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Allgemeines Filmforum / Re: Die letzte Sichtung: Filme
Letzter Beitrag von Private Joker - Heute um 14:08:21
The Ugly Stepsister (Amazon 99 Cent)

Aschenputtel als Body Horror - ich kann nicht behaupten, darauf sehnsüchtig gewartet zu haben, und überhaupt: So ein bisschen viel von der Machart "Selbstoptimierung=Selbstverstümmelung" gab es zuletzt schon. Aber 98% RT müssen doch irgendwo her kommen, oder ? Oder hat man da vor lauter "aktuellen Themen" + dem Fakt, dass da eine Frau als Regieführendendene... auftritt, ein bisschen die rosarate Brille der politischen Correctness aufgesetzt (oder möchte, ganz simpel gesagt, noch ein Weilchen als Berufskritiker arbeiten?).

Lange Vorrede, kurzer Sinn: Mir hat der nicht gefallen. Mit einer durchgehenden Nicht-Ästhetik (oder platt gesagt: der sieht echt hässlich aus) und einer ganzen Reihe abstoßender Szenen hat der sich nicht nur reichlich "18er/unrated" Freigaben rund um die Welt abgeholt, sondern lässt mich auch nostalgisch an Zeiten denken, in den "Fantasy", "Märchen" oder "Grusel" eben auch ein bisschen stimmungsvoll und atmosphärisch war.

Was kann man dem konkret vorwerfen ? Abgesehen von der Optik fallen mir da zunächst mal die Nackt- und Sexszenen auf. Nicht dass ich da ein grundlegendes Problem mit habe; aber wenn der Film schon von einer Frau inszeniert wurde, warum dann so drastisch/unästhetisch? (jedenfalls die mit "Anges", oder auch nicht - komme ich gleich zu). Und wenn man so was schon einbaut, warum dann dermaßen offensichtlich mit Body-Doubles ? Bei Szene Nr. 2 kann ich die Actrisse (Thea Sofia Loch Naess - what a name) durchaus verstehen, dass die da gepasst hat. Bei den zweien von Myren fragt man sich dagegen schon, wo da der Unterschied liegen soll, dass die einmal gedoubelt wird und einmal selbst blank zieht (immerhin, wer den zweimal startet oder zurückspult: gut gewähltes Double...)

Darüber hinaus auch als modernistische Neuinterpretation eher zweifelhaft. Die eigentlich "zentrale" und traditionell positiv konnotierte Aschenputtel-Figur rückt an den Rand der Handlung, ist eher arrogant-gutaussehende und ziemlich garstige Highschool-Bitch als unterdrückte Heldin der Geschichte. Und logisch ist das alles auch nicht - eigentlich für den Wettbewerb angemeldet, dann wegen Jungfräulichkeitsverlust (wer prüft das?) disqualifiziert, dann doch wieder im Rennen - am Ende stört den "Prinzen" das alles offenbar gar nicht. Und überhaupt "Prinz" - der und seine übergriffige Arschloch-Kumpelbande sind noch so eine Konzession an die Moderne - und vielleicht das einzige "Alleinstellungsmerkmal", dass Frau Director da eingebaut hat -, die einfach nicht ankommt. Jedenfalls bei mir.

Was bleibt, sind ein paar grelle, aber alles andere als originelle Kommentare (The Substance, anyone?) zum Schönheitswahn und viel, viel Selbstzermatschung, bei der ich (der die Terrifiers problemlos durchgeglotzt hat) überwiegend weggeschaut habe (gerade bei der Augenszene, das kann ich gar nicht ab). Trotz der abgesehen von der Bodydoubelei leidlich kompetenten Machart nur 3,5/10 von mir.

Safe House
(2025 UHD)

Überraschend unterhaltsames Action-Kammerspiel mit gutem Cast, da war ich durchweg positiv überrascht. Klar, in Aufwand und Machart ist das in etwa das Qualitätslevel, das auch die Streamer in den letzten Jahren mit ihren Eigenproduktionen anpeilen: Nicht billig aussehen, trotzdem nicht zu teuer sein und zumindest mal für ein, zwei Wochen gute Klickzahlen generieren. Immerhin hat hier im Gegensatz zu Amazon, Netflix und Co kein Controlling reingeredet, das unbedingt noch gern etwas platten Humor, ein bisschen Familientauglichkeit und mindestens eine sexuell modern orientierte Figur hätte - hier ist alles auf das Nötigste reduziert: Kampfsportprofi, toughe female Agent, Miesmuschel, potentielle Verräter, kein oder ganz wenig Geschwätz über private Probleme, erstaunlicherweise auch keine ständigen übercoolen Oneliner - kann man so machen, gefällt mir.

Actionseitig mit einem durchaus ansehnlichen Opener auf offener Straße, danach geht es in das titelgebende Haus, das - kleiner Kritikpunkt - eher "unsafe" daherkommt und so durchlässig ist wie ein japanisches Stoffhaus, die Bad Guys entern das nämlich aus allen denkbaren Himmelsrichtungen. Tut der Logik einigen Abbruch, nicht aber nicht dem Spaß an der Action, die die Fights und Schießereien auf engstem Raum können sich nach wie vor sehen lassen. Und mit dem
Spoiler: zeige
"tote Bad Guys explodieren"
hat man sich tatsächlich mal was Neues einfallen lassen. Und dass hier nicht nur die Bad Guys sterben wie die Fliegen, sondern auch die Helden nicht unverwundbar sind, buche ich auch immer als Vorteil.

Mit dem Ende hadere ich ein bisschen, das hätte etwas origineller oder von mir aus auch spektakulärer ausfallen können. Trotzdem sehr solide 7/10.

Love me dead (BD)

Hier kann ich mich relativ kurz fassen, den habe ich nämlich ehrlich gesagt nicht verstanden. Im Ansatz ist das so eine Kiste, bei der einen alles und jeder vom Schirm her ständig anschreit "das findet alles nur im Kopf der Hauptfigur" statt - das ist dermaßen offensichtlich und darauf angelegt, dass ich mir die Spoilertags mal glatt spare. Auch weil es natürlich "nicht ganz" so kommt und der Film noch eine müde Schlusspointe draufsetzt, die mir dann allerdings auch keine KI und keine Website der Welt erklären konnte.

Dazwischen nervt vor allem Hauptdarsteller RJ Mitte, der rüberkommt wie der Evil-Brother von Sheldon Cooper auf Dauervalium; wenn das große Schauspielerei ist, muss ich mein Weltbild in dem Punkt mal eben um 180 Grad korrigieren. Der ganze Rest ist zähe Koste mit wenigen "Highlights", was immer man darunter verstehen mag. Dass Hauptdarstellerin Cameron ihre nicht gar so vielen Szenen deutlich "aufhübscht" (und nein, nicht was ihr meint, die bleibt durchweg angezogen) sei noch positiv vermerkt, ansonsten ist das eher übermäßig verrätselte Durchschnittskost für Leute, die Fragen, aber keine Antworten wollen. Von mir maximal 4,5/10.
8
okay
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Sequels/Teile

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Phantastik
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