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Der Stummfilm - geschätzt, vergessen, verschollen und restauriert

Begonnen von Intergalactic Ape-Man, 25 Januar 2010, 19:43:57

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ratz


Schnell nach San Francisco fliegen und was zum Abfilmen mitnehmen: http://www.silentfilm.org/napoleon-home.php

Ansonsten kotzt mich das PAL-Speedup mehr und mehr an. Wenn es nur irgendwie vermeidbar ist, gerade bei den diesbezüglich empfindlichen Stummfilmen, weiche ich aus (NTSC, Blu-ray) oder laß es erstmal. Napoleon interessiert mich zum Glück nicht so, aber bei Jeanne d'Arc warte ich auf jeden Fall.

kami

Zitat von: PierrotLeFou

Natürlich gab es schon vor der CGI-Technik Beispiele für solch unreflektierte Mischungen: gezeichnete Details in Realfilmen, die nicht den Eindruck von Zeichnungen erwecken sollten (etwa einige Vögel in Hitchcocks Birds) - das war aber eher die Ausnahme, während dasselbe Prinzip heute eher schon die Regel ist... zudem meine ich solch "flüchtige" Details, die man ohnehin kaum wahrnehmen kann, vernachlässigen zu können: unsichtbare, "ungreifbare" Elemente (zB. Lichterscheinungen & bewegte Objekte, die sich schneller bewegen als man sie mit dem Auge verfolgen kann) machen sich in der Praxis ohnehin nicht bemerkbar...
Aber wenn ich mir "Jurassic Park", "300", "Alice in Wonderland", "HdR", "Sucker Punch" etc. so ansehe, dann habe ich da Filme, die gleichzeitig aus zwei völlig grundverschiedenen Medien bestehen (Realfilm und Animationsfilm) und so vermixt werden, dass die Grenze dazwischen verwischt werden soll... aber ein ästhetisches Konzept, eine erklärende Filmtheorie liegt diesen Filmen nicht zugrunde... und ich kann bisher nicht anders, als diese Mischung als "unbekümmert" anzusehen... Diese Filme sind natürlich nicht "unfilmisch", das will ich gar nicht sagen: aber sie übersehen völlig die zwei grundverschiedenen zugrundeliegenden Medien...
Ich muss gestehen, dass ich daher nun auch kein CGI-Fan bin, aber paradoxerweise habe ich mit deutlich als CGI erkennbaren CGI-Effekten überhaupt keine Probleme: diese Filme, die als vollständige Animationsfilme oder als Mischfilme aus Realfilm und deutlich als CGI ausgewiesenem Animationsfilm letztlich die Grundlage des Animationsfilms keinesfalls verwischen, die nicht Animationsfilm und Realfilm "in eins setzen", stellen auch keine theoretischen Problemfälle dar. ("Enter the Void" kann da einige Szenen aufweisen, die ich in dieser Hinsicht sehr bewundere... wenngleich er auch einige enthält, die mir dann wieder weniger schmecken...)
Mit diesem Beitrag erweist du dich vornehmlich als Kulturreaktionär, der noch dazu den völlig schrägen Argumentationsansatz verfolgt, die Kunst müsse oder solle der Kunsttheorie folgen. Diese Unterscheidung zwischen angeblich filmischen Tricks und animationsfilmischen Tricks ist doch rein willkürlich und ohne jeden praktischen Bezug. Und gerade JURASSIC PARK wirkt mit seiner Mischung aus verschiedenen Effektarten doch viel homogener als THE LOST WORLD (also der olle Stummfilm) mit seinen ruckeligen Stop-Motion-Viehchern. Und darauf kommt es doch wohl deutlich eher an als auf das Befolgen abstrakter Theorien.

PierrotLeFou

Zitat von: kami am 13 März 2012, 12:01:02
Zitat von: PierrotLeFou

Natürlich gab es schon vor der CGI-Technik Beispiele für solch unreflektierte Mischungen: gezeichnete Details in Realfilmen, die nicht den Eindruck von Zeichnungen erwecken sollten (etwa einige Vögel in Hitchcocks Birds) - das war aber eher die Ausnahme, während dasselbe Prinzip heute eher schon die Regel ist... zudem meine ich solch "flüchtige" Details, die man ohnehin kaum wahrnehmen kann, vernachlässigen zu können: unsichtbare, "ungreifbare" Elemente (zB. Lichterscheinungen & bewegte Objekte, die sich schneller bewegen als man sie mit dem Auge verfolgen kann) machen sich in der Praxis ohnehin nicht bemerkbar...
Aber wenn ich mir "Jurassic Park", "300", "Alice in Wonderland", "HdR", "Sucker Punch" etc. so ansehe, dann habe ich da Filme, die gleichzeitig aus zwei völlig grundverschiedenen Medien bestehen (Realfilm und Animationsfilm) und so vermixt werden, dass die Grenze dazwischen verwischt werden soll... aber ein ästhetisches Konzept, eine erklärende Filmtheorie liegt diesen Filmen nicht zugrunde... und ich kann bisher nicht anders, als diese Mischung als "unbekümmert" anzusehen... Diese Filme sind natürlich nicht "unfilmisch", das will ich gar nicht sagen: aber sie übersehen völlig die zwei grundverschiedenen zugrundeliegenden Medien...
Ich muss gestehen, dass ich daher nun auch kein CGI-Fan bin, aber paradoxerweise habe ich mit deutlich als CGI erkennbaren CGI-Effekten überhaupt keine Probleme: diese Filme, die als vollständige Animationsfilme oder als Mischfilme aus Realfilm und deutlich als CGI ausgewiesenem Animationsfilm letztlich die Grundlage des Animationsfilms keinesfalls verwischen, die nicht Animationsfilm und Realfilm "in eins setzen", stellen auch keine theoretischen Problemfälle dar. ("Enter the Void" kann da einige Szenen aufweisen, die ich in dieser Hinsicht sehr bewundere... wenngleich er auch einige enthält, die mir dann wieder weniger schmecken...)
Mit diesem Beitrag erweist du dich vornehmlich als Kulturreaktionär, der noch dazu den völlig schrägen Argumentationsansatz verfolgt, die Kunst müsse oder solle der Kunsttheorie folgen.

Damit könnte ich leben...

Wobei ich sagen muss, dass - meiner Meinung nach - Kunst ruhig machen kann, was sie will (das muss sie auch, um sich zu entwickeln), dass aber für meine Wertung (die zugegebenermaßen schon den Anspruch hat, nicht rein subjektiv zu sein) der Qualität dieser Kunst die Frage nach einem Konzept durchaus eine Rolle spielt.
Und dann ist es einfach fragwürdig, ob beispielsweise ein Konzept der "versiegelten Zeit" (wie es bei Tarkowskij auftaucht), oder eine realistische Tendenz (wie Kracauer sie als "Errettung der äußeren Wirklichkeit" im Sinn hat) nun mit dem Animationsfilm zu verbinden wäre... spätestens an diesem Punkt könnte ich nicht mehr mitgehen.
(Im Grunde sieht mein "Die Kunst muss sollen/dürfen/müssen/können" etwa so aus: [schlechte] Kunst darf sowieso alles, gute Kunst muss keinen festgelegten Bedingungen folgen (darf es aber), sollte jedoch nicht in sich widersprüchlich sein - es sei denn, solch ein Widerspruch wäre ihr Thema.)

Außerdem wird ja deutlich, dass ich mich dem Animationsfilm an sich nicht versperre und auch Möglichkeiten der Vermischung mit dem Realfilm annehme... dass ich jetzt ein erkennbares Konzept fordere, dass ein Kunstwerk haben sollte, um von mir als gutes Kunstwerk voll gewürdigt zu werden, halte ich da für vertretbar... irgendwelche Kriterien braucht ja jeder, der Qualitäten beurteilen will. (Und ich halte da Konzepte, über die sich ja trefflich diskutieren lässt, für brauchbarer als - beispielsweise - die Frage "Hat er MIR gefallen?"...)


ZitatDiese Unterscheidung zwischen angeblich filmischen Tricks und animationsfilmischen Tricks ist doch rein willkürlich und ohne jeden praktischen Bezug.
Dahinter steckt eigentlich ein ganz simpler Grundgedanke: Was wird vermittelt? Etwas eingefangenes (etwa ein gemalter Hintergrund mit einer realen Miniaturstadt davor) oder etwas frei erfundenes (etwa eine animierte Stadt samt animiertem Hintergrund)? Und was passiert, wenn Eingefangenes und frei Erfundenes miteinander gemischt wird? Dann könnte ich Film (und Fotografie) nicht mehr (wie es möglich war) als irgendwie montierte Abbilder/Vermittlungen von dagewesenen Objekten sehen, sondern müsste da - sobald die Grenze zwischen beiden Anteilen [Animationsfilm/Realfilm] vollständig verwischen würde - an den Film herangehen, wie schon an den Animationsfilm.


ZitatUnd gerade JURASSIC PARK wirkt mit seiner Mischung aus verschiedenen Effektarten doch viel homogener als THE LOST WORLD (also der olle Stummfilm) mit seinen ruckeligen Stop-Motion-Viehchern. Und darauf kommt es doch wohl deutlich eher an als auf das Befolgen abstrakter Theorien.
Meine Meinung dazu: auf mich wirkte Jurassic Park schon immer unnatürlich u. seltsam steril, irgendwie "nicht-vorhanden", ungreifbar... Ein "Lost World" (also der olle Stummfilm) hingegen hatte mir immer den perfekten Eindruck realer Puppen - geschickt montiert und in Szene gesetzt - vermittelt.

Aber darauf soll es mir jetzt nicht ankommen: Ich denke bloß, dass das Urteil, es käme "deutlich (!) eher" auf homogen wirkende Filme an und weniger auf Filme, die eine theoretische Grundlage aufweisen, nicht weniger engstirnig ist als meine Einschätzung, dass Filme sich ihre Qualitäten verwässern, wenn sie unbekümmert zwei grundverschiedene Medien mit einander widerstrebenden Zügen verschmelzen...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Mayoko

Zitat von: PierrotLeFou am 13 März 2012, 19:52:13
Meine Meinung dazu: auf mich wirkte Jurassic Park schon immer unnatürlich u. seltsam steril, irgendwie "nicht-vorhanden", ungreifbar... Ein "Lost World" (also der olle Stummfilm) hingegen hatte mir immer den perfekten Eindruck realer Puppen - geschickt montiert und in Szene gesetzt - vermittelt.
Jedem seine Meinung, aber ich fand Jurassic Park als ich ihn das erste mal sah (vor ca. 10 Jahren), von den Effekten immer noch umwerfend gut. Und da hatte der Film auch schon seine Jährchen auf dem Buckel.  :D

Zu deiner "Lost World" Theorie:
Mag ja sein das bei einem Schwarzweißfilm der Puppentrick/Stop-Motion eventuell homogener wirkt, aber vermutlich nur deshalb, weil man diese Tricks/Effekte mit Schwarzweißfilmen irgendwie assoziert. Ich glaube also eher das das eine eher subjektive Empfindung ist.

Don´t worry, be happy!

mali

Hier kann man einige Stummfilme kostenlos (und legal) ansehen, einige davon IMHO in D bisher weder erschienen noch gesendet.

http://www.viewster.com/#free-movies


Auch diverse andere Filme sind dabei.

PierrotLeFou

14 März 2012, 16:46:36 #125 Letzte Bearbeitung: 14 März 2012, 16:52:03 von PierrotLeFou
Zitat von: Mayoko am 14 März 2012, 10:34:20
Zitat von: PierrotLeFou am 13 März 2012, 19:52:13
Meine Meinung dazu: auf mich wirkte Jurassic Park schon immer unnatürlich u. seltsam steril, irgendwie "nicht-vorhanden", ungreifbar... Ein "Lost World" (also der olle Stummfilm) hingegen hatte mir immer den perfekten Eindruck realer Puppen - geschickt montiert und in Szene gesetzt - vermittelt.
Jedem seine Meinung, aber ich fand Jurassic Park als ich ihn das erste mal sah (vor ca. 10 Jahren), von den Effekten immer noch umwerfend gut. Und da hatte der Film auch schon seine Jährchen auf dem Buckel.  :D

Zu deiner "Lost World" Theorie:
Mag ja sein das bei einem Schwarzweißfilm der Puppentrick/Stop-Motion eventuell homogener wirkt, aber vermutlich nur deshalb, weil man diese Tricks/Effekte mit Schwarzweißfilmen irgendwie assoziert. Ich glaube also eher das das eine eher subjektive Empfindung ist.



Moment... Das war keine "Lost World"-Theorie, sondern nur meine Meinung. Deshalb der Zusatz
ZitatAber darauf soll es mir jetzt nicht ankommen
Dass das eine subjektive Empfindung ist, ist mir klar. (Übrigens stehen JP und Lost World bei mir beide mit einer 7/10 da... ;)) Ich bin mir schon bewusst, dass man die Effekte in JP durchaus auch für unglaublich realistisch halten und "Lost World" als kauzigen Mist ablehnen kann und dass man sich dann vielleicht den JP lieber ansieht... (Ich schaue mir den "Lost World" lieber an, halte aber beide Filme insgesamt für mehr oder weniger gleichwertig...)


Der springende Punkt ist aber der, dass ich in einem Fall ein Bild habe, das aus montierten realen und abgefilmten Objekten besteht, und im anderen Fall ein Bild, das aus solchen Objekten und bloßen Animationen besteht.

Vielleicht mal ein ganz schlichtes Beispiel (das Stop Motion Tricks etc. noch unbeachtet lässt):
Wenn man eine Filmaufnahme von schwankenden Blättern im Wind hat, hat man die Gewissheit, dort den natürlichen Vorgang schwankender Blätter (ganz losgelöst aus jedem Kontext) betrachten zu können, sich voll und ganz auf diesen Vorgang einlassen zu können, der hier extra für diesen Zweck herausgestellt wird und im Alltag meistens keine Beachtung findet.
Wenn man animierte schwankende Blätter hat, kann man betrachten, wie die Nachahmung eines solch natürlichen Vorgangs gelungen ist: möglichst realitätsnah oder möglichst überzeichnend (mehr Bewegung; rhythmischer; oder so, als ob die Blätter jeweils einen individuellen Charakter hätten; abstrakter als bloßes Spiel von Formen und Farben etc.)
Aber wie schaut man sich einen Film an, der real schwankende Blätter mit animierten Blättern vermischt (unter der Bedingung, dass es ihm nicht um die Vermischung geht, der Gegensatz nicht Thema ist...)? Da betrachtet man definitiv keinen natürlichen Vorgang mehr, und eine reine Animation hat man auch nicht, unter welchem Gesichtspunkt schaut man sich das an?
Einzig unter dem Gesichtspunkt, dass der Unterschied zwischen gefilmten und animierten Blättern schon recht unmerklich daherkommt? Und das wäre für mich (!) kein Kriterium eines guten Kunstwerks, sondern bloß eines des guten Handwerks...
Grundsätzlich ist der Vorsatz, Realität möglichst realistisch zu vermitteln, die künstlerische mediale Vermittlung möglichst unauffällig zu verstecken - so interessant ich diesen Vorsatz und seine Umsetzungen auch bisweilen finde - für mich (!) nicht automatisch das höchste Kriterium der Kunst.

Deshalb haben zB. Stop Motion Effekte (die die Illusion einer Bewegung vermitteln sollen, indem sie Zeiträume auslassen und eine real vorhandene Bewegung - nämlich die der Hand, die die Puppe für jedes einzelne zu filmende Bild verändert - verfälschen und damit reale Objekte neuartig abfilmen [letztlich ist beim Stop-Motion Trick jedes einzelne Frame besonders auffällig eine eigene Einstellung, wobei der aneinanderkittende Montage den Eindruck einer Bewegung erzeugt!] einen ganz anderen Charakter als CGI-Effekte...
Der Reiz, den man daraus ziehen kann, liegt nicht etwa bloß in einer vorgegaukelten Realität, sondern darin, dass das Verhältnis von Realität und Montage deutlich ins Spiel tritt, dass die Illusion nicht unmerklich gerät, sondern als Trick ständig schon mitbetrachtet werden kann...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Cornelius Kappabani

Jurassic Park.  :rofl:
Da ich weit vor der Veröffentlichung von JP die Kurzgeschichte "Employment" von Lyon Sprague de Camp gelesen hatte
konnte JP nur ein Witz werden. Die Story von de Camp ist eine Satire auf dieses Thema, allerdings von 1939.
Auch fand ich die Effekte von JP nicht überzeugend da die Dinos da durchs Bild hopsen wie Ballerinas auf Koks.
Schöner vergleich: Ton aus! JP T-Rex Szene gucken, danach Ray Harryhausen Bronzekoloss in Jason und die Argonauten gucken.
Welche Figur wirkt schwerer?
War recht überrascht als ich mir The Most Dangerous Game holte und entdeckte das da noch eine DVD drin ist mit, voila, The Lost World!
Kein Wort davon auf dem Cover.  :algoschaf:
Sobald ich den gesehen habe werd ich mal was zur Qualität schreiben.

Mayoko

Zitat von: Cornelius Kappabani am 15 Mai 2012, 13:12:35
Jurassic Park.  :rofl:
Da ich weit vor der Veröffentlichung von JP die Kurzgeschichte "Employment" von Lyon Sprague de Camp gelesen hatte
konnte JP nur ein Witz werden. Die Story von de Camp ist eine Satire auf dieses Thema, allerdings von 1939.
Auch fand ich die Effekte von JP nicht überzeugend da die Dinos da durchs Bild hopsen wie Ballerinas auf Koks.
Schöner vergleich: Ton aus! JP T-Rex Szene gucken, danach Ray Harryhausen Bronzekoloss in Jason und die Argonauten gucken.
Welche Figur wirkt schwerer?
War recht überrascht als ich mir The Most Dangerous Game holte und entdeckte das da noch eine DVD drin ist mit, voila, The Lost World!
Kein Wort davon auf dem Cover.  :algoschaf:
Sobald ich den gesehen habe werd ich mal was zur Qualität schreiben.

Also das mit den Ballerinas auf Koks ist doch mal (vielleicht lustig aber) völlig übertrieben.  :icon_smile:
Der Film war doch seinerzeit von den Effekten Maßstab setzend. Da finde ich den Vergleich schon etwas albern.

Aber erzähl uns ruhig mal was du von The Lost World hältst. Am besten diesmal aber ohne Koks.^^

Don´t worry, be happy!

Cornelius Kappabani

@ Mayoko
Worum es bei dem Vergleich geht ist nicht der Qualität des Rendering oder der Getsalltung und
einzig diese waren Maßstab setzend bei JP, sondern es geht die erzählerische Komponente.
Effekte sind immer schön und gut und gehören zum Film dazu, auch die Weiterentwicklung aber
wenn die Effekte zum Selbstzweck werden Leidet meistens der Film darunter.
Ich fand das hyperspeed herumgezucke vom T-Rex lächerlich.
Ich mein das Mistvieh wog um ca. 7 TONNEN, 13 m land, 4 m Hüfthöhe.


Hab mal "The Lost World" geguckt. Die Qualität ist voll in Ordnung. Klar, gibt kleine Kratzer und Schmutz
aber alles im Rahmen. Das Menüe der DVD ist überigends im JP Design gehalten.  ;)
Ein Paar Extras, zwei Musikspuren (eine gut die andere gut versucht) und ein Audikommentar runden die DVD ab.
Kann den Kauf nur empfelen. Hab den in HH bei Thalia für 5€ oder so mitgenommen.

ratz


[Kann ein Mod die CGI-Diskussion hier rauspulen und in einen extra Thread basteln? Danke!]

Intergalactic Ape-Man

Ich finds prima, daß hier so eine lebhafte Diskussion entstanden ist. Leider bin ich jetzt hemmungslos über meinen Bedtime-Zenit rüber, sonst würde ich liebend gern noch was hinzufügen.

Aber zum CGI, da muß ich unbedingt meine immer wieder gern angebrachte These der Filmwelt anbringen, anhand von Star Wars und dem was George Lucas falsch gemacht hat. Das war ein Gefühl, was mich bei den ersten computerisierten Neuauflagen der alten Trilogie damals im Kino befing. Ich mußte so erkennen, daß es für mich eine Filmrealität gibt, welche auf bestimmten Mechanismen beruht. Modellbau wirkt demnach im Film für mich real. Es ist ein Resultat aus einem jahrelangen Lernprozess vor und hinter der Mattscheibe/Leinwand. Alles was George Lucas nun geglättet und digitalisiert hatte, wirkte für mich nicht mehr zum Film gehörig, weil es in dieser Filmrealität nicht organisch war. Film, ich glaube diebel hat sowas geschrieben, nutzt einfach bestimmte Codes, um Dinge darzustellen. Gutes CGI unterwirft sich etwa diesem Kodex, also fällt es nicht als solches auf. Und das tut es ja wirklich nicht, weil es zumeist genutzt wird, um Schönheitsfehler von Aufnahmen und Schauspielern zu korrigieren. Was CGI aber nicht darf ist der Versuch eine Realität nachzubilden oder am besten noch zu übertrumpfen. Vielleicht ist es mein paranoider Blick, aber ich sehe sehr viel CGI, manchmal einfach nur anhand der Lichtfalls oder Kanten, manchmal wegen der Physik, und dann immer als störend. Gutes CGI sieht man nicht. Richtig schlimm hingegen ist, wenn der Film dann aussieht wie ein Videospiel, egal ob grottig der PS-1 nachempfunden oder nahezu echt wie die aktuellsten Games. Ich will einen Film sehen und kein Spiel spielen. Ich befürchte nun aber, daß genau hier die Schnittstelle zu einer neuen Realität liegt, die ich nie verstehen lernen werde.

Mayoko

Zitat von: Cornelius Kappabani am 19 Mai 2012, 23:16:59
@ Mayoko
Worum es bei dem Vergleich geht ist nicht der Qualität des Rendering oder der Getsalltung und
einzig diese waren Maßstab setzend bei JP, sondern es geht die erzählerische Komponente.
Effekte sind immer schön und gut und gehören zum Film dazu, auch die Weiterentwicklung aber
wenn die Effekte zum Selbstzweck werden Leidet meistens der Film darunter.
Ich fand das hyperspeed herumgezucke vom T-Rex lächerlich.
Ich mein das Mistvieh wog um ca. 7 TONNEN, 13 m land, 4 m Hüfthöhe.
Ist ja alles Geschmacksache, schließlich will ich hier niemanden meine Meinung aufzwingen.
Nur eins ist jetzt mal klar: Wenn ich den Film das nächste mal schaue, achte ich diesmal ganz genau auf das Gewicht vom T-Rex.^^
Ach ja noch was: Effekte zum Selbstzweck finde ich auch kacke. Sehe das also genauso wie du.  ;)

@ratz:
Gehörte jetzt zwar nicht ganz zum Stummfilm aber man muss ja nicht alles nur schwarz/weiß sehen.  :D

Don´t worry, be happy!

Discostu

Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 21 Mai 2012, 01:27:53
Gutes CGI unterwirft sich etwa diesem Kodex, also fällt es nicht als solches auf. Und das tut es ja wirklich nicht, weil es zumeist genutzt wird, um Schönheitsfehler von Aufnahmen und Schauspielern zu korrigieren. Was CGI aber nicht darf ist der Versuch eine Realität nachzubilden oder am besten noch zu übertrumpfen. Vielleicht ist es mein paranoider Blick, aber ich sehe sehr viel CGI, manchmal einfach nur anhand der Lichtfalls oder Kanten, manchmal wegen der Physik, und dann immer als störend. Gutes CGI sieht man nicht.

Sehe ich ganz genau so und zum Glück gibt es noch Regisseure wie Christopher Nolan, die das ähnlich sehen und deshalb versuchen, so viele Effekte wie möglich vor Ort und mit Modellen zu machen. Ich sehe auch den großen Vorteil von CGI darin, Sachen zu entfernen, anstatt sie hinzuzufügen. Als Bruce Wayne in "The Dark Knight" mit seinem Sportwagen den Angriff auf Coleman Reese vereitelt, wurde der Crash mit unterschiedlichen Kameras gleichzeitig aufgezeichnet und diese am Ende aus den Aufnahmen retouchiert. Das sieht man im fertigen Film nicht (außer vielleicht mit Freeze Frame) und macht die Illusion perfekt. Später aber, wenn der Hubschrauber abstürzt, sieht man das CGI deutlich und die Illusion wird dadurch zerstört.

Computeranimierte Stunts können bei mir einfach keine Begeisterung hervorrufen. Wenn sich später in TDK der Truck der Länge nach überschlägt, sieht man einfach, dass das ein echter Stunt war und bei mir hat das ein richtiges "Woah, geiler Stunt!"-Gefühl hervorgerrufen. Das Langweilige an CGI ist einfach, dass plötzlich alles möglich wird. Der Nervenkitzel eines echten Stunts kann damit einfach nicht simuliert werden.

Discostu

Ging es hier auf Seite 2 oder so nicht auch mal um Stummfilme?  :zwangsjacke:

Heute habe ich "Das Cabinet des Dr. Caligari" gesehen. Ich habe immer noch so leichte Probleme, mit den 100 Jahren Abstand fertig zu werden, vor allem Langatmigkeit und Overacting machen mir zu schaffen. Insgesamt dennoch ganz spaßig, vor allem Kulissen und der Caligari-Darsteller haben mir gefallen. Und dass am Ende
Spoiler: zeige
am Ende auch noch einer der ersten Twists der Filmgeschichte kam, habe ich ja mal überhaupt nicht erwartet.


Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Stummfilme bei mir nie über ein 7-8/10 Rating hinauskommen werden, dafür ist die Skala dann doch zu sehr davon beeinflusst, wie sehr mich ein Film "mitreißt", aber ich werde mit Sicherheit immer mal wieder den Versuch wagen.

kami

Zitat von: Discostu
Dr. Caligari" gesehen. Ich habe immer noch so leichte Probleme, mit den 100 Jahren Abstand fertig zu werden, vor allem Langatmigkeit und Overacting machen mir zu schaffen.
Geht mir auch so. Wobei auch Stummfilme so ab Mitte der 20er plötzlich unterhaltsamer werden. Teert und federt mich, aber ich fand z.B. die beiden als eher durchschnittlich abgetanen Garbo-Vehikel FLESH AND THE DEVIL und THE MYSTERIOUS LADY deutlich fesselnder und sehenswerter als Murnaus vielgelobte Werke NOSFERATU und PHANTOM. Dass es nicht am Regisseur liegt, kann man dann an Murnaus visuell berauschenden und zügig erzählten FAUST von 1926 sehen.

Reiben

Entgegen aller Befürchtungen scheint es dieses Jahr doch wieder die Bonner Stummfilmtage zu geben! Zwischenzeitlich war ja mal in der Diskussion, ob sie stattfinden können, aber das hat sich scheinbar erledigt.

Weitere Infos gibt es hier: http://www.film-ist-kultur.de/
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

pm.diebelshausen

4 August 2012, 10:26:25 #136 Letzte Bearbeitung: 4 August 2012, 10:29:21 von pm.diebelshausen
Wie schaut es eigentlich aus mit dem Copyright alter Programmhefte? Wenn das kein Problem ist, kann ich ab und zu mal Scans aus meiner (sehr, sehr langsam wachsenden) Sammlung machen, die dann als PDF auf den OFDb-Server geladen werden und als zusätzliche Infos im Filmeintrag verlinkt werden können - damit der Stummfilm nicht in Vergessenheit gerät.  :wink:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Chowyunfat2

4 August 2012, 12:59:08 #137 Letzte Bearbeitung: 6 August 2012, 21:40:07 von Chowyunfat2
Zitat von: ratz am 31 Januar 2012, 15:45:45Wer auf eine Blu-ray hofft, wird mal wieder enttäuscht (film-unterentwickeltes Deutschland halt), darf aber auf eine Auswertung von Eureka hoffen, die laut Gerüchten die Rechte erworben haben. Vielleicht in der 2. Jahreshälfte? Zusammen mit den Nibelungen? Das wärs!  :D
Und genauso kommt es:

Oktober 2012: Fritz Lang / Die Nibelungen (1924)

November 2012: Dreyer / Passion..(1928)

Zitat von: Amazon Produktinformation Jeanne d’ArcExclusively restored high-definition master presented in the film's original aspect ratio, in 1080p on the Blu-ray

Presented in both 20fps and 24fps playback speeds

Optional audio tracks: a piano score performed by Japanese silent film composer Mie Yanashita (for the 20fps option), and a radical accompaniment by esteemed American avant-garde musician Loren Connors (for the 24fps option)

Newly translated optional English subtitles for Dreyer's original Danish intertitles

The complete "Lo Duca" version of the film - the version (featuring an alternate edit and soundtrack) that circulated in France and around the world for decades before the rediscovery of Dreyer's "director's cut"

Extended illustrated booklet featuring the words of Dreyer, rare archival imagery, and more

Further details to be announced nearer the release date!
Ich bin erstmal ganz zufrieden mit meiner deutschen Jeanne D'Arc-DVD, aber die Nibelungen von 1924 kenne ich noch nicht und ich glaube, das wär' was für mich :love:

Edit: ich sehe grade, das steht ja schon ein paar Wochen in den Ofdb-News, voll übersehen.

Discostu

Zitat von: pm.diebelshausen am  4 August 2012, 10:26:25
Wie schaut es eigentlich aus mit dem Copyright alter Programmhefte? Wenn das kein Problem ist, kann ich ab und zu mal Scans aus meiner (sehr, sehr langsam wachsenden) Sammlung machen, die dann als PDF auf den OFDb-Server geladen werden und als zusätzliche Infos im Filmeintrag verlinkt werden können - damit der Stummfilm nicht in Vergessenheit gerät.  :wink:

Copyright-Inhaber von Text und Bild müssten schon 70 Jahre tot sein, damit die Hefte gemeinfrei sind. Ist zum Teil wahrscheinlich schwer herauszufinden.

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Discostu am  5 August 2012, 11:23:10
Zitat von: pm.diebelshausen am  4 August 2012, 10:26:25
Wie schaut es eigentlich aus mit dem Copyright alter Programmhefte? Wenn das kein Problem ist, kann ich ab und zu mal Scans aus meiner (sehr, sehr langsam wachsenden) Sammlung machen, die dann als PDF auf den OFDb-Server geladen werden und als zusätzliche Infos im Filmeintrag verlinkt werden können - damit der Stummfilm nicht in Vergessenheit gerät.  :wink:

Copyright-Inhaber von Text und Bild müssten schon 70 Jahre tot sein, damit die Hefte gemeinfrei sind. Ist zum Teil wahrscheinlich schwer herauszufinden.

Die Rechte liegen teilweise (z.B. Film-Kurier und Film-Bühne) auch bei Verlagen, die sich aber bei Anfragen oft kooperativ erweisen. Ohne Recherche würde ich da nicht beigehen.

Reiben

Auch 2013 wird es es wieder die Bonner Stummfilmtage geben. Nachdem das Stattfinden im letzten Jahr mit einigen Unsicherheiten im Vorfeld behaftet war, erfreut die jetzige offizielle Ankündigung umso mehr.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

Reiben

.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

ratz


MMeXX


ratz


Ist doch schon ne Weile von Olive (US) erhältlich.

Aber wen interessieren irgendwelche zusammenfantasierten Gründungsmythen zum Behufe der Legitimation der Staatsraison, wenn dieselbe Bude einen deutschen Uber-Klassiker spendiert:

Nosferatu in neuer Restauration von der Murnau-Stiftung, u.a. als Steelbook  :icon_smile:

ZitatEureka! Entertainment and The Masters of Cinema Series are delighted to announce the Halloween 2013 theatrical and home video releases of an eagerly awaited new restoration of F. W. Murnau's legendary silent cinema horror classic Nosferatu: A Symphony of Horror (1919), expertly restored in Germany by the world-renowned Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (FWMS).

This revival of a horror classic, one of the most famous of all silent films, follows Eureka! Entertainment's hugely successful restoration showcases of Fritz Lang's Metropolis (1927) in 2010 and Carl Theodor Dreyer's The Passion of Joan of Arc (1928) in 2012.

Nosferatu's UK theatrical run will be co-ordinated by Eureka! Entertainment and will open in selected cinemas nationwide on Friday October 25, 2013, just in time for Halloween. Blu-ray and DVD releases will follow with a raft of special features to be announced nearer the release date, as part of Eureka! Entertainment's award-winning The Masters of Cinema Series...

The Blu-ray and DVD will follow in November with new special features, and will be available in a SteelBook edition.

cu, r.

Kayfabe

Ein kleiner Lichtblick aus deutschen Landen in doppelter Weise: Filmjuwelen wird offenbar Richard Oswalds Unheimliche Geschichten veröffentlichen. Mal sehen, wie da die Umsetzung wird.
"Mit nichts als Phantasie erschufen wir unsere Welt aus dem Nichts."


MMeXX

Auf der Berlinale wird am 9.2. "Das Cabinet des Dr. Caligari" in neuer Restauration aufgeführt. Die Aufführung wird am 12.2. bei arte ausgestrahlt:
22:05 Uhr Caligari - Wie der Horror ins Kino kam (Dokumentation)
23:00 Das Cabinet des Dr. Caligari

Den Film kann ich nur empfehlen, hat mich ziemlich umgepustet als ich ihn vor ein paar Jahren im Rahmen einer Stummfilmnacht sehen konnte!

MMeXX

Damit es übermorgen auch ja keiner vergisst (ggf. aufzunehmen):

Zitat von: MMeXX am 23 Januar 2014, 20:21:55Auf der Berlinale wird am 9.2. "Das Cabinet des Dr. Caligari" in neuer Restauration aufgeführt. Die Aufführung wird am 12.2. bei arte ausgestrahlt:
22:05 Uhr Caligari - Wie der Horror ins Kino kam (Dokumentation)
23:00 Das Cabinet des Dr. Caligari


Den Film kann ich nur empfehlen, hat mich ziemlich umgepustet als ich ihn vor ein paar Jahren im Rahmen einer Stummfilmnacht sehen konnte!


ratz


Ja-ha!  :icon_mrgreen:

Wer übrigens um Weihnachten herum im TV die wundervoll restaurierten und mit toller Musik versehenen Mutual Comedies von Chaplin verpaßt hat, kann sie in gut 2 Wochen aus Spanien auf Blu-ray ordern! Ob da dann aber auch die z.T. live vor Publikum aufgezeichnete Musik drauf ist (man hört das Publikum lachen!  :icon_smile:), weiß ich nicht, aber das arte-Logo prangt auf dem Cover, von daher...


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