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Filmhintergründe, -fakten und andere coole Artikel rund um den Film

Begonnen von Newendyke, 7 Mai 2014, 13:33:56

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Newendyke

Wir haben ja schon einen Thread "Schlagzeilen der Stars", der hin und wieder ganz nette Artikel bereit hält. Daher dachte ich mir, "Gehen wir doch noch einen Schritt näher an den Fokus von GF.com heran". Es gibt zahlreiche, sehr gute Hintergrundinfos zu unser aller liebsten Hobby, ebenso sehr schöne Begriffserklärungen zu technischen Details (Bildformat etc.) und einfach nur Reportagen zum Film. Ich möchte diese gerne hier posten und somit ein kleines Nachschlagewerk aufbauen.

Mit der Film Studies 101-Reihe des Empire Magazines mache ich mal den Anfang:
Bildformate
http://www.empireonline.com/features/film-studies-101-aspect-ratios

Begriffserklärung von Kameraeinstellungen, -fahrten
http://www.empireonline.com/features/film-studies-101-camera-shots-styles

Produktionsvokabular
http://www.empireonline.com/features/film-studies-101-film-terms-explained




"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Newendyke

2 sehr informative Artikel über Burton's Batman:
http://au.ign.com/articles/2014/05/07/how-burtons-batman-changed-hollywood

http://www.empireonline.com/features/empire-classic-feature-batman

Wow! Gehört wieder mal in die Kategorie, "Solange ist das schon her?!", der Film hat nun auch schon 25 Jahre auf dem Buckel!!!


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Newendyke



"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Newendyke

20 Mai 2014, 11:48:49 #3 Letzte Bearbeitung: 23 Mai 2014, 10:58:44 von Newendyke
Ein richtig feiner Artikel über "Indiana Jones und der Tempel des Todes":
http://www.aintitcool.com/node/67383

Der Ansatz des Autors, dass Indy bis zum Ende des 2. Akts mehr von einem Bösewicht als von einem Helden hat ("He is Belloq."), finde ich sehr gut und so habe ich es selbst noch nie betrachtet. Aber wenn man mal alle Stücke, die Quint anspricht, zusammensetzt, dann macht das durchaus Sinn. Und ja, ich bin wohl auch einer der Wenigen, der der Meinung ist, dass die ersten 3 Filme auf Augenhöhe sind (wobei natürlich Teil 1 immer den Bonus eines Originals inne haben wird!) - das Schöne bei der Original-Trilogie ist, das es mindestens 2 Szenen je Film gibt, bei denen ich einfach nur aufspringen und Indy zujubeln möchte, und das obwohl ich die Filme mittlerweile im Schlaf mitsprechen kann und x-Mal gesehen habe. Zudem ist jeder Teil irgendwie anders:
Jäger des verlorenen Schatzes - eines, wenn nicht sogar DAS Action-Abenteuer-definierende Spektakel der Filmgeschichte mit locker 10 Mal so vielen filmhistorischen Zitaten als manch ein Blockbuster von heute in 150 Minuten packen könnte. Klassisches Held-mit-Herz-Subgenre!
Tempel des Todes - Exotische Sets, die lärmende Diva (ich glaub, seit den Dschungelcamp-Pomeranzen habe ich mehr Sympathie für Willies Gebaren!), ein kleiner Junge, der dem Held bis in die Hölle folgt und vielleicht auch das Herz und die Seele des Films ist, und die Achterbahn-Lorenfahrt, um ein kleines Dorf zu retten! Fantasy-Höhlen-Action vom Feinsten!
Der letzte Kreuzzug - Henry Jones sr.!!! Der Abschluss der Trilogie nimmt sich selbst auf die Schippe ohne seine Ikone ins Lächerliche zu ziehen, bringt uns die comichaften Nazi-Schergen zurück und hat gefühlt mehr Action zu bieten, als beide Vorgänger zusammen. So muss Action-Komödie!
Und es geht sogar soweit, dass Spielberg in dieser Trilogie viele Kameraeinstellungen das erste Mal ausprobiert hat, die er im Verlauf seiner Karriere immer und immer wieder "recycelt" hat - z. B. vom "Jäger" einige Einstellungen vom Truck-Kampf habe ich letztens erst wieder in Tim & Struppi in der Verfolgungsjagd-Sequenz entdeckt.

Ein Interview mit Frank Marshall (Produzent von Indy, Star Wars, Zurück in die Zukunft und und und) zur Entstehung von "Tempel" inkl. Produktionsfotos aus Marshalls Archiv:
http://www.aintitcool.com/node/67370

EDIT:

Nachtrag zu Tempel des Todes - ein Interview mit Drew Struzan inkl. unveröffentlichter Posterentwürfe (übrigens ist er im Gespräch das Poster für EVII zu zeichnen!!!):
http://www.aintitcool.com/node/67398

EDIT 2:

Vergleich eines ersten Drehbuchentwurfs mit dem Film:
http://www.aintitcool.com/node/67431


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Mr. Blonde



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Newendyke

Zitat von: Mr. Blonde am 21 Mai 2014, 04:47:52
Schöner Thread. ;)

Eignet sich auch hervorragend zum Posten anderer User mit nützlichen Infos und interessanten Anekdoten... aber ich mach gerne mal mit meiner one-man-show weiter:

The History of Movie Trailers
https://www.youtube.com/watch?v=oytYLm1OTcM&index=2&list=FLagqMLqdc15c2u2bqm5F8-A


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Mr. Blonde

Hab den Thread erst gestern entdeckt. ;) Der könnte schon fast woanders hin, schließlich ist das ja gar nicht Offtopic.

Ich hatte zwar einen entsprechenden Thread vor Ewigkeiten gestartet, aber hier kann ich ja nochmal nachfragen, ob den jemand gesehen hat? In dem Film geht es um Analoge und Digitale Aufnahmen und sehr viele illustre Leute kommen dort zu Wort, und sprechen sich über ihre Vorlieben aus.

Side By Side Official Trailer #1 (2012) Film Documentary Movie HD



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Newendyke

Oh ja, den thread zu dem Film habe ich auch noch in Erinnerung, danke Blonde, werde den mir gleich mal auf meine watch list setzen! Muss eh mal wieder mehr nach Film-Dokus stöbern, wie z. B. die Doku über Marion "Casting Goddess" Dougherty.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Newendyke

J.R.R. Tolkien gab 1958 eine Lesung in Holland vor 200 ausgewählten Mittelerde-Fans. Der Sammler und Tolkien-Experte Rene van Rossenberg hat in den 90ern die Aufnahmen der Lesung gefunden, auf der Tolkien u. a. über die Bedeutung der Ringe-Trilogie spricht und ein Gedicht in elfisch vorträgt.

Derzeit ist man damit beschäftigt die Aufnahmen zu restaurieren und Stück für Stück der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein kleiner Auszug:
https://www.youtube.com/watch?v=cC1jXlECkJk

Und hier das Projekt inkl. Mailinglist, um über den Verlauf des Projekts informiert zu werden:
http://thelostpoem.mymiddleearth.com/


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Mr. Blonde

Ein cooler Artikel von 2012, der zusammenfasst, warum "Last Action Hero" damals so gefloppt ist. Unter anderem kommen Shane Black (Drehbuchautor "Lethal Weapon", "Monster Squad" und natürlich Darsteller von Hawkins in "Predator") und Regisseur John McTiernan zu Wort.

   
The Life And Death Of Last Action Hero
The cast and crew discuss the filming of the 1993 blockbuster


http://www.empireonline.com/features/last-action-hero

Als ich den das erste Mal gesehen habe, muss ich so alt wie der Junge gewesen sein, war also absolut begeistert. Ich mag den Heute noch sehr gerne und wenn ich mir anschaue, welche Blockbusterfilme von Heute angeblich keine Produktionsprobleme hatten und trotzdem furchtbar sind, dann sehe ich erst wieder die Qualitäten von LAH.


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RoboLuster

30 Mai 2014, 16:18:23 #10 Letzte Bearbeitung: 30 Mai 2014, 16:25:57 von RoboLuster
Der Film ist einfach gefloppt, weil niemand kleine Rotzlöffel mag. Austin O'Brien hat schon bei Der Rasenmähermann genervt. Weiß nicht, ob ichs heute anders sehen würde, habe aber auch kein Bedarf das rauszufinden.

Aber der "kleine Muck" Spruch war witzig... außerdem ist es einer der besten Jean-Claude van Damme Filme. (Nicht wirklich) ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

30 Mai 2014, 17:09:01 #11 Letzte Bearbeitung: 30 Mai 2014, 17:18:45 von Mr. Blonde
Zitat von: RoboLuster am 30 Mai 2014, 16:18:23
Der Film ist einfach gefloppt, weil niemand kleine Rotzlöffel mag.

Da erzählen die Einspielergebnisse von den "Home Alone"-Filmen und "Dennis" etwas anderes, die stammen sogar alle aus der gleichen Zeit. Auch "Problem Child" lief nicht so schlecht.

Außerdem ist der Junge nicht unbedingt ein Rotzlöffel, sondern eben ein Kind, das Probleme hat (Mutter alleinerziehend hat keine Zeit, Schule läuft nicht usw.) und diese in der Welt des Films zu verdrängen sucht. Außer ein paar Klugscheißer-Sprüchen fand ich den eigentlich echt sympathisch. Wahrscheinlich, weil ich mich mit ihm identifizieren konnte.


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RoboLuster

30 Mai 2014, 17:36:47 #12 Letzte Bearbeitung: 30 Mai 2014, 17:59:51 von RoboLuster
Du warst ein kleiner, nerviger, langhaariger, blonder Scheißer?^^ ;)  (Ich hatte auch Probleme, Mutter alleinerziehend usw...)

Ich bezog mich auf Austin O'Brien, die "anderen Rotzlöffel", waren nicht nervig, weil sie in einem ganz anderen Umfeld auftraten, und imo für ein jüngeres Publikum gespielt haben, und selbst noch jünger waren, als der aus Last Action Hero.

Außerdem geht es auch anders, siehe Terminator 2... Austin O'Brien hatte einfach weniger Talent (und er sah auch noch bescheuert aus).

Und überhaupt, ein Kind, das Probleme hat (Mutter alleinerziehend hat keine Zeit, Schule läuft nicht usw.) macht noch lange keinen Rotzlöffel aus, oder gar sympathischer. Eigentlich, hat das gar nichts mit der Darstellung von Austin O'Brien zu tun. Der wäre ohne all das genauso nervig (für mich) gewesen. Ich (und wohl alle anderen auch, außer du) wollte harte Arnie Action sehen, und keinen kleinen Bub, der schlauer, besser und geiler (hust) ist als Arnold selbst.^^

ACH SO EIN MIST! Himmel hilf, ich weiß gar nicht warum ich das jetzt geschrieben habe... ich fand den Film eigentlich ok, und gegen den jungen hatte ich auch gar nichts... ich glaube, ich bin einfach nur eifersüchtig, weil ich damals kein goldenes Ticket hatte, obwohl es mir eigentlich auch total egal ist!!!!!
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Zitat von: RoboLuster am 30 Mai 2014, 17:36:47
Ich (und wohl alle anderen auch, außer du) wollte harte Arnie Action sehen, und keinen kleinen Bub, der schlauer, besser und geiler (hust) ist als Arnold selbst.^^

Wieso bin ich eigentlich so dumm, und diskutiere mit dir? Anscheinend ist deine Meinung ja allgemeingültig. Meine Güte...  :doof:


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RoboLuster

30 Mai 2014, 18:02:27 #14 Letzte Bearbeitung: 30 Mai 2014, 18:07:45 von RoboLuster
Ja, hast recht. Ich hatte auch noch was editiert...

Aber eine Diskussion sieht für mich anders aus.

Das meine Meinung allgemeingültig ist habe ich nie behauptet, aber der Film ist gefloppt, und ich finde es immer affig alles auf die Produktion zu schieben, wenn ein Film gefloppt ist. Die meisten fanden den damals einfach scheiße. Von einer schweren Produktion war da imo nichts zu erkennen.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

30 Mai 2014, 18:11:46 #15 Letzte Bearbeitung: 30 Mai 2014, 18:19:16 von Mr. Blonde
Zitat von: RoboLuster am 30 Mai 2014, 18:02:27
Das meine Meinung allgemeingültig ist habe ich nie behauptet

Zitat von: RoboLuster am 30 Mai 2014, 16:18:23
Der Film ist einfach gefloppt, weil niemand kleine Rotzlöffel mag.

Zitat von: RoboLuster am 30 Mai 2014, 17:36:47
ich (und wohl alle anderen auch, außer du) wollte harte Arnie Action sehen, und keinen kleinen Bub, der schlauer, besser und geiler (hust) ist als Arnold selbst.^^

Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen dem Glauben, dass die eigene Meinung Allgemeingültigkeit hat und der Annahme, dass man "alle anderen" das gleiche wollen. Aber genug OT von meiner Seite.

Und hättest du den Artikel gelesen, dann wüsstest du, dass der Film als harter Actionfilm gedacht war und so oft umgeschrieben wurde, dass davon nichts mehr übrig war. Erst schrieben zwei Filmfans das Drehbuch, das Actionfilme a la "Lethal Weapon" oder Seagal parodieren sollte, danach sollte Shane Black das Drehbuch umschreiben (der "Lethal Weapon" geschrieben hat, also im Grunde schon paradox.) und sein Drehbuch wurde am Ende noch weiter umgeschrieben. Die Probleme, die du damit hattest (keine harte Arnie-Action) sind also genau auf die Produktion zu schieben.

Und hättest du den Artikel gelesen, wüsstest du von den 18+ Stunden Drehtagen, den Nachdrehs, Problemen am Set usw. Das sind keine Apocalypse Now! Probleme, aber trotzdem eine Produktion mit Schwierigkeiten. Das Marketing hat dann den Rest verbockt.


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Newendyke

Ich konnte dem kleinen Typen auch nicht viel abgewinnen, aber der Film bleibt trotzdem recht weit oben in meinem Nostalgie-Best of, weil es wohl der erste Arnie Actioner gewesen ist, den ich damals im Kino sehen konnte.

Die Produktion ist allerdings ziemlich bitter verlaufen, wenn man dazu bedenkt, dass danach nur noch True Lies ein größerer Erfolg gewesen ist und dann nicht mehr viel kam, auch was die Qualität seiner Filme anging... Sehr schade.

Weiter im Text - Tribute to Sci-Fi:
http://vimeo.com/m/96650426


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

barryconvex

Warum viele (deutsche) Synchronisationen so lieblos klingen, erfährt man hier:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/synchronstimme-von-angelina-jolie-ich-gebe-meine-persoenlichkeit-an-der-tuer-ab-1.1982386

"Die meisten Aufträge funktionieren so, dass ich ins Studio komme und inhaltlich noch nichts über den Film weiß. Mir wird kurz erklärt, worum es geht, und dann wird direkt losgelegt, in einem Tempo, das ist Fließbandarbeit. Ich sehe auf der Leinwand jeweils Sequenzen von zehn bis 15 Sekunden und habe dann zwei Minuten Zeit - so lange dauert ein Take üblicherweise -, um die Stelle einzusprechen."


pm.diebelshausen

Auch schön:

Als Rachel Weisz für Der ewige Gärtner einen Oscar gekriegt hat, musste ich erst mal überlegen: Ach ja, stimmt, den hast du ja synchronisiert! Ich habe den Film bis heute nicht gesehen, weil er mich nicht interessiert hat.

Was ich manchmal und aus Versehen an deutschen Syncros höre, klingt dann meistens auch so. Witzig, dass sie das ganze als Professionalität darstellt. Im Kämmerlein brauchen die deutschen Synchronsprecher also ein paar Minuten, um etwas so Glaubhaftes hinzukriegen, wie die Originalschauspieler in zig Takes nach intensiver Auseinandersetzung mit einer Rolle. Ich kann ja verstehen, dass das Ganze Second Hand ist, nachdem einem eine Menge vorgelegte Arbeit abgenommen ist, aber hm, verkehrte Welt.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

3 Juni 2014, 00:43:27 #19 Letzte Bearbeitung: 3 Juni 2014, 01:06:54 von RoboLuster
Zitat von: barryconvex am  2 Juni 2014, 23:31:30
"Die meisten Aufträge funktionieren so, dass ich ins Studio komme und inhaltlich noch nichts über den Film weiß. Mir wird kurz erklärt, worum es geht, und dann wird direkt losgelegt, in einem Tempo, das ist Fließbandarbeit. Ich sehe auf der Leinwand jeweils Sequenzen von zehn bis 15 Sekunden und habe dann zwei Minuten Zeit - so lange dauert ein Take üblicherweise -, um die Stelle einzusprechen."

Geil! Daher kommen auch die Jackie Chan Synchros!


Aber der Text hinterlässt bei mir eher ein positives Gefühl, denn so wie sie es beschreibt, müssten die Synchros immer gut sein. Wenn alle so gut wären wie Claudia Urbschat-Mingues. Gibt ja auch gute Synchros, die meisten Blockbuster können sich hören lassen. Aber wenn's die Vorlage nicht bringt, kann man's eh vergessen.^^


Das war cool:
Entscheiden Schauspieler mit, wer sie synchronisiert?

Die meisten amerikanischen Schauspieler interessiert es nicht, wer sie im Deutschen synchronisiert. Ich verstehe das: Mich würde es auch wahnsinnig machen, wenn ich mein Gesicht mit einer fremden Stimme hören würde! Es gibt aber Ausnahmen. Bei The Tourist, so wurde mir zugetragen, hat Angelina Jolie explizit gesagt: "Bitte die Gleiche wie beim letzten Mal."



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EDIT:


Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Juni 2014, 00:10:10
Witzig, dass sie das ganze als Professionalität darstellt. Im Kämmerlein brauchen die deutschen Synchronsprecher also ein paar Minuten, um etwas so Glaubhaftes hinzukriegen, wie die Originalschauspieler in zig Takes nach intensiver Auseinandersetzung mit einer Rolle.

Synchronsprecher sollen ja auch nur das nach machen, was die Schauspieler gemacht haben.



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ps:  Es gibt viele gute, und viele schlechte Synchros. Für die meisten Filme ist einfach nicht genug geld da, um gute Synchronsprecher bezahlen zu können, weil die meisten Lizenzen in Deutschland von kleinen Betrieben gehalten werden. Die "interessanten" Filme werden von den Major-Labels vertrieben und synchronisiert.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

pm.diebelshausen

Zitat von: RoboLuster am  3 Juni 2014, 00:43:27Synchronsprecher sollen ja auch nur das nach machen, was die Schauspieler gemacht haben.

Warum machen sie es dann nicht? Wenn ich z.B. Gandalf bei der Begrüssung Frodos auf dem Karren (eventuell ein Blockbuster) im Vergleich höre, wird mir ganz mulmig.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

3 Juni 2014, 01:08:24 #21 Letzte Bearbeitung: 3 Juni 2014, 01:15:58 von RoboLuster
Im Vergleich?

Und wenn man nur die deutsche Synchro kennt?


edit:  Ich hatte in meinem vorigen Posting wiedermal ein edit: nachgeditiert, als du noch am schreiben warst, pm.  :icon_redface: :icon_lol:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
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PierrotLeFou

Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Juni 2014, 00:10:10
Auch schön:

Als Rachel Weisz für Der ewige Gärtner einen Oscar gekriegt hat, musste ich erst mal überlegen: Ach ja, stimmt, den hast du ja synchronisiert! Ich habe den Film bis heute nicht gesehen, weil er mich nicht interessiert hat.

Was ich manchmal und aus Versehen an deutschen Syncros höre, klingt dann meistens auch so. Witzig, dass sie das ganze als Professionalität darstellt. Im Kämmerlein brauchen die deutschen Synchronsprecher also ein paar Minuten, um etwas so Glaubhaftes hinzukriegen, wie die Originalschauspieler in zig Takes nach intensiver Auseinandersetzung mit einer Rolle. Ich kann ja verstehen, dass das Ganze Second Hand ist, nachdem einem eine Menge vorgelegte Arbeit abgenommen ist, aber hm, verkehrte Welt.

Wobei die Forderung des "Einfühlens" ja eine ist, die auch nicht besser begründet ist als eine, die bloßes Simulieren fordert...
Und gerade, wenn auf der Bildebene bereits alles erledigt ist und der Tonfall der Sprecher bereits durch die Originaltonspur vorgegeben ist, dann reicht so ein wenig einfühlsames Simulieren in meinen Augen (Ohren?) völlig aus, um ein Produkt abzuliefern, das doch eh nur eine (kommerziell motivierte) Notlösung darstellt...

Grauenhaft finde ich dagegen sinnentstellende Abweichungen der Übersetzung...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

pm.diebelshausen

Zitat von: PierrotLeFou am  3 Juni 2014, 01:08:34
ein Produkt [...], das doch eh nur eine (kommerziell motivierte) Notlösung darstellt

Ja, wenn man das weiß und so sieht, passt es. Wenn man glaubt, einen z.B. amerikanischen Film gesehen zu haben, dann irrt man sich allerdings.

@Robo: Wenn man nur die deutsche Synchro kennt, dann erlebt man nicht, was schon in den ersten Sätzen, dieser Figur ursprünglich alles mitschwingt und hat etwas verpasst, ohne es zu wissen.

Mir sind halt irgendwann die Ohren aufgegangen, als ich O-Ton begann (ich glaube, es lag an "Night on Earth", der gottlob nicht synchronisiert wurde) und die Welten, die so oft zwischen ihm und Synchros liegen, möchte ich nicht mehr missen. Fließbandarbeit, großartig.  :D
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

PierrotLeFou

Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Juni 2014, 01:16:29
Zitat von: PierrotLeFou am  3 Juni 2014, 01:08:34
ein Produkt [...], das doch eh nur eine (kommerziell motivierte) Notlösung darstellt

Ja, wenn man das weiß und so sieht, passt es. Wenn man glaubt, einen z.B. amerikanischen Film gesehen zu haben, dann irrt man sich allerdings.

Aber meinst du, dass sich das ändern würde, wenn die Synchronsprecher sich jetzt in wochenlanges, engagiertes method acting stürzen würden?
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

RoboLuster

3 Juni 2014, 01:37:42 #25 Letzte Bearbeitung: 3 Juni 2014, 01:43:42 von RoboLuster
Ich habe 28 Jahre so gut wie nur Synchro geschaut, und meistens waren die ok, es kommt darauf an, was man schaut, meistens.

Blockbuster, oder potenzielle Blockbuster, aber nicht nur, haben sich gut angehört, gleiche Sprecher, oder ähnliche (meistens), hat gut zur Figur und zum geschehen gepasst (meistens).

Es gab auch Filme, die haben sich furchtbar angehört, "Schundige" Hong-Kong Action zB hat sich meistens, ... nun ja, von anehmbar, bis hirnschmelzend angehört. Das erklärt wohl auch meine Demenz. Ne, da bin ich recht schnell auf Kantonesisch umgestiegen.

Seit 3-4 Jahren sehe ich fast nur Original Ton... und es ist wirklich soo viel geiler. Dennoch möchte ich manche Filme mit deutscher Synchro ansehen, vornehmlich die, die ich schon kenne.


edit:
Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Juni 2014, 01:16:29
@Robo: Wenn man nur die deutsche Synchro kennt, dann erlebt man nicht, was schon in den ersten Sätzen, dieser Figur ursprünglich alles mitschwingt und hat etwas verpasst, ohne es zu wissen.

Das ist einem ja egal in dem Moment. Wenn die Synchro gut ist! ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Juni 2014, 00:58:20
Zitat von: RoboLuster am  3 Juni 2014, 00:43:27Synchronsprecher sollen ja auch nur das nach machen, was die Schauspieler gemacht haben.

Warum machen sie es dann nicht? Wenn ich z.B. Gandalf bei der Begrüssung Frodos auf dem Karren (eventuell ein Blockbuster) im Vergleich höre, wird mir ganz mulmig.

Du sollst ja auch nicht "Lord of the Weed" gucken. :P

Über die Toten nur gutes. Der Synchronsprecher war großartig als Gandalf und meine Güte muss der Oton von HDR gut sein, wenn bereits die Synchro bei mir so oft für Gänsehaut gesorgt hat. :P


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RoboLuster

3 Juni 2014, 02:26:08 #27 Letzte Bearbeitung: 3 Juni 2014, 04:45:24 von RoboLuster
Babaam!!  :P

Babababaam!!!   :P


ps:  Das Thema hast du so geowned, bro!  :dodo:



edit: Spaß bei Seite, es gibt Filme, die ich mir mit Syncho oder im O-Ton ansehen kann, und beides gut finde.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

pm.diebelshausen

Zitat von: Mr. Blonde am  3 Juni 2014, 02:08:54
und meine Güte muss der Oton von HDR gut sein, wenn bereits die Synchro bei mir so oft für Gänsehaut gesorgt hat. :P

Dem kann ich nicht widersprechen.  :respekt:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

Zitat von: pm.diebelshausen am  3 Juni 2014, 08:50:55
Zitat von: Mr. Blonde am  3 Juni 2014, 02:08:54
und meine Güte muss der Oton von HDR gut sein, wenn bereits die Synchro bei mir so oft für Gänsehaut gesorgt hat. :P

Dem kann ich nicht widersprechen.  :respekt:

Ne, aber man kann festhalten, dass es auch gute Synchros gibt.  :icon_mrgreen:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

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