OFDb

Wonder Wheel (Belushi, Winslet, Temple & Timberlake / Woody Allen)

Begonnen von StS, 5 Oktober 2017, 09:56:50

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

StS



The film tells the story of four characters whose lives intertwine amid the hustle and bustle of the Coney Island amusement park in the 1950s: Ginny (Kate Winslet), an emotionally volatile former actress now working as a waitress in a clam house; Humpty (Jim Belushi), Ginny's rough-hewn carousel operator husband; Mickey (Justin Timberlake), a handsome young lifeguard who dreams of becoming a playwright; and Carolina (Juno Temple), Humpty's long-estranged daughter, who is now hiding out from gangsters at her father's apartment. Cinematographer Vittorio Storaro captures a tale of passion, violence, and betrayal that plays out against the picturesque tableau of 1950s Coney Island.

http://www.youtube.com/watch?v=VFM0UqX9MJ8
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hitfield

Zitat von: StS am  5 Oktober 2017, 09:56:50
The film tells the story of four characters whose lives intertwine amid the hustle and bustle of the Coney Island amusement park in the 1950s:

Genial, eine meiner Filmfetische:

"Mir ist letztens aufgefallen, daß mir Filme atmosphärisch gut gefallen,
wenn als Location ein Vergnügungspark auftaucht, der am Strand bzw.
am Meer liegt."
http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,57524.msg450478.html#msg450478

Ist wie für mich gemacht. Wird mein erster Woody Allen im Kino seit einer Weile.  :icon_smile:
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Mr. Blonde

Da spielt ja fast der halbe Cast aus "Sopranos" mit.  :icon_lol:


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

DisposableMiffy

Was für ne Schlaftablette. Der gute Cast müht sich nach Kräften, es reicht aber nicht, um das fade Script und die schwunglose Regie zu kaschieren. 5.5/10
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Mr. Blonde

Ach das war eine Kinoproduktion? Für mich sah das die ganze Zeit nach VOD aus...  :icon_lol:


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

PierrotLeFou

Wenn ich meine Müdigkeit noch überwinden kann, werde ich nachher noch in die OmU-Vorführung gehen...

Woody Allen ist ja mMn seit Mitte/Ende der 90er Jahre bloß noch ein Schatten seiner selbst und auch die besseren Filme der letzten 20 Jahre begeistern mich nicht mehr restlos. (Ein bisschen wie bei Clint Eastwood: inszenatorisch bloß noch uninspirierte Routine. Aber die Allens sind mir zumindest sympathischer als die Eastwoods...) In diesem Fall sind die Wertungen ja recht mäßig, aber Stefan Stosch behauptete in der HAZ immerhin, es sei einer der interessanteren Allens der letzten Jahre...

Bin mal gespannt... (wird aber vermutlich in meinen Augen irgendwo bei 6 oder 7 Punkten anzusiedeln sein... alles andere würde mich überraschen...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Mr. Blonde

"Midnight in Paris" war doch sehr ordentlich, findest du nicht?


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

Hitfield

Ich war nie ein großer Woody Allen-Fan, habe höchstens die Hälfte seiner Filme gesehen und fand die meisten gesichteten Werke immer irgendwie gleichförmig im soliden/netten/gut-okayen Bereich von 5-6/10, manchmal mit ganz gefälligen inhaltlichen Variationen (wie "Manhattan Murder Mystery"). Ausnahme und Favorit war jahrzehntelang immer "Manhattan" (knapp 8/10). Bis "Midnight in Paris" - den finde ich einfach hervorragend (9/10). Sein bester Film - zumindest von denen, die ich bislang gesichtet habe.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

PierrotLeFou

So, hat natürlich nicht geklappt; die Müdigkeit hat gnadenlos zugeschlagen und ich werde nochmals die Kinoprogramme durchgehen, muss aber vermutlich auf die DVD warten... :icon_confused:


@Mr. Blonde:

"Blue Jasmine" (2013), "Midnight in Paris" (2011) und "Vicky Cristina Barcelona" (2008) sind als Allen-Filme seit 2000 bei mir über eine 7/10 (auf eine 8) gekommen; aber jeweils auch bloß recht knapp... Hätte Allen vor 2000 gar keine Filme gedreht, würde ich ihn wohl gar nicht so recht als verfolgenswerten Filmemacher registrieren...


Zitat von: Hitfield am 18 Januar 2018, 02:47:39
Ich war nie ein großer Woody Allen-Fan, habe höchstens die Hälfte seiner Filme gesehen und fand die meisten gesichteten Werke immer irgendwie gleichförmig im soliden/netten/gut-okayen Bereich von 5-6/10, manchmal mit ganz gefälligen inhaltlichen Variationen (wie "Manhattan Murder Mystery"). Ausnahme und Favorit war jahrzehntelang immer "Manhattan" (knapp 8/10). Bis "Midnight in Paris" - den finde ich einfach hervorragend (9/10). Sein bester Film - zumindest von denen, die ich bislang gesichtet habe.

"Manhattan" (1979) und "Zelig" (1983) sind meine Favoriten... Kennst du "Zelig"? Der hebt sich ja inszenatorisch doch recht stark von anderen Allens ab, wenn er auch mitunter an seinen erheblich schwächeren Debütfilm erinnert. Liebevoll gemacht; eine großartige, ergiebige Geschichte über Identitätsfindungen; ausgesprochen komisch... :love:

"Annie Hall" (1977) und "Stardust Memories" (1980) halte ich auch für beachtliche Meisterwerke; wobei letzterer vielleicht besonders dann funktioniert, wenn man "Tystnaden", "8½" und "Sullivans Travels" kennt... Der erstgenannte ist ja ausgesprochen frisch inszeniert worden und kann als New Yorker Film wohl trotzdem als beachtliches New Hollywood-Beispiel herhalten. :D Der andere ist leider als Publikumsverachtung missverstanden worden...

"Love and Death" (1975), "Crimes and Misdemeanors" (1989), "Husbands and Wives" (1992) kann ich auch guten gewissens Empfehlen: Die letzten beiden sind einfach - einmal dramaturgisch, einmal inszenatorisch - etwas ambitionierter, der erste ist unter den frühen Komödien vielleicht die gelungenste...

Und selbst "The Purple Rose of Cairo" (1985) und der ersten Nicht-Komödie "Interiors" (1978) würde ich noch den Vorzug vor "Blue Jasmine" (2013), "Midnight in Paris" (2011) und "Vicky Cristina Barcelona" (2008) geben... dicht gefolgt von "Bullets Over Broadway" (1994), "Radio Days" (1987), "Deconstructing Harry" (1997), "Everyone Says I Love You" (1996), "Sleeper" (1973) und "Sweet and Lowdown" (1999), ehe wieder ein 20XXer infrage kommt... :icon_mrgreen:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Hitfield

Danke für die Tipps, Pierrot!

"Zelig", "Annie Hall" und "Stardust Memories" kenne ich nicht (bei "Annie Hall" bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich den in den 90ern teilweise mal im Fernsehen gesehen habe).

Und auch sonst sieht es schlecht aus: "Interiors", "Radio Days", "Deconstructing Harry", "Sleeper", "Sweet and Lowdown", "Love and Death", "Crimes and Misdemeanors" und "Husbands and Wives" -- alle nicht gesehen. Wobei sich "Zelig" und "Crimes and Misdemeanors" am interessantesten anhören.

Ich habe fast nur die gesehen, die du jetzt nicht genannt hast wie "Alice", "New Yorker Geschichten", "Schatten und Nebel", "Was sie schon immer über Sex ...", "Bananas", "What's Up, Tiger Lilly?", "Hannah und ihre Schwestern", "Geliebte Aphrodite" (den fand ich übrigens auch ziemlich gut) oder "Match Point". Und ein paar, die du genannt hast wie "The Purple Rose of Cairo", "Blue Jasmine", "Vicky Cristina Barcelona", "Bullets Over Broadway" oder "Everyone Says I Love You".

Habe mir eben mal Allens Filmografie angesehen: bei einigen Filmen habe ich selbst den Titel noch nie gehört - die Filme müssen damals zur VÖ völlig an mir vorbeigegangen sein: "Don't drink the Water", "Hollywood Ending", "Anything Else", "Melinda und Melinda"? Wäre bei einem Quiz nie auf die Idee gekommen, dass das Woody Allen-Werke sind (alle von Mitte der 90er bis Anfang der 00er Jahre).
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

PierrotLeFou

18 Januar 2018, 13:21:33 #10 Letzte Bearbeitung: 18 Januar 2018, 13:23:30 von PierrotLeFou
Zitat von: Hitfield am 18 Januar 2018, 12:35:36Ich habe fast nur die gesehen, die du jetzt nicht genannt hast wie "Alice", "New Yorker Geschichten", "Schatten und Nebel", "Was sie schon immer über Sex ...", "Bananas", "What's Up, Tiger Lilly?", "Hannah und ihre Schwestern", "Geliebte Aphrodite" (den fand ich übrigens auch ziemlich gut) oder "Match Point". Und ein paar, die du genannt hast wie "The Purple Rose of Cairo", "Blue Jasmine", "Vicky Cristina Barcelona", "Bullets Over Broadway" oder "Everyone Says I Love You".

Habe mir eben mal Allens Filmografie angesehen: bei einigen Filmen habe ich selbst den Titel noch nie gehört - die Filme müssen damals zur VÖ völlig an mir vorbeigegangen sein: "Don't drink the Water", "Hollywood Ending", "Anything Else", "Melinda und Melinda"? Wäre bei einem Quiz nie auf die Idee gekommen, dass das Woody Allen-Werke sind (alle von Mitte der 90er bis Anfang der 00er Jahre).

"New Yorker Geschichten" finde ich etwas schnarchig... aber Allens Episode scheint mir von allen die unterhaltsamste zu sein... :D

"Hannah und ihre Schwestern" mag ich durchaus noch ziemlich gerne und halte den auch für recht interessant, aber zu meinen Favoriten gehört er nicht, gleichwohl Godard dem ordentlich gehuldigt hat...

"Schatten und Nebel" basiert auf einem großartigen Mini-Theaterstück von Woody Allen; keine Ahnung, ob es jemals aufgeführt worden ist, aber es liegt in Buchform als "Tod" in "Ohne Leit kein Freud"/"Without Feathers" vor... (überhaupt ein schöner Band: "Der große Roo ist ein Sagentier mit dem Haupt eines Löwen un dem Körper eines Löwen, allerdings nicht desselben Löwen." :hideugly:) Und zu meinem riesigen Unmut hat er selbst die Verfilmung dann derartig verwässert und verhunzt...

"Don't drink the Water" ist der einzige Allen, den ich noch nicht kenne - abgesehen vom aktuellen "Wonder Wheel". Ist aber auch ein TV-Film...


"Hollywood Ending" ist - gleichwohl Allen in der Hauptrolle agiert - hierzulande gar nicht erschienen... es gab damals - ich war gerade seit zwei Jahren auf Allen aufmerksam geworden und hatte den Großteil seiner früheren Filme gesehen - aber einen Artikel in der HAZ, den ich auch ausgeschnitten hatte, nun aber gerade nicht finden kann... ging aber darum, dass er keine Synchro erhielt und hier nicht anlief.
Hatte mir von dem einiges versprochen, die Sichtung war aber recht ernüchternd, auch wenn der Films insgesamt noch ganz nett ist...


Aber "Annie Hall" & "Zelig" sind wirklich großartig... Letzterer imitiert Dokuemtarfilm- & Spielfilmklischees äußert gelungen: https://www.youtube.com/watch?v=_ApoFozgsto  :D



"Annie Hall" hat übrigens auch eine Coney Island-Vergnügungspark-Szene... ;)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

mali

Ich hänge es mal hier mit ran:

Es sieht derzeit wohl so aus, als ob Allens 2018er Produktion "A Rainy Day In New York" keinen Kinostart erhält.
https://www.indiewire.com/2018/08/woody-allen-rainy-day-in-new-york-not-released-amazon-1201999136/

Ich wäre nicht traurig deswegen, weil die Allen Filme der letzten Jahre nach den eher untypischen Matchpoint und Scoop (beide toll) für mich doch immer eine ziemlich Quälerei waren und die Kurve zuletzt immer weiter stark nach unten zog, bin aber "überrascht", das es eher an der metoo-Geschichte liegt als an seinen "Erfolgen" zuletzt.

Bin gespannt wohin das führt.

PierrotLeFou

Zitat von: mali am  5 Oktober 2018, 12:24:58Ich hänge es mal hier mit ran:

Es sieht derzeit wohl so aus, als ob Allens 2018er Produktion "A Rainy Day In New York" keinen Kinostart erhält.
https://www.indiewire.com/2018/08/woody-allen-rainy-day-in-new-york-not-released-amazon-1201999136/

Ich wäre nicht traurig deswegen, weil die Allen Filme der letzten Jahre nach den eher untypischen Matchpoint und Scoop (beide toll) für mich doch immer eine ziemlich Quälerei waren und die Kurve zuletzt immer weiter stark nach unten zog, bin aber "überrascht", das es eher an der metoo-Geschichte liegt als an seinen "Erfolgen" zuletzt.

Ist ja mittlerweile mit Kinostarts geplant; hierzulande im Dezember. Allen dreht indes auch wieder an einem weiteren Film mit Christoph Waltz, Wallace Shawn und Louis Garrel... https://www.imdb.com/title/tt8593904/?ref_=nm_flmg_wr_1

Der #MeToo-Aspekt scheint ihn bloß minimal berührt zu haben (wobei sicherlich aus Altersgründen ohnehin demnächst Schluss sein dürfte).

Auch an Kevin Spacey scheinen die #MeToo-Vorwürfe inzwischen abzuperlen... bin mal gespannt, ob der in ein paar Jahren nicht doch wieder seine Karriere fortsetzen kann (was ich nach wie vor für möglich halte)...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Mr. Blonde

21 April 2021, 21:50:41 #13 Letzte Bearbeitung: 21 April 2021, 22:05:59 von Mr. Blonde
Mit einiger Verspätung nachgeholt.

"Wonder Wheel" erfüllt eigentlich alle Kritierien, die ich an kleineren Filmproduktionen mag: Theaterflair und Fokus auf das Wesentliche: Die Schauspielkunst. Und irgendwie vermag es Woody Allen auch, einen brauchbaren Film abzuliefern. Seine Regie wirkt einfach, aber kompetent. Die Darsteller sind recht engagiert, vor allem Winslet fällt in ihrer Midlife-Crisis-Rolle positiv auf. Timberlake, nunja - man kann immer über ihn streiten, aber das Charisma ist da und an ihm habe ich mich bisher nie gestört. Die Charaktere sind alle fehlerbehaftet, schaffen es aber dennoch, Sympathien zu erwecken, obwohl sie sich im hausgemachten Schlamassel befinden. Leider ist das Drehbuch der Knackpunkt am Film. Dafür, dass der Streifen verschiedene Rollen in den Fokus nehmen will, wird das Ganze doch klar aus der Perspektive von Winslets Figur erzählt. Damit konnte ich mich arrangieren. Leider kann man dem Film aber klar vorwerfen, dass er inhaltlich ins Nichts läuft. Man schaut hier mal rein in eine Wohnung einer mehr oder weniger dysfunktionalen Familie am Boardwalk - das war's. Drama gibt es zwar reichlich, aber
Spoiler: zeige
die Erzählstränge werden am Ende allesamt liegengelassen.
Der Mafia-Subplot, wenn man ihn überhaupt so nennen kann, wirkt deplatziert und bekommt im Grunde 5 Minuten Screentime. Heißt: Entsprechend kurz sind auch die "Sopranos"-Schauspieler zu sehen, mit denen im Trailer geworben wurde. Belushi ist auch eher vertrotteltes Beiwerk, auch wenn er oft zu sehen ist.

Interessante Geschichte, nicht unamüsant und auch nicht schlecht gespielt, aber inhaltlich am Ende einfach zu wenig für 100 Minuten, weshalb das Ganze auch recht langatmig wirkt.

Ironisch, dass Allen über den Film bzw. Filmtitel selbst sagt:

Zitat"The view is beautiful from the Wonder Wheel, but you're going no place. It has an element of romance to it, an element of beauty to it, but ultimately, an element of futility."

Aus dem Blickwinkel natürlich ein Meisterwerk und man bekommt genau, was der Film sein soll.  :lol:


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020