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"Catfish" Genre-Zuordnung

Begonnen von schorsch, 10 Januar 2018, 22:16:20

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schorsch

10 Januar 2018, 22:16:20 Letzte Bearbeitung: 16 Januar 2018, 20:48:34 von krakrax
Anmerkung krakrax: Das Thema ist aus dem Korrekturforum hierher verschoben worden.



https://ssl.ofdb.de/film/200620,Catfish

Bei "Genre(s)" bitte Thriller entfernen.

Cast:

Yaniv Schulman
Ariel Schulman
Henry Joost
Angela Wesselman-Pierce
Melody C. Roscher
Wendy Whelan
Craig Hall
Tiler Peck
Drew Jacoby
Rubi Pronk
Adrian Danchig-Waring



DANKE

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Darsteller getauscht.

Vielleicht kann Phantastik etwas zum Genre sagen, bevor ich es lösche? Ich schreib ihn an.

Phantastik

Den Filmeintrag tätigte ich noch fast in der Steinzeit ;-). Kann somit nicht sagen, ob da eventuell jemand jenes Genre noch nachträglich hinzugefügt hat oder es so seinerzeit auf IMDb aufgeführt war. Gibt es hierzu ein Edit-History?
Ansonsten denke ich, man könne sich nach IMDb richten und jenes Genre streichen.

Phantastik

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Ich glaube, eine Edit-Historie gibt es nur für Fassungen, nicht für die Übersichtsseite. In jedem Fall ist hier keine Änderung ersichtlich.

Da du aber einverstanden bist, entferne ich Thriller.

PierrotLeFou

11 Januar 2018, 09:57:50 #4 Letzte Bearbeitung: 11 Januar 2018, 10:05:17 von PierrotLeFou
Wobei ja die IMDb-Storyline wirbt: "A reality thriller that is a shocking product of our times, Catfish is a riveting story of love, deception and grace within a labyrinth of online intrigue."


Wenn ich mir den Trailer ansehe und den Wikipedia-Artikel anschaue, spricht vieles dafür, dass "Dokumentation" hier ähnlich fehl am Platze ist wie bei "Blair Witch Project", "Zelig" oder "I'm Still Here".
Der Trailer indes und die IA lassen durchaus Thriller-Anleihen erkennen...


Vielleicht sollte man mit "k.A." Vorlieb nehmen... Oder "Thriller" (bzw. eher "Mystery" oder auch "Drama") und "Doku" nehmen, um diesen Fake-Documentary-Charakter kenntlicher zu machen...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Moonshade

Einer der User beschreibt es am ehesten "psychological Thriller" - eine reine Doku ist es ja nicht, insofern würde ich zwecks Unterstützung auch für Thriller und Drama-Ergänzung stimmen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

schorsch

Aus euren Beiträgen schließe ich, dass ihr die Doku nicht gesehen habt.

Wenn ihr euch ein Urteil bilden wollt, empfehle ich bei YouTube nach "Catfish the Movie" zu suchen (Verlinkung mache ich keine, Grund dürfte klar sein).

Es gibt Momente die einen "gewissen Beigeschmack" haben und der TV-Ableger  (http://www.mtv.de/folgen/27riwg/catfish-the-tv-show-sunny-jamison-S1-F1) ist eine zur "reality based TV" mutierte Sendung; mit Found Footage-Filmen, bzw. einer Mockumentary hat das für mich aber nichts zu tun.

PierrotLeFou

12 Januar 2018, 03:11:41 #7 Letzte Bearbeitung: 12 Januar 2018, 03:14:57 von PierrotLeFou
Von Found Footage möchte ich auch nie gesprochen haben; Found Footage hat ja nicht einmal ausschließlich etwas mit Dokumentarfilmen zu tun und wird als Begriff seit 20 Jahren ohnehin nahezu überall falsch gebraucht... :D


Ich lasse seit 43 Minuten "Catfish" laufen und bislang sieht es nach dem aus, was ich nach dem Trailer erwartet habe. Das ist etwas ganz anderes als etwa ein "Tarnation", der auf den ersten Blick ähnliches macht...

Wie auch immer man zur Authentizität steht (ich halte es für gestellt und schlecht gespielt und bin damit ja nicht der einzige), so ist doch zumindest klar, dass das Material auf dramaturgische Weise geordnet wird, um die (angeblich wahre) Geschichte nachzuerzählen. Musikuntermalung nähert es zusätzlich an Spielfilmästhetik an...

Und schon im cinema verite wusste man, dass derjenige, der sich der filmenden Kamera bewusst ist, nicht mehr natürlich agiert, also nicht mehr ausschließlich dokumentiert wird, sondern sich selbst inszeniert...


Ich würde das ganz ziemlich dicht an "Jackass Presents: Bad Grandpa" rücken, was das Verhältnis zwischen Doku und Spielfilm betrifft... (Selbst wenn es durchweg authentisch war, war es zumindest mit dem Plan ausgeführt worden, es so festzuhalten, dass hinterher eine Nacherzählung montiert werden kann; dementsprechend gibt es dann auch reichlich Selbstinszenierung vor der Kamera... und viele künstlich erzeugten Gesprächsthemen, die sich dramaturgisch stimmig einpassen sollen...)

Mir scheint der inszenatorische Anteil größer zu sein als der dokumentarische...


(Vielleicht gucke ich die Tage noch den Rest... Bisher halte ich das Ganze für einen furchtbaren Film...)


edit: aber Thriller trifft es bislang tatsächlich nicht... Drama/Komödie/Doku vielleicht... oder "k.A"... Einen Dokumentarfilm kann ich darin einfach nicht erkennen. (Aber es ist ein schönes Beispiel um zu zeigen, wie dicht sich Doku und Spielfilm eigentlich stehen...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

PierrotLeFou

Bin durch und an meiner Einschätzung hat sich nichts geändert.

Ich drehe keine richtige Dokumentation, wenn ich mich dabei filme, wie ich etwas erlebe, auf Unklarheiten stoße und mich an einer Aufdeckung versuche und dabei stets im Mittelpunkt stehe - mit dem Gedanken, das dann später zu einer kleinen Geschichte zu montieren.

Das ist sicher ein Grenzfall, bei dem aber Selbstinszenierung und dramaturgisches Kalkül durchaus gegeben sind. (Das wäre meine Meinung; vielleicht können ja noch ein paar andere User etwas dazu sagen...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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So, wie du es eben beschrieben hast, denke ich, es war richtig, Thriller zu entfernen.

Doku könnte eigentlich auch raus. Wäre Experimentalfilm total falsch? Wenn ja, können wir auch k.A. lassen, weil ja sonst nix passt.

schorsch

13 Januar 2018, 01:23:41 #10 Letzte Bearbeitung: 13 Januar 2018, 01:36:44 von schorsch
Um Himmels willen, du hättest dich doch nicht durch den kompletten Film quälen müssen.  :eek:

Lebenszeit ist kostbar. :icon_mrgreen:


Zitat von: PierrotLeFou am 12 Januar 2018, 23:20:39...

Ich drehe keine richtige Dokumentation, wenn ich mich dabei filme, wie ich etwas erlebe, auf Unklarheiten stoße und mich an einer Aufdeckung versuche und dabei stets im Mittelpunkt stehe - mit dem Gedanken, das dann später zu einer kleinen Geschichte zu montieren.

Das ist sicher ein Grenzfall, bei dem aber Selbstinszenierung und dramaturgisches Kalkül durchaus gegeben sind. (Das wäre meine Meinung; vielleicht können ja noch ein paar andere User etwas dazu sagen...)

Chapeau!

Dein Fazit gefällt mir. An der Selbstinszenierung und dem dramaturigschen Kalkül leiden in meinen Augen viele Dokus seit den 2000ern. Für mich geht das ganze in die Richtung "Morgan Spurlock" - der (ausgerechnet er) Catfish als "the best fake documentary" die er gesehen hat bezeichnet - mit mehr "Soap"-Anteil. "Bad Grandpa" ist mir aber zu weit entfernt - das hat eher etwas von "Versteckter Kamera" mit Rahmenhandlung.

Zum Thema "schlechtes Schauspiel": Das wirkt auf mich mehr wie das "gekünstelte" Verhalten eines Youtube-Moderators. Was echt ist und was evtl. 10 mal wiederholt wurde um die "Geschichte" runder zu machen möchte ich hier nicht entscheiden. Wie gesagt einen Beigeschmack hat das Werk allemal.

"Dokumentation" als Genre würde ich aber weiter stehen lassen; "Drama" als Zusatz finde ich aufgrund der Dramatisierung  recht passend.

Eigentlich ging es mir ja nur darum "Thriller" als Genre entfernen zu lassen.

Zitat von: PierrotLeFou am 12 Januar 2018, 03:11:41
Von Found Footage möchte ich auch nie gesprochen haben; Found Footage hat ja nicht einmal ausschließlich etwas mit Dokumentarfilmen zu tun und wird als Begriff seit 20 Jahren ohnehin nahezu überall falsch gebraucht... :D ...

Korrekt, von Found Footage hast du natürlich nicht gesprochen, ich hatte es nur hinzugefügt falls hier jemand in diese Richtung denken könnte. Man könnte den "Catfish"-Trailer jedoch mit leichten Straffungen und wenigen Umschnitten auf einen Found Footage Horror -Trailer (Sukkubus ick hör dir saugen) trimmen.  :D

Ich habe noch eine Frage an dich, bezüglich der allgemein "oft falschen Verwendung" des Begriffs "Found Footage". Inwiefern wird der Begriff falsch verwendet?

Beziehst du dich auf die "klassische Definition", fremdes Filmmaterial zu einem neuen Film mit anderer inhaltlicher Bedeutung zu montieren?


Edit: @ krakrax: Als Experimentalfilm würde ich "Catfish" laut Definition nicht bezeichnen.

PierrotLeFou

Zitat von: schorsch am 13 Januar 2018, 01:23:41
Um Himmels willen, du hättest dich doch nicht durch den kompletten Film quälen müssen.  :eek:

Lebenszeit ist kostbar. :icon_mrgreen:

Zu spät :icon_mrgreen: :zwangsjacke:

(Naja, immerhin kann ich künftig mit einem weiteren Titel ankommen, wenn es um die Schwierigkeiten der Dokumentarfilmabgrenzung geht...) :D



Zitat
Zitat von: PierrotLeFou am 12 Januar 2018, 23:20:39...

Ich drehe keine richtige Dokumentation, wenn ich mich dabei filme, wie ich etwas erlebe, auf Unklarheiten stoße und mich an einer Aufdeckung versuche und dabei stets im Mittelpunkt stehe - mit dem Gedanken, das dann später zu einer kleinen Geschichte zu montieren.

Das ist sicher ein Grenzfall, bei dem aber Selbstinszenierung und dramaturgisches Kalkül durchaus gegeben sind. (Das wäre meine Meinung; vielleicht können ja noch ein paar andere User etwas dazu sagen...)

Chapeau!

Dein Fazit gefällt mir. An der Selbstinszenierung und dem dramaturigschen Kalkül leiden in meinen Augen viele Dokus seit den 2000ern. [...]

"Dokumentation" als Genre würde ich aber weiter stehen lassen; "Drama" als Zusatz finde ich aufgrund der Dramatisierung  recht passend.

Eigentlich ging es mir ja nur darum "Thriller" als Genre entfernen zu lassen.

Was ich nach Sichtung auch gut verstehen kann... :D Wenn du "Drama" ebenfalls für recht passend hältst, wäre ich doch dafür, das Genre ergänzen zu lassen... Experimentalfilm verfehlt die Sache meiner Meinung nach, Essayfilm trifft es auch nicht... Doku-Drama wäre mMn vergleichsweise dicht dran...


@ krakrax: Also bitte noch

Drama

ergänzen (um ersichtlich werden zu lassen, dass das keine reine Doku ist)...







ZitatIch habe noch eine Frage an dich, bezüglich der allgemein "oft falschen Verwendung" des Begriffs "Found Footage". Inwiefern wird der Begriff falsch verwendet?

Beziehst du dich auf die "klassische Definition", fremdes Filmmaterial zu einem neuen Film mit anderer inhaltlicher Bedeutung zu montieren?
Ja, das meinte ich. Der Found Footage Film war ja im 20. Jahrhundert für Jahrzehnte (seit den 20er/30er Jahren) eine Spielart aller Filmgattungen (Spielfilm, Experimentalfilm, Doku, Essayfilm), welche existierendes Material (aus meist verschiedenen Quellen) neu montiert hat.
Dass ab "Blair Witch Project" mehr und mehr normal inszenierte Filme, welche sich an einer häufig im Found Footage-Bereich angelehnten Ästhetik orientiert haben, als Found Footage tituliert worden sind, hat dem Begriff leider eine unnötige Doppeldeutigkeit verpasst; das sorgt dann oft für Irritationen, insbesondere bei einem Publikum, das sich eher selten mit Filmen beschäftigt und die ursprüngliche Bedeutung gar nicht kennt...

Sowas wie Fake(d) Found Footage oder Imitated Found Footage oder die Rede von einem Found Footage Look wäre da die bessere Wahl gewesen.
(Würde mich interessieren, in welchen Milieus sich diese neue Bedeutung durchzusetzen begonnen hat... Ob Filmkritiker in Printmedien dafür gesorgt haben, ob es eine der größeren Nebenwirkungen des Internets im Filmsektor ist und interessierte Laien den Begriff in Blogs usw. verbreitet haben...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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Drama eingepflegt. :icon_mrgreen:

schorsch

Zitat von: PierrotLeFou am 13 Januar 2018, 02:25:49...

Wenn du "Drama" ebenfalls für recht passend hältst, wäre ich doch dafür, das Genre ergänzen zu lassen... Experimentalfilm verfehlt die Sache meiner Meinung nach, Essayfilm trifft es auch nicht... Doku-Drama wäre mMn vergleichsweise dicht dran...

...

Ja, Doku-Drama trifft es am besten. Eine Ergänzung in die Genre-Liste finde ich nicht unbedingt notwendig; die Angaben "Dokumentation" und "Drama" werden halt ausgeschrieben statt kombiniert. Sollte eigentlich nicht zu Missverständnissen führen.

Zitat von: PierrotLeFou am 13 Januar 2018, 02:25:49...

Sowas wie Fake(d) Found Footage oder Imitated Found Footage oder die Rede von einem Found Footage Look wäre da die bessere Wahl gewesen.
(Würde mich interessieren, in welchen Milieus sich diese neue Bedeutung durchzusetzen begonnen hat... Ob Filmkritiker in Printmedien dafür gesorgt haben, ob es eine der größeren Nebenwirkungen des Internets im Filmsektor ist und interessierte Laien den Begriff in Blogs usw. verbreitet haben...)

Ich denke mal es ist eine Mischung aus allem. Das wäre doch mal ein Thema für eine Dokumentation...  :king:

Ehrlich gesagt benutze ich den Begriff auch, setze ihn aber vor das eigentliche Genre um den "Stil" zu betonen. Manchmal fällt es aber auch unter den Tisch (mein Beitrag vom 11.01.)...  :zwangsjacke:

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