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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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ratz


Berlin-Express

Mein erster Tourneur, und gleich eine ziemliche Niete  :icon_sad: - die Handlung findet man über den Link oben, ein relativ einfach gestrickter Nachkriegs-Spionagethrille, der völlig zu Recht im Schatten vom sehr viel besseren Der dritte Mann steht. Von klischeetriefenden Charakterisierungen der Briten, Deutschen, Russen, Franzosen, pardon, der hübschen Französin natürlich, und des heldenhaften Ami über ein Drehbuch mit Logiklöchern so groß wie Scheunentore bis zum total nervenden und uneleganten Voice-over – einziger Pluspunkt sind die realen Schauplätze im realen, völlig zerbombten Frankfurt/Main und Berlin. Ich habe ja gar nichts gegen Propagandafilme, wenn sie wenigstens formal interessant oder geschickt gemacht sind, aber diese Gurke hier kann man sich echt sparen.
Statt dessen, wie gesagt, noch einmal den nur ein Jahr jüngeren Dritten Mann goutieren, da sieht man, wie sowas gemacht wird.

cu, r.

Teppi

Nachdem ich gestern "7 Psychos" geschaut habe, hatte ich mal wieder Lust auf seinen Bruder im Geiste - also landete heute "Kiss Kiss Bang Bang" im Player. Eine absolut köstliche Krimi-Komödie, welche perfekt zwischen klassischer Kriminal-Geschichte und herrlichem Humor pendelt. Das diebisch-witzige Drehbuch geizt nicht mit fantastischen Einfällen und zeigt sich schön selbstironisch. Neben all den Lachern wird zudem noch eine wunderbar wendungsreiche Handlung mit erstklassigen Figuren und vereinzelt sehr ernsten Tönen erzählt. Downey Jr. als schusseliger Kleinkrimineller und Kilmer als schwuler Privatdedektiv legen eine Glanzleistung hin, und auch Monaghan geht voll in Ordnung. Ein genial geschriebenes und grandios gespieltes Meisterwerk: 10/10

Im TV gab's letztens noch Folgendes:

"Die etwas anderen Cops"
--> Wahlberg und Ferrell dürfen eine witzig-kurzweilige Show abliefern, die mit abgedreht-absurden Dialogen und Situationen daherkommt. Auch wenn nicht jeder Gag genau sitzt: Der Film fühlt sich auf schöne Weise "anders" an, nicht wie die typische Cop-Comedy-Nummer. Ein spaßiger Streifen: 7/10

"Der talentierte Mr. Ripley" --> Damon gibt eine mitreißende Vorstellung als einer der intrigantesten und interessantesten Filmcharaktere ab, die ich bisher gesehen habe. Doch auch Law und Hoffman machen als Playboys eine prächtige Figur. Das Ganze wird mit der malerischen Kulisse Italiens und einer hochspannenden Handlung garniert. Ein äußerst packender Psycho-Thriller: 9/10

RoboLuster

"Kiss Kiss Bang Bang" ist wirklich grandios, ich liebe diesen Film. Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.

Alles Gute zum Geburtstag, btw. ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Teppi

Zitat von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.

Vielleicht legt er ja in "Twixt" noch mal etwas Erinnerungswürdiges hin - Regisseur und weitere Darsteller lassen zumindest auf einen hübschen Streifen hoffen. Falls wer den schon gesehen hat, wären Meinungen willkommen ;->

Und danke für die Glückwünsche ;->

RoboLuster

Ich hab ihn schon gesehen und er hat mir überraschend gut gefallen. Besser als The Raven und besser als alles was Kilmer die letzten Jahre so abgeliefert hat. Auch Kilmer selber macht eine ordentliche Figur.


... ach jetzt fällts mir erst nochmal richtig ein,  Twixt - Virginias Geheimnis, der hat mir wirklich gut gefallen. Ein schöner kleiner Film, der das Berufsbild des Roman Schreibers herrlich auf die Schippe nimmt. Ich sehe gerade das ich dem Stück ganze 8 Punkte spendiert habe, hmhm. 7 Wären wohl angebrachter, aber ich war so überrascht und angetan, da hab ich bischen was springen lassen.^^

Ich weiß gerade nicht was ich so schreiben könnte, ohne etwas zu spoilern, mir schwebt auch ein Filmvergleich vor, aber das wäre schon zuviel, imo.

Guck ihn dir einfach an, mir hat er sehr gut gefallen.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

StS

Zitat von: Teppi am 13 Dezember 2012, 00:17:32
Zitat von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.
Vielleicht legt er ja in "Twixt" noch mal etwas Erinnerungswürdiges hin - Regisseur und weitere Darsteller lassen zumindest auf einen hübschen Streifen hoffen. Falls wer den schon gesehen hat, wären Meinungen willkommen ;->

Hab den in der Ofdb ausführlich besprochen. War echt enttäuschend, der Streifen...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

Aber danke, dass Ihr den wieder hochgeholt habt, hatte den völlig vergessen. Werde den wohl auch nicht schauen. Klingt alles sehr ernüchternd.


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Dionysos

Zitat von: StS am 13 Dezember 2012, 07:10:05
Zitat von: Teppi am 13 Dezember 2012, 00:17:32
Zitat von: RoboLuster am 13 Dezember 2012, 00:05:18
Kilmers letzter richtig großer Auftritt, imo.
Vielleicht legt er ja in "Twixt" noch mal etwas Erinnerungswürdiges hin - Regisseur und weitere Darsteller lassen zumindest auf einen hübschen Streifen hoffen. Falls wer den schon gesehen hat, wären Meinungen willkommen ;->

Hab den in der Ofdb ausführlich besprochen. War echt enttäuschend, der Streifen...
Enttäuschend fand ich ihn in dem Sinne nicht. Man muss sich eben ein wenig auf die verschwurbelte, wenig zielführende Erzählweise einlassen, dann hat "Twixt" durchaus seinen Reiz. Insgesamt ist das Werk eher ein cineastisches Experiment, das mit eingefahrenen Standards des Gernefilms spielt, um mit diesen die komplizierten und manchmal bizarren Wege des kreativen Schaffens zu symbolisieren. Wenn man keine klassische Handlung im engeren Sinne erwartet, sondern den Film komplett auf Metaebene betrachtet, kann man ihn zumindest als teilweise gelungen bezeichnen. 6/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

lastboyscout

14 Dezember 2012, 07:27:17 #128 Letzte Bearbeitung: 19 Dezember 2012, 15:56:02 von lastboyscout
Night Moves (1975)
Gene Hackman in einem ziemlich guten Detektiv-Thriller mit teilweise fast schone schwueler Atmosphaere.
Hat mir richtig gut gefallen, zudem es auch nen sehr jungen James Woods sowie einem ziemlich cooles Finale gibt.
Definitiv nen Blick wert, 7/10 Punkten

Peace Hotel (1995)
Ganz netter, im Wilden Westen angesiedelter HK-Actioner mit nem wie immer ueberzeugenden und ziemlichem coolen Chow Yun-Fat.
Kann man sich zwischendurch durchaus antun, kommt aber nicht ueber ne 6/10 hinaus.
Dafuer gibt es einfach nix wirklich Cooles zu sehen. Handwerklich ordentlich, aber bis aufs Wildwest schon etliche Male so gesehen.

Chain Letter (2010)
Wow, hier fuehlte ich mich wirklich wie so ein sechzenjaehriger Splatter-Junkie, denn meine 7/10-Wertung gibt es dank der extrem gelungenen, extrem blutigen und zudem einfallsreichen Effekte.  :icon_mrgreen:
Der Rest des Films ist ueblicher Horrordurchschnitt, halbwegs solide aber nix Besonderes.
Fuer einmaliges Ansehen der Effekte wegen durchaus geeignet.
Meine BluRay war R-Rated, gibt es da eine laengere Fassung? Vor allem die Szene im Fitness-Studio sah mir doch etwas abgehackt aus.

I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
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RoboLuster

14 Dezember 2012, 07:53:46 #129 Letzte Bearbeitung: 14 Dezember 2012, 08:05:32 von RoboLuster
Zitat von: lastboyscout am 14 Dezember 2012, 07:27:17
Chain Letter (2010)

Meine BluRay war R-Rated, gibt es da eine laengere Fassung? Vor allem die Szene im Fitness-Studio sah mir doch etwas abgehackt aus.

Es gibt eine Unrated Fassung:  http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=216181


Bei uns ist der sogar noch mehr gekürzt:  http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=316378



ps: 
Dachte eigentlich der Film wäre nix, aber nach deinen Worten, werde ich mal auf ne Unrated Fassung achten. Auf was deftiges zur abwechsung, wenn es nicht der letzte Müll ist, hätte ich schon mal wieder Lust. ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Fastmachine

Cigarette Burns (Masters of Horror, Season 1, Episode 8), USA 2005

Auch wenn's seine Fans nicht wahrhaben wollen: John Carpenter ist künstlerisch seit vielen Jahren völlig abgefuckt (,,auf den Hund gekommen" schien mir zu schwach). Und er scheint es auch selbst zu wissen. Trotzdem: einmal im Sumpf angekommen, kann man es mit dem Schmierentheater umso nonchalanter treiben. Aus einem halben Dutzend Vorlagen (darunter sein eigener Film IN THE MOUTH OF MADNESS) klitschen Carpenter sowie seine Skriptautoren einen einstündigen Fernsehfilm zusammen und – das ist das Gute daran – schneiden dabei gar nicht mal so übel ab.

Für eine Stunde reicht Carpenters ehemals so einzigartige Kunst der atmosphärischen Horrorcollage gerade noch hin, um den Zuschauer hineinzuziehen. Über alle Blödsinnigkeiten, Klischees und Übertreibungen hinweg. Im Grunde trägt die zwar geklaute, aber einleuchtende Idee vom freakigen Kinobetreiber, der im Auftrage eines noch freakigeren Filmsammlers den gefährlichsten und seltensten Film der Welt suchen soll, sogar sehr gut. Udo Kier als Sammler Bellinger gibt eine ziemlich überzeugende Vorstellung ab, der Rest der Schauspieler ist akzeptabel. Zum Glück dauert der Film nur eine Stunde, ein vollgültiger Kinofilm mit über 90 Minuten hätte wahrscheinlich die Käsigkeit des Ganzen stärker hervortreten lassen und wäre zu einer der traurigen Carpenter-Gurken der letzten Jahre verkommen. Schon hier zeigt Carpenter eigentlich zuviel von dem, was niemals gezeigt werden kann, nämlich dem fraglichen Film LE FIN ABSOLUE DU MONDE. Schön hingegen Carpenters Idee, außerhalb des Skripts noch einige leidlich sleazige Nacktszenen einzustreuen. Wackerer Schmierenkomödiant, der Du bist!

Nix Weltbewegendes, quatschig, geklaut, aber eine kompakte, nie langweilige Horrorstunde. Und trotz allem sogar immer noch fühlbare Spuren der ehemals einzigartigen Carpenter-Atmosphäre. 6/10.
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

PierrotLeFou

Zitat von: Mr. Blonde am 13 Dezember 2012, 15:01:25
Aber danke, dass Ihr den wieder hochgeholt habt, hatte den völlig vergessen. Werde den wohl auch nicht schauen. Klingt alles sehr ernüchternd.

Also anschauen solltest du den vielleicht doch... Dir entgeht ein (zwar nicht herausragend guter, aber) kauziger, origineller kleiner Streifen, der vom Klamauk bis zum rührigen Drama reicht, mal trashig & campy, mal überstilisiert und prätentiös... sicher nicht gehaltvoll genug, um sich über vereinzelte Unklarheiten noch allzulange den Kopf zu zerbrechen, aber manchmal ganz witzig und teilweise recht stimmungsvoll ist der schon. ;)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Teppi

Lucky Number Slevin (DVD)

Ein sehr starker Streifen, der als tarantinoeske Gangster-Groteske startet und sich zum Schluss zur ernsten, schwermütigen Ballade wandelt. Hartnett anfangs als schlagfertigen Pechvogel von einem Schlamassel ins nächste stapfen zu sehen, macht einfach unglaublich viel Spaß - vor allem die spritzigen Dialoge mit Liu verbreiten Freude, während auf optischer Ebene die abgefahrenen Dekors Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im atmosphärisch gänzlich anderes gearteten Schlussakt kommt ein guter Schuss Dramatik ins Spiel, doch dummerweise hält man sich hier etwas zu lange mit ausgedehnten Erklärungen auf - ein bisschen mehr hätte man dem Zuschauer schon zutrauen dürfen, es hätte nicht jedes Detail auf dem Silbertablett serviert werden müssen. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich diesem ansonsten fantastischen Film ankreide. 9/10

Insomnia (TV)

Ein Cop-Thriller der etwas anderen Art, welcher sich auf die von Schuld und Schlaflosigkeit belastete Psyche des Gesetzeshüters konzentriert. Vor allem die gemeinsamen Szenen von Pacino und Williams, welche das simple Gut-Böse-Schema durchbrechen und die Sympathien eher seltsam umverteilen, wissen wahrlich zu gefallen. Leider gehen dem Drehbuch zum Schluss hin die gescheiten Ideen aus, weshalb die Geschichte schließlich auf Standard-Weise endet - schade. Nolan macht mit seinen reizvollen Regie, die die raue Schönheit, aber auch die belastende Helligkeit toll einfängt, alles richtig - nichtsdestotrotz hoffe ich, dass die Verfilmung eines nicht-nolanschen Drehbuchs die Ausnahme bleibt, auch wenn's ein unterm Strich sehr schöner Film geworden ist. 8/10

Mr. Blonde

Kurze Frage an die, die Twixt gesehen haben: war da irgendwo Tom Waits auszumachen? Wenn ich mich recht erinnere, hab ihn ihn in einem Trailer als Sprecher wahrgenommen.


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RoboLuster

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"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde



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MMeXX

Ich weiß, wer mich getötet hat im Free-TV (5/10)

Lindsay Lohan wird gefoltert! In einer Doppelrolle kriegt sie die volle Ladung ab. Die konsequent durchgehaltene Rot-Blau-Thematik sowie einige komische Szenen
Spoiler: zeige
(Lindsay Lohan hat ganz ganz wilden Sex, während unten in der Kpch die Mutter alles hören kann. Warum auch rausgehen? :icon_lol:)
retten den Film vor einer niedrigeren Wertung. Die Stripszenen sind ungeheuer langweilig inszeniert, mag auch an Lohan liegen. Die Auflösung war meiner Meinung nach nicht so überraschend, die
Spoiler: zeige
"Alle tragen blaue Handschuhe, wer von ihnen ist der Sadist?"-Fährte ist einfach zu betont, um sie ernst zu nehmen.


Mit 17 bist du tot im Free-TV (4/10)

Der Schüler Cody bringt im Affekt eine Stripperin bei einer kleinen Party mit Freunden um. Er und seine Freunde wollen dies geheim halten. Nur die ehrliche Haut Jason hat arge Probleme damit. Also schafft Cody auch ihn aus dem Weg. Das ruft jedoch Jasons Mutter auf den Plan...
Ein kanadischer TV-Film von 2008, der gänzlich auf Spannungsaufbau verzichtet. Es wird kein Geheimnis um den jeweiligen Mörder gemacht und auch dass die Mutter die Wahrheit herausfinden wird ist klar wie Kloßbrühe. Dazu gibt es dann noch jede Menge Klischees mehr (u.a. die trinkende Mutter von Jasons Kumpel TY, die sich im richtigen Moment von der Flasche lösen kann etc.). Tja, so einen Film schaut man wohl nur, wenn man irgendwie noch nciht zu müde ist und beim Zappen hängen bleibt.

lastboyscout

16 Dezember 2012, 17:16:15 #137 Letzte Bearbeitung: 19 Dezember 2012, 15:57:07 von lastboyscout
Santa Claus Is Comin' To Town (1970)
Sehr charmanter und lustiger Weihnachtsfilm den man sich definitiv antun kann.
Vor allem die doch ziemlich kurze Laufzeit von knappen fuenfzig Minuten macht es leichter fuer juengere Familienmitglieder (meine Tochter ist gerade mal sechzehn Monate alt) ihn durchzusitzen ohne quengelig zu werden.
7/10 Punkten

Wilder aka Bad Boys Hunting (2000)
Pam Grier und Rutger Hauer in einem stinklangweiligen und extrem oeden sowie vorhersehbaren Thriller.
Was fuer eine Zeitverschwendung.  :andy:
3/10 Punkten
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Teppi

17 Dezember 2012, 23:55:06 #138 Letzte Bearbeitung: 18 Dezember 2012, 00:02:01 von Teppi
Heute habe ich zwei Blu Rays, welche ich per Blindkauf in die Sammlung wandern ließ, ihrer Erstsichtung unterzogen - als Fehlkauf stellte sich Gott sei Dank keiner der beiden heraus.

Alles, was wir geben mussten

Neben der namhaften Besetzung (ich oute mich als bekennender Keira Knightley Fan ;->) war die Aussicht auf eine dystopisch angehauchte Handlung mit dem gewissen Maß an Anspruch ausschlaggebend für den Kauf. Im Großen und Ganzen bekam ich auch genau das: Das Setting rund um zum Zweck der Ausbeutung geschaffene Klone klingt natürlich ersteinmal nach "Die Insel", die Filme könnten sich aber kaum unähnlicher sein. In Isolation und lediglich mit den Klassenkameraden als Bezugspunkte und -personen herangezogen, haben sich die desillusionierten Klone hier ihrem augenscheinlich fatalistischem Schicksal ergeben - düster und bedrückend, wie hoffnungslos man hier auf den Tod wartet. Vor allem Knightley und Mulligan geben eine fantastische Vorstellung ab, während Garfields Figur nicht ganz soviel Zeit zum Glänzen bereithält. Die Dreiecksbeziehung zwischen diesen Akteuren profitiert indes nicht sonderlich von der grandiosen Grundidee, bremst diese sogar ein bisschen aus. Traurig und trostlos, teils aber auch etwas träge - eine ruhige Meditation über Menschenwürde und den Wert des Lebens. 7/10

(500) Days of Summer

Wie passend, dass der Film direkt "Die Reifeprüfung" anspricht - dieser musste den Platz meiner Lieblings-RomCom nun nämlich räumen. Chronologisch wild herumspringend und keiner sonderlich komplexen Handlung folgend, zeigt sich der Streifen als wunderbar witziges, gefühlvolles und ehrliches Stimmungsgemälde einer zum Scheitern verdammten Beziehung. Während Deschanel ein großes Rätsel bleibt (und ihren Part somit prächtig erfüllt), kann man Gordon-Levitt jede Gefühlsregung direkt aus dem Gesicht ablesen - eine unfassbar lebendige Vorstellung, eine seiner besten Leistungen bisher. Zusammen mit der vor Ideen überquillenden Inszenierung und dem starken Soundtrack ergibt das im Endeffekt die schönste (Nicht)Liebensgeschichte, die ich bisher gesehen habe. 10/10

Mr. Blonde

18 Dezember 2012, 00:30:52 #139 Letzte Bearbeitung: 18 Dezember 2012, 00:38:40 von Mr. Blonde
The Room

Tommy Wiseaus unbestrittenes Meisterwerk. Hochspannend, grandios gespielt ("Oh hi doggie.") und mit einer Charakterzeichnung, die seinesgleichen sucht. Hier werden Motive der Figuren sinnvoll verheimlicht. Warum vier erwachsene Männer in Hochzeitsanzügen einen Football hin und herwerfen, bleibt uns verborgen. Wird in einem Satz noch über die Beziehung der Tochter gesprochen, so fällt im nächsten Nebensatz ganz legere die Bemerkung: "Forget it, i definitely have breast cancer!". Der Zuschauer ist über die gesamte Laufzeit Wiseaus Magie und Händchen unterworfen und kann sich nicht mehr abwenden. Hier sieht man die Arbeit eines Multitalents (Regie, Hauptdarsteller, Produktion, Drehbuch usw.), das sogar Robert Rodriguez locker in die Tasche steckt. Sich zu wehren, zwecklos. Selbst gute Freunde können sich diesem Meisterwerk nicht entziehen, bleiben gar bis 8 Uhr Morgens um zu sehen, in welches Herzschlagfinale dieses Opus münden wird. Die hocherotischen Sexzszenen, die einem ganz neue Praktiken beibringen (Penetration des Bauchnabels) halten bei der Stange und überzeugen durch die hochwertige Musikuntermalung. Abgerundet wird dieses Erlebnis von sagenhaften Computereffekten, die aus einem Dach einer Vorstadt mal eben das Tor zur Skyline der Welt machen. Da vergibt man grüne Auren um die Schauspieler herum gerne.

Ich denke, Krawallbruder empfand diesen Film irgendwann gar nicht mehr so sehr als Zwang, sondern als Erlösung, jedenfalls, als der Abspann über die Leinwand flimmerte. Und genau dafür ist The Room gemacht, für die große Leinwand! Wir haben es uns auch nicht nehmen lassen, die beste Szene laut schreiend mitzuspielen. Spätestens da hält es keinen mehr auf den Stühlen!

You're Tearing Me Apart, Lisa!

Kein Wunder, dass KB ganz ausgelaugt, fast schon ermüdet wirkte, nach so viel Dramatik und Emotionen.

Logischerweise kann ich hier nur die Höchstwertung vergeben für einen Film, den man gar nicht fassen kann. So kann man einen Geburtstag schön ausklingen lassen. 10/10 Bulldoggen



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KrawallBruder

Ich war so emotional aufgewühlt und kaputt, dass mir auf dem Heimweg ein Obdachloser aus Mitleid 5€ in die Hand gedrückt hat.

PS: Du hast den Trailer zum Film vergessen:

https://www.youtube.com/watch?v=HRLLjqiKib4

Mr. Blonde

Ich denke, wer jetzt nicht überzeugt ist, dem kann man nicht mehr helfen.  :thinking:


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manisimmati

Zitat von: Teppi am 17 Dezember 2012, 23:55:06
Alles, was wir geben mussten [...] 7/10
(500) Days of Summer [...] 10/10

Interessant, denn ich habe diese beiden Filme genau umgekehrt beurteilt. "Never Let Me Go" hat mich geradezu umgehauen, während ich "(500) Days of Summer" etwas überschätzt fand (und das, obwohl ich heimlich in Deschanel verliebt bin). Kann mich erinnern, dass ich mich das Ende dieses Filmes ziemlich genervt hat.
Spoiler: zeige
Nicht, weil Summer verschwindet, sondern weil Tom kurz danach sofort über die grosse Liebe stolpert. Ein viel zu aufgesetztes Happy End.

Teppi

Zitat von: manisimmati am 18 Dezember 2012, 11:06:01
Kann mich erinnern, dass ich mich das Ende dieses Filmes ziemlich genervt hat.
Spoiler: zeige
Nicht, weil Summer verschwindet, sondern weil Tom kurz danach sofort über die grosse Liebe stolpert. Ein viel zu aufgesetztes Happy End.

Spoiler: zeige

Als die Szene gerade lief, dachte ich mir auch, dass das ein viel zu versöhnlicher Ausgang wäre. Aufgrund des Namens der Neuen (= Autumn) und der Zurücksetzung des Tageszählers auf 1 habe ich es dann aber doch so aufgenommen, dass hier nicht die große Liebe gefunden wurde, sondern lediglich die nächste Etappe seiner "Liebesgeschichte" beginnt (und sich womöglich sein "Leidensweg" wiederholt). Mag weit hergeholt sein, erscheint mir aber weitaus passender und ist daher meine Version des Endes ;->



Bretzelburger

Ich habe es auch umgekehrt beurteilt - "(500) Days of Summer" habe ich nur 3 Punkte gegeben, weil mich der Film im letzten Viertel schwer enttäuscht hat - bis dahin fand ich ihn auch sehr gut. Vielleicht liegt es an meinem Alter, aber ich fand den Hauptdarsteller in seiner Haltung zu Summer reaktionär - einerseits behauptet er, sie zu lieben (was ich bestens verstehe), andererseits hat er die üblichen konventionellen Besitzansprüche, weshalb es ihm nicht reicht, mit ihr zusammen zu sein, ohne nach außen hin einen Status zu besitzen. Das wäre an sich noch nicht verwerflich, aber der Film sieht diesen Charakterzug nicht kritisch, sondern gibt ihm noch recht, indem er sie - bis dahin der Gegenentwurf zum typischen RomCom-Einerlei - später auch noch heiraten lässt ("Ich habe den Richtigen gefunden"). Nix für ungut, gerade im Vergleich zu einem Film wie "Reifeprüfung" ist das konventioneller Hollywood-Müll.

Appassionata

Stattdessen habe ich letztens "Appassionata"  von 1974 gesehen, eher bekannt als Erotik-Schmonzette mit einer nackten Ornella Muti. Angesichts von zusammen genommen etwa 20 Sekunden nackter Brüste, verteilt auf 90 Minuten, die jeder Fernsehfilm locker toppt, erstaunt, dass solche Filme bis heute diesen Ruf nicht verloren haben. Der Film erzählt eine emanzipierte Geschichte über zwei weibliche Teenager, die mit ihrem Selbstbewusstsein die verlogene Moral der "mittelalten" (also meiner) Generation demaskieren. In der zeitgenössischen Nachbetrachtung wird ihr Verhalten oft als bösartig betrachtet, was völliger Quatsch ist, aber deutlich macht, dass man damals ein solches Verhalten bei jungen Frauen (noch) nicht akzeptierte. Von mir 8,5 Punkte.

cyborg_2029

Rapunzel - Neu verföhnt
Animation die zwischen klassischen Kitsch und modernen Figuren schwankt, es aber nicht schafft, alles flüssig zu verbinden. Etwas Action hier, ein paar Gesangseinlagen dort, von der Geschichte her nix neues. Nur altbekanntes auf cool trimmen und Mangafiguren zu verwenden macht noch keinen neuen Klassiker. 5/10

Coraline
Sehr düstere Stop-Motion Animation mit einem sympathischen Mädel als Hauptfigur, vielen schrägen Charakteren, einer gruseligen Geschichte, toller Musik, schöner Kameraeinstellungen und vielen Details. Gegen Ende weicht zwar die Spannung etwas dem Bombast und Effekten, das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Wer mal etwas Abwechslung im Animationsbereich braucht ist hier echt gut beraten. 8/10

Contraband
Das Remake von "Reykjavík-Rotterdam" ist nur eine typische schwache Hollywood-Kopie, obwohl der Hauptdarsteller des Originals selbst im Regiestuhl saß. Trotz großer Namen wie Mark Wahlberg, Kate Bekinsale, Ben Foster und Giovanni Ribisi ist die darstellerische Leistung nur Durchschnitt. Die Story, abgesehen von kleinen Änderungen, gleicht dem Original, nur wurde der Nebenstrang der 3er-Beziehung stark vernachlässigt, was dazu führt, das die gute Kate wie ein Statist durch die Gegend stolpert. Wirklich gut gefallen haben mir nur die tollen Städteaufnahmen und die spektakuläreren Actionszenen, wobei diese sich arg in Grenzen halten. Etwas vorbelastet durch das Original gebe ich 6/10 Punkten.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

manisimmati

Zitat von: Teppi am 18 Dezember 2012, 11:14:33
Spoiler: zeige
Als die Szene gerade lief, dachte ich mir auch, dass das ein viel zu versöhnlicher Ausgang wäre. Aufgrund des Namens der Neuen (= Autumn) und der Zurücksetzung des Tageszählers auf 1 habe ich es dann aber doch so aufgenommen, dass hier nicht die große Liebe gefunden wurde, sondern lediglich die nächste Etappe seiner "Liebesgeschichte" beginnt (und sich womöglich sein "Leidensweg" wiederholt). Mag weit hergeholt sein, erscheint mir aber weitaus passender und ist daher meine Version des Endes ;->

Stimmt, so kann man das natürlich auch sehen. Vielleicht hab ich's anders interpretiert, weil ich mich einfach gerne aufrege, haha.
Spoiler: zeige
Nee, aber das Ganze roch für mich schon ein bisschen nach Mutlosigkeit. So à la: "Oh Mist, das Ende ist ja ein echter Downer. Da muss was Fröhlicheres her!" Als ginge es in einer Romcom gar nicht anders.
Trotzdem, sehr süsser Film. Als Hollywood-Müll würde ich ihn auf keinen Fall bezeichnen.

lastboyscout

Rage (2009)
Sehr interessanter und spannender Thriller/Drama/Romantik-Mix, produziert von Guillermo del Torro.
Manchmal ist der Uebergang zwischen den verschiedenen Genres etwas abrupt, aber das kann man eigentlich verschmerzen.
Was mich viel mehr ueberraschte, war die Intensitaet vieler Szenen, vor allem der Hauptdarsteller liefert da fast schon eine Glanzleistung ab.
Definitiv empfehlenswert, gebe so 7/10 Punkten.

The Bachelor Party (1984)
Einer der lustigsten Filme den ich seit langem gesehen habe.
Ein sehr junger Tom Hanks sowie ein ebenso junger Michael Dudikoff kann man in diesem Streifen bewundern.
Wobei Hanks schon damals seine Sache ziemlich gut machte, und Dudikoff in diesem Film einfach nur hilflos und komplett verloren aussieht.
Starke 8/10 Punkten

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Fastmachine

Nach den ganzen Diskussionen um die Qualität von PROMETHEUS habe ich nochmal ALIEN und ALIENS nacheinander angesehen, um wieder einmal zu überprüfen, ob meine Erinnerungen nicht trügen. In beiden Fällen war das zum Glück nicht der Fall, beide Filme haben bis heute dem Zahn der Zeit sehr gut getrotzt. Obwohl Cameron und Scott grundsätzlich verschiedene Konzepte habe, in jeder Hinsicht anders verfahren, erlauben sich beide Filme nicht die eklatanten Schwächen in Konzeption und Dramaturgie wie PROMETHEUS. In beiden Fällen war ich sofort von den Besatzungen überzeugt, die Charaktere, ihre Beziehungen untereinander wurden mir schon nach den ersten Szenen gut skizziert und dann immer weiter ausgebaut. Ich wurde ganz aufgesogen von dieser Welt, ganz im Gegenteil zu PROMETHEUS, wo ich mir alle Nase lang die Frage stellte, warum, wieso und was soll das nun wieder.

ALIEN (USA/UK 1979)

Wenn es einen legitimen Erben von Kubricks Visionen gibt, dann den frühen Ridley Scott. Die Welt des Raumschiffs Nostromo ist ohne das gestalterische Vorbild von 2001 undenkbar. Doch Scott geht in Sachen Menschenbild und Charakterzeichnung weit über Kubricks umstrittene Kälte hinaus. Unterschwellig und geradezu subtil zeichnet er die Resignation und Erschöpfung einer Generation nach, deren Aufbruchshoffnungen Ende der 1970er Jahre gescheitert waren. Der Raumschiffkapitän Dallas steht in seiner stillen Melancholie dafür symptomatisch. Der größte Coup gelang jedoch mit der Besetzung des Offiziers Ripley. Erst Sigourney Weavers Darstellung ließ aus der guten Drehbuchvorgabe etwas Außergewöhnliches, Neues entstehen, einen Typ Heldin, den es nie zuvor gegeben hatte. Psychologie, Spannung, Setdesign, Plot, Symbolik und alles andere fügen sich ganz selbstverständlich.

Fast schon muss man die begeisterten Deutungen, die der Film später erfahren hat, dämpfen. Was da an emanzipatorischen Diskursen, politischen Unterschwingungen und psychologischen Deutungen gesehen wurde, sind nur mögliche Lesarten, aber nicht die Wahrheit. Angesichts von Scotts späteren Werken sollte man das wirklich bedenken. Doch manchmal trennen sich Kunstwerke von ihren Schöpfern, ihre innere Struktur lässt Deutungsmöglichkeiten zu, die weitreichender sind, als jemals geplant. 9.5/10

ALIENS (USA/UK 1986)

James Cameron mag hiermit nicht die innovative Wirkung wie Scott erzielt habe, doch innerhalb des Actiongenres setzte auch dieser Film Maßstäbe. Von Verhoevens STARSHIP TROOPERS bis zu Kawumm-Heulern wie DOOM und RESIDENT EVIL bedienten sich zahllose Filme an den Actioneinlagen von Camerons Marines im Alienlabyrinth. Fast muss man sagen, seine direkte Wirkung ist sogar größer, als die des psychologisierenden Originals von Scott.  Gehört weniger in die Reihe der großen phantastischen Entwürfe des Science-Fiction-Kinos, als in die halluzinierte Action-Mythologie des Reagan-Jahrzehnts. 8/10     
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

Teppi

19 Dezember 2012, 22:33:29 #149 Letzte Bearbeitung: 19 Dezember 2012, 22:39:14 von Teppi
Zitat von: Bretzelburger am 18 Dezember 2012, 12:05:00
[...]Das wäre an sich noch nicht verwerflich, aber der Film sieht diesen Charakterzug nicht kritisch, sondern gibt ihm noch recht, indem er sie - bis dahin der Gegenentwurf zum typischen RomCom-Einerlei - später auch noch heiraten lässt ("Ich habe den Richtigen gefunden"). Nix für ungut, gerade im Vergleich zu einem Film wie "Reifeprüfung" ist das konventioneller Hollywood-Müll.

Da der Film aus der subjektiven Sicht von Gordon-Levitt erzählt wird, ist es natürlich nur logisch, dass er als "Opfer" dargestellt wird. Dass ihm und seinen Charakterzügen damit automatisch recht gegeben wird, seh' ich nicht unbedingt so. Inwiefern es davon ab nun verwerflich ist, sich nach klaren Verhältnissen und Selbstbestätigung zu sehnen, sei mal dahingestellt ;->

Aufgrund seiner starken Nachwirkung werte ich "Alles, was wir geben mussten" übrigens auf 8/10 auf - wohl einer dieser Filme, die man nicht sofort nach der Sichtung bewerten sollte.

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Heute landeten zwei Sci-Fi-Streifen im Blu-Ray-Player, welche womöglich auch viele eher andersrum bewerten würden.

Logan's Run (aka "Flucht ins 23. Jahrhundert", einer der dümmsten deutschen Titel überhaupt)

Den Klassiker-Status dieses Streifens muss ich mir wohl mit der wunderbaren Grundidee erklären. Das Setting der abgeschotteten Stadt, in welcher im Alter von 30 zwecks Bevölkerungskontrolle Schluss ist, ist wirklich stark. Die Umsetzung dieser Idee fällt in den ersten zwei Dritteln durchaus gut aus: Die Sets sind schick (auch wenn das Stadtmodell deutlich als solches zu erkennen ist, aber hey, der Film ist von 1976) und die Frage, auf welcher Seite Logan nun steht, sorgt für Spannung.
Doch dann gehen die Gäule mit dem Drehbuch durch:
Spoiler: zeige
Sobald die Stadt verlassen wird, fällt der Film merklich ab. Logan's Haltung schwankt ohne Erklärung blitzschnell um (erst noch verrät er seine Position, dann flüchtet er?!), gefolgt von einem zusammenhangslosen und lachhaft getricksten Auftritt des Roboters "Box" bis hin zu den etwas zu lang gezogenen Szenen in Washington (welche immerhin sehr hübsch aussehen) und dem völligen Offenlassen der Fragen, warum denn nun die Menschen eingefercht werden (draußen lässt es sich doch leben?!) und wie genau das System letztlich zusammebricht (peng bumm beng, und schon ist die Stadt kaputt?!).

Wirklich schade, im Schlussakt wird viel Potenzial verschenkt. So sah ich schlussendlich nur einen soliden Sci-Fi-Streifen. 6/10

Equilibrium

Man muss den Streifen schlicht als das akzeptieren, was er ist: Ein substanzloses Action-Spektakel mit schicken Schauwerten. Angesichts des eher kleinen Budgets bekommt man so manche beeindruckende Bilder serviert, welche von teils wunderbarer Musik untermalt werden. Sehr viel Sinn sollte man hinter dem Ganzen aber nicht suchen, denn dann avanciert das mit Logiklücken durchlöcherte Drehbuch zum echten Ärgernis.
Die Grundidee der völligen Gefühlslosigkeit klingt wirklich bedrückend, doch leider haut da nicht viel hin. Fast jede Figur zeigt mehr oder minder stark schließlich doch Gefühle, was das ganze Konzept ad absurdum führt. Die Charaktere und Interaktionen zwischen ihnen hätten um ein Vielfaches steriler und kälter ausfallen müssen.
Ein optisch fabelhafter Film, der gerne mehr Anspruch vortäuscht, als er wirklich hat. 7/10

Beides also Filme, die ihre dystopischen Visionen nicht wirklich ausreizen. Muss wohl mal wieder "Children of Men" einlegen, um ein Meisterwerk in dieser Richtung zu sehen ;->

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