the US of A vs. Wikileaks

[Grimnok]

@alan: Guter Beitrag! Zumindest in Teilen stimme ich Dir zu. Ich finde, Wikileaks ist trotzallem auch kritisch zu betrachten. Es bestehen Gefahren, wenn in Kriegen die falschen Informationen zu früh publik werden. Oder in der aktuellen Wirtschaftskrise sonst was über Banken rauskommt. Allerdings, wie Du auch sagst, muss es eine journalistische Pflicht geben, Lügen von Regierenden und Wirtschaftsmächten aufzudecken. Bei Wikileaks sind dies zb auch Dokumente über Waffenhandel der US Regierung (Panzer, Streumbomben) oder anderer Staaten. Sowas gehört an die Öffentlichkeit, und macht den USA etc sicher mehr zu schaffen als der Botschaftsklatsch. Diese Veröffentlichungen sind sicher auch nicht förderlich für die poltischen Beziehungen. Aber ich denke, es ist wichtig als Bürger solche Dinge präsentiert zu bekommen.

Die große Unterstützung für Wikileaks, die in den letzten 2 Wochen sicher extrem gewachsen ist, führe ich vorallem auf das Verhalten der USA, Schweden und GB zurück. Ich meine, jedem ist klar, dass Assange ein Politikum geworden ist. Der internationale Haftbefehl wegen Sex ohne Kondom ist eine Farce, netter Artkil dazu: http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/12/was-in-schweden-als-vergewaltigung-gilt.html. So ist es absolut kontraproduktiv gegen Wikileaks auf diesem Weg vorzugehen, genauso wie es dämlich ist, das nun Mastercardserver gehacked werden. Expressung diskreditiert nur die eigenen Ziele, egal auf welcher Seite man steht.

[Travelling Matt]

Anne Applebaum von Slate macht in Ihrem hervorragenden Artikel "How WikiLeaks' new release will increase secrecy and damage democratic governments" einige interessante Beobachtungen über unvorhergesehene und unerwünschte Konsequenzen der wahllosen Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen:

Don't expect better government from these revelations, expect deeper secrets. Will the U.S. ambassador to Country X give Washington a frank assessment of the president of X if he knows it could appear in tomorrow's newspaper? Not very likely. Will a foreign leader tell any U.S. diplomat what he really thinks about Iranian President Mahmoud Ahmadinejad if he knows it might show up on WikiLeaks? I doubt it. Diplomatic cables will presumably now go the way of snail mail: Oral communication will replace writing, as even off-the-record chats now have to take place outdoors, in the presence of heavy traffic, just in case anyone is listening.

Ohne mich zum Für und Wider zu äußern eine Zusatzinformation meinerseits: Genau das scheint aber keine unvorhergesehene Konsequenz, sondern diesem Artikel aus der Süddeutschen zufolge gerade ein Ziel von Assange zu sein (keine Ahnung was mit dem Rest von Wikileaks ist).

Nachtrag: Und zu dem angeblichen "verrutschtes Kondom ist in Schweden eine Vergewaltigung" empfiehlt sich dieser taz-Artikel (der schallundrauch-Beitrag gibt übrigens zumindest die Rechtslage in Deutschland falsch wieder, von daher wäre ich bei dem vorsichtig).

[pm.diebelshausen]

@alan: Guter Beitrag!

Absolut. Habe ihn heute morgen gelesen und dass, obwohl er recht lang und ausführlich ist. Nicht nur da ich die ganze Angelegenheit selber sehr rudimentär verfolge, sind mir so differenzierte Haltungen lieber. Es geht vielmehr um tatsächlich nicht in s/w, hü/hott oder progressiv/reaktionär aufteilbare Zusammenhänge, bzw. anders gesagt: den Assange und seine Wikileaks-Mitstreiter hätte ich mindestens ebenso ungern als Regierung wie regierenden Kriminellen, denn sie spielen das selbe Spiel, bloß auf der anderen Hälfte des Spielfeldes, und das bedeutet, dass sie Manches im Sinne der Regierten tun, Manches aber auch jenseits menschlicher Moral. Aber das ist ein Problem, für das es auch weiterhin keineLösung geben wird.

Zeitgeschichtlich viel relevanter und interessanter finde ich deshalb die Dimension "Informationskrieg", die politische Rolle des Internet und die anstehenden, daraus resultierenden Konsequenzen in Politik und Gesellschaft, so es sie geben wird. Aber davon gehe ich aus.

[Hackfresse]

Was soll eigentlich dieses "Cyber-Krieg"-Gelaber von allen möglichen Zeitungen (sogar vom Spiegel) in Bezug auf die DDos-Attacken? Das ist doch absoluter Käse. Die ominösen Stuxnet-Attacken auf iranische Atomanlagen, von wem auch immer sie ausgingen (CIA? Mossad?) sind wohl eher als Cyberwar zu verstehen. DDos-Attacken sind völlig alltäglich, da haben die Technikfuzzis jeder größeren Website jeden Tag mit zu tun.

[Roughale]

@Hacky: Hast du nicht mitbekommen, wie die Medien heute vorgehen? TTT - ur das es da für Titten, Tod und Tränendrüse steht ;)

[Mr. Blonde]

amazon.de und amazon.co.uk sind nicht erreichbar.  :icon_eek:

[Hackfresse]

amazon.de und amazon.co.uk sind nicht erreichbar.  :icon_eek:

Laut amazon ein "technischer Fehler".

:icon_mrgreen:

[pm.diebelshausen]

Aber... aber... der Adventskalender!

:bawling:

[Karm]

amazon geht wieder  :icon_smile:

[Hackfresse]

Das hatte auch nix mit Wikileaks oder Anonymus zu tun.










Verschwörungsspastis!!!  :icon_mrgreen:

[digdog]

Ein Satz zum Nachdenken!
"Wenn die Freiheit der Online Berichterstattung bedroht wird, dann auch bald die der Offline Berichterstattung". Logische Konsequenz.
Zitat: Spiegel TV heute!

[Roughale]

Ein Satz zum Nachdenken!
"Wenn die Freiheit der Online Berichterstattung bedroht wird, dann auch bald die der Offline Berichterstattung". Logische Konsequenz.
Zitat: Spiegel TV heute!

In welchem Kontext hat das wer gesagt? Ist ja schön und gut, dass du wenigstens angegeben hast, wo du das aufgeschnappt hast, aber so eine gute Quelle ist das nicht, das ist mir etwas zu boulevardesk und zu verspiegelt ;)

[Karm]

Das hatte auch nix mit Wikileaks oder Anonymus zu tun.
...
Verschwörungsspastis!!!  :icon_mrgreen:

In den Nachrichten von SAT1 ham se aber heut früh gesagt, dis warn böse Hackers!  :icon_redface: :icon_mrgreen:

[digdog]

Ein Satz zum Nachdenken!
"Wenn die Freiheit der Online Berichterstattung bedroht wird, dann auch bald die der Offline Berichterstattung". Logische Konsequenz.
Zitat: Spiegel TV heute!

In welchem Kontext hat das wer gesagt? Ist ja schön und gut, dass du wenigstens angegeben hast, wo du das aufgeschnappt hast, aber so eine gute Quelle ist das nicht, das ist mir etwas zu boulevardesk und zu verspiegelt ;)

Gestern Abend lief über die Wikileaks Geschichte ein Bericht in Spiegel TV. Der Satz stammte von einer Journalistin, an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich finde aber, daß sie damit recht hat. Ohnehin ist das, was sich heute Journalismus nennt nur noch Hofberichterstattung. Die Journalisten schreiben das, was ihnen auf Pressekonferenzen offiziell mitgeteilt wird. Wenn es dann doch mal einem Journalisten einfällt, etwas anderes zu schreiben, dann war das die letzte Einladung zu einer Pk. Das bedeutet dann redaktionsintern, daß sich dieser Journalist in Zukunft nur noch mit Berichten zu Unfällen oder Überfällen beschäftigen darf, einhergehend mit einer finanziellen Degradierung. Also wird lieber geschrieben, was verlangt wird  ;)

Entnommen dem Buch: http://www.amazon.de/Deutschland-Clan-skrupellose-Netzwerk-Politikern-Top-Managern/dp/3453620208/ref=pd_sim_b_2

Kann ich nur jedem empfehlen, der wissen will, wie groß das Ausmaß an Korruption in diesem unseren Land wirklich ist.

[Hackfresse]

Das hatte auch nix mit Wikileaks oder Anonymus zu tun.
...
Verschwörungsspastis!!!  :icon_mrgreen:

In den Nachrichten von SAT1 ham se aber heut früh gesagt, dis warn böse Hackers!  :icon_redface: :icon_mrgreen:

Amazon selber sprach von einem internen technischen Problem, was viel plausibler ist.

[MMeXX]

[...]Ohnehin ist das, was sich heute Journalismus nennt nur noch Hofberichterstattung. Die Journalisten schreiben das, was ihnen auf Pressekonferenzen offiziell mitgeteilt wird. Wenn es dann doch mal einem Journalisten einfällt, etwas anderes zu schreiben, dann war das die letzte Einladung zu einer Pk. Das bedeutet dann redaktionsintern, daß sich dieser Journalist in Zukunft nur noch mit Berichten zu Unfällen oder Überfällen beschäftigen darf, einhergehend mit einer finanziellen Degradierung. Also wird lieber geschrieben, was verlangt wird  ;)

Du sagst von dir selbst, du wärest nicht mehr der Jüngste. Dennoch schaffst du es, einen völlig undifferenzierten - und damit schlichtweg dummen - Kommentar wie diesen zu verfassen. Mir wäre so etwas sehr peinlich!

[digdog]

[...]Ohnehin ist das, was sich heute Journalismus nennt nur noch Hofberichterstattung. Die Journalisten schreiben das, was ihnen auf Pressekonferenzen offiziell mitgeteilt wird. Wenn es dann doch mal einem Journalisten einfällt, etwas anderes zu schreiben, dann war das die letzte Einladung zu einer Pk. Das bedeutet dann redaktionsintern, daß sich dieser Journalist in Zukunft nur noch mit Berichten zu Unfällen oder Überfällen beschäftigen darf, einhergehend mit einer finanziellen Degradierung. Also wird lieber geschrieben, was verlangt wird  ;)

Du sagst von dir selbst, du wärest nicht mehr der Jüngste. Dennoch schaffst du es, einen völlig undifferenzierten - und damit schlichtweg dummen - Kommentar wie diesen zu verfassen. Mir wäre so etwas sehr peinlich!

Ich habe aus dem Buch zitiert. Glaubst du wirklich, daß ein Nachrichtenmoderator, der sich sein Gehalt nebenbei als Vortragsredner auf Festveranstaltungen von Parteien und Vorstandsfeiern aufbessert, in seiner Sendung am nächsten Tag auch nur eine kritische Frage stellt :icon_rolleyes:
Erkläre doch bitte mal, was du mit undifferenziert meinst, respektive was Jürgen Roth veranlasst haben sollte, den Leser zu belügen. Nicht alle Leute, die eine andere Meinung vertreten sind "dumm".
Eine solche Haltung ist elitär, ist aber leider wohl zur Mode geworden. Indem man andere Leute abwertet, wertet man sich selber auf.
P.S. Was hat das mit meinem Alter zu tun?

[wusselpompf]

Bin ich der einzige, der es völlig absurd findet, dass die ganze Argumentation gegen die bösen politisch gesteuerten Medien ihren Ausgangspunkt ausgerechnet bei Spiegel TV nimmt.  :viney:

[Roughale]

Bin ich der einzige, der es völlig absurd findet, dass die ganze Argumentation gegen die bösen politisch gesteuerten Medien ihren Ausgangspunkt ausgerechnet bei Spiegel TV nimmt.  :viney:

Nein, ich habe das auch schon recht unverschlüsselt gesagt ;)

Lasst bitte den Thread nicht in diese reif-unreif, oder alt-jung-dumm-doof Diskussion abgleiten - am besten, indem etwas besser argumentiert wird und das geh nich nur an diggydoggy ;)

[pm.diebelshausen]

Was hat Wikileaks denn mit Journalismus zu tun?
Ich meine die Frage nicht rhetorisch, sondern stelle sie tatsächlich. Ich habe nämlich keine Ahnung und höre seit dem Teflon-Brimborium zum ersten Mal von Wikileaks. (Den Spiegel hingegen kenne ich. Das sind die, die immer düstere Titelseite gegen den Islam gestalten.)

Werden bei Wikileaks denn nackte Informationen verbreitet oder wird da kommentiert und die Informationen also mit einer bestimmten Geisteshaltung publiziert?

[Hitcher]

Was hat Wikileaks denn mit Journalismus zu tun?
Ich meine die Frage nicht rhetorisch, sondern stelle sie tatsächlich. Ich habe nämlich keine Ahnung und höre seit dem Teflon-Brimborium zum ersten Mal von Wikileaks. (Den Spiegel hingegen kenne ich. Das sind die, die immer düstere Titelseite gegen den Islam gestalten.)

Werden bei Wikileaks denn nackte Informationen verbreitet oder wird da kommentiert und die Informationen also mit einer bestimmten Geisteshaltung publiziert?

Bei Wikileaks werden nackte "Informationen" verbreitet. Hier mal ein Link zu FRANCE'S POSITION ON NUCLEAR ISSUES. Ob Wiki jetzt wirklich 1:1 die Depeschen online stellt und nicht verändert, können dir jedoch nur die Leute sagen, die beides kennen.