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Autoren-Thread: Schlombie

Begonnen von Schlombie, 23 Januar 2009, 14:29:21

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pm.diebelshausen

Ich klick immer so rum und deshalb komme ich meistens auf olle Kamellen: habe gerade Deine "Krabat"-Review gelesen, weil mich die 10/10 bzw. 5/5 bei Schlombie neugierig gemacht haben und ich dem Film eher kritisch gegenüber bin.

Ich glaube, man kann schon über mehr meckern, als Du es tust. Zumindest habe ich ein paar Dinge behalten, die mir wenig Spass bei dem Film gemacht haben. Ich kannte das Buch bereits länger und liebe es sehr. Eine märchenhafte Geschichte, die vielseitig und vielschichtig erzählt ist und deshalb auch nicht auf eine Altersgruppe gemünzt. Düster finde ich sie weniger - ist sie, ja, aber für mich steht eine gewisse oder ungewisse Melancholie, kurz vor der Resignation (die aber am Ende gebrochen wird) im Vordergrund. Gerade das habe ich am Film dann vermisst. Wo Peter Jackson den "Herrn der Ringe" offenbar ziemlich so gelesen hat wie ich und mir deshalb sein Mammut-Film genau das gab, was ich am Buch von Tolkien so mag, war das bei "Krabat" gerade nicht der Fall. Düster - aber auch vordergründig. Die Subtitliät an Themen, die Du in Deiner Review beschreibst, fand ich nicht, im Gegenteil: mir ging der Off-Erzähler sehr auf den Keks, insbesondere, wenn er Dinge sagte, die man gerade im Bild sah! Das war stellenweise schon nah an einem Hörspiel. Und beim Meister wurde gerade mysteriöse Dunkelheit verschenkt, indem der Film seine Zaubertätigkeit viel zu deutlich zeigt. Im Buch verschwindet er in seinem Zimmer und was er wirklich macht, kann man kaum erahnen. Für mich hat Preusslers "Krabat" mehr Nebel als Düsternis - der Film hat mehr Nacht als dunkles Geheimnis.

Die Kamera hat mich auch geärgert: mir kam es so vor, als sei der Film wie ein überlanger Trailer fotografiert. Die Kamera ist ständig in Bewegung, aber die einzelnen Einstellungen haben in ihren Bewegungen wenig miteinander zu tun. Bei der Montage entstand dann irgendwie kein Fluss, eher ein unrythmisches Torkeln. Und die Besetzung fand ich eher mau - Ausnahme: Danie Brühl als Tonda. In ihm sah ich, was ich oben am Film kritisiere, nämlich ein Stück von Preusslers "Krabat". Ein wenig hatte ich das Gefühl dass die Filmemacher "Krabat" mißverstanden oder flach verstanden haben. In erster Linie ist das eine Initiationsgeschichte und wie jede Initiationsgeschichte auch eine des sexuellen Erwachens und eben eine Leibesgeschichte. Dein Vergleich mit "Harry Potter" ist auch unter diesem Aspekt überhaupt nicht falsch. Ich finde Potter (obwohl ich die ganze Chose eigentlich nicht weiter mag) nur sogar besser gelungen als Krabat.

Ich will natürlich nicht den Schlombie überreden, dass ich Recht habe - das wäre ja völliger Quatsch. Und die Review habe ich ja auch gerne gelesen, wenn auch mit teils anderer Meinung. Ich bin nur verblüfft, weil Du "Krabat" mit voller Punktzahl zum perfekten Film erklärst. Hast Du den tschechischen mal gesehen? Ich kenne ihn leider nur aus tiefster Kindheit, aber mir ist eine sehr traurig-düstere Stimmung in Erinnerung und vermute, dass diese Verfilmung dem deutschen "Krabat" genau das voraus hat, was mir da fehlt. Und ich war im Kino wohl auch verärgert, weil ich "Krabat" für einen starken und wunderschönen Stoff halte (der meines Wissens auf mehrere Sagen aus der Laustz und Böhmen zurückgeht) und eine gute Verfilmung lange, lange ersehnt hatte. Da schien mir der Film dann eher ideenlos und verschenkt: denn so bald wird's dann ekine neue "Krabat"-Verfilmung geben...

Greetz!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

20 Dezember 2009, 22:49:55 #151 Letzte Bearbeitung: 20 Dezember 2009, 22:52:59 von Schlombie
Ganz im ernst, ich kann es nicht nachvollziehen. Ich habe "Krabat" nun schon 4 mal gesehen und bis auf das blöde Abspannlied und der ruckeligen Optik während einer Schlacht finde ich ihn rundum gelungen. An der Besetzung habe ich lediglich Krabats Nachfolger auszusetzen, der eine Spur zu soft besetzt wurde. Kamera, Erzähler, Location, Kostüme, bis hin zur Geschichte und ihren Aussagen finde ich alles rundum gelungen. Der Erzähler berichtet sicherlich von Dingen die gerade geschehen, er erzählt aber auch gekonnt von Dingen, die eingespart werden zur Laufzeit-Streckung (ohne sprunghaft oder hektisch zu wirken), und er lässt Sätze anklingen, mit denen der Zuschauer sich alleine auseinandersetzen muss (Beispielsweise die Worte am Ende).

Das Buch habe ich nicht gelesen, ich habe mich nur unabhängig mit drei Leuten unterhalten die es kennen und sehr verehren. Ich meine aber, dass dies in meiner Review anklingt, in dem Abschnitt darüber, dass die Mühle im Buch nicht im vorhinein düster präsentiert sein soll. Den Trickfilm kenne ich nicht, ich habe lediglich "Die schwarze Mühle" gesehen, den DDR-Krabat, der aber auf einer anderen Geschichte beruht (gibts eine Review von mir zu).

Wer das Buch kennt mag einiges zu schimpfen finden. Letztzendlich kann ein Film aber auch unabhängig vom Buch funktionieren. Und das tut "Krabat" in meinen vorurteilsfreien, da das Buch nicht gelesenen, Augen. Ich will dem Film jetzt auch nicht mehr andichten, als er bietet, aber gerade mich als Unwissenden (da das Buch nicht kennenden (wiederhole ich mich? *g)) haben die Erkenntnisse aus dem Rätselhaften der eigentlich recht dünnen Geschichte sehr gefallen. Du hingegen weißt ja bereits worauf das alles hinauslaufen wird. Andererseits wusste mich der Streifen auch bei mehrmaligem Gucken zu begeistern, wo ich dann auch zu den Wissenden der Hintergründe gehörte.

Letztendlich finde ich ihn auf angenehme Art düster und reif erzählt, reif weil er sich stets an der Geschichte orientiert und nie Unnötigkeiten nachgeht (mein Hauptpunkt, warum er mir besser als die Potter-Filme gefällt). Das sexuelle Erwachen Krabats mag fehlen, ich sehe es aber ohnehin als zweitragig an, eigentlich geht es dem Knaben ja nur um Geborgenheit. Er will als Familienersatz von den Jungs und dem Meister anerkannt werden, später sucht er diese Geborgenheit bei seiner LIebe, erst recht wenn sich die Welt des Meisters als unangenehm entpuppt. Sicher gehört zum Thema Liebe die sexuelle Entwicklung eines Jungen, aber dass diese hier ausgeblendet wird (wahrscheinlich weil sie selbstverständlich ist) finde ich o.k., zumal die Thematisierung den gut funktionierenden Erzählfluß sicherlich unterbrochen hätte.

Ich denke was Dich als Buchkenner am meisten stört ist dass das Märchenhafte, wie Du es nennst, fehlt. Der Film "Krabat" ist kein Märchen mehr und nur noch reine (erwachsene) Fantasy. Deswegen wird er oft als kalt und emotionslos interpretiert. Das tolle an "Krabat" ist jedoch, dass er die emotionalen Themen, die manchen laut Reviews fehlten, sehr wohl beinhaltet, jedoch ohne damit manipulativ vorzugehen. "Krabat" erzählt von den emotionalen Bereichen, er macht sie aber a) nicht zum Mittelpunkt und b) will er den Zuschauer nicht mit Kitsch oder zu dick aufgetragener Dramatik wie sie im US-Kino typisch ist, einlullen.

Von Melancholie, da gebe ich Dir recht, keine Spur, wenn überhaupt wieder in den Schlussworten, dafür jedoch zu emotionslos rübergebracht. Wenn ich eine Vorlage kenne ärgere ich mich auch oft über andere Interpretationen und Veränderungen im allgemeinen. Kannst Du denn mit Abstand zum Buch überhaupt nichts mit dem Film "Krabat" anfangen, oder ist Dir ein Abstand zum Buch schlichtweg nicht möglich?

pm.diebelshausen

Ist alles, was Du sagst, aktzeptabel, nur von mir anders erlebt.

Das Sexuelle ist im Buch nicht expliziter als im Film, aber man kann die Geschichte so lesen. Die ganze Liebesgeschichte ist meiner Meinung im Buch reichhaltiger (nicht umfangreicher), tiefer erzählt. Im Film bleibt mir da gerade nur sowas wie das Hollywood-Niveau einer Liebesgeschichte, wo Du gerade lobst, das dies vermieden wurde. Liegt wahrscheinlich wirklich an der Kenntnis des Buches.

Geht mir generell bei Literaturverfilmungen verschieden. Manche können sich als eigenständig bei mir behaupten (z.B. beide "Lolita"s, "Neonbibel", "Blechtrommel", "Tod in Venedig"), andere geben mir weder, was mir am Buch gefiel, noch etwas ausreichend Eigenes. Es basieren übrigens weit mehr Filme auf irgendwelchen Buchvorlagen, als man meist denkt. Prinzipiell belastet ein Buch einen Filmgenuss ebenso vor, wie ein Verfilmung eine nachfolgende Lektüre. Entweder steht die eigene Phantasie im Weg oder die konkrete Anschaulichkeit. Naja. Danke für die ausführliche Antwort.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Erst einmal danke zu deiner positiven Reaktion auf mein "Romasanta"-Review - und schon kommt die billige Retourkutsche :icon_smile:

Es geht um zwei deiner Reviews. In beiden Fällen zu Filmen, die ich nicht gesehen habe, weshalb es natürlich nicht um eine Kritik an deinen Texten selbst geht. Das Original zu "Dr.med.Prätorius" gehört zu meinen Lieblingsfilmen, auch wenn das natürlich etwas von "guilty pleasure" hat. Was in Curt Götz Version so überraschend ist, ist die Kritik an der Schulmedizin, die deutlich durchscheint. Den Rühmann-Film habe ich mir bisher genau aus den Gründen gespart, die du erwähnst. Als Jugendlicher mochte ich ihn noch gern, aber heute verärgern mich seine Filme in der Regel (Ausnahmen gibt es natürlich).

Eine Mängelrüge habe ich aber doch, allerdings eine sehr kleine zu einem sehr unwichtigen Film "Flotte Teens und die neue Schulmieze". Ich habe mir gerade (für meinen Blog und natürlich die OFDb) "Die Bumsköpfe" (Original"Die Lehrerin") angesehen, den du zurecht als Vorgängerfilm erwähnst. Du schilderst auch gut die Fälschung als Teil der "Teens"-Reihe und die angehängten Szenen mit "Carla Guida", die es so nur in der deutschen Fassung gab (weshalb Guida in der IMDB auch nicht erwähnt wird), aber du gehst weder auf Edwige Fenech, die eigentliche Hauptfigur, noch die weiteren Zusammenhänge der "Lehrerin"-Reihe ein, zu der dieses Sequel ja wirklich gehört. Man muss dazu sagen, dass der Begriff "Sequel" sowieso falsch ist, da die folgenden 4 Filme mit "Die Bumsköpfe" nichts mehr zu tun hatten, außer eben der Fenech (die selbst später auch zweimal ersetzt wurde) und dem Mini-Italiener Alvaro Vitali, der vor allem für den Italo-Klamauk niedrigster Sorte zuständig war.

In "Die Bumsköpfe" geht es noch um die klassische Italo-Geschichte des jungen Mannes, der durch eine reife Frau die Liebe lernt (es gibt hier sogar ganz konkret eine Szene, in der der Vater mit seinem Sohn deshalb ins Bordell geht, was in Italien damals ganz normal war). Die Klamauk-Szenen nehmen hier nur einen Teil der Handlung ein, was den Film aber nicht besser macht, da die sonstigen emotionalen Zusammenhänge sehr oberflächlich und voller niedrigster Vorurteile sind. An der von dir beschriebenen "Fortsetzung" dieses Films, erkennt man ja, was wirklich damals beim Publikum ankam und worauf sich die weiteren Filme konzentrierten - Titten und Klamauk. Allerdings fehlt in deiner Review jeder wirkliche Zusammenhang zu diesem Film, viel mehr begründest du, warum er doch zu den "Teens"-Filmen gehören könnte, was so ja nur in der deutschen Fälschung der Fall war. Mir ist klar, dass du das nicht wissen konntest, aber es wäre natürlich schön, wenn du deine Review in dieser Sache ergänzt.

Schlombie

Zunächst einmal danke für Dein Feedback allgemein!

Das Problem mit dem angeblichen Flotte Teens-Film ist, dass ich "Die Bumsköpfe" nicht gesehen habe und somit wirklich nur einen Vergleich zur Original Flotte Teens-Reihe ziehen konnte. Nun habe ich unter den falschen "Flotte Teens"-Titeln Teil 2 und Teil 3 der Bumskopf-Reihe gesehen und könnte auch da wenig Zusammenhänge ziehen, da sie bis auf den Stil so wenig miteinander zu tun haben wie laut Deinem kurzen Feedback scheinbar Teil 1 und 2.

Ich denke mal bei einem Film wie "Flotte Teens und die neue Schulmieze" mag man mir verzeihen, aber ich habe den Film nach dem Schreiben schnell wieder verdrängt und da fällt es mir schwer rückblickend etwas zur Hauptrolle zu sagen. Das wäre erst nach einer erneuten Sichtung möglich, und die wird, wenn es überhaupt dazu kommt, noch lange lange dauern.

Dass Teil 1 anders ausgerichtet ist und ab den Fortsetzungen im Klamauk gebadet wurde, ist übrigens ein Zustand, der auch die richtige "Flotte Teens"-Reihe betrifft. Auch hier setzte Teil 1 völlig andere Schwerpunkte als die sehr albernen Fortsetzungen. Interessant, da selbiges beim Vorbild "Eis am Stiel" passierte, dessen Fortsetzungen allerspätestens mit Teil 3 ebenfalls nur noch im Klamauk badeten, während das Erstling ja sogar in den Bereich der Tragikomödie fällt.

Was den Rühmann-Film betrifft: auch hier möchte man Prätorius so darstellen, als ob sein humorvoller Umgang mit Patienten revolutionär wäre. Es wirkt zum einen jedoch abgeschwächt und zum anderen sicher zu recht, dürfte sich doch nach all den Jahren zwischen 1. und 3. Verfilmung damals in diesem Punkt einiges getan haben. In der Neuverfilmung verlagert sich der von Dir in der 1. Verfilmung angesprochene Schwerpunkt eher sogar ins Gegenteil. Prätorius' Gegenspieler wirkt mit seinen klassischen Methoden und seiner humorlosen Art wie ein ewig Gestriger. Ein Blick auf den Ärzte-Rat zeigt auf der anderen Seite jedoch, dass die Methoden Prätorius' fremd auf sie wirken (jedoch nicht auf Unsympathie stoßen). Was eine solche Verfilmung will, wenn das Thema bereits ein wenig überholt scheint, ist die eigentliche Frage. Schade dass mir der Schwerpunkt der 1. Verfilmung beim Gucken der Rühmann-Variante noch nicht bekannt war, sonst hätte ich da ein wenig drauf achten können.

Rühmann hin oder her, aber mit Deinen erwähnten Infos dürfte es für Dich vielleicht doch mal interessant sein in die 3. Verfilmung hineinzuschnuppern. Ich kenne jetzt Deine Herangehensweise bei Filmsichtungen nicht, aber ich gucke z.B. nicht immer aus dem Grund, dass ich mir einen guten Film erhoffe. Oft muss ich einfach meine Neugierde bei schlechten oder mageren Filmen befriedigen.

Schlombie

Ich habe mich mal wieder eines in Deutschland bisher nicht erschienenden Films angenommen, dem vierten Teil der Killertomaten-Reihe. Ein Ausflug in die anderen Teile der Reihe soll verdeutlichen woran der Film gescheitert ist. Viel Spaß beim lesen!

http://www.ofdb.de/review/35775,395196,Killer-Tomatoes-Eat-France

Intergalactic Ape-Man

Du hast auf jeden Fall derzeit eine wachrufende Ader, allerdings in unterschiedlicher Form. Bei deinem Braveheart Review war es mehr der allgemeine zeitliche Abstand, wobei ich den Film zuletzt zu einer Zeit gesehen habe, wo ich mir derartige Details gar nicht bewußt gemacht habe und nun gespannt darauf wäre, wie denn der Film schließlich heute auf mich wirkt. Bei den Killertomaten interessiert mich hingegen der besprochene Film gar nicht so sehr, wohl aber erinnere ich mich daran, daß ich den ersten Teil noch im eher kindlichen Alter mal gesehen habe und ich den eigentlich mal mit wachem Auge sehen müßte, um mir überhaupt ein Bild davon machen zu können, denn mehr als Schemen sind in meinem Gedächnis da gar nicht verblieben. Die ausführlich ausschweifende Machart der Kritik hilft natürlich so bei der Entscheidung, es erstmal bei dem ersten Teil zu belassen und sich dann bei Bedarf noch für die Fortsetzungen zu interessieren.

Schlombie

Teil 2 ist eigentlich auch Pflicht! Spätestens wenn man den jungen George Clooney sehen möchte. *g

Intergalactic Ape-Man

Da hab ich aber bisher keine so anreizende DVD gefunden, wie die SE vom ersten Teil. Wobei mich als Car-Chase-Fan die Verfolgungsjagd natürlich anspricht.  :icon_lol:

Schlombie

Für Leute, denen eine stille Geschichte lieber ist, als der laute Effekt, für Cineasten die lieber selber werten anstatt werten zu lassen, für die habe ich einen tollen Science Fiction-Tip entdeckt:

http://www.ofdb.de/review/40547,395444,Code-46

Intergalactic Ape-Man

Cooler Tip. Das klingt recht genau nach etwas für mich. Dein erster Satz hat mich allerdings etwas irritiert. Ich habe gespannt das ganze Review verschlungen, um zu entdecken, wie sich nun die alltägliche Klonutzung in das Gesamtgefüge eingliedern mag, bis mir dann die Erleuchtung kam.  :icon_lol:

pm.diebelshausen

Oh, ich liebe diesen Film! Klasse Schauspieler, klasse Dialoge, klasse Kamera, klasse Locations, klasse Soundtrack und eine emotional hammerharte,herzzerreissende  Geschichte, die etwas Märchenhaftes hat (wie eine entfernte Variation von Oscar Wildes "Der Fischer und seine Seele"). Erinnert auch ein wenig an die Science-Fiction von Philip K. Dick, nämlich kein Weltraumgeballer, sondern Fortführung unserer sozialen Strukturen und viel Alltag. Und auch "Brazil".

Wärme aus Kälte, das gefällt mir. Du beschreibst "Code 46" sehr treffend in Stimmung und Anliegen. Schön, dass da jetzt Deine Review steht. Vielleicht hilft das diesem Geheimtipp ein klein wenig, zu seinem Publikum zu kommen.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

Freut mich, dass meine REview Dein Interesse zum Film geweckt hat, Ape! Danke für das positive Feedback PM!

Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Januar 2010, 11:32:31
Schön, dass da jetzt Deine Review steht. Vielleicht hilft das diesem Geheimtipp ein klein wenig, zu seinem Publikum zu kommen.

Schön wärs, ist aber eher unwahrscheinlich. Meine Texte sind im Durchschnitt 182 mal gelesen. Ich bin nur unter den Top 50 der bekanntesten Autoren aufgrund meiner Vielschreiberei. Wenn dann wird nur ein sehr kleiner Teil neugierig. Aber das ist schon o.k. Der Film ist ohnehin keine Massenware. Er ist eine dieser kleinen Perlen, die von einem aufgeschlossenem Publikum entdeckt werden müssen.

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Schlombie am 17 Januar 2010, 19:20:24
Freut mich, dass meine REview Dein Interesse zum Film geweckt hat, Ape!

Jetzt muß er sich nur noch auf der Wunschliste durchsetzen. Da hab ich ihn nämlich gleich draufgepackt. Aber da der nicht so sehr teuer zu sein scheint, könnte das recht schnell gehen.  :icon_smile:

Wie kommt es eigentlich, daß du nun doch wieder in 10er Schritten bewertest?

Schlombie

Ach, ich habe mein eigenes Bewertungssystem auf meiner Homepage und wollte mir hier in der OFDb keine Extrawurst mehr braten.

Allerdings finde ich das Bewerten in 10 Bereiche nach wie vor schwer, und so wird eine Bewertung im Vergleich zu anderen Filmen wohl immer wieder voller Widersprüche stecken. Da ich die Qualitäts-Einstufung von Filmen aber ohnehin als flüssigen Zustand sehe, und nicht als unrüttelbar Starrem, ist es ohnehin egal. *g

Intergalactic Ape-Man

Ja, im Grunde könnte man auch in "gut", "geht so" und "nicht gut" unterteilen, aber irgendwer will dann doch wieder die Filme voneinander abheben. Will ich mich gar nicht ausschließen.

pm.diebelshausen

Deshalb kam ich auf die Idee, zumindest in den zuletzt gesehenen in meiner Sig noch "sehenswerte" hervorzuheben. Dadurch kann ich sehr wohl Filme, die merkwürdig nebeneinander stehend die selbe Punktzahl bekommen, etwas differenzieren. Und außerdem ist genau das doch die eigentlich wichtige Info: welchen Film man für sehenswert, empfehlenswert hält. Es gibt ja Filme, die man gut findet, aber nicht unbedingt für sehenswert hält.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

Das ist richtig, PM, und die Schnittstelle (bei mir) 7/10 ist da echt kompliziert. Da landen teilweise echte Empfehlungen und teilweise Filme wie Karate Kid, die mir persönlich gefallen haben, die ich aber niemandem ernsthaft ans Herz legen würde, zumindest nicht ohne einschränkende Worte.

Schlombie

Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Film besprochen, der aktuell im Kino ist.

http://www.ofdb.de/review/183473,396866,Surrogates---Mein-zweites-Ich

Die Review ist zwar sehr lang ausgefallen, es gab aber einfach viel zu diesem Film zu sagen. Manchmal musste ich mich gar zwingen nicht noch tiefer zu gehen, beispielsweise an jener Stelle, in welcher ich die Polizeiarbeit der Zukunft kritisiere, die verdeutlicht, dass Surrogates" nicht zu Ende gedacht wurde.

Viel Spaß beim lesen!

Schlombie

Vor einigen Tagen erst Funeralthirst empfohlen, hatte ich nach einigen Jahren selbst noch einmal Lust auf "Zeder - Terror der Untoten", und so habe ich ihm nach Sichten eine Review beschert. Und Ihr seid nur einen Klick entfernt. *g

http://www.ofdb.de/review/3758,397290,Zeder---Denn-Tote-kehren-wieder

funeralthirst

Hi Schlombie :)

Schöne Review, die mich beim Lesen immer wieder an Sie greifen nach den Lebenden erinnern lässt. Ebenfälls ein innovativer anderer "Zombiefilm", der aus dem Einheitsbrei der Gedärmezombies ausbricht und mit gekonntem Grusel punktet...Es ist schön zu sehen, dass neben den typischen Italozombies noch Aussenseiter existieren, umso interessanter ist es dann, dass selbst Zeder von dort kommt. Jedenfalls: deine Review macht mich jedenfalls ordentlich heiss auf den Film, da sie treffsicher beschreibt, was mich erwarten könnte...Muss mich mal danach umschauen :)
1. Herr der Ringe, Der (1978) / 6
2. Night Terror (1989) / 2
3. Dance of the Dead (2008) / 5
4. Butterfly Effect (2004) / 5
5. Evil Aliens (2005) / 4
6. Anatomie (2000) / 7
7. Dämon mit den blutigen Händen, Der (1958) / 7
8. Hexe des Grafen Dracula, Die (1968) / 5
9. Plaga Zombie - The Beginning (1997) / 3
10. Aliens - Die Rückkehr (1986)

Schlombie

"Sie greifen nach den Lebenden" stand übrigens schon auf meiner Wunschliste. Wenn die Finanzen irgendwann stimmen, werde ich Deinen Tipp mal beherzigen und aus einem Wunsch einen DVD-Besitz zaubern! Und wenn der Film nichts ist, weiß ich ja wo ich anklopfen muss um meine Enttäuschung hinauszuschreien!  :icon_twisted:

pm.diebelshausen

Jetzt hoffe ich aber sehr, Du schreibst auch was zu dem alten "Krabat". Ich habe ihn um Neujahr herum erst nochmal gesehen. Und er gefällt mir, auch wenn das schwer und vielleicht nur über den Link der Buchvorlage vergleichbar ist, besser als der neue "Krabat". Überraschend wie gruselig er stellenweise ist. Allein der gespaltene Meister-Schädel - ui ui ui...
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

Das Problem ist, dass ich ihn nur mit dem Film vergleichen kann und nicht mit dem Buch! Ich werde wohl etwas dazu schreiben, aber das wird eher ein schlichterer Text werden. Aber anhand meiner 6 von 10 und Deiner Begeisterung sehe ich schon Diskussionen auf diesen Thread zukommen. *g

Da ich zur Zeit so einige Besprechungen schreiben möchte, weiß ich noch nicht ob's heute hinhaut, aber innerhalb der nächsten Tage werde ich meinen Senf dazu loslassen. Ein erster Kurzkommentar ist übrigens schon in meinem Filmtagebuch vorhanden, falls es Dich interessiert.

pm.diebelshausen

Ja zefix: dann lies halt auch mal das Buch! Es lohnt sich.

Ist doch interessant, dass wir uns bei der Bewertung beider Filme sozusagen überkreuzen.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

Doch noch heute geschrieben und doch nicht so schlicht ausgefallen wie zunächst vermutet. Hier ist nun mein Text zum 1977er Krabat:

http://www.ofdb.de/review/43860,397612,Krabat

Kurz nach dem Reinstellen habe ich noch einige Aspekte ergänzt, die zuvor gefehlt haben. Nun müsste aber alles drin sein, was mir wichtig war.

pm.diebelshausen

 :respekt:
Was soll ich da streiten? Hast ja außerdem nochmal um einen Punkt aufgewertet! Dafür, dass Dir erklärtermaßen (und auch per Punkte) die Neuverfilmung wesentlich besser gefallen hat, lobst Du auch den alten "Krabat" ausführlich. Die DDR-Verfilmung des gleichen zugrundeliegenden Stoffes ist mir ga nicht bekannt gewesen. Werde ich mal Ausschau halten müssen.

Was am Buch so schön ist, sind (unter Anderem natürlich) die Subgeschichten, die kleinen Erzählungen innerhalb der "großen" Erzählung. Da ist in der Neuverfilmung nichts von drin und auch im CSSR-Film nur wenig (der Ochesenverkauf, der Sultan...). Im Buch wird zum Beispiel auch ein sehr gruseliges Motiv ausgeführt:
Spoiler: zeige
in der Mühle werden nämlich Knochen gemahlen und einmal im Jahr kommt Nachts ein Vermummter (der Tod, der Teufel, oder etwas ähnliches) und holt dieses Mehl - das ist dann der härteste Arbeitstag für die Müllerburschen.
Und auch die Geschichte um Pumputt (dem liegt ein eigener Märchenstoff zugrunde), der dem Meister Paroli bieten kann und ein wenig an Tom Bombadil erinnert  fehlt in den Verfilmungen ganz. Aber ich muss das Buch selber nochmal lesen, ist schon zu lange her und ich erinnere mich nicht mehr sehr detailliert.
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Schlombie

Was Du hier markiert geschrieben hast ist aber zumindest in der Neuverfilmung drin.

Übrigens hast Du Pech gehabt. Erst vor ca 4 - 8 Wochen lief "Die schwarze Mühle" im Fernsehen, ich glaube auf KIKA. Ich drücke Dir die Daumen auf eine baldige Wiederholung.

Ich habe übrigens gerade den Blog von Happy Harry mit dem Harten entdeckt, der auch die beiden Preussler-Krabats bespricht. Der sieht das alles völlig anders als ich:

http://images.google.de/imgres?imgurl=http://4.bp.blogspot.com/_YVisUcNNlMU/SlEircnvSMI/AAAAAAAAAIk/UqnWTzAM9cs/s320/0198.jpg&imgrefurl=http://happyharrymitdemharten.blogspot.com/2009/07/filmtagebuh-krabat-krabat.html&usg=__Qt9zfDxNDQaL2k_IluATPFVwlig=&h=278&w=200&sz=21&hl=de&start=14&um=1&tbnid=ZAU6c1UDIScrUM:&tbnh=114&tbnw=82&prev=/images%3Fq%3Dkrabat%2B1977%26hl%3Dde%26safe%3Doff%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26sa%3DN%26um%3D1

pm.diebelshausen

Zitat von: Schlombie am  1 Februar 2010, 16:13:16
Was Du hier markiert geschrieben hast ist aber zumindest in der Neuverfilmung drin.

Ui - echt? Wie peinlich. Vielleicht wandte da mein Gehirn schon gar nicht mehr viel Speicherplatz auf, weil ich mit dem Film schon abgeschlossen hatte. Aber vielleicht sehe ich ihn mir nochmal an, allein schon um rauszukriegen, was damit nicht stimmt, bzw. warum der bei mir nicht ankam. Eine befreundete Kamerafrau meinte übrigens, es läge an dem völligen Fehlen von wirlichen Spielszenen, dass der Film so oberflächlich bleibe.

Harrys Doppelreview habe ich jetzt auch gelesen und der trifft das, was ich auch gesehen/erlebt habe, bei beiden Filmen.

An Deiner 77er-Review finde ich besonders die ganz richtige Beobachtung interessant, dass der Film trotz der hellichten Bilder durch die Erzählung düster wirkt. Das ist doch eine Leistung (die mich ein wenig an Shyamalans "Happening" erinnert, der auch sehr hell und offen und nach außen gehend ist - darin ganz anders als seine anderen Filme - und trotzdem große Bedrohlichkeit inszeniert). Und eine, hinter der für mich die Neuverfilmung zurückbleibt, die eben auf optische Düsterkeit setzt, aber mir zumindest damit nicht mehr Grusel bringt als der Satz "Licht aus!".
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

funeralthirst

Hallo Schlombie !

Nur eine kleine Anmerkung am Rande zum deiner Dead Snow Review...
Du hättest in deinem Einführungspart durchaus noch Zombie Lake erwähnen können, indem es ja nun auch Zombienazis / Nazizombies (???) gibt...
Ansonsten: Tippilitoppeli wie immer und auch mit deiner Meinung kann ich diesmal wieder übereinstimmen, auch wenn ich dem Film gut und gerne 6 / 10 gegeben habe. Aber das er über weite Strecken einfach zu witzlos und zu atmosphärearm war, damit hast du vollkommen recht. Leider, denn die ansonsten nett anzusehenden Zombies und die Location waren eine gute Ausgangsposition für die perfekte Umsetzung. Auf den durchweg perfekten Film über die Thematik wart ich auch seit langem, wobei mir Zombie Lake immer noch am besten gefällt...(Natürlich oberster Trashhumbug und lächerliche Zombies, aber ich mag Rollins Kamerastil, der mich immer wieder in Trance versetzt)...und die Inszenierung der Zombies, vorallem im Gang übertrifft um Längen die, imo ärgerlichen Sprinterzombies...

Grüsse ! :dodo:
1. Herr der Ringe, Der (1978) / 6
2. Night Terror (1989) / 2
3. Dance of the Dead (2008) / 5
4. Butterfly Effect (2004) / 5
5. Evil Aliens (2005) / 4
6. Anatomie (2000) / 7
7. Dämon mit den blutigen Händen, Der (1958) / 7
8. Hexe des Grafen Dracula, Die (1968) / 5
9. Plaga Zombie - The Beginning (1997) / 3
10. Aliens - Die Rückkehr (1986)

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