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Mystery-Thriller und Verwandtes

Begonnen von Hedning, 12 Juli 2013, 20:11:34

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Hedning

Hallo,

bin immer auf der Suche nach empfehlenswerten Filmen aus dem Genre Mystery(-Thriller), Herkunft und Entstehungszeit ist weitgehend egal. Das Thrillergenre ist dabei kein Muss. Was mir an Genre-Referenzwerken vorschwebt, wäre etwa "Images" von Robert Altman, "The Wicker Man" von Robin Hardy, "Perfect Blue" von Satoshi Kon oder "Lost Highway" von David Lynch.

Leider ist es mir unmöglich, alles, was ich aus dem Bereich kenne, aufzuzählen. Vielleicht kann der eine oder andere mir ja noch was Gutes nennen. Vor allem aus den letzten Jahren gibt es sicher vieles, was ich noch nicht kenne.

soisdas

Sieben  :icon_mrgreen:

Spaß beiseite. Auch wenn ich davon ausgehe, dass du die beiden schon kennst, möchte ich Hanekes "Das weiße Band" und "Caché" unbedingt empfehlen. Beide Filme verlangen dem Zuschauer etwas Köpfchen ab und sind meiner Meinung nach exzellent besetzt. Zudem ist speziell "Das weiße Band" wunderschön gefilmt.
Positiv im Gedächtnis ist mir aber auch "Der Maschinist" geblieben, in erster Linie durch eine recht beeindruckende darstellerische und körperliche Leistung von Christian Bale, aber auch durch eine interessante und spannende Geschichte.
Wenn man sich mit Christopher Nolans Art, Filme zu machen, anfreunden kann, kann ein Blick in seine Filmografie nicht schaden. Der liebt es, verschachtelte Plots auf Film zu bannen, zum Teil aber leicht zu durchschauen ("The Prestige" etwa). Jedenfalls sind sie in der Regel sehr gut ausgestattet, besetzt und recht spannend.

Nicht unerwähnt möchte ich die Miniserie "Riget" aka "Hospital der Geister" lassen. Die würde ich aber nicht als reine Mysteryserie sehen, da die Grenzen zu Drama und auch Komödie fließend sind, vor allem im späteren Verlauf. Jedenfalls finde ich den Stil und die Experimentierfreude, die von Trier hier an den Tag legt, sehr ansprechend.

Ansonsten fallen mir im Moment nur Filme ein, von denen ich weiß, dass du sie nicht magst.  :icon_razz: Übrigens musste ich gerade beim Überfliegen meiner Sammlung feststellen, dass ich erschreckend wenige Filme aus dem Genre besitze.

Chili Palmer


Wahrscheinlich kennst du sie schon; spontan fallen mir da

Sam Raimis The Gift,

Mathieu Kassovitz' Gothika,

Richard Kellys Donnie Darko,

Roland Suso Richters The I Inside,

Mark Pellingtons The Mothman Prophecies,

Kiyoshi Kurosawas Kairo,

Iain Softleys The Skeleton Key

und Kevin Smiths Red State ein.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Hedning

12 Juli 2013, 21:29:34 #3 Letzte Bearbeitung: 12 Juli 2013, 21:31:10 von Hedning
Vielen Dank für eure Tips!

Sieben halte ich ja nicht für den großen Wurf, als der er immer dargestellt wird. Haneke mag ich wegen seiner ätzenden Moralpredigt Funny Games nicht besonders, aber zumindest Caché wollte ich mir schon mal ansehen. Von Nolan finde ich Insomnia recht gut, die anderen haben mich nicht so begeistert. Der Maschinist hat mir ganz gut gefallen. Hospital der Geister habe ich schon lange im Auge. Ich hoffe, das hat nicht zu viele Dogma-Elemente. Ansonsten frage ich mich gerade, welche Filme das sind, die ich nicht mag, da es aus dem Genre nicht so viele Exemplare gibt, die mir gar nicht gefallen.

Von Chilis Tipps kenne ich doch so einige (Kairo ist ganz große Klasse), aber The Gift habe ich meiner Erinnerung nach noch nie vollständig gesehen und The I Inside, The Skeleton Key und Red State noch gar nicht, also bin ich schon mal ein Stück weiter!

Weitere Hinweise sind natürlich sehr willkommen.

Edit: The Skeleton Key kenne ich ja doch, hier war mir nur der deutsche Titel geläufig. Hat mich damals im Kino nicht so überzeugt, aber würde ich heute vielleicht positiver aufnehmen.

soisdas

12 Juli 2013, 21:50:15 #4 Letzte Bearbeitung: 12 Juli 2013, 22:01:24 von soisdas
Zitat von: Hedning am 12 Juli 2013, 21:29:34
Ansonsten frage ich mich gerade, welche Filme das sind, die ich nicht mag, da es aus dem Genre nicht so viele Exemplare gibt, die mir gar nicht gefallen.
Sieben z.B.  und wenn ich das recht in Erinnerung habe, warst du von Gyllenhaals Spiel in Donnie Darko auch nicht sonderlich begeistert.  :icon_mrgreen: Ist aber auch nicht so wichtig.

Zitat von: Hedning am 12 Juli 2013, 21:29:34Hospital der Geister habe ich schon lange im Auge. Ich hoffe, das hat nicht zu viele Dogma-Elemente.
Ganz abstreiten kann man den Einfluss sicher nicht, etwa bei der Kameraarbeit, aber die meisten so genannten Regeln werden gebrochen. Also eher nicht.

/edit Was Haneke angeht: Die beiden genannten Filme sind weit von einer Moralpredigt entfernt, sondern schlussendlich sogar eher das Gegenteil. Schwer, das näher zu beschreiben, ohne dir seine Herangehensweise kaputtzumachen. Ich würde den Versuch wagen. Sagt sich aber natürlich leichter, wenn man die Filme mag.  ;)


Hedning

Donnie Darko ist auch so ein Film, den ich heute vielleicht etwas positiver sehen würde. Den Gyllenhaal mag ich jedoch nach wie vor nicht besonders.

Chili Palmer


Kleine, aber feine Ergänzungen; mit

Nimród Antals Kontroll,
William Friedkins Bug und
Lars von Triers Antichrist

kannst du bestimmt was anfangen.

"Kontroll" ist lustig-düster-bizarr, "Bug", obwohl ein Spätwerk, wie ein psychosexuelles Frühwerk von Cronenberg, und "Antichrist" hat alles, nur keine Dogma-Elemente.  :icon_smile:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

PierrotLeFou

12 Juli 2013, 23:33:11 #7 Letzte Bearbeitung: 13 Juli 2013, 01:32:11 von PierrotLeFou
Mir fallen jetzt auf Anhieb nur ältere Titel ein, die du vermutlich größtenteils kennen dürftest... vielleicht ist ja trotzdem noch was dabei:


Tanz der toten Seelen (1962) - Junge Frau erlebt nach einem Autounfall in einem Zwischenreich zwischen Leben und Tod Unheimliches... richtungsweisender Low Budget Klassiker - oft genug schlechter nachgeahmt.

Die 27. Etage (1965) - Dmytryks vielleicht bekanntester Thriller: Gregory Peck ohne Gedächtnis sieht sich dubiosen Typen und Machenschaften ausgesetzt ohne zu wissen, weshalb und warum. Walter Matthau hilft ihm bei der Aufklärung...

Ein Drittel der Nacht (1971) - Zulawskis Weltkriegsdrama mit zunehmend surrealen Zügen und einer ins Religiöse übersteigerten Pointe am Ende... (Generell natürlich noch einiges von Zulawski, aber den hast du wohl eh relativ vollständig gesehen... :00000109:)

Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973) - Tolle Farbdramaturgie und Montage im mysteriösen Okkult-Thriller fatal missverstandener Vorahnungen und Visionen. Von Roeg nach De Maurier...

Sanatorium zur Todesanzeige (1973) - Die Reise zum sterbenden bzw. nicht sterbenden Vater als Reise durch die Zeit und in den Tod... nach Erzählungen von Bruno Schulz...

Céline und Julie fahren Boot (1974) - So schlichter, wie wundervoller Film von Rivette, der einmal mehr mit Überlänge daherkommt... passt zwar nur so halb, weil Improvisation, Humor und Leichtfüßigkeit dominieren, aber die Geschichte von zwei Frauen, die über den Genuss von Bonbons (Proust oder LSD?) Erinnerungen an eine sich stets wiederholende Tragödie in einem einsamen Haus erleben und die Ereignisse fortan beeinflussen, ist durchaus auch extrem mysteriös...

De Komst van Joachim Stiller (1976) - Briefe und ein mysteriöser Fremder verändern das Leben des Protagonisten... Kümels Verfilmung eines Romans von Lampo (der auch die holländische Übersetzund von Rays "Malpertuis" anfertigte, den Kümel ebenfalls verfilmte)... nicht so gut wie Kümels Klassiker "Blut an den Lippen" & "Malpertuis", aber immerhin doppelt so lang...

Der Mieter (1976) - Phantastische Satire über die Existenz als Außenseiter in einer kalten Gesellschaft: Polanski verfällt dem Wahn, seine Nachbarn würden ihn die Rolle der aus dem Fenster gesprungenen Vormieterin drängen...

Providence (1977) - Resnais Lovecraft-Hommage mit einem herausragenden John Gielgud als leidgeprüfter Schriftsteller, der zwischen Alkoholismus und Verstopfung in finsterer Nacht seine tragische Familiengeschichte zu einem phantastischen Werwolfs-/Gerichtsthriller-/Familiendrama-Werk umschreibt, in dem Realität und Fantasie vielschichtigen Vermischungen unterliegen. Meisterwerk!

Die letzte Flut (1977) - Richard Chamberlain als Strafverteidiger einiger Aborigines sieht sich in Weirs Film mit einer möglichen Apokalypse konfrontiert. (Picknick am Valentinstag wäre auch empfehlenswert...)

Der 4. Mann (1983) - Verhoevens Erotikthriller mit phantastischem Einschlag...

Die Schöne Gefangene (1983) - Film noir, S/M, Surrealismus & Vampirismus à la Robbe-Grillet...

Jacob's Ladder (1990) - Jacob Singer (Tim Robbins) erklimmt als Ex-Philosophiestudent, Vietnam-Heimkehrer & Postbote zwischen dem paradiesischen Big Apple und Vietnam und der Drogenhölle die Jakobsleiter mit Hilfestellung vom engelhaften Masseur und Meister Eckhart-Experten Danny Aiello... Gescheiter Esokitsch von hoher handwerklicher Qualität mit Plottwist...

Kafka (1991) - Soderbergh macht Kafka in einer teilweise expressionistischen Inszenierung zum Helden einer kafkaesken Story mit Bezügen zu Kafkas Werk...

Jenseits der Träume (1998) - Neil Jordans psychik link-Thriller zwischen Märchen, Horrorfilm und Drama: Annette Benning kommt in ihren Träumen dem wahnsinnigen Entführer ihrer Tochter auf die Schliche... hübsche Bilder, spannend, ein bisschen blöd...

Blood Tea and Red String (2006) - Surreale stop motion-Fabel über Mäuse und Vögel, die sich um eine Puppe und das aus dem ihr eingepflanzten Ei schlüpfenden Geschöpf streiten... Undurchsichtig, bizarr und hübsch.

The Hideout (2007) - Eher unbekannter und nicht so gut erhältlicher Film von Pupi Avati... nicht so toll wie seine großen Klassiker, aber sehr mysteriös und creepy und ein wenig an "La Casa dalle Finestre che ridono" erinnernd...



Angel Heart, Barton Fink dürften auf jeden Fall bekannt sein, nehme ich mal an...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Hedning

13 Juli 2013, 00:05:10 #8 Letzte Bearbeitung: 13 Juli 2013, 00:35:01 von Hedning
Sehr gute Tipps, einiges kenne ich schon (u. a. Angel Heart, Barton Fink, Gondeln, Flut, Jacob, Jenseits der Träume). Was Zulawski angeht, da habe ich noch Nachholbedarf. Tanz der toten Seelen und Der Mieter gehören zu meinen Lieblingsfilmen. Auch den vierten Mann und Kafka mag ich sehr gerne. Beim Rest muss ich mal gucken, wie ich da rankomme, klingt jedenfalls alles sehr interessant.

Edit: "Céline und Julie fahren Boot", "Sanatorium zur Todesanzeige" und "Die schöne Gefangene" habe ich mal aus UK geordert. Bin sehr gespannt.

RoboLuster

Passt jetzt wahrscheinlich nicht ganz zur Anfrage, aber da ich bischen weiß, was du so guckst, meine ich das Next of Kin, bzw Montclare dir gefallen könnte.

http://www.ofdb.de/film/21034,Montclare---Erbe-des-Grauens


Julia's Eyes kannst du auch mal versuchen.

http://www.ofdb.de/film/200501,Julia%27s-Eyes
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Hedning

13 Juli 2013, 00:45:00 #10 Letzte Bearbeitung: 13 Juli 2013, 00:50:46 von Hedning
Danke für deine Tipps, Montclare kenne ich. Ich glaube, dass ich den ganz gut fand. Julia's Eyes habe ich auf BD, noch nicht gesehen.

Zitat von: Chili Palmer am 12 Juli 2013, 23:32:05
Nimród Antals Kontroll,
William Friedkins Bug und
Lars von Triers Antichrist

Vielen Dank auch dafür, Kontroll ist so ein Film, den ich schon ewig vorliegen habe und immer vor mir herschiebe :icon_redface: Bug habe ich auch auf DVD, aber da habe ich Abspielprobleme, obwohl die DVD in Ordnung zu sein scheint. Muss die mal auf einem anderen Player probieren. Antichrist kenne ich und weiß ehrlich gesagt bis heute nicht, was ich davon halten soll. Da ist eine Zweitsichtung erforderlich.

PierrotLeFou

Zitat von: Hedning am 13 Juli 2013, 00:05:10
Edit: "Céline und Julie fahren Boot", "Sanatorium zur Todesanzeige" und "Die schöne Gefangene" habe ich mal aus UK geordert. Bin sehr gespannt.

Bin mal gespannt, ob sie Dir gefallen... der Robbe-Grillet wirkt vielleicht ein bisschen bemüht, angestrengt und konstruiert (stärker noch als frühere seiner Filme), der Rivette ist typischer Rivette und kommt mit episodenhafter, unverbindlicher und etwas gemächlicher Dramaturgie daher. Beides ist sicher nicht jedermanns Sache, aber ich denke, dass sie deinen Nerv durchaus treffen könnten... Sollte dir der Rivette zusagen, wären auch gleich die anderen drei Beiträge seiner phantastischen Tetralogie Scénes de la vie parallèle erwähnenswert: "Unsterbliches Duell" (1976), "Nordwestwind" (1976) (der ein bisschen was von Rollin hat) und "Die Geschichte von Marie und Julien" (2003)...
Der Has hingegen muss dir eigentlich auf jeden Fall gefallen, da bin ich mir recht sicher... ;)

Schade, dass gerade "Providence" so schwer zu bekommen ist - ich bin froh, da die arte-Austrahlung auf VHS zu haben... der lohnt sich nämlich wirklich ungemein! Manchmal taucht er immerhin auf youtube auf... ;)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Chili Palmer


Ein paar Neuere hätte ich noch;

Werner Herzogs Variante von Ferraras Bad Lieutenant,
Mark Romaneks stilisierter One Hour Photo,
Clive Gordons realistisch-unangenehmer Cargo,
das von zwei völlig unterschiedlich arbeitenden Regisseuren betreute Body-Snatcher-Remake Invasion,
Bill Paxtons Frailty
und Scorseses gekonnter Inselspuk Shutter Island.

Und wenn es in den modernen Horrorbereich hineinspielen darf, wären

Ti Wests (The House of the Devil, The Innkeepers),
und James Wans Filme (Dead Silence, Insidious)
sowie Wes Cravens untypischer Teeniehorror My Soul To Take einen Blick wert.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

RoboLuster

13 Juli 2013, 16:40:56 #13 Letzte Bearbeitung: 13 Juli 2013, 17:35:01 von RoboLuster
Mir gefällt ja "Bless the Child", stehe ich aber ziemlich alleine da. ;)  

http://www.ofdb.de/film/3663,Die-Prophezeiung


Und einer meiner Lieblingsfilme, sogar mit Ashley Judd, "Eye of the Beholder". Den hab ich das 1. Mal im ZDF Montagskino gesehen, und nie mehr vergessen. Die Szene in Glockenturm ist der Wahnsinn. Und Ashley Judd spielt, für mich, die Rolle ihre Lebens.

http://www.ofdb.de/film/3965,Das-Auge---Eye-of-the-Beholder


"Fragile" kennst du wahrscheinlich auch.  http://www.ofdb.de/film/69651,Fragile---A-Ghost-Story

"Dark Country" hat mir sehr gut gefallen. http://www.ofdb.de/film/172184,The-Dark-Country

"Painless" darf ich nicht vergessen zu erwähnen (mal wieder, der hat hier auch nen Thread  ;) )  http://www.ofdb.de/film/225081,Painless---Die-Wahrheit-ist-schmerzhaft

"The Awakening" habe ich zuletzt auch gesehen, und fand ihn mehr als ok. http://www.ofdb.de/film/214512,The-Awakening---Geister-der-Vergangenheit

"Babycall" scheint auch nicht gut anzukommen, dabei ist der nicht uninteressant. Naja, mir hat er gefallen, und Noomi Rapace spielt die gehetzte Mutter, mit einer Motorik, die einem Raubvogel zur Ehre gereicht. Der Film ist nicht grandios, aber Noomi schon.

http://www.ofdb.de/film/204280,Babycall    (Jo, dass in der ofdb der falsche Cast zum Film steht, dürfte ihm auch nicht gut tun).


"Darkness" kennst du bestimmt...  http://www.ofdb.de/film/19003,Darkness

"Abandoned" bestimmt auch... http://www.ofdb.de/film/105986,The-Abandoned---Die-Verlassenen
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

pm.diebelshausen

13 Juli 2013, 22:32:15 #14 Letzte Bearbeitung: 13 Juli 2013, 22:35:39 von pm.diebelshausen
Wegen Lynch selbstverständlich Inland Empire, der für mich konsequenteste Lynch, da ist Mulholland Drive richtig kommerziell.

Den koreanischen Antarctic Journal (Namgeuk-ilgi) mag ich sehr. Überzeugende Inszenierung in der Eiswüste und eine Psychologie, die trotz gewisser Verstiegenheit an Poe rankommt.

Barton Fink ist ein Unikum, nicht nur wegen der Coens, sondern auch innerhalb ihres Werks. Könnte man vielleicht im Doppelpack mit Soderbergs Kafka anschauen und bekommt dann einen schönen Abend mit Krimi, Thriller, Mystery und Surrealismus.

Der Maschinist trifft ganz gut Deine Zielbeispiele. Sehr dichter Film ohne Firlefanz und mit einem großartigen Christian Bale.

Die Mini-Serie The Lost Room kann ich nur immer wieder empfehlen. Da bekommst Du Thriller, Mystery, bissl Action, bissl Humor und alles vom Feinsten. Macht süchtig, sollte Dir gut gefallen, wird Dich wohl ärgern, wenn's rum ist.

Gemini - Tödlicher Zwilling (Sôseiji) ist einer der markanteren J-Horror-Filme und kein uninspirierter Abklatsch mit dead wet girls. Bei Shin'ya Tsukamoto kannst Du Dich vielleicht noch mehr umsehen, Vital z.B. ist absolut empfehlenswert und filmisch noch eine Klasse besser als Gemini.

Von Kiyoshi Kurosawa lege ich Dir mal Loft (Rofuto) nahe. Der benutzt zwar (sofern das überhaupt eine sinnvolle Einschränkung ist) altbekannte J-Horror-Techniken, schafft damit aber tatsächlich eine höchst unangenehme, beunruhigende Atmosphäre.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Hedning

@pm: Das kenne ich alles, außer The Lost Room (wird besorgt), vielen Dank dafür! Von Tsukamoto habe ich schon so einiges gesehen, wobei Gemini mich bislang am meisten beeindruckt hat. Was Lynch angeht, Inland Empire hat sehr faszinierende Momente, aber m. E. merkt man schon stark, dass da einiges zusammengesetzt wurde, was ursprünglich nicht zusammenhängend geplant war - so zumindest mein Wissensstand. Jedenfalls haben Laura Dern und Grace Zabriskie mir da sehr gefallen. Trotzdem bevorzuge ich Blue Velvet, Lost Highway und Mulholland Drive.

@Robo: Die Prophezeiung kenne ich, ist mir aber nicht besonders markant in Erinnerung geblieben. Die meisten kenne ich aber nicht, vielen Dank. The Abandoned finde ich sehr gelungen, wie überhaupt so einiges im neueren spanischen Horror.

@Chili: Auch an dich noch mal vielen Dank, Shutter Island war nicht ganz mein Fall, aber Dead Silence habe ich sehr genossen. Die anderen Filme muss ich mal recherchieren.


Intergalactic Ape-Man

Hast du dir Parapsycho schon gegeben? Der hat imho entgegen der landläufigen Meinung echte Qualitäten. Gerade weil er nicht so sehr Horror ist, wie manche es vielleicht erwartet haben.

Hedning

16 Juli 2013, 02:43:31 #17 Letzte Bearbeitung: 16 Juli 2013, 02:47:22 von Hedning
Klar, einheimisches Genrekino hat bei mir Priorität. Fand ich sehr originell und ansprechend. Hätte ich eigentlich mal rezensieren sollen, der ist bislang bei der OFDb ja wenig kommentiert worden.

P. S. Was hat denn Herr Trebbin da für einen Schwachsinn abgesondert? :doof:

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Hedning am 16 Juli 2013, 02:43:31
P. S. Was hat denn Herr Trebbin da für einen Schwachsinn abgesondert? :doof:

Das sind so die Reviews, deren Grundlage auch ein Trailer und ein Artikel in der Bild sein könnten.  :icon_mrgreen:

soisdas

Zitat von: Hedning am 12 Juli 2013, 21:29:34Ich hoffe, das hat nicht zu viele Dogma-Elemente.
Sorry, dass ich den Thread mal dafür missbrauche, aber mir ist gerade über einige Umwege eine Frage in den Sinn gekommen. Was spricht aus deiner Sicht eigentlich dagegen?

Hedning

Ich mag wohlkomponierte Bilder und ruhige, durchdachte Einstellungen mehr als so ein Handkamera-Gewackel, aber vielleicht denke ich da auch zu klischeehaft.

soisdas

15 August 2013, 19:24:54 #21 Letzte Bearbeitung: 15 August 2013, 20:17:32 von soisdas
Ja, leider ist das oft die fast schon logische Konsequenz aus dem Einsatz einer Handkamera. Ich finde aber die Idee, die dahinter steht, sehr bereichernd für das Medium, da es zum Beispiel durch zurückhaltende Musik und natürliche Beleuchtung interessante Möglichkeiten für die Darstellung von Dramatik und Ästhetik eröffnet. Voraussetzung dafür ist natürlich auch immer ein fähiger Regisseur. Aber ich schweife ab. Mich hat nur interessiert, was du darüber denkst.  :icon_smile:

Achja, falls jemand auf die Idee kommen sollte, mich in dem Zusammenhang auf meine Signatur hinzuweisen: ich mag das andere Extrem mindestens genauso.  :icon_mrgreen:

Pinhead_X

We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

MMeXX

Zitat von: Pinhead_X am 17 November 2013, 16:53:46Angel Heart natürlich! http://www.ofdb.de/film/1746,Angel-Heart

Zitat von: PierrotLeFou am 12 Juli 2013, 23:33:11
[...]Angel Heart, Barton Fink dürften auf jeden Fall bekannt sein, nehme ich mal an...
Zitat von: Hedning am 13 Juli 2013, 00:05:10
Sehr gute Tipps, einiges kenne ich schon (u. a. Angel Heart[...]

Fastmachine

Von Polanski kennst Du vermutlich schon die entsprechenden Filme, aber wenn nicht, dann könnten Dich DIE NEUN PFORTEN interessieren.

Auch einiges von Ken Russel lohnt sich:
GOTHIC - Eine Phantasie (nach einer wahren Begebenheit) über die Ursprünge der Schauerromantik.

und

ALTERED STATES (DER HÖLLENTRIP) - Ein wissenschaftlichen Experiment geht an die Grenzen und Ursprünge des Geistes.

Schwarzeneggers END OF DAYS geht das Mystery-Genre dann auf urarnoldsche Weise an. Ist schon ein bisschen wieder vergessen der Film.
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

Hedning

Danke an euch beide. "Angel Heart" ist mir wie gesagt schon bekannt, nicht schlecht. "Die neun Pforten" kenne ich und mag den ehrlich gesagt nicht besonders. "Gothic" ist auf jeden Fall sehr interessant, wenn auch nicht 100% mein Fall; "Altered States", von dem ich mir recht viel erwarte, habe ich mir kürzlich auf BD angeschafft und Schwarzenegger mag ich nicht, aber ich gehe dem Titel trotzdem mal nach.

Hedning

Ein paar Sachen habe ich mittlerweile gesehen, nochmals an alle vielen Dank für die Tipps! Ich bleibe dran ...

- Das Sanatorium zur Todesanzeige
Teils wunderschöne Bilder, in denen ich mich jedoch etwas verloren fühlte (was ja auch eigentlich so sein soll in dem Genre - hier war es schon sehr undurchdringlich). Kam mir fast vor, als ob die Literaturvorlage vorausgesetzt würde. Sehr schöne Restauration (UK-DVD).

- Céline und Julie fahren Boot
Die Grundidee, dass die zwei Protagonistinnen per Zauberdrogen in die Thriller-/Dramahandlung in der alten Villa einsteigen, finde ich großartig und von darstellerischer Seite ist Rivettes langer Schinken ebenfalls reizvoll, besonders Dominique Labourier hat sich hier in mein Herz gespielt. Allerdings wird in der zweiten Hälfte doch ein bisschen viel rumgealbert- und -gekichert, das hat natürlich aus der Figurencharakteristik heraus seine Berechtigung, trotzdem bremst es den Film etwas aus. Trotzdem sehr lohnende Sichtung.

- The Lost Room
Durchaus spannende kleine Serie, gegen die gerade genannten Filme natürlich geradezu konventionell, aber hat Spaß gemacht.


PierrotLeFou

Zitat von: Hedning am 29 Januar 2014, 23:20:58
Ein paar Sachen habe ich mittlerweile gesehen, nochmals an alle vielen Dank für die Tipps! Ich bleibe dran ...

- Das Sanatorium zur Todesanzeige
Teils wunderschöne Bilder, in denen ich mich jedoch etwas verloren fühlte (was ja auch eigentlich so sein soll in dem Genre - hier war es schon sehr undurchdringlich). Kam mir fast vor, als ob die Literaturvorlage vorausgesetzt würde. Sehr schöne Restauration (UK-DVD).
Auf jeden Fall... beim ersten Mal war ich auch sehr irritiert und hilflos, aber nach Lektüre der Erzählung und weiterer Erzählungen von Schulz war das Ganze dann schon ein bisschen klarer.
Sehr empfehlen kann ich die Ausgabe "Die Zimtläden und alle anderen Erzählungen", in der u. a. der Band "Sanatorium zur Todesanzeige" enthalten ist, auf dessen Geschichten - vor allem natürlich die Titelgeschichte - sich Has gestürzt hat. Intensiv habe ich mich damit auch nicht auseinandergesetzt, aber ich denke, dass bei guter Kenntnis von Leben und Werk des Schriftstellers Bruno Schulz dem Film noch viel mehr zu entnehmen ist... auf jeden Fall ist es ein Film, mit dem man arbeiten "muss" und der das Werk von Schulz durchaus kommentierend und interpretierend umsetzt...


Zitat- Céline und Julie fahren Boot
Die Grundidee, dass die zwei Protagonistinnen per Zauberdrogen in die Thriller-/Dramahandlung in der alten Villa einsteigen, finde ich großartig und von darstellerischer Seite ist Rivettes langer Schinken ebenfalls reizvoll, besonders Dominique Labourier hat sich hier in mein Herz gespielt. Allerdings wird in der zweiten Hälfte doch ein bisschen viel rumgealbert- und -gekichert, das hat natürlich aus der Figurencharakteristik heraus seine Berechtigung, trotzdem bremst es den Film etwas aus. Trotzdem sehr lohnende Sichtung.
Ja, diese Frauenfiguren samt ihren Marx-Brothers-Anleihen haben schon recht viel von Chytilovas "Tausendschönchen" an sich, wobei ich den moralischen Impetus bei Rivette aber als weniger widersprüchlich und letztlich gelungener empfinde...
Aber wenn dir Rivette zusagt, dann sind als mysteriöse, geheimnisvolle Verschwörungs- & Intrigenspielchen auf jeden Fall auch "Paris gehört uns" (1960), "Out 1" (1971), "An der Nordbrücke" (1981), "Merry-Go-Round" (1981, mit Joe Dallesandro & Maria Schneider) und "Geheimsache" (1998), sowie - als phantastischere, unwirklichere Streifen - "Unsterbliches Duell" (1976) [etwas düsterer und steifer], "Nordwestwind" (1976) und "Die Geschichte von Marie und Julien" (2003) empfehlenswert...
Rivette ist ohnehin einer meiner absoluten Lieblingsregisseure, der sich in seinen 23 Spielfilmen keinen einzigen Ausrutscher geleistet hat... :love:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Hedning

Ja, an Rivette werde ich auf jeden Fall dranbleiben.

miou-miou

Da du im Anfangs-Post den Wicker Man erwähnst, möchte ich dich mal auf diesen Film aufmerksam machen, der Elemente aus Folk-Horror mit Endzeitdrama vermischt (und der sehr mysteriös ist):

The Fifth Season
http://www.imdb.com/title/tt2298820/?ref_=fn_al_tt_2
http://www.ofdb.de/film/230048,Cinqui%C3%A8me-saison-La

http://www.critic.de/film/the-fifth-season-4954/

Ich habe ihn auf einem Festival gesehen. Veröffentlichung gibt es bisher noch keine, es wäre aber sehr schade, wenn das so bleibt, da der Film visuell ganz groß ist.
"I saw three of these dusters a short time ago, they were waiting for a train. Inside the dusters, there were three men. Inside the men, there were three bullets."

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