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Gemeinschaftsforum => Allgemeines Filmforum => Thema gestartet von: StS am 11 Juni 2009, 08:10:09

Titel: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: StS am 11 Juni 2009, 08:10:09
Director: Martin Scorsese
Screenwriter: Laeta Kalogridis
Starring: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Michelle Williams, Patricia Clarkson, Max von Sydow

Genre: Psychological Thriller
Official Website: www.ShutterIsland.com

From Oscar®-winning director Martin Scorsese, "Shutter Island" is the story of two U.S. marshals, Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) and Chuck Aule (Mark Ruffalo), who are summoned to a remote and barren island off the cost of Massachusetts to investigate the mysterious disappearance of a murderess from the island's fortress-like hospital for the criminally insane.

Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=56199

:respekt:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: blade2603 am 11 Juni 2009, 09:37:36
Der Trailer gefällt mir!

Ehrlich gesagt muss ich gestehen das mir DiCaprio seit einiger Zeit als Schauspieler immer besser gefällt. Und ich denke unter der Regie von Scorsese kann mit ihm auch nix schief gehen.

Im Kino werde ich ihn aber bestimmt nicht sehen... eher auf BD oder DVD...
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 11 Juni 2009, 10:05:05
Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen - deshalb ist die Spannung im Film wohl schon weg. Schade. Trailer sieht aber schon sehr gut aus.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Pinhead_X am 13 Juni 2009, 01:16:15
Das wird geil!!!  :dodo: Bin vom Trailer mehr als begeistert!!!
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Nibi am 13 Juni 2009, 11:12:48
Schaut sehr gut aus. Ist vorgemerkt  :respekt:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 10 Juli 2009, 20:00:46
Erstes Setbild:

(http://img177.imageshack.us/img177/7695/shutterislandsetbild01.jpg)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: StS am 22 Juli 2009, 23:09:31
(http://img232.imageshack.us/img232/3890/shutterislandposter.jpg)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Gnoipy am 22 August 2009, 00:29:02
Sieht so aus, als müssten wir noch bis Februar auf den Film warten.  :bawling:


http://www.hitfix.com/blogs/2008-12-11-awards-campaign-2009/posts/august-surprise-leonardo-dicaprio-s-shutter-island-moves-to-2010
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: StS am 3 Oktober 2009, 10:25:15
Neuer Trailer:
http://www.apple.com/trailers/paramount/shutterisland/medium.html
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: ChristiansFoyer am 3 Oktober 2009, 12:08:41
DiCaprio und Scorsese haben mit ihren bisherigen Zusammenarbeiten nicht enttäuscht und werden's wohl auch hier nicht tun. Wirkt enorm atmosphärisch und ist auch in den Nebenrollen mit Jackie Earle Haley, Patricia Clarkson und Mark Ruffalo erstklassig besetzt. Klares Highlight im nächsten Frühjahr!
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: StS am 28 Oktober 2009, 17:46:07
Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=60432
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: EvilErnie am 19 Dezember 2009, 14:40:31
Gestern Trailer im Kino gesehen, gefällt mir doch sehr gut. Psychothriller, düster & Scorsese!!! Fett :exclaim:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 5 Februar 2010, 09:11:50
Super-Bowl-Spot:
http://www.movieweb.com/news/NEpdHxqp1DvOsw (http://www.movieweb.com/news/NEpdHxqp1DvOsw)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Roughale am 5 Februar 2010, 10:48:01
Das sieht ja mal schon sehr gut aus, ich freue mich aber sowieso schon auf den Film, Danke für die Bestätigung! ;)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 15 Februar 2010, 13:05:42
In der SZ kam er schonmal nicht so gut weg. Scorsese sei der falsche Regisseur.. Ich würde allerdings allen empfehlen, die das Buch nicht kennen, Rezensionen zu meiden. Zwar wird jetzt bei der SZ nicht direkt gespoilert, aber verraten wird doch viel - da gibt's bestimmt noch so einige bis nächste Woche und spätestens der Spiegel wird's dann vollends aufrollen...  :icon_evil: ;) :icon_lol:

Ich freu' mich jedenfalls riesig auf den Streifen!
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: blade2603 am 2 März 2010, 14:28:55
Zitat von: blade2603 am 11 Juni 2009, 09:37:36
Der Trailer gefällt mir!

Ehrlich gesagt muss ich gestehen das mir DiCaprio seit einiger Zeit als Schauspieler immer besser gefällt. Und ich denke unter der Regie von Scorsese kann mit ihm auch nix schief gehen.

Im Kino werde ich ihn aber bestimmt nicht sehen... eher auf BD oder DVD...

So muss hier mal was zu dem Streifen sagen... da es ja sonst wohl keiner macht :-)

Hab ihn am WE doch mit meiner Frau im Kino gesehen und dazu beigetragen das er direkt auf Platz 1 der Charts geht und Avatar von dort verdrängt.

Der Film ist ordentlich inszeniert braucht aber meines Erachtens zu lange um in Fahrt zu kommen.
DiCaprio spielt wirklich gut und gibt in der Rolle alles und das passt auch!

Der Film ist spannend, die Darsteller gut bis sehr gut und die Story ist gut umgesetzt. Über den Film und seine Irrungen und Wirrungen werde ich jetzt hier mal nix sagen, überzeugt euch im Kino davon.

Wenn er nicht so langsam auf Touren kommen würde hätte er vermutlich eine 9/10 bekommen aber so ist es dann immer noch eine sehr gute 8/10.

Ich bereue es aber nicht ihn doch im Kino gesehen zu haben.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Riddick am 2 März 2010, 19:04:36
Ich war gestern auch drin und fand ihn ebenfalls klasse. Wirklich megapsannend und eine tollte Optik & Atmosphäre. Und die Darsteller sind ebenfalls von vorne bis hinten klasse. Lediglich den Schluss fand ich etwas künstlich in die Länge gezogen. Außerdem, ob ihr es mir glaubt oder nicht, war mir schon nach ein paar Minuten klar, wie das Ende des Filmes aussieht. Selbst beim Trailer hatte ich schon diese Gedanken.

Spoiler: zeige
Irgendwie habe ich es mir schon gedacht, dass DiCaprio ein Insasse der Anstalt ist und sich die ganze Sache nur einbildet. Auch dass er "Patient 67" ist, konnte ich schon irgendwie voraussehen. Daher fand ich es etwas schade, dass Scorsese sich nicht ein besseres Ende ausgedacht hat (mal ehrlich, solche Enden gab es ja schon häufig, z.B. "Identität").Vielleicht hätte man hier sogar ein "normales" Ende nehmen, indem der Held siegt und die bösen verlieren. Aber das ist natürlich Ansichtssache


Von mir bekommt der Film jedenfalls

8/10

PS: Ich kann mich meinem Vorredner anschließen. Den Film sollte man im Kino auf der großen Leinwand sehen, da dort die geniale Optik super rüberkommt. An das Kino-Feeling kommt auch keine ultrascharfe Blure-Ray ran...
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 2 März 2010, 19:37:52
Zum Spoiler:
Spoiler: zeige
 Das liegt vermutlich einfach an der Vorlage. Im Buch ist es nun mal das Ende - und eigentlich auch ein Teil der "Aussage", Kritik an therapeutischen Heilungsmethoden usw. Beim Lesen des Buchs fällt es eigentlich nie auf bzw. dem Leser nicht ein. Das es dem Film nicht gelingen wird bzw. meiner Meinung auch nicht gelingen kann, sieht man ja nun. Twist Movies haben es eben mittlerweile recht schwer - vor allem, wenn man weiß, dass es einen Twist geben wird. Den "Verdacht" hegen um mich herum eigentlich auch schon alle, die das Buch nicht kennen, aber den Trailer schon gesehen haben. Aber gut zu wissen, dass er dennoch gut ist. Hoffentlich komm' ich auch bald dazu...
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Pinhead_X am 2 März 2010, 22:11:23
Ich fand ihn auch absolut Klasse. Das Ende war echt vorhersehrbar aber das ist in dem Genre schwierig zu verschleiern. Jedenfalls, Optik, beklemmende Atmosphäre, Darsteller, Soundtrack und ganz besonders Scorsese typische Kameraeinstellungten waren einfach Bombe. Hat mir sehr gut gefallen und ist auf Blu Ray gesichert :)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: a deer am 2 März 2010, 23:52:09
War gerade drin, bin insgesamt echt enttäuscht, das, was mühsam in den ersten ca 90 Minuten erarbeitet wird und imo durchaus gut funktioniert (Handwerklich kann man Scorsese ja nichts wirklich was absprechen, auch wenn man das Entstehungsdatum mal wieder deutlich dem Film ansieht, aber so geht es ja den allermeisten Regisseuren) wird gegen Ende durch "Konvention" oder was auch immer das war, vielleicht uch "No Balls" wieder weggemacht, das gabs schon in B und C-Filmen und wirkt imo feige, ich wurde das Gefühl nicht los, dass der falsche Regisseur sich an den Stoff gewagt hat,
Spoiler: zeige
solange es ein Verschwörungsthriller bleibt isses jut, aber dann....


knappe 7/10 sinds zwar schon noch für mich, aber trotzdem eine Enttäuschung, da war ich zwischenzeitlich enthusiastischer.....

Und die dt. Synchro kam mir echt schäbig vor.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: vodkamartini am 3 März 2010, 08:18:06
Ich bin auch der Meinung, dass Scorsese sich hier mit einem Stoff eingelassen hat, der ihm nicht liegt. Außerdem zeigt sich wieder deutlich ein Manko, dass seine Filme leider seit geraumer Zeit prägt: handwerkliche Perfektion und bildgewaltige Inszenierung stehen einer eher banalen Story und einem abhanden gekommenen Talent "Geschichten zu erzählen" gegenüber. Von seinen letzten Filmen konnte IMO nur The Departed überzeugen, bezeichnederweise lag da allerdings ein mit einem starken Script ausgestattetes Honkong-Original zugrunde. Der etwas plakative Begriff "Style over Substance" passt leider auf den (früheren) Meisterregisseur wie die Faust aufs Auge.
Zudem passt die von Beginn an laut polternde und pompöse Inszenierung nicht zu einer Geschichte, die eigentlich langsam immer unheimlicher, bedrohlicher und unübersichtlicher werden soll. Marty kündigt die kommenden Schrecken mit einem Symphonieorchester und symbolträchtig aufgeladenen Bidern an und macht sie damit vorhersehbar und letzendlich langweilig.  
Top sind die Darstellerleistungen (v.a. DiCaprio und Kingsley), Ausstattung und Set Design. Für Scorseses Anprüche und Reputation ist das allerdings etwas dürftig. Mehr als ein solider Psychothriller kam für mich unterm Strich nicht heraus.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Riddick am 3 März 2010, 19:11:48
Zitat von: vodkamartini am  3 März 2010, 08:18:06
Ich bin auch der Meinung, dass Scorsese sich hier mit einem Stoff eingelassen hat, der ihm nicht liegt.

Finde ich ganz und gar nicht. Besonders in der ersten Filmhälfte besitzt der Film tolle Bilder, welcher ein anderer bestimmt nicht so gut hinbekommen hätte.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: proximo am 4 März 2010, 11:39:46
Zitat von: Riddick am  3 März 2010, 19:11:48

Finde ich ganz und gar nicht. Besonders in der ersten Filmhälfte besitzt der Film tolle Bilder, welcher ein anderer bestimmt nicht so gut hinbekommen hätte.

Dem stimme ich zu!!

SPOILER-WARNUNG!!

Man hat ja nun einige Filme mit nem ähnlichen Twist gesehen, der in diesem Fall dann aber doch eventuell auch kein Twist sein könnte, aber selten habe ich das Ganze so stimmig erlebt wie bei Scorsese.
Während des Schauens dachte ich mir die ganze Zeit, oh man bitte lass Leo nicht selber Patient sein, das wäre zu einfach, weil schon zu oft da gewesen. Aber Scorsese schafft es der Geschichte so viel Leben und Sinn einzuhauchen, dass man darüber schnell hinweg sehen kann und am Ende dann doch ein wenig ahnungslos auf die Leinwand starrt und den Streifen SOFORT ein zweites Mal sehen will.
SPOILER ENDE

Sehr bildgewaltiger und gelungener Psycho Thriller mit vorhersehbaren Wendungen, die dann aber doch nicht so vorhergesehen sind, wie man denkt! Eine zweite Sichtung ist fast schon Pflicht!

9/10
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: EvilErnie am 4 März 2010, 12:10:30
Wirklich gelungener Psychothrill von MS mit einem sehr guten LdC!
Leider war mir nach 59 Minuten klar, wie der Film endet, bzw. was es auf sich hat mit dem Ganzen!
Dennoch alles gut verpackt und auch spannend! 7/10 Punkten geb ich spontan...
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: proximo am 4 März 2010, 13:46:42
Zitat von: EvilErnie am  4 März 2010, 12:10:30
Leider war mir nach 59 Minuten klar, wie der Film endet, bzw. was es auf sich hat mit dem Ganzen!

[/quote

Ging mir wie gesagt genauso, aber endet der Film wirklich so?Oder tut er es nicht? Oder teils? :00000109: :doof:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Bretzelburger am 4 März 2010, 13:48:54
Ich weiß gar nicht, warum sich fast jeder Betrachter des Films für schlauer hält, als der Regisseur/Drehbuchautor selbst. Ganz allgemein liest man immer, wie schnell man den Plot durchschaut hätte, als ob das nicht beabsichtigt gewesen wäre. Die Ungereimtheiten, paranoiden Vorstellungen und fast schon unwirklichen Szenen (etwa in dem Felsen) sind nicht so gestaltet, dass das das Irgendjemand für bahre Münze nehmen könnte. Anders als etwa "Sixth Sense", der ja nach außen eine gewisse Logik behauptet, wird Scorseses Film ab der Mitte immer unlogischer. Es wird nicht einmal versucht, dem Betrachter eine logische Erklärung für das Auftauchen seltsamer Figuren zu geben.

Gerade weil man erkennt, wohin die Reise geht, kann man sich noch stärker in das subjektive Empfinden DiCaprios hineinfühlen, ohne ständig aus einem Abstand heraus irgendwelche Erklärungen herausbekommen zu müssen. Das Problem liegt darin, dass durch den Trailer falsche Erwartungshaltungen geschürt wurden, die vergessen lassen, dass der Film nicht nur ein Thriller, sondern mehr noch ein Psychogramm ist. Mit einem aus meiner Sicht offenen Ende, dass keine klare Linie zwischen Wahnsinn und Realität zieht - hat mir deshalb sehr gut gefallen.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: EvilErnie am 4 März 2010, 19:03:08
Zitat von: proximo am  4 März 2010, 13:46:42
Zitat von: EvilErnie am  4 März 2010, 12:10:30
Leider war mir nach 59 Minuten klar, wie der Film endet, bzw. was es auf sich hat mit dem Ganzen!


Ging mir wie gesagt genauso, aber endet der Film wirklich so?Oder tut er es nicht? Oder teils? :00000109: :doof:

:exclaim: EXTREME SPOILER :exclaim:

Alsooooo, natürlich sind die gánzen Szenen sehr sehr verwirrend für den Zuschauer und soll natürlich erstmal in die ganz andere Richtung gehen! Aber es hat bei mir schon angefangen mit den Anfällen von LdC (Migräne, Kopfweh, Augendreher, etc...) Da stimmte was nicht! Irgendwann war klar was los ist, oder sein könnte!
Die haben halt ein "extremes" Rollenspiel (mit allen Schikanen und sowas) mit ihm gespielt, weil sie hofften sie könnten ihm so helfen! Am Ende hat es halt wieder mal nur kurz geholfen seinen Verstand zu heilen, aber wurde wieder zu Ted, dem US Marshall! So endet imo der Film, er geht weiter seinen Weg, aber Richtung Gebäude C, mit seinen Wachen & Pflegern...
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: proximo am 4 März 2010, 19:09:47
Zitat von: EvilErnie am  4 März 2010, 19:03:08
Zitat von: proximo am  4 März 2010, 13:46:42
Zitat von: EvilErnie am  4 März 2010, 12:10:30
Leider war mir nach 59 Minuten klar, wie der Film endet, bzw. was es auf sich hat mit dem Ganzen!


Ging mir wie gesagt genauso, aber endet der Film wirklich so?Oder tut er es nicht? Oder teils? :00000109: :doof:

:exclaim: EXTREME SPOILER :exclaim:

Alsooooo, natürlich sind die gánzen Szenen sehr sehr verwirrend für den Zuschauer und soll natürlich erstmal in die ganz andere Richtung gehen! Aber es hat bei mir schon angefangen mit den Anfällen von LdC (Migräne, Kopfweh, Augendreher, etc...) Da stimmte was nicht! Irgendwann war klar was los ist, oder sein könnte!
Die haben halt ein "extremes" Rollenspiel (mit allen Schikanen und sowas) mit ihm gespielt, weil sie hofften sie könnten ihm so helfen! Am Ende hat es halt wieder mal nur kurz geholfen seinen Verstand zu heilen, aber wurde wieder zu Ted, dem US Marshall! So endet imo der Film, er geht weiter seinen Weg, aber Richtung Gebäude C, mit seinen Wachen & Pflegern...

SPOILER!!!!

Sehe ich genauso. Allerdings glaube ich, zum Schluss ist er tatsächlich geheilt, tut aber so, als sei er weiterhin Teddy Daniels (LDC sagt ja zum Schluss sowas wie "Würdest du lieber als Monster leben, oder als Held sterben?") Er geht also absichtlich zurück in seine Teddy Daniels Rolle (Heldenrolle), vielleicht weil er sein eigentliches Ich nicht mehr ertragen kann, oder weil er doch eine Art Restüberzeugung hat, im Leuchtturm seien tatsächlich Apparaturen für Operationen. Sind alles nur Mutmaßungen, aber der letzte Satz von LDC wirft ein seltsam neues Licht auf das Ende.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: vodkamartini am 4 März 2010, 19:47:41
@Bretzelburger

Offenes Ende? Sehe ich ganz anders. Für mich ist das Ende eindeutig:

Achtung SPOILER!
DiCaprios Figur ist am Ende geheilt, das heißt er akzeptiert nun die zuvor verdrängten Schrecken als Realität, kann/oder will aber damit nicht leben und gibt sich deshalb wieder als einen Fall untersuchender US-Marshal aus. Er will endgültig vergesen und lässt in Block C an sich herumexperimentieren. "Lieber als Monster leben, oder als Held sterben?" oder so ähnlich ist in dieser Hinsicht eindeutig.
SPOILER Ende.

Das ist für mich eine klare, wenn auch schwer zu verdauende Auflösung. Ein guter Schluss. Die Probleme des Films liegen IMO an anderer Stelle. Aber das habe ich weiter oben bereits ausgeführt.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: EvilErnie am 5 März 2010, 00:16:41
Oh ja stimmt, den Satz hab ich ja schon fast verdaut gehabt! Dann macht es am Schluss auch wieder Sinn! Alles in allem aber ein sehr sehenswertes Scorsese Movie^^
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Hana-Bi am 5 März 2010, 00:55:16
Ich komme auch gerade aus dem Kino. Haben mal wieder ein paar das Kino verlassen. Gerade mal 10 Minuten vor Ende. Schon wieder solche Checker mit ihrer Freundin. Das war bei Doctor Parnassus genau das gleiche. Manche Leute kann man wirklich nur begeistern wenn in einem Film riesige Objekte explodieren. Die gleichen Leute die jetzt das Kino vorzeitig verlassen haben wird man da wohl spätestens in Prince Of Persia wiedersehen die den Film für einen weiteren neuen Meilenstein der Filmgeschichte halten werden der nur noch durch einen neuen Fast And Furious Teil übertroffen werden kann, Cheers :algo:

Andere waren dann mal wieder völlig verblüfft und konnten einfach keine Erklärung für den Film finden. Aus jeder Ecke hörte ich ein plärren wie schwer zugänglich der Film doch gewesen sein.

Aber ich habe ja auch eine Meinung. Fand den Film absolut klasse. Und nein, ich habe den Film erst kurz vor Ende durchschaut. Natürlich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, aber am Ende war es dann klar.
Spoiler: zeige
Sollte es auch wenn man Memento gesehen hat.


Richtig umgehauen hat mich aber erst kürzlich Silent Hill: Shattered Memories, als ich es durchgespielt habe. Musste einfach jetzt parallelen zwischen dem Spiel und dem Film ziehen, weil sie ja doch sehr mit dem Verstand des Zuschauers spielen.

Aber wie die meisten hier bereits sagen, man will vermutlich bei dem Film mit der Auflösung gar nicht so ein riesen Theater machen. Die Erklärung an sich ist viel schockierender.

Bevor ich den Film vorhin gesehen habe, habe ich Heute Nachmittag knapp die ersten 50 Seiten vom Buch gelesen. Und, hat mich schon überrascht das genau knapp 50 Seiten in gerade mal Fünf Minuten bereits erzählt werden. Und natürlich fehlte da bereits viel.

Das Buch wird natürlich weiter gelesen. Aber ich finde nicht das Scorsese hier irgendwas verhauen hat. Das ist mal etwas völlig anderes von ihm. Und das macht er richtig gut. Beinahe poetisch hat er die Traumsequenzen dargestellt. Fand ich einfach klasse :icon_surprised:

Zum Ende noch:
Spoiler: zeige
Ich bin der gleichen Meinung das er am Ende wieder er selbst war, und sich damit abgefunden hat und lieber in seiner Scheinwelt bleibt. Jedoch gibt es dafür aber aucch keine wirkliche Bestätigung. Dieser Gedanke kommt einfach. Aber vielleicht ist es so wie der Doktor sagte, ein endloses Tonband.


Alle Darsteller, besonders Leonardo DiCaprio waren super. Hab den Kinobesuch nicht bereut. Wertung liegt ungefähr bei 8 bis 9 von 10 Punkten.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: endoskelett am 5 März 2010, 01:28:14
Was mir gefallen hat, waren DiCaprio und die optisch sehr überzeugenden Traumsequenzen. Das Problem ist einfach, dass der Hintergrund der Geschichte zu früh klar wird, wie andere hier schon mitgeteilt hatten.
Spoiler: zeige
 Der Leuchtturm als Ort der geheimen Experimente war schlecht, weil unglaubwürdig ausgesucht.
Das Statement war widerrum ein guter Abschluss. Maximal 6/10, mehr auf keinen Fall.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: psYchO dAd am 7 März 2010, 14:59:50
Ich habe von Scorseses neueren Filmen bisher nur Departed gesehen und ging daher nicht mit übermäßig großen Erwartungen in den Saal. Optisch war der Film von Anfang an eine Wucht, v.a. die Traumszenen waren echt super inszeniert. Was mir aber schon nach ein paar Minuten aufgefallen ist war der deplatzierte Score, welcher einem schon mit dem Holzhammer klarmachen wollte, dass es sich um einen "Horrorfilm" handelt. Dieses pompöse Rumgerummse bei der Ankunft wirkte einfach übertrieben lächerlich. Lächerlich empfand ich in den ersten Sekunden auch DeCaprios Schauspiel, da ich ihn eigentlich fast nur von Titanic (ok, und Departed) kannte und ihm den "Mann" nicht abnehmen wollte. Dieses Gefühl hat sich aber schnell gelegt und sogar ins Gegenteil verkehrt: DeCaprio hat den Film dann schon fast alleine getragen. Ich war echt positiv überrascht.
Da ich den Trailer nicht gesehen hatte wusste ich nicht was mich erwartete, was gerade bei dem Film sicher ein Vorteil war. Nach einer Stunde aber hatte man schon Vermutungen über den eigentlichen Zustand auf der Insel und man sollte auch Recht behalten. Scorsese hat einen danach aber immer wieder gekonnt etwas abgelenkt und an der Nase herumgeführt bis er dann in typischer Hollywoodmanier am Ende alles im Detail aufgeklärt hat. Warum muss sowas sein? Ich komme bei mir sowas immer etwas für dumm verkauft vor. Da man solche Storys in den letzten Jahren schon zuhauf gesehen hat
Spoiler: zeige
Identity, Session 9,
usw... wäre es doch angebracht gewesen alles etwas subtiler und vager zu halten, v.a. gegen Ende hin.
Spoiler: zeige
Die ganzen Traumfetzen usw. waren doch schon eindeutig genug und es gab auch sonst genug Hinweise (einmal hat DeCaprios Charakter auch geträumt, dass er eine Tochter hat, um nur ein paar Hinweise zu nennen
). Das eigentliche Ende (
Spoiler: zeige
(Selbsteinweisung obwohl (vorübergehend) geheilt
hat mich dann wieder etwas über die ganze Erklärungsorgie davor hinweggetröstet. Aber durch die ganzen lustigen Hints ist der Film bei der Zweitsichtung sicher noch interessant, wenn nicht interessanter als beim ersten Mal. Leider nach Departed und Cape Fear der schlechteste Scorsese, aber doch noch um Längen besser - die beiden waren wirklich grauslich, ich weiß echt nicht was man daran gut finden kann. Aviator und Gangs of NY hab ich allerdings immer noch nicht gesehen. Ich sag mal spendable 7,5/10 Die geilste Szene(deren Sinn anscheinend niemand im Kino gecheckt hat) war immer noch das "Why are you all wet, Baby" von Ben Kingsley. Ich hab mich wegge  :icon_lol:.

Und jetzt muss ich endlich mal Shock Corridor sehen...
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Hana-Bi am 7 März 2010, 18:31:09
ZitatNach einer Stunde aber hatte man schon Vermutungen über den eigentlichen Zustand auf der Insel und man sollte auch Recht behalten. Scorsese hat einen danach aber immer wieder gekonnt etwas abgelenkt und an der Nase herumgeführt bis er dann in typischer Hollywoodmanier am Ende alles im Detail aufgeklärt hat.

Ich finde du siehst das etwas falsch. Ausnahmsweise ist die "Erklärung" sogar der Twist an der Geschichte. Die Frage nach dem "Wieso ist das alles so passiert" wurde hier einfach super umgesetzt.

Hättest du dich etwa mit sowas mehr zufrieden gegeben?:
Spoiler: zeige
Hey Teddy, das ist gar nicht dein Name. Du hast dir das hier alles nur ausgedacht und bis eigentlich auch schon lange kein US Marshal mehr, sondern ein Schizophrener Patient in unserer Einrichtung. Ende.


Und zu Leonardo DiCaprio. Der ist schon etwas länger weg vom Teenie Image und spielt eigentlich öfter mal in richtig guten Filmen mit :icon_lol:

Sowohl Cape Fear wie auch The Departed waren gelungene Scorsese Filme. Genau das ist auch Shutter Island, aber da gehen ja wie immer Meinungen auseinander ;)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: psYchO dAd am 7 März 2010, 18:38:18
Zitat von: Hana-Bi am  7 März 2010, 18:31:09
Hättest du dich etwa mit sowas mehr zufrieden gegeben?:
Spoiler: zeige
Hey Teddy, das ist gar nicht dein Name. Du hast dir das hier alles nur ausgedacht und bis eigentlich auch schon lange kein US Marshal mehr, sondern ein Schizophrener Patient in unserer Einrichtung. Ende.
:00000109:
Nein, ich wollte gar keine "Aufklärung für die ganz Doofen". Siehe meine Spoiler nach dem von dir zitierten Satz. Ich will nicht alles vorgekaut bekommen.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Hana-Bi am 7 März 2010, 18:42:51
ZitatNein, ich wollte gar keine "Aufklärung für die ganz Doofen". Siehe meine Spoiler nachd dem von dir zitierten Satz.

Ich denke wir reden gerade aneinander vorbei :algo:

Dich nervt die wirklich sehr, ich sag mal ausfühlriche Erklärung gegen Ende. Wohin ich schrieb das genau jene ausfühlriche Erklärung das Ende erst einmal so sehenswert gemacht hat.

Dann eine Frage an dich. Was hättest du dir für ein Ende gewünscht? Wie hätte der Film denn deiner Meinung nach ausgehen sollen? Frage ich gerade echt aus Interesse, und nicht weil wir unterschiedlicher Meinung sind ;)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: psYchO dAd am 8 März 2010, 11:46:15
Wer den Film nicht gesehen hat sollte auch außerhalb der Spoilertags nicht weiterlesen. Ich habe euch gewarnt, also jammert dann nicht.  :algoschaf:

Zitat von: Hana-Bi am  7 März 2010, 18:42:51
Dann eine Frage an dich. Was hättest du dir für ein Ende gewünscht? Wie hätte der Film denn deiner Meinung nach ausgehen sollen?
Spoiler: zeige
Wie er ausgehen hätte sollen weiß ich nicht. Ich fand nur die lange Rückblende mit der Einsicht Leos am Ende überflüssig. Alles was am See geschah ahnte (!) der aufmerksame Zuschauer schon (nach der Sequenz wusste er es), deswegen halte ich die ganze Erklärungsorgie für einen Kompromiss gegenüber dem Mainstream. Auch wurde damit jeglicher Zweifel vernichtet. Mir hätte es mehr gefallen, wenn alles viel vager ausgegangen wäre. Diese eindeutigen Schizoenden gibt es ja zuhauf.


Ab hier Spoiler zu anderen Filmen!

Spoiler: zeige
Vanilla Sky
z.B. hat am Ende mit der verdammten Erklärung auch alles kaputt gemacht,
Spoiler: zeige
Jacobs Ladder
geht zwar recht eindeutig aus, aber kaut dem Zuschauer nicht alles vor, wozu auch? Und
Spoiler: zeige
Point Blank
geht mit der Thematik so subtil um, dass wohl 90% der Zuschauer gar nicht begreifen, dass
Spoiler: zeige
hier ein Zweifel an der Realität des Dargestellten besteht.


Drittfilmspoiler Ende.

Spoiler: zeige
Ich komme mir bei so offensichtlichen Sachen, die dann noch lang und breit erklärt werden immer etwas für dumm verkauft vor. Außerdem mag ich Filmenden, die nicht 100%ig eindeutig sind.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Mr Orange am 8 März 2010, 11:52:28
Mal eine Frage betreffend des Endes:


SPOILER

Das er geheilt ist und lieber "als Held sterben will anstatt als Monster zu leben" hab ich auch so verstanden.
Nur was genau wird dann mit ihm gemacht? Im Film wurde so ein medizinischer Beriff genannt?!
Handelte es sich dabei um diese "am Gehirn rumoperieren bis er nur noch als sabernder Zombie rumläuft"-Methode?
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 8 März 2010, 11:56:49
Zitat von: Mr Orange am  8 März 2010, 11:52:28
Mal eine Frage betreffend des Endes:
Spoiler: zeige

Das er geheilt ist und lieber "als Held sterben will anstatt als Monster zu leben" hab ich auch so verstanden.
Nur was genau wird dann mit ihm gemacht? Im Film wurde so ein medizinischer Beriff genannt?!
Handelte es sich dabei um diese "am Gehirn rumoperieren bis er nur noch als sabernder Zombie rumläuft"-Methode?


Spoiler: zeige
 Ja - Lobotomie heißt das.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Hitfield am 8 März 2010, 18:38:58
Ein formal sehr guter Psychothriller von einem meiner fünf Allzeit-Lieblingsregisseure. Regie, Kameraarbeit, Ausstattung, Atmosphäre und Besetzung sind top (speziell DiCaprio und Kingsley), die Geschichte eigentlich auch, leider habe ich das in den letzten Jahren schon ein paar Mal gesehen. Der bombastische Anfang paßte m. E. vor allem musikalisch nicht so gut zum weiteren Verlauf des Films. Alles in allem leider nur 6,5 / 10.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 13 März 2010, 11:30:01
Großartig. Einfach nur großartig.

Ist das Buch schon der reinste Pageturner, so vergehen auch die 140 Filmminuten wie im Flug. Insgesamt wurde sich ziemlich genau an die Vorlage gehalten, das bezieht sich auch auf bestimmte, eher ausführliche Darstellungen.
Da ich das Buch nun kannte,
Spoiler: zeige
 war natürlich das Ende keine große Überraschung mehr. Allerdings war es, bis zur Auflösung im Leuchtturm wieder genau so spannend gemacht. Ich finde, es gibt genug Stellen, wo man immer wieder ins Grübeln kommt, ob DiCaprio nun verrückt sei oder einer Verschwörung aufgesessen. Beim ersten Mal Aspirin hat z.B. das halbe Kino aufgestöhnt. Vor allem beim Zusammentreffen mit Rachel Solande, der "Echten", wird nochmals alles durcheinander geworfen. Beim gleich anschließenden Gespräch mit Cawley weiß man imo ebenso bis zum Schluss nicht, wer nun die Wahrheit sagt - übrigens grandios von DiCaprio gespielt.


Der Entdecken des Twists ist imo völlig überbewertet, obwohl ich der Überzeugung bin, dass es nicht beabsichtigt ist, schon vorher das Ende zu erfahren. Für die Topchecker bietet der Film genügend Gelegenheiten, alle kleinen Hinweise zu sammeln, für alle anderen eine spannende Geschichte mit vielen falschen Fährten.

Gerade optisch ist der Film grandios.
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 Die Traumsequenzen waren überaus beklemmend, gerade die Szenen mit den Kindern, auch in der Rückblende gegen Schluss, ließen alles sich zusammenziehen.
Selten hat man ja bei einer auf Leinwand gebrachten Buchvorlage das Gefühl, dass man es sich genau so vorgestellt hat. Hier traf aber so gut wie alles perfekt zu! Auch das häufige Bemängeln des ach so aufdringlichen Scores kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Eine Wucht!

Zum Ende:
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 Das Buch ist da eindeutiger - oder vielleicht doch nicht? Es gibt keinen "Spruch" am Ende. Teddy Daniels will von der Insel entkommen. Keine Doppeldeutigkeit oder Hinweis auf anhaltende Heilung. Der Tabak schmeckte süß, reichhaltiger und lange nach...
Im Film wird das Ganze noch mit einem Satz DiCaprios (den er allerdings auch vorher schon einmal gehört hatte) und vor allem einem Blick anders deutbar gemacht. Die Schlusseinstellung des Leuchtturms macht dann die Verwirrung vollkommen... Doch Experimente?  


Was hier imo immer zu wenig Beachtung findet, ist das beabsichtige "Spiel" mit Realität oder Wahn. Und die daraus resultierende Frage, ab wann ist jemand verrückt? Und ab wann nicht mehr? Und was macht man, um ih zu "heilen"? Genauso der kritische Blick auf bestimmte Behandlungs"methoden" der Medizin, spezifischer der Psychatrie ist eine deutliche Stärke des Stoffs. Das ist schon alles deutlich mehr und durchdachter als der übliche B-Stoff.

Übrigens, wenn man schon alles versteht, kann man sich wohl wenigestens auch einen der letzten Sätze merken. Als "Held" will hier nämlich niemand sterben...


Scorsese war genau der richtige für den Stoff - und bin froh, dass ich diesen Film auf der großen Leinwand erleben durfte.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 14 März 2010, 10:45:36
Nach nun zwei Nächten drüber geschlafen, ergibt folgendes Ende für mich am meisten Sinn:
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 DiCaprio hat sich alles eingebildet bzw. ist psychisch krank. Er erkennt dies auch, und aus Angst davor, "rückfällig" zu werden bzw. weil er nicht mit der Wahrheit leben kann/will, entschließt er sich, sein Gehirn zerstören zu lassen. Die Einblendung des Leuchtturms hat nicht viel zu sagen - im Film war immer die Rede davon, dass dort die Experimente stattfanden bzw. auch die Lobotomie (?) soll nur zeigen, dass diese jetzt durchgeführt wird (Lobotomie). Außerdem ist es ein starkes Schlussbild..
Was mit daran nicht gefällt
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 dass dadurch - im Gegensatz zum Buch - DiCaprio aktiv dafür sorgt, dass Cowleys Behandlungsmethoden nicht weiter durchgeführt werden, sondern alles auf Psychpharmaka und Eingriffe umgestellt wird. Das Böse siegt also, weil DiCaprio nicht mit sich leben kann. Andererseits deckt es sich so "historisch" besser.
.
Darüber hinaus bietet der Film aber noch so einige Szenen, die einen immer wieder zu Spekulationen anregen. Wie ich schon ob erwähnte
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 sagt ja Naehring quasi DiCaprios Schlusssatz einige Szene früher; ständig werden DiCaprio Zigaretten angeboten; obwohl im bereits am Anfang eine Patientin deutet, nichts mehr zu sagen, verwickelt er sich immer mehr in die Geschichte, je mehr er erzählt; eine Patientin schreibt "run" in sein Notizbuch, der Pfleger im Hintergrund sieht dies eindeutig; und es gibt bestimmt noch zig Szenen mehr, die alle "Verwirrung" stiften. Übrigens, Chucks Kommentar zum Sturm (sinngemäß) "der Wind ist ja wie in Kansas" ist doch hundertpro eine Anspielung auf der Zauberer von Oz. Und dabei ist doch Rachel Solando ohne Schuhe geflohen... Die roten Schuhe trägt ja seine Tochter in den Wahnvorstellungen.  :king:


Das Buch würde ich jedem noch empfehlen, auch wenn (oder vielleicht gerade weil) man den Film schon gesehen hat.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: EvilErnie am 19 März 2010, 12:14:10
Hab den Film jetzt 2x gesehen und muss sagen:

SCHAUT EUCH DEN FILM BITTE 2x an und urteilt dann! Beim 2x wird so einiges verständlicher! Der Film ist beim 2x auch vollkommen anders! Es macht einfach Spaß sich auf diesen PSychotrip zu begeben! MS ist einer der geilsten Regiesseure die es gibt!

:exclaim:SPOLIER :exclaim:

Allein die Szene wo er die Angestellten befragt und die sich eig. alle über diCaprio lustig machen, oder die Szene wo er die Insassen befragt! Ein herrliches Schauspiel in dem diCaprio einfach nur glänzt! Selten so einen genialen Film mal wieder gesehen!

Wie gesagt, mit dem Wissen vom 1x sehen, kann man sich bei der zweiten Sichtung auf einen vollkommen neuen Film einstellen! Gott, was gäbe ich dafür den Film nochmal breit zu sehen  :dodo:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: MMeXX am 21 März 2010, 13:17:12
Ted Levine! :dodo: :icon_mrgreen:

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Das lag neben den schönen Seitenhieben auf die "normale" Gesellschaft (Stimmen aus einem Kasten, Bomben u.ä.) vor allem an der interessanten Musik und den Kameraeinstellungen/-fahrten (bspw.
Spoiler: zeige
die Erschießung der Deutschen in Dachau
, häufiger eine extreme Untersicht). Zu den Schauspielerleistungen will ich nichts sagen, da ich den Film nur synchronisiert gesehen habe. Das Schöne ist, dass der Film gar nicht groß versucht, einen ach so tollen Twist am Ende zu platzieren, sondern alles schön langsam aufgebaut wird (
Spoiler: zeige
neuer Partner, Zigaretten, "Defensivmechanismen", später die Kleidung, etc.
). Dazu noch das interpretierbare Ende (
Spoiler: zeige
Ist er geheilt, will aber nicht mit dieser Last leben? Ist es der Sprung in der Platte, die jetzt wieder von vorne läuft? Ist sich der Pfleger mit dem Eispickel einfach nicht über seine Ausrichtung im Klaren und will einen auf Tramell machen? ^^
) und fertig ist der sehr unterhaltsame Kinofilm! Ich siedle den irgendwo zwischen sieben bis neun Lucky Strikes an.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Karotte84 am 22 März 2010, 09:48:00
In dem Zusammenhang, dass der Film mit seinen vielen Hinweisen doch sehr durchschaubar ist, kann ich dem Ende nicht viel abgewinnen, da sich mir der Film dann doch zu sehr in seinem Twist suhlt. Ein aehnliches Gefuehl hatte ich damals bei "Lucky Number Slevin". Da wurde fuer mich durch die ellenlange Erklaerung der Geschehnisse auch der Spass am Film reduziert.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Bretzelburger am 22 März 2010, 14:55:50
Zitat von: Karotte84 am 22 März 2010, 09:48:00
In dem Zusammenhang, dass der Film mit seinen vielen Hinweisen doch sehr durchschaubar ist, kann ich dem Ende nicht viel abgewinnen, da sich mir der Film dann doch zu sehr in seinem Twist suhlt. Ein aehnliches Gefuehl hatte ich damals bei "Lucky Number Slevin". Da wurde fuer mich durch die ellenlange Erklaerung der Geschehnisse auch der Spass am Film reduziert.

Nun, zu diesem Punkt, wurde hier schon einiges geschrieben, was Meinungstechnisch völlig an dir vorbeigegangen zu sein scheint. Deshalb nochmal ganz kurz von mir - wer legt eigentlich immer fest, dass ein Plot bis zum Schluss geheimgehalten werden soll ? - Es ist hier nicht deshalb so durchschaubar, weil überdurchschnittlich viele Schlauberger schon ganz früh erkennen, worum es geht, obwohl Martin Scorsese sich ganz doll Mühe gibt, ihnen die wahren Hintergründe vorzuenthalten, sondern weil er es beabsichtigt, dass Realität und Wahnvorstellung sich im Verlauf des Films immer mehr verzahnen. Man muss den Film weder mögen, noch gut finden, aber es hat etwas für sich, nicht immer mit einer vorgefassten Meinung an einen Film heran zu gehen.

Das gilt übrigens auch für den erwähnten "Lucky Number Slevin" - den nur auf die Erklärung des Plots zu reduzieren, heisst mal eben ca.60-80% des Films wegzulassen. Aber wahrscheinlich hast du das so nicht gemeint.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 22 März 2010, 19:22:00
War insgesamt auch sehr zufrieden mit dem Film. Wunderbare Atmosphäre, schöne Optik und gute Darsteller. Man kann sich nun in der Tat darüber streiten, wie sinnvoll es ist, den großen Twist schon zur Halbzeit zu verbraten. Ich persönlich hätte mir zum sich etwas in die Länge ziehenden Ende hin zumindest noch einen kleinen Zusatztwist gewünscht. Sogesehen eine kleine Enttäuschung zum Schluss, dennoch wars durchweg spannend genug, so dass der Blick nicht einmal auf die Uhr schweifte. Ein guter Indikator für einen guten (wenn auch nicht sehr guten) Thriller.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: KrawallBruder am 23 März 2010, 11:41:41
Endlich mal wieder ein guter Film  :respekt:
Geile Athmosphäre, gute schauspielerische Leistung von Leo, super Musik und  geniale Story. Schick, schick, schick.
Das einzige was mich verwundert hat:
Spoiler: zeige
Der Schnitt o_O Also so manche Szenen....zB als "chuck" und Leo auf den Klippen stehen. Chuck greift in seine Jackentasche und sagt "warte mal." Schnitt. Die Hand ist aus der Jacke...."ich habe hier was" und er greift in die Jacke. o_O gibt noch weitere solche Fehler.
Soll das vielleicht so sein, vonwegen: Der hat ja eh was am Kopf und bildet sich viel (falsch) ein...Kann mir einfach nicht vorstellen dass Scorsese und Schnittmann: Schoonmaker ( - immerhin 3 Oscar für Schnitt - ) solche Fehler machen.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: MMeXX am 23 März 2010, 11:48:28
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 März 2010, 11:41:41
[spoiler]Der Schnitt o_O Also so manche Szenen....zB als "chuck" und Leo auf den Klippen stehen. Chuck greift in seine Jackentasche und sagt "warte mal." Schnitt. Die Hand ist aus der Jacke...."ich habe hier was" und er greift in die Jacke. o_O gibt noch weitere solche Fehler.

Ja, Continuity war irgendwie nicht so berauschend. War auch beim Auftritt von Jackie Earle Haley auffällig als er am Gitter stand. Von vorne gezeigt, hat er sich mit der rechten Hand am Kopf gekratzt - Schnitt - Aufnahme von hinten, rechte Hand am Gitter - Schnitt - wieder von vorne, Hand wieder auf dem Kopf...

Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 März 2010, 11:41:41
Schnittmann: Schoonmaker

SchnittFrau! ;)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: KrawallBruder am 23 März 2010, 13:25:03
Zitat von: MMeXX am 23 März 2010, 11:48:28
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 März 2010, 11:41:41
Spoiler: zeige
Der Schnitt o_O Also so manche Szenen....zB als "chuck" und Leo auf den Klippen stehen. Chuck greift in seine Jackentasche und sagt "warte mal." Schnitt. Die Hand ist aus der Jacke...."ich habe hier was" und er greift in die Jacke. o_O gibt noch weitere solche Fehler.
[/quote]

Ja, Continuity war irgendwie nicht so berauschend. War auch beim Auftritt von Jackie Earle Haley auffällig als er am Gitter stand. Von vorne gezeigt, hat er sich mit der rechten Hand am Kopf gekratzt - Schnitt - Aufnahme von hinten, rechte Hand am Gitter - Schnitt - wieder von vorne, Hand wieder auf dem Kopf...[/quote]
Ja, genau. Wie gesagt, noch einiges was wirklich verdammt auffällig war. [spoiler]Am krassesten ist mir das aufgefallen, als sie die einzige Frau befragen. Relativ am Anfang. Die die ihren Mann mit der Axt gekillt hat. Sie greift zu ein Glas Wasser mit der rechten, trinkt und im nächsten Schnitt sieht man den Tisch von oben und wie sie mit der LINKEN Hand das Glas abstellt...darum meinte ich ja auch erst: vielleicht Absicht?
Das sind doch solche krasse Fehler... o_O Hab sowas jedenfalls noch nicht gesehen (oder ist mir vielleicht auch nie so enorm aufgefallen ;P)

Zitat von: MMeXX am 23 März 2010, 11:48:28
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 23 März 2010, 11:41:41
Schnittmann: Schoonmaker

SchnittFrau! ;)

STIMMT :exclaim: :exclaim: :icon_eek:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Rollo Tomasi am 23 März 2010, 13:56:21
Thelma!

Das ist aber nicht ein Problem des Schnittes, oder?
Sondern eben der Continuity.
Der Schnitt kann daran ja nur bedingt was verbessern, oder?
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: KrawallBruder am 23 März 2010, 14:21:44
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 23 März 2010, 13:56:21
Thelma!

Das ist aber nicht ein Problem des Schnittes, oder?
Sondern eben der Continuity.
Der Schnitt kann daran ja nur bedingt was verbessern, oder?

:icon_rolleyes: :icon_rolleyes: echt, keine Ahnung.
Aber ich glaube euch mal! ;P
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Karotte84 am 24 März 2010, 13:07:40
@Bretzelburger

Da hast du mich nicht verstanden. Ich meinte WENN ein Film durchschaubar gestaltet ist (warum auch nicht...), dann nervt es mich, wenn am Ende der eigentlich offensichtliche Twist minutenlang hingezogen wird und als DIE Ueberraschung schlechthin praesentiert wird. Und fuer einige scheint der Film ja in der Tat sehr ueberaschend zu Enden. Ist halt bloed, wenn man sich aus reiner Angewohntheit nach 30Minuten eines Films erstmal selbst fragt, ob die Charaktere des Films tatsaechlich am Leben sind, oder ob jemand eine gespaltene Persoenlichkeit besitzen koennte.  ;)
Zugegeben ist es bei Lucky Number Slevin etwas anders (ist jetzt auch schon wieder 2-3Jahre her, dass ich den gesehen habe). Bei dem hat mich der Twist glaub ich tatsaechlich ueberrascht, aber es wurde so lange erklaert, dass dadurch fuer mich die Spritzigkeit der ersten zwei Drittel verlorengegangen ist.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 24 März 2010, 13:18:57
Die Szene im Leuchtturm ist ja nicht (nur) dazu da, sich in einer "minutenlangen" Auflösung zu "suhlen", sondern bietet die Gelegenheit, grandioses Schauspiel zu bewundern. Komisch, wenn so etwas bei einem Film keine Rolle zu spielen scheint.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Karotte84 am 24 März 2010, 14:02:35
Ja, und weil mir Schauspiel so egal ist, wie du schreibst, hab ich dem Film 1/10 gegeben...  :doof:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 24 März 2010, 14:26:07
Hab' ich zwar gar nicht, aber wenn du es gerne so verstehen möchtest...  :andy:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Karotte84 am 24 März 2010, 15:20:23
Ja, moechte ich so verstehen. Aber lustig, wie manche sich immer wieder von ihren Aussagen distanzieren, wenn sie merken, dass es Kaese war. (Und ich bleib mit Absicht so allgemein und nenne keine Namen um hinterher alles abstreiten zu koennen.  :respekt:)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 25 März 2010, 14:53:58
Zitat von: Karotte84 am 24 März 2010, 15:20:23
Ja, moechte ich so verstehen. Aber lustig, wie manche sich immer wieder von ihren Aussagen distanzieren, wenn sie merken, dass es Kaese war. (Und ich bleib mit Absicht so allgemein und nenne keine Namen um hinterher alles abstreiten zu koennen.  :respekt:)

Das einzige, was du hier zu dem Film geschrieben hast, ist, dass dir der ausgedehnte Twist den Spaß nimmt. Keine Ahnung, wie viele Punkte du dem Streifen gegeben hast - und überhaupt, aus deinen anderen Aussagen geht überhaupt nicht hervor, wie dir der Film gefallen hat. Ich habe mich nicht nur auf dein Posting bezogen, sonst hätte ich dich zitiert, sondern eher allgemein auf diesen Kritikpunkt. Und bei Schauspielleistung meinte ich auch nicht den gesamten Film sondern eben nur in jener besagten Szene. Warum du gleich so kindisch eingebrotzt darauf reagierst versteh ich nicht - möchtest du provozieren oder fühlst du dich provoziert?
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Karotte84 am 25 März 2010, 15:27:51
Die Annahme zu treffen, dass ich den Film schlecht finde, aufgrund eines einzelnen Kommentar ueber dessen Ende, verwundert mich einfach. Das ist meine einziger Kritikpunkt an dem Film. (Ich glaub im Uebrigen 7/10 gegeben zu haben). Ich hatte eben auch keine Aussage ueber Schauspielleistung getroffen (die aus meiner Sicht sehr gut gelungen ist). Und du hast ganz richtig erkannt, dass ich mich provoziert fuehle. Denn den Satz - "Komisch, wenn so etwas bei einem Film keine Rolle zu spielen scheint." - beziehst du nunmal auf mich (wen sonst?), obwohl ich wie gesagt NULL Aussage ueber Schauspiel getroffen und den Film auch sonst nicht verdammt habe. Lediglich der zu lang ausgelebte Twist reduziert meine Meinung ueber den (und somit den Spass am) Film. Und was ich davon halte sich hinterher aus so einer leicht dahingeschriebenen Aussage wie Deiner distanzieren zu wollen, hab ich ja bereits kundgetan.

(P.S. ich hab "suhlen" als Zitat begriffen... vielleicht kommt ja daher das Missverstaendnis)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Klugscheisser am 25 März 2010, 15:40:04
Gut, dass wir das geklärt haben - ich wollte nämlich keineswegs provozieren. "suhlen" hatte ich auch gar nicht als Zitat gemeint, aber habe eben gesehen, dass du es verwendet hast, das muss wohl doch hängen geblieben sein. Ich bezog mich eher allgemein auf Äußerungen zu dem Film (hier im Forum eher weniger), Film war ok, aber der Twist.. Und das überschattet dann den Rest (jedenfalls für den Leser). Und dies klingt dann häufig so, als sei der Rest des Films egal (inklusive Schauspiel usw.). Ich habe mich übrigens nicht von meiner Aussage distanzieren wollen, sondern du hast etwas übertrieben darauf reagiert (in meinen Augen) und hast da viel mehr reingelegt, als beabsichtig war.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Karotte84 am 25 März 2010, 15:43:47
Wenn ich nicht gedacht haette, dass es allein auf meine Aussage bezogen waere, haette ich auch gar nicht reagiert  ;). Gut, weitermachen  :icon_cool:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: cyborg_2029 am 15 April 2010, 23:32:32
Nach Sichtung des Trailers hatte ich einen Psycho-Horrorfilm erwartet. Schnell wurde mir aber klar dass es eher ein Thriller wird. Und ein guter. Die Hinweise aufs Ende kommen zwar zu früh, und dieses wird zu lang gezogen. Aber ansonsten ein klasse Film. Schauspiel, Kamera, Musik, Locations, alles vom allerfeinsten. Besonders die Ankunft auf der Insel war perfekt umgesetzt. Eine schon fast ausgelutschte Story, aber auf ganz großes Kino geschraubt, dass ich noch nicht mal enttäuscht vom Ende war. Eine Empfehlung und 7/10 Punkte von mir.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 25 Juli 2010, 21:12:58
Sehe den Film so wie mein Vorredner. Lediglich im Mittelteil hat das Werk sich ein wenig gezogen. Besonders schick ist die Kulisse bei den surrealen Sequenzen. 7/10
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Snake Plissken am 26 Juli 2010, 00:29:36
Darf ich mal dazwischen fragen: Ich habe den Film selber noch nicht gesehen, aber als ich gestern mit einem Kollegen darüber geredet habe, und er Andeutungen machte, bin ich selber auf das Ende gekommen.
Im "Lexikon des Horrorfilms" (dieses Witzbuch von Hahn und noch einem Typ), gab es die Beschreibung eines Films aus den 70ern, der einen ganz ähnlichen Ausgang hatte.
Weiß zufällig jemand, welchen ich meine?

Snake, crosspostend im falschen Forum ;)
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: KeyserSoze am 26 Juli 2010, 00:53:31
Mir fällt als erstes Samuel Fullers "Shock Corridor" ein. Der ist aber aus den 60ern. Könnte der es sein?
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Snake Plissken am 29 Juli 2010, 12:14:38
Nein, die Inhaltsangabe liest sich nicht so. Ich hab den Film ja selber nicht gesehen, sondern kenne nur den Inhalt aus diesem komischen Lexikon.
Ich komme einfach nicht mehr drauf.

Snake
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Suge Knight am 29 Juli 2010, 13:01:46
Meinst du vielleicht "The Wicker Man" (das Original von 1973)?

Ansonsten hat mich das Ende stark an "Das Cabinet des Dr. Caligari" von 1920 (!) erinnert. Ich bin mir sicher, daß Scorsese bzw. Lehane davon beeinflußt wurden.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Snake Plissken am 29 Juli 2010, 15:28:03
Nein, weder noch. Obwohl Wicker Man sich interessant anhört!
Es war wohl eher ein kleiner, unbekannter Film und ich werde mal im Such-Forum posten.

Snake
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Nibi am 29 Juli 2010, 15:34:38
Zitat von: Snake Plissken am 29 Juli 2010, 15:28:03
Nein, weder noch. Obwohl Wicker Man sich interessant anhört!


Das "interessant anhören" war es dann aber auch schon bei diesem seltsamen Stück Film  :icon_cool:
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Deer Hunter am 30 August 2010, 13:30:22
Ein sehr gelungenes Stückchen Film, was Scorcese dem Zuschauer präsentiert. DiCaprio spielt erneut überzeugend und verleiht der Figur und ihrer Geschichte Glaubwürdigkeit, die über das dem geübten Zuschauer (und dem Kenner der Literaturvorlage) recht früh erkennbare Ende hinwegtrösten.
Schließlich wartet am Ende noch ein unerwarteter Wendepunkt, der das gesamte Szenario noch tragischer und unerträglicher macht.
Sehr sehenswert und zu keiner Sekunde langweilig!
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: lastboyscout am 1 September 2010, 04:26:50
Ich sah ihn mir vor einiger Zeit in heimischen Gefielden an.
Vor allem tonmaessig war da auf der BluRay schon Einiges geboten.
Der Film wurde sehr spannend inszeniert, bis einem dann die Aufloesung auf einmal vor den Kopf geknallt wird.

SPOILER AHEAD!!


Fuer mich war die Aufwaermung der Grundaufloesung von Angel Heart einfach nur ein What The Fuck?-Moment.
Mit dem Film und dessen Aufloesung laesst es sich am ehesten vergleichen, zumindest hatte ich sofort diesen Gedankengang.
Ging es da wirklich nur mir so?


SPOILER ENDE!!

Wie schon oefters erwaehnt, sehr gut inszeniert, aber die zeitliche Einreihung und die Aufloesung an sich schmeckten mir nicht.
Ich geb ihm so 6/10 Punkten.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Snake Plissken am 5 September 2010, 15:23:23
So, nachdem ich gestern die DVD geguckt habe, hol ich den Thread mal wieder hoch.
Es wurde ja auf Seite 2 schon angesprochen: mir sind im Film auch eine Menge Anschlußfehler aufgefallen, schon als relativ am Anfang Teddy und Chuck am Zaun standen, Teddy einmal seinen Partner anguckt, Schnitt, guckt er nach vorne, usw.

Ist schon seltsam das Profis wie Shoonmaker und Sorkäse solche Fehler unterlaufen??! Oder könnte da eine Absicht dahinter stecken?

Snake
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: N-WoE am 6 September 2010, 18:29:05
[spoiler]
Der größte Fehler des Films war sein Trailer!

Im Trailer zu verraten, dass DiCap schizo ist, war einfach nur dämlich und hat dem Film das gewisse Etwas genommen!

Der Film ist leider weit hinter meinen Erwartungen geblieben..
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: whitesport am 9 September 2010, 11:37:29
Zitat von: Snake Plissken am  5 September 2010, 15:23:23

Ist schon seltsam das Profis wie Shoonmaker und Sorkäse solche Fehler unterlaufen??! Oder könnte da eine Absicht dahinter stecken?

Ehrlich gesagt, da muss Absicht hinter stecken, der Film verfügt ja ansonsten über eine sehr erlesene Optik, wie ich finde.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: pm.diebelshausen am 19 November 2010, 02:48:31
Spoiler kommen - keine Lust jeweils Einzelnes zu kennzeichnen, deshalb fast alles schwarz:

Saß gebannt bis zum Ende - der Film ist ein untypischer Scorsese, aber mit absolut typischer Scorsese-Qualität. Auch wenn diesmal nicht Ballhaus die Kamera machte: das Zusammenspiel von Kamera und Schnitt war mir ein Hochgenuss!
Spoiler: zeige
Allein sowas Kleines wie die Klippenszene, in der diCaprio den Absturz seines Partners entdeckt - verstörende Gegenschnitte von steiler Aufsicht und steiler Untersicht - klasse und so noch nicht gesehen - DAS ist Erzählen mit Bildern! Die Besetzung ist ebenfalls grandios: wenn diCaprio, Ruffalo, Kingsley und von Sydow zugleich in einem Raum spielen, dann kann ich absolut nicht weggucken! (Die deutschen UT sind übrigens etwas kläglich und unterschlagen unnötigerweise Einiges.)

Wirklich verstanden habe ich ihn noch nicht, weshalb ich große Lust hatte, ihn SOFORT von vorne zu sehen; freue mich also auf das zweite Mal. Mein Problem: diese ganze angeblich zu diCaprios Heilung inszenierte Sache ist selbt so strange. Leuchtturm? Was sollen Psychiater in einem Leuchtturm? Die ganze "Auflösungs"-Szene im Leuchtturm, in dem Kingsley ihn erwartet, in Kauf nehmend, dass ein psychisch Kranker Killer rübergeschwommen kommt und erstmal einen Wachbeamten KO schlägt... das ist alles genauso surreal wie viele der vorangegangenen Szenen. Als Vergleichsfilm bietet sich meiner Meinung nach vor Allem Finchers "The Game" an, dessen Twist bezüglich großer Inszenierung zwecks Läuterung ebenfalls unglaubwürdig ist (bis zum in Kauf genommenen, höchst riskanten Sprung vom Haus... wenn auch in eine Hüpfburg), aber für mich innerhalb der Films überzeugender war. Bei "Shutter Island" bleibt mein Misstrauen groß. Mag sein, dass das sehr gut zur Perspektive der Hauptfigur passt. Jedenfalls kann ich mich damit noch eine Weile beschäftigen.

Und noch eine Anmerkung: hier im Thread hat sich noch niemand zu der Rolle der Holocaust-Erfahrungen (Befreiung von Dachau) geäußert. Welche Funktion hat dieser Komplex genau, der gebildet wird aus Nazi-Experimenten, KZ, Psychiatrie und ihre Methoden (Ben Kingsley), Deutsch und Deutsch-Sein (Max von Sydow), Befreiung - Eingesperrt-Sein - Gewalt (Leonardo diCaprio) usw. Wahrscheinlich ist das ausführliches Thema des Buches? Klugi?


Ach so: die Auswahl der Filmmusik ist ungewöhnlich, "überwacht" von Robbie Robertson, den Scorsese seit "The Band - The Last Waltz" kennt, und erinnert entfernt an kubrickschen Umgang mit Scores. Überraschend dabei auch, dass zwei der klassischen Kompositionen in zwei unterschiedlichen Einspielungen genutzt wurden. Mir gefiel die Musik während des Films zunehmend besser.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: pm.diebelshausen am 21 November 2010, 05:37:22
Habe ihn diese Nacht mit einem Freund erneut gesehen, was erneut Spaß gemacht hat und nicht minder spannend war als beim ersten Mal. Ruffalo ist
Spoiler: zeige
in der Doppelbödigkeit seines Spiels
ein Knüller! - was ich erst beim 2. Mal so richtig sehen konnte.

Ich verstehe den Film nicht, aber auf eine angenehme Art und Weise. Es gibt sehr viele Details, Leitmotive, Momente, die ich noch nicht durchschaut habe, z.B.:
Spoiler: zeige
- die Elemente Feuer (Brandstiftung, Streichholz, Asche), Wasser (See, Eis, Schnee, Meer/Insel, Regen/Tropfen), Erde (Gärtnern, Friedhof, Höhle) und Luft (Sturm)

Spoiler: zeige
- was sollen die Ratten?

Spoiler: zeige
- bei diCaprios Dachau-Traum, in dem das tote jüdische Mädchen die Augen aufschlägt, ist, als er vorher am Zaun entlanggeht, auf der Tonspur leise ein Satz/Fragment einer Frauenstimme auf Deutsch zu hören - klang wie Traudl Junge im André-Heller-Interview "Im toten Winkel" - wozu?

Spoiler: zeige
- worin genau besteht die unvergleichliche Gewalttätigkeit von diCaprios Figur? Allein der eine - verständliche - Mord an seiner Frau kann es nicht sein. Er habe schon viele Leute verletzt, insbesondere, wenn diese ihn auf seine Identität als Laeddis bringen wollten (Noyce) - aber auf der Insel sitzen doch mit Sicherheit auch einige Leute, die als mehrfache, unberechenbare, uneinsichtige Mörder ein ganz anderes Kaliber sind. Oder besteht seine Schuld vielleicht noch in etwas Anderem, das gar nicht so explizit gemacht wird?

Spoiler: zeige
- findet das Gespräch am Ende tatsächlich im Leuchtturm statt? Wie kommen all die Leute da hin, warum weiß Kingsley, dass sein Auto in die Luft geflogen ist?

Spoiler: zeige
- Wahrnehmungen können nicht real sein, aber Handlungen sind es immer (wer Insekten über seinen Körper krabbeln sieht, die nicht wirklich da krabbeln, versucht, sie wegzuschlagen und dieses Schlagen findet statt) - sind dann nicht all die realen Handlungen, für die diCaprio sich aufgrund irrealer Wahrnehmungen (z.B. das Gespräch in der Höhle) entscheidet höchst riskant und unabsehbar für die Drahtzeiher des Heilungskomplotts?

Spoiler: zeige
- wer sitzt da barfuß und behauptet, die verschwundene Patientin zu sein? Eine Patientin? Eine Schauspielerin, die für das Komplott angeheuert wurde?


Ich hätte noch mehr und ich habe Ideen dazu, aber ich würde gerne auch anderer Leut Ideen dazu hören. Außerdem ist das Buch schon unterwegs.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: .sixer. am 21 November 2010, 14:41:29
Spoiler: zeige
Ist es nicht möglich, dass DiCaprio die traumatischen Erlebnisse im KZ als Insasse und nicht als befreiender Soldat erlebt hat? Soweit ich mich erinnere wird ihm gesagt, dass der in Dachau war, aber keine Nazis erschossen hat. Womöglich ist er selbst von dort befreit worden.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: Anderssen am 21 November 2010, 16:21:46
Mal meine 2 Gramm Senf zum Film:

- 7/10
- Das Ende fand ich gar nicht mal zu lang, ich fand's von der Länge her angemessen, aber von der Idee her zu simpel
- Die düstere Inszenierung ist annähernd so wie es sich gehört; jedenfalls so, dass man ihn sich gerne ansieht

SPOILER AN:

- Die größte Schwäche des Films ist imho, dass DiCaprio viel zu schnell und zu wenig subtil ,,patientenartig" wirkt. Ich dachte spätestens, als DiCaprio im weißen Kittel zusammen mit den anderen Patienten ins Bett platziert wird: Och nö, bitte nicht so eine Nummer à la Typ besucht Irrenhaus und muss schließlich da bleiben, weil er selber irre wird/ist

- Dass DiCaprio für jedermann offensichtlich unter Halluzinationen leidet, hätte man in die Story anders einbauen können. Er hätte zum Beispiel zwar krank sein können, aber trotzdem auf der Insel kein Patient. Ich hatte zunächst auch die Hoffnung, dass zwischen diesen beiden Dingen differenziert werden würde.

- Dass im Film Hinweise auf eine Verschwörung gesäht werden, fand ich zunächst gut; aber am Schluss wirken diese Hinweise ein bißchen wie störende Ungereimtheiten

- Ich erwartete am Ende gar nicht mal notwendigerweise eine überraschende Wendung; wenn, dann aber richtig. Bei den ganzen mysteriösen Geschehnissen und Unklarheiten im Vorfeld, ebenso der vermeintlichen Kritik des Films an psychiatrischen Behandlungsmethoden, wirkt die Erklärung, das ganze gäbe es gar nicht, DiCaprio sei nur irre, einfach zu banal.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: pm.diebelshausen am 21 November 2010, 17:00:47
Ich finde, solche Gedankenspiele wie das von Schreck kann man ruhig anstellen.
Spoiler: zeige
Ich dachte mir z.B. auch testweise, was wäre, wenn diCaprios schreckliches Verbrechen viel mehr darin besteht, dass er es war, der seine Kinder ermordete. Das Problem ist letztlich, dass wir nicht genau wissen können, wann, wo und ob überhaupt die personalisierte Erzählweise des Films verlassen wird und wir Informationen von außerhalb diCaprios Wahrnehmung bekommen. Besonders das ganze Leuchtturm-Setting ist mit viel zu surreal, als dass die volle Wahrheit lauten könnte: in einem kargen Leuchtturm, der nur schwimmend erreicht werden kann, werden Lobotomien ausgeführt.

Aber ich finde Bretzelsburgers Ansatz bezüglich des früh möglichen Zuschauerwissesns, dass da etwas nicht stimmt, absolut richtig. Scorsese hat die Ostereier nicht schlecht versteckt, sondern wollte von Anfang an, dass man skeptisch ist: bereits und spätestens die Haltung und Mimik des Wachpersonals an der Anlegestelle bei diCaprio und Ruffalo Ankunft auf der Insel lässt alle Alarmglocken läuten - ganz zu schweigen davon, dass die schon bimmeln, wenn man erfährt, dass in einer Geschichte jemand ein "Irrenhaus" betritt: da weiß man als belesener Mensch, dass es schwer sein kann, da wieder raus zu kommen.


Suhlt man sich also frühzeitig im Überlegenheitsgefühl des Vorauswissenden, verpasst man womöglich, worum es dem Film stattdessen geht, wo er sich doch alle Mühe gibt, ständig Hinweise zu geben.

Es scheint übrigens auch Hinweise auf Kubrick zu geben: mir fiel vor allem der Gebrauch atonaler Musik auf (insbesondere Ligeti, den Kubrick gern benutzte), ebenso wie Symmetrien im Bild - irgendwo im Netz las ich davon, dass die Zahlen 24 und 42 (= 66) in "The Shining" benutzt würden.
Titel: Re: Shutter Island (Scorsese/DiCaprio)
Beitrag von: MMeXX am 10 September 2011, 23:53:24
Zitat von: MMeXX am 21 März 2010, 13:17:12Ted Levine! :dodo: :icon_mrgreen:

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Das lag neben den schönen Seitenhieben auf die "normale" Gesellschaft (Stimmen aus einem Kasten, Bomben u.ä.) vor allem an der interessanten Musik und den Kameraeinstellungen/-fahrten (bspw.
Spoiler: zeige
die Erschießung der Deutschen in Dachau
, häufiger eine extreme Untersicht). Zu den Schauspielerleistungen will ich nichts sagen, da ich den Film nur synchronisiert gesehen habe. Das Schöne ist, dass der Film gar nicht groß versucht, einen ach so tollen Twist am Ende zu platzieren, sondern alles schön langsam aufgebaut wird (
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neuer Partner, Zigaretten, "Defensivmechanismen", später die Kleidung, etc.
). Dazu noch das interpretierbare Ende (
Spoiler: zeige
Ist er geheilt, will aber nicht mit dieser Last leben? Ist es der Sprung in der Platte, die jetzt wieder von vorne läuft? Ist sich der Pfleger mit dem Eispickel einfach nicht über seine Ausrichtung im Klaren und will einen auf Tramell machen? ^^
) und fertig ist der sehr unterhaltsame Kinofilm! Ich siedle den irgendwo zwischen sieben bis neun Lucky Strikes an.
Jetzt bin ich endlich zur Zweitsichtung des Films (Blu-ray + O-Ton) gekommen und habe den Streifen von bisher 7 auf 9 Punkte gehoben. Ich bin einfach zu sehr angetan von den ganzen Settings, den Kameraeinstellungen, Ted Levines Stimme (Bass! :icon_lol:) aber vor allem DiCaprios Schauspiel, dass für mich einfach nur ungeheuer überzeugend ist. Leo trägt diesen ganzen Film, sein Charakter sowie dessen Entwicklung ist ja ohnehin der Mittelpunkt dieses Films. Und da erlaubt sich der Film aus meiner Sicht keinen einzigen Ausrutscher. Hat sich definitiv gelohnt, den nochmal zu schauen.
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