OFDb

Fear Street: Prom Queen (nach R.L. Stine, Netflix)

Begonnen von StS, 29 April 2025, 20:16:18

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

StS


Winning just might be the death of you. On May 23, experience a new nightmare from the world of Fear Street.

Prom at Shadyside High is underway and the school's It Girls are busy jockeying for the crown. But when the candidates start to disappear, a gutsy outsider learns she's in for one hell of a prom night.

Starring India Fowler, Suzanna Son, Fina Strazza, Chris Klein, David Iacono, Ella Rubin, Ariana Greenblatt, with Lili Taylor and Katherine Waterston.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Ja, die erste Trilogie war durchaus ansehnlich, da schau ich gern wieder rein.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Private Joker

24 Mai 2025, 02:05:32 #2 Letzte Bearbeitung: 24 Mai 2025, 13:05:25 von Private Joker
Ich mochte die ersten drei ja auch irgendwie, der hier macht es einem aber deutlich schwerer (sehen wohl auch die US-Kritiker so). Und angesichts des Ultra-Blutbades, das diesmal rausgekommen ist, stellen sich einem schon ein paar Fragen - zum Beispiel, ob der angebliche "Kinder- und Jugendbuchautor" Stine sich das wirklich in genau dieser Form ausgedacht und vorgestellt hat.

Vielleicht sah Netflix in der Ära "Terrifier", der die Latte für Blutbäder (unerreichbar) hoch gesetzt hat, keine andere Wahl, als diesbezüglich auch noch mal kräftig zuzulegen. Nennt mich kleinlich, Boomer oder old white man, aber bei mir hört der Spaß oder "Splatter-Fun" angesichts der dutzendweise großformatig abgehackten Gliedmaßen so ein bisschen auf (auch wenn die Szenen technisch sagen wir mal halbwegs klar gehen, kein auffälliges CGI, die "Stümpfe" sehen allerdings schon sehr klinisch bis prosthetisch aus).

Dass die Story um eine Prom-Night, ganze Armadas von sich an Bitchigkeit überbietende Bitches, das obligatorische "Entlein" auf dem kurzen Weg zur Schwanwerdung, nerdige Kumpels und KumpelInnen und ein paar doofe Erwachsene nicht viel Neues bieten konnte und würde, sollte einem eigentlich schon nach "Lektüre" des Titels oder maximal angesichts des Trailers klar geworden sein; irgendwie hatte ich die ersten drei bei aller Beschränktheit im Genre etwas origineller in Erinnerung. Wer Pluspunkte sucht - die Prom Night selbst enthält ein paar coole Szenen, das Tanzduell zu Branigans "Gloria" etwa, und überhaupt ist die 80iger Mucke schon okay (wenn man einen Bezug zu der Zeit hat). Auch das Finale ist immerhin konsequent, wenn jetzt auch nur sehr partiell überraschend. Sag ich mal so.

Mag ein bisschen subjektiv oder leicht "chauvi" sein, irgendwo vermisse ich die Zeit, als man das Subgenre auch mal zu Recht "Blut und Titten" nannte; mittlerweile gibt es halt nur noch Blut (viel prüder als der hier geht kaum), dafür umso mehr davon. Not my kind of beer, muss ich dann sagen, wobei der im Kern sicher nicht soooo viel schlechter ist als das bisherige Opus - also eher 5/10 als die 6, die ich der ersten Trilogie verpasst hatte.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

McClane

Zitat von: Private Joker am 24 Mai 2025, 02:05:32Und angesichts des Ultra-Blutbades, das diesmal rausgekommen ist, stellen sich einem schon ein paar Fragen - zum Beispiel, ob der angebliche "Kinder- und Jugendbuchautor" Stine sich das wirklich in genau dieser Form ausgedacht und vorgestellt hat.

"Prom Queen" hab ich noch nicht gesehen, aber schon die vorige Trilogie baute ja wohl eher auf der Grundidee des verfluchten Örtchens auf und dachte sich das meiste selbst aus. Und gerade "1978" und "1666" boten ja so einiges, was ich in irgendwelchen Kinder- und Young-Adult-Gruselbüchlein eher nicht erwarten würde.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Moonshade

Hab den jetzt auch gesehen und bin im Vergleich zur Trilogie nicht eben begeistert.

Gut, das Jahr 1988 haben die Macher in diesem Fall wirklich hübsch hinbekommen und musikalisch haben sie sogar den Wandel im Geschmack thematisiert, aber sonst ist ihnen wirklich nichts Neues eingefallen, das ist ziemlich abgedroschener Kram alles.
Die Story von den sechs Prom Queen-Kandidaten, davon vier "Mean Girl"-Club-Quartett ist ein ganz alter Hut, komplett mit bitchiger Favoritin, stieläugigem Hausmeister, Killer im roten Lackregenmantel (bzw. natürlich zwei davon), verdächtiger Lehrerschaft und aufgerüschten Eltern. Sogar die tendenziell rebellisch kiffende beste Freundin (Duckie meets Fangorie) ist dabei und die macht den Film auch schon als einzige noch ein bißchen erträglich. Das Hauptproblem ist nämlich, dass die böse Prinzessin wirklich farblos ist, bis auf gierig und böse ist da quasi gar nichts. Und die gute Prinzessin ist...omg...so lieb-süß-farblos-tranighinschauend-inaktiv-defensiv-unterwürfig-devot hab ich ja selten eine Figur gesehen, die ich dann auch noch mögen soll. Nein, sorry, funktioniert nicht. Das ist so dödelig, dass es irgendwie unpassend wirkt, wenn sie im Finale dann plötzlich ein paarmal einen Hauch Überlebensinstinkt zeigt und die Killer wegsplattert.

Dazu gibt es ein deutlich zu hoch angelegtes Splatterblutbad, komplett überraschungsfrei und mit viel Kreisch und Rumgerenne.
Wer mag, soll sich den Film wegen Suzanna Sons "Megan" geben (die im letzten Viertel leider fehlt)- und wegen Lili Taylors Cameos als Conrektorin, aber innovativ ist da leider nichts. Einfach nur ein knallebunter Retroslasher von der Rolle, gut ausgestattet, aber mit sehr faden Figuren. 5/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

StS

28 Mai 2025, 12:48:44 #5 Letzte Bearbeitung: 28 Mai 2025, 13:04:08 von StS
Zitat von: Moonshade am 28 Mai 2025, 11:03:55Wer mag, soll sich den Film wegen Suzanna Sons "Megan" geben (die im letzten Viertel leider fehlt)

Sie ist eh einer der Gründe, warum ich mir den Film anschauen möchte, denn in "the Idol" war ich erstmals auf sie aufmerksam geworden. Dort gefiel sie mir echt gut. Und singen kann sie auch.  :happy3:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Das war dann auch wirklich der beste Grund, den Film zu sehen, wenn sie die noch verhackstückt hätten, hätte ich das Ding in die Tonne gekloppt, aber das haben sie sich bei der einzigen Figur, die im Film das zynische Prom-System verstanden hat, wohl wirklich nicht getraut.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Glod

Zitat von: Moonshade am 28 Mai 2025, 11:03:55Hab den jetzt auch gesehen und bin im Vergleich zur Trilogie nicht eben begeistert.

etc.

What he said. Das Ganze basiert ja auf irgendwelchen Büchern. Keine Ahnung, sich die Vorlage liest, aber das hier war eine Rückkehr zu den allerdümmsten Splatter-Slasher-Tagen. Die knappe Laufzeit rettet ihn gerade so über die Unterhaltunssschwelle, aber das hier muss man schon wollen, zumal hier nix ironisch, o.ä. ist. Es ist einfach nur doof. Und der Gore rettet es auch nicht groß raus, weil der oft auch doof ist.
Spoiler: zeige
Daddy hat schon ordentlich trainiert, um mit seiner Axt derartige Schwünge auf bewegliche Ziele anzubringen
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

McClane

War weniger ambitioniert als die vorige Trilogie, aber wer weniger Ambitionen hat, der kann auch schlechter an seinen Ambitionen scheitern. So schlecht fand ich die Charakterzeichnung jetzt nicht, denn gerade einige Nebenfiguren machen dann doch mehr Entwicklung durch als ich erwartet hätte.
Spoiler: zeige
Zumindest hätte ich nicht erwartet, dass eines der Mean Girls noch sein Gewissen entdeckt und sich auf die Seite der Protagonistin schlägt.

Eher problematisch ist, dass quasi jede Prom-Queen-Kandidatin den Löffel mit Ansage abgibt, wenn es mal wieder heißt "Ich gehe eben Flyer holen" oder "Ich gehe mal eben in den Keller". Erst im Schlussspurt kommt es dann mal zu Überraschungs-Kills, von denen zumindest einer wirklich unerwartet reinhaut. Erfreulich ist auch, dass der Film ordentlich rote Heringe auslegt, von den fanatischen Queen-Bitch-Unterstützern über die streng religiöse,"Sünde" hassende Co-Rektorin bis hin zur möglicherweise eifersüchtigen besten Freundin des hässlichen Entleins. Ja, den/die Killer hatte ich zwar auf der Verdächtigenliste, aber da gab es noch mehr, sodass es nicht total vorhersehbar ist. Und zumindest eine Überraschung hat das Finale auch noch zu bieten.
Ich will "Prom Queen" jetzt nicht über den grünen Klee loben, aber warum die US-Kritik solche Purzelbäume bei der vorigen Trilogie schlug, die weit unter ihrem Potential blieb, den hier aber so abstrafte, das will mir nicht so ganz in den Schädel. Von mir 6/10, also quasi die Standardwertung für "Fear Street"-Filme.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020