The Crow (Remake/Reboot)

[Wolfhard-Eitelwolf]

Vorgewarnt durch den Thread bin ich einfach ohne Erwartungen an die Sache gegangen und versuchte, das Ganze völlig losgelöst vom Original zu betrachten. Vielleicht hätten die Macher lieber gleich einen völlig eigenständigen Titel gewählt. Auf diese Weise empfand ich den Film doch als recht erträglich. Die Optik weiß besonders in den Vorhöllen(?)szenen zu gefallen, erinnert dabei etwas an Last of Us, ansonsten hätte ich mir vor allem ein paar hochklassigere Darsteller gewünscht, die über "zweckmäßig" hinauskommen. Da liegen leider tatsächlich Welten in der Qualität, verglichen mit dem Original. Der abweichende Storyansatz mit Schwerpunkt Vorgeschichte war dagegen eigentlich fast schon erfrischend abwechslungsreich. Kann man machen, finde ich - sonst schreien doch wohl alle empört "1:1 Remake" und zerreißen den Stoff ebenso radikal. Dann lieber diesen etwas anderen Ansatz, wobei es den überzogenen Opernshowdown nicht gebraucht hätte. Der störte beinahe mehr, als dass er sinnvoll unterhielt. Vermutlich missglückter, weil zu gewollter Fan Service für den legendären Originalshowdown. Knapp 6/10 würde ich noch springen lassen.

[Glod]

Hilft alles nichts: Das ist ein sehr dürftiger Neuaufguss, objektiv meh und subjektiv ein Stinker.

Das würde ich mal so unterschreiben. Gestern auf WOW gesichtet und wirklich willens gewesen, die negativen Kritiken (die in meinem Kopf durch das Fanboytum bzgl. der Brandon-Lee-Variante ohnehin nicht ernstzunehmen waren) außen vorzulassen. Aber selbst mit größtem Wohlwollen kam ich nicht über das oben zitierte Urteil hinaus. Dafür war das alles viel zu meh.
Das die sich am Anfang viel Zeit nehmen, um den zentralen Liebesaufhänger herauszuarbeiten, fand ich sogar gut, weil ich mir dadurch eine stärkere Einbindung beim finalen Rachefeldzug erhofft habe. Nur leider - sobald dann endlich Butter bei die Fische war - stauchelte der Film derbe, um dann komplett die Treppe runterzufallen. Wieso das Dinge "The Crow" hieß, weiß auch keiner, außer dass da so ein Flattermann rumflatterte. Eine Aufgabe schien die nicht zu haben. Auch der Rachefeldzug war seltsam strukturiert. Beim klaren Highlight in der Oper arbeitete sich Draven an völlig beliebigen Henchmen ab, die mit seinem Fall rein gar nichts zu tun hatten. Dafür war das Schicksal der unmittelbar Beteiligten eher so eine Nebensache.
Alles nichts Halbes, alles nichts Ganzes. Das die Bösen komplett blass blieben, half auch nicht weiter.

Nee, kann ich beim besten Willen nicht empfehlen. Nicht mal mit Bier. Dann doch lieber das Original.