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Abgeschnitten (Fitzek Romanverfilmung)

Begonnen von Wolfhard-Eitelwolf, 30 April 2018, 14:33:46

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Wolfhard-Eitelwolf

Düsterer Thrill auf Helgoland - Von Wangerooge kann ich bei guter Sicht praktisch rübergucken, aber abgesehen davon sieht der Trailer auch nach grundsolider Unterhaltung im Kinoformat aus. Kenne den Roman nicht, aber die Atmosphäre scheint schon mal ebenso zu stimmen wie die technischen Qualiäten. Bleibtreu mag ich jetzt nicht besonders, aber eine Chance hat der Film verdient, spätestens auf Blu Ray...

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=0-vlTYJ71Rg

Regie: Christian Alvart
Hauptrollen: Moritz Bleibtreu, Jasna Fritzi Bauer

Start: 11. Oktober

Inspektor Yuen

Den Roman habe ich vor einiger Zeit gelesen und weggesuchtet.
Mir war damals schon klar dass das ein 1A Filmstoff wäre.

Moritz Bleibtreu passt überhaupt nicht in die Rolle, aber bei der Vorlage müssten sie schon viel Murks machen und nicht zumindest solide Kost hinzubekommen.
"Wenn ich jetzt sterben würde, was würdest du machen?" -"Ich würd dich nicht sterben lassen!"

DisposableMiffy

Den Trailer habe ich letztens im Kino gesehen, sah ziemlich vielversprechend aus.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

MMeXX

Zitat von: DisposableMiffy am  1 Mai 2018, 12:58:25
Den Trailer habe ich letztens im Kino gesehen, sah ziemlich vielversprechend aus.
Ja, ging mir genauso. Da freue ich mich schon auf den Kinobesuch.

JasonXtreme

Hm schauen wir mal. DAS KIND haben sie ja auch teils etwas verhauen, auch wenn es noch lange kein schlechter Film war. JOSHUA PROFIL hab ich noch nicht gesehen... wieso verfilmen die nicht wenigstens seine guten Bücher :king: Die Therapie oder Seelenbrecher fänd ich cool. Im Grunde kann man die aber allesamt direkt in nen Film packen, die sind schon so geschrieben - würden auch gut in zwei Stunden passen. Augensammler und Augenjäger wäre auch noch was...
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Private Joker

9 Juni 2019, 11:49:28 #5 Letzte Bearbeitung: 11 Juni 2019, 11:07:08 von Private Joker
Allzuviele scheinen den ja nicht im Kino gesehen zu haben - sowohl absolut als auch hier.

Eine Heimkinosichtung sollte man trotzdem mal riskieren, weil der Film für deutsches Genrekino durchaus ordentlich unterhält. Überdies habe ich so die kleine Hoffnung, dass den noch jemand ansieht, weil mir da so ein paar Dinge unklar geblieben sind und ich da gerne mal eine zweite Meinung zu hätte.

Qualitativ kann man meines Erachtens jedenfalls mit dem Gros der mittelpreisigen US-Thriller Marke Flynn & Co durchaus mithalten, obwohl die massive Häufung von Pathologieszenen die in dem Genre wohl recht wichtige weibliche Zielgruppe vielleicht etwas irritieren könnte. Atmosphäre und Spannung stimmen jedenfalls, ganz solide inszeniert und gespielt ist der auch; nur gegen Ende des mit 130 Minuten doch relativ langen Films schimmert für meinen Geschmack ein bisschen zu viel Tatort oder von mir aus "Hau-Ruck-Auflösung" durch. Irgendwie wirkt der Film wie ein Mehrgangmenü, bei dem die Portionen schmackhaft, aber so klein sind, dass man mit jedem Gang hungriger statt satter wird.

Trotzdem knapp 7/10 mit etwas Lokalbonus.

Und jetzt zur Logikfrage des Tages - das ist ja so ein Steckenpferd von mir, aber in dem Fall ist das schon so gravierend, dass ich mich doch frage, ob ich da was übersehen habe oder ob der Film das wirklich charmant übergeht:
Spoiler: zeige
Der Film beruht doch im Wesentlichen darauf, dass Helgoland von Anfang an "abgeschnitten" ist; wir sehen also zeitgleich, wie der Sturm loslegt und Paul sich mit seiner Tochter in Berlin trifft, oder ? Aber wie zum Teufel kommen die entführte Tochter und letztlich ja auch Täter dann auf die Insel, wo dann die weitere Entwicklung und der Showdown stattfinden ?? Lt. Filmlogik ist - auch so ein Zufall - kurz nach dem Unfall ja erstmals eine Lücke im Sturm, durch die der Hubschrauber fliegen kann.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

DisposableMiffy

Ich habe den tatsächlich im Kino gesehen und fand ihn trotz einiger ungelenker Momente sehr unterhaltsam. Bonuspunkte für das Setting und die Atmosphäre. Bleibtreu als Gerichtsmediziner fand ich dagegen nur bedingt überzeugend.

Wenn mein Gedächtnis kein Sieb wäre, könnte ich auch was zu Deiner Verständnisfrage sagen. Ist es aber, sorry.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Wolfhard-Eitelwolf

Jetzt auf Blu Ray nachgeholt und genau den leicht überdurchschnittlichen Krimi bekommen, den ich erwartet habe. Atmosphäre stimmt, die Bebilderung hat ohne Frage Breitbildqualität und die Darsteller sind auch absolut ok - und sprechen sogar verständlich! (Absoolute Seltenheit beim deutschen Film). Kenne den Roman nicht, aber besondere Qualität hat der sicher auch nicht, dafür wirkt vieles zu gewollt und vom Genrereißbrett weg konstruiert (insbesondere der finale Kill ist ein Musterbeispiel für Ideenlosigkeit). Helgoland kommt - zumal unter CGI-Sturm - selbst viel zu wenig zum Zuge, spielt doch bestimmt 50-70% der Handlung am Festland. Schade eigentlich um das weitgehend verschenkte Inselpotenzial, aus der Abgeschnitten-Situation hätte man viel mehr machen können in Sachen Hetzjagden durch Gassen, Erkunden alter Bunker,Lüften versteckter Geheimnisse, Gefahrensituationen an Steilklippen etc., ja müssen! Knappe 7 v. 10 auch von mir

StS

"Abgeschnitten" (2018) ist ein deutscher Thriller, der auf einem Roman von Sebastian Fitzek basiert. Regisseur Christian Alvart hat handwerklich gute Arbeit abgeliefert - aber der Film hangelt sich dermaßen von einer Unglaubwürdigkeit über den nächsten Logikpatzer und Zufall bis hin zum "großen Twist" gegen Ende (welchen man so u.a. bereits aus der "Saw"-Franchise kennt), dass man angesichts des abstrusen Treibens irgendwann einfach keinen Spaß mehr an der Sache hat (höchstens unfreiwilligen). Die beiden Leads (Moritz Bleibtreu und Jasna Fritzi Bauer) gehen in Ordnung, die Stimmung ist schön düster - doch die inhaltlichen Mängel sind einfach überragend; zumal er mit 2 Stunden 10 Minuten auch gern eine rund 20-minütige Straffung vertragen hätte (zugunsten von Sachen wie Suspense und Kurzweil). Fans der Marke Mercedes kommen jedenfalls auf ihre Kosten (wird hier aufdringlich "beworben") und die finale (arg vorhersehbare) Action-Szene ist einfach derart "drüber", so dass ich mir (rückwirkend sowie eigentlich vom ersten Drittel aus an) mehr als einmal die Frage stellen musste, wie man einem das wirklich so dermaßen erst gemeint präsentieren konnte...

3/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

samsa87

Christian Alvart hat doch auch Sløborn für die ZDF-Mediathek gemacht. Fand ich ganz schlimm! Wurde aber irgendwie überall ziemlich gelobt hatte ich das Gefühl.

War zwar filmisch schon ganz cool gemacht, schöne Bilder und nette Ideen. Aber dramaturgisch fand ich die Serie echt übel. Völlig überzeichnete Charaktere (und generell zu viele Charaktere!), Handlungsstränge, die in's Nichts laufen, Anschlussfehler und zu logische Ungereimtheiten.

RoboLuster

Zitat von: StS am  4 Januar 2021, 11:38:36aber der Film hangelt sich dermaßen von einer Unglaubwürdigkeit über den nächsten Logikpatzer und Zufall  Die beiden Leads (Moritz Bleibtreu und Jasna Fritzi Bauer) gehen in Ordnung, die Stimmung ist schön düster - doch die inhaltlichen Mängel sind einfach überragend;  so dass ich mir (rückwirkend sowie eigentlich vom ersten Drittel aus an) mehr als einmal die Frage stellen musste, wie man einem das wirklich so dermaßen erst gemeint präsentieren konnte...




War bei mir auch so, beim sehen war es noch gaz ok, aber danach hab ich mich auch gefragt, was war das alles?
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Moonshade

Da der Film sich jetzt auch am 11.06. bei Netflix verabschiedet, hab ich noch mal schnell zugegriffen.

Also: Erstkontakt mit irgendwas von Fitzek, der im Bekanntenkreis irgendwo zwischen "total blutgeiler Sahnestoff" und "Ih, fass das nicht an, das ist Hundescheiße" hin-und herpendelt.
Wenn Alvart (den ich für recht talentiert halte, mal von Drehbüchern abgesehen), hier einigermaßen den Vorlagenkurs gehalten hat, brauche ich die Bücher nicht lesen. (Und da ich mir keins kaufen würde, warte ich, bis einer eins im öffentlichen Bücherschrank ablegt.)

Der Film ist zwar äußerlich spannend, aber das Drehbuch ist ein Wrack und - wie praktisch jeder sagt - dermaßen voll mit unzusammenhängenden, abstrusen, seltsamen und beknackten Wendungen und Drehs, randvoll mit Klischees und murksig konzipiert, so dass man am Ende Twist auf Twist auf Actionfinale häuft, ohne dass das verlorene Interesse noch mal wiederkommt.

Manches ist hübsch zwingend und Bauer ist eine gute Wahl, aber weder ertrage ich das eitle Lackaffengewese von Eidinger, noch kann sich der Mann von seiner Theatralik lösen. Bleibtreu ist solide wie immer, aber Fahrdi Yardim könnte sich nach gefühlt 20 Serien und 100 TV-Filmen langsam mal eine zweite Rolle kaufen, als die Eine ,die er immer spielt.

Warum der Käse mit dem Stalker am Anfang so breitgetreten wurde, um dann im Nirgendwo zu versanden, muss man irgendwann auch noch mal erklären, am dollsten finde ich aber den 3-Tage-Orkan mit Heli-Pause, als es drauf ankommt. Liebes dt. Filmteam: ein Orkan zieht beständig durch, da gibt es nicht so ein filmreifes Auge, wo man mal schnell durch kann.
Der ewige Praktikant sorgt auch nur dafür, dass Bleibtreu überhaupt von der Stelle kommt und über den Eiseinbruch reden wir mal gar nicht.

Ansonsten ist das solide gemachte Sensationkolportage mit Ekelreflex, merkwürdig, dass sowas in D so abräumt, aber muss sich als Must-have-read wohl verselbständigt haben. Als Film aber trotz solider Kamera und guter Inszenierung höchstens 4/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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