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Gemeinschaftsforum => Offtopic-Forum => Thema gestartet von: Mr. Blonde am 11 Januar 2013, 00:23:29

Titel: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Januar 2013, 00:23:29
Ziemlich brisante Sache.

http://www.stern.de/panorama/missbrauchsvorwuerfe-klaus-kinskis-tochter-pola-klagt-an-1952467.html (http://www.stern.de/panorama/missbrauchsvorwuerfe-klaus-kinskis-tochter-pola-klagt-an-1952467.html)

Kann ich gar nicht glauben, bzw. will ich bei einem Schauspieler, den man schon oft genug als Fan verteidigen muss, gar nicht. Einfach nur krass.

Frage mich nur immer, warum man so lange wartet, dann ein Buch rausbringt usw. Der Kinski ist tot, der kann sich dazu nicht mehr äußern. Gut möglich, dass sich da auch jemand, der nie groß rausgekommen ist, wieder in den Mittelpunkt drängen will. Bei den Kinskis ist alles möglich.

Das Literaturforum ist nicht so der richtige Ort für das Thema, darum OT.

Ist alles ziemlich bekloppt. Nun habe ich ein Michael Jackson Shirt und ein Kinski-Shirt im Schrank und werde weiterhin damit rumlaufen. Irgendwie wohl merkwürdig.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Snooper am 11 Januar 2013, 01:18:16
Es ist aber auch schwer vorzustellen, dass die eigene Tochter so eine Geschichte erfindet, nur um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Wie war eigentlich dir Beziehung zu seiner anderen Tochter, die hat doch glaube ich auch nicht gerne über ihren Vater geredet, vielleicht bringe ich aber auch etwas durcheinander. Als Schauspieler hat er mir eigentlich immer sehr gut gefallen, aber sollten die Vorwürfe wirklich stimmen, ist sein Ruf nun vollständig zerstört. Da man das ganze nach so langer Zeit wahrscheinlich nicht mehr beweisen kann, gehe ich mal davon aus, dass die meisten ihn jetzt als Kinderschänder sehen, da erfordert es wirklich Mut, wenn man weiterhin Fan von Kinski ist. Viele bringen es nicht fertig das künstlerische Schaffen eines Menschen von der eigentlichen Person zu trennen.

Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Januar 2013, 02:32:00
Die Kinder waren alle nicht gut auf ihren Vater zu sprechen gewesen, wenn ich das richtig gelesen habe. Nikolai hat allerdings mehrfach das Talent seines Vaters positiv erwähnt und sogar ein "Hörspiel" herausgebracht, wo er Gedichte seines Vaters rezitierte. (Kinski spricht Kinski)

Zitat von: Snooper am 11 Januar 2013, 01:18:16
Viele bringen es nicht fertig das künstlerische Schaffen eines Menschen von der eigentlichen Person zu trennen.

Das ist genau das Problem und ich werde sowas auch keinem verübeln, nur gibt es eben auch die Sorte Mensch, die einen dann gleich richtig schief anschauen. Kinski war kein Jackson und dementsprechend werden viele Menschen wahrscheinlich jetzt das erste Mal von ihm lesen, weil sie wieder die Schlagzeile mit der großen Schrift und dem Wort "Kinderschänder" angeklickt haben.

Das Kinskis Beziehung zur (körperlichen) Liebe sowieso nicht ganz sauber war, steht für mich auch außer Frage. Wer "Ich brauche Liebe" gelesen hat, wird wissen, warum.

Edit:

Sie hat wohl ähnliches schon mal 2001 in einem Sterninterview behauptet, von daher ist das wohl nicht so ganz koscher. Hat da jemand was im Hinterkopf, ob die Vorwürfe schonmal laut wurden? Falls ja, hat sie sicherlich nicht bis jetzt gewartet, wie sie es behauptet.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/missbrauchsvorwuerfe-gegen-kinski-das-boese-bleibt-a-876899.html (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/missbrauchsvorwuerfe-gegen-kinski-das-boese-bleibt-a-876899.html)

Wenn ich so eine Stimmungsmache wieder lese, könnte ich kotzen.  :kotz:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: KrawallBruder am 11 Januar 2013, 13:00:45
Wenn man den Namen betrachtet, klingt das ja wie ein schlechter Witz:

Pola (Ki)nski   :viney:

Ansonsten ziemlich schade, aber überraschen tut es mich irgendwie nicht. Es ist merkwürdig warum sie nun unbedingt ein Buch darüber schreiben muss und zum Spiegel rennt, andererseits will ich mir nicht anmaßen über Missbrauchsopfer zu urteilen. Dazu kann man sich zu wenig in den anderen Menschen hineinversetzen (betreff Verarbeitung usw.).

Zitat von: Snooper am 11 Januar 2013, 01:18:16
Viele bringen es nicht fertig das künstlerische Schaffen eines Menschen von der eigentlichen Person zu trennen.

Das stimmt allerdings!
Zum Glück sind wir Deutschen da ja einfach gestrickt.
Unser Goethe hatte im Alter von 50-65 mehre Affären mit 17-19 jährigen Mädchen.
Unser Thomas Mann lebte seine Neigung zwar nie aus, aber wenn man so Sachen bedenkt, dass er gerne seinen kleinen Sohn (Michael, als er 10 Jahre alt war) beim ausziehen zu sah oder alleine ,,Der Tod in Venedig"...
Unser Kinski wird deshalb auch gut wegkommen, wenn sich der Sturm der Pseudo-Entrüstung gelegt hat.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Januar 2013, 15:39:56
Gute und interessante Beispiele KB!

Ich glaube nicht, dass Kinski so gut wegkommen wird. Er gilt ja erstmal nicht als deutsches Kulturgut (als Pole), sondern ewig als der Edgar Wallace-Heini, der so böse geguckt hat. Die wichtigen Filme kennt doch die Bevölkerung gar nicht. Von daher ist hier das Problem das, dass Kinski nicht Goethe ist, also nicht den gleichen Status hat. Das Buch ist noch nichtmal draußen, da wird die Presse noch ordentlich Wind machen und der deutsche Michel weiter angeheizt.

Am besten gefallen mir Äußerungen im Internet a la "Das wusste ich bei dem Monster schon immer, alleine sein Blick war schon nicht normal!!!".  :viney:

Man maßt sich nicht an, über Missbrauchsopfer zu urteilen, wenn gar nicht bewiesen ist, dass es Missbrauch gab. Da müsste man mal das Buch abwarten und zwischen den Zeilen lesen. Kaufen werde ich es allerdings nicht.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: RoboLuster am 11 Januar 2013, 20:25:03
Wayne interessierts? Den Klaus sicher nicht. Soll die Frau doch ihr Buch pushen und n paar Flocken damit machen. Was Kinski privat gemacht hat, hat noch nie seine darstellerische Leistungen geschmälert und die Filme machts auch nicht schlechter.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Travelling Matt am 12 Januar 2013, 21:27:59
Passend gerade auch zum Eingangsposting... Die hässliche Wirklichkeit (http://taz.de/Rape-Culture/!108850/)
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Grusler am 12 Januar 2013, 21:57:00
Zitat von: Travelling Matt am 12 Januar 2013, 21:27:59
Passend gerade auch zum Eingangsposting... Die hässliche Wirklichkeit (http://taz.de/Rape-Culture/!108850/)

Also die Gewaltopfer wollen dann ihre Macht mit öffentlichem Tanzen deutlich machen. Irgendwie seltsam. Ich finde letzenendes wird doch damit nur erreicht, dass sich die ganzen "Mächtigen" nur darüber kaputt lachen. Wer das Problem ändern möchte, der muss wohl zur Gewalt greifen, denn anders geht das in der "Machtwelt" nicht...glaube ich jedenfalls. Und wer macht das schon, da hat doch auch keiner richtig bock drauf...sehr schweres Ding, wie alles in dieser komischen Gesellschaft hier. :icon_evil:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: pm.diebelshausen am 12 Januar 2013, 22:03:20
Mir scheint, im Kinskifall könnte auch Misstrauen zu beiden Seiten, Täterschaft und Opferschaft, erstmal sinnvoll sein.

"Ich brauche Liebe" als Beleg für irgendwas zu benutzen, ist auf völlig wackeligem Boden, mindestens so wie irgendwelche Zeitzeugen aus Italien und der DDR ;O) Das ist eher ein Stück Literatur als ein historisch zuverlässiges Selbstzeugnis - und selbst wenn er Uschi Glas gevögelt hat.

Ganz abgesehen davon sind die großartigen Filme unter all seinen Filmen großartig. Und die zahlreichen schlechten werden auch nicht besser, falls sich mal herausstellen sollte, dass Klaus Kinski in Wirklichkeit lammfromm war.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: MäcFly am 12 Januar 2013, 22:10:38
Zitat von: RoboLuster am 11 Januar 2013, 20:25:03
Was Kinski privat gemacht hat, hat noch nie seine darstellerische Leistungen geschmälert

Finde ich schon. Da Kinski ja nicht erst seit dieser Missbrauchs-Geschichte als cholerischer Soziopath galt, sehe ich kaum einen Unterschied zwischen dem Kinski im Privatleben und dem Kinski auf der Leinwand. Irgendwie hat sich der Kerl doch in jeder Rolle nur selbst gespielt. Den irren Bösewicht hatte er natürlich super drauf, aber recht viel Eigenleistung hat es dazu ja anscheinend nicht wirklich bedurft.

Die Missbrauchs-Gerüchte um Kinski gab es übrigens auch nicht erst seit gestern. Diese hat er ja selbst immer wieder geschürt und es war ja bekannt, dass er auch im Fast-Rentenalter noch mit einer 17-jährigen Italienerin verkehrte.

Was jetzt alles wahr ist und was nicht, kann ich nicht beurteilen - aber wenn so eine Meldung über einen Otto-Normalbürger an die Öffentlichkeit kommt, schreit das BILD-Stammpublikum normalerweise "mit den Eiern am nächsten Baum aufhängen"; das wirkt auf mich genauso befremdlich wie die Meinung: "Jo mei, Kinski, der verrückte Hund, so war er halt..."
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Grusler am 12 Januar 2013, 22:33:25
Letzendendes soll das Buch Geld einspielen, deshalb gibt es das zu kaufen, die große Aufklärung über Kinski ist das Spannungsmittel und ohne Empörung kein Verkauf. Das ist Werbekampange, die auch hier stattfindet. Also äh tut mir leid, aber bitte...weshalb schaut man sich Kinski gerne beim Ausrasten an, weil er verrückt ist, weil es gut möglich zu Gewalthandlungen kommen könnte, weil das Spass macht Kinski dabei zuzusehen...hmmm. :doof:

Tut mir leid, aber leider geht mir das Buch am Arsch vorbei. :andy:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: pm.diebelshausen am 12 Januar 2013, 22:38:05
Zitat von: MäcFly am 12 Januar 2013, 22:10:38
Da Kinski ja nicht erst seit dieser Missbrauchs-Geschichte als cholerischer Soziopath galt, sehe ich kaum einen Unterschied zwischen dem Kinski im Privatleben und dem Kinski auf der Leinwand. Irgendwie hat sich der Kerl doch in jeder Rolle nur selbst gespielt.

Das ist für mich, Verzeihung, soll nicht beleidigend sein (!), ziemlicher Quatsch. Zum einen stimmt es alleine dann schon nicht, wenn man seine Herzog-Rollen nebeneinander stellt, wo himmelweite Unterschiede zu sehen sind, z.B. zwischen Kinskis Darstellung des Woyzeck, des Nosferatu, des Aguirre und des Fitzcarraldo. Nimmt man dann noch andere Filme hinzu, die auch andere Themen als die Herzogs bzw. des Teams Herzog/Kinski umsetzen (von Leone oder die Edgar-Wallace-Reihe), dann bleibt da wirklich nicht viel von immer sich selbst spielen.

Zum anderen klingt die These als wäre es so simpel, sich selbst zu spielen. Schauspiel ist aber etwas anderes als man selbst sein, denn schon um in einem Film so zu wirken, wie man in Natura (angeblich) ist, muss man Techniken anwenden, die einem ganz anderes abverlangen als das Verhalten ohne Inszenierung an Set und Bühne. Man kann nicht einfach abgefilmt werden und dann wirkt man so wie beim Bäcker. Auch Leinwandpräsenz und Präsenz in einem Raum, z.B. auch im Theater, sind unterschiedliche Dinge, finde ich. Kinski beherrschte da einiges und konnte je nach Bedarf unterschiedliche Register ziehen.

Wenn man sich, drittens, Ausschnitte aus Talkshows und Interviews mit ihm ansieht, dann ist da noch ein ganz anderer Kinski zu sehen. Davon zu sprechen, er sei eben Soziopath gewesen und habe genau das in jeder Rolle dargestellt, scheint mir unhaltbar. Es sei denn, man hat eine sehr kleine Auswahl an Filmen mit ihm als Beleg. Herzog beschreibt in seiner Doku "Mein liebster Feind", wie er auf Kinski als Schauspieler aufmerksam wurde: eine kleine Szene, ich glaube aus "Entscheidung im Morgengrauen", in der Kinskis Figur aus dem Schalf an einem Tisch geweckt wird. Herzog erläutert, wie ihn Kinskis Spiel der desorientierten Erwachens überzeugt hat - und ich konnte das außergewöhnlich Naturalistische an diesem kleinen Erwachen, wie es auf Herzog wirkte, gut nachvollziehen.


Zitat von: MäcFly am 12 Januar 2013, 22:10:38
Da Kinski ja nicht erst seit dieser Missbrauchs-Geschichte als cholerischer Soziopath galt

Da möchte ich außerdem auch noch nachfragen: ist das so? Bei wem denn? Mir scheint das immer ein sehr verkürztes und vereinfachendes Bild und vor allem längst ein Klischee zu sein, das auch immer wieder gerade dazu beigetragen hat, dass es zu Kinskis Ausrastern bei Interviews kam. Wohl gemerkt, ich bestreite überhaupt nicht, dass er sich aufführte wie ein Berserker - nur die Gründe dahinter sind mir immernoch unbekannt, eine Psychogeschichte zu postulieren ist mir aber zu bequem: dass Kinski auch immer daran litt, nicht verstanden zu werden und insbesondere in der Öffentlichkeit auf Seltendämliches antworten zu müssen, fällt dabei zum Beispiel unter den Tisch.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Travelling Matt am 13 Januar 2013, 00:27:06
Zitat von: Grusler am 12 Januar 2013, 22:33:25
Letzendendes soll das Buch Geld einspielen, deshalb gibt es das zu kaufen, die große Aufklärung über Kinski ist das Spannungsmittel und ohne Empörung kein Verkauf. Das ist Werbekampange, die auch hier stattfindet. Also äh tut mir leid, aber bitte...weshalb schaut man sich Kinski gerne beim Ausrasten an, weil er verrückt ist, weil es gut möglich zu Gewalthandlungen kommen könnte, weil das Spass macht Kinski dabei zuzusehen...hmmm. :doof:

Tut mir leid, aber leider geht mir das Buch am Arsch vorbei. :andy:
Es gibt tatsächlich Leute, denen es nicht immer letztenendes ums Geld geht - gerade auch bei solchen Themen.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 Januar 2013, 01:34:20
Aber nicht Pola Kinski, die wollte ihre "Erlebnisse" nicht in einem Ratgeber für andere Opfer aufarbeiten, den man gratis beziehen könnte und der dann denen hilft, die ihn brauchen, sondern sie macht dies eben mit einem ganz einfachen Fisch-an-der-Angel-Vorwurf, der natürlich viele dazu bewegen wird, das Buch zu kaufen.

Und Kinski als Dauersoziopathen hinzustellen, zeigt nur, dass man wirklich nicht richtig hinschaut. Es gibt so viele Interviews, in denen Kinski lammfromm und poetisch im Gras liegt und über das Leben und die Liebe philosophiert. In Herzogs Filmen, sieht man ihn auch oft genug einfach nur "leben", "atmen" und "empfinden", ohne, dass er rumschreit oder sich aufregt, Aguirre habe ich erst wieder gesehen. Es ist ziemlich einseitig, Kinski nur auf einen cholerischen Menschen zu reduzieren, wo er so sensible Gedichte geschrieben hat und seine stereotypen Filme und Rollen sogar immer als Mist bezeichnet hat.

Kinskis Fehler könnte der gewesen sein, in seinen Büchern schamlos übertrieben zu haben, was jeder erkennt, der "Ich brauche Liebe" usw. gelesen hat. Kinski als Mann mit den Riesenglocken, der an einem Abend 20 Frauen durchnimmt und 80 Orgasmen hat. Wer sowas als Beleg nimmt, und da stimme ich Diebels zu, widmet sich der Fantasie und nicht der Realität.

Edit:

Kinski regte sich oft in Interviews auf, weil er diesen Schuh angezogen bekam. "Wie kann jemand wie Klaus Kinski Jesus spielen", mehr Unterstellung und Anschuldigung geht gar nicht mehr. Hätte das Mädel damals professionell reagiert und ihren Job gemacht, wäre das Interview nicht eskaliert. Eines von vielen Beispieln. Heute müssen sich Menschen auch auf Interviewpartner einstellen, ein Tommy Lee Jones ist z. B. auch ein schwerer Interviewpartner, die Journalisten müssen sich genaustens vorbereiten und die richtigen Fragen stellen. Bei Kinski schien das oft so, als wollte man ihn quasi zum platzen bringen.

Die mediale Perversion hinter diesen Schlagzeilen erreicht für mich ungeahnte Höhen. Von der Bild noch vor wenigen Tagen mit der Schlagzeile "Wie krank war Klaus Kinski wirklich im Kopf?" bedacht und als Kinderschänder dargestellt, erschien nun ein "Artikel", der den Künstler Kinski erläutert.

ZitatKlaus Kinski – zwischen Genie und Wahnsinn. Sehen Sie bei BILD Movies einige seiner Kultfilme.
Herrlich, einfach herrlich.  :viney:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Bretzelburger am 13 Januar 2013, 16:26:13
Der Deutsche (wahrscheinlich auch andere Nationen, aber da kenne ich mich weniger aus) benötigt immer eine klare Linie, egal wie polemisch sie daher kommt, eine Statistik, die irgendetwas beweist, oder zumindest eine anerkannte Lehrmeinung, auf die man sich stützen kann. Sexuelle Übergriffigkeit - die Definition dieses Begriffs ist schon als solcher schwer abzugrenzen - innerhalb einer vertrauten Umgebung (Familie, Arbeitsplatz, Freizeitgestaltung) kann aber aus einer übergeordneten Sicht nicht erfasst werden, sondern muss immer am Einzelschicksal untersucht werden, womit sich jede breite mediale Betrachtung im Grunde von vornherein verbietet.

Allein etwas als störend oder belästigend zu empfinden (um mal weg von der Sexualität zu kommen), unterliegt rein subjektiven Empfindungen. Man kennt das schon beim Streit unter Paaren, wenn einer etwas als dreckig empfindet, was für einen Anderen völlig okay ist. Es gebietet der Respekt voreinander, die Empfindungen des Anderen ernst zu nehmen - die Freiheit, mit einem Menschen, der gänzlich anders empfindet, nichts zu tun haben zu wollen, hat Jeder. Deshalb halte ich nichts von Statistiken, die aussagen, dass ein Drittel aller Frauen schon sexuell belästigt wurden. Exakt können solche Statistiken nie sein - vielleicht wäre nahe 100% korrekter - aber entscheidend ist die Frage, was man damit bezwecken will ? - Aufrütteln, Tabu-Zonen aufbrechen? - Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es noch viele in unserem Land gibt, die das als generelles Problem nicht wahrhaben wollen, denn dafür setzt die Presse auch viel zu sehr auf reißerische Schlagzeilen wie jetzt im Fall Kinski. Viel mehr geht es doch um das jeweilige persönliche Verhalten, gerade als Mann - sicherlich im selteneren Fall auch als Frau - und davon lenken solche Fälle wie Kinski, unabhängig davon, ob sie stimmen oder nicht, nur ab.

Die ergänzende Aussage Nastassja Kinskis, dass sie 99% der Zeit vor ihrem Vater Angst hatte, halte ich für absolut glaubwürdig. Ich kenne viel zu viele Fälle in der Normalität, habe das selbst als Kind eines im Grunde lieben Vaters innerhalb einer intakten Familie manchmal auch so empfunden, als das solche Gefühle nicht ernst genommen werden müssen. Das mag von den Vätern gar nicht böse gemeint sein, aber Kinder können nicht unterscheiden, ob der Vater wegen der Arbeit oder seiner Beziehung schlechte Laune hat (gilt natürlich auch für Mütter, denen es aber oft leichter fällt, solche Momente wieder emotional auszugleichen). Sie erleben nur seine üble Laune und das Kinski kein ausgeglichener Typ gewesen ist, dürfte als Tatsache feststehen.

Dass seine Tochter Pola die Beziehung zu ihrem Vater verarbeiten muss, ist legitim, ihren Gang an die Öffentlichkeit verurteile ich aber. Selbst wenn Kinski ein mieser Vergewaltiger und Kinderschänder gewesen sein sollte, geht das die breite Masse nichts an. Der Sache an sich ist damit nicht gedient, denn die Verurteilung eines einzelnen "Wahnsinnigen" (selbst die seriöse Süddeutsche Zeitung versteigt sich zum Vergleich mit dessen Rolle "Loco" in "Leichen pflastern seinen Weg", obwohl diese dort gegen das Klischee angelegt wurde) dient nur der Ablenkung vom Fehlverhalten jedes Einzelnen, der sich selbst nie in Frage stellt. Grölende "Titten raus" oder "geiler Arsch" - Rufe aus der anonymen Masse heraus (um mal nur die ganz harmlosen zu nennen), mögen Zeichen von Fun und "mal die Sau raus lassen" sein, sagen trotzdem viel über Diejenigen aus, die es brauchen, sich auf diese Art Luft zumachen, auch wenn sie dabei schwer alkoholisiert sind.

Jemand, der pampig und ohne zu grüßen auf Andere zugeht, wird sofort von der Gesellschaft missachtet, sich sexuell übergriffig zu benehmen, meist aus der Gruppe heraus, wird dagegen akzeptiert. Eher werden Diejenigen, die sich beschweren, als überempfindlich oder Spaßbremse bezeichnet, da die subjektiven Empfindungen des Einzelnen nicht respektiert werden. So lange das so ist, brauchen wir keine Statistiken, und schon gar keine Hinrichtung Klaus Kinskis. Sein Verhalten darf nicht unter den Teppich gekehrt werden, innerhalb seines sozialen Umfelds ist eine Aufarbeitung notwendig, so wie es auch andere machen müssen, die über keine Prominenz verfügen.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: JasonXtreme am 16 Januar 2013, 16:23:20
Ich als Kinski-Fan sehe mich in eben einem solchen "Dilemma" (wenn man es so nennen kann und möchte) wie Mr. Blonde. Ich kann seine Worte hier nur nachvollziehen und dick unterstreichen - und da es nie bewiesen werden KANN, bleibe auch ich Fan seines Schaffens, und werde dies auch nicht leugnen. Warum auch? Pola behauptet das, Nastassja lässt was durchblicken, aber nichts konkretes... und letztendlich gilt auch hier immer noch: In dubio pro reo - oder bis die Schuld bewiesen ist, oder?
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 Januar 2013, 16:37:43
Jedenfalls kann man wohl eins mit Gewissgheit sagen: wer Kinski-Fan ist, hat nichts mehr zu lachen, schon gar nicht im Internet. In diversen Fanforen lösen die Leute ihre Sammlungen auf usw. Muss ja jeder für sich selbst entscheiden, aber ein wenig lächerlich finde ich das schon. Vorher war es auch nicht leichter, Kinski zu schätzen und diese Situation ist dann nur eine weitere Prüfung.

In den letzten Tagen hatte ich jedenfalls ein Wechselbad der Gefühle und halte alles für möglich. Möglich, dass Kinski das getan hat, möglich, dass Pola ihr Seemansgarn strickt, wie es der Vater getan hat usw. diese Szenarien sind durchweg vorstellbar und traurigerweise wird die Wahrheit nicht ans Tageslicht kommen. Schade, dass sie so lange damit gewartet hat. Mir wäre es auch Wert gewesen, wenn Kinski dann verurteilt bzw. die Sache bewiesen worden wäre. So bleibt man auf heißen Kohlen sitzen.

Unsinnig war die Überlegung, seinen Stern vom Boulevard of Stars zu entfernen. Den hatte er schließlich für sein künstlerisches Schaffen und nicht seine familiären Geschichten bekommen.  :doof:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: JasonXtreme am 16 Januar 2013, 16:39:21
Soweit geht das also schon!??? Ok, das is wirklich heftig, hab ich noch garnicht mitbekommen! Oh Mann, was soll man da noch sagen.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: jimmybondy72 am 16 Januar 2013, 17:02:19
http://www.welt.de/vermischtes/article112648797/Tochter-beschuldigt-Klaus-Kinski-des-Missbrauchs.html (http://www.welt.de/vermischtes/article112648797/Tochter-beschuldigt-Klaus-Kinski-des-Missbrauchs.html)

1975 erschien Klaus Kinskis wüste Autobiografie "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund", bald als bedeutsames erotisches Buch gerühmt.

Da gibt es neben Hunderten Geschlechtsakten mit willigen Frauen auch etliche mit Minderjährigen. Es sind Episoden aus den 1950er-Jahren, und Kinski gibt das jeweils zu. Eine "vielleicht" 14-Jährige in Wien himmelt ihn an. "Die Nymphe stöhnt die ganzen lieben langen drei Tage und Nächte und das Schwesterchen wartet geduldig im Nebenzimmer in der Hoffnung, dass sie selber drankommt."

"Halt die Klappe, du hinreißendes Ferkel"

Bei einem anderen jungen Mädchen heißt es: "Die Schwester bleibt bis zum ersten tierischen Orgasmus der Kleinen, streichelt ihr schmerzverzerrtes Gesicht." Einer 13-Jährigen, die ihm sagt, sie will nicht, antwortet er: "Halt die Klappe, du hinreißendes Ferkel". Die zehnjährige Tochter einer Geliebten küsst er mit "offenen nassen Lippen ununterbrochen auf den Mund".


...

Da sollte sich das heute nur wenig von dem damals unterscheiden, oder?
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 16 Januar 2013, 17:03:49
Überreaktionen gibt es immer wieder...

Wenn man sich fragt, warum man den Kinski mag und warum man seine Filme etc gesammelt hat, dann wird man feststellen, dass sich daran nichts geändert hat. Man hat doch den Schauspieler und Exzentriker gemocht, nicht die Privatperson - ich kann da unterscheiden und kann solch Sammlungsauflösungsaktionen irgendwie nicht nachvollziehen... Für unwahrscheinlich halt ich es nicht...
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 Januar 2013, 17:06:31
Hast du das Buch gelesen jimmybondy? Oder gehörst Du zu der Fraktion, die zusammenhangslose Sätze kopiert, um auf irgendwas hinweisen zu wollen?
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 16 Januar 2013, 17:37:00
Ich habe das Buch vor Jahren mal gelesen, nicht ganz, ich fand es einfach nur widerlich... Die Neugier war durch die Diskussion darüber entstanden und ein Studienkollege, der grosser Kinski Fan ist, hat mir das mit dem Hinweis gegeben, es besser als fiktiv zu lesen...
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 Januar 2013, 17:42:12
Wie soll man das Buch auch für voll nehmen? Kinski hat sich damals als einen Aufreißer und Casanova der Sonderklasse dargestellt, der genau so überzeugend ist, wie die Checker, die in Talkshows erzählen, schon 2000 Frauen gehabt zu haben.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 16 Januar 2013, 17:50:21
Tja, wenn es aber nun doch ein Sachbuch ist? Whatever - ich konnte auch nach dem Lese(un)vergnügen seine Filme geniessen - also...
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 16 Januar 2013, 17:54:26
Sachbuch? Haben wir das gleiche Buch gelesen?  :icon_lol:

Edit:

Zu viel wurde über die Jahre von der Familie Kinski und Herzog ins Land der Fantasie verbannt. Die von Kinski geschilderten, unmenschlichen Lebensumstände, in der er aufgwachsen sein sollte, wenn man nach dem Buch (und "Ich brauche Liebe") geht, wurden auch mehrfach als gelogen hingestellt. Das Haus soll gutbürgerlich gewesen sein und Nastasja ist auch gegen Äußerungen, er hätte mehr als väterliche Interessen gehabt, vorgegangen, was letztendlich zum Bruch führte. Nun soll es auch laut ihr wieder anders gewesen sein. Wem man da was noch glauben kann, ist schwer nachzuvollziehen.

Es wäre mal interessant, was Peter Geyer dazu zu sagen hätte.

Edit² (sorry)

Morgen wird Pola bei Beckmann sitzen und sich äußern. Unser geliebter Kriminologe Christan Pfeiffer ist natürlich mal wieder sofort zugegen.  :icon_lol:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: RoboLuster am 16 Januar 2013, 19:36:29
Zitat von: Mr. Blonde am 16 Januar 2013, 16:37:43
Jedenfalls kann man wohl eins mit Gewissgheit sagen: wer Kinski-Fan ist, hat nichts mehr zu lachen, schon gar nicht im Internet. In diversen Fanforen lösen die Leute ihre Sammlungen auf usw. Muss ja jeder für sich selbst entscheiden, aber ein wenig lächerlich finde ich das schon. Vorher war es auch nicht leichter, Kinski zu schätzen und diese Situation ist dann nur eine weitere Prüfung.


Unsinnig war die Überlegung, seinen Stern vom Boulevard of Stars zu entfernen. Den hatte er schließlich für sein künstlerisches Schaffen und nicht seine familiären Geschichten bekommen.  :doof:

Ja, was Kinski vorgeworfen wird ist nach heutigem Dafürhalten verwerflich und für die Betroffenen schlimm, und ja, dass er so getickt hat, halte ich durchaus für möglich (wenn einer so versessen auf sich selbst ist, dann ist Knutschen mit den Kindern als ob man es mit sich selbst macht).

Vergesst den letzten Satz am besten wieder... ich wollte eigentlich nur zur Reaktion der Menschen, die ihre Sammlung auflösen usw. anmerken, dass diese dann genauso gut auch auf keiner Autobahn mehr fahren dürften. Deren Verantwortlicher hat auch keine kinderfreundliche Vergangenheit.


Verdammt, doch noch'n Edit:

Kinski hat ja sowieso in seiner eigenen Welt gelebt, das wissen wir ja, und seine Schilderungen in Kussmund sind für mich klar seine Fantasien, ka. ob er sie auch ausgelebt, oder sich nur gewünscht hat, aber das kann man schon als Indiz dafür nehmen, für das, was seine Kinder schildern, ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass sie sich das alles nur ausdenken. Aber ist mir trotzdem ziemlich egal, da bin ich vielleicht kaltschneutzig, aber wie gesagt, sein filmisches Werk schmälert es nicht, Kinski hat vorher auch schon auf Inselbewohner geschossen und eingeschlagen, seine Filme waren und sind trotzdem gut. Und Autobahn fahre ich auch noch.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: pm.diebelshausen am 16 Januar 2013, 21:04:46
Hat eigentlich neben mir auch manchmal ein ganz kulturpessimistisches Gefühl, wenn er einerseits sieht, dass Kindesmissbrauch bei uns (nicht ohne Grund) ultimativ geächtet wird und zugleich überwiegend rasierte Muschis in der Pornolandschaft wachsen während "hairy" regelrecht zum Nischenfetisch geworden ist? Gibt es da irgendeinen bedenkenswerten Zusammenhang?
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: RoboLuster am 16 Januar 2013, 21:16:04
Heute achten die Menschen mehr auf ihre Mundhygiene.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Januar 2013, 04:04:44
Schade. Ich hatte mir von ihrem Auftritt bei Beckmann etwas mehr erhofft als das, was bereits in den Medien bekannt gemacht wurde. Stattdessen wiederholte sie in ihrer ohnehin schon sehr kurzen Redezeit nur immer wieder die gleichen Sätze, wie ich auch in Artikeln und Textauszügen zu lesen bekam. Konkret wurde sie dabei nur nie. Stattdessen bekam ich ein Bild von einer Frau, die nie im Mittelpunkt stand und nun das Bild, was ein Peter Geyer z. B. von Kinski "etabliert" hat, zerstören will, da ihr Vater immer mehr zum sensiblen Künstler stilisiert wurde. Das stinkte ihr, war ihre eigene Aussage. Augenkontakt mied sie, was Nervosität, Angst, aber auch ein Ausweichen sein könnte. Das andere Missbrauchsopfer, dass völlig selbstverständlich und selbstbewusst, fast selbstverliebt die Sendung oftmals an sich nahm, war für sie sicherlich kein leichtes Ding, wenn alles so gewesen ist, wie sie das schilderte. Das ihre Kindheit trotz 14 jährigem Martyrium nicht dadurch zerstört wurde, wie sie bestätigte, lässt mich verwundert zurück. Von Missbrauchsopfern, die ich kennenlernte und von denen ich auch las, hörte ich immer was anderes. "Kein Recht auf Kindheit" fiel da oft, Pola Kinski verdrängte dies, laut eigener Aussage, weil sie sich begehrt fühlte und der Luxus, den ihr Vater ihr gab, quasi die Sache erträglich machten.

Leider war das alles nichtssagend. Ich halte alle Szenarien nach wie vor für möglich. Ich hätte mir gerne eine klare Ansage gewünscht, dass man auch was zu sagen hat, wenn man ins TV geht. Stattdessen blieb sie kurz angebunden, wiederholte das, was wir bereits mehrfach gelesen haben. Sicherlich soll man das Buch kaufen, aus kaufmännischer Sicht verständlich. So bleibt ein schaler Nachgeschmack. Liegt aber auch daran, dass die restlichen Gäste irgendwann in den Mittelpunkt rückten. Ironischerweise wurde Pola Kinski mehrfach als erwiesenes Opfer bezeichnet, während sich Pfeiffer und der Priester über wissenschaftliches Arbeiten und Beweise bei den Missbrauchsfällen und der Aufklärung stritten. Bei Kinski ist das egal, die Medien haben es bereits zur Wahrheit erklärt und die schwammigen Äußerungen Polas lassen alle Sichtweisen zu.

Wie gesagt, ich halte alles noch für möglich, aber mehr Klarhheit wäre schön gewesen. Die Unterschiede von "Missbrauch" und "schwerem Missbrauch", der wohl zum Ende von Polas geschilderter Kindheit auftraten, bleiben unklar. Für Nastasja ist eine innige Umarmung schon zu viel: "Er hat mich immer zu fest an sich gedrückt", dies äußerte sie, um zu verdeutlichen, dass Kinski "es versuchte". Wenn da der Missbrauch anfängt und was für Pola Missbrauch bedeutet, der durchaus stattgefunden haben konnte, werde ich wohl erst erfahren, wenn ich sie dafür entlohnt habe. Alles sehr schade.

Die ARD hat jedenfalls alles getan, um Kinski als Sexmonster darzustellen. Dramatische, bedrohliche Musik, als ein Foto mit ihm und Pola gezeigt wurde, wo er einen Arm um sie legte, dazu Bildzeitungsgebaren (Genie und Wahnsinn, bla, bla, bla) in den kurzen Einspielern. Dazu Experten, Opfer usw. die mit dem konkreten Fall gar nicht so viel zu tun hatten und auch gar nicht so viel zu dem konkreten Fall sagen konnten. Der deutsche Michel, auf Sensation aus, hat das bekommen, was er wollte und jeder, der das sehen will, was er eben in Kinski sehen will, kann dies auch weiter tun. Ein Irrer, ein Künstler, Kinderschänder, Avantgardist, Schwein und Krimineller. Kinski ist eben immer noch das, was er immer war - alles und nichts.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 18 Januar 2013, 10:19:23
Bolndi, langsam wird es ermüdend, wie du deinen "Held" versuchst in Schutz zu nehmen, steh zu ihm, egal wie, oder such dir einen Saubermann ;)

Dass es bei Beckmann nichts Informatives geben wird, sollte doch schon beim B klar sein, das ist Unterschicht TV mit Gebühren :LOL: Und wenn du jetzt ein normales Misbrauchopfer mit der Kinski Tochter vergleichst, dann tust du der Pola Unrecht, bei ihr ist das doch wie David gegen Goliath, bei der anderen ist es nur ein alter unbekannter Sack...

Nun mischt auch die Titanic mit:

(http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/Missbrauch_06.jpg)
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Januar 2013, 14:02:41
Zitat von: Roughale am 18 Januar 2013, 10:19:23
Bolndi, langsam wird es ermüdend, wie du deinen "Held" versuchst in Schutz zu nehmen, steh zu ihm, egal wie, oder such dir einen Saubermann ;)

Dass es bei Beckmann nichts Informatives geben wird, sollte doch schon beim B klar sein, das ist Unterschicht TV mit Gebühren :LOL: Und wenn du jetzt ein normales Misbrauchopfer mit der Kinski Tochter vergleichst, dann tust du der Pola Unrecht, bei ihr ist das doch wie David gegen Goliath, bei der anderen ist es nur ein alter unbekannter Sack...

Nun mischt auch die Titanic mit:

Held? Ich denke nicht, dass ich ihn jemals als Held bezeichnet hätte, schon gar nicht, wenn ich es für möglich halte, dass er den Missbrauch begangen hat, wie ich ja bereits schrieb. Ich sehe in Kinski nichts heldenhaftes und das hast Du dann wohl falsch aufgefasst. ;)

Und Pola Unrecht tun kann ich gar nicht, da die Sachlage eben nicht klar ist. Ich kann ja nur jemandem Unrecht tun, bei dem bewiesen wurde, dass er im Recht ist und das wurde es leider nicht oder hast Du da andere Informationen?

Da ich nur eine Seite der Geschichte höre, kann ich nur eine Seite bewerten. Eigentlich eine ganz normale Sache. Hätte sich Klaus Kinski daneben gesetzt und mitdiskutiert, wäre der auch nicht so leicht aus der Affaire gekommen und die Figur Kinski habe ich immer auch mit kritischen Augen gesehen, muss man auch. Wenn Du Dich ausführlicher mit der Kinski-Fanbase beschäftigst, was Du eh nicht tun wirst, musst Du erkennen, dass es da natürlich die blinden "gehorsamen" gibt, die nichts hinterfragen und Pola Kinski als Lügnerin darstellen und dann eben auch eine andere Sorte. Zur ersteren gehöre ich sicher nicht. Ich maße mir aber auch nicht an, zu behaupten, sie sage die Wahrheit.

Beckmann sah ich das erste mal freiwillig und konzentriert, von daher war das noch eine andere Sache. ;)
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 18 Januar 2013, 14:08:41
Daher hatte ich ja auch "Held" in Anführungsstrichen geschrieben ;) Ich sehe aber wie dich das Thema irgendwie berührt und du nicht davon ablassen kannst und warum du mit Aufkommen der Diskussion "evtl-Pedo-Klaus" als Avatar genommen hast, erschliesst sich mir auch nicht so ganz - ich würd das einfach ruhen lassen, wenn die Erstauflage von Polas Buch Staub ansetzt, dann ist das Thema sowieso durch - OK, vielleicht kommt noch eine TB Ausgabe ;)
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Januar 2013, 14:14:54
Recht hast Du. Ja es lässt mich nicht los. Es ist nicht einfach, und ich versuche es mir deswegen auch nicht so einfach zu machen. Das jemand wegen dem Avatar etwas sagen wird, war klar, aber den trug ich über die letzten Jahre schon mehrfach und diesmal natürlich auch, um zu zeigen, dass ich nun erst Recht zum Künstler Kinski stehen werde, während ein Großteil den Menschen verachtet. Falls jemand darin Provokation sieht, liegt er falsch.

Wenn es Dich ermüdet, lies meine Beiträge hier nicht und das meine ich wirklich konstruktiv ohne Kritik. Es muss aber auch möglich sein für einen Kinski-"Fan" seinen Blickwinkel zu veröffentlichen, wenn ganz Deutschland Kinderschänder brüllen darf.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 18 Januar 2013, 14:30:32
Ich kenn dich halt als Mann mit Hut ;)

Ob ermüdend, oder nicht, weiss ich nicht aber irgendwie ins Nichts führend wär eventuell passender...

Und kratzt es dich wirklich, wenn die polemisierte Masse was schreit? Schaust du deinen Computer auch zweifelnd an, wenn der Schrei mal wieder "Killerspiele" lautet? Ist doch irgendwie daselbe, ich will doch auch nur meine Sicht deutlich machen und versuchen, anderen Leuten helfen einen Absturz zu vermeiden ;)
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 18 Januar 2013, 14:41:02
Also mir bringt das was. Ob das wohin führt und wie man das definiert, ist natürlich Ansichtssache.

Natürlich ist mir die Meinung der Masse im Endeffekt egal, wenn es um meine Persönlichkeit geht, ich lasse mich davon nicht einschränken, trotzdem beobachte ich erstmals "persönlich betroffen" den Mechanismus dahinter, wie schnell sich Leute eine Meinung bilden oder glauben, sich eine bilden zu können und was dafür schon ausreicht.

Absturz? Hehe, mitnichten!  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Roughale am 18 Januar 2013, 14:51:53
Zitat von: Mr. Blonde am 18 Januar 2013, 14:41:02
Absturz? Hehe, mitnichten!  :icon_mrgreen:

Dann bin ich ja beruhigt - besonders weil du nicht "mit Nichten" geschrieben hast  :LOL:
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Travelling Matt am 19 Januar 2013, 14:55:17
Zum Thema "innige Umarmung": es gibt durchaus Unterschiede zwischen einer "innigen/ väterlichen" Umarmung und einer "ich bin sexuell erregt/ geil auf dich"-Umarmung. Und ja, da fängt Missbrauch an.

Klaus Kinski hat öffentlich über seine sexuellen Gefühle in Bezug auf seine Kinder geschrieben, seine beiden Töchter haben beide gesagt, dass er sie missbraucht hat (bzw. dies versuchte). Gleichzeitig gibt es kein Indiz, dass an Pola Kinskis Geschichte irgendwas nicht stimmen könnte. Viel deutlicher lässt sich sowas in der Regel nicht beweisen...
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
Auszug aus einem Artikel der "neuen Revue" von 1991:

ZitatBei Klaus Kinski (62) ist alles extrem. Seine Wutausbrüche, seine Sucht nach Liebe und Anerkennung, die ständige Gier
nach Sex. Originalton Kinski: "Ich mache alle Frauen an, die ich mir ins Bett holen kann. Mütter, Studentinnen,
Mannequins - mir sind alle recht." In seinen neuen Skandal-Memoiren "All I need is Love" setzt der Film-Bösewicht noch
einen drauf, plaudert über pikante Details aus seinem ausschweifenden Liebesleben. Die schärfste Behauptung: Der böse
Klaus will 1979 mit seiner schönen Tochter Nastassja eine heiße Woche im Doppelbett verbracht haben.
Auf Seite 249
schwärmt Kinski: "Nasti ist unglaublich schön. Bei den Dreharbeiten zu 'Tess' besuche ich sie 1979 in Nordfrankreich. Wir
verbringen eine Woche miteinander. Ich kann an ihrer Seite nicht einschlafen, finde keinen Frieden. So wie ich nach ihr
verlange, kann ich doch nicht glücklich sein..."
Töchterchen Nasti ist schockiert. "Das sind doch alles grausame, gemeine Lügen", empört sich die in Rom lebende
Schauspielerin. "Mir langt es jetzt wirklich. Ich werde meinen Vater verklagen." Vor Gericht soll geklärt werden, ob
zwischen Vater und Tochter nun was gelaufen ist oder nicht. Die Kinski-Tochter: "Das bin ich schon meinem Mann
Ibrahim und unseren Kindern Aljosha und Sonja schuldig."
Und wenn's nun peinliche Enthüllungen gibt, liebe Nasti?
"Zwischen uns ist nichts gelaufen. Das sind alles hirnrissige Lügen. Wer solchen Inzest-Quatsch erfindet, ist nicht länger
mein Vater."
Die zierliche Nasti holt tief Luft, verpasst ihrem exzentrischen Vater noch eine Breitseite: "Der wäre sogar
fähig, zu behaupten: Ich habe die Königin von England vergewaltigt. Nur um einen neuen Skandal zu provozieren. Der
Mann tut mir wirklich leid.
Das klang früher ganz anders. Da stand Nastassja noch voll auf ihren Daddy und gestand: "Ich
bin wie mein Vater Klaus - verrückt und voller Leidenschaft.

Was stimmt nun?  Was in Kinskis Buch stimmt? Was ist nur Provokation? Stimmt das, was Nastasja nun schemenhaft erzählt, obwohl sie damals alles, was mit Inzest zu tun hatte, abstritt und zwar, weil sie dies schon Ihrer Familie schuldig war? Das beurteilen leider auch sehr viele, die nur die Auszüge aus der Presse entnommen haben.

Indizien, die gegen Pola sprechen, gibt es auch, es ist eben nur immer eine Sache, welchen Blick für eine Situation man eingenommen hat und was man dann noch an sich heranlässt. So will ja Polas Mutter nie etwas von einem Missbrauch mitbekommen haben, während Pola behauptet, ihr das mit 19 erzählt zu haben. Auch sonst gibt es keine Zeugen, (in 14 Jahren nicht!) nur Leute, die sich das eben vorstellen können. Außerdem behauptet Gislinde Kühlbeck, dass Pola ihrem Vater ähnlicher sei, als sie gerne zugeben mag. Was man daraus ziehen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Wer nun lügt, Pola oder ihre Mutter, will ich nicht beurteilen. In der Rolle des Anklägers fühle ich mich nicht so wohl und schon gar nicht, wenn in der Debatte die Begriffe Opfer und Täter, sowie Ankäger und Beschuldigter durcheinander gebracht werden. Ansonsten frage ich mich, warum er seiner Tochter gesagt haben soll "Du darfst niemandem was erzählen, sonst komme ich ins Gefängnis. Du MUSST ruhig sein!", während er das gleichzeitig in seinen beiden Büchern und in anderen Äußerungen gebeichtet haben soll? Das passt einfach nicht. Das ist mir alles zu schwammig, zu viele ungeklärte Fragen. Für die absoluten Kinski-Verächter ist das natürlich ein versehentliches Geständnis gewesen, geschoben auf seinen Irrsinn. Das aber genau dieser Irre die Bücher schrieb, ist doch der entscheidende Punkt. Und dann wird auf ein Mal alles geglaubt, was geschrieben wird und zwar einem Irren, der genau so gut ein Buch in Wahnhaftigkeit und damit Unzurechnungsfähigkeit geschrieben haben könnte. Das dann auszublenden, ist paradox.

Ein schönes Wort, was ich nun im Internet las, bezüglich der Leute, die Zweifel haben, ist "Täterlobby". Es ist also besser, wenn man einfach alles glaubt, was gesagt wird, nicht kritisch hinterfragt, sonst verteidigt man Kindesmissbrauch, verhöhnt die Opfer, nimmt Täter in Schutz und verschließt sich dem, was die "Fakten" sein sollen. Fakten eben, wie Worte aus den Büchern, die dann aber doch als Lügen hingestellt wurden oder aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, die halt irgendwie zum Thema passen.

Zitat
Klaus Kinski hat öffentlich über seine sexuellen Gefühle in Bezug auf seine Kinder geschrieben, seine beiden Töchter haben beide gesagt, dass er sie missbraucht hat (bzw. dies versuchte).

Das ist ja wohl ein himmelweiter Unterschied und wie man das dann zusammenfassen kann, kapiere ich nicht. Generell stört mich an dieser ganzen Situation, dass vor lauter persönlichen Gefühlen die Leute das Auge fürs Detail und Objektivität vermissen lassen. Aber das ist immer so. Gesellschaftliche Regeln, Normen, und Werte sind immer nur interessant, wenn sie die eigene Meinung unterstreichen. Das ein Mensch, der mit Kindern schläft, natürlich ein fieses Schwein und ein Verbrecher in unserer Gesellschaft ist, ist klar, dass aber genau so in unserer Gesellschaft die Unschuldsvermutung gilt, bis die Schuld bewiesen wurde, gilt dann eben nicht, weil es eben nicht zu der eigenen Meinung mehr passt.

Das wars jetzt auch von mir, bin ausgelaugt und ich muss ja auch nicht alles kommentieren.
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: RoboLuster am 19 Januar 2013, 18:51:21
Nastasia Kinski, Ehefrau und 2 fache Mutter:  "Klar war ich mit meinem Alten ne Woche im Bett."

Polas Mutter:  Natürlich habe ich alles mitbekommen, hab nur nichts gesagt weil ich ne schlechte Mutter bin."
Titel: Re: Pola Kinski - Kindermund
Beitrag von: Travelling Matt am 19 Januar 2013, 22:45:22
Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
Was stimmt nun?  Was in Kinskis Buch stimmt? Was ist nur Provokation? Stimmt das, was Nastasja nun schemenhaft erzählt, obwohl sie damals alles, was mit Inzest zu tun hatte, abstritt und zwar, weil sie dies schon Ihrer Familie schuldig war? Das beurteilen leider auch sehr viele, die nur die Auszüge aus der Presse entnommen haben.
Ich sehe da keinen Gegensatz. Soweit ich das verstanden habe, hat Klaus Kinski behauptet, seine Tochter hätte einvernehmlichen Sex mit ihm gehabt. Wenn sie gegen diese Behauptung vorgeht, heißt das doch nicht, dass er sie nicht missbraucht bzw. dies versucht hätte. Außerdem erzählt sie da nix "schemenhaftes".

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
[...] So will ja Polas Mutter nie etwas von einem Missbrauch mitbekommen haben, während Pola behauptet, ihr das mit 19 erzählt zu haben. Auch sonst gibt es keine Zeugen, (in 14 Jahren nicht!) nur Leute, die sich das eben vorstellen können. Außerdem behauptet Gislinde Kühlbeck, dass Pola ihrem Vater ähnlicher sei, als sie gerne zugeben mag. Was man daraus ziehen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Wer nun lügt, Pola oder ihre Mutter, will ich nicht beurteilen.
Das sind alles keine Indizien, dass Pola Kinski lügt. Dass der andere Elternteil in so einer Situation vieles verdängt (oder auch lügt, wenn sowas an die Öffentlichkeit kommt), ist nichts ungewöhnliches und von daher kein Indiz für oder gegen irgendwas. Und dass es keine Zeugen gibt (außer der geschädigten Person), ist bei Vergewaltigungs- und Missbrauchsfällen ja nun auch eher die Regel... Aus der Behauptung von Gislinde Kühlbeck lässt sich ziemlich genau gar nichts ziehen, jedenfalls nicht in Bezug auf den Fall.

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
In der Rolle des Anklägers fühle ich mich nicht so wohl und schon gar nicht, wenn in der Debatte die Begriffe Opfer und Täter, sowie Ankäger und Beschuldigter durcheinander gebracht werden. Ansonsten frage ich mich, warum er seiner Tochter gesagt haben soll "Du darfst niemandem was erzählen, sonst komme ich ins Gefängnis. Du MUSST ruhig sein!", während er das gleichzeitig in seinen beiden Büchern und in anderen Äußerungen gebeichtet haben soll? Das passt einfach nicht. Das ist mir alles zu schwammig, zu viele ungeklärte Fragen. Für die absoluten Kinski-Verächter ist das natürlich ein versehentliches Geständnis gewesen, geschoben auf seinen Irrsinn. Das aber genau dieser Irre die Bücher schrieb, ist doch der entscheidende Punkt. Und dann wird auf ein Mal alles geglaubt, was geschrieben wird und zwar einem Irren, der genau so gut ein Buch in Wahnhaftigkeit und damit Unzurechnungsfähigkeit geschrieben haben könnte. Das dann auszublenden, ist paradox.
Wie gesagt, so wie ich das verstanden habe, hat er in seinen Büchern damit geprahlt, einvernehmlichen Sex mit Nastassja Kinski gehabt zu haben. Was etwas anderes ist als eine Vergewaltigung zu gestehen. Und er hatte anscheinend auch gedacht, damit durchzukommen - womit er zumindest zu seinen Lebzeiten ja auch richtig lag. Es hat seinen Ruf als Skandalschauspieler vermehrt, aber eben nicht zu einem Strafverfahren oder einer umfassenden Ächtung geführt. Und ich muss ihm nicht alles glauben, was er in dem Buch geschrieben hat, um ihm zu glauben, dass er sexuelle Phantasien in Bezug auf seine Töchter hatte. Eine Phantasie ist eben kein Tatsachenbericht.

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
Ein schönes Wort, was ich nun im Internet las, bezüglich der Leute, die Zweifel haben, ist "Täterlobby". Es ist also besser, wenn man einfach alles glaubt, was gesagt wird, nicht kritisch hinterfragt, sonst verteidigt man Kindesmissbrauch, verhöhnt die Opfer, nimmt Täter in Schutz und verschließt sich dem, was die "Fakten" sein sollen. Fakten eben, wie Worte aus den Büchern, die dann aber doch als Lügen hingestellt wurden oder aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, die halt irgendwie zum Thema passen.
Es ist aber immer noch ein Unterschied zwischen "alles glauben" und zwei Zeuginnen, die bereit sind öffentlich gegen ihren berühmten Vater auszusagen. Insbesondere wenn besagter Vater bereits vorher zugegeben hat, sexuelle Phantasien in Bezug auf seine Töchter zu haben.

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
Zitat
Klaus Kinski hat öffentlich über seine sexuellen Gefühle in Bezug auf seine Kinder geschrieben, seine beiden Töchter haben beide gesagt, dass er sie missbraucht hat (bzw. dies versuchte).

Das ist ja wohl ein himmelweiter Unterschied und wie man das dann zusammenfassen kann, kapiere ich nicht. Generell stört mich an dieser ganzen Situation, dass vor lauter persönlichen Gefühlen die Leute das Auge fürs Detail und Objektivität vermissen lassen. Aber das ist immer so. Gesellschaftliche Regeln, Normen, und Werte sind immer nur interessant, wenn sie die eigene Meinung unterstreichen.
Das kann man zusammenfassen, wenn es darum geht, sich ein Bild von Klaus Kinskis Verhalten gegenüber seinen Kindern zu machen. Was den Rest angeht: danke für die Unterstellungen...

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
Das ein Mensch, der mit Kindern schläft, natürlich ein fieses Schwein und ein Verbrecher in unserer Gesellschaft ist, ist klar,
Nochmal: es geht nicht um miteinander schlafen, sondern um Missbrauch bzw. Vergewaltigung.

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 15:07:08
[...] dass aber genau so in unserer Gesellschaft die Unschuldsvermutung gilt, bis die Schuld bewiesen wurde, gilt dann eben nicht, weil es eben nicht zu der eigenen Meinung mehr passt.
Gegen Tote gibt es aber keine Gerichtsverhandlungen, die Opfer müssten deiner Meinung nach also für immer schweigen und ggf. mit anschauen, wie der Täter von der Nachwelt ständig als toller Kerl dargestellt wird?!
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