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THE ORVILLE (SF-Comedy-Serie mit Seth McFarlane)

Begonnen von Moonshade, 16 Mai 2017, 11:47:28

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Private Joker

So, jetzt auch in Deutschland durch. Für Fans kein Grund zur Besorgnis, auch eine Staffel 3 ist gesichert, die wird aber mit etwas Verzögerung Ende 2020 kommen und in den USA auf einem der pilzartig aus dem Boden schießenden Streamingdienste (Hulu) laufen. Ob damit der zuletzt merklich zurückgefahrene Pippikacka-Humor in verschärfter Form zurückkehrt, wird sich zeigen.

Das mit den reduzierten Flachwitzen halte ich im Rückblick auf Staffel 2 für einen klaren Pluspunkt, aber sonst fehlt mir zu der Serie nach wie vor der volle Zugang. Natürlich hat McFarlane eine Vision eines "besseren" Star Treks, aber die gewählten Schwerpunkte versetzen mich halt nicht in Begeisterung. Da sind einmal die ganzen Beziehungskisten, bei ST immer eine offene Flanke - man denke nur an die schreckliche Folge, in der sich Riker in eine "eingeschlechtliche" Frau verliebte -  aber das hier ist mir einfach zu viel (Ed und Kelly, Gordon und alles, was 2 T.. hat, Bortos und Partner, Menschen mit KIs / Hologrammen /Glibbersäcken und und und...). Und dann, weil es in S1 wohl gut ankam, das Gegenwartsbashing (früher sagte man wohl "Sack schlagen, Esel meinen"), vorzugsweise auch zum Thema (Homo-)Sexualität.  Ich vermute, die Macher fanden die Idee einer "natürlich" homosexuellen Spezies, die sich dennoch als denkbar intolerant erweist, rasend komisch, aber die Haltung der Serie zu dem Thema ist gemessen an der Menschheitsgeschichte und zT auch noch Gegenwart doch relativ hochnäsig (an einer Stelle sagt Ed so was wie "warum fliegen wir überhaupt noch mit denen").

Zwei große Schaustückchen leistet sich die ansonsten eher unspektakuläre Season dann noch in Form der Doppelfolgen 8 und 9 sowie inoffiziell 13 und 14. Mit Identity versucht man sich an einem eigenen "Best of both Worlds" und kann damit protzen, anders als damals die große Raumschlacht in aller Ausführlichkeit zu zeigen. Dafür neigt die Serie hier wie in fast allen Folgen unangenehm zur simpelstmöglichen Problemlösung (Gordon fliegt unter Feuer irgendwo durch, der Antrieb wird überlastet und ein paar Schalter umgelegt oder Kontakte geknüpft, und alles wird gut). Hier noch zusätzlich garniert durch diese schreckliche Lassie/Shane-Story mit Isaac und den Kindern, -  wer nicht in den ersten Szenen der Doppelfolge weiß, wie DAS endet, ist entweder SEHR jung oder hat den Fernseher in den letzten 40 Jahren nur noch für Arthousesexfilme angemacht. Obwohl das mit den simplen Problemlösungen auch für die Schlussfolgen 13 und 14 gilt, sind die dann doch so was wie ein versöhnlicher Abschluss, weil Palicki endlich mal zeigen darf, was sie kann, und weil die Zeitlinienveränderungsthematik gemessen am Standard solcher Folgen sogar relativ plausibel rüberkommt.

Also: Altmodisch-sympathisch ist die Serie die meiste Zeit schon, wirklich großes Kino (oder TV) leider nur selten. In der Summe gnädige 6/10 von mir, vor allem am Anfang der Staffel auch deutlich drunter.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Mr Creazil

Sorry, aber da betrachte ich bereits Deine Einschätzung der Riker-Folge als daneben gegriffen. Die halte ich nämlich durchaus für zu sensibel und tiefgründig das Thema anlangend, um sie derart banal abzustrafen. Und in der ersten Staffel hat McFarlane oft genug ein ähnliches Gespür bewiesen.
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Private Joker

Die Riker-Folge war meines Erachtens schon deshalb missglückt, weil die "eingeschlechtliche" seinerzeit von der viel zu femininen (oder "gutaussehenden") Melinda Culea gespielt wurde, etwas anderes war dem Publikum dieser Zeit in Relation zum Frauentyp Riker offenbar nicht zuzumuten. Dass McFarlane da zumindest teilweise (sich als Hauptfigur umgibt er da auch lieber mit schönen Frauen, ich sag nur Theron) einen Gegenentwurf präsentiert, finde ich ja sogar in Ordnung, aber erstens nicht in dem Ausmaß. Und zweitens halte ich die "Moclaner" spätestens mit der heftig klischeereichen Folge, in der sich herausstellt,
Spoiler: zeige
dass es da auch Massen von Frauen gibt,
für relativ fehlkonzipiert.

Aber jedem sein Geschmack...
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Mr Creazil

Frakes hätte gerne einen Mann gehabt, durfte aber nicht. Man muss immer bedenken, in welcher Zeit die Folge entstanden war. ;)
"Orville"-Staffel 1 ist mir gerade nicht mehr durch und durch präsent, Staffel 2 habe ich noch nicht gesehen, drum bin ich da erst Mal vorsichtig mit Aussage dazu, habe entsprechende Folgen indessen weitaus weniger gravierend in Erinnerung als Du es hier schilderst.

Klar, jedem seinen Geschmack. Ich wollte auch bloß eine Gegenstimme liefern, um das Meinungsspektrum zu erweitern. ;)
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Private Joker

18 September 2019, 22:38:21 #34 Letzte Bearbeitung: 19 September 2019, 10:44:28 von Private Joker
Klaro, Diskussion und Meinungsunterschiede sind ja das Salz in der diesbezüglich eh nicht mehr allzu würzigen Forumssuppe. Wollte mich nur ganz vorsichtig gegen den Zusammenhang verwahren, die alte Star Trek Episode ("Verbotene Liebe" hieß die übrigens auf deutsch, auch schon ein ziemlicher Failtitel imo) falsch beurteilt zu haben und damit auch Orville nicht zutreffend einschätzen zu können. Die Kritik an dem zu konservativen Casting und der daraus resultierenden Verwässerung der Message war damals ja allgegenwärtig, inklusive Frakes selbst, Du hast es ja erwähnt. Auch ganz generell hat sich speziell STNG in Sachen menschliche oder interplanetare (Liebes-)beziehungen nicht mit Ruhm bekleckert, insbesondere die Ex-Lover Riker und Troi gingen zT extrem steif miteinander um (bis zum "Sie" in der deutschen Fassung). Das bekommt Orville in persona Ed und Kelly bei aller Kritik an etwas viel on/off deutlich besser hin.

Und selbstverständlich freue ich mich auch auf Deine oder anderweitige - auch gerne abweichende - Einschätzungen von Orville Season 2 nach Sichtung.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Private Joker

Trailer S3


Sieht ziemlich bombastisch aus für eine Serie, die sich mal als Parodie verstand und zwischendurch auch mal mit außerirdischen Pinkelzeremonien als Episodenthema um die Ecke kam.

In Deutschland voraussichtlich auf Disney+. Und vermutlich die letzte Staffel, die Beteiligten haben wohl keine Verträge mehr für eine Season 4.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Finde die Serie ist immer noch das Paradebeispiel für einen Joke aus dem Ernst wurde.
Der "occasional penis joke" ist zwar immer noch drin, aber ich hab schon in Staffel 2 beeindruckt vor den Folgen gesessen, wie so eine Satireversion den Mutterserien ordentlich Zucker geben können, weil sich die Franchise dahinter nur noch bedingt was traut (und das Prinzip der geeinten Menschheit inzwischen schon auf den Müllhaufen der Geschichte geschmissen hat, wenn ich mir die ganzen Verschörungen und unsympathischen Pisser in höchsten Position bis zu Kirk zurück ansehe).

Orville hat einige Plots mit bemerkenswert bitterem Beigeschmack durchgespielt, natürlich aktuelle Themen im Aliengewand, aber ein-zweimal duftete es sogar leicht nach "Black Mirror".

Hätte ohne die Pandemie sicher noch länger leben können.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

mali


AfterBusiness


Hitfield

Auch wenn "The Orville" ursprünglich nur als Satire gedacht, die erste Staffel noch nicht frei von typisch amerikanischen Sex- und Körperflüssigkeiten-Witzchen war und ich einige Figuren wie Lt. Cmdr. Bortus ziemlich dämlich finde - das ist besser und vor allem gehaltvoller als alles, was "Star Trek" in den letzten ca. 20 Jahren (!) abgeliefert hat. Es ist die erste Serie seit einer Ewigkeit, die sich endlich mal wieder auf den Kern von Star Trek besinnt - die Menschheit hat ihre Differenzen überwunden, hat sich tatsächlich weiterentwickelt und erforscht nun in ferner Zukunft ("The Orville" ist übrigens 2419 angesiedelt, exakt 20 Jahre nach "Star Trek: Picard") andere Planeten und Spezies.

Dumm nur, dass es gar nicht Star Trek ist. Bei Star Trek dreht sich schon seit "Star Trek: Nemesis" nur noch alles darum, dass sich irgendwelche Gruppen gegenseitig vernichten wollen bzw. dass sich irgendein von der Föderation enttäuschter Bösewicht an der Förderation rächen und dabei idealerweise noch ganze Planeten auslöschen will. Oder es spielt alles in der Vergangenheit während der Anfangszeit der Föderation, aber keiner verhält sich so, als wäre er Teil einer den Weltraum erforschenden Zivilisation. Mit dem neuen, Anfang des Monats gestarteten Ableger "Strange New Worlds" geht der Mist wieder von vorne los - die x-te Origin-Story. Sorry, aber die zentralen Entscheider bei Paramount, den Roddenberry-Nachkommen und den beteiligten Produktionsfirmen müssen absolut unfähig sein - oder es ist den Autoren bei Todesstrafe verboten, noch eine originäre, in die Zukunft gerichtete, progressive und interessante Serie zu entwickeln.

Das aber nur am Rande. Staffel 1 von "The Orville" landete bei mir bei 8/10, die zweite bei 9/10. Eine weitere Season nehme ich nicht nur mit Kusshand - ich würde ohne mit der Wimper zu zucken 3 "Star Trek"-Staffeln gegen eine neue "Orville"-Staffel tauschen.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Moonshade

Ja, offenbar hat man sich von Roddenberrys Erforschungsansatz inzwischen aufgrund von Abnutzung via TV entfernt, wobei ich Discovery im Kern durchaus mochte (rund um den obskuren Myzel-Netzwerk-Antrieb, das war eine hervorragende Idee), es dort aber wieder die Föderation, die plötzlich jeder beliebigen Regierung mit vielen Schattenorganisationen und Interessenkonflikten glich.

"Orville" hat zwar auch seine "big Bads", aber dafür gehen sie die Einzelthemenepisoden einfach interessanter an.
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Karm

Zitat von: Moonshade am 18 Mai 2022, 11:44:35Myzel-Netzwerk-Antrieb, das war eine hervorragende Idee

Das war die bescheuertste Idee, die ich jemals in einem Science-Fiction-Film gesehen habe. Die ganze Serie ist/war bescheuert. Ich habe nur 2 Folgen ausgehalten. Später mal rein gezappt, aber genauso schnell war ich wieder draußen. Eine Aufzählung, was alles Mist war, würde hier das Forum sprengen und meine Freizeit dezimieren. :happy2: 

Moonshade

Ja, das hat die Meinungen wie das rote Meer geteilt - ich fand es halt eine frische Idee, aber ich bin auch mit Hyperraumsprüngen, Sextadim-Spürern und Paros-Schattenschirmen (also Perry Rhodan) domestiziert und ich mag Ideen wie das dortige Zwiebelschalenmodell des Universums.

Natürlich ließ das Myzelzeugs die Entfernungen unglaublich schrumpfen, weswegen man die Idee möglichst begründet schnell zu Grabe tragen musste, was man dann ja auch getan hat. Um dann das Schiff in Staffel 3 komplett aus dem Kanon zu entsorgen - aber das ist das Schöne an Orville gewesen, die Serie war in ihrer Mythologie noch so wunderbar unbelastet.
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"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Private Joker

5 Januar 2023, 13:56:14 #43 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2023, 16:47:12 von Private Joker
Die dritte Staffel ist - für mich - doch etwas überraschend wieder bei Pro7 gelandet; seit letzten Montag geht es weiter. Hoffen wir mal das Beste, dass wir die komplett und vor 5 Uhr morgens (wobei das letztlich auch egal wäre) zu sehen bekommen.

Und wieder werden sich die Alt-Trekkies nicht einkriegen, und ich schüttele weiter mit dem Kopf (jetzt mal nur auf Folge 1 bezogen). Klar, da ist Geld im Umlauf, vermutlich noch etwas mehr als in S1/2, die ausgedehnten Reparatur- und Testszenen sehen schon knackig aus. Und waren zu einem Gutteil restlos überflüssig, vor allem die Kiste mit dem neuen Jäger und den Drohnen; wenn damit die neue Figur auf der Brücke mit ihren "besonderen Fähigkeiten" (was war das jetzt noch gleich ?) eingeführt werden sollte: Doppelfail, denn Gordon gewinnt das Duell quasi mit links.

Worüber ich einfach nicht hinwegkomme: Da wird in 95% der Folgen (große Ausnahme war halt damals die Sache mit Bortus "Tochter") eine Dramaturgie und das Abfeiern simpler Problemlösungen praktiziert, die prima schon wahlweise zu "Lost in Space" , Lassie oder in die alte Kirk-Serie gepasst hätte und "eigentlich" schon bei Picard veraltet war. Konkret und für die wenigen die es interessiert UND die es nicht gesehen haben mal in Schwarz:
Spoiler: zeige
Für niemanden, der besagte Vorbilder mal irgendwann gesehen und McFarlanes Machart grundlegend kapiert hat, konnte zu irgendeinem Zeitpunkt irgendein Zweifel bestehen, dass Isaac wieder aufgeweckt wird, die Super-Denk-Blondine sich eines besseren belehren lässt und der Junior und der Robie sich in die Arme fallen.


Ich mag auch angesichts der deutlich eingetrübten Weltlage und generell niemandem seinen Spaß an so simpel-banalen Stories mit noch banaleren Happy-Ends verderben. Aber wer mal ein paar Folgen "Expanse" gesehen hat, weiß eigentlich, wie moderne SF aussehen sollte, und die Serie ist jetzt noch nicht mal extrem düster.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

mali

Zitat von: Private Joker am  5 Januar 2023, 13:56:14wenn damit die neue Figur auf der Brücke mit ihren "besonderen Fähigkeiten" (was war das jetzt noch gleich ?)

Na ganz offensichtlich ist ihre Superkraft doch schlicht und einfach echt hübsch zu sein :-)

mali

Die Staffel war richtig gut. Und zu meiner (positiven) Überraschung sind die Folgen auch alle viel länger als in Staffel 1 (~42 Min.) und 2 (~46 Min.). Mindestens 60/65 Min. sind die kurzen Folgen und einige auch 75/80/86 Min. Super.

Man merkt, dass die Optik deutlich aufgewertet wurde. Die Orville sieht zum Beispiel nicht mehr nach glatt-weißen Kunsstoff aus, sondern technisch-metallisch und strukturiert. Die eigenartige Mischung aus Sterilität und Gemütlichkeit die man ja schon aus TNG kennt kommt noch besser zur Geltung als in den ersten beiden Staffeln. Ganz klar ist in Staffel 3 auch endgültig die Abkehr von der SciFi-Parodie/Persiflage. Das ist spätestens mit dieser Staffel eine eigene "ernsthafte" Serie geworden - der Humor kommt trotzdem weiterhin nicht zu kurz :-) Die Action beileibe auch nicht. Mit den Krill (Romulaner), den Kaylonen (Borg) und den Moclanern (Klingonen) geht es hier und da zur Sache.

Einige Designentscheidungen wären sicherlich zu Beginn der Serie anders getroffen worden, wenn man geahnt hätte dass das zu einer "echten" Serie wird statt einer Persiflage. Der Antrieb der Orville zum Beispiel.

Mir persönlich war schon in den vorherigen Folgen Bortus nicht so genehm und mit ihm auch die ganze Moclaner-Thematik nicht. Staffel 3 verwendet aber auch darauf nochmal viel Zeit. Mein einziges "Minus" bei der Staffel. Ein wenig zuviel Zeit und Raum für meinen Geschmack wurde auch der Beziehung von Doktor Finn und Isaac eingeräumt.


Dafür gab es aber auch viele Highlights und Überraschungen:

Spoiler: zeige
Die Beziehung zwischen Lamarr und Talla mit den zahlreichen Verletzungen von LaMarr :-)


Achtung - Megaspoiler wenn Staffel noch nicht zu Ende gesehen!
Spoiler: zeige
Der Tod von Neuzugang Charlie Burke


Spoiler: zeige
Der Plot auf der Erde mit dem korrigieren der Zeitlinie hatte es auch in sich.


Spoiler: zeige
Dolly Parton hätte nicht sein müssen und die Gesangseinlagen von Malloy hätten auch kürzer/weniger sein dürfen.


Spoiler: zeige
Ein paar knackige Raumschlachten mit extra vielen Schiffen.


Usw. usf.


Alles in allem besser als alles ST was es zuletzt gab (inklusive Picard). Einzig das brandneue ST:SNW ist da IMHO auf Augenhöhe.

Es gibt ja leise Hoffnung auf eine doch-noch Staffel 4. Wäre super.

Hitfield

12 März 2023, 12:22:02 #46 Letzte Bearbeitung: 12 März 2023, 12:28:12 von Hitfield
Zitat von: mali am 15 Januar 2023, 13:27:07Die Orville sieht zum Beispiel nicht mehr nach glatt-weißen Kunsstoff aus, sondern technisch-metallisch und strukturiert. Die eigenartige Mischung aus Sterilität und Gemütlichkeit die man ja schon aus TNG kennt kommt noch besser zur Geltung als in den ersten beiden Staffeln. Ganz klar ist in Staffel 3 auch endgültig die Abkehr von der SciFi-Parodie/Persiflage. Das ist spätestens mit dieser Staffel eine eigene "ernsthafte" Serie geworden - der Humor kommt trotzdem weiterhin nicht zu kurz :-)

Ich kann mich hier nur komplett anschließen. Jeden Mittwoch gibt es eine neue Folge von Staffel 3 auf Disney+, inzwischen sind 8 Folgen online. Ich habe mich schon seit 20-25 Jahren bei diversen "Star Trek"-Serien nicht mehr so auf eine neue Folge gefreut wie jetzt bei "The Orville". Es hat erst Seth MacFarlanes Serie gebraucht, um auch mir als Alt- und Extrem-Trekkie zu zeigen, wie schlecht "Star Trek" geworden ist. Und ja, das beinhaltet leider auch "Picard". "The Orville" ist Roddenberry pur und erinnert sehr an eine (modernisierte) Version von "The Next Generation", die Paramount und die gesamte Autorenschaft bei "Star Trek" schon lange nicht mehr hinbekommen.

Stattdessen geht es bei "Star Trek" seit Jahrzehnten nur noch um Widersacher, die irgendeine Rechnung mit der Föderation offen haben, dauerhafte militärische Krisen, existenzielle Situationen mit dem Kampf ums Überleben usw. Es verwundert mich daher wenig, dass "The Orville" oft als zu lahm, naiv und "simpel" kritisiert wird. Als Zuschauer wird man auch (bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen à la "Ted Lasso", die nicht der Rede wert sind) links und rechts mit dystopischen Serien/Geschichten zugeballert, bei denen es hauptsächlich um den nackten Überlebenskampf, Verrat, Verschwörung, Krieg & Co. geht - von anderen SF-Serien wie "The Expanse" bis "The Walking Dead" usw. "The Orville" bricht hier völlig mit dieser Formel, die seit Jahren und Jahrzehnten bei Serienproduktionen Usus geworden ist.

Ich finde nicht alles bei "The Orville" perfekt, auch nicht die dritte Staffel. Die Beziehung zwischen Issac (= Data) und Dr. Claire Finn (Penny Johnson spielte witzigerweise auch Benjamin Siskos Frau in "Deep Space Nine") zum Beispiel, aber auch Lt. Cmdr. Bortus und die ganzen Moclaner als ebenso offensichtlicher wie oberflächlicher Klingonen-Abklatsch. Die Laufzeiten auf Spielfilmlänge mit teils 81 oder 83 Minuten pro Episode sind zudem beachtlich. Visuell sieht die Serie fantastisch aus. Von mir aus kann das gerne noch 150 Folgen so weitergehen, wird es aber sicher nicht. Bei Disney+ fehlen bislang noch zwei Folgen der 3. Staffel. Momentan 8-9 / 10.
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