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Der Stummfilm - geschätzt, vergessen, verschollen und restauriert

Begonnen von Intergalactic Ape-Man, 25 Januar 2010, 19:43:57

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Intergalactic Ape-Man

25 Januar 2010, 19:43:57 Letzte Bearbeitung: 25 Januar 2010, 20:33:41 von Intergalactic Ape-Man
Da es zwar einen Thread zu Stummfilmkommödien oder anderen thematisch zu eingeschränkten Diskussionen gab, möchte ich hier mal ein Sammelbecken für die (vermutlich?) eher wenigen unter uns schaffen, die sich mit dem Thema Stummfilm auseinander setzen. Dies wird mit der Premiere der neuen Metropolis Restauration vielleicht neu belebt, doch ganz aktuell möchte ich einen Tip abgeben, der vielleicht im Fernseh-Thread nicht so viel Aufmerksamkeit erhält:

Arte bringt heute um 00:20:
Der Bettler vom Kölner Dom (1927) - Premiere der Restauration von 2009
"Der Bettler vom Kölner Dom", 1927 in Köln gedreht, ist ein rasanter Krimi mit allen Tricks und Details eines veritablen Detektivfilms: ein cleverer Ermittler, betrügerische Frauen und jede Menge Verfolgungsszenen zu Lande und zu Wasser - hier in einem Schnellboot auf dem Rhein. Der Film ist ein filmhistorisches Dokument, entstanden im alten, vom Krieg noch unversehrten Köln, mit reichlich Originalaufnahmen vom Kölner Karnevalszug der Saison 1926/1927.
http://www.arte.tv/de/3033822.html


Der Bettler vom Kölner Dom erscheint erst vorraussichtlich im Februar als Edition Filmmuseum 52 auf DVD. Diese soll außerdem
Zitatalle erhaltenen Werbe- und Dokumentarfilme sowie Wochenschauberichte über Köln, die in der Stummfilmzeit entstanden sind
enthalten. Klingt doch nach einer historisch interessanten Kompilation. Da die Originalmusik von Hans May übrigens verschollen ist, gibt es im Fernsehen wie auf DVD eine neue Musikbegleitung von 2009, die von Pierre Oser komponiert und vom WDR-Rundfunkorchester unter der musikalischen Leitung von Titus Engel eingespielt wurde.

pm.diebelshausen

25 Januar 2010, 21:00:46 #1 Letzte Bearbeitung: 25 Januar 2010, 21:13:57 von pm.diebelshausen
 :respekt:

Da reiche ich gerne noch ein paar Trivias zum Film nach:

"Der Bettler vom Kölner Dom" ist der einzige erhaltene Kölner Stummfilm, der über Kölns Grenzen hinaus populär wurde. Produziert wurde er von der Internationalen Film AG (IFA), den Vertrieb übernahm die Meinert Film GmbH in Berlin.

Der Schaupieler Carl de Vogt war - nach seiner Gesangs- und Schaupielausbildung am Kölner Konservatorium und seiner Bühnentätigkeit in Mainz, Freiburg und am Königlichen Schaupielhaus in Berlin - als Leinwand-Abenteurer erfolgreich (Leinwanddebüt 1916 in "Schwert und Herd" von Mendel). Seit 1918 stand er beim Bioscope-Konzern in Köln unter Vertrag, spielte in Fritz Langs "Halbblut", "Der Herr der Liebe" und "Spinnen" und avancierte zum Star in den 20ern. Als der Tonfilm aufkam, war seine große zeit vorbei. Zuletzt sah man ihn 1962 in "Die Unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" und 1963 in "Der Würger von Schloß Blackmoor".

Der Kinematograph schrieb seinerzeit: "Ein handfester Kriminalfilm, der viele wirksame und erprobte Effekte der Leinwand verwendet." und stellte damit fest, dass es sich um einen routinierten, aber nicht meisterlichen Film handelt.

Die Außenaufnahmen wurden in Köln vor dem Dom und dem Hotel Excelsior gedreht, die Innenaufnahmen entstanden in Berliner Studios. Regisseur Rolf Randolf integrierte Originalaufnahmen aus dem Kölner Karneval 1927.

Die Wiederaufführung des Films fand am 19.06.2001 bei der Wiedereröffnung des "OFF Broadway"-Kinos statt.
(Quelle: "Köln im Film - Filmgeschichte(n) einer Stadt", Köln 2004)

Die Kameraarbeit stammt von Willy Hameister, der z.B. 1919 an "Totentanz" und 1920 an "Das Cabinet des Dr. Caligari" beteiligt war und auch bei Leni Riefenstahls Olympia-Aufnahmen von 1936 mitgewirkt hat.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

Hat Spaß gemacht - mir als Kölner natürlich allein schon wegen der Originalaufnahmen im nicht weltkriegszerstörten Köln! Aber auch technische und inszenatorische Kleinigkeiten: z.B. wie sich bei dem Erstochenen am Anfang die Passantin die Hand vor die Augen schlägt, aber immer wieder hinsieht; Überblendungen und Graphisches (die wegweisende Hand des Beamten und als Schild, das größerwerdende oder näherkommende Fragezeichen in der ersten Szene mit Mabel Strong). Interessante Mischung aus Kriminalfilm und teilweise dem Slapstick entlehnten Figuren.
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Intergalactic Ape-Man

26 Januar 2010, 17:35:59 #3 Letzte Bearbeitung: 26 Januar 2010, 17:59:16 von Intergalactic Ape-Man
Sind die Trivias alle aus Köln im Film? Ich fand den Film auch sehr unterhaltsam. Die Geschichte eines Groschenromans aufbereitet mit vielen bewährten Kinotechniken und damit eigentlich allem, was ein moderner Kriminalfilm braucht. Ob das Filmesehen schon im Jahr 1927 geendet hat?  ;)

Interessant fand ich vor allem die Detektivfigur aus dem Grunde, da ich in meiner derzetigen Hauptlektüre 'Von Caligari zu Hitler' kurz zuvor einen passenden Absatz über Superdetektive als Pendant zu Sherlock Holmes gelesen habe. Siegfried Kracauer ist dort ja nun sehr bemüht seine Filminterpretationen auf eine politische Ebene zu ziehen, stellt jedoch nicht unwahr fest, daß die Deutschen im Gegensatz zu Amerikanern und Franzosen etwa, keine solche Gegenfigur von nationalem Charakter geschaffen hätten. Kracauer bezieht sich hier auf den aufkommenden Detektivfilm im Jahre 1913 und stellt fest: "Eine mögliche Erklärung wäre die Bedingtheit des klassischen Detektivs durch die liberale Demokratie. Der Detektiv, der auf eigene Faust und kraft seines Verstandes das Spinnengewebe irrationaler Mächte zerreißt und Anständigkeit über dunkle Triebe siegen läßt, ist der prädestinierte Held einer zivilisierten Welt, die an das Glück von Aufklärung und individueller Freiheit glaubt. Es ist kein Zufall, daß der unumschränkt handelnde Detektiv heute [Anm. Ape: Erschien erstmals 1947] aus Filmen wie aus Romanen mehr und mehr zurück tritt und dem rücksichtslosen >>Privat-Ermittler<< Platz macht: Die Kräfte des Liberalismus scheinen zur Zeit erschöpft. Da die Deutschen niemals eine demokratische Staatsform entwickelt hatten, waren sie außerstande, eine einheimische Spielart von Sherlock Holmes hervorzubringen. Ihre tief verwurzelte Anfälligkeit für Ausländisches ließ sie andererseits sich an dem liebenswerten Mythos des englischen Detektivs erfreuen." Ich will diesen Standpunkt gar nicht bewerten, jedoch fällt auf, daß nicht nur in Der Bettler vom Kölner Dom wieder eine ausländische Detektivfigur ermittelt, sondern der deutsche Film ja noch sehr lange (Jerry Cotton, Edgar Wallace) auf ausländische Figuren in dieser Position zurückgriff.

pm.diebelshausen

26 Januar 2010, 18:30:43 #4 Letzte Bearbeitung: 26 Januar 2010, 18:36:10 von pm.diebelshausen
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 26 Januar 2010, 17:35:59
Sind die Trivias alle aus Köln im Film?

Beinahe. Bis auf drei, vier Angaben und das über den Kameramann. Ist aber nur ein kurzer Text im Buch zu diesem Film.

Das mit dem Fehlen einer deutschen Detektiv-Figur (oder allgemeiner detektierenden Figur) ist tatsächlich interessant. Auch die Geschichten um Father Brown haben sich lange gehalten, oder ich denke da auch noch an Nick Knatterton. Spätestens nach Gestapo und Stasi ist der Ermittler als deutscher Typus wohl eher unappetitlich und eine problematische Figur. Allerdings könnte man doch gerade deswegen, wegen dieses zwiespältigen, nicht auf einen nationalen Helden reduzierbaren Charakters da in Zukunft noch einiges jenseits der moralisch hehren Klischees rausholen.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Intergalactic Ape-Man

Der deutsche Krimi an sich hat sich dann ja zumindest bieder und auf Fernsehebene dennoch entwickelt. Vor dem dritten Reich fällt mir aber wirklich gerade nur Emil und die Detektive ein, ausgerechnet eine Kästner-Verfilmung, die durch die Jünglinge und ihrem anarchischem, wenig auf die Ordnungshut vertrauenden, sondern eher die Selbstjustiz ergreifenden Verhalten in diesem Zusammenhang natürlich auf ein bedeutungsschwangeres Podium gehoben werden. Allein wegen der surrealen Sequenz im Zug sollte man sich diesen (allerdings Ton-) Film sowieso auch als Erwachsener ansehen.
Und was hatten wir sonst nach dem Krieg (direkte Kriegsfilme mal ausgenommen)? Fritz Lang, der mit dem Superschurken Mabuse ja der Meinung einiger Kritiker nach immer noch eine Prophezeiung der bevorstehenden Diktatur abgegeben haben soll, setzte Kommissar Kras in Die 1000 Augen des Dr. Mabuse auf die Spur des größenwahnsinnigen Bösewichts. Aber war Kras die Hauptfigur, oder Mabuse? Oder Rosen für den Staatsanwalt, da sitzen die Nazis noch immer am Hebel und werden aus der Opferperspektive entlarvt. Ich denke, sofern man den Gedanken um die liberale Demokratie weiter verfolgen möchte, könnte man genau an dieser Stelle das Haar in der Suppe finden. Oder liegt es am Ende doch (auch) am Konkurrenzdruck, durch den die deutschen Filmproduktion immer auch den internationalen Vergleich suchen mußten/wollten?

Aber nebenher noch eine ganz andere Frage. Ich versuche noch nach Möglichkeit die verfügbaren Murnauwerke auf DVD zu komplettieren, bevor ich mich an eine chronologische Auseinandersetzung wage (Ich habe bisher immer noch nur Nosferatu von ihm angesehen). Zu Schloß Vogelöd ist nach wie vor nur eine spanische Veröffentlichung eingetragen. Ist das auch in naher Zukunft die einzige Alternative? Und wo bekommt man sowas?

Hedning

Schloss Vogelöd bekommst du hier.

http://cgi.ebay.de/SCHLOSS-VOGELOD-1921-DVD-Murnau-DEUTSCH-restauriert-OVP_W0QQitemZ390138485668QQcmdZViewItemQQptZDE_DVDs?hash=item5ad610dba4

Ich habe von diesem spanischen Hersteller bislang nur Fritz Langs Nibelungen, die Ausgabe ist jedoch (abgesehen von kleineren Unzulänglichkeiten der alten Transit-Ausgabe, die hier zugrundeliegt) gelungen. Schön wäre eine VÖ der restaurierten Fassung von "Der müde Tod" (bislang leider m.W. nur mit englischen Zwischentiteln veröffentlicht, was gerade zu diesem Film nicht passt).

Kracauer habe ich bislang nur im Zusammenhang mit ebendiesen Nibelungen von Fritz Lang konsultiert, wobei mir einige doch schon recht weit hergeholte Belege für eine vermeintlich auf den Nationalsozialismus vorausdeutende (das ist ja die Grundthese seines Buchs "Von Caligari zu Hitler") Tendenz auffielen. Z. B. wird da ein Film aus Langs Nibelungenfilm (ein Wächter bläst ein Signalhorn) mit der Aufnahme einer Trompete aus einem Fanfarenzug (o.ä.) in "Triumph des Willens" konfrontiert, das soll dann eine Verwandtheit der Ikonographie zeigen. Recht beliebig, wie ich finde... ähnliche nachträglich politisierende Interpretationen findet man auch bei Lotte Eisner (die Hunnen im Nibelungenfilm sollen auf den "Untermenschen"-Begriff des Dritten Reichs vorausdeuten). Über diesen Film hinaus habe ich mich mit den Thesen der genannten Autoren aber noch nicht auseinandergesetzt.

Intergalactic Ape-Man

Knapp 28 Euro sind aber auch ein saftiger Preis.  :icon_eek:
Hab die DVD in einem spanischen Shop gesehen, da steht sie bei knapp 12, aber da kommt noch Porto drauf und wer weiß, wie verlässlich die sind...

Zitat von: Hedning am 26 Januar 2010, 19:53:07
Kracauer habe ich bislang nur im Zusammenhang mit ebendiesen Nibelungen von Fritz Lang konsultiert, wobei mir einige doch schon recht weit hergeholte Belege für eine vermeintlich auf den Nationalsozialismus vorausdeutende (das ist ja die Grundthese seines Buchs "Von Caligari zu Hitler") Tendenz auffielen. Z. B. wird da ein Film aus Langs Nibelungenfilm (ein Wächter bläst ein Signalhorn) mit der Aufnahme einer Trompete aus einem Fanfarenzug (o.ä.) in "Triumph des Willens" konfrontiert, das soll dann eine Verwandtheit der Ikonographie zeigen. Recht beliebig, wie ich finde... ähnliche nachträglich politisierende Interpretationen findet man auch bei Lotte Eisner (die Hunnen im Nibelungenfilm sollen auf den "Untermenschen"-Begriff des Dritten Reichs vorausdeuten). Über diesen Film hinaus habe ich mich mit den Thesen der genannten Autoren aber noch nicht auseinandergesetzt.

Ich kann nur zu Kracauer sagen, daß er schnell offenbart, daß er seine These auf Biegen und Brechen untermauern möchte und deshalb mit Distanz zu genießen ist (Bei Stand der Drucklegung z.B. für die Neuveröffentlichung widerlegte Angaben über die Verfügbarkeit der Filme werden jedoch regelmäsig in Anmerkungen korrigiert.). Lotte Eisner habe ich bisher nicht gelesen. Nichtsdestotrotz eignen sich die angeführten Belege auch aus dem Zusammenhang gerissen für eigene Gedanken, wie eben den ausländischen Detektiv. Dies scheint ja wirklich ein eher deutsches Phänomen zu sein.

pm.diebelshausen

Warum muss das immer eine Vorwegnahme des Kommenden sein? Sozialdarwinismus, Antisemitismus, Rassismus - das war ja alles 1933 nicht neu vom Himmel gefallen oder von den Nazis erfunden. Es reicht doch, zu sagen, dass einer wie Fritz Lang (und andere, auch in der Literatur) das was seinerzeit zum "Ist" gehörte, wahrgenommen und in Bild und Ton thematatisiert hat. Aber prophetische Qualität (wenn das bei Kracauer und Eisner so gemeint ist), geht mir zu weit. Zumal man gerade bei Lang fragen kann, inwiefern da kritisches Bewusstsein in den Filmen (besonders Nibelungen und Metropolis, aber auch Mabuse) steckt. Bin da keineswegs wirklich firm, habe aber bislang den Eindruck, dass Lang wach für den Zeitgeist war, aber nicht mehr.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Intergalactic Ape-Man

26 Januar 2010, 20:54:56 #9 Letzte Bearbeitung: 26 Januar 2010, 20:57:43 von Intergalactic Ape-Man
Besonders beim Mabuse Zweiteiler trifft es mit der Beobachtung ja wohl auch punktgenau zu. Nein, Kracauer will wohl auch keine Vorwegnahme pauschalisieren (jedenfalls bis da, wo ich bisher gelesen habe nicht), spricht ja eingangs selber an, daß sich der Zeitgeist in den Filmen niederschlägt. Für seine politisierende Analyse versucht er dennoch manch Detail zu Gunsten seiner Arbeit zu beugen. Wie er dabei Mabuse sieht, müßte ich erst nachlesen. Die Kritiker, die ich insbesondere im Bezug auf Das Testament des Dr. Mabuse ansprach, sind bei diesem Vorwurf identitätslos, da ich weder einen Namen behalten habe, noch weiß, wo sie abgeschrieben haben. Ich glaube in Zum Beispiel: Fritz Lang nahm Lang selber Stellung dazu, aber das ist alles zu verwaschen in der Erinnerung, als daß ich mich da jetzt auf konkrete Aussagen festnageln lassen würde. ;)

Suge Knight

Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 26 Januar 2010, 19:10:51Zu Schloß Vogelöd ist nach wie vor nur eine spanische Veröffentlichung eingetragen. Ist das auch in naher Zukunft die einzige Alternative? Und wo bekommt man sowas?

Ich habe meine hier bestellt, die haben Paypal und mit Versand kommst du auf knapp 17 €. Bei DVDGO z.B. kommt man da auf knapp 25 €!

Ansonsten gibt es noch zwei andere DVD-Versionen, die nicht in der OFDB eingetragen sind: "The Haunted Castle" von Kino International und die qualitativ wohl viel schlechtere Version von Alpha Home Entertainment (mit "Wolf Blood" auf der gleichen DVD). Beide haben aber englische Zwischentitel.

Ich würde also auf jeden Fall zur spanischen DVD greifen, die hat deutsche Zwischentitel und ist die Restaurierung der Murnau-Stiftung unter Verwendung des Original-Negativs.
`--- """""""""""""""""""""""""""| ]
/_ ==o _____ _____________|
),---.(_(___) /
// (\) ),----"
//.... //
'-----'

You come at the king, you best not miss

Intergalactic Ape-Man

Danke für den Tip. Ich werde dann wohl auf die spanische Fassung zurückgreifen. Kino International hat bei den mir vorliegenden Fassungen anderer Filme auch auf die Restaurationen der Murnaustiftung bzw. Bundesarchiv Filmarchiv u.ä. zurückgegriffen. Leider verwenden die grundsätzlich englische Zwischentafeln und entweder die Kompression ist zu hoch oder die bei der Restauration verwendeten Filter sind an manchen Bildstellen überfordert, jedenfalls bilden sich stellenweise Artefakte. Das fiel bei dem Master von Arte gestern (Der Bettler vom Kölner Dom) aber auch negativ auf, mal davon abgesehen, daß sie mal wieder 16:9 mit Balken links und rechts gesendet haben, so daß man auf einem 4:3 Gerät wie vor einer Peepshow sitzt. Alpha ist einfach nur ein Ramschlabel, das lohnt den Versuch nicht.  :icon_lol:

@ Kracauer und Mabuse: Ganz schnell reingeblättert, wird Lang selbst als Warnender vor den Nazis zitiert (wobei ich mir nicht sicher bin, ob er diese Meinung wirklich durchgängig vertrat) und Kracauer pauschalisiert resümierend als einen Anti-Nazi-Film, gibt jedoch an, daß der Film, so er das Volk vor seinem Verbot denn erreicht hätte, sie wegen Langs üblicher Federführung ohnehin nicht von der Nazibewegung abgebracht hätte. Allerdings schreibt er einige Seiten zuvor auch, daß seine Wiederauferstehung des Dr. Mabuse die Ähnlichkeit zwischen diesem und Hitler spiegelte, wodurch klar würde, daß der erste Mabuse nicht dokumentarisch, sondern eine "jener tiefwurzelnden Vorahnungen" gewesen sei, wie sie "im deutschen Nachkriegsfilm [Anm.: nach dem ersten Weltkrieg] verbreitet gewesen wären".

miou-miou

Ich kann das Buch "Licht aus Berlin: Lang, Lubitsch, Murnau" von Frieda Grafe sehr empfehlen.
In dem Kapitel "Dr. Caligari gegen Dr. Kracauer" geht sie auf genau dieses von euch besprochene Problem bei Kracauer ein.
Ausserdem ist das Buch insgesamt sehr lesenswert.  :respekt: :respekt: :respekt:
"I saw three of these dusters a short time ago, they were waiting for a train. Inside the dusters, there were three men. Inside the men, there were three bullets."

Intergalactic Ape-Man

27 Januar 2010, 21:39:37 #13 Letzte Bearbeitung: 28 Januar 2010, 02:09:09 von Intergalactic Ape-Man
Wer auch die Wiederholung heute Nacht um 3 verpasst, kann sich Der Bettler vom Kölner Dom die nächsten Tage auch noch online ansehen. Außerdem habe ich die Kritik aus dem Kinematograph von 1927 gefunden.


Schöner Buchtip übrigens miou, werde ich mir mal vormerken.

mali

Hier gibt es ein EU-Projekt, bei dem man Online dazu beitragen kann Stummfilme zu identifizieren:
https://www.lost-films.eu/

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,673026,00.html

Reiben

Ich habe grade "Der Bettler vom Kölner Dom" geschaut, und damit meinen ersten Stummfilm hinter mich gebracht. Bei mir waren bisher in der Tat die Vorbehalte äußerst hoch, aber, wie ich mir auch schon gedacht habe, natürlich vollkommen ohne Grundlage. Meine Zweifel gegenüber Stummfilmen sind in jedem Fall beseitigt!
Der Film selbst ist im ordentlichen Mittelmaß anzusiedeln und vor allem aus lokalpatriotischer Sicht äußerst interessant. Schade nur, dass so wenig Außenaufnahmen waren. Da hätte ich mehr erwartet.


Danke auf jedenfall an alle, die den Film hier beworben haben und an Ape für den Hinweis auf den Stream.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: mali am 29 Januar 2010, 12:13:50
Hier gibt es ein EU-Projekt, bei dem man Online dazu beitragen kann Stummfilme zu identifizieren:
https://www.lost-films.eu/

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,673026,00.html

Tolles Projekt, auch wenn deren Seite derzeit leider nicht läd.  :icon_sad:
Manche Dinge würd ich ja gern auch in Schnippseln nur mal sehen, um mir ein Bild davon machen zu können, wie so etwas damals ausgeschaut hat. Z.B. deutsche "Sexfilme" aus der Zeit zwischen 1918 und 1920, als keine Filmzensur bestand. So plakative Titel wie Prostitution machen doch neugierig. (Ähnlich wie die hochpikanten Herrenabend-Filme der Saturn-Film aus Österreich.) :icon_lol:


@ Reiben: Danke für das tolle Feedback. Dann wirst du in Zukunft auch mal wieder einen Stummfilm schauen? Mein erstes Erlebnis dieser Art war von eher besonderer Natur. 14 oder 15 Jahre alt in einem stilechten Wanderkino mit unbequemen Klappstühlen und einem anfälligen Projektor, der mitten drin den abgenudelten Film zu fressen drohte. Livemusikbegleitung gab es von einem Industrialorchester, welches zumindest für mein damaliges Empfinden eine äußerst stimmige Klangkulisse zauberte. Der Film war Nosferatu und damals vielleicht auch der einzige für mich denkbar interessante Stummfilm, da man in jungen Jahren zumeist noch über einen schmalen Horizont verfügt. Wie seiner Zeit üblich lief der Film ohne Virage aber mit überhöhter Bildfrequenz, was den auf Standbildern so ungemein bedrohlichen Max Schreck lächerlich erscheinen ließ, als er so mit seinem Sarg unter dem Arm durch die Stadt stolzierte.
Kurz darauf versuchte ich mich dann an Metropolis, jedoch von einer (glücklicherweise nur geliehenen) sinnentstellend zusammengeschippselten VHS Kassette aus dem Vereinten Königreich. Ich fand diese Begegnung äußerst verstörend und mir ansonsten nur aus den Slapsticksendungen ein Begriff, war das Thema Stummfilm für mich ersteinmal wieder erledigt.
Nach brauchbaren DVD-Umsetzungen sind beide Filme ja tatsächlich großartige Einblicke in diese Kunstform. Mit der Ausstrahlung der neuen Restaurierung von Metropolis wirst du sogar Gelegenheit haben, diesen Film erstmals in der bereits wohl ultimativsten Fassung erleben zu dürfen. Ein beneidenswerter Umstand.


Ich weiß nicht, vielleicht habe ja noch andere eine tolle Geschichte von ihrem "ersten Mal" zu erzählen?

Reiben

@ Ape: Ja, ich denke schon, dass demnächst in der Richtung mehr bei mir geschehen muss. Metropolis ist natürlich ein Muss, aber auch http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=1864 steht schon lange auf meiner Liste. Und als Noir-Fan habe ich auch noch einiges vor, was den expressionistischen Stummfilm anbelangt. Meine Hoffnung ist ja auch, dass durch die Restauration von Metropolis sich das ein oder andere Kino erbarmt und ihn aufführt; vielleicht ja auch in paar andere Stummfilme.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

wusselpompf

http://www.arte.tv/de/programm/242,date=12/2/2010.html
http://schnittberichte.com/news.php?ID=1863

Arte überträgt die Erstaufführung der vollständigen Metropolis-Fassung am Brandenburger Tor am 12.02. live und im Anschluss gibt es noch eine Reportage zur Restaurierung.

Das wird ein denkwürdiger Filmabend.
Galactic President Superstar McAwesomeville

"You're not married, you haven't got a girlfriend and you never watched Star Trek? Good Lord" - Patrick Stewart "Extras"

Intergalactic Ape-Man

@ Reiben: Panzerkreuzer Potemkin war für mich ein ziemlich theoretisches Vergnügen, weil man sich ja durchaus mit dem kommunistischen Kitsch zu arrangieren hat. Gestalterisch ist es aber eine Bombe.

ratz


Natürlich im Zusammenhang mit dem heutigen Ereignis ein schön langer Artikel mit schönen Bildern: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32047/1.html

cu, r.

Intergalactic Ape-Man

Fernseher poliert, Vorräte bereit gelegt, feinste Jogginghose aus dem Schrank angezogen und Arte hat sich sogar nicht im Bildformat vertan. Aber im Ernst, hat sich die Restauration gelohnt? Die klar erkennbaren neuen Fragmente bieten essentielle Details und in diesem kompletten Zusammenhang mit der erstklassigen Musikinterpretation war es selbst vor so einer Heimglotze noch ein Erlebnis. Da bubbert zwischen Hirn und Hand das Herz vor freudiger Erregung. Immernoch. Über das Drumherum ließe sich streiten, ich muß immer noch an eine Fußballveranstaltung denken, aber vielleicht hilft dieser Rummel der Verbreitung ja tatsächlich. Die Doku Reise nach Metropolis gibt es die nächsten 7 Tage übrigens online: http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=3057422,scheduleId=3028140.html

pm.diebelshausen

13 Februar 2010, 03:15:46 #22 Letzte Bearbeitung: 13 Februar 2010, 03:21:10 von pm.diebelshausen
Ganz genau, Ape: das Drumherum war sehr fragwürdig - gerade wenn einer wie Roland Koch da vorneweg steht und einen Film "ehrt", der von der Annäherung von Groß und Klein, Oben und Unten, Reich und Arm handelt, bzw. diese als erstrebenswerte Utopie setzt. Oder wenn da reichlich unbedarft gesagt wird, solch "kraftvolle Bilder" könnten heute nur noch Regisseure wie James Cameron oder Roland Emmerich inszenieren. Oh Gott. Naja, da kann einem schon übel werden, aber egal.

Der Film war ein absolutes Highlight und lässt nicht nur manche Stummfilme weit hinter sich, sondern steht auch heute noch, so man sich auf eine kleine Portion "Altertümlichkeit" einlassen kann, gut da. Die Musik war phantastisch! Gääääänsehaut. Beim Schlussakkord standen mir Tränen in den Augen - einfach großartig. Und Brigitte Helm - wunderschön!

Der Film sieht hervorragend aus, sauberes Bild, klare Kontraste - die neuen alten Szenen sind zwar klar erkennbar in ihrer weit schlechteren Bildqualität, funktionieren aber sehr gut und bewahren - so kann man es auch sehen - das "Schicksal" dieses Films und seine Überlieferungsgeschichte auf ganz sichtbare Art und Weise.

Überrascht war ich diesmal, wie modern manches wirkt: im Schaupiel, aber auch in der Kameraarbeit. Ach was soll's - ich bin noch ganz hin und weg. Großartiges Filmerlebnis und schwer zu übertreffen.

:icon_eek: :love: :love: :love: :king:

PS.: Ist euch übrigens aufgefallen, wie viele Zuschauer wie schnell, als der Abspann begann, aufgestanden sind, nicht um zu applaudieren (wie auch viele), sondern um zu gehen?! Das ist also gar nicht das Prollpublikum, das Filme nicht mehr zu schätzen weiß und abhaut, so schnell es geht - die Schicken, Gebildeten haben ebenso keine Filmkultur. Zum Kotzen - da wär es eindeutig besser gewesen, wenn wir alle da gesessen hätten! Ohne Zweifel!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: pm.diebelshausen am 13 Februar 2010, 03:15:46
PS.: Ist euch übrigens aufgefallen, wie viele Zuschauer wie schnell, als der Abspann begann, aufgestanden sind, nicht um zu applaudieren (wie auch viele), sondern um zu gehen?! Das ist also gar nicht das Prollpublikum, das Filme nicht mehr zu schätzen weiß und abhaut, so schnell es geht - die Schicken, Gebildeten haben ebenso keine Filmkultur. Zum Kotzen - da wär es eindeutig besser gewesen, wenn wir alle da gesessen hätten! Ohne Zweifel!

Wenn man die Laufzeit bedenkt und das Durchschnittsalter derer, die an der aufgestellten Kamera vorbeiliefen, dann könnte es auch einfach ein natürlicher Instinkt gewesen sein. Speziell, wenn der Harndrang noch zusätzlich mit einer Brauseflöte verstärkt wurde. Ich bin auch schon mal beim Abspann gesprintet, weil wir zu spät dran waren und ich das Ablassen vorher nicht mehr geschafft habe. Ein Großteil stand schließlich doch und der Applaus ebbte lang nicht ab. Da will ich nicht übermäßig böse sein.

Übrigens altertümlich, ich finde Metropolis hat im Gegenteil heute noch seine Bedeutung, wenn diese nicht gar steigt. Allein der Beginn mit den arbeitenden Vätern und den sich auf dem Werk ausruhenden Söhnen ist aktueller als einst. Wie dann die Gespielin noch einmal aufgehübscht wird, denkt man doch gleich an den immer abstruser werdenden Schönheitswahn. Ich denke mal, da liegt die Stärke einfach in der Vieldeutigkeit eines biblischen Gleichnisses.

pm.diebelshausen

13 Februar 2010, 03:55:19 #24 Letzte Bearbeitung: 13 Februar 2010, 03:59:53 von pm.diebelshausen
Bin ganz Deiner Meinung (nicht, was die Blase der Zuschauer angeht - schon mal aufstehen müssen, weil man pinkeln muss, ok, aber das sah eher wie unabgesprochene, spontane "Komm, Schatz, jetzt geht's aber nach Hause"-Massenflucht aus. Ist mir aber auch nicht so wichtig. Ich musste nur die Augen verdrehen.) Deshalb habe ich das Wort "Altertümlichkeit" auch in Anführungszeichen gesetzt. Ich dachte dabei weniger an Inhalte, sondern einfach an die Art des Bildes (z.B. Bildgeschwindigkeit und die dadurch entstehenden sehr schnellen Bewegungen der Figuren, durch die in einer kurzen Einstellung schonmal eine große Treppendistanz überwunden wird) und die Art des Schaupielens: beides wirkt doch auf heutiges Publikum historisch, wenn nicht befremdlich oder "exotisch". Darauf muss man sich einlassen wollen/können, wenn man nicht einfach sagen will: Och, olle Kamelle - nicht so cool wie "Avatar". Ich persönlich finde den Film weder befremdlich, noch altertümlich!

Zum Schönheitswahn: vielleicht hat der gar nicht so sehr zugenommen, wie wir denken. Ich stolperte mal über folgendes Lied von Claire Waldorff und war sehr verblüfft. "Fett aus den Oberschenkeln kratzen"? O.O Stammt von 1929!

Claire Waldoff: Wegen Emil seine unanständige Lust
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Intergalactic Ape-Man

Nein, nein, den Schönheitswahn an sich gibt es seit tausenden Jahren. Mir ging es um die übertragbare Botschaft auf unsere wahrlich pervertierte Welt mit dem Botox auf Flatrate. Die Selbstverständlichkeit, mit der heute teils geschnibbelt / Geschnibbeltes verlangt wird ist doch unheimlich.

ratz

Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 13 Februar 2010, 02:45:05

Aber im Ernst, hat sich die Restauration gelohnt?


Wenn ich mich kurz in Euer Zwiegespräch drängen darf: Ich hatte es irgendwie geschafft, in meinen gut 30 Erdenjahren Metropolis nicht geschaut zu haben, noch nicht mal in Ausschnitten  :king: Man kann sich meine Begeisterung vielleicht vorstellen, oder auch nicht, ich will hier gar nicht viele Worte machen. KNALLER! Und dabei dachte ich noch vor ein paar Tagen, den Faust von Murnau könne nix toppen, und ich hatte ja mit einem Meisterwerk gerechnet, aber das gestern hat mich ächt geplättet... Das arme RSO, das war echt ein Kraftakt. Jetzt liegt die Meßlatte für eine DVD-Veröffentlichung natürlich hoch  :icon_mrgreen:

cu, r.

Hedning

Zitat von: pm.diebelshausen am 13 Februar 2010, 03:15:46wenn einer wie Roland Koch da vorneweg steht und einen Film "ehrt", der von der Annäherung von Groß und Klein, Oben und Unten, Reich und Arm handelt, bzw. diese als erstrebenswerte Utopie setzt

Oh, diese böse Ironie ist mir gar nicht so aufgefallen. Wirklich zynisch, wenn man das bedenkt.

Christoph S.

Ich werf jetzt einfach mal kommentarlos in den Raum dass Thomas Schühly sich die Rechte an einer Neuverfilmung von Metropolis gesichert hat.
Heimkino ist ein Oxymoron.

pm.diebelshausen

23 Februar 2010, 03:10:42 #29 Letzte Bearbeitung: 23 Februar 2010, 03:15:55 von pm.diebelshausen
Habe soeben Paul Wegeners Der Golem - Wie er in die Welt kam gesehen und fand den sehr kurzweilig: bei ca. 84 Minuten recht konzentriert erzählt und weitestgehend ohne überdehnte Szenen, die zur Geschichte nichts beitragen. Der Legendenstoff wurde zu einer stimmigen Filmerzählung adaptiert. Die Bauten sind wundervoll und geben dem Film einen merkwürdig schillernden Touch: ein wenig Mittelalter, ein wenig Höhle, ein wenig morbid, ein wenig märchenhaft, ein wenig surreal. Die Bildqualität (britische Eureka) ist passabel: es handelt sich um dieselbe DVD, wie in D-Land von Transit veröffentlicht (tatsächlich wurde sie von Eureka produziert und auch zuerst veröffentlicht, vgl. http://www.filmblatt.de/index.php?aid=36). Die Überstrahlung ist ein wenig ärgerlich, geht doch hin und wieder die Mimik im verflachend blendenden Weiß der Gesichter unter. Ohne Genaueres zu wissen fallen ein paar Sprünge auf, wo offensichtlich Filmmaterial fehlt, und kurioserweise gibt es in den Texttafeln (den deutschen, die englischen habe ich mir nicht angesehen) ein paar Schreibfehler (z.B. ein "d" statt eines "b" u.ä.), die wohl auf die Kappe der britischen Hersteller gehen. Ebenso die deutsche Tonspur zu dem 14-minütigen Essay über "Der Golem" und den expressionistischen Film, in der mit Akzent "novel" mit "Novelle" und "Holy Roman Emperor" mit "Römischer Kaiser" übersetzt wird.  :icon_rolleyes: Die Titel wurden albernerweise digital auf alt getrimmt und haben mehr Laufstreifen als die Filmbilder. Die neue Musik von Aljoscha Zimmermann funktioniert und trägt den Film gut.

Außerdem: ich finde immer wieder phaszinierend, wie früh in der Geschichte des filmischen Erzählens grundlegende Elemente bereits erarbeitet und etabliert wurden und wie grundlegend solche Stummfilme damit bis heute sind.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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