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Alien: Covenant (Ridley Scott)

Begonnen von EvilErnie, 27 November 2015, 13:40:53

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Hitfield

Zitat von: vodkamartini am 19 Mai 2017, 19:20:47
Lucas im Alter frisch geblieben? Meinst du die dröge, Computerspiel-Werbeorgie der charakterschwachen und schlecht gealterten Prequel-Trilogie? Oder das hanebüchene, strunzdoofe "Kriegs-Drama" "Red Tails"? Und Millers neuer Mad Max ist nichts weiter als eine 90-minütige Actionszene mit einem uncharsimatischen Titelhelden. Ein Meisterwerk? Mintnichten. Ein netter puristischer Actionspaß, mehr aber sicher nicht.

Schlechtester Alien-Film? Nur wenn man die Teile 3 und 4 ausblendet.
Finchers dröger und dramaturgisch missglückter Versuch (bis heute imo sein schwächster Film),  Alien als Thriller zu inszenieren mit einer ärgerlichen Unfähigkeit aus dem Gefängnis-Setting irgendnetwas heraus zu holen. Ne. Jeunets noch schlechterer Versuch, alle drei Vorgänger irgendwie zu fusionieren und dabei lediglich eine leidlich spannende Freak-Show hin zu bekommen, bei der es weder echten Grusel und schon gar keine Dramatik gibt? Ne.

Das entspricht nicht nur inhaltlich, sondern fast wortwörtlich dem, was ich schreiben wollte. Gerade in Bezug auf Lucas' furchtbare Prequel-Trilogie (die ich erst vor anderthalb Jahren anläßlich von "The Force Awakens" noch einmal gesichtet habe - ist extrem schlecht gealtert und war sogar noch mieser, als ich sie in Erinnerung hatte) und in Bezug auf den dritten und vierten "Alien"-Teil.

"Alien" ist noch vor "Terminator", "Predator", "Star Trek" usw. mein Lieblingsfranchise überhaupt, von daher habe ich selbst Finchers und Jeunets Machwerken noch etwas abgewinnen können - zumindest als SF-Horrorfilme. Aber als Sequels sind beide Mega-Gurken. Beides Musterbeispiele wie Studios und Autoren (und im Fall von "Resurrection" auch der Regisseur) mit undurchdachten, unausgegorenen Geschichten einem Franchise geschadet haben. Das kann man auch daran erkennen, dass es zig Bücher und Comics gibt, in denen die Geschichte besser fortgeführt wurde als in "Alien 3" und "Alien 4". Wenn das bei einem Film dann nicht möglich ist, mit wesentlich höheren Budgets, mehr beteiligten Kreativen usw., ist das ein Armutszeugnis.

Um es kurz zu machen (nächste Woche schreibe ich dann mehr zu "Covenant"): reicht nicht an die ersten beiden Teile ran (je 10/10), um Klassen besser als Teil 3 (6,5/10) und 4 (knapp 5/10), beim Vergleich mit "Prometheus" (9/10) bin ich noch unentschlossen - zweite Sichtung dann Ende nächster Woche. Tendenziell bislang Platz 3 für "Covenant". Am schwächsten von allen Filmen im "Alien"-Franchise natürlich "Aliens Vs. Predator: Requiem" (3/10). Den ersten von Paul W. S. Anderson fand ich im Gegensatz zum Rest der Welt ja super (9,5/10).
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Cyman

Wurde von COVENANT leider auch enttäuscht. Optisch zwar gelungen (obschon nicht ganz so toll wie PROMETHEUS) und ein paar schön harte Effekte kann man durchaus goutieren, jedoch gibt es so viel fragwürdiges und negatives, dass ich insgesamt wie bereits gesagt unzufrieden aus dem Kino kam. Hier kurz ein paar Beispiele: (kann leichte Spoiler enthalten)

- Die Crew der Covenant ist, wie soll man sagen, eher naiv (Stichwort z.B. Facehugger-Szene). Das soll eine top ausgebildete Crew sein?!
- Man fiebert NULL mit den Charakteren mit, die sind irgendwo zwischen egal und scheissegal. Ergo: NULL Spannung.
- Zuviel CGI bei den Aliens, wo bleiben die schönen Practical Effects? Hätte dem Film (und den Aliens) sicherlich gut getan.
- Die Entmystifizierung des Monsters (oh, mal wieder ein "Mad Scientist" - gähn) fand ich lasch und verbraucht.
- Die Fassbenders spielen sich gegenseitig auf ihren Flöten rum...  :icon_lol:

Insgesamt eine überaus durchwachsene Angelegenheit. Wirklich schade. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch, werde dem Film im Heimkino sicherlich nochmals eine Chance geben. Vorerst knappe 5/10.

Cheers, Cyman

El_Hadschi

Zitat von: Cyman am 20 Mai 2017, 10:25:04
- Die Crew der Covenant ist, wie soll man sagen, eher naiv (Stichwort z.B. Facehugger-Szene). Das soll eine top ausgebildete Crew sein?!

Das, bzw die Blödheit der Crew ging mir schon in Prometheus dermaßen auf den Geist.  :wallbash:
Klar gehört irgendwie im Horror-Kino dazu, aber man kann's auch übertreiben.
Ein Kinobesuch wirds trotzdem werden. :icon_redface:
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

Chili Palmer

@vodkamartitfield:

Ganz unabhängig von der Qualität der Prequel-Trilogie gab es bei Lucas keine Nummer Sicher: Das war eine neue Erzählstruktur mit einem veränderten Einblick in sein Universum. Politik statt Guerillakrieg, Jedi als treibende Instanz statt als versprengte Underdogs, generell ganz andere optische Akzente... Das meinte ich. Nummer Sicher gab es jetzt bei Episode VII, der trotz des Sieges der Allianz doch lieber ein großes Nazi-Heer auffuhr und unsere Helden im Schutzbunker Monitore studieren ließ, weil somussStarWarswohlseinsonsterkenntsjakeiner.

Scott hat noch erstaunlich viel inszenatorischen Drive und selbstverständlich immer noch sein Händchen für erlesene Bilder, liefert nun aber auch nur noch die sichere Tour, die pflichtschuldig die Dinge abhakt, die wir nun schon seit den späten Siebzigern kennen. Nach dem alles andere als perfekten, atmosphärisch aber wenigstens sehr eigenständigen Prometheus ist das jetzt Episode-VII-Rolle-rückwärts gewesen. Dazu werden obendrein die Antworten geliefert, die ich nie haben wollte (es kann nur kontraproduktiv sein, die Xenomorph zu entmystifizieren; kommt aber wohl aus der selben Ecke wie "warum ist Hannibal Lecter eigentlich so böse" oder "wo die Rebellen die Todessternpläne herhaben, interessiert doch jeden"), die interessanten Ansätze aus Prometheus (Space-Jockey-Kultur) werden zackzack beiseite geräumt, um Platz für more of the same zu machen. Die letzten Szenen auf dem Raumschiff waren doch wirklich nicht mal im Ansatz spannend, sondern mit ihren Teenieslasher-Anleihen sogar eher peinlich. Spannend bzw. gruselig war tatsächlich nur
Spoiler: zeige
das Schicksal von Shaw
, weil hier wenigstens ordentlich das Kopfkino angeworfen wurde, was zur Hölle da zwischen den beiden Filmen passiert sein muss.

Aber wahrscheinlich bin ich auch nur angesäuert, weil die vielversprechende Blomkamp-Fortsetzung der Saga für solch ein Prequel-Gemurkse aufs Abstellgleis geschoben wurde, nur weil hier Papa die Regie führt. Äh, Opa.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Roughale

Warum immer dieser Hype um das One-Hit-Wonder Blomkamp? Elysium war höchstens Durchschnitt und Chappie war mies, besonders weil er nervige Untalente in den Bösewichtrollen einsetzt...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

EvilErnie

Zitat von: Roughale am 22 Mai 2017, 19:51:13
Warum immer dieser Hype um das One-Hit-Wonder Blomkamp? Elysium war höchstens Durchschnitt und Chappie war mies, besonders weil er nervige Untalente in den Bösewichtrollen einsetzt...


Kann ich auch nicht verstehen...D9 war solide...der Rest öde!
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

Benny88

An die, die den Film gesehen haben:

Spoiler: zeige
Kann mir jemand sagen, wie und warum genau David Elisabeth Shaw getötet hat?

Roughale

Zitat von: Benny88 am 23 Mai 2017, 10:00:35
An die, die den Film gesehen haben:

Spoiler: zeige
Kann mir jemand sagen, wie und warum genau David Elisabeth Shaw getötet hat?


Ich denke mal, das soll im nächsten Film, der ja angeblich die Handlung zwischen Prometheus und Covenant erzählen soll, erzählt. Andeutungen gibt es ja schon, da kann man viel vermuten, ich denke ja,
Spoiler: zeige
dass Shaw sich gegen die Schöpferpläne Davids gestellt hat und sich gegen ihn gestellt hat, nachdem er die Navigatoren platt gemacht hat und daher die Absturzstelle des Navigatorschiffes. Und weil David eine Bindung zu ihr spürte, könnte er sie als erste Trägerin des neuen Wesens gemacht haben, um ihr eine ganz besondere Rolle zu geben.


Alos abwarten und hoffen, dass Scott da noch was in petto hat und dass er das realisieren kann, ich meine da nicht primär sein hohes Alter, sondern vielmehr Fox, die bitte nicht wieder allzuviel 0815 Aliengemetzel drin haben wollen ;)

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DisposableMiffy

Zitat von: Roughale am 23 Mai 2017, 10:56:59Alos abwarten und hoffen, dass Scott da noch was in petto hat und dass er das realisieren kann, ich meine da nicht primär sein hohes Alter, sondern vielmehr Fox, die bitte nicht wieder allzuviel 0815 Aliengemetzel drin haben wollen ;)

Also wenn das Franchise eines nicht braucht, dann sind es noch mehr philosophische/religiöse Hirnblähungen a la "Prometheus". Die ursprünglichen Ideen für "Covenant" (dessen früherer Titel "Paradise Lost" deutete es an) waren genau das.

Zitat"Because [the Engineers] are such aggressive fuckers ... and who wouldn't describe them that way, considering their brilliance in making dreadful devices and weapons that would make our chemical warfare look ridiculous? So I always had it in there that the God-like creature that you will see actually is not so nice, and is certainly not God. As she says, 'This is not what I thought it was going to be, and I think we should get the Hell out of here or there won't be any place to go back to.
That's not necessarily planted in the ground at the tail end of the third act, but I knew that's kind of where we should go, because if we've opened up this door — which I hope we have because I certainly would like to do another one – I'd love to explore where the hell [Dr. Shaw] goes next and what does she do when she gets there, because if it is paradise, paradise can not be what you think it is. Paradise has a connotation of being extremely sinister and ominous."

"We definitely did [have that in the script], and then we thought it was a little too on the nose. But if you look at it as an 'our children are misbehaving down there' scenario, there are moments where it looks like we've gone out of control, running around with armor and skirts, which of course would be the Roman Empire. And they were given a long run. A thousand years before their disintegration actually started to happen. And you can say, 'Lets send down one more of our emissaries to see if he can stop it.' Guess what? They crucified him." (Quelle)

Ich bin auch nicht wirklich glücklich mit der Geschichte, die "Covenant" nun erzählt, besser als dieser Jesus-Quatsch ist sie allemal.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Das_Meteorschaf

Zwei Fragen:

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Wieso wachsen die Aliens auf einmal innerhalb von Minuten heran?

Woher hat David die Eier mit den Facehuggern gehabt, wenn die doch von einer Königin gelegt werden? Liegt es daran, dass Scott den zweiten Teil ignoriert, bzw. nicht als persönlichen Kanon betrachtet?

Hitfield

25 Mai 2017, 03:57:14 #70 Letzte Bearbeitung: 25 Mai 2017, 07:12:55 von Hitfield
Vorab:
1) "Alien" ist mein Lieblingsfranchise überhaupt (danach kommt dann "Star Trek", "Predator", "Terminator" und "Jurassic Park").
2) Ich bin schon seit den 80ern ein riesiger Ridley Scott-Fanboy.

Nun zur Zweitsichtung von "Alien: Covenant". Nach meiner ersten Euphorie, nach 20 Jahren endlich wieder einen echten "Alien"-Film zu sehen (und dann auch noch von Ridley Scott himself), macht sich nun die große Ernüchterung breit.

Visuell kann der Film nicht im Ansatz mit "Prometheus" mithalten. Natürlich sieht "Covenant" immer noch wirklich gut aus, aber Scott kann es einfach besser. Es gibt letztendlich
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nur etwas mehr Action als in "Prometheus" und viele "Action"-Sequenzen sind nichts besonderes oder recht unübersichtlich. Gut eigentlich nur die Explosion des ersten Raumschiffs und der zweite Showdown bei Schwerelosigkeit im Hangar. Aber auch aus letzterem hätte man noch mehr rausholen können. Wie auch aus der Verfolgungsjagd durch die Schleusen - was hätte man DA noch die Spannungsschraube anziehen können! Ein Jammer, fast unverzeilich.


Was mich letztendlich doch überrascht ist, wie lange "Covenant" braucht, um in die Gänge und mal auf den Punkt zu kommen. Wenn ich es mir recht überlege, hatte ich damals, nach "Prometheus", eigentlich erwartet, dass Scott beim Nachfolger von "Prometheus" richtig die Sau rauslässt und nach kurzer Exposition eine fast 90-minütige, schweißtreibende "Alien"-Hatz auf den Zuschauer loslässt. Pustekuchen. Vor allem bei der Zweitsichtung ist mir das jetzt aufgefallen. Übrigens weicht "Covenant" extrem von dem ab, was ich damals über die "Prometheus"-Fortsetzung gelesen habe (Dr. Shaw gelangt auf die Welt der Konstrukteure und dreht den Spieß um - davon ist leider nichts übriggeblieben; die jetzige Aufklärung wirkt wie eine Notlösung).

Die Besetzung ist durch und durch blass und für eine Raumschiff-Besatzung mit einer so großen Verantwortung (
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über 2.000 Kolonisten im Tiefschlaf transportieren
) verhalten sich die Crewmitglieder schon arg unprofessionell und naiv. Da hat mir Noomi Rapace erheblich besser gefallen als die spröde Katherine Waterston. Michael Fassbender, aus meiner Sicht eine der fünf oder zehn größten Entdeckungen und schauspielerischen Talente der letzten 10-15 Jahren (neben Ryan Gosling, Tom Hiddleston, Benedict Cumberbatch oder James McAvoy) ist mir hier sogar etwas auf die Nerven gegangen.

Womit wir zum größten Kritikpunkt kommen: Es kann doch nicht ernstgemeint sein, dass die "Alien"-Kreatur, wie wir sie seit fast 40 Jahren kennen, letztendlich nur
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die Schöpfung eines durchgeknallten Androiden ist, der einsam auf einem Planeten mit außerirdischer DNA herumgespielt hat? Diese Erklärung ist vollkommener Unsinn mit Hinblick auf die Königin usw.

Überhaupt hat mich Davids philosophisches Geschwafel und Geflöte bei der Zweitsichtung nur genervt. Es macht außerdem keinen Sinn, dass David die Menschheit vernichten will, wenn er andererseits in jeder Szene irgendeine klassische Komposition spielt oder einen Literaturklassiker zitiert. Woher hatte er übrigens die ganzen irdischen Zeichnungen und Gegenstände auf dem fremden Planeten?

Und was sollte die Sache mit den ungläubigen Besatzungsmitgliedern und dem gläubigen zweiten Kapitän, der gleich am Anfang das Kommando übernimmt? Das spielt am Ende keine Rolle, da alle gleichermaßen gemetztelt wurden.


Was in "Covenant" erwähnt wird und ich nicht ganz verstanden habe: seit langem gehören bei solchen langen Weltraumreisen Androiden ja zum Standardpersonal. Der Film spielt vor dem ersten "Alien" und zehn Jahre nach "Prometheus". Warum wusste dann die Crew der Nostromo nicht, was es mit Ash auf sich hatte? Schließlich war das auch nur eine weitere Besatzung, die für die Weyland Corporation gearbeitet hat. Wenn das so lange Praxis ist, warum hat kein einziger der Nostromo-Besatzung gewusst, dass ein Android unter ihnen ist?

In einigen Momenten erinnerte mich "Covenant" ironischerweise an "Alien: Die Wiedergeburt", den Ridley Scott ja abgrundtief hasst. Vor allem wenn
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David seiner ersten Schöpfung gegenübersteht und mit ihr kommuniziert. Oder in seinem Labor mit den ganzen Mißgeburten.


Letztendlich war das Ende
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total vorhersehbar. Mir war sofort klar, welcher Android da an Bord gekommen ist und was er im Sinn hat, schließlich hatte David zuvor noch gefragt, wie viele Kolonisten und damit potentielle Wirte an Bord der Covenant sind.
Womit sich die große "Alien"-Hatz letztendlich doch wieder auf den nächsten Film vertröstet.

Ich wage mal eine krasse Prognose: Es wird keine weiteren "Alien"-Sequels mehr geben. Für Ridley Scott war das der letzte "Alien"-Film und Fox wird das Franchise einige Jahre liegenlassen und dann noch einmal komplett rebooten. Ohne diese immer stärker werdende religiöse und philosophische Komponente. Diesen religiösen Ansatz verstehe ich sowieso nicht, zumal Ridley Scott Agnostiker ist. Dass er mit seinen 80 Jahren insgesamt noch einen besseren Regie-Job macht als viele seiner Blockbuster-Kollegen, halte ich ihm aber zugute.

Es tut mir leid, ich muss meine kurz angedeutete ursprüngliche Bewertung deutlich nach unten korrigieren. 6 / 10
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

B-lade

Worüber ich mich aufregen kann

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Oh ein fremder Planet,atembare Luft. Nein Nein wir brauchen keine Schutzanzüge, es gibt bestimmt keine fremden Krankheitserreger oder Viren...  :viney:

MMeXX

27 Mai 2017, 21:46:09 #72 Letzte Bearbeitung: 27 Mai 2017, 21:58:21 von MMeXX
Ich hatte durchaus einen unterhaltsamen Kinoabend - dafür ist Goldsmiths originaler Score schon direkt zu schön. :love:

@Hitfield: Bei einigen deiner Kritikpunkte/Fragen und an anderen Stellen ging es mir so, dass da Szenen "fehlen". Ich glaube, da wurde entweder deutlich mehr gedreht und dann studioseitig/laufzeitbedingt(?) geschnippelt oder aber im Drehbuch waren noch deutlich mehr Nebenstränge. Ich denke da gerade an solche Sachen wie den Glauben u. ä. Ohnehin hatte ich den Eindruck, dass die ganzen Kämpfe/Explosionen/Auseinandersetzungen deutlich uninteressanter waren als die (leider nur) angerissenen Themen, die mich deutlich stärker interessiert haben. :icon_lol: EDIT: Oder auch die Paare-/Liebes-Thematik: Zwar ist das Thema fast durchgängig präsent,
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für mehr als "Buhuh! Meine Liebe ist tot, ich treffe jetzt eine emotionale statt einer rationalen Entscheidung und bringe uns alle in tödliche Gefahr" reicht es kaum. Da sind dann auch Proto-Ripley (Name schon wieder vergessen... Daniels?) und David als "Gegenpole" dieser Verlustentscheidungen nicht genug für mich.
/EDIT

Ich bin auf jeden Fall froh, den auf der großen Leinwand gesehen zu haben.

EDIT 2:
Zitat von: Butzemann am 19 Mai 2017, 19:02:51
PS: außerdem muss es honotiert werden, dass er ohne 3D auskommt, die Gründe werden vielfältig sein, aber ich fands gut, keinen Aufschlag zahlen zu müssen bzw. dass der Film sich traut diesen Schauwert nicht einzusetzen (obwohls wohl gut machbar gewesen wäre und auch Prometheus war dahingehend sehr gutes 3D Erlebnis)
Also honorieren vielleicht nicht unbedingt. Dennoch durchaus wohltuend, dass ganz "billig" - höhö - auf 2D gesetzt worden ist. Und für mein Empfinden auch trotz CGI noch ordentlich auf tatsächlich gebaute Sets gesetzt worden ist. Sollte tatsächlich das meiste CGI gewesen sein, dann Hut ab, kam mir - gerade auch wegen Scott - oft so vor, als hätte man echte Sets genommen (und ggf. mit CGI "erweitert") statt nur Greenscreens. /EDIT2

Eric

So, auch gesehen und kann mich den etwas negativen Kritiken anschliessen.

Nach der Landung auf dem Planeten fragte ich mich bei fast jeder Szene eigentlich nur immer "Was soll DAS denn jetzt!!??!!"

Der Film ist zwar durchaus gut und macht auch Spass nur hatte ich die ganze Zeit das Gefühl er will bei vielen Szenen "den letzten zusätzlichen Schritt" einfach nicht gehen.
So als ob die Marketingabteilung immer gesagt hätte "Also wenn du DAS jetzt SO filmst, verlieren wir laut Umfragen 2% der relevanten Werbezielgruppe im Alter zwischen 15 und 45 Jahren!"
Versteht ihr was ich meine?

Ich denke da nur an den Schlusskampf
Spoiler: zeige
noch auf diesem Frachtflieger auf dem Planeten selber
.
Wenn ich den jetzt mal mit dem Schlusskampf in ALIENS vergleiche, Ripley in diesem Loader (??) welche Spannung es damals bei mir erzeugt hat, WOW, auch HEUTE noch!
Und hier, puff, vorbei.

Auch die Motivation der Einzelnen kann ich nahezu null nachvollziehen!
Lustigerweise kam mir da folgendes Video wieder in den Sinn:
https://www.youtube.com/watch?v=LkCNJRfSZBU

Dürftet ihr alle sowieso kennen.  ;)

Fazit:
Netter Film, aber im Vergleich zu ALIEN und ALIENS immer noch Welten entfernt.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Hitfield

28 Mai 2017, 18:32:02 #74 Letzte Bearbeitung: 28 Mai 2017, 18:40:16 von Hitfield
Zitat von: B-lade am 27 Mai 2017, 16:09:05
Worüber ich mich aufregen kann

Spoiler: zeige
Oh ein fremder Planet,atembare Luft. Nein Nein wir brauchen keine Schutzanzüge, es gibt bestimmt keine fremden Krankheitserreger oder Viren...  :viney:


Das ist mir im Rückblick auch sehr negativ aufgefallen. Wie zuvor geschrieben: die Crewmitglieder verhalten sich arg unprofessionell und naiv. Überhaupt fand ich die Idee, dass sich der Alien-Wirt in den Crewmitgliedern jetzt auch durch
Spoiler: zeige
Luft-Übertragung mit pathogenen Sporen
einnistet mißlungen, selbst wenn es lose an den Anfang von "Prometheus" anschließt (wennauch nicht sehr konsequent).

Apropos Crewmitglieder: "Covenant" ist der erste Film im "Alien"-/"Prometheus"Franchise, bei dem gleich mehrere Crewmitglieder Pärchen sind, aber über die Personen selbst und ihre Funktion erfährt man rein gar nichts. Außer dass sie sich in Krisenfällen reichlich unprofessionell verhalten. Selbst welche Aufgabe die neue Action-Heroine Katherine Waterston innehat, bleibt nicht hängen.

Ach ja, und beim
Spoiler: zeige
Energieunfall am Anfang: warum fallen die Tiefschlafkammern nur bei den Besatzungsmitgliedern aus, aber nicht bei den Kolonisten, nicht mal einigen wenigen?
.

Egal, erst jetzt ist mir richtig bewusst geworden, dass es sich bei dem Planeten um den
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Heimatplaneten der Konstrukteure gehandelt hat. Auf dem ganzen Planeten gab es nur eine kleine Hauptstadt, die dem alten Rom ähnelte? Der Rest des Planeten ist tot, alle Konstrukteure sind tot? Was für ein Unsinn. Eine so fortschrittliche Spezies hätte auch zig andere Planeten besiedelt so wie die Menschen heute die Kontinente bewohnen. Und in 10 Jahren ist da kein Konstrukteur auf die Idee gekommen, mal auf dem HEIMATplaneten vorbeizuschauen, der sich nicht mehr meldet?

Die Konstrukteure sahen in "Covenant" übrigens völlig anders aus als in "Prometheus", weshalb ich erst jetzt nach dem Lesen einiger Artikel und Rezensionen darauf gekommen bin, dass es sich bei den Pompeji-artigen Toten um Konstrukteure gehandelt haben soll.


Letztendlich wurde alles, was in "Prometheus" angedacht wurde entweder negiert oder ignoriert: der Space Jockey zum Beispiel
Spoiler: zeige
spielt keine Rolle mehr
. Die Konstrukteure waren schon vor hunderttausenden Jahren im Weltraum unterwegs, haben die Menschheit erschaffen und wollen sie vernichten, weil...? - wird nicht mehr drauf eingegangen. Die ganzen Sternenkarten im Kontrollzentrum der Konstrukteure - spielt ebenfalls keine Rolle mehr.

Viel cooler wäre es doch etwa gewesen, wenn die mächtigen Konstrukteure bei ihren Besuchen auf fremden Planeten diese extrem aggressive "Alien"-Spezies entdeckt und sie in dem Glauben mitgenommen hätte, näher studieren zu können.

Aber nein, die Konstrukteure erschaffen laut "Prometheus" die Menschen, die Menschen erschaffen Androiden und
Spoiler: zeige
David erschafft in "Covenant" die Alien-Kreatur, weil er einsam und ihm langweilig ist und außerdem die Menschen hasst
.

Hoffentlich kommt beim neuen "Predator"-Film nicht heraus, dass der Predator
Spoiler: zeige
ebenfalls von David geschaffen wurde
.

Ach ja, zum ganzen "Predator"-Universum (damit meine ich neben den Filmen auch die ganzen Comics usw.) passt die Alien-Kreatur dank "Covenant" nun auch nicht mehr (das Alien war eine Kreatur, die die Predator-Rasse wegen ihrer Gefährlichkeit und Widerstandsfähigkeit seit Anbeginn der Zeit gejagt und daraus eine Art Sport für besonders toughe und ehrenvolle Predatoren gemacht hat).

Ich glaube, ich werde "Covenant" im Laufe weiterer Sichtungen noch auf 4/10 senken müssen.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Butzemann

Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Zitat von: B-lade am 27 Mai 2017, 16:09:05
Worüber ich mich aufregen kann

Spoiler: zeige
Oh ein fremder Planet,atembare Luft. Nein Nein wir brauchen keine Schutzanzüge, es gibt bestimmt keine fremden Krankheitserreger oder Viren...  :viney:


Das ist mir im Rückblick auch sehr negativ aufgefallen. Wie zuvor geschrieben: die Crewmitglieder verhalten sich arg unprofessionell und naiv. Überhaupt fand ich die Idee, dass sich der Alien-Wirt in den Crewmitgliedern jetzt auch durch
Spoiler: zeige
Luft-Übertragung mit pathogenen Sporen
einnistet mißlungen, selbst wenn es lose an den Anfang von "Prometheus" anschließt (wennauch nicht sehr konsequent).

Einfach konsequent weiter erzählt wie in Prometheus  :LOL:
Spaß beiseite, wenn man sowieso Covenant/Prometheus mit Alien vergleicht, merkt man nicht nur bei den Sicherheitsvorkehrungen (Anzügen) und Verhalten der Crewmitglieder wie angreifbar die neuen Werke sind.

Ich bin Baujahr 1983 und bei den bisher gezeigten Filme der letzten Jahre, beschleicht mich das Gefühl, dass einfach auf Logik nicht mehr viel Wert gelegt werden muss, ich denke da an die Zielgruppe. Genau das wurde hier ja schon angerissen, dass Covenant nicht rund rüberkommt, sondern vielleicht in der Postproduktion sehr zurecht gerückt wurde (Außerdem hab ich jetzt gelesen, dass Scott den sehr wohl gern in 3D drehen wollte, aber das Studio dagegen war  :wallbash:). Ich denke damit muss man sich mittlerweile im Kino abfinden und auf die Heimkinoversion warten.

Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Apropos Crewmitglieder: "Covenant" ist der erste Film im "Alien"-/"Prometheus"Franchise, bei dem gleich mehrere Crewmitglieder Pärchen sind, aber über die Personen selbst und ihre Funktion erfährt man rein gar nichts. Außer dass sie sich in Krisenfällen reichlich unprofessionell verhalten. Selbst welche Aufgabe die neue Action-Heroine Katherine Waterston innehat, bleibt nicht hängen.

Hat mich auch arg gestört und fand das gerade bei Alien so schön, dass keiner irgendwie mit jemanden anbandelt.

Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Ach ja, und beim
Spoiler: zeige
Energieunfall am Anfang: warum fallen die Tiefschlafkammern nur bei den Besatzungsmitgliedern aus, aber nicht bei den Kolonisten, nicht mal einigen wenigen?
.

Naja, das kann man auf ein redundantes System schieben, die Kolonisten oder Abteile derer sind vielleicht nochmal extra abgesichtert  :respekt:


Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Egal, erst jetzt ist mir richtig bewusst geworden, dass es sich bei dem Planeten um den
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Heimatplaneten der Konstrukteure gehandelt hat. Auf dem ganzen Planeten gab es nur eine kleine Hauptstadt, die dem alten Rom ähnelte? Der Rest des Planeten ist tot, alle Konstrukteure sind tot? Was für ein Unsinn. Eine so fortschrittliche Spezies hätte auch zig andere Planeten besiedelt so wie die Menschen heute die Kontinente bewohnen. Und in 10 Jahren ist da kein Konstrukteur auf die Idee gekommen, mal auf dem HEIMATplaneten vorbeizuschauen, der sich nicht mehr meldet? [/quote]

Im Film wird davon gesprochen, dass man keine Tiere mehr sieht oder hört, und die [spoiler]Sporen mit dem Ergebniss der Neomorphen
, sind ja die Entwicklungen von dem
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Anschlag Davids auf die Stadt
. Insofern hätte sich das in all den Jahren (10) sehr gut über den Planeten oder zumindest in diesem Gebiet ausbreiten können. Und da es sich um ein
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kontaminiertes
Gebiet oder sogar um den gesamten Planeten handelt, werden die womöglich
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übriggebliebenen Konstrukteure (wenn es überhaupt welche gibt: nur weil sie fortschrittlich sind und uns erschaffen haben, heißt das noch lange nicht, dass sie überall im Weltall verstreut sind, außerdem ist das Experiment Mensch ja eh für die gescheitert, die wollten uns doch mit der biologischen Waffe ausrotten)
einen Teufel tun, da zu landen. Ich bin mir sowieso unschlüssig, ob es sich um den Heimatplanet handelt.

Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Die Konstrukteure sahen in "Covenant" übrigens völlig anders aus als in "Prometheus", weshalb ich erst jetzt nach dem Lesen einiger Artikel und Rezensionen darauf gekommen bin, dass es sich bei den Pompeji-artigen Toten um Konstrukteure gehandelt haben soll.[/spoiler]

Wie oben erwähnt, muss es nicht der Heimatplanet sein, sondern kann entweder der 3. Mond sein neben LV-426 und LV-223 oder sogar Calpamos als 4. Planet; ich meine mich zu erinnern, dass es nicht gesagt wurde, um welchen Planeten es sich handelt.

Dass die Leute anders aussehen ist mir auch direkt aufgefallen, aber beim sehen, hab ich die Konstrukteure aus Prometheus eher als eine Art Soldatenrasse/Fußsoldaten angesehen; was auch wieder Sinn macht, weil man a) in der Eröffnungsszene von Prometheus einen hat,
Spoiler: zeige
der sich opfert
und b) auch nur die zu sehen bekam, die sich auf einer Militärbasis (LV-223) weit ab vom eventuellen Heimatplaneten befinden. Somit sind die Leute auf dem womöglichen Heimatplaneten für mich eher eine
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intellektuelle/kulturelle Rasse gewesen oder gar ein rückständige
, man weiß es nicht ;)

Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Letztendlich wurde alles, was in "Prometheus" angedacht wurde entweder negiert oder ignoriert: der Space Jockey zum Beispiel
Spoiler: zeige
spielt keine Rolle mehr
. Die Konstrukteure waren schon vor hunderttausenden Jahren im Weltraum unterwegs, haben die Menschheit erschaffen und wollen sie vernichten, weil...? - wird nicht mehr drauf eingegangen. Die ganzen Sternenkarten im Kontrollzentrum der Konstrukteure - spielt ebenfalls keine Rolle mehr.

Der Space Jockey spielt keine Rolle mehr, weil er auf dem Planeten LV-223 in Prometheus
Spoiler: zeige
zurückgelassen wurde bzw. das Schiff. Dr. Shaw und David seilen sich aus dem Schiff ab und suchen sich ein Anderes (soll einige auf dem Planeten gegeben haben) um auf den Heimatplaneten der Konstrukteure zu gelangen. Was auch wieder dafür spricht, in Alien ist der Brustpanzer ja durchbrochen, in Prometheus wiederum nicht, zumal der Space Jockey in Alien sich auf LV-426 befinden muss.


Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Viel cooler wäre es doch etwa gewesen, wenn die mächtigen Konstrukteure bei ihren Besuchen auf fremden Planeten diese extrem aggressive "Alien"-Spezies entdeckt und sie in dem Glauben mitgenommen hätte, näher studieren zu können.

Aber nein, die Konstrukteure erschaffen laut "Prometheus" die Menschen, die Menschen erschaffen Androiden und
Spoiler: zeige
David erschafft in "Covenant" die Alien-Kreatur, weil er einsam und ihm langweilig ist und außerdem die Menschen hasst
.

Hat mich weniger gestört. Außerdem wird in den Filmen so oft von dem perfekten Organismus gesprochen und wenn so ein
Spoiler: zeige
Android mit Gotteskomplex 10 Jahre Zeit hat, dann finde ich es plausibel das genau so eine Maschine so etwas erschafft.



Hier nochmal die Timeline

Prometheus
- 2089 bricht die Prometheus auf
- 2093 landet die Crew auf LV-223

Alien: Covenant
- 2104 entdeckt die Covenant einen Planeten, der sich als Besiedlung für 2000 Kolonisten sehr gut eignet
- 10 Jahre zuvor landet der Android David und Dr. Shaw auf jenen Planeten

Alien
- 2122 erhält die Nostromo ein Funksignal und landet auf LV-426

Aliens
- 2157 wird auf LV-426 eine Kolonie (Hadley's Hope) gegründet und
- 2179 beträgt die Anzahl der Kolonisten auf LV-426 158


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"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

Hitfield

29 Mai 2017, 21:19:58 #76 Letzte Bearbeitung: 29 Mai 2017, 21:27:01 von Hitfield
Zitat von: Butzemann am 29 Mai 2017, 19:53:40
Genau das wurde hier ja schon angerissen, dass Covenant nicht rund rüberkommt, sondern vielleicht in der Postproduktion sehr zurecht gerückt wurde (Außerdem hab ich jetzt gelesen, dass Scott den sehr wohl gern in 3D drehen wollte, aber das Studio dagegen war  :wallbash:). Ich denke damit muss man sich mittlerweile im Kino abfinden und auf die Heimkinoversion warten.
Ich habe in den letzten Tagen entdeckt, dass für "Covenant" unglaublich viel aufwendiges Zusatzmaterial gedreht wurde, das nicht im Film enthalten ist. Ist alles bei YouTube online. Darunter auch ein Clip mit Noomi Rapace (!) und Michael Fassbender, der erzählt, was zwischen "Prometheus" und "Covenant" passiert ist. Auf der anderen Seite nicht sonderlich geschickt, wenn ich mir selbst als langjähriger "Alien"-Fan noch ca. 20 (?) Minuten Zusatzmaterial anschauen soll, bevor ich ins Kino gehe.


Zitat von: Butzemann am 29 Mai 2017, 19:53:40Der Space Jockey spielt keine Rolle mehr, weil er auf dem Planeten LV-223 in Prometheus
Spoiler: zeige
zurückgelassen wurde bzw. das Schiff. Dr. Shaw und David seilen sich aus dem Schiff ab und suchen sich ein Anderes (soll einige auf dem Planeten gegeben haben) um auf den Heimatplaneten der Konstrukteure zu gelangen. Was auch wieder dafür spricht, in Alien ist der Brustpanzer ja durchbrochen, in Prometheus wiederum nicht, zumal der Space Jockey in Alien sich auf LV-426 befinden muss.
Ich finde es trotzdem SEHR holprig aus-/weitererzählt. Da "Covenant" diesbezüglich nicht wirklich darauf eingeht, hätte man es lieber von Anfang an bei "Prometheus" gar nicht erst thematisieren sollen.

Ich kann mich noch erinnern, als ich in den 80er Jahren zum ersten Mal "Alien" gesehen habe (ARD oder ZDF Nachtausstrahlung), dass ich mich nicht nur vor der "Alien"-Kreatur so gefürchtet habe und sie gleichzeitig so genial entworfen fand, sondern auch von diesem mysteriösen Anfang fasziniert war, wo die Nostromo-Crew den Space Jockey findet. Damals habe ich das so gesehen, dass die Menschheit erstmals außerirdisches Leben findet - gigantische Wesen (den Space Jockey), die aber schon seit Ewigkeiten tot sind und offenbar von irgendetwas getötet wurden. Und dann entpuppte sich noch ein Crewmitglied als Android... Ich war einfach begeistert. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen (und es war ja auch trotz einiger Vorgänger wie "Planet of the Vampires" ein Novum).



Zitat von: Butzemann am 29 Mai 2017, 19:53:40
Hat mich weniger gestört. Außerdem wird in den Filmen so oft von dem perfekten Organismus gesprochen und wenn so ein
Spoiler: zeige
Android mit Gotteskomplex 10 Jahre Zeit hat, dann finde ich es plausibel das genau so eine Maschine so etwas erschafft.

Ich hoffe wie gesagt nur, dass beim neuen "Predator"-Reboot nicht herauskommt, dass dieses Wesen ebenfalls
Spoiler: zeige
von den Menschen oder einem Androiden geschaffen wurde, um wiederum das Alien auszurotten
...

Noch ein Punkt, der mir bei "Covenant" aufgefallen ist:
Konnten sich die Androiden nicht bei leichten Verletzungen selber heilen (bei Bishophs Schnitt in den Finger in "Aliens" ging das sogar sofort)? Warum
Spoiler: zeige
tackert Katherine Waterston dann am Ende Davids leichte Wunden im Gesicht
? Gab es diesbezüglich nicht auch was in "Prometheus"? Oder können das nur zukünftige Android-Modelle? Auch hier: lässt sich notfalls erklären, wirkt auf mich aber schwammig.

Zu schlechter Letzt habe ich mir am Wochenende nach 10-15 Jahren noch einmal "Alien 3" und "Alien: Die Wiedergeburt" angesehen - beide in der Langfassung. Wow, sind die Filme schlecht gealtert. Dagegen ist "Covenant" trotz der aus meiner Sicht vollkommen mißlungenen Ursprungsgeschichte der Alien-Kreatur fast schon wieder ein Meisterwerk. Auch Finchers Film ist totaler Murks. Kahlgeschorene Strafgefangene in einer stillgelegten Bleigießerei auf einem uninteressanten Planeten beten ein "Alien" als Gottheit an und werden vom Monster in Luftschächte gezogen, woraufhin es auf den Boden blutregnet. Toll. Die allgegenwärtigen Läuse im Film waren gruseliger und unberechenbarer (macht 4/10). Von Jeunets Schund (knapp 3/10) ganz zu schweigen.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

vodkamartini

Den letzten Absatz würde ich unterschreiben, wenn auch nicht ganz so harsch. Aber Alien3 ist sicher Finchers schlechtester Film und eine satte Enttäuschung nach Camerons Aliens. Jeunets Beitrag ist dann der Tiefpunkt, das sehe ich genauso. Eine zusammen geschusterte Freak-Show, die atmosphärisch total abschmiert.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Butzemann

Zitat von: Hitfield am 29 Mai 2017, 21:19:58
Zitat von: Butzemann am 29 Mai 2017, 19:53:40
Genau das wurde hier ja schon angerissen, dass Covenant nicht rund rüberkommt, sondern vielleicht in der Postproduktion sehr zurecht gerückt wurde (Außerdem hab ich jetzt gelesen, dass Scott den sehr wohl gern in 3D drehen wollte, aber das Studio dagegen war  :wallbash:). Ich denke damit muss man sich mittlerweile im Kino abfinden und auf die Heimkinoversion warten.
Ich habe in den letzten Tagen entdeckt, dass für "Covenant" unglaublich viel aufwendiges Zusatzmaterial gedreht wurde, das nicht im Film enthalten ist. Ist alles bei YouTube online. Darunter auch ein Clip mit Noomi Rapace (!) und Michael Fassbender, der erzählt, was zwischen "Prometheus" und "Covenant" passiert ist. Auf der anderen Seite nicht sonderlich geschickt, wenn ich mir selbst als langjähriger "Alien"-Fan noch ca. 20 (?) Minuten Zusatzmaterial anschauen soll, bevor ich ins Kino gehe.

Das stimmt wohl, naja, mal schauen, obs ne gescheite Version fürs Heimkino gibt.

Zitat von: Hitfield am 29 Mai 2017, 21:19:58
Zitat von: Butzemann am 29 Mai 2017, 19:53:40Der Space Jockey spielt keine Rolle mehr, weil er auf dem Planeten LV-223 in Prometheus
Spoiler: zeige
zurückgelassen wurde bzw. das Schiff. Dr. Shaw und David seilen sich aus dem Schiff ab und suchen sich ein Anderes (soll einige auf dem Planeten gegeben haben) um auf den Heimatplaneten der Konstrukteure zu gelangen. Was auch wieder dafür spricht, in Alien ist der Brustpanzer ja durchbrochen, in Prometheus wiederum nicht, zumal der Space Jockey in Alien sich auf LV-426 befinden muss.
Ich finde es trotzdem SEHR holprig aus-/weitererzählt. Da "Covenant" diesbezüglich nicht wirklich darauf eingeht, hätte man es lieber von Anfang an bei "Prometheus" gar nicht erst thematisieren sollen.

Ich kann mich noch erinnern, als ich in den 80er Jahren zum ersten Mal "Alien" gesehen habe (ARD oder ZDF Nachtausstrahlung), dass ich mich nicht nur vor der "Alien"-Kreatur so gefürchtet habe und sie gleichzeitig so genial entworfen fand, sondern auch von diesem mysteriösen Anfang fasziniert war, wo die Nostromo-Crew den Space Jockey findet. Damals habe ich das so gesehen, dass die Menschheit erstmals außerirdisches Leben findet - gigantische Wesen (den Space Jockey), die aber schon seit Ewigkeiten tot sind und offenbar von irgendetwas getötet wurden. Und dann entpuppte sich noch ein Crewmitglied als Android... Ich war einfach begeistert. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen (und es war ja auch trotz einiger Vorgänger wie "Planet of the Vampires" ein Novum).

Diese Erinnerungen teile ich. Hab Alien damals auch noch im TV genossen und war ebenso gefesselt und seitdem ein Fan des Franchises. Ich glaub Alien landet auch einmal im Jahr im Player und ich glaube deshalb verzeihe ich auch Scott viel, weil ich einfach noch was vorgesetzt bekomme, klar nimmt die Qualität ab, aber Hauptsache die Geschichte wird weitererzählt bzw. in diesem Fall nacherzählt.

Zum Space Jockey: Ich denke in Prometheus wollten sie einfach zeigen worum es geht, zumal es seit Jahren in Foren viele Interpretationen bezüglich des Space Jockeys gab. Daher war es schon nicht ganz unklug in Prometheus das alles aufzugreifen.

Nun ja, dass das Ganze nun entmystifiziert wird, ist natürlich nicht schön, aber ich kann damit leben.

Zitat von: Hitfield am 29 Mai 2017, 21:19:58
Zitat von: Butzemann am 29 Mai 2017, 19:53:40
Hat mich weniger gestört. Außerdem wird in den Filmen so oft von dem perfekten Organismus gesprochen und wenn so ein
Spoiler: zeige
Android mit Gotteskomplex 10 Jahre Zeit hat, dann finde ich es plausibel das genau so eine Maschine so etwas erschafft.

Ich hoffe wie gesagt nur, dass beim neuen "Predator"-Reboot nicht herauskommt, dass dieses Wesen ebenfalls
Spoiler: zeige
von den Menschen oder einem Androiden geschaffen wurde, um wiederum das Alien auszurotten
...

Kann ich mir fast nicht vorstellen, sind für mich unterschiedliche Franchises und das es nun AvP gibt, heißt für mich nicht, dass die Universen nun zusammengeschmolzen sind.

Zitat von: Hitfield am 29 Mai 2017, 21:19:58
Noch ein Punkt, der mir bei "Covenant" aufgefallen ist:
Konnten sich die Androiden nicht bei leichten Verletzungen selber heilen (bei Bishophs Schnitt in den Finger in "Aliens" ging das sogar sofort)? Warum
Spoiler: zeige
tackert Katherine Waterston dann am Ende Davids leichte Wunden im Gesicht
? Gab es diesbezüglich nicht auch was in "Prometheus"? Oder können das nur zukünftige Android-Modelle? Auch hier: lässt sich notfalls erklären, wirkt auf mich aber schwammig.

Also die können sich natürlich selbst heilen. In Covenant war das nur eine nette Geste von Daniels/Katherine Waterston. Man sah ja, dass der Android fast fertig war.

Was mich mehr nervt und auch in den Weiten des Netz besprochen wird. Warum sich die Buchstaben der Androiden nun geändert haben, bzw. so eine riesen Lücke besteht.

Alien:
- Ash

Aliens:
- Bishop

Alien: Die Wiedergeburt
- Call

Prometheus
- David

Alien: Covenant
- Walter  :00000109:

Zitat von: Hitfield am 29 Mai 2017, 21:19:58
Zu schlechter Letzt habe ich mir am Wochenende nach 10-15 Jahren noch einmal "Alien 3" und "Alien: Die Wiedergeburt" angesehen - beide in der Langfassung. Wow, sind die Filme schlecht gealtert. Dagegen ist "Covenant" trotz der aus meiner Sicht vollkommen mißlungenen Ursprungsgeschichte der Alien-Kreatur fast schon wieder ein Meisterwerk. Auch Finchers Film ist totaler Murks. Kahlgeschorene Strafgefangene in einer stillgelegten Bleigießerei auf einem uninteressanten Planeten beten ein "Alien" als Gottheit an und werden vom Monster in Luftschächte gezogen, woraufhin es auf den Boden blutregnet. Toll. Die allgegenwärtigen Läuse im Film waren gruseliger und unberechenbarer (macht 4/10). Von Jeunets Schund (knapp 3/10) ganz zu schweigen.

Sehe ich ähnlich, wenn auch nicht so hart in der Wertung. Alien (10/10) und Aliens (9,5/10) sind für mich der Kern und das Beste was das Franchise hergibt, Alien³ (7/10) ein Experiment was schief lief (ich sag nur Produktionsgeschichte) und Alien: Die Wiedergeburt (4/10) ein totaler Unfall, wenn auch mit Schauwerten (Aliens im Wasser).
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"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

tenderman

Zitat von: Hitfield am 29 Mai 2017, 21:19:58
Noch ein Punkt, der mir bei "Covenant" aufgefallen ist:
Konnten sich die Androiden nicht bei leichten Verletzungen selber heilen (bei Bishophs Schnitt in den Finger in "Aliens" ging das sogar sofort)? Warum
Spoiler: zeige
tackert Katherine Waterston dann am Ende Davids leichte Wunden im Gesicht
? Gab es diesbezüglich nicht auch was in "Prometheus"? Oder können das nur zukünftige Android-Modelle? Auch hier: lässt sich notfalls erklären, wirkt auf mich aber schwammig.

Das liegt wahrscheinlich einfach nur daran, dass es sich bei Bishop um ein neueres Modell handelt
"Aspirin gab´s nicht, da hab ich dir Zigaretten mitgebracht" (Homer Simpson)

PierrotLeFou

31 Mai 2017, 04:37:53 #80 Letzte Bearbeitung: 31 Mai 2017, 05:55:30 von PierrotLeFou
Ein Film, der mir viel zu sehr auf den gesamten Alien-Kosmos blickt und dabei vergisst, eine ausgewogene Geschichte zu erzielen... gehaltarm, dramaturgisch unglücklich, inszenatorisch eine schlimme Geschmacklosigkeit: kaum Eleganz, aber viel Bombast & Rasanz; schwülstig, hochtrabend, mit vielen Verweisen von Böcklin bis Wagner... definitiv einer der schwächeren Scotts.

Aber weil ich die Reihe auch nicht kultisch verehre und Ridley Scott auch nur sehr eingeschränkt respektiere (immerhin hat er nach 1982 bloß noch einen Film gedreht, der mir wirklich sehr gut gefallen hat), ist es ein netter kleiner SciFi-Horror-Streifen, der mir nun auch keinerlei Pein bereitet hat. Wirklich gute Teile stellen in meinen Augen bloß die ersten zwei, vielleicht auch die ersten drei Filme der Reihe dar, die zumindest eine interessante Trilogie über Weiblich- & Mütterlichkeit darstellen... dagegen scheint mir der Fassbender-Aufguss ein pseudophilosophisches Grübeln zu sein, das bloß noch von seinen Effekten lebt und ansonsten wenig hergibt...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

EvilErnie

Scott drehte wohl vorerst eine Fassung, die 20 Mins länger ging, vlt kommt ja später ein DC!?

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18512620.html
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

Butzemann

Zitat von: PierrotLeFou am 31 Mai 2017, 04:37:53
mit vielen Verweisen von Böcklin bis Wagner.

Kannst du das etwas näher ausführen?

Zitat von: PierrotLeFou am 31 Mai 2017, 04:37:53
(immerhin hat er nach 1982 bloß noch einen Film gedreht, der mir wirklich sehr gut gefallen hat)

Verrätst du uns welchen?

Zitat von: PierrotLeFou am 31 Mai 2017, 04:37:53
[...]die zumindest eine interessante Trilogie über Weiblich- & Mütterlichkeit darstellen... dagegen scheint mir der Fassbender-Aufguss ein pseudophilosophisches Grübeln zu sein, das bloß noch von seinen Effekten lebt und ansonsten wenig hergibt...

Ich glaube deshalb hat mir im Endeffekt Prometheus noch ein ticken besser Gefallen, weil ich da zumindest Vickers/Charlize Theron als starke Frau (obwohl während des Schauens schon das ein oder andere Mal die Frage aufkam ob sie nicht auch ein
Spoiler: zeige
Android
ist^^) und zumindest Shaw/Noomi Rapace als Kämpferin hatte. Das hat mich von all den anderen Kleinigkeiten glaub am meisten bei Covenant gestört; Daniels/Katherine Waterston kämpft zwar gegen das Alien, aber das alles wirkte sehr gestelzt und der Charakter allgemein war für mich sehr duckmäuserisch (meine Freundin meinte irgendwann, ach, die hat doch grad ihren Macker verloren, seh's ihr nach  :D)

Alien war dahingehend ja richtig mutig zur damaligen Zeit; eben nicht einen Mann gegen das Alien antreten zu lassen, sondern eine am Anfang doch zumindest unscheinbare Frau die dann furios aufspielt (z.B. liebe ich die Szene als Lambert/Veronica Cartwright in die Runde fragt ob Dallas/Tom Skerritt nicht vielleicht doch noch
Spoiler: zeige
lebt und man ihn retten könnte
und Ripley/Sigourney Weaver trocken raushaut: Was?! Nein  :LOL:)

Außerdem kann man eventuell Scotts Anklänge was David betrifft dahingehend interpretieren, dass der Mann etwas älter wird und vielleicht ihm deshalb eher Aufmerksamkeit schenkt bzw. sich eher mit ihm identifiziert.

Zu Covenant dann nochmal: da er soviel Alien zitiert, mal abgesehen sogar vom Originalsoundtrack, muss er sich solche Vergleiche nun gefallen lassen und kommt sehr schlecht dabei weg.

Was ich aber unterschreiben kann, wenn man ihn etwas losgelöst vom Originalfilm sieht, ist es in der Tat ein kleiner fieser Horror-Sci-fiction-Film.
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"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

EvilErnie

Ich glaube, ob
Spoiler: zeige
Charlize Theron in Prometheus wirklich ein Android ist
kann nur Idris Elba wirklich sagen  :hideugly:
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

Butzemann

Stimmt da war ja was  :icon_mrgreen:
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"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

PierrotLeFou

1 Juni 2017, 01:58:01 #85 Letzte Bearbeitung: 1 Juni 2017, 05:28:49 von PierrotLeFou
Zitat von: Butzemann am 31 Mai 2017, 07:47:40
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Mai 2017, 04:37:53
mit vielen Verweisen von Böcklin bis Wagner.

Kannst du das etwas näher ausführen?

Weiß ich nicht...  :icon_mrgreen:


Vielleicht fange ich einmal mit der Eröffnungsszene des Films an, die mich gleich zu Beginn ungeheuer genervt hat. Der Film reibt einem so derart penetrant unter die Nase, dass der Android da nun die halbe Halle durchqueren muss, um seinem Schöpfer einen Wein(? (oder Kaffee/Tee?)) einzugießen, während dieser direkt neben der Kanne und dem Glas sitzt - Subtilität ist das wahrlich nicht. :unknown: Und dann kommt vorher diese Äußerung, die erkennen lässt, dass da jemand ganz gebildet ist, weil er klassische Musik hört und Wagner spielen lässt... ja, es wird sogar darüber gesprochen, dass es ein Steinway-Flügel ist. Dazu gesellt sich - nicht allein beim Androiden, wo es angemessen wäre - eine steife Distinguiertheit, die erkennen lassen soll, dass man es auch wirklich mit einem so richtig krass gebildeten Typen zu tun hat. Oho! Und der grübelt natürlich über diese so arg bedeutungsvolle Frage, woher der Mensch kommt... (übrigens eine in meinen Augen recht unnütze Frage, die auch nur wenig mit Philosophie zu tun hat.) Als ob es "Alien: Covenant" fast schon peinlich ist, so eine Weltraummonster-Story zu erzählen, die deshalb unbedingt mit allen Mitteln aufgeblasen werden muss...
Und dann die entscheidende Frage: Welchen Namen willst du haben? Und der Kunstmensch schlurft zu Michelangelo-Statue und tauft sich "David"... und wer jetzt bewandert ist, darf hier erkennen, dass David natürlich gegen Goliath kämpft, was man dann ein wenig rumpelig-holperig auf den Kampf des Androiden gegen die Menschheit übertragen darf, um sich ganz schlau vorzukommen. Da zwinkert einem der Film dann quasi zu und raunt noch so ein "Psst! Das bleibt aber unter uns..." rüber, weil er sich ja über die Namenswahl gar nicht weiter auslässt...
Dann kommt irgendwann diese Böcklin-Toteninsel, in welcher David mit Walter vor Shaws Grab steht. Eindeutig an Böcklins Gemälde orientiert, ich wusste bloß erst einmal nicht so recht weshalb... natürlich: düster, morbide, es geht ja auch um den Tod... aber sonst? Dann ist mir eingefallen, dass die Quay-Brüder in "Piano Tuner of Earthquakes" ja ebenfalls mit diesem Motiv spielen und die böcklinsche Toteninsel zum Ort erheben, an welchem quasi Kunstmenschen erschaffen werden und dahinleben... Scott dürfte seine britischen Kollegen und vermutlich auch ihren 2005er Film kennen; würde mich ernstlich wundern, falls nicht... aber ich bin mir dennoch nicht so ganz sicher, ob dieser Umweg über die Quays beabsichtigt ist... ohne den Umweg wirkt das Motiv allerdings noch beliebiger und besitzt den Beigeschmack, man wolle seine Pulp-Geschichte über Hochkultur etwas aufpeppen. Das hat man ja schon auf dem Plakat getan, an welches im Film ja die Szene erinnert, in der man durch die Überbleibsel der dahingerafften Außerirdischen rennt... ich würde jetzt nicht einmal Boschs Höllenvisionen heranziehen, die sehe ich da eher weniger. Aber diese zur Statue geronnenen, gemarterten Leiber, erinnern ja schon ein wenig an die Laokoon-Gruppe usw. Dieser Effekt wurde ja vom Plakat auch ausgiebig vorbereitet...
Dann reden die Androiden über Byron und Shelley (und es geht unterschwellig immer so ein bisschen um das Erhabene und das Schreckliche - das ja gar nicht soweit auseinander liegt - und darum, dass man ganz kultiviert und dennoch ganz schrecklich sein kann...) Und am Ende reitet David dann quasi als Gott zur Wagner-Mucke in Walhalla ein, dem Ort der Gefallenen...

Das ist alles einfach so unglaublich bedeutungsschwanger und dumpf und hohl zugleich; ein so richtig schön oberflächlicher, vermeintlich philosophischer Streifen über nicht einmal im Ansatz entwickelte "Wo kommen wir her und was soll das alles"-Gedanken, die natürlich automatisch klug, weil furchtbar melancholisch sind. Einem Film, bei dem ich wirklich das Gefühl hatte, dass er sich schämt, ein SciFi-Horrorfilm zu sein und der verkrampft und aufdringlich die große-Kunst-Kelle rührt - und große Namen dabei dann eigentlich ohne jede Scham missbraucht, um so eine einfache Parasiten- und Androiden-Geschichte zu erzählen, die dann wirklich erschreckend wenig hergibt... :D



Zitat
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Mai 2017, 04:37:53
(immerhin hat er nach 1982 bloß noch einen Film gedreht, der mir wirklich sehr gut gefallen hat)

Verrätst du uns welchen?

Das war "Königreich der Himmel", den ich ähnlich gut wie Chahines "Sultan Saladin" fand... dass der jetzt als Historienfilm arg frei mit der Geschichte umgehen soll, ist mir im Grunde völlig egal. Ich kann verstehen, dass einem das völlig missfällt und finde es auch ok, wenn man dem Film dann eine harsche Bewertung reindrückt, aber für mich war das ein recht ambitioniertes Werk mit ordentlich entwickelten Charakteren, das auf beeindruckende Weise Haltungen in Szene setzt... unter den Historienfilmen der letzten 15 Jahre schien der mir durchaus eine bedeutende Stelle einzunehmen... War der einzige Scott, der von mir - nach "Duelists", "Alien", "Blade Runner" - nochmals eine 8/10 bekommen hat...
ansonsten schreckt mich Scotts bombastisches, pathetisches Kino, was sehr leicht ins Lächerliche umschlägt, doch immer ein wenig ab... und solche Filme wie "Exodus" und "Black Hawk Down" und auch schon "Gladiator" habe ich als eher peinliche Missgriffe empfunden, die zu den Tiefpunkten großer, ambitionierter Hollywood-Prestigefilme zählen (was sie noch immer irgendwie im leicht gehobenen Durchschnitt enden lässt)...




Zitat
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Mai 2017, 04:37:53
[...]die zumindest eine interessante Trilogie über Weiblich- & Mütterlichkeit darstellen... dagegen scheint mir der Fassbender-Aufguss ein pseudophilosophisches Grübeln zu sein, das bloß noch von seinen Effekten lebt und ansonsten wenig hergibt...

Ich glaube deshalb hat mir im Endeffekt Prometheus noch ein ticken besser Gefallen, weil ich da zumindest Vickers/Charlize Theron als starke Frau (obwohl während des Schauens schon das ein oder andere Mal die Frage aufkam ob sie nicht auch ein
Spoiler: zeige
Android
ist^^) und zumindest Shaw/Noomi Rapace als Kämpferin hatte. Das hat mich von all den anderen Kleinigkeiten glaub am meisten bei Covenant gestört; Daniels/Katherine Waterston kämpft zwar gegen das Alien, aber das alles wirkte sehr gestelzt und der Charakter allgemein war für mich sehr duckmäuserisch (meine Freundin meinte irgendwann, ach, die hat doch grad ihren Macker verloren, seh's ihr nach  :D)
Kann ich verstehen. Waterston hatte so etwas Püppchenhaftes und Weiches, auch wenn sie (nicht gerade subtil) als diejenige eingeführt wird, die in der Crew diesem so offensichtlich nicht zur Führungspersönlichkeit geeigneten Captain überlegen ist.
Aber es stört mich nicht diese Weichheit des Charakters (zumal ich ja eigentlich weiche Charaktere mag, wenn der Film ihnen mit Respekt begegnet und diese Weichheit nicht zum Mangel degradiert), sondern eher, dass dieses Alien-Ur-Thema nicht weiter verfolgt wird... Ripley war in den ersten drei Teilen ja nicht bloß die fähige Frau unter den Männern, sondern auch eine mütterliche Figur, die erst ihre Katze, dann das kleine Mädchen betreut und am Ende tatsächlich ein Alien "austrägt"; die in "Aliens" auch gegen eine Mutter antritt... der Computer hieß ja sicher auch nicht zufällig Mutter. Diese Mutterschafts-/Weiblichkeitsthematik durchzieht diese Filme ganz herrlich unaufdringlich, ganz nebenbei, ohne den Genuss der Suspense-Horrorstory zu vermiesen...
Und jetzt macht Scott seit Prometheus so einen grundsätzlichen Schöpfungs-/Verantwortungs-Diskurs auf, der Androiden, grausame Natur, Religion, pseudophilosophische Fragen usw. vermengt, um sich kräftig daran zu verheben und ein unrundes Ganzes voller Unwuchten zu kreieren, in dem die Filme nicht mehr über einen eigenen dramaturgischen Bogen verfügen, sondern selbst bloß so eine Art behelfsmäßige Brücke darstellen (oder vielmehr ein paar Holzlatten einer Brücke), um den Alien-Filmkosmos weiter auszubauen...

Gemessen an den großen Namen der Beteiligten, an deren Ruf, an der Aufmerksamkeit, die dem Teil entgegengebracht worden ist, ist "Alien: Covenant" doch wirklich nur ein unbedeutender kleiner Blödelfilm. :D (Und bevor ich den nochmals sichte, schaue ich mir lieber nochmals Bavas "Terrore nello spazio" an... :icon_mrgreen:)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

DisposableMiffy

Zitat von: PierrotLeFou am  1 Juni 2017, 01:58:01Dann kommt irgendwann diese Böcklin-Toteninsel, in welcher David mit Walter vor Shaws Grab steht. Eindeutig an Böcklins Gemälde orientiert, ich wusste bloß erst einmal nicht so recht weshalb... natürlich: düster, morbide, es geht ja auch um den Tod... aber sonst? Dann ist mir eingefallen, dass die Quay-Brüder in "Piano Tuner of Earthquakes" ja ebenfalls mit diesem Motiv spielen und die böcklinsche Toteninsel zum Ort erheben, an welchem quasi Kunstmenschen erschaffen werden und dahinleben... Scott dürfte seine britischen Kollegen und vermutlich auch ihren 2005er Film kennen; würde mich ernstlich wundern, falls nicht... aber ich bin mir dennoch nicht so ganz sicher, ob dieser Umweg über die Quays beabsichtigt ist... ohne den Umweg wirkt das Motiv allerdings noch beliebiger und besitzt den Beigeschmack, man wolle seine Pulp-Geschichte über Hochkultur etwas aufpeppen.

Vielleicht hat Scott sich auch nur daran erinnert, dass H.R. Giger eine eigene Version der Toteninsel in seinem typischen Stil geschaffen hat und hat das Motiv deshalb verwendet.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

PierrotLeFou

Zitat von: DisposableMiffy am  1 Juni 2017, 15:38:45Vielleicht hat Scott sich auch nur daran erinnert, dass H.R. Giger eine eigene Version der Toteninsel in seinem typischen Stil geschaffen hat und hat das Motiv deshalb verwendet.
War mir nicht bewusst, ist dann natürlich sehr wahrscheinlich aber dann auch wieder ausgesprochen willkürlich... (ob Scott das jetzt selbst reingenommen hat oder ob er es aufgenommen hat, weil es von dem Alien-Designer schlechthin stammt... solange da jetzt nicht inhaltlich etwas drinsteckt, ist es nicht so sonderlich beeindruckend... insbesondere nicht in diesem so stolz zelerbrierten Wagner-, Michelangelo-, Lord Byron-Kontext, der mit nebulösen Sinnfragen die Schwachbrüstigkeit der Story ausgleichen und den Film aufwerten soll...)
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Mr. Blonde

2 Juni 2017, 04:08:38 #88 Letzte Bearbeitung: 2 Juni 2017, 05:16:55 von Mr. Blonde
War vorhin mit meinem Bruder drin, nachdem wir das letzte mal zusammen 2002 im Kino waren. Leider wurde der Film diesem Anlass nicht ganz gerecht.

Definitiv der schwächste Beitrag der Reihe, aber immer noch sehr solide Kost. Die AVP Streifen nehme ich mal aus dem Vergleich raus. "Prometheus" gefiel mir doch ein ganzes Stück besser, denn der hat uns was gezeigt, was wir so im Alien Mythos noch nicht zu Gesicht bekamen, während "Covenant" im Grunde den ersten Film nacherzählt, nur in allen Belangen uninteressanter, weniger spannend aber eben mit einigen Erklärungen, welche aber sicher niemanden ganz zufrieden stellen werden. Audiovisuell war das natürlich wieder ganz groß, hier kann ich Scott nichts ankreiden. Gerade die Soundeffekte waren der heimliche Star. Die Figuren waren größtenteils nur Monsterfutter und gefühlt noch deutlich dämlicher als die Wissenschaftler des Vorgängers.
Spoiler: zeige
Jedes Mal, wenn jemand auf Blut ausgerutscht ist, musste ich lachen. Auch der naive Capitän der Covenant, der einfach verblödet in Davids Falle läuft, war zu viel des guten.
Es war ironisch, den Darsteller von Dr. Manhattan zu sehen und dann werden ständig Bezüge zu Ozymandias gezogen.  :icon_lol: Die Hauptdarstellerin war in Ordnung, allerdings doch irgendwie sehr austauschbar und farblos. Fassbender reißt da einiges raus. Der restliche Cast ist unauffällig und dementsprechend habe ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht, die Charakternamen zu merken. Eine große Überraschung, welche ich definitiv als sehr mutig einschätze, ist
Spoiler: zeige
die komplette Abwesenheit von James Franco. Ich mag ihn, hatte anfangs aber Bedenken, dass er nicht ganz reinpasst. Seine Rolle ist quasi nichtexistent.
  :LOL: Nichtexistent ist leider auch ein vernünftiger Spannungsbogen, denn hier wird zu einem Großteil doch auf Effekte wert gelegt. CGI war durchweg in Ordnung, wobei der Xenomorph besser rüberkam, als gedacht.

Die bedeutungsschwangere Schöpferthematik gefiel mir, allerdings finde ich die Auflösung etwas sehr billig, wenn sie auch innerhalb des Prometheus-Blickwinkels halbwegs schlüssig ist. Für den großen Mythos ist es in jedem Fall zu wenig. Den
Spoiler: zeige
Plottwist mit William, der dann natürlich doch David ist,
habe ich leider direkt erahnt. Das war dann einfach zu offensichtlich.

Ansonsten ist "Alien: Covenant" doch irgendwie sehr beliebig ausgefallen und bietet im Grunde nichts neues. "Alien" hat die Spannung, die durchweg interessanten Figuren, den Soundtrack etc. "Covenant" versucht das gleiche, benutzt sogar teilweise den gleichen Soundtrack, scheitert damit aber insgesamt auf hohem Niveau.

Den Erklärungsversuch, der hier angeboten ist, wird zwar von mir wohlwollend anerkannt, aber eben nicht für mich persönlich angenommen. So hat man sich das 79 sicher nicht vorgestellt und vielmehr wirkt das Drehbuch so, als würde es versuchen, anhand von "Prometheus" etwas zusammenzuzimmern, während der eigentliche Fokus auf "Alien" dabei verloren geht.

Ich bin insgesamt nicht böse, aber nach "Prometheus" hätte ich mir mehr versprochen. Damit ist "Alien: Covenant" ein klarer Fall für 6/10 Punkte. Es ist eigentlich traurig, dass Spannung wie in "Alien" oder "Jaws" Heute nicht mehr erzeugt wird. Das ist eigentlich der Punkt, der mich am ärgsten stört. Ein Film, der "Alien" im Titel trägt, hätte da mehr liefern müssen. Scott hätte sich lieber selbst auf "Blade Runner 2049" konzentrieren sollen, denn da gibt es einfach mehr zu erzählen. Hier hätte er die Regiearbeit auch gerne abgeben können.

Zitat von: Roughale am 19 Mai 2017, 10:59:59
Das genau aus dem Grund oft kritisierte Flötenspiel fand ich hingegen richtig gut, auch an der Stelle, an der es kam.

Das war eine wunderbare Szene und ein ganz klares Highlight.  :respekt:

Zitat von: Hitfield am 25 Mai 2017, 03:57:14
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Überhaupt hat mich Davids philosophisches Geschwafel und Geflöte bei der Zweitsichtung nur genervt. Es macht außerdem keinen Sinn, dass David die Menschheit vernichten will, wenn er andererseits in jeder Szene irgendeine klassische Komposition spielt oder einen Literaturklassiker zitiert. Woher hatte er übrigens die ganzen irdischen Zeichnungen und Gegenstände auf dem fremden Planeten?



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Ich finde, dass war ein durchaus vielschichtiges, und ironisches Spiel, das David da spielte. Zum einen gibt er sich gerne als Versteher und Philosoph, schließlich befindet er sich in einer Art Wettstreit mit der Menschheit. Deren Erungenschaften scheint er durchaus zu respektieren. Allerdings gefällt er sich so sehr in der Rolle, dass er nicht begreift, dass er doch nur mit Halbwissen um sich wirft. In einer Szene wird er sogar von William korrigiert, als es um um das Ozymandias Gedicht geht. Das gefiel mir sehr gut, weil es David dann doch irgendwie menschlich macht, denn er ist eben nicht der perfekte Android, für den er sich hält. Zum anderen zeigt er den Hilfesuchenden damit zu Beginn auch ganz klar, dass er die Menschheit schätzt, weil er für deren Werke schwärmt. Das ist auch Teil seiner Scharade. Das Ende, als er dann Wagner abspielt, während er durch die Kryokammern der Kolonisten marschiert, war dann wunderbar zynisch und hat bei mir die Wirkung nicht verfehlt. David ist vielschichtig, unlogisch, menschlich in seinen Fehlern, nicht in seinem unnötigen Drang, ein intelligentes Wesen sein zu wollen. Neid ist wohl ein wenig seine Antriebsfeder.
Also insgesamt gefiel mir David ausgesprochen gut. Steckt eben viel "Blade Runner" drin.  :love:

Zitat von: Hitfield am 28 Mai 2017, 18:32:02
Ach ja, und beim
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Energieunfall am Anfang: warum fallen die Tiefschlafkammern nur bei den Besatzungsmitgliedern aus, aber nicht bei den Kolonisten, nicht mal einigen wenigen?
.

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Weil die Kolonisten keine Verantwortung über das Raumschiff haben. Das Raumschiff wird so konzipiert sein, dass bei großen Turbulenzen die Crewmitglieder, die eben Schaden abwenden und das Schiff steuern können, geweckt werden. Die Kolonisten dürften sicher panisch und hysterisch werden. Wenn ein Kolonist in Angesicht von Gefahr aus dem Tiefschlaf fallen könnte, dürfte dies bei allen möglich sein. Das ist nicht sinnvoll, da das Verletzungsrisiko größer ist und die ohnehin keine Hilfe wären. Ich denke, das ist einfach eine Sperrfunktion. Finde ich jetzt nicht so unlogisch.


Kleine Anmerkung:

Es ist schön, dass dieses Forum noch existiert und funktioniert. Nach all den Jahren erwische ich mich immer noch, wie ich mich einfach freue, nach einem Film erstmal den ganzen Thread und die anderen Meinungen zu lesen. Hoffentlich bleibt das GF für immer.  :bawling:


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PierrotLeFou

Zitat von: Mr. Blonde am  2 Juni 2017, 04:08:38Scott hätte sich lieber selbst auf "Blade Runner 2049" konzentrieren sollen, denn da gibt es einfach mehr zu erzählen. Hier hätte er die Regiearbeit auch gerne abgeben können.

Ich denke, bei Villeneuve ist "Blade Runner" besser aufgehoben; ich kenne inzwischen alle Langfilme von ihm und habe da noch keinen Film wahrgenommen, der bloß mäßig gewesen wäre... Und in den 2010er Jahren hat er bislang fast ausschließlich Meisterwerke hervorgebracht...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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