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Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)

Begonnen von Robi, 19 November 2012, 18:37:18

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Moonshade

Ich weiß immer noch nicht recht, was ich von dem, was ich gestern gesehen habe halten soll.
Einerseits optisch eindrucksvolle Tableaus, kunstvolle Ausleuchtung, schöne Bildführung, hypnotische Inszenierung, guter Score - dagegen aber ein Minimum an Story, zusammengeklöppelt aus klassischem Oedipuskomplex, fataler Rachekaskade und zwischenweltlichem Kunstfilm.
Exzessiver Zeitlupeneinsatz scheint der Film mühsam auf Spielfilmlänge zu ziehen, wobei sich die 90 Minuten dennoch viel länger anfühlen und die steten Lynch-Zitate hinterher mit einer Widmung an Jodorowsky zu edeln, ist schon fast komisch zu nennen.
Hier und da gibts brutale Gewaltexzesse, die an das Japankino erinnern und alles scheint sich auf der Klippe zwischen Kunst und künstlich zu bewegen - allein es bewegt einen nicht - zumindest nicht mich.
Die Motivationen sind bis auf Gosling fraglich, der das alles scheinbar wieder mal mit einer Überdosis Lithium und seinem bewährten Drive-Pines-Gesichtsausdruck über die Zeit starrt. Wie überhaupt die statischen Traumeinstellungen in dieser thailändischen und überraschend entvölkert präsentierten Kitschwelt zwar beeindrucken, aber nur streckenweise so verstören, wie es nötig wäre.

Refn-Fans werden auch hier wieder begeistert sein, mir persönlich kommen Form, Inhalt und Inszenierung hier einander ständig in die Quere - dabei entsteht ein für mich zäher Lappen von Film, der sein Publikum mit Quälereien immer wieder wach macht - wirkliches Interesse konnte ich dieser konzentrierten Statik aber nicht entgegen bringen.

Mir ginge es vielleicht besser, wenn ich schon was von Noe gesehen hätte - aber so produziert der Film bei mir trotz berauschender Optik nur ein Schulterzucken. 4-5/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Dionysos

16 Juli 2013, 10:32:49 #31 Letzte Bearbeitung: 16 Juli 2013, 14:17:58 von Dionysos
Widerliche Menschen, die sich gegenseitig widerliche Dinge antun und angetan haben, kaum zu einer normalen Kommunikation in der Lage sind und von der Welt, in der sie leben, völlig assimilliert zu sein scheinen - so könnte man die Protagonisten in Refns neuem Werk beschreiben, wenn man sie denn überhaupt als echte Charaktere bezeichnen möchte. Denn eigentlich sind sie genauso wie alles, was sie umgibt, Teil eines stilistischen Konzeptes, dem hier in radikaler Weise alles untergeordnet ist. Es geht vornehmlich um sexuelle Unterdrückung, anachronistisches Männlichkeitsgebahren, emotionale Kälte, gleichzeitig aber auch um Schuldgefühle und bedingungslosen Familienzusammenhalt. Letzterer ist aber von Anfang an nie mehr als eine bloße Fassade, hinter der man deutlich eine Vergangenheit erahnen kann, die von körperlicher und psychischer Gewalt geprägt ist (Ausführungen über Inzest und Ödipuskomplex erspare ich mir jetzt mal). Die Auswirkungen sind bei den Söhnen deutlich erkennbar: Der Erstgeborene Billy ist ein brutaler Vergewaltiger; der von Ryan Gosling (wieder einmal) als wortkarger Psychopath dargestellte Julian das genaue Gegenteil: Ein junger Mann, der nicht in der Lage ist, eine Frau überhaupt nur anzufassen und sich stattdessen in bizarre Fantasiegebilde flüchtet. Als Billy nach dem Mord an einer minderjährigen Prostituierten von dessen Vater gelyncht wird, soll Julian auf Geheiß seiner nicht weniger gestörten Mutter den großen Bruder rächen. Und irgendwo in der Stadt wartet der personifizierte Racheengel in Form eines Polizisten, der auf seine Art Moral und Gerechtigkeit übt. Handlungstechnisch passiert dann auch nicht wesentlich mehr, denn der Film spielt sich zu größten Teilen auf seiner stilistischen Ebene, die in der Hauptsache aus zumeist dunkelrot ausgeleuchteten Szenenbildern mit fast in Zeitlupe agierenden Darstellern bestehen. Dieses extreme Verkünsteln sorgt dafür, dass sich das Geschehen, obwohl eindeutig in Bangkok angesiedelt, kaum noch in unserem bekannten Diesseits verorten lässt, sondern sich vielmehr in einer vor allem von David Lynch inspirierten Traumwelt abspielt. Wobei "inspiriert" noch sehr zurückhaltend formuliert ist: Wenn einmal mehr jemand langsam durch dunkle Gänge schlurft wartet man teilweise nur darauf, dass hinter der nächsten Ecke ein tanzender Kleinwüchsiger seine Schritte übt, jemand etwas von falschen Eulen erzählt oder leise "Silentio" flüstert.

Nichtdestotrotz ist "Only God Forgives" vor allem ein audiovisuelles, weniger ein narratives Erlebnis - und ganz sicher kein neuerliches Meisterwerk. Was man auf der sogannten "Metaebene" herauslesen kann und möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Erklärungen, ganz zu schweigen von moralischen Wertungen über die scheinbar gewissenlos handelnen Figuren sind hier keine zu finden und am Ende beschleicht einen das Gefühl, hier vom Regisseur persönlich die lange Nase gezeigt zu bekommen. Provozieren und anecken, Sehgewohnheiten schreddern, Erwartungshaltungen konsequent missachten und verstörende Bilder produzieren, das kann Refn auf jeden Fall. Und verdammt gut. Auch wenn er es damit diesmal vielleicht etwas übertrieben hat.
6/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Moonshade

Ok, hab noch ein bisl sonstwo gewühlt und ein für mich brauchbares Häppchen gefunden, weil ich über die Rolle des Polizisten irritiert war,
Spoiler: zeige
die wohl in der Kernaussage andeuten soll, daß er eben "Gott" sein soll
. Im Zusammenhang einigermaßen logisch, macht das das Geschehen etwas schlüssiger.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Mr Orange

"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Klugscheisser

19 Juli 2013, 01:05:19 #34 Letzte Bearbeitung: 19 Juli 2013, 01:08:14 von Klugscheisser
Puh gerade drin gewesen und - total enttäuschend.
Selten so viele Leute in einem Film gähnen gehört - und noch seltener, dass ich ihnen zustimmen musste. Ich find' den Film extrem oberflächlich, wirklich viel dahiner is' nicht, dafür wird zu wenig geboten. Am Anfang wirkt noch alles cool und stylisch, nach 10 Minuten dann aber ziemlich abgenutzt und öde. Bilder, Musik und Ton sind bald abgenutzt und ausgedudelt, die Gewaltspitzen - nun ja, satt und ordentlich, aber warum?! Dabei hatte ich mich schon gefreut, als ich beim Überfliegen "Lynch" vor mir gelesen hatte - aber ein roter Raum macht noch keinen guten Film.

Bin wirklich mal gespannt, was sich die Leute im Netz so aus den Fingern saugen, was da alles auf welcher Eben noch erzählt wird - nun, ich mag sowas auch gerne, nur der Streifen hat da für mich absolut null zu bieten. Ach nee, ich glaub', ich spar's mir und vergess' die "ganze Geschichte" einfach (dürfte nicht so schwer fallen, war ja nix, was man nicht auf eine vollgeschriebne Einkaufsliste noch unterbringen könnte). So 1-2 Punkte.

newmoon

Werde ihn mir heute ansehen, einfach weil ich Drive sehr gerne mochte. Ich habe aber auch die Befürchtung, dass Drive eine positive Ausnahme war, da ich mit den Pusher Filmen nicht viel anfangen konnte und auch wie hier schon geschrieben super schlechte Kritiken gelesen habe... aber ich lass mich überraschen, den Trailer finde ich auf jeden Fall spannend!!

Klugscheisser

Der Trailer ist das beste am Film. Deshalb auch zwei Punkte.  ;)

Mr. Blonde

Ich kann mich den meisten Kritikpunkten hier anschließen. Es gibt keinerlei Zugang zu den Figuren und die einzig emotional-interessanten Momente sind die groben Gewaltszenen, wobei es ja keineswegs schwer ist, die Aufmerksamkeit des Zuschauers mit solchen plötzlichen Ausbrüchen zu sichern. Nur sind die eben auch nicht sonderlich bewegend, da einem die Figuren egal sind. Soweit es nach der Figurenzeichnung geht, könnte jeder Charakter in seiner Vergangenheit mit seiner Mutter geschlafen, ein Kind vergewaltigt oder eine Prostituierte getötet haben. Die genaue Beurteilung stellt einem der Film frei, supi.
Optisch gibt es nichts auszusetzen, da kann man NWR nichts vorwerfen, auch musikalisch hat Cliff Martinez wieder einen vibranten Retrosound gefunden, der leicht gefallen kann und Stimmung erzeugt. Dies ist auch schlussendlich das einzige, was der Film rüberbringt. Auf narrativer Ebene ein Versagen und auch nicht gerade deswegen interessant.

Die Figuren im Film, allenfalls Kristin Scott Thomas, handeln ungefähr so nachvollziehbar, wie Mr. Deltoid in Kubricks "A Clockwork Orange", als dieser beherzt in Alex' Weichteile packt. Visuell wird sowieso Kubrick gehuldigt, ohne eigene Note.

Interessant ist mal wieder Winding Refns "False Advertising", womit ich weniger ein Problem habe. Die Trailer und Videos könnten den Eindruck erwecken, in dem Film ginge es um Thai-Boxing und Kampfszenen würden einen größeren Platz im Film einnehmen. Erinnert sehr an die Trailer von "Drive", die einen viel actionreicheren Film versprachen.

Wer schon immer einen Film sehen wollte, der durchgehend in rotes Licht getaucht ist und bei dem man starrende Menschen beobachtet, welche hin und wieder umgebracht werden, der ist sehr gut bedient. Optik toll, Stimmung toll, der Rest eher mau. Für NWR eine lasche Vorstellung.

4,5/10

manisimmati

Zitat von: Mr. Blonde am 21 Juli 2013, 04:52:56
Visuell wird sowieso Kubrick gehuldigt, ohne eigene Note.
Hat was. Beim Anblick dieses roten Ganges hab ich unwillkürlich erwartet, dass der gleich mit Blut geflutet wird. :zwangsjacke:

Refn versteht es sicher, mit Spannungskurven und Erwartungshaltungen zu spielen. Mir war, als hätte er mir ständig eingeflüstert: "Warte, warte, gleich kommt's!" Was dann kam, waren halt die Gewaltspritzen, die so schockierend oder sehenswert nun auch wieder nicht waren. Ansonsten wirkte der Film wie ein Wettbewerb darum, wer am apathischsten in die Kamera stieren kann. Was ist davon zu halten? Ich stehe dem Ganzen zwiespältig gegenüber. Einerseits fand ich, dass Refn die Inszenierung von emotionaler Leere – die schon in Drive da war – konsequent auf die Spitze getrieben hat. Ich glaube, er hat bewusst darauf abgezielt, dass der Zuschauer unbefriedigt aus dem Kino kommt. Man wartet und wartet und wartet ... auf nichts. Insofern ist Only God Forgives fast ein abstraktes Kunstwerk. Das hat schon was. Andererseits muss man sich fragen: Was soll's?

Kein Plan. Meine Wertung liegt zwischen 4-6/10 Punkten.

Roughale

Sehr durchwachsen und anstrengend, aber wenigstens nicht mit Überlänge, schöne Bilder stehen gegen eine wirre nicht klare Realität/Traum Geschichte - Wertung: 2-8/10

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Blonde

22 Juli 2013, 20:51:39 #40 Letzte Bearbeitung: 22 Juli 2013, 21:11:43 von Mr. Blonde
Zitat von: Roughale am 22 Juli 2013, 14:46:16
Wertung: 2-8/10

:D

Neben den von Euch erwähnten Lynch-Auszügen hat der Film ja auch diesen extremen Noe-Einschlag. Hatten wir das Thema nicht? Noe am Set anwesend? Diese in schwarz/rot-getauchten Bilder erinnern doch auch stark an die Clubszenen aus "Irreversible", vielleicht würde das ohne Gewackel sogar identisch wirken. :D Auch da dieses extreme Gefühl, in eine kalte, fremdartige und hässliche Welt einzuauchen.

Ansonsten hat NWR die gleiche "Statik" seiner menschlichen "Wesen" eigentlich so aus Bronson (und damit aus Kubricks ACO) übernommen. Erinnert Euch mal an die Kamerafahrten und die Bildsprache wenn man Matt King in den entsprechenden Szenen gesehen hat. Dialoge ("LETS FUCK!"), die ebenso unberechenbar aus den Figuren raussprudelten.

Sowohl bei "Bronson", als auch bei "OGF" hatte ich eigentlich immer mal wieder diese Szene im Kopf, besonders den Block von 1:14 - 1:58

Suicide Scherzo - A Clockwork Orange

Immerhin bekommt man dann wieder Lust auf Noe, Kubrick und auf Lynch sowieso.

psychopaul

24 Juli 2013, 23:35:12 #41 Letzte Bearbeitung: 24 Juli 2013, 23:40:01 von psychopaul
An Drive konnte ich zumindest mich noch ordentlich reiben.

Der neue Refn ist der hohlste und prätentiöseste Kino-Langweiler des Jahres.  :spaghettimonster:


------------------
Aber, im Gegensatz zu Drive stehe ich diesmal wenigstens nicht alleine da.  :love:
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Three little devils jumped over the wall...

Mr. Boo

Hohl war es schon irgendwie, aber immerhin schön in Szene gesetzt :icon_mrgreen: Mir hat er sehr gut gefallen, aber an Drive kommt OGF nicht ran. In der Vorstellung waren ungefähr 10 Leute (genial!) und die paar Mädels die anscheinend nur wegen Gosling drin waren, sind nach der Folterszene des einen Clubbesitzers aus dem Kino geflohen :king:

8/10

Mills

Zitat von: Mr. Blonde am 21 Juli 2013, 04:52:56
Interessant ist mal wieder Winding Refns "False Advertising", womit ich weniger ein Problem habe. Die Trailer und Videos könnten den Eindruck erwecken, in dem Film ginge es um Thai-Boxing und Kampfszenen würden einen größeren Platz im Film einnehmen. Erinnert sehr an die Trailer von "Drive", die einen viel actionreicheren Film versprachen.

Ich war auch schon ganz schön enttäuscht. Bei Drive musste ich nach dem Film allerdings auch noch eine Weile drüber nachdenken, bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass er echt ganz gut war. Bei OGF ist es wirklich etwas anlocken mit Kampfszenen. Hatte mir eine leichte Bloodsport-Atmosphäre vorgestellt. Wir waren auch erst alleine im Saal, nachher kamen noch ca. 8 Personen dazu, wobei die Hälfte der Typen in Jacke und Hosentasche Bierpullen versteckt hatten und wohl noch nicht nach Hause wollten. Na ja nicht abschweifen. Auch der Ausgang eines gewissen Kampfes hat mich schon etwas erschreckt.

Ich muss mich jetzt ja schon als kleiner Ryan Gosling-Fan outen, daher war es teilweise ein "Schlag ins Gesicht" für mich den Film zu gucken. Mein Kumpel der dabei war und nicht so im Thema Film zu Hause ist, musste alle zehn Minuten mal einen Seitenhieb bekommen, um wieder wach zu werden.

Meine Wertung: 6/10

Vielleicht hatte ich auch wieder mal zu hohe Erwartungen. Aber für diese Konversation gibt es 10/10:

A: Was machen Sie?
B: Ich bin Entertainerin.
A: Ah, Entertainerin!? Und wie viel Schwänze entertaint Ihre Saftpresse so am Tag?

:LOL: :LOL: :LOL:
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

manisimmati

Zitat von: Mills am  1 August 2013, 13:25:25A: Was machen Sie?
B: Ich bin Entertainerin.
A: Ah, Entertainerin!? Und wie viel Schwänze entertaint Ihre Saftpresse so am Tag?

Ja, das Abendessen mit Julians Mutter ist schon kultig. :icon_mrgreen: Überhaupt: Kristin Scott Thomas hat den Film davor gerettet, zur Schnarchpille zu verkommen. Übrigens bin ich mittlerweile auch zum Schluss gekommen, dass der Film seine 6 Punkte wert ist. Immerhin beschäftigt er mich jetzt noch ein bisschen. (Anderen empfehlen könnte ich ihn trotzdem nur halbherzig.)

Roughale

Ich fand geil, wie der Puffbesitzer auf die Frage, ob unter den Nutten im Schaufenster auch Frauen dabei sind, sagte "50 %!" :LOL:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Klugscheisser

Naja, mit den Erwartungshaltungen isses ja immer so eine Sache. Bei Fight Club waren in der ersten Vorstellung auch nur Typen mit ihren Mädels, die Brad Pitt verschwitzt kloppen sehen wollten und dann mit dem Rest völlig überfordert waren - in der zweiten verstand das Publikum dann den Film und dementsprechend war auch das Kinoerlebnis. Nur - ´über Fight Club kann man auch heute noch reden und Leute begeistern.

Das hat nu nichts mit dem Streifen hier zu tun - in ein paar Monaten erinnert sich eh keiner mehr dran und in ein paar Jahren gibt's auf die Frage "Ey, da gab's doch mal einen Film mit Luke Skywalkers Sohn von irgendso einem Schweden oder Finnen oder" nur noch die Antwort "Ja, mit so einer krassen Fahrstuhlszene und 'nem Motorad oder Auto" als Antwort...

Eric

Zitat von: psychopaul am 24 Juli 2013, 23:35:12
Der neue Refn ist der hohlste und prätentiöseste Kino-Langweiler des Jahres.  :spaghettimonster:

+1
Ich habe hier zum ERSTEN MAL etwas gemacht, ..., und zwar den Film nicht zu Ende geschaut.
Sorry, aber für mich war das alles eine grosse Scheisse.
Aber bestimmt gibt es auch wieder viele, die dem Film einen künstlerischen Aspekt zudichten, weil das Licht in dieser Szene blau statt rot wat und so weiter.

Aber, ..., für mich war er einfach langweilige Scheisse. (Und die letzte halbe Stunde hätte es da, Gewalt hin Gewalt her, auch nicht besser gemacht)
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Stefan M

Offensichtlich scheine ich hier eine Mindermeinung zu vertreten, aber mich hat "Only God Forgives" ziemlich umgehauen. Noch weitaus minimalistischer als "Drive" und voller Szenen, die nicht zuletzt durch den exzessiven Einsatz von Zeitlupe ins Unendliche gestreckt werden, was den Film sehr anstrengend gestaltet und deutlich länger wirken läßt als seine etwas mehr als 80 Minuten, ist der ganze Film von der Stimmung her einfach nur Bombe, visuell wie akustisch. Man hat nie das Gefühl, das hier gezeigte Bangkok sei auf unserem Planeten angesiedelt, zu unrealistisch der Plot, zu unverständlich die Handlungsweisen der Figuren und überhaupt die Figuren selbst, die nicht den geringsten Zugang zulassen, weil sie durch die Bank unsympathische schlechte Menschen sind, aber diese fiebrige Atmosphäre macht mich immer noch ganz kribbelig, wenn ich nur dran denke. Hier kann ich nur sagen, daß "Only God Forgives" sicherlich kein Film ist, den ich mehrfach und zu jeder Zeit durchstehen könnte (wie "Drive" etwa), der mich allerdings irgendwie so gebannt zurückgelassen hat, daß ich ihn am liebsten noch einmal sehen möchte. 8/10.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Jared Kimberlain

Tja, auch endlich gesichtet.
Ich fand den echt anstrengend und der davon bleibende Effekt geht gegen Null.
Der Film und auch der Regisseur haben mit Sicherheit sehr viel richtig gemacht und auch Gosling hat einige wirklich tolle Momente.
Aber unter dem Strich hat mich weder die Story packen können, noch einzelne Schauspieler nachhaltiges Interesse an Ihrer Figur verursacht. Im Gegenteil, ich war an der ein oder anderen Stelle froh, wenn jemand "ausgeschieden" ist.
Wie gesagt, von der Machart wirklich ansprechend, hat das hier bei mir nicht funktioniert. Ich sehen mich auch absehbare Zeit nicht wirklich nach einer Wiederholung.
Trotzdem, vorerst 5/10.
Vielleicht erschließt er sich mir ja doch noch irgendwann.

Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

endoskelett

Zitat von: Mills am  1 August 2013, 13:25:25

Vielleicht hatte ich auch wieder mal zu hohe Erwartungen. Aber für diese Konversation gibt es 10/10:

A: Was machen Sie?
B: Ich bin Entertainerin.
A: Ah, Entertainerin!? Und wie viel Schwänze entertaint Ihre Saftpresse so am Tag?

:LOL: :LOL: :LOL:

Da bin ich auch beinahe vom Sofa gerollt, kam einfach unerwartet, aber extrem trocken :rofl:

Ich hatte ja schon hier und da gehört, dass OGF die Erwartungen umkrempelt, sehr minimalistisch von statten geht und ziemlich künstlich wirkt. Im Endeffekt fühle ich mich beinahe so, als wenn ich einen alten Kitano gesehen hätte, eben sehr minimalistisch, trocken, kalt, heftige Gewaltspitzen, nur ohne den typischen Humor. Die Gewaltinszenierung ähnelt so sehr einem kunstvollen Asia-Streifen mit all seinen brutalen, schönen, abstoßenden Seiten.
Die Handlung wird gerade so am Leben erhalten, dass ein Strang erkennbar bleibt, Style und Score plättet hier alles und jeden; zwar überaus anziehend aber im weiteren dann auch nichtssagend und enervierend.
Emotionen kamen eigentlich nur durch Kristin Scott Thomas auf, gleichermaßen sexy wie auch verrückt.
Der Kunstfilmanstrich quillt aus allen Poren, drängt sich fast unerträglich auf und versucht einen in Hypnose oder Schlaf zu versetzen. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, mich beschleicht das Gefühl, hier wollte jemand den großen Regisseuren nacheifern (was nicht negativ gemeint sein muss-es ist auf dieser welt ja alles mittlerweile schonmal dagewesen)
Ich bin jedoch froh, dass dieser Refn so unberechenbar bleibt und Erwartungen schreddert.
Gestörte Menschen, die abscheuliche Dinge tun; an unheimlich erleuchteten Orten, an denen Gott nicht mehr präsent ist; und wenn er dann doch erscheint, wird es kein Mitleid geben.
Ich weiß nicht, ich weiß nicht, lahm und doch wieder sympathisch.5,5/10
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

Inspektor Yuen

Bin da bei dir, endoskelett.
Sehr strange, war mir aber einmalig lieber anzuschauen als der Einheits-5/10er-brei.
Kristin lässt den Film teilweise doch wie einen Film mit Schauspielern aussehen, dafür gibt's nen Extrapunkt.

5/10
"Wenn ich jetzt sterben würde, was würdest du machen?" -"Ich würd dich nicht sterben lassen!"

Mr. Boo

26 September 2014, 22:42:58 #52 Letzte Bearbeitung: 26 September 2014, 22:46:48 von Mr. Boo
Eine sureale Gewaltoper! 10/10. Musste ihn aber erstmal auch erst ein zweites mal schauen. Erstansichtung im Kino waren ja "nur" 8 Punkte.

whitesport

Audiovisuell eine Wucht, hat mich fast mehr beeindruckt als Amer. Bei Erstsichtung irgendwie noch sehr verwundert über die Darstellung von Bangkok und seinen Bewohnern, beim zweiten Mal dann ein entschiedenes "Doch, auf jeden Fall". Der Film und seine Atmosphäre hängt mir schon seit einiger Zeit irgendwie nach, was wirklich nicht vielen Werken gelingt.

RoboLuster

27 September 2014, 23:37:48 #54 Letzte Bearbeitung: 27 September 2014, 23:52:15 von RoboLuster
Mir hat der auch sehr gefallen. Kann ihm aber schwer mit Amer vergleichen, da bei Amer ziemlich alles durch Sugestion erzählt wird, während OGF dann doch meist durch die Figuren getragen wird. Warum bei OGF die Gewalt immer so besonders erwähnt wird, verstehe ich auch nicht wirklich.

edit: Ok, kann man schon vergleichen, finde nur, er ähnelt eher Kitanos Hana-Bi, von der Bildersprache währe OGF irgendwo zwischen Hana-Bi und Amer, dabei eher näher an Hana-Bi, wobei Amer ein ganzes Stück geiler ist, was die Bildsprache betrifft der ist doch noch eine ganz andere Klasse..
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

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