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Serien bis der Arzt kommt - Übersättigung oder Segen?

Begonnen von Hitfield, 3 Mai 2018, 17:21:11

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Hitfield

Eine Frage, die mich schon länger umtreibt:

Früher flimmerten deutsche Eigenproduktionen sowie eingekaufte ausländische Serien über die paar Sender hierzulande (z. B. "Tatort" in der ARD, "Star Trek: Deep Space Nine" von CBS Paramount bei Sat1, "Akte X" von Fox bei Pro7 oder "Lost" von ABC bei Pro7).

Dann Sender wie HBO, und seit einigen Jahren kommen noch Hulu, Netflix, Amazon Instant Video usw. hinzu, die Dutzende oder Hunderte Serien produziert haben. Anfang des Jahrzehnts nahm das alles irgendwie exponentiell zu.

Wenn man sich Bewertungen, Feedback usw. ansieht, scheint die Nachfrage überwältigend zu sein. Gibt es niemanden, den das eher abschreckt? Der Tag könnte 48 Stunden haben und es würde nicht reichen, alles zu sehen, was gerade im Trend liegt. Vom Konsum anderer Medien (Bücher, Filme, Musik, Hörspiele...) mal ganz zu schweigen.

Ich muss gestehen, dass ich nach dem Ende von "Lost" und "Primeval" sowie der vor(vor)letzten Staffel von "Dexter" irgendwann zwischen 2009 und 2011 quasi kapituliert habe. Was ich seitdem noch gesehen habe, kann ich an beiden Händen abzählen: die Fortsetzungen von den Altserien "Akte X", "Star Trek: Discovery" und "Doctor Who". Die ersten beiden Staffeln "Walking Dead", weil es alle so toll fanden (ich fands ab Staffel 2 einfach nur grottig), den Pilot von "Jean-Claude Van Johnson", den Pilot von "The Man in the High Castle" (sehr schwach), den Pilot von "Terra Nova" (schwach) und die ersten beiden Folgen von "Ash Vs. Evil Dead" (ebenfalls nicht mein Fall). Plus "Sherlock Holmes" mit Cumberbatch (immerhin alle Folgen). Das war es dann auch schon. Ich werde kaum auf zehn Serien seit ca. 2011 kommen.

Breaking Bad, Homeland, Prison Break, True Detective, Game of Thrones, House of Cards, Broadwalk Empire, One Mississippi, Westworld, Punisher, Jessica Jones, Gotham, Peaky Blinders, Grimm, Sons of Anarchy, Stranger Things, The Flash, Arrow, From Dusk Till Dawn, S.H.I.E.L.D., Vikings, American Gods, Black Sails, Handmaid's Tale, Black Mirror, Bosch, Downtown Abby... - alles Fehlanzeige.

Wie schafft ihr das bloß, das alles zu sehen? Alleine die Marvel-Serien zu sichten wäre inzwischen ein Vollzeitjob (wobei ich die Trailer der Superhelden-Serien stets extrem billig fand, egal ob "The Defenders", "Legends of Tomorrow" oder "Iron Fist").
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Private Joker

3 Mai 2018, 18:01:40 #1 Letzte Bearbeitung: 3 Mai 2018, 18:04:01 von Private Joker
Nun gut, ein bisschen hilft schon, dass die meisten der Hype-Serien heutzutage nur noch 8-12 Folgen pro Staffel haben und nicht mehr 22 (gibts auch noch, ich weiß, Supernatural etwa). Oder noch mehr wie einst Bonanza.

Die sofortige Verfügbarkeit hilft auch, obwohl ich kein Freund extremen Binge-Watchings bin. Eine Staffel Expanse im 1-2 Folgenmodus ist dann in einer Woche durch, das passt für mich gut. Zumal die wie viele Serien auch, relativ fordernd ist was Handlungen und Figuren angeht. Daran wird man spätestens erinnert, wenn die nächste Staffel nach einem Jahr oder mehr rauskommt, und dann auch noch massiv auf die erste aufbaut. Mir die dann komplett noch mal anzusehen, das packe ich dann auch nicht, dann muss ein Wiki helfen oder ein Epguide.

Dass man seine Zeit nur einmal verbrauchen kann, merke ich natürlich auch. Und frag mal die Zeitungs- und Buchverlage, die Kinos, Videotheken, viele Restaurants gerade hier auf dem Land, die erst recht.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Solange das Niveau wie es jetzt ist, gehalten werden kann, sehe ich es als Segen - in Anbetracht des Schrotts, der in den 90ern noch produziert wurde.
Aber ja - inzwischen fällt es immer schwerer, die Übersicht zu behalten.

Tatsächlich versuche ich momentan - mittels Film- und TV-Magazinen und Internet - nur einen groben Überblick zu gewinnen, WAS es alles überhaupt gibt.

Ich habe für micht entschieden, dem Hype nicht atemlos hinterher zu rennen und die neueste Welle als Erster zu erschnuppern, ich lasse mir Zeit, bis es Serien in die zweite oder dritte Staffel schaffen, weil die Qualität sich durchgesetzt hat oder einfach nur gut war (oder die Quoten egal waren).
Die Staffelverfügbarkeit spielt, wie Joker sagte, auch eine große Rolle, ich genieße da gern meine 2- bis 13Teiler, man muss nur mitunter mal verzichten können, wenn es zu viel wird.
Vor allem wenn man - wie ich - teilweise mit großem Genuss nach uralten Serien stöbere (also 50er/60er), weil das noch ein anderes Sehgefühl ergibt oder ich die Serien nicht kenne.

Serien ersetzen mir momentan mein typisches Kino, denn zwischen dem modernen Blockbusterkino (das mich langweilt) und vielen tollen kleinen Filmen (die aber weniger reinen Unterhaltungsspaß als früher bieten, sondern Geduld und Arbeit erfordern) ist für mich aktuell nichts in den Sälen (hie und da mal ein Horrorfilm, das war es).

Ich lese viel und sehe das Skript als Kernstück der meisten Filme an, insofern ist ein gutes Seriengarn für eine 8-Folgen-Staffel wie ein schöner Roman.

Ich binge übrigens nicht - zwei Folgen einer Serie pro Tag reichen mir meistens. Es darf aber gern noch ein Film on top dazu sein...  :icon_mrgreen:

Ansonsten: alles was interessant ist in der Serienlandschaft auf einen Zettel und in Ruhe abarbeiten, wenn es an der Zeit ist. Serien laufen einem inzwischen eigentlich nicht mehr weg und dass ich momentan noch nicht zu "Orphan Black", "Banshee" oder "Black Mirror" gekommen bin, macht mich nicht mehr nervös.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Eric

Aktuell warte ich eigentlich immer relativ lange bis eine Serie schon etwas Fahrt aufgenommen hat.
BREAKING BAD habe ich zum Beispiel erst etwa 2 - 3 Jahre nach dem Ende der Serie angefangen.

Aber Bauchbei aktuellen Serien (egal ob Game of Thrones, Vikings, TWD, FTWD, Z Nation, ...) warte ich eher immer ein paar Wochen (bis Monate) ab bis ich die jeweils neue Staffel anfange.
Grund:
Dann habe ich mehr Folgen auf einmal zum anschauen und kann die Serien, die ich aktuell sehe noch beenden ohne etwas Neues zu beginnen.

Ich finde zwar auch das wir aktuell ein Überangebot an (teilweise wirklich guten) Serien haben, aber das ist ja an sich nichts Schlimmes. Ich treffe einfach schon eine Vorab-Auswahl welche (neuen) Serien angeschaut werden und welche ich eher links liegen lasse.

Sofern ich merke, dass eine Serie aber qualitativ eher den Bach runter geht (wie aktuell leider CRIMINAL MINDS oder auch BLIND SPOT), dann MUSS ich die jetzt nicht mehr beenden, da die Auswahl (im Gegensatz zu den 90er Jahren) einfach zu gross ist.
Zumal ich mir sowas wie die "Kultserie" der 90er auch jetzt irgendwie nicht mehr anschauen würde. Egal ob Baywatch, Knight Rider oder auch Buffy, da diese doch sehr schlecht gealtert sind und heutzutage (für mich zumindest) einfach nur noch kurios wirken.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Hitfield

3 Mai 2018, 21:36:24 #4 Letzte Bearbeitung: 3 Mai 2018, 21:40:00 von Hitfield
Zitat von: Moonshade am  3 Mai 2018, 18:18:28Solange das Niveau wie es jetzt ist, gehalten werden kann, sehe ich es als Segen - in Anbetracht des Schrotts, der in den 90ern noch produziert wurde.

Zitat von: Eric am  3 Mai 2018, 18:38:36Zumal ich mir sowas wie die "Kultserie" der 90er auch jetzt irgendwie nicht mehr anschauen würde. Egal ob Baywatch, Knight Rider oder auch Buffy, da diese doch sehr schlecht gealtert sind und heutzutage (für mich zumindest) einfach nur noch kurios wirken.

Ja, diese Erfahrung habe ich schon in den 00er Jahren gemacht, als das mit den ganzen DVD-Staffelboxen anfing: A-Team, Knight Rider, Ein Colt für alle Fälle, Buck Rogers, Die dreibeinigen Herrscher, Airwolf, MacGyver, Eine schrecklich nette Familie, Buffy, Highlander... Alle sehr schlecht gealtert in so ziemlich jeder Hinsicht (Machart, Tempo, Geschichten, Dialoge...) - und reden wir lieber gar nicht erst von Xena und Hercules. Vor allem fällt auf, dass es in jeder Folge eigentlich nur um Banalitäten ging. Viele inhaltliche Wiederholungen nur anders verpackt, kaum aufeinander aufbauende Geschichten oder echte Wendungen/Entwicklungen. Dramaturgisch hatte jede Serie praktisch nur eine simple Schablone, die Folgen frei von Überraschungen usw.

Heute das genaue Gegenteil, was auch den deutlich kürzer werdenden Staffeln geschuldet ist. Jede Folge treibt das Drama an die Spitze, mehrere komplexe Handlungsbögen, unerwartet verlaufende Geschichten etc.

Von der Machart altbacken, aber trotzdem immer noch sehr nett anzusehen sind dagegen aus meiner Sicht vor allem einige Kinderserien wie Biene Maja, Doktor Snuggles, Die Sendung mit der Maus und Meister Eder und sein Pumuckl.


Zitat von: Moonshade am  3 Mai 2018, 18:18:28Ich habe für micht entschieden, dem Hype nicht atemlos hinterher zu rennen und die neueste Welle als Erster zu erschnuppern, ich lasse mir Zeit, bis es Serien in die zweite oder dritte Staffel schaffen, weil die Qualität sich durchgesetzt hat oder einfach nur gut war (oder die Quoten egal waren).
Die Staffelverfügbarkeit spielt, wie Joker sagte, auch eine große Rolle, ich genieße da gern meine 2- bis 13Teiler, man muss nur mitunter mal verzichten können, wenn es zu viel wird.
Was mir dabei auch noch aufgefallen ist: früher hatte man vielleicht drei oder vier aktuelle Serien, die man besonders gut fand und die aktuell gerade in irgendeinem Fernsehsender liefen. Das waren dann also gerade mal drei Serien, die gleichzeitig mit einer Folge pro Woche im TV liefen - bei mir in den 90ern zum Beispiel "Akte X", "Deep Space Nine" und "Space 2063". Keine große Sache. Heute mit den zig Sendern und Streaming-Diensten, Dutzenden Serien pro Quartal je Anbieter und gleich mehreren Folgen am Start habe ich dagegen das Gefühl, einfach nur erschlagen zu werden.


Zitat von: Moonshade am  3 Mai 2018, 18:18:28Serien ersetzen mir momentan mein typisches Kino, denn zwischen dem modernen Blockbusterkino (das mich langweilt) und vielen tollen kleinen Filmen (die aber weniger reinen Unterhaltungsspaß als früher bieten, sondern Geduld und Arbeit erfordern) ist für mich aktuell nichts in den Sälen (hie und da mal ein Horrorfilm, das war es).
Das habe ich in den letzten Jahren schon oft gehört, dass die Serien Auswirkungen auf den Filmkonsum haben. Ist bei mir halt nicht der Fall. Bei meinem Medienkonsum stehen Filme (Blockbuster wie kleinere Filme oder ältere Produktionen - spielt keine Rolle) nach wie vor auf Platz 2. Und wie seit den 80er Jahren Hörspiele auf Platz 1.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Guilala

5 Mai 2018, 14:24:37 #5 Letzte Bearbeitung: 5 Mai 2018, 14:29:18 von Guilala
Bei der Flut an Serien und Filmen ist es m. E. gar nicht mehr möglich alles zu sehen, geschweige denn, mitreden zu können. Aber will ich das? :thinking:

In den 80ern war alles noch übersichtlich. Es gab nur wenige Programme und wenn man sich mit anderen über Serien und Filme unterhalten hat, hatten die meisten dasselbe gesehen und konnten (mehr oder weniger) mitreden. Das ist heute anders.

Ich siebe da gnadenlos aus und schaue nur, was mich auch wirklich interessiert. Das ist verhältnismäßig wenig, aber das genügt mir. Ich bin eher der Genießer, als der Vielgucker.

Bei Empfehlungen sage ich oft schon, dass ich vermutlich nie dazu kommen werde, mir die empfohlenen Sachen anzusehen. Das ist mir zwar durchaus unangenehm, aber ich bin da auch ehrlich und hasse es, Interesse vorzugaukeln, wenn nicht wirklich welches besteht. Früher war ich viel interessierter, wenn einer etwas empfohlen hat, was für mich halbwegs interessant klang. Das habe ich dann auch angetestet und zugegeben, nicht selten war ich begeistert. Heute komme ich nicht mal mehr mit den Sachen hinterher, die ich hier zuhause habe.  :unknown:

Das ist einerseits toll, denn man hat mehr als genug zu gucken. Andererseits ist das gemeinschaftliche Erleben irgendwie verloren gegangen, weil jeder nur noch das schaut, was ihn interessiert. Heute gibt es für jeden Geschmack etwas und da kann man auswählen, was man möchte. Das sind dann aber oft Sachen, die in meinem Bekanntenkreis nicht unbedingt angesagt sind. Aber es gibt ja Filmforen, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.  ;)

Die Zeiten, wo man sich im Bekanntenkreis noch zusammengesetzt hat, um gemeinsam etwas anzusehen, sind aber wohl (zumindest in der Form, wie es früher war) vorbei.

THC statt TTIP!

Mr. Blonde

Hab den Thread mal in den Serienbereich gepackt, damit er im OT-Bereich nicht untergeht. ;)

Wirklich tolles Thema. ;) Mich stört die Übersättigung nicht wirklich. Ich schaue nicht alles, was angesagt ist, sonst käme ich ja gar nicht mehr vor der Tür. Umso größer das Angebot ist, desto mehr kommt auch mal Nischenkram, der mich interessiert. "Vinyl" war da so eine Sache und "Ash Vs. Evil Dead" wäre ohne die größere Segmentierung sicher auch nicht entstanden. Natürlich muss man in eine Serie mehr Zeit investieren. Wenn ich allerdings daran denke, wie viele abertausende sicherlich sehenswerte Filme ich nicht gesehen habe und vielleicht nie sehen werde, wird mir auch gleich ganz anders. Man wird auch oftmals nicht auf diese Filme aufmerksam, da einfach meist viel Zeit verstrichen ist. Da genieße ich diesen Serienboom umso mehr, denn man bekommt doch mehr als ausreichend mit, wenn etwas interessantes erscheint. Ich wünsche mir nur mehr Eigenständigkeit. Oftmals habe ich bei den Erzählstrukturen das Gefühl, das zu oft HBO angepeilt wird und deren dramaturgisches (Un)Vermögen. Thema: Hauptfiguren abservieren, nur um Drama zu erzeugen.


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Dashu

8 Mai 2018, 01:21:48 #7 Letzte Bearbeitung: 8 Mai 2018, 01:31:31 von Dashu
Ob Serien an Qualität zugenommen haben, das mag ich bezweifeln, es gibt lediglich bloß wesentlich mehr Serien wie Früher. Somit gibt es logischerweise auch mehr Stuff, komplett betrachtet bleibt es Prozentual aber etwa gleich.

In den 90érn gab es einer menge Zeug, das freilich nicht alt werden konnte, das wird man über Heutige Serien auch irgendwann denken. Eines Tages wird den Leuten auffallen wie viele schlechte Schauspielerei Heut zu Tage betrieben wurde. Ständige Mimik Spiele, die wie aus dem Kindergarten wirken, Charaktere müssen abgehandeltes noch einmal erklären, Körpersprachen die deutlich sagen: Das ist nicht echt!

Ich denke die Zukunft der Serien wird eine Wende nehmen, wenn Big Brother vergessen wurde und You Tube auch vom Schleimbaden und endlos Quatschkopf gerede runter ist, wohl dann auch wenn es pleite gehen wird. Wie alle anderen großen Internet Seiten bislang. kennt noch jemand Myspace? MSN? ICQ? Privat Homepages? Chatrooms? SmS? Quixs? Ja ja manche von den Dingen gibt es noch, Sie haben aber Ihren Status des Aktuellen längst verloren. Ich denke die nächste Generation von Video Amateuren wird voll und ganz auf eine eigens angelegte Big Brother Shows im Serien Format es anlegen. Das zeigt sich schon mit diversen Unboxings, Roomtours, und Vlogvideos. Noch ist das alles in den Kinderschuhen, (erzieherischer Gläserner Mensch, denn man findet ja so etwas überwachendes wie Facebook gar nicht schlimm, das wo man 10 jahre davor noch Verschwörungstheorien gelesen hat, die gleichen prognostizierten) worauf ich hinaus will, die Serien von Heute sind gar nicht so gut wie man oft denkt. Eine alte Serie wie Hulk bleibt mit Szenen wie dem bärtigen grauen Hulk oder Serien wie dem Millionen Dollarmann und die Geräusche wo seine Bionischen Teile machen unvergesslich. Nur wenige der aktuellen Serien werden so einen Kultstatus erreichen. Das liegt an der Übersättigung, und es wird für die meisten immer unübersichtlicher- irgendwann wird daher das Serien Genre von Privatmenschen ebenso gesättigt. Schon jetzt versuchen sich immer mehr, sich weiter entwickelnde Jung Schauspieler daran eigene Serien zu kreieren, da der Kontext bei You Tube abgegriffen ist, immer ist es eine Medien Vorlage die neue Zeitgeister entwickeln lässt. So werden irgendwann Serien als Homework übernommen und ein neuer Standard wird entstehen. Hautnahes Serien Erlebnis mit echten Geschichten, das hat man ja schon ein wenig im Tv angekratzt. Es ist alles nur eine Frage der Generationen wie Sie Dekade für Dekade über das mit dem diese Aufgewachsen sind zu einem Trend machen.

Serien sind jetzt eine Art Mainstream aber es wird niemals so lange halten. OVA Animes sind auch immer seltener geworden. Filme über die Endzeit im Millennium wurden von der Zeit eingeholt. Irgendwann werden Leute, die heute noch junge Kids sind darüber debatieren wie dämlich wir Heute gewesen sein müssen und uns von billigstem Mimik Spiel getäuscht lassen haben, das wird dann sein wenn psychologischer Unterricht irgendwann einmal zum Grundstoff der Schule gehören wird- und das wird er, da man immer mehr der Erkenntnis einhergeht, das pädagogisch offene Erziehung die sinnvollste ist. Der Mensch muss wissen was er tut und wie er sich kennt.

Sehe ich mir Heute den Doktor Who nochmal an, obwohl ich Ihn eigentlich mag, wird mir beim zweiten Durchlauf der Serie absurd bewusst wie idiotisch das teilweise alles inszeniert ist und es eigentlich einem A-Team oder Knight Rider in nichts nachsteht. Wir lassen uns eigentlich immer nur von einem exklusivem Setting gerne verzaubern. Etwas neues bombastisches. Jeder wird mir zustimmen, es sah unfassbar hoch entwickelt aus, als die Skaraáh Helme der Stargate Goa'uld sich automatisch in Schlangenglied Bewegungen öffneten und schließten, während das Heute gar nicht mehr wahrnehmen würde.

Serien wirken Heute nur so übersättigt, weil Sie einfach mehr produzieren. Qualität erkennt man meist erst eine Generation später, wenn die technischen Abläufe keine Besonderheit mehr sind und man am Ende über eine CGI Animation auf einem Kristallografischem Fernseher nur noch als schimmerndes Flackern wahrnimmt und sich fragt, "warum haben Sie nicht einfach echte Roboter genommen?"


Ich suchte wirklich viele Serien, muss sagen, eine Staffel mit 10 Folgen habe ich mit meiner Frau meistens an 5 Abenden durch, daher haben wir wohl so ziemlich alle Serien die aktuell laufen gesehen. Besonders heraus gestrahlt haben davon eigentlich fasst alle, das liegt aber nicht daran weil Sie gut waren. Sondern weil Glotzen nur dafür da ist abzuschalten. Ich hätte mir genauso gut klassisches Teleshopping ansehen können, oder einen Bagger, der DM Münzen und Scheine auf einer Spiegelplatte via Fernsteuerung herunter fährt und ein Zuschauer am Telefon ruft. "Links, Rechts, geradeaus" Oder Ruck Zuck.
Es ist im Prinzip das selbe. Schaut man sich ein zweites Mal Vampire Diaries an, wirkt es auf einmal so, als sei die Serie aus den 80érn, das gleiche mit Dexter, hat man erst einmal etwas schon einmal gesehen ist es einfach nur eine Wiederholung vergangener Zeit, die man stumpf totgeschlagen hat. Daher ist im Grunde gar nicht so viel aktuell "gut" Es ist nur genug Nachschub da um viel von der entspannenden TV Zeit tot zu schlagen. Lässt man manche Serie im Kopf revü passieren schüttelt man doch wohl eher noch den Kopf, wie beschucke man gewesen sein muss, sich davon beeindrucken zu lassen.  ;)


Moonshade

Ich kann mich der letzten Ausführung nicht anschließen, was die Qualität angeht, da hat und hatte sicherlich jede Zeit und jede Dekade ihre Art der Ausführung und Inszenierung, ihre Definition von Schauspiel oder von Präsentation.

Serien waren schon immer Entspannung, Abschalten, Realitätsflucht, daran wird sich nichts ändern, inzwischen - mit den aktuellen omnipräsenten Medien - nimmt man einfach nur mehr davon war und wenn man sich für so etwas intensiver interessiert, dann liefert das Internet eben personalisiert in die individuelle Filterblase Infos und Werbung ab.

Qualitativ hat sich eine Menge getan, wenn es auch stimmt, dass momentan als Trend eine Menge Geld scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste verpulvert wird.
Andererseits stehe ich mehr auf der Seite, dass ich lieber akzeptiere, dass in eine Serie alles Kreative in wenige Folgen gesteckt wird, anstatt eine Idee über eine unglaublich lange Zeit zu "ziehen", nur weil sie erfolgreich ist.

Natürlich bleibt die Frage, wo man überhaupt hin will, wenn man Serien schaut.
Will man wirklich "more of the same"-Entspannung, dann stört auch nicht die 15. Staffel "Greys Anatomy" oder die 16. Staffel "NCIS", weil die Serie etwas Vertrautes, Immergleiches bringt, dieses Phänomen gibt es seit der Erfindung des TV.
Will man den Erfahrungshype, das In-Sein, mitmachen, wird bingen, damit man auf Höhe der Zeit ist - auch das ist nicht neu, früher war es üblich, jede Woche in mehrere Kinos zu gehen, einfach weil TV nicht erfunden oder noch nicht so verbreitet war.
Vergleicht man einen Teil der modernen Serie jedoch mit einer Art komplexen Anspruchs, dann gewinnen manche Produkte durchaus Qualitäten eines guten Romans, dicht und komplex erzählt oder eben anspruchsvoll ausgearbeitet, ohne auf Sensationen aus zu sein (wie etwa "Mad Men" oder "Masters of Sex"). Nicht wenig basieren eben darauf.

Nun kann ich also entscheiden, welche dieser oder anderer Motivationen mich umtreiben - und ich muss mich gleichzeitig entscheiden, wie viel ich davon will.
Auch das ist keine neue Entwicklung, man muss sich nur ggf. davon lösen können, um den Druck zu entgehen - rechtzeitig und immer planen, wieviel Zeit dafür investieren und wieviel für den Partner, die Kinder, Sport, Lesen, Ausgehen oder faul in der Sonne rumfläzen mit ausgeschaltetem Web.
Vielleicht liegt dem Einen oder Anderen die moderne Serienwelt auch nicht so, genauso wie mir etwa das moderne Kino nur noch bedingt liegt, was wiederum an den Serien liegt, die direkten Einfluss auf die Kinoproduktionen haben.

Ich bekomme auch ständig Tipps und Anregungen für Serien, die ich alle nicht erfüllen kann, weil eben die Zeit nicht da ist und ich auch noch andere Dinge tun muss/will (auch in diesem Forum rumhängen und doofe Fehler korrigieren bspw.  :icon_mrgreen: ). Gleichzeitig beeinflusst auch meine Partnerin mein Sehverhalten und insofern ist Aufgabe durchaus eine Option - nämlich die, das Dickicht nicht durchdringen zu können und anstelle dessen besser die besten Beeren heraus zu suchen.
Das erfordert jedoch Ruhe und Geduld - genauso wie ein Besuch in der Videothek (früher) oder in der Bibliothek (noch früher).

Dass es irgendwann zu einem Einbruch der Budgets, der Erträge, der Zahl der Produktionen kommen wird, ist auch klar, denn es kommt  und geht alles in Wellen und letztendlich produziert niemand etwas nur, weil es so viel Spaß macht.
Das "next Age" kommt gewiss, allein weil Tentpoles wie TWD oder GOT jetzt auslaufen und Netflix deutlich zu überziehen beginnt.

Am Ende zählt nur, wie wir damit umgehen.



"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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