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McDonald's, Gott und andere Begegnungen der 3. Art

Begonnen von deBene, 26 August 2008, 02:22:38

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psychopaul

Tja, Leute, die Welt ist eben kompliziert.  ;)

Deshalb würde ich Schreck auch raten, einfach zu seinem Musikgeschmack das klassische Hip Hop Jackson Gangster Oufit zu wählen.  :king:

Ist Anti Folk eigentlich das gleiche wie Freak Folk?  :dodo:
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Hedning

27 August 2008, 14:44:07 #31 Letzte Bearbeitung: 27 August 2008, 14:45:46 von Hedning
Zitat von: Dr. Schreck am 27 August 2008, 02:03:26
Von der heutigen Instanz Kirche mag man halten was man will. Bekanntermaßen wird grade in Entwicklungsländern durch z.B. das Verhütungsverbot großer Schaden angerichtet. Andererseits darf auch nicht vergessen werden, dass die Kirche millionen und abermillionen Menschen hilft. Sei es durch Geldspenden, Entwicklungshilfe oder einem der - besonders in Entwicklungsländern - kostbarsten weil knappsten Güter: Hoffnung. Ob man das Eine gegen das Andere aufwiegen kann/muss/sollte/darf und ob die Verbreitung von doch sehr subjektiv gesehen falscher Hoffnung der richtige Weg ist, muss jeder für sich entscheiden. Aber hier Gläubige für etwas zur Verwantwortung zu ziehen was vor Jahrhunderten geschehen ist, halte ich doch für sehr fragwürdig.

Was die Kirche in Richtung Diakonie, Entwicklungshilfe usw. macht, ist kaum mehr als das Weitergeben eines Teils von Kirchensteuern und Spenden und da könnte man sich genausogut fragen, warum nur ein relativ geringer Teil der Einnahmen, die die Kirche macht, für solche guten Zwecke verwendet wird. Außerdem dient das, was die Kirche in Entwicklungsländern macht, natürlich nicht zuletzt der Missionierung. Welchen ethischen Wert die Hoffnung hat, zu einer ausgewählten Elite zu gehören, die dann mal im Gegensatz zu den "Ungläubigen" das ewige Leben ernten darf, will ich mal dahingestellt sein lassen, ich halte davon nichts. Von der einen Seite aus gesehen mag es so aussehen, als ob die Kirche Menschen, die in Armut und Krankheit leben, Hoffnung spendet, von der anderen Seite sieht es aber auch so aus, dass die Kirche gerade diese Situation der Armut und Krankheit ausnutzt, um diesen perspektivlosen Menschen den christlichen Glauben anzudrehen und den geistlichen Herrschaftsbereich des Christentums auszudehnen. Ich will heutigen Christen auch nicht die Verbrechen der Kirche zur Last legen, aber sie gehören unverkennbar zum Erbe dieser Religion, da sich das Christentum in vielen Teilen Europas bzw. der Welt eben nur durch Krieg und Gewalt durchsetzen konnte. Mit dieser geschichtlichen Tatsache ist zum Thema Nächstenliebe und den "christlichen Werten", auf denen angeblich unsere Gesellschaft basiert, schon alles gesagt.

shellat

In dem ganzen Zusammenhang ist mir auch aufgefallen das es heute "Underground Fashion" Geschäfte gibt, in denen man als "Normalo" reingeht, und als Gruftie, Punk oder Skin nach dem Einkauf wieder raus geht! Komplette szenetypische Outfits auf Knopfdruck, wenn man so will! Das wäre vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen, zumal man die Einstellungen der Gruppierungen wohl kaum kaufen kann, oder?

So gesehen hat die Kommerzialisierung (MC Doof-Style)) irgendwie gewonnen, denn auch an den T-Shirts wird kräftig verdient, wenn die Verkaufszahlen stimmen. Ich kann mich erinnern das man T-Shirts mit der entsprechenden Botschaft selbst bedruckt hat, eine Katalogbestellung war schon verpönt.

"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

.sixer.

@Crumb
Der schwarze Humor dieses T-Shirts ist aber imho nicht mit der plumpen Provokation des COF-Shirts zu vergleichen.

@Viney
Klar geht es um die absonderliche Begegnung. Aber was soll man dazu noch schreiben? Mit diesen Trotteln war offensichtlich nicht zu diskutieren, aber die Frage warum man dieses und jenes anzieht ist doch berechtigt. Und die betrifft in diesem Fall Bene und dich.
Vielleicht ist "fließender Übergang" falsch ausgedrückt. Ich meine eine Grenze zwischen den beiden Szenen gibt es für die Gesellschafft nicht und auch so mancher Szenekundige tut sich oft schwer einen Nazi optisch von einem Skinhead zu unterscheiden. Das dürfte dir genauso schwer fallen wenn der Delinquent nicht gerade ein S.H.A.R.P. Shirt an hat.
Du fragst mich hier ernsthaft wie ich darauf komme, dass du in der üblichen Szeneuniform herumläufst? Wollen wir hier mal ein paar Bilder von dir posten und ein paar Meinungen einholen? ;) Also Glatze, Londsdale Jacke (womöglich sogar eine Harrington?), weißgeschnürrte Springerstiefel würde ich schon als Szeneuniform bezeichnen. Und das ist eine Uniform, die sowohl Skinheads als auch Nazis tragen. Und dazu braucht es nicht noch hochgekrempelte Hosen, Hosenträger, etc. Warum überhaupt Springerstiefel ist mir noch heute ein Rätsel. Springerstiefel gehören zu einer Soldatenuniform und haben eigentlich nichts mit der Skinheadbewegung zu tun. Wenn dann doch bitte Docs oder ähnliches Arbeiterschuhwerk.
Du hast es ja auch schon richtig gesagt: Die Einstellung trägt man im Herzen und im Kopf. Also braucht man dazu weder eine Londsdale-Jacke (deren Qualität im übrigen sehr nachgelassen hat) noch weiße Schnürrsenkel. Zumal mir niemand erzählen kann, dass er letzteres schick findet.
Du darfst natürlich sein was du möchtest aber wenn mich der Großteil der Gesellschafft aufgrund meines Äußeren für einen Nazi halten würde, würde ich mir doch mal Gedanken um meinen Stil und um mein Auftreten machen. Mag sein, dass du früher noch uniformer herumgelaufen bist aber dass du aufgrund deines Äußeren immernoch mit Skinheads und Nazis uniform gehst, kannst du doch nicht leugnen (siehe dazu auch Grimnoks und JasonXtremes Posting).


@Roughale
Die unterschiedlichen Erkennungsmerkmale für Nazis und Skinheads sind im Grunde Quatsch, da sie nicht einheitlich sind. Bei uns hieß es früher immer weiße Schnürsenkel = Nazi, rote Schnürsenkel = gewaltbereit, gelbe Schnürsenkel = golden shower fan (Spaß natürlich). Ich glaube jedenfalls nicht, dass so viele Nazis weißgeschnürrt herumlaufen, weil sie für Black&White Unite sind ;)

@psychopaule
Danke für den Tip. Ich geh am besten gleich mal Baggy-Pants und Goldketten kaufen ;)
AntiFolk ist nicht das Gleiche wie Freak Folk.

@Hedning
Du hast natürlich auch recht mit deinen Aussagen. Ich habe ja auch schon geschrieben, dass jeder für sich beurteilen muss was er von der christlichen Kirche hält. Aber ob fadenscheinig oder nicht bleibt es doch Fakt, dass die Kirche vielen Menschen hilft. Und wenn du einem hungerndem Menschen einen Laib Brot gibst, wird er dich wahrscheinlich weder fragen wo die Wurst bleibt noch ob das Brot nun von der Kirche oder sonstwem ist.
Das es verlogen ist auf der ganzen Welt die christlichen Werte zu prädigen und selbst in einem Palast zu leben, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren ;)
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Roughale

Zitat von: Dr. Schreck am 27 August 2008, 16:14:50
@Roughale
Die unterschiedlichen Erkennungsmerkmale für Nazis und Skinheads sind im Grunde Quatsch, da sie nicht einheitlich sind. Bei uns hieß es früher immer weiße Schnürsenkel = Nazi, rote Schnürsenkel = gewaltbereit, gelbe Schnürsenkel = golden shower fan (Spaß natürlich). Ich glaube jedenfalls nicht, dass so viele Nazis weißgeschnürrt herumlaufen, weil sie für Black&White Unite sind ;)

Da muss ich dazu anmerken, dass die Erinnerung auf die ich miczh da gestützt habe aus einer Zeit vor Deiner Geburt war - ja ja, ich weis, alter Sack, aber eben gerade noch in der Lage zu Laufen :king: Ich sagte ja auch, dass die Erinnerung getrübt ist, nicht nur die Länge der Zeit dazwischen auch die Menge Alk die ich damals noch entsorgt hatte - das hilft alles nicht wirklich ;)

Ich meine aber dass genau die weissen Schnürsenkel bei den Nazis verpönt waren, wegen der B&W Unite Aussage - wenn die das überhaupt gepeilt haben! Die gelbe Analogie mit Golden Showers hat was: NS = Natur Sekt :rofl:

Es bleibt jedem überlassen, was er anzieht und ob er in eine Gruppe gesteckt wird oder nicht, mir ist das unangenehm und das Lonsdale Sweatshirt, was mit meine ahnungslose Mutter zum letzten Geburtstag geschenkt hat, trage ich sehr ungern, weil man blöd angeschaut wird - dumm, aber ist so, das Ding ist allerbeste Qualität und passt auch noch super! Dumm, wie man sich von der Meinung der Masse und unberechtigten Vorurteilein lenken lässt... Also ich würde lieber als Christenhasser misverstanden werden als als Nazi, also eher ein "Jesus was my Sex Slave" T-Shirt (TM - bei mir! ;)) als diesen Lonsdale sweater - ganz traurig stimmt mich das...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

psychopaul

Wenn die Nazis eine Marke so vereinnahmen, dass sie keiner mehr sonst anziehen mag, haben sie schon gewonnen.  ;)

Ist so salopp dahergesagt, aber ich kanns eh verstehen..


gelbe Schuhbänder, golden shower, NS, genial  :LOL:

Jesus was my sex slave vereint wenigstens noch Provokation und einen gewissen Witz  :icon_mrgreen: "Jesus is a cunt" ist halt einfach nur ein blöder Spruch ohne Humor oder Sinn in meinen Augen.
Aber es könnte ja auch der Sohn von Toni Polster gemeint sein, die alte Schlampe!
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Roughale

Auf der Rückseite des Sex Slave Tees steht dann "Nagelstudio Ratzinger" :king: - ich finde auch, dass der Witz erkenntlich sein sollte - "Jesus is a Cunt" klingt auch ein bischen nach denen, die nach Bienen und Blumen den Sexualkundeunterricht geschwänzt haben ;) Nichts für ungut, wir wollen uns nun nicht mit den McDonald Predigern vereinen, ach hättet ihr doch ein paar Bilder geknipst...

Ich fände das "Jesus is a Cunt" T-shirt weniger heftig wenn ein anderer daneben steht auf dessen shirt "I love Jesus" draufsteht - das verwirrt :rofl:

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Grimnok

"Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

- Benjamin Franklin

https://www.youtube.com/watch?v=aFDkcaY3ZKo
http://www.howdoeshomeopathywork.com/

McKenzie

27 August 2008, 21:03:46 #38 Letzte Bearbeitung: 27 August 2008, 21:15:31 von McKenzie
Zitat von: Grimnok am 27 August 2008, 18:26:39
Nietzsche was a Kant!

Naja, die Cunt war wohl eher Kant* selbst... :LOL:

* Dieser schäbige Rassist!  :anime:

Zitat von: Hedning am 27 August 2008, 14:44:07
Was die Kirche in Richtung Diakonie, Entwicklungshilfe usw. macht, ist kaum mehr als das Weitergeben eines Teils von Kirchensteuern und Spenden und da könnte man sich genausogut fragen, warum nur ein relativ geringer Teil der Einnahmen, die die Kirche macht, für solche guten Zwecke verwendet wird. Außerdem dient das, was die Kirche in Entwicklungsländern macht, natürlich nicht zuletzt der Missionierung. Welchen ethischen Wert die Hoffnung hat, zu einer ausgewählten Elite zu gehören, die dann mal im Gegensatz zu den "Ungläubigen" das ewige Leben ernten darf, will ich mal dahingestellt sein lassen, ich halte davon nichts. Von der einen Seite aus gesehen mag es so aussehen, als ob die Kirche Menschen, die in Armut und Krankheit leben, Hoffnung spendet, von der anderen Seite sieht es aber auch so aus, dass die Kirche gerade diese Situation der Armut und Krankheit ausnutzt, um diesen perspektivlosen Menschen den christlichen Glauben anzudrehen und den geistlichen Herrschaftsbereich des Christentums auszudehnen. Ich will heutigen Christen auch nicht die Verbrechen der Kirche zur Last legen, aber sie gehören unverkennbar zum Erbe dieser Religion, da sich das Christentum in vielen Teilen Europas bzw. der Welt eben nur durch Krieg und Gewalt durchsetzen konnte. Mit dieser geschichtlichen Tatsache ist zum Thema Nächstenliebe und den "christlichen Werten", auf denen angeblich unsere Gesellschaft basiert, schon alles gesagt.

Angesichts dieses Postings frage ich mich allerdings doch, wieviel persönlichen und wieweit intensiven Kontakt mit Christen du schon hattest? Eigentlich ist das nicht viel mehr als die übliche Vorurteils-Drescherei, auch wenn eigentlich all das partiell durchaus zutrifft. Viele dieser "psychologischen Mechanismen" spielen sich auf einer Ebene der Selbst-Suggestion ab, die man so nicht kritisieren kann, weil sie nichts bewusstes, vorsätzliches hat.

Ich bin vor drei Jahren (von Vater spendiert) auf eine christliche Jugend-Freizeit in die Bretagne mitgefahren. Was ich mir als einen kostenlosen Frankreich-Urlaub am Meer mit etwas nicht weiter störender christlicher Background-Berieselung ausgemalt hatte, entwickelte sich schnell zu einer Art religiösem Psychoterror - Nach dem Frühstück von 9:30 bis 11:00 "Seelsorge" (persönliche Gespräche über Glauben und Glaubenszweifel in Vierergruppen mit einem der Leiter), nach dem Mittagessen eine Gebetsrunde von 13:30 bis 14:00 und schließlich, nach der freien Zeit am Nachmittag, den gesamten Abend von 19:30 bis 22:30 "Plenum": Beten, Singen, sonstiger Lobpreis, Segnungen, offene Glaubensgespräche und mehr. Unter 20 Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren war ich der einzige Atheist und bin mit meinen Ansichten (inkl. meines von den anderen Teilnehmern als "unglaublich pessimistisch" empfundenen Weltbildes) ordentlich angeeckt - im Grunde war dort überhaupt kein Platz für jemanden wie mich, sprich: für einen Nichtchristen. Was ich im Verlauf dieser Woche an Hilflosigkeit kennengelernt habe, hat meiner "Antichristlichkeit" neue Schübe verliehen - nahezu alle Teilnehmer (und es waren nicht alle oberflächlich oder unreif, keineswegs) stammten, wie ich, aus christlichen Elternhäusern - und hatten dadurch eben offensichtlich nie eine Chance, sich ihren Glauben selbst auszusuchen. Wer unter solchen Vorraussetzungen aufwächst, ist gebrandmarkt - ob mit extremer Ablehnung wie ich oder vor allem mit einer fremdgesteuerten Entscheidung für einen Glauben, den man schon eingepflanzt bekommt bevor man ihn überhaupt hinterfragen kann.

Trotzdem habe ich auf dieser Freizeit, so schrecklich sie auch war (ab dem 6. Tag habe ich die abendliche Gebet- und Lobpreisrunde stets geschwänzt [sie war nämlich tatsächlich Pflicht] und mich mit Lektüre und MP3-Player ins Kornfeld verzogen  :icon_lol:), eine sehr enge Freundschaft mit einem der Leiter geschlossen die bis heute andauert - und obwohl gerade er ein besonders extremer Christ ist (ein Spätbekehrter, das sind meist die leidenschaftlichsten), verstehen wir uns prächtig und haben fantastische, tiefgründige Gespräche geführt.
Die einfache Schlussfolgerung daraus ist, dass man eindeutig unterscheiden muss zwischen pragmatischen Gläubigen, die es für ihre Pflicht halten, immer und überall soviel wie möglich für den Herrn "herauszuschlagen" und den echten Überzeugungstätern, die tatsächlich so sehr (spirituell und emotional) im Glauben verankert sind, das sie einfach nicht anders können, als ihr "Freudenfeuer" zu versprühen. Erstere kalkulieren z. B. natürlich mit Extremsituationen, in denen Missionierungsversuche eher Früchte tragen, letztere bedauern es zutiefst, wenn einem Menschen dieses "Glück" vorenthalten bleibt und wollen es mit allen "teilen". Beide Parteien sind problematisch, gefährlich und unsympathisch (sowie nervtötend) ist aber in der Regel eher erstere - die zweitere lässt einen durchaus in Frieden, wenn man Desinteresse signalisiert und ist auch meist nicht der Typ, der Streitgespräche wie das von Viney und Bene beschriebene startet.

Die Kirche an sich ist aber imo pauschal durchaus als gefährlicher Verein zu bezeichnen; als von Menschen gegründete und entwickelte sowie bürokratisch geleitete Institution fließen in sie auch alle Arten von menschlicher (oft auch politischer) Willkür ein - weswegen sie grundsätzlich mit äußerster Skepsis zu betrachten ist. Und im übrigen ist auch ein weit verbreitetes Vorturteil, dass die evangelische Kirche deutliche aufgeschlossener und liberaler sei als die katholische - im Endeffekt beschränkt sich die "Liberalität" der Protestanten auf einige wenige (politisch brisante) Teilbereiche, im Großen und Ganzen nehmen sich beide nicht viel in Sachen Verbohrtheit und Konservativität.

Das gerade junge Christen zum Extrem bei der Verfechtung ihres Glaubens tendieren, ist nicht weiter verwunderlich. Generell ist das doch bei allen Gruppierungen zu beobachten, die in der Gesellschaft eher als Randgruppe, Außenseiter oder sonstwie als "Freaks" gelten - die jungen Mitglieder sind stets besonders vehement.  :icon_mrgreen: Ich erinnere mich hierbei auch an eine Predigt in einer studentischen Christen-Vereinigung in Mainz, wo ein 20jähriger (natürlich schon verheiratet  :icon_twisted: - der "Kein Sex vor der Ehe"-Zöllibat lässt das Heiratsalter bei christlichen Jugendlichen heute besonders rapide sinken, mein 21jähriger Cousin hat auch gerade sehr übereilt geheiratet...  :icon_mrgreen:) voller Enthusiasmus erzählte, was für schöne Erfolge er doch bei der Verteilung von Flyern für das "Christival" auf einer Tramp-Tour erzielt habe. Oder natürlich an die strengen, lautstarken Predigten meiner streng gläubigen kleinen Schwester, die mich stets als "großen Sünder" beschimpft und mir aufgrund meiner Homosexualität schon einen Platz in der Hölle prophezeit.  :king:

Das klingt nun alles vielleicht positiver, als es gemeint ist (gerade Viney kennt meine Hasstiraden gegen Christen und Religiösität im Allgemeinen schon in- und auswendig), nur wird hier in diesem Thread doch ein klein wenig zuviel Schwarzmalerei betrieben.  ;) :icon_mrgreen: :icon_twisted:

Abschließend will ich noch anmerken, das ich mir ein T-Shirt wie das von Bene durchaus anziehen würde - die Sorte Christ, die einen dann darauf tatsächlich anspricht, verspricht in der Regel äußerst trashige und unterhaltsame Begegnungen der außerirdischen Art und ist sowieso schon verloren.  :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Hedning

28 August 2008, 02:11:05 #39 Letzte Bearbeitung: 28 August 2008, 02:22:04 von Hedning
Zitat von: McKenzie am 27 August 2008, 21:03:46
Zitat von: Hedning am 27 August 2008, 14:44:07
Was die Kirche in Richtung Diakonie, Entwicklungshilfe usw. macht, ist kaum mehr als das Weitergeben eines Teils von Kirchensteuern und Spenden und da könnte man sich genausogut fragen, warum nur ein relativ geringer Teil der Einnahmen, die die Kirche macht, für solche guten Zwecke verwendet wird. Außerdem dient das, was die Kirche in Entwicklungsländern macht, natürlich nicht zuletzt der Missionierung. Welchen ethischen Wert die Hoffnung hat, zu einer ausgewählten Elite zu gehören, die dann mal im Gegensatz zu den "Ungläubigen" das ewige Leben ernten darf, will ich mal dahingestellt sein lassen, ich halte davon nichts. Von der einen Seite aus gesehen mag es so aussehen, als ob die Kirche Menschen, die in Armut und Krankheit leben, Hoffnung spendet, von der anderen Seite sieht es aber auch so aus, dass die Kirche gerade diese Situation der Armut und Krankheit ausnutzt, um diesen perspektivlosen Menschen den christlichen Glauben anzudrehen und den geistlichen Herrschaftsbereich des Christentums auszudehnen. Ich will heutigen Christen auch nicht die Verbrechen der Kirche zur Last legen, aber sie gehören unverkennbar zum Erbe dieser Religion, da sich das Christentum in vielen Teilen Europas bzw. der Welt eben nur durch Krieg und Gewalt durchsetzen konnte. Mit dieser geschichtlichen Tatsache ist zum Thema Nächstenliebe und den "christlichen Werten", auf denen angeblich unsere Gesellschaft basiert, schon alles gesagt.

Angesichts dieses Postings frage ich mich allerdings doch, wieviel persönlichen und wieweit intensiven Kontakt mit Christen du schon hattest?

Was haben die von dir zitierten Sätze damit zu tun, wieviele Christen ich kenne und was für Kontakt ich mit ihnen habe? Zumindest offiziell gesehen war ich bis vor gut einem halben Jahr selbst einer. Zudem kenne ich viele Leute, die irgendwie christlich-gläubig sind (bis hin zum Theologiestudium), aber in einer derart menschenrechtlich-naturwissenschaftlich geläuterten Art und Weise, dass eigentlich kaum irgendwas Christentum-spezifisches übrig bleibt. Sie haben im Grunde ein demokratisch-aufgeklärt-humanistisches Menschenbild und halten das für christlich. Mit Geschichten wie Gewaltmissionierung, Kreuzzügen und Inquisition braucht man denen gar nicht zu kommen, denn das sind ja alles längst vergangene historische Ereignisse, die mit dem heutigen Christentum nichts mehr zu tun haben, das sehe ich aber anders, weil wie gesagt das Christentum durch die Ausrottung anderer Religionen etabliert wurde und sich ohne diese Ausrottung nicht hätte ausbreiten können. Wie gesagt habe ich überhaupt kein Problem mit gemäßigten Christen, denn ich gehe mal davon aus, dass sie diese Dinge nicht im Nachhinein befürworten.

ZitatEigentlich ist das nicht viel mehr als die übliche Vorurteils-Drescherei

Sicher lässt sich aus den paar Sätzen von mir nicht entnehmen, dass ich mich seit meiner Kindheit ununterbrochen mit religiösen Fragen beschäftigt habe und dieses Thema einen großen Stellenwert für mich hat. Also wenn du mir schon Vorurteile zur Last legst, dann bitte nicht in dieser allgemeinen Form, sondern mit direktem Bezug zu einzelnen Äußerungen.

Zitatauch wenn eigentlich all das partiell durchaus zutrifft. Viele dieser "psychologischen Mechanismen" spielen sich auf einer Ebene der Selbst-Suggestion ab, die man so nicht kritisieren kann, weil sie nichts bewusstes, vorsätzliches hat.

Was genau meinst du denn damit?

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