 2023, 02:41:26
Shattered (BD)

Auf die Gefahr, 5 Euro in die Chauvi-Kasse zahlen zu müssen: Fangen wir einfach mal mit dem Ferres-Nachwuchs an, der oder genauer gesagt die Hoffnung auf ein paar unverstellte Blicke auf die junge Dame dürfte hierzulande für die meisten vermutlich der (einzige?) Grund sein, sich dieses flaue "Erotik-Thrillerchen" anzusehen. Das könnte allerdings fix in einer Enttäuschung enden - irgendwie kann man in den zwei einschlägigen Szenen, die erstaunlicherweise praktisch identisch gefilmt sind, exakt gleiche äh "moves" enthalten und exakt das gleiche "enthüllen", die Anwesenheit und die Kommandos eines "intimacy-coordinators" neben der Kamera förmlich spüren. Trostpreis: Die schlechteste Performance in dem Film liefert Frau Krug aber definitiv nicht ab - die "Ehre" gebührt ohne Zweifel Frank Grillo, der einem kurz vor Filmende vor die Füße fällt, in einer der dämlichsten Rollen der letzten Jahre.

Und sonst so ? Der Standard-Plot über den reingelegten notgeilen Schönling wird mit ein oder zwei müden Zusatztwists aufgepimpt, dürfte aber trotzdem wohl niemanden mehr so fix hinter dem Ofen oder von Netflix wegholen. Das ist zwar alles ansatzweise ganz schick gefilmt, damit enden die guten Nachrichten aber abrupt. Neben der öden Story verärgert am meisten das letzte Filmdrittel, das auf der nach oben offenen Peinlichkeitsskala reichlich punktet; nur mal so als Beispiel:
Spoiler: zeige
Die Hauptfigur, die  als Stehaufmännchen mit dutzenden von Wunden agiert, der sinnfreie Mord an der Mitbewohnerin, die Szene, in der Krug den nervigen Grillo motivationslos entsorgt, und dann auch noch als negativer Höhepunkt ein Kleinkind mit Waffe als Kai aus der Kiste, was dem grotesken Finale die Krone aufsetzt.
Gerade zum letzten Punkt fielen mir angesichts  aktueller realer Ereignisse ein paar drastische Worte ein, die ich mir mühsam verkneife - obwohl die Macher das natürlich nicht vorhersehen konnten, so was macht man einfach nicht, filmisch gesehen. Maximal 3,5/10.

The Roundup
(Amazon 99 Cent)

Nr. 2 in der kleinen Reihe um den massigen Südkorea-Cop Ma (Ma Dong-seok), der irgendwie als Mischung einer Brutalo-Version von Bud Spencer und Sammo Hung rüberkommt. Den ersten (The Outlaws) muss ich noch nachholen, aber verstehen kann man den hier trotzdem. Sofern man will natürlich, denn so wirklich stringent und für den Film essentiell ist der Plot jetzt auch nicht - ein Gefangener soll aus Vietnam überführt werden, statt dessen hat man es auf einmal mit einem brutalen Serienkiller und Geiselnehmer zu tun, der reichlich Leichen hinterlässt.

So recht nachvollziehen kann ich diese pistolenfreien Südkorea-Thriller unter dem Motto "kommt mit 'nem Messer zu einer Schießerei" nicht, auch hier könnte der Film durch gelegentlichen Einsatz einer Schusswaffe glatt um die Hälfte verkürzt werden. Und dafür, dass der partiell komisch gemeint sein soll, kommt der doch erstaunlich brutal daher, es wird kräftig mit allem, was schneidet, in menschlichen Köpern herumgestochert. Außer in dem umfangreichen der Hauptfigur natürlich, die sich weder von den Klingenschwingern noch von Kung-Fu-Profis beeindrucken lässt und die Gegner reihenweise durch Wände und Autos prügelt.

Also ganz ehrlich gesagt: Spannend ist das keine Sekunde, der "Held" ist praktisch unverwundbar und der gesamte restliche Cast geht einem, was deren Schicksal anbelangt, restlos am Allerwertesten vorbei. Wer Filme eher danach beurteilt, dass auf dem Schirm (fast) ständig was los ist, wird aber leidlich gut bedient; in den Pausen, in denen Ma mal keine Verdächtigen misshandelt oder Angreifer verprügelt, gibt es ein paar launige handgemachte Autostunts zu sehen, alles nicht rasend spektakulär, aber ansehnlich. So wirklich gezündet hat der Film und sein maßvoll sympathischer Hauptcharakter bei mir trotzdem nicht, daher nur 5/10.

The Banshees of Inisherin
(Disney+)

Jo, ich weiß, Kontrastprogramm, aber da das D+-Abo bald ausläuft, nehme ich halt noch mit, was ich kriegen kann. Erste Enttäuschung: Farrell kommt ohne seine deutsche Stammstimme, und ganz ehrlich: der Ersatz (Alexander Doering) geht irgendwie gar nicht. Also gegen meine sonstige Gewohnheit mal im O-Ton mit in dem Fall unverzichtbaren Subs geschaut; o.k,, jetzt habe ich auch eine Vermutung, warum der keinen "fecking Oscar" gewonnen hat - die Juroren haben den vermutlich zu einem guten Teil gar nicht erst verstanden.

Klar, das ist kein Film aus meiner bevorzugten Speisekarte, obwohl mir "Brügge sehen.." damals sogar ganz gut gefallen hat. Sperrige, in ihren Handlungen und Motiven schwer nachvollziehbare Typen in karger, wenn auch attraktiv gefilmter Landschaft, das alles in Zeitlupentempo, und nicht mal die sonst häufig stimmungsaufhellende irische Folkmusik als Untermalung gönnen uns die Macher. Durchaus mit Szenen, die einen (kargen, natürlich) Witz haben, wie der Polizist, der sich begeistert für ein paar Hinrichtungen gemeldet hat. Als am Ende der einzige wirkliche Sympathieträger
Spoiler: zeige
(der niedliche kleine Esel) stirbt
, hatte der Film bei mir aber auch gefühlsmäßíg  verspielt. Aber bleiben wir fair: Fürs Arthouse-Publikum ist der sicher eine kleine Offenbarung, und von den zwei Leads fraglos auch klasse gespielt. Nur als ein Feelgoodmovie, das ich gerade gut gebrauchen könnte, ist der inklusive seines seltsamen Schlusses nicht zu empfehlen . Daher nur 6/10, aber das bitte rein subjektiv zu verstehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 21 März 2023, 19:09:15
Dragged Across Concrete

(https://abload.de/img/449746_fwefmi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=449746_fwefmi.jpg)

Wow.

Knapp 160 min. lang gibt es hier sehr viel zu erzählen...

Bin mittlerweile ein Riesen Zahler-Fan ! Der Mann hat es voll drauf !
Auch mit dieser Geschichte hier hat er mich gepackt !
Ein dreckiges, ein frustriendes Amerika, ein "Trump"-Amerika. -_-

Die Charaktere sind auch so korrupt, so abgefuckt.
Allen voran Mel´s Charakter, Riggs, äh, Ridgeman.
Vince Vaughn ist dieses Mal ein bisschen im Hintergrund, finde ich, aber er macht es dennoch gut!
In kleineren Rollen sind altbekannte Leute aus Zahler´s vorherigem Film zu sehen:
Udo Kier, Don Johnson...

Es kann sein, das der Film nichts für die heutige "Krachbumm"-Generation ist, hier "krachtbummt" es eher selten, wenn dann plötzlich & es sterben Charaktere, wo man es nicht erwartet.
Vor allem die Observierungen ziehen sich manchmal extrem, gehören aber zur Entwicklung der Figuren dazu & machen dennoch viel Spaß!
Es gibt auch 1,2 Szenen, die hätte man locker kürzen können, auch 2 Std. Laufzeit hätten gereicht!

Das ist aber Meckern auf hohem Niveau!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 März 2023, 18:09:34
Bei Amazon Video über den Home of Horror Channel gesehen...:

The End?

(https://abload.de/img/91ohg92nxvl._ac_uy436k5d4u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91ohg92nxvl._ac_uy436k5d4u.jpg)

Unsympathischer Typ im Aufzug während einer Zombieapocalpse...

Meine Güte, war der langweilig... 🙄😴

Wenig Zombieaction, wenig Blut, wenig alles...!
Einzig die Spannung ist am Anfang gegeben, aber sobald er alleine im Aufzug ist, wird's öde..

Er telefoniert im Prinzip nur manchmal, schreit die Techniker an, versucht seine Frau zu beruhigen und das war's im Prinzip..
Der Soldat, der auftaucht, ist auch nicht so relevant für die Story..

Ja, der Splatter ist ganz gut, die Ausweglosigkeit wird auch ganz gut dargestellt, aber es fehlt ansonsten an allem...

1,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 27 März 2023, 19:12:18
Dredd

(https://abload.de/img/402862_fa5iwv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=402862_fa5iwv.jpg)

Joa, der Film ballert gut!

Action gibts reichlich & es splattert auch heftig! :D
Karl Urban ist ein würdiger "Nachfolger" von Sly, wenn man das so sagen kann... :P

Die Story ist ein bisschen an "The Raid" angelehnt & selbst die "SlowMo´s" haben nicht störend gewirkt, sondern passen gut rein!
Die Bösewichtin "Mama" ist schön böse dargestellt, vielleicht etwas überzeichnet, aber ist ja auch ne Comicverfilmung ;)
Atmosphäre ist richtig dreckig und düster, dazu passt die rockige und auch manchmal basslastige Mucke.
Mir gefallen vor allem die coolen Waffen!

Minuspunkte gibt's vielleicht nur dafür, das er ein bisschen zu kurz ist, hätte gerne noch mehr Action gehabt! 💥

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 28 März 2023, 10:21:58
(https://abload.de/img/unbenannt1mmcht.jpg)

Bei ,,the Stranger" (2020) handelt es sich um ein ,,Movie in Chapters" aus dem Hause ,,Quibi", welches (sich über die Spanne einer Nacht entfaltend) die Geschichte einer Rideshare-Fahrerin (Maika Monroe) erzählt, deren neuster Passagier (Dane DeHaan) sich als ein soziopathischer Killer entpuppt. Wenn man nicht allzu viel über bestimmte Dinge nachdenkt, bieten einem diese von Veena Sud (TV´s ,,the Killing") verfassten und in Szene gesetzten 13 Kurz-Episoden durchaus solide Unterhaltung. Die drei Leads (neben den beiden genannten zudem noch Avan Jogia) machen ihre Sache prima und die Dichte der Ereignisse lässt keinen ,,Leerlauf" entstehen...

5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-stranger-2020/


(https://abload.de/img/unbenannt37hcz7.jpg)

Bei ,,Alienoid" (Originaltitel: ,,Oegye+in 1bu", 2022) handelt es sich um einen wüsten, sich parallel in der Gegenwart sowie im Jahr 1391 entfaltenden Sci-Fi-Action-Historien-Fantasy-Genremix aus Südkorea, bei dem es u.a. um Zeitreisen, Magier, Roboter, aus einem Fächer entspringende Katzen-Wesen sowie in Menschenkörper eingesperrte Außerirdische geht. Herausgekommen ist dabei ein F/X-lastiges Spektakel, bei dem nicht allzu viel Wert auf Inhaltliches (Story, Figuren, Logik etc.) gelegt wurde: Stattdessen setzte man vor allem auf Action, Tempo und Schauwerte. Leider wirkten viele CGIs recht künstlich und kommen eben jene nicht immer in sonderlich überzeugender Qualität daher – worüber hinaus die Lauflänge von knapp 140 Minuten doch irgendwann ermüdend wirkt (zumal der ,,Rhythmus" des Werks mitunter ein merklich ,,holpriger" ist). Als positiv sind dagegen Ausstattung und Einfallsreichtum anzuführen – während mir der teils alberne Humor nicht allzu gut zuzusagen vermochte. Die Darsteller gehen indes in Ordnung. Geärgert habe ich mich persönlich über das offene, abrupte Ende, da ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte, es hierbei bloß mit ,,Part 1" zu tun zu haben. Trotz des schwachen weltweiten Boxoffice-Einspielergebnisses ist das Sequel zumindest aber schon abgedreht...

eher knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 29 März 2023, 09:43:08
(https://abload.de/img/unbenannt1tedg2.jpg)

,,the Hard Way" (2019) ist ein B-Movie-Actioner mit Michael Jai White, Luke Goss und Randy Couture in den Hauptrollen, der von Regisseur Keoni Waxman (Schöpfer diverser Steven-Seagal-Ostblock-Flicks) in und um Bukarest gedreht wurde. Letzteres war der primäre Grund dafür, dass ich mir den Streifen angesehen habe, da ich genau dort kürzlich einen Teil meines Rumänien-Urlaubs verbracht habe – und tatsächlich waren einige der Locations (wie z.B. die Altstadt sowie das schöne Schloss-Mogoșoaia-Anwesen) problemlos wiederzuerkennen...

Nunja, der Film an sich entfaltet sich in einer für Werke dieser Art geradezu gewohnten Manier vorhersehbar (speziell, beileibe aber nicht ausschließlich im Bereich der Identität des ,,geheimnisvollen Haupt-Baddies"), nicht gerade temporeich sowie voller Klischees, hätte auch locker mit dem erwähnten (zu Recht in Ungnade gefallenen) Aikidō-Moppel als Lead aufwarten können und vermag zudem nicht allzu viel in Sachen Action (Fights und Shootouts) zu bieten bzw. zu reißen. Kurzum: Belanglos-lahme 08/15-Kost aus dieser Ecke des ,,B-Movie-Sumpfs"...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 29 März 2023, 23:28:46
Furies (Netflix)

Rasend originell betiteltes Prequel zum vietnamnesischen Actionfilm "Furie", den ich noch mal irgendwann nachholen muss. Sind beide wohl aber nur lose verbunden, irgendwelche Verständnisprobleme muss man nicht befürchten. Schon allein deshalb, weil die Handlung (nennen wir das, was da auf dem Schirm passiert, freundlicherweise mal so) eher so den Ramsch statt des von mir schon mal häufig zitierten Karoeinfach des Actionfilms darstellt: Ein paar kampfkräftige Frauen machen ein paar male pigs als Ursachen allen Übels aus und versuchen, denen planmäßig die Lichter auszupusten. Das ganze, wir notieren das mal auf dem langen Zettel, wurde von einer Frau inszeniert und deswegen schon mal vorweg als feministisches Statement abgefeiert.

Nun gut, was ist dann mit John Wick und den ganze Testosteron-Totmachern früherer Zeiten - sind und waren die Vorkämpfer männlicher Emanzipation ? Hinzu kommt, dass die Regisseurin Frau Ngo in so ein paar Fallen solch randfeministischer Unterhaltungsprodukte tappt - leicht spekalutive Sexszenen (zT aus dem Missbrauchsbereich) einbauen, ein fragwürdiges Ende (
Spoiler: zeige
was die "Chefin" der Truppe letztlich zur Bösen macht, habe ich nicht so ganz verstanden
) dranschrauben.

Vergessen wir das mal alles, der kommt ja auch und vor allem mit dem Anspruch "Asien, Action, Auf die Omme". Und, hat geklappt ? Eher so mittel. Einige Frau-gegen-Wenauchimmer-Szenen, vor allem die mit dem modischen  "Gun-Fu" (sagt man doch so?) haben ganz ordentlich Wumms, wenn auch ein paar Patronen zu viel im Lauf. Dafür ist die "Motorrollerverfolgungsjagd" durch die Slums eine Lachnummer erster Kajüte, nur ganz knapp vor diesen afrikanischen Amateuerstreifen, die da durch youtube geistern. Da sehen wir ein Motorrad, das sich erkennbar nicht bewegt, vor einem Greenscreen mit den eigentlichen Fahrszenen gestellt und abgefilmt, das Ergebnis sieht echt unfassbar panne aus.

Da die passablen Kampfszenen insgesamt zu kurz sind und es auch zu wenig davon gibt, kann ich den überwiegend positiven Tenor einiger Metakritikseiten nicht ganz nachvollziehen. Optisch bunt, aber auch in relativ engen Kulissen gefilmt; zu den AkteurInnen nur so viel: Da das Teil nur in OV oder Englisch zur Verfügung steht (ich habe Englisch genommen), wirkt das ganze schauspielerisch leicht steif, wenn auch erstaunlich gut verständlich. Ihre Fighting-Moves haben die brauchbar drauf, aber so richtig erwärmen konnte ich mich für keine der drei Asien-Engel, samt BossIn (Charlene?) so wirklich, aus verschiedenen Gründen.

Für mich so rund um 4/10, wenn auch ehrlicherweise nicht wirklich langweilig. Nur halt kein durchgehend guter (Action-)Film.

Motherly (BD)

Thriller-Kammerspiel mit minimalen Horrorelementen, der mich jetzt hier vor ein Problem stellt. Letztlich ist der nicht ohne sein Ende zu bewerten, und da drängen sich auch ein paar weitergehende Fragen auf.

Versuchen wir das mal aufzuteilen: Fast spoilerfrei ist so viel zu sagen, dass der Film es schafft, mit gerade mal vier Personen, einem nicht gesehenen "Ex" und einem Kind für reichlich Verwirrung zu stiften - wer hat denn da nun genau mit wem fremdgevögelt, wer ist der Kindsvater, warum ist die andere Frau so rachsüchtig, wenn die doch offenbar einen neuen Partner hat ? Ein paar Rückblenden sorgen für Minimalspannung, Blutfreunde werden nicht völlig unversorgt gelassen, und insgesamt stelle ich fest, dass mich das Gesamtkonstrukt tatsächlich ganz leicht überrascht hat.

Aber auch, und hier beginnt die Spoilerzone,
Spoiler: zeige
 weil das von mir eigentlich ungern gesehene Topos "Kind als Mörder" hier heftig strapaziert wird. Und da kommt derzeit nicht nur wegen der Ereignisse im Sauerland nicht besonders gut; ich frage mich auch immer, welche Eltern ihrem schauspielernden Nachwuchs solche Rollen zumuten. Es ist hier einfach auch sinnfrei, weil es dafür keine Motive, keine Anzeichen, nichts Nachvollziehbares, einfach nur ein billiger Filmtwist um des Twists willen, und irgendwo dann auch (kindliche) Gewalt um der Gewalt willen.


Nein, in der Form brauche ich das nicht. Rein filmtechnisch so ganz knapp 5/10, aber wenn sich neulich "Shattered" eine Gelbe Karte für seinen Schluss verdient hat, dann ist das hier glatt Rot.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 30 März 2023, 11:43:24
DOGMAN - DAS TAL DER LETZTEN KRIEGER

(https://abload.de/img/dogmangni7n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=dogmangni7n.jpg)

Drei Häftlinge können aus einem umgestürzten Gefängnisbus entkommen und fliehen in die Berge von Montana.
Der örtliche Sheriff Deagan (Kurtwood Smith) engagiert den Trapper Lewis Gates (Tom Berenger) als Kopfgeldjäger, und er scheint auch Erfolg zu haben:
Er findet die Spur der Männer und deren Lager, doch als er sich Nachts dort anschleicht kann er nichts mehr entdecken außer Blut auf dem Boden,
einigen Pferdespuren und einem scheinbar handgemachten Pfeil.
Mit Hilfe der Anthropologin Lilian Sloan (Barbara Hershey) findet er heraus dass der Pfeil wohl auf einen legendären,
als vor über 100 Jahren ausgestorben geltenden Indianerstamm der Cheyenne zurückzuführen ist, deren Krieger sich "Dogmen" nannten.
Da liegt doch die Vermutung nahe, dass die Verbrecher entweder eine falsche Spur legen wollten, damit man sie für tot hält-
oder irgendwo in den Bergen versteckt noch einige Indianer leben.
Das gilt es nun herauszufinden- zusammen mit Lilian reitet Lewis in die Berge, wo sie schon bald einigen Cheyenne in Kriegsbemalung gegenüberstehen...

Ein moderner Abenteuerfilm mit überraschender FSK ab 6 Jahren, was einen unweigerlich an einen Kinderfilm, starke Schnitte, oder beides denken lässt.
Auf VHS war die deutsche Fassung tatsächlich geschnitten, zwar nur einige Minuten Handlung, aber besonders das Ende wirkte doch ein wenig abgehackt.
Seit März 2021 gibt es "Dogman" auf (leider qualitativ richtig schlechter) DVD, ungekürzt und ebenso FSK 6.
Dafür kommt der Film aber erstaunlich hart und teils recht düster rüber, eine FSK 12 wäre durchaus angebracht gewesen.
"Dogman" bietet herrliche Naturaufnahmen, überzeugende Darsteller und eine interessante Geschichte- inhaltlich definitiv Empfehlenswert!

8/10

Die von Pidax veröffentlichte DVD ist qualitativ leider eine echte Frechheit, diese habe ich wieder rausgehauen und meine VHS behalten.
Mit den O-Ton-Passagen (mit zuschaltbaren Untertiteln) kann man leben, dafür ist der Film auf der DVD ungekürzt-
auch wenn man an manchen stellen das Gefühl hat, dass der Ton leicht asynchron ist und minimal hinterherhinkt.
Aber dass das Bild immer wieder (nicht in den neu eingefügten Szenen) aufpixelt oder wirklich unscharf wird geht gar nicht.
Komprimierungsfehler, Bildflackern, das volle Programm wird hier geboten.

Erst die später erschienene (März 2023) Blu-ray (ebenfalls von Pidax) ist akzeptabel geraten.
Das Bild ist durchgehend in Ordnung, beim Ton ist mir nur ein mal aufgefallen dass er kurzzeitig Asynchron ist.
Eine Qualitätskontrolle scheint es bei Pidax kaum zu geben, ähnliches habe ich auch schon auf anderen Filmen von denen erlebt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 30 März 2023, 12:02:40
Zitat von: Retro am 30 März 2023, 11:43:24Die von Pidax veröffentlichte DVD...

Muss gestehen, von der Firma bislang so noch nie etwas gehört zu haben.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 30 März 2023, 13:46:14
Pidax veröffentlicht seit Jahren sehr gute, teils eher etwas "untergegangene" Filme auf DVD-
welche es entweder zuvor noch gar nicht gab, oder beim vorherigen Label OOP sind.

Meine zuletzt gekauften:
Timerider, Das Licht am Ende der Welt, Tunnel der lebenden Leichen, American Gothic

Leider gibt es aber immer wieder mal Gründe zu meckern, was die Qualität angeht.
Ich sage zwar auch "lieber nicht perfekt, aber wenigstens überhaupt auf DVD"-
aber speziell bei oben genanntem Dogman habe ich damals meine VHS behalten, die hatte besseres Bild.

Mit leicht asynchronem Ton (Dogman BD) kann ich noch leben,
mit Filmszenen in unscharfer VHS-Qualität mittendrin (Timerider) wird's schon schwieriger.
Aber bei immer wieder aufpixelndem Bild voller Komprimierungsfehler (Dogman DVD) ist einfach Ende.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 30 März 2023, 15:38:01
Ja, ich hab die damals mal forentechnisch begleitet, als die vor einigen Jahren die ersten "Perlen" ausgegraben und veröffentlicht haben.
Seitdem sind aus allen Himmelsrichtungen Kundenwünsche und Anregungen zu Hunderten an die rangetragen worden, die unmöglichsten Sachen, die schon seit 60 Jahren im TV wieder vergesssen sind.

Deren Problem ist nur, eine Kopie der Filme/Serien/Doku/Hörspiele aufzutreiben, die Rechte zu sichern nach Möglichkeit alte deutsche Tonspuren aus den Archiven zu besorgen, falls das noch möglich ist (populär war etwa ihre veröffentlichung von "S.R.I. - Die unheimlichen Fälle" aus Japan, von denen es aber nur die Hälfte der Folgen auf deutsch gab und die dann auch in einem Archiv begraben waren).

Inzwischen hauen die zwischen 20-40 Titel pro Monat raus, die nicht mal ich alle noch vom Namen kennen, wobei deren Monatsankündigungen mit einem Spier Salz genommen werden müssen, denn hie und da ist die Produktion schon weit fortgeschritten, wenn der rechteeinspruch noch kommt. So etwa soll die DVD für die 1987er John-Christopher-YA-Scifi-Verfilmung "Leere Welt" schon in den Shops gewesen sein, ehe sie zurückgerufen und angeblich eingestampft wurde.

Mit der Menge leidet manchmal die Qualität, weil die eben keine Kapazitäten haben, 50 Jahre alte Bänder endlos aufzupolieren, da schießen sie also manchmal Kleinauflagen als Wunschangebot raus, da ist dann vanilla und in lauer Qualität das Gewünschte drauf, aber eben auch kein Funke mehr.

Finde den Laden hochinteressant und er hat auch einige langwierige Film-Löcher gestopft, aber viele würden sich mehr politur und mehr Extras wünschen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 30 März 2023, 16:41:56
Zitat von: Moonshade am 30 März 2023, 15:38:01Finde den Laden hochinteressant und er hat auch einige langwierige Film-Löcher gestopft, aber viele würden sich mehr politur und mehr Extras wünschen.
Kann man so stehen lassen- wobei mir die Extras völlig egal sind.  :engel:
Mir geht es nur um den Film an sich, aber der sollte eben in guter Qualität sein.

Ich sage ja auch nicht dass ALLES von Pidax schlecht ist- aber eben immer wieder mal,
jedenfalls deutlich häufiger als bei anderen Labels.
Und gerade bei solchen Perlen auf die man schon lange wartete (oder wie ich nur auf VHS hatte)
ist es ärgerlich wenn man Geld ausgibt- und dann (wenn auch ein Einzelfall?) die VHS sogar qualitativ besser ist...
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 30 März 2023, 18:55:18
Scream 2

(https://abload.de/img/331137_fguetq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=331137_fguetq.jpg)

Fortsetzungen sind zwar nicht immer besser, aber diese hier zeigt, wie´s geht!😁🩸🩸
Alleine der Anfang im Kino... 🩸👿

Einige bekannte Gesichter sind dabei + natürlich dem bekannten Cast.

Der altbekannte Ablauf des ersten Teils bzw. eine clevere Kopie davon + eine Referenz an den ersten Teil (der "Stab"-Film 🔪) & dieses Mal noch länger, noch blutiger, noch spannender, noch besser?

Hier stört mich einzig die manchmal zu lange Laufzeit, es plätschert manchmal vor sich hin, aber die verschiedenen Schauplätze + das gute, alte Rästelraten, wer denn nun der Killer ist, machen Spaß!
Natürlich gibt´s auch wieder Klischees usw., aber das kann auch Absicht sein.. 🤔

Das Finale ist einfach doppelt so gut! 🔪🩸🔪🩸

Starke Fortsetzung!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 5 April 2023, 12:11:30
Hostile Territory (Amazon 99 Cent)

Kann das sein, dass einem in letzter Zeit relativ oft - gerade bei Western - das Logo "Saban Film" begegnet (der neue Cage zB auch) ? Irgendwie kaufen oder produzieren die Mittelware offenbar im Dutzend billger.

Immerhin weiß man nach den Credits, dass man vor absolutem Schrott vermutlich sicher ist, eine Handvoll Dollar wurde da meistens investiert. Hier hat es immerhin für eine veritable Dampflok gereicht, ein paar brauchbare Kulissen, eine überschaubare Anzahl von Statisten (die "Schlacht" am Anfang sieht allerdings arg sparsam aus). Und natürlich für reichlich Drohnen, die alle paar Sekunden weite Landschaft und Reiter von oben zeigen, was ganz ordentlich der eh überschaubaren Laufzeit füllt (die Angabe 2h33 bei RT ist übrigens komplett falsch, oder der wurde vor Release noch mal heftig gekürzt). Aber um fair zu bleiben - optisch sieht der jetzt wirklich nicht schlecht aus, viele Szenen spielen in der grandiosen schneebedeckten Montana-Wildnis, von der Enge viele Neo-B-Western der letzten Zeit ist da nichts zu spüren. Irgendwo im Hinterkopf murmelt da ein Stimmchen "richtig echt sieht das jetzt aber nicht aus", die Waffen etwa, die Uniformen, das Styling der "Man darf die nicht mehr Indianer nennen", aber so arg viel Zeit wollte ich da jetzt auch nicht mit Fehlersuche verschwenden.

Gravierender ist da schon, dass man irgendwie nie das Gefühl hat, einem echten Spielfilm zuzusehen, mit Anfang, Ende, Protagonisten, Antagonisten. Statt dessen hat das was von einem Happening, mit dem die (historisch wohl eher zweifelhafte) Wiederversöhnung Amerikas nach massiver Spaltung durch den Bürgerkrieg (und vielleicht auch mit Gegenwartsbezug) gefeiert wird; Weiße, Schwarze, Prostituierte, Kinder, zT auch die "Indianer", wobei der Film uns die zT recht unmotiviert als Bedrohung und Actiongrund vor die Füße rollt. Alles sehr gefühlsbetont und irgendwie halbgar; wie die Schießereien, die durchweg ohne einen Tropfen Blut ablaufen und irgendwie auch leicht ungelenk inszeniert sind; aber vielleicht - sogar wahrscheinlich - steckt da sogar ein Funken Realismus drin, denn so stilisiert und dynamisch wie bei John Woo oder John Wick sehen reale Schusswechsel jetzt ziemlich sicher auch nicht aus. Schauspielerisch war das mal ein Cast, von dem ich durchweg noch nie gehört habe, verbuchen wir die mal als "unverbraucht", auch wenn da keiner wirklich im Gedächtnis bleibt.

Fazit: Ich weiß ehrlich gesagt jetzt nicht so genau, was ich von dem halten soll. Optisch ambitioniert, zT sogar ein bisschen spektakulär mit seinen ständigen Luftaufnahmen, aber inhaltlich eher aus der Abteilung "mehr gewollt als gekonnt". Sagen wir einfach 5/10, ich würde Westernfans aber durchaus raten, da mal einen Blick darauf zu werfen. 

Das letzte Opfer / Klienten (Amazon 99 Cent)

Realtiv ungemütlicher Kammerspielthriller aus Skandinavien um eine hochbezahlte Psychologin, bei der auf einmal ein Serienkiller auf der Couch liegt. Und ein paar unangenehme Wahrheiten auch aus deren Vorleben ans Tageslicht bringt.

So ein richtiger Fan von Einraumfilmen bin ich ja nicht, deswegen war ich etwas skeptisch. Aber der klammert sich nicht an sein Konzept, eröffnet auch noch weitere Schauplätze und baut auf ein paar solide Tiefschläge. Trotzdem braucht der etwas, um eine Verbindung zum Zuschauer aufzubauen, dafür passiert nach dem harschen Eröffnungsmord erst mal nicht allzu viel, und der Antagonist ist - natürlich gewollt - wie einige Szenen (
Spoiler: zeige
Stichwort Brust
) relativ schwer erträglich. Aber die letzte grob halbe Stunde hat es dann doch noch mal ganz gut in sich.

Was auch dem konsequenten Finale zu verdanken ist,
Spoiler: zeige
mit dem die Allzweckwaffe der Twistenden (eine Figur, die man lange gesehen hat, exisitiert gar nicht), sauber durchexerziert und doch in Frage gestellt wird. Hat die Psychologin sich "ihren Sohn" wirklich nur vorgestellt (Schuldkomplex?) und ist sie die Killerin oder, die Schlusszenen deuten diese Richtung an, hat der echte Killer diesen Eindruck genau so und bis ins Detail geplant ? Dass der immer genau dort mordet, wo die Dame ihre Tagungen und Kongresse hat, wirft zwar ein paar Fragen auf (mit den präparierten Spuren hätte man die vielleicht schon früher in Visier der Ermittler geraten können), aber buchen wir das mal unter künsterischer Freiheit ab. Letztlich bleibt das am Schluss offen, und so wenig ich Rätselenden eigentlich mag, hier passt es wirklich perfekt.


Insgesamt: Nicht allzu spektakulär startender "kleiner" Thriller, der am Ende aber richtig schön fies wird. Also auf keinen Fall abschalten ! 7/10

Und ganz kurz: Der Betatest (Amazon 99 cent). Optisch unfassbar hässlicher und irgendwie in jeder Hinsicht fader (auch im Casting) Neoreißer, den alle irgendwie als TV/Mediensatire ansehen. Warum, hat sich mir nicht erschlossen; außer ein paar leidlich freizügigen Sexszenen konnte ich da wenig entdecken, was wirklich Spaß gemacht hätte. Nicht konsequent verfolgt, daher ohne Endnote, aber auch bei voller Aufmerksamkeit vermutlich nicht mal Durchschnitt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 April 2023, 02:08:51
Drive

(https://abload.de/img/342528_fs8cau.jpg) (https://abload.de/image.php?img=342528_fs8cau.jpg)

Ein geiles Stück Film!

Man sieht zuerst "Driver" seinen Nebenjob erledigen, es geht dann ruhig weiter, "Driver" lernt eine Frau mit einem Kind kennen usw.
Aber was in der 2. Hälfte abgeht, hätte man nie erwartet! Kompromisslose Action pur, viele ruhige Momente, dennoch immer gut aufpassen ;)

Wenige, aber dafür umso bessere Verfolgungsjagden ala Bullit!
Dazu ein spitzen Soundtrack, der wie die Faust auf´s Auge passt & ein Ende, das einen noch etwas überlegen lässt... ;)

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 8 April 2023, 10:03:05
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Scream 3

(https://abload.de/img/320681_filfa2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=320681_filfa2.jpg)

Der Anfang mit Cotton ist ganz stark gemacht! Sehr clever!

Das Lance Henriksen & Patrick Dempsey mitspielen, wusste ich auch nicht.. 😁
Die anderen, bekannten Gesichter sind natürlich wie immer gut, auch wenn Sidney hier weniger zu tun hat, es ist mehr ein Gale & Dewie Film, aber was nicht soo schlecht ist!

Ich mag, das man den 3. Teil im 3. Teil dreht! Noch mehr Metaebene geht ja fast nicht..! 😂😁
Dadurch spielt der Film auch NICHT in Woodsboro, sondern in Hollywood am Set! Gute Idee.. 😈🎬
Es wird mit Hollywoodklischees gespielt, mit der Reihe selbst uvm. !

Ich mag auch das Finale in dem Haus! 🔪🔪🔪🩸
Natürlich ist die Auflösung etwas schwach, diese Person tauchte bisher noch nie auf, aber es musste ja was neues her :-/
Leider ist auch der Blutgehalt nicht so hoch & die Kills etwas einfallslos & relativ blutleer, deswegen auch ab 16..

Ein cooler, rockiger Soundtrack (u.a. Creed) rundet den Teil ab!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 10 April 2023, 18:32:36
(https://abload.de/img/untitled161esq.jpg)

Bei "Legacy – Tödliche Jagd" von B-Filmer R. Ellis Frazier handelt es sich um einen "Gehetzt-durchs-Ödland-Streifen" mit Luke Goss, Louis Mandylor und Renton Pexa in den Hauptrollen: Ein Film, der offenkundig nichts für "Mitdenker" ist - für Leute, die auf ordentlich Action und/oder Spannung aus sind, jedoch ebenfalls nicht...

Inklusive "Logik-Schwächen" und speziellen Entwicklungen im finalen Drittel, die mich unweigerlich mit den Augen rollen ließen sowie durchaus gar ein wenig verstimmten, erhält man statt eines kurzweilig-flotten Streifens insgesamt nichts weiter als banale, mitunter zu gesprächige sowie punktuell recht unglaubwürdige Genre-Kost geboten...

3/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/legacy-toedliche-jagd/


(https://abload.de/img/untitled2xwdh9.jpg)

In dem hierzulande unter dem Titel "das Andere" veröffentlichten dramatischen Science-Fiction-Horror-Thriller "Significant Other" (2022) bricht ein Pärchen (Maika Monroe & Jake Lacy) zu einem Wander- und Camping-Trip hinein in die majestätischen Wälder des amerikanischen Nordwestens auf – unwissend, dass in dem Gebiet kurz zuvor ein mysteriöses Objekt aus dem Weltall niedergegangen war...

Herausgekommen ist dabei ein ansehnlich bebilderter Streifen, bei dem die pittoresken, isoliert-menschenleeren Landschaften effektiv mit dazu genutzt wurden, die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen. Die CGI-Qualität geht für das Budget in Ordnung und mit seinen 84 Minuten ist der Film auch gut bemessen...

Schade jedoch, dass im finalen Akt einige Dinge etwas zu ausführlich verbal dargelegt werden: Das wäre so überhaupt nicht nötig gewesen und schadet der betreffenden Szene im Zuge dessen obendrein. Dennoch wurde ich alles in allem brauchbar zufrieden gestellt – nicht unwesentlich dank der kompetenten Leads und netten Wendungen...

knappe 6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/das-andere/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 13 April 2023, 19:21:02
Bei Sky on Demand geguckt:

Moonfall

(https://abload.de/img/unbenanntnzddv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=unbenanntnzddv.jpg)

Roland Emmerich hat wieder Zerstörungswut! 💥
Dieses Mal droht der Mond auf die Erde zu fallen! 🌕💥

Klingt erst mal nach ner wunderbar schwachsinningen Story! Ist es auch, aber diese verstrickt sich in allen möglichen Nebenstorys auf der Erde, und bis es Richtung Mond geht, dauert mir einfach viel zu lange... -_-

Aber dann geht´s ab & der Film hat definitiv seine Stärken in den Weltall-Szenen, dafür wurde CGI erfunden!

Ich hätte es aber lieber gesehen, wenn der Mond "einfach nur so" Richtung Erde gefallen wäre & die Crew auf dem Mond bzw. innen drin geforscht hätte oder so, aber die Erklärung war mir viel zu "abgespacet", viel zu blöd, IMO!

Die Action auf der Erde ist auch mit zu schlechtem CGI gemacht & wie schon erwähnt, gab´s viel zu viel unnötige Nebenplots..
Es kam (auf der Erde) auch nie richtige Spannung auf, man hat eher im Weltall mitgefiebert!

Die (bekannten) Schauspielgesichter machen ihre Arbeit gut, aber das Drehbuch gibt halt nicht so viel her...

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 18 April 2023, 09:15:52
(https://abload.de/img/unbenannt1sbfuw.jpg)

Mit Luke Bracey, Crispin Glover und Nina Dobrev in den Hauptrollen von ,,Oscar"-Preisträger Roger Avary verfasst und in Szene gesetzt, handelt es sich bei ,,Lucky Day" (2019) quasi um eine ,,unkonkrete Fortführung" seines 1993er Spielfim-Regiedebüts ,,Killing Zoe": Erneut sehr frankophil und gewalttätig – dieses Mal aber wesentlich humoriger und comichaft-überdrehter...

,,Lucky Day" hätte durchaus ebenso eine ordentliche Mischung aus einem gritty Crime-Flick und einer düster-humorigen Farce wie "Killing Zoe" werden können – doch stattdessen hat sich Avary leider für eine überdrehte Ausrichtung mit eigenwilligem Witz, cartoonishen Widerlingen und comichafter Gewalt entschieden sowie diese obendrein nicht sonderlich inspiriert ausgestaltet...

3,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/lucky-day/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 18 April 2023, 20:06:46
The Portable Door (Sky)

Sky-Produktion, wie viele andere auch auf relativ verzweifelter Suche nach einer Art Harry-Potter-Story für etwas ältere Zuschauer. Und entsprechend mit einem attraktiven, wenn auch leicht angejahrten Cast (Waltz, Sam Neill), zT auch noch in etwas gewöhnungsbedürftigem Aging-/Kobold (oder was auch immer)-Makeup.
Hauptproblem: Bevor da etwas Sinnträchtiges oder Nachvollziehbares auf dem Schirm passiert, dauert es endlos. Bis dahin gibt es ein bzw. zwei eher maßvoll charismatische Hauptfiguren, die ziellos durch Handlung und Welt stolpern und sich vielleicht ein bisschen verlieben, warumauchimmer. Und wenn man sich dann ca 70 der 110 Minuten fragt, worum es geht und was das Ganze soll, ist jedenfalls bei mir mittlerweile die Aufmerksamkeitsspanne down. Das Alter halt.
 
Im Finale ist dann einiges los auf dem Schirm, Tricks und Effekte wirken leidlich kompetent, und die Idee mit dem Kleingedruckten ist auch nicht ganz so verkehrt. Trotzdem hat mich der nicht mehr aus dem leichten Dämmerschlaf geweckt, und die Frage "warum wer gegen wen" könnte ich auch nach dem Abspann (+ einer eher strangen P.C.-Szene) immer noch nicht schlüssig beantworten. Daher nur 4,5/10.

I came by (Netflix)

Noch so ein Fall von "irgendwie kommt der nicht auf Touren". Letztlich passiert über die Laufzeit zwar nicht zu wenig, wie im Fall zuvor, aber leider in der Regel immer das gleiche: Irgendwer steigt in das Haus des bösen Richters (kein Spoiler, das steht von Anfang an fest) ein und wird wahlweise
Spoiler: zeige
überwältigt, getötet, gefangen gesetzt
. Und die Polizei glaubt natürlich immer "Euer Ehren", und nicht den windigen Sprayern. Oder durchsucht das Haus und findet nichts.

Kann man mal so machen, ist aber auch hier wieder allenfalls/nur am Ende leidlich spannend. Trotz eines Kinostarts in GB - der hat bei weitem keine Kinoqualität, die Grenzen von TV-Serien oder Streamer-Produktionen werden weder optisch noch sonst irgendwie gesprengt. Überraschend immerhin der Typwechsel für Bonneville, dem man den Fiesling aber durchaus abnimmt.

Auch nur Mittelmaß im weitesten Sinn, aber von den drei Filmen dieser Runde irgendwo der ansehbarste. 5,5/10.

And now for something completely different:

Töte Django (Amazon / Netzkino)

Dass ich mir den mal irgendwie zwischendurch rausgesucht habe, hat jetzt wenig mit der "neuen" Django-Serie zu tun, denn wie alle Westernfans weiß ich natürlich, dass das Django-Logo hier wie fast überall nur draufpappt ist (irgendwo las ich, der würde von den Django-Fans "akzeptiert", aber da sehe ich wenig Anlass für, die Hauptfigur ist völlig anders angelegt und der geht auch ansonsten komplett in eine andere Richtung).

Fans dieser Richtung müssen jetzt tapfer sein oder aufhören zu lesen, denn irgendeiner ernsthaften filmischen (vor allem filmtechnischen) Betrachtung hält der Kultstatus des Films nicht stand. Mal der (langen) Reihe nach: Die Day-for-Night-Szenen sind scheußlich, die (vergleichsweise) wenigen Schießereien steif und ungelenk inszeniert; und insbesondere mit der Pistolenhaltung dürfte vor allem der (erste) Banditenchef so gar nichts treffen (was dann ehrlicherweise auch passiert, bei ca 18 Schuss aus einem Sixshooter). Die vielgerühmten (?) Brutalo-Szenen sind so ein Kapitel für sich. Die Skalpierung fehlt grundlos bei Amazon, also bei Netzkino nachgeholt - na ja, viel Ketchup an Kunstkopf. Und dann die berüchtigte "Gekröse-Szene" mit den Tieren, ehrlich gesagt, selten so gelacht: Ein bisschen Stockfootage von ein paar Viechern, die so nie im selben Raum wären oder Menschen anknabbern würden, Gegenschnitt: der schreiende "Held", am Ende ein Totale von dem, in der kein Tröpfchen Blut am Körper erkennbar ist.

Unfair, wg. Entstehungsjahr und so ? Also ehrlich, die Stilisierung und die typisch dreckige "Italo"-Atmospähre hatten die Kollegen Leone und Corbucci zeitgleich um Lichtjahre besser drauf. Und in Sachen großformatiger harter Action war der US-Western in Form von Regisseuren wie Sturges, Brooks, erst recht Peckinpah im gleichen Jahrzehnt Meilen voran.

Was bleibt, ist eine ungewöhnliche Story, die - natürlich - etwas Tiefschürfendes aussagen möchte: Das kleine Städtchen als Sinnbild einer verkommenen Welt - von mir aus. Aber eine Absolution für das Unvermögen, eine stringente, spannende Geschichte zu erzählen ist das nicht. Immerhin ganz beachtlich: Die Leistung von Tomás Milián in der Hauptrolle, wogegen die Nebendarsteller weitgehend zur Recht im filmischen Dunkel verschwunden sind.

Kult hin, Kunst her: Für mich war der nichts, und an den filmtechnischen Mängeln kann man auch objektiv kaum vorbeisehen. 4/10.

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 April 2023, 18:26:02
Am DI gesehen:

Drive Angry

(https://abload.de/img/321734_fzuir8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=321734_fzuir8.jpg)

Story ist natürlich völliger Blödsinn, aber nicht allzu schlecht umgesetzt, aber auch nicht allzu gut!

Cage is doing Cagethings, Amber Heard ist cool, brutal + sexy as Hell & William Fichtner als "der Buchhalter" gefällt mir! :cool:
Die Muscle Car's sind auch nicht zu verachten 👌🏻 :cool: :D

Die Effekte sehen ganz in Ordnung aus, teils CGI, teils Make-Up, IMO!

Grundsätzlich macht der Film Spaß, er nimmt sich auf jeden Fall nicht zu ernst ! Es ist einfach Trash pur! :D

Ein Punkt für den Soundtrack, einer für Amber Heard + Nicolas Cage zusammen & einen für die (halbwegs annehmbaren) Actionszenen, machen in meiner Rechnung 3/5 aka 6/10!

Heute gesehen:

Zwei Missionare

(https://abload.de/img/353600_fbffn6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=353600_fbffn6.jpg)

Die 2 im Auftrag des Herrn! ✝️👊🏻💥

Im Endeffekt ist es wie immer, nur dieses Mal sind sie Priester! 🤣
Prügeleien, Typische Sprüche + eine Story, die Schema F folgt, aber immer unterhaltsam ist!

Manchmal zieht sich der Film, vor allem im Finale.. Auch wenn das abwechslungsreich gemacht ist!

Ein guter Film, der manchmal etwas an Tempo verliert, aber im Finale noch mal Spaß macht! 👊🏻💥

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 April 2023, 13:26:51
Filmabend am Freitag bei meinem besten Kumpel im Heimkinokeller:

Ach du Scheiße!

(https://abload.de/img/289347580fv4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=289347580fv4.jpg)

Ach du Scheiße, was für ein (Scheiß)-Film! 💩
Aber es ist definitv gute Scheiße, die hier abgeliefert wird!

Der Anfang fängt schon mal gut an, Münchner Freiheit im Hintergrund, Michaela Schäfer & dann sehen wir, das es nur ein Traum war und unser Hauptdarsteller Frank Lamm schwer verletzt & kopfüber in einem Dixieklo, das auf der Seite liegt erwacht! Schlimm genug, aber noch dazu ist sein Arm von einem Rohr durchbohrt & sein Handy ist ins Klo gefallen!

Mit welchen Spielereien er versucht, sich hier zu befreien, wie er versucht, an das Handy zu kommen usw. - Wahnsinn, who the fuck is McGyver?! 😜

Auch die "Story" um die drohende Sprengung im Hintergrund mit der wunderbar bayrischen Stimme des schmierigen Bürgermeisters Horst, was da noch alles hinzu kommt, es kommt alles ans Licht 😉

Das Ende ist vielleicht etwas ZU viel des guten, aber das macht dem ganzen Spaß keinen Abbruch!

Es ist eng, dreckig, blutig, nie zu lustig, aber der Film hat seine schwarzhumorigen Spitzen, klasse!

3,5/5

24 Hours to Live

(https://abload.de/img/2068454moitd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2068454moitd.jpg)

Ja, die Action ist definitiv gut gemacht & nicht so übertrieben wie es heutzutage leider üblich ist, auch CGI gibt es relaitv selten, afaik.

Die Story ist auch 0815 - Killer hat keinen Bock mehr, muss aber noch einen letzten Auftrag machen, man holt ihn mit einer neuen Forschung zurück von den Toten usw.
Alles OK, die Action ist auch nicht schlecht gemacht, die Darsteller sind gut, aber irgendwie packt mich der Film nicht sooo, kA..

3/5

Mad Heidi

(https://abload.de/img/2517132bgdni.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2517132bgdni.jpg)

Swissploitation at it´s best!

Hier gibt´s ganz großen Käsespaß für alle Gorehounds & Trashfans!

Mad Heidi, nicht Mett Hedi, sonst wär´s en kölscher Film geworden (😜) , ist wütend, weil das Regime des Führers & Käsediktators "Meili" hat ihren Freund Geissenpeter (ein schwarzer Schauspieler, herrlich :lol: ) öffentlich hingerichtet, weil er illegal Käse verkauft...

Manche Gags wiederholen sich, ja, aber sie nutzen sich IMO nicht ab! Käsefonduefolter, Käse im allgemeinen, Schweizter Klischees, Nazis, hier wird alles verwurstet, äh, verkäst!
Dazu kommen noch wirklich stark gefilmte Landschaften und auch sonst ist der Look sehr gut gemacht, man merkt, die 2 Millionen Crowdfounding sind sehr gut angelegt ! Auch der Splatter überzeugt !  😈

Leider ist der Mittelteil in dem Gefängnis bzw. Kloster nicht mehr sooo gut, da lahmt der Film ein bisschen..

Alice Lucy in ihrer ersten Rolle & dann direkt als "Mad Heidi", sie macht es ganz gut!
Allen voran Casper van Dien (Starship Troopers) als Käsediktator hat sichtlich Spaß an dem Film, so wie ich auch! (https://worldofugly.de/normal/s008.gif)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 24 April 2023, 15:44:11
Super Mario Bros. (2023)

Mal wieder ins Kino gegangen, inkl. Kids, und im Großen und Ganzen das bekommen, was ich erwartet hatte; feiner, recht unschuldiger Spaß mit haufenweise Referenzen zum Mario-Universum, wie z. B. seine 8-Bit-Anfänge, bis dato ungenutzte Entwürfe der Mario Familie u.v.m. Das geschulte Nintendo-Auge wird wohl noch vieles mehr finden, hier wurde für gut 90 Minuten schon echt ne Menge reingepackt. Bunt und knallig ist die ganze Nummer natürlich auch, eben wie die Spiele.
Komischerweise finde ich nach wie vor den ersten Film vom blauen Igel etwas sympathischer als diesen hier, wohl auch, weil mir die 90 Minuten stellenweise wie eine Ewigkeit vorgekommen sind und ich mir wohl auch ein anderes "Mario Kart"-Spektakel gewünscht hatte, als es dann im Film umgesetzt wurde.
Als Nintendo-Fan wird man sicherlich auf seine Kosten kommen, als Spieleumsetzung würde ich den hier auch als sehr gut bewerten, wenn man bisserl was am Anfang und am Ende gekürzt hätte. Für weitere Produktionen der Nintendo-Figuren ist wohl gemäß der Einspielergebnisse schon mal eine Weiche gestellt...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 25 April 2023, 11:04:13
(https://i.ibb.co/YQvCBQk/Unbenannt-1.jpg) (https://imgbb.com/)

Nicht zu verwechseln mit ,,the Expendables", haben wir es bei ,,the Extendables" (2014) mit einer B-Movie-Showbiz-Satire von und mit Brian Thompson zu tun – u.a. basierend auf bestimmten Situationen, welche er im Laufe seiner Karriere an den Sets einiger Filme mit Sly, Arnie und JCvD erlebt hat...

Tja, mit seinen platten Albernheiten und doofen, mitunter kruden, alles in allem fernab von irgendwie kreativen oder substanzhaltigen Ideen mutet der Streifen wie ein mäßig-lahmer 10-minütiger ,,Funny or die"-Sketch an, den jemand krampfhaft auf rund 80 Minuten aufgebläht hat...

Kurzum: Ein niveauarmes, unlustiges, langweiliges, uninspiriert verfasstes und gefilmtes 1-Joke-Movie...

knappe 1/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-extendables/


(https://i.ibb.co/0D8zpTR/Unbenannt-2.jpg) (https://imgbb.com/)

Angesichts der Inhaltsbeschreibung ,,A random group of people wake up on an island where they are being hunted down in a sinister plot to harvest their organs." hatte ich im Vorfeld eigentlich gedacht, bei dem 2015er B-Movie ,,Awaken" (aka ,,Left to die" aka ,,A Perfect Vacation") würde es sich um eine weitere ,,the Most Dangerous Game"-Variante handeln – was letztendlich so aber nur bedingt der Fall war/ist. Die konkrete Jagd steht nämlich gar nicht im Zentrum der Geschehnisse – sondern sowohl der Alltag der Verschleppten auf der betreffenden Insel (Nahrungssuche, Fluchtbemühungen etc.) als auch der Aufbau bzw. die internen Abläufe der Operation der Baddies, welche sich ab und an mal einen der Entführten schnappen, um reichen Klienten bestimmte Organe der Leidtragenden ,,auf unbürokratischem Wege" für irgendwelche operativen Eingriffe zu verkaufen. Die Insel dient ihnen also quasi als ,,Vorratskammer" – und da sich die dort Festsitzenden auf dem Eiland bloß nur von Früchten und so ernähren können, wird bei ihnen im Zuge dessen zugleich eine Entgiftung ihrer Körper vollzogen...

Ja, die Story ist schon ziemlich ,,dünn" und weist die eine oder andere auffällige Schwäche im Bereich der Logik auf – worüber hinaus man in Sachen Qualität der Dialoge und Charakterzeichnungen im Prinzip genau das geboten erhält, womit man bei Streifen dieser Art bekanntlich rechnen muss (sprich: die ,,Messlatte" lag von Anfang an nicht sonderlich hoch). Leider wird einem (vom Showdown mal abgesehen) überdies auch nicht viel Action geboten – von Spannung und ,,Atmosphäre" ganz zu schweigen. Wirklich gelangweilt habe ich mich zwar nicht – doch das, was der ,,the Asylum"-erfahrene Regisseur (und Co-Autor) Mark Atkins hier abgeliefert hat, ist alles in allem schon recht banal und lahm. Nicht einmal die durchaus namhafte B-Movie-Besetzung (allen voran Jason London, Robert Davi, Michael Paré, David Keith, Edward Furlong, Daryl Hannah, Vinnie Jones und Christa Campbell) kann da was rausreißen. Zumindest schlägt sich Natalie Burn – eine ehemalige Turnerin und Ballerina, welche u.a. die Bolshoi Ballet School in Moscow sowie die Royal Ballet School in London besucht hat – in der Hauptrolle passabel/wacker...

3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 25 April 2023, 12:38:35
"Run."

Noch schnell gesichtet, ehe Netflix den Film am Samstag absetzt.
Kleine Fingerübung in Sachen Münchenhausen-by-proxy mit Sarah "AHS" Paulson als Mommy, die ein übel mit Krankheiten bestücktes Kind zur Welt bringt. Das ist jetzt im Collegealter trotz Rollstuhl und es kommt bald wie es kommen muss, Mutti tauscht die Medis, wie der Teenager bald entdeckt. Was zum Überlebenskampf ausartet, denn Mom will die Kleine bis zum St.Nimmerleinstag pflegebedürftig halten.

Insgesamt ein guter kleiner Thriller, auch wenn man Paulson sofort ansieht, dass sie nicht alle Pfannen am Dach hat und später richtig hassenswert wird. Der Survivalfight ist gut gemacht und wird zum Nagelbeißer, wobei ich mir wieder mal eingestehen muss, dass ich diese Situationen einfach nicht mag - aber hier gibt eben weniger nervtötende Elemente. Irgendwann hab ich einfach beschleunigt, wobei das Finale ein brauchbares Payoff bietet. Der Storytwist ist allerdings schnell offensichtlich. Bei mir 6, sonst vll. sogar 7/10. Der Regisseur, der auch "Searching" und "Missing" gedreht hat, ist aber jemand, den man im Auge behalten sollte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 25 April 2023, 13:37:25
Zitat von: Moonshade am 25 April 2023, 12:38:35"Run."
Noch schnell gesichtet, ehe Netflix den Film am Samstag absetzt.

Danke für den Hinweis  :respect:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 26 April 2023, 01:16:16
Die dunkle Seite des Mondes

(https://abload.de/img/71gwypfgjnl._sx342_bffad.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71gwypfgjnl._sx342_bffad.jpg)

Was für´n Horrortrip !
Am Anfang ist es nur ein (spannender) Anwalts-Thriller, aber nach einer erfolgreichen Fusion erschießt sich der Unterlegende & Urs (Moritz Bleibtreu) zerbricht daran...

Als er den ersten Pilz gegessen hat, bricht es aus ihm heraus...
Er ist auf einem nie endenen Dauertrip !

Die verschiedenen Eigenschaften werden klasse von Moritz Bleibtreu dargestellt & sein Gegner bzw. anfangs Verbündeter Pius Ott (Jürgen Prochnow) spielt eiskalt !

Einzig den Anwalt nehme ich Moritz Bleibtreu nicht ab. :/
Alles andere schon...

Gut, das ich keine Pilze fresse! :D

Mit den Worten Pink Floyds schließe ich ab:

And if the cloud bursts thunder in your ear
You shout and no one seems to hear
And if the band you're in starts playing different tunes
I'll see you on the dark side of the moon

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 27 April 2023, 09:44:11
The Many Saints of Newark

Tony Sopranos Kindheit und Jugend, oder besser gesagt, Chris Moltisantis Vaters, Dickie, Einfluss auf Tony. Ähnlich wie "El Camino" es schon mit "Breaking Bad" gemacht hat, versucht auch Chase seinem Meisterwerk noch einige Schichten hinzuzufügen, aber scheitert darin komplett. Es ist nur eine Abfolge von diversen in der Serie erzählten Geschichten, die nun mit deren Protagonisten in Szene gesetzt wurden. Hier und da gibt es ein paar Abwandlungen (was auch nicht weiter verwundert und auch passend zu den ganzen Dampfplauderern der Serie ist, die nehmen es ja mit Fakten und der Wahrheit nicht allzu ernst), ein paar Details zu Dickies Leben, aber so einen richtigen Mehrwert konnte ich, im Gegensatz zu angesprochenen "El Camino", nicht ausmachen, und Hinweise auf Tonys späteres Leben und seinen Charakterwandel.
War mir alles zu oberflächlich, zu seicht, wenig Neues und viel zu schlecht kopiert vom Alten (der Serie).

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 28 April 2023, 09:34:16
Gestern Nacht bei Amazon Video ausgeliehen:

Chato's Land

(https://abload.de/img/9109qzmwyl._ac_uy218_4memw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9109qzmwyl._ac_uy218_4memw.jpg)

Am Anfang wird direkt der Sheriff im Saloon erschossen, was für ein Anfang!

Und dann geht's ab auf "Chato's Land" ! They fucked with the wrong Indian...
Seine Verfolger haben quasi keine Chance & sie wissen es nicht!
Die Verfolgung ist die ganze Laufzeit über spannend & die Männer versuchen Chato zu kriegen!

Charles Bronson spielt quasi das, was er Jahre später noch spielen wird - Paul Kersey, äh, naja, fast! 😁

Doch - das ist ein starker Western, der von starken Bildern + einer Spannung lebt, die teilweise greifbar ist...

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 Mai 2023, 19:08:53
Filmabend letzten SA mit Kumpel bei nem Kumpel:

Rocky III

(https://abload.de/img/407291_fbhdf7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=407291_fbhdf7.jpg)

Der Hulk Hogan Showkampf am Anfang 🤣🙈

Mr. T dreht richtig ab ! 💥👊🏻
Er ist ein Unsympath, ein richtiger Wichser!
Dann verliert er auch noch seinen langjährigen Mentor kurz nach dem ersten Titelkampf!

Das Training in der abgefuckten Gegend, richtiges Streetboxing! Ich mag diese dreckige, düstere Atmosphäre!

Der Endkampf ist mal wieder ganz stark !

4/5

Men at Work

(https://abload.de/img/445306_fy7cog.jpg) (https://abload.de/image.php?img=445306_fy7cog.jpg)

Was für ein Müll!
Charlie Sheen & sein Bruder Emilio Estevez als Müllmänner! Herrlich! 🤣🙈

Wie die 2 den ganzen Müll aufdecken, ist zwar sehr frei interpretiert, aber schon witzig gemacht!

Das Finale ist dann etwas Over the Top, aber es passt zum Film!

Ganz guter Film!

3/5

Letzten SO bei meinen Eltern, mit ihnen + meiner Freundin bei Amazon Video gesehen:

Der goldene Handschuh

(https://abload.de/img/816sc6ktdl._ac_uy218_vrdmw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=816sc6ktdl._ac_uy218_vrdmw.jpg)

Was für ein ekliger, dreckiger Film!

Aber so muss das sein, weil es so war...
So viel ekelhafter Alkohol + eklige Zigaretten, musste aber so sein, er sieht auch so richtig versoffen aus & seine Bude erst !

Die Rolle war stark gespielt, man nimmt ihn den "Honka" ab, ekelhafter Typ!
Man sieht mal wieder, was der Alkohol anrichten kann...!

Kleinere Nebenrollen mit bekannten Gesichtern runden das Gesamtbild ab! U.a. auch Heinz Strunk selber, der ja auch die Romanvorlage schrieb!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 4 Mai 2023, 18:15:14
Scream 4

(https://abload.de/img/387166_fzuf9h.jpg) (https://abload.de/image.php?img=387166_fzuf9h.jpg)

Der 4. Teil !

Und natürlich ist alles wie immer, er folgt den Genreregeln, die er im ersten Teil erschaffen hat & alle sind sie wieder mit dabei! Sidney, Gale, Riley...
Es macht einfach einen Heidenspaß, zuzugucken, der Film nimmt sich nicht zu ernst, es ist zwar etwas blutiger, aber nie übertrieben & es gibt hier & da coole Referenzen!

Nach dem schwächeren 3. Teil eine Wiederbelebung des Franchises !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 Mai 2023, 12:19:00
Gestern Abend GeburtstagsFilmabend bei meinem besten Freund im Heimkinokeller:

Deliver us from Evil

(https://abload.de/img/3463817de4p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3463817de4p.jpg)

Ein südkoreanischer Actionthriller um 2 Killer, deren Wege sich kreuzen, um ein entführtes Mädchen und um Rache....

Die Story ist leider nicht so spannend, wie bei asiatischen Filmen üblich, sehen gefühlt alle gleich aus ! Zumindest für die westliche Welt & das macht es einfach immer verdammt schwer, solchen Filmen zu folgen...
Zumal es Rückblenden gibt, die man aber von der Echtzeit nicht unterscheiden kann, sehr verwirrend...

Die Action ist natürlich richtig gut gemacht, die Kamera wackelt mir aber leider viel zu oft & es gibt Slow-Mo´s, die dort einfach nix zu haben... :-/
Die Gewalt wird gezeigt, aber auch nicht immer so ausschweifend wie man es erwartet..
Der Look ist sehr cool, das muss man den Südkoreanern lassen - sieht immer stark aus, egal, ob Hell, ob Düster, top!

3/5

Game of Death

(https://abload.de/img/2983723ai7o.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2983723ai7o.jpg)

Ein paar Jugendliche in einem Haus der Großeltern, kiffen, saufen, Sex (in Unterwäsche, langweilig -_-) ! So fängt es an, was ja per se nicht schlecht ist!

Dann aber finden sie ein altes Brettspiel, das namensgebende "Game of Death", was direkt ausprobiert wird, aber schnell langweilig wird, es den Teens aber noch eine 24 anzeigt, was bedeutet, es müssen 24 Menschen sterben, bis das Spiel beendet ist!
Bis, ja bis einer der Teens Kopfschmerzen kriegt, das ihm der Kopf platzt - im wahrsten Sinne des Wortes! :-D

Schnell geht noch einer drauf & sie beschließen, abzuhauen!
Auf ihrer Flucht gibt´s noch eine sehr geil gemachte Szene im Pizza-Auto & am Ende sind sie in einer Palliativ-Station, die Menschen dort müssen eh alle sterben...!

Es gibt sogar eine Charakerentwicklung, unerwartet wie teils erwartet, die Splattereffekte sind (sehr oft) handgemacht & der Film ist mit 73 min. überraschend kurz & kurzweilig!

Hat Spaß gemacht!

3,5/5

Sudden Death

(https://abload.de/img/293fkigh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=293fkigh.jpg)

Stirb langsam im Eishockeystadion!

Van Damme als Brandschutzinspektor auf den Spuren von John McClane, er heißt auch so ähnlich wie Willis in "Stirb Langsam", McCord XD
Powers Boothe als absolut fieser Bösewicht ragt heraus, der Rest ist Futter für Van Damme ;-)
Die Kinder nerven, auch wenn die Tochter gegen Ende etwas cooler wird...

Ansonsten ist die Action und Spannung cool gemacht, die Schnitte auf das Eishockey-Spiel sind sehr stark!
Ansonsten solide Actionkost, die auch gerne Kämpfe von Van Damme hätten zeigen können, Ballereien ja - aber der Mann ist Kämpfer!

Doch, der Film hat Spaß gemacht, auch wenn das Finale mit dem Helikopter sehr komisch aussieht, auch wenn ungewollt, der würde so nie runter fallen... Aber egal - gute, alte Action!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 9 Mai 2023, 09:51:50
Zitat von: PostalDude am  3 Mai 2023, 19:08:53Der goldene Handschuh

(https://abload.de/img/816sc6ktdl._ac_uy218_vrdmw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=816sc6ktdl._ac_uy218_vrdmw.jpg)

Was für ein ekliger, dreckiger Film!

Aber so muss das sein, weil es so war...
So viel ekelhafter Alkohol + eklige Zigaretten, musste aber so sein, er sieht auch so richtig versoffen aus & seine Bude erst !

Die Rolle war stark gespielt, man nimmt ihn den "Honka" ab, ekelhafter Typ!
Man sieht mal wieder, was der Alkohol anrichten kann...!

Kleinere Nebenrollen mit bekannten Gesichtern runden das Gesamtbild ab! U.a. auch Heinz Strunk selber, der ja auch die Romanvorlage schrieb!

4/5

Hehe, hatte ihn auch letzte Woche mal wieder geschaut, hartes Brett, aber zeigt mal wieder, das Akin wirklich ein Meister hinter der Kamera ist.
Kann dem nicht viel hinzufügen, alle Darsteller sind enorm gut drauf, ganz vorne dabei natürlich Jonas Dassler (von dem ich hoffe, dass er eine Mordskarriere hinlegt und nicht vom ewigen Krimi-Deutschland verschlungen wird), der grad mal 22/23 gewesen ist, als er die Rolle spielte.
Honka hatte halt einfach keine Chance im Leben, wurde wohl schon immer von Leuten rumgeschubst, ausgenutzt und halb zu Tode geprügelt... da ist dann so eine Entwicklung schon fast nachvollziehbar... dann noch die feine Mischung mit Unmengen Fa-Ko und dem damaligen Kiezpublikum, musste ja irgendwie tragisch enden.

Trivia: Adam Bousdoukos spielt hier übrigens seinen eigenen Onkel (der Nachbar Honkas)...

8/10


Mein Sohn

Apropos Dassler; Jason, ein adrenalingeiler, hitzköpfiger Tunichtgut, und seine entfremdete Mutter Marlene (Anke Engelke) begeben sich auf einen Road Trip von Berlin zur Schweiz, um ihre Beziehung zueinander zu bessern. Dabei treffen sie alte Bekannte, geraten mit ihren sehr gegensätzlichen Lebenstilen immerzu aneinander und wachsen dann doch ein Stück zusammen.
Das Ganze ist sehr ruhig und recht unaufgeregt inszeniert, beide Hauptdarsteller machen das Beste aus dem bisserl fahrigen Drehbuch, zumindest hatte ich manchmal den Eindruck, dass hier einiges am Boden des Schnittraums liegen geblieben ist. Na ja.

6/10


Guardians of the Galaxy Vol. 3

Der Abschluss der Guardians von Gunn, zumindest in der gewohnten Besetzung. Schon zu Anfang stehen alle Zeichen auf Abschied als die Truppe sich auf eine halsbrecherische Rettungsmission begibt, um Rocket nicht zu verlieren. Der Streifen bleibt den Vorgängern im Stil, Witz und, natürlich, Soundtrack der Reihe treu, bricht aber, nicht anders zu erwarten, aus der MCU-Formel nicht zu sehr aus. Wobei es hier schon ab und an richtig ans eingemachte geht (und damit meine ich nicht nur "Highs" richtiges Gesicht, sondern auch die ganzen Experimente... ne harte FSK 12, würd ich sagen) und der Ton ist dieses Mal alles andere als leicht und beschwingt.
War gut unterhalten, alles in sich recht stimmig, aber mit 2,5h dann doch etwas zu lang.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 9 Mai 2023, 12:25:24
(https://abload.de/img/unbenannt1izese.jpg)

In einer ,,malthusianischen Welt" angesiedelt, geht es in dem auf der Kurzgeschichte ,,the Disneyland Man" Gustav Hasfords basierenden Kurzfilm ,,63lbs" (2013) um einen Herrn (Michael Madsen), der die junge Windy (Samantha Bailey) von ihren ärmlichen Großeltern abholen und zu ihrem ,,Bestimmungsort" bringen soll, nachdem das Mädel zuvor im Rahmen eines staatlichen ,,Fleisch-Verwertungs-Programms" an seinen Auftraggeber verkauft worden war...

An sich recht ,,trostlos-bedrückend" stimmungsvoll, empfand ich einzelne inhaltliche Punkte als nicht vernünftig nachvollziehbar dargelegt sowie die Darstellung bestimmter Personen zum Ende einen Zacken ,,zu unsubtil" – und so wird dieser ,,Short" (trotz reizvoller Ansätze und achtbarer Eigenschaften) seinem Potential im Ganzen bloß eingeschränkt gerecht, so dass man alles in allem leider ein merkliches Stück weit unbefriedigt zurückgelassen wird...

4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/63lbs/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 10 Mai 2023, 11:57:34
(https://abload.de/img/unbenannt1pvcd9.jpg)

Wenn der Chef bei Emmett/Furla/Oasis Films mal selbst Hand anlegt... so wie im Fall des 2021er Serienkiller-Thrillers ,,Midnight in the Switchgrass", dem Regie-Debüt Randall Emmetts... kommt leider auch kein unbedingt besseres, sich irgendwie merklich von dem sonstigen mauen ,,E/F/O"-Output unterscheidendes Ergebnis dabei heraus. Lose basierend auf einer wahren Geschichte – nämlich der des ,,Truck Stop Killers" Robert Benjamin Rhoades – hat Drehbuchautor Alan Horsnail eine nicht gerade hochwertig verfasste Story voller Klischees und uninteressanten Figuren verfasst, welche sich vorhersehbar über die knapp 100-minütige Laufzeit hinweg entfaltet...

Handwerklich zumindest solide geraten, ist das Ganze (von ein paar positiven Einzelmomenten abgesehen) nicht gerade spannender sowie nur bedingt atmosphärischer Beschaffenheit und schwankt Emmett´s Herangehen an die tragisch-düstere Thematik zwischen ,,seriös" und ,,B-Movie-haft banal". Dazu noch solche Sachen wie unnötige und ungelenk eingebaute Flashbacks sowie ein unbefriedigend antiklimaktischer Showdown. Von den Darstellern her machen Lukas Haas und Emile Hirsch ihre Sache jeweils ordentlich, agiert Megan Fox okay und tauchen Bruce Willis und Colson Baker (aka Machine Gun Kelly) jeweils für einige Minuten zwischendurch mal auf...

Kurzum: ,,Midnight in the Switchgrass" ist nur minimal besser als die meisten der sonstigen ,,E/F/O"-Veröffentlichungen und Willis-Spätwerke. Kein ,,Totalausfall" – aber fernab von wirklich sehenswert oder gar gut. Fox und MGK waren damals übrigens nicht zur Premiere erschienen – worauf letzterer als Begründung dafür (öffentlich auf Twitter) angab, dass er den Streifen für ,,Müll" halten würde...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 11 Mai 2023, 22:18:16
Bei Sky on Demand geguckt:

Operation Fortune

(https://abload.de/img/unbenanntduiak.jpg) (https://abload.de/image.php?img=unbenanntduiak.jpg)

Ein wunderbar IMO typischer, klassischer Guy Ritchie!

Alle bekannten Gesichter sind wieder mit dabei, ein Guy Ritchie Film ohne Jason Statham und Hugh Grant klappt einfach nicht 😉

Die Story ist ein bisschen wie Mission Impossible, nur noch cooler!
Die Charaktere und Dialoge sind wieder "Ritchie-Like", die Atmosphäre und die Bilder sind einfach gut gemacht! Gibt auch viele Schauplatzwechsel, top! 😎
Statham und Aubrey Plaza harmonieren wunderbar, sie gefällt mir sehr gut, Hugh Grant brilliert in seiner Rolle, nur Hartnett als "Superfilmstar/Agent nervt..😕

Man kann der Story aber nicht immer folgen, wonach gesucht wird, wissen noch nicht einmal ihre Bosse 😂

In der 2. Hälfte gibt´s dann auch etwas gut gemachte Action!

Doch, der hat mir gefallen, kommt an ältere Werke nicht ran, aber ist definitv kein schlechter Film!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 13 Mai 2023, 10:18:15
(https://abload.de/img/untitled2i9fj7.jpg)

Basierend auf einer Romanvorlage Adam Nevills (,,the Ritual"), handelt es sich bei ,,No one gets out alive" um einen dramatischen übernatürlichen Mystery-Horror-Thriller aus dem Haus ,,Netflix", mit dem Santiago Menghini im Jahr 2021 sein Spielfilm-Regiedebüt vorgelegt hat. Im Zentrum der erzählten Geschichte steht die junge illegale mexikanische Einwanderin Ambar (Cristina Rodlo), die einen nicht gerade hochwertig-zufriedenstellenden Job in einem amerikanischen ,,Sweatshop" findet sowie in einer alten Pension unterkommt, während sie auf gefälschte Ausweispapiere wartet, um eine bessere Arbeit aufnehmen zu können. Schon bald beginnen sich allerdings ,,merkwürdige Geschehnisse" in dem mehrstöckigen Haus zu ereignen – u.a. geisterhafte Erscheinungen; ergänzt um eine mögliche Gefahr seitens ihrer beiden Vermieter (Marc Menchaca und David Figlioli)...

Leider wurden die zwei zentralen Story-Bereiche (Immigrations-Schwierigkeiten/Sorgen und Horror) inhaltlich nicht optimal miteinander verwoben – was ebenso schade ist wie die Tatsache, dass nie wirklich intensive Spannung/Creepyness aufkommt. Die Entfaltung vollzieht sich unterdessen beileibe nicht unvorhersehbar und ist reich an klassischen Genre-Elementen – allerdings wissen bestimmte Sequenzen und Details (etwa auf kulturelle Elemente der Azteken/Nahuas bezogen) zu gefallen, sind Setting und Optik schön düster-stimmungsvoll, mochte ich Hauptdarstellerin Rodlo (welche mich ein wenig an Margaret Qualley erinnert hat) und ist das Creature-Design gegen Ende ansprechend ungewöhnlich/originell geraten (obgleich die Budget-Limitierungen da durchaus erkennbar sind)...

Summa summarum:  Fraglos ist ,,No one gets out alive" ein Stück weit ,,underwritten" sowie an sich recht konventioneller Beschaffenheit – weshalb der Film sein Potential alles in allem nicht vernünftig auszuschöpfen vermag. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich durchweg solide unterhalten, haben mir die Visuals und Farbgebung zugesagt und machen die Darsteller ihre Sache jeweils ordentlich. Im Ganzen ein kompetent realisierter Streifen, dem man obendrein auch nicht ansieht/anmerkt, dass es sich um eine britische Produktion handelt, die vorrangig in Bukarest gedreht wurde...

5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 14 Mai 2023, 16:07:16
AKA (Netflix)

Französicher Actioner mit dem in diesem Kontext wohl unvermeidlichen Alban Lenoir und einem veritablen Ex-Fußballer, der sich mittlerweile auch schon etabliert hat im Dunstkreis des gallischen B-Actionkinos.

Haken wir gleich mal die erkennbaren Negativa ab: Die Bluteffekte bei den Ballereien sind schauderhaft, auf der Qualitätsstufe "MS-Paint", mit dem - kein Witz - einige Filmfreaks vor Jahren mal herumgespielt hatten. Und die Story gewinnt auch keinerlei Originalitätspreise - eine Undercoverkiste wie dutzende andere auch, maßvoll glaubhaft, weil letztlich jeder Gangsterboß eigentlich hellhörig werden müsste, wenn ihm so ein militärisch geschulter Supercrack als neuer "Mitarbeiter" vor die Füße rollt.

Das alles mal außen vor, ist das ein solider Actionkracher, der wenig Gefangene macht, immer im richtigen Augenblick mit einer vernünftig und trotz der erwähnten Blutkleckse realtiv altmodisch inszenierten Ballerei oder einem deftigen Fight aufwartet. Und der am Ende dann doch noch die Kurve bekommt von der banalen Undercoverkiste zu den typischen Staatsverschwörungen, die zu den goldenen Zeiten von Alain und JP zu den unverzichtbaren Bestandteilen des linksrheinischen (Polit/Action-)Thrillers gehörten. Motto: Wer mir die Rente mit 63 vorschreibt, ist zu allem fähig, incl. Mord an kleinen Kindern.

Für das Gesamtpaket dann mal solide 6,5 / 10.

The Price We Pay (Amazon)

Die neue Schlachtplatte vom Kitamura, von den Fans sicher sehnlicher erwartet als von mir. Und ja, er liefert, also die unvermeidlichen Blutfontänen, geöffnete Körper mit hervorquellenden Gedärmen, allerlei dispruptive Körpereinwirkungen. Alles ganz solide getaktet und handwerklich in dem Rahmen o.k, soll heißen, kein extremes CGI-Gesplatter.

Der ganze Rest ? Na ja. Diese "Gangster geraten an Nochschlimmere"-Kiste ist nicht erst seit Tarantino ausgelutscht; die Ganz-Bösen sind irgendwie Schablone, und dank des mäßigen Makeups der
Spoiler: zeige
Endgegnerin (gleiches gilt für den "Augenlosen
" auch nicht sehr bedrohlich. Warum in einem Vierercast (bezogen auf die "Heldentruppe") eine Figur quasi vergessen oder sekundenkurz aus dem Film geschrieben wird, erschließt sich mir nicht, so viele potentielle Opfer/Gegner bleiben dann ja auch nicht. Und dass ich die nicht gerade umhauende Erklärung für das Ganze drei Tage vorher schon mal gesehen hatte (siehe nachfolgende Kurzkritik) macht es nicht besser, wobei da offen ist, wer da Original und wer Fälschung darstellt.

Aber irgendwo in dem selbstgesteckten Rahmen solcher Filme noch brauchbar, dafür 5/10.

Penance Lane - Haus der Qualen (BD)

Noch so eine Kiste, in der die Bösen die Nochböseren plattmachen und dabei unsere Sympathie gewinnen sollen. Mit mir eher nicht, aber der macht es einem auch besonders einfach. Denn nach eigentlich gutem Opener sackt der peu à peu in echte filmische Untiefen.

Besagter Opener ist natürlich der totale Fake - da wird suggiert, dass in dem Haus irgendwer oder -was mit echten Überkräften hausiert, so fix wie da bewaffnete Gangster weggezerrt und ausgeschaltet werden. Alles Pustekuchen, letztlich läuft das wie in dem zuvor, und sogar noch eine Stufe unbedrohlicher. Chronologisch gesehen war der kurze Auftakt auch schon das beste am Film, die nächsten grob 20 Minuten mit dem Stranger in da Town sind auch noch erträglich, dann verlassen den Film alle guten Geister. Ein bisschen Herumgelaufe im Folterhaus, schlechtes Makeup, Gequassel, keinerlei Höhepunkte, das alles ist so dürftig und gleichzeitig lachhaft wie die Ketten, mit denen "unser" Mann da gefesselt wird.

Das war nichts, ganz und gar nicht. Da helfen selbst keine Bonuspunkte für den brauchbaren Auftakt, wenn der mit dem übrigen Film so überhaupt nichts zu tun hat. 1,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 15 Mai 2023, 11:48:09
AIR

Als geneigten Basketballfan (speziell 90er) zeigt der Film keine wirklichen neuen Infos zum Jordan / Nike-Deal, aber wie das Ganze in diesem Feel Good-Streifen verpackt wurde, macht einfach richtig Spaß. Afflecks Inszenierung ist wirklich Top, der cast hat auch richtig Bock (das Telefonat nach Vaccaros Besuch bei den Jordans mit dessen Agent!!!!  :lol: ) und die 2 Stunden verfliegen förmlich - hab ihn mir am WE 2 Mal angesehen... das spricht auch für sich.
Es war auch richtig gut mal wieder Tucker vor der Kamera zu sehen, die Art dieses "Sport Dramas" macht auch Lust auf mehr (da gibt es ja wirklich mehr als genug Geschichten, die das Geschehen eines Athleten, eines Trainers, einer Mannschaft oder einer ganzen Sportart beleuchten).
Für mich DIE Empfehlung des Jahres bisher.

9/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 15 Mai 2023, 12:04:42
@ Newendyke: Klingt gut.  :respect:  Auf "Air" freu ich mich auch schon.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 15 Mai 2023, 13:02:33
The Unholy (Netflix)

Frisch eingetroffen, hatte ich zufällig gerade in einem Artikel davon gelesen:
James Herbert, der gern der britische Stephen King genannt wurde, ist nun leider schon eine Dekade verstorben, aber anders als sein Freund aus den USA, wurden sein 20+ literarischen Werke quasi nie verfilmt und wenn nicht sonderlich erfolgreich. Gerade mal eine Handvoll Filme stehen zu Buche, dazu jetzt hat "The Unholy", eine kaum beworbene Adaption seines Romans "Erscheinung/Shrine".
Und auch diese ist nicht so besonders geraten. Gut, wer Horror am Fließband konsumiert, wird den vielleicht als ganz nett bewerten, aber für mich ist er ein wenig schwächer.
Evan Spiliotopoulos ist als Drehbuch und Regiedebütant unterwegs, nachdem er zuvor hauptsächlich Jugend- und Animationsfilme zu seinem Oeuvre zählt und man merkt es, als würde halt jemand, der ein paar Horrorfilme gesehen hat, mal selbst einen drehen.
Die Story von der unglaublichen Marienerscheinung in einem britischen Dorf, die von allen Seiten ausgeschlachtet wird, aber noch eine sinistre Seite hat, ist eigentlich ideales Suspensefutter für einen "Sense of Doom"-Horror, aber trotz Jeffrey Dean Morgan, Cary Elwes und William Sadler macht Spili mehrere Kardinalfehler: a)damit auch jeder weiß, dass es sich um Horror handelt, präsentiert er Between-Titles einen Prolog, der schon alle Pferde sattelt; b) er lässt seinen Protagonisten (Morgan) nicht nur Profiteur sein, er lässt ihn den Horror auch überdeutlich auslösen, c) er geht so inflationär mit seiner kuttentragenden Finstergestalt (dürr, knackend, kauernd - ihr kennt es) um, dass sie praktisch alle drei Minuten irgendwo ins Bild springt, was spätestens bei Durchgang 4 (als es dann eigentlich wichtig wäre) total öde ist und d) benutzt er für das Kuttenübel, sämtliche Feuer und diverse Innenräume so viele aus meiner Sicht bestenfalls mäßige CGI-Animationen, für die man besser echte Darsteller genommen hätte, dass es nur noch enttäuschend ist.
Darüber hinaus scheint die Kamera nie so ganz dort zu stehen, wo sie am effektivsten wäre, die Synchro ist bestenfalls mäßig, Morgan hat nicht die Tiefe für die Protagonistenrolle und das Ende hat man dann auch zu einer kaum faßbaren Wischiwaschi-Angelegenheit mutieren lassen, die genau auf das zurückgreift, was Herbert eigentlich kritisiert hatte. The Unholy ist also das perfekte Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte, wenn es um Horror geht. (4-5/10)

Deadly Eyes / The Rats

Passend dazu - Adaptionen von James Herbert - noch eine Anmerkung zu dem Film 1982, der auf Herberts berühmtesten und ersten Werk basiert.
Von diesem 83-Minüter aus dem kanadischen Winter bin ich gleichzeitig positiv wie negativ überrascht worden. Es wurde zwar frei flottierend adaptiert, aber man erkennt noch die Basis und gewisse herbe Elemente (ein Kleinkind wird aus seinem kindersitz gefressen und ordentlich rote Pampe bleibt zurück) sind auch immer noch drin. Ansonsten ist der Film ein knackiger Mutagen-Katastrophenthriller, der pünktlich alle fünf Minuten minimum ein Opfer abliefert. Für die Riesenratten hat man Hunde kostümiert und das funktioniert aus meiner Sicht ganz prächtig (wenn auch nicht fotorealistisch) und gegen Ende lässt die Regie dann den Hammer kreisen, wenn die Viecher ein ganzes Kino (incl. sensationeller Massenpanik) niederhäckseln, um dann noch einige Massaker in der U-Bahn anzurichten.
Ein leichter Schwachpunkt leider das Ende, wenn der Held - in sorge um Freundin und Sohnemann - Massen von Leuten nicht rechtzeitig vorwarnt oder antreibt, sondern selbst nur von dem Gemeuchel profitiert, weil er es quasi zugelassen hat, aber generell funktioniert der Film ganz gut, weil er nämlich ordentlich in den roten Schmoddertop greift. Für alle erzählerischen Details und ein rundes Finale war wohl kein Geld da und die kurze Laufzeit wird auch noch durch eine längere Romantik/Sexszene gestreckt, die niemand braucht.
Irgendwie schön der Film, wenn auch zeitweise schön doof. Warum sich noch niemand an eine Neuverfilmung gemacht hat, ist mir irgendwie ein Rätsel. (6,5-7/10)
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Glod am 15 Mai 2023, 13:32:30
Air - Der große Wurf

Ist ja jetzt schon bei Prime drin und ich kann eine volle Empfehlung aussprechen. Es geht hier um einen ganz einfachen Marketingdeal und man weiß auch, was am Ende rauskommen wird. Trotzdem ist das Ganze über alle Maßen flott und auch spannend erzählt und ich bekam auch so einige Infos, die mir gänzlich unbekannt waren. Die Schauspieler sind allesamt richtig klasse, der Soundtrack rockt - wirklich ein großer Wurf. Unbedingt anschauen.  :respect:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Mills am 15 Mai 2023, 14:25:31
AIR 9/10  :love:
Kann da Newendyke und Glod nichts hinzufügen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 23 Mai 2023, 13:26:41
(https://abload.de/img/unbenannt2nbir7.jpg)

Bei ,,Craw Lake" handelt es sich um einen Old-School-Creature-Feature-Horror-Kurzfilm, den Jordan Downey (,,the Head Hunter") Anfang 2007 als Bestandteil seines Studiums mit einer jungen Bella Thorne in einer Nebenrolle realisiert hatte. Für ein Studenten-Projekt ist das Ergebnis recht ordentlich geraten - wobei ich u.a. den ,,ungeschliffen-gritty-rauen Eindruck" des Ganzen ich als durchaus dienlich für die vermittelte Stimmung empfand. Alles in allem zwar keine klare Empfehlung wert - für gewisse Genre-Fans könnte dieser Neun-Minüter aber dennoch von Interesse sein...

4,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/craw-lake/


(https://abload.de/img/unbenannt1nffos.jpg)

Bei ,,All the Devil´s Men" handelt es sich um einen britischen Action-Thriller, der aus dem Jahr 2018 stammt sowie von Matthew Hope (,,the Veteran") verfasst und in Szene gesetzt wurde: Ein ziemlich routiniert-generischer, sein inhaltliches Potential nicht ausschöpfender sowie mit einer Menge Klischees aufwartender Genre-Vertreter voller oberflächlich gezeichneter Charaktere, der zudem mit Mel´s Sohn Milo Gibson in der Hauptrolle aufwartet, dessen ,,mimisches Talent" nicht sonderlich ausgeprägt ist. Ja, er spielt einen abgeklärten wie eiskalten Ex-Soldaten (Kriegstrauma, Familienprobleme und Pillenschlucken inklusive) – weshalb er fast immer ernst und verkniffen dreinblickt und agiert – ohne dabei aber ein nennenswertes Maß an Charisma, Mehrschichtigkeit oder Schauspielkunst zur Schau zu stellen...

Besser sieht es da bei seinen kompetenteren Screen-Partnern aus: Sylvia Hoeks ist mehr als nur hübsch und tough, William Fichtner bereichert jede Szene, in der er ist (sind aber leider nicht allzu viele), und als Baddies stellen einen Joseph Millson und Elliot Cowan beidesamt zufrieden. Ohne je Hochspannung zu erreichen, entfaltet sich die Story in einem anständigen Tempo und werden einem regelmäßig ordentliche Action-Sequenzen geboten – vorrangig Schießereien, die aufgrund der gezeigten Bewegungsabläufe sowie dem gesamten Waffen-Handeling positiv auffallen. Wer zwischendurch also mal Lust auf ein sich u.a. um Geheimdienste, Bounty Hunter, Söldner und Sprengköpfe verkaufende Russen rankendes B-Movie hat, der kann bei ,,All the Devil´s Men" durchaus mal einen Blick riskieren...

5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 28 Mai 2023, 14:20:10
Zwei 99 Cent Sichtungen bei amazon:

White Elefant

Insgesamt doch überraschend ordentlich inszenierter B-Actionfilm um von Mafia-Killern gejagten Cop, der zudem auf einen für die Verhältnisse "erstklassig-zweitklassigen" Cast verfügt. Man fühlt sich handwerklich wie inhaltlich tatsächlich in die guten alten 90er Actionjahre zurückversetzt bei handgemachten und mitunter wirklich derbe suppenden Actionszenen - eine "Hitlersäge" darf im Rahmen eines kleinen Fetisch für WWII-Waffen gar im bodycountlastigen Finale ihre Wirkung realitätsnah entfalten. Kurzweilig! (wenn gleich im Finale auch noch etwas mehr Feintuning möglich gewesen wäre) Ich bin geneigt, trotz Bruce Willis ;) und wenig innovativer Story knappe 7/10 als B-Actionfilm zu vergeben.

Abyzou

Mal wieder ein Gruselfilm im amerikanisch-jüdischen Kontext rund um eine kleine Leichenhalle mitten in Brooklyn. Das alte Gebäude, in dem der Großteil des Filmes spielt, erweist sich als ausgesprochen atmosphärisch-detailverliebte Kulisse voller schummriger Lichter, holzvertäfelter Wände und wackeliger Aufzüge des vorletzten Jahrhunderts. Auch die Darsteller liefern gut goutierbare Routine ab, vermögen aber leider auch nicht überdurchschnittliche Sympathien beim Zuschauer zu wecken. Entscheidend ist letztlich aber auch eh die Spannung - und hier macht Abyzou etwas zu wenig aus seiner tollen Kulisse. Die Schocks stammen eher aus der lauten 08/15-Ecke und wenn dann noch ein sehr gewollt gruselig aussehender, aber leider wie stets nicht überzeugender CGI-Dämon aus dem Dunkeln auftaucht, ist die Hypothek zumindest für Zuschauer der alten Schule schon wieder fast zu groß.

Insgesamt irgendwo zwischen 5 und 6 Punkten - je nach Erfahrung im Genre kann hier der Seh-Genuss variieren.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 31 Mai 2023, 10:02:19
(https://abload.de/img/unbenannt2j3irc.jpg)

,,Skin & Bone" ist ein (ohne Abspann) knapp 15-minütiger Kurzfilm aus dem Jahr 2022, der von Eli Powers verfasst und in Szene gesetzt wurde und die Geschichte eines im Lande umherziehenden einäugigen Mannes (Thomas Sadoski als Christian) erzählt, der einen Job als Pfleger der Tiere auf der Farm einer zurückgezogen allein dort lebenden Dame (Amanda Seyfried als Serene) antritt, nur um schon bald von merkwürdigen Träumen/Visionen geplagt zu werden. Was ist mit Christian im Vorfeld seiner Ankunft (in seinem Leben so) geschehen? Ist er ,,bei klarem Verstand" – oder bildet er sich eventuell bloß ein, dass die Tiere in Wahrheit Männer sind, die von Serene entsprechend verwandelt wurden und ihn nun dazu auffordern, ihre Besitzerin zu töten und sie somit ,,zu befreien"...?

,,Skin & Bone" ist ein überzeugend gespielter ,,Short", bei dem vor allem Seyfried (auch von ihrem Gesang her) eine feine Leistung zur Schau stellt. Serene ist eine selbstsichere Frau, die sich u.a. nicht davor scheut, Unbequemes anzusprechen. Christian indes scheint allmählich ,,den Verstand zu verlieren" – doch ist da tatsächlich etwas Übernatürliches im Spiel? Die Begegnungen und Dialoge zwischen den beiden Charakteren, bei denen es sich auf die Worte/Inhalte zu achten lohnt, tragen mit zu der sich stetig intensivierenden Spannung und Atmosphäre des Werks bei – während die Bebilderung und Regie sowie das Editing und Sound-Design jeweils von hochwertiger Qualität sind. Mein einziger richtiger Kritikpunkt ist, dass ich mir das Ganze rund 10 Minuten länger gewünscht hätte, um bestimmten Entwicklungen mehr ,,Raum" zuzugestehen...

knappe 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 4 Juni 2023, 10:32:47
(https://abload.de/img/untitled24efv7.jpg)

,,the World of Killing People" (aka ,,Night of the Killer Bears") ist ein mit etwas Humor (der schrägen Art) angereicherter thailändischer Slasher aus dem Jahr 2022, welcher mancherorts als ,,Ted" meets ,,Terrifier" vermarktet wird – das aber unpassenderweise, u.a. da es nichts Übernatürliches zu verzeichnen gibt und der Streifen nicht nennenswert überzogen brutal ist. Leider hat mich das Werk alles in allem ziemlich enttäuscht, da es zwar einige ,,Twists" und durchaus nette WTF?!?-Momente zu bieten hat sowie von der Produktionsqualität und den Darstellern her (von denen die Mädels zudem ansprechend nett anzusehen sind) durchaus in Ordnung geht – das Ganze in Sachen Spannung, Atmosphäre und ,,Fun" aber unschön zu wünschen übrig lässt...

Schwache Charakterzeichnungen und maue Dialoge (zumindest den Untertiteln nach) sind in diesem Genre ja immerzu ein Stück weit zu verschmerzen – aber der Film hätte auf jeden Fall eine noch stärkere ,,over-the-Top-Ausrichtung" gebrauchen können, um schlichtweg unterhaltsamer daherzukommen. Trotz einer Laufzeit von knapp 90 Minuten hätte ich gern ein höheres Tempo sowie eine deutlich kurzweiligere Entfaltung geboten bekommen. Die Plot-Löcher sind riesig, manches ist augenfällig unlogisch, die Musikuntermalung generisch sowie die ,,Mord-Effekte" oft von ,,günstiger" CGI-Qualität. Aus vielen der sowohl inhaltlichen als auch vom Produktionsdesign her vorhandenen Elementen hätte man deutlich mehr herausholen können. Schade...

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 5 Juni 2023, 20:12:41
Review-technisch hatte ich mir zuletzt zwei ThunderCats-Kurzfilme/Fanfilme von Stunt-Profi Larnell Stovall vorgenommen... mit jeweils einem bekannten Action-Star mit von der Partie sowie in einem "gritty Re-Imagining"-Stil daherkommend:


(https://abload.de/img/1jgfue.jpg)

"Atoprhn" (aka "Panthro – Chapter One"), 2021 - mit Corey Calliet und Daniel Bernhardt: Fängt von der Optik und den Effekten her recht "kostengünstig" amutend an, während Panthro auf der Suche nach den anderen ThunderCats durchs Land zieht - bevor er schließlich in einer Großstadt-Bar in einen Fight mit einigen Baddies gerät, der überzeugend in Szene gesetzt wurde...

Aufgrund des simpel-schlichten Inhalts (von der Story und Charakterzeichnung her) sowie einzelner anderer Schwächen (á la eine doofe Comic-Relief-Nebenfigur) konnte mich dieser "Short" nur bedingt zufrieden stellen. Zwar sind grob vergleichbare Kurzfilme á la "Wake" oder "the Gate" auch nicht spannender oder tiefschürfender – wohl aber flotter, unterhaltsamer und schicker anzusehen...

4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/atoprhn-aka-panthro-chapter-one/


(https://abload.de/img/24xiek.jpg)

Bei "Margaret" (2022) handelt es sich um das zweite "gritty-düstere" Werk dieser Art – dieses Mal mit Ellen Hollman, Tait Fletcher und Scott Adkins besetzt sowie sich in Gestalt eines Psycho-Thrillers entfaltend: Ein solider "Short", bei dem mir die unerwartete, reizvoll-originelle Herangehensweise an das "ThunderCats"-Thema gefallen hat...

Zwar hätte man noch deutlich mehr Spannung aus der betreffenden zentralen Situation herauskitzeln können, wenn man eine Figur etwas anders verfasst und dargeboten hätte - doch alles in allem markiert "Margaret" (u.a. vom Look und der Story-Beschaffenheit her) eine klare Steigerung gegenüber "Atoprhn"...

knappe 6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/margaret/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 Juni 2023, 20:16:53
The Equalizer (Project Pop Art Steelbook)

(https://abload.de/img/4030521743397.5fwkkrc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521743397.5fwkkrc.jpg)

Denzel räumt auf!! Aber gründlich!

Gute, brutale & plötzliche Action! Nie übertrieben, immer hart!
Das Finale im Baumarkt ... 😁

Die Story wurde auch gut erzählt, diente aber eher als Lückenfüller, was aber nich schlimm war 😉
Denzel Washington ist einfach ein so cooler Schauspieler!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Juni 2023, 20:00:06
Bei Magenta TV via Sony AXN geguckt:

The Intruder

(https://abload.de/img/56bb4569582bc41ef8d955bcu3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=56bb4569582bc41ef8d955bcu3.jpg)

"The Intruder" handelt, wie der Name schon sagt, von einem Eindringling... Oder sind es 2 Eindringlinge...? ;-)

Scott & Annie Howard haben ihr Traumhaus im Napa Valley gefunden, für nur schlappe 3,5 Millionen Dollar!

Der Vorbesitzer Charlie Peck (stark - Dennis Quaid) taucht aber immer wieder unangekündigt auf, mäht den Rasen, hält das Haus in Schuss, kurz - er kann einfach nicht von dem Haus lassen..!
Er wird mehr & mehr aufdringlicher, das Paar, vor allem die Frau, ist aber viel zu naiv bzw. lieb & lässt ihn oft einfach machen!

Man findet im Laufe des Films raus, das er nicht ganz die Wahrheit sagt & am Ende steigt das Tempo auch gut an!

Spannend ist der Film allemal, Dennis Quaid spielt den Psycho glaubhaft, der Film leidet aber IMO daran, das seine Gegenspieler blass bleiben bzw. unglaubwürdig dargestellt werden... :-/

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 12 Juni 2023, 11:11:14
(https://abload.de/img/unbenannt2jeifs.jpg)

Recht frei nach Bram Stoker, handelt es sich bei ,,House of Darkness" (2022) um eine zeitgemäß-aktuelle, in der Gegenwart angesiedelte Geschlechterkampf-Horror-Komödie von Neil LaBute mit Kate Bosworth, Justin Long und Gia Crovatin. Wie die Charaktere miteinander interagieren – sich (Subtext-geladen) ausdrücken, äußern und verhalten – ist reizvoll und vergnüglich beizuwohnen: Ein überwiegend verbal ausgefochtenes, mal subtil-nuanciertes, mal unverblümt-direktes, einem bisweilen Emerald Fennell´s ,,Promising young Woman" in Erinnerung rufendes Katz&Maus- bzw. Jäger&Beute-Spiel. Doch wird der Film wirklich so enden, wie man im Verlauf zu wähnen beginnt – also übernatürlich-blutig – oder hat LaBute das speziell bloß fürs zugehörige Metaphorische ausgewählt? An sich ist das eh eher nebensächlich bei diesem Werk, dessen Inhalt ebenso gut auf einer Theater-Bühne dargeboten funktioniert hätte: Seine smart und bissig verfassten sowie seitens der treffend gecasteten Akteure kompetent vorgetragenen Dialoge stehen im Vordergrund – mit dem ,,Drumherum" (schickes Set-Design, solide Inszenierung etc.) sozusagen als ,,unterstützende Zugabe"...

6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/house-of-darkness/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 13 Juni 2023, 16:24:17
Avatar 2

Ich bleib dabei und würde meine ursprüngliche Wertung sogar von 8 auf 9 erhöhen. Der Film ist einfach gigantisch gut gemacht, die 3+ Stunden vergehen wie im Flug, die Charaktere passen perfekt (auch wenn hier nix revolutionäres dabei ist) - allen voran der "Wal" - und die Action knallt auch ganz gut (wenn auch bedeutend weniger als im Vorgänger!). Bin auch emotional schnell von der Geschichte gepackt worden, JC verkompliziert hier nicht viel daher ist der Zugang sehr einfach wie simpel. Ich war wieder mal baff, wie krass genial das alles animiert wurde... jede Falte, jedes kleinste Zucken in der Mimik, die Unterwasserwelt, welche verblüffend echt wirkt, das alles bleibt wohl wieder über Jahre hinweg der Gipfel, den es zu erreichen gilt.
Bin gespannt, wo und wie es für Sully und Anhang weitergehen wird, die Geschichte und die Welt haben ja für die kommenden 3 Teile noch sooooo viel Potenzial (wie schon im Hauptthread angesprochen, wäre nochmal ein Blick auf die "Firma" bzw. Project Phnx interessant) und hoffe ja sehr, dass es sich nicht zu sehr wiederholen wird (Sullys Gang kommt zum nächsten Stamm, der wieder einem anderen Element verschrieben ist usw. usf.) und uns nicht nur mehr von Pandora sondern auch a bisserl neue Geschichten erzählen wird. Egal wie deren Inhalte werden wird, ich erwarte nun von den 3 folgenden Filmen visuell nicht weniger als Perfektion.

8,5 / 10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 13 Juni 2023, 17:40:20
FanFic

Kleine Überraschung von Netflix ist um so positiver, wenn man eigentlich nichts erwartet hat.
Da sich der Streamingdienst in seinen obskuren Inhaltsbeschreibungen aktuell enorm zurückhält, bin ich an "FanFic" als Teenagerromanzenkomödie rangegangen. Was man bekommt - und das ist im erzkatholischen Polen praktisch schon eine Sensation (nicht zuletzt nach dem semiverklemmten "Sexify") - ist ein verblüffend lebenslustiges Portrait zum Thema Geschlechteridentität. Trans ist ja aktuell so eine Art Reizwort, aber hier verbleibt die Geschichte nicht an den häufig so überspitzt geschilderten Seiten dieses Phänomens, sondern auf der emotional wichtigen identitätsstiftenden Ebene.
Effektiv entdeckt hier eine Schülerin, dass ihr psychisches und physisches Unwohlsein darauf basiert, dass sie sich eher als Junge fühlt, just als sie sich in einen Mitschüler verliebt, der allerdings schwul ist und sie eigentlich ganz gern als Alibi benutzen will.
Das geht natürlich nicht ohne Schwierigkeiten ab, sei es jetzt mit dem Vater, den Freunden, den Lehrern - zeigt aber positiv, dass mit etwas simpler Akzeptanz eine Menge Druck aus dem Thema zu nehmen ist.

Nebenbei ballert Regisseurin Karwowska aus allen Rohren, bearbeitet in just 95 Minuten nicht nur eine, sondern fast ein Dutzend Figuren mit unterschiedlichsten Problemen, die lang und schmutzig für ein, zwei Staffeln TV-Serie genügt hätten, die ich tatsächlich lieber so gesehen hätte.

Hier wird ausnahmsweise mal gar nicht versucht, alle Aspekte abzudecken, sondern lediglich für Verständnis und Toleranz geworben, ohne die Sache bleischwer zu machen (also auch ohne das Thema Operationen und Toilettenbenutzung). Sicherlich geht das für die Pro-Seite nicht weit genug und die Contra-Seite schon wieder zu weit, aber es ist schwierig, für den wohlausgesuchten Cast nicht Sympathie zu empfinden, sei es jetzt der Brillennerd, der Klassenbully oder die Schönste der Klasse, die gerade deswegen von der unzufriedenen Lehrerin gequält wird.

Kann den Film nur empfehlen, er ist leicht und bunt (nur die Fanfic-Sequenzen scheinen mir relativ überflüssig zu sein, aber das sind eh nicht so viele) und transportiert die Botschaft, dass die Kinder das schon hinkriegen, zur Not untereinander. Natürlich ist das nicht so formschön in der Realität, aber propagieren darf man das mal schon: The Kids are allright!
Was es irgendwie um so schlimmer macht, dass Netflix vorsichtshalber das Transthema aus dem Summary gestrichen hat.
8,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 14 Juni 2023, 12:00:13
(https://abload.de/img/unbenannt239dum.jpg)

,,Bullet Train Down" (2022) habe ich mir passenderweise auf einer Zugfahrt angesehen, um mir knapp 80 Minuten der Zeit zu vertreiben: Letzteres ist mir auf jenem Wege zwar gelungen – an der schwachen Qualität des Werks ändert das ,,unterm Strich" aber nichts. Aus dem Hause ,,the Asylum" stammend, wurde der Streifen in zeitlicher Nähe des Brad Bitt Vehikels ,,Bullet Train" veröffentlicht – orientiert sich allerdings kaum an eben jenem, sondern lässt sich relativ treffend als ,,Speed" in einem Zug beschreiben. Siehe dazu die Imdb-Inhaltsangabe: Auf seiner Jungfernfahrt wird der schnellste Hochgeschwindigkeitszug der Welt mit einer Bombe ausgestattet, die explodiert, wenn er unter 200 Meilen pro Stunde sinkt...

Wie passend-prima, dass sich ein Ex-Bombenentschärfer (Rashod Freelove) mit an Bord befindet – PTSD und traumatisches Kriegserlebnis inklusive – ebenso wie ein paar andere Leute, die allesamt kaum Charaktertiefe besitzen und banale Dialogzeilen von sich geben. Der Baddie – welchen jeder Zuschauer rasch identifizieren können sollte – verfügt über ein unsinniges Motiv für seine Tat in dieser Form – und als ,,Name fürs Poster" ist im Vorliegenden der ,,abgehalfterte", weder gut aussehende noch spielende Tom Sizemore als FBI-Befehlsgeber (stets mit nem Kaffeebecher in der Kommando-Zentrale sitzend) mit von der Partie. Von katastrophalen Performances wird man zwar verschont – allerdings sorgt das nun auch nicht gerade für eine merkliche Verbesserung des Gesamteindrucks...

Gegen die Regie Brian Nowaks (,,Megalodon Rising"), das Drehbuch Alex Heermans (,,Airliner Sky Battle"), die öde Optik sowie die lol-ig schlechten CGI-Effekte kommt einfach nichts an: Während die riesigen Plot-Löcher und unrealistisch-doofen Einfälle (wie die ungesicherten Krabbel-Aktionen unseres Leads auf und unter dem dahinrasenden Zug – immerhin mit Panzertape um die Hände gewickelt, um besseren Grip zu haben  :happy3: ) natürlich nicht auf das geringe Budget zurückzuführen sind, kommen die Effekte dagegen mal wieder in der typischen lieblos-schlicht-billigen ,,the Asylum"-Qualitätsklasse daher. Und obgleich es diverse schlimmere Filme aus der betreffenden Trash-Schmiede gibt, fällt ,,Bullet Train Down" leider auch nicht in die ,,so bad it´s good"-Rubrik...

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 15 Juni 2023, 12:52:56
(https://abload.de/img/unbenannt2gdd50.jpg)

Lose auf dem Amanda Knox Fall basierend, handelt es sich bei ,,Stillwater" (2021) um ein Drama mit Krimi-Anteilen von Tom McCarthy (,,Spotlight"). Die Imdb-Inhaltsangabe lautet: Ein Vater reist von Oklahoma nach Frankreich, um seiner entfremdeten Tochter zu helfen, die für einen Mord im Gefängnis sitzt, den sie angeblich nicht begangen hat. Trotz leichter Tendenzen driftet der Film erfreulicherweise nie in ,,Taken"-Gefilde ab, sondern konzentriert sich in erster Linie auf Bill (hervorragend: Matt Damon) – auf seine Bemühungen, in Frankreich zurechtzukommen und Allison (prima: Abigail Breslin) zu helfen, während er sich mit einer Französin und ihrer Tochter anfreundet (beide gut: Camille Cottin und Lilou Siauvaud), die schon bald eine Art ,,Ersatz-Familie" für ihn bilden...

Dank des Fokussierens auf die authentisch-mehrschichtige gestaltete Hauptfigur – u.a. besorgt, zuversichtlich, religiös, hart arbeitend, keinen allzu hohen Bildungsstand sowie ein bestimmtes ,,Selbstverständnis" besitzend, freundlich, eher ,,grob geartet", beileibe nicht frei von Fehlern und falsch getroffenen Entscheidungen im Leben etc. – wird seine Geschichte erzählt – während sich die seiner Tochter eher im Hintergrund abspielt. Leider führt ,,die Suche nach der Wahrheit" im letzten Drittel zu einzelnen Unglaubwürdigkeiten – gepaart mit der Unnötigkeit einer immer weiteren Annäherung im Bereich seiner neuen Lebenssituation übers Platonische hinaus, da er und Virginie eigentlich grundverschieden sind. Ihr gemeinsamer Alltag zuvor war da deutlich überzeugender...

Mit seinen knapp zwei Stunden fünfzehn Minuten ist ,,Stillwater" zudem etwas zu lang geraten – unabhängig dessen, dass das Tempo angenehm passend ruhig ist sowie Langeweile zu keiner Zeit aufkommt. Handwerklich wurde alles ohne Veranlassung zur Klage kompetent realisiert – die ,,Atmosphäre" von Oklahoma und Marseille hat man jeweils bestens getroffen. So manche Zuschauer dürften den Film mit falschen Erwartungen angehen – was aber in Ordnung so ist bzw. deren eigene Schuld markiert, da McCarthy evidenterweise eben keinen klassischen Thriller abliefern wollte. Die Stärken liegen klar bei den Protagonisten (ihren Ansichten, Emotionen, Interaktionen und Annäherungen) sowie bei den Performances ihrer Darsteller. Trotz gewisser Schwächen alles in allem durchaus sehenswert...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 17 Juni 2023, 11:44:56
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Scream (2022) aka Scream 5

(https://abload.de/img/478359_fuicpj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=478359_fuicpj.jpg)

Ghostface ist zurück...!

Und damit auch alte Darsteller! :D
Doofy, äh, Dewey wird reaktiviert, Sidney Prescott & auch Gale Weathers ! Und sie spielen alle keine kleinen Rollen, sie sind mittendrin..

Viele kleine Anspielungen, Gags, viel Metaebene & blutig ist der Teil auch! Nicht extrem, aber es wird sich nicht zurückgehalten ;)

Doch, dieser Teil hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht ! 😈

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 17 Juni 2023, 16:44:06
Heute Morgen gesehen:

Zwei außer Rand und Band

(https://abload.de/img/416087_f7dc3i.jpg) (https://abload.de/image.php?img=416087_f7dc3i.jpg)

Die 2 als Kleinganoven, die sich zufällig treffen & die dann zufällig Cops werden...

Wie sie ihre Einsätze gestalten... Herrlich! :lol:
Natürlich hat Terence Hill wieder ne Frau im Auge..  ;)
Auch hier gilt - der Spaß ist im Prinzip immer gleich, aber das Thema wechselt!

Die üblichen Prügeleien sind auch wie immer dabei und es macht immer wieder Bock...  :D

1,2 bekannte Gesichter runden es mal wieder ab ^^

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 18 Juni 2023, 22:53:42
Tetris (Apple TV+)

Irgendwie fehlt mir zum hochgelobten "Air" noch der rechte Zugang, rein thematisch. Dafür habe ich mal den vorgezogen, der ähnliche Machart bei einem für einige /mich vielleicht etwas näherliegenden Sujet verspricht. Wobei: Tetris habe ich auch nur sehr peripher gezockt, sooo dermaßen packend fand ich das nicht, aber als kulturelles Phänomen einer letztlich auch kurzlebigen Ära ist das natürlich schon ein interessantes Thema. Und die Herkunft aus Rußland (das wußte man natürlich) zum Zeitpunkt, kurz bevor sich die Mauer buchstäblich in viele Klötze auflöste, gibt der Sache noch etwas Würze.

Grundlage ist eine einigermaßen krause Vertrags- und Rechtesituation an dem Spiel, die wohl tatsächlich ziemlich verfahren war und die man auch nach Sichtung und etwas ergänzendem Input nicht komplett verstehen wird. Aber dank einer geschickt dazugemischten reichlichen Dosis (vermute ich einfach mal) Fiktion, etwas Ost-/West-Nostalgie, einer ordentlicher Portion Humor, und der mit modernster Technik putzig, wenn auch nicht immer ganz perfekt nachgebildeten 8-Bit-Filmoptik samt einer launigen Autoverfolgung im Videogamestil kann man da letztlich auch gut darüber wegsehen.  An der Frontenstellung / Gut-Böse-Verteilung und dem Ausgang bleiben über weite Strecken keine Zweifel, daher mag ich für den Film bei all seinen Stärken keine absoluten Höchstnoten zücken, aber das gilt letztlich für fast alle neueren Feelgoodmovies.

Der Cast bietet eine solide Mischung aus etwas Starpower (Egerton, nach einigen Flops endlich mal wieder in einer guten Rolle), erstaunlich präzise nachgebildeten historischen Figuren wie Gorbatschow und vor allem Maxwell (der sieht wirklich aus wie aus einem zeitgenössischen Foto gestiegen), sowie etlichen authentischen russischen Schauspielern (hätte man sich vielleicht nicht mehr getraut, wenn die Produktion in diesen Tagen gedreht würde).

7,5/10

Take back the night (Apple 99 Cent)

Junge Frau muss nach einer grusligen nächtlichen Attacke erleben, dass ihre Schilderungen trotz erheblicher Verletzungen nicht geglaubt werden und man sie als Verdächtige behandelt.

Ja, das klingt erst mal genau wie der Film, auf den ich schon immer gewartet habe: Ein Thriller/Gruselfilm von Frauen, fast ausschließlich mit Frauen, vielleicht auch für Frauen, mit der unverhohlenen Message "glaubt den Opfern". Immerhin: Wenn schon keine Männer anwesend sind, können die (ausnahmsweise) auch nicht die Schuldigen sein, und sogar ein paar eher negativ gezeichnete Frauenfiguren tauchen auf. Kurz gesagt: als feministischer Empowermentfilm taugt der nicht, ist vermutlich auch nicht so gedacht. Und erstaunlichweise punktet der tatsächlich auch als Genrefilm - oder anders ausgedrückt: Der ist tatsächlich spannender als manches Mainstreamprodukt männlicher Bauart. Vor allem die Grundsituation wird ernst genommen, die Frage "Mann/Monster/Erfindung" hält die Sache durchweg am Laufen, ein paar sauber getimte Spannungssequenzen kommen zur meist richtigen Zeit, und sogar die ungeliebte antichronologische Dramaturgie macht hier mal Sinn. Und weil die letztliche Lösung zwar nicht rasend originell, aber immerhin auch nicht komplett erwartbar ist, sieht man auch mal gerne darüber hinweg, dass das
Spoiler: zeige
 "Monster" tricktechnisch nicht in der 1. Liga spielt.


Solide 6/10.

Und noch zwei 99-Cent-Sichtungen aus dem weiten Bereich "preiswerter Horror": A Night of Horror: Nightmare Radio ist ein mächtig billig produzierter Episodenfilm über einen DJ, der viel dummes Zeug (in schlechter deutscher Synchro) erzählt, und dazu ein paar eher triviale, wenn auch zT blutig bis mitteleklige Gruselepisoden. Richtig im Gedächtnis bleibt da keine einzige, schon gar nicht die "letzte", die scheinbar die Klammer zumacht. 4/10.

Und Offseason - Insel des Grauens versucht sich an einem Stimmungshorrorfilm, der auf eine plausible Story fast komplett verzichtet. Die eher motivationslos aneinandergereiten Gruselbilder incl. einiger völlig sinnfreier Zombies sind von unterschiedlicher Qualität - ein oder zwei Szenen sind aber durchaus für den Ansatz einer Gänsehaut gut. Das Ende ist eher so mittel, spielt aber auch keine große Rolle in dem Gesamtkonstrukt. Ganz passabel 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 Juni 2023, 18:46:31
The Equalizer 2 (Limited Steelbook Edition)

(https://abload.de/img/442119_fwecyh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=442119_fwecyh.jpg)

Denzel is back !  :D

Der Anfang ist sehr geil gemacht, man sieht wie McCall als Taxifahrer ein bisschen "Nachbarschaftshilfe" leistet & böse Jungs umlegt...  :D
Hätte man das nur weitergesponnen, da wäre etwas draus geworden, finde ich!
Die Freundschaft zwischen ihm & dem Jungen passt gut, macht Spaß !

Die coolen Szenen aus dem ersten Teil mit der Uhr samt Beobachten der Umgebung & dann mit allem möglichen knallhart zuzuschlagen, gibt es leider nicht viele :/

Leider geht die Story dann in Richtung Agententhriller & es verflacht. -_-

Das Finale ist dafür aber schon geil gemacht, in dem Hurricane..   :smile:

Guter Teil, aber hatte mir mehr erhofft, mehr wie der erste Teil.

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Glod am 22 Juni 2023, 09:38:30
Project Wolf Hunting

Ich muss echt aufhören, Filmstarts bei Kritiken ernst zunehmen. Mir war zwar schon klar, dass hier kein Meisterwerk anrollt (Die ganzen Festival-Embleme zu Beginn des Filmes sind quasi die finalen Warnzeichen, JETZT schnell noch auszuschalten), aber selbst die ach so krassen Gewaltexzesse waren einfach nur lächerlich, zumal es sehr oft absolut offensichtlich war, dass da nur rotes Wasser rumsuppte. Von Viskosität hat man am Set offenbar nicht viel gehört oder gehalten.
Die Handlung ist kompletter Schnulli. Sowas wie Con Air nur auf'm Schiff und komplett spaßbefreit und dann uiuiui...
Spoiler: zeige
ein fieses aus dem Ruder gelaufenes Experiment aus'm zweiten Weltkrieg im Maschinenraum, welches die bösen Killer-Verbrecher auf dem Schiff aussehen lässt wie ein Kindergarten-Ausflug
. Natürlich wird der Cast im Verlauf quasi 2 Mal ausgetauscht. Uns Held etabliert sich dann ca. 20 Minuten vor Schluss.
Schauspielerisch...okay, es ist ein asiatischer Film, weswegen das Overacting wohl dazu gehört, aber oh mein Gott...was da manche Akteure raushauen, ist echt zum Abgewöhnen. Die Amateur-Synchro hilft da auch nicht weiter. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass manche der Dialoge so auch in der Originalversion stattgefunden haben. Falls doch...  :skeptisch:

Zum Glück nur für 99 Cent ausgeliehen, aber das waren exact 99 Cent zu viel. Ich habe weiß Gott nix gegen überkandideltes Gewaltkino, bei dem quasi jeder Kill einen Fatality darstellt, aber hier hat imo z.B. The Night comes for us vorgemacht, wie sowas geht und vor allem, wie man das über die Laufzeit durchhält. Definitiv nicht so wie in Project Wolf Hunting. Weitergehen. Hier gibt es nichts zu sehen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 Juni 2023, 19:09:03
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Agenten sterben einsam

(https://abload.de/img/91tp3-ji3al._ac_uy218jwdde.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91tp3-ji3al._ac_uy218jwdde.jpg)

Starker Agententhriller von 1969, der im 2. Weltkrieg spielt!

Ich mag das rumschleichen, die Action & beschissen wird auch! I like!
Es gibt Stealth, Action & Explosionen satt, spannend ist es noch dazu! Die heroische Musik tut ihr übriges!

Eastwood tötet Nazis, mal leise, mal laut...
Richard Burton gibt den Boss souverän & der Rest, vor allem der weibliche Cast ist auch sehr gut!

Ich finde das Schloß als Kulisse auch stark, geile Bilder auch in der Schneelandschaft!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Glod am 23 Juni 2023, 10:03:55
Der Witz ist ja, dass das Schloss in einem Tal auf einem eher kleinen Hügel steht.  :happy:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 25 Juni 2023, 13:59:31
Zitat von: Glod am 23 Juni 2023, 10:03:55Der Witz ist ja, dass das Schloss in einem Tal auf einem eher kleinen Hügel steht.  :happy:

...und man kann es besuchen! :D

https://www.salzburg-burgen.at/de/burg-hohenwerfen/

@Topic:

Filmabend am FR bei mir:

Rocky 4 (im O-Ton)

(https://abload.de/img/407572_fhnc57.jpg) (https://abload.de/image.php?img=407572_fhnc57.jpg)

Dolph Lundgren als Kampfmaschine "Ivan Drago" !
Am Anfang tötet er erst mal Apollo Creed! 😮

Das Training macht wieder mal richtig Spaß, garniert mit einem super Soundtrack, Survior, James Brown usw. !

Im Endkampf geht's dann RICHTIG ab ! Kein Wunder, ist ja auch kein WM-Kampf, es geht im Prinzip nur um Rache... 😁

Ähnlicher Ablauf wie in jedem "Rocky"-Teil, aber wie immer gut gemacht!

4/5

Bei Sky on Demand gesehen:

Ricky Bobby (im O-Ton)

(https://abload.de/img/unbenannt0riol.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=unbenannt0riol.jpeg)

NASCAR, Mötley Crüe, so fängt's schon mal gut an!

Ansonsten wird zwar viel rumgeblödelt, aber man merkt, das es ein NASCAR-Film ist, es gibt Liebe zum Detail IMO, gut gemacht!

Natürlich ist die Story "simpel" und typisch Kinofilm, aber er macht Spaß, gerade im O-Ton!
Allen voran Sacha Baron Cohen als französischer, natürlich schwuler, ehemaliger F1-Fahrer ist genial ! 😂

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 27 Juni 2023, 14:21:28
Lass ihn gehen

Montana Anfang der 1960er, Familie Blackledge lebt abgeschieden auf ihrem Pferdehof und genießt den ungetrübten Alltag, als der Sohn einen tödlichen Unfall hat. Jahre später heiratet die Schwiegertochter erneut und zieht mit dem Enkel zu ihrem neuen Mann, der nicht zurückschreckt tätliche Gewalt gegen Frau und Stiefsohn anzuwenden. Margaret Blackledge (unglaublich gut, Diane Lane) überredet daraufhin ihren Mann (Costner), Polizist im Ruhestand, die Ex-Schwiegertochter und das Enkelkind aus den Fängen der Familie Weboy zu befreien.
Der Film ist sehr ruhig, aber extrem präzise erzählt und baut spätestens mit Eintreffen der Blackledges bei den Weboys eine unangenehme Spannung auf, die sich bis zum Finale steigert. Die Weboys, allen voran das Oberhaupt gespielt von einer brutal unsympathischen Lesley Manville, sind ein perfekter Gegensatz zu den Blackledges. Hier und da gibt es ein paar Szenen, die etwas arg kurz geraten in Inhalt und Information daher kommen (kenne die Vorlage nicht), aber nichtsdestotrotz ist der Film absolut empfehlenswert.

8/10


The Sadness

Splatterplatte aus Taiwan um einen Virus, der die Infizierten zu wahnsinnigen, ultrabrutalen Bestien macht. Inmitten des ersten Tages des Ausbruchs versucht ein Paar sich zu finden und erlebt dabei den krankesten Scheiß.
Das ganze Gekröse ist echt gut in Szene gesetzt, fast alles ist handgemacht, manch eine Idee ist schon echt widerwärtig und die vermeintlichen Abgründe des Menschen werden gnadenlos gezeigt. Inhaltlich gibts nicht viel neues, soll wohl eine Allegorie auf Corona sein (?), der Film lebt von genannten Perversionen und das wars dann schon wieder. Bei 100 Minuten kann man nicht viel falsch machen und der geneigte Fan wird sicherlich seinen Spaß dran haben. Mir wars dann ab dem Krankenhaus irgendwann zu viel, da sich der Streifen nur noch versucht selbst zu überbieten. Ich halte es aber zu Gute, dass es mal nicht schon wieder "Zombies" sind, die ihr Unwesen treiben, sondern dass die Infizierten im Grunde Menschen ohne jede Skrupel, Reue oder Mitgefühl sind.

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 29 Juni 2023, 15:05:17
Dead Shot - Einsame Rache (Sky/WoW)

IRA-Mann sucht in London Rache für seine schwangere Frau, die bei einer Routinekontrolle durch einen britischen Soldaten sachgrundlos erschossen wurde.

Relativ altmodischer Thriller, sowohl thematisch als auch von der Machart. Aber manchmal ist so was echt willkommen, vor allem, wenn aktuell mal wieder eher Bilderfluten, CGI-Orgien und artifizielle Ballerfilme mit Leichenbergen vom Everestformat angesagt sind.

Wobei - so komplett drüber hinwegsehen, dass der handwerklich eher schlampig gemacht ist, kann ich da trotzdem nicht. Ich notiere auch ohne Blick in die Goof-Spalte gängiger Dbs Anschlussfehler (die blutige Jacke des Briten, Jones Makeup), Schnittfehler (besagter Brite greift zweimal zum gleichen Dokument), und die im Hintergrund verwendeten Autos, die da das Jahr 1979 repräsentieren sollen, sehen durchweg rund 30 Jahre älter aus (was sagten die Macher von "Xena" damals, auf ihr eher wildes Geschichtsverständnis angesprochen "alles vor Christus ist doch o.k".).

Dass dann doch mal großzügig als lässliche Sünden eingeordnet, ist das schon ein ganz solides Politdrama/Thrillerchen, mit kurzer Laufzeit, etwas knackig-altmodischer Action, relativ interessanten Figuren und einem durchaus nachhaltigen Ende. Bezüglich der Fronten-/Sympathiestellung legt sich der Film nicht fest, das fand ich o.k.; wenn man den Konflikt damals noch "live" (sprich im TV) erlebt hat, erinnert man sich gut daran, dass man da beiden Seiten eher wenig Sympathie für ihre Art der Kriegsführung entgegen gebracht hatte. Aus dem Cast ragen als Namen Strong und Jones heraus; ersterer darf ansprechend fies sein, Felicity hat dagegen nicht viele tolle Szenen, die hat nach ihrem Blitzstart im Sternenkrieg nicht mehr so DIE Rollen bekommen (vielleicht mal mit Mark Hamill plauschen....).

Also: Kann man mal mitnehmen, wenn man den Streamer sowieso hat; extra ein Abo dafür abschließen muss man jetzt auch nicht. Solide 6/10.

Freaks Out
(BD)

Der hat auf dem FFF ganz guten Buzz erzeugt, die RT-Werte sind dagegen etwas gedämpfter (67%, wenn ich das richtig sehe). Jo, bin ich da wieder der große Miesmacher, wenn ich die Euphorie auch nicht so teile ?

Klar, da wurde aus 12 Mio Budget einiges gemacht, gerade optisch. Und das spektakuläre Finale degradiert die abschließenden  CGI-Kloppereien gängiger Superhelden-Filme zur lachhaften Roadrunner-Nummer ohne jeden Nähr- oder Unterhaltungswert. Die Figuren sind, das beherrscht der Regisseur von "Jeeg Robot" einfach, Sympathieträger, trotz ihrer krassen Außenseiterrolle (und der von mir hier ausgedrücklich nicht verwendeten Einordnung durch den Titel). Wobei: die meisten Deutschen, die der Regisseur hier zwecks zügiger Abmurksung an den Wegesrand gestellt hat, sind durchweg gefährlich strange Figuren weit über der Grenze zur Karikatur; vor allem Rogowski und seine Darstellung sind schon deutlich "drüber" bis unerträglich.

Und dann sammeln sich auf dem Weg zu dem Finale so eine ganze Reihe von Szenen, die ich weder verstehe (die Handysache mit dem Deutschen), noch generell mögen oder gutheißen kann (selbst sehen, die neuen Spoilertags sind so unhandlich). Und nennt mich Chauvi: Warum müssen die männlichen Darsteller "ihn" so genüsslich in die Kamera baumeln lassen, während "sie" diskret nur von oben oder hinten gefilmt wird ?

Gesamtwertung ? Jo, schwer. Nach dem guten und letztlich sogar emotionalen Finale ist man leicht versucht, da ordentlich Punkte rauszuhauen, aber irgendwie hat der mich über die gesamte üppige Lauflänge doch irritiert bis geärgert. So dann irgendwas um 5,5/10

Simulant (BD)

Irgendwie muss das Kind ja einen Namen haben, aber warum hat man ausgerechnet den auf Deutsch beibehalten ? Die Assoziation mit dem Simulanten, wer kennt ihn nicht von der Arbeit oder aus der Arztpraxis, ist hier doch zu naheliegend.

Das natürlich ohne Einfluss auf die Wertung, aber irgendwie fällt mir auch gerade nicht so viel zu dem Film ein, der in Summe solide, aber extrem durchschnittlich rüberkommt. Ein paar attraktive Gesichter, insgesamt ein ansprechender Cast, ein paar kurze, aber für sich schon spektakulär aussehende Actionmomente, wenn die Nachbauten da ihre Fähigkeit mal spielen lassen (davon hätte man gern mehr gesehen), eine bestenfalls gut abgehangene Story mit vorhersehbarem Schluss. Und wenig schlüssig - wieso kommt die von Brewster gespielte Frauenfigur irgendwie kurz vor Schluss drauf, dass sie mit ihrem knackigen Ersatz-Ehemann nicht "kann" ?

Ich sage mal 5/10, aber auf einer ganz subjektiven "Dranbleibeskala" war meine Neigung, vorzuspulen oder gar abzuschalten, hier viel geringer als bei den Freaks.

Und noch kurz, weil dazu schon einges gesagt wurde an diesem Ort: Project Wolf Hunting ist das erwartbar-sinnfrei Blutbad. Aber ganz so mies wie mein Vorredner fand ich den nicht, die Splatter- Fightszenen erfüllen ihren Zweck und durchaus den Anspruch an professionelles Blutbad-Kino. Dass eine echte Handlung eher nicht existiert und die Figuren einem allesamt am Allerwertesten vorbeigehen (zumal der Film sich da auch in Sachen Held/Böse mühsam bis gar nicht festlegen mag), stimmt aber. 4,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 29 Juni 2023, 18:42:54
Believer

(https://abload.de/img/481740_f2ddpu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=481740_f2ddpu.jpg)

Die Jagd nach Mr. Lee...

Es ist KEIN reiner Actionfilm, eher ein Thriller, dafür aber ein sehr spannender..
Ein paar verrückte Charaktere, eine spannende Story & fertig ist ein cooler Film...

Der Look ist düster & eigentlich immer passend.

Wer Mr. Lee ist, ist IMO aber relativ zügig klar ;) Dennoch ist der Twist gelungen!

Cooler Actionthriller!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 30 Juni 2023, 00:53:08
Equilibrium

(https://abload.de/img/75866_fttdof.jpg) (https://abload.de/image.php?img=75866_fttdof.jpg)

Ist leider damals im Matrixwahn untergegangen, dafür auf DVD ein Hit geworden :-)

Sehr gute Action mit coolen Effekten & geilen Kämpfen! Wird schön viel geballert & ein klein wenig bloody isses auch manchmal ;-)

Die Gesellschaftskritik ist auch nicht zu verachten, sehr viel erinnert deutlich an Nazi-Deutschland!

Es gibt hier auf jeden Fall sehr viele Gefühle!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 4 Juli 2023, 09:32:29
(https://abload.de/img/unbenannt299iif.jpg)

In der britischen Horror-Komödie ,,Ravers" (2018) führt die Kombination aus konsumierten Drogen und dem Trinken eines ohne ihr Wissen kontaminierten Energy-Drinks bei einer Gruppe Feiernden (unter ihnen Georgia Hirst und Danny Kirrane) prompt zu allerlei ,,unschönen Auswirkungen"...

Alles in allem bietet einem der Streifen eine inhaltlich simpel gestrickte, fern von makellose, wohl aber unterhaltsame sowie mit sympathischen Protagonisten aufwartende Kombination aus Horror und Humor: Quasi ein Gaspar-Noé´s-,,Climax"-meets-,,Return of the Living Dead"-eskes B-Movie...

knappe 6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/ravers/


(https://abload.de/img/unbenannt10seb5.jpg)

In dem Kurzfilm ,,Simplicity" (2002) wird ein rechtschaffener Barbier (Danny Trejo) eines Tages vor ein ,,moralisches Dilemma" gestellt, als ein die Gegend tyrannisierender General (Frank Grillo) zu ihm in den Salon kommt, um eine Rasur und einen Haarschnitt zu erhalten: Wird er ihn ,,zum Wohle des Volkes" töten – oder seinen friedfertigen Prinzipien treu bleiben?

Es handelt sich hierbei um einen rund 13-minütigen, in einem unbenannten mittel- oder südamerikanischen Land angesiedelten ,,Short", bei dem das Pacing und die in der begrenzten Laufzeit gebotene ,,inhaltliche Dichte" ebenso zufriedenstellend passt wie die beiden Leads, die Ausstattung und die Regiearbeit...

Entstanden ist das Werk übrigens im Rahmen eines Nonprofit-Projekts, das nach dem 1999er Amoklauf an der Columbine High School ins Leben gerufen wurde, um an einer Karriere im Film-Geschäft interessierten Pre-College-Schülern die Chance zu bieten, in diesen Bereich mal ,,aktiv reinzuschnuppern" sowie die Teens auf jenem Wege nach Möglichkeit dahingehend ,,zu inspirieren"...

6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/simplicity/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 4 Juli 2023, 19:03:23
Event Horizon

(https://abload.de/img/255786_fhgedo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=255786_fhgedo.jpg)

Schöner Grusel mit bekannten Gesichtern, der ganz gut zusammengeklaut ist ;)

Die Effekte sind gut, wie erwähnt, es gruselt schön vor sich hin, das Schiff ist auf jeden Fall unheimlich!
Die Stars machen ihre Sache gut, der Film macht schon Spaß, die Spannung ist hoch, aber dadurch, das ich weiß, was so alles fehlt und man nie die "Ur"-Fassung sehen wird, ist die Kinoversion einfach zu schwach... :(

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 4 Juli 2023, 20:24:46
Assassin Club (Sky/Wow)

Die Idee, Killer gegen Killer antreten zu lassen, ist jetzt auch nicht sooo neu, ich sach mal "The Tournament". Hier mit - sofern bei dem Topos überhaupt möglich - mal halbwegs realistischem Ansatz, aber so unter uns: wirklich Sinn macht das immer noch nicht.

Wenn die Komponente "Fun" dabei stimmen würde, könnte einem das ja egal sein. Die etablierte Kritik sagt "no" (RT so um 15%), ich bin da eher bei "na ja". Wobei ich da irgendwie schon dankbar bin, wenn da keine hochstilisierte Überaction mit Leichenmassen wie beim letzten Gefecht der Wagner-Gruppe auf dem Bildschirm wartet (ja, ich meine dich, John Wick). Hier versucht man es vor allem in den Mann-gegen-Mann (oder -Frau)-Fights in dieser leicht faken High-Speed-Schnittechnik im Bourne-Stil, mit der man auch mangelende Kampfsportexpertise der Darsteller ganz gut tarnen kann. Die aber trotzdem etwas aus der Mode gekommen ist, zugunsten von knochenhartem Realismus Marke Atomic Blond oder gleich CGI. Dann sage ich mal gegen den Trend: mir hat es soweit gefallen, über weite Strecken ist das kein übles B-Action-Movie, zumal auch die Autostunts, Explosionen und Ballereien irgendwie schön altmodisch daherkommen.

Leider hält der Film das Tempo und die Actionfrequenz nicht hoch genug, um die eklatanten Mängel in Handlung und Story zu kaschieren. Hier ist nichts überraschend oder auch nur wirklich sinnvoll; allein so ein dussliges Detail wie "Finger der ausgeschiedenen Killer an Polizei schicken" sagt einem ungefähr, welche Ebene der Logik man erwarten darf. In der Liste der Handlungs- und Personalsünden treten in zwangloser Reihenfolge noch auf eine Geliebte des Killers, die die Nachricht vom Job des Freundes einfach so hinnimmt, eine Polizistin mit Doppelrolle als Chefkillerin, ein völlig motivationslos in die Handlung gestreuter schwarzer Polizist mit Sympathie für "unseren" Killer, nicht zuletzt Sam Neill in einer selten sinnlosen Rolle als - ja was eigentlich - Killermentor ? Und ein, zwei Storyüberraschungen, die man allenfalls nach 10 Bier und Verzicht auf die eigentlich notwendige Sehhilfe ernsthaft übersehen kann.

Leider schwächelt dann auch noch das banal-unspektakuläre Finale, womit der Film für mich die Chance auf eine Wertung im 6+-Bereich verspielt. Für ein letztlich doch eher sinnfreies Killerhappening mit zT ganz ansprechender Action haue ich aber noch 5,5/10 raus.

Tin und Tina (Netflix)

Noch so ein halbreligiöser Soft-Horror, der damit spekuliert, dass der Zorn Gottes über uns oder die Ungläubigen in irgendeiner Form herabregnen könnte. Wobei, halt, streng genommen sagt oder zeigt der gar nichts in der Richtung, sondern präsentiert uns zwei leicht strange Kinder mit abgedrehter Frisur, die genau das glauben und entsprechend handeln. Haben die beiden Recht und handeln die wirklich in höherem Auftrag ? Oder sind die nur völlig verpeilt ? Oderer steckt da ganz im Gegenteil doch eine finstere Macht dahinter ?? Der Film lässt das bis zum sehr ambivalenten Finale fast schon schmerzhaft offen.

Bis dahin strapaziert er allerdings schon ein wenig die Geduld. Oder anders ausgedrückt - von den erwartbaren Events (darunter leider die zum
Spoiler: zeige
 Übelklischee gewordenen Tiertötung)
- abgesehen passiert da rein äußerlich herzhaft wenig. Wer da eine gewisse innere Spannung in dem sich verschlechternden Verhältnis des Ehepaars sucht, wird die finden, und, immer gern genommen da unten, ein Prise spanischer Geschichte (der Film spielt zur Zeit des letzten Putsches der Franco-Anhänger).

Am Ende gibt es ein solides Finale, das endlich mal ein bisschen leibhaftigen Schrecken verbreitet. Und die eigentlich
Spoiler: zeige
ständig drohende Schlusswendung, die einfach zu nahe lag, als dass die Macher der Versuchung wiederstehen könnten,
die ich deswegen immer noch nicht wirklich gut finden muss. Wird den besagten Machern egal sein...

Ebenso meine Wertung, auch wenn Netflix ja das Ohr am Puls der Zuschauer haben möchte - knapp 5/10 für einen Horrorfilm, der (für mich zu) wenig Horror enthält. Wer immer schon ein zeitgeschichtlich-persönliches Ehedrama mit religiösen Untertönen sehen wollte, wird großzügiger sein...

The Vatican Tapes (BD)

Schon vor längerem gesehen, hier vergessen zu erwähnen, und schon bekommt man nicht mehr so viel zusammen von dem Film, was nicht unbedingt für einen nachhaltigen Eindruck spricht. Und den wir, erstaunlich genug, einem der "Crank-"Macher zu verdanken haben, der aber keinerlei eigene Handschrift mitbringt. Insgesamt ist das letztlich nur völlig glanzloser Hokuspokus, der minimale Emanzipationstöne mit den standardmäßig verrenkten Besessenen verbindet, wenig echten Schrecken verbreitet und auf eine ebenso absehbare wie müde Schlusswendung hinausläuft.

Ordentlich besetzt und leidlich professionell inszeniert, aber insgesamt eher gähn. 4/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 5 Juli 2023, 11:49:38
(https://abload.de/img/unbenannt1xaiar.jpg)

Regisseur und Drehbuchautor Jeffrey A. Brown´s 2019er Spielfilmdebüt ,,the Beach House" kommt als eine Kombination aus Öko-, Mystery-, Survival-, Cosmic- und Body-Horror daher und überzeugt u.a. aufgrund seiner ,,Atmosphäre" (mitunter surreal sowie des Öfteren sowohl farbkräftig als auch sich in hellstem Tageslicht entfaltend), seiner kompetenten Inszenierung und guten Hauptdarstellerin (Liana Liberato). Aus dem geringen Budget wurde das Beste gemacht, die Effekte sind von ordentlicher Qualität, es gibt keine plumpen ,,Jump Scares" zu verzeichnen und das Tempo ist durchgehend ruhig (definitiv ein ,,Slow Burn"). Punktabzug gibt es leider für das Ende, das ich mir stärker gewünscht hatte, sowie dafür, dass man der Lead-Figur (Liberato´s Emily) das Interessens- bzw. Studien-Gebiet einer Astrobiologin zugeschrieben hat – offenkundig damit sie als ,,Erklär-Bärin" ihren Mitmenschen und dem Publikum gegenüber fungieren kann...

6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 6 Juli 2023, 13:53:09
Zurück in die Zukunft Trilogie

Klassiker, eh klar! Dieses Mal mit den Kindern geschaut und mein Kleiner, 6 Jahre, hatte viele Fragen (alter Doc, junger Doc, die Eltern als Teenies etc.)  :lol: das war dann auch für mich wieder mal eine ganz neue Erfahrung diese Filme zu erleben. Nach wie vor ist Teil 1 über jeden Zweifel erhaben, aber auch die Fortsetzungen sind mit Liebe zum Detail produziert worden (Docs Waffe in Teil 1 und Teil 3, Two Pines / Lone Pine Mall etc.) und sollten wohl auch direkt hintereinander bzw. ohne viel Zeit dazwischen geschaut werden (da ja auch "back-to-back" gedreht), wobei Teil 3 dann bisserl abfällt - war natürlich von Zemeckis und Gale eine gute Entscheidung Doc in den Fokus zu rücken, da bei den McFlys ja nun wirklich alles rausgeholt wurde, und auch das Western-Setting rennt bei mir die offenen Türen ein, aber es halt dann doch "nur" die Wiederholung vom Gewohnten.
Apropos gute Entscheidungen, da Zemeckis wohl noch die Rechte inne hat oder zumindest ein nicht zu verachtendes Veto einlegen kann, wird es hier auch weiterhin zum Glück kein remake geben. Hatte mir das nach dieser Sichtung mal im Kopf durchgespielt, wie das wohl aussehen könnte und, ja, bin auch zum Schluss gekommen, dass man der Story nicht allzu viel Neues geben kann, was Sinn machen würde... ok ok ok, klar könnte man Themen wie Rassismus, ABC äh LQBT-etc-Bewegung, 80er bzw. 90er Jahre Nostalgie prä-Internet und dergleichen einfließen lassen. Auch könnte man das Ganze um einiges düsterer erzählen. Aber DAS HIER IST PERFEKT SO WIE ES IST (um mal Erics Großbuchstabenaffinität zu verwenden :respect: ).

Teil 1 - 10/10
Teil 2 - 9/10
Teil 3 - 7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 Juli 2023, 18:54:43
Shocker

(https://abload.de/img/426883_f83d08.jpg) (https://abload.de/image.php?img=426883_f83d08.jpg)

Ein Fernsehtechniker als Massenmörder! Warum nicht?  :D

Typischer 80er-Slasher, der aber doch ein bisschen anders ist..

Solide von Wes Craven gedreht, schön düstere Atomphäre, ein wahnsinniger Killer plus einen Schuss Mystery, das alles geht auf und macht Spaß!

Die Kills sind relativ innovativ & auch blutig, die Darsteller typisch für einen 80er Slasher & die Mucke auch, 80er Rock, "No more Mr. Nice Guy" von Alice Cooper u.a., der auch einen kleinen Cameo-Auftritt im Fernsehen hat  ;)
Die Effekte sind IMO OK, nicht zuuuu schlecht, aber auch nicht High End ala 1989!

Das "übertragen" auf andere Körper kennt man schon aus anderen Filmen, ist aber ganz cool umgesetzt, das Finale macht richtig Bock, mit der Jagd durch die Fernsehprogramme, cool!

Ansonsten ist die Story 08/15-Slasher & auch hier wieder ein Stück zu lang mit fast 2 Stunden, ein paar Sachen hätte man kürzen sollen.

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 10 Juli 2023, 17:15:29
School of Rock

Nettes Jack Black-Vehikel mit fiesen Ohrwürmern (aber der guten Art!); erfolgloser Musiker gibt sich aus monitären Gründen als Aushilfslehrer aus und sieht die Chance mit seiner Klasse an einem Battle of the Bands mitzumischen. Generische Story mit ein paar feel good-Momenten, Musiker wandelt sich von Ego- zu Team-Player und auch die naseweiseste Kackbratze wird am Schluss noch sympathisch.
Blacks Energie zu Anfang seiner Karriere war noch nicht so nervig und das Ensemble hievt den Film auch noch ein paar Punkte rauf. Recht fein ist auch der Abspann.

6/10


The Out-Laws

Fuck, was ne Zeitverschwendung. Adam Devines ständiges Gekreische geht spätestens beim 2. Mal schon richtig aufn Sack, Brosnan und Barkin sind ganz nett, aber speziell Ersterer macht hier nicht viel mehr als Dienst nach Vorschrift, und der Rest... mei... alles schon x-fach und weitaus besser dagewesen. Story, Devines Charakter wird zum Bankräuber wider Willen um seine Flamme aus den Fängen der Baddies zu befreien und seine zukünftigen Schwiegereltern sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass es zu dieser Situation gekommen ist.
Wahrscheinlich komm ich mit Devines "Künsten" nicht klar... bisher gab es genau eine Rolle, in der er passte und mich auch überzeugte, Andy in Mordern Family.

3/10


Bodyguard

Costner und Houstons romantischer Thriller um den titelgebenden Leibwächter, der eine aufstrebende Musikerin und Schauspielerin beschützen muss. Als Ex-Secret Service-Agent ist er mit allen Wassern gewaschen und scheut nicht zurück auch eine Pop-Diva und deren Crew in die Schranken zu weisen; Costner halt. Klar, erstmal spinnefeind und dann werden sie doch ein Paar und nach einem missglückten Mordversuch wird die ganze Nummer nochmal ein Stück persönlicher für Costners Charakter. Hinzu kommt für den geneigten Fan wohl einer der besten Soundtracks.
War ein feines Debüt von Houston und wie gesagt Costner ist halt Costner, aber alles im Grunde handwerklich sehr fein.

6/10


Der Rausch

Ganz feiner, kleiner Film über eine Gruppe von Lehrern, die der Theorie nachgehen, dass man nur leicht alkoholisiert zu Bestleistungen fähig ist. Mikkelsens Charakter findet als Geschichtslehrer auch zahlreiche passende Beispiele hierzu, u. a. Churchill und FDR. Was beschwingt mit leichter Melancholie anfängt entwickelt sich dann doch zu einem ernsthaften Problem für das Privat- und Berufsleben der ,,Testgruppe". Der Film hätte leicht düsterer ausfallen können, aber der Regisseur hat sich wohl aus mehreren Gründen dagegen entschieden (auch, weil seine Tochter beim Dreh tragisch ums Leben gekommen ist) und es ist zum Schluss ein lebensbejahender, schöner Stoff geworden.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 11 Juli 2023, 18:15:06
Everly - Die Waffen einer Frau

(https://abload.de/img/399192_f6lc01.jpg) (https://abload.de/image.php?img=399192_f6lc01.jpg)

In ihrer Bude geht´s tierisch ab! :D

Die Action ist hart & schön blutig!
Sexy Salma schlägt & trifft kräftig um sich!
Sie leidet auch stark, manchmal etwas zu stark... Taff oder weinerlich, was ist sie?!

Die Story ist nur Mittel zum Kämpfen & der Bösewicht voller Klischees...

Dennoch macht der Film Spaß & darum geht´s ja!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 13 Juli 2023, 18:32:27
Bei Shitflix geguckt:

Tyler Rake: Extraction

(https://abload.de/img/457865_fiad8i.jpg) (https://abload.de/image.php?img=457865_fiad8i.jpg)

Die Actionszenen sind geil, das muss man dem Film lassen!
Das Gelaber in der Originalsprache nervt ein bisschen, bringt aber ein bisschen Authentizität rüber..
Die Story ist sehr, sehr dünn, was nicht schlimm wäre, aber der Film geht 2 Std., wo auch 90 min. gereicht hätten.. -_-
Dazu ist irgendwie immer en bisschen zuviel Pathos, Geheule oder so drin..! Es ist ein Actionfilm, scheiß auf Emotionen! 💥😁

Mehr von der Action und es wäre ne bessere Bewertung drin gewesen!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 Juli 2023, 19:59:12
Gestern Abend Filmabend bei meinem besten Kumpel:

Would you Rather

(https://abload.de/img/81stqqo79nl._ac_uy32qgd0d.webp) (https://abload.de/image.php?img=81stqqo79nl._ac_uy32qgd0d.webp)

Würdest du lieber *beliebige Idee einfügen* oder *samehere* ?! Darum dreht sich quasi der Film.

Ein sadistischer Millionär lädt mehrere Leute in sein Herrenhaus (ein ganz bisschen hat es mich an Resident Evil 1 erinnert) ein & der Gewinner bekommt, z.b. die Behandlung für den kranken Bruder bezahlt. Sie müssen nur ein Spiel spielen, infolge dessen immer einer stirbt...

 Die Idee ist ganz cool, aber es fehlt aber leider einfach die Abwechslung, das Spiel bleibt in einer Runde immer gleich & geht reihum.

Die Atmosphäre war düster, das Tempo ist anfangs hoch, die Spannung auch, aber mit der Zeit wird´s langweilig... 🫤 Es hätte definitiv mehr Abwechlung gebraucht!
Das Ende ist dann nochmal schön fies ... 😁

3/5

Terminator 2

(https://abload.de/img/1013808cgc4i.jpg) (https://abload.de/image.php?img=1013808cgc4i.jpg)

Kurz und knapp: Der perfekte Actionfilm !

Arnie "is back", aber anders als im ersten Teil, dieses Mal beschützt er !

Im Prinzip ist die Story wie im ersten Teil ! "Böser" Terminator vs. "gutem" Terminator!

Die Action ist allererste Sahne, hat eine gute Mischung zwischen handgemacht und CGI & es knallt wunderbar!
Die Effekte sehen und wirken heute 1000x besser als alles, was heutzutage im Kino gezeigt wird ! Genial! Danke, James Cameron!
Die Story ist, obwohl quasi eine Kopie des ersten Teils, sehr gut ausgearbeitet. Klasse erzählt, mit ein bisschen Humor gespickt, es macht immer Spaß und man fiebert immer mit ! Und man erfährt mehr über Skynet bzw. Cyberdyne :)
DIe Schauspieler passen allesamt! Linda Hamilton & Arnie in den mittlerweile legendären Rollen, Eward Furlong auch als frecher Soh & Robert Patrick als ein sehr, sehr böser Terminator aus der Zukunft !

Es passt einfach alles !

5/5

M3GAN

(https://abload.de/img/0600536uec4v.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0600536uec4v.jpg)

M3GAN. Eine wirklich revolutionäre Erfindung, dieser Roboter. Oder ist sie doch ein Mensch...?

Die Darsteller sind alle soweit solide, aber der Star ist eindeutig der Roboter! (Hinter dem in echt natürlich ein Mensch steckt, auch wenn es nicht so aussieht.)
Es macht Spaß, sie beim Lernen zu beobachtern, wie sie mit der Tochter interagiert oder auch mit der Frau, wenn sie z.b. Sprachbefehle ignoriert!

Leider fehlt mir die Härte in den Kills bzw. das Fiese, manches wird ausbeblendet, man merkt doch, das es ein PG-13/"Kinder"/Horrorfilm ist..
Chucky ist und bleibt cooler ;-)

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 17 Juli 2023, 10:11:04
(https://abload.de/img/unbenannt2htd8b.jpg)

Im Jahr 2063 ragen nur noch zwei kleinere Landmassen aus dem angestiegenen Meeresspiegel heraus, deren Bewohner sich seit Dekaden schon im Krieg miteinander befinden. Der Kammerspiel-artige 2023er Thriller ,,Last Sentinel" (dessen Titel hierzulande uninspirierterweise übrigens ,,Last Contact" lautet) entfaltet sich auf einem isolierten militärischen Außenposten einer der beiden Konflikt-Parteien – mitten im Ozean, genau zwischen ihnen gelegen, mit einer vierköpfigen Crew (u.a. Kate Bosworth und Thomas Kretschmann) sowie einer Atombombe an Bord...

Handwerklich kompetent realisiert, bietet einem dieser u.a. mit deutschen Geldern finanzierte, in Estland gedrehte dramatische Thriller von Regisseur Tanel Toom ein stimmungsvolles Setting, ordentliche Performances und gelungene Effekte. Das Haupt-Problem des finalen Produkts markiert das zu ruhige Tempo: Die fast zweistündige Laufdauer hätte man locker um 20 bis 30 Minuten kürzen können, um auf jenem Wege die Intensität der Ereignisse zu akzentuieren...
 
Statt eines ,,europäisch-dramatischen", quasi prima ins ,,ZDF Montagskino"-Programm passenden ,,Slow Burns" wäre mir der Stil eines straffen amerikanischen B-Movies hier lieber gewesen. Gelangweilt habe ich mich zwar nie – allerdings hätte der Unterhaltungs-Grad von einer anderen Schnitt-Fassung meiner Meinung nach klar profitiert. Somit krankt ,,Last Sentinel" im Ganzen leider merklich an seinem Pacing, obgleich er eigentlich viel Ansprechendes vorzuweisen hat...

4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/last-contact/


(https://abload.de/img/unbenannt1ubeda.jpg)

In dem dramatischen 2022er Horrorfilm ,,Bed Rest" wird Julie (Melissa Barrera) von ihrem Arzt für die letzten acht Wochen ihrer Schwangerschaft eine strenge Bettruhe verordnet – im Laufe derer sie sich nicht nur mit der Monotonie und Einsamkeit der Situation konfrontiert sieht, sondern auch mit bestimmten ,,übernatürlichen Einwirkungen", die mit ihrer Vergangenheit und/oder dem Haus, in das sie und ihr Mann Daniel (Guy Burnet) gerade eingezogen sind, in Verbindung zu stehen scheinen...

Weder inhaltlich noch inszenatorisch sonderlich originell, ist der Streifen klar stärker all denen zu empfehlen, die nicht so häufig vergleichbare Werke konsumieren. Diese inzwischen vertraute Kombination aus Psycho-Drama und Horror-Thriller bringt eine gewisse Vorhersehbarkeit mit sich – und Regisseurin Lori Evans Taylor ist niemand vom Schlage eines Ari Aster oder einer Jennifer Kent. Kurzum:  ,,08/15-Genre-Kost".

sehr knappe 5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/bed-rest/

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 17 Juli 2023, 14:30:15
UFO Sweden (BD)

Toller Titel, gelle ? Wer sich darunter wenig vorstellen kann, hier (ausnahmsweise) die Minimalzusammenfassung: Schwedischer Teenager im Jahr 1995 auf der Suche nach ihrem 10 Jahre zuvor verschwundenen Vater, wofür natürlich nur eine UFO-Entführung in Frage kommt, das war damals halt gerade en vogue (u.a. dank "Akte X", was natürlich erwähnt wird). Hilfe (?) kommt von einer schrägen einheimischen Ufologentruppe, und das genau sind die aus dem Titel.

Nostalgieunterhaltung zieht, Stranger Things, Super 8, viele Neuauflagen von 80/90iger-TV-und Kinoklassikern (die meisten allerdings ehrlich gesagt eher meh..). Da passt der eigentlich ganz gut rein, zwischen Kastenvolvos, Computern mit Windows 95 ("Wow, der hat schon NT 4.0"), aber dafür ohne Handys bin ich jedenfalls sofort "drin", das ist natürlich auch eine Altersfrage. Die Akte-X-Nähe würde ich tendenziell übrigens etwas relativieren, wenn überhaupt borgt der sich sein Personal eher von den "Lone Gunmen" aus, an die ich ständig denken musste.

Neben besagten Retroelementen gibt es natürlich auch einige (wenige, aber solide) Tricks, etwas Action, und eine ganz ehrlich gesagt ein bisschen magere Story, die üppige zwei Stunden nicht so ganz füllt. Zumal sich der Film um das titelgebende UFO-Thema immer so ein bisschen herumdrückt, und dementsprechend auch ein relativ simples Finale/Ende anbietet.

Das ist so ein Fall, wo "Sympathie" klar vor "große filmische Klasse" geht; das ist alles ganz nett incl. dem Cast und speziell der jungen Hauptdarstellerin, die das prima macht, aber ohne nostalgische Bindung an die Handlungszeit wird man da sicher weniger vergeben müssen als meine knapp 7/10.

High Heat (Amazon 99 Cent)

Noch so ein Fall für Nostalgiker, zumindest in Sachen Cast. Den Don habe ich samt seiner markanten deutschen Stimme immer gemocht, Olga ist auch nie verkehrt, kann also nicht gar so viel schiefgehen, oder ?

Nun ja. Man hätte den beiden schon ein bisschen "mehr" gewünscht, mehr Budget, mehr Einfallsreichtum im Drehbuch, das sich über weite Strecken auf einen Schauplatz beschränkt (ohne dabei im entferntesten "Die Hard"-Spannung aufzubauen), und als Handlung nicht mehr anbietet, als da nacheinander ein paar subkompetente Goons in das Restaurant zu schicken, wo Frau Kyrilenko die dank KGB-Skills schön der Reihe nach abmurkst. Die daraus entstehende Action ist allenfalls Mittelmaß, eigentlich sogar etwas darunter, aber seien wir nicht zu streng.

Dank kurzer Laufzeit, ein paar cooler Sprüche, Szenen und Nebenfiguren kann man den aber schon mal nehmen. Wenn nichts besseres zur Hand ist oder wie bei mir der neue Adkins auf Wow nicht laufen mag ("Ups, da ist was schiefgegangen", Sch...laden). 5/10.

Mad Heidi (Amazon 99 Cent)

Schon in der vorletzten Aktion vom Großversender gesehen und dann irgendwie vergessen, mal ein paar Worte hier zu posten, daher auch schon am Entschwinden aus dem Gedächtnis. Also, kann nicht toll gewesen sein; was mir noch einfällt: Attraktive Hauptdarstellerin, (gewollt ?)schreiend hässliche Digitaloptik, ein paar solide Actionmomente und Bluteffekte, aber in der Summe und für die Kernzielgruppe viel zu wenige. Vermute ich stellvertretend einfach einfach mal, ich habe es eh nicht so mit gewolltem Trash. Trotz ein paar hübscher schweizinterner Gags (Käsemafia und so) - eher nicht so mein Ding. 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 Juli 2023, 01:58:32
Evil Aliens

(https://abload.de/img/198794_f6nfkk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=198794_f6nfkk.jpg)

Die Charaktere sind im Allgemeinen schön abgedreht, der Splatter ist ne ganz gute Mischung zwischen handgemacht & (teilweise) offensichtlichem CGI, die Story auf B-Movie Niveau, die Kamera und Umgebung oft zu dunkel oder zu hell, aber es passt zu diesem Film, es hat Charme & macht Spaß!

Kurzweiliger Splatter ohne Hänger!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 Juli 2023, 02:04:13
Rogue Hunter

(https://abload.de/img/466979_fbaimj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=466979_fbaimj.jpg)

Kann die vielen schlechten Bewertungen nicht nachvollziehen..

Ja, die Löwen sind scheiße animiert!
Ja, es ist ein B-Actioner!
Ja, damit verbunden sind schlechte Dialoge usw.

Aber, meine Fresse, was erwarten die Leute ?! oO

Megan Fox rockt als Badassleader, die erste halbe Stunde geht es voll ab, inkl. blutiger Action!
Dann gibts weniger Action, aber die Flucht bleibt dennoch spannend..

Es spielt oft im dunkeln in der 2., schlechteren Hälfte, aber das liegt wohl am Budget :/

Ein kleiner, blutiger B-Actioner mit einer taffen Megan Fox!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 21 Juli 2023, 10:15:13
Gestern Abend/Nacht:

Das Krokodil und sein Nilpferd

(https://abload.de/img/416072_fejcf5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=416072_fejcf5.jpg)

Einer ihrer besten! 😂👊🏻,💥

Das der Film in Afrika gedreht wurde, merkt man, schöne Landschaften!

Ansonsten ist alles wie immer, inkl. Fressszene, Schlägerein und doch ist es anders, sogar Bud singt auf'm OST!

4/5


Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 Juli 2023, 18:04:08
The Evil Dead

(https://abload.de/img/49645_fdmfg2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=49645_fdmfg2.jpg)

Ein kleines Horror und Splatterfest! Ash(ley) und seine Freunde beschwören in einer kleinen Hütte Dämonen!

Der Humorfaktor ist trotz des Splatters gegeben, ist aber realtiv wenig, der 2. Teil ist Slapstick, dieser hier ist noch ernster Horror ! :ugly:

Die Schauspieler sind naja, sehr unerfahren^^ Ash sticht als Hauptfigur noch ein bisschen raus...
Die Splattereffekte wirken teils billig, teils gut, was aber den Trashfaktor etwas unterstreicht 😉

Alles in allem hat der Film viel Spaß gemacht!

4/5 aka 8/10 !
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 26 Juli 2023, 10:50:58
(https://abload.de/img/unbenannt2j2f17.jpg)

Der in Vietnam angesiedelte Kurzfilm "Firefight" (1986) bietet dem Publikum dramatische Achtzigerjahre-Kriegsaction und markierte seinerzeit das Regie-Debüt Sheldon Lettichs ("Lionheart", "Double Impact", "Only the Strong" etc.). Als Darsteller dabei mit von der Partie: U.a. Brian Thompson, Phillip Rhee sowie Martial-Arts-Legende, Kumite-Sieger, CIA-Agent, Elite-Soldat und Steven-Seagal-Lebensretter (oder anders ausgedrückt: notorischer Lügner) Frank Dux...

Inhaltlich hat der "Short" nicht gerade viel zu bieten, die schauspielerischen Leistungen sind "nicht gerade die besten" und seitens der gebotenen Action wurde ich an Flicks von Roger Corman und Cirio H. Santiago aus jener Ära erinnert. Durch die richtige "Brille" betrachtet – sowie wenn man Affinität für Genre-B-Movies jener Dekade aufweist – könnte "Firefight" den geneigten Betrachter aber durchaus zufrieden stellen. Im Prinzip ist das "Drumherum" aber interessanter als das Werk an sich...

knappe 5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/firefight/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 27 Juli 2023, 13:37:03
(https://abload.de/img/unbenannt2ukcl8.jpg)

,,the Midnight Swim" (2014) von Drehbuch-Autorin und Spielfilm-Regiedebütantin Sarah Adina Smith ist ein recht eigenwilliger Film: In erster Linie ein ruhiges Psycho-Drama – welches aber auch mit einzelnen Mystery- und Horror-Elementen aufwartet. Erzählt wird die Geschichte von June und ihren Halbschwestern Annie und Isa, deren Mutter beim Tauchen in einem See ertrunken ist, an dem sie gewohnt hat. Um ihren Nachlass zu regeln, sich gemeinsam an sie zu erinnern sowie endlich mal wieder etwas Zeit miteinander zu verbringen, finden sich die drei Frauen für ein paar Tage in dem Haus ein – wo sie aber schon bald mit einigen ,,Seltsamkeiten" konfrontiert werden... 

Vorrangig geht es um die Aufarbeitung von Trauer, ihrer familiären Vergangenheit sowie ihres aktuellen (nicht ganz einfachen) Verhältnisses zueinander. Klassisches ,,Indie-Drama-Material" also – wunderbar überzeugend und authentisch wirkend gespielt seitens der drei Leads Lindsay Burdge, Jennifer Lafleur und Aleksa Palladino. Gern hätte ich eine noch intensivere Beleuchtung ihrer individuellen Backstorys geboten erhalten – doch geht Smith damit fast so ambiguous um wie mit den (eventuell) vorhandenen ,,paranormalen Geschehnissen": Beileibe nicht alles wird aufgeklärt – manches kann/muss man sich einfach selbst erdenken/interpretieren...

Eine der Schwestern nimmt nahezu jeden Moment mit ihrer Kamera auf – was (glaubhaft dargelegt) eine mit ihrer Persönlichkeit in Verbindung stehende Eigenheit ist – und eben das ist das Bildmaterial, welches der Zuschauer präsentiert bekommt (sprich: der Stil ist der eines ,,Found Footage"-Werks). Ergiebig erzeugt das einen Eindruck von ,,Intimität" – im Sinne von: Einblicke in ihren privaten Umgang miteinander. In Addition dazu weist der Film sowohl punktuelle esoterisch-symbolistische als auch durchaus nette creepy-unbehagliche Momente auf – allerdings weder ,,Erschrecker" noch irgendwelche Manifestationen/Erscheinungen der Marke ,,plumpe 08/15-Genre-Kost"...

Kurzum:  ,,the Midnight Swim" ist ein sehr ruhiger, atmosphärischer, prima bebilderter und toll gespielter ,,Indie" – der alles in allem als reines (gern tiefer schürfendes) Psycho-Drama aber ein Stück weit besser funktioniert (oder halt stärkere Horror-Elemente gebraucht) hätte...   

5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 27 Juli 2023, 21:42:42
Mit meiner Freundin gesehen & bei Magenta TV ausgeliehen:

Loft: Tödliche Affären

(https://abload.de/img/unbenanntvkdya.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=unbenanntvkdya.jpeg)

4 Freunde betrügen ihre Frauen in einem Loft, wofür nur sie den Schlüssel haben..
An einem Morgen finden sie eine tote Frau & die Frage ist: Wer zum Teufel soll hier rein kommen ohne Schlüssel?! Zudem gibt es keine Einbruchspuren oder sonstiges..

Superspannend gemacht und mit vielen, immer unfassbaren Wendungen, man muss immer wieder neu überlegen! Die Rückblenden helfen einem da auch nicht immer weiter :-D

Sehr starker Thriller/ starkes Krimidrama... !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 28 Juli 2023, 19:25:46
Bei Magenta TV geguckt:

Für eine Handvoll Dollar

(https://abload.de/img/0e75cf342aecf11f169darcd1z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0e75cf342aecf11f169darcd1z.jpg)

Clint Eastwood als schweigsamer, aber cleverer Reiter, der in eine kleine Mexikanische Stadt kommt, in der sich 2 Banden austoben und die Einwohner müssen darunter leiden..

Der Reiter bietet sich beiden Banden an und kassiert von beiden Geld ;-)
Dummerweise kommt einer der Anführer dahinter und er wird gefoltert... Er entkommt aber und nimmt Rache...

Das Finale ist stark, er macht sie alle fertig..
Ein Trick ist diesem Film kommt mir aus Zurück in die Zukunft stark bekannt vor ;-)

Minimalistischer Sound, nicht nur der OST, einfach alles. U.a. auch die Stadt, der Saloon, das Zimmer, en bisschen in der Höhle, aber das war´s auch schon. Reicht völlig!

Außer Eastwood ragen der Bösewicht raus, die anderen sind halt da :-P
Ich muss aber zugeben, der Glöckner hat genervt.. -_-

Dennoch - ganz, ganz starker (erster) Italo-Western!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 1 August 2023, 00:42:40
November (Wow)

Ich hatte ja schon zum - von der Machart - ähnlichen Athena (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1324312.html#msg1324312) gesagt, dass mir diese neorealistischen französischen Thrillerdramen mit viel Hektik und wenig Handlung oder echter Action nicht so wirklich liegen, obwohl ich da letztlich sogar ein paar Stärken erkennen konnte.

Hier gibt es das ganze noch mal in verschärfter Form - eigentlich passiert nüchtern betrachtet gar nichts auf dem Schirm, jedenfalls an klassischer Handlung. Ausgangspunkt sind die Terroranschläge in Paris von 2015, die aber im Großen und Ganzen nicht gezeigt werden. Budgetmangel ? Zu grausam ?? "Wir möchten unsere Zuschauer nicht beunruhigen" ??? (frei nach einem damals amtenden deutschen Minister). Ich meine: Großer Fehler. Man wäre emotional ganz anders "drin" in der Handlung, das Böse hätte Namen und Gesicht, und der Film natürlich auch mal einen frühen und fixen Höhepunkt, wenn man das Wort in dem Zusammenhang benutzen darf.

Statt dessen: Gesichtslose Böse, die von (fast) genauso gesichtslosen Cops gejagt werden, ohne dass man weiß, ob die überhaupt den Richtigen auf der Spur sind. Realitätsnah ? Vielleicht. Aber ganz unter uns und streng subjektiv: Wer sich abends vor TV oder Notebook setzt, will die Realität ja vielleicht auch mal verdrängen, oder kurz gesagt: Ich fand den sterbenslangweilig. Ich kann da einfach nicht andocken, wenn ständig nur Cops durch die Gegend rennen, namenlose Verdächtige verhört werden, Cops in Autos, Cops im Büro. Wenn dann mal kurz vor Ende so was in Richtung klassischer Action kommt - Achtung kleiner Spoiler - sieht das so aus, dass ein französisches SWAT-Team minutenlang mit MPs durch eine geschlossene Wohnungstür schießt, wo sich VIELLEICHT ein Verdächtiger aufhält. Frauen, Kinder, Katzen dahinter ? Uns doch egal. Ich hoffe mal, dass der Punkt nicht realitätsgetreu ist/war, zum Fan staatlicher Ermittlungsarbeit wird man aber so oder so nicht, egal wie grausam die aufzuklärende Tat war.

Gibt so Filme, die manche lieben und andere hassen, selbst wenn sie objektiv kompetent gemacht sind, zB den mit der pinkblonden Puppe. Hier nehme ich mal mein Recht auf filmischen "Hass" in Anspruch, für mich ist das Nichtkino, das ich in dieser Form nicht brauche, so eine Art SAT1-Copdoku auf etwas höherem Niveau. Strikt subjektive 3/10.

Nightsiren (BD)

Keine gute Woche, wenn man "reichlich Filme erwischt, die mir eigentlich nicht liegen" als Maßstab nimmt. Der hier täuscht mit seinem "Heimkehrer in grusliges Haus"-Szenario klassischen Horror vor, um dann auf feministisches Provinzdrama mit vielen bigotten Sturköpfen zu machen. Das dann ehrlicherweise aber relativ kompetent - Drehbuch, Landschaft, Figuren, soweit passt das Meiste. Die Mischung aus "feindselige Dorfbewohner" und "irgendwas stimmt nicht" ist ein bewährter Standard, kann man aktuell auch in der Serie "Chapelwaite" besichtigen, nur dass hier natürlich keine Vampire auftauchen. Der Kern der Geschichte ist grob zu erahnen, was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, wirklich um haut einen die Erklärung für das Ganze aber trotzdem nicht. Auf dem Weg zu einem minimal bizzaren, aber immerhin interessanten Finale notiert das Auge noch eurotypisch reichlich freizügige Szenen, die zeitgeistuntypisch auch noch überwiegend vom weiblichen Cast geleistet werden müssen - werde ich jetzt sicher nicht als Minuspunkt notieren. Dann schon eher die allerletzte Szene, die nun wirklich unnötig irritiert.

Trotz leicht enttäuschter Erwartung - schlecht war der nicht. Knapp 6/10

Und noch kurz zwei Filme, die bei mir so mehr nebenher liefen, während der technischen Versuche, den bei Wow neuerdings im Preis enthaltenen 5.1-Ton (wat'n Fortschritt, Anno 2023) auch tatsächlich zu generieren (Spoiler: Auf AppleTV geht es nicht.).

Infinite Storm
ist eine angebliche wahre Geschichte, was bei mir ständiges Kopfschütteln hervorgerufen hat, so implausibel ist da (fast) alles, was sich auf dem Schirm abspielt. Im Kern eine Rettungskiste in kalter Berglandschaft, die leider ständig nach Kunstschnee und Pseudokälte aussieht, das zerstört irgendwie die Immersion, wie das neudeutsch heißt. Die Figuren, vor allem der "Zurettende" bleiben einem völlig rätselhaft, und wirkliche Höhepunkte finden sich auch nicht. Gegen Ende gibt es (hurra) schon wieder eine unerwartete Nacktszene und die Frage, wie die Watts-Figur (lt Abspann) nach dem Film noch 4 Kinder bekommen konnte (nur so am Rande, die gute Naomi ist 54). 3,5/10 Und Die Zeitspringer: Italienische Nerds kämpfen dank Zeitmaschine zusammen mit ein paar schwertschwingenden Kostümpartisanen gegen Mussolini und dessen dunkelmaskierte (Corona-Angst?) Schergen. Der kann eigentlich nur als Witz gemeint sein, leider kein guter. Oder jemand hat beim letzten Cosplaytreffen eine Videocam dabei und man hat am Schlusstag noch ein paar Gigabyte Speicherplatz übrig für einen kleinen Abschlussfilm. Oder so was ähnliches - 1,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 August 2023, 17:47:02
Evil Dead 2

(https://abload.de/img/395865_fj8ela.jpg) (https://abload.de/image.php?img=395865_fj8ela.jpg)

In allen Belangen besser als der 1. Teil!

Was nicht heißt, das hier geschauspielert wird oder sogar die Kulissen hochwertig sind! Nein, alles schön "kacke", aber weitaus besser gemacht als im 1. Teil.
Alles beim Alten, die Story schließt zwar teilweise an den 2. Teil dran, aber es geht alles weiter wie im 1. 😁
Slapstick, Splatter alles drin, nur irgendwie besser als im 1. 😉

Ash wird hier cooler, Groovy !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 2 August 2023, 10:21:12
(https://abload.de/img/unbenannt11dfyf.jpg)

Auch beim zweiten Ansehen von ,,Spring" (2014) – dem damals zweiten Spielfilm von Justin Benson und Aaron Moorhead – hat mir dieser ungewöhnliche ,,Indie" erneut gut zuzusagen vermocht, dessen ruhige Entwicklung von Drama über Romanze bis hin zu Horror ebenso überzeugt wie die geschaffene Atmosphäre (Locations, Bebilderung, Musikuntermalung), die Ausgestaltung der beiden Haupt-Charaktere sowie die Performances der sie verkörpernden Darsteller (Lou Taylor Pucci und Nadia Hilker). Die Kombination der Genres funktioniert reibungslos, die Emotionen (Ängste, Unsicherheit, Liebe) sind nachempfindbar und die bizarren Elemente tragen ihren Teil zu dem besonderen ,,Feeling" des Gebotenen bei. Nicht alles empfand ich als optimal gelungen – darunter bspw. die Darlegung der Vergangenheit/Mythologie/Evolution der weiblichen Protagonistin – doch überwiegt bei dieser stimmungsvollen, unkonventionellen Veröffentlichung klar das Positive. Wer ,,Spring" bislang noch nicht kennt: Man kann sich das Ganze quasi als eine Verschmelzung aus Roger Donaldson´s ,,Species" und dem Schaffen/Stil Richard Linklaters und H.P. Lovecrafts vorstellen...

7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 2 August 2023, 19:01:08
Fear and Loathing in Las Vegas (Director´s Cut)

(https://abload.de/img/257646_f57dff.jpg) (https://abload.de/image.php?img=257646_f57dff.jpg)

Dieser Film ist ein einziger Trip! Und nur darum geht es in diesem Film...

Garniert mit einem passenden wie starken Soundtrack wird es hier immer verrückter..!
Das eigentliche Ziel, ein Wüstenrennen, wird vor lauter Drogentrips irgendwann komplett unwichtig...

Jonny Depp und Benico El Toro spielen so genial, das man ihnen es teils abkauft 😉
Aber auch die Nebenrollen sind stark besetzt, Augen auf. 😎

Ich hab zum Glück nix mit Drogen zu tun, aber genau so stelle ich mir diese Trips vor...

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 4 August 2023, 10:00:00
(https://abload.de/img/unbenannt0bnfnz.jpg)

An die reale Sekten-Tragödie in Waco, Texas im Jahr 1993 angelehnt, schuf Andrew Chapman in Gestalt seines Regie-Debüts ,,Standoff" (1998) einen Kammerspiel-artigen Thriller, bei dem u.a. Robert Sean Leonard, Dennis Haysbert, Keith Carradine und Natasha Henstridge mit von der Partie sind. Dem Film merkt man an, dass der Produktion bloß ein geringes Budget zur Verfügung stand – welches Chapman und sein Team jedoch ergiebig auszuschöpfen vermochten: U.a. ist der Schauplatz recht stimmungsvoll und wurden regelmäßig bündige Action-Momente in das allumfassend dramatische Geschehen mit eingebunden...

Leider erfährt man über die betreffende Sekte nur wenig, hätte man einzelne Szenen minimal ,,straffen" sowie auf einen auffallend unnötigen Flashback getrost verzichten können, ist nicht jede Verhaltensweise komplett glaubwürdig und erweckt die handwerkliche Umsetzung nicht mehr als nur einen ,,routiniert-zweckdienlichen" Eindruck. Dass der Film auf ,,Reißerisches" verzichtet sowie an sich keine wirklichen ,,Schauwerte" (á la aufwändig arrangierte Setpieces) zu bieten hat, schadet ihm indes keineswegs...

6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/standoff-2/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 5 August 2023, 11:42:31
Gestern Filmabend bei meinem besten Freund im Heimkinokeller:

Meine Freunde sind alle tot

(https://abload.de/img/11368302gel0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=11368302gel0.jpg)

Was wie ein Kriminalfall beginnt, wird dank Rückblende zu einem abgefahrenen Spaß...

Am Anfang erfährt man typischen Teeniequatsch, ist ja schließlich ne Silvesterhausparty!
Man sieht aber den vielen Charakteren gerne zu, es macht Spaß, die vielen Geschichten zu beobachten.

Nach dem ersten Mord passiert erst einmal nicht mehr so viel außer Sex, Drugs & Rock ´N´ Roll..
Aber wenn "Kickstart my Heart" von Mötley Crüe einsetzt, geht´s erst richtig los...

Am Ende geht´s so richtig ab und die Party endet so wie Film anfing... Oder auch doch nicht..? ;-)

4/5

Der blutige Pfad Gottes

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Dafoe spielt sie hier alle an die Wand als schwuler, leicht cholerischer FBI-Agent, der es aber richtig drauf hat!
Sean Patrick Flanery und Norman Reedus passen als Bruderpaar perfekt zusammen, sie raufen sich, sie lieben sich^^
Dazu kommt dann noch David Della Rocco als "Rocco", der ein kleines bisschen Mafiainsiderwissen hat... :D

Nach und nach gehen die Maifios drauf...

Die Action + Musik is geil inzeniert & passt einfach immer wie die Faust auf´s Auge, die (Bibel)Sprüche zünden & die 3 bilden ein kleines, chaotisches Trio, alles passt perfekt!

Höchstwertung, was sonst? ;)

In nomine patris, et filii et spiritu sancti.

5/5

The Rock - Fels der Entscheidung

(https://abload.de/img/365709_fvdftz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=365709_fvdftz.jpg)

Action-Kino vom feinsten ! ♥

Damals noch meistens "echte" Action! Mit einer Story, die einem keine Atempause gibt & teilweise herrlich unlogisch ist... Aber spannend umgesetzt!
Nicolas Cage neigte damals schon zum Overacting, viele Nebenrollen, die prominent besetzt sind (z.b. mit Tony Todd) & einem starken Fiesling mit Ed Harris!
Aber Sean Connery gefällt mir am meisten! Diese Coolness, die ihn umgibt, wunderbar!

Damals war Michael Bay irgendwie besser... Als es noch nicht so viel CGI-Dreck gab...

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 7 August 2023, 12:04:01
(https://abload.de/img/unbenannt2cbedx.jpg)

,,Dinner in America" wurde von Adam Rehmeier verfasst und in Szene gesetzt – also von eben jenem Herrn, der mit dem kontroversen Horror-Streifen ,,the Bunny Game" 2011 sein Spielfilm-Debüt vorlegt hatte. Doch keine Sorge: Dieses Mal hat er eine amüsant-unterhaltsame Coming-of-Age-Dramödie abgeliefert, die damals (2020) auf dem ,,Sundance"-Festival ihre Premiere feierte. In seiner Jugend hatte Rehmeier in Punk-Bands gespielt – und genau die Musik sowie das damit verbundene Lebensgefühl hat er auch in diese Kombination aus einer sympathischen Außenseiter-Lovestory und einer mitunter durchaus derben ,,Anarcho-Comedy" mit eingebunden. Das Gebotene ist u.a. skurril, satirisch, wild, charmant und herzlich, weist gewitzte Dialoge sowie verschiedene absurde Situationen auf und punktet ungemein mit seinen überzeugenden zwei Hauptdarstellern: Kyle Gallner und Emily Skeggs. Es macht Spaß, ihnen zuzusehen – sie entlang ihres Weges zu begleiten – worüber hinaus in Nebenrollen zudem noch einige vertraute Gesichter (wie Pat Healy, Lea Thompson, Mary Lynn Rajskub und Nick Chinlund) zu erspähen sind...

Kurzum: Ein sehenswerter ,,Indie", den man durchaus als einen ,,kleinen Geheimtipp" bezeichnen könnte.

7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 9 August 2023, 10:41:20
(https://abload.de/img/unbenannt2ebieu.jpg)

,,Martyrs Lane" ist ein britisches Horror-Drama aus dem Jahr 2021, in dessen Gestalt Regisseurin und Drehbuchautorin Ruth Platt ihren eigenen 2019er Kurzfilm entsprechend ,,ausgebaut" hat. Im Zentrum steht ein 10-jähriges Mädchen (hervorragend gespielt von Kiera Thompson), die mit ihrer Mutter (ebenfalls überzeugend: Denise Gough) und einigen anderen ,,Hilfebedürftigen" in einem Pfarrhaus lebt sowie nachts des Öfteren von einer ,,geisterhaft-mysteriösen" Gleichaltrigen (Sienna Sayer) besucht wird, durch deren ,,Hinweise" (auf deren Basis sie bspw. bestimmte Gegenstände auf dem Grundstück findet) sie nach und nach dahinterkommt, woraus der tiefe Kummer ihrer Mutter resultiert...

Letzteres ist für den Zuschauer nicht lange ein wirkliches Geheimnis – denn Geschichten dieser Art kennt man inzwischen bereits: Man hat es mit einem emotionale, psychologische und übernatürliche Elemente miteinander verknüpfenden ,,Genre-Hybrid" über die Ursprünge und Verarbeitung von Trauer und Schmerz zu tun, der sich zudem u.a. auch noch um Motive wie Einsamkeit und den Wunsch nach Anschluss/Liebe rankt. Kompetent in Szene gesetzt sowie mit durchweg guten Performances aufwartend, hat Platt bei ihrem ,,Slow Burn" deutlich mehr Wert auf die dramatischen (anstelle der klassischen Horror-) Anteile gelegt. Durch Filmemacher wie Jennifer Kent oder Ari Aster ist die ,,Messlatte" in dieser ,,Genre-Sparte" generell recht hoch – und an eben jene ist Platt mit ihrem Werk (gerade von Seiten des Drehbuchs her) einfach nicht herangekommen; auch wenn das von ihr Geschaffene definitiv nicht schlecht ist...

5/10



(https://abload.de/img/unbenannt3ggfid.jpg)

,,the Outwaters" (2022) ist ein Microbudget-Found-Footage-Horrorfilm von und mit Robbie Banfitch: Ein bisweilen sowohl stark bebilderter als auch verstörender ,,experimenteller Mindfuck" mit einem grandiosen Sound-Design, bei dem vier Personen in der Wüste in ,,etwas Unerklärliches" hineingeraten. In seiner zweiten Hälfte blutig, grotesk und (inhaltlich wie inszenatorisch) ,,wild", hat Banfitch dafür einen ,,expositionsfrei-dokumentierenden" Herangehensstil gewählt: Das Verweigern klarer Infos und Antworten mag so manch einen frustrieren – ist aber immerhin löblich konsequent durchgezogen worden...

Es ist respektabel, was er (dank Talent und Kreativität) mit nur rund $15.000 hinbekommen hat: Einige der Shots sind wunderbar ansprechend zu beäugen – worüber hinaus die Kreaturen und Grausamkeiten (welche von blutigen Wunden über heraushängende Gedärme und abgetrennte Gliedmaße bis hin zu den ,,matschigen" Überresten einiger Esel reichen) ihre angedachten Zwecke jeweils anständig erfüllen sowie das ausgeprägte Sound-Design (samt der generellen Einbindung von Musik) umfassend überzeugt. Umso enttäuschter war ich am Ende, dass mich das Vorangegangene im Rahmen seiner Entfaltung nie vernünftig ,,packen" konnte...

Banfitch hat das Liefern/Erschaffen eines ,,immersiven Erlebnisses" angestrebt: Man soll sich unbehaglich und so desorientiert, bedrückt und verstört wie die Protagonisten fühlen. Bei wem das gelingt, für den dürfte der Streifen so intensiv wie schon lange keiner mehr sein. Trotz offener Bereitschaft dafür hat das bei mir aber leider nicht geklappt. Der Mangel an Spannung und einer ,,emotionalen Connection", sich Wiederholendes sowie die zum Teil unbefriedigende Beschaffenheit des Präsentierten (oft sieht man nur sehr wenig in der Dunkelheit) ließen selbst die finale ,,chaotisch-fiese" Dreiviertelstunde sich (meiner Empfindung nach) unschön ,,ziehen"...

3,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-outwaters/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 August 2023, 18:33:26
Armee der Finsternis (Book of the Dead' Mediabook)

(https://abload.de/img/397004_f4lib4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=397004_f4lib4.jpg)

Logik, Gehirn und Naturgesetze bitte am Eingang abgeben!

Was hier abgeht, ist einfach nur noch herrlich und nicht ernstzunehmen!
Ash landet, wie im 2. Teil am Ende gesehn, im Mittelalter. (Wo ist nur der Baum hin!? )
Hier darf er wieder seinem neuen Hobby frönen: Dämonen schlachten!
Diesmal wirds noch lustiger, Blut gibt´s fast garnicht und die Skelette sehen sooo billig aus, wunderbar  (https://worldofugly.de/normal/s033.gif)  :mr.green:

Zum Ende des Director´s Cut: Der arme Ash... 

So gut wie kein Horror/Splatter mehr, aber sehr lustig!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 10 August 2023, 00:04:24
DAS ALIEN AUS DER TIEFE

(https://abload.de/img/daadtjafyg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=daadtjafyg.jpg)

Zwei Greenpeacefuzzis untersuchen auf einer Vulkan-Insel im Pazifik die dortige Umweltverschmutzung,
der böse dort ansässige Chemie-Konzern E-Chem haut nämlich seinen gesamten Giftmüll in den Vulkan.
Das finden die Greenpeacer nicht so toll, was wiederum der E-Chem-Sicherheitschef (Charles Napier) nicht so toll findet.
Als dann irgendwann etwas unidentifiziertes vom Himmel ins Wasser vor der Insel fällt,
wird das Alien aus dem All eben zum Alien aus der Tiefe und ist deshalb sauer.

Antonio Margheriti hat wieder zugeschlagen. Herausgekommen ist grober Murks, der erst mal über die Hälfte der Laufzeit langweilt.
Hin und wieder wird wild mit Platzpatronen herumgeballert (Einschüsse? Was ist das?) und ansonsten sehr viel gelabert.
Nach genau 50 Minuten passiert dann tatsächlich mal was, und man kann eine drastische, aber billige Splatterszene bestaunen.
Tricktechnisch darf man generell nichts erwarten, eine offensichtliche Puppe fliegt von einem Felsen,
offensichtliche Plastikmodelle explodieren und brennen- und der Schlusskampf ist aus "Aliens" geklaut, aber hier in unerträglich billig.
Habe ich was vergessen? Ach ja, das Alien.
Sieht bescheuert und billig aus, bewegt sich unendlich langsam oder gar nicht, bzw. nur einen Arm, und wirkt null bedrohlich.
Die dumm-blöd-falschen Dialoge ("Du hältst hier die Festung!") tun ihr übriges zum misslingen des Films.
Immerhin: Charles Napier spielt seine Rolle gewohnt schmierig-fies, der Rest der Darsteller ist aber nicht der Rede wert.

2/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 August 2023, 17:58:44
Bei Magenta TV via Sony AXN geguckt:

Snatch - Schweine und Diamanten

(https://abload.de/img/unbenannt6xd7v.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=unbenannt6xd7v.jpeg)

Alleine das Intro ist schon Weltklasse gedreht, mit den Überwachungskameras!

Wunderbar skurille Charaktere, vor allem Brad Pitt´s Genuschel!
Benicio Del Toro´s Rolle als jüdischer Dieb "Four-Fingers" hat mir sehr gut gefallen, kommt aber IMO etwas zu kurz 😉
Jason Statham gibt den Sprücheklopfer, richtig kloppen darf er nicht unbedingt, das erledigt der Gypsy 👊🏻

Die Story wird viel in Rückblenden erzählt, es passiert irgendwie immer was und am Ende fügen sich alle Nebenstränge aber clever zusammen!

Spitzenfilm! Zum Glück habe ich mich nach all den Jahren noch mal durchgerungen, ihn zu gucken!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 14 August 2023, 11:01:15
(https://abload.de/img/unbenannt187d7m.jpg)

,,Kill her Goats" (2023) ist ein Horror-Streifen von Steve Wolsh, der u.a. freizügige Girls, einige brutale Kills sowie Kane Hodder als einer der Täter zu bieten hat – plus ein paar Ziegen und keinerlei CGIs! Wer Wolsh´s Erstlingswerk ,,Muck" kennt, der weiß, auf was er sich einzustellen hat...

Mit einem recht wertigen Look aufwartend, überzeugen die ,,Handmade"-Effekte und kommt der geneigte Betrachter im Bereich ,,nackte Tatsachen" ebenso regelmäßig wie ordentlich auf seine Kosten. Eine Menge Klischees, ein schwaches Skript sowie nicht gerade hochklassige Performances waren indes eh im Grunde genommen von Anfang an zu erwarten...

Leider ist der Bodycount nicht unbedingt hoch, mangelt es den Kills an Kreativität und ist Wolsh (erneut) daran gescheitert, aus dieser Prämisse einen anständigen ,,Fun-Faktor" zu generieren – von Suspense oder ,,Atmosphäre" ganz zu schweigen. Obendrein ist der ,,Twist" total bescheuert und entfaltete sich das Ganze (u.a. aufgrund unnötig ausgedehnter Szenen) unvorteilhaft lahm...

2/10

Zumindest hatte ich am Schreiben meiner Kritik deutlich mehr Spaß als am Film an sich.
Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/kill-her-goats/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 16 August 2023, 10:36:57
(https://abload.de/img/unbenannt2bvfrv.jpg)

,,Road Games" (2015) ist ein britisch-französischer Thriller von Regisseur und Drehbuchautor Abner Pastoll, der sich in Frankreich angesiedelt entfaltet, aber in England gedreht wurde. Erzählt wird die Geschichte des Briten Jack (Andrew Simpson), der im ländlichen Frankreich per Anhalter in Richtung Küste reist, um wieder nach Hause zu kommen. Dabei trifft er auf die hübsche wie charmante Véronique (Joséphine de La Baume), die ebenfalls als Tramperin unterwegs ist: Sie freunden sich an und werden irgendwann gemeinsam von Grizard (Frédéric Pierrot) mitgenommen, der ihnen überdies auch eine Übernachtungsmöglichkeit in seinem geräumigen Haus anbietet (wo er zusammen mit seiner von Barbara Crampton gespielten Frau Mary wohnt), da sich in der Gegend ein Mörder herumtreibt und Jack und Véronique ansonsten (wie in der Nacht zuvor) unter freiem Himmel schlafen müssten/würden. Hat jemand der vier Personen etwas mit den Taten zu tun? Oder eventuell ein Herr aus der Nachbarschaft (Féodor Atkine), der die auf der Landstraße in der Gegend überfahrenen Tiere aufsammelt? Das wird sich im Verlauf zeigen...

Veröffentlichungen mit ähnlichen Inhalten kennt man ja bereits so einige – also lautet die primäre Frage, was im vorliegenden Fall konkret daraus gemacht wurde. Nunja, Klischees und Logik-Löcher gibt es auch bei ,,Road Games" zu verzeichnen. Zudem ist das Tempo sehr ruhig und kommt bloß phasenweise echte Spannung auf. Vom Look und ,,Feeling" her ein unverkennbar ,,europäischer", handwerklich ordentlicher Film, wissen schöne Landschaftsaufnahmen und stimmungsvolle Locations zu gefallen – ebenso wie die Performances der vier Leads, die ihre Sache jeweils gut machen. Wem kann man vertrauen? Mir gefiel, wie die Gegebenheit mit eingebunden wurde, dass die Kommunikation zwischen Jack und den anderen aufgrund einer gewissen Sprachbarriere ab und an in Missverständnissen sowie von ihm nicht verstandenen/registrierten Informationen resultiert. Mit dem ,,Twist" gegen Ende konnte ich durchaus leben – nur hätte ich mir den Film insgesamt einfach ein Stück weit straffer und ,,packender" (u.a. vom vermittelten ,,Gefühl der Bedrohung" her) gewünscht...   

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 August 2023, 15:23:44
Gestern Filmabend mit Kumpels bei nem Kumpel:

Mad Heidi im O-Ton

(https://abload.de/img/madheidi_blu-ray-stanqkdp4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=madheidi_blu-ray-stanqkdp4.jpg)

Swissploitation at it´s best!

Hier gibt´s ganz großen Käsespaß für alle Gorehounds & Trashfans!

Mad Heidi, nicht Mett Hedi, sonst wär´s en kölscher Film geworden ( :p ) , ist wütend, weil das Regime des Führers & Käsediktators "Meili" hat ihren Freund Geissenpeter (ein schwarzer Schauspieler, herrlich :lol: ) öffentlich hingerichtet, weil er illegal Käse verkauft...

Manche Gags wiederholen sich, ja, aber sie nutzen sich IMO nicht ab! Käsefonduefolter, Käse im allgemeinen, Schweizter Klischees, Nazis, hier wird alles verwurstet, äh, verkäst!
Dazu kommen noch wirklich stark gefilmte Landschaften und auch sonst ist der Look sehr gut gemacht, man merkt, die 2 Millionen Crowdfounding sind sehr gut angelegt ! Auch der Splatter überzeugt !   :evil:

Leider ist der Mittelteil in dem Gefängnis bzw. Kloster nicht mehr sooo gut, da lahmt der Film ein bisschen..

Alice Lucy in ihrer ersten Rolle & dann direkt als "Mad Heidi", sie macht es ganz gut!
Allen voran Casper van Dien (Starship Troopers) als Käsediktator hat sichtlich Spaß an dem Film, so wie ich auch!

4/5

Meet the Feebles im O-Ton

(https://abload.de/img/112_fxeebx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=112_fxeebx.jpg)

Peter Jackson lässt die Puppen tanzen!

Eine so durchgeknalllte und gleichzeitg gelungene Parodie auf die Muppetshow hat man noch nie gesehn!
Die Charaktere sind so herrlich bekloppt! :D :lol:

Die Puppen sind spitze gemacht & es spielen NUR Puppen in diesem Film mit!

ACHTUNG: NICHT für Kinder geeignet ! :D

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 August 2023, 18:15:25
Zwei Asse trumpfen auf

(https://abload.de/img/416086_foddzb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=416086_foddzb.jpg)

Alleine der Anfang mit den beiden (+ Papagei) auf nem Boot ! 😂😂

Als sie dann auf der vermeintlichen, einsamen Insel stranden, wird's spannend mit der Schatzsuche...
Vor allem, als sie merken, das sie nicht so ganz alleine auf der Insel sind !

Typisch für ihre Filme sind die "guten" Inselbewohner, denen sie gegen die "Bösewichte" helfen ! 👊🏻💥

Leider sind die ersten Bösewichte, diese Motorradgang absolut schlecht und unglaubwürdig gemacht... 🙄
Dafür sind der verrückte Japaner + der Panzer genial ! 😂
Am Ende kommen aber noch ein paar richtige Bösewichte & es werden ein paar Schellen verteilt ! 👊🏻💥
...und natürlich kommt es noch zu einem typischen Ende... 🤣

Das Boot & die Insel sind als Locations einfach perfekt und bringen Urlaubsfeeling rüber!
Typischer Soundtrack inkl. ! 😎

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 27 August 2023, 16:04:08
Limbo (Amazon 99 Cent)

Düsteres Düster-Drama aus HK/China über zwei Cops mit wahlweise Zahnschmerzen oder Rachekomplex, die in einem erstaunlich zugemüllten Schwarz-Weiß-Hong-Kong einen brutalen Serienkiller jagen, der seine weiblichen Opfer vom Rand der Gesellschaft vorzugsweise um deren Hände erleichtert.

Klingt wie die perfekte Unterhaltung für einen entspannten Wochenend-Filmabend, gelle ? Oder anders ausgedrückt: Wer bis zur Sichtung dieses Film noch keine Depressionen hat, sollte zügig nach freien Psychotherapieterminen Ausschau halten. Haken wir mal die Dinge ab, die sich halbwegs objektiv beurteilen lassen. Optisch ist der schon interessant, ohne dass ich die von einigen Kritikern gefundene Brillianz bestätigen kann; gefilmt wurde wohl (ein früher Trailer lässt das vermuten) in Farbe, das daraus resultierende Schwarz-Weiß hat etwas künstliches, wenig echten Kontrast und einige falsche Zwischentöne (zumindest auf Amazons VOD) - ein Hauch von Himbeer, etwas arg viel Silber statt Weiß. Aber in Verbindung mit den Müllbergen und Regenmassen, die ständig auf den Zuschauer einprasseln, kann man den Film Stil und Wirkung nicht absprechen.

Als Thriller ist das sehr gemischte Kost - über fast zwei Stunden fesselt so eine Depri-Kiste kaum. Zumal es wenig Überraschungen in Sachen Person des Killers oder irgendwelche geniale Ermittlungszüge der zwei Cops gibt. Und noch zumaler die erstaunlich weit in den Mittelpunkt gerückte Geschichte der Drogensüchtigen (Yase Liu), die für fast alle anderen Beteiligten von den Cops über diverse Dealer bis zum finalen Killer als so eine Art ständiger Punchingball dient, einen ziemlich bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Generell ist das schon relativ harte Kost, ohne dass da das Blut in Strömen fließt (wirkt in s/w ja auch irgendwie nicht), aber eine grundlegend und durchaus eher unangenehme Härte zieht sich konsequent durch den ganzen Film. Ich will da gar nicht abstreiten, dass die zwei oder drei längeren Sequenzen körperlicher Auseinandersetzung ("Kampfszenen" mag ich die nicht nennen) eine gewisse Faszination ausüben - härter, unmittelbarer oder schmerzhafter wurde sich schon lange nicht mehr im Kino/TV weh getan. Aber will man das wirklich sehen ?

Gut gespielt, sogar recht solide synchronisiert und komplett ohne den berüchtigten Asien-Humor - der To-Schüler  Soi Cheang hinterlässt mit seinem vorbildgerecht stark stilisierten ersten "großen" Film schon Eindruck. Nur Spaß, den macht der Streifen nicht, in Teilen nicht und als Ganzes schon gar nicht. Daher gibt es von mir eine Kompromissnote zwischen "fraglos gut gemacht" und "hat mir jetzt nicht wirklich gefallen" - 6,5/10.

You are not my Mother (Amazon 99 Cent)

Preiswert-solider Irland Horror. Wurde andernorts als Exemplar der "false-flag-Horrordramen", die einem unter dem Deckmantel Gruselfilm irgendwelche zwischenmenschlichen Konflikte unterjubeln, kritisiert. In dem Fall wäre das dann das Thema "Generationenkonflikt", hier in der Darreichungsform "vernünftige Tochter, Rabenmutter, gruftige Großmutter". Zusätzlich angereichert durch ein paar typische High-School-Szenarien wie Außenseiter gegen Peergroup, wobei der Konflikt sich gegen die US-Vorbilder mal gleich dadurch abhebt, dass die Bitches und Bullies der örtlichen Lehranstalt auch vor Mordversuchen nicht zurückschrecken.

Stimmt natürlich, soweit. Aber erfreulicherweise nimmt der sich, seine Prämisse und die Publikumserwartung an einen Horrorfilm durchaus ernst. Der Titel verspricht nicht zu viel, und das sorgt dann für solide Chills, ein paar effektvolle Momente und ein leicht übersteigertes bis absurdes Finale -
Spoiler: zeige
 einfach mal so die "falsche Mum" anzünden und gut ist ?

Dafür gibt es dann einen kleinen Punktabzug von mir, aber insgesamt ordentliche Kost aus dem Mutterland des staatlich geförderten Grusels. 6/10.

The Takeover
(Netflix)

Kleiner Cyberthriller aus den Niederlanden über eine Hackerin, die ihre Nase zuweit in eine Verschwörung steckt und der prompt ein Mord untergeschoben wird. Im Kern ist das Bullocks fast 30 Jahre altes "Netz" mit ein paar modernistischen Drehs - etwas K.I., ein selbstfahrender Bus etc. An dem Konflikt zwischen "partiell aktuell" und "völlig veraltet" scheitert letztlich auch das Drehbuch - vor allem in der zentralen Prämisse:
Spoiler: zeige
 Das filmbestimmende Mordvideo ist trotz allem doch nur eine mäßig raffinierter nicht mal besonders deeper Deepfake und müsste von der IT der Polizei auch problemlos entlarvt werden, kopiertes Gesicht bleibt kopiertes Gesicht.

Ansonsten reine Routine - mit großem Budget, tollen Tricks, rasender Spannung oder grandioser Action kann das Produkt schon herkunftslandbedingt nicht aufwarten. Trotzdem gibt es ein ganz effektvolles Finale, auch wenn die Problemlösung mit dem Kumpel und dem Pickup mal wieder völlig panne ist. In der Summe sehr durchschnittlicher Durchschnitt: 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 29 August 2023, 10:03:06
Gestern Abend/Nacht bei YouTube ausgeliehen:

Die Brücke

(https://abload.de/img/2497b9e8j.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2497b9e8j.jpg)

Am Anfang sieht man die jugendlichen Jungs spielen, lieben und einfach leben im angeschlagenen Deutschland des Jahres 1945, kurz vor Kriegsende, das ist manchmal etwas zu lange, auch wenn die "Ausbildung" gut gemacht ist!

Viele, spätere bekannte Schauspieler haben hier ihre ersten Rollen!

Wie die Jungs sich freuen, in den Krieg zu dürfen, ist erschreckend.. 😔

...und dann dürfen sie "nur" eine (strategisch unwichtige) Brücke beschützen, die sie aber immerhin kennen.
Am Anfang nehmen sie es kindisch locker, aber die Situation wird immer ernster & endet in einer Tragödie...

Krieg war, ist und wird immer absolut sinnlos sein!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 29 August 2023, 11:11:01
(https://abload.de/img/unbenannt2fgcr8.jpg)

Mal was aus Polen: Bei ,,Dzien Matki" (deutscher Titel: ,,Muttertag") haben wir es mit einem dramatischen Action-Streifen zutun, der 2023 bei ,,Netflix" erschienen ist. Inhaltlich geht es um eine Mutter (Agnieszka Grochowska) mit Militär-/Geheimdienst-Vergangenheit, die inzwischen aus diesem Tätigkeitsfeld ,,ausgestiegen" ist (von ihren Feinden für tot gehalten wird) sowie aktuell nun (einsam und dem Alkohol nicht abgeneigt) heimlich ihren Sohn im Auge behält, der bei Adoptiveltern aufwächst und nichts von ihr weiß. Als dieser eines Tages von einer Bande ,,Finsterlinge" entführt wird, zögert sie keine Sekunde, um ihn ,,mit aller Härte" aus den Fängen dieser Organisation zu befreien, die u.a. im Menschen- und Drogenhandel aktiv ist – letzteres sogar mit internationalen Verstrickungen...

Die Story bietet natürlich reine ,,08/15-Genre-Kost" – welche zudem auffällig an den Jennifer Lopez Streifen ,,the Mother" erinnert, der fast zeitgleich seine Veröffentlichung erfuhr. Hauptdarstellerin Grochowska überzeugt sowohl als Kämpferin als auch in den dramatischeren, ,,emotionaleren" Momenten. Action und Optik können sich sehen lassen – Inszenierung und Härtegrad passen. Die von Regisseur Mateusz Rakowicz mitunter verwendeten ,,stilistischen Mätzchen" gingen für mich ebenfalls weitestgehend in Ordnung. Was das Sehvergnügen indes ein Stück weit reduziert hat (neben dem banal-vorhersehbaren Inhalt, inkl. der Charakterzeichnungen), war allerdings die Entscheidung, so manches eher comichaft-humorvoll-überzogen-bizarr zu gestalten – primär im Bereich der Baddies. Zum einmaligen Ansehen ist dieser 90-Minüter aber durchaus zu gebrauchen...

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 31 August 2023, 01:21:25
Gerade gesehen:

Die fabelhafte Welt der Amélie

(https://abload.de/img/4006680097466.5fcci5n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4006680097466.5fcci5n.jpg)

Einfach ein schöner, ja fabelhafter Film! 😃

Viele skurrile Charaktere, eine simple, aber gut gemachte Story & gute Schauspieler, die sie mit Leben füllen!
Einen der Schauspieler kannte ich sogar aus Alien: Die Wiedergeburt! 😁

2 dieser "skurrilen", Amelie selber & ein junger Mann, der Fotoschnipsel aus Fotoautomaten wieder zusammen setzt, treffen sich & lernen sich lieben.. Aber auch das geschieht nicht auf dem normalen Weg... 🥰♥️

Die Botschaft: Genießt die kleinen Momente... 🥰

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 2 September 2023, 10:28:33
(https://abload.de/img/untitled2sscgo.jpg)

,,the Silencing" (2020) ist ein in Kanada gedrehter dramatischer Mystery-Serienkiller-Thriller des belgischen Regisseurs Robin Pront, bei dem der Däne Nikolaj Coster-Waldau und die Britin Annabelle Wallis die Hauptrollen verkörpern (ergänzt um Wallis' Landsmann Hero Fiennes Tiffin in einer zentralen Nebenrolle). Ersterer spielt einen ehemaligen Jäger, der seit dem Verschwinden seiner jugendlichen Tochter vor fünf Jahren ein Wild-Schutzgebiet eingerichtet hat und jenes hütet – ebenso wie weiterhin nach ihr sucht sowie dem Alkohol (aus Kummer und Selbstvorwürfen resultierend) nicht abgeneigt ist. Eines Tages kommt er einem Mörder auf die Spur, der in den betreffenden Wäldern Mädchen mit einem Atlatl (einer traditionellen Speerschleuder) hetzt und tötet, nachdem er ihnen zuvor operativ das Sprachvermögen genommen hat...

Obgleich mitunter durchaus spannend, kompetent in Szene gesetzt, überzeugend gespielt, düster-atmosphärisch sowie mit verschiedenen reizvollen Elementen aufwartend (u.a. im Bereich kleinerer ,,Twists" sowie einzelner Eigenheiten bei den Charakter-Zeichnungen), werden einige dieser Facetten/Ansätze allerdings nicht genügend vertieft: Sie verbleiben unvorteilhaft oberflächlich – was schlichtweg schade ist (wie z.B. bei der inhaltlichen Einbindung eines indigenen Reservats in die Story – ein wenig ähnlich, aber nicht so gut wie bei ,,Wind River"). Klassische Genre-Klischees gibt es ebenfalls zu verzeichnen – alles in allem ist das Gebotene nicht gerade sonderlich originell. Solide unterhalten wurde ich dennoch. Wer ,,Indies" und Krimis/Thriller dieser Art mag, der kann (mit nicht zu hoch gesteckten Erwartungen) ruhig mal einen Blick riskieren...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 2 September 2023, 13:51:21
Gestern Abend/Nacht via Magenta TV ausgeliehen:

The Marksman

(https://abload.de/img/unbenannt1aehn.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=unbenannt1aehn.jpeg)

Ein spannender Roadtrip.. Liam rockt als Beschützer des kleinen mexikanischen Jungens!
Das Kartell ist ihnen aber immer auf den Fersen..

Man darf jetzt keine Daueraction erwarten, es ist ein "Roaddrama" oder so ähnlich! Auf jeden Fall ist es spannend, die 2 (+ Hund) auf der Flucht zu beobachten..

Am Ende geht's schon ganz geil ab..

Alles in allem ist es ein guter Film, der zwar vorhersehbar ist, aber das ist dafür gut gemacht!

Ich mag einfach Filme an der mexikanischen Grenze bzw. in Mexiko!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 September 2023, 19:25:51
Face/Off - Im Körper des Feindes

(https://abload.de/img/371007_f5qcif.jpg) (https://abload.de/image.php?img=371007_f5qcif.jpg)

John Woo läßt es krachen !  :D

Die Actionszenen sind einfach nur bombastisch & genial! 💥
Zwischendurch wird die Story gut voran getrieben, es bleibt bis zum Ende spannend...!

Travolta & Cage (oder Cage & Travolta!?) spielen auch top, Cage gewohnt "Over the Top"!

It´s a fucking Masterpiece!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 13 September 2023, 09:26:53
(https://abload.de/img/unbenannt16df8z.jpg)

In der schrägen 2019er Thriller-Komödie ,,Villains" von Dan Berk & Robert Olsen (,,Significant Other") bricht ein junges Pärchen (Bill Skarsgård & Maika Monroe) nach einem Tankstellen-Überfall in das Haus eines eigenwilligen Ehepaares (Jeffrey Donovan & Kyra Sedgwick) ein – im Zuge dessen sie im Keller auf ein schweigsames angekettetes Mädchen (Blake Baumgartner) stoßen...

Fraglos hätte manches besser ausgestaltet werden können – cleverer sowie vom Dargereichten her ,,intensiver" – doch hat mich das insgesamt in keinem gravierenden Maße gestört – ebenso wenig wie der ,,unebene Ton", der ständig zwischen unbehaglich-ernsten und schwarzhumorig-amüsanten Momenten wechselt. Alles in allem ein durchaus unterhaltsamer, handwerklich kompetenter, prima besetzter und gespielter Streifen...

knappe 6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/villains/


(https://abload.de/img/unbenannt31kdvw.jpg)

Ursprünglich wurde der 2021 veröffentlichte chinesische Thriller ,,Zhì chi" (internationaler Titel: ,,Limbo") schon ein paar Jahre zuvor sowie in Farbe gedreht – siehe den 2018er Trailer (https://www.youtube.com/watch?v=mfUfS95Khx4) – bevor sich Regisseur Soi Cheang (,,Dog Bite Dog") jedoch dafür entscheid, ihn in Schwarzweiß herauszubringen – was ihm natürlich unweigerlich ein ,,Neo-Noir-Feeling" verleiht. Optisch macht der Film (nicht bloß deshalb) eine Menge her: Im Vorliegenden wird Hongkong als vermüllte, düster und ,,kalt" anmutende ,,Beton-Moloch-Großstadt" präsentiert, die einem im Grunde jegliche Lust raubt, mal dorthin reisen zu wollen. Das ist zwar nicht repräsentativ für die City an sich – funktioniert hier aber hervorragend, um eine spezielle ,,Atmosphäre" heraufzubeschwören...

In Nebenstraßenschluchten, Hinterhöfen und fern von schicken Gebäuden jagen zwei Polizisten einen brutalen Serienkiller, der seinen Opfern Hände abtrennt: Ein junger Gesetzeshüter mit einem schmerzenden Weisheitszahn (die Romanvorlage des Films heißt übersetzt ,,Wisdom Tooth") sowie sein gestandener, älterer neuer Partner, der keine Probleme mit der Anwendung von Gewalt hat sowie eine Menge Wut in sich trägt, seit seine Frau von einer Drogensüchtigen überfahren wurde und nun schwer pflegebedürftig ist. Als letztere aus dem Gefängnis entlassen wird, bietet jene sich ihnen als Informantin an, um ihre Tat irgendwie ,,wiedergutzumachen" – nur um von dem einen Cop im Rahmen dessen fortan übel be- und misshandelt zu werden...

Neben der Optik und Stimmung ist es vor allem Yase Liu´s Performance zu verdanken, dass der Film eine solche ,,Wirkung" erzeugt – in Verbindung mit der Bereitschaft des Regisseurs, die Gewalt gegen die junge Dame derart heftig darzustellen: Da muss man ab und an unweigerlich schlucken. Sie befindet sich in ihrer persönlichen ,,Vorhölle": Hofft auf Vergebung – muss im Verlauf aber immer mehr leiden. Von der Story und den Charakterzeichnungen her vermag einen das Werk indes keine sonderlich originellen Eigenschaften zu präsentieren – was natürlich schade ist. Zudem machen der Killer sowie der gesamte Mordfall an sich nicht allzu viel her – sein ,,Versteck" ist ein klassischer (wegen der betreffenden Symbolik und Optik so hergerichteter) ,,Movie-Schauplatz"...

,,Libo" ist ein guter, schick anzusehender, überzeugend gespielter Film mit einigen echt spannenden und intensiven Momenten: Stimmungsvolle, harte Kost mit nem klaren ,,Depri-Faktor". Ganz am Ende gibt es dann aber plötzlich eine Szene, die einer der Personen in gewisser Weise einen ,,positiven Ausklang" beschert: Das missfiel mir, da unnötig und inkonsequent. Unweigerlich erinnert einen vieles ,,Se7en" – welcher aber in nahezu allen Belangen (u.a. Figuren, Mordfall und Mörder) besser ist. Nur im Bereich ,,Ungemütlichkeit" kommt Fincher´s Opus nicht ganz an diesen Film heran – aber auch nur wegen des heftigen Leids, den das Mädel hier über sich ergehen lassen muss (samt der expliziten Darstellung der betreffenden Taten/Momente)...

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 15 September 2023, 18:43:37
(https://abload.de/img/untitled22ud5w.jpg)

Der in Bulgarien und Albanien gedrehte sowie primär in letzterem Land angesiedelte 2019er Crime-Cop-Streifen ,,Lazarat" (aka ,,the Brave" – in Dschörmany samt Titel-Anhang ,,Allein gegen das Syndikat") stellt einen in erster Linie dank der gewohnt souveränen Shootout-Inszenierungskünste von Regisseur William Kaufman (,,Sinners & Saints") einigermaßen zufrieden...

Trotz der Einbindung bestimmter mit der Vergangenheit und aktuellen Lage in Albanien (in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht) verknüpfter Elemente in die Story wird im Ganzen aber leider bloß eine ziemlich generische Geschichte erzählt – inklusive vieler der für Werke dieser Art gewohnten Figuren, Klischees sowie Plot-Punkte/-Abläufe...

Die Ermittlungen sind weder komplex noch spannend – generell ist das meiste relativ simpel gestrickt worden. Als Gangsterboss ist Armand Assante einfach nicht ,,dominant" genug – während Louis Mandylor als Lead auf Seiten der Cops zumindest akzeptabel solide agiert (wie von ihm gewohnt: ,,physisch" überzeugender als mimisch). Locations und Optik: Klassische Ostblock-B-Movie-Kost...

Immerhin kann sich die gebotene Action sehen lassen – wobei ich es im Rahmen des rund viertelstündigen (übrigens an wahre Begebenheiten angelehnten) Showdowns irgendwann aber doch eher als repetitiv und unglaubwürdig empfand, wie viele ,,gesichtslose" (vermummte) SEK-ler die Baddie-Henchmen da eigentlich umnieten, während sie selbst so lange ,,unversehrt" davonkommen...

Alles in allem hätte es obendrein auch mehr Action geben dürfen – oder man hätte die Laufzeit um rund 10 bis 15 Minuten ,,straffen" können. Es ist fraglos, dass ohne Kaufman als Regisseur dieses stereotype, vorhersehbare B-Movie merklich schwächer ausgefallen wäre. So aber können entsprechend geneigte Zuschauer dem Werk durchaus zumindest mal eine einmalige Sichtung zugestehen...

gute 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 16 September 2023, 10:46:00
(https://abload.de/img/untitled1r8e6t.jpg)

,,Teuksong" (internationaler Titel: ,,Special Delivery") ist ein südkoreanischer Action-Thriller aus dem Jahr 2022, der mich solide zu unterhalten vermochte – mich alles in allem aber dennoch ein Stück weit enttäuscht hat. Der Streifen eröffnet in Gestalt einer ansprechend unterhaltsam-flotten Pkw-Verfolgungsjagd und endet mit einem überraschend ruppig-gewalttätigen Showdown, an dem ich ebenfalls nichts auszusetzen hatte. Dazwischen ist der Tempo- und Action-Grad allerdings nicht ganz so hoch – wodurch einem in jener zentralen Passage die simple Story sowie ein Kind (im Rahmen regelmäßiger weinerlicher Momente) jeweils unvorteilhaft auffallen...

In der Hauptrolle überzeugt Park So-dam: Sie ist cool und hat zudem auch ne reizvolle Background-Story zugeschrieben bekommen – aus dem der Film aber leider nichts macht. Sie und Jung Hyun-jun (welcher ihren jungen Begleiter mimt) sind einem ja beide aus ,,Parasite" bekannt. Handwerklich hat Regisseur Dae-min Park ordentliche Arbeit abgeliefert – und auch der Look wusste mir zu gefallen. Weniger prima dagegen: Der mittelprächtige Baddie, gewisse Klischees und banal-überflüssige Sub-Plots, der voraussehbare Ausklang sowie zwei ,,Asia-typische" Eigenschaften – nämlich die Art des eingebundenen Humors sowie Over-Acting seitens einiger der Beteiligten...

Kurzum:  Weder so ,,doof" wie die ,,Transporter"-Franchise noch so klasse wie Nicholas Winding Refn´s ,,Drive" – sondern qualitativ irgendwo dazwischen zu verorten. Besonders schade dabei: Dass man das Potential der Hauptfigur nicht weiter ausgeschöpft hat... 

gute 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 September 2023, 11:52:49
Vorgestern Abend/Nacht bei Sky on Demand geguckt:

On the Line

(https://abload.de/img/unbenanntu3cpw.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=unbenanntu3cpw.jpeg)

Mel als Radiomoderator - Elvis sein Name, dazu "Red Hot Chili Peppers" als Introsong mit nem Mustang, hat was! 😎

Ein Verrückter bricht live in der Sendung in sein Haus ein & kidnappt seine Frau & Tochter - Denkt man.. !
Im Gebäude des Senders geht's erst richtig los!

Mel spielt gut, wie immer, der Bösewicht ist schön verrückt, etwas überdreht, aber ganz gut!
Der Rest des Cast's ist eher zu vernachlässigen...

Ich muss zugeben, der Film ist spannend gemacht, er hat einige Wendungen, ich hatte viel, viel schlechteres erwartet!

Das Ende ist auch sehr wendungsreich, auch wenn es dann leider viel zu viel wird mit einer Überraschung nach der anderen, was einem dann doch ein bisschen den Film versaut...! 😕

3,5/5

Gestern Abend/Nacht gesehen:

The Fast and the Furious

(https://abload.de/img/368920_frncod.jpg) (https://abload.de/image.php?img=368920_frncod.jpg)

Speedaction vom Feinsten !

Fette Karren, leichtbekleidete Mädels & coole Typen...!
Klar, Story & Schauspiel sind fürs Klo, aber die Action und die Karren entlohnen es! 😁

Ohne viel Computergeschisse, wunderbar!
Hier gibt's noch "echte" Autos, die zerstört werden!

Mukke ist typisch Tuningszene um die 2000er, aber ich mag das! 😊

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 17 September 2023, 12:52:32
(https://abload.de/img/untitled2m3cv7.jpg)

Regisseur Mark Hartley kennt sich prima mit australischer Genre-Kost aus: U.a. drehte er die sehenswerte Dokumentation ,,Not quite Hollywood: The wild, untold Story of Ozploitation!" sowie das 2013er ,,Patrick"-Remake – ebenso wie (unabhängig eines Down-Under-Bezugs) die beiden Dokus ,,Electric Boogaloo: The wild, untold Story of Cannon Films" und ,,Machete Maidens Unleashed!" (über philippinische Exploitation-Flicks)...

Mit ,,Girl at the Window" (2023) – hierzulande als ,,the Clockwork Killings" veröffentlicht – lieferte er einen Thriller ab, bei dem er eine klassische ,,Disturbia"-eske Story mit der eines ,,Scream"-artigen Serienkiller-Streifens verbunden sowie jene obendrein mit einer ,,leicht schrägen Note" versehen hat. Im Film gelangt eine Teenagerin zu der Überzeugung, dass ihr Nachbar ein berüchtigter Mehrfach-Mörder ist, dessen Vorgehen an das des ,,Zodiacs" erinnert...

In der Hauptrolle gefiel mir die noch recht unbekannte Ella Newton gut – auch wenn ihre Figur alle der zu erwartenden ,,dummen Entscheidungen" trifft und somit relativ klischeehaft daherkommt (ebenso wie bspw. noch die geradezu ,,unnützen" ermittelnden Polizisten). Als ihre Mutter ist Radha Mitchell mit von der Partie – in Nebenparts zudem u.a. noch die beiden (mir zumindest vom Sehen her bekannten) Aussie-Mimen James Mackay und Vince Colosimo...

Spannend, originell oder clever ist das Ganze leider nicht – doch muss ich gestehen, dass ich den ,,unebenen Ton" des Films durchaus als ein Stück weit reizvoll empfand: Mal ist das Geschehen eher ,,locker" – mal wird einem gratuitous Nudity geboten oder werden Mädels Augäpfel rausgeschnitten. Zudem mutet so einiges campy und schlocky an: In der Hinsicht nicht untypisch für Ozploitation-Streifen. Als ,,gelungen" mag ich das Ergebnis aber dennoch nicht bezeichnen...

knappe 4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 September 2023, 18:44:47
2 Fast 2 Furious

(https://abload.de/img/368933_fsoe0c.jpg) (https://abload.de/image.php?img=368933_fsoe0c.jpg)

Ich weiß nich, der fällt etwas ab gegenüber dem 1. :-/

Der Bösewicht wird glaubhaft böse dargestellt, Soundtrack ist auch cool, aber alles in allem plätschert der Film vor sich hin, abgesehen von der Rennaction natürlich, die rockt!

Vin Diesel und "die Gang" fehlen, aber Brian O'Conner ist mit nem alten Kumpel (Tyrese Gibson) dabei, was auch Spaß macht, aber nicht das selbe ist!
Eva Mendes ist für die Sexyness auch dabei, aber sie macht auch so eine gute Figur :happy3:  :sabber:

Nichtsdestotrotz ist es ein guter Film, der Spaß macht, aber nicht an den ersten Teil ran kommt!  :smile:

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 20 September 2023, 15:29:17
Demolition Man

Hab ich schon eine Ewigkeit nimma gesehen (und damals wohl lt. IMDB nur eine 4/10 gegeben) und, FUCK, ist der mittlerweile mit seinen Themen der friedvollen Zukunft in der Gegenwart angekommen - erinnert es doch sehr an die cancel culture und die überbohrende political correctness der letzten Jahre.
Nichtsdestowenigertrotz, macht der verdammt viel Spaß, auch wenn er hier und da etwas schlecht gealtert ist, aber Sly und Snipes sind bester Laune, Bullock hatte auch ne feine Rolle und die Action ist noch so richtig herrlich old school.

Newendyke sagt, 6/10


PS: Ein anderer Wahnsinnsactioner wartet auch schon auf Prime, Long Kiss Goodnight, ebenso schon lange nicht gesehen, auf den freue ich mich auch die Tage!
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Karm am 20 September 2023, 17:00:21
Zitat von: Newendyke am 20 September 2023, 15:29:17Long Kiss Goodnight, ebenso schon lange nicht gesehen

Tödliche Weihnachten! So etwas hat man im Regal stehen. :happy2:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 20 September 2023, 17:37:48
Zitat von: Karm am 20 September 2023, 17:00:21
Zitat von: Newendyke am 20 September 2023, 15:29:17Long Kiss Goodnight, ebenso schon lange nicht gesehen

Tödliche Weihnachten! So etwas hat man im Regal stehen. :happy2:

Stimmt, hab auch die BD (glaub ich, oder DVD... na ja, eines von beidem) daheim, aber ich hol die sehr, sehr selten hervor.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 21 September 2023, 19:21:03
Zwei bärenstarke Typen

(https://abload.de/img/482735_f48cv2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=482735_f48cv2.jpg)

Dieses Mal geraten sie in eine Verwechslung! 😂🙈 Treffen sich natürlich bei einer Kneipenschlägerei 👊🏻💥

Bald werden sie für Agenten gehalten.. 🙈😂
Irgendwann finden sie langsam Gefallen dran..
Herrlich, wie ahnungslos sie durch den Film wandeln... 😂

Die Agentenstory passt gut in den Film & macht Spaß! Leider treffen die 2 nie auf ihre "Originale"...

Dazu kommt noch ein typischer Ohrwurm ! 🎶

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 September 2023, 18:15:11
Kill Bill Vol. 1 (Japan Cut)

(https://abload.de/img/93447_f40fke.jpg) (https://abload.de/image.php?img=93447_f40fke.jpg)

Alleine das Lied am Anfang... "Bang Bang.." 😎👌🏻

Die Kampfszenen sind genial und machen Spaß! 💥🗡️🩸🩸🩸

Man kann "die Braut" absolut verstehen !
Ihr Rachefeldzug ist unbeschreiblich..
Auch und vor allem im Teehaus! 🗡️🩸🩸🩸🩸🩸🩸 In dieser Fassung ja in Farbe 😁

Die Comicszenen sind auch sehr passend und geil gemacht! 👌🏻

Lucy Liu geht auch dermaßen ab - neben Uma Thurman spielt & kämpft sie klasse!
Und der Endkampf der beiden ist großes Kino, nicht das der Kampf übertrieben spektakulär oder blutig wäre, er ist einfach Klasse gefilmt...! ♥

Kurz - 5/5 !
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 23 September 2023, 20:16:03
Eight for Silver (Amazon 99 Cent)

Überraschend wertig produzierter Historien-Grusler - allein schon der dramaturgisch nicht unbedingt notwendige Opener im 1. Weltkrieg dürfte nicht ganz billig gewesen sein. Und gleich noch'ne Kritik an der Sequenz: "35 Jahre früher" für die Haupthandlung (also pp so um 1882) passt von deren Gesamtausstattung irgendwie nicht, vieles wirkt da zu alt (allein diese halbantiken Schießgewehre).

Das mal alles außen vor ist das schon solider Kostümgrusel mit mittlerem Härtegrad und einigen klug eingebauten Ekeleffekten. Gut besetzt, atmosphärisch stark, und selbst die für das Genre schon relativ üppigen 115 Minuten wirken nicht mal überlang oder zäh. Hauptkritikpunkt: Der zentrale Horror oder von mir aus Mythos ist schon heftig unscharf bis zur Beliebigkeit. Fluch ? Werwolf ?? Irgendein antikes Item mit geheimnisvollen Kräften ??? Von allem ein bisschen ????. Der Faktor Beliebigkeit zieht sich etwa von der Mitte bis ins optisch durchaus ansehnliche Finale - kurzer
Spoiler: zeige
: Wieso musste das Mädel nach der Befreiuung aus dem Monster erschossen werden, während der Sohn da problemlos auf die richtige Bahn zurückgeführt werden konnte ? Und auch die Klammer mit der Weltkriegsszene wird eher unbefriedigend zugemacht - ist der Soldat nun wieder ein Monster, nach Entfernung der Silberkugel ?.


Trotzdem eine relativ positive Überraschung im zweiten Gruselmarkt. 6,5/10.

The Pope's Exorcist (Amazon 99 Cent)

Ziemlich das Gegenteil vom Vorgenannten: Für den "ersten" Markt produziert, ein prominenter Name in der Leadrolle, der "inspired by real events"-Nimbus, das klar definierte und immer gängige Thema Besessenheit/Exorzismus. Trotzdem am Ende irgendwo fade und den Eight klar unterlegen.

Schon das besagte Thema löst bei mir immer ein gewissen Kopfschütteln aus. Nehmen wir mal für eine Sekunde an, diese "dämonische Besessenheit" gäbe es tatsächlich, wie uns die Quellen hier und andernorts suggerieren wollen: Wieso zum Teufel wollen diese ganzen Höllenfürsten sich ausgerechnet immer in kleine Mädchen einnisten; und wenn sie es geschafft haben, wieso lassen diese mächtigen Wesen sich von ein bisschen Beterei und ein paar Spritzern Weihwasser wieder vertreiben ?

Wem das verständlicherweise ziemlich egal ist, solange sich die Erbsensuppe in hinreichender Menge in Richtung Priester ergießt - was bietet Film in dieser Hinsicht ? Eher nicht so viel. Das ist ein Produkt von beeindruckender Mittelmäßigkeit, keine Sekunde wirklich grottenschlecht, aber auch nie mitreißend. Effekte, Schauplätze, Spannungsaufbau, alles millimetergenau gewohnter Standard. Einziger echter Pluspunkt: Crowe, der das mit leichter Ironie und ein paar coolen Onelinern runterspielt.

Also: Die Bücher des Typen mögen "gut" sein (glaube ich aber auch nicht so ganz). Das Drehbuch und der gesamte Film sind es eher nicht so: 5/10.

The Old Way (UHD)

Cage hatte wohl noch einen Western auf der Löffelliste; als Entschuldigung für diesen eher flauen Film soll das aber nicht herhalten. Gleich am Anfang gibt es jedenfalls mal einen echten Tiefpunkt: In der "20 Jahre zuvor" spielenden Auftaktsequenz sehen wir den wohl vergurktesten Verjüngungseffekt der Filmgeschichte - Cage sieht da tatsächlich älter aus als in der Haupthandlung. Viel besser ist der ganze Rest auch nicht - eine überraschungsfreie Geschichte um wechselseitige Rache, kaum Action, eine ziemlich unleidliche Hauptfigur, eine fragwürdige, wenn auch ganz gut gespielte Kinderrolle. Und das Ende ist auch eher von schiefer Moral 
Spoiler: zeige
 (Eltern beide weg, aber Hauptsache die Kohle mitgehen lassen...) 

3,5/10.


Und noch ein paar Liegenbleiber und Kurzeindrücke:
Play Dead macht aus der gut abgehangenen Grundidee mit dem Leichenhaus und dem dorten naheliegenden Geschäftsmodell einen strikten Routinethriller am unteren Rand des Mittelmaßes. Ein bisschen Gerenne, ein paar mehr oder weniger Tote, reichlich Götter aus der Maschine. Und O'Connell als Chefbösewicht ist ungefähr so bedrohlich wie Kater Karlo. 4/10
The Last Thing Mary Saw ist noch ein relativ kompetenter, wenn auch hier in Aufwand und Schauplatz sehr begrenzter Historiengrusel in vager Schußnähe von "The Witch". Dessen Qualität nie erreicht wird, aber das ist auch schwer; trotzdem ist das Setting aus religiösem Fanatismus und ein wenig echtem Horror (FSK 16, nicht 18!) ganz interessant. Das ganze führt dann zu einem Ende, das ausnahmsweise mal keine Fragen offen lässt und trotzdem ganz gut nachwirkt. 6/10.
The Advent Calendar: Zur Abwechslung mal Gegenwartsgrusel, aber mit einer erstaunlich altmodischen, leicht spinnerten Grundidee. Irgendwie ganz nett, mit ein paar soliden Effekten und Gruselsequenzen. Dennoch - wenn man mal drüber nachdenkt, sooo viel Sinn ergibt das jetzt alles nicht. Der Djinn aus dem Kalender richtet eigentlich immer nur die, die es "verdient" haben,
Spoiler: zeige
 wieso das am Ende jetzt wieder rückgängig machen ?. Aber passiert das überhaupt ??
Der Schluss ist mal wieder frustriend vage, ansonsten ist der Film aber auf überschaubarem Level weitgehend in Ordnung. 5,5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 26 September 2023, 18:00:06
The Fast and the Furious: Tokyo Drift

(https://abload.de/img/368942_fgmi6q.jpg) (https://abload.de/image.php?img=368942_fgmi6q.jpg)

kA, was die Produzenten da geritten hat...
Als alleinstehender Film wär der ja ganz cool gewesen, aber als "The Fast & the Furious" ?? Nä!
Die Yakuza-Story ist schon sehr schlecht, selbst für einen Fast & Furious Teil!

Der Hauptdarsteller ist vollkommen unsympathisch, hat 0 Ausstrahlung oder Talent, man fiebert einfach nicht mit ihm mit! Bow Wow geht schon klar, aber der Rede wert ist auch er nicht..

Die Autos sind und bleiben die Stars & die sind schon cool, auch wenn sie natürlich nicht an die ersten 2 Teile ran kommen !
Selbst die Mukke ist nicht so cool wie in den ersten 2 Teilen.. 🫤

Die (Drift)Action ist schon cool gemacht, oft "handmade" und das Cameo am Ende reißt es ein bisschen raus, aber es fehlt halt die alte Crew...

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 28 September 2023, 00:37:12
Mit meinem besten Freund im Kino:

The Expendables 4

(https://abload.de/img/5904009bbeov.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5904009bbeov.jpg)

Meine Güte, war der schlecht ! 😳😫
Ultraschlechtes CGI, gefühlt waren sie ständig vor einem Greenscreen! Haben die irgendwas vor Ort gedreht?!
0 Spannung, Dialoge aus der Hölle, zu wenig Humor & wenn, schlecht, "Blood 'N' Gore", aber auch da aus'm PC & zu wenig.
Die Kämpfe waren nicht unbedingt der Rede wert, 08/15.
50 Pfennig und Megan Fox hätte man auch raus schneiden können, man hätte es nicht bemerkt!
Der Sohn von Antonio Banderas 'Charakter labert nur Müll und soll lustig sein - Spoiler: Nicht lustig. 😐

Hm - was war positiv..? Jason Statham ist ganz cool, sein "Sidekick" Tony Jaa auch & Iko Urwais mit Abstrichen. Leider dürfen die 2 NICHT gegen einander antreten. WTF?!

Der Rest war absoluter Schrott! Ach ja - Sly spielt auch mit.

Eine einzige Enttäuschung !

1/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 Oktober 2023, 10:30:59
Vorgestern Abend mit meiner Verlobten bei Amazon Video gesehen:

Zwei im falschen Film

(https://abload.de/img/0592608tcf36.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0592608tcf36.jpg)

Ein Pärchen, Hans und Laura (er nennt sie liebvoll Heinz 😂) ist seit 8 Jahren zusammen, hängt aber voll im Trott fest..
Sie versuchen da rauszukommen, wie, ist lustig gemacht, es gibt aber auch traurige Szenen und am Ende überschlagen sich quasi die Ereignisse!

Der Abspann lohnt sich, finde ich 😉

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 Oktober 2023, 02:31:29
Gestern Nacht bei Amazon Video ausgeliehen:

The Price we pay

(https://abload.de/img/51-bmyadvsl._sy100_d5dh6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=51-bmyadvsl._sy100_d5dh6.jpg)

Der Anfang ist ganz atmosphärisch, erinnert ein bisschen an Texas Chainsaw Masscare oder ähnliches, zumindest bis sie zu dem Hof kommen..

Nach ner Dreiviertelstunde geht's endlich ma los und der Folterhorror beginnt...

Die Dialoge & das Schauspiel sind aus der Hölle !
Es dauert leider viel zu lange, bis es endlich los geht... Die meiste Zeit ist es leider stinklangweilig & relativ blutleer, gegen Ende splattert es dann endlich mal etwas !

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 8 Oktober 2023, 02:21:49
Zitat von: Private Joker am 23 September 2023, 20:16:03The Pope's Exorcist (Amazon 99 Cent)

(...)

Schon das besagte Thema löst bei mir immer ein gewissen Kopfschütteln aus. Nehmen wir mal für eine Sekunde an, diese "dämonische Besessenheit" gäbe es tatsächlich, wie uns die Quellen hier und andernorts suggerieren wollen: Wieso zum Teufel wollen diese ganzen Höllenfürsten sich ausgerechnet immer in kleine Mädchen einnisten; und wenn sie es geschafft haben, wieso lassen diese mächtigen Wesen sich von ein bisschen Beterei und ein paar Spritzern Weihwasser wieder vertreiben ?

Exakt das habe ich mir auch gedacht, als ich "Der Exorzist" letzten Monat nach über 25 Jahren mal wieder gesichtet habe - da können Atmosphäre, Kamera und Musik noch so gelungen sein. Und erst jetzt ist mir durch die erneute Sichtung und Recherche bewusst geworden, dass der Film bzw. die Buchvorlage eine Metapher für die weibliche Pubertät ist - um nichts anderes geht es hier. Das Buch war William Peter Blattys Versuch, die Pubertät seiner eigenen Töchter zu verarbeiten, die plötzlich nicht mehr brav und gehorsam waren, "schmutzige" Wörter verwendet haben und angefangen haben, zu bluten etc. Blatty war bis zu seinem Tod ein völlig durchgeknallter katholischer Fundamentalist, der z. B. noch 2012 die Georgetown Universität verklagt hat, weil die Krankenversicherung der Angestellten auch Verhütungsmittel übernommen, die Universität Sexualkunde unterrichtet, Gastsprecher zum Thema Abtreibung eingeladen und sich nicht an die Vorgaben von Papst Johannes Paul II. gehalten hat. Ein Spinner der Güteklasse A, der seine eigenen Unzulänglichkeiten mit ein bißchen Dämonen-Hokuspokus aufgepimpt hat.


Wie auch immer:

Maigret und das tote Mädchen (Frankreich 2022)

99¢-Sichtung bei Amazon Prime. Es ist lange her, dass ich eine Maigret-Bearbeitung gesehen, gehört oder gelesen habe, deshalb kann ich schlecht vergleichen, wie treu dieses Spätwerk dem Œuvre ist und wie gut es sich in den zeitlichen Ablauf einordnet.

Die Geschichte ist sehr simpel: In den 1950er-Jahren wird in Paris ein totes Mädchen gefunden, auf das mehrfach eingestochen wurde und dessen Identität unbekannt ist. Der alte Kommissar Maigret, inzwischen von gesundheitlichen Problemen gepiesackt, nimmt die Ermittlungen auf.

Und selbige verlaufen äußerst unspektakulär und langsam. Wie Maigret selber sagt, beobachtet er nur und hört vor allem zu - und er lässt nicht locker, stellt den Personen, die in irgendeiner Verbindung mit dem Mädchen standen, immer wieder Fragen. Die Auflösung ist eher unkonventionell, aber nicht schlecht. Auf die extrem langsame Erzählweise muss man sich einlassen.

Maigret wird vom über 70 Jahre alten französischen Urgestein Gérard Depardieu gespielt. Aus gesundheitlichen Gründen ist der alte Kommissar auf Diät und darf nicht Rauchen. Schwergewicht Depardieu verbringt viel Zeit im Sitzen, ist aber immerhin noch agiler als Steven Seagal in den letzten Jahren. Seine Darstellung von Maigret wurde teilweise kritisiert, aber es ist eben ein deutlich gealterter, gesundheitlich angeschlagener Kommissar - von daher passt das aus meiner Sicht. Auch der Rest der mir unbekannten Besetzung ist okay.

Kommen wir aber zu meiner Hauptkritik: der Kameraführung. Selten eine so schlechte Kameraarbeit gesehen - zumindest gemessen am Genre, der zeitlichen Epoche und am Budget von 6 Mio. Euro. Alles prima Voraussetzungen für eine tolle Bebilderung, aber Pustekuchen. Die meisten Szenen im Halbdunkel oder Dunkel (selbst beim "Showdown" auf den Treppen), gleichzeitig merkwürdig fahl mit einem desaturierten Grau plus die ständigen Mini-Zooms und wackeligen Handheld-Kamera-Aufnahmen, selbst bei Dialogen (und der Film besteht ohnehin zum Großteil nur aus Dialogen mit Schnitt/Gegenschnitt). Die Kamera erzählt hier keine Geschichte oder unterstreicht etwas, sie fällt einfach nur auf, was eher störend ist.

Die unter 90 Minuten fühlen sich länger an, aber man kann es als Krimifan verkraften, wobei ich nicht ausschließen kann, dass ich zwischendurch mehrmals in einen Sekundenschlaf gefallen bin. Schwache 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Glod am 9 Oktober 2023, 09:37:23
Zitat von: Private Joker am 23 September 2023, 20:16:03The Pope's Exorcist (Amazon 99 Cent)

Same here. Crowe hält mit seiner Darstellung das Ganze zusammen. Er spielt hier eine wirklich interessante Figur - stark im Glauben, was auch durch Wissen und Erfahrung begründet wird, aber trotzdem stets auf der Suche nach einer rationalen Erklärung. Interessant ist eigentlich auch der zentrale Aufhänger - sprich, die Motivation des Dämon's. Leider versandet der Film dann zunehmend in dem üblichen Dämonengerede (irgendwas mit "Ficken" und dem allzu bekannten Schwachsinn, den man bereits in zig anderen Filmen dieser Art exakt so gesehen hat. Spannung bleibt vollständig aus. Selbst den naheliegenden Twist zum Ende lässt man unverständlicherweise links liegen.
Alles in allem also ein gerade mal solider Genrebeitrag, der allerdings durch Crowe mächtig aufgewertet wird.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Oktober 2023, 18:25:37
Fast & Furious - Neues Modell. Originalteile.

(https://abload.de/img/368948_fodeci.jpg) (https://abload.de/image.php?img=368948_fodeci.jpg)

Einfach nur ein GEILER Film!

Der alte Cast ist back, die Karren rocken, vorallem die Musclecars! 😁

Obwohl die Eröffnungssequenz schon etwas übertreibt, sind die Rennen während des Films geil & die finale Verfolgungsjagd reißt so einiges wieder raus, auch wenn man hier leider die CGI-Keule raus holt bzw. holen muss, in diesem Tunnel drehen wäre schwierig umzusetzen gewesen, denke ich...

Klar, Top Schauspielkünste wird man hier wie immer nicht erwarten können, aber die Story macht Bock & die Action ist hier ne gute Mischung von CGI & Handgemacht!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 Oktober 2023, 14:11:11
Filmabend gestern bei nem Kumpel mit nem Kumpel 😁 :

Eurotrip

(https://abload.de/img/118394_f9mix7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=118394_f9mix7.jpg)

Lustige Komödie über 2 amerikanische Freunde bzw. 4, die einen Trip durch Europa machen, um in Berlin eine E-Mail-Freudin zu treffen! 😂

Klischees ohne Ende, die auch volle Pulle erfüllt werden! Besoffene Hools in England (Grandios: Vinnie Jones!) , ein völlig heruntergekommenes Slowakei, schwule Italiener uvm. !
Die Gagdichte & das Tempo ist hoch, auch wenn IMO nicht alles lustig ist, aber das meiste bleibt hängen.
Dazu kommen noch ein paar Gueststars aus aller (europäischen) Herren Länder 😉
Der Soundtrack ist grandios & abwechslungsreich, vor allem der Titeltrack "Scotty doesn´t know" ist geil! 🤘🏻

4/5

Sisu

(https://abload.de/img/27868902mfpd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=27868902mfpd.jpg)

Blood´n´Gore at WWII in Finland! 😈🩸

Das reicht eigentlich, um den Film zu beschrieben. Weil mehr passiert halt auch nicht...
Er findet Gold in der finnischen Einöde, die Nazis wollen es auch, um sich damit bei den Russen freizukaufen. Das ist die (sehr) dünne Story. Was ja nicht schlimm wäre, wenn er sich wenigstens dauerhaft durch die Horden schnetzeln würde. Was er leider zu wenig tut.. 😕
Die Kills sind schön brutal und blutig, definitv geil gemacht!
Aber der Rest des Films ist einfach zu langweilig..

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 14 Oktober 2023, 20:10:55
(https://decider.com/wp-content/uploads/2023/10/THE-CONFERENCE-NETFLIX-REVIEW.jpg?quality=75&strip=all)

The Conference (Netflix)

Das wird nicht jeder mögen, aber mir hats gefallen.
Eine schöne, derbe Splatterreminiszenz an die alten Meister, eingepackt in eine gallige, vollkommen überzogene Groteske rund um Intrigen im Büro, Karrierestreben, Speichelleckerei, wahre und falsche Werte und den ganzen Kokolores, der sich um Teambuildingevents dreht.
Fängt wie eine schräge Office-Komödie an, geht aber relativ schnell in die Vollen und hat dabei den seltenen Slashervorteil, dass er bei gut einem Dutzend potentieller Opfer wirklich jeder Besucherfigur einen halbwegs nachvollhziehbaren Charakter und eine Motivation mitgibt, ehe es unschön wird.

Die Überzeichnungen sind sicher dafür verantwortlich, dass die ersten Bewertungen in die Hose gingen, aber auch wenn ich nicht laut gelacht habe, ist dieser blutige Spaß erfrischend abgerundet und sogar mit einigen eindrucksvollen Bildern und schöner Kameraarbeit gesegnet, die dem "blutigen Ferienlager" im 312.Versuch tatsächlich noch ein paar nette Töne abgewinnen - und ausnahmsweise gibts auch mal mehr als nur ein final girl.

8/10 - die solide Reihe mit den Netflix-Horrorproduktionen setzt sich fort.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 16 Oktober 2023, 14:25:30
(https://abload.de/img/unbenannt1c9d4y.jpg)

,,Turbo Charged" (2003) zeigt in knapp sechs Minuten auf, was Brian O'Conner (Paul Walker) in der Zeit zwischen dem Ende von ,,the Fast and the Furious" und dem Anfang von ,,2 Fast 2 Furious" auf seinem Weg von Los Angeles nach Miami so erlebt und getrieben hat. Ohne Dialoge daherkommend, besteht dieser ,,Short" aus einer Aneinanderreihung kurzer Sequenzen, die seitens regelmäßiger (u.a. mit Einblendungen von Straßenkarten sowie vorbeiziehender Schilder und Landschaften aufwartender) Übergänge zwischen den verschiedenen Locations ,,zusammengehalten" werden...

Als ,,Extra" mit auf einer DVD oder BluRay geht ,,Turbo Charged" in Ordnung – schließlich erfüllt das Werk seinen angedachten Zweck und passt es von den ,,Accessoires und Inhalten" her (bunte, aufgemotzte Autos, hübsche Girls etc.) durchaus zu den beiden Streifen, zwischen denen man die Geschehnisse angesiedelt hat. Qualitativ lässt das Ganze dagegen zu wünschen übrig – wirkt im Prinzip wie nichts weiter als ein knapp sechsminütiger ,,Demo-Zusammenschnitt" irgendeines ,,Fast and the Furious"-B-Movie-Knockoffs...

3/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/turbo-charged-prelude-to-2-fast-2-furious/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 16 Oktober 2023, 14:37:27
Gletschergrab (Amazon 99 Cent - und irgendwann sicher im ZDF...)

Verfilmung eines Romans des isländischen Krimi- und Thrillergurus Arnaldur Indriðason, der soweit ich das sehen konnte eine ganz solide Fanbase hat.

Was mich dann etwas verwundert, sofern das/die Bücher von dem allesamt dermaßen durchschnittliche Durchschnittskost wie der Film hier sind. Im Kern bedient der sich aus der Abteilung "Amateure entkommen ständig Profis" (Version 4502), dazu eine Prise Verschwörung, böse Amis und ein McGuffin aus der tiefsten Nazi-Mottenkiste, immer gern genommen. Da ist ehrlich gesagt wenig, was einen aus der Einschlafgefahr wecken oder vom Second-Screen abhalten würde, sehr wenig Action und insgesamt maßvolle Spannung, allenfalls die bewährt-grandiose isländische Landschaft. Manches ist wirklich schmerzhaft sinnfrei, aber ehrlich gesagt habe ich da auch keine Lust, dafür die selbstgebastelten Spoilertags hier auszupacken; wer sich mit dem Grundthema anfreunden kann, wird in dem Punkt nicht gar so kritisch sein.

Die Auflösung entkommt dann knapp einer weiteren Wunderkiste Marke "Hitler lebt", ist aber gerade wegen des halboffenen Schlusses (Sequel anyone?) auch nicht wirklich der Knaller vor dem Herrn. In der Summe vielleicht noch 5/10, wegen der Optik und weil zumindest der Regisseur sein Handwerk irgendwo versteht

No one will save you
(Disney +)

Wenn der davor insgesamt zu wenig originell war, dann ist es der hier fast schon zu viel. Nicht so sehr vom Grundthema "Alien-Invasion", aber in der ambitionierten Machart und dem Versuch, das praktisch ohne Dialoge zu erzählen.

Da bin ich ehrlich gesagt etwas zwiegespalten - für das (vielleicht) eigentliche Thema "Mann/Frau komplett alleine gegen die bösen Außerirdischen" eignet sich die Sprachlos-Idee eigentlich ganz gut; kein Telefon, keine Hilfe, einfach nur gegen Frau gegen Alien. Dass sternreiseerprobte Extraterrestrier sich nur schwerlich von einer isolierten Farmerin zeigen lassen würden, wo ET sein Synthehol holt, lasse ich da mal außen vor.

Problematisch ist in dem Kontext (also der Dialoglosigkeit) der Versuch, da auch noch eine relativ umfassende Backstory zu erzählen - die Titelheldin ist aufgrund früherer (und in kurzen Rückblenden zwecks Selberschließung gezeigten) Vorkommnisse in der Gemeinde krasse Außenseiterin und wird auch gerne mal gemobbt. Das passt natürlich irgendwo in den Kontext "keine Hilfe gegen die Invasoren", wird aber spätestens dann zum Härtetest für die Zuschauer, wenn es auf das Ende zugeht, das man sich mehr oder weniger zurechtraten darf. Ehrlich gesagt ist es langsam lästige Gewohnheit, nach dem Filmschluss erst mal "Ending Explained"-Seiten aufsuchen zu müssen; und zu dem hier gibt es dorten gleich mehrere Versionen, von denen mir eine besonders seltsam vorkam
Spoiler: zeige
- die Idee, dass die Aliens in der Farmerin als Außenseiterin eine Seelenverwandte erkennen und sie deshalb verschonen


Technisch - also was das Design und die Animation der Aliens angeht - wiederum sehr solide, da sollte "Lair"-Regisseur Marshall mal eine Sichtprobe vornehmen und dann in ein Eckchen gehen und sich schämen. Was die Bewertung insgesamt nicht leichter macht; vernünftig gemacht und phasenweise durchaus spannend, aber vielleicht an der Sache mit den Dialogen leicht verhoben und mit fragwürdig-vagem Schluss gibt es von mir "nur" 6/10.

13 Exorcisms (Amazon 99 Cent)

Schon etwas älterer spanischer Grusler zu einem gerade wieder ziemlich aktuellen Thema. Zu der fragwürdigen "Based-on-facts"-Kiste bei den Besessenheitsfilmen hatte ich ja neulich schon was gesagt; auch der kokettiert mit den vielen realen Exorzismen im katholischen Musterländle. Mit der Parallelhandlung der Schulpsychologin, die den Spuk nicht glauben mag, baut der Film eine potentielle interessante Facette auf, aber angesichts der luciferinduzierten Grabesstimme des Opfers und anderer Effekte werden reale Bedenken gegen das Geschehen mal wieder in den Bereich "ungläubiger Thomas" verwiesen, die Frau letztlich zum vielleicht mitschuldigen Störenfried erklärt. Schade, ein paar landestypisch politische Aspekte und generell ein ganz solider Spannungsaufbau sprechen eigentlich für den Film, aber am Ende ist es (fast) doch nur wieder der gleiche Quark. 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 17 Oktober 2023, 09:25:06
(https://abload.de/img/unbenannt2mxf4v.jpg)

Basierend auf einer wahren Geschichte – bzw. laut US-Cover: auf einer ,,Urban Legend" – reist ein amerikanisches Pärchen in dem australischen Survival-Thriller ,,Outback" (2019) nach Down Under, um dort einige schöne Wochen zu verbringen – allerdings ist die Stimmung von Anfang an getrübt, da sie auf dem Weg dorthin seinen Heiratsantrag abgelehnt hat (sie liebt ihn, fühlt sich aber einfach noch nicht dazu bereit). Mit einem gemieteten Wagen im Land unterwegs, entscheiden sie sich spontan dazu, zum Ayers Rock zu fahren. Leider schaffen sie es jedoch nicht bis nach Uluru, da ihre GPS-Navigation sie kurzerhand in die Irre führt und sie sich schließlich mitten im Nirgendwo des Outbacks gestrandet wiederfinden. Ein Kampf ums blanke Überleben beginnt...

Von ihren Performances und dem Sympathiegrad her gefielen mir Lauren Lofberg und Taylor Wiese in den Hauptrollen relativ gut. Ihr Auftreten wirkt authentisch – auch von den typischen ,,kleinen Fehlern" her, die Touristen da gern so machen (wie bei Rechtslenkern den Fahrersitz auf der falschen Wagenseite anzusteuern oder – wovon ich wahrlich ein Lied singen kann – Blinker und Scheibenwischer zu verwechseln). Was dem Film jedoch schadet, sind die ,,großen Fehler", welche die beiden begehen – u.a. sich gegen Abend vom Wagen zu entfernen, nur um sich dann in der Dunkelheit zu verirren. Kluge Entscheidungen (wie z.B. mit einem Stock die gelaufene Strecke im Sand zu markieren) sind bei ihnen im späteren Verlauf leider in der Minderzahl... 

Das Outback ist ein schöner, beeindruckender, allerdings auch ,,lebensfeindlicher" Ort, an dem ihnen neben einzelnen giftigen Tierchen (Schlangen, Skorpione etc.) die gravierendste Gefahr jedoch in Gestalt des Wassermangels droht. Wie lange es Lofberg´s Figur schafft, ohne Flüssigkeit auszukommen, wirkt aber leider ebenso unrealistisch/unglaubwürdig wie ihre Weigerung, selbst nach ein paar Tagen Urin zu trinken. Die angeführten Schwächen schaden dem von Spielfilm-Debütant Mike Green an sich handwerklich ordentlich umgesetzten Streifen merklich. Selbst die Charakter-Zeichnungen (inklusive der jeweiligen Verhaltensweisen dem anderen gegenüber) gehen in Ordnung – schade halt bloß, dass man sich über gewisse ihrer Entscheidungen unweigerlich derart ärgern muss...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 18 Oktober 2023, 08:55:04
(https://abload.de/img/unbenannt2mbcfn.jpg)

,,One Ranger" (2023) ist ein Action-Thriller von Ex-Stuntman und B-Filmer Jesse V. Johnson (,,Accident Man", ,,Triple Threat", ,,Savage Dog" usw.), der die Geschichte des Texas Rangers Tyree (Thomas Jane) erzählt, welcher zuerst auf beiden Seiten der US-mexikanischen Grenze mit dem Killer McBride (Dean Jagger) aneinander gerät, bevor letzterer nach England zu flüchten vermag sowie Tyree vom britischen Geheimdienst darum gebeten wird, sie bei ihrer Jagd auf McBride vor Ort zu unterstützen, da jener offenbar einen Terror-Anschlag mitten in London plant...

Jip, die (ebenfalls von Johnson verfasste) Story ist banal und weist ernsthafte/offenkundige Logik-Probleme auf. Das, was sich McBride da vorgenommen hat (Stichwort: Feldhaubitze), mag von der Idee her durchaus ,,unverbraucht" anmuten – allerdings darf man nicht weiter darüber nachdenken und wurde auch nicht wirklich etwas daraus gemacht. Dem Drehbuch mangelt es an Originalität und Qualität – die Charaktere sind wenig interessant und weitestgehend stereotyp geartet; es fehlt ihnen durchweg an Charisma, ,,Tiefgang" und jeglicher Entwicklung...

Jane und Johnson dachten sich wohl, Nick Nolte und Chuck Norris wären in ,,Extreme Prejudice" und der ,,Walker"-TV-Serie einfach ,,nicht texanisch genug" gewesen – also schrappt Tyree nun haarscharf an einer Karikatur vorbei (Akzent, Klamotten, Auftreten etc.). Zwar wirkt er wie ein ,,Fish out of Water" in London – doch bis auf einzelne müde Sprüchchen nimmt sich der Streifen selbst in diesem Bereich weitestgehend ernst. Immerhin kommt es zu keinem Kompetenz-Gerangel (oder so) zwischen Tyree und seiner britischen Kollegin/Partnerin Smith (Dominque Tipper)...

Jane verkörpert die Hauptrolle ,,zweckdienlich ordentlich" – ebenso wie Tipper ihren Part (beide waren ja auch schon gemeinsam in TV´s ,,the Expanse" zu sehen). Vom Skript im Stich gelassen, mangelt es Jagger als McBride an ,,Screen Presence", als Smith´s Boss taucht ein sichtlich unterforderter und mau agierender John Malkovich hier und da mal auf und als McBride´s Ober-Henchman kann Hüne Jess Liaudin zumindest ,,physisch" punkten: Die harten Fights zwischen ihm und Jane (Jahrgang '69) wirken primär dank der Kameraarbeit und des Schnitts zumindest halbwegs glaubwürdig...

,,One Ranger" ist weder spannend, clever noch einfallsreich. Die Prämisse wurde bestenfalls oberflächlich ausgeschöpft, die Dialoge sind banal und der Action-Grad ist nicht übermäßig hoch – doch wissen die betreffenden Szenen immerhin passabel zufrieden zu stellen (sie sind die Highlights des Werks). Dennoch: Fights/Shootouts hat Johnson in Streifen wie ,,Avengement"/,,White Elephant" schon besser hinbekommen – und sein Faible für den Einsatz großkalibriger MGs hat inzwischen ebenfalls bereits 'nen gewissen ,,Bart". Kurzum: Belanglose Genre-Kost... zudem mit 'nem lahmen Ende.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 19 Oktober 2023, 09:03:37
(https://abload.de/img/unbenannt237f74.jpg)

Bei ,,Sirens" handelt es sich um eine erotische Dramödie John Duigans aus dem Jahr 1994, welche ich seit ihrem damaligen Erscheinen (hierzulande unter dem Titel ,,Verführung der Sirenen") schon immer gern mochte. Lose basierend auf gewisse wahre Geschehnisse im Leben des australischen Schriftstellers und Künstlers Norman Lindsay, wird die Geschichte eines jungen anglikanischen Priesters und seiner Frau erzählt, die vom Bischof von Sidney damit beauftragt werden, raus aufs Land zu eben jenem Maler zu reisen, um ihn davon zu überzeugen, ein seitens der Kirche als ,,blasphemisch" erachtetes Gemälde aus einer Ausstellung zurückzuziehen...

Obgleich die Story an sich nicht sonderlich reichhaltig geartet ist, weiß der Film vor allem aufgrund seiner Atmosphäre zu überzeugen, zu der so ziemlich alle Komponenten des Werks markante Teile beitragen: Das 1930er Setting, die wunderbaren Landschaften und Tiere Australiens, die persönlichen Eigenschaften der einzelnen Charaktere (samt ihrer Ansichten und Einstellungen), vergnügliche Situationen und Konversationen sowie ins Surreale und Märchenhafte reichende Elemente und Einschübe. Es geht u.a. um Religion, Kunst, Emanzipation, sexuelles Verlangen/Erwachen sowie ums Führen eines ,,freigeistigen Daseins"...

,,Sirens" strahlt eine ansprechende Leichtigkeit und Verspieltheit aus, ist sinnlich, freizügig, charmant und amüsant und wartet mit einer namhaften, überzeugenden, gut aufgelegten Besetzung auf, zu der Hugh Grant, Tara Fitzgerald, Sam Neill, Elle Macpherson, Portia de Rossi und Ben Mendelsohn gehören. Präsentierte Metapher sind nicht gerade subtil und einzelne Dialoge hätten durchaus etwas pointierter daherkommen dürfen – doch stimmt der Unterhaltungsgrad dieser ein klares ,,Augenzwinkern" aufweisenden Produktion, welche sich auch nach fast 30 Jahren noch immer prima (gern in Verbindung mit einem schmackhaften Wein) ansehen lässt...

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 Oktober 2023, 19:03:20
Kill Bill Vol. 2 (Japan Cut im O-Ton)

(https://abload.de/img/113273_fwreah.jpg) (https://abload.de/image.php?img=113273_fwreah.jpg)

Die Rückblende am Anfang war schon mal sehr cool, man erfährt, wie die Hochzeit damals ablief..
Das quasi alles in Rückblenden stattfindet, ist auch ganz cool & natürlich typisch Tarantino!

Michael Madsen als Bill's Bruder ist natürlich ice cool as a fucking Ice Ball & viele andere, bekannte Schauspieler aus seinen Filmen sind auch dabei!
Bill (David Carradine) ist endlich zu sehen, zum Glück! Er spielt alle an die Wand!

Die Trainingsszenen in Asien sind natürlich überragend! Ich mag so was einfach!
Auch dieser allgegenwärtige "Westernflair", der den Film umgibt, die Musik usw., geil!

Das Finale gegen Bill ist leider viel zu kurz, aber dennoch genial inszeniert!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 21 Oktober 2023, 02:11:09
ROCKIT - FINAL EXECUTOR

(https://abload.de/img/rockitaohdbg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=rockitaohdbg.jpg)

Endzeit in Italien, mal wieder nach der bösen, bösen Atombombe:
Die schönen und reichen Überlebenden haben sich in eine hermetisch abgeriegelte Luxusstadt zurückgezogen, welche man aber nicht zeigt.
Wer dort irgendwie aneckt wird rausgeschmissen- ab in die Wüste, zu den verseuchten, perfekt gestylten typisch-lächerlichen Endzeit-Böswutzen,
welche mit nagelneuen Motorrädern und gepflegten Autos herumfahren, keine Benzinknappheit kennen, Strom und Videoüberwachung haben
und immer sauberst angezogen und frisiert sind. Hä? Ja, ist eben so- ganz normal, oder?
Hier wird dann lustig Menschenjagd veranstaltet- und ich habe irgendwann mein Hirn abgeschaltet.

Na, wer kennt den Oscar-Preisträger Woody Stroode, der auf dem Cover erwähnt wird? Keiner? Wundert mich nicht.
Gemeint ist Woody Strode, welcher zwar durchaus bekannt ist und auch in Oscar-prämierten Filmen in Nebenrollen zu sehen war-
aber selbst nie einen bekommen hat. Dieser Mist hier dürfte wohl der Tiefpunkt seiner Karriere sein...
Ach ja: Thema Endzeit, Atombombe, Knallbummpeng, zerstörte Umgebung und so: Wüste, Sandgruben und leere Fabrikhallen.
Muss ich mehr sagen? Einfach nur lächerlich und billigst in wirklich allen Punkten.
Schlecht, aber leider nicht lustig schlecht- alleine schon weil sich der Film komplett ernst nimmt.

0/10

Die deutsche VHS ist leicht gekürzt, allerdings nur in belanglosen Szenen (Prügel und angedeutete Vergewaltigung) welche man nicht vermisst.
Das Bildformat ist etwa 1,66:1, was nah am Originalformat sein dürfte- oder sogar Original ist.
Warum dieser Müll aber trotz beinahe komplett fehlender Gewaltdarstellung (ausser ein paar Prügeleien und unblutigen Wunden) ab 18 ist,
kann man wohl auch kaum nachvollziehen.
Auf DVD bzw. BD gibt es mal wieder nur teure Hartboxen und ein Mediabook,
wer für diesen Müllfilm so viel Geld ausgeben will darf das gerne tun- aber selbst als Trash-Fan wird man sich hier wohl nur ärgern.
Bleibt nicht in der Sammlung, weil einfach nur ärgerlicher Vollschrott.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 23 Oktober 2023, 09:20:22
(https://abload.de/img/unbenannt2iwdzj.jpg)

,,Babyteeth" ist ein preisgekröntes australisches Drama aus dem Jahr 2019, das hierzulande unter dem Titel ,,Milla meets Moses" veröffentlicht wurde und die Geschichte der todkranken Teenagerin Milla (Eliza Scanlen) erzählt, welche sich in den ,,auf der Straße" lebenden Drogensüchtigen Moses (Toby Wallace) verliebt – was für ihre sie behütenden Eltern (Essie Davis und Ben Mendelsohn) natürlich schlimm ist; jene zugleich aber auch mitbekommen, dass es ihr diese Freundschaft (samt der zugehörigen Gefühle) merklich guttut...

Eine Beziehung von zwei jeweils auf ihre Weise ,,rebellischen" Jugendlichen aus unterschiedlichen ,,Welten", die Auswirkungen einer schweren Krankheit, die Sorgen der Eltern etc.: Von der Story an sich her nicht sonderlich originell, überzeugt das Spielfilm-Debüt Shannon Murphys dennoch in Gestalt einer feinen Kombination aus Emotionen, Ernsthaftigkeit und Humor, mit dem eben jene (vom  Stil her tendenziell unkonventionell; zudem gar mit gewissen Überraschungen aufwartend) verschiedene Klischees entweder ,,entkräftet" oder gar komplett umschifft...

In den betreffenden Tagen durchlebt Milla eine beschleunigte ,,Coming-of-Age-Phase" – womit ihre Eltern plötzlich (zusätzlich zu ihren eigenen Problemen) umgehen müssen – doch was bewirkt das eigentlich bei Moses? Die Charaktere wurden prima gezeichnet und seitens der vier Darsteller überzeugend gespielt, die Bildersprache weiß zu gefallen und einzelne Szenen sind schlichtweg großartig geraten. Obgleich ,,dynamisch" daherkommend, merkt man dem Werk sein Ursprung als Theaterstück punktuell minimal an – was aber nichts an dem lobenswerten Ganzen ändert...

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 24 Oktober 2023, 09:01:14
(https://abload.de/img/unbenannt3jbdpr.jpg)

Jordan Gertner´s parodistische Action-Adventure-Comedy ,,Sheroes" (2023) lässt einen durchaus ein Stück weit an Elizabeth Banks' 2019er ,,Charlie´s Angels"-Variante denken – wartet allerdings mit einem R-Rating (for pervasive language, drug use, sexual content, nudity and some violence) sowie mit Sasha Luss, Wallis Day, Isabelle Fuhrman und Skai Jackson in den Hauptrollen auf, welche während ihres Thailand-Urlaubstrips mit einem Drogen-Kartell ,,aneinander geraten"...

Traumhafte Locations, tolles Wetter, leuchtende Farben sowie die meist spärlich bekleideten Girls sorgen für ordentlich ,,Eye Candy" – allerdings hätte ich mir bei all dem ein deutlich inspirierteres in Szene setzten der Action (Kämpfe, Verfolgungen, Shootouts und Explosionen) gewünscht. Dinge wie Originalität, Spannung oder Unvorhersehbarkeiten habe ich ohnehin nicht erwartet – wohl aber auf einen höheren ,,Guilty-Pleasure-Fun-Faktor" gehofft...

sehr knappe 4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/sheroes/


(https://abload.de/img/unbenannt2onik4.jpg)

Co-verfasst und in Szene gesetzt von Tearepa Kahi (,,Mt. Zion"), handelt es sich bei ,,Muru" um ein neuseeländisches Action-Thriller-Drama aus dem Jahr 2022, das verschiedene wahre Begebenheiten zu einer die Kernpunkte der betreffenden Ereignisse miteinander vermengenden Geschichte vereint: In erster Linie der Tod von Steven Wallace, der 2000 im Alter von 23 in Waitara von Polizisten erschossen wurde, sowie ein 2007er Polizei-Einsatz gegen Angehörige der Ngāi Tūhoe Maori-Gemeinschaft in Rūātoki, welche von den Behörden (zu Unrecht) verdächtigt wurden, ,,inländische Terroristen" zu sein...

Unmittelbar zu Beginn wird das Statement ,,This film is not a recreation – it is a response" eingeblendet – und schnell wird einem die Perspektive des Werks klar. Zum Teil an Original-Schauplätzen gedreht, wird Tame Iti – welcher damals als Anführer der ,,Bewegung" galt und somit im primären Fokus der anrückenden Beamten stand – sogar von Iti höchstpersönlich gespielt, welcher überdies als Co-Produzent fungierte. Dienlich tragen diese Faktoren ihren Teil zum Vermitteln eines Eindrucks von ,,Authentizität" der Lebenssituation, Anschauungen und erlittenen Diskriminierungen dieser Bevölkerungsgruppe bei...

In der Hauptrolle überzeugt der stets verlässliche Cliff Curtis als jemand, der quasi ,,zwischen diesen zwei Welten" steht und verzweifelt eine zunehmende Eskalation der Lage zu verhindern versucht – tragischerweise mit nur eingeschränktem Erfolg. Was als ein ,,Slow Burn" seinen Anfang nimmt – im Zuge dessen die zentralen Charaktere mit der nötigen Zeit/Ruhe eingeführt werden – mündet schließlich in einer geradezu klassischen Action-Thriller-Phase, die handwerklich gut, mitunter aber durchaus etwas ,,zu Genre-typisch" konzipiert und inszeniert wurde – komplett mit einem viel zu klischeehaften ,,Baddie" (Manu Bennett)...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 25 Oktober 2023, 23:47:36
(https://abload.de/img/specialistnpfgp.jpg)


The Specialist (1994)

Die beiden letzten Sichtungen waren im Kino und auf VHS - ist also schon ewig her. Kaum zu glauben, dass das Skript über ein Jahrzehnt lang zu den besten unproduzierten Drehbüchern in Hollywood zählte. Viele waren im Laufe der Zeit für die Titelrolle (von Steven Seagal bis Warren Beatty) und für die Regie vorgesehen (von David Fincher bis Renny Harlin). Inszeniert wurde der 40 Mio. US$ teure Film letztendlich vom peruanischen B-Movie-Regisseur Luis Llosa ("Crime Zone - Die Hölle auf Erden", "Anaconda"), der mit "Sniper" zuvor immerhin einen soliden Actionfilm abgeliefert hatte. In den Hauptrollen spielen Sylvester Stallone, Sharon Stone, James Woods und Eric Roberts.

Ich fand den Film damals wirklich solide bis gut, aber er ist schlecht gealtert. Eine blöde, simple Geschichte mit einem völlig unglaubwürdigen und unpassenden Liebespaar Stallone/Stone. Vor allem gibt es kaum Action und wenn, ist sie wirklich schlecht inszeniert, wie z. B. beim abgesprengten Apartment, das ins Wasser fällt (lächerliche Studio-Hebebühne vor einem Bluescreen), beim alten Mafiaboss (die Explosion wird gar nicht gezeigt, nur die Kamera wackelt ein wenig und es wird an den Farbwerten gespielt) oder bei der großen Schlußexplosion des Lagerhallen-Verstecks. Bei letzterem kommt noch der lächerliche Auftritt von James Woods hinzu, der plötzlich durch eine aufgesprengte Seitenwand hereinspaziert. Gelungen ist lediglich der Prolog, die Explosion an der Tiefgaragenausfahrt und Stallones kurze Prügelei im Linienbus. Alles in allem zu wenig für rund 110 Minuten.

Wirklich cool sind die Sonnenbrillen von Stallone, Stone und Woods. Ich fand die damals so geil, dass ich mir während eines USA-Aufenthalts zwei Jahre später auch eine dieser Calvin Klein-Brillen gekauft habe. Die trage ich bis heute. 4 / 10 ist mehr als angemessen für diesen Film. Zwar keine Katastrophe bzw. ein Totalausfall, aber einfach kein guter (Action-)Film - leider...
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 28 Oktober 2023, 11:48:01
Die drei Musketiere – D'Artagnan (BD)

An vielen Orten wird beklagt, dass das heutige Kino eher unoriginell sei, mit seinen Superheldenserien und umpfzig Sequels, Requels, Whateverquels. Erstaunlich genug, dass der wie hier auch schon drölfzigste filmische Wiederaufguss von Literaturklassikern eher kritiklos bis positiv begrüßt wird - bei mir löst der Gedanke, die allzu bekannten Stories vom behüteten Robin über den Affenmenschen bis zu den Degenschwingern in minimal anderer Optik noch mal anzusehen, eher wenig Begeisterung aus.

Was die Franzosen, die diese nach inoffiziellen Schätzungen grob 50te Version hauptamtlich zu verantworten haben, an den letzen Versuchen stört, ist allerdings schnell zu erahnen: Schon mit dem Lester-Zweiteiler hat sich der Focus klar verschoben, von der klassischen Story in Richtung Humor, wilder - zum Teil sogar "Degen-Kung-Fu-" Action und Fantasieprodukten wie Luftkampfschiffen. Dass es zwischendurch auch ein paar seriöse Varianten gab (die BBC-Serie, der 93iger mit Sheen) und sogar Lester beim bisher wohl einzigen Versuch, die komplette Buchreihe zu verfilmen, die Tonart wieder eher auf "ernst" gestellt hat, ignoriert man bei diesem Versuch der Rückeroberung der eigenen Literaturgeschichte gerne.

Die ganze längliche Einleitung, weil mir zu dem Film ehrlich gesagt relativ wenig einfällt - das ist ein in maßvoll attraktive Brauntöne getunktes Produkt von bleischwerer Solidität, ohne grobe Fokusverschiebung auf Humor, abgedrehte Action oder sonst was. Deshalb (?) ist ist da außer den 1 1/2 relativ dynamisch inszenierten (bis hin zur Plansequenz) Degenkämpfen am Anfang und Ende aber auch wenig drin, was einen abseits der mehr als nur gut bekannten Story um die Musketierwerdung des Titelhelden und das Diamantenarmband der Königin fesseln würde. Ein bisschen mehr Geschichtsstunde als frühere Varianten vielleicht, mit angedeuteten Religionskonflikten um den als schwach verschrieenen König Ludwig Nr. 13, aber dafür fehlen dem deutschen Zuschauer in der Regel doch ein paar historische Vorkenntnisse. Und wenn mich die ganzen Hofintrigen fesseln sollen, warum sind dann die Bösewichter wahlweise kaum präsent (Green als de Winter) oder extrem blass (eine mir unbekannte Nase als Kardinal Richelieu). Selbst bei den Musketieren habe ich mich irgendwie ständig nach den immerhin sympathisch-markigen Sprücheklopfern um Reed, Finlay, und sogar Michael York aus der 73er gesehnt - Ausnahme vielleicht Cassel als Athos, der aus dem Quartett klar heraussticht und als einziger auch eine echte Backstory bekommt.

Gegen Ende erzeugt der durch den abrupten Abbruch eine geradezu atemberaubende Erwartungshaltung auf Teil 2. Nicht. Also nennt das kleinlich, ich hätte diese leicht tranige Dialogvariante ("Sabbeln statt Säbeln", um mal einen Kritikerspruch zum Musketier-Maskenfilm mit Depardieu auszuborgen) nicht gebraucht. Aber klar, filmische Untiefen erreicht der jetzt auch wirklich nicht, dafür dann die glatteste aller Durchschnittsnoten: 5/10

The Knocking (Amazon 99 Cent)

Auf der Suche nach "dem" Halloween-Grusler Teil 1. Und wie so viele preiswerte Horrorstreifen der letzten Zeit gibt sich der erst mal bewusst genrefern; konkret erleben wir einen ausgewachsenen Familienkonflikt zwischen drei Geschwistern, die so einiges in ihrer Vergangenheit verschweigen wollen oder nicht richtig aufgearbeitet haben. Mit ein paar Rückblenden auf ein früheres Verbrechen und winzigen Andeutungen über die seltsame Natur des umliegenden Waldes gibt es noch eine kleine Prise Ökomessage + Esoterik, aber immerhin wird ein bisschen Spannung am Köcheln gehalten.

In jedem Fall stimmt das Setting - dichter Wald auf abgelegener Insel, das geht immer; und irgendwann (vielleicht 15 Minuten zu spät für eine Spitzenwertung) kriegt der tatsächlich noch die Kurve zu einem echten Erschrecker. Keiner, der einen zur Salzsäule erstarrt auf der Couch sitzen lässt, aber irgendwie sind die letzten 20 Minuten samt einer grotesk- harschen Schlusspointe tatsächlich relativ ungemütlich. Dazu passt eine Story, die zeitgerechterweise ohne Erklärbär und mit ein paar Fragezeichen, aber zumindest mal googlefrei erahnbaren Handlung aufwartet. Und es gibt sogar noch eine Mid-Titel-Sequenz, die tatsächlich einen kleinen Akzent setzt.

War ganz o.k, um nicht schon wieder "solide" sagen zu müssen. Gerade wenn man die leicht zähe Auftaktphase nutzt, um sich ein Bier zu holen und die Pizza in den Ofen zu schieben - gegen Ende arbeitet der sich doch noch in Richtung 6,5/10 vor.

The Conference
(Netflix)

Nach der sehr positiven Einschätzung hier weiter oben auch mal gesichtet und nicht ganz so begeistert.

Klar, ist schon ganz nett, mal einen Slasher ohne Hormonüberschuss und Teenie-Dumpfbacken zu sehen. Die leicht inhomogene Bürotruppe als Background für eine Metzelfilm ist aber auch nicht so rasend originell (ich sag mal "Severance"), und das Killing-by-the-Numbers entlockt mir nur noch selten wirkliche filmische Glücksgefühle. Einige der Todesarten sind leidlich originell, aber so ganz näherer Betrachtung hält die Story jetzt auch nicht Stand - ein einzelner Axtmörder ohne jede angedachte Überfähigkeit gegen eine ganze Belegschaft ? Vielleicht einfach mal zusammenbleiben ?? Und die Sache mit den Handys ist auch nicht ganz zeitgemäß, sage ich jetzt einfach mal, irgendwo sollte ja wirklich noch eins aufzutreiben sein. Oder ein Auto, ein Lieferant, irgendwas hilfreiches.

Trotzdem ganz kurzweilig, aber vermutlich wieder sehr fix aus dem Gedächtnis. 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 1 November 2023, 08:54:26
(https://abload.de/img/unbenannt0pgdby.jpg)

Bei ,,City of Industry" – hierzulande auch bekannt als ,,City of Crime" – handelt es sich um ein ruppiges Heist-Revenge-Movie von John Irvin (,,Hamburger Hill") aus dem Jahr 1997. Neben Harvey Keitel, Stephen Dorff und Famke Janssen in den Hauptrollen sind überdies u.a. auch noch Timothy Hutton, Elliott Gould, Michael Jai White und Lucy Liu mit von der Partie...

Reichlich vertraute Plot-Versatzstücke und stereotype Charaktere – aber immerhin ein starker Keitel als Lead sowie eine ordentliche Regie-Leistung Irvins. Unverkennbar wurde ein ,,gritty-Neo-Noir-Feeling" angestrebt – wozu das Milieu, der Bebilderungsstil, sich regelmäßig ereignende Gewaltausbrüche, bestimmte ,,Hardboiled"-Dialoge sowie überwiegend ,,unglamouröse" Schauplätze gut passen. Wer so etwas mag, dem sei ,,City of Industry" durchaus empfohlen...

6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/city-of-industry-aka-city-of-crime/


(https://abload.de/img/unbenannt2txie7.jpg)

Auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt der 2023er Crime-Streifen ,,Inside Man" eine Geschichte, die so generisch ist wie sein Titel. Im Qantas-Bordprogramm hieß er dagegen ,,Gemini Lounge" – benannt nach einer Bar, in der sich eine Gruppe von Ganoven im New York der '80er regelmäßig trifft. Im Film infiltriert ein Cop (Emile Hirsch) diese Runde – welcher eigentlich eine Schreibtisch-Stelle zugewiesen bekam, nachdem er den Liebhaber seiner Frau (Ashley Greene) verprügelt hatte; er durch einen Zufall aber die Chance ergreift, dort undercover tätig zu werden. Je länger sein Einsatz dauert und je mehr er in die Machenschaften rund um Mafia-Boss Anthony 'Nino' Gaggi (Robert Davi) involviert wird, desto stärker erkeimt die Frage in seinem Umfeld: Ist er wohlmöglich in too deep?

Regisseur Danny A. Abeckaser (,,Mob Town") hat diese ,,klassische" Story mit einem geringen Budget umgesetzt – vorrangig in irgendwelchen Innenräumen sowie (für geübte Seher erkennbar) zum Teil in Studio-Backlot-Kulissen. Quasi eine kleinskalierte ,,B-Movie-Indie-Variante" von Werken á la ,,Donnie Basco" und ,,GoodFellas", welche mit ihren knapp 90 Minuten weder zu ausgewalzt noch ernsthaft schlecht oder ärgerlich anmutend daherkommt – wohl aber recht belanglos und spannungsarm, mit einigen Gewaltspitzen, unterentwickelten Charakteren, mittelprächtigen Performances (in weiteren Rollen sind zudem noch Jake Cannavale, Lucy Hale, Vincent Laresca und James Russo mit von der Partie) sowie voller Szenen und Szenarien, die man aus verschiedenen anderen Werken bereits (besser) kennt...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 November 2023, 13:53:53
Gestern Abend Halloween-Filmabend bei meinem besten Kumpel im Folter, äh, Heimkinokeller:

Dark Harvest

(https://abload.de/img/373600rciv7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=373600rciv7.jpg)

Kornfeld, Horror, Kids(Teens) - da war doch was?!
Dieses Mal ist es ein blutiges Ritual in einer Kleinstadt an Halloween 1963 (da war doch was in Haddonfield... ? ), um mit dem Preisgeld aus dieser zu entkommen...
Es gibt gut Gewalt, leider oft zu dunkel. Aber die Atmosphäre stimmt und es ist spannend.
Den Twist riecht man leider schon relativ früh & damit ist es manchmal auch vorbei mit der Spannung, der Rest hält einen nicht unbedingt bei der Stange..

Alles in allem ist es ein gut gemachter, kleiner Slasher, der aber die Spannung ab der Mitte etwas verliert!

2,5/5

Scream VI

(https://abload.de/img/367009e1fqu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=367009e1fqu.jpg)

Ich als sehr großer Scream-Fan frage mich:

WAS ZUR HÖLLE HABEN DIE SICH HIERBEI GEDACHT !?

Es hat nichts, absolut NICHTS mit Scream zu tun !
Ja, es eine Ghostfacemaske, super... Es gibt Gale Weathers, aber ansonsten ist das eine Vergewaltigung eines Franchises ! Schämt euch!
Oh & der Killer geht kompromisslos zur Werke, blutiger denn je! Aber rettet das den Film?! NEIN!

Alleine das Setting... -_- Warum New York, eine Großstadt? Scream gehört nach Woodsboro & nirgendwo anders hin!
Sidney fehlt komplett. (ja, ich weiß warum sie nicht dabei ist & sie hatte recht mit ihren Forderungen & vielleicht wusste sie warum....)
Die Metaebene kommt nicht vor, der Humor fehlt komplett, die Auflösung ist für´n Arsch, natürlich müssen auch hier wieder die typischen Charaktere vor kommen, damit die "Kids" in die Kinos gehen - BULLSHIT !

R.I.P. Scream ! Teil 1-5 im Regal reicht völlig !

0,5/5

Saw X (im O-Ton)

(https://abload.de/img/372019j5ikv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=372019j5ikv.jpg)

Jigsaw ist zurück ! Zuerst einmal nur als schwerkranker Mann, der an Krebs im Endstadium leidet & verzweifelt eine Alternativtherapie in Mexiko annimmt, wo angeblich alles gut geht... Bis er herrausfindet, das alles ein großer Schwindel war & der Tumor in seinem Kopf nie entfernt wurde!
Also sinnt er auf Rache, in alter Jigsawmanier! Und wie! Es geht wunderbar blutig und sadistisch mit seinen Fallen zuwerke, natürlich inkl. einer kleinen Chance, die sie alle immer wieder verstreichen lassen :-D

John Cramer ist hier definitiv der Held, er hat die Sympathien der Zuschauer, die falsche Ärztin ist hier das Hassobjekt Nr. 1 !
Amanda ist auch wieder da & hilft ihm fleißig.

Doch - das "Saw"-Franchise lebt!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 3 November 2023, 08:54:09
(https://abload.de/img/unbenannt29ecbe.jpg)

Mein Halloween-Film 2023: ,,Dark Stories" (to survive the Night). Dabei handelt es sich um einen französischen Anthology-Horror-Streifen aus dem Jahr 2019 – offenbar eine ,,Compilation" aus Folgen einer kurzlebigen Serie, wie mir die Imdb verriet. Die für Werke dieser Art obligatorische Rahmenhandlung besteht im Vorliegenden daraus, dass die Ex-Nonne Christine (Kristanna Loken) eines Tages per Kurier eine creepy-seltsame Puppe zugestellt erhält – welche lebendig ist, sie prompt überwältigt sowie sie im Laufe der frisch angebrochenen Nacht zu töten gedenkt. Um sich Zeit (bis zum Sonnenaufgang) zu verschaffen, versucht Christine jene im Folgenden mit dem Erzählen von fünf Grusel-Geschichten abzulenken...

In Nr.1 geht es um Menschen in einem nächtlichen Museum ,,in Gemälde hinein" zerrende bzw. verschleppende Ghouls... in Nr.2 sieht sich eine Joggerin nachts im Park mit verschiedenen Geistern Ermordeter konfrontiert... in Nr.3 nimmt es ein ,,frisch erwachter" Zombie mit einigen Gangstern auf, die ihn zuvor getötet hatten sowie seine Nachbarin und deren Tochter in ihrer Gewalt haben... in Nr.4 wird eine junge Frau nach ihrem Bereisen einer nordafrikanischen Wüste von einem garstigen Djinn heimgesucht... und in Nr.5 fahren zwei Journalisten raus auf eine Farm, wo ein Bauer (Dominique Pinon) lebt, der sowohl behauptet, von Aliens als ,,der Messias" auserwählt worden zu sein, als auch dass in Kürze alle sterben würden, die nicht an ihn glauben...

Obgleich mich diese rund 100-minütige ,,Short-Sammlung" im Ganzen nicht wirklich überzeugen konnte, muss man ihr aber durchaus in mancherlei Hinsicht Lob zusprechen: Obgleich das Budget nicht allzu hoch war, gehen die Effekte und Make-up-Arbeiten vollkommen in Ordnung – und trotz der jeweils nicht gerade originellen Storys gibt es in jeder von ihnen (entweder inhaltlich und/oder stilistisch) etwas Interessantes oder zumindest ,,Eigenständiges" zu entdecken. Auf billige CGIs wurde weitestgehend verzichtet: Ein weiteres klares Plus. Die darstellerischen Leistungen sind als ,,zweckdienlich-okay" zu werten – und mitunter kommen gewisse Momente oder gar Passagen tatsächlich brauchbar ,,atmosphärisch" daher...

Einigermaßen abwechslungsreich sowie punktuell mit gewissem Humor aufwartend, hätte ich mir die Geschichten im Grunde durchweg einen Zacken ,,fieser" und kreativer gewünscht. Mehr Spannung hätte ebenfalls nicht geschadet – worüber hinaus mich die ,,bösen Punchlines" Schrägstrich ,,finalen Höhepunkte" nahezu allesamt underwhelmed zurückließen. Wie bereits geschrieben: Ernsthaft schlecht ist an ,,Dark Stories" (to survive the Night) nicht wirklich etwas – vielmehr ist das Gebotene eher ,,belanglos"; einen quasi mit einem Schulterzucken zurücklassend. Dann lieber zu Veröffentlichungen wie ,,Trick 'r Treat", ,,Tales of Halloween", ,,Scary Stories to tell in the Dark" oder einzelnen Teilen der ,,V/H/S"-Reihe greifen...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 November 2023, 18:59:18
Bei Magenta TV ausgeliehen:

The Dead don't die

(https://abload.de/img/unbenannt2mi1v.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=unbenannt2mi1v.jpeg)

Starbesetzte Zombiekomödie! Alleine Iggy Pop als Zombie ! 🧟‍♂️🤘🏻

Ruhiges Erzähltempo, passend zu den Zombies!
Es passieren mehr und mehr komische Dinge in der Kleinstadt..
Bill Murray's Art & Humor ist herrlich.. 😂👌🏻

Die Einwohner sind schon etwas skurril !
Auch das es oft keine Hintergrundmusik gibt, unterstreicht das seltsame in dem Film! Der Titelsong, der immer wieder auftaucht, ist dafür ganz witzig...

Das Blut ist leider sehr billig gemacht und damit sinkt leider der Splatterfaktor! 😕
Grundsätzlich passiert im Laufe des Films zu wenig, Spannung ist leider auch nicht viel vorhanden, man schläft bald ein..

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 5 November 2023, 02:16:28
Auf der Suche nach Halloween-Horror Teil 2 - irgendwie erstaunlich, dass man da verstärkt bei Disney landet...

Appendage (Disney+)

Ist der jetzt aus der Abteilung "kann doch wohl nicht ernst gemeint sein", wie einige im Internet nach Sichtung fanden? Bei RT gibt es aber erstaunlicherweise auch Kritikerstimmen, die das mit dem Ernstnehmen gemacht haben - aktueller Wert 50% oder so. Von mir gibt es ein gepflegtes sowohl als auch; klar ist aber: Das mehr oder weniger titelgebende Mini-Monsterchen ist wirklich schwer für voll zu nehmen, das ist vom Design her mißglückt und von der Tricktechnik her gilt eher der Jugendspruch "die 80iger haben angerufen und wollen ihr Monster zurück".

Dazu passt dann, das die Handlung zumindest ab der zweiten Hälfte ganz kräftig bei den Bodysnatchern ausgeborgt ist. Was nicht die schlechteste Vorlage wäre, wenn es halbwegs konsequent durchgezogen würde - aber dafür ist der Schluss letztlich zu simpel und ganz ehrlich gesagt auch tendenziell ein bisschen zu happyendig. Auch schauspielerisch eher so mittel, aber das ist sicher streitbar.

Sehr durchwachsen, irgendwie Bodyhorror mit wenig Body und mässiger Technik. Trotzdem ist zumindest die zweite Hälfte leidlich ansehbar, auch dank eines ganz brauchbaren kleinen Twists - 4,5/10.

Clock
(Disney+)

Auch hier kommt der Gedanke mit dem "meinen die das ernst?" zumindest mal ein, zwei Minuten lang auf - die angeblich tickende "biologische Uhr" von Frauen mal ganz wörtlich genommen und als Grundthema eines Gruslers ? Gedanke 2 - bin ich hier wirklich im richtigen Film bei den ganzen Schwangerschaftsthemen und -gesprächen ?

Das mal beiseite, ist der von den vier Filmen hier sicher der gruseligste und beste. Die unvermeidlich düstere Bedrohungs-Figur geriet tatsächlich irgendwie ganz unheimlich, und ein paar grotesk-unangenehme Szenen sind am Wegesrand schon versammelt (Stichwort Penis). Einer wirklich "guten" Wertung steht dann doch im Wege, dass die Story generell und vom Ende her gedacht nicht so rasend viel Sinn ergibt - was der Plan ist, erschließt sich eher gar nicht. Und nur mal als Beispiel und wie gehabt mit der "Minispoilerwarnung": Wieso stellt der Ehemann den "Kontakt" mit dieser seltsamen Sekte her, die Schwangerschaft seiner Frau kann es ja wohl kaum sein, und die erwähnte Sache mit dem Pimmel sollte ihn dann ja vielleicht auch nicht so überraschen. Minispoilerende.

Aber wie gesagt, gepflegter Grusel im von mir durchaus gerne gesehenen Grenzbereich von psychologischem/soften/harten Horror ist das allemal. 6,5/10.

Grimmcutty (Disney, wer sonst?)

Handysucht der Horrorfilm ?? Warum nicht, wenn der Ansatz stimmen würde. Aber wird hier tatsächlich versucht, den überbordenden Handy- und Internetkonsum von Teenagern als normal und die dies unterbindenden (bzw. es versuchende) Eltern als gehirngewaschene Monster und nixraffende Kontrollfreaks darzustellen ? Machart, Drehbuch und Perspektive lassen dies wirklich vermuten.

Der Rest ist inklusive des titelgebenden Monsters knapp solider Standard, alles relativ blutarm und nie wirklich erschröcklich. Und das Finale zieht wieder massiv die Karte "gute Teens gegen böse Eltern", das ist trotz eines Alibidrehs erneut sehr manipulativ.

Nein, für den bin ich wirklich eine Nummer zu alt - strictly for the Kids, vom Ansatz, vom Blutgehalt, von den Figuren her. Nur für das ganz drollige Monster 3,5/10.


Abandoned (nein, nicht Disney, diesmal Amazon)

O.K., der KANN nicht ernst gemeint sein. Fast 90 Minuten Babygedöns und zähe Dialoge und ein bisschen ganz dürftiger Hui-Buh-Horror, dazu ein ausschließlich grimmig reinschauender Michael Shannon am untersten Rand seines schauspielerischen Könnens. Und dann wird das Ding in den letzten Minuten noch mal auf links gedreht. Sagen jedenfalls die Ending-Explained-Seiten, die man wieder verstärkt benötigt, denn so richtig klar macht der Film nichts. 

Hier kann man getrost auf die schwachen Kritiken hier auf OFDb und andernorts hören, da gruselt gar nichts. Außer der Machart und der Qualität - 3/10.

Edit: Letzter Gruselversuch bis auf weiteres: House of Darkness (Amazon) prominent besetzte, angeblich Dracula-inspirierte und noch angeblichere "Grusel-Komödie". Nun war da 35 Minuten lang nix gruselig, lustig, sonstirgendwas. Nur lahme, zähe Dialoge zwischen zwei Personen an einem einzigen Schauplatz - da war ich raus. Daher ohne Wertung - wenn mir jemand glaubhaft versichert, dass die restlichen 65 ganz toll sind, gebe ich dem vielleicht noch eine Chance...
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 6 November 2023, 09:27:53
(https://abload.de/img/unbenannt01aijk.jpg)

In Gestalt des 70 (!) Millionen Dollar teuren Kurzfilms ,,the Audition" shillten Robert De Niro, Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Martin Scorsese 2015 zwei luxuriöse asiatische Hotel-Casino-Resorts – wobei sich die erzählte Geschichte dieser knapp viertelstündigen Meta-Comedy Schrägstrich kostspieligsten Werbung aller Zeiten um einen Konkurrenzkampf der Stars um die Hauptrolle in dem nächsten Werk des Regie-Altmeisters dreht...

,,Leicht verdientes Geld" – u.a. weil der Dreh in einem Green-Screen-Studio in NY stattfand. Aber hey – wenn einem jemand die Gelegenheit bietet, zusammen mit geschätzten Freunden und Kollegen zu arbeiten, sich dabei nicht allzu ernst zu nehmen, und man dafür obendrein auch noch fürstlich entlohnt wird: Warum nicht? Niemand hat ,,auf Autopilot" agiert – alle kommen sympathisch rüber. Und dennoch war ich mit dem Resultat eher unzufrieden...

Als Hochglanz-Werbung für die Edel-Resorts wurden mir diese nicht genügend ,,Begeisterung hervorrufend" herausgestellt – vom Schwerpunkt her als Kurzfilm betrachtet hätte ich mir eine inspirierter verfasste Vorlage mit pointierteren Dialogen gewünscht. Angesichts des Budgets und versammelten Talents hatte ich mir schlichtweg mehr erhofft als solche an sich zwar keineswegs ununterhaltsame, wohl aber relativ belanglose Kost...

Zum einmaligen Ansehen oder für Fans der Beteiligten aber fraglos ,,zu gebrauchen" – zumal ja frei im Internet verfügbar...

4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-audition/


(https://abload.de/img/unbenannt2hjc29.jpg)

Obgleich generischer Beschaffenheit, ist ,,the Channel" (2023) Regisseur William Kaufman´s bislang drittbester Film (nach ,,Sinners and Saints" und ,,Daylight´s End"). Die Story, welche sich um zwei charakterlich unterschiedliche Ex-Soldaten-Brüder rankt, die zusammen mit einigen anderen einen Bank-Überfall begehen, der ,,aus dem Ruder läuft", sobald sie das Gebäude verlassen, ist so stereotyp wie vorhersehbar, weil man Geschichten dieser Art einfach schon relativ oft gesehen hat (der eine hat eine Freundin, die aufgrund ihrer Taten und Ansichten in gewisser Weise ,,zwischen ihnen steht", ein entschlossener Cop heftet sich an ihre Versen, der wiederum für den Job sein Privatleben vernachlässigt etc.)...

Frische Ideen, Überraschungen und mehrdimensionale Charakter-Beschaffenheiten sind hier also Mangelware – aber zumindest stellt einen eine Menge des Rests B-Movie-haft prima zufrieden. Wie schon bei ,,Sinners and Saints" entfalten sich die Ereignisse in New Orleans – und die Atmosphäre jener Südstaaten-Metropole schimmert hier bisweilen recht ansprechend durch. Gemäß des ihnen bereitgestellten Materials passend gecastet, wissen Clayne Crawford und Max Martini (hier im ,,Walter White Look") in den Hauptrollen zu gefallen – ebenso wie Juliene Joyner (ihres Zeichens übrigens eine hübsche wie gestandene Stuntfrau) und Nicoye Banks in der ,,zweiten Reihe" gleich dahinter...

Kaufman´s ,,Markenzeichen" ist sein gekonntes in Szene setzen von Shootouts. Im Vorliegenden konnte er sich da gleich mehrfach beweisen: Das hat er einfach drauf. Ja, es gibt CGI-Einschüsse und (an einer Stelle) CGI-Flammen – allerdings stets kombiniert mit diversen ,,practical Effects", so dass mir das zwar aufgefallen ist, es mich aber nicht gestört hat. Immer wieder kommt es zu Schießereien, Fights und Verfolgungen – das Tempo ist straff bzw. hoch, der Härtegrad genau richtig und langweilig wird´s nie. Was ,,the Channel" am Ende die ,,knappe 7/10" gekostet hat, waren dann leider die finalen 10 Minuten (nach dem Showdown), von denen man sich einige (klischeehaft-kitschige) getrost hätte schenken können... 

6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 6 November 2023, 14:38:58
Zitat von: StS am  6 November 2023, 09:27:53(https://abload.de/img/unbenannt01aijk.jpg)


,,Leicht verdientes Geld" – u.a. weil der Dreh in einem Green-Screen-Studio in NY stattfand. Aber hey – wenn einem jemand die Gelegenheit bietet, zusammen mit geschätzten Freunden und Kollegen zu arbeiten, sich dabei nicht allzu ernst zu nehmen, und man dafür obendrein auch noch fürstlich entlohnt wird: Warum nicht? Niemand hat ,,auf Autopilot" agiert – alle kommen sympathisch rüber. Und dennoch war ich mit dem Resultat eher unzufrieden...


Hierzu fällt mir der aktuelle Clip von Messi für "Visit Saudi Arabia" ein... wurde mit billigstem deep faking produziert (oder ganz, ganz schlechter Beleuchtung). Wäre mal interessant zu erfahren, für wie viele Jahre die Saudis Messis Antlitz gekauft haben, um es so zu verwerten:
https://www.youtube.com/watch?v=IF9R1TkhQmI
 :lol:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 November 2023, 10:01:45
Gestern Abend/Nacht geguckt:

4 Fäuste gegen Rio

(https://abload.de/img/482736_f0geek.jpg) (https://abload.de/image.php?img=482736_f0geek.jpg)

Ich liebe Verwechslungs/Doppelgängerkomödien! Und mit denen beiden das gleich doppelt!

Die Aufnahmen in Rio sind einfach schön. 😍
Die 2 sitzen sogar im Stadion !

Die Schlägerei in der Mitte des Films in der Bar ist wunderbar typisch! Die obligatorische am Ende sowieso!

Spruch des Films: "Was ist mit den Kohlen"? 😂

Der Soundtrack ist, wie so oft, passend!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 8 November 2023, 23:18:42
Seit dem Kinostart vor 26 Jahren nicht mehr gesichtet:

(https://abload.de/img/speed_2c5e7q.jpg)

Ziemlich krasser Bruch von Keanu Reeves zu Jason Patric. Aber auch Jan de Bont kommt bei Weitem nicht an seine vorherigen Regiearbeiten "Speed" und "Twister" heran - beides ausgezeichnet inszenierte Blockbuster. Aus mir unbegreiflichen Gründen hat er nach "Speed 2" nur noch zwei Filme gedreht: "Das Geisterschloss" und das sehr ordentliche Action-Abenteuer "Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens". Seit 20 Jahren kam nichts mehr, dabei wäre er geradezu prädestiniert für ein "Expendables"-Sequel o. ä. gewesen.

Wie dem auch sei: Teil 2 knüpft direkt an den Vorgänger an, dennoch sind es zwei völlig unterschiedliche Kaliber von Actionfilm. Der erste war ein großartiger Actionthriller in der Tradition von "Stirb langsam", das Sequel ist eher eine Mischung aus Actionkomödie und Katastrophenfilm. Der Film braucht lange, um in die Gänge zu kommen und hat bei über zwei Stunden Laufzeit leider einige deutliche Längen. An Jason Patric als Actionheld gewöhnt man sich im Laufe der Zeit ein wenig, aber herausragend ist seine Besetzung nicht gerade. Im Gegensatz zum Original ist jetzt Sandra Bullock der große Star, aber mit ihrem ständigen Klamauk-Gequassel geht sie ganz schön auf die Nerven. William Dafoes Over-the-top-Bösewicht ist in Ordnung, wobei es Drehbuch-seitig schon bemerkenswert ist, dass er der einzige Bösewicht im ganzen Film ist, der das riesige Kreuzfahrtschiff mithilfe seiner Techniktricks unter Kontrolle bringt. So etwas gab es im Genre wohl noch nie - normalerweise bringen die Bösewichter immer eine kleine Armee an Fußsoldaten mit, um Geiseln zu nehmen oder ihr Zielobjekt zu übernehmen: siehe "Stirb langsam", "Air Force One", "Alarmstufe: Rot", "Alarmstufe: Rot 2" usw.

Das Sequel war mehr als fünf Mal so teuer wie das Original, spielte aber weniger als die Hälfte ein. Also ein riesiger Flop. Außer für Sandra Bullock, die statt einer Gewinnbeteiligung eine 25 Mal so hohe Gage für das Sequel bekam (auch für heutige Verhältnisse noch fette 12,5 Mio. US$ - entspricht inflationsbereinigt heute aber schlappen 24 Mio. US$).

Die Action entspricht eher der eines Katastrophenfilms, ist aber in Ordnung, wenn auch nicht so spektakulär und schweißtreibend wie beim Original. Das riesige Kreuzfahrtschiff und die Effekte sind okay bis gut, bis auf einige CGI-Schiffsschrauben etc.

Kein allzu guter Actionfilm, aber auch nicht der Totalflop, auf den die IMDb-Note hindeutet. Ich würde hier schon noch ein Auge zudrücken und 5 / 10 geben (Vorgänger sehr knapp 9 / 10).
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 November 2023, 10:53:03
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Fast Five

(https://abload.de/img/368950_fvae8n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=368950_fvae8n.jpg)

Viele, alte Bekannte aus den anderen Teilen plus Dom & Brian = ne supercoole Crew!

Es macht Spaß, sie bei ihren Überfällen zu beobachten, bei den Rennen, den Kämpfen usw. !

Cool ist auch der Bösewicht aus "Desperado", der hier mal wieder einen Bösewicht spielt, das kann er einfach!
"The Rock" als Gegenpart zu Vin Diesel ist ne coole Socke und die 2 prügeln sich heftig !

Die Szene mit dem Safe auf der Brücke ist etwas too much CGI...
Dafür ist der Rest in Ordnung, teils CGI/teils echte Action!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 November 2023, 09:32:56
Gestern Abend/Nacht bei Amazon Video ausgeliehen:

The Goldsmith

(https://abload.de/img/81axbdwrkrl._ac_uy218i8db6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81axbdwrkrl._ac_uy218i8db6.jpg)

Ein Räubertrio versucht, ein altes Ehepaar mitten im Nirgendwo zu überfallen - Betonung liegt auf "versucht"...
Der Goldschmied und seine Frau haben's faustdick hinter den Ohren...

Die Schauspieler sind solide, es ist alles spannend gemacht & nach ner knappen Stunde wird's ernst..!

Gerade noch Home Invasion Terror, dann wird's ein FolterpoRn alà Hostel...
Leider wird wenig gezeigt, vieles ist Kopfsache :⁠,⁠-⁠)
Was nicht schlecht sein muss, aber ein bisschen mehr explizites wäre cool gewesen!
Hatte auch auf ein paar Fallen im Haus gehofft, aber das war leider auch nix :⁠-⁠\

Warum, weshalb die Alten so sind, kommt irgendwie auch nicht zu Wort, schade!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 11 November 2023, 11:40:05
Nach langer Zeit fand mal wieder der "American Gangster" den Weg in den Player. Seinerzeit schwer gebeutelt von seiner grottigen, das Seherlebnis trübenden DVD-Qualität, durfte das bewährten Pfaden folgende New Yorker Mafiaepos von Meister Scott sich nun in 4k erneut beweisen - und ich bin doch schwer begeistert! Eine tolle, hoch atmosphärische Reise zurück in die 60er und 70er Jahre mit zwei äußerst souveränen Hauptdarstellern, der gewohnt professionellen Inszenierung eines Ausnahmeregisseurs und natürlich dem "True Crime"-Bonus des von Denzel Washington verkörperten echten Frank Lucas (erst vor etwa 5 Jahren verstorben).
Von 7 auf knappe 9 von 10 erhöht!
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 12 November 2023, 02:15:49
Antigang: Home Run (Disney+)

Das nenn ich mal einen weiten Weg: Von der Anno 1975 bahnbrechend gewalthaltigen britischen Krimiserie "The Sweeney" (dt. Die Füchse) über den gleichnamigen, ruppigen britischen Kinofilm von 2012 und dem schon leicht komödiantischen, aber immer noch actionreichen französische Remake ("Antigang") bis zu dem Quatsch hier.

Wir notieren: Der Cast von Version 3 nach obiger Zählung ist noch fast vollständig angetreten, incl. Jean Reno (mit ungewohnter deutscher Stimme) für ein paar irrelevante Szenen, aber eine Rolle spielt eigentlich nur noch Lenoir. Plus leider dessen nerviges Töchterlein (das wird sogar im Dialog zu Recht so festgestellt), die gemeinsam mit Papa Rache für die tote Mama nimmt und eine Terroristenbefreiung verhindert. Schon diese Mini-Plotsynopsis macht klar ist: ein ernstzunehmender Krimi ist das unter keinem denkbaren Aspekt mehr - der Plot ergibt mal so gar keinen Sinn, die Bösewichte sind unbedrohlich, und das Spannungslevel pegelt ständig knapp unterhalb eines Vorrunden-Dartsspiels, das bei mir nebenher lief.

Ein bisschen leidlich kompetent inszenierte Prügel- und Schießaction, überwiegend unblutig und ohne nennenswerten Bodycount sorgt dafür, dass man die kurzen 90 Minuten dann doch dranbleibt. Ein paar weitgehend schale Gags und platte Humorversuche runden das Produkt eher nach unten ab, mehr als 4/10 sehe ich da nicht. Und bitte kein weiteres Sequel...

God is a Bullet
(Amazon Kaufvideo)

Gab mal Zeiten, da gehörten Selbstjustizfilme zum selbstverständlichen Kino- und Videoalltag; heute erntet man für entsprechende Produkte häufig erst mal veritable Empörungswellen oder neudeutsch Shitstorms von politisch überkorrekten Zeitgenossen - vor allem, wenn der Held auch noch erklärtermaßen aus religiösen Motiven handelt. Aus meiner Sicht und was den letzten Aspekt angeht Entwarnung: Interessantere Figur aus dem Protagonistenduo ist ohnehin eher Maika Monroe als volltätowiert-toughe Sektenaussteigerin, die allen religiösen Untertönen u.a. mit dem titelgebenden Spruch eine Absage erteilt.

Wenn man das eher unpolitisch angeht, dann könnte das der wahr gewordene feuchte Traum für Freunde altmodisch-blutigen Revengekinos sein - wenn, ja wenn der nicht für das gebotene massiv überlang wäre. 156 Minuten in der uncut-Version ist einfach zu viel, da schleichen sich Leerlauf und unnötige Seitenhandlungen ein -  kein Wunder, das man auch noch eine rund 30 Minuten kürzere Version für einzelne Märkte zusammenschnitt. Zumal auch die Action, hauptsächlich ein superblutiges Finale und ein paar harte Kampfszenen am Wegesrand, die Laufzeit insgesamt nicht tragen.

Ansonsten ist der Plot weder anspruchsvoll noch besonders ausgefeilt, die Gegenspieler der Helden sind geradezu atemberaubend eindimensional, aber natürlich effektvoll böse; die Randfiguren incl. Foxx dagegen eher unnötiges Beiwerk. Trotzdem (?) - mir hat der insgesamt gefallen, aber wie der große Denker Waldorf einst zu seinem kongenialen Partner Statler sagte "das heißt nicht viel, Dir hat auch der 2. Weltkrieg gefallen".  6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 13 November 2023, 19:52:26
Fast & Furious 6

(https://abload.de/img/368952_ftkcny.jpg) (https://abload.de/image.php?img=368952_ftkcny.jpg)

Nun also der 6. Teil...
Die Story: wie immer, also unwichtig :D
Die Action: Meistens gut, aber manchmal sehr übertrieben, Stichwort "Autobahn/Panzer/Flugzeug" ...
Bei manchen Schnitten wäre einfach 1 Kamera besser, Unfall zeigen und gut is! Nicht immer einen Crash aus gefühlt 15 verschiedenen Kamerawinkeln zeigen... :/
Dafür ist das Ende perfekt! Alle sind wieder zu Hause :) Damit endet die Serie für mich persönlich.

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 14 November 2023, 09:12:30
(https://abload.de/img/unbenannt3j4i6h.jpg)

In Gestalt von ,,the Timekeepers of Eternity" (2021) hat Aristotelis Maragkos aus der dreistündigen 1995er Stephen King TV-Adaption ,,the Langoliers" Tom Hollands einen ungewöhnlichen, auf markante Weise Eigenschaften wie den inhaltlichen Fokus und gesamten Stil des Originals verändernden rund 62-minütigen Schwarzweiß-Experimentalfilm geschaffen – einen ,,cineastischen Remix", sozusagen...

Mit viel Mühe und einer klaren Vision wurden die einzelnen Frames allesamt auf Papier ausgedruckt sowie daraus dann (meist in zerrissenem oder zerknittertem Zustand Collagen-artig angeordnet) per Animation eine neue, stärker auf Craig Toomey (Bronson Pinchot) ausgerichtete Schnittfassung arrangiert. U.a. werden die Langoliers nun in Form von Rissen und Löchern in den betreffenden Szenen dargeboten: Die miesen CGIs wurden sozusagen ,,ausgeschnitten"...

Die ,,unruhige" Optik und unkonventionelle Darbietungsweise mögen viele als ,,anstrengend" empfinden – achtbar ambitioniert ist das Geschaffene indes fraglos. Samt ,,Meta-Ansatz" und neuem Ende entstand so ein inhaltlich und stilistisch verändertes ,,rekontextualisiertes" Ergebnis: Eine interessante Kombination aus ,,Motion Comic", Experimental-Film und ,,Twilight Zone"-Episode...

knappe 7/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-timekeepers-of-eternity/


(https://abload.de/img/unbenannt2xzdfm.jpg)

Zwei Jahre nach ,,Infinite Darkness" gibt´s nun (2023) Nachschub in Sachen ,,Resident Evil"-Animationskost: ,,Death Island". Zeitlich nach ,,Vendetta" (2017), aber noch vor ,,Biohazard" (dem Spiel) angesiedelt, bietet dieser 90-Minüter Fans der Franchise ein Zusammentreffen bekannter Figuren á la Jill Valentine und Leon S. Kennedy sowie Claire und Chris Redfield, welche eine von Mystery, Action und Horror durchzogene Geschichte durchleben, die sie schließlich nach Alcatraz führt, wo es u.a. zu allerlei Fights, Shootouts, Opfer und Mutationen kommt...

Unter der Regie Eiichirô Hasumis entstanden, dessen 2022er ,,Welzard Handy Novel"-Realfilm-Adaption ,,Re:member" ich mochte, wird der Streifen zwar nie langweilig – allerdings wird die ansonsten recht straffe Handlung regelmäßig von ruhigeren, Story-orientierteren Passagen ,,ausgebremst", bei denen einem umso deutlicher gewahr wird, wie belanglos sowohl die Plot-Beschaffenheit und dargebotenen Charaktere als auch wie mau die vernehmbaren Dialoge doch sind. Obendrein empfand ich den Baddie (den menschlichen, nicht die finale Riesen-Kreatur) als eher lahm...

Generell bin ich ohnehin kein übermäßig großer Freund von solchen Animations-Werken, wie sie diese Reihe bislang zu bieten hatte. Ja, an sich ist der Film als ,,technisch gelungen" zu bezeichnen – doch will das Vermitteln von Emotionen einfach nicht überzeugend genug gelingen; was der zu unfiligranen Mimik der Figuren zuzurechnen ist. Wer daran nichts auszusetzen hat sowie nicht so viel Wert auf das Inhaltliche legt, der kann hier durchaus einen Blick riskieren. Bei dem stimmungsvollen Setting und den Möglichkeiten dieser Präsentationsform hatte ich mir bloß etwas mehr erhofft...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 14 November 2023, 10:27:34
Auch von mir mal wieder ein Schnellcheck:

The Fare (Amazon Prime)

Ungewöhnlich designter und mit sehr viel Gefühl gedrehter Zeitschleifenfilm von sportlichen 82 min länge, in dem ein Taxifahrer auf einer Wüstenstraße immer die gleiche Frau einsammelt und sich mit ihr unterhält, bis sie plötzlich aus seinem Fond verschwindet und der Auftrag von neuem beginnt. Grundsympathisch, sparsam, mit zwei guten Darstellern (quasi zu 95 Prozent Kammerspiel im Taxi) und einem frischen Take zum Thema "was ist geschehen". Mehr verrate ich nicht, lohnt sich aber (7,5/10)

7 Donne e un Mysterio (Netflix)

Eine Frau weniger als damals bei Ozon, aber diese Ensembledramödie aus Italien mit einem Mord und sieben Verdächtigen aller Altersklassen (Ehefrau, Schwägerin, Schwester, Töchter, Haushälterin, Geliebte, Großmutter) in einem verschneiten Prachthaus kann sich leider nicht entscheiden, ob er mehr Drama oder mehr Komödie sein soll. Bissige Spitzen ja, aber dann zerfließt wieder alles in Sentimentalität und alles ist sehr wortreich umgesetzt. Am Ende geht dem Geschehen die Luft aus und der Film gerinnt zu einer simplen "We can do it alone"-Botschaft ohne jede Pointe.  (5/10)

Solver (Amazon Prime /OV)

"Solver" wurde nicht synchronisiert, aber das hätte die Katastrophe auch nicht verhindert. Was passiert, wenn man eine Mischung aus "National Treasure" und "Excape Room" mit einem Familienurlaubsbudget in einer Jagdhütte und einem Keller inszenieren will, nämlich genau das. Bemühte, aber emotionsarm-hölzerne Darsteller, die ein geschwätziges Drehbuch aufsagen, während der Regisseur und die Produktion weder filmisch noch dramaturgisch irgendein echtes Interesse wecken können, was das alles knapp über Indie-Amateurniveau hinaus hebt. Man hat sich zwar sehr viel Mühe gegeben, viele Rätsel und Automaten in diese Hütte zu bauen, aber präsentiert werden die auch ohne Verve und bisweilen ohne großartige Logik. Für das Finale, welches teilweise im Off stattfindet, durfte man dann mal wieder einen dieser riesigen Unternehmenslagerkeller benutzen (vll. auch Krankenhaus), aber eigentlich ist das eine lächerliche Kiste, als würde ein 14jähriger für seine Privatproduktion Indiana Jones durchpausen und rufen, seht her, das hier ist ein richtiger abendfüllender Film (2,5/10)



Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 November 2023, 18:08:31
Mit meiner Freundin gesehen:

Final Destination

(https://abload.de/img/238471_fqofnt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=238471_fqofnt.jpg)

Der Tod geht das erste Mal auf die Jagd!

Hier ist alles noch etwas düsterer, IMO! 😁😈

Die Spannung bezieht der erste Teil vor allem aus einer düsteren, unheilvollen Stimmung & wie sie dem Tod nachjagen bzw. davon laufen ^^

Die Anfangssequenz ist natürlich ein Klassiker & einfach geil gemacht!
Wie Tode sind clever und ohne viel CGI inszeniert, man grübelt immer mit, wie & derjenige stirbt + wer als nächstes auf der Liste steht, das macht den Reiz aus 😉

Schauspieler sind i.O., allen voran Tony Todd als Leichenbestatter macht Spaß... 😉

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 November 2023, 18:49:12
Die Miami Cops

(https://abload.de/img/416078_fn8ft7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=416078_fn8ft7.jpg)

Alleine das Intro & der Song... 🙈

Irgendwie passen die 2 nicht in das Szenario. Generell ist der ganze Film nicht gut ! Die Gags wirken gekünstelt und sind selten passend..
Der Story fehlt auch das gewisse Etwas, was die anderen Filme ausgezeichnet hat!

Die Prügeleien sind eher Standard, die Verfolgungsjagden zwar schön 80er, logisch, aber das rettet den Film auch nicht !

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 18 November 2023, 11:06:29
Gestern Abend bei nem Kumpel mit nem Kumpel geguckt, Filmabend unso:

Trainspotting

(https://abload.de/img/288417_f67c69.jpg) (https://abload.de/image.php?img=288417_f67c69.jpg)

"Trainspotting" ist einer dieser Filme, die einem zeigen, warum man keine Drogen nehmen soll! Hier wird nix verherrlicht, wie manche Kritiker behaupten, hier werden junge Menschen gezeigt, die herionabhänging sind, in einer wirklich abgefuckten Stadt leben, dreckig und heruntergekommen... :-/

Die Darsteller sind alle brilliant, der Soundtrack ist perfekt, Blur, Iggy Pop usw. & der Grundton ist nicht dauerhaft depressiv, sondern es wird vor allem durch Spud´s Art aufgelockert, z.b. beim Vorstellungsgespräch!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Max Blank am 18 November 2023, 17:24:50
Zitat von: PostalDude am 18 November 2023, 11:06:29Gestern Abend bei nem Kumpel mit nem Kumpel geguckt, Filmabend unso:

Trainspotting

(https://abload.de/img/288417_f67c69.jpg) (https://abload.de/image.php?img=288417_f67c69.jpg)

"Trainspotting" ist einer dieser Filme, die einem zeigen, warum man keine Drogen nehmen soll! Hier wird nix verherrlicht, wie manche Kritiker behaupten, hier werden junge Menschen gezeigt, die herionabhänging sind, in einer wirklich abgefuckten Stadt leben, dreckig und heruntergekommen... :-/

Die Darsteller sind alle brilliant, der Soundtrack ist perfekt, Blur, Iggy Pop usw. & der Grundton ist nicht dauerhaft depressiv, sondern es wird vor allem durch Spud´s Art aufgelockert, z.b. beim Vorstellungsgespräch!

5/5
Die Frühstücksszene werd ich nie vergessen (Bettlaken usw...) :mr.green:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Mills am 18 November 2023, 21:24:15
Vor Kurzem auch wieder gesichtet. Im Prinzip sind ja soo viele Szenen legendär!  :respect:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 November 2023, 19:25:56
Zitat von: Max Blank am 18 November 2023, 17:24:50
Zitat von: PostalDude am 18 November 2023, 11:06:29Gestern Abend bei nem Kumpel mit nem Kumpel geguckt, Filmabend unso:

Trainspotting

(https://abload.de/img/288417_f67c69.jpg) (https://abload.de/image.php?img=288417_f67c69.jpg)

"Trainspotting" ist einer dieser Filme, die einem zeigen, warum man keine Drogen nehmen soll! Hier wird nix verherrlicht, wie manche Kritiker behaupten, hier werden junge Menschen gezeigt, die herionabhänging sind, in einer wirklich abgefuckten Stadt leben, dreckig und heruntergekommen... :-/

Die Darsteller sind alle brilliant, der Soundtrack ist perfekt, Blur, Iggy Pop usw. & der Grundton ist nicht dauerhaft depressiv, sondern es wird vor allem durch Spud´s Art aufgelockert, z.b. beim Vorstellungsgespräch!

5/5
Die Frühstücksszene werd ich nie vergessen (Bettlaken usw...) :mr.green:


*kotz*

@Topic:

Mission Impossible 7

(https://abload.de/img/41meaekmbwl._sx300_syokiyk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=41meaekmbwl._sx300_syokiyk.jpg)

Ein Computervirus, der sich selbständig gemacht hat, ähnlich wie Skynet, ich mag das ! 😁
Dann sind sogar viele alte Leute dabei, Nostalgie pur! Die Story ist wie immer spannend, gut gemacht & mit einigen Überraschungen!

Wie so oft, viele verschiedene Länder, quasi perfekte, handgemachte Action, Verfolgungsjagden, Stunts, geil!

So gehen Filme! So geht Kino! Freue mich auf den 8. Teil! Freue mich auf 2025!

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 November 2023, 23:20:11
Gerade gesehen:

Final Destination 2

(https://abload.de/img/81870_fx1f3j.jpg) (https://abload.de/image.php?img=81870_fx1f3j.jpg)

Spannend, blutiger als der 1. Teil und Anspielungen auf Flug 180 en masse! Ein typischer 2. Teil ;)

Dieses Mal ist es ein Unfall auf der Autobahn, dem erst mal ein paar Leute überleben, aber man kennt ja den Plan des Todes... 💀😈

Grundsätzlich gibt die Story nicht viel her, das stimmt, aber im Prinzip warten wir alle doch nur darauf, wie die Leute verrecken & vor allem wann :D
Die Tötungsszequenzen sind wieder mal fies & gut gemacht... 😈

Tony Todd ist wieder als düsterer Leichenbeschauer dabei & sogar Clear Rivers hat es bis zu diesem Teil geschafft.., irgendwie  ;)
Die anderen Schauspieler sind entweder nervig oder unwichtig, aber alle durchschnittlich, was ja wie oben erwähnt eh wurscht ist, der Tod ist der Star 💀

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 23 November 2023, 11:41:15
Update:

The System (Prime)

Action by the Numbers für wenig Geld: Tyrese Gibson spielt einen Neu-Knacki, der in einem Privatgefängnis irgendwelche "Gladiatorenkämpfe" auschecken soll. Es wird heftig geprügelt, Jeremy Piven chargiert nach Kräften und Terrence Howard gibt den Miyagi-Kenobi für "auf die Schnauze". Ungewöhnlich ist der "enge" Look, der wohl den beengten Drehorten geschuldet war, bisweilen semidokumentarisch. Ist alles drin, incl. Gibson kranker Tochter und einer Rocky-Montage. Kann man schauen, wäre aber auch vor 20 Jahren gleich auf DTV durchgereicht worden.

The Trees have Eyes (Prime)

Gloriose Billiggurke, die wohl sehr lange im Regal lag. Irgendwelche Kopfgeldjäger suchen in einem Waldstück nach einem Flüchtigen und begegnen einer Gruppe von jungen Leuten beim Zelten, komplett mit Eifersuchtskäse und lesbischem Pärchen. Da werden sogar Klamotten beim Baden versteckt. Dann plötzlich ist der Wald grundlos voll mit Zombies und die sind irre langsam, aber alle Figuren auch irre langsam. Binnen fünf Minuten ist der Cast auf 5 Prozent zusammengefressen und dann bin ich fast weggenickt. Da hat jemand zu viel The Walking Dead geguckt und es wird auch rumgeschmoddert, aber ansonsten ist das C-Kategorie ganz unten und sogar mit 75 Minuten deutlich zu lang.

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 27 November 2023, 13:31:10
LEO (Netflix)

Mal was Anderes, Animation von Sandlers "Happy Madison" und er spricht dann die fast 75jährige Brückenechse, die seit 1949 in einer fünften Klasse das Terrarium mit einer sarkastischen Schildkröte teilt und denkt, bald sterben zu müssen. Weswegen er einen Plan ausheckt, von dort in die Sümpfe der Everglades zu entkommen. Allerdings rutscht ihm dabei während des Wochenendaufenthalts bei einem der Kinder raus, das Tiere mit Menschen reden könne, wenn sie wollen - und das alte Reptil wird zum psychologischen Betreuer aller möglichen Schulkinder.

Inhaltlich ist sehr bald klar, was da kommt, aber das macht nichts, denn als "alter Held" macht sich Leo ganz großartig, es gibt sehr sehr schöne Gags und viele Spitzen gegen "moderne Kinder" und "moderne Eltern" - und einiges zum Thema "Unterrichtsarten damals und heute".
Die Probleme, die sich daraus ergeben sind leider etwas hausgemacht und die Lösungen sind banalster Kram, der Gagquotient ist allerdings sehr hoch.

Was den Film für mich allerdings zu einer immer wieder unerträglichen Angelegenheit macht: es wird sich immer wieder den Banalitäten von Jugend und Alter gewidmet, indem man kurz oder lang in imho echt peinliche Musicalsongs ausbricht.
Ich kann das Gesinge während Animationsfilmen eh nicht leiden und konnte es auch bei Disney schon nicht ab, das hier ist ein neuer Tiefpunkt, weil man das auch alles gleich schon schön platt direkt eingedeutscht hat.
Eine Nummer hat wenigstens optische Kicks, aber der Rest besteht nur daraus, dass sich Kind und Echse hingebungsvoll ihr Schicksal vorsingen, über sieben Jahre geht das voll ins Fremdschämzentrum.

Von den 106 Minuten hab ich so vermutlich 25 Minuten vorgespult, der Rest ist aber sehr amüsant.

Ohne Songs 8/10, mit Songs maximal 6/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 28 November 2023, 17:53:04
Final Destination 3

(https://abload.de/img/179704_fsai1r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=179704_fsai1r.jpg)

Irgendwie nicht so mein Teil, irgendwie weiß ich nicht so recht, warum...

Es splattert gut, die Idee mit den Fotos bringt frischen Wind rein (soweit das möglich ist) und die Musik ist passend. ("there is someone walking behind you..." 😁 )

Die Anfangssequenz in der Achterbahn ist ja schon gut gemacht, der Rest danach ist Schema F & enthält auch einige Anspielungen auf die anderen Teile, aber die Charaktere sind mir dieses Mal vollkommen wurscht 😂

An sich ein solider Teil, der Fans auf jeden Fall Spaß macht, aber nicht an die anderen Teile ran kommt!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 30 November 2023, 18:36:42
Alarmstufe Rot 2

(https://abload.de/img/451776_fcbi7s.jpg) (https://abload.de/image.php?img=451776_fcbi7s.jpg)

Dieses Mal ist der Koch auf einem Zug!

Terroristen entführen einen Zug & kontrollieren einen Satelliten...

Der Bösewicht ist IMO absolut NICHT ernstzunehmen... 🤣😕

Dafür aber Casey! Wie im ersten Teil nimmt er sie Terroristen nach und nach auseinander! Action macht auch Bock, bisschen blutig ist es auch, die Sprüche zünden nicht immer, manche sind echt schlecht! 😂

Nicht ganz so gut wie der erste, aber dennoch ein ganz guter Actionfilm...

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 1 Dezember 2023, 09:26:50
Bei ,,Kill Shot" (2023) handelt es sich um einen gejagt-durch-Berge-und-Wälder-Low-Budget-Action-Thriller, in dem zwei Personen (Rib Hillis und Rachel Cook) in der Wildnis Montanas einen Aktenkoffer voller Geld finden sowie daraufhin stracks mit einer Gruppe schwer bewaffneter Baddies aneinander geraten, die das Vermögen zuvor von Afghanistan nach Nordamerika geschmuggelt hatten...

Positiv: Schöne Landschaftsaufnahmen sowie einige nicht unansprechende Augenblicke und Elemente. Negativ: Vorhersehbar, mau gespielt sowie mit schwach arrangierter Action und einer unschicklichen Objektifizierung der Darstellerinnen. Zudem nimmt sich der Streifen unvorteilhaft ernst. Hätte man das Ganze eher auf Guilty-Pleasure-Fun ausgerichtet, hätte durchaus ein zwar simpel gestrickter, jedoch unterhaltsamer Genre-Flick draus werden können. So aber kommen da einfach zu viele Negativ-Faktoren zusammen...

2,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/kill-shot/

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"ARQ" (2016) ist ein kleiner Low-Budget-Science-Fiction-Zeitschleifen-Thriller von Tony Elliott, der sich (in einer zerstörten, von Krieg und Umweltproblemen gebeutelten Zukunft angesiedelt) nahezu komplett im Innern eines Hauses entfaltet. In dem Film muss sich der unabsichtliche (weil eigentlich eine Energiequelle bauen wollende) Erfinder einer "Zeitmaschine" (Robbie Amell) mit einigen Home-Invadern (u.a. Shaun Benson und Gray Powell) herumschlagen – wobei er des Öfteren getötet wird sowie beim jeweils "nächsten Durchgang" sein Vorgehen entsprechend anpassen muss. Ebenfalls mit in dem Ganzen verstrickt: Seine Ex-Freundin Hannah (Rachael Taylor)...

Zwar sind die Charakter-Zeichnungen recht "dünn" geraten und kristallisieren sich etwaige Backstorys erst häppchenweise im Verlauf heraus – doch gehen die Darsteller vollkommen in Ordnung, resultiert u.a. aus Erkenntnissen über die Motive der beteiligen Personen durchaus die eine oder andere nette Offenbarung und sorgen "Bedingungs-Veränderungen" innerhalb der fortschreitenden Time-Loops für Abwechslung. Handwerklich rundum solide in Szene gesetzt, wurde die Spannungs-Erzeugung einem flotten Tempo untergeordnet und schafft es "ARQ" letztendlich sogar, sich nicht beklagenswert unvorteilhaft in Sachen Logik zu verzetteln. Kurzum: Oberflächliche, aber kurzweilig-unterhaltsame Kost...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 Dezember 2023, 10:36:12
Bei YouTube ausgeliehen & gestern spätabends angesehen:

Drunken Master: The Beginning

(https://abload.de/img/movieposter4yeqa.jpg) (https://abload.de/image.php?img=movieposter4yeqa.jpg)

Ich mag die Trainingsszenen - Wie er kämpft, klettert usw. ist stark!

Die Story dagegen ist komplett zu vernachlässigen, das Schauspiel auch, aber die Kämpfe, die sind stark!
Natürlich bisschen mit Gags versehen, ist ja eher ne Kampfsportkomödie!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: DisposableMiffy am 3 Dezember 2023, 14:04:29
Robocop 3

Wenn man ignoriert, dass es ein Robocop-Film sein soll und Teil 3 einfach als Actionkomödie guckt (der Darstellerwechsel kommt einem da entgegen), dann unterhält der Film einigermaßen. 1993 war die Effektewelt auch noch in Ordnung, so dass das Ding besser aussieht als Vieles, was heutzutage veröffentlicht wird.

Ich kannte den als einzigen Teil der Reihe bisher nicht und hatte eine Vollkatastrophe erwartet. Gut geht anders, aber ich habe meine Zeit schon für weniger Unterhaltungswert verschwendet.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 5 Dezember 2023, 09:19:33
In dem finnischen Horror-Streifen ,,Koputus" (internationaler Titel: ,,the Knocking") aus dem Jahr 2022 geht es um drei inzwischen erwachsene Geschwister (zufrieden stellend verkörpert von Saana Koivisto, Inka Kallén und Pekka Strang), die zu dem inmitten eines Waldes gelegenen Haus ihrer Eltern fahren, um es zu verkaufen. Seit einem tragischen Vorfall in ihrer Kindheit – im Zuge dessen ihr Vater brutal ermordet wurde sowie ihre Mutter spurlos verschwand – war jenes unbewohnt. Vor Ort angekommen, fangen sich kurzerhand gewisse ,,Merkwürdigkeiten" zu häufen an...

Bei dem solide in Szene gesetzten Werk Joonas Pajunens und Max Seecks haben wir es mit einem nicht allzu spannenden ,,Slow Burn" zu tun: Das nicht sonderlich enge Verhältnis zwischen den Geschwistern wird ebenso aufgearbeitet wie verschiedene traumatische Erlebnisse aus ihrer jeweiligen Vergangenheit, dies und jenes wird unheilschwanger-creepy angedeutet und so einige klassische Genre-Elemente (á la eine sie zu warnen versuchende ,,externe Person") werden fürs finale Drittel in Position gebracht – in welchem der vordergründige ,,Horror-Gehalt" dann kräftig gesteigert wird...

Atmosphärisch weiß der Film dank seines nordischen Wetters (feucht, kühl, wenig Sonne) und Settings (ein rustikal-unmodernes, abgelegenes Haus im dunklen Wald), seiner erzählten Geschichte und angepassten Bebilderung zu gefallen. Dazu noch etwas Folklore, eine flüchtige Öko-Botschaft, einzelne (seitens der Musikuntermalung stets akzentuierte) Jump-Scares und viel ,,Typisches". Im letzten Akt wird´s zudem surrealer – Stichwort: rotes Licht – aber auch plumper. Insgesamt ist ,,the Knocking" kaum der Rede wert. Was hinter dem Titel steckt, ist allerdings durchaus nett fies... 

4/10

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Am 03. Juni 2017 wurde die Whistleblowerin Reality Leigh Winner vom FBI verhaftet. Auf der Basis der Original-Audioaufnahmen der damit verbundenen Hausdurchsuchung und Befragung schuf Tina Satter ihren 2023er Film ,,Reality" – und das mit Sydney Sweeney in der Hauptrolle sowie sich 1:1 an jedes damals gesprochene Wort haltend. Die Tatsachen-Treue erstreckt sich sogar so weit, dass die Sätze, die im offiziellen Protokoll geschwärzt bzw. redigiert wurden, ebenfalls entsprechend ausgelassen werden: An jenen Stellen verschwindet punktuell der- oder diejenige einfach, flackert das Bild, setzt der Ton aus und/oder wird beides verfremdet...

Satter´s Werk ist ambivalent; nicht unbedingt objektiv – der unverfälschten Dialoge zum Trotz. Fraglos hat Reality eine Straftat begangen, deren Ausmaß im Bereich ihres Gefahren-Potentials nicht konkret zu erfassen bzw. zu benennen ist – allerdings verteidigt der Film ihre Entscheidung, dieses vertrauliche Dokument zu leaken, mehr oder minder direkt. Unabhängig der Medien-Kritik sowie des Anprangerns fehlender Transparenz der Geheimdienste und Amtsträger ist ,,Reality" vor allem aber eins – nämlich ein nicht bloß konzeptionell und stilistisch feines True-Life-Drama mit einer hervorragenden Sydney Sweeney...

8,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/reality/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 Dezember 2023, 09:39:29
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Final Destination 4

(https://i.ibb.co/YkZ63tb/289482-f.jpg) (https://imgbb.com/)

Irgendwie der bislang schlechteste Teil... 😕

Der Anfang mit den NASCAR's ist schon ganz cool, aber leider sind die Computereffekte einfach schlecht ! ☹️
Story ist natürlich wurscht, wie immer! Aber die "sie sind der nächste" ist dennoch nicht so gut gemacht, wie in den anderen Teilen...
Die Morde sind auch wieder schön gemacht, aber manchmal was blutleer bzw. man sieht nicht wie das Opfer nach dem Unfall aussieht...
Die "Visionen", die er hat, sind leider schlecht gemacht... 😑

Und der Schwarze sieht doch aus wie Denzel Washington! 😂
Dafür gabs schon ein paar coole Anspielungen auf die vorherigen Teile. 😉

Fazit: Solider Nachfolger, mehr nicht.

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 8 Dezember 2023, 10:00:58
Gestern Abend/Nacht bei Magenta TV gesehen:

Flug durch die Hölle

(https://i.ibb.co/1GXWQV5/Flug-durch-die-Hoelle.jpg) (https://ibb.co/1GXWQV5)

Coole Flugaction mit einigen bekannten Gesichtern , aber ohne viel Ballerei, da das titelgebende Flugzeug im Originaltitel ohne Waffen fliegt.
Ein verdammt junger Ving Rhames, William Dafoe mit Schnäuzer, Danny Glover in einer ungewohnten Rolle uvm. - Diese spielen aber auch halbwegs gut - im Gegensatz zum Hauptdarsteller - Brad Johnson, der guckt irgendwie nur dumm aus der Wäsche...!

Die Story erinnert im allgemeinen an "Top Gun", was ja nicht unbedingt schlecht ist ! Hier wird ein bisschen mehr hinterfragt, wie sinnlos Krieg ist, insbesondere der Vietnam Krieg, aber es wird jetzt keine Generalkritik!
Natürlich werden hier auch alle möglichen Klischees erfüllt, aber es ist kein Vergleich zu "Top Gun" oder anderen.

Später geht's sogar in den Dschungel, damit setzt der Film sich positiv ab!
Die Action ist geil gemacht, schöne Kulissen, ja auch ein paar Modelle, aber das ist immer noch besser als der CGI-Quatsch heutzutage!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 8 Dezember 2023, 10:49:17
,,Heojil kyolshim" (deutscher Titel: ,,Frau im Nebel", internationaler Titel: ,,Decision to Leave") ist ein südkoreanisches Krimi-Lovestory-Melodram von Regisseur Park Chan-wook aus dem Jahr 2022. Vielerorts wird der Film als Mystery-Thriller vermarktet – ohne aber ernsthaft spannend oder unvorhersehbar zu sein. Handwerklich gibt es indes nichts zu beanstanden: Die komplette Inszenierung ist sehr hochwertig – voller Details, die schön zu registrieren sind, wenn man drauf achtet – und auch die beiden Hauptdarsteller Jang Hae-joon und Song Seo-rae überzeugen rundum...

Neben dem ,,Style" (selbst eins der Poster-/Covermotive ist erwähnenswert schön) passt hier zudem auch der Anteil an ,,Substance", denn die mit verschiedenen Subplots aufwartende Geschichte entfaltet sich inspiriert ausgearbeitet und legt dabei viel Wert auf seine Protagonisten (samt Themen/Elemente wie Manipulation, Sehnsucht, Bedauern, Liebe, Entfremdung und Obsession). Der Neo-Noir-Part hat einzelne Brutalitäten und einige morbide Images zu bieten – wie z.B. Ameisen auf den glasigen Augen eines Toten – wogegen anderes aber auch ,,verspielt" anmutend daherkommt...

Okay... warum also ,,unterm Strich" nur die mittelprächtige Wertung? Manches habe ich mir einfach spannender und atmosphärischer gewünscht – etwa in der Art von ,,Stoker" – worüber hinaus es auch im Vorliegenden mal wieder unrealistisch-albernen ,,Asia Humor" (speziell bei einem Polizisten) zu verzeichnen gibt (zwar nicht viel – aber trotzdem). Obendrein beträgt die Laufzeit knapp 140 Minuten. 110 hätten es ebenfalls getan – weshalb bei mir punktuell die Empfindung ,,gediegene Langeweile" heraufbeschworen wurde. Das Ende am Strand gefiel mir wiederum herausragend prima...

5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 8 Dezember 2023, 19:21:35
Anchor (Prime)

Über weite Strecken sehr angenehm gruseliges asiatisches Filmchen, welches zuerst tierisch auf Horror macht, dann auf "Psycho" und irgendwann irgendwo bei Thriller strandet. Zwar etwas breitgetreten und am Ende, wenn der Clou raus ist (den man sich erarbeiten kann, wenn man möchte) geht es noch weiter und weiter, da hätte man etwas straffen können, aber der Film spielt recht gut mit den Themen Geister, Hypnose und Persönlichkeitsspaltung. Kann man sich entspannt geben.

Blackout - Im Visier des Kartells

Josh Duhamel in einer Gedächtnis-verloren-Kiste, bei der man im obligaten Krankenhaus in Mexico aufwacht, überall schleichen Killer rum und man darf nun raten, ob er nun ein Guter oder ein Böser ist. Ein MacGuffin fliegt auch rum (der ist so unwichtig, dass sogar die Erklärung, was es ist, deppert ist), aber viel schlimmer wiegt, dass die Bösen sich bei diesem JohnWick-McClane-Klon für Arme nicht entscheiden können, ob sie an seine Erinnerung wollen oder ihn killen. Nach 20 Minuten sind die Pferde gesattelt, danach dreht sich der Film mit irgendwie mittelprächtig inszenierten Kampfszenen und den dümmsten Schußszenen seit A-Team im Kreis, während in einer Nebenrolle ein unglaublich scheiß aussehender Typ, der früher mal Nick Nolte war, mit noch beschissenerer Synchro rummosert und Leute ankackt, die das gar nicht lustig finden. Das alles hat einen B-Liga-Look, welcher nicht mal an gängige TV-Formate ranreicht, aber im Krankenhaus gibt es halt viel zu werfen, umzuschmeißen oder anzustechen und zu zerschneiden. Mein Interesse hat nur 35 Minuten gereicht, insofern funktioniert die Chose auch gut mit Vorspulen (nicht).
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Dezember 2023, 10:41:59
Gestern Abend/Nacht bei Magenta TV ausgeliehen:

Sympathy for the Devil

(https://i.ibb.co/M6mcyRb/Unbenannt.jpg) (https://imgbb.com/)

Collateral meets Nicholas Cage! 😈

"The Driver" will einfach nur seine schwangere Frau im Krankenhaus besuchen, als plötzlich jemand ("The Passenger") mit einer Knarre bei ihm ins Auto steigt & ihn zwingt, nach Boston zu fahren...

Cage ist in Overactingbestform ! Der Film ist schon spannend gemacht, einer kleinen Wendung inkl. ! 😉
Auch wenn die Autofahrt auf Dauer was öde sein kann, der Ortswechsel tut dem Film dafür gut.
Dafür sind die Dialoge oft nicht der Bringer, Joel Kinnaman als Fahrer trägt nicht allzu viel bei, Cage trägt eindeutig mit seiner Art den Film!

Der Soundtrack rockt noch obendrein!  :dodo:   Auch wenn die Chance vertan wurde, den gleichnamigen Song der Stones im Film unterzubringen! 😜
Teuflisch starker Roadtrip!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 11 Dezember 2023, 19:09:26
Final Destination 5

(https://i.postimg.cc/x8B8dcrS/332139-f.jpg) (https://postimages.org/)

Same Procedure as every Film! Einer hat ne Vision, holt ein paar Leute raus aus einer Situation, die sie nicht überleben solllen !

Tony Todd ist auch wieder dabei und am Ende gibt es eine ziemlich coole Verknüpfung zum 1. Teil 😈😉
Die Sterbeszenen sind auch ganz lustig gemacht, auch wenn einiges wieder deutlich CGI ist... -_-
Die Charaktere sind dieses Mal auch wieder etwas sympatischer IMO & die ganze Atmosphäre ist düsterer als im 4. Teil !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 14 Dezember 2023, 09:27:55
Inspiriert seitens eines wahren Falles aus dem Jahr 1994, handelt es sich bei Nick Kozakis' ,,Godless: The Eastfield Exorcism" (in Deutschland: ,,Godless – der Exorzismus der Lara Levonde") um einen eher unkonventionellen 2023er Low-Budget-Exorzismus-Streifen aus australischen Landen...

Mit dem leicht nachrecherchierbar, was dort vor fast 30 Jahren geschehen ist, hat man es im Vorliegenden mit keinem Film zu tun, der bspw. umherfliegende Gegenstände oder schwebende Menschen aufweist – sondern eher mit einer spirituell-religiösen True-Crime-Horror-Story, die dabei auf übernatürliche Andeutungen und Motive zurückgreift...

Die Make-up-Kreationen sind von guter Qualität und ,,das Ungemütliche" der Ereignisse sorgt mit dafür, dass die Absicht/Botschaft des Ganzen in evidenter Weise vermittelt wird. Dieser Exorzismus ist nicht ,,aufregend" im klassischen Sinne – er erzeugt Anspannung, Wut und Mitleid. Umso heftiger, emotional effektiver schlagen spezielle Augenblicke im finalen Drittel zu Buche...

Dank seiner mit dem realen Fall verbundenen ,,Perspektive" ist ,,Godless" ein innerhalb des Genres irgendwo in der Nachbarschaft von Scott Derrickson´s ,,the Exorcism of Emily Rose" und ,,Requiem" (mit Sandra Hüller) zu verortender Streifen dieser Art, der durchaus ein Anschauen wert ist – wobei man sich vom deutschen Covermotiv weder abschrecken noch fehlleiten lassen sollte...

6,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/godless-der-exorzismus-der-lara-levonde/


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Mit ,,Godzilla Minus One" (2023) haben es Regisseur Takashi Yamazaki und die japanische ,,Toho"-Schmiede nicht nur geschafft, pünktlich zum 70-jährigen Jubiläum meinen neuen Lieblingsfilm dieser legendären, inzwischen zig Filme umfassenden Franchise herauszubringen, sondern zugleich auch einen Genre-Vertreter, dem es vorbildlich gelingt, dem Publikum ordentlich ausgestaltete menschliche Charaktere zu präsentieren, die nicht ,,dem Spektakel" untergeordnet werden und mit denen man daher ergiebig bis zum Schluss mitzufiebern vermag – und das unabhängig dessen, dass Godzilla selbst über mehrere Verlaufsphasen hinweg überhaupt nicht konkret präsent ist...

Die Ansiedlung der Ereignisse unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkriegs im schwer gebeutelten, demoralisierten Japan markierte eine clevere, u.a. metaphorisch geschickt mit vielen inhaltlichen Motiven verknüpfte Wahl – worüber hinaus es einzelne Anspielungen auf den allerersten Godzilla-Streifen zu verzeichnen gibt sowie die mangelhaft-knappen Ressourcen (teils als Folge der exzessiven Kriegsführung des Landes) kein auf eine große militärische Macht zählen könnendes Vorgehen im Kampf gegen die Riesenechse zulassen...

Mit einem Budget von umgerechnet rund $15 Millionen können die Effekte (erwartungsgemäß) nicht mit denen teurer Hollywood-Blockbuster mithalten – doch können sie sich dennoch absolut sehen lassen und stellen sie einen prima zufrieden. Die Darsteller gehen ebenfalls in Ordnung – für einige ,,melodramatischen Ausbrüche" können sie ja nichts – worüber hinaus das Sounddesign mitunter wunderbar wuchtig ertönt (gerade beim imposanten Abfeuern des ,,atomaren Atems"). Humor ist dankenswerterweise nahezu überhaupt nicht vorhanden – obgleich ich jedes Mal beim Auftauchen der Tiefseefisch-Kadaver (ungewollterweise) ein wenig schmunzeln musste...

Nach dem Höhepunkt des Streifens, zumindest meiner Meinung nach – nämlich Godzilla´s erster Angriff auf Tokio – hätte die zweite Filmhälfte vom Pacing her von leichten Straffungen (im Bereich der Planungen, wie man Godzilla denn hoffentlich besiegen können würde) profitieren können – und auch das Ende hätte ich so nicht unbedingt gebraucht (die vorletzte Szene noch weniger als die allerletzte) – allerdings ändern diese Kritikpunkte nichts an dem wahrlich positiven Gesamteindruck. Ich hoffe, Hollywood hat sich für zukünftige Blockbuster fleißig Notizen gemacht...

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 17 Dezember 2023, 12:24:42
Hunt (Amazon 99 Cent)

Zwei südkoreanische Geheimdienste gegeneinander und gemeinsam (?) gegen die Nordkoreaner, und das alles zu einer Zeit, als auch Südkorea noch eine folterfreudige Diktatur war. Oder so ähnlich.

Ganz ehrlich, mehr als diese zwei Zeilen Handlung habe ich auch nicht verstanden von diesem gut zweistündigen Actionthriller aus dem derzeitig marktführenden asiatischen Filmland (sofern man nicht auf großformatigen Leindwandkrieg samt eingebauter Propagandamessage steht). Neben der verwickelten Handlung und den fehlenden historischen Kenntnissen über Zeit und Region erweist sich überdies als nicht hilfreich (ja, ich weiß, ein furchtbares Übelklischee), dass sich die zwei Hauptfiguren verflucht ähnlich sehen und man ständig überlegt, wer gerade agiert. Was also tun, mit den 2 Stunden ? Bei mir lief das so, dass ich mir parallel ein paar Sportübertragungen angesehen und mich immer den auf den Film konzentriert habe, wenn da Action angesagt war. Und das ist erfreulich oft der Fall, und wenn, dann kesselt die ganz gut - die großkalibrigen Feuergefechte mit MP und Sturmgewehr haben durchaus ansatzweise "Heat-"Qualität. Hier zeigt sich auch, dass solche Ballereien eigentlich immer dann am besten rüberkommen, wenn eben nicht ein unbesiegbarer Held dutzende Baddies mit links umlegt, sondern wenn die Kugeln in einem Ausmaß fliegen, dass beide Seiten ganz fix sowohl Sieger als auch Verlierer sein können.

Ein paar schöne große alte Autos und Handys im Backsteinformat runden die gelungene 1990er Optik ab. Bleibt die Frage, wie man Filme bewertet, deren Handlung weitgehend an einem vorbeigehen - ich sagt mal vorsichtig 6/10, was so grob meine Standardnote für das neuere SK-Actionkino ist.

Let him go
(Amazon Prime)

Kurz vor dem Rausflug bei AP doch noch mal gesichtet - ja, der hat einen eigenen Thread, aber für einen kurzen Abschiedsgruß muss das hier reichen. Kostner mal wieder im Standard-Modus als knurriger Semi-Westernheld (Last Western Hero ?) regelt eine Sorgerechts- und Misshandlungsproblematik auf die US-Art (Anno 1965 oder so) - natürlich nicht "Jugendamt oder Gericht einschalten", sondern Knarre einpacken und hinfahren.

Muss man mögen, diese Sichtweise - nachdem ich neulich über "God is a Bullet" gedämpfte Zustimmung geäußert habe, kann und darf ich hier eigentlich nicht überkritisch sein, aber ganz objektiv geht das eigentlich gar nicht, was hier zu sehen ist ("der neue Schwiegersohn passt mir nicht - also hole ich da mal eben meinen Enkel mit Gewalt ab"). Davon abgesehen funktioniert der auch als Rache- und Selbstjustizthriller nur maßvoll, weil da über die meiste Zeit wenig passiert, weil der potentielle Chefrächer relativ wirkungslos agiert und weil der auch im Finale irgendwie nicht ganz auf Ballhöhe ist, kann man aber hier spoilerfrei nicht vertiefen. 

Für den Film sprechen (schon wieder) eine gelungene Nostalgieoptik samt vieler alter Autos und das solide Zusammenspiel von Costner und Lane, die mit Leslie Manville eine absolut adäquate Gegenspielerin haben. So richtig drin in dem Film war ich trotzdem nie, daher "nur" 5/10.

Wingwomen (dt. wohl "Diebinnen", der Titel ist genauso lahm wie der ganze Film) (Netflix)

Also mal als Disclaimer vorweg: Ich habe kein grundlegendes Problem mit dem weiblichen Actionkino - ganz platt gesagt ist es eigentlich schnurzpiepegal, wer da den Finger am Abzug hat. Bei genauerer Betrachtung gibt es aber auch Gründe, warum das an der Kinokasse selten zieht und bei wertkonservativen Actionfans nicht so gut ankommt: Zu selten agieren die Damen da mit dem Einsatz und der Fitness einer Charlize Theron oder auch einer Ivana Miličević ("Banshee"); zu oft wird erkennbarst gedoubelt ("Jolt") oder die Intaktheit des Makeup hat Vorrang bei der Gestaltung der Fightsequenzen (Gruß an Frau Lopez).

Trotzdem hatte ich die meisten der letzten Female-Empowered-Actionmovies noch im soliden Bereich um 4-6 verortet, aber mit dem hier ist meine Leidensfähigkeit deutlich überschritten. Netflix hat Frau Laurent ordentlich Geld und offensichtlich völlige carte blanche gegeben, in der Hoffnung auf ein Produkt, das sich auch und gerade Frauen ansehen mögen. Daher wird ausgiebig über Frauenfreundschaften (bis hin zu lesbischen Untertönen), Eifersüchteleien und Schwangerschaften (natürlich ohne vorherigen Sex) gesprochen und entsprechend agiert. Männer kommen erst gar nicht vor, und wenn, dann als Hundemörder, die man pflichtschuldigst und auf offener Straße abknallen darf.

Blöderweise hat Frau Laurent bei aller Begeisterung für weibliche Themen irgendwie vergessen, dass sie auch etwas Action, Spannung oder einen sinnhaften Plot einbauen sollte. Eine alberne Drohnenjagd am Anfang, ein paar sinnfreie Schüsse auf ein (doofe Idee) "unsichtbares" Haus im Wald und die paar schon erwähnten umgelegten toxischen Männer füllen das Actionkonto für einen 100-Minüter nicht mal zur Hälfte. Eine ansatzweise originell inszenierte Kampfsequenz in der Filmmitte könnte als singuläres Highlight durchgehen, wird aber lange vor dem Ende einfach abgebrochen, warum auch immer. Und die angetextete Einbruchssequenz als großes Finale ist eine echte Lachnummer, selbst die vergeigen unsere Damen bei objektiver Betrachtung.

Und dann der Schluss, ach herje, ich weiß nicht, wie ich das halbwegs spoilerfrei hier unterbringen kann. Sagen wir mal so: Erklärt wird das zwar keine Sekunde, aber darauf DASS es so kommt, hätte ich bei der tranigen Machart schon bei der ersten Andeutung ganz zwanglos eine Monstersumme gesetzt, so ich eine hätte.

Die Vorhersehbarkeit macht die Sache natürlich nicht besser. 3/10 für weitgehend verschwendete Lebenszeit - abgebrochen habe ich den eigentlich nur deshalb nicht, um hier noch einmal mit Endwertung ablästern zu können.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 17 Dezember 2023, 21:03:37
Weihnachtsfilmabend bei meinem besten Freund im Heimkinokeller:

Black Christmas (2006er Remake)

(https://i.postimg.cc/DzmvK2pS/113613.jpg) (https://postimages.org/)

Ein Irrer, der aus der Anstalt geflohen ist, ein paar junge Studentinnen, die in seinem ehemaligen Wohnhaus eine Weihnachtsparty feiern - das klingt nach Spaß, macht auch Spaß!

Leider wird der Slasherspaß dadurch unterbrochen, das es paar Rückblenden gibt, die das ganze zwar ein bisschen erklären, aber das ist sowieso nicht wichtig 😁
Es ist auch stellenweise einfach zu dunkel.. :-/
Dennoch haben sich ein paar bekannte Gesichter drunter gemischt (Mary Elizabeth. Winstead, Michelle Trachtenberg, Kristen Cloke) & die Kills sind schön blutig..!

Solider Weihnachts-Slasher ohne viele Überraschungen!

3/5

Violent Night

(https://i.postimg.cc/6QkH5q3T/484833-f.jpg) (https://postimages.org/)

Ein paar Soldaten überfallen eine Villa, in der eine Familie Weihnachten feiert. Wie so oft, geht´s ums Geld! Aber Santa Clause & seine kleine Helferin im Haus sind auch noch da..

Ein bekannter, glaubwürdiger Bösewicht mit John Leguizamo, Beverly D'Angelo aus u.a. Christmas Vacation spielt auch mit & David Harbour spielt Santa saucool!
Apropos Santa - der geht hier voll ab! Es geht blutig und vor allem kreativ zur Sache!

Stirb Langsam meets Kevin allein zu Haus!

4/5

It's a wonderful Knife/

(https://i.postimg.cc/xT7gPgrB/374090.jpg) (https://postimages.org/)

Der Trailer sah so verheißungsvoll aus, was dann hier heraus kam, war leider völliger Müll..

Womit fange ich an ?!
- Das man hier wieder mit der Schwulen/Lesbenkeule kommt? Warum muss man mittlerweile auf Teufel komm raus Schwul/Lesbische Beziehungen/Szenen in Filmen unterbringen ?! Alle Menschen sind gleich - vor allem in einem Slasher!
- Die Story! Es soll wohl eine Weihnachtsversion von "Happy Deathday" sein.. - Es ist eine, aber in Todlangweilig und schlecht... Der Anfang ist noch stimmungsvoll, aber Justin Long als Bürgermeister bzw. Alleinherrscher in der Kleinstadt ist nicht so überzeugend, finde ich. Er schrammt eher am Overacting vorbei.
Viel zu wenig Slasher-Action!

 Blood´N´ Gore gibt´s schon en bisschen, mit Schnee sieht´s halt immer brutaler aus 😉
Dennoch: Absoluter Schrott-Slasher!

1,5/5

Und heute mit meiner Verlobten gesehen:

Versprochen ist versprochen

(https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/91NcoHfCP7L._SX300_.jpg)

"Äktschn-Arnie" mal anders...

Aber leider nicht gut. :I
Nein, man kauft ihm nie ab, das er ein "busy Businessman" ist. Er wirkt nur einmal glaubwürdig: Als er als Turbo-Man auf der Parade verkleidet ist !

Der ganze Film wirkt sehr platt & "einfach", aber nie gut... Kitsch pur!

Die Effekte sind teils ganz gut, Arnie haut am Telefon einen seiner lustigsten Oneliner raus, aber sonst!? 2,3 Lacher.

"Lay the Cookie down!" 😂

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 18 Dezember 2023, 18:51:24
Stirb Langsam

(https://i.postimg.cc/vmNRsFY2/362690-f.jpg) (https://postimages.org/)

Der klassische Weihnachtsfilm... 😉

McClane ist das erste Mal "zur falschen Zeit am falschen Ort" !
Ein abgrundtief böser (natürlich deutscher 😂) Schurke, eine Atmosphäre, die dauerhaft die Spannung hochhält & die Action ist top, vor allem ist vieles handgemacht ♥

Wie McClane hier leidet..., er blutet wie ein Schwein, schwitzt & blutet sein Unterhemd nach wenigen Minuten voll & kämpft gegen alle, draußen die unfähigen Polizisten & dem FBI und drinnen gegen die deutschen Terrorsten! (In der deutschen Syncro natürlich Europäer...)

Einfach der beste "Die Hard" !

Yippee-ki-yay, Motherfucker !

5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 19 Dezember 2023, 18:14:02
Gerade eben mit meiner Freundin gesehen:

Verrückte Weihnachten

(https://abload.de/img/4030521376755.5fa7j2f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4030521376755.5fa7j2f.jpg)

Weihnachten mit den Kranks :D
Tim Allen ist in seinem Element!
Man kriegt was man erwartet, einen kitschigen, aber dennoch (gerade in der ersten Hälfte) lustigen Weihnachtsfilm. Die Gags sind ganz lustig, Tim Taylor, äh, Allen turnt auf dem Dach bzw. fällt von selbigem...

1,2 alte Bekannte aus "Hör mal, wer da hämmert" sind auch dabei, Dan Aykroyd spielt seine Rolle gut, ansonsten passend zum Film gutes Mittelmaß.

Ein schöner Weihnachtsfilm, der niemanden weh tut!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 20 Dezember 2023, 11:00:37
Infolge einer brutalen, für mehrere Menschen tödlich endenden Konfrontation mit einem Wilderer (Adrian Pasdar) tief in den Rocky Mountains entbrennt in dem actionreich-dramatischen Thriller ,,Wounded" (1997) ein unerbittliches Katz&Maus-Spiel zwischen einer Wildhüterin (Mädchen Amick) und eben jenem Killer, der sich sein Geld mit dem illegalen Verkauf spezieller Tierorgane verdient...

Regisseur Richard Martin´s Film ist ein grundsolide inszeniertes B-Movie, welches einen anständig zu unterhalten, wenn auch nicht wirklich ,,zu fesseln" vermag. Die beiden Leads überzeugen – ebenso wie Graham Greene als ein ausgebrannter, hilfsbereiter Cop – worüber hinaus es erfreulich ist, dass das Ganze insgesamt (entsprechender Elemente zum Trotz) zu keiner plumpen Rache-Geschichte verkommt...

Der physischen und psychischen Genesung der Hauptprotagonistin wird ein vernünftiges Maß an Aufmerksamkeit gewidmet – und die sich in den Wäldern und Bergen der Rockys entfaltende Anfangs- und Endphasen heben sich wohlig vom konventionellen urbanen Setting des Mittelteils ab. Alles in allem keineswegs originell oder frei von Klischees – aber ordentliche Genre-Kost, die ich seit ihrem Erscheinen schon immer gern mochte...

6,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/wounded/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 Dezember 2023, 22:54:36
The Long Kiss Goodnight aka Tödliche Weihnachten

(https://abload.de/img/5051890021915.5f5ki6k.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5051890021915.5f5ki6k.jpg)

Yeah, so muss ein Actionfilm aussehen!

2 Stunden lang, fast nur Daueraction & trotzdem gibt es Charakterentwicklung.
Die Action ist einfach nur geil inszeniert, (Renny Harlin halt ;) ) Geena Davis rockt den Film dermaßen & Samuel L. Jackson gibt (wie so oft) den coolen Sprücheklopfer :D

Bekannte, kleine Nebenrollen wie Brian Cox runden die feine Agentenstory ab, plus eines starken Soundtracks! Orchestral wie auch die Songs, alles perfekt !

Ein bisschen CGI ist leider auch drin, aber es ist nicht so schlimm wie heutzutage! Alles in allem macht der Film extrem viel Spaß! 💥

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 21 Dezember 2023, 18:14:11
Die Troublemaker

(https://i.postimg.cc/5t9D0QbD/478409-004.jpg) (https://postimages.org/)

Der letzte Film, wo die beiden zusammen auftreten ! 🤜🏻👊🏻🤛🏻

Ein klassischer (Spaghetti)Western ! Aber leider etwas lahm, man merkt ihnen ihr Alter dann doch schon etwas an..
Grundsätzlich ist die Story leider etwas langweilig, zu lasch, im Prinzip sind nur die beiden präsent & man hangelt sich von Szene zu Szene..

Die klassische Prügelei am Ende entschädigt ein bisschen, auch wenn die Weihnachtsmucke etwas nervt...

Ganz guter letzter Film mit Schwächen vom Prügelkultduo ! 👊🏻👊🏻

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 Dezember 2023, 18:07:11
Kevin allein zu Haus

(https://abload.de/img/4010232048271.5fs7ipe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4010232048271.5fs7ipe.jpg)

Die McAllister´s wollen zu Weihnachten nach Paris & sie vergessen eines der vielen Kinder im Haus, den Kevin! 😂 :D

Der genießt anfangs das Lotterleben, so ganz alleine zuhause.. 😎

Aber dann tauchen 2 Einbrecher auf, die sich glücklicherweise ein bisschen doof anstellen bzw. seinen Fallen wunderbar auf den Leim gehen!

Die Highlights sind neben Macaulay Culkin die Fallen von ihm bzw. seine Ideen :D

Ein Film, der keinem außer den Einbrechern weh tut! hehe... 🤣

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 23 Dezember 2023, 18:21:09
John Woos The Killer

Lange Jahre nicht mehr gesehen, die neue blu ray nun der Anlass. Das Bild ist doch ziemlich weichgezeichnet, aber alles in allem macht der Film bei solider originaler Tonspur bei allem Klischees und teils heftigem Kitsch immer noch eine Menge Spaß. Insbesondere die Choreographie der Shootouts ist im Anbetracht des heutigen glattgebügelten und cgi-verseuchten Einheitsmülls eine Wohltat. Auf der Schreibe ist wohl auch der Taiwancut, den habe ich aber noch nicht gesichtet. 8 von 10 mit dickem Nostalgiebonus
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 Dezember 2023, 01:15:18
Bei Amazon Video gesehen:

Christmas Vacation aka Schöne Bescherung

(https://abload.de/img/91osnyzxpjl._ac_uy2189xk8z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=91osnyzxpjl._ac_uy2189xk8z.jpg)

Hilfe, die Griswold´s feiern Weihnachten ! 🎅🏽💥🎄🤣😂

Manche Szenen erinnern mich an Tim Taylor aus "Hör mal, wer da hämmert!", da hat der Heimwerkerkönig aber gut von Clark gelernt 😂😁

Ich sage nur: Lichterkettte ! 😂

Es ist eigentlich wie immer bei den Griswold´s, Chaos pur, nur an den Weihnachten bzw. in der Weihnachtszeit ! 😂🎅🏽

Juilette Lewis ist dieses Mal die Tochter und Cousin Eddie ist kommt natürlich auch noch... 🙈

Leider fehlen mir persönlich die Situationen, wenn sie auf fremde treffen, das skurille, wenn Clark einfach nix checkt, das fehlt hier ein bisschen, macht dem Chaos bzw. dem Spaß aber keinen Abbruch !

Funfact: Das Haus der Griswold´s steht direkt neben dem Haus von Roger Murthaugh aus den Lethal Weapon Filmen ;)
Die armen Nachbarn der 2 🙈😂

Aber logisch, ist ja beides von Warner Bros. ^^

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 27 Dezember 2023, 00:56:50
Fitzcarraldo

(https://i.postimg.cc/NykFR0Fp/41x6-VHKBOXL-SX300-SY300-QL70-ML2.jpg) (https://postimg.cc/NykFR0Fp)

Bildgewaltiges Epos mit einem starken Kinski, der spielt, was er am besten kann ;)
Die 2. Hälfte ist die weitaus bessere, weil spannender ^^
Ansonsten sind es die starken Bilder, die überzeugen ! Vor allem das Schiff ist beeindruckend, u.a. weil es echt ist & wirklich im Dschungel gedreht wurde!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 28 Dezember 2023, 01:56:56
Flesh & Blood - Uncut

(https://i.postimg.cc/K3Tsk736/366530-f.jpg) (https://postimg.cc/K3Tsk736)

Eine gnadenlose, aber genau deswegen realistische Darstellung des Mittelalters!
Die Schauspieler "overacten" ein bisschen, aber machen es ansonsten gut.
Wie der Titel schon erwähnt, an Darstellungen von nackter Haut & Gewalt wird nicht gespart!
Die Sets sind gut dargestellt, die Kämpfe sind auch gut gemacht, die 2 Stunden ziehen sich nur manchmal...

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 29 Dezember 2023, 09:42:51
Gestern Abend/Nacht bei Amazon Video ausgeliehen:

Dead Zone

(https://i.postimg.cc/FkgB6Xft/81-81v-Men-L-AC-UY218.jpg) (https://postimg.cc/FkgB6Xft)

Ein Lehrer liegt nach einem Unfall 5 Jahre im Koma & seitdem hat eine besondere Gabe - er berührt Menschen und sieht Dinge, die erst noch geschehen.. Leider wird sein Körper immer schwächer durch seine Gabe :-/
Im weiteren Verlauf hilft er der Polizei auf der Suche nach einem Killer in der Gegend & anderen Menschen, was aber leider auch die Presse auf den Plan ruft & er zieht sich in sein Haus zurück...
Als er aber bei einem Politiker den 3. Weltkrieg sieht, plant er, ihn umzubringen...

Michael Sheen als schmierigerer Politiker gefällt!
Michael Kamen sorgt obendrein noch für den perfekten Soundtrack!
Und Christopher Walken als "Sehender" übertrifft alle!

Starke & spanndene Verfilmung! Auch wenn ich das Buch (noch) nicht gelesen habe, merkt man dem Film den "King" Flair an und das ist gut so!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 3 Januar 2024, 13:05:26
In dem taiwanesischen, bei ,,Netflix" zu findenden Thriller ,,Cha wu ci xin" (internationaler Titel: ,,the Abandoned", 2022) geht es um einen Serienkiller, der in einer Großstadt jenes Inselstaats illegale Gastarbeiterinnen tötet. Für den Fall zuständig sind die seit dem Selbstmord ihres Verlobten depressive Polizistin Wu Chieh (Janine Chun-Ning Chang) und ihre junge, frisch von der Polizei-Akademie kommende Kollegin Cai Wei-shan (Chloe Xiang). Der Mörder tötet seine Opfer via Kohlenmonoxid-Vergiftung, entnimmt ihnen das Blut, schneidet ihnen einen Finger ab sowie das Herz heraus und legt ihre Leichen dann jeweils bei den Betrieben ab, in denen sie bis zu ihrer Verschleppung illegal gearbeitet hatten... 

An sich ist der Film jetzt nicht unbedingt originell – hebt sich also weder inhaltlich noch von der Inszenierung her (Locations, Farbpalette, Düsternis etc.) von ähnlich-typischen ,,Cop-Procedurals" ab – allerdings gibt es handwerklich nichts weiter an dem Gebotenen auszusetzen, gefielen mir die lokalen Eigenheiten der Story (primär hinsichtlich der Situation der Gastarbeiterinnen in Taiwan), gehen die Charakter-Zeichnungen in Ordnung und machen die Darsteller ihre Sache glaubwürdig. Auf den Mörder bin ich zwar irgendwann von selbst gekommen – was mich aber nicht weiter gestört hat – und obgleich man einzelnes durchaus hätte ,,vertiefen" und/oder anderes minimal hätte ,,straffen" können, wurde es nie langweilig oder ununterhaltsam...

Kurzum: Brauchbar-solide Genre-Kost. 

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 3 Januar 2024, 21:25:35
Fletcher's Visionen

(https://i.postimg.cc/JHJjHB6W/5822-f.jpg) (https://postimg.cc/JHJjHB6W)

Ein sehr spannender Thriller mit einer hochkarätigen Besetzung!
Verschwörungstheorektiker kommen voll auf ihre Kosten bei dem verrückten (!?) Jerry...

Die Inszenierung ist, wie von Richard Donner gewohnt, sehr atmosphärisch und irgendwie immer passend, die Schauspieler sind glaubhaft, außer viellecht Jerry Fletcher´s Rolle... ;)

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 5 Januar 2024, 00:53:18
Halloween 6: Unrated Producer's Cut

(https://i.postimg.cc/XZRMcRN6/404232-f.jpg) (https://postimg.cc/XZRMcRN6)

Die Story aus dem 4. bzw. 5. Teil wird weiter fortgeführt, aber in diesem Teil eher lächerlich gemacht. Michael ist "das absolut Böse", (Zitat: Dr. Loomis :D ) dieser "Orden" versucht ihn zu kontrollieren oder so, naja, Story macht alles irgendwie lächerlich...
Dafür ist dies der mit Abstand blutigste Teil! Da, wo die anderen Teile es der Fantasie überlassen haben, was passiert ist, wird hier gezeigt! Teilweise gut, teilweise schon blöd, weil es ja der Horror ist, der den Reiz ausmacht.
Die Maske von Michael ist in dem Teil so richtig schön evil hehe...
Das Theme ist auch hier großartig gemacht, bisschen rockiger. \m/

Zum Producer's Cut:

Er ist tatsächlich anders! Nicht unbedingt blutiger, aber die Story wird verändert. Ein paar Szenen kommen dazu, ein paar werden entfernt...

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 5 Januar 2024, 09:20:53
Als Zoey´s Vater in "Chokehold" (2019) ermordet wird, kehrt die junge MMA-Kämpferin (übrigens das Filmdebüt der echten Fighterin Melissa 'Scare' Croden) in ihre Heimatstadt zurück, um den Täter ausfindig zu machen sowie zugleich im Rahmen diverser Underground-Fights genügend Geld zu verdienen, um den verschuldeten Gym des Verstorbenen vor der Schließung zu bewahren...

Klischees und unoriginelle Plot-Bausteine gibt es hier haufenweise zu verzeichnen – qualitativ anständige Dialoge, vernünftig ausgestaltete Charaktere oder nennenswerte Überraschungen dagegen nicht. Die darstellerischen Leistungen sind recht mau geraten – wobei aber zumindest jene Casper van Diens, Lochlyn Munros und Kip Pardues in Ordnung gehen...

Was ein konkretes Aufkommen von Langeweile passabel abwendet, ist dass einem regelmäßig Fights (in unterschiedlichen Umgebungen) geboten werden. Suspense erkeimt indes keine und die Regie-Arbeit erweckt keinen sonderlich inspirierten Eindruck. Somit ist "Chokehold" alles in allem nur unverzagt-wackeren Fans von formelhaften Low-Budget-B-Movie-Flicks dieser Sorte zu empfehlen, denen die aufgeführten Schwächen per se nichts (oder nur wenig) ausmachen...

knappe 3/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/chokehold/

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Von der Story und der Beteiligung Casper van Diens her wirkt "Daughter" (2022) auf den ersten Blick wie klassischer verschleppt-und-gefangen-gehalten-"B-Movie-Ramsch" – doch schnell merkt man diesem Low-Budget-Psychothriller an, dass Regisseur und Drehbuch-Autor Corey Deshon bei seinem Spielfilm-Debüt merklich ambitionierter als vermutet zu Werke gegangen ist...

Drei der vier Leads machen ihre Sache gut (neben van Dien noch Vivien Ngô und Elyse Dinh) – und um die klaustrophobisch-ungemütlich-rohe Atmosphäre zu verstärken, wurde u.a. auf grainy 16mm-Bildmaterial sowie ein 1.66:1 Format zurückgegriffen. Auf jene unbehagliche Stimmung hat man sich bei diesem Slow Burn konzentriert, anstatt auf Action, physische Pein oder "cheap Thrills"...

Insgesamt ist "Daughter" ein ruhiger, ambitionierter Kammerspiel-artiger Psycho-Thriller, der sich angenehm von ähnliche Geschichten erzählenden B-Movie-Veröffentlichungen abhebt – alles in allem aber (in erster Linie) von bestimmten "inhaltlichen Präzisierungen" profitiert hätte...

4,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/daughter/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 Januar 2024, 12:18:28
Gestern Abend bei meinem besten Freund & Kumpels in seinem Heimkinokeller:

Thanksgiving

(https://i.postimg.cc/xkkHm91S/493571-f.jpg) (https://postimg.cc/xkkHm91S)

Endlich hat Eli Roth seinen Fake-Trailer aus "Grindhouse" wahr gemacht!

Und er ist die ersehnte Schlachtplatte! 😈🩸
Alleine der Anfang ist bitterböse, blutige, satirische Sozialkrtik mit einem Hauch "Dawn of the Dead"!
Völlig irre, sich wegen Rabatten bzw. einem Waffeleisen (!) dort anzustellen und so durchzudrehen.. Leider stelle ich mir die Amis genau so vor an einem Black Friday. 🙄

Ein Jahr danach - ein als Pilgervater John Carver verkleideter Mann schlachtet einige Menschen ab..
1,2 bekannte Gesichter, allen voran Patrick Dempsey als Sheriff plus ein paar relativ unwichtige Kids sind auf der Suche nach dem unbekannten Killer, der sie alle in Instagram markiert hat. Bei einem Thanksgivingdinner, was wir ein ja schon aus dem Fake-Trailer kennen...

Apropops Fake-Trailer: Die meisten Kills aus dem Trailer sind in dem Film drin, aber es fehlt leider ein bisschen das "dreckige", das Grindhousefeeling, aber grundsätzlich ist es kein Problem.

Die Kills reißen es raus -  die sind sehr blutig und detailliert umgesetzt!

Doch, der Film hat sehr viel Spaß gemacht, für Slasherfans gilt: Angucken!

4,5/5

Silent Night

(https://i.postimg.cc/TKg24cJF/494336-f.jpg) (https://postimg.cc/TKg24cJF)

Was für eine riesige Enttäuschung... -_-

Ich hatte auf einen stummen Actionfilm gehofft, in dem es Schlag auf Schlag geht, Ballerei auf Ballerei, Verfolgungsjagd auf Verfolgungsjagd.... Inkl. Oldschool Action, Zeitlupen, fliegenden Kugeln und Tauben...
Was hat man bekommen ?! - Fast nix! -_-

Der Anfang ist stimmig und macht Bock, auch wenn leider IMO mal wieder zu viel CGI eingesetzt wird ! 😕
Seinen "Wiederaufaufbau" und das Training hätte man locker in 10 min. abhandeln können, um dann endlich die Waffen sprechen zu lassen! Aber das passiert einfach viel, viel zu selten.. 😢

Am Ende gibt´s in dem Hochhaus ein bisschen gute Action, auch wenn einfach das Woo-typische fehlt, der Film hätte auch von jedem anderem stammen können... Auch wenn der Film selber gut gedreht ist, das Hanbdwerk stimmt, aber es reißt nichts raus. 😞

1/5

Ohne Ausweg

(https://i.postimg.cc/zHGkGjjG/1650.jpg) (https://postimg.cc/zHGkGjjG)

Ein untypischer Van Damme Klopper, der aber dennoch Bock macht!

Als geflohener Bankräuber taucht er in einem Waldstück unter, wo eine Frau (Rosanna Arquette) mit ihren 2 Kindern lebt & gleichzeitig wird sie von skrupellosen Bauherren (Joss Ackland, bekannt aus Lethal Weapon 2 & Ted Levine, bekannt aus Monk) tyrannisiert, also kann nur einer helfen...
Soweit die Story.

Es gibt zwar verhältnismäßig wenig Action, wenn gekloppt wird, macht es schon Spaß, ist ganz gut inszeniert!
Schauspielerisch ist alles natürlich nicht so überragend, aber es ist in Ordnung.. Ein bisschen Humor gibt´s auch, sage nur: "Penis" 😂
Ab 18 ist der Film bestimmt nur wegen dem bisschen Nacktheit.

Solider Actionfilm.

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 8 Januar 2024, 19:20:58
Bei Amazon geguckt:

Totally Killer

(https://i.postimg.cc/F7ywtrh5/91o-OIf5-QA-L-AC-UY218.jpg) (https://postimg.cc/F7ywtrh5)

Ein Killer, Teenies & Zeitreisen! Eine Kombi, die mir immer gefällt!

Die Idee mit der Zeitmaschine ist ganz witzig, Quatsch, aber witzig!

Die Zeitsprünge machen Spaß, ihr Verhalten gegenüber den 80s Kids ist aber manchmal sehr belehrend und nervig, auch das ihr relativ schnell geglaubt wird, ist eher Blödsinn.
Die Auflösung ist übrigens relativ leicht zu erraten...

Dafür mag ich die 80s Mukke, die Kills sind schön hart, die Gags mit der Zukunft und der Gegenwart sind auch oft witzig!

Solider (80s)Slasher!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 8 Januar 2024, 20:37:07
Ride On (Amazon 99 Cent)

Jackie Chan dürfte neben Schwarzenegger der einzige Filmstar sein, der sich ungestraft selbst zum Thema eines Films machen darf - schade nur, dass Jackie sich anders als Arnie bis auf wenige Ausnahmen nicht dazu durchringen konnte, das mit hinreichend Ironie zu unterfüttern. Und generell: das Motiv mit dem Pferd ist gerade für das Asienkino eher ungewohnt und entspricht tendenziell mehr dem Hollywood-Standard für restlos vorhersehbare Familienfilme. Dass so einige Szenen mit dem Gaul leichte Fragen in Sachen "Tierschutz" aufwerfen, stelle ich mal in den Raum, ohne es abschließend bewerten zu können/wollen.

Im Film selbst passt auch ansonsten wenig zusammen. Schon die Unterscheidung, ob Chan nur Stuntman wie das Drehbuch ja wohl vorgibt oder gleich Star der gezeigten Filme-im-Film sein soll, wird zu keiner Zeit schlüssig beantwortet. Ein paar der nachinszenierten Sequenzen sehen selbst unter dem Aspekt, dass da vermutlich ein besseres B-Picture aus der frühen Hong-Kong-Ära referenziert werden soll, ziemlich lausig aus, wie der "Pferdesprung". Die ganze Story um das Pferd, die entfremdete Tochter und ein paar Alibibösewichte watet so tief im Klischee, dass es schon ein bisschen wehtut. Auch die wenigen Kloppereien, die Teil der "ersten Ebene" und nicht der Metafilmebene sind, wirken angeklebt und reißen nichts raus, sind gemessen an Chans früherem Schaffen auch nur unterster Rand seines früheren Standards.

Am schmerzhaftesten deutlich wird das Scheitern des Gesamtprojekts in der einzig wirklich beeindruckenden Sequenz, dem Rückblick auf Chans diverse reale Unfälle - die mit dem restlichen Film eher wenig zu tun hat. Trotzdem dafür einen Extra-Gnadenpunkt, aber insgesamt reicht es dann doch nur für knapp 4/10.

There is something in the Barn (Amazon 99 Cent)

Leicht verspäteter Weihnachtsfilm ? Nun gut, wenn Amazon den jetzt erst raushaut....

Macht aber trotzdem ordentlich Laune. Das ist eine ganz gut zusammengerührte Mixtur aus Familienfilm, komödiantischem Culture-Clash (USA-Norwegen) und leicht ruppiger, wenn auch nie wirklich blutiger Horror-Comedy. Der Auftakt ist jetzt noch nicht herausragend temporeich, und die Charaktere sind auch eher "Malen nach Zahlen" aus dem Handbuch für Gruselhausfilme inklusive Teenie-Töchterlein mit Heimweh nach Großstadt und Freunden. Aber schon die ersten Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung sorgen für ein paar gepflegte Schmunzler - leicht erstaunlich, dass der Film als vorrangig norwegische Produktion (interpretiere ich mal so) relativ eindeutig die Perspektive der US-Immis einnimmt (in Sachen Alkohol und Waffen, etwa). Vielleicht eine Zielgruppenfrage im Hinblick auf den entsprechenden Markt?

Mit dem Auftritt des/der "Elfen", die tendenziell eher an mittel bis schwer bösartige Gartenzwerge erinnern, nimmt der dann ganz gut Fahrt auf. Damit beginnt ein spaßiges Belagerungsszenario mit angemessen zahlreichen Angreifern und deutlichen Anklängen an Filmklassiker wie "Assault"; kein Schlachtfest für Hardcore-Splatterfans, aber auch blutig genug, um das klar vom zuvor angetexteten Familienfilm abzugrenzen. Das Ende geriet ein dann doch etwas zu süßlich, aber was soll's - ist ja schließlich (irgendwie noch) Weihnachten. Da die für "kleine" Grusler doch relativ üppige Laufzeit vernünftig gefüllt wird: Glatt 7/10.

Und noch ganz kurz: Noise (Netflix): Schon wieder ein Einzug in ein irgendwie seltsames Haus - Vergangenheitstraumata, Eheentfremdung und beginnende Verrücktheit inklusive. Nichts besonderes unter der Gruselsonne also - ein, zwei nachdrückliche Szenen, aber knapp zwei Wochen nach Sichtung auch schon wieder weitgehend vergessen. 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Januar 2024, 17:51:49
Escape From New York aka Die Klapperschlange

(https://i.postimg.cc/hfFw1GKw/418026-002.jpg) (https://postimg.cc/hfFw1GKw)

Ein cooles Stück Film!

Kurt Russell is cool as a Snake ! ;) Kein Wunder, das er als "Model" für Solid Snake aus den "Metal Gear Solid"-Spielen steht !

Die ganze Welt ist richtig schön düster, Endzeitstimmung überall in der Stadt, die Musik tut ihr übrigens...
Viele bekannte Gesichter, u.a. Donald Pleasence als US-Präsident, eine spannende Story, es macht einfach Spaß!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Newendyke am 10 Januar 2024, 09:54:11
Mondsüchtig

Chers Oscar-Rolle - gut, was heißt das schon, aber ihr Auftritt als verwitwete Enddreißigerin, die sich verlobt hat und dann mit dem Bruder (Nic Cage) des potenziellen Gatten (Danny Aiello) anbandelt, wird nicht nur von der Chemie zu Cage und dessen Verrücktheit sondern auch vom echt starken cast getragen. Noch dazu geht das Ganze in einer unglaublichen Leichtigkeit vonstatten hin zu einem echt feinen, natürlich happy endingenden Finale.

8/10


Harry & Sally

Yo, RomCom-Newd startet dieses Jahr; ein verdammter Klassiker des Genres, natürlich auch durch die berühmte Restaurantszene. Aber, wie in allen guten RomComs, sind auch hier Chemie zwischen dem titelgebenden Paar wie auch die Nebendarsteller (u. a. Carrie "General Leia" Fisher) ein Hochgenuss. Die Geschichte sollte bekannt sein, Harry und Sally laufen sich in 15 Jahren immerwieder über den Weg, von anfänglicher Unsympathie über enge Freundschaft bis hin zum zaghaften Anbandeln ist alles dabei. Ich hatte echt irgendwie vergessen, wie cool der junge Billy Crystal mal gewesen ist...

8/10


Running Scared

... was mich zu dieser feinen 80er Actionkomödie bringt. Crystal und Hines sind zwei Chicago Cops, die mittlerweile einfach die Schnauze voll haben, da ihre Methoden bei Chef und der Inneren nicht grad mit offenen Armen begrüßt werden. Doch bevor der Ruhestand mit eigener Bar in Florida angetreten werden kann, muss erstmal ein Drogenring gesprengt werden.
Der Streifen erfindet die Buddy-Actioner-Formel nicht neu, aber das Duo haut die Sprüche dutzendweise raus und es macht halt immerzu Spaß noch handgemachte Filme zu schauen.

7/10


Django Unchained

Shit, auch schon über 10 Jahre alt... Wie so ziemlich... warum ziemlich... wie alle QTs, schau ich mir auch den sehr regelmäßig an und feier es, was auf dem Bildschirm flimmert. Besetzung, Story, Style und OST, einfach alles Klasse! Speziell Waltz trägt den Film als Foxx's Mentor, nächstes Highlight das Zusammenspiel des gegnerischen Duos, DiCaprio & Jackson (verdammt nochmal, QT sollte dem Mann in seinem vermeintlich letzten Film endlich eine fette Hauptrolle schreiben!!!) und halt die ganzen Feinheiten bei Inszenierung sowie Gestik & Mimik der Darsteller.
Für mich, ja der rote Faden der heutigen Zeilen, mitunter auch die schönste Liebesszene, oder besser gesagt, das schönste Aufeinandertreffen eines Paares ("Hey, little troublemaker").
Und apropos OST, ich würde echt sehr, sehr gerne mal alle deleted scenes von diesem, wie auch anderen Werken aus dem Hause Tarantino sehen, da auf dem Soundtrack eine unglaublich lustige Szene zwischen Waltz & Johnson und auch eine alternative Folterszene zwischen Jackson & Foxx drauf ist.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 10 Januar 2024, 11:47:21
Von Tommy Wirkola mitproduziert, ist ,,Leave" (2022) ein norwegischer, aber Englisch-sprachiger dramatischer Mystery-Horror-Thriller von Regisseur Alex Herron (,,Dark Windows"). Als Baby auf einem Friedhof in den USA ausgesetzt – eingewickelt in eine Decke mit diversen okkulten Zeichen drauf sowie mit einem Wolfskreuz-Anhänger an einer Kette um den Hals – ist Hunter (Alicia von Rittberg) im Kreise einer guten Adoptiv-Familie inzwischen zu einem jungen Twen herangewachsen, der herauszufinden versucht, wer ihre leiblichen Eltern waren und warum jene das mit ihr gemacht hatten...

Eine norwegische Death-Metal-Band war damals gerade auf Tour in der Stadt – und mit dieser Info als Ausgangspunkt sammelt sie weitere Anhaltspunkte zusammen und reist schließlich nach Bergen, um die sich dort momentan aufhaltenden Musiker aufzusuchen und zu befragen. Tatsächlich kann ihr die Sängerin Cecilia (Ellen Dorrit Petersen) auch weiterhelfen – obgleich sie weder ihre Mutter ist noch ihre Auskunft Grund zur Freude bietet: Infolge eines Streits zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater (welche Cecilia beide kannte) hatte erstere damals behauptet, ihr Kind getötet zu haben – worauf er sie wiederum brutal ermordet hatte...

Seitdem ist Kristian (Morten Holst) in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht – und nach einem Besuch bei ihm (ohne ihm zu verraten, wer sie ist), reist Hunter weiter zu der wohlhabenden Familie ihrer Mutter. Dort (auf dem Lande) wird sie herzlich aufgenommen – wobei aber rasch deutlich wird, dass das ,,Death-Metal-Interesse" ihrer Mutter bei der recht streng religiösen Verwandtschaft nicht allzu gut angekommen war. Je weiter Hunter nachforscht, desto intensiver werden obendrein plötzlich die düsteren Alpträume bzw. schrecklichen Visionen, welche sie seit ihrer Ankunft im Lande heimsuchen...

Bei ,,Leave" hat Autor Thomas Moldestad (u.a. ,,Cold Prey" und ,,Konferensen") einfach ,,ein paar Ideen zu viel" in sein Drehbuch mit eingebunden – was schade ist, denn die Geschichte rund um Hunter und ihrem Streben nach Antworten hätte sich eigentlich ganz ordentlich als gediegener dramatischer Mystery-Thriller geeignet, den man prima im ZDF-Abendprogramm hätte platzieren können: Familien-Geheimnisse, ein abgelegenes Anwesen im feucht-kühl-dunklen Nordeuropa, eine zwar unspektakuläre, an sich aber nicht uninteressante Story sowie eine sympathische Haupt-Protagonistin inklusive...

Als Lead macht Alicia von Rittberg (,,Jugend ohne Gott") ihre Sache richtig prima, ihre Co-Stars überzeugen ebenfalls, es gibt stimmungsvolle Bilder zu sehen und handwerklich ruft der Film im Ganzen keine ernsthafte Notwendigkeit zur Klage hervor. Leider jedoch sind die Horror-Elemente absolut ,,08/15" geraten sowie im Grunde vollkommen unnötig – und zwar dermaßen, dass man sie gar leicht komplett hätte entfernen können. Zudem entfaltet sich manches etwas umständlich konstruiert, gibt es ein paar Plot-Löcher und ,,Standard-Situationen" zu verzeichnen und wäre mehr Spannung wünschenswert gewesen...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 Januar 2024, 22:48:12
Bei Magenta TV via Videoload ausgeliehen:

The Equalizer 3

(https://i.postimg.cc/MvHzbHy4/Unbenannt.jpg) (https://postimg.cc/MvHzbHy4)

Malerische Landschaften, Ruhe, Sonne.. Er hat endlich in Sizilien seinen Frieden gefunden. Dachte er... 😕
Das ganze Dorf ist in den Händen der Mafia & er muss wieder töten...

Der Film startet erst geil, das macht Bock auf mehr!
Danach wird's ruhig, passend zu seiner Situation!

Leider verliert sich der Film dann aber in der ganzen ersten Stunde darin! 😑😕

In der 2. Stunde wird's dann etwas spannender & actionreicher, das Finale im Haus ist schon stark, aber für einen Equalizer ist das viel zu wenig!
Die typischen Elemente sind vorhanden, die Kills sind stark, er hat's noch drauf, aber es wird viel zu wenig eingesetzt!

Zum Schluß gibt's natürlich noch die typischen Überraschungen von ihm... 😉

Guter Film, der aber leider viel zu wenig Action hat! Und das in einem Actionfilm.. 😕

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 12 Januar 2024, 10:04:26
,,Saltburn" (2023) ist eine sehenswerte satirisch-abgründige Psychothriller-Dramödie von Emerald Fennell (,,Promising Young Woman"), die aber leider nicht tief genug unter die Oberfläche der erzählten Geschichte vordringt, in der es u.a. um Obsession sowie bestimmte Unterschiede zwischen den Klassen/Schichten der britischen Gesellschaft geht. Einiges davon ist clever – wie z.B. der Umgang mit gewissen Klischees – anderes wiederum auf amüsante oder provokante Weise reizvoll (ich sage nur: Menstruationsblut-Oralsex, der einen unweigerlich an Vampirismus denken lässt)...

Dazu noch eine tolle Ausstattung, feine Kamera-Arbeit, nette Song-Auswahl (auch wenn ich ,,Murder on the Dancefloor" nicht ausstehen kann) und eine überzeugende Besetzung (Barry Keoghan, Rosamund Pike, Richard E. Grant, Jacob Elordi, Alison Oliver, Carey Mulligan etc.). Die Regie-Leistung passt ebenfalls. Doch wirklich etwas (bspw. auf die Charaktere bezogen) ,,Auslotendes" zu bieten oder sonstwie Neues zu sagen hat einem diese Kombination u.a. aus ,,the Talented Mr. Ripley", ,,Call my by your Name", ,,Cruel Intentions" und diversen anderen englischen ,,Society-Streifen" leider nicht... 

An der knapp über zweistündigen Laufzeit hatte ich per se nichts auszusetzen – schließlich vermochte mich das Gebotene durchweg ordentlich zu unterhalten – allerdings wäre es von Vorteil gewesen, wenn der Film ganz konkret auf seine finalen Minuten verzichtet hätte: Statt Ambiguität und Interpretationsraum entschied sich Fennell nämlich aus irgendwelchen Gründen dafür, eine Montage-Sequenz einzubauen. Wäre ,,Saltburn" Mainstream-orientierter gewesen, wäre das ja noch irgendwie nachzuvollziehen gewesen – so aber wirken die dargereichten Infos/Verbildlichungen überflüssig...

7,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 Januar 2024, 18:38:32
Flucht aus L.A.

(https://i.postimg.cc/Pppr46Qk/477219-f.jpg) (https://postimg.cc/Pppr46Qk)

Schlechter als der erste Teil... 😕

Ja, es ist eine sehr ähnliche Story wie der erste Teil, aber leider wurde sie dieses Mal miserabel umgesetzt !

Hier soll eine "Mad Max" ähnliche Atmosphäre herrschen, aber leider ist das absolut nicht der Fall... Der ganze Look ist so billig gemacht, die Kostüme, die Kulissen sehen leider auch aus wie Kulissen. 😕
Die CGI-Effekte sind teilweise unfassbar schlecht, aber sind halt von 1996..

Immerhin ist Solid Snake, äh, Snake Plissken noch coolerer drauf.. 😎
Die Rollen sind zwar prominent besetzt, aber teilweise sehr peinlich, sage nur Pam Grier als Mann... (!)
Dafür ist Steve Buscemi als "Guide" sehr gut drauf 😁

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 18 Januar 2024, 18:29:19
Kalifornia

(https://i.postimg.cc/yWt51vDv/479179-f.jpg) (https://postimg.cc/yWt51vDv)

Ein (Journalisten)Paar möchte ein Buch über Serienkiller schreiben, fährt Richtung Kalifornien & nimmt auf dem Weg ein anderes Paar mit, der Mann von ihr ist aber selber ein Serienkiller...

Ein cooles Cabrio, 4 Charaktere & ein spannender Roadtrip!

Brad Pitt spielt den Serienkiller herrlich verrückt & bedrohlich, er ist definitiv eine Gefahr!
Juliette Lewis spielt sehr dämlich & naiv, aber sie muss ja so in der Rolle sein! :bang: :lol:
Die anderen 2 (David Duchovny & Michelle Forbes) fallen den anderen gegenüber etwas ab in ihrer Leistung.
Sie merken nix bzw. sie wird mehr und mehr skeptischer & irgendwann an einer Tankstelle eskaliert die Situation...

Sehr cooler Film, dreckige & bedrohliche Atmosphäre, auch wenn mir das Paar, speziell er,  manchmal SEHR naiv vorkommt!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 19 Januar 2024, 14:17:51
The Roundup - No Way Out (Amazon 99 Cent)

Wenn die Suchfunktion hier nicht so bescheiden wäre, könnte ich es mir einfach machen und meine paar Zeilen zum direkten Vorgänger hier im Thread raus- und wieder reinkopieren.

Wobei ich bei dem Ausmaß der Repetivität eigentlich auch nicht mehr willens bin, nochmal exakt die gleiche Punktzahl (5,5/10 iirc) zu ziehen. Klar, viele Sequels kopieren unverholen die Vorgänger, aber die Art und Weise, in der einem hier quasi dreimal der gleiche Film angeboten wird, ist schon etwas erschreckend.

Wenn es denn wenigstens ein guter Film wäre. Aber dem massiven Don Lee aka Ma Dong-Seok dabei zuzusehen, wie er ein ums andere Mal einem Typen mit einem einzigen Faustschlag so massiv auf die Kauleiste haut, dass der durchs nächste Möbelstück fliegt, ist für mich kein sinnvoller Ansatz für Action, Spannung, Humor, irgendwas. Zumal die Bösewichter Schablonen sind, der Plot (welcher Plot) ein hauchzartes, letztlich irrelevantes Nichts ist und ich mir die ganze Zeit die Frage stelle, was der Mist eigentlich soll - zum Beispiel warum in dem Land offenbar fast niemand eine Schusswaffe benutzt, was die Sache (ich glaube, das habe ich damals schon mal gesagt) wenigstens etwas abkürzen würde.

Die wenigen Schlägereien, in denen sich der Gegener von Bud, pardon Ma mal etwas wehren dürfen, sind nicht mal besonders gut inszeniert und wirken nie ganz echt - der Mann hat offenbar ein paar Meriten im Profiboxen, aber filmischer Kampfsport ist dann doch noch etwas anderes. Und irgendein Action-Goodie über die Prügelszenen hinaus, zum Beispiel irgendwas mit Autos, ist auch völlig Fehlanzeige (das war meine ich im direkten Vorgänger noch anders - wäre dann ausnahmsweise mal was Neues, nur nichts Gutes).

Ganz ehrlich: Den offenbar unvermeidlichen Teil 4 (in SK sind das wohl beachtliche Publikumserfolge) können die gerne behalten. Bis dahin gerade noch 4/10 für diese Film gewordene Ideenlosigkeit.


Maggie Moore(s) (WOW)

Apropos ideenlos - das können wir auch, mag sich hier jemand in Hollywood gedacht haben. Wobei ich mich schon frage, warum man einen durchweg attraktiven Cast um Jon Hamm und Tina Fey - vermutlich nicht gerade für Pennystocks - zusammenstellt und dann nicht wenigstens ein halbwegs gescheites Drehbuch dazu ordert.

So vergehen echt öde rund 80 Minuten, in denen ein paar frühe Tarantino-Standards abgeklappert werden - ein paar Looser-Gauner mir schrägen Ideen, aus denen ziemlich abgefahrene Verbrechen und Situationen resulierten. Oder besser resultieren sollten, denn auf dem Schirm kommt da nichts von an - die Verbrechen sieht man nicht, den halben Clou des Plot verrät der Titel, und wie man auf DIE Idee kommen kann, ist dann selbst für unterbelichtete Schmalspurganoven eine Nummer zu dämlich. Dazu noch die lahmste Lovestory in einem Nichtliebesfilm (zwischen Hamm und Fey) seit langem, und schon kommt eine zähe Mischung zustande, bei der man glatt überlegt, ob man wahlweise abbricht oder nur zu dem Zweck durchhält, um dem guten Gewissen 2-3/10 Punkte zu verpassen.

Wobei - warum habe ich hier von 80 Minuten gesprochen, wenn der Film doch 99 dauert ? Tatsächlich kommt in den letzten 10, 15 Minuten vor dem Abspann noch mal Bewegung in die Sache, ein hübscher Mini-Twist, ein klein bisschen Action, und ein der vielen (scheinbaren) Füll-Szenen aus dem zähen Filmteil bekommt auf einmal eine Bedeutung. Kann man so machen, aber warum so spät ?

Wenn ich jetzt schnarchige 85 Minuten mit 3/10 und ganz spaßige 15 mit 7/10 bewerte, was kommt da raus ? Habe gerade keine Lust zu rechnen und sage mal einfach 4,5/10 für das Gesamtkonstrukt.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 24 Januar 2024, 10:33:23
Mit nur wenig Aufwand/Veränderung hätten die beiden Drehbuchautoren Mark Michael McNally und Terry Loane ,,In the Land of Saints and Sinners" (2023) in den USA der Gegenwart ansiedeln können bzw. spielen lassen. Herausgekommen wäre dabei ein gängiger ,,Liam Neeson Streifen" (u.a. mit diversen klassischen Western-Motiven), wie es sie in den vergangenen Jahren zuhauf gab. Erfreulicherweise entfaltet sich die erzählte Geschichte im Film jedoch in einem kleinen irischen Küstenstädtchen des Jahres 1974 – was das Werk schonmal positiv von den meisten vergleichbaren Genre-Veröffentlichungen abhebt. Ansonsten ist im Grunde aber alles beim Alten: Neeson spielt einen vertrauten Archetypen, die Story kommt ziemlich überraschungsfrei-gradlinig daher und das vorhandene, mit jenem speziellen Ort in jener Zeit verbundene Potential (die gesamte mit dem IRA-Terrorismus verknüpfte Situation) verbleibt relativ unvertieft bzw. unausgeschöpft...

Neeson, der mit Regisseur Robert Lorenz zuvor bereits bei ,,the Marksman" zusammengearbeitet hatte, liefert eine ordentliche Performance ab – kann dabei aber (vom erzeugten Eindruck her) nicht an seine beiden stark agierenden Co-Stars Jack Gleeson und Kerry Condon heranreichen (was gewiss mit daran liegt, dass sein Part innerhalb seines sonstigen Schaffens einfach mal wieder ein recht ,,routiniert-stereotypischer" ist). Darüber hinaus steuern Ciarán Hinds und Colm Meaney noch gewohnt kompetenten Support bei. Handwerklich solide umgesetzt, ist es durchaus schade, dass sowohl aus der IRA-Thematik als auch aus bestimmten ,,moralischen Ansatzpunkten" (á la ,,Auftragskiller vs. Terroristen") nur wenig gemacht wurde – doch wenigstens weiß u.a. die nicht unwesentlich seitens des Lokalkolorits erzeugte Atmosphäre zu gefallen: Allein schon deshalb ist O-Ton bei ,,In the Land of Saints and Sinners" im Grunde genommen Pflicht; ggf. mit Untertiteln...

6/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 Februar 2024, 17:44:20
Bei Amazon Video ausgeliehen:

Stakeout

(https://i.postimg.cc/YG9XhBQn/81-THQ02tp-L-AC-UY218.jpg) (https://postimg.cc/YG9XhBQn)

Klassischer Buddycopmovie, der auch aus der Feder von Joel Silver stammen könnte! 😁
Manches erinnert an Lethal Weapon, manches an "Men at Work", der ja auch mit Emilio Estevez ist, aber erst später erschien!
1,2 bekannte Gesichter, Estevez ist klasse, aber Dreyfuss ist noch mal ne Spur besser! 😂👌🏻
Die Dialoge passen auch super, wie gesagt, hätten auch von Joel Silver stammen können!

Die Chemie zwischen den beiden stimmt, die Mukke ist schön 80slike, schöner Humor ist drin, was will man mehr?
Die Story ist einfach, aber sie funktioniert und das zählt! Leider ist ein bisschen wenig Action drin, aber es ist irgendwie immer spannend...
Das Finale in der Holzfabrik ist stark!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 4 Februar 2024, 23:49:38
DUELL IM ATLANTIK (1957)

(https://i.ibb.co/Tv880x6/duell-im-atlantik.jpg) (https://imgbb.com/)

1943, Südatlantik, zweiter Weltkrieg. Der amerikanische Zerstörer Haynes unter Kapitän Murrell (Robert Mitchum)
und ein deutsches U-Boot unter Kapitän von Stolberg (Curd Jürgens) liefern sich ein erbittertes Duell auf Leben und Tod.

Mit großen Namen in den Hauptrollen und auch gut besetzten Nebenrollen hat man hier schon mal alles richtig gemacht.
Das erste drittel des Films dient der Einführung der beiden Kapitäne und ihrer Mannschaften- und schon hier wird klar,
dass die beiden zwar auf verschiedenen Seiten stehen, sich aber durchaus recht ähnlich sind:
Verständnisvolle Anführer, gewitzte Strategen, einfach erfahrene Kapitäne mit Respekt vor anderen- auch dem Feind. Das Ziel: Überleben.
Für einen Film von 1957 sind die Tricks und Effekte durchaus beeindruckend- und wurden nicht umsonst mit einem Oscar belohnt.
Insgesamt für einen Kriegsfilm teils ein wenig träge erzählt und eine Spur zu harmlos dargestellt- aber doch alles andere als schlecht.

7/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 5 Februar 2024, 14:17:29
To Catch a Killer (BD)

Lange keinen Serienkillerfilm mehr gesehen - keine Ironie, kein Spaß. Und wenn man den überschaubaren Kommerzerfolg von dem hier ansieht, wird es wohl dabei bleiben.

Ist ohnehin eher ein Zwitter, mit Elementen des klassichen Actionkinos - wir haben es hier nicht mit einem "1 grausam gemeucheltes Opfer alle 10 Filminuten"-Killer zu tun, der langt gleich richtig hin, 29 Tote im ersten Anlauf, und wie die oberschlaue CopIn sofort messerscharf erkennt "dabei wird es nicht bleiben".

Wobei besagte Actionelemente, und hier geht es mit der Kritik schon früh los, relativ halbgar bleiben. Soll heißen: beide Massaker werden nur teilweise bis gar nicht gezeigt, mehr will ich hier aber auch nicht spoilern. Es mag Gründe geben, solche Blutbäder nicht komplett auszuspielen, aber warum textet man sie dann überhaupt in dem Maßstab an ? Zumal ich vermute, dass bei terrorähnlichen Angriffen diesen Ausmaßes realiter NICHT ein einsamer FBI-Agent, ein Sidekick und die leicht angeknackste, aber natürlich geniale Streifenpolizistin ermitteln würden - tatkräftig behindert durch einen lokalen Provinzpolitiker. Das würde vermutlich auf beiden Seiten mindestens zwei bis drei Ebenen höher gehängt.

Was nicht heißt, dass das ein schlechter Film wäre. So einige Details und Handlungselemente fand ich interessant - die sich entwickelnde Hysterie, der allgegenwärtige Waffenfetischismus, der Zwang, schnell einen Täter zu finden, was in Kombination zur vielleicht besten Sequenz des Filmes führt. Generell mag ich den Ansatz, so eine Killerjagd nicht als Puzzlespiel gegen einen genialischen Riddler/Killer aufzuziehen; aber wenn ich schon auf Action und Waffen setze, sollte zumindest das Finale etwas aufregender ausfallen. Umgekehrt ist der letztlich offenbarte Täter auch eher beliebig, da hätte man vielleicht etwas mehr erhofft als so einen
Spoiler: zeige
Jim-Normal-Redneck mit Fleischallergie, einer mehr behaupteten als erkennbaren Kopfdeformation und ein oder zwei Waffen zu viel im Schrank.


Nicht wirklich warm geworden bin ich auch mit Woodley bzw ihrer Figur - die spielt das zwar ordentlich, aber so richtig klar wird nie, warum die nun gerade zentraler Teil der Ermittlungen sein muss. Und der Geistesblitz, der dann auf die Spur des Täters führt, ist auch eher gewollt - wieso ist DA kein anderer drauf gekommen ?

Trotzdem hat der mir trotz einigen Gemeckers gar nicht schlecht gefallen, Langeweile kam jedenfalls nicht auf. Insofern mal vorsichtige, aber knappe 6/10 für ein aktuell eher selten beackertes Genre. Zumindest auf Kinoniveau.

Fear the Night
(BD)

Action-Film mit Maggie Q ? Den habe ich sofort mal auf meine Videobuster-Wunschliste gesetzt, die sehe ich eigentlich ganz gerne.

Umso enttäuschender das finale Produkt. Da ist wenig drin oder dran, was das Ansehen oder viele Worte lohnt - kaum Action, lahmer Standardplot, farblose Bösewichte, reichlich Frauengespräche (gehässig: Rumgezicke). Gegen Ende gibt es ein paar leidlich blutige Tode mittels Pfeiltreffern, warum da keine Schusswaffen zum Einsatz kommen, erklärt der Film auch nicht wirklich. Maggie selbst ist komplett verschwendet - wenn ich die ganz am Anfang (in der Tankstellenszene) als fitte Supersoldierin in Stellung bringe und letztlich bekommt die nicht eine gescheite (also streng genommen gar keine) Kampfszene, das ist schon mächtig enttäuschend. Ganz laues Lüftchen - 2,5/10

Saints and Sinners - Heilige und Sünder (Amazon Prime)

Bevor uns der Bezos' Jeff in seinem Videodienst mit Werbung quält dann auch noch mal reingeschaut. Ist objektiv jetzt sicher einer der besseren Neesons der letzten Zeit, mit viel Nostalgie, Irland-Folklore, schönen Landschaften, dem gerne genommenen "Killer mit Herz". Gerade weil ich die letztgenannte Figurenkonstruktion generell nicht so toll finde, stelle ich aber auch fest: So richtig mein Film war das nicht. Letztlich plätschern die 100 Minuten eher so vorbei, eine altmodische, westernähnliche Kneipenschießerei als singulärer Höhepunkt ist dann vielleicht doch etwas wenig heutzutage.

Trotzdem ganz nett, aber eben auch kein bisschen mehr. 5/10.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 5 Februar 2024, 23:43:32
DIE SIEGER

(https://i.ibb.co/80Ws880/die-sieger.jpg) (https://imgbb.com/)

Die SEK-Beamten Karl Simon (Herbert Knaup) und Heinz Schaefer (Hannes Jaenicke) sind nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde.
Als die Frau von Heinz jedoch ein behindertes Kind zur Welt bringt dreht dieser durch, tötet das Baby- und anschließend auch sich selbst.
So zumindest die offizielle Geschichte dieses Kindsmordes, die gefundene Leiche von Heinz konnte nie zweifelsfrei identifiziert werden.
Jahre später trifft Karl bei einem SEK-Einsatz auf einen Gegner, in welchem er Heinz zu erkennen glaubt- was er auch so weitergibt.
Natürlich glaubt ihm niemand, oder besser gesagt will ihm niemand glauben- denn eben dieser Mann ist als verdeckter Ermittler unterwegs.
Also ermittelt Karl auf eigene Faust, was schon bald nicht nur ihn selbst in Gefahr bringt...

Zuletzt habe ich den Film vor etwa 25 Jahren gesehen, auf einem Philips CD-i und eben jener Video CD, welche ich auch jetzt angesehen habe.
Damals hatte ich den Film als wirr und größtenteils langweilig empfunden, zu meinen restlichen CD-i-Games und VCDs gestellt- und vergessen.
Zweitsichtung, ca. 25 Jahre später: Nichts hat sich geändert.
Ja, der Film ist gut besetzt, gut gespielt, in den Actionszenen aufwändig inszeniert und sieht auch generell wirklich gut aus.
Vielleicht wäre auch ein flotter 80 Minuten-Krimi daraus geworden- aber die vorliegenden 130 Minuten ziehen sich teils dahin wie Kaugummi.
Zudem erscheint mir auch heute noch vieles einfach wirr durcheinandergewürfelt und in mindestens einem Punkt auch unglaubwürdig-
warum man einen bekannten Kindermörder als verdeckten Ermittler einsetzt, will mir einfach immer noch nicht so recht in den Kopf.

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 6 Februar 2024, 09:43:10
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Saw (US Director´s Cut)

(https://i.postimg.cc/yWsrbK5z/236741-f.jpg) (https://postimg.cc/yWsrbK5z)

Der erste Teil. Der Anfang ist so wunderbar eklig und zugleich spannend...

Danny Glover als Cop geht einfach immer!

Einige Wendungen, aber das Puzzle setzt sich mehr und mehr zusammen..

Garniert mit einem fetten Industrialsoundtrack ist es ein kleines, fieses Filmchen mit einem geilen, überraschenden Ende!
Ich hatte fast vergessen, wie verdammt gut der Teil ist !

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 Februar 2024, 00:50:24
Freaky

(https://i.postimg.cc/PCC6nSRn/473572-f.jpg) (https://postimg.cc/PCC6nSRn)

Freaky Friday the 13th ! So sollte der Film heißen & es hätte perfekt gepasst !

Millie Kessler & der "Blissfield Butcher" tauschen ihre Körper !  :lol:

Herrlich "freaky" Slasherkomödie, die nie zu übertrieben lustig wird oder zu übertrieben blutig !

Leider in 1,2 Szenen zu unblutig, da hätte man gerne mehr gesehen, aber die Gags treffen meistens ins Schwarze & Vince Vaughn beim Laufen als Mädchen zu zugucken, ist einfach ZU witzig  :lol:
Aber auch Kathryn Newton als "Killer" ist herrlich eiskalt...

Das Tempo ist hoch, die Darsteller allesamt voller Klischees, aber nie nervig, guter Film !

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 7 Februar 2024, 19:02:07
Free Guy

(https://i.postimg.cc/jnRwLCbf/472851-f.jpg) (https://postimg.cc/jnRwLCbf)

Geil! Ich hatte definitiv Spaß, auch wenn ich nicht mehr zocke...!

Ryan Reynolds ist einfach klasse als "Guy"  :happy2:  Und ein bisschen Deadpool schwingt immer mit... :lol:  :happy2:
Die Welt ist sehr detailliert dargestellt & man erkennt immer wieder mal, das es nur eine virtuelle ist...   :happy3:
GTA & other Games are anywhere.

Das HUD ist geil gemacht, auch die Idee, die "echte" Welt zu zeigen & wie die Entwickler entdecken, das ein NPC "lebt", gefällt mir!

Dafür wurde CGI erfunden ! Für Sachen, die man nicht ohne weiteres darstellen kann! ^^

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 8 Februar 2024, 13:44:25
In ,,Rumble through the Dark" (2023) versucht der alternde, inzwischen unter Gehirnschädigungen leidende Bare-Knuckle-Boxer Jack (Aaron Eckhart) verzweifelt, seine Schulden zurückzuzahlen, u.a. um das Haus seiner pflegebedürftigen Mutter vor der Zwangsversteigerung zu bewahren. Ebenfalls mit von der Partie in diesem gritty-emotionalen Drama: Bella Thorne und Marianne Jean-Baptiste...

Losgelöst gewisser Pacing-Schwächen und Plot-Conveniences, die den einen oder anderen zum Augenrollen animieren dürften, handelt es sich bei dem Streifen im Ganzen um ein ruhiges, optisch ansprechendes, gut gespieltes und ordentlich in Szene gesetztes Werk – u.a. mit einem packenden Schluss-Kampf und einem wahrlich ,,alles gebenden" Aaron Eckhart in der Hauptrolle...

5,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/rumble-through-the-dark/


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In einer zwei-ebenigen Rahmen-Geschichte eingebettet, präsentiert einem ,,Killers Kill, Dead Men Die" das Ergebnis des mit insgesamt 39 Stars (u.a. Robert Downey Jr., Kirsten Dunst, Ben Affleck, Sylvester Stallone und Bruce Willis) hochkarätig-prallgefüllten 2007er ,,Vanity Fair Hollywood Issue"-Film-Noir-Foto-Shootings von Annie Leibovitz in (Narrativ-)Video-Form aufbereitet...

Mit den Texten in der Print-Ausgabe ausführlicher, kann ich empfehlen, eben jene im Anschluss ans Ansehen einfach mal (bspw. online auf der offiziellen ,,Vanity Fair"-Webpage) durchzulesen. Das Video an sich ist quasi bloß eine knapp über fünfminütige ,,Special Feature Zugabe", deren Existenz per se zwar überflüssig ist, die für einige aber dennoch von gewissem Interesse sein könnte...

keine Wertung

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/killers-kill-dead-men-die/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 Februar 2024, 10:27:03
Bei Sky aufgenommen & gestern Abend/Nacht gesehen:

Top Gun: Maverick

(https://i.postimg.cc/ykSXGB2r/Unbenannt.jpg) (https://postimg.cc/ykSXGB2r)

Alleine der Anfang... 😍 Nostalgie und Heimat pur..

Im Prinzip ist es wie der erste, nur besser! Kein SchwulenpoRn mehr, im ersten Teil kam's einem so vor 🙈😂

Natürlich trieft der Film vor Pathos, aber das gehört einfach dazu! Kritik am Militär gibt´s aber auch, Maverick handelt so, wie es seine Vorgesetzten NICHT wollen & das bringt er seinen Schülern auch bei!
Emotionale Szenen sind auch dabei - sage nur "Iceman" ! 😢

Die Flugaufnahmen sind unfassbar gut...! Atemberaubend! 😍
Auch, weil vieles KEIN CGI ist !
Garniert mit einem geilem Soundtrack macht es sooo viel Spaß! 🤘🏻😎😁

Tom Cruise kann einfach Blockbuster !

5/5 !
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 9 Februar 2024, 14:49:02
HARRY CROWN - EINE KUGEL FÜR JEDEN

(https://i.ibb.co/4P0DW85/Harry-Crown.jpg) (https://imgbb.com/)

Die Stadt ist zu klein für zwei Gangsterbosse- also ordert einer eben einen bekannten Auftragskiller, um den anderen zu erledigen.
Harry Crown (Richard Harris), in der deutschen Synchro und damals im Kino auch "König Ballermann" genannt,
zerlegt daraufhin jede Menge Möchtegern-Mafiosis, die halbe Stadt- und füllt den Grund des Flusses in der Nähe mit vielen (weiteren) Leichen...

John Frankenheimer hat hier einen ziemlich schrägen Mix aus Action und Komödie zusammengebastelt...
Gut, wer sich das Cover genau anschaut kann eigentlich damit rechnen- die "Silly Walker" im Hintergrund deuten ja durchaus in diese Richtung.
Schon die ersten Minuten des Films zeigen ziemlich klar wo es hingeht, selten eine so lustig-ekelhaft präsentierte Einleitung gesehen.
Generell wird hier wohl auch bewusst jedes Mafiosi-Klischee bedient, der fiese Gegenspieler-Killer "Die Klaue" (Chuck Connors)
mit wechselbaren Aufsätzen auf seinem Unterarmstumpf sticht heraus und kommt auch herrlich schräg rüber.
Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder mit diesem etwas kruden Film-Mix zurechtkommt, mir hat der Film aber durchaus gut gefallen.

8/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 Februar 2024, 01:59:41
Gerade gesehen:

Freibeuter der Meere

(https://i.postimg.cc/jL7KBZTf/434467-f.jpg) (https://postimg.cc/jL7KBZTf)

Bud Spencer und Terence Hill als Piraten! 🏴‍☠️ Leider gegeneinander & irgendwie nicht gut..

Es kommen zwar Prügeleien vor, aber ansonsten plätschert die Geschichte vor sich hin, auf dem Meer kommen die beiden einfach nicht zu Geltung..

Die Schiffaction ist zwar ganz cool gemacht, aber ansonsten ist es leider kein guter Film, schade !  :/

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 11 Februar 2024, 02:26:36
The Family Plan (Apple TV+)

Wer gar nicht genug bekommen kann von Action-Komödien in der aktuellen Machart der Kommerz-Streamer (soll heißen: nicht ganz billig, gut besetzt, aber stromlinienförmig, familienfreundlich-unblutig, vorherseh- und  letztlich austauschbar), wird jetzt auch bei Apple TV fündig. Hier also mit der auch nicht gerade taufrischen und gerade aktuell gleich mehrfach präsenten Grundidee von "Mr.& Ms. Smith", erweitert durch ein paar stark ausgebaute Teenierollen - da hält sich die Vorfreude zumindest der Actiongeeks jenseits der 30 schon mal gleich in sehr engen Grenzen.

Wobei, das muss man schon sagen, man hat das schon unattraktiver verpackt gesehen. Reichlich 4K-Hochglanzbilder vor allem von Las Vegas, ein solider Cast, grob gerechnet alle 10 Minuten eine leidllich ansehbare, wenn auch restlos unspannend/unblutige Actionsequenz (wobei die ersten mit dem "Sondergimmick", dass die Family nichts mitbekommen darf, die besseren sind, obwohl die Idee schon leicht überstrapaziert wird). Wahlberg und gegen Ende auch Hinds dürfen ein paar Kämpfe im leicht faken Bourne-Stil absolvieren - soll heißen: Superschnelle Schnitte kaschieren, dass von denen (außer Maggie, natürlich) keiner "Natural "Bo(u)rne" Fighter" ist. Soweit, so solide-durchschnittlich.

Was mich dann am Ende doch dabei stört, da mehr als die dazu passenden Punktzahlen rauszurücken, ist die exorbitante Vorhersehbarkeit des ganzen Unterfangens, bis in die kleinsten Details. Der ältere Sohn ist Profi-Gamer ? Klar darf der Papi irgendwann mit seinen Skills in einer echten Kampfsituation helfen. Teenie-Töchterlein steht auf einen Typen, den keiner mag ? Klar betrügt der die bei der ersten Gelegenheit. Mami war mal Zehnkämpferin ? .... Genau. An der Unsterblichkeit der Hauptfiguren kommen dabei so wenig Zweifel auf wie an der finalen Aussöhnung der Eheleute, das braucht man in dem Kontext kaum extra zu erwähnen geschweige dafür Spoilertags zu bemühen. Ach ja: Irgendwo in den letzten zehn Minuten wird auch noch so etwas wie ein Plot oder eine Erklärung für das ganze nachgeliefert, aber die ist genauso aus der Abteilung "1000 Mal gesehen" wie die Handlung bis dahin.

Also: Der bettelt förmlich darum, ihm 5/10 zu geben für ein superglattes Kommerzprodukt in solider Machart, aber ohne jede Seele. Für ein paar Schmunzler, eine ganz coole Mucke und den drolligen Nachspann lege ich aber noch einen halben Punkt drauf, also 5,5/!0.

Last Contact (BD)

Ich hatte da (auch hier im Thread) wenig Erbauliches gelesen, aber die Grundidee fand ich dann doch leidlich reizvoll. Und so schlecht geht der auch gar nicht los, gerade technisch / optisch sieht der ganz passabel aus. Warum dann im Endeffekt eine dermaßen öde, abwechslungsarme Vier-Personen-die-sich-nicht-mögen-Kiste über fast zwei Stunden erzählt wird, hat sich mir nicht mal ansatzweise erschlossen. Wenn ich schon eine massiv über die Wupper gegangene zukünftige Welt (die wohl nur noch aus zwei nie gezeigten Inseln besteht) antexte, sollte da doch etwas mehr stattfinden als "ein Kommisskopp, ein Verräter, ein Edelstatist, ein Sympathieträger" und "rate mal, wer überlebt".

Ehrlicherweise habe ich das Ende dann nur noch halbwach erlebt, vor allem wo die Kretschmann-Figur final abgeblieben ist, muss ich irgendwie verpasst haben, hat mich aber auch nicht mehr wirklich intessiert. Maximal 3-4/10 sage ich mal unter Anerkennung der Tatsache, dass man eigentlich nur ganz und wach gesehene Filme bewerten sollte.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 12 Februar 2024, 03:09:05
GENOCIDE - DIE KILLERBIENEN GREIFEN AN

(https://i.ibb.co/g9jm20T/genocide.jpg) (https://imgbb.com/)

Ein amerikanisches Flugzeug mit einer Wasserstoffbombe an Bord gerät über Japans Küste in einen Bienenschwarm und stürzt daraufhin ins Meer ab.
Die dreiköpfige Crew kann zwar abspringen, zwei der Männer werden jedoch am Boden von den Bienen getötet.
Der dritte überlebt schwer verletzt und dem Wahnsinn nahe und wird gerettet, aber niemand glaubt ihm seine Geschichte von den Killerbienen.
Auf der Suche nach der sich noch im Flugzeug befindlichen Wasserstoffbombe müssen dann aber doch einige dran glauben... (Zweideutigkeit beabsichtigt).

Tierhorror aus Japan, von 1968. Kriegt man nun auch nicht sehr oft zu sehen, ausser es handelt sich um mutierte Riesenechsen.
Hier haben wir eher das Gegenteil von riesigen Monsterechsen, hochgiftige, aber normal kleine Killerbienen sind unterwegs.
Zwischen den Bienenszenen gibt es reichlich Beziehungsgesülze und Diskussionen über die Wasserstoffbombe und deren mögliche Auswirkungen.
Technisch reichlich trashig, Darstellerisch erwartungsgemäß mittelmäßig bis Japantypisch Overacting-verseucht, aber insgesamt doch unterhaltsam.
Die "deutsche Kinofassung" ist zwar an Gewalt ungekürzt, es fehlen aber einige Kriegsszenen sowie alle Bezüge zur NS-Zeit, insgesamt fehlen ca. 2 Minuten Handlung.
Im japanischen Original ist Annabelle eine jüdische KZ-Überlebende, in der deutschen Fassung hat man eine radikale Umweltschützerin aus ihr gemacht.
Man kann sich das ganze aber durchaus auch in dieser Form gut anschauen, sofern man keinen wirklich "guten" Film erwartet.

5/10

Das Kaufhaus-Billigtape von Ocean Gold enthält die originale deutsche Kinofassung in erstaunlich guter Qualität und im Bildformat von ca. 1,85:1.
Originalformat ist zwar 2,35:1, aber das fällt zum Glück kaum auf.
Eine ungekürzte DVD im Originalformat und anamorph codiert wurde in Deutschland von "NEW" veröffentlicht,
war aber nur kurze Zeit auf dem Markt- und erzielt entsprechend hohe Preise.
Die gleiche Fassung wie auf VHS gibt es auf DVD von "Starmedia", diese ist allerdings auch nur 1,85:1 und nicht anamorph codiert.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 12 Februar 2024, 11:02:03
,,Anderson Falls" (aka ,,Darkness Falls") ist ein in Los Angeles angesiedelter französisch-belgisch-amerikanischer Cop/Serienkiller-Thriller des Franzosen Julien Seri (u.a. ,,Yamakasi", ,,Scorpion" und ,,Night Fare") aus dem Jahr 2020. In dem Streifen tötet das misogyne Duo Mark (Gary Cole) und sein Sohn Adam (Richard Harmon) seit einiger Zeit schon erfolgreiche, selbstsichere Frauen – wobei sie die Morde wie Suizide aussehen lassen. Eines ihrer Opfer ist die Künstlerin Elizabeth (Vahina Giocante) – deren Ehemann Jeff (Shawn Ashmore) ein Cop ist und einfach nicht glauben kann, dass sie ihm und ihrem Sohn Frankie (Judah Mackey) das jemals angetan hätte. Also bleibt er verbissen an der Sache dran, recherchiert hartnäckig – und kommt der Wahrheit schließlich auf die Spur...

Handwerklich, optisch und darstellerisch (ebenfalls noch mit von der Parte: Lin Shaye und Daniella Alonso) geht der Film in Ordnung – welcher sich über seine Lauflänge von knapp 80 Minuten hinweg zudem mit einem angenehmen Tempo entfaltet. Das Hauptproblem an dem Werk markiert jedoch das Drehbuch von Giles Daoust (,,Painkillers"): Sich von einem Klischee zum nächsten hangelnd – von dem wütenden, fixierten, selbstzerstörerischen Verhalten Jeffs (er schläft in seinem Wagen, lässt sich ein Bart wachsen etc.) über Erinnerungen an glückliche Zeiten mit Elizabeth bis hin zu seinem ,,sich in den Kopf des Killers hineinversetzen"-Vorgehen (an die Wände gehängte Zeitungsausschnitte und Notizen inklusive) – ist hier kaum etwas sonderlich originell geraten...

Dennoch haben mich die ersten zwei Drittel solide bei Laune gehalten – nur den Subplot rund um Jeff und seinen Sohn, für den er keine Zeit hat (z.B. um mit ihm nach Disneyland zu fahren) und er ihn daher bei seiner Oma einquartiert, fand ich einen Zacken ,,zu ausgelutscht". Dann kreuzen sich jedoch die Wege von ihm und dem Mörder-Duo – worauf der Streifen irgendwie entgleist, statt durchzustarten: Das Motiv wird in Form eines ,,Exposition Dumps" ausführlich dargelegt, die Unglaubwürdigkeiten nehmen noch weiter zu (Stichwort: Ausbruch aus dem Polizei-Revier), Frankie gerät in Gefahr und Jeff´s Fokus auf dessen Sicherheit führt zu dem Tod einer Kollegin sowie einem Selbstjustiz-Alleingang, der ihm mindestens den Job, wenn nicht gar seine Freiheit kosten sollte. Ärgerlich und Schade.

3,5/10   
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Retro am 13 Februar 2024, 04:38:06
MENSCHENJAGD (Auf VHS unter dem Titel "The Hunt" veröffentlicht)

(https://i.ibb.co/tJtWxnX/VHS-DVD.jpg) (https://ibb.co/pL89RNy)

Das Gaunerpärchen Ned (David Caruso) und Jude (Kelly Lynch) hat gerade einen Juwelenraub durchgezogen, und ist jetzt im Auto auf der Flucht.
Es sind mehrere Polizeifahrzeuge hinter ihnen her, bei einem Beinahe-Unfall fällt Ned aus dem Auto- und Jude fährt davon.
Ned wird festgenommen, kann aber später wieder entkommen. Sein Ziel: Rache an Jude- und seine Beute wiederholen.
Unterwegs nimmt Ned die Anhalterin Bec mit, während Jude verzweifelt versucht bei ihrem Hehler die Beute loszuwerden, was aber scheitert.
In ihrem Frust lässt sie sich auf den mysteriösen "T" ein, welcher sie mitnimmt.
Als alle Beteiligten schließlich aufeinandertreffen, kommt es vollkommen anders als gedacht...

Hier wurde mal wieder versucht, mit einem großen Namen interessierte Filmfans anzulocken, doch Oliver Stone hat den Film lediglich produziert.
Eigentlich hätte der Film das auch gar nicht nötig, denn Regisseur John Ridley's Regiedebüt von 1997 überzeugt auf ganzer Linie.
Dummerweise scheint den Film nur niemand bemerkt zu haben, denn kaum jemand dürfte ihn kennen...
"Cold around the Heart" (OT) ist ein spannender, Actionlastiger Roadmovie-Thriller mit einigen Wendungen, tollen Darstellern und zynischen Dialogen.

9/10

Die VHS hatte ungekürzt eine FSK 18, aber zumindest die FSK 16 DVD von Laser Paradise (es gibt den Film noch von diversen weiteren Kleinlabels)
ist ebenfalls definitiv ungekürzt, ich habe beide Versionen (FSK 18 VHS und LP FSK 16 DVD) parallel laufen lassen.
Die DVD ist zwar nicht anamorph, aber im Original 2,35:1 Format und kommt mit einem generell scharfen Bild, deutlich besser als die VHS, daher.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 14 Februar 2024, 09:43:52
,,Shrapnel" (2023) ist nicht nur ein plumper, billiger und mies verfasster Action-Thriller (wie so viele andere Genre-Veröffentlichungen auch, mit denen die realen und Online-Streaming-,,Grabbelkisten" regelmäßig aufgefüllt werden) – sondern obendrein ebenfalls noch ein enttäuschender, da William Kaufman (der Schöpfer u.a. von ,,Sinners and Saints", ,,Daylight´s End", ,,the Marine 4" und ,,the Channel") für die Regie verantwortlich war. Seine gewohnt kompetente Umsetzung von Shootouts (samt damit verbundener Taktiken) ist im Grunde genommen das Einzige, was den Streifen vor dem Totalausfall rettet – während der Rest unentwegt zwischen haarsträubend und dumm pendelt...

Das Drehbuch ist selbst für B-Movie-Verhältnisse eine echt maue Angelegenheit: Vorhersehbar, schlicht gestrickt sowie voller Klischees, öder Dialoge und Charakter-Zeichnungen der oberflächlichen Art. Die Story setzt sich in Gang, als zwei Teenagerinnen eines Abends von Texas aus allein über die Grenze nach Mexiko fahren, um in Ciudad Juárez (einer der gefährlichsten Städte der Welt) auf eine Party zu gehen – und im Zuge dessen prompt verschleppt werden. Sich (ungezeigt) noch vor Filmbeginn ereignend, lässt einen das unweigerlich ,,selbst Schuld" denken – bevor konkret mit dem Vater eines der Mädels eröffnet wird, der vor Ort ihrem Verschwinden nachgeht; jedoch ohne Erfolg...

Gespielt wird jener (solide) von Jason Patric – für welchen der Streifen übrigens das (nach ,,the Prince") zweite 0%-bei-,,Rotten Tomatoes"-Werk seiner Karriere markiert. Zumindest greift er nicht sofort zu Gewalt – sondern versucht es eingangs via Nachforschungen und Diplomatie. Unerfreut über das Medien-Interesse an dem Fall, entschließt sich betreffende Kartell-Chef dazu, ein Exempel zu statuieren: Er entsendet ein Killer-Kommando ,,nach Norden", um den Gringo, dessen Frau und andere Tochter zu töten. Es entbrennt eine ausgedehnte Schießerei zwischen Sean und einem Dutzend Sicarios – aus der er und seine Familie unrealistischerweise siegreich hervorgeht...

An dieses (eine Menge ,,Suspension of Disbelief" erfordernde) Setpiece schließt dann nahtlos eine Befreiungs-Mission an, bei der Sean und sein Bruder – welcher ebenso ein Ex-Soldat ist sowie von Cam Gigandet zweckdienlich-prima verkörpert wird – direkt ,,in die Höhle des Löwen" nach Juárez fahren und zu zweit das mächtigste Kartell Nordmexikos zerstören: Yeah! Unglaubwürdig simpel geartet, macht das alles aber leider nicht allzu viel Laune – da es weder packend oder originell noch irgendwie einfallsreich arrangiert oder präsentiert daherkommt sowie überdies mit einem Haufen nicht sonderlich schicker kostengünstiger Mündungsfeuer-, Einschuss- und Blutspritzer-CGIs aufwartet...   

Kurzum: ,,Shrapnel" hat kein Interesse an Ambivalenz, Suspense oder einer vernünftig ausgearbeiteten Geschichte (einschließlich der zugehörigen Figuren, Dialoge und Plot-Details). Dafür werden einem reichlich Shootouts geboten. Das Ergebnis ist ein generisches, nicht nur im Vergleich zu den anderen Werken Kaufmans unbefriedigendes B-Movie...

3,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 Februar 2024, 10:56:36
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Freitag der 13.

(https://i.postimg.cc/y3d1dPPy/77952-f.jpg) (https://postimg.cc/y3d1dPPy)

Der Klassiker!

Noch (fast) ohne Jason, dafür schon mit dümmlichen Dialogen und Jugendlichen! :D

Die Effekte sind gut & schön blutig, Tom Savini sei Dank & schocken tuts für damalige Verhältnisse auch jut :)

Die Auflösung kommt überraschend, wie ich finde, es bleibt eigentlich immer spannend!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 16 Februar 2024, 13:22:51
Zweimal Action, einmal Spannung...nu joah...

Gunpowder Milkshake
Hier funktioniert es für mich - schöne Actionsequenzen, guter Coolnessfaktor bei den Damen, beachtliche MA, das ganze mit Popcornappeal und einer treffsicheren Karen Gillan - kann gern fortgesetzt werden. 8/10

Code Name Banshee (Prime)
Hier funktioniert es nicht - Jaime King nehme ich die Profikillerin keine Sekunde ab, Banderas brauchte Geld, aber der Look ist unterstes B-Lager und kann erst am Ende vor der völligen Enttäuschung rund um Labereien und Nahaufnahmen gerettet werden. Backstory wird endlos ausgewalzt und der Gegner ist auch eher kurios mit seinen gesichtslosen Horden, das sollte nach einer knappen Stunde einfach nur noch zuende gehen, mit 100 Prozent CGI-Blut und unrealistischen Kloppereien, wenn eine Teenagerin sich selbst mit Kampfkenntnissen sich fünf Minuten gegen einen zwei Köpfe größeren Profikiller wehren kann. Murks: 3/10

No Sudden Move (Netflix)
Bevor er aussortiert wird, noch schnell ge-ext, ist immerhin Soderberg mit stellar cast von Cheadle, del Toro über Hamm bis zu Fraser, aber diese 1954er Crime Story baut auf zu vielen Spielplätzen und so zwingend gerät der Fall dann doch nicht, dass man irgendwelche ganz großen Überraschungen abbekommt. Klar, da sind eine Menge Twists drin, aber dann muss man auch für jemanden sein und außer Cheadle sind die auch alle herzlich unsympathisch oder nicht interessant genug. Das war jetzt schon zu oft da mit dem verwinkelten Hit, der nach hinten raus ungeheure Dimensionen bekommt, solide Arbeit, aber nichts wirklich Großes. 6,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 17 Februar 2024, 09:34:11
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Saw II

(https://i.postimg.cc/JGZKTkKc/252213-f.jpg) (https://postimg.cc/JGZKTkKc)

Der Anfang geht richtig schön ins Auge!
Ich mag das Setting in dem Haus, schön düster-dreckig!

Auch, das sie Jigsaw kriegen, er sie aber in der Hand hat... 😉

Der Rätselspaß in dem Haus macht Bock - und die Fallen erst ! Dazu kommt, das sie alle nach und nach durchdrehen! Inkl. dem Cop, der bei Jigsaw ist!

...und auch dieser Teil hat ein Ende, das sich gewaschen hat !

Btw: Auch hier punktet der Abspann mit nem coolen Metal/Rock 'N' Roll Soundtrack... 🤘🏻

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 18 Februar 2024, 13:24:21
Die eher flaue Ausbeute von Amazonsens letzter 99 Cent-Aktion

Diabolik - Das Verbrechen hat einen neuen Namen

Hatte ich gar nicht so auf dem Schirm, dass es da eine Neuverfilmung (oder sogar deren 2) gibt. Den Bava mit J.P.Law hatte ich zwar irgendwann mal gesehen, könnte da gedächtnisbedingt aber kein sinnvolles Urteil mehr drüber abgeben - ein Klassiker des Sixties-Kino ist der wohl eher nicht geworden.

Wird den beiden bezogen auf die 2020er ähnlich gehen, wage ich mal zu prognostizieren. Jedenfalls außerhalb Italiens, wo der Comic Kultstatus hat und angeblich immer noch Nachschub erscheint. Für den Rest Europas stellt sich da schon die Frage, warum - der Appeal eines oberflächlich gutaussehenden, immer siegreichen Über-Bösewichts ohne jeden Versuch, dem "gute" Seiten abzugewinnen (skrupellose Morde an Polizisten, Kellnern und Wachmännern, keinerlei Gewissen, kein Robin-Hood-Effekt) scheint mir relativ überschaubar. Kann aber auch subjektiv sein - vielleicht gibt es in diesen Zeiten ja wirklich Bedarf nach negativen Superhelden (wobei da eigentlich ein Blick in die Nachrichten genügen würde...)

Davon ab ist das filmisch auch ein sehr zähes Stück Brot. Als Period-Piece mit einem 1960er-Szenario, das immerhin fast ohne Einsatz von CGI kreiert wird, kann sich der zwar oberflächlich sehen lassen. Aber das Tempo ist echt mörderisch langsam, selbst die zwei denkbaren Höhepunkte (ein Einbruch/Coup, eine Gefangenenbefreiung) ziehen sich wie Kaugummi, und die Zwischenräume werden mit langen, belanglosen Dialogen und einer de facto auf "Kommmisar hängt immer einen Schritt hinter Bösewicht" reduzierten Handlung gefüllt - da werden die eh schon üppigen 134 Minuten des ersten Teils gefühlt glatt noch mal doppelt so lang. Dass das italienische Kino keine echten Stars über die lokale Bedeutung hinaus mehr hat, wird schmerzhaft offensichtlich - nicht nur, dass man keinen der Hauptdarsteller hierzulande überhaupt kennt, die wirken alle auch wie aus Heidis neuester Staffel gecastet, ausdrucksarme Facewomen und -men mit ganz kleinen Schönheitsfehlern. Einige Details befremden auch, wie die halbfiktiven Ortsnamen, das ganz fixe Gerichtsverfahren mit dem Todesurteil, und die Frage, wie der hinter den MI-Masken den Tonfall der jeweils Nachgebildeten hinbekommt, wird nicht sehr glaubhaft beantwortet.

Habe neulich noch mal auf ZDF-Neo die alten Fantomas-Filme (teilweise) gesehen, die waren bei aller Patina echt spassiger. Für den hier nur knapp 4/10 - da kommt doch gleich richtig Vorfreude auf den zweiten Teil auf, den ich auch noch in der Leihliste habe. Nicht.

It Lives Inside

Bei dem hatte ich mir selbst während der Laufzeit eine Wette angeboten, nämlich dass der mindestens 80% positive Stimmen bei den verrotteten Tomaten haben müsste. Die Zutaten passen nämlich wie die Faust aufs Auge des Zeitgeistes: Multi-Kulti-Hintergrund, internationaler Cast mit unbekannten, aber durchaus talentierten Akteuren, auch ansonsten vernünftige Machart, nicht zuletzt eine mehr oder weniger symbolische Ebene hinter dem Horrorgeschehen.

Wette knapp verloren - rund 65% RT hat der eingefahren. Liegt aber vielleicht auch daran, das ich anders als die Kritiker zu dem Zeitpunkt das Finale noch nicht vor Augen hatte, das ist dann tatsächlich nach ordentlichen etwa 75 Minuten ein deutlicher Abfall. Das Böse (ich sag es mal spoilerfrei) wird etwas arg formatfüllend gezeigt, da werden ein paar Defizite in Budget und Tricktechnik relativ schmerzhaft offensichtlich. Und dass
Spoiler: zeige
 fast alle, die von dem Chefdämon da zuvor fast schon in kleine Scheiben geschnitten wurden, auf einmal wieder putzmunter am Esstisch sitzen, befremdet schon leicht. Zumal das ganze Ende in der Tonalität und der Aussage mal wieder frustriend vage bleibt


Der Rest ist, ich sagte es schon, mehr als ansehbar. Man kann das Ganze durchaus als Metapher für die kulturellen Probleme zwischen der US- und der indischen Kultur und die Notwendigkeit/Grenzen der Assimilation ansehen, muss es aber nicht. Und obwohl ich die penetrant Hindi sprechende Mutter der Hauptfigur leicht nervig fand, wird der Aspekt nicht überzogen und dankenswerterweise bleibt vor allem das Dauerklischee "indische Mütter suchen ständig zukünftige Ehemänner für ihre Töchter" im Schrank. In Sachen Horroreffekte gibt es die ganz großen Highlights zwar nicht, aber wer in der richtigen Stimmung ist, kommt da dank ein paar solider Scares aber eher auf seine Kosten als zuletzt bei der umpfizgsten Fortschreibung der immergleichen Wan-Seriegrusler Marke Insidous 9, The Nun 4 oder so....

Dafür in der Summe auch von mir nicht überragende, aber solide 6,5/10.

Black Lotus

Ein niederländisch-rumänischer Actionfilm u.a. mit Überall-Mitspieler Frank Grillo - echt jetzt ?

Und der geht auch gleich gut los, der holländische Supersoldier ist irgendwie Mitglied in einem ballerfreudigen und eher unprofessionell vorgehenden deutschen (?) SEK-Team, das in der Auftaktszene in Hamburg die Elphi stürmt - die allerdings von innen mal gleich komplett anders aussieht als ich, Millionen von Touristen und TV-Zuschauer das so kennen.

Nach dem erwartbaren Ausgang dieses Einsatzes ist erst mal ein sagen wir mal eher ruhiger Handlungsfortschritt angesagt, soll heißen: Wir nehmen uns viel Zeit, reichlich Klischees anzuhäufen. Traumabewältigung beim Soldier, bei der Frau des gefallenen Kumpels vorbeischauen, Ersatzpapi spielen, weil der Neue der Dame der erwartbare Vollpfosten ist, sich mit ein paar Übelmännern anlegen. In ein oder zwei Szenen darf der niederländische MMA (oder wie das da heißt) Champ Rico Verhoeven (nicht mit Paule verwandt, soweit ich gelesen habe) mal zeigen, was er so drauf hat - die leider etwsa sparsamen Kampfszenen und ein paar nette Stunts gehören zu den überschaubaren Stärken des Films.

Auch das nicht ausufernde, aber durchaus knackige Finale zählt zu den besagten Pluspunkten - Verhoeven und die ebenfalls relativ schlagkräftige Rona-Lee Shim'on ("Fauda") machen da einen ordentlichen Job, und dass die nicht so unverwundbar rüberkommen wie etwa Kollege Wick, ist ebenfalls kein Nachteil (wobei man es in der Hinsicht fast schon etwas übertreibt, die kämpfen auch mit gefühlt einem Dutzend Stich- und Schusswunden noch unverdrossen weiter). Weithin verschwendet mal wieder allerdings Frank Grillo, die Hoffnung auf einen knackigen Showdown zwischen dem und Verhoeven wird bitter enttäuscht.

In der Summe ein weiterer gesichts- und belangloser Beitrag in der aktuellen Actionfilmwelle, aber dank ein paar solider Fightszenen der Hauptfigur zumindest am unteren Rande von "Durchschnittware" - 4,5/10.

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 19 Februar 2024, 09:46:07
Das in England angesiedelte britisch-amerikanische Zukunfts-Drama ,,the Kitchen" aus dem Hause ,,Netflix" markierte 2023 das (gemeinsam mit Kibwe Tavares realisierte) Regie-Debüt des ebenso bekannten wie geschätzten Darstellers Daniel Kaluuya (,,Get Out", ,,Judas and the Black Messiah", ,,Nope" etc.), welcher zudem auch am Drehbuch mitschrieb. Selbst dabei jedoch nicht vor die Kamera tretend, spielen indes der Rapper Kano sowie der junge Newcomer Jedaiah Bannerman die Hauptrollen – und das ansprechend überzeugend...

Erzählt wird eine Geschichte über soziale Ungleichheit in London, wo die ärmeren Bewohner bspw. die Asche ihrer verstorbenen Angehörigen Kosten-sparend für Topfpflanzen-Setzlinge verwenden können – u.a. zum Gedenken an ihnen sowie um auf diesem Wege bzw. auf dieser Grundlage zugleich ,,neues Leben" entstehen zu lassen. Nach dem Tod seiner Mutter lernt der Teenager Benji in einem darauf spezialisierten Beerdigungsinstitut den dort arbeitenden Izi kennen, der seine Mutter einst kannte und ihn wenig später bei sich aufnimmt...

Izi wohnt in einem illegal besetzten Wohlblock mit einer starken Gemeinschaft, welche der Staatsgewalt jedoch ,,ein Dorn im Auge" ist – weshalb es regelmäßig zu gewalttätigen Razzien und Verhaftungen kommt. Izi hat die Chance, demnächst in eine neue, moderne Wohnung zu ziehen – wenn er seinen Job behält und die nötigen Zahlungen tätigt. Doch was soll aus Benji werden? Das Leben in jener Kommune bietet Abwechslung und ein gutes Miteinander – während sonstwo meist strikte Ordnung und Konformität herrscht...

,,the Kitchen" ist ein solides, handwerklich ordentliches Sozialdrama, bei dem die an sich schon wenigen futuristischen Elemente allerdings keine bedeutsame Rolle spielen. Themen wie Gentrifizierung und eingeschränkte Zukunftsperspektiven werden aufgegriffen – doch manchmal wünscht man sich, dass sich die Macher mehr auf das komplexe ,,Drumherum" als auf ihre beiden zentralen Protagonisten konzentriert hätten. Inhaltlich ist generell so einiges leider recht unterentwickelter Beschaffenheit – was alles in allem durchaus schade ist... 

5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 21 Februar 2024, 09:45:16
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Freitag der 13. - Teil 2

(https://i.postimg.cc/pysYCxMJ/33618-f.jpg) (https://postimg.cc/pysYCxMJ)

Es ist zwar Jason, der hier meuchelt, aber sonst!?

Die Kills sind nicht sonderlich kreativ & auch sonst plätschert alles vor sich hin... abgesehen vom Ende, da geht der Spannungsbogen kurz nach oben^^

Ach ja, Jason hat hier noch nicht seine Eishockeymaske, sondern er trägt hier einen Sack über'm Kopf! :lol:

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 22 Februar 2024, 10:48:10
Gestern Abend/Nacht:

Freitag der 13. - Teil 3

(https://i.postimg.cc/GBvR5ZKx/35227-f.jpg) (https://postimg.cc/GBvR5ZKx)

Wie immer, dumme Jugendliche kommen zu Crystal Lake, wollen Spaß haben, sterben!

Aber halt! Diesmal sterben sie in 3D! (naja, 80er 3D...)
Die Spannung ist halbwegs gut gemacht, es splattert wieder mehr als im 2. Teil, er ist generell besser als der Vorgänger, aber das ist auch nicht schwer!
Dazu sieht man endlich Jason's legendäre Maske!

Fazit: Typischer, vorhersehbarer Slasher!

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 Februar 2024, 10:45:26
Gestern Abend/Nacht gesehen:

Freitag, der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel

(https://i.postimg.cc/nCqvMnr6/36956-f.jpg) (https://postimg.cc/nCqvMnr6)

Wieder "etwas" besser als der 3. Teil!

Jason geht ganz gut ab! Gute Kills bei!

Crispin Glover in einer seiner ersten Rollen, noch vor Zurück in die Zukunft !
Ansonsten bietet der Film natürlich nix neues, Dumme, nackte Teens & blutige Kills!
Ach, Halt - der kleine Tommy Doyle, ähhh, Jarwis wird eingeführt..

Bekanntlich ist es NICHT der letzte Teil, aus dem Ende hätte man ja was machen können...

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 23 Februar 2024, 17:10:21
Gerade eben:

Freitag der 13. - Teil V: Ein neuer Anfang

(https://i.postimg.cc/Vd59gdvX/37504-f.jpg) (https://postimg.cc/Vd59gdvX)

Ein neuer Tiefpunkt wäre der passendere Titel... 😕

Noch schlechtere Schauspieler, noch schlechtere Ideen, dazu diese Hillbillies.. Jeder Teil hat nicht die beste Story, aber der hier ist der Tiefpunkt, kein Crystal Lake (zumindest nicht bewusst), die "Legende" von Jason wird nicht erzählt, könnte ein x-beliebiger Slasher sein... 😕
Gut, ist es ja auch! :lol:

1,2 Kills sind nicht schlecht, aber einige sieht man auch gar nicht, nur die Leichen nachher.. 😕
Dazu noch der Twist ! 😑

Nene, der 5. ist schlechter als alle Teile vorher !

1,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 Februar 2024, 13:17:46
Freitag, der 13. Teil 6 – Jason lebt

(https://i.postimg.cc/Q97JTC6D/39741-f.jpg) (https://postimg.cc/Q97JTC6D)

Das wichtigste vorneweg: Jason lebt, aber ab jetzt ist er ein Zombie! 😁

Die Idee mit den Kindern bringt etwas mehr Spannung rein, Tommy ist immer noch dabei, es spielt wieder am Crystal Lake, das alles gefällt^^
Alice Cooper als Soundtrack passt auch zum Film! (https://worldofugly.de/normal/s024.gif)

Die Kills sind eigentlich ganz geil, teils gut, teils fehlt aber etwas... (Die MPAA hat ja leider ein X-Rating verhindert)
Es ist auch viel weniger nackte Haut als sonst vorhanden 😕

Für einen Freitag der 13. ist es dennoch ein ganz guter Teil.

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 25 Februar 2024, 19:18:52
Gestern Abend Filmabend bei meinem besten Kumpel im Heimkinokeller:

Point Blank

(https://i.postimg.cc/z3WFbWVg/448654-f.jpg) (https://postimg.cc/z3WFbWVg)

Anthony Mackie & Frank Grillo als ungleiches Duo wider Willen gegen die Zeit, Gangster & korrupte Cops!
Der Film macht Bock, der 80s Soundtrack sowieso, die Action ist oft oldschoolig handgemacht & hat auch ein paar gute Ideen! (In einer Waschstraße wurde auch noch nicht gekämpft, IMO!)

Marcia Gay Harden als korrupte Polizeichefin gefällt auch, was spricht also gegen den Film?!
Dem Film geht in der Mitte ein bisschen die Puste aus, mehr Action hätte ich gut gefunden!

Dennoch - Ganz guter Actionthriller!
Leider von Netflix, ich würde ihn mir sehr gerne ins Regal stellen, aber dank Shitflix wird das ja nix! -_-

3,5/5

The Roundup 3: No Way Out

(https://i.postimg.cc/FkLMwxgv/495032-f.jpg) (https://postimg.cc/FkLMwxgv)

Das ist der erste Teil, den ich gesehen hab und er gefällt mir richtig gut! 👊🏻💥
Der kloppt ja ALLES kaputt! 😁
Coole Prügeleien, Ma Dong-seok sollte mal eine Chance in einem westlichen Actionfilm bekommen! Der Story um eine neue Droge kann man auch halbwegs gut folgen, auch wenn leider die asiatischen Filme immer das Problem haben, das die Schauspieler für die westliche Welt alle gleich aussehen... 🙈😂
Das wichtigste sind die Kloppereien und die gehen voll ab! Durch Büro´s, Schränke, (dünne) Wände und alles mögliche wird sich hier geprügelt, herrlich! Dazu kommt noch ein bisschen Humor, passt! (Anwalt-Witz! 😉 )

4/5

The Fast & the Furious

(https://i.postimg.cc/xX88xt67/8259.jpg) (https://postimg.cc/xX88xt67)

Speedaction vom Feinsten !

Fette Karren, leichtbekleidete Mädels & coole Typen...!
Klar, Story & Schauspiel sind fürs Klo, aber die Action und die Karren entlohnen es! 😁

Ohne viel Computergeschisse, wunderbar!
Hier gibt's noch "echte" Autos, die zerstört werden!

Mukke ist typisch Tuningszene um die 2000er, aber ich mag das! 😊

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: JasonXtreme am 26 Februar 2024, 12:25:30
Ma Don-Seok war immerhin schonmal bei Marvels Eternals dabei - vielleicht kommt da ja doch mal was mit ihm aus dem Westen...
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 27 Februar 2024, 18:22:29
Bei Magenta TV via Videoload ausgeliehen:

Psycho

(https://i.postimg.cc/K1K5x863/19680372.jpg) (https://postimg.cc/K1K5x863)

Gelegenheit macht Diebe... Mary klaut das Geld ihres Chefs, das sie eigentlich zur Bank bringen soll!
Nach einer langen Autofahrt landet sie an einem Motel & der Horror beginnt...

Das Muttersöhnchen Norman Bates ist ein richtiger (gefährlicher) Freak! Der Horror ist allgegenwärtig!

Die Ermittlungen des Polizisten & der Schwester sind spannend gemacht!

Sehr guter Horrorfilm vom "Meister" Afred Hitchcock!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 28 Februar 2024, 09:48:53
In dem 2023er Sci-Fi-Action-Thriller ,,Black Noise" von Philippe Martinez (,,Wake of Death") geht ein fünfköpfiges, gut ausgebildetes und ebenso bewaffnetes Team (u.a. Alex Pettyfer, Jason Rathbone und Eve Mauro) einem Notfall-Signal auf einer kleinen karibischen Insel nach – auf der sie sogleich feststellen müssen, dass nahezu alle Menschen ,,spurlos verschwunden" sind. Schon bald beginnen sie zudem an schrecklichen Kopfschmerzen und Halluzinationen zu leiden – und werden obendrein auch noch von einem mysteriösen Feind belauert, der eventuell ,,nicht von dieser Welt" ist...

Nach einem soliden Einstieg entpuppt sich der Streifen relativ bald als eine inhaltlich und inszenatorisch schwache, langweilig-öde Angelegenheit. Das Budget ist zu gering für das Gewollte – was sich vor allem bei den Aliens und dem CGI-Blut bemerkbar macht – während es das Drehbuch u.a. nicht hinbekommen hat, einige durchaus brauchbare Ansätze zu irgendetwas vernünftiges werden zu lassen. Hinzu kommen noch Faktoren wie ein lustlos wirkender Hauptdarsteller sowie wenig Spannung und Action (die meiste Zeit sieht man den Leads bloß beim Rumlaufen und Erkunden zu)...

knappe 2/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/black-noise/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 1 März 2024, 09:25:10
Bei Sky on Demand gestern Abend/Nacht geguckt:

Plane

(https://i.postimg.cc/340zgZxz/Unbenannt.jpg) (https://postimg.cc/340zgZxz)

Gerad Butler geht immer! 💥

Die Notlandung am Anfang ist spannend gemacht..

Auch die Action im Dschungel ist cool, als die Rebellen kommen, geht's los..
Auch die Rettungsversuche am anderen Ende der Welt sind spannend gemacht!

Die Action macht definitiv Bock & ist ganz gut gemacht! Es sah auch nach relativ wenig CGI aus, gut so!

Der war besser als ich dachte!

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Hitfield am 2 März 2024, 11:05:08
Zitat von: PostalDude am  1 März 2024, 09:25:10Der war besser als ich dachte!

Den habe ich auch vor ein paar Wochen gesichtet und er war sehr viel besser als erwartet. Hatte mit einem generischen "Turbulence"-Verschnitt oder Liam Neeson'schen Direct-to-VoD-Actionfilm bzw. einem "Air Force One"-/"Einsame Entscheidung"-Abklatsch für Arme gerechnet, aber "Plane" entwickelt sich dann doch in andere Richtungen als erwartet - inkl. Guerilla-Nahkampf auf der Terroristen-Insel usw. Die Action war eine runde Sache und es gab wahrscheinlich viel CGI (wenn Flugzeug, Hubschrauber etc. nur aus dem Rechner waren), was man aber nicht gesehen hat. Also wenn, dann ein durchaus sinnvoller Einsatz von CGI.

Ich hatte einen typischen 5/10 erwartet, würde hier aber durchaus 8,5/10 geben. Ein richtig geiler Actionfilm alter Schule, wie es sie schon seit Jahren kaum noch gibt (da gibt es die Action eher in Form von Comicverfilmungen oder gleich modern wie "John Wick" u. ä.).
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 4 März 2024, 10:38:15
Fear the Night (Prime)

Im Ansatz scheinbar interessanter Siege-Slasher in der Abgeschiedenheit der Natur, der aber zu sehr auf unwichtigen Themen herumkaut und seinen Figuren null Tiefe gönnt.
Maggie Q ist der toughen PTBS-Alkoholikerin-Soldatenrolle, die kaum genutzt wird, dazu ein Haufen der nervigsten Hühner, die jemals in einem JGA-Slasher je zu ertragen war, am schlimmsten ihre gleich alte Schwester, die man wirklich in jeder Szene als nächstbestes Opfer wünscht.
Ist mal ganz nett, wenn das Motiv mal ein Missverständnis ist, statt andere Triebe, aber der Aufwand der Finstermänner steht in keinem Verhältnis zu den Mitteln und Neil LaBute verschenkt viel mit dem episodischen Aufbau, der sich zu sehr an den Familienbefindlichkeiten der Proseccoschnepfen hochzieht.

Sieht gut aus, aber macht nicht satt. 4,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 5 März 2024, 01:29:51
Gerade eben gesehen:

Freitag der 13. - Teil 7: Jason im Blutrausch

(https://i.postimg.cc/tnyt6Pqm/55862-f.jpg) (https://postimg.cc/tnyt6Pqm)

Es wird wieder mit der Reihe...

Die Idee, mit der Tina Jason einen "Gegner" zu geben & damit dem Film eine kleine "Nebenstory" zu geben, finde ich nicht schlecht!

Leider wurden viele Kills geschnitten bzw. zerschnitten, so daß der Teil unfassbar harmlos ausfällt...

Dafür sieht Jasons Make-Up sehr gut aus!
Ansonsten das übliche: Saufende, nackte Teens in nem Haus am See^^

3/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 März 2024, 10:43:40
Gestern Abend/Nacht bei Magenta TV ausgeliehen:

Für ein paar Dollar mehr

(https://i.postimg.cc/bdQNHq6k/Unbenannt.jpg) (https://postimg.cc/bdQNHq6k)

Eine gute Kopfgeldjagd inkl. eines Banküberfalls!
Legendärer Soundtrack & spitzen Kameraführung inklusive!

Lee van Cleef als "Mortimer", ein sehr gelassen agierender Kopfgeldjäger, alleine wie er am Anfang eingeführt wird - stark!
Eastwood, mittlerweile hat er einen Namen, spielt wie immer locker runter!

Sehr spannend gemacht, wie die 2 nach einem kleinen Duell alles planen und umsetzen!

Kinksi ist auch dabei, aber in einer Nebenrolle auf der Gegenseite, auf der 1,2 bekannte Gesichter auftauchen.

Genau so gut wie der erste Teil!

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 11 März 2024, 09:26:44
,,Hunt Club" (2022) ist mal wieder so ein Menschenjagd-Streifen, wie sie regelmäßig (bei ihrem jeweiligen Erscheinen) im B-Movie-Sumpf kurzzeitig mal an die Oberfläche kommen – nur um dann rasch erneut zu versinken sowie von den meisten zügig auf ewig wieder vergessen zu werden. Ein wenig Hoffnung hatte ich aber schon, zumindest einen soliden Genre-Vertreter geboten zu erhalten: Der altbekannten Thematik hat man in diesem Fall nämlich einen gewissen ,,feministischen Touch" verliehen, Regie führte eine Frau und als Baddies sind u.a. Casper van Dien und Mickey Rourke mit von der Partie, welche in solchen Rollen ja durchaus ,,funktionieren". Leider jedoch waren weder die beiden Drehbuchautoren dazu in der Lage, die Prämisse vernünftig auszugestalten, noch hat es Elizabeth Blake-Thomas hinbekommen, das Ganze unterhaltsam/ansprechend in Szene zu setzen...

Möchtegern ,,Alpha-Männer" jagen junge Damen in Unterwäsche auf einer kleinen bewaldeten Insel, um dadurch ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen – oder im Falle eines Teenagers, der von seinem Vater erstmalig dazu mitgenommen mit: Um so ,,zu einem Mann zu werden". Das Bisschen Humor, den der Streifen bietet, wirkt eher unfreiwillig komisch als satirisch gedacht – und als Action-Thriller versagt der Film ebenfalls, da kaum etwas passiert und das Präsentierte ziemlich lahmer Beschaffenheit ist. Das ,,Slumber Party Massacre"-Remake hatte 2021 etwas konzeptionell Ähnliches versucht – das aber deutlich erfolgreicher. Einen bestimmten ,,Twist" sieht man auf Anhieb voraus, generell ist die Schose unschön vorhersehbar, sind die Dialoge und Charakterzeichnungen mau sowie die Performances nicht gerade gut (Mena Suvari und van Dien kommen dabei noch am besten weg)...

Kurzum: Gejagte Mädels drehen den Spieß um und schlagen gegen sie hetzende misogyne Loser-,,Alphas" zurück: ,,Hunt Club" hätte durchaus ein unterhaltsames B-Filmchen werden können – und obgleich sich das finale Drittel schon ein Stück weit in die ,,Exploitation-Revenge-Richtung" bewegen mag, nützt das gegen den gesamten klischeehaft-uninspiriert-redseligen Rest alles in allem ineffektiv wenig...

eher knappe 3/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 13 März 2024, 18:59:51
Gestern Nachmittag/Abend mit meiner Verlobten und meinen Eltern im Kino gesehen:

Wunderland

(https://i.postimg.cc/68yr5HtM/376564.jpg) (https://postimg.cc/68yr5HtM)

Eine wunderbare Dokumentation über die kleinste größte Welt in unserer Welt!
Man sieht viel neues, was man noch entdeckt hatte beim Besuch, ist aber auch nicht allzu schwer! 👅
Man erfährt auch viel Hintergrundwissen und ein bisschen Privates der 2.

Alles in allem lohnt sich der Besuch für alle Fans des Miniatur Wunderlandes!

5/5

Gerade eben:

Death Sentence

(https://i.postimg.cc/hJJRsqgV/235233-f.jpg) (https://postimg.cc/hJJRsqgV)

Der Anfang an der Tankstelle ist schön dreckig und düster..
Ansonsten ist es generell immer spannend, die Jagd der Gang nach ihm & später jagt er sie... 😈
Es ist aber nicht immer Actionreich, es gibt einen Mittelteil, der was ruhiger gehalten ist, aber dann geht's los...!
Die Action ist hart & blutig!

Ein starker Kevin Speck, äh, Bacon zeigt mal wieder, das er ein sehr guter Schauspieler ist!
John Goodman als Waffenhändler ist natürlich (!) genial, aber er taucht leider viel zu selten auf 😕

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 13 März 2024, 23:58:33
Diabolik wird gejagt (Amazon 99 Cent)

Nur kurz und der Vollständigkeit halber: Besser als der Vorgänger ist der erwartungsgemäß auch nicht. Vor allem die Spekulation mit "Big D könnte seine Beute verlieren oder gar gefasst werden" ist konzeptbedingt letztlich lahm bis lachhaft, wer unter welcher Maske steckt, ist jederzeit schmerzhaft offensichtlich und irgendwelche Highlights habe ich auch nicht entdecken können. Selbst optisch und als Period Piece eher noch schwächer als Numero Uno. Kaum zu glauben, ein Teil drei soll auch noch kommen, warum auch immer. 3/10.

Code 8 / Code 8 2
(Amazon Freeve und Netflix).

Irgendwie hatte ich den ersten durchaus positiv in Erinnerung, aber auch hinreichend verdrängt und daher erst mal zweitgesichtet (fürs Protokoll: Freeve ist echt die Vorhölle aller Streamingdienste). Und ja, die Erinnerung trügt nicht - das ist zwar irgendwo eine Schmalspurversion der X-Men. Was aber (für mich) ja nicht das schlechteste Vorbild ist, ich fand die in ihrer Beschränkung auf noch halbwegs realitätsnahe Sonderfähigkeiten, ein paar Prisen Sozialkritik und bodennahe Stories unter Verzicht auf abgedrehte intergalaktische Bösewichter immer als die Speerspitze des Superheldenkinos.
 
All das findet sich (budgetseitig und generell) leicht abgespeckt auch hier, allerdings eher als Hintergrundrauschen für eine etwas klischehafte, aber durchaus spannende Gangsterstory. Dazu technisch und optisch durchweg solide, mit diesen ominipräsenten Drohnen, den Luftlande-Robocops und einigen (wenn auch nicht allzu zahlreichen) knackigen Action-Elementen. Soweit 7/10.

Code 8 2 - liest sich nicht nur in dieser Titelschreibweise leicht holprig, auch der ganze Film geht in die Richtung. Mit der schon im ebenfalls relativ ansprechenden "Freaks" von 2018 grundverwursteten Idee vom Mädchen mit Überfähigkeiten + ein, zwei Beschützer versus die Staatsmacht erreicht das Ausmaß der Unoriginalität ein leicht unangenehmes Niveau. So richtig auf Touren kommt das Ganze dann auch nicht mehr, obwohl das Personal mit minimal veränderten Rollen wieder weitgehend an Bord ist. Ein bisschen fehlt es an allem - an einer originellen Handlung, ein paar brauchbaren Actionmomenten, vor allem auch an einem überzeugenden Schluss. Und die Robodogs - obwohl gut animiert - sind einfach kein adäquater Ersatz für die "Guardians".
Aber Langeweile kommt auch nicht auf, daher trotz allem noch ansehbar. Knapp 6/10.

Raven`s Hollow (BD)

Die letzten Auftritte von Mister Poe als Held fiktiver, aber an sein Werk angelehnter Filmstories habe ich nicht so prickelnd in Erinnerung - die Netflix-Krimiversion mit der Militärakademie war gediegen, aber iirc eher zäh. Und zuvor gab es da glaube schon mal so einen Grusler auf Amateurniveau, den ich als komplett misslungen verbucht hatte.

Gemessen daran ist das eine positive Überraschung - vernünftig ausgestattet an einer netten Location, solide synchronisiert, auch tricktechnisch zumindest unpeinlich. Und weil so was scheinbar dazugehört mit reichlich Poe-Literatur Referenzen, nicht ganz so zahlreich wie zuletzt bei Netflixens "Usher", da fand ich das aber auch schon leicht penetrant.

Die Story reißt jetzt keine Bäume aus, aber solange die Grusel-Atmosphäre stimmt wie hier, nehm ich das mal so hin. Und sogar ein Deutscher (M. Landwehr) ist dabei und passt sich gut ins Ensemble ein. 6,5/10.

Devils Tail (BD)

Neben dem "Raben" der zweite Teil meines letzten, eher mit Verlegensheitsfilmen bestückten Videobusterpakets. Und der war nun wirklich ein Flop- eine dünne, wenn auch sogar irgendwo ansehbare Rahmenhandlung in einer mysteriösen Klinik, die ansatzlos mit offenbar zugekauften Horrorvignetten angefüllt wird.

Halbwegs interessant dabei: Der spanische Kurzfilm "Piggy", der es später zu einem sogar beim FFF gezeigten Langspielfilm gebracht hat. Der ist gerade im Hinblick auf die mutig dargestellte Hauptfigur schon eine besondere Nummer, nur leider hat der wie die anderen Shorts kein ansatzweise vernünftiges Ende, die brechen allesamt irgendwie ab. Und per Youtube einzeln abrufbar ist der auch - hier vielleicht doch besser auf den Vollfilm warten, der auch ganz nett blutig sein soll und hoffentlich nicht ganz so im erzählerischen Nichts stehenbleiben wie in der Kurzfassung.

In der Summe wie die meisten Grusel-Compis der letzten Jahre ein Gemischtwarenladen mit mehr Flop als Top. Maximal 4/10

Ach ja: Wunderland habe ich auch (in einem passenderweise leicht miniatur-ähnlichen) Kino gesehen. Eher für die beinharten Fans der Anlage, würde ich sagen, und auch nicht sooo viel Neues, wenn man die DVD hat oder die Dauerreportagen im TV verfolgt. Aber ganz putzig gemacht, mit den animierten Alter-Egos der zwei Gründer in ihrer eigenen Welt - kann man sich schon mal ansehen. Trotzdem ohne Punktwertung, ist halt schon sehr speziell.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 März 2024, 19:09:23
Gerade gesehen:

Freitag der 13.: Teil VIII: Todesfalle Manhattan

(https://i.postimg.cc/RWLw0TYp/166043-f.jpg) (https://postimg.cc/RWLw0TYp)

Die Idee war nicht schlecht, aber die Umsetzung...
Den Teil hätte man lieber "Jason kills on a Boat" nennen sollen!

1 Std. von den 96 Min. mordert Jason aufm Boot rum, nix New York & als er dann in New York ist, ist er mehr in dunklen Gassen & in der Kanalisation unterwegs! 😑 Dafür fällt Jason in New York auch nicht groß auf! 😂

Auch die Kills sind oft relativ "harmlos", hier wurde auch die Schere vorab angesetzt! 😕
Es gibt sogar wieder einen "verrückten Ralph", der verkündet, das Jason zurück gekommen ist.. 😂

Schade, das man zu wenig Budget hatte, da hätte man sooo viel draus machen können...

2/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 März 2024, 09:42:48
Gestern Abend/Nacht gesehen:

The Equalizer 3

(https://i.postimg.cc/MMbDQfwR/493958-f.jpg) (https://postimg.cc/MMbDQfwR)

Malerische Landschaften, Ruhe, Sonne.. Er hat endlich in Sizilien seinen Frieden gefunden. Dachte er... 😕
Das ganze Dorf ist in den Händen der Mafia & er muss wieder töten...

Der Film startet erst geil, das macht Bock auf mehr!
Danach wird's ruhig, passend zu seiner Situation!

Leider verliert sich der Film dann aber in der ganzen ersten Stunde darin! 😑😕

In der 2. Stunde wird's dann etwas spannender & actionreicher, das Finale im Haus ist schon stark, aber für einen Equalizer ist das viel zu wenig!
Die typischen Elemente sind vorhanden, die Kills sind stark, er hat's noch drauf, aber es wird viel zu wenig eingesetzt!

Zum Schluß gibt's natürlich noch die typischen Überraschungen von ihm... 😉

Guter Film, der aber leider viel zu wenig Action hat! Und das in einem Actionfilm.. 😕

3,5/5.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 17 März 2024, 11:26:54
King of Killers (Amazon Prime)

Ja, es gibt sie noch, die B-Movies, bei denen der eine oder andere hartgesottene, vielleicht auch etwas ältere B-Movie-Geek (sofern noch mit dem gleichen Geschmack unterwegs) zumindest mal in die gefährliche Nähe ansatzweise durchfeuchteter Unterwäsche kommt.

Halten wir mal die launigen Aspekte fest: Der ist auf jeden Fall knackig kurz, kommt ohne Umschweife zur Sache und gibt Frank Grillo endlich mal wieder eine Rolle, die er verdient - auch wenn die dusslige Maske da nahelegt, dass der auch längst nicht mehr jede Actionszene selbst dreht. Wer drauf steht: Ordentlich Blut fließt auch, das meiste leider aus der Discounter-Abteilung der CGI-Schmieden. Generell macht die Action, letztlich natürlich nur grob übertriebene 1 vs 1-Fights, durchaus Laune, da ist Tempo drin und einige coole Moves (am besten vermutlich der Kampf mit Shannon Kook).

Die Limits liegen genauso offen: De facto nur ein, zwei Schausplätze, die schon erwähnten Billig-CGIs (besonders daneben: Das kurze Mündungsfeuer), und die Story, wenn man das so nennen darf, erfüllt nur allergrundigste Grundbedürfnisse. Überdies ist das Ende eine einzige Spekulation auf ein Sequel, das angeblich tatsächlich geplant ist.

Ich gehörte ja nie zur Speerspitze der B-Movie-Fraktion, der Denkweise ich erst richtig hier durch die zahllosen OFDb-Kritiken von Blade Runner & Co kennen gelernt habe, mir war solides Mittelklasse-Kino und ab und an mal ein echter Blockbuster eigentlich immer lieber. Dieserhalb und desterwegen gibt es von mir "nur" 5/10 (+ ein Nostalgliepünktchen im Hinterkopf) für einen unterhaltsam-wilden Mix, der noch ein bisschen ausgefallen besser wäre, wenn die Neuzeit in Gestalt schlechter Effekte nicht gar so aufdringlich Einzug gehalten hätte.

Influencer - Trau niemand, dem Du folgst (Amazon 99 Cent)

Den hatte ich schon mal in meiner (vorletzten) Videothek in der Hand und stehen lassen, ich hatte da nur Standardkost Marke "gutes Girlie vs. böse Bitch" befürchtet. Weil in der aktuellen 99Cent-Aktion nicht gar so viel drin war und der sogar ordentliche Kritiken hat, habe ich das Geld dann doch mal investiert.

Und, was habe ich bekommen? So in etwa wie erwartet, also "Böse Bitch gegen gleich zwei gute Girlies + einen Waschbrettbauch", alles durchaus zeitgemäß aufgehängt an der Influencer-Szene und auch ganz attraktiv bebildert. Leider erzeugt der trotzdem nur relativ gepflegte Langeweile, vor allem weil der sich so gar nicht entscheiden kann, ob der Film echter Thriller sein will oder glatte Satire. Vor allem mit dem Personal kam ich nicht so wirklich klar, weder die zwei (oder drei, wenn man die mit Perücke mitzählt) sich überaus ähnlich sehenden "guten" Frauenfiguren noch der Boyfriend sind wirklich nachvollziehbar konzipiert, man hat da wenig Mitleid, wenn die zum Opfer der bösen, natürlich Dunkelhaarigen werden. Und das mal mit aller Vorsicht: Will uns der Film wirklich so was sagen wie "weil die 'Böse' mit ihrem - übrigens echten - Muttermal keine Chance in der oberflächlichen Influ-Szene hat, räumt die die erfolgreichen auf dem Gebiet einfach aus dem Weg" ? Und sollen wir das sogar ansatzweise gut oder verständlich finden ?

Mag ja ein Minipluspunkt sein, dass man über solche Fragen auch mal nachdenkt. Aber letztlich bleibt da bis zum eher unüberraschenden und wenig glaubhaften Ende
Spoiler: zeige
 (das das erste Opfer da einfach so überlebt und sogar das Minikleidchen noch top in Form ist, ist schon leicht absurd)
einfach relativ unspektakulär bis lahm.

Hoffe mal, den Film bekommen nicht allzuviele in den falschen Hals, zu so einigen Missverständnissen und Fehldeutungen lädt der jedenfalls ein. Davon ab als Unterhaltsungsware nur sehr durchschnittliche, wenn auch optisch ansehbare Kost. 5,5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 20 März 2024, 09:45:15
King of Killers (prime)

Ja, dann will ich auch mal und nein, ganz so nett kann ich nicht sein. Ich bin wahrhaftig kein großer Fan von B-Action, aber wenn es sauber auf die Fresse gibt, dann freu ich mich auch über den 427.Auftritt von Plotstruktur 89.
Das hier allerdings ist Schmalhans Küchenmeister, Hauptsache gelackte Oberfläche bei minimalem Budget. Die Story ist wirklich gut geölter B-Kokolores, erst wird die Frau erschossen, dann, klar, wird das Mädel krank. Kann ich noch mit leben. Also packt Daddy eine Schwert-Schuss-Nahkampf-MA-Fähigkeiten wieder aus und geht mit, den King of Killers jagen, für 10 mio und die Herz-OP. Wusstet ihr doch auch, dass man Spenderherzen kaufen kann?
Was dann irgendwann zur Halbzeit von 90 min losgeht, beständig in Treppenhäusern, Bürokulissen und Kellerräumen, ist zwar ganz solide gemacht und auch gekonnt, hat aber kaum berauschende Wirkung. Liegt vielleicht auch an dem öden Cast, der einfach keine echten Charaktergesichter präsentiert, außer vielleicht dem schweigsamen Asiaten. Und selbst wenn, der komplette Dialog besteht aus uralten Baukastenstandardsätzen, die man hier sorgfältig noch mal rekapituliert, aber nur, wenn man sich nicht gerade umständlich, aber beständig über Anderes unterhält. Permanentes Gelaber, Coolnessfaktor nicht vorhanden. Die Motivation für das Spielchen, welche sich mehrfach ändert, ist genauso nebulös wie obskur und fragwürdig wie Grillos Maske. Dazu kommt eine zwar kompetente, aber unglaublich fade Synchro, da muss die Industrie langsam mal mit ein paar interessanten Stimmen nachziehen. Mein persönlicher Tiefpunkt ist quasi jede Szene mit der Tochter, die ihren Part so spielt, als seien die braven 50er in einen Roboter gefahren, schlichtweg unerträglich - und die Synchro tut noch was drauf.
Also trotz aller Vorwarnungen: das Interesse war etwa nach 5-10 Minuten schon runter, später hab ich fleißig dahin gespult, wo endlich mal was passiert.
Ach ja, und die finale Begründung von Grillo, warum er das alles getan hat, ist so ziemlich das Unlogischste überhaupt, betrachtet man den vergangenen Restfilm.
Halt für B-Action-Fans, sicher, aber lasst euch mal wieder irgendwen aus dem Gym liefern, an den man sich morgen noch erinnert. 4/10

PS: die vollen zwei Minuten an Opening Logos, also beteiligten Firmen und Gesellschaften sind wohl fast ein neuer Rekord, gerade für das vermtlich überschaubare Budget.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 20 März 2024, 10:11:38
Natürlich bekommen es Wildtiere nicht mit, wenn Behörden irgendwelche Warnungen aussprechen – z.B. vor einer unbekannten, merkwürdigen Algenart, die sich gerade in einigen Gewässern des australischen Hinterlands ausbreitet... und so geschieht es in dem 2014er Kurzfilm ,,Waterborne", dass aus einem friedfertigen Känguru plötzlich ein fieses ,,Zombieroo" wird...

Herausgekommen ist dabei ein solider schwarzhumoriger Horror-,,Short" in der Tradition von Streifen wie ,,Black Sheep" und ,,Zombeavers". Rund 10 Jahre lang hatte Ryan Coonan übrigens versucht, aus der Materie auch einen Spielfilm zu machen – was ihm jüngst tatsächlich gar noch gelungen ist: Unter dem Titel ,,the Red" wird jener nun (mit Michael Biehn in der Hauptrolle) 2024 erscheinen...

5,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/waterborne/


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,,the Artifice Girl" (2022) ist ein sehr zeitgemäßer kleiner ,,Indie" von Regisseur und Drehbuch-Autor Franklin Ritch: Ein sich primär in drei Abschnitten entfaltendes Science-Fiction-Drama-Kammerspiel (mit vereinzelten Mystery- und Thriller-Elementen), das sich u.a. mit ethischen und philosophischen Fragen und Dilemmas im Zusammenhang mit dem Umgang mit künstlichen bzw. artifiziellen Intelligenzen beschäftigt...

Prall gefüllt mit Thesen, Informationen, Spekulationen, Meinungen und Zweifelhaftigkeiten, gibt es keine Action und kaum Suspense – dafür aber reichlich Gedanken-Anstöße. Die Aufgabe, für welche diese KI programmiert wurde – und das in Gestalt einer Neunjährigen, die online zum Aufspüren und Dingfestmachen von Pädophilen und Groomern eingesetzt wird – wird unter Berücksichtigung ihrer Evolution u.a. philosophisch hinterfragt. Wie definieren sich Dinge wie Bewusstsein, Emotionen oder freier Wille in diesem ,,neuen" Kontext?

Obgleich alles in allem fern von perfekt, ist ,,the Artifice Girl" dennoch ein sehenswerter Film – zumindest wenn man mit einem solchen Dialog-getriebenen Low-Budget-High-Concept-,,Indie" etwas anzufangen weiß...

6,5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-artifice-girl-sie-ist-nicht-real/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 20 März 2024, 19:00:18
Jason Goes to Hell: Ungeschnittene Langfassung

(https://i.postimg.cc/w7Mc6PTc/184576-f.jpg) (https://postimg.cc/w7Mc6PTc)

Splattern tuts gut, die Effekte sind gut gemacht!
Es ist auch zeitweise spannend, aber diese "Story", Jason hat keine Schwester, niemals ! ... 😑
Der Kopfgeldjäger ist zwar ne coole Sau, aber woher hat der das angebliche Wissen?!
Jason sieht man vielleicht insgesamt 5 Min., den Rest ist er in anderen Körpern unterwegs, die aber immer wieder auseinander fallen... :/
Jason sieht zumindestens ganz cool aus mit seiner verbrannten Maske, aber wie oben erwähnt.. 😑

1,2 Anspielungen auf andere Horrorfranchises sind zwar Horrorfanservice, haben aber nix mit Freitag der 13. zu tun. Immerhin entwickelte sich daraus später Freddy vs. Jason! 😉

1,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 24 März 2024, 21:43:31
Gestern mit meiner Freundin über Magenta TV geguckt:

The Voyeurs

(https://i.postimg.cc/XrxqQxPy/91q-Z2-Lp6-IUL-AC-UY218.jpg) (https://postimg.cc/XrxqQxPy)

Ein Paar zieht in eine Wohnung in einem Altbau in Montreal & kann ihre Nachbarn beobachten, vornehmlich beim Sex.. 😉
Als man immer neugieriger wird & sie mittlerweile auch schon anfangen, sie abzuhören, bekommt man mit, wie sie einen Streit haben & er sie ständig betrügt.
Dazu kommt, das die Nachbarin auch noch in die Augenarztpraxis kommt, in der sie arbeitet. Sie freunden sich an und die Story legt los..

Einige überraschende Wendungen, auch wenn man das Ende auch früher hätte machen können!
Dennoch hat das (fiese) Ende was! Schauspielerisch ist es solide & der Look ist auch ganz cool, aber das Verhalten von den Charakteren ist manchmal seeehr unrealistisch.. Das nimmt einen manchmal raus.

Guter Erotikthriller mit Schwächen!

Natürlich ist er "nur" ab 16, also gibt's auch "nur" Titten zu sehen... 😕
Leider, leider ist er auch ein Amazon Original, d.h. es gibt ihn nicht auf Blu-ray... -_- Hätte ihn gerne gekauft!

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 26 März 2024, 10:07:09
Gestern Abend/Nacht geguckt:

Jason X

(https://i.postimg.cc/p5xqWkDn/69305-f.jpg) (https://postimg.cc/p5xqWkDn)

Die "Special Effects" sind ausm PC & schlecht, "Uberjason" sieht einfach nur lächerlich aus, die Story, (welche Story!?) hat quasi null mit den vorherigen Teilen zu tun & versucht, einen auf "Alien" zu machen... -_-

Warum dann immerhin 2,5 Punkte? Weil der Film trotz allem Spaß macht! Die Morde sind wie gesagt, zwar ausm PC, aber teilweise kreativ & das ungewöhnliche Umfeld bringt immerhin etwas Abwechslung.

Wie immer gilt bei der "Freitag der 13."-Reihe:
Hirn aus, Bier raus!  :happy3:

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 26 März 2024, 15:16:44
Am Anfang und Ende des 2022er Thrillers ,,Borrego" informieren einige Text-Einblendungen den Zuschauer über die Drogen-Problematik in den USA bzw. im südlichen Gebiet entlang der Grenze zu Mexiko (wo sich der Streifen entfaltet). Das sorgt für etwas Kontext. Im Film selbst wird die junge Botanikerin Elly (Lucy Hale) draußen bei ihrer Arbeit in der Wüste eines Abends Zeuge, wie ein Ultraleichtflugzeug in der Nähe abstürzt. Der Pilot (Leynar Gomez als Thomas) hat überlebt – entpuppt sich aber als ein Drogen-Kurier, der sie stracks dazu zwingt, mit einigen Paketen Fentanyl im Gepäck einen zehrenden Marsch durchs Ödland in Richtung des Saltonsees einzuschlagen...

Schon bald werden sie von dem eiskalten Killer Guillermo (Jorge A. Jimenez) verfolgt, der die Drogen eigentlich in Empfang nehmen sollte und nicht weiß, was da gerade Sache ist. Auch er gerät durch die Situation stark unter Druck, da er genauso bloß ein ,,Mittelsmann" der Ware ist und daher mit in der Verantwortung steht. Parallel dazu befinden sich außerdem noch ein örtlicher Polizist (Nicholas Gonzalez) und seine mit der Verscheppten befreundete Tochter Alex (Olivia Trujillo) auf der Suche nach Elly: Entsprechend geraten jene ebenfalls in Gefahr, als sich ihre Wege mit dem Guillermos kreuzen...

An sich ist ,,Borrego" ein ziemlich konventionelles, oberflächliches, vorhersehbares Werk mit einigen Unglaubwürdigkeiten und kaum Spannung. Was dennoch zu gefallen weiß, das ist die Beziehung (Interaktionen und Gespräche) zwischen Elly (mit tragischer Vergangenheit) und Thomas, der sich aufgrund fehlender Arbeit und Geldnot dazu gezwungen sah, diese illegale Tätigkeit auszuüben, um seine Familie zu versorgen. Hale und Gomez verkörpern ihre Parts überzeugend – und es sind gerade die ruhigen, reflexiven Passagen mit ihnen dort draußen in der rauen Wildnis, die am besten funktionieren. Die anderen Plot-Stränge (mit ihren ,,gängigen" Inhalten und Gefahren-Situationen) hätte ich im Grunde gar nicht gebraucht...

knappe 5/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 27 März 2024, 18:37:02
Bei Sky aufgenommen und jetzt geguckt:

Bullet Train

(https://i.postimg.cc/PPGDqX1L/Unbenannt.jpg) (https://postimg.cc/PPGDqX1L)

5 Attentäter in einem Zug auf der Suche nach einem Koffer...

Das Duo ist ganz witzig 😂
Brad Pitt spielt den "Ladybug" cool wie immer.

Die Action ist schön blutig und macht meistens Spaß! Ein bisschen Ironie fährt die ganze Zeit mit, bei den Kills, den Charakteren, Dialogen usw. - ernst nimmt sich der Film irgendwie nie! 😉

Das CGI ist wie so oft nicht der Bringer.. Lieber handgemachte Action..

Der Film macht definitiv Bock, auch wenn er sich manchmal was zieht, 90 min. reichen auch 😉

4/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 28 März 2024, 09:30:22
,,Trunk: Locked In" (2023) ist ein sich augenfällig an ähnliche Genre-Veröffentlichungen (á la ,,the Call", ,,Brake", ,,den Skyldige" sowie dessen US-Remake ,,the Guilty") orientierender klaustrophobisch-düsterer ,,Kofferraum-Thriller" von Marc Schießer aus deutschen Landen, der mich (obgleich fern von perfekt) alles in allem durchaus solide zufriedenzustellen vermochte. Zu meinen Kritikpunkten zählen einige Logik-Schwächen, Unglaubwürdigkeiten und maue Dialogzeilen sowie gewisse ,,Leerlauf-Momente", deren Entfernen oder Kürzen sich zugunsten einer Straffung der Entfaltung angeboten hätte – wogegen ,,auf der anderen Seite" die stylishe Optik, Schießer´s handwerklich kompetente Umsetzung, Hauptdarstellerin Sina Martens, einige achtbar kreative Einfälle sowie die eine oder andere spannende Passage positiv zu Buche schlagen...

5,5/10


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In Marc Schießer´s Horror-Kurzfilm ,,Perfect Match" (2020) macht es sich Hannah (Farina Flebbe) eines regnerischen Abends auf dem heimischen Sofa gemütlich, schnappt sich ihr Handy und beginnt damit, durch ,,Tinder" zu swipen – bis ihr dort plötzlich ein Foto ihrer eigenen Leiche angezeigt wird...

Herausgekommen ist dabei ein kompetent gemachter, optisch schicker deutscher Vierminüter, der u.a. nicht so plump wie manch ähnliches Werk geartet ist, einige ansprechende längere Shots und ruhige Kamera-Schwenks aufweist sowie Fans solcher ,,Creepypasta"-esken Veröffentlichungen durchaus zufrieden stellen sollte...

knappe 6/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/perfect-match/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 2 April 2024, 09:31:25
,,Assassin – Every Body is a Weapon" – das auf seinem 2017er Kurzfilm ,,Let them die like Lovers" basierende Feature-Film-Debüt von Jesse Atlas, welcher obendrein auch das zugehörige Drehbuch mitverfasste – markierte 2023 den wohl letzten Movie-Auftritt von Bruce Willis, der in diesem Science-Fiction-Thriller (sprachlich und motorisch registrierbar eingeschränkt) eine Nebenrolle verkörpert. Der Streifen kann sogar einen durchaus reizvollen Story-Ansatz vorweisen – nämlich dass mittels einer speziellen Technik Menschen in der Lage sind, die Kontrolle über andere zu übernehmen und auf diesem Wege (quasi Drohnen-artig) Morde zu begehen, da man so ja unerkannt nahe an die betreffende Zielpersonen herankommen kann...

Hauptdarstellerin Nomzamo Mbatha (,,Coming 2 America") macht ihre Sache ordentlich und mit der übrigen Besetzung (u.a. Andy Allo, Dominic Purcell und Mustafa Shakir) konnte ich ebenfalls passabel leben, es gibt ein paar nette Ideen zu verzeichnen und die Inszenierung verärgert einen zumindest nicht irgendwie durch irgendwelche Stümpereien oder Mätzchen – doch ist das Ganze nie wirklich aufregend oder spannend, der Action-Anteil gering und wird das Potential der Materie in keiner Weise ausgeschöpft. Trotz allem ist der Film aber durchaus besser als so manch anderes ,,Spätwerk" vom Bruce – obgleich das in Anbetracht der überwiegenden Qualität eben jener Schar an Veröffentlichungen nicht allzu schwer ist bzw. sonderlich viel heißt...

Wenn es einem gelingt, sich auf das Gebotene (von seinem optischen und produktionstechnischen Stil und ruhigen Flow her) einzulassen, ist der Streifen gar nicht mal so ununterhaltsam – worüber hinaus ihn einzelne (solche, die überwiegend schlichte B- und C-Movies konsumieren) wohlmöglich glatt für ein ,,Low-Budget-High-Concept-Projekt" halten könnten. Atlas beschreibt ihn jedenfalls als ,,...an exploration of identity.  The evolution of drone warfare from remotely piloting machinery to remotely inhabiting another person raises important questions about what it means to truly be oneself. Can we retain our identity when the face in the mirror is not our own? How do we navigate our psyche when cognitive dissociation becomes a daily routine?" Wie erwähnt: Durchaus reizvolle Ansätze – die aber nie tiefer als oberflächlich angegangen wurden. Dann lieber noch einmal ,,Possessor" im Player rotieren lassen...

4/10
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 4 April 2024, 09:32:47
In dem 2023er Action-Thriller ,,the Bricklayer" von Genre-Profi Renny Harlin jagen Aaron Eckhart und Nina Dobrev im Auftrag der CIA einen von Clifton Collins Jr. gespielten Killer, der Amerika-kritische Journalisten (unter ihnen Veronica Ferres) ermordet und die Taten so aussehen lässt, als sei der US-Geheimdienst dafür verantwortlich...

Anders als etwa bei ,,the Beekeeper" frei irgendwelcher Ziegelstein-Wortspiele daherkommend, entfaltet sich der auf einem Roman Noah Boyds basierende Streifen insgesamt relativ formelhaft – aber durchaus unterhaltsam. Mit Eckhart und Dobrev war ich zufrieden – auch wenn es ihnen manchmal an ,,Chemie" mangelt – während Collins Jr. in seiner Rolle imo etwas fehlbesetzt war...

Harlin bietet dem Publikum genügend dynamisch und flott arrangierte Action, um passabel von dem mauen Inhalt und der vorherrschenden Spannungsarmut abzulenken. Am Ende haben mich dann aber (unerwartet) ausgerechnet die letzten 20 Minuten ein Stück weit enttäuscht, welche u.a. die finale Konfrontation zwischen Eckhart und Collins Jr. sowie eine mir ,,zu beschwingt" geartete Ausklangs-Sequenz mit einschließen...

Kurzum: ,,the Bricklayer" ist ein ebenso konventioneller und oberflächlicher wie handwerklich solider, für Genre-Fans bei Gelegenheit durchaus mal ansehbarer Action-Thriller...

5/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/the-bricklayer/
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Private Joker am 9 April 2024, 16:14:37
The Queen Mary / Haunting of The Queen Mary (Google Leihstream, leider, denn die Qualität war eher mäh...)

Spuk auf einem historischen großen Pott ? Eventuell sogar auf den tatsächlich existierenden Gerüchten / Mythen basierend ? Da dachte ich doch gleich "immer her damit", bisherige Schiffsgrusler haben mir durchaus gefallen, insbesondere das Setting. Qualitativ Luft nach oben war da trotzdem, selbst beim (imo) Branchenführer der kleinen Abteilung "Triangle".

Die der hier auch nicht ausfüllt, die Luft meine ich. Wobei: Billiggrusel von der Stange ist das jetzt auch nicht, nur leider ist man in Sachen Laufzeit und Ambitionen gleich ins Gegenteil verfallen. Gut zwei Stunden rechtfertigt oder füllt der Inhalt jedenfalls mal nicht. Immerhin gibt es für das Geld mindestens zwei Zeitebenen, die Erklärbärseiten sagen sogar drei - da beginnen meine Probleme, denn die Gegenwartshandlung mit dem Besuch des Schiffs und dem kleinen Jungen enthält einige chronologische Brüche, die mein Verständnis des Films heftig erschwert haben
Spoiler: zeige
 insbesondere die Szene, in der der mit nassen Haaren wieder "da" ist, obwohl der nach anderen Szenen da in dem Pool gestorben sein soll
.

Der historische Teil ist mal in jedem Fall der interessantere, die Figuren schön schräg, da baut der Film auch ganz gut Atmposphäre auf. Richtig befriedigend ist das Konglomerat aus Andeutungen, etwas Splatter und einer Prise Sozialkritik aber auch nicht, zumal man auf die große, zeitenüberspannende Auflösung letztlich vergeblich wartet.

So wie wir alle auf "den" Schiffshorrorfilm, zumal die Autoren wohl meinen, dass ordentlich  Mindfuck, kaum verständliche Wendungen und viel (inhaltliche) Nebel über den Wassern essentielle Zutaten des Subgenres seien, daran litt auch schon der erwähnte Triangle. Dank solidem Budget sind Zeitkolorit und Stimmung aber sicher mal stimmig, und "normale" Gruselfilme gibt es eigentlich auch genug. Daher schwanke ich etwas zwischen maximal 5/10 (für den kaum nachvollziehbaren Inhalt) und guten 6/10 für Stimmung und Rest.

Last Signal (Amazon 99 Cent)

Auch die Russen versuchen sich am Katastrophengenre - und nein, ich werde jetzt keine schlechten Witze machen. Fest steht allerdings - dem insgesamt etwas auf dem Rückzug befindlichen Genre werden auch die keine neuen Impulse geben, nicht (trick-)technisch und schon gar nicht inhaltlich. Wobei ich eigentlich nach einigen anderen Produkten aus dem Filmland jenseits des Urals die Hoffnung zumindest auf ordentlich Remmidemmi hatte, in Sachen F/X und Zerstörungsszenen vielleicht nicht Champions-League, aber zumindest solides Mittelfeld 2. Liga.

Leider nicht. Der Film zerfällt in grob drei Teile: Erst gibt es etwas lahmes Familienleben eines Teenagers mit ihrer neuen Patchwork-Familie, dann kommt kurz und leider eher unspektakulär das erhoffte Remmidemmi, und dann gibt es noch etwas lahmes Familienleben (im weiteren Sinne) zwischen Teenager und ihrem biologischen Vater. Im US-Katastrophenkino wäre das mindestens eine Rolle für "The Rock", der dann auch im Finale höchstpersönlich vorbeischauen, die Situation retten und dem "Neuen" der Ex aufs Maul hauen würde. Gibt es hier alles nicht, was man mit sehr viel Wohlwollen als Minipluspunkt verbuchen kann. Nur leider treten an die Stelle endlose Gespräche und Anweisungen von Daddy aus dem All, garniert mit ein paar eher unsinnigen, wenn auch leidlich originellen Taschenspielertricks (Papa übernimmt mal so eben eine Lichtzeichenanlage, um Töchterchen zu leiten). Das ganze leider sehr zähe und auch in Sachen "Katastrophenanteil" weit unterdurchschnittliche Finale hat mir die Laune dann doch endgültig verdorben, so ein Film sollte wie ein gutes Schwein am Ende fett sein. Daher nur maximal 3,5 /10.

Speak no Evil (BD)

Ziemlich spektakulärer "deutscher" Titel für einen eher kleinen Psychogrusler - da denkt man eigentlich an alles, aber nicht an die Story zweier sich mehr oder weniger zufällig treffender Pärchen, von denen eines nicht so freundlich ist, wie es anfänglich tut.

Sagen wir mal so: Ein Riesenfreund von so "Vertrauenserschleichungsfilmen" bin ich nicht. Wie zuvor lässt sich auch so ein Film meist in drei Teile einteilen: "Kennenlernen" mit Austausch von Nettigkeiten, erste "seltsame" Momente, in denen sich das wahre Angesicht der Fremden eigentlich schon zeigt, und "Finale", in dem es dann zur Sache geht, meistens in der zeitlichen Aufteilung von grob 40/40/20. Soll heißen, von einem 100-Minüter muss man 80 überstehen, in denen nicht gar sooo viel passiert, abgesehen von ein bisschen Heitatei, ein paar Fremdschämmomenten (sagt sogar Wikipedia in seiner Besprechung) und vielen Andeutungen über das, was außer dem "guten" Paar eigentlich jeder erkennen kann, nämlich dass die "anderen" einen heftigen Schuss an der Waffel haben.

Das alles mal vorweg sei aber auch zugegeben, dass die besagten letzten 20 Minuten inklusive Mini-Twist schon relativ heftig bis extrem garstig geraten sind und teilweise ganz ordentlich zulangen. Will das jetzt nicht komplett in Spoiler setzen, aber da ist schon das Bemühen erkennbar, sich vom US-Kino abzusetzen.

Wer die Geduld hat und bis dahin durchhält, wird also schon irgendwo entschädigt. Trotzdem: Über die ganze Laufzeit für mich nur 5/10, fettes Schwein allein reicht dann doch nicht, um auf das Bild aus dem zuvor zurück zu kommen.
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 9 April 2024, 17:22:24
Zitat von: Private Joker am  9 April 2024, 16:14:37The Queen Mary / Haunting of The Queen Mary

Der steht auch noch auf meiner Liste... in erster Linie aber, weil ich schon 2x in und um dem Schiff Halloween gefeiert habe (im Rahmen der aufwändig-coolen "Dark Harbor"-Veranstaltungen). Von dem Film an sich verspreche ich mir nicht allzu viel - aber was Du schreibst, klingt ja eigentlich ganz okay für ein B-Movie dieser Art.  :happy3:
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 9 April 2024, 19:54:25
Freddy vs. Jason

(https://i.postimg.cc/9whg1sLq/101892-f.jpg) (https://postimg.cc/9whg1sLq)

Ich ♥ diesen Film! Best of both Worlds!

- Dumme Teenies (In beiden Serien)

- Alte Schauplätze in den Träumen von beiden

- Splatter vom Feinsten! (Leider CGI...)

- Mucke knallt uch..., zwar "Kommerzmetal", aber ist mir lieber als irgendein Popquatsch :P

- Freddy´s Sprüche :D

4,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 10 April 2024, 20:06:37
Apocalypto

(https://i.postimg.cc/9RKCqTCB/407327-f.jpg) (https://postimg.cc/9RKCqTCB)

Allen voran - die Bilder sind stark! Die Umgebung "lebt" richtig, man denkt, der Predator kommt jede Sekunde raus dem Busch gesprungen.. :happy3:
Alles ist super stark gefilmt! Mel halt! :happy2:

Der Film hat anfangs sogar seine lustigen Momente! Sage nur - das Zeug, was er sich auf den Schwanz kippt :lol:

Aber nach ca. 25 min. geht's los und das Dorf wird überfallen !
Es bleibt dabei immer spannend & sehr brutal !

Leider nervt mich die Sprache der Mayas auf Dauer, aber es ist ein Stilmittel, was den Film authentischer macht!

4,5/5 !
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 11 April 2024, 21:26:38
Vor Monaten ma bei Sky aufgenommen & jetzt geguckt:

John Wick 4

(https://i.postimg.cc/rdxSrj2x/66-D8-BB8-A-E4-E8-4422-9242-603110084545-5351-D1-FE-07-E0-4123-AB6-B-1-B5-E01321157-2023-9-18-T10-15-56.jpg) (https://postimg.cc/rdxSrj2x)

John Wick's Kopfgeld ist riesig und das Continental in New York soll geschlossen werden. Reicht grob als Story!

Donnie Yen als Blinder ist cool as Ice... 😎👊🏻💥
Scott Adkins in seinem Fatsuit ist fast nicht zu erkennen, Wahnsinn! 😂 Dennoch tritt er gut Arsch.. 😉 Ich hätte ihn gerne länger gesehen!
Der Killer mit dem Hund macht auch Spaß!

Die vielen verschiedenen Schauplätze sind auch passend gemacht, der typische Look der Reihe wird beibehalten!

Die Kämpfe sind wie immer Spitzenklasse, aber immer das selbe...! Es fehlt die Abwechslung..
Manchmal ist alles zu viel, zu "Over the Top..." -_-

Die Kämpfe sind ermüdend, sie bzw. der Film dauern einfach zu lange !

Das Finale ist dafür fett - geiles Standoff !

3,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 14 April 2024, 14:48:41
Gestern Abend Filmabend bei meinem besten Freund im Heimkinokeller:

2 Fast 2 Furious

(https://i.postimg.cc/DmWQbmBS/368933-f.jpg) (https://postimg.cc/DmWQbmBS)

Ich weiß nich, der fällt etwas ab gegenüber dem 1. :-/

Der Bösewicht wird glaubhaft böse dargestellt, Soundtrack ist auch cool, aber alles in allem plätschert der Film vor sich hin, abgesehen von der Rennaction natürlich, die rockt!

Vin Diesel und "die Gang" fehlen, aber Brian O'Conner ist mit nem alten Kumpel (Tyrese Gibson) dabei, was auch Spaß macht, aber nicht das selbe ist!
Eva Mendes ist für die Sexyness auch dabei, aber sie macht auch so eine gute Figur  😉😍

Nichtsdestotrotz ist es ein guter Film, der Spaß macht, aber nicht an den ersten Teil ran kommt! 😎

3/5

Night of the Hunted

(https://i.postimg.cc/SY0rDzrN/372541.jpg) (https://postimg.cc/SY0rDzrN)

Ich mag diese Scharfschützenaction in der Tankstelle!
Wenig Darsteller, vieles bleibt im Dunkeln & blutig ist es auch noch!
Leider stellt sich die Alte relativ dumm an, was dem ganzen ein bisschen die Spannung nimmt..
Der Scharfschütze bleibt oft im Dunkeln, das ist schon cool gemacht, aber seine Verschwörungstheorien nutzen sich mit der Zeit ab! :⁠-/

GODISNOWHERE! Kann man lesen, wie man will... 😉

3/5

Road House (2024er Remake)

(https://i.postimg.cc/67JdvG99/496275-f.jpg) (https://postimg.cc/67JdvG99)

Leider nicht die erhoffte Prügelorgie..! :⁠-/

Jake Gyllenhaal wirkt oft unterfordert & der Rest ganz OK, Story spielt hier keine so große Rolle, aber das war im 89er Original mit Swazye auch nicht unbedingt 😁
Dalton's UFC-Vergangenheit wird leider zu kurz behandelt, hätte davon gerne mehr gesehen!

Was mir auf'n Sack geht, ist das natürlich mal wieder das CGI, warum kann man keine richtige Action mehr zeigen?! Selbst die Kulissen, wo man sich prügelt - alles nur noch CGI.. -_-
Die Action selbst ist, wenn sie kommt, zwar gut, aber relativ unblutig. Dazu ist der ganze Film irgendwie oft zu dunkel oder zu hell, soll wohl den Kontrast zwischen Paradies in Florida und den bösen Typen da darstellen... 🙄 Apropos "Bad Guys":
- Conor McGregor, ehemaliger UFC-Champion, aber schaupielern kann und er auch nicht! Prügeln kann er, klar, aber das kommt aber alles zu kurz 😕
- Billy Magnussen kommt als skrupelloser Unternehmer nicht gerade böse rüber, die Rasierszene auf dem Boot wirkt eher lächerlich... 😂

Ne - war nix.

2,5/5
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: Moonshade am 15 April 2024, 17:53:59
Smile - Siehst du es auch? (Netflix)

Wir scheinen keine Thread zu haben, also auf die Art und Weise.
"Smile" war der Überraschungserfolg 22/23 auf dem Horrorsektor und ja, ich kann schon verstehen, dass er gut eingeschlagen hat.
Es ist mal wieder "Fluch mit alles und jedem und so ziemlich ohne Ausweg", aber mit einer creepy Prämisse, darüber hinaus visuell einfallsreich erzählt. Wer Spass daran hat, wenn das nahende Unheil sich mit allerlei Zeichen, dunklen Gestalten im Hintergrund, Spiegelungen und bösen Träumen manifestiert, der ist mit "Smile" gut bedient und das furchtbare Lächeln, was die Betroffenen an den Tag legen, ist auch wirklich horribel, für so einige Schauer über den Rücken reichts.
Wobei ich allerdings sagen muss, dass mit bei 115 Minuten die Originalität irgendwann nachlässt, vor allem wenn man die Parallelen zu
Spoiler: zeige
 It Follows, Oculus, The Ring und Final Destination
bemerkt, vor allem ahnt man dann auch schon lange vorher, wie die Chose sich entwickelt und wie sie ausgeht.
Was mich gestört hat, war leider wie schnell die Protagonistin sich Hysterie hereinsteigert, auch wenn das beabsichtigt war, denn die Folgen des Fluchs für die Umwelt sind leider auch, dass man sich wie ein Verrückter anhört und niemand einem glaubt, weil das alles total unglaubwürdig klingt. Über eine Stunde Sosie Bacon als wimmerndes Wrack waren dann für mich etwas zu viel, vor allem weil es
Spoiler: zeige
 offensichtlich ein Fluch ist, aus dem man nicht fleckenfrei (wenn überhaupt) wieder rauskommen kann. Damit liegt der Film im Horrortrend, das Grauen ohne die Möglichkeit zur Erlösung zu bieten.


Die Fluchkreatur, wenn sie auch erst in den letzten Minuten zu sehen ist, ist aber schön grauenhaft designt - nur hat man als Horrorfan Ähnliches eben schon gesehen. Spendiere aber gern hoffnungsvolle 7,5/10

Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: StS am 15 April 2024, 19:07:44
Zitat von: Moonshade am Gestern um 17:53:59Smile - Siehst du es auch? (Netflix)

Wir scheinen keine Thread zu haben, also auf die Art und Weise.
"Smile" war der Überraschungserfolg 22/23 auf dem Horrorsektor und ja, ich kann schon verstehen, dass er gut eingeschlagen hat.
Es ist mal wieder "Fluch mit alles und jedem und so ziemlich ohne Ausweg", aber mit einer creepy Prämisse, darüber hinaus visuell einfallsreich erzählt. Wer Spass daran hat, wenn das nahende Unheil sich mit allerlei Zeichen, dunklen Gestalten im Hintergrund, Spiegelungen und bösen Träumen manifestiert, der ist mit "Smile" gut bedient und das furchtbare Lächeln, was die Betroffenen an den Tag legen, ist auch wirklich horribel, für so einige Schauer über den Rücken reichts.
Wobei ich allerdings sagen muss, dass mit bei 115 Minuten die Originalität irgendwann nachlässt, vor allem wenn man die Parallelen zu
Spoiler: zeige
 It Follows, Oculus, The Ring und Final Destination
bemerkt, vor allem ahnt man dann auch schon lange vorher, wie die Chose sich entwickelt und wie sie ausgeht.
Was mich gestört hat, war leider wie schnell die Protagonistin sich Hysterie hereinsteigert, auch wenn das beabsichtigt war, denn die Folgen des Fluchs für die Umwelt sind leider auch, dass man sich wie ein Verrückter anhört und niemand einem glaubt, weil das alles total unglaubwürdig klingt. Über eine Stunde Sosie Bacon als wimmerndes Wrack waren dann für mich etwas zu viel, vor allem weil es
Spoiler: zeige
 offensichtlich ein Fluch ist, aus dem man nicht fleckenfrei (wenn überhaupt) wieder rauskommen kann. Damit liegt der Film im Horrortrend, das Grauen ohne die Möglichkeit zur Erlösung zu bieten.


Die Fluchkreatur, wenn sie auch erst in den letzten Minuten zu sehen ist, ist aber schön grauenhaft designt - nur hat man als Horrorfan Ähnliches eben schon gesehen. Spendiere aber gern hoffnungsvolle 7,5/10

Ich mochte den (trotz einzelner Schwächen) auch. Keine Ahnung, was mit dem Thread passiert ist.
Dank Caitlin Stacy hatte ich den länger schon auf´m Schirm... nicht nur deshalb könnte ich schwören, dass wir einen hatten.

Hatte ne 7/10 gegeben... und dem Kurzfilm, auf dem er basiert ne 6/10:
https://www.actionfreunde.de/laura-hasnt-slept/


Teil 2 startet wohl am 17. Oktober 2024...
Titel: Re: Die letzte Sichtung: Filme
Beitrag von: PostalDude am 16 April 2024, 18:35:54
Friendship!

(https://i.postimg.cc/18GNwZqv/303212-f.jpg) (https://postimg.cc/18GNwZqv)

Macht sehr viel Spaß, den Roadtrip der 2 zu verfolgen! Mit all dem Spaß & den Tücken, die sie erleben..  :happy2:
Geile Landschaftsaufnahmen, wenn sie zu Fuß & mit allen möglichen Fahrzeugen unterwegs sind..!
Die (nicht nur) sprachlichen Schwierigkeiten zwischen ihnen und den Amerikanern... - herrlich!

Ein sehr lustiger, manchmal nachdenklicher Film über Freundschaft, der mit einem genialen Soundtrack unterlegt ist!  :smiley:

FRIENDSHIP! ✊🏻

4/5
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