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Das Dschungelbuch (Disney 2016)

Begonnen von Dexter, 15 September 2015, 19:11:26

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Dexter

15 September 2015, 19:11:26 Letzte Bearbeitung: 15 September 2015, 19:13:13 von Dexter


Regie: Jon Favreau




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Mills

Ich finde, der Trailer sieht ganz gut aus und generell hat Jungle Buch sowas nostalgisches. Ich freu mich drauf.
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


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Dexter


Dexter


Stefan M

Heute Abend zum Geschwister-Kinoabend drin gewesen und eine insgesamt recht ansprechende Realverfilmung gesehen.

"The Jungle Book" klebt ziemlich an der Zeichentrickverfilmung aus den 60ern und schenkt allen Figuren und Dschungeltieren daraus ihre Auftritte. Die Story ist einfach erklärt mit "Junge geht von A nach B und nach A zurück" (also quasi ähnlich wie "Mad Max: Fury Road"). Bei aller Bildgewalt und hübsch animierten Tieren startet man relativ zäh und schwerfällig rein, fast verbissen ernst wirkt das alles, doch dann tritt Balu, der Bär, auf und bringt endlich den nötigen Humor ins Geschehen. Ihm gehört einmal mehr quasi der gesamte Film und er ist erfreulicherweise der große Sympathieträger geworden, der er bereits im Trickfilm sein durfte. Den werden die Kleinen wieder lieben. Generell wurden die Charaktereigenschaften der einzelnen Tiere gut in diese Geschichte herübergeholt, vor allem Balu und Shir Khan. Der einzige menschliche Darsteller Mogli ist auch der passende, vielleicht etwas zu junge Held. Wesentlich düsterer geraten da King Louie und vor allem Tiger Shir Khan, der die vielschichtigste Rolle abbekommen hat. Das tut "The Jungle Book" aber nur gut, wird womöglich für die junge Zielgruppe allerdings ein Tick zu viel sein.

Sehr nett, die bekannten Melodien aus dem Disney-Klassiker auch als orchestrale Untermalung anzuspielen, weniger passend, zwei Songs sogar von den Tieren singen zu lassen ("Probier's mal mit Gemütlichkeit" und "Ich bin der König im Affenstall"). Mitunter arg dick aufgetragen, aber recht temporeich mit dynamischem Finale und wenigstens mit dem Ende, das ich mir schon als Kind für diese Geschichte gewünscht habe. Sehr schöner Abspann, den man sich unbedingt geben sollte. Für die Kinder sicherlich die Wucht in Tüten, für mich ein sehr solider und unterhaltsamer Film, den ich glatt für die ganze Familie empfehlen würde - zumindest wenn man das Alter 8 schon überschritten hat. 6/10.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Moonshade

Das Ding wurde in London gerade rauf und runter besprochen und kam da mal gut und mal weniger gut weg.

Stimmen und Animation sollen gut sein, aber das Ganze hat wohl mit der Vorlage noch weniger zu tun als mit dem Zeichentrickfilm, der leider in fast allen Kritiken als Maßstab angenommen wird - und der auch aus meiner Sicht nicht Disneys beste Arbeit ist. Soll sehr düster sein und teilweise arg grimmig rüberkommen - sollte man Kinder wohl nicht einfach so allein reinschicken - vor allem der Affe hat wohl einigen Angst gemacht.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Stefan M

Das ist schon richtig, ganz allein sollte man seine Kinder in den Film nicht schicken. Düster ist er und geht auch mit dem Thema Tod wesentlich offener um als die Zeichentrickversion (auch wenn man keine toten Tiere sieht, sondern lediglich angedeutet), hat nichts von deren Farbenfrohheit und Balu ist quasi der Einzige, der regelmäßig für Lacher sorgt (meistens im Zusammenhang mit seiner Faulheit), wohingegen King Louie nicht nur wegen seiner riesenhaften Statur tatsächlich ziemlich furchteinflößend ist. Was auch einige zusammenzucken lassen dürfte, sind so manche Schreckmomente. Visuelle Gewalt fehlt aber völlig. Da sind wir dann wieder bei der Frage, ob FSK-6 oder FSK-12, weil ich vermute, daß Sechsjährige mit der finsteren Bebilderung überfordert sein dürften. Ich kann das immer sehr schlecht einschätzen, was Kinder vertragen können und was nicht, finde aber, daß der gutmütig-lustige Balu einiges abfedert.

Die Trickversion mag ich persönlich sehr gern, aber von Disney habe ich trotzdem andere Favoriten.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

MMeXX

Mit dem bin ich nicht wirklich warm geworden. Das lag allerdings hauptsächlich daran, dass ich mir handlungstechnisch eine werknahe Verfilmung gewünscht hätte. Ansonsten sehr gut animiert, Balu merkwürdig (aus Propganda-Abwatschen wird Mitsingen!?). 4/10

Hitfield

VoD Erstsichtung

Apropos:

Zitat von: Hitfield am 11 Juli 2016, 16:32:25
Wieder eine 99¢ VoD-Sichtung. Wenn das so weitergeht, ist meine Videothek bald pleite.

Sie hat letzten Monat dichtgemacht. :icon_eek:

Den Zeichentrick-Klassiker habe ich seit 30 Jahren nicht mehr gesehen, aber allen etwaigen Puristen kann ich nur entgegenhalten, dass eine große Neuverfilmung der Vorlage nach fast einem halben Jahrhundert natürlich völlig legitim ist und den Wert des Klassikers auch nicht schmälert. Erinnern kann ich mich an den Zeichentrickfilm leider überhaupt nicht mehr, nur zwei Szenen habe ich mir anlässlich der 2016er-Verfilmung bei YouTube noch einmal angesehen (die "Versuch's mal mit Gemütlichkeit" Gesangseinlage und Moglis erste Begegnung mit Balu). Bei Vergleichen muss ich also passen.

Die Verfilmung von 2016 ist ganz okay, unterm Strich aber ein durchwachsenes Vergnügen. Die ganzen CGI-Tiere sind gut bis sehr gut getrickst und der Junge passend besetzt, aber die Handlung war mir gerade am Anfang etwas zu zäh. Überhaupt ist der gesamte Handlungsrahmen und -ablauf (wie schon erwähnt: "Mogli geht von A nach B und nach A zurück") unglaublich banal und simpel. Mir fehlte da irgendwie der richtige flow. Erstaunlicherweise wird der Film trotzdem nie wirklich langweilig.

Highlight für mich eindeutig der Auftritt von Balu, dem Bären. Erst mit Balu wird der Film richtig lustig, unterhaltsam und ein Fest für Kinder.

Einfach krass für einen Disney- und Kinderfilm ist für meinen Geschmack der Grat an Gewalt und unheimlichen Momenten. Natürlich gab es schon immer bestimmte Szenen in Disney-Filmen, die die Kinder quasi traumatisiert haben (man denke nur an "Bambi"), aber angesichts dieser andauernden Hetzjagd, den abgemurksten Tieren und Menschen (
Spoiler: zeige
wie der Leitwolf, die halbe Büffelherde oder Moglis Vater
) sowie dem "Gemetzel" am Schluss (auch wenn kein Blut fließt und keine Toten zu sehen sind) war ich ziemlich baff. Für die Altersfreigabe meines Erachtens ungeeignet, eher so ab 10 Jahren würde ich sagen.

Mich wundert, dass der Film in dieser Form weltweit fast 1 Milliarde Dollar einspielen konnte. Also muss "Iron Man"-Regisseur Jon Favreau doch alles richtig gemacht haben.

Der Abspann mit dem sprichwörtlichen Dschungelbuch ist übrigens super gemacht - unbedingt ansehen.

Ich schwanke zwischen 5 und 5,5 / 10 und muss mir demnächst wirklich noch einmal den Zeichentrick-Klassiker vornehmen.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

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