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Gemeinschaftsforum => Fußball WM/EM => Thema gestartet von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 08:59:18

Titel: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 08:59:18
Ich war gestern beim Public-Viewing (mit Kindern) und kann nur sagen - es war eine friedliche Angelegenheit. Begeisterung, Fähnchen, aber kein übertrieben nationalistisches Ausrasten (und das obwohl ich in Dresden wohne, deshalb gab es ein paar mal "Dynamo, Dynamo-Rufe" - etwa als Kennedy von Australien ins Bild kam, der mal in Dresden spielte).

Man sollte diese "Wir-Scheiße" der BILD-Zeitung nicht mit einer allgemeinen Volksmeinung verwechseln. Auch unter DSDS-Anhängern gibt es normale Fußball-Fans. Für mich als ewig-hardcore-ich-seh-mir-auch-taktische-null-null-gerne-an-Fan ist es nur manchmal störend, dass viele gar nicht richtig am Spiel interessiert sind. Das kann man als oberflächliche Begeisterung kritisieren, nimmt dem Ganzen aber eine gewisse übertriebene Ernsthaftigkeit.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 14 Juni 2010, 10:54:11
Zitat von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 08:59:18
Ich war gestern beim Public-Viewing (mit Kindern) und kann nur sagen - es war eine friedliche Angelegenheit. Begeisterung, Fähnchen, aber kein übertrieben nationalistisches Ausrasten (und das obwohl ich in Dresden wohne, deshalb gab es ein paar mal "Dynamo, Dynamo-Rufe" - etwa als Kennedy von Australien ins Bild kam, der mal in Dresden spielte).

Man sollte diese "Wir-Scheiße" der BILD-Zeitung nicht mit einer allgemeinen Volksmeinung verwechseln. Auch unter DSDS-Anhängern gibt es normale Fußball-Fans. Für mich als ewig-hardcore-ich-seh-mir-auch-taktische-null-null-gerne-an-Fan ist es nur manchmal störend, dass viele gar nicht richtig am Spiel interessiert sind. Das kann man als oberflächliche Begeisterung kritisieren, nimmt dem Ganzen aber eine gewisse übertriebene Ernsthaftigkeit.

Tut mir leid, aber ich scheine nicht wirklich für public viewing gemacht zu sein, denn genau das, was du da schreibst, kann ich überhaupt nicht abhaben. Nämlich solche "ich habe keine Ahnung und schaue nur alle 4 Jahre die Deutschland-Spiele"-Typen. Habe ich gestern mal probiert, aber diese Idioten gehen mir einfach auf den Sack. Entweder mache ich etwas richtig oder ich mache es gar nicht! Das ist jedenfalls meine Meinung.

Gruß

n0NAMe
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Stefan M am 14 Juni 2010, 11:28:41
Zitat von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 08:59:18
Man sollte diese "Wir-Scheiße" der BILD-Zeitung nicht mit einer allgemeinen Volksmeinung verwechseln. Auch unter DSDS-Anhängern gibt es normale Fußball-Fans. Für mich als ewig-hardcore-ich-seh-mir-auch-taktische-null-null-gerne-an-Fan ist es nur manchmal störend, dass viele gar nicht richtig am Spiel interessiert sind. [...]

Damit hast du recht. Ich habe gestern das Deutschland-Spiel bei uns im Haus über Beamer geguckt, gemeinsam mit weiblicher Begleitung, die wahrscheinlich sogar noch sportbegeisterter als ich ist. Um uns herum saßen bestimmt knapp 15 andere Leute, von denen fast alle den Eindruck machten, nur deswegen gekommen zu sein, um sich beim allseits beliebten "Spielersaufen" die Kante zu geben, wovon wir beide natürlich Abstand genommen haben. Mehrere Bier während des Spiels okay, aber ich möchte doch nicht eventuell schon nach der ersten Halbzeit so besoffen sein, daß ich nichts mehr mitbekomme. Da ist einerseits das Gemeinschaftsgefühl schön, das ich auch beim Public Viewing (oder wie meine Begleitung gestern ins Deutsche übersetzte: "Rudelgucken" - paßt gar nicht so schlecht) mag, aber andererseits finde ich es schade, Leute um sich zu haben, die - gerade wenn es um ein Spiel mit deutscher Beteiligung geht - nicht das geringste Interesse mitbringen, weshalb ich das Schauen in kleiner Runde und dafür mit wirklich fußballinteressierten Fans insgesamt klar vorziehe.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 11:50:33
Genau deshalb guck ich so gut wie nie in Kneipen und bei den Großbesäufnissen - mag ja ne schöne Singlebörse sein mit reichlich Promille (dem noch zeugungsfähigen Durchschnittsdeutschen zumeist ausreichender Grund sich zum Affen/Arsch/Idioten zu machen), aber wenn Deutschland spielt, akzeptiere ich maximal Leute, die halbwegs Ahnung von Fußball haben um mich rum.

Ich will keine kreischenden Weiber, die Spieler nach ihrem Aussehen beurteilen; ich brauch keine Deppen in Fanschals gewickelt und mit lustigen Hüten und Dauersäufer machen auch kein Spaß. Und Gelegenheitsfans sind mir sowieso ein Greuel.

Ich will ne realistische Spieleinschätzung und wenn die Scheiße spielen, dann will ich das auch sagen dürfen, ohne angepöbelt oder angemault zu werden.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: MäcFly am 14 Juni 2010, 13:19:35
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 11:50:33
Ich will keine kreischenden Weiber, die Spieler nach ihrem Aussehen beurteilen; ich brauch keine Deppen in Fanschals gewickelt und mit lustigen Hüten und Dauersäufer machen auch kein Spaß. Und Gelegenheitsfans sind mir sowieso ein Greuel.

So ist es! Ganz schlimm wird es dann, wenn auch noch die Vuvuzelas zum Public Viewing mitgeschleppt werden, weil das ja unverzichtbar bei dieser WM.  :wallbash:

Weshalb man sich bei Deutschland-Spielen die Kante geben muss, versteh ich auch nicht. Gerade diese Partien will man doch mit voller Aufmerksamkeit verfolgen. Dagegen sind doch Partien wie Neuseeland vs. Slowakei oder Chile vs Honduras wie gemacht zum "Spielersaufen"...wenn die nicht schon um 13:30 Uhr wären.  :algo: ;)
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Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 14 Juni 2010, 13:27:05
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 11:50:33
Genau deshalb guck ich so gut wie nie in Kneipen und bei den Großbesäufnissen - mag ja ne schöne Singlebörse sein mit reichlich Promille (dem noch zeugungsfähigen Durchschnittsdeutschen zumeist ausreichender Grund sich zum Affen/Arsch/Idioten zu machen), aber wenn Deutschland spielt, akzeptiere ich maximal Leute, die halbwegs Ahnung von Fußball haben um mich rum.

Ich will keine kreischenden Weiber, die Spieler nach ihrem Aussehen beurteilen; ich brauch keine Deppen in Fanschals gewickelt und mit lustigen Hüten und Dauersäufer machen auch kein Spaß. Und Gelegenheitsfans sind mir sowieso ein Greuel.

Ich will ne realistische Spieleinschätzung und wenn die Scheiße spielen, dann will ich das auch sagen dürfen, ohne angepöbelt oder angemault zu werden.

Danke. Bin ich scheinbar nicht der einzige, der das so sieht.
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Beitrag von: dr. gonzo am 14 Juni 2010, 13:31:18
Zitat von: n0NAMe am 14 Juni 2010, 13:27:05
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 11:50:33
Genau deshalb guck ich so gut wie nie in Kneipen und bei den Großbesäufnissen - mag ja ne schöne Singlebörse sein mit reichlich Promille (dem noch zeugungsfähigen Durchschnittsdeutschen zumeist ausreichender Grund sich zum Affen/Arsch/Idioten zu machen), aber wenn Deutschland spielt, akzeptiere ich maximal Leute, die halbwegs Ahnung von Fußball haben um mich rum.

Ich will keine kreischenden Weiber, die Spieler nach ihrem Aussehen beurteilen; ich brauch keine Deppen in Fanschals gewickelt und mit lustigen Hüten und Dauersäufer machen auch kein Spaß. Und Gelegenheitsfans sind mir sowieso ein Greuel.

Ich will ne realistische Spieleinschätzung und wenn die Scheiße spielen, dann will ich das auch sagen dürfen, ohne angepöbelt oder angemault zu werden.

Danke. Bin ich scheinbar nicht der einzige, der das so sieht.

Word!

Nach wenigstens hier sind wir uns alle einig ;)
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Chili Palmer am 14 Juni 2010, 13:44:21

Dann muss ich mich mal kurz bei euch beliebt machen und überlege, wie die Fanmeilen minus kreischende Weiber, Fanschal-Hut-Deppen, Dauersäufer und Gelegenheitsfans aussehen würden. Leer.

Nun seid doch mal nicht so deutsch, lasst den Leuten ihren Spaß.  :king:


Und jetzt mal Schluss mit lustig und Ordnung geschaffen, zurück zum Threadthema: Wurde hier eigentlich schon Greens neuer Spitzname mitgeteilt?
The Hand of Clod.  :LOL:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 13:49:33
Natürlich bist du nicht der Einzige der das so sieht, obwohl du dich ja gerne als Vertreter einer Einzelmeinung hochstilisierst. :king:

Ich sehe mir die meisten Spiele auch allein oder im kleinen Expertenkreis an, der sich schon dann von allein ergibt, wenn Deutschland nicht mitspielt - zumindest in der Vorrunde. Letztens meinte auch eine Frau auf einem Kinderspielplatz, sie würden sich nur heute abend das Spiel (England-USA) ansehen, die anderen wären ja nicht so wichtig, woraufhin ich nur meinte, Argentinien-Nigeria wäre noch deutlich interessanter und gewichtiger, nun ja.

Im Grunde geht das Ganze in die Diskussion um sogenannte "Eventies", die schon das ganze Jahr im Fortuna-Forum geführt wurde. Kann man auf diese verzichten oder nicht ? - Fakt ist, das die Bedeutung, die den WM-Titeln zukommen, weit über den normalen Fussballalltag und jeden anderen Titel hinausgehen. das ist keine Interpretation, sondern historisch belegt. Es gab also immer schon - auch 1954 - weit mehr Menschen, die sich daran beteiligen, als es "echte" Fussballfans gibt. Und so blöd es klingt, ich mag Fussball - so gerne ich ihn konzentriert geniesse - auch für diese weltumfassende Bedeutung, bis hin zu brasilianischen Stränden und afrikanischen Armenvierteln. das wollte ich mit meiner Anmerkung zum "Public Viewing" sagen.

Mein knapp 6jähriger Sohn saß dort zwischen irgendwelchen Fans, um besser sehen zu können, ich auf irgendeinem Geländer gequetscht zwischen gut aufgelegten Gästen und meiner Freundin. Das ganze Jahr über muss ich mir Bemerkungen wegen meiner Fussballbegeisterung anhören, plötzlich sind alle dabei. Ich mag das einfach als Ausnahme, als seltene Abwechslung, auch wenn ich sonst eure Haltung teile. Und bei den meisten WM-Spielen auch so vorgehe. Nur - wo liegt das eigentliche Problem ? - Wenn ich die BILD-Werbung von Özil sehe, der meint man sollte BILD während der WM vor und nach dem Sportteil weglassen, dass kriege ich das Kotzen. Selbst verschämte BILD-Leser erzählen mir, sie lesen BILD nur wegen des Sportteils. Dabei ist der miserabel, ohne analytische Qualität, oberflächlich und nur darauf bedacht, möglichst als erster die neuesten Veränderungen zu melden. So lange ein solcher Sportteil als nonplusultra verkauft wird, muss man sich auch nicht über die "Wir sind BILD" Gemeinschaft wundern.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Nerf am 14 Juni 2010, 13:59:54
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 11:50:33
Genau deshalb guck ich so gut wie nie in Kneipen und bei den Großbesäufnissen - mag ja ne schöne Singlebörse sein mit reichlich Promille (dem noch zeugungsfähigen Durchschnittsdeutschen zumeist ausreichender Grund sich zum Affen/Arsch/Idioten zu machen), aber wenn Deutschland spielt, akzeptiere ich maximal Leute, die halbwegs Ahnung von Fußball haben um mich rum.

In dem Fall darf man wohl dafür dankbar sein, dass du vor 4 Jahren nicht verantwortlich dafür warst, das Fan-Tum hierzulande zu koordinieren... wäre dann wohl eine sehr dröge Angelegenheit geworden ("Deutschland - eine Sommereinkommensteuererklärung").
So ein Fußballspiel wird erst durch die zu einem Fest, die du als "Gelegenheitsfans" bezeichnest... eben Leute, die sich sonst von der Sportart fernhalten, aber sich dann allgemein durch die Begeisterung anstecken lassen und einfach mitfeiern. Und da hatte ich vor 4 Jahren genau wie gestern keine kreischenden Weiber, Vuvuzela-Terroristen oder grölende Proleten an meiner Seite, sondern Menschen beiderlei Geschlechts, die von einer Art Wir-Gefühl gepackt schlicht bei diesem Mega-Kulturereignis namens Fußball-WM sein wollten, sich schnell mal die wichtigsten Grundbegriffe angeeignet haben und dann mit Feuer und Flamme dabei waren. Und mit denen hat die Sache bestimmt mehr Spaß gemacht als mit selbsternannten Fachleuten, die bei jeder Gelegenheit ihr (oft zweifelhaftes) Insiderwissen an den Mann bringen mussten...
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 15:30:03
Zitat von: Nerf am 14 Juni 2010, 13:59:54
In dem Fall darf man wohl dafür dankbar sein, dass du vor 4 Jahren nicht verantwortlich dafür warst, das Fan-Tum hierzulande zu koordinieren... wäre dann wohl eine sehr dröge Angelegenheit geworden ("Deutschland - eine Sommereinkommensteuererklärung").
So ein Fußballspiel wird erst durch die zu einem Fest, die du als "Gelegenheitsfans" bezeichnest... eben Leute, die sich sonst von der Sportart fernhalten, aber sich dann allgemein durch die Begeisterung anstecken lassen und einfach mitfeiern. Und da hatte ich vor 4 Jahren genau wie gestern keine kreischenden Weiber, Vuvuzela-Terroristen oder grölende Proleten an meiner Seite, sondern Menschen beiderlei Geschlechts, die von einer Art Wir-Gefühl gepackt schlicht bei diesem Mega-Kulturereignis namens Fußball-WM sein wollten, sich schnell mal die wichtigsten Grundbegriffe angeeignet haben und dann mit Feuer und Flamme dabei waren. Und mit denen hat die Sache bestimmt mehr Spaß gemacht als mit selbsternannten Fachleuten, die bei jeder Gelegenheit ihr (oft zweifelhaftes) Insiderwissen an den Mann bringen mussten...

Wie ich schon schrieb, hab ich nichts gegen diese Frohsinnsdemonstration, die das deutsche Volk angesichts von Wirtschaft und Politik dringend nötig hat, empfinde sie aber als in erster Linie Fußballinteressierter als wenig hilfreich, wenn ich ein Spiel verfolgen möchte, bei dem mich der Sport und die Mannschaftszugehörigkeit, die Teamfähigkeit und der Drive mitreißen sollen, ohne daß mich ein Grüppchen von Laienexperten nach dem 12.Pils von der Seite abwechselnd voll-lallt oder -gröhlt oder mir im Bild rumhampelt.
Ich finds schön, wenn sich so viele zum Feiern treffen, aber das was ich von der Fußball-WM erwarte, kann ich da nicht bekommen und da magst du mit ganz vielen lustigen Kerlen und netten Mädels zusammen gestanden haben, es gibt auf der Fanmeile genug deppert Kostümierte, mit einem Kasten in jeder Hand unterwegs reisende Promilleritter oder aufgerüschte Kekselsen, die sich darüber auslassen, welche Mannschaften am besten "aussehen" - auch dieses Jahr schon wieder mehr leidig festgestellt. Wen ausgerechnet in dieser Gesellschaft da das große "Wir"-Gefühl packt, der hat es schön einfach und gut, ich allerdings mag weder große Menschenmengen noch extrovertierte Extremhaltungen, sei es nun halbwegs kompentent oder einfach nur aus Freude daran naiv dabei - weswegen ich auch nicht mehr ins Stadion gehe.
Ich brauch für ein Wir-Gefühl kein johlendes Volksfest, sondern freu mich allein, zu zweit oder zu dritt genauso viel, aber nur halb so laut oder nervig.
Das PV ist nur ein Grund für irgendeine Party - mögen sie feiern, aber just für Fußball brauch ich den nicht.

Und daß beim PV keine UweSeelers zugelassen sind, ist mir auch bewußt - darum mußt du sie mir nicht unterschieben! :icon_mrgreen:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 15:37:58
Zitat von: Chili Palmer am 14 Juni 2010, 13:44:21

Dann muss ich mich mal kurz bei euch beliebt machen und überlege, wie die Fanmeilen minus kreischende Weiber, Fanschal-Hut-Deppen, Dauersäufer und Gelegenheitsfans aussehen würden. Leer.

Nun seid doch mal nicht so deutsch, lasst den Leuten ihren Spaß.  :king:

Den will ich ihnen ja auch nicht nehmen, aber es muß ja nicht zur Pflicht werden, sich aufzuführen, wie beim Resteficken mit Gratisdrinks auf Ibiza - ich mach ja vieles den Engländern nach, aber das nicht.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Nerf am 14 Juni 2010, 15:57:48
Also bei deinen Metaphern beschleicht mich das Gefühl, dass wir zwei verschiedene Fankulturen frequentieren. Weder musste ich mich bisher gegen lallende Fußball-Assis zur Wehr setzen noch hinterher deren überschwengliche Begeisterung aus meinem Hemd waschen. Solche Figuren sind Randerscheinungen und können es meinetwegen auch bleiben - aber an deiner Stelle würde ich mir mal überlegen, zum Fußballgucken nicht mehr in "Kalles Kölsch-Kloake" ("jetzt mit noch mehr Raucherzonen!") zu gehen (und aufgrund der dortigen Klientel allgemeingültige Feststellungen zu treffen), sondern vielleicht dahin, wo der Durchschnittsfußballfan auch zum Public Viewing pilgert. :icon_twisted:
Wie gesagt: Bekloppte Verkleidungen, leicht geschürzte Mägdelein, alkoholgepowerte Fangesänge, Autokorsos bis dass der Morgen graut - gehört irgendwie dazu und war auch 2006 nie auch nur annähernd so schlimm, um mir die Stimmung vermiesen zu können. Und ich bin auch einer, dem allzu entfesseltes Gebaren ein Greuel ist (ich komme trotzdem immer wieder gerne zum UT).
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 16:22:36
Allein bei dem Wort Fankultur kommts mir schon hoch, wenn nur eine aus überwiegenden Party-Atzen bestehende Masse von Leute mal den Bär steppen lassen will, das hat damit nämlich gar nichts zu tun. Das sind in den meisten Fällen keine Durchschnittsfans, sondern verkleidete Menschen auf der Suche nach ein wenig Spaß.

Natürlich sind auf der Party auch viele nette Kinder (die hasse ich übrigens meistens auch), ältere Leute oder ganz normale Leute, die wie gewöhnlich nur mal gucken wollen und dahin rennen, weil alle dorthin rennen und erfreut feststellen, daß der Nachbar/Gartenkollege/Feierabendstecher/Kneipenwirt/Krökelkumpel auch da ist - und das hab ich auch nie bestritten.
Wer die große Kollektivfröhlichkeit braucht - ist doch prima - mir reicht die Öffentlichkeit meistens schon, wenn sie in normaler Laune auf dem Weg zur Arbeit ist, ausgelassen und/oder seicht alkoholisiert finde ich sie ganz unausstehlich.

Auf Fußball möchte ich mich konzentrieren können (und wir hatten ebenfalls Spaß und Alk gestern) und nicht ständig dem Reiz widerstehen müssen, imo Scheiße labernden Laien das Maul verbieten zu müssen; Autokorsos und umliegende Begleiterscheinungen gern für die Leute, die das, warum auch immer, brauchen oder genießen können.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 14 Juni 2010, 16:37:18
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 16:22:36
Allein bei dem Wort Fankultur kommts mir schon hoch, wenn nur eine aus überwiegenden Party-Atzen bestehende Masse von Leute mal den Bär steppen lassen will, das hat damit nämlich gar nichts zu tun. Das sind in den meisten Fällen keine Durchschnittsfans, sondern verkleidete Menschen auf der Suche nach ein wenig Spaß.

Natürlich sind auf der Party auch viele nette Kinder (die hasse ich übrigens meistens auch), ältere Leute oder ganz normale Leute, die wie gewöhnlich nur mal gucken wollen und dahin rennen, weil alle dorthin rennen und erfreut feststellen, daß der Nachbar/Gartenkollege/Feierabendstecher/Kneipenwirt/Krökelkumpel auch da ist - und das hab ich auch nie bestritten.
Wer die große Kollektivfröhlichkeit braucht - ist doch prima - mir reicht die Öffentlichkeit meistens schon, wenn sie in normaler Laune auf dem Weg zur Arbeit ist, ausgelassen und/oder seicht alkoholisiert finde ich sie ganz unausstehlich.

Auf Fußball möchte ich mich konzentrieren können (und wir hatten ebenfalls Spaß und Alk gestern) und nicht ständig dem Reiz widerstehen müssen, imo Scheiße labernden Laien das Maul verbieten zu müssen; Autokorsos und umliegende Begleiterscheinungen gern für die Leute, die das, warum auch immer, brauchen oder genießen können.


Langsam solltest du dir ernste Gedanken machen Mooni, denn bis auf den Teil mit dem "Alk gestern" stimme ich mit deinen Aussagen überein. Kann doch nicht sein, dass wir uns so ähnlich sind.  :icon_cool:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 16:50:49
Dann bleibt wenigstens das Einhaus ganz nachm Frühstück... :icon_mrgreen:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Sarge am 14 Juni 2010, 17:08:06
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 16:22:36
Allein bei dem Wort Fankultur kommts mir schon hoch, wenn nur eine aus überwiegenden Party-Atzen bestehende Masse von Leute mal den Bär steppen lassen will, das hat damit nämlich gar nichts zu tun. Das sind in den meisten Fällen keine Durchschnittsfans, sondern verkleidete Menschen auf der Suche nach ein wenig Spaß.

Ich frage mich, was bei Dir Fankultur überhaupt ist? Mit zwei Leuten bei 'nem Gläschen Rotwein auf der bequemen heimischen Couch sitzen und spießbürgerlich konzentriert WM schauen?

Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Grimnok am 14 Juni 2010, 17:28:15
Ich finde eher dieses "Es is WM und wir sind verrückt" Alibigetue um aus seiner kleinen Welt zu revoltieren (imaginär) eher spießbürgerlich (siehe auch Karneval).
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Beitrag von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 14 Juni 2010, 17:49:37
Junge, Junge, was bilden sich hier manche eigentlich ein?

Kommt, dann bitte Butter bei die Fische:

Ab wieviel geschauten Spielen im Jahr, darf man denn zur Turnierzeit verrückt spielen?
Muß man jegliche Statistiken zu jedem Spieler kennen?
Darf man Spieler gutaussehend finden?
Sollte eventuell ein Fußball-Führerschein eingeführt werden, mit dem man seine Fußballkompetenz nachweisen kann und bei Sichtungen im öffentlichen Raum auch muß?

Wir sind seit jeher ein Land voller Trainer und bei WM & EM wird die Bank halt noch voller. Und?
Wer da nicht Platz drauf nehmen möchte bitte, aber dann lasst halt auch die in Ruhe die dort gerne mit nem ganzen Trainerstab sitzen wollen.

Ich kann an beidem Spaß haben, denn beides hat seinen Reiz.  :respekt:
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Beitrag von: psYchO dAd am 14 Juni 2010, 17:53:06
Ihr seid der Grund, warum ich mich nicht traue Fußball zu schauen.  :bawling:
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Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 14 Juni 2010, 18:03:16
Zitat von: Sarge am 14 Juni 2010, 17:08:06
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 16:22:36
Allein bei dem Wort Fankultur kommts mir schon hoch, wenn nur eine aus überwiegenden Party-Atzen bestehende Masse von Leute mal den Bär steppen lassen will, das hat damit nämlich gar nichts zu tun. Das sind in den meisten Fällen keine Durchschnittsfans, sondern verkleidete Menschen auf der Suche nach ein wenig Spaß.

Ich frage mich, was bei Dir Fankultur überhaupt ist? Mit zwei Leuten bei 'nem Gläschen Rotwein auf der bequemen heimischen Couch sitzen und spießbürgerlich konzentriert WM schauen?



Nicht zu vergessen, hinterher alle Spielzüge zu diskutieren, zu erörten, wie man selbst es hätte besser machen können und am Ende all Gäste zu bezahlen, weil sie sonst nie wieder kommen würden.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 18:33:55
Finde ich ganz interessant, daß die Massenschauerei und das notwendig angehängte Ausgeflippe offenbar die einzig wahre Art und Weise sein soll, wie man gespannt und interessiert eine WM verfolgen kann.

Obwohl ich den Leuten ihren Spaß nicht abspreche, den sie bei den Massenaufläufen haben sollen, wird meine Variante - offenbar nur halb oder flüchtig gelesen - als langweilig und spießbürgerlich abgetan, was so plump und billig ist, wie ich es eigentlich GERADE von den feiersüchtigen Dauersäufern erwarten würde.

Ja, ich schau WM gern auf der Couch (und mal ganz unter uns, vor 2006 gab es kein Public Viewing, da blieb man auch daheim oder ging in eine der Kneipen, kleinere Ansammlungen in den Innenstädten mal abgesehen und trotzdem ließ man es krachen - also kommt mir nicht mit dem "einzig wahren"), mit Bier statt Rotwein, ich seh das Spiel, ich fiebere mit und wer dabei sein möchte, kann dabei sein. Das hat wenig mit "Fankultur" zu tun, sowieso ein eben wegen PV inzwischen pervertierter Begriff, der zwischen leicht angestaubten Altfans, den nervtötenden Ultrafraktionen und den üblichen Jeder-weiß-es-besser-Leuten kaum noch vorhanden ist.

Fankultur ist für mich die Einstellung zu dem Team, hinter dem ich stehe, nicht wie viele Schals ich mir um den Arsch gebunden habe oder in welchen Farben meine Titten bemalt sind. Wo ich mein Fan-Sein ausübe, ist meine Sache und wie hat mir niemand vorzuschreiben.
Fachkompetenz ist ebenso schwammig, aber man sollte schon wissen, was und wen man sieht - jedoch ein Spiel an Spielanteilen oder Toren zu beurteilen und rumzupaulen, wenn jemand etwas zu meckern hat, ist auch nicht der wahre Jakob.
Ich hab gern Leute dabei, von denen ich weiß, daß sie beim Tor ausflippen, aber sonst durchaus realistisch für Amateure ein Spiel auch analysieren können, dann macht das Spaß, inclusive Rumblödeln, Anpaulen und ja, auch mal detailliert fachsimpeln. Das ist auch Fan-Sein im Fußball und - imho - mehr als die Gelegenheit zu nutzen, die sich durch so ein Turnier bietet, mal so zu tun als ob.

Deswegen dürfen die anderen 10000 ruhig in der city trotzdem ordentlich abhüpfen und sich volllaufen lassen, das hat durchaus seine Berechtigung in Sachen Spaß, aber die will ich beim Fußball nun mal nicht sehen. Die stören mich bei "meiner" WM.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 19:11:07
Interessante Diskussion, die OFDB-typisch mal wieder ausschließlich in Extremen geführt wird, obwohl aus fast allen Beiträgen durchaus eine Meinung zwischen persönlichen Vorlieben und Offenheit gegenüber Andersfeiernden herauszulesen ist. Meine positiven Ausführungen gegenüber "Public viewings" entsprangen ausschließlich der Tatsache, dass ich - meist allein oder im Minimalkreis Zusehender - die Alternative nicht so schlimm fand, wie ich selber zuvor dachte.

Und ich weiß auch gar nicht, warum wie hier diskutieren - Holland-Dänemark habe ich mir im Eisladen gegenüber vor großer Leinwand, gemeinsam mit einem mir unbekannten Fußball-Kenner angesehen. Sonstige Besucher verschwanden in der Regel nach ca. 10 Minuten. Die WM besteht ja nicht nur aus Deutschland-Spielen und Halbfinals, weshalb die Spaßfraktion sowieso nicht ständig anwesend ist. Alki und sonstwas stören mich nur beim Zusehen, abgesehen davon, dass ich mir Deutschlandspiele ab der K.O.Runde sowieso nur selten ansehe, da ich die Spannung kaum ertragen kann. Gruppen jeder Art entweiche ich dann und geniesse die Stille der leeren Strassen und Plätze in der Stadt - jeder hat seine eigene Art und von Spießigkeit sollte da Niemand anfangen.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: endoskelett am 14 Juni 2010, 19:29:44
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 18:33:55
Finde ich ganz interessant, daß die Massenschauerei und das notwendig angehängte Ausgeflippe offenbar die einzig wahre Art und Weise sein soll, wie man gespannt und interessiert eine WM verfolgen kann.
Es müssen auch nicht immer zig Tausend wie am Sonntag in Hamburg oder Berlin sein. Public Viewing kann man auch mit 10, 20, 30 oder wasweissich paar Personen erleben und genießen.
Eine WM kann eine gewisse Euphorie entfachen, bei der einfach alle geschlossen, gemeinsam, zusammen hinter ihrer Mannschaft stehen. Bloß, das spürt man mit 3-4 Kumpels und Anhang nicht in dem Maße wie auf der Straße, in der gefüllten Kneipe vorm Beamer oder bei einer anderen Ansammlung. Mir sind die Leute die bloß wegen der WM auf den Beinen sind, sich schminken, ankleiden und Stimmung verbreiten genauso recht wie die stillen Geniesser und Fussballexperten etc.

Ich habe wunderbare Erinnerungen an die WM 2006 bei uns im Land. War selbst in Berlin und Leipzig z.B. Gerade die unzähligen ausländischen Fussballanhänger die wir getroffen haben aller mögl. Nationen, die Fanmeile ansich, die Euphorie die in der Luft lag und das gemeinsame Niedergeschlagensein nach dem Halbfinalaus der deutschen Mannschaft, sind Begegnungen und Erlebnisse, die ich nicht vergessen werde. Besoffene Chaoten gabs hin und wieder aber nicht der Rede wert.
Was wäre das trist und langweilig, wenn jeder in seiner eigenen Butze sitzt und die WM übertrieben formuliert nur im eigenen Kopf stattfindet.

Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 19:44:36
Zitat von: endoskelett am 14 Juni 2010, 19:29:44
Was wäre das trist und langweilig, wenn jeder in seiner eigenen Butze sitzt und die WM übertrieben formuliert nur im eigenen Kopf stattfindet.

Sicherlich, nur hat es früher auch niemandem gefehlt. Übertragungen in Kneipen und Biergärten gabs schon immer, nur hieß es eben nich PV und es wurde keine Massenreligion draus gemacht.
Als ob man die WM eben nicht wahrnehmen könnte, wenn man keine Party draus macht.
Ich finds jedenfalls entspannender und gehaltvoller, wenn ich nicht abgelenkt werde.
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Sarge am 14 Juni 2010, 19:58:01
ZitatInteressante Diskussion, die OFDB-typisch mal wieder ausschließlich in Extremen geführt wird
Extrem ist die Diskussion nur, weil ich bei Moonshade zwischen den Zeilen eine Selbstgefälligkeit wahrzunehmen glaube, die allen PV-Gängern einen IQ über 50 abspricht ("Party-Atzen" und dergleichen Vokabular...). Soll jeder in der Form gucken, wie er Spaß hat. Eure Anti-PV-Argumente haben ja auch durchaus ihre Berechtigung. Sonderlich begeistert bin ich bsp. auch nicht von Schönwetterfans, die alle zwei Jahre zur EM/WM aus ihren Löchern gekrochen kommen (gilt generell für Opportunisten). Doch würde es nur solche Fans wie Dich, Moonshade, geben, dann bräuchten wir gar kein Stadion mehr, sondern hauptsache die heimische Glotze überträgt das Spiel in bester Qualität. Denn PV ist im Grunde nämlich nichts anderes als der Versuch, Stadionatmosphäre nachzufühlen.
Und eine WM ist nun einmal etwas Besonderes für einen Fußball-Fan, vier lange Jahre haben wir darauf gewartet... warum das Ganze nicht auch ein bisschen zelebrieren? Vorm heimischen TV kann ich auch den Rest des Jahres sitzen bei BL, Euro- oder Champions-League-Spielen...

Und ob früher keine Massenreligion daraus gemacht wurde, vermag wohl nur ein Veteran wie Bretzel uns zu sagen. ;)
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 20:13:47
Zitat von: Sarge am 14 Juni 2010, 19:58:01
Extrem ist die Diskussion nur, weil ich bei Moonshade zwischen den Zeilen eine Selbstgefälligkeit wahrzunehmen glaube, die allen PV-Gängern einen IQ über 50 abspricht ("Party-Atzen" und dergleichen Vokabular...).

Ein Blick in jede beliebige Straßenbahn genügt, ansonsten hab ich das genügend ausgeführt, daß ich nicht nur die Deppen meine, die fallen allerdings am meisten auf. :icon_sad:

ZitatSoll jeder in der Form gucken, wie er Spaß hat.

Ich hab nie was anderes behauptet.

ZitatDoch würde es nur solche Fans wie Dich, Moonshade, geben, dann bräuchten wir gar kein Stadion mehr, sondern hauptsache die heimische Glotze überträgt das Spiel in bester Qualität. Denn PV ist im Grunde nämlich nichts anderes als der Versuch, Stadionatmosphäre nachzufühlen.

Jaja, schön und gut, zum 73.Mal die gleiche Ansprache, die am Thema und an der Diskussion relativ vorbei zielt.
Ich habe niemandem seine Volksparty abgesprochen, ich hab lediglich geschildert, warum ich diese meide.
Lest ihr eigentlich, was ich schreibe? :00000109:

Zitat
Und ob früher keine Massenreligion daraus gemacht wurde, vermag wohl nur ein Veteran wie Bretzel uns zu sagen. ;)

Ich werd nächstes Jahr 40 und bin seit Spanien 1982 dabei - ich weiß schon, wovon ich rede. :anime:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Graf Zahl am 14 Juni 2010, 20:32:58
Naja, alles ändert sich - nur Moonshade nich :algo:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 20:35:55
Zitat von: Der Graf am 14 Juni 2010, 20:32:58
Naja, alles ändert sich - nur Moonshade nich :algo:

Dochdoch, 1990 bin ich auch noch mit den Massen durch die Stadt gezogen, aber die Zeiten ändern sich mit dem Alter... :icon_mrgreen:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Graf Zahl am 14 Juni 2010, 20:44:51
Na siehste - und heute ziehen andere Massen durch die Straßen und wenn die WM um ist, sind se auch wieder weg. Die werden älter und m0wlen in 20 Jahren genauso rum ;)
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Moonshade am 14 Juni 2010, 21:11:14
Zitat von: Der Graf am 14 Juni 2010, 20:44:51
Na siehste - und heute ziehen andere Massen durch die Straßen und wenn die WM um ist, sind se auch wieder weg. Die werden älter und m0wlen in 20 Jahren genauso rum ;)

Wenn ich alt bin, werde ich nur noch meckern - das wird ein Spaß!
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Graf Zahl am 14 Juni 2010, 22:34:10
Zitat von: Moonshade am 14 Juni 2010, 21:11:14
Zitat von: Der Graf am 14 Juni 2010, 20:44:51
Na siehste - und heute ziehen andere Massen durch die Straßen und wenn die WM um ist, sind se auch wieder weg. Die werden älter und m0wlen in 20 Jahren genauso rum ;)

Wenn ich alt bin, werde ich nur noch meckern - das wird ein Spaß!

Moonie - du BIST alt! :king:
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 15 Juni 2010, 08:29:30
Meinetwegen kann die Fraktion "wir-sind-alle-4-jahre-fans"-"Fans" (wieviel schöne Hochkommata ich da benutzt habe, find ich geil) sich zu Massen zum öffentlichen Glotzen zusammenfinden, aber von denen ist defintiv keiner Fußballfan, sondern die kommen nur dahin, um sich zu besaufen und mit anderen gleichgesinnten Scheisse zu labern und wenn die Deutschen dann gewonnen haben, wird laut hupend durch die Straßen gefahren. Sicherlich gibt es auch eine kleine Menge an Leuten, die z.B. wegen ihrer Kinder oder einfach nur der Geselligkeit wegen zu solchen Spaßveranstaltungen geht. Aber die Menge der Leute, die Ahnung von Fußball hat, tendiert bei solchen Aufmärschen gegen Null. Ausnahmen mag es geben, aber die sind gering! Auch wenn jetzt Milla wieder böse fragen wird, ob er als sonstiger Fußballb00n die Spiele überhaupt schauen darf, sage ich es mal so. Klar darfst jeder die Spiele beim öffentlichen Glotzen schauen, aber deswegen wird er noch kein Fußballkenner. Nur, weil ich alle 4 Jahre 3-4 Spiele sehe, bin ich noch lange kein Fußballkenner, sondern ein Mitläufer, der das macht, weil es ja so cool ist. Und genau diese Herrschaften gehen mir auf den Sack mit ihren dummen und unqualifizierten Einwürfen. Und aus diesem Grund meide ich solche Veranstaltungen wie die Pest. Aber möge doch jeder dahin gehen, sich besaufen und SSSSSSSSSSSSCCCCCCCHHHHHHHHHHHHLLLLLLLLLLAAAAAAAAAAAAANNNNNNNNNNNNNNNDDDDDDDDDD schreien und dabei sich schön anmalen und tolle Trikots tragen. Nur wie oben gesagt, sind das arme Leute, die keine Ahnung vom Spiel haben!

Gruß

n0NAMe
Titel: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Grimnok am 15 Juni 2010, 08:38:45
Ach man muss ja nich ma sooo Ahnung von Fussball haben.... nur dieses gegröhle und gehupe und blah kotzt mich an. Ich mein, wenn Dtl gewinnt, n Autocorso zu starten is ja ok. Aber nicht bei nem gammligen Vorrundenspiel bis um 2 Uhr nachts? WTF? Andere Leute müssen arbeiten und warten nicht einfach unr auf den H4 Check vom Amt.
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Eric am 15 Juni 2010, 09:54:22
Zitat von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 14 Juni 2010, 17:49:37
Junge, Junge, was bilden sich hier manche eigentlich ein?

Kommt, dann bitte Butter bei die Fische:

Ab wieviel geschauten Spielen im Jahr, darf man denn zur Turnierzeit verrückt spielen?
Muß man jegliche Statistiken zu jedem Spieler kennen?
Darf man Spieler gutaussehend finden?
Sollte eventuell ein Fußball-Führerschein eingeführt werden, mit dem man seine Fußballkompetenz nachweisen kann und bei Sichtungen im öffentlichen Raum auch muß?

Wir sind seit jeher ein Land voller Trainer und bei WM & EM wird die Bank halt noch voller. Und?
Wer da nicht Platz drauf nehmen möchte bitte, aber dann lasst halt auch die in Ruhe die dort gerne mit nem ganzen Trainerstab sitzen wollen.

Ich kann an beidem Spaß haben, denn beides hat seinen Reiz.  :respekt:

WORD! Sehe ich genauso.

Ich war sowohl auf PVs als auch gemütlich mit Freunden zu Hause um das Spiel besser "analysieren" zu können. ;o)

Und, ..., beides hat seinen Reiz. Fussball ist micht mehr das was es zu Moonies Jugend war (Also so in den 60ern  ;) ) sonders es ist mehr und mehr zu einem richtig geilen Happening geworden.
Mit Fremden zu feiern und sich über jedes Tor zu freuen kann genauso Spass machen wie mit den besten Kumpels in der eigenen Hütte jedes Tor zu feiern.

Daher kann ich euren ganzen Unmut NULL nachempfinden.


MFG


ERIC
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 15 Juni 2010, 10:05:26
Zitat von: n0NAMe am 15 Juni 2010, 08:29:30
Auch wenn jetzt Milla wieder böse fragen wird,
Also bitte, ich doch nicht. Dich brauch ich nicht hier zu fragen, Dich kann ich ja auf dem UT laut gröhlend und mit einer Hand auf die Hupe drückend verprügeln.  :LOL:


Zitat von: n0NAMe am 15 Juni 2010, 08:29:30
Und aus diesem Grund meide ich solche Veranstaltungen wie die Pest.
Aber immerhin weißt Du ziemlich genau, wie es da zugeht. Ich nehme an Fernsehberichte gelten da als representativ genug.  :andy:
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 15 Juni 2010, 11:37:56
Zitat von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 15 Juni 2010, 10:05:26
Zitat von: n0NAMe am 15 Juni 2010, 08:29:30
Auch wenn jetzt Milla wieder böse fragen wird,
Also bitte, ich doch nicht. Dich brauch ich nicht hier zu fragen, Dich kann ich ja auf dem UT laut gröhlend und mit einer Hand auf die Hupe drückend verprügeln.  :LOL:


Das können wir gerne mal austesten. Je später der Abend, desto mehr dürftest du getrunken haben, desto weniger dürftest du meine tödlichen Handkantenschläge spüren. Wenn du dann wieder aufwachst und es ist heiß dort, dann bist du in der Hölle gelandet oder irgendwo im Ruhrpott.  :LOL: :LOL: :LOL:

Zitat von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 15 Juni 2010, 10:05:26
Zitat von: n0NAMe am 15 Juni 2010, 08:29:30
Und aus diesem Grund meide ich solche Veranstaltungen wie die Pest.
Aber immerhin weißt Du ziemlich genau, wie es da zugeht. Ich nehme an Fernsehberichte gelten da als representativ genug.  :andy:

Ich habe mir das einmal IN ECHT gegeben und bin so zu der Meinung gekommen. Ich hoffe das reicht und ich muss nicht erst 5x an 7 verschiedenen Orten gewesen sein, um das entsprechend kommentieren zu dürfen.

Gruß

n0NAMe
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: Neo am 15 Juni 2010, 12:46:16
ich war mit Hans und einigen anderen in einer eher kleineren Kneipe in Berlin... vor mir einer "gesessen", der schon vor dem Spiel hackedicht voll war. Bei jedem Tor ist der rumgesprungen, die Straße geküsst etc... Kein wirklich schönes Public Viewing. Nachts wurde hier auch bis um 3 oder 4 rumgehupt, nervig.
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: Bretzelburger am 15 Juni 2010, 13:50:53
Da mein Posting hierzu im Gruppe C Thread verblieben war, weil ich ihn gerade schrieb, als dieser Thread neu "gegründet" wurde, stelle ich ihn hier nochmal rein, da er sich auf Moonie bezog :

Zitat von: Moonshade am Gestern um 19:13:47
Zitat
Und ob früher keine Massenreligion daraus gemacht wurde, vermag wohl nur ein Veteran wie Bretzel uns zu sagen. icon_wink

Ich werd nächstes Jahr 40 und bin seit Spanien 1982 dabei - ich weiß schon, wovon ich rede. Anime

Stimmt, wegen der 11 Jahre würde ich auch nicht von einem Erfahrungsvorsprung sprechen. Und wahrscheinlich kennt Moonie auch dieses Gefühl, was man heute nicht mehr hat, und ich mich gerade frage, ob das gut ist oder nicht.

Bei der WM in Deutschland 1974 saßen wir (ich war 14) auch immer mit mindestens 7-10 Leuten vor der Glotze, haben Wetten abgeschlossen, und gemeinsam geschrieen. Und dabei war auch immer ein Anteil, der sich nicht super mit Fußball auskannte, sondern sich vom "WM-Fieber" anstecken ließ. 1982 habe ich das Halbfinale gegen Frankreich mit bestimmt kanpp hundert Menschen in Frankreich gesehen, auch das grausame Vorrundenspiel gegen Österreich mit sehr Vielen. Das kam also auch in der grauen Vorzeit schon vor, allerdings war da Niemand angemalt oder schwang Fähnchen.

Nur - und darin lag für mich damals schon ein komisches Gefühl - danach war Schluß. Wenn der Schlußpfiff ertönte, sah man noch kurz die Zuschauer, die sich umarmenden Spieler - und das Fernsehen zeigte die nächste Sendung. Keine Analysen, keine Interviews, nichts. Vielleicht am Abend, wenn es Samstag war, noch das "aktuelle Sportstudio". Und genauso verhielten sich auch die Menschen. Nach einem Spiel gingen sie zur Tagesordnung über - großes Feiern oder gar Autokorsos gab es nicht. Das war für mich, als jungem und emotional mitfieberndem Fan teilweise befremdlich. Da hatte ich 90 Minuten lang beim 1:0 gegen Polen im Halbfinale gezittert (Frankfurter "Regenschlacht") und draußen lief die Welt normal weiter wie immer.

Noch stärker empfand ich das übrigens 1985 beim ersten Wimbledon-Sieg Boris Beckers. So berühmt der heute ist - es saßen vielleicht 7-8 Millionen Menschen vor dem Bildschirm - aber die Welt blieb trotzdem rund. Die Masse interessierte das nicht und wenn man nach Stunden eines Tennis - Spiels mit viereckigen Augen in die Öffentlichkeit ging - egal ob enttäuscht oder glücklich - dann stellte man schnell fest, dass es (zumindest für die Anderen) wichtigeres im Leben gibt. Draußen hatte Keiner etwas davon mitbekommen. Beim Fußball war das nicht so extrem, aber außer nach einem gewonnenen Endspiel konnte man da auch kaum Reaktionen nach dem Spiel feststellen. Ich habe deshalb immer die nächsten Tageszeitungen herbeigesehnt - das einzige Medium, dass ein solches Ereignis noch analytisch nachbereitete. Es mag heute wieder ins andere Extrem übertrieben sein, aber ich kann mir ja aussuchen, was ich lesen oder mir ansehen will.

Dazu noch als Zusatz : in den letzten Jahren - seit dem kein Fernseher mehr bei uns haust - sah ich mir die Spiele meist im Live-Strean an, mit den bekannten Nachteilen. Jetzt gibt es in der gesamten Umgebung überall "Public Viewing". Mein bevorzugter Ort - der Eisladen gegenüber - angenehme Location, leckeres Eis und meist Ruhe beim betrachten der Spiele ohne deutsche Beteiligung.
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: Karotte84 am 15 Juni 2010, 15:02:05
Zitat von: Bretzelburger am 15 Juni 2010, 13:50:53
Und wahrscheinlich kennt Moonie auch dieses Gefühl, was man heute nicht mehr hat, und ich mich gerade frage, ob das gut ist oder nicht.

Das Gefuehl gibt es heute - selbstverstaendlich - immer noch. Ich war dieses Jahr mit den Volleyballdamen des Dresdner SC in Halle Westfalen, als sie den deutschen DVL-Pokal gewannen. Wenige Wochen spaeter fand das FinalFour des Europacups in Dresden statt. Auch da gewann der DSC den Titel!
Selbst beim Europapokal war auf ard.de/sport nichts zu lesen. In der Stadt hat das niemand registriert und im Prinzip ist es allen egal, obwohl das ein riesiger Schritt fuer den deutschen Volleyball und fuer mich als gepeinigten Fan gewesen ist.
Die Analysen, Bilder der Feier usw. gab es erst nach und nach in den Lokalblaettern. Wurde dann dementsprechend gierig aufgesogen :-).

Bei meinem lokalen Fussballverein bekommt auch (zurecht) niemand mit, welche hochspannenden Erlebnisse ich dort Wochenende fuer Wochenende erlebe.

Ich schau mir die WM-Spiele auch lieber im kleinen Rahmen an. Ob meine Mitgucker dann Ahnung haben oder nicht, ist mir (gewisse Grenzen eingehalten) egal. Je wichtiger die Spiele, desto mehr kommt es mir darauf an, dass es meinen Sehkameraden ebenso ans Herz geht. (Zum Beispiel hab ich bei oben erwaehnten Finalspielen der Volleyballdamen niemanden neben mir akzeptiert, der nicht Fan der Mannschaft war.)
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: endoskelett am 16 Juni 2010, 00:55:18
Zitat von: Bretzelburger am 14 Juni 2010, 19:11:07
Alki und sonstwas stören mich nur beim Zusehen, abgesehen davon, dass ich mir Deutschlandspiele ab der K.O.Runde sowieso nur selten ansehe, da ich die Spannung kaum ertragen kann. Gruppen jeder Art entweiche ich dann und geniesse die Stille der leeren Strassen und Plätze in der Stadt - jeder hat seine eigene Art und von Spießigkeit sollte da Niemand anfangen.
:icon_eek:
Eine interessante Art und Weise mit dem Thema umzugehen, wie ich finde.
Wenn du das wirklich durchziehst, verpasst du dann nicht doch die emotionalen Höhepunkte der WM?

Im übrigen, ich freue mich schon auf Freitag Mittag, dann gehts zum PV in die Stadt zu irgendeiner Leinwand, mal schauen ob zu der Zeit schon nervende und/oder besoffene Partyatzen umherspringen...
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: pm.diebelshausen am 16 Juni 2010, 08:25:05
Nett hier.
Ich würde ja jetzt gerne sagen "Leute, ist doch bloß ein Spiel", aber das ist es ja nicht: ist ne bekloppte Menge Geld.

Bei den öffentlichen Grölis wird mir dann wieder bewusst, warum wir den Bundespräsidenten nicht direkt wählen dürfen und es keine Volksentscheide gibt. Wir sind Papst, wir sind Lena und wir waren mal Reichskanzler, aber das ist ja lange her.

Ganz ernst?: ich wünsche mir soooooo sehr ein ehrliches und bescheidenes Deutschland, aber das wird's bei all solcher Hysterie in jede Richtung nicht geben.

Mein Fußballinteresse beschränkt sich auf alle 4 Jahre - also auf den selben Rythmus, in dem andere ihre Demokratie ausleben. Und dann gucke ich in einem befreundeten Garten/Wohnzimmer mit ca 40 anderen und einem Grill. Da wird viel und kenntnisreich gefachsimpelt, aber gleichzeitig nicht der Wissens-Großkotz rausgehangen und gleichzeitig ist jeder willkommen - die Haustür steht wortwörtlich offen. Das macht mir Spaß.
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: Karotte84 am 16 Juni 2010, 09:09:04
Zitat von: pm.diebelshausen am 16 Juni 2010, 08:25:05
Mein Fußballinteresse beschränkt sich auf alle 4 Jahre - also auf den selben Rythmus, in dem andere ihre Demokratie ausleben.

You made my day! (Und das schon acht Uhr morgens)  :LOL:
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? Kritische Stimmen von ECHTEN Kennern
Beitrag von: Bretzelburger am 16 Juni 2010, 09:40:07
Zitat von: endoskelett am 16 Juni 2010, 00:55:18
Wenn du das wirklich durchziehst, verpasst du dann nicht doch die emotionalen Höhepunkte der WM?

Ich habe das schon oft durchgezogen - es ist ja nicht so, dass ich in solchen Momenten einfach in mir Ruhe. Ich bin total angespannt, geniesse gleichzeitig aber die äußere Ruhe. Nehmen wir das Viertelfinale 2006 gegen Argentinien. Ein Haufen Leute waren bei uns zu Hause, so dass ich gezwungenermassen die ersten 60 Minuten mitsah. Niemand von den Gästen war aufdringlich, besoffen oder sonst was, es gab auch genügend Kenner der Materie, aber für die Meisten ist so ein Fußballspiel spannende Unterhaltung - ich bin da extremer. Ich bin sozusagen bei jeder Ballberührung dabei, spüre jede Flanke, rege mich über jeden Lapsus auf - das macht sonst Keiner in diesem Kreis. Alle schauen gebannt auf Torgelegenheiten, jubeln oder ärgern sich, aber ich habe diese Gefühle schon beim Hin- und Herschieben im Mittelfeld. Emotionale Momente in einer solchen wirklich positiven Umgebung, geben mir nichts. Ich habe mich als Gastgeber in dieser Situation verpisst, bin einsam durch die Straßen gefahren mit lauter Musik, um nichts zu hören, und erst wieder aus dem Kokon gesprungen, als Fahnen schwenkende Fans aus den Häusern liefen. Eine tiefe Befriediguneg überkam mich, ein intensiver emotionaler Moment.

Meine Freundin nannte mich abwechselnd autistisch oder krank, womit sie vollkommen recht hat. Aber das ist bei mir angeboren. Schon beim Viertelfinale 1970 Deutschland-England 3:2 steckte ich meinen Kopf unter die Decke, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Da war ich 10. Im Stadion halte ich es übrigens besser aus - vielleicht weil da mehr Gleichempfindende sind (außer bei WM/EM gilt diese Emotion sonst immer meiner Fortuna).
Titel: Re: Public Viewing oder nicht? ECHTE Fans und Kenner vs. Partyatzen und Resteficker
Beitrag von: whitesport am 19 Juni 2010, 14:51:00
Wenn das letzte Spiel gegen Ghana unwichtig gewesen wäre, hätte ich es mir vemutlich in der Stadt oder im Stadion mal angeschaut, so wie vor vier Jahren das Ding gegen Portugal.

Aber wichtige WM Spiele der Deutschen am besten ohne viel Ablenkung mit 3-4 guten Freunden und ebensovielen Bierchen, das gibt mir mehr. Resteficken kann man ja auch später noch  :icon_twisted:
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