Dog Eat Dog (Cage, Dafoe, Paul Schrader)

[StS]

Dog Eat Dog is a 2016 American action drama film directed by Paul Schrader, based on the 1995 novel of same name by Edward Bunker. The film stars Nicolas Cage, Willem Dafoe, and Schrader. It was the closing film for the Directors' Fortnight section at the 2016 Cannes Film Festival.

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Endlich mal wieder was Brauchbares von Cage!

[Private Joker]

Schrader, Cage, Dafoe, klar, die haben alle ihre besten Zeiten hinter sich, gespannt sein durfte man trotzdem.

Unter dem Strich: Klarer Fall von Geschmackssache. Der Film ist in weiten Teilen massiv aus der Zeit gefallen, früher Tarantino mit etwas CGI-Splatter, dazu ein Frauenbild aus den späten Siebzigern. Aber Schrader weiß das offenkundig und versucht ständig, den einen Tick radikaler zu sein, die Gewaltausbrüche drastischer, die Bilder greller, die Sprache noch ein Stück weiter unter der Gürtellinie ("Wie nennt man das, was man Babys in den Mund steckt, um sie am Schreien zu hindern ?" "Schwanz ??").

Mir hat's in gewissen Grenzen gefallen, auch wenn ich den so schnell sicher nicht noch mal ansehen werde. Dafür erschöpft sich der Film zu sehr darin, drei höchst unsympathischen Vollpfosten beim Totalversagen zuzusehen, und die optischen Mätzchen incl. des abgedrehten Finales kann man viel länger als die gut 90 Minuten nicht ertragen. Aber Langeweile kommt auch nicht auf, immer dann, wenn es mal gerade in Richtung "zäh" geht, passiert wieder etwas, meist ein drastischer Tod oder ein anderer Tiefschlag.

Von mir knappe 7/10, die tendenziell etwas schlechteren Kritiken kann ich aber durchaus nachvollziehen.

[Hitfield]

Erstsichtung auf Leih-DVD

Ich kann mich Private Jokers Ausführungen eigentlich nur anschließen (wie aus der Zeit gefallen; Mischung aus Tarantino, CGI-Splatter und einer Prise "Fear and Loathing in Las Vegas"; drastisch-grelle Gewaltausbrüche; Stars, die ihre beste Zeit hinter sich haben; einige Dialoge weit unter der Gürtellinie und einfach niveaulos; diverse optische Mätzchen...), der Endnote aber weniger.

Ich sage mal so: der Splatter-Prolog mit Dafoe ist so grell, dagegen wirkt seine Performance in "Der blutige Pfad Gottes" so extrovertiert wie Morgan Freeman in "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Danach wird es über weite Strecken besser, wobei mir die Darstellung der Frauenrollen auf die Dauer einfach zu regressiv ist. Das ist richtiger Altherren-Kram ohne echten Witz oder Augenzwinkern. Im letzten Drittel wird es dann nervig. Nachdem man den Losern eine Stunde beim Versagen zugesehen hat, schlägt die Geschichte einige völlig dämliche, banale Haken. Aus meiner Sicht ist daran nichts durchdacht. Das war einfach nur irgendein Weg, um das Geschehen noch zu einem Abschluss zu bringen.

Nach dem Film kamen mir zwei Überlegungen in den Sinn:
- Warum war es wert, im Jahr 2016 gerade diese Geschichte zu erzählen, die man so auch in den 70ern hätte erzählen und drehen können, die aber darüber hinaus keine besondere Aussage oder irgendeinen Subtext hat und auch nicht bewusst "retro" sein soll? Die Romanvorlage von Autor und Schauspieler Edward Bunker ("Reservoir Dogs") ist letztendlich belanglos und generisch.
- Paul Schrader hatte hier volle Kontrolle über alles und auch den "Final Cut". Sein Film ist ein gutes Beispiel, warum man Autoren und Regisseuren (bzw. Autorenfilmern) manchmal besser nicht die volle Kontrolle über ihre Produktionen geben sollte.

Immerhin: für Nicolas Cage war das eine der besseren Rollen seit Langem.

Mehr als 4,5 / 10 gibt es von mir aber nicht.