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Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man

Begonnen von Intergalactic Ape-Man, 3 Juli 2008, 19:34:23

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Chili Palmer


Wie wär's mit (Psycho-)Thriller? Horror sollte doch laut Definition ein übernatürliches Element bieten. Deswegen sind "Saw" und Konsorten auch keine Horrorfilme.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Sarge

Eine komische Definition, finde ich :icon_confused: Für TCM: Backwood

Chili Palmer

11 Juli 2008, 21:04:55 #32 Letzte Bearbeitung: 11 Juli 2008, 21:09:28 von Chili Palmer

Na, "Backwood" ist ja schon wieder sehr speziell (heißen deutsche Vertreter diesen Zuschnitts eigentlich Hinterwäldlerfilme?  :icon_lol:), aber büdde. Für mich ist TCM Teeniehorror. Der darf nämlich auch ohne Übernatürliches daherkommen.  :icon_mrgreen:

"Backwood-Teenieslasherhorror ohne übernatürliche Elemente, aber mit fleischverarbeitender Industrie", jetzt hab' ich's.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

filmimperator

Bei Teenie-Horror würde ich mitgehen, bei "Backwood"-Horror ebenso wie bei Psychothriller auch.
Ein Slasher ist er schon deswegen nicht, weil der Terror, nicht das Töten an sich (hoher "Bodycount") im Vordergrund steht.

Seit wann muss denn Horror etwas Übernatürliches haben? Für mich wäre es schon übernatürlich, wenn ein vermummter Mann zweifelhafter Identität durch den dunklen Wald läuft, weil man ja nicht weiß, wer er ist  ;)...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Sarge

"Teenie" verharmlost mir das Ganze zu sehr :icon_cool: Psychothriller passt schon, das korrespondiert auch mit dem Terrorhaften. "Splatter" jedenfalls ist er nicht, dieser Irrglaube machte TCM ja gerade zu dem, was er in Deutschland - sicher auch aufgrund seiner beispiellos lächerlichen Zensurgeschichte - ist: einen Mythos.

Woher hast du deine Horrordefinition, Chili?

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Imp hat (wahrscheinlich unwissend :icon_twisted:) schon den richtigen Begriff genannt: TCM ist der Inbegriff des Terrorkinos, und fast sein einziger Vertreter - das macht ihn so überragend.
Splatter ist was anderes, über Teeniehorror oder Backwood könnte man diskutieren...
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Intergalactic Ape-Man

Danke nochmal für die Rückmeldung von Sarge und Chili, ich hatte jetzt auch nicht auf spezifische Antworten gehofft, aber befürchtet, daß meine Antworten in diesem Postingwust verloren gegangen sein könnten. Bin ja noch nicht so lange hier und die Lesegenauigkeit der User noch nicht so gewohnt.  ;)

Mir ist es die Mühe übrigens irgendwie Wert, unbekannten oder gar unwichtigen Filmen ein Gesicht zu geben, da gerade hier Informationen doch sehr hilfreich sein können. Tatsächlich hat mein neuestes Reviewobjekt übrigens fast genau so viel Aufmerksamkeit, wie Vampire Strangler. Bei letzterem war ich Bewerter Nummer 2, diesmal war ich Bewerter Nummer 8, obwohl die Hintergründe doch weitaus interessanter scheinen. Immerhin verbirgt sich eine späte Regiearbeit Harald Reinls dahinter, der mit dem vieles zusammen werfenden Drehbuch eines für deutsche Verhältnisse erstaunlich gewalttätigen Abenteuerwesterns zu kämpfen hat. Ein deutscher Exot:

Die blutigen Geier von Alaska (1973)

Ich finde es übrigens begrüßenswert, wie ihr eine Grundsatzdiskussion über Filmgenres beginnt. Tatsächlich hätte ich TCM auch spontan als Terror Film beschrieben. Besonders das Geschrei macht den Film auf Dauer wirklich zum Terror.  :icon_lol: Backwood ist sicher ein in Verbindung bringbarer Begriff.
Im zweiten Gedanken war mir dann Psychothriller oder -horror auch denkbar, orientiert sich Hooper doch sehr am Hitchcock/Psycho Rezept. Und wie sagte Hitch so schön? Der Horror entsteht, wenn du im Dunkeln nach Hause mußt.

@ imp: Lies dir mal bitte die Reviews zu einem Film durch, der mich historisch gesehen brennend interessiert - http://www.imdb.com/title/tt0023101/

Chili Palmer

12 Juli 2008, 13:02:29 #37 Letzte Bearbeitung: 12 Juli 2008, 13:30:27 von Chili Palmer
Zitat von: Sarge am 12 Juli 2008, 01:38:56
Woher hast du deine Horrordefinition, Chili?

Äähh... aus dem Toilettengeschäft.

(na, wenn Crumb jetzt gerade nicht lacht, dann weiß ich auch nicht  ;) )

Ehrlich gesagt, weiß ich das wirklich nicht mehr, aber ich habe mittlerweile auch noch einmal darüber nachgedacht, und es ist gut möglich, dass ich das mal zum Thema Literatur gelesen und das gar nichts mit Filmen zu tun hatte.
Ergibt irgendwie auch Sinn, wenn ich so darüber nachdenke. Denn Horrorliteratur ist wirklich immer übernatürlich geprägt, und so etwas wie "Saw" würde man in Buchform sofort zu den unzähligen Thrillern, in deren Zentrum Grausamkeiten recherchierende Polizisten stehen, stellen. Mit anderen Worten: Was bei bloßem Ansehen schon genug Horror erzeugt, um dieses Etikett zu verdienen, muss in Textform nicht unbedingt diesem Genre angehören. Siehe, um mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen, Simon Becketts "Die Chemie des Todes", in dem seitenlang Körper zersäbelt werden, der Buchdeckel aber "Thriller" sagt.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zitat von: Chili Palmer am 12 Juli 2008, 13:02:29
Äähh... aus dem Toilettengeschäft.
[/quote]

:LOL: So etwas gibt man aber nicht freiwillig zu.
Kaum zu fassen, daß Hankey Steve Carell mag, aber den Film haßt...
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Sarge

Zitat von: Chili Palmer am 12 Juli 2008, 13:02:29Ehrlich gesagt, weiß ich das wirklich nicht mehr, aber ich habe mittlerweile auch noch einmal darüber nachgedacht, und es ist gut möglich, dass ich das mal zum Thema Literatur gelesen und das gar nichts mit Filmen zu tun hatte.
Ergibt irgendwie auch Sinn, wenn ich so darüber nachdenke. Denn Horrorliteratur ist wirklich immer übernatürlich geprägt, und so etwas wie "Saw" würde man in Buchform sofort zu den unzähligen Thrillern, in deren Zentrum Grausamkeiten recherchierende Polizisten stehen, stellen. Mit anderen Worten: Was bei bloßem Ansehen schon genug Horror erzeugt, um dieses Etikett zu verdienen, muss in Textform nicht unbedingt diesem Genre angehören. Siehe, um mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen, Simon Becketts "Die Chemie des Todes", in dem seitenlang Körper zersäbelt werden, der Buchdeckel aber "Thriller" sagt.

Eben, den "Horror"begriff verbinde ich auch irgendwie stark mit Angst. Eine Spinne mag für so manchen ja schon der blanke Horror sein, ist aber so natürlich wie ein Toilettengeschäft. Das geschriebene Wort hat es da ja auch wesentlich schwerer, wirklich Angst zu erzeugen, die muss man irgendwie kraft Phantasie selbst generieren, als ein audiovisuelles Medium, das die Sinne anspricht, die die schon gegebenen Reize (Dunkelheit, Isolation, Geräusche, Stille, Ekel usw.) wie Antennen nur noch zu empfangen brauchen.

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 12 Juli 2008, 06:55:55
@ imp: Lies dir mal bitte die Reviews zu einem Film durch, der mich historisch gesehen brennend interessiert - http://www.imdb.com/title/tt0023101/

"Kongo" kenne ich nun bis dato überhaupt nicht und habe auch nicht wirklich etwas von diesem Film gehört. Rezensionen wie
ZitatThis is one of the most perverse pre-code films ever made. Drug addiction, rape, incest, nudity, you name it. Every time I show it to people their jaws drop, I burned a TCM showing onto DVD but would love to see an official MGM release.
klingen aber sehr "vielversprechend". Soll heißen: Ich kann nur mutmaßen (da ich besagten Film ja nicht kenne), dass Exploitation auch in den 30er kein Fremdwort war. So richtig kann ich mir jedoch immer noch nicht vorstellen, dass die dargestellten Dinge ebenso drastisch sind wie heutige, vergleichbare Filme wie "Hostel" und Co. oder italienische Filme Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre.


Zitat von: Der Crumb am 12 Juli 2008, 02:17:00
Imp hat (wahrscheinlich unwissend :icon_twisted:) schon den richtigen Begriff genannt: TCM ist der Inbegriff des Terrorkinos, und fast sein einziger Vertreter - das macht ihn so überragend.

Schon möglich, dass ich über diesen Begriff nur zufällig stolperte, aber du scheinst dich ja in der Hinsicht für der Weisheit letzten Schluss zu halten, wenn du so mit Rechthabeanspruch diesen Satz behauptest, während alle anderen nur ihren subjektiven Eindruck schildern  :icon_rolleyes:.
Übrigens gibts es seit kurzer Zeit - für alle an der Thematik Interessierten - einen aufschlussreichen Artikel der "Schnitt" zu Film-Zensur in Deutschland generell und "TCM" im Besonderen unter folgendem Link: http://www.schnitt.de/213,1081,01
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

16 Reviews lang kein Tierhorror? Ich bin ja nun kein absoluter Genrefreak, aber da kann man doch mal wieder. Nachdem ich den Film kürzlich gesehen und noch einen zusätzlichen Verriss von Schlombie lesen musste, führte kein Weg daran vorbei, den vielen negativen Kritiken endlich ein paar positivere Worte entgegen zu setzen. Der Kreis schließt sich mal wieder, so stammen die Spezialeffekte von Gianetto de Rossi, den ich für seine Regiearbeiten an Cy-Warrior und Killer Crocodile II bereits gewürdigt habe. Offiziell ist es übrigens die erste Regiearbeit James Camerons an einem Spielfilm. Gebt fliegenden Piranhas eine Chance, schaut:

Piranha 2 - Fliegende Killer (1981)

vegetarian_cannibal

Stimm ich voll zu, der war in Ordnung! Ha, Tierhorror! Hast schon mal "Slugs" gesehen? Diesen Schneckenfilm finde ich sehr super :-)
http://www.ofdb.de/film/774,Slugs

zu Piranha 2 noch ne Frage: ist da eine Szene drin, wo Leute am Strand ein Buffet machen und dann sagt der Typ entweder "Das Buffet ist eröffnet" oder "Lassen Sie es sich schmecken." oder sowas in der Art und dann schäumt das Meer und die Piranhas kommen raus (und ich hab gelacht) oder war das ein anderer Piranha-Film?

Intergalactic Ape-Man

Nein, Slugs will ich immer noch sehen, aber die X-NK war mir immer wesentlich zu teuer und bei den anderen Versionen ist ja nach wie vor nicht 100% geklärt, ob es Schnitte gibt oder nicht. :(

Die Szene aus Piranha 2 müsste die sein, wo die Hotelgäste bei der jährlichen Feier darauf warten, daß eine andere Fischart zum Laichen ans Festland kommt. Die wollen sie dann per Hand schnappen und auf den Grill werfen. Dann kommen halt die fliegenden Piranhas aus dem Wasser und aus die Maus, ja. Aber frag mich jetzt nicht nach dem genauen Wortlaut.  :LOL:

vegetarian_cannibal

Hi hi hi, dann war es ja doch der Film, den ich so lustig fand-zumindest in der Szene. Ich glaub, das ist der allerbeste Piranha-Film. Obwohl, wenn man mal sieht, was Cameron bei "Aliens" geleistet hat, liegen wieder WELTEN dazwischen.

Ich hab den Film "Slugs" uncut in Holland für 2,50 Euro gekauft, ätsch in einer "Horror Box" mit 4 Filmen für 10 euro! In der Box sind: Curfew, Hellraiser 1 und Kinder des Zorns 1 alle auf engl. & uncut und natürlich Slugs auf engl. und uncut - vllt. willst du die Box ja mit mir gegen was anderes tauschen? Ich hab mich dran sattgesehen. Wenn ja schreib mir nen Vorschlag per PN.



Schlombie

Da will man mal auf ein Lob ins Thread springen und schon liest man seinen eigenen Reviewer-Namen dort. *g 
Ich wollte Dir eigentlich nur mal mitteilen, dass ich Deinen Schreibstil mag, dass ich Deine Reviews sehr informativ finde und denke, dass Dein Geschreibsel eine echte Bereicherung im OFDb ist. Dass man zu Filmen wie "Piranha 2" unterschiedlicher Meinung ist denke ich mal lässt sich nicht vermeiden, im Gegenteil, macht das Lesen verschiedener Besprechungen zum selben Werk ja auch interessanter. Ich finde dass man gerade bei Reviews, die einen anderen Standpunkt als den eigenen haben, gut erkennen kann, ob der Schreiber Talent besitzt deutlich zu machen wie es zu seiner Meinung kam. Und das begründest Du stets nachvollziehbar. Dein Schreibstil ist flott, so dass man Deine Texte auch nie vorzeitig beenden will.
So, das wollte ich nur mal allgemein mitteilen! Gruß, und weiter so!

Intergalactic Ape-Man

@ Jess: Vielen Dank für dein Angebot, das ist wirklich lieb gemeint. Der Film interessiert mich allerdings aus 2 Gründen auf Deutsch: 1. Gibt es bei Trashfilmen oft noch so eine gewisse Würze, weil die Synchro meist zum Witz beiträgt und englische Versionen da oft eher nüchtern wirken und 2. Will mein Kumpel den auch unbedingt sehen und der guckt nur auf Deutsch, leider.

@ Schlombie: Danke für dein großes Lob, trotzdem ich dich quasi als aufrüttelnden Grund für meine Kritik nennen mußte. *lol*
Gegen deine Meinung habe ich im Prinzip auch nichts, du hast damit ja auch recht, wenn du sagst, daß den Film nur Trashfans ansehen wollen. Ich finde deine Analyse bzgl. der späteren Cameron Filme sogar sehr erheiternd, wenn sie auch etwas vom Umstand ad absurdum geführt werden, daß nicht Cameron die eigentliche Gewalt über den Film gehabt haben soll, sondern Produzent Assonitis. Insofern stellen die vorhandenen Kritiken meiner Ansicht nach den Sachverhalt etwas falsch dar und zeugen anscheinend meist von Enttäuschung hervorgerufen durch eine falsche Erwartungshaltung gegenüber Cameron, was ich in meiner Kritik dann versuchte etwas vordergründig zu beleuchten. Die eigentliche Wertung ist in der Tat dann subjektiv, objektiv sind denke ich ca. 4-5 Punkte durchaus angebracht. Da du meine Begründungen hervorhebst, gehe ich aber mal davon aus, daß im Review klar wird, welche Zielgruppe einen 7 Punkte Spaß mit dem Film haben kann. :D

Schlombie

Nö, ich habe das denk ich mal schon so verstanden wie Du meintest.*g Meine Sätze darüber, dass gewisse Inhalte Camerons schon in Piranha 2 aufgezählt werden war allerdings humorvoll gemeint. Kann sein dass dies nicht zu deutlich klar wurde *g

Intergalactic Ape-Man

Also ich habs schon eher witzig aufgefasst. :D

Intergalactic Ape-Man

Review Nr. 111 schon, Schnapszahl, Jubiläum und ich hatte mir einen echten Klassiker überlegt, in dessen Umfeld ich sowieso am Rande schon seit mehreren Wochen gewühlt hatte. Diesmal habe ich den Text über einen längeren Zeitraum verteilt geschrieben und so war er schon fast fertig, als gestern ein neues Review eingestellt wurde, welches ich glücklicherweise denke noch ergänzen zu können. Es ist noch immer nicht die Doktorarbeit geworden, die man zu diesem Thema schreiben könnte. Besonders die Einführung könnte Kenner etwas langweilen. Ich wollte aber etwas gegen Pisa anschreiben und ein bisschen mehr in die Umstände der Zeit eintauchen, bevor ich versuchte, einen Funken meiner Begeisterung an den Leser weiter zu geben. Zugegeben, nicht alle Filmverweise haben direkt etwas mit dem Reviewobjekt zu tun, sollen aber exemplarisch den Stellenwert dieses Künstlers, Magiers, verdeutlichen. Ich hoffe nicht gänzlich am Thema vorbei geschrieben und mit Glück neue Interessenten für die Materie gewonnen zu haben. Ich sehe grad nur noch Buchstaben, wer also speziell hier noch sachliche oder Rechtschreibfehler findet, bloß her damit, die wären mir hier echt peinlich.

Die Reise zum Mond (1902)

Schlombie

Sehr informatives Review, Hut ab!
Rechtschreibfehler: galoppierenden Pferdes statt galoppierendn Pferdes,
Cinématographe zu veräußern statt Cinématographe zu veräussern, außerdem aufwändige Colerationen statt ausserdem aufwändige Colerationen, nie da gewesen statt nie dagewesen (bin mir hier aber nicht 100% sicher *g), Musikbegleitung gesprochen statt Musikbegleitung geprochen, widtmet. Daß statt widtmet.Daß (Leerzeichen), zweckmäßigem Einsatz statt zweckmässigem, auf den Mond schießen statt auf den Mond schiessen (oder auf den Mond geschissen? *g), Elefanten statt Elephanten (ist mir zumindest nicht als ältere Schreibweise bekannt)und solltest Du Dich an der neuen Rechtschreibung orientieren wollen gibt es noch jede Menge ß-Wörter, die zu ss werden.
Dass diese Tipps von jemandem kommen, der auch ewig Rechtschreibfehler in seinen Texten auftauchen lässt könnte die Sache zwar etwas ungewiss machen, ich war aber so frei Deinen Text einfach mal in Word reinzukopieren, um zu gucken, welche Fehler das Programm ankreidet. *g
Da ich den Film nicht kenne erspare ich mir eine nähere Kritik zum Text. Es ist vom Schreibstil und vom Informationsgehalt auf jeden Fall ein sehr gutes Review.

Hedning

widmet statt widtmet. Aber Elephanten geht meinem Wissen nach auch.

filmimperator

Da ich "Le voyage dans la lune" neulich erst gesehen und mich gleichsam etwas mit den ersten Filmen überhaupt beschäftigt habe (allerdings nur auf dem oberflächlichen Wege der IMDb und dem Ansehen auf YouTube), möchte ich einige Dinge zu deiner Kritik loswerden:

Du schriebst
ZitatAls Zusammenstellung mehrerer, aus jeweils einer einzelnen Einstellung bestehender Dokumentaraufnahmen bei einer Einzellaufzeit von wenigen Sekunden bis einer Minute (...)

Meine Frage: Bezieht sich das auf das Jahr 1895, wie es einige Zeilen zuvor anklang, oder auf eine spätere Zeit? Meinem eher geringen Wissenstand nach hatte einzig "L'Arrivée d'un train à la Ciotat" eine Laufzeit, die sich zu jener Zeit (1895) der vollen Minute näherte.

Noch etwas:
ZitatNun zollen die Kürzungen zum Teil der limitierten Laufzeit ihren Tribut.
:icon_eek:
Der Film wurde gekürzt? Ist denn eine längere als die 8 Minuten-Version mittlerweile irgendwo zu sehen oder im Umlauf?

Zudem würde ich dir bei folgender Aussage nicht zustimmen (auch "The Great Train Robbery" hab ich erst vor Kurzem mehrere Male gesehen):
ZitatFür Georges Méliès war stets die wie aus dem Zuschauerraum beobachtende, statische Kamera wichtig, wohingegen Edwin S. Porter in Der große Eisenbahnraub schon die Tendenz zu einer dynamischeren Erzählweise aufwies. Die Reise zum Mond hingegen reiht stur Szenenbild an Szenenbild.

Gut, in "The Great Train Robbery" gibt es ein paar Kameraschwenks, nur kann man nicht von einer "dynamischen Erzählweise" sprechen, da auch bloß mehr oder minder Einzelszenen aneinander gereiht wurden. Die Sequenzen im Bahnhof, als der dortige Bahnbeamte überwältigt wird, als dieser später gefunden wird sowie die tanzenden Menschen auf der Bühne stehen gemessen an der anschließenden Flucht meiner Meinung nach in keinen unmittelbaren Bezug zum Raub an sich, der ja im und am Zug stattfindet. Besonders jedenfalls die finale, bekannte Einstellung, als der Cowboy in die Kamera schaut und dann in ihre Richtung schießt, steht in keinem Zusammenhang zum vorher Geschehenen.
Beziehst du "Szenenbild" hingegen auf die dekorierte Bühne schlechthin, würde ich dir zum Teil Recht geben (wobei in "The Great Train Robbery" die Innenszenen höchstwahrscheinlich auch auf einer Bühne gedreht wurden und dabei zum Teil das Spektakel als solches im Vordergrund stand - weitere Infos gibts gleich von mir per PM).

Generell würde mich mal interessieren, auf welche Quellen du dich dabei gestürzt hast. Nicht, dass ich die von dir ausgesagten Dinge anzweifeln möchte in ihrer Richtigkeit, sondern weil mich das Thema (die Wurzeln des Stummfilms generell) sehr interessiert.

Insgesamt finde ich ebenso wie Schlombie deine Rezension sehr informativ und bravourös geschrieben, auch wenn die eigentliche Film-Kritik als solche etwas zu kurz kommt. Gerade bei einem solch einflussreichen Werk wie "Le Voyage dans la lune" finde ich eine Rezension, wie du sie geschrieben hast, sehr lohnend und eine eindeutige Bereicherung für die OFDb. Allerdings solltest du eben auf die Verhältnismäßigkeit achten, zumal du seeeehr weit ausholst. Das ist ja in diesem konkreten Fall nicht schlecht, nur muss der geneigte Leser viel Geduld mitbringen, bevor du endlich zum konkreten Film in deiner Argumentation durchdringst und der Leser dann das lesen kann und erfährt, was er eigentlich wissen will. 
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

Vielen Dank für das Feedback. Die Fehler halten sich ja glücklicherweise in Grenzen. "Widtmet" hab ich übrigens in meinem Text nicht gefunden, seh ich das richtig, daß dies nicht von mir stammt? "dagewesen" müßte die alte Schreibweise sein. Ich hab ansonsten vor Aeonen mal dem Versuch unterlegen, die alte Rechtschreibung beigepult zu bekommen, ich kann mich an kaum eine Regel wirklich erinnern und schreibe so, wie das Bauchgefühl es vorgibt. Bücher kaufe ich jedoch bevorzugt antiquarisch, um nicht die neuen Auswüchse lesen zu müssen. Wenn ich trotzdem "ss" statt "ß" schreibe, dann liegt es daran, daß es früher am Computer kein "ß" gab. Man gewöhnt sich bestimmte Dinge einfach an. Hab die angesprochenen Stellen soweit editiert. Vielleicht sollte ich mir doch mal Word kaufen, bisher reichte zuhause Notepad und Wordpad.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Du schriebst
ZitatAls Zusammenstellung mehrerer, aus jeweils einer einzelnen Einstellung bestehender Dokumentaraufnahmen bei einer Einzellaufzeit von wenigen Sekunden bis einer Minute (...)

Meine Frage: Bezieht sich das auf das Jahr 1895, wie es einige Zeilen zuvor anklang, oder auf eine spätere Zeit? Meinem eher geringen Wissenstand nach hatte einzig "L'Arrivée d'un train à la Ciotat" eine Laufzeit, die sich zu jener Zeit (1895) der vollen Minute näherte.

Naja, 1896/1897 gab es da definitiv diverse Filme, die an die Minute ranragten, so genau wollte ich es da nun nicht nehmen. Kann ich auch gar nicht, dazu würde ich noch wesentlich mehr Filme sichten wollen als die bisher irgendwo zwischen 70 und 100 Kurzfilme bis 1910 (von denen mir ein paar wenige leider nur als Transkriptionen bekannt sind). In Minuten zu rechnen ist eigentlich in diesem Gebiet sowieso Schwachsinn, weil die Abspielgeschwindigkeit bei der Messung mal eben so um 10 fps schwanken kann. Ich erinnere mich an eine Vorstellung von Nosferatu, die Live Musik war prima, aber der Film wurde in 60 Minuten durchgerattert. Insofern soll diese Angabe nur zu einer ungefähren Vorstellung genügen.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Noch etwas:
ZitatNun zollen die Kürzungen zum Teil der limitierten Laufzeit ihren Tribut.
:icon_eek:
Der Film wurde gekürzt? Ist denn eine längere als die 8 Minuten-Version mittlerweile irgendwo zu sehen oder im Umlauf?
Nicht der Film ist gekürzt, sondern der Stoff, den man hätte verwenden können.  :icon_lol:
Im Zusammenhang mit der vorangestellten Beschreibung, wie wenig er sich an die Vorlagen hält, denke ich, sollte dies eigentlich deutlich werden.
Im Internet kursieren unterschiedlichste Versionen des Films, 8 Minuten halte ich für zu schnell oder zu kurz. Empfehlenswert ist die Version auf Archive.org mit Erzähler und ganz guter Musik in knapp 12 Minuten. Da fehlt glaube ich auch wirklich nur die Parade am Ende, die meines Wissens erst mit der neu entdeckten Privatkopie wieder aufgetaucht ist. Da gibt es im Netz aber Bilder zu.
Ich spare gerade auf den heiligen Gral zum Thema Méliès und hoffe, diese Sequenz dann dort auch vorzufinden.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Zudem würde ich dir bei folgender Aussage nicht zustimmen (auch "The Great Train Robbery" hab ich erst vor Kurzem mehrere Male gesehen):
ZitatFür Georges Méliès war stets die wie aus dem Zuschauerraum beobachtende, statische Kamera wichtig, wohingegen Edwin S. Porter in Der große Eisenbahnraub schon die Tendenz zu einer dynamischeren Erzählweise aufwies. Die Reise zum Mond hingegen reiht stur Szenenbild an Szenenbild.

Gut, in "The Great Train Robbery" gibt es ein paar Kameraschwenks, nur kann man nicht von einer "dynamischen Erzählweise" sprechen, da auch bloß mehr oder minder Einzelszenen aneinander gereiht wurden. Die Sequenzen im Bahnhof, als der dortige Bahnbeamte überwältigt wird, als dieser später gefunden wird sowie die tanzenden Menschen auf der Bühne stehen gemessen an der anschließenden Flucht meiner Meinung nach in keinen unmittelbaren Bezug zum Raub an sich, der ja im und am Zug stattfindet. Besonders jedenfalls die finale, bekannte Einstellung, als der Cowboy in die Kamera schaut und dann in ihre Richtung schießt, steht in keinem Zusammenhang zum vorher Geschehenen.
Beziehst du "Szenenbild" hingegen auf die dekorierte Bühne schlechthin, würde ich dir zum Teil Recht geben (wobei in "The Great Train Robbery" die Innenszenen höchstwahrscheinlich auch auf einer Bühne gedreht wurden und dabei zum Teil das Spektakel als solches im Vordergrund stand - weitere Infos gibts gleich von mir per PM).

Du mußt dabei nicht mit mir einer Meinung sein, aber zum einen spreche ich ja nur von einer "Tendenz" und zum anderen wirkt Der große Eisenbahnraub gegenüber Die Reise zum Mond auf mich schon deutlich dynamischer. Die wenigen Schwenks mal aussen vor, aber wie die Kamera z.B. auf dem Kohlewagen positioniert ist, oder wie die Pferde flott an der Kamera vorbeisausen... Wie im Review betont, wurden Méliès Filme ab einem gewissen Punkt nicht mehr als zeitgemäß empfunden und im Grunde war seine bühnenorientierte Arbeit und Themenwahl daran schuld. Seine Slapsticks wie La colle universelle oder Le Tripot Clandestin find ich sogar ziemlich unspektakulär. Das macht ihn für mich nicht weniger sensationell, aber den Punkt muß man einfach berücksichtigen.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Generell würde mich mal interessieren, auf welche Quellen du dich dabei gestürzt hast. Nicht, dass ich die von dir ausgesagten Dinge anzweifeln möchte in ihrer Richtigkeit, sondern weil mich das Thema (die Wurzeln des Stummfilms generell) sehr interessiert.

Insgesamt finde ich ebenso wie Schlombie deine Rezension sehr informativ und bravourös geschrieben, auch wenn die eigentliche Film-Kritik als solche etwas zu kurz kommt. Gerade bei einem solch einflussreichen Werk wie "Le Voyage dans la lune" finde ich eine Rezension, wie du sie geschrieben hast, sehr lohnend und eine eindeutige Bereicherung für die OFDb. Allerdings solltest du eben auf die Verhältnismäßigkeit achten, zumal du seeeehr weit ausholst. Das ist ja in diesem konkreten Fall nicht schlecht, nur muss der geneigte Leser viel Geduld mitbringen, bevor du endlich zum konkreten Film in deiner Argumentation durchdringst und der Leser dann das lesen kann und erfährt, was er eigentlich wissen will. 

Es gibt ein paar interessante Seiten im Netz, wobei ich meistens eher Google benutze, als mir Bookmarks aufzuhäufen. Generell muss ich dazu sagen, daß man die Angaben im Netz mit viel viel Vorsicht genießen muß, gerade in Bezug auf so alte Filme. Da hilft nur jede Menge stöbern und vergleichen. Wiki behauptet zum Beispiel, Die Reise zum Mond habe 20.000 Franc gekostet, obwohl die Masse der Quellen ein Interview mit Méliès zitieren, in dem er von 10.000 spricht. Ich befürchte auch, daß hier selbst die OFDb und IMDb bisher unbemerkte sachliche Fehler aufweisen, einfach weil auf die Distanz die verschiedensten Quellen so viele unterschiedliche Daten veröffentlicht haben. Ich hoffe mal, daß über das oben verlinkte Boxset zumindest das erhaltene Kernwerk von Méliès inzwischen einigermaßen korrekt nachvollziehbar ist. Deswegen habe ich auch so konkret nach möglichen sachlichen Fehlern gefragt, man weiß ja nie.
Hier mal ein paar Links zum stöbern:
http://www.loc.gov/index.html
http://www.nwlink.com/~erick/
http://www.missinglinkclassichorror.co.uk/

Für dein Lob vielen Dank und du beschreibst ja im Grunde selber, warum das Verhältnis in diesem speziellen Fall etwas unausgewogen ist. In einer so großen Masse von Kurzfilmen habe ich es vorgezogen, dieses bekannteste Werk exemplarisch herauszupicken und so floß neben der kleinen historischen Exkursion zu Einstimmung eben auch eine Beschreibung der Person Georges Méliès ein, die vor Augen führen soll, was für ein Mensch hinter diesem Film steckt, den man zwar für sich betrachten kann, den man aber auch als eine Momentaufnahme eines kontinuierlichen Entwicklungsdranges betrachten sollte. Das würde ich in einem normalen Review sicherlich so nicht machen bzw. nennenswerte Filme nach und nach einzeln besprechen. Zum Film selber hätte man sicher noch eine konkrete Inhaltsangabe schreiben können, wobei ich kürzlich ja auch schon auf eine andere - ausgeprägte - Nacherzählung angesprochen wurde. Ansonsten ist, korrigiere mich, das Wesentliche gesagt.




So, und nun gehts mit deutlich weniger - obwohl mehr als im Film - Tiefgang weiter zu einem Film, der nicht der vielen Worte bedarf:

Bruce Lee - Der reißende Puma (1978)

Und ich geh gleich erstmal schlafen. Warum muß die ARD auch Jerry Cotton Filme ins Nachtprogramm stopfen...   :andy:

Hedning

Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09"Widtmet" hab ich übrigens in meinem Text nicht gefunden, seh ich das richtig, daß dies nicht von mir stammt?

Tatsächlich, das ist nicht von dir, habe es nur bei Schlombie so gelesen.

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
(von denen mir ein paar wenige leider nur als Transkriptionen bekannt sind)

Wie jetzt? :icon_eek:
Das heißt, du hast dich da auf die Beschreibungen der Filme bezogen oder wie? Mir selbst ist es schon aufgefallen, dass auch auf YouTube (dort habe ich bisher einige Stumm-Kurzfilme gesehen - aber bei Gelegenheit werde ich mal bei archive.org suchen und mir dort "Le Voyage dans la lune" anschauen) nicht alle wichtigen/bekannten Filme aus dem späten 19./frühen 20. Jahrhundert zu sehen aind. Schade eigentlich...


Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
Du mußt dabei nicht mit mir einer Meinung sein, aber zum einen spreche ich ja nur von einer "Tendenz" und zum anderen wirkt Der große Eisenbahnraub gegenüber Die Reise zum Mond auf mich schon deutlich dynamischer. Die wenigen Schwenks mal aussen vor, aber wie die Kamera z.B. auf dem Kohlewagen positioniert ist, oder wie die Pferde flott an der Kamera vorbeisausen... Wie im Review betont, wurden Méliès Filme ab einem gewissen Punkt nicht mehr als zeitgemäß empfunden und im Grunde war seine bühnenorientierte Arbeit und Themenwahl daran schuld.

Jetzt, wo du die Szene auf dem Kohlewagen erwähnst: Stimmt  ;). Allerdings saußen die Pferde (wenn ich mich recht erinnere) nicht an der Kamera vorbei, sondern durchs Bild - das ja nach wie vor weitestgehend statisch ist.
Wegen dem "nicht mehr zeitgemäß empfunden": Lumière und seinen Filmen ging es ein paar Jahre zuvor (schon mit dem ausgehenden 19. Jh.) ähnlich. Wer sich nicht ans Publikum und dessen Präferenzen anpasst, filmt schnell an ihm vorbei.

Danke übrigens für die Hinweise auf die Seiten, wo du deine Infos her hast. Ich habe mir vorgenommen, demnächst "Afgrunden" von Urban Gad mit Asta Nielsen zu rezenieren. Vielleicht komme ich zwecks Recherche auf diese Seiten zurück. 
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: filmimperator am 19 Juli 2008, 19:56:39
Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
(von denen mir ein paar wenige leider nur als Transkriptionen bekannt sind)

Wie jetzt? :icon_eek:
Das heißt, du hast dich da auf die Beschreibungen der Filme bezogen oder wie? Mir selbst ist es schon aufgefallen, dass auch auf YouTube (dort habe ich bisher einige Stumm-Kurzfilme gesehen - aber bei Gelegenheit werde ich mal bei archive.org suchen und mir dort "Le Voyage dans la lune" anschauen) nicht alle wichtigen/bekannten Filme aus dem späten 19./frühen 20. Jahrhundert zu sehen aind. Schade eigentlich...

Bezogen weniger, aber es gibt sehr wohl einige frühe Kurzfilme, deren Inhalt mir bekannt ist, von denen ich bisher jedoch nicht annehmen kann sie mal sehen zu dürfen. Das liegt nicht am Youtube Angebot, da gilt ja einfach nur, du bekommst, was du bezahlst, sprich, wenn du aufwändig restaurierte Raritäten möchtest, musst du halt entsprechende DVD Versionen ausfindig machen, die es oft nur im Ausland gibt. Das eigentliche Problem beim frühen Film ist ja, viele Werke sind einfach verschollen. Selbst die Murnau Stiftung mußte für die Metropolis Umsetzung auf schriftliche Aufzeichnungen zurückgreifen. Ich mußte Mitte 90er noch ein ziemlich mieses Video ertragen, bei dem man der Geschichte kaum folgen kann. Fehlende Szenen sind zum Glück ja kürzlich aufgetaucht. Auch M - Eine Stadt sucht einen Mörder entspricht in der restaurierten Fassung nicht der Originallauflänge. Der erste Frankenstein galt über Jahrzehnte als verschollen, bis eine (!) Kopie in Sammlerhand auftauchte. Und dieser Sammler hat sich über viele weitere Jahre gegen eine Auswertung gewehrt. Oftmals darf man also nur mit wässrigem Mund seine Recherche mit einem "Gibt es nicht" beenden. Ist einfach so. Und das Geld, um mich unter Sammlern nach irgendwelchen Rollen kundig zu machen, hab ich nun grad überhaupt nicht. Du vermutlich auch nicht. Müssen wir uns also dran gewöhnen.

Zitat von: filmimperator am 19 Juli 2008, 19:56:39
Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
Du mußt dabei nicht mit mir einer Meinung sein, aber zum einen spreche ich ja nur von einer "Tendenz" und zum anderen wirkt Der große Eisenbahnraub gegenüber Die Reise zum Mond auf mich schon deutlich dynamischer. Die wenigen Schwenks mal aussen vor, aber wie die Kamera z.B. auf dem Kohlewagen positioniert ist, oder wie die Pferde flott an der Kamera vorbeisausen... Wie im Review betont, wurden Méliès Filme ab einem gewissen Punkt nicht mehr als zeitgemäß empfunden und im Grunde war seine bühnenorientierte Arbeit und Themenwahl daran schuld.

Jetzt, wo du die Szene auf dem Kohlewagen erwähnst: Stimmt  ;). Allerdings saußen die Pferde (wenn ich mich recht erinnere) nicht an der Kamera vorbei, sondern durchs Bild - das ja nach wie vor weitestgehend statisch ist.
Wegen dem "nicht mehr zeitgemäß empfunden": Lumière und seinen Filmen ging es ein paar Jahre zuvor (schon mit dem ausgehenden 19. Jh.) ähnlich. Wer sich nicht ans Publikum und dessen Präferenzen anpasst, filmt schnell an ihm vorbei.

Achte mal bitte darauf, wie die Kamera öfter im spitzen Winkel positioniert ist. Besonders bei der angesprochenen Rittszene, wo die Reiter schießend quasi auf die Kamera zureiten und dann gerade so rechts aus dem Bild abbiegen kommt schon ein ganz anderes Actiongefühl auf.

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 20 Juli 2008, 04:21:28
Bezogen weniger, aber es gibt sehr wohl einige frühe Kurzfilme, deren Inhalt mir bekannt ist, von denen ich bisher jedoch nicht annehmen kann sie mal sehen zu dürfen. Das liegt nicht am Youtube Angebot, da gilt ja einfach nur, du bekommst, was du bezahlst, sprich, wenn du aufwändig restaurierte Raritäten möchtest, musst du halt entsprechende DVD Versionen ausfindig machen, die es oft nur im Ausland gibt. Das eigentliche Problem beim frühen Film ist ja, viele Werke sind einfach verschollen.  Der erste Frankenstein galt über Jahrzehnte als verschollen, bis eine (!) Kopie in Sammlerhand auftauchte. Und dieser Sammler hat sich über viele weitere Jahre gegen eine Auswertung gewehrt. Oftmals darf man also nur mit wässrigem Mund seine Recherche mit einem "Gibt es nicht" beenden. Ist einfach so. Und das Geld, um mich unter Sammlern nach irgendwelchen Rollen kundig zu machen, hab ich nun grad überhaupt nicht. Du vermutlich auch nicht. Müssen wir uns also dran gewöhnen.

Das ist ziemlich schade. Wie war das nochmal mit dem öffentlichen Zugang zu Kunst? So eine Gesinnung scheint ja unter selbigen Leuten nicht gerade verbreitet zu sein. Na ich versuch dann weiter mein Glück bei YouTube, archive.org und Co., da ich eben auch nicht so "flüssig" bin, als dass ich jedem Sammler seine Filmrollen abkaufen könnte.

Zum Thema Actiongefühl in "The Great Train Robbery": Dass ein größeres aufkommt, bedeutet aber noch lange nicht, dass es echte Dynamik gibt. Klar, es bewegt sich mehr durchs Bild (Pferde, Cowboys), aber für mich gehört da immer noch eine Kamera dazu, die unmittelbare Anwesenheit vermittelt und nah dran ist. (BTW: Was meinst du eigentlich mit spitzem Winkel?) In dem Maße gibt es das in dem Film (natürlich) noch nicht - auch wenn eben in der Art der Inszenierung und der "Action" zwischen "Le Voyage dans la lune" und "The Great Train Robbery" ein Unterschied in der Hinsicht zu erkennen ist.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

Kurze Skizze, dürfte einfacher sein:


filmimperator

Mh kay. Ok ich kann folgen. Danke.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

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