Und es ist mal wieder soweit, Robin Hood bekommt eine neue Verfilmung mit Russel Crowe (in der Titelrolle und wohl nicht, wie zuletzt noch zu lesen war als Doppelrolle Hood/Sherriff), Cate Blanchett (Maid Marian) und William Hurt.
Regie führt Crowes Busenkumpel Ridley Scott.
Vorraussichtlicher Starttermin lt. imdb.com hierzulande ist der 13.05.2010.
Und hier der Robin mit dicken Oberarmen:
http://www.empireonline.com/news/story.asp?NID=24612 (http://www.empireonline.com/news/story.asp?NID=24612)
Edit: Und hier noch im StS-Style der Plot in aller Kürze: The story of an archer in the army of Richard Coeur de Lion who fights against the Norman invaders and becomes the legendary hero known as Robin Hood
edit:Threadtitel
Super, auch wenn der mit Kevin Costner schon sehr gut war, ich denke da ist sicher ein feiner Film am Start.
Klar dürften die Argumente Crowe und Scott für mich nen Großteil der Begeisterung ausmachen. :icon_mrgreen:
Zitat von: lastboyscout am 21 April 2009, 16:20:46
Super, auch wenn der mit Kevin Costner schon sehr gut war, ich denke da ist sicher ein feiner Film am Start.
Klar dürften die Argumente Crowe und Scott für mich nen Großteil der Begeisterung ausmachen. :icon_mrgreen:
Dito.Der Kevin Costner-Film war spitze,aber dank Ridley Scott denke ich,dass auch hier eine vernünftiger Film rauskommt.Nur Alan Rickman als Sheriff wird unübertroffen bleiben ("...uns sagt Weihnachten ab!!!" :LOL: )
Cate Blanchett z.B. ist natürlich gern gesehen. Kommt aber ganz darauf an, wie das ganze angelegt wird. Z.B. die neumodische Idee aus dem Costner-Film, dass Robin Hood mit einem Mauren befreundet ist, ist so ein modernes Hollywood-Wunschdenken, das ich ähnlich auch bei Ridley Scott befürchte. Kann auch sein, dass Maid Marian jetzt eine knallharte emanzipierte Heldin wird o.ä. Ah ja, passend dazu lese ich gerade:
Zitat"We just shot a scene where Maid Marion fires a flaming bow and arrow into the night sky. It's just a cool story."
Na Mahlzeit...
Hm, das ist natürlich nicht so pralle, sie sollte noch immer das beschützenswerte Weibchen sein.
Ist natürlich jetzt nicht meine Meinung über die Rolle einer Frau in unserer heutigen Gesellschaft, aber für damalige Zeiten paßt es einfach.
Wenn sie schon so wehrhaft ist, braucht sie ja Robin Hood nicht. :icon_mrgreen:
Damit ich jetzt nicht missverstanden werde: Marian kann Robin ruhig z.B. geistig überlegen sein - wie z.B. in dieser schönen Verfilmung:
http://www.ofdb.de/film/20607,Robin-Hood-Rebell-des-K%C3%B6nigs
Naja, am besten mal abwarten.
Vielleicht ist es ja nur ein Signal an den edlen Retter und beim Schuss bricht sie sich einen Fingernagel ab. ;)
Ich meine mich erinnern zu können, daß Ridley Scott schon seit Jahrzehnten mit einer Robin Hood-Verfilmung geliebäugelt hat. Recht so!
Tolles Bild und ich bin echt gespannt auf den Film, ...aber irgendwie wirkt Russel Crowe für mich schon bissel alt für die Rolle des Robin Hood. Mariann is doch ne Jungfer (oder so), also eher fast noch ein Mädchen, da wäre Sienna Miller eigentlich perfekt gewesen, ...aber natürlich nicht, wenn R.Crowe Robin Hood ist. ;)
Cate Blanchett sollte imho schon viel besser zu R. Crowe 'passen', ist dann halt auch ne Abweichung von der Grundstory, aber Sean Connery hat ja auch schon (mit Audrey Hepburn) einen ...ähem älteren...
Robin Hood gespielt. ;)
Bin gespannt auf die Synchronstimme für R.Crowe.
Thomas Vogt is ja ok und hat eine für mich echt coole Stimme, 'aber der soll mal lieber bei Clive Owen usw. bleiben'.
Für R.Crowe würde ich mir wieder Thomas Fritsch (wie schon in 'Der Gladiator') wünschen, der hat für mich die ideale 'Anführer'-Stimme passend für diese Rolle. (die Originalstimmen-Hörer mögen mir verzeihen)
Ist da schon was bekannt und was meint ihr dazu?
mfG,
Tera
Ich weiß nicht genau, warum ich das schreibe, aber irgendwie fände ich einen Robin-Hood-Film gut mit Natalie Portman als Robin Hood und Keira Knightley als Marian.
Zitat von: Anderssen am 26 April 2009, 00:28:01
Ich weiß nicht genau, warum ich das schreibe, aber irgendwie fände ich einen Robin-Hood-Film gut mit Natalie Portman als Robin Hood und Keira Knightley als Marian.
Und vermutlich wäre die Handlung nur Nebensache....
Zitat von: Anderssen am 26 April 2009, 00:28:01
Ich weiß nicht genau, warum ich das schreibe, aber irgendwie fände ich einen Robin-Hood-Film gut mit Natalie Portman als Robin Hood und Keira Knightley als Marian.
Verstehe. Und die Portmann dann mit der Stimme von Daniel Kübelböck - sehr verlockend :LOL:
Zitat von: Anderssen am 26 April 2009, 00:28:01
Ich weiß nicht genau, warum ich das schreibe, aber irgendwie fände ich einen Robin-Hood-Film gut mit Natalie Portman als Robin Hood und Keira Knightley als Marian.
Hört sich irgendwie nach 'nem Softporno an. Aber wer will schon lesbische Skelette beim Liebesspiel beobachten. Abgesehen davon gibt's das Robin Hood Thema mit Keira Knightley doch schon: Gwyn - Prinzessin der Diebe (http://www.ofdb.de/film/38072,Gwyn---Prinzessin-der-Diebe)
(http://img188.imageshack.us/img188/6685/robinhoodset26q.jpg)
Neue Bilder vom Set:
http://www.comingsoon.net/imageGallery/Robin_Hood_Set_2
Na sieht doch alles wieder nach einem geilen Scott/Crowe Film aus. :dodo:
Freu mich schon drauf. :icon_razz:
Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=61633 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=61633)
der Trailer gefällt mir... konnte mit dem Costner Film überhaupt nix anfangen. Auch wenn´s im Trailer irgendwie überhaupt nicht das Robin Hood aussieht sieht das ganze schon um einiges interessanter aus...
Gefällt mir schon mal sehr gut! :respekt:
Kann ja eigentlich auch nichts schief gehen bei den beiden! ;)
Finde den Trailer ebenfalls sehr gut. Freue mich schon auf den Film.
Der Costner-Film war auf seine Art aber auch genial, gar keine Frage.
Britischer Trailer:
http://uk.movies.yahoo.com/features/exclusive/ (http://uk.movies.yahoo.com/features/exclusive/)
Das sieht aus wie Gladiator mit Pfeil und Bogen.
Zitat von: Christoph S. am 22 Dezember 2009, 11:54:32
Das sieht aus wie Gladiator mit Pfeil und Bogen.
Ist das jetzt gut oder schlecht deiner Meinung nach? ;)
Falls sich das bestätigen sollte, fände ich es gut,
Gladiator rockt nämlich. :respekt:
Zitat von: lastboyscout am 25 Dezember 2009, 15:35:08
Zitat von: Christoph S. am 22 Dezember 2009, 11:54:32
Das sieht aus wie Gladiator mit Pfeil und Bogen.
Ist das jetzt gut oder schlecht deiner Meinung nach? ;)
Das entscheide ich, wenn ich den Film gesehen hab!
Der Trailer ist wirklich schön anzusehen. Allein die Kombination Scott - Crowe sollte ein Trumpf sein...
Super-Bowl-Clip:
http://movies.yahoo.com/movie/1810077954/video/17979076 (http://movies.yahoo.com/movie/1810077954/video/17979076)
Bei Crowe und Scott fällt mir eigentlich nix ein, was ich den beiden übel nehmen könnte, hinsichtlich "ihrer" kommenden Interpretation des Stoffes. Die dürften Robin Hood meinetwegen ins Plüschkostüm stecken und würden selbst daraus noch was machen. Der Trailer ist klasse und der Film einer meiner am sehnlichst erwarteten für dieses Jahr
Zweiter Super-Bowl-Clip:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=63100 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=63100)
Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=64080 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=64080)
Der Film hat jetzt die offizielle Altersfreigabe in der USA erhalten.
"PG-13 for violence including intense sequences of warfare and some sexual content.!
Das ist wirklich schade.
Lässt meine Erwartungen echt schrumpfen.
Wird dann sicherlich wieder nachher bearbeitet, wie bei King Arthur und Königreich der Himmel.
Als ich den Trailer gesehen hab, hab ich zuerst an eine Fortsetzung von Gladiator gedacht. :icon_lol:
Naja sieht garnicht schlecht aus, aber noch eine Robin Hood Verfilmung??? Bin der Meinung, dass das ein bisschen überflüssig ist... :andy:
Ist die Szene im Trailer, wo die Landung am Strand gezeigt wird, jetzt eine Anlehnung an "Der Längste Tag", "James Ryan" & Co oder eher an Asterix bei den Briten? :king:
Zitat von: Steff am 11 März 2010, 11:50:00
Der Film hat jetzt die offizielle Altersfreigabe in der USA erhalten.
"PG-13 for violence including intense sequences of warfare and some sexual content.!
Das ist wirklich schade.
Lässt meine Erwartungen echt schrumpfen.
Wird dann sicherlich wieder nachher bearbeitet, wie bei King Arthur und Königreich der Himmel.
Naja, durch das PG-13 lasse ich mich jetzt nicht abschrecken. Kann trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film werden.
Als ich den Trailer im Kino gesehen hab, konnte ich nur in einer Tour mit dem Kopf schütteln, was für ein eintöniger (auf Scotts Gladiator-Stil bezogen), aufgeplustert wirkender, völlig uninteressanter Blödsinn. Natürlich wird es ganz gut gemachte Unterhaltung sein, aber einen wirklichen Sinn, Zeit und Geld für so ein Projekt zu investieren, will sich mir nicht erschließen. Wie bei Sherlock Holmes, Hauptsache, modernisieren, weil es sonst offenbar nix mehr zu tun gibt. Naja.. :algo: :arrow: :piss: :arrow: :algoschaf:
Aber bevor sich jemand beschwert: würd ich mir den anschauen, würd ich ihm vemutlich trotzdem 6 oder 7 Punkte geben. :icon_mrgreen:
Zitat von: psychopaul am 12 März 2010, 11:02:51... Wie bei Sherlock Holmes, Hauptsache, modernisieren, weil es sonst offenbar nix mehr zu tun gibt. Naja.. :algo: :arrow: :piss: :arrow: :algoschaf:
...
Humbug, aber ne nette Gruppe daneben ;) Eines Tages wird ein Grafiker das Schaf mit dem Affen zusammenbringen und dann platzt das Schaf am Ende, hihihi...
Ich stimme dem Zweifel an dem Robin Hood Film aber zu, der Trailer zeigt nichts, was den Film irgendwie interessant erscheinen lässt, irgendwie ist das alles recht bekannt, ob nun aus dem Costner RH Film oder Gladiator...
..oder den anderen Verfilmungen des Stoffes. ;)
kenne die zwar auch nicht alle, aber ob ausgerechnet so eine Hochglanz-Action Version da was Interessantes hinzufügen kann?
Wobei ich ja immer predige, nach einem Trailer dürfe man nicht urteilen, und Scott fand ich bisher fast immer gut, also vielleicht kommts ja dann doch wieder ganz anders..bin aber wirklich extrem skeptisch.
Und ansonsten bin ich auch für den betrunkener Affe beglückt Schaf Smiley :icon_mrgreen:
Das ist ein Film, auf den ich in der Sneak hoffe, da ist es nicht so schlimm, wenn er nichts taugt ;) Ich finde auch Russel Crowe irgendwie nicht passend - allerdings fand ich das bei Costner auch und irgendwie funktionierte der Film dann doch - da heisst es abwarten und Affen Schafe beglücken lassen :king:
Zitat von: Riddick am 11 März 2010, 19:23:47
Zitat von: Steff am 11 März 2010, 11:50:00
Der Film hat jetzt die offizielle Altersfreigabe in der USA erhalten.
"PG-13 for violence including intense sequences of warfare and some sexual content.!
Das ist wirklich schade.
Lässt meine Erwartungen echt schrumpfen.
Wird dann sicherlich wieder nachher bearbeitet, wie bei King Arthur und Königreich der Himmel.
Naja, durch das PG-13 lasse ich mich jetzt nicht abschrecken. Kann trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film werden.
Jaja, die bisherigen Robin Hood Verfilmungen waren ja auch alle echte Goregranaten, da bleibt ja mit PG-13 der Vorlage so gar nicht treu...
Ich hätte aber nach dem Trailer eigentlich gewettet, dass der auf ein R abzielt - die Schwertkämpfe hatten irgendwie den gleichen Stil wie die Waldkampfszene an Anfang vom Kingdom. Außerdem wäre das R ja gerade ein echtes USP gewesen, nachdem alle früheren Varianten zwischen Kinderfilm und gut ausgereiztem PG-13 geschwankt haben (die Kerkersequenz in der Costner-Variante ist ja schon relativ herb).
Bin mir damit auch sehr sicher, dass wir dann auf Disc mit einem nachgeschobenen, härteren IRGENDWAS Cut belohnt werden.
Featurette:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=64780 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=64780)
So, gestern gesehen und für gut befunden. Die Kritik, der Film habe keinen Humor, kann ich nicht teilen. Wieder eine Augenweise, auch wenn ich diesmal den Eindruck hatte, dass Scott sich nicht ganz soviel Mühe wie bei Königreich der Himmel, Gladiator oder auch Body of Lies gegeben hat. Hier gab es eben kein schick glänzendes Gold, keine gleissende Sonne, sondern jede Menge, triste Behausungen, Schlamm und viel trübes Wetter.
Die Darstellung von Marian gefiel mir sehr gut (bin ohnehin Blanchett-Fan, aber die Rolle war m.E. auch sehr gut angelegt). Verschenkt waren Robins "Sidekicks" Little John, Will Scarlett und der Bänkelsänger, dessen Rolle so unbedeutend war, dass ich mir nicht mal den Namen merken konnte. Einzig Bruder Tuck hatte ein paar mehr gute Szenen. Selbst Ralf Möller hatte bei Gladiator eine deutlich dankbarere Rolle, als sein Pendant Kevin Durand in dieser Verfilmung "hinter Crowes linker Schulter" hatte. Der König war allerdings so überzeugend-eklig, dass der Schauspieler bestimmt erstmal Probleme haben wird, eine positive Rolle zu ergattern. ;)
Die Landung in Dover sah in der Tat frappierend nach der Landung in der Normandie aus, nur dass die Boote Ruder hatten. Insgesamt fand ich den Film gut und überzeugend, bewerte ihn aber nicht so hoch wie die üblichen Scott-Meisterwerke. Ich schwanke noch zwischen 7 und 8 von 10. Zwangsweise musste ich übrigens die deutsche Version sehen, dadurch ging vermutlich auch einiges verloren, z.B. die wunderbare Stimme von Marc Strong, der wie immer überzeugend fies spielte.
Ich glaube, Scott hat noch nie eine Fortsetzung gedreht, oder? Diese Story schreit natürlich nach einer (die 20. Interpretation von der Bande im Sherwood Forest).
Edit: Dieses Interview beantwortet meine letzte Frage. Das klingt nicht nach Fortsetzung:
http://www.bbc.co.uk/iplayer/console/b00s8zd0 (http://www.bbc.co.uk/iplayer/console/b00s8zd0)
Sicher kein neues Meisterwerk von Mr. Scott, aber doch Unterhaltung auf hohem Niveau. Gut, das Begins-Konzept haben wir inzwischen schon recht häufig gesehen, in diesem Fall bringt es aber tatsächlich etwas frischen Wind in die doch recht angestaubte Hood-Legende.
Der häufig zu lesende Vorwurf es handle sich dabei um einen inoffizellen Gladiator-Ableger im Mittelalter, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Einige Szenen wirken wie 1:1 Kopien. Der Hauptdarsteller hat sogar die gleiche Haar- und Barttracht. Allerdings ist hier nicht das in Gladiator zentrale Rachemotiv die Antriebsfeder des Helden.
Auch der Vergleich mit Königreich der Himmel drängt sich auf (Kreuzzüge!). Hier ist Robin Hood allerdings wesentlich runder und kompakter ausgefallen. Typisch für Scott ist die Vermischung von historischen Fakten und Personen (Twist Johann Ohnelands mit den englischen Fürsten, Magna Carta, Richard Löwenherz) mit fiktiven Elementen und Charakteren. Dabei nimmt er es mit der Authentizität oft nicht so genau.
Ein wenig ermüdend ist inzwischen die typische Scottsche Bildästhetik für historische Stoffe (Farbfilter, Farbentsättigung, Zeitlupe, Schnittechnik etc.). Das ist zwar immer noch eine optische Pracht, aber eben auch eine, die man inzwischen ein bis zwei mal zu oft gesehen hat.
Insgesamt weniger wuchtig, dramatisch und episch als Gladiator, aber teilweise auch von einer angenehmen und für Scott ungewohnten Leichtigkeit. Blanchett spielt ausgezeichnet und wirkt weniger zickig-spröde als sonst. Strong und Isaacs sind veritable Schurken und Crowe schaltet souverän in den gewohnten Heldenmodus. Zwischen 7 und 8 Punkten.
Für mich eher ein Scheitern auf hohem Niveau, ich kam gestern doch recht enttäuscht aus dem Kino, da Scott leider viele Fehler macht, die er in "Gladiator" vermieden hat. "Gladiator" mag zwar auch seinen Pathos besitzen, der in dem Fall aber wuchtig und episch daherkommt, im Falle von "Robin Hood" fand ich es teilweise doch etwas aufgesetzt. Gerade wenn Robin Hood, der einem ja mit solcher Bewusstheit als gewöhnlicher, nicht-adliger Typ präsentiert wird, am Ende zum quasi wichtigsten Mann auf dem Schlachtfeld wird und mal ebenso eine Rede hält, der alle Fürsten und der aktuelle König zuhören, nachdem er gerade im richtigen Momenten angeritten kommt, das ist dann doch einfach zuviel. Zudem verheddert sich der Plot meines Erachtens sehr, angesichts der Menge an Unsympathen und Bösewichten fehlt irgendwie der richtige Antagonist (ja, es soll Mark Strong sein, aber der ist den halben Film irgendwoanders unterwegs) und bei den ganzen Plotsträngen kommt alles dran, aber alles auch zu kurz.
Ich hab mich jetzt nicht eingehender mit dem historischen Hintergrund beschäftigt, aber nach dem, was ich gelesen habe, ist ja vieles um Robin Hood Legende und Interpretationssache, insofern möchte ich Scotts Film nicht als mehr oder weniger korrekt als andere Umsetzungen einstufen. Was mir gefallen hat, war die Art, wie das Bild was z.B. der Costner-Film vermittelt hat, umwirft: Löwenherz stirbt am Anfang und ist kein sonderlich großartiger Mann, der Sheriff ein kleiner Opportunist und nicht die große Nemesis, die ursprüngliche Sherwood-Bande besteht aus klauenden Waisenkindern usw. Außerdem inszeniert Scott gewohnt kraftvoll und wuchtig, ein besseres Finale hätt ich mir zwar gewünscht, aber sonst kann man an der Action kaum rummäkeln. 5/10 von mir und ist das ist weit unter meinen Erwartungen.
Mir hat er ganz gut gefallen, obgleich er natürlich nicht an Gladiator heranreicht. Wie gesagt, da fehlt es an Wucht, Dramatik und Epik. Löwenherz war entgegen weit verbreiteter Meinung nicht der herzensgute, edle König (ein Bild, das in zahlreichen Hollywood-Filmen falsch rübergebracht wird), das hat Scott korrekt wiedergegeben. Was die historische Authentizität betrifft, ist Robin Hood übrigens bei weitem nicht so wüst wie Gladiator (da stimmt nur sehr wenig). Natürlich ist Robins Aufstieg vom Bogenschützen zum Anführer des Adelsheeres etwas lächerlich. Auch seine Mitwirkung an der Magna Carta wirkt bemüht.
Robin Hood ist eine reine Legende, die keinerlei historische Wahrheit beanspruchen kann. Lediglich das Setting um Johann Ohneland (Prince/King John) ist geschichtlich belegt. So gesehen können die Filmemacher hier ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Und Scotts Ansatz die Legende geschichtlich auf solidere Füße zu stellen ist nicht unoriginell.
Irgendwie hoffe ich ja insgeheim immer noch, dass Scott nach BLADE RUNNER endlich mal wieder einen halbwegs guten Film zustande bringt, aber das wird wohl nichts mehr. Spätestens wenn er am Ende die D-Day-Invasion aus Spielbergs PRIVATE RYAN ins Mittelalter verlegt und Marian im Ritteranzug mit Waisenkindern im Schlepptau auf der Bildfläche erscheint, ist ein Trash-Level im nicht mehr messbaren Bereich erreicht. Und Scott und Crowe nehmen sich immer so vehement ernst bei dem Kasperltheater, das sie seit Jahren veranstalten, dass es einem echt die Sprache verschlägt. Idiotisches US-Blockbusterkino für Leute, die wirklich jedem durchsichtigen Regiebluff auf den Leim gehen (so wie Guido Knopp Jr.).
Ich liebe deine infantilen Seitenhiebe. Die sind so schön durchsichtig und vorhersehbar. :respekt: Gut, dass er dir nicht gefällt. Ist wie üblich ein Qualitätsmerkmal.
Tja, was für den einen Ridley Scott, das ist dem anderen George Romero. Aber auch der hat ja noch genug verbohrte Fans, die auf Filme wie "Survival of the Dead" reinfallen und Schenkelklopfer auf Fips Asmussen Niveau zu brillanter Sozialsatire erheben, nicht wahr?
Ich würde Romero nie als Genius bezeichnen, er ist sogar nicht einmal ein besonders versierter Regisseur. Aber er hat Ideen und er hat was zu sagen - zwei Dinge, die auf Ridley "Portwein" Scott schon mal nicht zutreffen. Der hat ganz schlicht nichts, nicht einmal eine Signatur.
Der Beginn des Films war ja noch (einigermassen) vielversprechend, aber mit fortschreitender Laufzeit wird eine nicht wirklich sonderlich gehaltvolle oder komplizierte Geschichte derart krampfhaft umständlich erzählt, dass man sich schon fragen muss, was Helgeland bei der Niederschrift des Scripts wohl geritten hat; zeitweise muss man sich wirklich am Kopf kratzen und grübeln, wer genau jetzt wo wann was warum macht. Zudem gibt es letztlich keine zentrale Figur, der man sinnvoll durch die Handlung folgen kann weil auf ihr der gewisse Schwerpunkt liegt, auch Crowe kann dem nicht gerecht werden, weil man auch noch ein halbes Dutzend anderer Parteien erzählerisch auf ihrem Weg begleiten muss.
Das Schauspiel passt soweit, dieses minimalistische von Crowe & Blanchett stört ob der Geschichte & des Settings gar nicht mal gross, das Timing für die Handvoll gelungener Gags stimmt soweit auch. Abseits davon ist der Film aber vor allem eines: Todsterbensarschlangweilig. Der Streifen kommt einfach nicht aus den Puschen; Dinge, die man auch problemlos in kurzen, knackigen Szenen hätte abhandeln können, werden derart plattgewalzt, dass es fast den Anschein hat, man schaut ein 3-Stunden-Epos. Und wenn dann mal Action aufkommt, ist die a) vollkommen langweiliger, schon hundert mal besser gesehener Einheitsbrei, b) wie es ja aus dem Hollywood-Mainstreamkino wohl nicht mehr wegzudenken ist, in den "interessantesten" Momenten wie dem finalen Kampf zwischen Crowe & der Platze bspw. vollkommen verwackelt (Rasanz! Spannung! ROFL; sind Filmemacher heute denn tatsächlich der Meinung, dass die Zuschauer das sehen wollen, oder bekommt wirklich
KEIN SCHWEIN mehr einen packenden Zweikampf in vernünftigen, ruhig gehaltenen Einstellungen hin, in denen dann die Akteure respektive die Choreographie und meinetwegen noch ein paar Kameragimmicks wie nem schnellen 180 oder 360 Grad-Schwenk bspw. die nötige Rasanz & Spannung erzeugen? Herrgott nochmal...) und c) nach ein paar wenigen Minuten auch schon wieder vorbei.
Abgesehen davon hat der Streifen an zu vielen Stellen ein eindeutiges Schnitt- bzw. Editingproblem, welches wohl auf einen kommenden DC schliessen lässt; Szenen wie
die Sterbeszene vom echten Locksley mit dem Speer im Oberkörper, wo die über ihm stehende Platze in einer vollkommen unwillkürlichen Reihenfolge mal die Hand am Speer hat und mal nicht, der Speer mal hier hin ragt und mal dorthin / König John seinen Schatzmeister entlässt, die Platze zu John läuft nachdem der Entlassene den Saal verlässt und plötzlich Platze & entlassener Schatzmeister den Flur entlanglaufen und Dialog haben / Platze in Nottingham seine Männer auf den Angriff der ankommenden Engländer einschwört, sich alle formieren und Platze dann im Finale plötzlich am Strand steht, obwohl man den nie die Szenerie hat verlassen sehen, während der Rest seiner Männer ja nun eine Niederlage hinnehmen musste...?
sind in der ursprünglichen Schnittfassung wohl kaum derart schlecht montiert (
HOFFE ich zumindest).
Toll in dem Zusammenhang auch der Abspann, wo man dann in den paar
aus dem Film genommenen, animierten Kampfsequenzen genau das literweise Blut bei Schwertattacken u.ä. sieht, dass der Film selbst in der Form so rein gar nicht zeigt (zeigen durfte)^^.
Ne, das war nix, vorne & auch hinten nicht: Wie eine effektvolle Landung von Angreifern mit vielen Schiffen am Strand bei wartender Verteidigungsarmee plus entsprechend folgendem Schlachtengetümmel auszusehen hat, darf sich Herr Scott gerne mal bei Peterens Troja anschauen; das hatte auch in der Kinofassung schon dreimal mehr Rasanz, Spannung und leinwandfüllende Breite an sich als das Finale, das einem hier vor die Füsse geworfen wird (abseits anderer Probleme, die dieser Streifen dann leider auch hatte).
Und was den scheinbar nicht wegzudenkenden Gladiator-Vergleich angeht: Von dem Film ist Robin Hood in nahezu allen Belangen in etwa genauso weit entfernt wie die Erde vom Uranus.
Zitat von: vodkamartini am 15 Mai 2010, 19:33:58
Ich liebe deine infantilen Seitenhiebe. Die sind so schön durchsichtig und vorhersehbar. :respekt: Gut, dass er dir nicht gefällt. Ist wie üblich ein Qualitätsmerkmal.
In der Tat.
Mir drängt sich da immer der Verdacht auf, dass irgendein persönlicher - und für andere übrigens uninteressanter - Lebensfrust via Medium Film kanalisiert wird, was letztendlich natürlich dann überhaupt nichts über die tatsächliche Qualität des diskutierten Films aussagt (höchstens tatsächlich in der Form, wie Du sagst, nämlich dass die hier positiv besprochenen Filme in Wahrheit gequältes Alternativ-Gähnkino sind und das hier Verrissene eigentlich gut ist :icon_mrgreen:). Alle anderen sind dann angeblich Laien, Narren, Idioten oder einfältig. Wie wäre es stattdessen einfach mal mit "Kopf hoch und bessere Laune"? Das Leben ist gar nicht so schlimm. Die böse Gesellschaft auch nicht. ... und die meisten Filme ebenfalls nicht. ;)
Ich freue mich jedenfalls auf den neuen Scott.
Ich fand den Film überraschend gut.
Bin mit eher negativer Stimmung ins Kino gegangen und mit einer durchweg Positiven raus. ;-)
Von mir erstmal so zwischen 7 und 8
Zitat von: vodkamartini am 15 Mai 2010, 18:03:16
Und Scotts Ansatz die Legende geschichtlich auf solidere Füße zu stellen ist nicht unoriginell.
Das möchte ich aber bitte Fuquas "King Arthur" zugeschrieben wissen, und danach hat auch Petersen mit "Troja" Ähnliches versucht.
Zitat von: Dr. Schnabel am 16 Mai 2010, 12:30:32Alle anderen sind dann angeblich Laien, Narren, Idioten oder einfältig.
Dass Mr. Vincent Vega über andere herzieht, ist mir bisher so nicht aufgefallen. Er hat zwar häufiger streitbare Meinungen, schafft es aber meistens, diese zu begründen, was bei weitem nicht alle schaffen. Von daher bin ich immer froh, wenn er seine Meinungen zu Filmen äußert.
So, gestern drin gewesen und ich muss sagen, dass ich ihn ganz annehmbar fand, mehr aber auch nicht. Denn auch mir ist - wie bereits Jason - aufgefallen, dass Schnitt bzw. Editing in einigen Szenen nicht so wirklich zusammenpassen. Da wird sicherlich noch ein DC kommen. Ansonsten fand ich das Spiel der Darsteller eigentlich ganz gut, allen voran Crowe und Blanchett, deren gemeinsame Szenen sehr zur Unterhaltung und Stimmung des Films beitrugen. Aber auch die Nebenrollen wie Little John, Will Scarlett oder Locksley Senior fand ich durchweg symphatisch.
Den Ansatz die bekannte Geschichte zumindest in groben Zügen mit ein paar historisch verbürgten Tatsachen zu untermauern finde ich zwar lobenswert, aber auch hier wurde dieser Ansatz, zu Gunsten der Hollywood-Tauglichkeit, nicht vollendet - wie auch schon in Königreich der Himmel.
Aufgrund des vielversprechenden Anfangs, mit dem der Rest des Films dann doch nicht ganz mithalten konnte, dem pseudo-historischen Ansatz, der bei Private Ryan geklauten Landungsszene und der Tatsache, dass da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch ein DC folgen wird, gebe ich dem Film vorläufig nur 6/10. Ein DC dürfte - wie das bei Königreich der Himmel schon der Fall war - eine bessere und komplettere Geschichte erzählen und so sind da durchaus noch ein bis zwei Punkte mehr drin.
Mein Kino hat den neuen "Robin Hood" übrigens als Anlass genommen, um nochmal "Gladiator" ins Programm zu nehmen. Werde mir den heute abend nochmal schön auf der großen Leinwand geben ;)
"Robin Hood" werde ich mir dann im Laufe der Woche ansehen. Ich erwarte unterhaltsames Popcorn-Kino.
Zitat von: Jason am 16 Mai 2010, 02:03:49
(Rasanz! Spannung! ROFL; sind Filmemacher heute denn tatsächlich der Meinung, dass die Zuschauer das sehen wollen, oder bekommt wirklich KEIN SCHWEIN mehr einen packenden Zweikampf in vernünftigen, ruhig gehaltenen Einstellungen hin, in denen dann die Akteure respektive die Choreographie und meinetwegen noch ein paar Kameragimmicks wie nem schnellen 180 oder 360 Grad-Schwenk bspw. die nötige Rasanz & Spannung erzeugen? Herrgott nochmal...)
Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Was ich nicht verstehe: ALLE regen sich drüber auf, aber es ändert sich nichts. Oder findet die schweigende Mehrheit das Gewackel gut? Komisch, komisch, und sehr ärgerlich.
Zitat von: Lunita am 16 Mai 2010, 21:51:32
Zitat von: Jason am 16 Mai 2010, 02:03:49
(Rasanz! Spannung! ROFL; sind Filmemacher heute denn tatsächlich der Meinung, dass die Zuschauer das sehen wollen, oder bekommt wirklich KEIN SCHWEIN mehr einen packenden Zweikampf in vernünftigen, ruhig gehaltenen Einstellungen hin, in denen dann die Akteure respektive die Choreographie und meinetwegen noch ein paar Kameragimmicks wie nem schnellen 180 oder 360 Grad-Schwenk bspw. die nötige Rasanz & Spannung erzeugen? Herrgott nochmal...)
Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Was ich nicht verstehe: ALLE regen sich drüber auf, aber es ändert sich nichts. Oder findet die schweigende Mehrheit das Gewackel gut? Komisch, komisch, und sehr ärgerlich.
Sehe ich auch so. Dieses dauernde Gewackel nervt mich tierisch. IMO ist das kein Kunstkniff, sondern einfallslos und pseudoauthentisch. Die letzten beiden Bourne Filme fand ich deshalb so grausam, dass ich ohne zu zögern zwei/drei Punkte vom Gesamtergebnis abziehe.
Bei Scott nervt es zwar auch, hält sich aber noch halbwegs in erträglichen Bahnen.
Fand den neuen Robin Hood übrigens sehr unterhaltsam. War zwar kein zweiter "Gladiator", aber schöne Kulissen, eine zwar oft gesehene, doch fein verfilmte Story und ein paar überzeugende Mimen. Passt doch! 7/10 Pkt
Bei Bourne past es IMO ganz gut. Bei historischen Stoffen finde ich es eher störend, vor allem wenn Schwertkampfchoreographien kaum mehr nachvollziehbar sind. Scott kann man in dieser Hinsicht sicherlich kritisieren. Bei Robin Hood hatte ich allerdings den Eindruck, dass die allzu schnellen Schnitte mit einer Vermeidung des R-Ratings zusammen hängen. Ähnlich wie bei Troja würde mich hier ein "härterer" Director´s Cut nicht wundern.
Zitat von: vodkamartini am 17 Mai 2010, 15:46:28
Bei Bourne past es IMO ganz gut. Bei historischen Stoffen finde ich es eher störend, vor allem wenn Schwertkampfchoreographien kaum mehr nachvollziehbar sind. Scott kann man in dieser Hinsicht sicherlich kritisieren. Bei Robin Hood hatte ich allerdings den Eindruck, dass die allzu schnellen Schnitte mit einer Vermeidung des R-Ratings zusammen hängen. Ähnlich wie bei Troja würde mich hier ein "härterer" Director´s Cut nicht wundern.
Auf jeden Fall dienen die Wackeleien der Vermeidung des R-Ratings, was sie aber - objektiv! - nicht besser macht.
Ich könte es mir auch vorstellen, dass da die DVD/Bluray mehr zeigt. Ob das allerdings in dem sympathischen Ausmaß wie bei Troja der Fall sein wird, wage ich allerdings stark zu bezweifeln. :icon_smile:
Nach dem üblen Trailer voll hohlem Pathos und den eher verhaltenen Kritiken hatte ich sehr wenig erwartet. Entsprechend war ich dann vom Beginn recht positiv überrascht. Robin Hood als enttäuschter und desillusionierter Kreuzritter in einem Heer, das sich nur noch aus materiellen Gründen durch Frankreich plündert, schien wider Erwarten eine brauchbare Neukonzeption der Legende.
Die Anleihen bei ,,Gladiator" sind zwar mehr als offensichtlich, aber trotzdem gelingt Scott mit den Szenen der Burgerstürmung ein dramatischer Einstieg. Leider waren das auch schon die besten Kampfszenen, mit denen das hektisch geschnittene und in mehrfacher Hinsicht haarsträubend inhaltlich und dramaturgisch fehlkonzipierte Finale nicht mithalten kann.
Irgendwo in der Mitte des Films verliert Scott den roten Faden, die einzelnen Erzählstränge laufen völlig unbefriedigend auseinander und finden nie mehr recht zusammen.
Aus dem Blick geriet Scott vor allem aber seine Hauptfigur, so merkwürdig sich das anhört, da sich Russel Crowe doch über den ganzen Film hin sehr sichtbar im Vordergrund tummelt.
Im Grunde verfehlt Ridley Scott das Thema. Er liefert eine Art Mittelalterepos, das herzlich wenig mit den Motivkreisen um Robin Hood zu tun hat, einer Legende, die schlicht und einfach erzählerisch keine Vorgeschichte braucht und schon gar nicht diese. Würde man die Namen ,,Robin", ,,Marion" und ,,Loxley" ändern, die letztlich unwichtigen Auftritte der typischen Robin Hood Figuren (Bruder Tuck, Sheriff von Nottingham) streichen, kein Mensch käme auf die Idee, dieser Film hätte irgendetwas mit Robin Hood zu tun.
Die Einbindung Robin Hoods in die allgemeine englische Geschichte (oder der eher bizarren Version, die uns hier Scott aus unbekannten Gründen aufschwatzen will) ist mitnichten eine besondere Leistung des Films, das hat schon "Ivanhoe" vor einem halben Jahrhundert geleistet. Natürlich war das ein romantischer Ritterfilm, der aber um Längen poetischer, stimmiger und in seiner Weise als historisches Gleichnis tragfähiger war, als dieses pseudoauthentische Brimborium. "Authentizität" hat nämlich nix damit zu tun, dass es matscht und blutet oder die Jahreszahlen und Ritterrüstungen korrekt sind, sondern - ach was solls.
Alles in allem kommt der Film nicht sonderlich über das Durchschnittsniveau eines Blockbusters von diesem Budget hinaus. Mit gutem Willen noch 6/10.
Ach so: Kann mir eigentlich jemand plausibel erklären, warum hier die Franzosen als durchweg Superschurken herhalten müssen? Ist Ridley Scott bei seinem letzten Frankreichurlaub eine Laus über die Leber gelaufen? Oder wollte einfach mal wieder kein Franzose Englisch verstehen?
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56
Ach so: Kann mir eigentlich jemand plausibel erklären, warum hier die Franzosen als durchweg Superschurken herhalten müssen? Ist Ridley Scott bei seinem letzten Frankreichurlaub eine Laus über die Leber gelaufen? Oder wollte einfach mal wieder kein Franzose Englisch verstehen?
Regel 2: Es ist falsch Franzose zu sein. :oberlehrer:
@Fastmachine:
Im Großen und Ganzen wunderbar zusammengefasst! :respekt:
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56Robin Hood als enttäuschter und desillusionierter Kreuzritter in einem Heer, das sich nur noch aus materiellen Gründen durch Frankreich plündert, schien wider Erwarten eine brauchbare Neukonzeption der Legende.
Hat aber herzlich wenig mit den Motivkreisen um Robin Hood zu tun, was du später dann kritisierst.
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56Die Anleihen bei ,,Gladiator" sind zwar mehr als offensichtlich, aber trotzdem gelingt Scott mit den Szenen der Burgerstürmung ein dramatischer Einstieg. Leider waren das auch schon die besten Kampfszenen, mit denen das hektisch geschnittene und in mehrfacher Hinsicht haarsträubend inhaltlich und dramaturgisch fehlkonzipierte Finale nicht mithalten kann.
Stimmt.
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56Irgendwo in der Mitte des Films verliert Scott den roten Faden, die einzelnen Erzählstränge laufen völlig unbefriedigend auseinander und finden nie mehr recht zusammen.
Habe ich nicht so empfunden. Das passt und läuft am Ende alles zusammen, wenn auch in Teilen sehr unglaubwürdig (Robin als Wortführer und Anführer, Marians Auftritt auf dem Schlachtfeld mit Kinderschar etc.).
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56Im Grunde verfehlt Ridley Scott das Thema. Er liefert eine Art Mittelalterepos, das herzlich wenig mit den Motivkreisen um Robin Hood zu tun hat, einer Legende, die schlicht und einfach erzählerisch keine Vorgeschichte braucht und schon gar nicht diese.
Sondern welche? Ob die Legende eine Vorgeschichte braucht oder nicht, ist reine Ansichtssache. Was ist das Thema, das Scott hier angeblich verfehlt hat? Robin Hood im Kino Teil 100? Er wollte keinen typischen Hood-Film drehen und er hat keinen typischen Hood-Film gedreht. Ich sehe da absolut keine "Themaverfehlung". Diese Herangehensweise war im Vorfeld klar, wer das unsinnig findet, sollte sich den Film nicht ansehen.
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56Würde man die Namen ,,Robin", ,,Marion" und ,,Loxley" ändern, die letztlich unwichtigen Auftritte der typischen Robin Hood Figuren (Bruder Tuck, Sheriff von Nottingham) streichen, kein Mensch käme auf die Idee, dieser Film hätte irgendetwas mit Robin Hood zu tun.
Das war ja gerade die Absicht. Oder hast du im Ernst den gefühlt 1000sten Stockkampf Robin vs. Little John erwartet bzw. erhofft?
Zitat von: Fastmachine am 18 Mai 2010, 00:23:56Die Einbindung Robin Hoods in die allgemeine englische Geschichte (oder der eher bizarren Version, die uns hier Scott aus unbekannten Gründen aufschwatzen will) ist mitnichten eine besondere Leistung des Films, das hat schon "Ivanhoe" vor einem halben Jahrhundert geleistet. Natürlich war das ein romantischer Ritterfilm, der aber um Längen poetischer, stimmiger und in seiner Weise als historisches Gleichnis tragfähiger war, als dieses pseudoauthentische Brimborium. "Authentizität" hat nämlich nix damit zu tun, dass es matscht und blutet oder die Jahreszahlen und Ritterrüstungen korrekt sind, sondern - ach was solls.
Ich schätze Ivanhoe auch sehr und finde ihn ebenfalls besser als Robin Hood 2010. "Authentischer" wie Robin Hood ist er allerdings bestimmt nicht. Man denke beispielsweise nur an die ewig gleiche und völlig falsche Romantisierung von Richard Löwenherz, der jedesmal als guter Onkel am Ende der Filme erscheint. Authentizität hat übrigens sehr wohl etwas mit korrekten Jahreszahlen und Ritterrüstungen zu tun, aber was solls. Natürlich gehört da noch wesentlich mehr dazu. Man muss den Zeitgeist der dargetellten Zeit treffen (was übrigens enorm schwierig ist) und ein Gespür für geschichtliche Zusammenhänge und Strukturen besitzen/vermitteln. Ereignisse vorzuverlegen (Magna Carta) odergar zu erfinden (französische Invasion 1199) ist definitiv nicht historisch korrekt. Scott hat aber auch keinen korrekten Historienfilm angestrebt, sondern Robin Hood lediglich einen authentischeren Antrich verpasst. Das ist natürlich, will man besonders kritisch sein, etwas halbherzig.
Tja, dann hoffe ich, dass ich hiermit die Diskussion wieder versachliche. :icon_lol:
@Crumb: Wie konnte ich das vergessen! :wallbash: Danke für die Erinnerung, alle Fragen beantwortet. Bin jetzt ein metaphysisch glücklicherer Mensch. :icon_mrgreen:
@vodkamartini: Meine Einschätzung konnte nur einige Stichpunkte in den Raum werfen, die meine Meinung anscheinend doch verkürzend rübergebracht haben. Deine Einwände kann ich glaube ich teilweise entkräften, da sie mein Anliegen missverstehen. Zu anderen Punkten haben wir aber in der Tat wohl unterschiedliche Auffassungen. Hier kann ich nur versuchen, argumentativ deutlicher zu werden.
Ist leider eine ziemliche Abhandlung geworden, die recht weit ausholt. Nur als Warnung, falls jemand auf solche Ausführungen keine Lust hat. Ich habe mich gefragt, ob es wirklich ergiebig ist, das Thema soweit auszuführen, wollte mich dann aber nicht drücken.
Grundlegend herrscht hier ja – soweit ich sehe – Übereinstimmung im Thread, dass Robin Hood eine Legende (und keine historische Tatsache) ist, die in unzähligen Varianten über Jahrhunderte entstanden ist und vielfach verfilmt wurde. Jedes Jahrhundert, jeder Autor hatte unterschiedliche Interessen an diesem literarischen Stoff, meist spiegelte sich die eigene Gegenwart in den einzelnen Motiven des Stoffs.
Die mit weitem Abstand wirkungsvollste und folgenreichste Bearbeitung des Stoffs stammt unbestritten von Sir Walter Scott. Es ist vielleicht heute nicht mehr allgemein bekannt, wie ungeheuer populär und europaweit einflussreich Sir Walter Scotts historische Romane gewesen sind. Um mal einen Vergleich zu wagen: Ungefähr so, wie Tolkiens ,,Herr der Ringe" das Fantasygenre beeinflusst hat.
Scotts Roman ,,Ivanhoe" erschien 1820 und hat das Bild von Robin Hood lange maßgeblich geprägt und selbst noch heute, ja auch in Ridley Scotts Film, hinterlässt er überdeutliche Spuren. Auch wenn der Film sich an diesem Bild abarbeitet und Elemente aus anderen Strängen der Überlieferung der Robin Hood Legende einbaut: Die ganze Einbindung in die Richard Löwenherz/Prinz John Geschichte hat eben nichts mit den ursprünglichen Legenden zu tun, geschweige denn mit irgend einer Art von historischer Wirklichkeit, sondern ist eine literarische Geschichtsfiktion des 19. Jhs.
Die Authentizität literarischer Fiktionen kann meiner Meinung nach eben nicht mit historischer Authentizität gleichgesetzt und nur unter bestimmten Umständen durch sie beglaubigt werden. Übrigens galten damals auch Sir Walter Scotts Romane als sehr authentisch, da sie das Zeitkolorit stimmiger einfingen, als die das Mittelalter verklärenden Romanzen des 18. Jh. In den vergangen 190 Jahren haben sich die Darstellungskonventionen und Sehgewohnheiten weiter verschoben – aber ob sie deswegen dem Mittelalter, das uns an und für sich sehr fremd ist, von dem wir uns noch mal zweihundert Jahre weiter entfernt haben, wirklich näher sind?
Die Tatsache, dass Ridley Scotts Mittelalter dreckiger aussieht als dasjenige im ,,Ivanhoe"-Film von 1952, mag ihm zwar aus heutiger Sicht einen äußerlichen Anschein von historischer Stimmigkeit geben, ändert aber nicht an der grundsätzlichen Ferne des Films zur historischen Wirklichkeit, die mindestens genauso groß ist wie die des ,,Ivanhoe"-Films.
Nun bin ich zwar kein Historiker wie du, aber doch sehr historisch interessiert, auch am Mittelalter. Gerade deswegen versuche ich hier aber Geschichte und Literatur (bzw. Film) stärker auseinander zu halten – auch und gerade wenn mir als Interessiertem manches als historisch ,,falsch" oder ,,richtig" auffällt.
Jedem historisch Interessierten, heute eigentlich jedem, der Wikipedia (mir sind die Grenzen und die Fragwürdigkeit dieser Infoquelle bekannt) bedienen kann, fällt sofort auf, dass der Ablauf der englischen Geschichte unter King John von Ridley Scott in seinen Daten, historischen Zusammenhängen, gesellschaftlichen Motivationen als reines Spielmaterial gebraucht wurde. Da stimmt ,,historisch" wenig bis nichts.
Und soll ich was sagen: das ist der geringste Einwand gegen den Film.
Dass seine zweite Ehefrau Isabel zum Zeitpunkt der Heirat bzw. der Thronbesteigung Johns gerade elf Jahre alt war, so dass er die Ehe zunächst gar nicht vollzogen wurde und sie also kein ,,gefährliches französisches Flittchen" war, wie sich Scott nicht entblödet uns zu suggerieren – geschenkt. Dass sie eben keine Bedrohung für England war, sondern im Gegenteil von John aus rein taktischen Gründen geheiratet wurde, um seinen Besitzungen in Frankreich zu sichern – sei's drum. Dass nicht Philipp in England landete, sondern mehrfach Richard und John in Frankreich, dass es dabei nicht um die ,,Invasion" eines Landes durch ein anderes ging – ach je, ach je – wen juckt's?
All das gehört zur ,,dichterischen Freiheit".
Wesentlich stärker hängt Ridley Scott eben doch (wider Willen?) von seinem Namensvetter Sir Walter Scott ab. Allein die zentrale Annahme, dass Robin Hood ein englischer Patriot gewesen sei, verdankt sich ausschließlich dem ,,Ivanhoe"-Roman. Wie auch der angebliche Gegensatz oder Konflikt zwischen ,,Angelsachsen" und ,,Normannen" in dieser Form dem Geschichtsbild des 19. Jhs. entstammt.
Der ganze Staatsbegriff, der dem Film zugrunde liegt ist völlig neuzeitlich und hat mit ,,Authentizität" gegenüber dem späten 12. Jahrhundert absolut nichts am Hut. ,,England" gegen ,,Frankreich" als nationaler Gegensatz, zu dessen Austragung ,,das Volk" mobilisiert wird, das dann jenseits aller gesellschaftlichen Konflikte zusammen steht und ,,gemeinsam" gegen den äußeren Feind handelt – so etwas gab es historisch schlicht und einfach zu jener Zeit nicht. Punkt. Beim ,,Ivanhoe"-Roman spielen sicher die Erfahrungen der napoleonischen Kriege eine Rolle, bei Ridley Scott die Erfahrungen des 20. Jhs. – siehe die D-Day Anspielungen.
Dass Ridley Scott auch noch abgelebte nationale Klischees und Ressentiments meint mobilisieren zu müssen, scheint mir für eine ,,Neukonzeption" des frühen 21. Jahrhunderts auch eher ein armseliger Kunstgriff-Krückstock, um sein Publikum bei der Stange zu halten. Hier fällt es zudem noch herzlich unwitzig und stumpf aus (verglichen auch mit dem oben herbeizitierten Al Bundy).
Einige Punkte hast du ja selbst aufgeführt, z.B. die Magna Carta, die nichts, rein gar nichts mit Demokratie oder Grundrechten des Volkes im heutigen Sinne zu tun hat, sondern einzig und allein die Rechte des Adels gegenüber dem König fixiert.
Ridley Scott behandelt das Thema, als ginge es um die amerikanische Verfassung. Völlig unhistorisch, aber auch das: dichterisch legitim.
Man könnte noch lange so weiter machen, nur verlagert man sich damit wirklich auf ein Neben- und Abstellgleis der Debatte. Ich bleibe dabei: Ridley Scotts ,,Robin Hood" ist nicht für fünf Pfennige authentischer als ,,Ivanhoe" – wenn auch sicher in anderer Form.
So, ich glaube jetzt war ich ausführlich genug zu diesem Thema und kann zum Film selbst kommen. Warum Ridley Scott die Legende von Robin Hood konzeptionell verfehlt und damit den Film halbwegs zum Scheitern verurteilt. Darum geht es doch im Wesentlichen: Wie und warum man einen literarisch-historischen Stoff seiner Gegenwart entsprechend künstlerisch deutet. Scott versteht seinen historischen Stoff künstlerisch nicht und hat dementsprechend auch seiner Gegenwart herzlich wenig zu sagen.
Dazu aber nicht mehr in diesem Posting, sondern später. Ich bitte um Verständnis. Ich hoffe aber, meine Position sachlich mit Argumenten dargelegt zu haben.
Alle, die bis hierhin interessiert gelesen haben: Danke für die Geduld. :icon_smile:
Alle, die sich unfreiwillig bis hierhin durchquälen ,,mussten": ich entschuldige mich für die Strapazen. Holt euch ein Bier aus dem Kühlschrank :algo:
Glanzvolle (und viel zu aufwendige ;)) Parade, Chapeau!
Unabhängig vom bisher gesagten mal mein Eindruck vom Film:
Die Geschichte des desillusionierten Kreuzfahrers, der nach Hause kehrt und schon fast in Forrest-Gump-Manier zu Haus und Hof kommt, ist erstaunlich eigenständig und nur wenig von Hollywoodklischees und -standards beeinflusst. Grade der Anfang ist aber doch zu lückenhaft, was der unvermeidliche DC aber (hoffentlich) aushebeln wird. Dauerhaftes Schlachtengetümmel wurde zugunsten einer Vielzahl von interessanten Charakteren vermieden. Leider kommen auch die meistens zu kurz, was der DC ausbügeln muss.
Doch dann kommt das große ABER: Mangelnde Authenzität ist mir eigentlich völlig wumpe, aber wie hier moderne Begrifflichkeiten und Weltanschauungen in die Runde geworfen werden ist einfach lächerlich. Zumal der Film das überhaupt nicht braucht, da die gesamte Situation eigentlich auch so ausreichend Motivation für die Charaktere bietet, ohne dass man noch einen ideologischen Überbau konstruiert. Auch das wäre noch zu verkraften, wenn die Inszenierung stellenweise nicht so furchtbar modern und platt wäre: Das vollkommen lächerliche "Augen-schließen-bei-grade-Verstorbenen" ist nur der Anfang. Die schlichtweg sinnbefreiten Sidekicks sind mal wieder Zielgruppenorientierung in Reinform und das Finale mit kämpfenden Kindern angeführt von einer Frau ist einfach so vollkommen unnötig und zum Haare raufen, dass es die eigentlich ganz nette Story komplett überschattet. Hinzu kommen die absolut unspektakulären und ideenlosen Kämpfe, die nicht nur dank des Wackelschnitts einfach vollkommen langweilig sind. Was diese James-Ryan-Anleihe soll verstehe ich auch nicht. Da wurde von Kamereinstellung bis hin zur Szenenfolge einfach alles übernommen. Warum?
Der DC muss nicht nur spannendere Kämpfe, mehr Hintergrund zu den Figuren und die Beseitigung von den zahlreichen Schnitt- und Logiklücken bieten, sondern er muss den Film auch von vielen Unzulänglichkeiten befreien, damit aus der 5/10 wenigstens eine 6/10 (im besten Fall 7) wird. Denn Potential zu einem guten Fillm ist in jedem Fall vorhanden - neben dem ganzen Müll.
@Fastmachine
Ich sehe, du kennst dich sehr gut mit dem Mittelalter und der Hood-Legende aus.
So weit auseinander sind wir übrigens nicht. Ich stimme dir in folgendem zu:
1. Sowohl bei Ivanhoe wie auch bei Robin Hood 2010 hapert es ordentlich mit der historischen Authentizität (die falsche Einordnung und Auslegung der Magna Carta habe ich ebenso bereits erwähnt, wie die erfundene Landung der Franzosen 1199). Zumindest wurden diesmal Tod und Charakter von Richard Löwenherz nicht so falsch dargestellt wie in den bisherigen Hood-Filmen und eben auch in Ivanhoe.
2. Natürlich ist Robin Hood eine Legende, die verschiedene Ausformungen erfahren hat.
3. Wenn Scott politisch wird, dann wird es neuzeitlich. Das war schon in Gladiator so (als er Marc Aurel shon fast zum Demokraten machte) und ist auch in Robin Hood wieder so. Habe ich in meiner Bespechung zum Film übrigens erwähnt. Bände in diesem Zusammenhng spricht Robin Hoods Rede vor König John und den Baronen.
4. König John wird Film-traditionell als intriganter Bad Guy dargestellt. Historisch ist das nicht haltbar.
5. Scott verpasst dem Film einen historischen Anstrich, was man keinesfalls mit historischer Authentizität verwechseln darf. Gladiator ist in dieser Hinsicht noch erheblich weiter gegangen (sprich unhistorischer).
Ich kenne einige Mittelalterhistoriker, die Look und Ton des Mittelalters in Königreich der Himmel für wesentlich gelungener halten, als es beispielsweise die Abenteuerklassiker Ivanhoe, Die Ritter der Tafelrunde oder Liebe, Tod und Teufel taten. Robin Hood behandelt eine sehr ähnliche Phase des Mittelalters und ist auch in der Darstellung sehr ähnlich. Und dabei geht es nicht nur um Dreck.
Was die Legende betrifft, bewegt sich der Film am Ende wieder in vertrauten Bahnen (Sherwood Forest; Geächteter; Little John, Will Scarlett als harter Kern von Hoods Bande). Inwieweit Scott seinen historischen Stoff versteht oder nicht, ist interpretativ und eine eigene Diskussion wert, würde hier aber zu sehr ausufern. Wobei mir bei dem Einwand nicht klar ist, ob du das Mittelalter an sich oder den Motivkomplex der Hood-Legende meinst (die ja unhistorisch ist).
Die D-Day Anspielungen halte ich übrigens für sehr unpassend, zumal Scott hier die Konstellation umdreht.
Deine Argumentation ist jedenfalls bedeutend klarer geworden, wenn ich dir auch nach wie vor nicht in allen Punkten folgen kann.
Mir hat der Film als reines Unterhaltungswerk sehr gut gefallen. Ich erwarte bei Scott keine historische Authentizität, ich erwarte einen unterhaltsamen Kinoabend mit Action, Spaß und Spannung. Und das habe ich gestern geliefert bekommen. Ein paar Sachen haben auch mich gestört, vor allem die hektisch geschnittenen Kampfszenen, von denen ich immer noch der Meinung bin, dass sie nicht nötig sind und nur zum Verlust des Überblicks beitragen. Aber es gab durchaus Filme, in denen dieser Stil noch mehr im Vordergrund stand und den Film unerträglich gemacht haben.
Bei Scotts Film empfand ich dies noch im Rahmen des Erträglichen. Cate Blanchett mit der Kinderarmee fand ich auch sehr albern, die Franzosen sind natürlich nicht alles Halunken, aber in einem Hollywood- Streifen braucht man nunmal die Bad Guys, die man zu hassen lernt, damit der Held diese auf möglichst lakonischste und für den Zuschauer befriedigenste Weise meuchelt.
Der Film ist eine Interpretation einer unhistorischen Legende und daher konnte Scott von mir aus so sehr die Tatsachen verdrehen, wie er nur wollte. Es ist Legende und daher sind diese Freiheiten legitim. Es wird eine Variante einer Geschichte erzählt mit den einfachsten Komponenten eines Films: Gut gegen Böse, Liebe und Ehre.
Ich verstehe nicht, warum so viel kritisiert wird. Wenn ich etwas historisches erfahren will, gehe ich in die Bibliothek und setze mich mit der Materie auseinander.
Die meisten Teilnehmer dieser Diskussion verwechseln Akkuratesse mit Authentizität. Im Zusammenhang mit Historienfilmen bedeutet ersteres, dass sich der Regisseur bei der Darstellung eines historischen Ereignisses weitestgehend präzise und genau an die durch den Forschungsstand abgesicherten Fakten hält. Authentizität ist m.E. jedoch eine Empfindung seitens des Zuschauers, der/die glaubt es mit einem akkuraten Film zu tun zu haben. In den meisten Fällen beruht dieses Gefühl von Authentizität (oder Plausibilität) jedoch darauf, dass handwerklich versierte Filmemacher geschickt die Konventionen eines bestimmten Genres zitieren und reproduzieren - und damit die Erwartungen des Zielpublikums an Historienfilme erfüllen.
Merkt man die Schnitte?
Hat schon jemand etwas von Directors Cut usw. gehört?
Es muss ja net übermäßig brutal sein, aber bei Filmen in diesem Zeitalter ging es halt rau zu und so sollten sie auch umgesetzt werden.
Die FSK12 Kinofassungen zu King Arthur und Königreich der Himmel hätte man sich auch sparen können, da waren die Langfassungen deutlich besser.
Dann spare ich mir den Kinobesuch.
Zitat von: Steff am 19 Mai 2010, 23:20:56Hat schon jemand etwas von Directors Cut usw. gehört?
ZitatSo, you're going to be putting out an extended edition?
Scott: Yes. It's exactly the same film, except interspersed with areas and little scenelets and scenes.
Crowe: Just little grace notes, in terms of the characters and how they're connected to the form and so forth.
http://www.chud.com/articles/articles/23692/1/INTERVIEW-RIDLEY-SCOTT-amp-RUSSELL-CROWE-ROBIN-HOOD/Page1.html (http://www.chud.com/articles/articles/23692/1/INTERVIEW-RIDLEY-SCOTT-amp-RUSSELL-CROWE-ROBIN-HOOD/Page1.html)
Eigentlich total belangloser übelst konsturierter Film jedoch mit vielen unfreiwillig (?) komischen Szenen angereichert. Teilweise kam mir der Film vor wie aus allen "Schwertfilmen" der letzten 20 Jahren zusammengeklaut. Meine Lieblingszenen: Robin Hood taucht mit einem Schrei aus dem Wasser auf, nachdem ihn 2 Schiffe zerquetscht haben und das Auftauchen des schwarzen Ritters mit den Miniaturkämpfern. Die Kampfszenen im Dorf könnten unübersichtlicher nicht sein, die Wackelkamera hat ihr übriges. Insgesamt ein komplett wirres Werk ohne wirklichen roten Faden, mir kommt es echt vor als ob Scott da im Drogenrausch irgendwelche Szenen 150 Minuten lang aneinandergereiht hat. Die komischen Waldkinder! - WTF? Trotz vieler Zeitlupenszenen gab es nur eine Explosion, dafür aber eine total sinnfreie Überflugszene.
Mein Fazit:
* Scheiß Franzosen (oder um es mit den Worten Al Bundys zu sagen "Es ist falsch Franzose zu sein" - bin mir fast sicher, dass der Satz hier schon gefallen ist, ist ja eine Steilvorlage) EDIT: Von Crumb verwertet. :respekt:
* Frauen sollten nicht in den Krieg ziehen
* Der korrekte Titel wäre "Robin Begins" gewesen - Wann kommt nun der Film zum Prequel?
3 von 10, oder whatever. Ich guck demnächst wieder mal Alien und Blade Runner an. Kingdom of Heaven, ja selbst Gladiator sticht den Film aus wie nix.
Nachtrag: Um auch was positives zu sagen: Anfangs hat es mich gefreut, dass alles schön dreckig war: Die Kamotten, die Zähne, die Welt. So, das war's auch schon.
Positiv hervorheben möchte ich noch den schönen folkigen Score. In allen anderen Punkten muß ich meinen Vorpostern zustimmen, da lieber ein weiteres Mal Kingdom of Heaven oder Gladiator, als dieses enttäuschende "Robin Begins" :icon_neutral:
Zitat von: Urfaust am 19 Mai 2010, 22:00:07
Die meisten Teilnehmer dieser Diskussion verwechseln Akkuratesse mit Authentizität. Im Zusammenhang mit Historienfilmen bedeutet ersteres, dass sich der Regisseur bei der Darstellung eines historischen Ereignisses weitestgehend präzise und genau an die durch den Forschungsstand abgesicherten Fakten hält. Authentizität ist m.E. jedoch eine Empfindung seitens des Zuschauers, der/die glaubt es mit einem akkuraten Film zu tun zu haben. In den meisten Fällen beruht dieses Gefühl von Authentizität (oder Plausibilität) jedoch darauf, dass handwerklich versierte Filmemacher geschickt die Konventionen eines bestimmten Genres zitieren und reproduzieren - und damit die Erwartungen des Zielpublikums an Historienfilme erfüllen.
Finde ich sehr interessant, da mir Akkuratesse noch nie im Zusammenhang mit Historienfilmen unter gekommen ist. Gibt es darüber lesenswerte Literatur, bzw. woher stammt deine Definition?
Zitat von: psYchO dAd am 21 Mai 2010, 10:40:21
3 von 10, oder whatever.
Wow. Was gibst du dann Filmen, die tatsächlich schlecht sind? Geht deine Skala dann in den Minusbereich?
Ich fand den Film klasse. Historische Genauigkeit? Kann ich nicht beurteilen, ist aber sicher nicht gegeben. Hat mich auch nicht im Mindesten gestört. Mir ist bei solchen Filmen vor allem wichtig, dass das Flair stimmt. Und das war definitiv der Fall. Sollen sich doch andere über falsch sitzende Gürtelschnallen aufregen. Ich habe ein England im Jahre 1199 gesehen, von dem ich durchaus glaube, dass es im Großen und Ganzen so ausgesehen haben könnte. Was den Rest angeht, so ist das halt ein Unterhaltungsfilm und keine trockene Dokumentation. Es geht um die Legende von Robin Hood und man kann ja getrost davon ausgehen, dass diese sich schon im Original nicht zwingend an die Realität hält. Da wurde ja im Laufe der Zeit immer mehr dazu gedichtet, bis aus einem fiesen Räuber und Mörder plötzlich ein Strahlemann geworden war.
Damit ein Robin Hood geboren werden kann, muss man eben eine dazu passende Geschichte erfinden. Und das macht der Film meiner Meinung nach mehr als anständig und durchweg nachvollziehbar. Natürlich müssen dafür Feindbilder aufgebaut werden, die sich nicht zwingend an überlieferte Tatsachen halten. Aber deswegen ist das eine auch ein Fakt und das andere eine Legende. Robin Hood wird NIEMALS als Tatsachenbericht verfilmt werden können. Denn dann wäre die Figur als solches sehr wahrscheinlich vorn und hinten nicht haltbar. Also packt doch bitte den Brockhaus wieder ein und konzentriert euch auf den Film als solches. :icon_mrgreen:
Ich persönlich konnte für zweieinhalb Stunden gut in die gezeigte Welt eintauchen. Ob's den Streifen jetzt dringend gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Er kann jedenfalls Braveheart, Königreich der Himmel und Gladiator nix neues hinzufügen. Gut gemacht war er allemal. Sicher gibt es da den einen oder anderen Aspekt, den man noch mal hätte überdenken sollen, aber welcher Film ist schon perfekt? Ich persönlich fand die Nummer mit dem ach so noblen Vater ein wenig Banane. Aber das ist eben Hollywood. Über zu hektische Kampfszenen kann ich mich nicht wirklich beschweren. Mir hat er unterm wesentlich Strich besser gefallen als Iron Man 2. Und deswegen gebe ich auch 8/10.
Zitat von: Glod am 25 Mai 2010, 16:29:18
Wow. Was gibst du dann Filmen, die tatsächlich schlecht sind? Geht deine Skala dann in den Minusbereich?
Hast du den Rest des Postings auch gelesen? Ich konnte dem Film kaum was gutes abgewinnen, also war er für mich tatsächlich schlecht. :soeinfachistdas:
Richtig schlechte und noch ärgerliche Filme wie Transformers bekommen natürlich auch 1-2 Punkte.
Den Rest klären wir dann in meinem Autorenthread...
Zitat von: Deer Hunter am 25 Mai 2010, 15:07:55
Zitat von: Urfaust am 19 Mai 2010, 22:00:07
Die meisten Teilnehmer dieser Diskussion verwechseln Akkuratesse mit Authentizität. Im Zusammenhang mit Historienfilmen bedeutet ersteres, dass sich der Regisseur bei der Darstellung eines historischen Ereignisses weitestgehend präzise und genau an die durch den Forschungsstand abgesicherten Fakten hält. Authentizität ist m.E. jedoch eine Empfindung seitens des Zuschauers, der/die glaubt es mit einem akkuraten Film zu tun zu haben. In den meisten Fällen beruht dieses Gefühl von Authentizität (oder Plausibilität) jedoch darauf, dass handwerklich versierte Filmemacher geschickt die Konventionen eines bestimmten Genres zitieren und reproduzieren - und damit die Erwartungen des Zielpublikums an Historienfilme erfüllen.
Finde ich sehr interessant, da mir Akkuratesse noch nie im Zusammenhang mit Historienfilmen unter gekommen ist. Gibt es darüber lesenswerte Literatur, bzw. woher stammt deine Definition?
Zu dem Thema wurde in letzter Zeit eine Menge Literatur veröffentlicht, sehr zu empfehlen ist bspw.
dieses Werk (http://www.amazon.de/History-Film-Concepts-Theories-Practice/dp/0582505844/ref=sr_1_9?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1274804857&sr=8-9) :respekt:
Zitat von: psYchO dAd am 25 Mai 2010, 17:37:09
Hast du den Rest des Postings auch gelesen? Ich konnte dem Film kaum was gutes abgewinnen, also war er für mich tatsächlich schlecht. :soeinfachistdas:
Ich habe den Rest gelesen. Mir ging es nur darum, dass 3/10 in keinerlei Verhältnis zur Realität stehen, denn der Film ist nicht schlecht. Nicht mal auf subjektiver Ebene kann er so schlecht sein, es sei denn bei dir ist 0/10 Durchschnitt und du gibst dann dem durchschnittlichen Schnaas-Heuler -7/10
Zitat von: Glod am 26 Mai 2010, 14:37:19
[...] in keinerlei Verhältnis zur Realität stehen, denn der Film ist nicht schlecht.
Gut dass Bewertungen nicht subjektiv sind und du die Realität bestimmst/kontrollierst. Thema ist erledig, Danke!
Ganz und gar nicht schön, was man uns da zumutet.
Aber wer es dramatischer und blutiger braucht, für den gibt es "Braveheart",
fantasievoller und unterhaltsamer sind die jeweiligen Director's Cuts von "Troja" und "King Arthur",
wer unbedingt Scotts Stil benötigt, wird bei "Gladiator" und "Königreich der Himmel" besser bedient,
und trashiger und verfälschend-spaßiger ist "Die letzte Legion" allemal.
Gibt also wirklich keinen Grund, sich "Robin Hood" anzuschauen.
Also ich war von "Robin Hood" ebenfalls etwas enttäuscht. Habe zwar meine Ansprüche schon niedrig gehalten, zufrieden war ich dennoch nicht. Irgendwie "plätschert" der Film nur so vor sich hin ohne dabei richtig interessant zu werden. OK, hier und da gab es ein paar gute Schlachtszenen, aber wirklich vom Hocker gehauen haben diese auch nicht. Auch die Spannung hielt sich in Grenzen. Ich denke, 30 Minuten weniger Spielzeit hätten dem Film nicht geschadet. Russel Crowe war zwar ganz gut, aber auch unterfordert.
Der Vergleich ist zwar nicht ganz angebracht, trotzdem würde ich mal sagen, dass "Robin Hood-König der Diebe" der beste Robin Hood-Film bleibt. Ist einfach unterhaltsamer als der Neue und hat einen größeren Wiedersehens-Wert.
Fazit: Kann man sich mal angucken, für Ridley Scott aber auf jeden Fall enttäuschend.
6/10
Mit niedrigen Erwartungen reingegangen und trotzdem nicht zufrieden. Nach sehr holprigem, kaum etwas zur Geschichte beitragendem Beginn (Hauptsache es wird gekämpft) leider kaum Besserung. Charaktere langweilig, gekonnter Spannungsbogen sieht ebenfalls anders aus und wirklich vom Hocker gerissen haben auch die wenigen Schlachtszenen nicht mal annährend. Selbst die sonst geschätzte Scott-Optik nervte diesmal mit ihren penetrant finsterenSzenen. Offenbar ist im mittelalterlichen England stehs Nacht, auch um 12 Uhr mittags :doof: Auf Blu Ray und auf kontraststarken TVs mag das ja demnächst nicht so schlimm aussehen, aber bei den weit verbreiteten 0815 Kinoprojektoren sieht diese Parade dunkler Szenen schlicht scheisse aus.
Anlässlich der DVD/BD-Premiere erlaube ich mir mal, den Thread hochzukramen.
Habe jetzt den "Directors Cut" besichtigt; bin aber fast sicher, dass es irgendwann noch mal einen "Ultimate Cut" oder so was geben wird, dann vermutlich auch mit mehr (digitaler) Gewalt - die Schere in Ridleys Kopf ist immer noch deutlich erkennbar. Da ich die Kinofassung nicht kenne und auch wenig Lust habe, mir den gleich noch mal anzusehen, fehlt mir der Vergleich; aber sonderlich "rund" schien mir der trotz immerhin 16 Minuten mehr immer noch nicht, kein Vergleich zu KoH im D.C, der ja dramatisch besser war. Nach gutem Beginn zerfasert der Film gerade im Mittelteil eigentlich völlig (die politische Geschichte, Robins Identität / Herkunft, die Magna Charta, die überflüssige Kinderbande). In Tateinheit mit dem reichlichen Filmklau (neben den hier schon erwähnten Zitaten etwa aus James Ryan erinnert mich auch die Filmmusik bzw. deren Einsatz mächtig an "Der letzte Mohikaner") war das für mich schon eine leichte Enttäuschung (5-6/10).
Tja, und dann natürlich das Ende. Nach Kassenlage (300 Mio weltweit eingespielt bei 200 Mio Budget) wird das wohl keine Fortsetzung geben; bleibt also eine viel zu lang geratene Vorgeschichte ohne Abschluss. Rückblickend wäre es da wohl besser gewesen, für (annähernd) das gleiche Geld gleich zwei Teile zu maximal 120 Minuten zu drehen und die nacheinander ins Kino zu bringen, einmal einen gestrafften "Robin Begins" und dann die eigentliche Legende. So müssen wir jetzt wohl damit leben, dass der schmierige John seine Strafe in der Version nie bekommen wird.....
Da mir der Trailer nicht sonderlich gefallen hat und die Resonanz durchwachsen war, habe ich mir den Film im Kino gespart und dafür jetzt den Director's Cut gesichtet (der eigentlich gar keiner ist, denn der Begriff hatte ursprünglich mal eine ganz andere Bedeutung, aber egal).
Die historische Authentizität zu rügen halte ich für wenig zielführend. Das ist nicht der Job eines Spielfilm-Regisseurs oder -Drehbuchautors bzw. muß es nicht zwangsläufig sein (und Scott hat sich schon bei "Gladiator" Freiheiten erlaubt). Es geht darum, einen eigenen Zugang zu einer Geschichte zu finden, ihr neue Facetten abzugewinnen und sie interessant zu machen. Daher hat mich der Film wider Erwarten sehr positiv überrascht. Die Kameraarbeit inkl. einiger Landschaftsaufnahmen fand ich klasse. Zudem hielten sich die "Wackelkamera" und der Hollywood-typische Bombast sehr in Grenzen. Merkt man auch daran, wie viele Rezensenten sich über die wenigen Schlachten und den zu kurzen Showdown beschwert haben.
Natürlich gibt es auch einige Kritikpunkte wie die Austern-schlürfenden, intriganten Franzosen, die eindimensionale Charakterisierung einiger historischer Figuren (auch den o.g. Gründen geschuldet), die 'D-Day'-Boote, einige inhaltliche Sprünge (ich habe mich beispielsweise gefragt, wie William Hurt es geschafft hat, plötzlich Mark Strongs Armee zu überholen) oder Russell Crowes klischeehafter Zeitlupenhüpfer aus dem Wasser im Showdown.
Dafür punktet das Werk wieder an anderer Stelle, zum Beispiel durch die sparsam dosierten, humorvollen Zwischentöne, die Charakterisierung Marians (weder ängstliches Heimchen noch 'Red Sonja' - eine wunderbare Neuinterpretation von Blanchett) oder die Kinder, die im Wald leben und ziemlich an James M. Barries 'verlorene Jungs' erinnern. Die Besetzung ist durchweg gelungen, nur Mark Strong kann ich als Bösewicht langsam nicht mehr sehen (muß nach "Sherlock Holmes", "Kick-Ass" u.a. jetzt schon die vierte oder fünfte Großproduktion in ca. zwei Jahren gewesen sein).
Last but not least finde ich es recht erschreckend, daß ein digital dezent aufgepeppter (Pfeile, Wetter usw.) Kostümfilm heutzutage mit angeblich 200 Millionen Dollar zu Buche schlägt.
Fazit: Nichts hätte mich mehr gelangweilt als ein weiterer "Robin Hood"-Film, in dem der Titelheld durch die Wälder von Sherwood Forest streift. Daher locker 7 / 10.
Ich muss mich ebenfalls wundern, wie die 200 Mill. $ zusammen gekommen sind. Kosten Schlamm und Dreck neuerdings 5.000 $ pro Tonne, oder hat Frankreich die Produktion schon im Vorfeld wegen übler Nachrede auf Schmerzensgeld verklagt?
Ansonsten kann ich mich eher den kritischen Stimmen anschließen. Ziemlich belanglose Handlung, unbeeindruckende Kampfszenen, und die Hauptfiguren wirken etwas zu alt für ein "Prequel". Magna Carta: Naja, die Engländer sind auf die demokratischen Elemente recht stolz; sollen sie doch.
Insgesamt ist mir der Film etwas zu düster und etwas zu lahm; anscheinend eine Art Pseudorealismus für eine halb-erfundene Figur. Die Invasions-Szene am Schluss kann man unter "überflüssig" verbuchen.
Robin Hood stinkt, dass hab ich hier mitgenommen. :rofl: Die Darsteller sind schon fast zu dreckig, dass man sich vor ihnen leicht ekelt. Russell Crowe ist alles, aber kein Robin Hood. Es war für mich allgemein schwierig überhaupt hier rein zu finden. Die Besetzung ist jedenfalls durchweg langweilig. Die Schauplätze sind ok, im Vergleich zu Black Death, den ich zuvor gesehen habe, fällt aber schon deutlich auf, dass es hier nicht so atmosphärisch zugeht. Auch die Robin Hood Vorgänger hatten mehr Atmosphäre zu bieten. Ich mag es auch mehr, wenn ich über den Ablauf Lachen könnte, dies war hier gewollt (aber nicht so richtig offenbart), wie der Bienen züchtende Bruder Tuck. Bis auf ein paar wenige Schmunzler hat mich der Film noch anhand der ordentlichen Kampfszenen unterhalten, wenn gleich im letzten Drittel mir das auch schon wieder zuviel war und ich es nur so hingenommen habe, statt mitzufiebern.
Ganz schlecht ist der Film nicht, aber insgesamt auch nicht mehr als bedeutungsloses Mittelmaß.
5/10
Ich fand das prequel zu nem Robin Hood Movie nicht sonderlich prickelnd! mehr sag ich net dazu!
Ich will ja mal die Lanze für Ridley brechen, ich fand den Film durchaus ansprechend und die Variante der Robin Hood Erzählung durchaus auf seine Art und Weise einzigartig.
Die Schauspieler sind eigentlich durch die Bank wirklich gut, gerade Mark Strong weiß durchaus zu begeistern.
Ist ja durchaus schon einige Male in meiner Sammlung, diesen Film mag ich allerdings ohne Zweifel mit am Liebsten.
So, und jetzt zerfleischt mich. :icon_mrgreen:
Gruß,
J.K.
Fand Kevin Durand auch ganz lustig in seiner Rolle, die Kampfszenen von ihm jedoch weit hinter den eigentlichen Möglichkeiten zurückgeblieben. :icon_confused:
Zitat von: psYchO dAd am 21 Mai 2010, 10:40:21
Eigentlich total belangloser übelst konsturierter Film jedoch mit vielen unfreiwillig (?) komischen Szenen angereichert. Teilweise kam mir der Film vor wie aus allen "Schwertfilmen" der letzten 20 Jahren zusammengeklaut. Meine Lieblingszenen: Robin Hood taucht mit einem Schrei aus dem Wasser auf, nachdem ihn 2 Schiffe zerquetscht haben und das Auftauchen des schwarzen Ritters mit den Miniaturkämpfern. Die Kampfszenen im Dorf könnten unübersichtlicher nicht sein, die Wackelkamera hat ihr übriges. Insgesamt ein komplett wirres Werk ohne wirklichen roten Faden, mir kommt es echt vor als ob Scott da im Drogenrausch irgendwelche Szenen 150 Minuten lang aneinandergereiht hat. Die komischen Waldkinder! - WTF? Trotz vieler Zeitlupenszenen gab es nur eine Explosion, dafür aber eine total sinnfreie Überflugszene.
Mein Fazit:
* Scheiß Franzosen (oder um es mit den Worten Al Bundys zu sagen "Es ist falsch Franzose zu sein" - bin mir fast sicher, dass der Satz hier schon gefallen ist, ist ja eine Steilvorlage) EDIT: Von Crumb verwertet. :respekt:
* Frauen sollten nicht in den Krieg ziehen
* Der korrekte Titel wäre "Robin Begins" gewesen - Wann kommt nun der Film zum Prequel?
3 von 10, oder whatever. Ich guck demnächst wieder mal Alien und Blade Runner an. Kingdom of Heaven, ja selbst Gladiator sticht den Film aus wie nix.
Nachtrag: Um auch was positives zu sagen: Anfangs hat es mich gefreut, dass alles schön dreckig war: Die Kamotten, die Zähne, die Welt. So, das war's auch schon.
Deinem Beitrag könnte ich problemlos zustimmen (anderen hier aber ebenso), meine mäßigen Erwartungen wurden sogar ein Stück noch unterboten. Der Film hätte gar nicht Robin Hood heißen müssen; ein beliebiger Mittelalterfilm ohne Kraft, dafür mit Langeweile und Peinlichkeiten (Kinderarmee, Blanchett, ja selbst Crowe passt nicht in die Rolle) angereichert. Enttäuschend 3/10
Oh mein Gott, was ein langweiliger Film :bawling:
Kenn ihr das, wenn ein Film einen so langweilt, dass man anfängt sich mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen?
Anfangs saß ich da und habe mich gefragt: Woher kenn ich denn diesen little John? Nach kurzer Absprache mit dem restlichen Publikum, kamen wir drauf, dass es wohl der große Idiot aus Born to be wild sein muss. (Kevin Durand) (http://images2.cinema.de/imedia/1469/1351469,2Bx_wdjMso4zS_5pktnGl34C3oWlB4PVCXqQwHd01XjRfXEvlZLprOD9Mx5Ha3GHNTcYybJh04GQPbBKSvfyoQ==.jpg (http://images2.cinema.de/imedia/1469/1351469,2Bx_wdjMso4zS_5pktnGl34C3oWlB4PVCXqQwHd01XjRfXEvlZLprOD9Mx5Ha3GHNTcYybJh04GQPbBKSvfyoQ==.jpg))
Die Frage woher mann den Darsteller von Will Scarlet kennen könnte war dann schon schwieriger. Jemand meinte es könnte der Sohn von Dr.Evil sein (Seth Green), aber dann kamen wir drauf: niemand geringeres als der stellvertretende Chefarzt des Chicagoer Emergency Rooms Dr. Archie Morris.
Der Vater aus Still Standing als Bruder Tuck war dann schon wieder leichter zu erkennen.
Max von Sydow hatte was von Ben Kenobi (http://www.aceshowbiz.com/images/still/robin_hood23.jpg (http://www.aceshowbiz.com/images/still/robin_hood23.jpg)
VERGLEICH: http://www.movieforum.com/people/actors/alecguinness/images/starwars.jpg (http://www.movieforum.com/people/actors/alecguinness/images/starwars.jpg)) und man hat irgendwie gehofft, dass er den scheinbar besessenen Ridley Scott erlösen würde (http://www.gonemovies.com/WWW/WanadooFilms/Thriller/ExorcistChris_FatherMerrin.jpg (http://www.gonemovies.com/WWW/WanadooFilms/Thriller/ExorcistChris_FatherMerrin.jpg)).
Wir fassen zusammen:Hando aus Romper Stomper (http://russell.crowe.free.fr/Images/Photos/Romper_Stomper/hando4.jpg (http://russell.crowe.free.fr/Images/Photos/Romper_Stomper/hando4.jpg))
klaut Frecherweise die Identität eines sterbenden englischen Ritters (http://images.starpulse.com/Photos/Previews/Monty-Python-Holy-Grail-02.jpg (http://images.starpulse.com/Photos/Previews/Monty-Python-Holy-Grail-02.jpg))
um dann mit Dr. Archie Morris (http://www.esmas.com/galeria/fotos/2007/11/200715160251195164025.jpg (http://www.esmas.com/galeria/fotos/2007/11/200715160251195164025.jpg)), einen Biker der seine Gang verloren hat, da er aus Versehen auf 88mp/h beschleunigt hatte (http://www.actucine.com/wp-content/uploads/2009/03/kevin-durand.jpg (http://www.actucine.com/wp-content/uploads/2009/03/kevin-durand.jpg)) und Fred Feuerstein (http://l.yimg.com/eb/ymv/us/img/hv/photo/movie_pix/universal_pictures/the_flintstones_in_viva_rock_vegas/mark_addy/flintstones.jpg (http://l.yimg.com/eb/ymv/us/img/hv/photo/movie_pix/universal_pictures/the_flintstones_in_viva_rock_vegas/mark_addy/flintstones.jpg)) durch das Land zu ziehen, um Ben Kenobi sein Schwert zurück zu bringen.
Dort angekommen kommt er dann mit
Galadriel (http://www.tuckborough.net/images/galadriel.jpg (http://www.tuckborough.net/images/galadriel.jpg))
zusammen, die irgendwie nicht wirklich ein Problem darin sieht, sich innerhalb ein paar Tagen in einen wild fremden Aussi zu verlieben. Ach ja, und ihr Mann ist tot.
Alles endet dann damit, dass die größte Kriegnation der Erde (http://maxham.com/mark/pics/gay-french-superhero-1.jpg (http://maxham.com/mark/pics/gay-french-superhero-1.jpg)) Stress macht und es zu einen epischen Battle zwischen Hando und dem Drogenbaron aus Kick Ass kommt(http://www.stimme.de/storage/pic/teleschau/kino/kino-kritik/1318526_0_201020_231251_6_024.jpg (http://www.stimme.de/storage/pic/teleschau/kino/kino-kritik/1318526_0_201020_231251_6_024.jpg)).
Das ständige Geheule, was einen als Hintergrundmusik verkauft wird, lässt verzweifelt auf einen Cameo-Auftritt von Bryan Adams warten.
Das sind 148 Minuten die man nie wieder bekommt. Der menschliche Verstand ist garnicht in der Lage so kryptische Denkmuster zu erstellen um beim ersten Blick zu verstehen, wie zynisch es gemeint ist, wenn auf der DVD-Hülle steht
"Robin Hood - Director's Cut (+ 16 min)".
Hab den Film jetzt auch gesehen, ohne mir vorher irgendwelche (wie ich jetzt feststelle meist negativen) Kommentare dazu durchzulesen.
Positiv:
Die Darstellung von König Richard gefällt mir sehr viel besser als in "König der Diebe".
Auch die Feststellung seines Bruders, das Land liege nicht seinetwegen danieder, sondern auf Grund der Kreuzüge und des Lösegelds für Richard stimmte mich anfangs positiv.
Das Zusammenspiel von Robin Hood und Marian hat mir ebenfalls gefallen, ein bißchen distanziert aber nicht unnahbar, ein wenig Humor :respekt:.
Negativ:
Zu viel Pathos (wurde hier schon erwähnt).
Nicht nur, dass die Franzosen als die Superschurken dargestellt werden, sie machen dabei auch noch eine so lächerliche Figur.
Besonders beim D-Day hatte ich eigentlich ein großartiges Finale erwartet. Statt dessen werden die Franzosen von wirklich allem getötet was da angeritten /-laufen kommt. Von bis hierhin lächerlich dargestellten Königen (John), Rittern, Bogenschützen, Frauen, Kindern mit Holzstöcken...
Natürlich wurden sie überrascht und während der Landung konnte man sich auch nicht schnell auf eine gescheite Verteidigung einstellen. Aber es hätte wirklich nur noch ein Hund mit Messer in der Schnauze gefehlt, der einem Franzosen die Kehle aufschlitzt. :wallbash:
In meinen Augen ein Durchschnittsfilm. Zum Glück war ich nicht im Kino, kann man mal gucken und das wars (5/10).
Habe ja schon gesagt, dass ich den Film auch nicht weltbewegend fand, aber wenn ich den Blödsinn lese (wobei "lesen" sehr euphemistisch ist, eher durchraten)
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 17 Oktober 2010, 14:47:53
Oh mein Gott, was ein langweiliger Film :bawling:
---Rest siehe oben, muss man nicht wiederkäuen----
frage ich mich schon, warum man dann überhaupt noch ins Kino geht. Um festzustellen, dass die Schauspieler vorher schon in anderen Rollen zu sehen waren ? EHRLICH ? Mann, was eine Neuigkeit. Und bis zur Erfindung einer Zeitreise-Filmkamera werden wir wohl oder übel damit leben müssen, dass in Historienfilmen tendenziell eher Leute aus der Gegenwart auftauchen und irgendwie versuchen, historische Charaktere darzustellen.
Wer da keinen Bock drauf hat, soll doch lieber in JackAss 5-D (jetzt mit Schmerzimplikation direkt aus dem Kinosessel) gehen.
Ich habe das eher so aufgefasst, dass Krawallbruder so gelangweilt von dem Film war, dass er sich als Nebenbeschäftigung das Erraten einzelner Schauspieler ausgesucht hat. Völlg legitim, wie ich finde.
ZitatKenn ihr das, wenn ein Film einen so langweilt, dass man anfängt sich mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen?
Gut so! Es schaudert mich, dass ich meine gesamte Aufmerksamkeit an dieses Machwerk verschwendet habe, dabei war ich mindestens genau so gelangweilt. Haarsträubende Geschichte, lustlose Darsteller, fehlbesetzter Hauptdarsteller und die Frage, was das am Ende eigentlich sein sollte? Sollte dies ein ernsthafter Versuch sein, Robin Hood für eine neue Dekade zu reanimieren, netter Versuch.
Nachdem ich "Blade Runner" und mit auch "Gladiator" wirklich gelungen finde, ist es umso enttäuschender zu sehen, dass Scott so einen Quark verzapft.
Versagen in Millionenhöhe. 3/10
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 11:30:05
Wer da keinen Bock drauf hat, soll doch lieber in JackAss 5-D (jetzt mit Schmerzimplikation direkt aus dem Kinosessel) gehen.
Das wäre wenigstens nicht langweilig. :icon_cool:
Zitat von: Mr. Blonde am 18 Oktober 2010, 13:34:09
Ich habe das eher so aufgefasst, dass Krawallbruder so gelangweilt von dem Film war, dass er sich als Nebenbeschäftigung das Erraten einzelner Schauspieler ausgesucht hat. Völlg legitim, wie ich finde.
ZitatKenn ihr das, wenn ein Film einen so langweilt, dass man anfängt sich mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen?
Gut so! Es schaudert mich, dass ich meine gesamte Aufmerksamkeit an dieses Machwerk verschwendet habe, dabei war ich mindestens genau so gelangweilt. Haarsträubende Geschichte, lustlose Darsteller, fehlbesetzter Hauptdarsteller und die Frage, was das am Ende eigentlich sein sollte? Sollte dies ein ernsthafter Versuch sein, Robin Hood für eine neue Dekade zu reanimieren, netter Versuch.
Nachdem ich "Blade Runner" und mit auch "Gladiator" wirklich gelungen finde, ist es umso enttäuschender zu sehen, dass Scott so einen Quark verzapft.
Versagen in Millionenhöhe. 3/10
Ich sah es so ähnlich. Zwar war der Film ein relativ netter Zeitvertreib an einem verregneten Sonntagnachmittag, aber mehr auch nicht.
Dachte zum Teil ich hätte gesoffen, da ich mitunter nicht verstand was die eine Szene jetzt mit der anderen zu tun hatte.
Am Ende dachte ich mir nur: "Und? War es das jetzt??"
Das einzig Positive was mir einfällt ist die nette Aufmachung der Special Edition von AMAZON.
Daher ist ne 3/10 noch eine tolle Wertung für diesen Film.
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 11:30:05
Habe ja schon gesagt, dass ich den Film auch nicht weltbewegend fand, aber wenn ich den Blödsinn lese (wobei "lesen" sehr euphemistisch ist, eher durchraten)
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 17 Oktober 2010, 14:47:53
Oh mein Gott, was ein langweiliger Film :bawling:
---Rest siehe oben, muss man nicht wiederkäuen----
Vielleicht wäre das Wiederkäuen gar nicht so verkehrt. Wenn du dir den Beitrag in Ruhe noch mal durchlesen würdest, quasi Hochwürgen, könntest du ihn vielleicht noch mal überdenken, quasi zerkleinern, und würdest zum Fazit kommen, dass er nicht ernst gemeint war...anstatt wutentbrannt drauflos zuschreiben.
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 11:30:05
frage ich mich schon, warum man dann überhaupt noch ins Kino geht.
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 17 Oktober 2010, 14:47:53
wie zynisch es gemeint ist, wenn auf der DVD-Hülle steht"Robin Hood - Director's Cut (+ 16 min)".
Kombiniere, kombiniere...
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 11:30:05
Um festzustellen, dass die Schauspieler vorher schon in anderen Rollen zu sehen waren ? EHRLICH ? Mann, was eine Neuigkeit. Und bis zur Erfindung einer Zeitreise-Filmkamera werden wir wohl oder übel damit leben müssen, dass in Historienfilmen tendenziell eher Leute aus der Gegenwart auftauchen und irgendwie versuchen, historische Charaktere darzustellen.
Mir ist schon bewusst, dass der eine oder andere Schauspieler mehr als ein oder zwei Filme im Laufe seiner Karriere dreht.
Der Beitrag sollte einfach nur ein Sinnbild der Langeweile sein sollen, die mir aufkam, als ich den Film gesehen habe. Ich hätte da genauso gut das Kuchenrezept meiner Tante Frida hinschreiben können, aber ich vermute dass wäre noch abwegiger gewesen.
Falls ich mich wohl zu undeutlich ausgedrückt haben sollte oder falls jemand es wohl doch nicht verstehen sollte, post ich mal hier eine gekürzte Version meines Beitrages:
Gekürzte Version des Beitrages von KrawallBruder (Filmriss) zum Thema: Robin Hood (Ridley Scott), 17.10.2010, um 13:47:53.Zitat
Oh mein Gott, was ein langweiliger Film :bawling:
Das ständige Geheule im Hindergrund nervt.
Das sind 148 Minuten die man nie wieder bekommt.
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 11:30:05
Wer da keinen Bock drauf hat, soll doch lieber in JackAss 5-D (jetzt mit Schmerzimplikation direkt aus dem Kinosessel) gehen.
Ein leichter 5-D Schlag mit einen Brett auf den Fuß, fände ich wohl wirklich unterhaltsamer, als 148 Minuten
(+16 Minuten) Russel Crow dabei zuzusehen, wie er auf einen Schimmel sinnlos durch den Wald reitet, während ich als "Hindergrundmusik" hören muss, wie ein Rudel Katzen gequält wird.
Zitat von: Mr. Blonde am 18 Oktober 2010, 13:34:09
Ich habe das eher so aufgefasst, dass Krawallbruder so gelangweilt von dem Film war, dass er sich als Nebenbeschäftigung das Erraten einzelner Schauspieler ausgesucht hat. Völlg legitim, wie ich finde.
Klar, ist legitim. Man kann sich auch während der Vorstellung die Zehennägel schneiden oder die PSP rausholen. Wie wäre es mit "einfach rausgehen", wenn man
dermaßen gelangweilt ist ?. Das verkürzt dann auch das obige Link/Spoiler/Farbkunstwerk auf ein immerhin knackiges "Scheiß Film. Nicht zu Ende durchgehalten".
Zitat von: Mr. Blonde am 18 Oktober 2010, 13:34:09
Nachdem ich "Blade Runner" und mit auch "Gladiator" wirklich gelungen finde, ist es umso enttäuschender zu sehen, dass Scott so einen Quark verzapft.
Das wundert mich jetzt wirklich. Klar, man kann wie die Jung-Pönacks hier im Forum auf dem Standpunkt stehen, dass Scott nach Blade Runner das Filmemachen qualitativ gesehen eingestellt hat. Sehe ich grundsätzlich anders; Gladiator und KoH fand ich auch sehr ansehnlich, das Königreich im DC sogar richtig gut. Aber den Klassenunterschied zum Gladiator kann ich auch nicht ausmachen. Scotts Art, Historienfilme zu machen, ist doch zumindest in groben Zügen identisch: Europa ist blaugrau, Italien/Naher Osten strahlend gelb; ein historisch wahrer Mini-Kern, um den kräftig herumfabuliert wird; ein markiger Held, vorzugsweise Crowe, eine spröde Liebesgeschichte, trendig bis blutig inszenierte Schwertkämpfe, zumindest eine knackige Großschlacht.
Konsens ist hier wohl, dass R.H. der schwächste der Drei ist, aber wie gesagt, die ganz gewaltigen Wertungsunterschiede kann ich nicht nachvollziehen.
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 14:15:10
"Scheiß Film. Nicht zu Ende durchgehalten".
... wobei es da doch dann wieder viele gegeben hätte die gesagt hätten "Wer nen Film nicht zu Ende schaut sollte nicht mitreden" (Höflich ausgedrückt) ;)
MFG
ERIC
P.S. das mit dem Erraten wo welcher Schauspieler noch mitgespielt hat mache ich aber auch nur bei extrem laaaaaaaangweiligen Filmen, ..., bei RH habe ich das auch gemacht ;)
Zitat von: Private Joker am 18 Oktober 2010, 14:15:10
Das wundert mich jetzt wirklich. Klar, man kann wie die Jung-Pönacks hier im Forum auf dem Standpunkt stehen, dass Scott nach Blade Runner das Filmemachen qualitativ gesehen eingestellt hat. Sehe ich grundsätzlich anders; Gladiator und KoH fand ich auch sehr ansehnlich, das Königreich im DC sogar richtig gut. Aber den Klassenunterschied zum Gladiator kann ich auch nicht ausmachen. Scotts Art, Historienfilme zu machen, ist doch zumindest in groben Zügen identisch: Europa ist blaugrau, Italien/Naher Osten strahlend gelb; ein historisch wahrer Mini-Kern, um den kräftig herumfabuliert wird; ein markiger Held, vorzugsweise Crowe, eine spröde Liebesgeschichte, trendig bis blutig inszenierte Schwertkämpfe, zumindest eine knackige Großschlacht.
Konsens ist hier wohl, dass R.H. der schwächste der Drei ist, aber wie gesagt, die ganz gewaltigen Wertungsunterschiede kann ich nicht nachvollziehen.
Ich meinte eher, dass ich es umso enttäuschender finde, wenn ein Regisseur, der Filme wie "Alien", "Blade Runner" und "Gladiator" gemacht hat, dann so einen Totalausfall wie "Robin Hood" abliefert, ich sehe darum keinen qualitativen Abfall bei ihm - er macht alle Paar Jahre einen Knaller und dazwischen hat er halt ein Paar Füller. Von daher, sehen wir das zumindest ähnlich, doch:
Gladiator war einfach fetziger in Szene gesetzt, die Kämpfe sind brachialer, ehrlicher. In Robin Hood verlässt sich Scott zu sehr auf seine Kniffe, die er schon in "Gladiator" oder "Kingdom of Heaven" gebracht hat und darum langweilt Robin Hood umso mehr - nichts neues im Abendprogramm. Und wenn er schon eine dreckige, harte Version des RH zeigen möchte, dann soll er bitte nicht mit Wackelkamera und Epilepsie-Schnitt arbeiten (lassen), dadurch wirkt alles verwässert und ohne Cojones. :icon_lol: In historisch angehauchten Filmen haben derartige Stilmittel 'eh nichts verloren! Musikalisch war RH auch zu penetrant, wie Krawallbruder schon anmerkte - dann lieber die pompösen, pathetischen Klänge von Hans Zimmer. Abgesehen davon, ist die Geschichte zu konfus, bei Gladiator konnte man ihr wenigstens noch problemlos folgen. (Robin Hood gibt sich als jemand anders aus - einfach so. WTF?)
Dazu kommt Crowe in "Gladiator" viel überzeugender rüber, weil ich ihm den bulligen Kriegsherrn und Gladiator besser abkaufe. Einfach unglücklich gewählt von Scott, schließlich hätte er damit rechnen müssen, dass man Crowes Performance mit der aus dem Sandalenfilm vergleichen wird.
Für mich gibt es nicht nur einen Klassenunterschied - da liegen Welten dazwischen.
Dabei wollte ich doch gar keine Zeit für RH mehr aufwänden, Mist. :icon_lol:
Ich wollte ihn im Kino sehen und habs nicht getan. Ich stand kurz davor mir die BluRay mitzunehmen und habs ebenfalls nicht getan. Jetzt bezweifel ich sogar das ich den Film ausleihen werde.
Jetzt kommt schon Leute, ist Robin Hood wenigstens die 2,40 Euro Ausleihgebühr wert? Eure Kritiken können einen aber auch beeinflussen.
Zitat von: Hana-Bi am 19 Oktober 2010, 00:47:46
Jetzt kommt schon Leute, ist Robin Hood wenigstens die 2,40 Euro Ausleihgebühr wert?
Wenn man zuletzt Gran Torino gesehen hat, sowieso nicht. :dodo: Vielleicht macht der Film ja mehr her, wenn man mit wenigen Erwartungen herangeht - ich hatte nämlich wenigstens eine moderate Verfilmung erwartet, von einem Regisseur, der in dem Gefilden schon gute Arbeiten abgeliefert hat.
Zitat von: Hana-Bi am 19 Oktober 2010, 00:47:46
Eure Kritiken können einen aber auch beeinflussen.
Darüber bin ich hier in vielen Fällen heilfroh.
@Mr. Blonde
Es ist nicht nur Gran Torino der gerade noch meinen Verstand vom grandiosen Filmemachen benebelt. Ich habe mir erst jetzt Gladiator auf BluRay zugelegt und bin noch absolut erstaunt das der Film noch solch eine fulminante Wirkung auf mich hat. Und auch Königreich der Himmel fand ich im Directors Cut einfach verdammt gut. Es ist schwer zu glauben das Scott mit Robing Hood nun solch einen Unsinn abgeliefert haben soll. Angeschaut wird er natürlich, war etwas sarkastisch gemeint mein letzter Beitrag. Die Trailer sahen in der Tat bisher alle langweilig aus. Und auch die Lauflänge ist für einen Scott sehr suspekt. Ich werds einfach mal versuchen. Viel mehr als meine Zeit kann er ja nicht stehlen. Und momentan habe ich eine Menge Zeit tozuschlagen.
Zitat von: Hana-Bi am 19 Oktober 2010, 01:23:05
Ich werds einfach mal versuchen. Viel mehr als meine Zeit kann er ja nicht stehlen. Und momentan habe ich eine Menge Zeit tozuschlagen.
Das ist eine gute Idee. Schau in dir einfach mal an. Ich war nicht so sehr entäuscht wie viele hier, meine Erwartungen waren aber auch nicht sehr hoch.
Zitat von: Hana-Bi am 19 Oktober 2010, 01:23:05
Ich habe mir erst jetzt Gladiator auf BluRay zugelegt und bin noch absolut erstaunt das der Film noch solch eine fulminante Wirkung auf mich hat. Und auch Königreich der Himmel fand ich im Directors Cut einfach verdammt gut.
Also Königreich fand und finde ich im DC auch absolut klasse. Aber Gladiator hat nach neuerlichem Ansehen zum Release der neuen BR für mich so einiges an Glanz verloren. Der läuft jetzt bei mir unter der Rubrik "Trashiges Hochglanz Abenteuer". Da finde ich Robin Hood aufgrund der authentischeren Darstellung der damaligen Zeit (nein, keine historische Faktentreue) um einiges besser.