"It's in the tradition of my movies Stoic, Darfur, Rampage, Tunnel Rats, Heart of America...it shows Auschwitz as what it was: a meat plant for humans...a death factory." (Dr. Boll)
Teaser:
http://www.dreadcentral.com/news/39573/uwe-bolls-auschwitz-havent-jews-suffered-enough (http://www.dreadcentral.com/news/39573/uwe-bolls-auschwitz-havent-jews-suffered-enough)
Will Herr Boll hier nur grenzwetig provozieren (höchstselbst in SS-Uniform) oder geht es ihm tatsächlich um das bloße Präsentieren des Holocaust? Für mich sieht es erst einmal nur nach ersterem aus und sollte der Tradition von "Stoic" stehen, weiß ich persönlich, was ich zu erwarten habe. :kotz: Allerdings traue ich ihm zu, den Teaser absichtlich so inszeniert zu haben, damit er all den Kritikern mal wieder den Mittelfinger zeigen kann und die Medien den Rest erledigen.
Wo nimmt der Mann den Mut für solche Sachen her oder ist es nur blanke Idotie?
Al erstes dachte ich "Oh je". Jetzt denke ich aber auch: vielleicht macht Boll ja aus Versehen etwas richtig, was so viele andere bei dem sog. heiklen Thema Holocaust nicht hinkriegen oder gar nicht erst versuchen: darüber einen schamlosen Film ohne Scham zu machen. Vielleicht (ich sage "vielleicht"!) guck ich mir den an...
Ich hab ja noch nie einen Boll-Film gesehen (und werde vermutlich auch nicht mehr dazu kommen) - aber ich freu mich auf das nach Luft schnappende Feuilleton :icon_mrgreen:
cu, r.
Fuer mich ist das einfach nur eiskalte Berechnung und Kalkuel, der weiss genau mit welchen Themen er bei den Medien, den Kritikern und dem Publikum fuer Gespraechsstoff sorgt.
Und es gibt immer wieder Leute, die zumindest teilweise bekehrt werden.
Ich schliesse mich diesen teilweise "Bekehrten" an. Ich bin beileibe kein Boll-Fan-Boy, aber nach Sichten von einigen seiner Filmen muss ich dem Mann doch Talent zugestehen, zumindest bei einigen seiner Werken.
Und als Leih-DVD werde ich ihn mir ja dann doch wieder ansehen, die Neugier siegt dann doch, ob der neue von ihm seine Presse verdient hat. :icon_mrgreen:
Nur weil Boll mit Darfur und Rampage nicht zwei TOTALausfälle produziert hat, heißt das nicht, dass er jetzt Filme machen kann. Vor allem einen guten Film zum Thema Ausschwitz....sorry, ich kann mir da höchstens nen Exploiter vorstellen. Beide genannten Filme hatten ihre starken Szenen, konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass einfach nichts dahinter war - keine Substanz.
Zitatwhether he's setting out to make a gut-wrenching drama about the atrocities perpetrated in Nazi Germany's most infamous concentration camp or if he's using it as an excuse to make a Holocaust-sploitation flick designed to be the German version of Men Behind the Sun
Ich befürchte eher letzteres, naja dann darf uns Uwe halt auch "seinen" Nazi Film machen...
Hmm, ich glaub der gute Uwe will nun endgültig beweisen das er auch anspruchvollere Kost liefern kann.
Ob ihm das bei einem heiklen Thema wie diesem hier gelingt?
Abwarten und :andy:
Zitat von: pm.diebelshausen am 7 September 2010, 22:07:33
vielleicht macht Boll ja aus Versehen etwas richtig, was so viele andere bei dem sog. heiklen Thema Holocaust nicht hinkriegen oder gar nicht erst versuchen: darüber einen schamlosen Film ohne Scham zu machen.
So sieht's wohl aus:
http://www.viceland.com/blogs/de/2010/09/09/uwe-boll-schwadroniert-uber-seinen-auschwitz-film/ (http://www.viceland.com/blogs/de/2010/09/09/uwe-boll-schwadroniert-uber-seinen-auschwitz-film/)
Als ich den Threadtitel gesehen habe, habe ich die Augen zusammenkniffen und nochmal hingeschaut, und mich dann weiter gewundert. Dann schossen die Nazigold-Rohrkrepierer-Kalauer aus POSTAL durch meinen Kopf, dann kam die Erinnerung, dass Boll jetzt "ernste" Filme macht. Und dann dachte ich mir: Boah, was ist der Typ ne Attentionwhore.
Dann habe ich das Interview gelesen, finde immer noch, dass Uwe Boll eine fürchterliche Art am Leibe hat, wenn es um seine Kritiker geht, aber bin mir garnicht mehr so sicher, ob "Auschwitz" halbgare, pseudo-schockierende, pseudo-intelligente Exploiter wird, den ich von Uwe Boll erwarten würde. Oder einfach nur ein billiger Trick, sich mal wieder ins Gespräch zu bringen. Ich halte es da wie 2berrettazkiller: Abwarten und :andy:
Gibt es eigentlich Hinweise, ob das jetzt ein echter Film wird oder ob das nur makabere PR für Blood Rayne 3 wird, der ja auch im dritten Reich spielt und demnächst in den Verleih kommt?
Zitat von: Nightflier am 11 September 2010, 17:21:46
Gibt es eigentlich Hinweise, ob das jetzt ein echter Film wird oder ob das nur makabere PR für Blood Rayne 3 wird, der ja auch im dritten Reich spielt und demnächst in den Verleih kommt?
In dem "Telefon-Interview" steht eigentlich alles drin.
Zitat von: Chili Palmer am 10 September 2010, 14:53:10
http://www.viceland.com/blogs/de/2010/09/09/uwe-boll-schwadroniert-uber-seinen-auschwitz-film/ (http://www.viceland.com/blogs/de/2010/09/09/uwe-boll-schwadroniert-uber-seinen-auschwitz-film/)
Soll schon ein Film werden, den er bei der Berlinale vorstellen will! Er geht aber davon aus das sie den Film ablehnen werden...
Der Film soll einen "normalen" Arbeitstag in Ausschwitz zeigen. Teilweiße im Stil einer Dokumentation mit Interviews von "Zeitzeugen" oder so....
Naja warten wirs mal ab, was das wird. Ich bin im Moment noch sehr skeptisch und stell mir die Frage ob es so einen Film wirklich braucht...
So absurd sich das anhört, aber Boll ist auf dem Weg, zu einem der wenigen international bekannten und vermarkteten sowie (mehr oder weniger) unabhängigen deutschen Autorenfilmer zu werden, nur dass er es nicht in bedeutungsschwanger-bräsiger Metaphorik verpackt, sondern die Schwerpunkte auf Unterhaltung, Popkultur, Provokation und Trash setzt. Geht so etwa in die Richtung von Paul Morrissey, Troma und Christoph Schlingensief.
Obwohl ich knapp die Hälfe seiner letzten dreizehn bereits veröffentlichten Filme zwischen 1 / 10 und 2 /10 verorten würde, finde ich diese Entwicklung, die schon bei einigen seiner letzten Werke zu erahnen war (wie z. B. "Rampage" oder "Tunnel Rats"), ganz interessant. Da er sich einen Dreck um seine Außenwahrnehmung und klinisch saubere Marketingkampagnen zu kümmern scheint, hat er vielleicht die Chance, neue Akzente zu setzen. Das ist mal etwas anderes als die doch ziemlich angepaßt Symbiose, die mittlerweile zwischen Filmemachern, Geldgebern, Vertrieben, Marketing und den berichterstattenden und rezensierenden Medien entstanden ist. Das Feuilleton jammert traditionell immer als erste Instanz, daß es kaum/zu wenige Querköpfe gibt, die auch mal anecken; aber wenn dann mal einer kommt, würde das Feuilleton am liebsten gleich ein Berufsverbot verhängen.
Ob "Auschwitz" jetzt peinlich, geschmacklos, total mißlungen, dämlich oder was-auch-immer wird, bleibt abzuwarten. Interessant finde ich allgemein die Richtung, die Boll zukünftig einzuschlagen scheint. Zumal die Computerspiele-Adaptionen inzwischen auch kaum noch eine Rolle spielen.
Zitat von: Nightflier am 11 September 2010, 17:21:46
Gibt es eigentlich Hinweise, ob das jetzt ein echter Film wird oder ob das nur makabere PR für Blood Rayne 3 wird, der ja auch im dritten Reich spielt und demnächst in den Verleih kommt?
Boll hat ja schon einmal verlauten lassen, daß das ganze bei ihm einen sehr starken autobiographischen Bezug hat:
http://www.splashmovies.de/php/rezensionen/rezension/7861/postal_limited_special_edition (http://www.splashmovies.de/php/rezensionen/rezension/7861/postal_limited_special_edition)
"Hier gesteht Boll unter Vortäuschung von Selbstironie die Finanzierung seiner Filme durch Nazigold und erwidert in den Deleted Scenes einer über den Nazi-Themenpark entrüsteten Frau, sein Vater wäre auch in Auschwitz gestorben, er sei nämlich vom Wachturm gefallen."
Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, als wenn Herr Boll hier nur ein weiteres Betätigungsfeld für seine Slasherleidenschaft entdeckt hat. Dazu eignet sich dieser Stoff aus nachvollziehbaren Gründen aber überhaupt nicht. Meiner Meinung nach benötigt dieses Thema Fingerspitzengefühl, nach einem Trailer kann man natürlich nicht viel dazu sagen, aber ich habe ein ungutes Gefühl dabei. Jeder weiß, was in Ausschwitz passiert ist, dazu bedarf es keiner Splatterorgie! :icon_confused:
Der Trailer läßt aber gerade eben diese Absicht vermuten.
Zitat von: digdog am 13 September 2010, 17:31:27... Jeder weiß, was in Ausschwitz passiert ist, dazu bedarf es keiner Splatterorgie! :icon_confused:
Der Trailer läßt aber gerade eben diese Absicht vermuten.
Ich hoffe das es sich bei diesem Werk letztlich nicht um einen Splatterfilm im originären Sinne handeln wird. Der erste Teaser hat mich auch eher an "Men behind the Sun" erinnert und weniger an einen reinen Splatterstreifen. (Ich weiss, grenzwertige Aussage)
Zudem soll der Teaser mit den dargeboten Grausamkeiten schocken und uns zur Diskusion ermuntern. Allerdings kann ich dein Argument mit dem Fingerspitzengefühl im Bezug auf dieses heikle Thema durchaus nachvollziehen.
Zitat von: digdog am 13 September 2010, 17:31:27
Jeder weiß, was in Ausschwitz passiert ist
Boll erwähnt ja im Interview, dass dies eben nicht der Fall sei, und dass er zwischen die KZ-Szenen ja wohl auch immer wieder Interviews mit "Unwissenden" schneiden will.
Wenn er nur nicht ständig, bei allem was er so sagt, diesen Duft von
eau de calcule et monétaire mit sich ziehen würde. :icon_confused:
Zudem hat er sich mir bislang nicht als humanistischer Regisseur empfohlen, sondern als rein am herstellerischen Vorgang interessierter Handwerker. Kein Audiokommentar, den ich von ihm hörte, hat sich durch Interesse an den Figuren oder Gedankenspiele zur Handlung ausgezeichnet, sondern immer durch "Wahnsinn, sehen Sie mal, das sieht kein Deut schlechter aus als bei fünfmal so teuren Filmen"-Vergleiche. Und wenn er meint, dass er mit diesem, an sich selbst so geschätzten, kompromisslos-mitleidlosen Auge der ideale Regisseur für die Inszenierung institutionalisierter Vernichtung ist, na dann.
Naja, abwarten.
Zitat von: Chili Palmer am 13 September 2010, 18:43:18
Zitat von: digdog am 13 September 2010, 17:31:27
Jeder weiß, was in Ausschwitz passiert ist
Boll erwähnt ja im Interview, dass dies eben nicht der Fall sei, und dass er zwischen die KZ-Szenen ja wohl auch immer wieder Interviews mit "Unwissenden" schneiden will.
Wenn er nur nicht ständig, bei allem was er so sagt, diesen Duft von eau de calcule et monétaire mit sich ziehen würde. :icon_confused:
Ich sehe Boll-Auschwitz/Auschwitz-Boll bis auf Weiteres genauso wie Chili. Mit dem angeblich nötigen Fingerspitzengefühl und dem Heiklen am Thema habe ich dazu so meine Probleme und glaube eher, dass ausschließlich mit Rücksicht auf die Opfer und vor allem die Überlebenden und die lebenden Angehörigen das Thema Holocaust nicht abgenutzt, sondern üblicherweise mit einer Mischung aus hilfloser Betroffenheit und humanem Sendungsbewusstsein zelebriert wird. Deshalb habe ich dann erstmal auch gar nichts gegen einen Film, der sich da anders gibt als Guido Knopp und so möglicherweise eine Bereicherung darstellen könnte. Aber ich glaube nichtmal, dass das Bolls Denke ist und dass sein Film mich deswegen nur aus Versehen interessieren kann.
Anschauen werd ich ihn mir wohl recht sicher, wenn er mich mit seinen neueren eher positiv aufgenommenen Filmen Darfur und Rampage überzeugen kann. Lieber ein fragwürdiger potenziell geschmacksloser Exploitation-Film von einem Prollo-Regisseur ( mein ich gar nicht mal abwertend :icon_cool:) als die zigtausende verkitschte Betroffenheits-Verfilmung.
Ob es Boll nur ums Geld geht? Ich bezweifel es, u. a wegen solcher Interviews :
Interview: Uwe Boll (Teil 1/2) (http://www.youtube.com/watch?v=SecG181BBJ4#)
, in denen mir der Mann recht sympatisch und in seiner Argumentation aufrichtig vorgekommen ist. Hat zwar was von Stammtisch, aber recht hat er ja.....
Geht mir bei dem Schlag Menschen aber öfters so, dass sie mir durch solche Interviews sympatischer werden. Hat sogar für einen kurzen Moment bei Bushido und seinem WOW-Interview geklappt :LOL:
Naja abwarten und :algo: ähhh :andy:
Oh, Gott! :icon_eek: Geht gar nicht, da im Nachhinein in seine Filme irgendwas hineininterpretieren zu wollen. Der hätte mal lieber zu seiner Zeit mit Typen wie Stefan Hentschel rumboxen sollen. :icon_mrgreen: Diese Leute hatten Standing im Gegensatz zu Boll:
een duitser krijft een super harde klap!!!!!!!! (http://www.youtube.com/watch?v=-zhXhsK3F_E&feature=related#)
Yo, standing, das zum Selbstmord führt. :respekt:
BTT?
Zitat von: pm.diebelshausen am 14 September 2010, 01:05:52
BTT?
Das kriegen wir hin:
Zitat von: sgffsdfs, Kommentator bei den 5 Filmfreunden
Rampage war geil, ich freu mich schon auf Auschwitz.
Die Blubberella Ankündigung hat mich dran erinnert, dass es ja "Auschwitz" auch noch gibt. Geben soll. Gibts was Neues?
Hm, ich sag mal vorsichtig das könnte wirklich was werden, wenn er nicht darauf abzielt unbedingt zu schokieren und zu provozieren. Sollte Boll solch ein Thema dazu verwenden um daraus einen Exploiter der übelsten Sorte zu machen, hat er auf ewig bei mir verkackt. Sollte der Film wirklich Stilvoll und entsprechend Respektvoll umgesetzt werden, dann Daumen hoch.
Wie inszeniert man den Holocaust denn stil- und respektvoll?
Zitat von: LeCrumb am 29 Oktober 2010, 14:52:37
Wie inszeniert man den Holocaust denn stil- und respektvoll?
Schindler's Liste.
Ich meinte damit auch eher, das es kein Blut und Gewaltfeuerwerk werden sollte.
Zitat von: LeCrumb am 29 Oktober 2010, 14:52:37
Wie inszeniert man den Holocaust denn stil- und respektvoll?
Viese Vangvrage, Verehrtester :icon_mrgreen:
vu, r.
Schindlers Liste finde ich ja klasse, aber kein Mensch braucht ein zweites Schindlers Liste, wir haben ja Schindlers Liste. Ich hoffe gerade auf Etwas Respektloses, lähmenden Respekt haben wir schon genug. Irgendeinen Stil wird es mit Sicherheit haben. Fürchte aber, Boll wird kein Schlingensief-Auschwitz machen - naja, soll er auch gar nicht.
Nebenbei dreht er ja auch den dritten "Bloodrayne", der eben zu dieser Zeit spielt. Vielleicht macht er ja danach ein Crossover ... :rofl:
Ich wage mal zu behaupten, dass dieser Film mehr bringen könnte als die 100. Arte Doku in Schulklassen, bei denen die Schüler mittlerweile abkotzen weil immer das gleiche gezeigt wird.
Herrn Boll geht es nur darum, hier einen Aufstand auszulösen, wie wir ihn auch von Hitler gewohnt sind. Mit den neuesten Kameratechniken einfach draufzuhalten auf das gefakte Ende der Juden. Sowas ist nicht einmal unnötig, nein, es spottet auch jeder filmischen Beschreibung indem dieser Stoff nicht nur historisch unsauber sondern auch von der Titelbesetzung her völlig idiotisch ist. Herr Boll hätte sich etwas länger mit Geschichte beschäftigen sollen, wie die Autoren des sehr gut gemachten Films "Das Goebbels Experiment", Michael Kloft und Lutz Hachmeister!
Das kauf ich dem Boll nicht ab, daß da irgendeine ernstgemeinte Geschichte dahintersteht :piss:
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 05:38:14
Mit den neuesten Kameratechniken einfach draufzuhalten auf das gefakte Ende der Juden. Sowas ist nicht einmal unnötig, nein, es spottet auch jeder filmischen Beschreibung indem dieser Stoff nicht nur historisch unsauber sondern auch von der Titelbesetzung her völlig idiotisch ist. Herr Boll hätte sich etwas länger mit Geschichte beschäftigen sollen
Da hat jemand den Film schon gesehen?
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 05:38:14
Herrn Boll geht es nur darum, hier einen Aufstand auszulösen, wie wir ihn auch von Hitler gewohnt sind. Mit den neuesten Kameratechniken einfach draufzuhalten auf das gefakte Ende der Juden. Sowas ist nicht einmal unnötig, nein, es spottet auch jeder filmischen Beschreibung indem dieser Stoff nicht nur historisch unsauber sondern auch von der Titelbesetzung her völlig idiotisch ist. Herr Boll hätte sich etwas länger mit Geschichte beschäftigen sollen,...
Ich glaub weniger, dass es um die Technik und Machart geht als um die Wirkung. Wenn der Film Darfur ähnelt, der mMn eher dokumentarisch als alles andere war (kein wirklicher Plot, bis auf die Journalisten die zurückkehren keine "spannende" Handlung), könnte der Film eine Wirkung erzielen - die alle bisherigen Dokus etc. nicht geschafft haben.
Mir ist es ehrlich gesagt auch egal, weil ich mich über die Geschehnisse vor ~70 Jahren nicht mehr interessiere als irgendein Ami oder sonstwas, ich hatte nichts damit zu tun und ich brauchs mir auch nicht mehr anhören, nur weil ich hier geboren bin. Dass es aber mehr bringen würde diesen Film zu zeigen, als Deutsche mit unzähligen Geschichten und Dokus zu überhäufen (über die sich während der Schulzeit doch eh nur lustig gemacht wird - sind wir ma ehrlich) würde ich dem Film durchaus positiv anrechnen.
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 05:38:14
Herrn Boll geht es nur darum, hier einen Aufstand auszulösen, wie wir ihn auch von Hitler gewohnt sind. Mit den neuesten Kameratechniken einfach draufzuhalten auf das gefakte Ende der Juden. Sowas ist nicht einmal unnötig, nein, es spottet auch jeder filmischen Beschreibung indem dieser Stoff nicht nur historisch unsauber sondern auch von der Titelbesetzung her völlig idiotisch ist.
Warst Du heute morgen so besoffen wie Mr. Blondie (http://images.paraorkut.com/img/emoticons/images/k/kyle_waving-271.gif) oder sprichst Du immer in Rätseln? Ich verstehe nicht, was Das alles heißt. Ich verstehe, dass Du den Film scheisse findest, weil es ihm nicht um den Holocaust, sondern um Boll geht (und das weißt Du lange, bevor der Film zu sehen ist - Du schläfst wohl neben Boll). Aber ich verstehe nicht,
1) was für ein Aufstand ausgelöst werden soll/könnte und
2) was an einem Aufstand, den Boll auslösen könnte, mit Hitler zu tun hat
3) welchen Aufstand Hitler ausgelöst hat (meinst Du den Putschversuch von 1923 oder meinst Du die Machtergreifung 1933 oder
irgendwas Anderes?)
4) warum Du den Boll mit dem Hitler vergleichst
5) Wird "Auschwitz" auch 3D für 400.000€ wie Krekels "Robin Hood" oder warum "neueste Kameratechniken"?
6) Was heißt "einfach draufhalten"? Der Holocaust findet derzeit nicht statt.
7) Was heißt "das gefakte Ende der Juden"? Die Juden (wenn diese verallgemeinernde Bezeichnung überhaupt Sinn macht, ohne wie die Nazis zu denken) waren zum Glück nicht am Ende, als Hitler und sein 3. Reich am Ende waren. Was heißt "gefakt"? Hoffentlich meinst Du 6)
8) Warum "historisch unsauber"?
9) Wer spielt den Titel in Bolls Film und warum ist diese Besetzung "völlig idiotisch"?
10) "Herr Boll hätte sich etwas länger mit Geschichte beschäftigen sollen" deutet ja darauf hin, dass er nur knapp am Klassenziel vorbei gesaust ist - worin genau besteht das Klassenziel denn eigentlich, bzw. wozu sollten wir uns denn immer wieder mit der Vergangenheit Deutschlands beschäftigen, wenn sowohl die Art und Weise, wie wir das tun, als auch die Fragen, die man stellen kann, und die Antworten auf diese Fragen immer die gleichen sein müssen und vorher schon bekannt sind?
11) Was hilft der Vergleich eines Spielfilmes mit einer Dokumentation? Wenn man nach "Schindlers Liste" eine Doku über Schindler sieht, dann bekommt man da auch eine ziemlich andere Geschichte erzählt.
Fragen über Fragen.
Etwas hatte ich schon getrunken, weil ich vom Freimarkt kam! Aber ich will versuchen, dir deine Fragen zu beantworten, ich beherrsche die Zitatefunktion noch nicht so gut, deshalb will ich versuchen, dir deinen Gesamtkontext zu beantworten.
Den Vergleich Boll/Hitler brachte ich deswegen ins Spiel, weil offenbar keiner von beiden bereit ist/war, vor Tabubrüchen zurückzuschrecken. Das ist natürlich etwas hochgegriffen, aber der Herr Boll brachte dieses Thema durch seinen Film auf. Also muß er sich auch Kritik gefallen lassen...!
Wenn ich den Trailer sehe, in dem Boll mit verschränkten Armen (Abwehrhaltung) vor einer Exekutionskammer steht und einen Streichholz kaut, ist es doch wohl angebracht, einmal nachzufragen, was Boll mit dieser Szene bezwecken möchte. Ich habe einige Gedanken dazu, werde sie aber nicht äußern!
3D wäre das größte Übel, was diesem Thema widerfahren kann und auch dem Zuschauer!
Tja, der Boll hätte sich insofern etwas länger mit Geschichte beschäftigen solllen, da er daher jetzt wüßte, daß dieses Thema weder er noch größere Regisseure dieses Thema jemals angegangen sind und zwar aus gutem Grund: Es ist schlichtweg unverfilmbar und alle, die es versuchen, werden wie Boll am Splattereffekt scheitern.
Es gibt da ein Beispiel aus der Literatur. Christopher Browning schrieb das Buch "Ganz normale Männer" über das berüchtigte Polizeibataillon 101 in Berlin während der Hitlerzeit. Dieses Bataillon hatte nichts anderes zu tun als zu exekutieren.
Dominik Graf wollte daraus einen Fim machen. Nach der Lektüre sagte er jedoch, daß es ihm unmöglich ist, daraus einen Fim zu machen, da keiner im Kino bleiben würde aufgrund der Brutalität. Und das ist für mich der springende Punkt.
Ich habe den Film von Boll natürlich noch nicht gesehen, aber er kann, wie bei Boll üblich, nur aus Action und Splatter bestehen, da er erstens nicht die finanziellen Mittel eines Spielberg (Schindlers Liste) hat und so auf ein tolles Drehbuch und gute Schauspieler zurückgreifen kann und zweitens ging es dem Boll noch nie um irgendwelche tiefgründigen philosophischen Botschaften sondern nur ums Geschäft.
Und das heißt "Provokation". Ich möchte denen nicht widersprechen, die sagen, daß es eine Enttabuisierung gewisser Themen geben muß, aber wie soll das hier der Fall sein.
Heißt das, auf die Fragen, die Du nicht beantwortet hast, hast Du auch keine Antwort?
Die Szene im Trailer gefällt mir sogar ziemlich gut, weil sie ein Bild größter Grausamkeit ist, gleichzeitig aber nicht eindeutig. Verzeihung: wir sehen hier nicht Boll, sondern einen KZ-Schergen, den Boll spielt - Vorsicht, nichts durcheinanderbringen. Während im Hintergrund eines der immer wiederkehrenden, für den gesamten Holocaust stehenden und immer wieder heraufbeschworenen Bilder inszeniert wird (Juden nackt in der Gaskammer), stellt die Streichholzkauende Figur im Vordergrund das bekannte, wenn auch selten direkt gezeigte, dennoch allgemeine Bild in einen weniger allgemeinen, nämlich konkreten menschlichen Zusammenhang: der Kerl steht dort gelangweilt oder gleichgültig, seine Arbeitszeit aussitzend oder kaltblütig, vielleicht aber auch abgestumpft und sich selbst durch bemühte Gleichgültigkeit schützend - sehr wahrscheinlich mit einer Haltungsmischung aus alledem. Das ist ein originelles Bild und für mich sehr intensiv. Was der Boll da bezwecken möchte, ist mir schnurzpiepegal. Ich frage mich, wie es auf mich wirkt und das habe ich jetzt mal ausformuliert, weil Du so zurückscheust, Deine Gedanken zu der Szene hier zu äußern.
Ich scheue nicht davor zurück meine Gedanken zu dieser Szene zu äußern. Aber diese Szene macht mich zutiefst betroffen! Das ist wahrscheinlich auch das, was Boll mit dieser Szene erreichen möchte, aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß ihm das nur als Mittel zum Zweck dient, nämlich wieder einmal Provokation.
Es wäre schön, mich in diesem Fall getäuscht zu haben und das Endresultat dieser Szene gerecht wird! Dann wäre es wirklich ein guter Film. Aber ich traue dem Boll in dieser Hinsicht nicht! ;)
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 16:17:35
Den Vergleich Boll/Hitler brachte ich deswegen ins Spiel, weil offenbar keiner von beiden bereit ist/war, vor Tabubrüchen zurückzuschrecken. Das ist natürlich etwas hochgegriffen, aber der Herr Boll brachte dieses Thema durch seinen Film auf. Also muß er sich auch Kritik gefallen lassen...!
Denke nicht, du kannst doch nicht wegen diesem einen Aspekt beide miteinander Vergleichen. Du vergleichst auch nicht alle Österreicher mit Hitler nur aufgrund des Geburtsortes.
ZitatWenn ich den Trailer sehe, in dem Boll mit verschränkten Armen (Abwehrhaltung) vor einer Exekutionskammer steht und einen Streichholz kaut, ist es doch wohl angebracht, einmal nachzufragen, was Boll mit dieser Szene bezwecken möchte. Ich habe einige Gedanken dazu, werde sie aber nicht äußern!
Ob Boll oder jede andere Statist, macht keinen Unterschied unterm Strich. Freie Interpretationen - naja.
Zitat3D wäre das größte Übel, was diesem Thema widerfahren kann und auch dem Zuschauer!
Wozu überhaupt erwähnen? Das Budget ist nicht da, das Interesse seitens Boll fehlt mit Sicherheit auch.
ZitatTja, der Boll hätte sich insofern etwas länger mit Geschichte beschäftigen solllen, da er daher jetzt wüßte, daß dieses Thema weder er noch größere Regisseure dieses Thema jemals angegangen sind und zwar aus gutem Grund: Es ist schlichtweg unverfilmbar und alle, die es versuchen, werden wie Boll am Splattereffekt scheitern.
Das klingt mir ein wenig zu verallgemeinert, als dass du nur deine persönliche Meinung nicht darstellst. Das Thema ist durchaus verfilmbar, nur bis jetzt hatte kein Regisseur wirklich die Eier dazu - wie es scheint. Boll braucht sich um Ruf etc. keine großen Sorgen zu machen.
ZitatIch habe den Film von Boll natürlich noch nicht gesehen, aber er kann, wie bei Boll üblich, nur aus Action und Splatter bestehen, ...
Darfur gesehen?
Ich sehe den Friedman schon hyperventilieren und den Mahler lachen.
Zitat von: Hackfresse am 30 Oktober 2010, 18:34:56
Ich sehe den Friedman schon hyperventilieren und den Mahler lachen.
Mahler ist (mit Verlaub) der letzte Drecksack. Hatte mal das Vergnügen seiner Bekanntschaft! "Arschloch" ist noch harmlos ausgedrückt, "Schwein" wäre das bessere Wort!
Entschuldigung wegen meiner Wortwahl, aber ich empfinde es so... :icon_rolleyes:
Zitat von: marcial am 30 Oktober 2010, 17:36:37
ZitatTja, der Boll hätte sich insofern etwas länger mit Geschichte beschäftigen solllen, da er daher jetzt wüßte, daß dieses Thema weder er noch größere Regisseure dieses Thema jemals angegangen sind und zwar aus gutem Grund: Es ist schlichtweg unverfilmbar und alle, die es versuchen, werden wie Boll am Splattereffekt scheitern.
Das klingt mir ein wenig zu verallgemeinert, als dass du nur deine persönliche Meinung nicht darstellst. Das Thema ist durchaus verfilmbar, nur bis jetzt hatte kein Regisseur wirklich die Eier dazu - wie es scheint. Boll braucht sich um Ruf etc. keine großen Sorgen zu machen.
Dieses "unverfilmbar" halte ich auch für ein Gerücht. Übrigens immer, das ist nur eine hilflose Verallgemeinerung, die genutzt wird, wenn man nicht genauer beschreiben kann, welches Problem man da hat, bzw. das im Nachhinein genutzt wird, um eine Verfilmung ebenso hilflos zu loben ("galt als eigentlich unverfilmbar"). Vor allem ist mir da viel zu unklar benannt, was genau denn nicht verfilmbar sein soll. Der Holocaust als Gesamtereignis? Die alltägliche Mordfabrik in den Vernichtungslagern? Die Situation und das Erleben einzelner Menschen, die täglich den Rauchgeschmack auf der Zunge hatten? Der Zustand, die Disposition des Menschen, der die Ermordung von Juden zuließ und an ihr teilhatte oder sie sogar für gerechtfertigt hielt? Der organisatorische, bürokratische und infrastrukturelle Komlex "Judenvernichtung"? Die Leichenberge?
Filmtheoretisch wäre vielleicht die Frage am interessantesten, ob es denn möglich ist, mit den Mitteln des Films dem Zuschauer ein Erlebnis vorzugaukeln (denn das macht Film prinzipiell), das den damals tatsächlich in Vernichtungslagern gemachten Erlebnissen irgendwie nahe kommt. Ob ein Film möglich ist, der ähnliche Emotionen hervorruft, wie sie seinerzeit an Ort und Stelle vorhanden waren - bei Tätern, bei Opfern, bei Dritten. Das ist ein riesiges, wenn auch spannendes Thema, ich wüsste dazu jedenfalls keine abschließende Antwort á la "unverfilmbar"! Interessant ist dabei z.B. auch, inwiefern bei den Erlebnissen und Emotionen, die ich meine, nicht ausschließlich der Horror und die Betroffenheit, sondern auch Dinge, die so direkt nicht ins traditionelle Schreckensbild namens "Auschwitz" oder "Vergasung" passen, eine Rolle spielen. Simpel ist der Komplex nicht, aber es hat auch derzeit noch niemand vor, eine Daily Soap daraus zu machen.
Zwei Filme fallen mir übrigens ein, die durchaus und sehr unterschiedlich so manchen Schrecken erzählen und zumindest nicht am Thema an sich gescheitert sind: "Die Grauzone" und zuletzt "Der Junge im gestreiften Pyjama". Den zweiten Film finde ich (wenn man sie überhaupt vergleichen kann) in sich stimmiger und insofern funktioniert er besser, aber beide brachten einige Szenen, die mich trotz meines hohen Anspruchs dem Thema gegenüber ergriffen und betroffen gemacht haben. "Die Grauzone" nimmt sich dabei auch noch des doppelbödigen Themas der Schuld unter den Opfern an, indem er von den jüdischen Sonderkommandos in Auschwitz-Birkenau erzählt.
Uups, da hast du aber "Die Nacht des Jägers" mit Robert Mitchum vergessen! Hier ein kleiner Ausschnitt:
Robert Mitchum - The Night of the Hunter - River Boat Scene (http://www.youtube.com/watch?v=iFzTBPy7nl8&feature=related#)
Unverfilmbar ist eigentlich nur ein Wort für Dinge, die man nicht in Szene setzen kann oder darf! Und wenn es jemand geschafft hat, was dann? Soll man das interpretieren oder darf man das hinterfragen?
Aber wie gesagt: Der Film wurde noch nicht gezeigt und vielleicht schafft es Boll ja tatsächlich hier einen Spagatt zu vollbringen. Dann hat er einen Oscar verdient! Mal abwarten, wie der Film wird. Ich gehe ohne Scheuklappen darein, würde mich aber nicht wundern, wenn meine Augen mir anschließend ein paar Tage weh tun.... :icon_confused:
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 19:15:27
Zitat von: Hackfresse am 30 Oktober 2010, 18:34:56
Ich sehe den Friedman schon hyperventilieren und den Mahler lachen.
Mahler ist (mit Verlaub) der letzte Drecksack. Hatte mal das Vergnügen seiner Bekanntschaft! "Arschloch" ist noch harmlos ausgedrückt, "Schwein" wäre das bessere Wort!
Entschuldigung wegen meiner Wortwahl, aber ich empfinde es so... :icon_rolleyes:
Hab ich ja auch nirgends bestritten. :anime:
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 19:38:26
Uups, da hast du aber "Die Nacht des Jägers" mit Robert Mitchum vergessen! Hier ein kleiner Ausschnitt:
Habe ich das? Wir waren bei "Auschwitz" und Du sagtest, da sei irgendwas nicht verfilmbar.
*schulterzuck*Du denkst da sehr in Extremen: entweder scheitern oder Oscar. Da passt "Grauzone" ja ganz gut. Kennst Du den? Seh ihn Dir mal an.
Und Deine Äußerungen oben des nachts klingen aber gewaltig nach Scheuklappen. Du wusstest ja schon ne Menge über den Film. Und Du hast bestimmte Erwartungen, was ein Auschwitz-Film generell, egal wer ihn macht, leisten, bieten und vermeiden muss. Mach es dem Kino und dem Thema doch nicht noch schwerer als es ohnehin schon ist.
Wie stehst Du denn nun zu den unbeantworteten Fragen und auch zu meiner kleinen Holocaust-Filmtheorie?
Ich frag bzw. deute nochmal drauf hin: digdog, schau dir mal Darfur an - speziell wegen diesem Kommentar:
Zitat von: digdogIch habe den Film von Boll natürlich noch nicht gesehen, aber er kann, wie bei Boll üblich, nur aus Action und Splatter bestehen, ...
Zitat von: pm.diebelshausen am 30 Oktober 2010, 19:54:48
Habe ich das? Wir waren bei "Auschwitz" und Du sagtest, da sei irgendwas nicht verfilmbar. *schulterzuck*
Du denkst da sehr in Extremen: entweder scheitern oder Oscar. Da passt "Grauzone" ja ganz gut. Kennst Du den? Sieh ihn Dir mal an.
Und Deine Äußerungen oben des nachts klingen aber gewaltig nach Scheuklappen. Du wusstest ja schon ne Menge über den Film.
Wie stehst Du denn nun zu den unbeantworteten Fragen und auch zu meiner kleinen Holocaust-Filmtheorie?
Eben! Mit dem Beispiel von "Die Nacht des Jägers" wollte ich nur beweisen, daß kunstvolle Filme über sehr kontrovers diskutierte Themen möglich sind, aber ich bezweifele, daß Boll das drauf hat. Bei "Die Nacht des Jägers" geht es um das Thema Kindesmißhandlung, was ja auch lang und breit im Film vorkommt. Ich lasse mich gern eines besseren belehren, aber ich glaube nicht, daß Boll es draufhat, sich künstlerischer Methoden zu bedienen, dafür müßte man bessere Drehbuchschreiber finden und die hat Boll nicht..... :icon_confused:
Dann darfst Du mir jetzt bitte noch erklären, warum Holocaust-Filme "kunstvoll" sein müssen. Oder was "künstlerische Methoden" sind und warum Boll die nicht drauf hat. Ich verstehe eigentlich überhaupt nicht, was Du seit einigen Postings meinst.
Zitat von: pm.diebelshausen am 30 Oktober 2010, 22:30:43
Dann darfst Du mir jetzt bitte noch erklären, warum Holocaust-Filme "kunstvoll" sein müssen. Oder was "künstlerische Methoden" sind und warum Boll die nicht drauf hat. Ich verstehe eigentlich überhaupt nicht, was Du seit einigen Postings meinst.
Weil es meiner Meinung nach "die Kunst" sein kann, um uns in dieses Thema herüberzuführen.
Lass uns morgen weitermachen, mir gehts nicht so toll!
Zitat von: digdog am 30 Oktober 2010, 16:17:35
Den Vergleich Boll/Hitler brachte ich deswegen ins Spiel, weil offenbar keiner von beiden bereit ist/war, vor Tabubrüchen zurückzuschrecken. Das ist natürlich etwas hochgegriffen, aber der Herr Boll brachte dieses Thema durch seinen Film auf. Also muß er sich auch Kritik gefallen lassen...!
Das das sind ja wirklich ungeahnte Dimensionen, die das Boll-Bashing da mittlerweile erreicht. :andy:
ZitatTja, der Boll hätte sich insofern etwas länger mit Geschichte beschäftigen solllen, da er daher jetzt wüßte, daß dieses Thema weder er noch größere Regisseure dieses Thema jemals angegangen sind und zwar aus gutem Grund: Es ist schlichtweg unverfilmbar und alle, die es versuchen, werden wie Boll am Splattereffekt scheitern.
Ich würde Men behind the Sun als Gegenbeispiel anführen. Definitiv kein Film für Jedermann, dazu noch Exploitation aber dennoch ein Film der seine Wirkung keinesfalls verfehlt.
"Men Behind the Sun" war mir zwischendurch auch mal eingefallen, Wussel. Sehr merkwürdiger und aus ideologischen Gründen auch fragwürdiger Film, aber auf jeden Fall einer, der mich beeindruckt hat (habe ihn das erste Mal vor ca. 1 Jahr oder so gesehen) und den ich als sehr intensiv erlebte. Ich erinnere mich an eine großartige Kameraarbeit, die ich gar nicht erwartet hatte - ebensowenig wie bei Schlingensiefs "Terror 2000 - Intensivstation Deutschland", der auch mit einer überraschend ästhetischen Kamera auf mich wirkte.
Mein Problem ist halt, auseinanderzuhalten, was Kunst sei und was nicht, bzw. was in einem Film künstlerische Mittel sind und was da kein künstlerisches Mittel ist. Ich habe mich von solcher Unterscheidung schon länger verabschiedet - die bringt nichts als Ärger. Im Film ist alles Entscheidung und Absicht und wo es das ausnahmsweise mal nicht ist, da wurde ebenfalls absichtlich dagegen entschieden. Film ist viel zu viel Arbeit, als dass Jemand einfach irgendwie draufhalten könnte und am Ende sind da 90 Minuten. Ich finde, da macht man es sich als Filmgucker (Rezipient, Kritiker oder was) zu einfach, anstatt zuzugeben, dass einen manche Werke überfordern oder an einem vorbei fordern, und anstatt interessiert daran zu sein, was denn da schief läuft.
Ich habe immernoch keine Ahnung oder Vorstellung, was Boll da macht und was am Ende auf uns zu kommt, und auch ich wäre nicht überrascht, denn das armseliger Kokolores sein sollte - aber Lust hätte ich schon auf einen unkonventionellen Auschwitz-Film und wenn es das wird, wäre ich ebenfalls nicht überrascht.
@digdog: Erhol Dich gut. Ich will nicht, dass Du der Erste bist, den ich tatsächlich totgelabert habe. :icon_neutral:
Scheinbar kann man über den Teaser mindestens genauso gut diskutieren wie später über den fertigen Film. Ob vor der Gaskammer nun Uwe Boll, KZ-Mann XY oder vielleicht sogar beide stehen, will ich jetzt mal nicht beurteilen. Ich finde ihn im Gesamten zumindest bemerkenswert, aber auch fragwürdig. Wen sowas schon abschreckt, der kann sich Auschwitz ersparen und der Rest kann sich mit mir ein eigenes Urteil bilden. Ich stehe einer kontroversen Darstellung (und die wird es bei diesem Thema wohl so oder so sein) jedenfalls nicht negativ gegenüber. Und um bei den Beispielen zu bleiben fand ich Men behind the sun in seiner Darstellung des Holocaust auch nicht besser oder schlechter als Schindlers Liste oder Das Leben ist schön. Vielleicht ist auch nicht die Frage wie man etwas darstellt auch nicht so wichtig wie die Tatsache, dass man es überhaupt darstellt.
Zitat von: a deer am 13 September 2010, 22:10:11
Anschauen werd ich ihn mir wohl recht sicher, wenn er mich mit seinen neueren eher positiv aufgenommenen Filmen Darfur und Rampage überzeugen kann. Lieber ein fragwürdiger potenziell geschmacksloser Exploitation-Film von einem Prollo-Regisseur ( mein ich gar nicht mal abwertend :icon_cool:) als die zigtausende verkitschte Betroffenheits-Verfilmung.
Ob es Boll nur ums Geld geht? Ich bezweifel es, u. a wegen solcher Interviews :
Interview: Uwe Boll (Teil 1/2) (http://www.youtube.com/watch?v=SecG181BBJ4#)
, in denen mir der Mann recht sympatisch und in seiner Argumentation aufrichtig vorgekommen ist. Hat zwar was von Stammtisch, aber recht hat er ja.....
Geht mir bei dem Schlag Menschen aber öfters so, dass sie mir durch solche Interviews sympatischer werden. Hat sogar für einen kurzen Moment bei Bushido und seinem WOW-Interview geklappt :LOL:
Naja abwarten und :algo: ähhh :andy:
Hm, wenn ich seine "60 Minuten 'American Pie' im Osten [...] und dann ein paar nette Folterszenen"-Äußerung mit seiner Äußerung "Wenn man den fertigen Film [Auschwitz] sieht, wird man sehen, dass man nur in 20 Prozent davon mit Gewalt konfrontiert wird. 80 Prozent sind die tägliche Routine im Lager, sowie die Dokumentation und die Interviews. Er wird also Hostel-Fans nicht befriedigen" ( http://www.viceland.com/blogs/de/2010/09/09/uwe-boll-schwadroniert-uber-seinen-auschwitz-film/ (http://www.viceland.com/blogs/de/2010/09/09/uwe-boll-schwadroniert-uber-seinen-auschwitz-film/) ) vergleiche, dann habe ich das Gefühl, dass sich Boll da widerspricht (ohne das zu thematisieren) und je nach Laune mal so, mal so daherredet um seinen Vorteil zu erhaschen...
Das bestärkt mich in meiner Meinung, dass Boll ohne einen eigenen Wahrheitsanspruch daherlabert - aber immer darauf bedacht, mit seinen Äußerungen aufzufallen... Natürlich muss er immer wieder etablierte oder erfolgreichere Kollegen angreifen, damit bleibt er im Gespräch... so hat er sich auch zu einem Promi des dt. Films mausern können, obwohl seine Filme (meiner meinung nach) weder gut, noch absoluter Bodensatz sind - sondern einfach ganz schwacher Durchschnitt... (wobei ich auch nicht allzuviel vom Boll kenne...)
Beim "Auschwitz"-Teaser habe ich jedenfalls so richtig loslachen müssen (das ist mir bei einem "Men behind the Sun", den ich sehr schätze, nicht passiert...) Diese "quälend" lange Einstellung zu Beginn, die so aufgesetzt wirkt... und dazu Bolls Mimik :LOL: Mal schauen, ob "Auschwitz" nach "Nacht und Nebel" und "Shoa" noch wichtige neue Infos abliefern wird... :icon_lol:
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Oktober 2010, 02:28:41
Beim "Auschwitz"-Teaser habe ich jedenfalls so richtig loslachen müssen (das ist mir bei einem "Men behind the Sun", den ich sehr schätze, nicht passiert...) Diese "quälend" lange Einstellung zu Beginn, die so aufgesetzt wirkt... und dazu Bolls Mimik :LOL: Mal schauen, ob "Auschwitz" nach "Nacht und Nebel" und "Shoa" noch wichtige neue Infos abliefern wird... :icon_lol:
Das ging mir überhaupt nicht so ;). Mir hat aber auch nicht der Gedanke, dass Boll die Szenen lächerlicher machen würde, dazwischengefunkt. Ich fand den Teaser schon recht heftig - wie gesagt ob Boll oder ein anderer "Statist" da steht und dumm guckt ist mir eigentlich egal.
@digdog: Ich kann deine Haltung zu dem Film/Thema durchaus nachvollziehen (außer vielleicht den überflüssigen Hitler Vergleich), allerdings sollte man sogar einem Uwe Boll die Chance einräumen einen "wirkungsvollen" Film abzuliefern. ;)
@PierrotLeFou:
Als ich den Trailer sah war mir wirklich nicht zum Lachen zumute. Dafür sind alleine schon die Hintergründe die der Film thematisiert zu bestialisch und abschreckend.
Wie ich es schon so ziemlich am Threadanfang geschrieben habe, erinnerte mich das Ganze eher an den mittlerweile mehrfach genannten Men behind the sun...
Zitat von: marcial am 31 Oktober 2010, 14:19:11
wie gesagt ob Boll oder ein anderer "Statist" da steht und dumm guckt ist mir eigentlich egal.
Wenn man aber mal darüber nachdenkt, warum Boll eben nicht jemand anderes da hingestellt hat, dann muss man zwangsläufig an dumme Provokation denken. Ich kann mir gut vorstellen, dass er im eigentlichen Film überhaupt nicht zu sehen sein wird, sondern eben sich nur zu Promozwecken in die Uniform gepresst hat.
Irgendwie spricht hier so keiner richtig aus, worin denn die Provokation beim Boll-Auftritt bestehen soll. Ich fühle keine Provokation und ich vermute, ihr meint, dass das als Bild dafür verstanden werden könnte, dass dem Boll persönlich die Gaskammer am Arsch vorbei geht. Verstehe ich euch da richtig?
Wie passt das dann zu der einen Sache, die mir persönlich am Teaser viel unbehaglicher ist: der Satz "Never Forget" :icon_confused: Der deutet nämlich auf den üblichen Gewissens- und Betroffenheitsschmompf, mit dem sich die eigentlich notwendige persönliche Auseinandersetzung mit den eigenen Abgründen stets verhindern lässt.
Ich habe das Gefühl, dass, indem man die Boll-Selbstdarstellungs-Spekulationen in den Vordergrund stellt und von ihm nichts anderes erwartet als Provokation und Selbststdarstellung, man der eigenen Haltung gegenüber diesen Holocaust-Dingen gut aus dem Weg gehen kann.
Das Problem ist PM, dass Du sehr anspruchsvoll bist, etwas viel erwartest, von Deinem Gegenüber. Obwohl Ding Dong und andere schon im Grunde alles gesagt haben, müssen Sie es Dir noch genaustens vorkauen. ;) Du bist doch sehr fordernd. :icon_lol: Dabei sagt doch "Ich traue Boll nicht zu, dass er so ein Projekt umzusetzen vermag." im Grunde über DigDogs Meinung alles aus, was soll er da noch stundenlang erklären? Er kann es sich nicht vorstellen, Punkt, aus, Ende. Ich übrigens auch nicht. :icon_lol: (Ich weiß, für Dich ist das nicht so einfach, wenn Sachen so einfach sind. ;) )
ZitatIch fühle keine Provokation und ich vermute, ihr meint, dass das als Bild dafür verstanden werden könnte, dass dem Boll persönlich die Gaskammer am Arsch vorbei geht. Verstehe ich euch da richtig?
Mich nicht.
Ich versuche es mal so auszudrücken: Boll provoziert mich persönlich, indem er bisher relativ wenig gute Filme gedreht hat (dies aber abstreitet) und nun ein Thema in Angriff nimmt, was einfach in der Konstellation mit ihm befremdlich wirkt. Für mich hängt immer noch der Geruch von A-A in der Luftist, selbst wenn er zwei ordentliche Filme gemacht hat. Es reicht ihm anscheinend nicht, dass da nur steht "Uwe Boll's Auschwitz", nein er stellt sich auch noch höchstselbst in voller Montur vor die Kamera. Die Provokation sehe ich darin, dass er für mich eindeutig versucht, Diskussionen auszulösen und das hat er definitiv geschafft. Damit steht auch wieder fest, dass Boll zumindest auf dem Gebiet wie kein zweiter agiert. Es stört mich außerdem extremst, dass jemand wie Boll, der (so wie man ihn aus Interviews und nur aus Interviews kennt) mit dem Tod von Millionen Menschen Profit machen will. Die Menschen sind elendig verreckt und Uwe Boll muss das nachstellen, damit Geld einfahren und polarisieren. Eigentlich sollte das niemand, aber bei jemandem wie Uwe ist es nochmal doppelt zum :kotz:. Aber mal sehen, vielleicht spendet er ja die Einnahmen. :icon_lol: Das ihm die Gaskammer am Hintern vorbei geht, glaube trotzdem ich zu keiner Sekunde.
Diesen Satz am Ende des Trailers "Never forget" kann ich schwer deuten, ich finde aber dieser herzerwärmende Aufruf wirkt von jemandem, der sowas wie Postal gemacht hat, einfach unpassend. Der eigentliche Filme kann ja am Ende ein brilliantes Stück Film sein, dass werden wir ja dann sehen. Aber bis dahin bleibt der Trailer zumindest für mich (und für einige andere bestimmt auch) einfach nur extrem shitty. :exclaim:
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Oktober 2010, 16:22:54
Ich versuche es mal so auszudrücken: Boll provoziert mich persönlich, indem er bisher relativ wenig gute Filme gedreht hat (dies aber abstreitet)
Weiß nich, macht er das wirklich noch? Wenn ich ihn als überheblich bezeichne, dann eher wegen seiner Einstellung zu anderen Regisseuren etc. - aber er sagt doch selber dass einige seiner Filme beschissen sind.
ZitatEigentlich sollte das niemand, aber bei jemandem wie Uwe ist es nochmal doppelt zum :kotz:.
Aber machen das nicht eigentlich ALLE Filme, auch die ganzen tollen Schindlers Liste blabla? Ich mein, bis auf die paar Independent Produktionen bei denen vorhersehbar ist dass es weniger ums Geld geht ist doch jeder Film mit oder ohne Message Geldmache. Find nich, dass man nur weils diesmal eben Boll ist da en extra Fass aufmachen sollte - ich mag Boll auch nicht, aber je mehr "bessere" Filme ich von ihm sehe, desto mehr steigt er in meiner Gunst. Darfur fand ich schon sehr gut.
Zitat von: marcial am 31 Oktober 2010, 16:51:47
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Oktober 2010, 16:22:54
Ich versuche es mal so auszudrücken: Boll provoziert mich persönlich, indem er bisher relativ wenig gute Filme gedreht hat (dies aber abstreitet)
Weiß nich, macht er das wirklich noch? Wenn ich ihn als überheblich bezeichne, dann eher wegen seiner Einstellung zu anderen Regisseuren etc. - aber er sagt doch selber dass einige seiner Filme beschissen sind..
Und Recht hat er. Ich erinnere mich meist nur an Ausflüchte, "Da hat das und das wieder nicht so geklappt." etc. Allerdings hat er tatsächlich in einem Interview mal gesagt, dass Film X und Film Y scheiße sind. Die Einsicht hat nur bei ihm zu lange gedauert, finde ich. Zuerst verkloppt er Kritiker, wenn sie seine Filme verreissen und später sagt er es selbst. :icon_rolleyes:
Im selben Interview hat er sich aber auch wieder als geilen Oberregisseur präsentiert, der so tolle poltische Filme macht, die keiner versteht.
Zitat von: marcial am 31 Oktober 2010, 16:51:47
Aber machen das nicht eigentlich ALLE Filme, auch die ganzen tollen Schindlers Liste blabla? Ich mein, bis auf die paar Independent Produktionen bei denen vorhersehbar ist dass es weniger ums Geld geht ist doch jeder Film mit oder ohne Message Geldmache. Find nich, dass man nur weils diesmal eben Boll ist da en extra Fass aufmachen sollte - ich mag Boll auch nicht, aber je mehr "bessere" Filme ich von ihm sehe, desto mehr steigt er in meiner Gunst. Darfur fand ich schon sehr gut.
Wie geschrieben, generell finde ich es unangebracht, damit den großen Reibach zu machen. Ich relativiere meine Äußerung, wenn Boll etwas sinnvolles mit dem Geld anstellt, denn ob man "Schindlers Liste" nun mag oder nicht, die Einnahmen wurden auch für sinnvolle Dinge ausgegeben. Da hat man nicht einfach gesagt: "Never forget.", sondern man hat in doppelter Hinsicht dazu beigetragen, dass nicht vergessen wird. Durch den Film und die Stiftung. Soll' Boll die Knete in Filme wie "Darfur" investieren, aber nicht in sowas wie "Blubberella".
Aber irgendwie war Spielberg bestimmt in einer ähnlichen Situation, wie es Boll jetzt ist. Da konnten bestimmt auch einige nicht glauben, dass ein Effekt-Regisseur ein Holocaust-Drama dreht. Von daher hat Boll ansatzweise die gleichen Voraussetzungen in der Situation. Vielleicht liege ich ja völlig falsch und Boll ist genau der Mann für dieses Thema, der Trailer hat mir dies aber zu keiner Sekunde vermittelt. Auf den Film bin ich mittlerweile richtig gespannt, schon alleine, weil Bolls Promotion gut zieht und ihre Wirkung nicht verfehlt.
[Schönredemodus]
Wer sagt eigentlich, dass er nur uns aufgeklärte Nicht-Nazis provozieren will? Ich fühle mich vom Teaser weniger provoziert, aber ich könnte mir vorstellen, dass das bei einem Holocaust-Befürworter - sofern er nicht schon 60 Jahre alt und innerlich schon völlig verrottet resistent ist - durchaus anders sein könnte. Auch, wenn die Bollszene möglicherweise etwas aufgesetzt wirken mag, hatte sie durch den Kontrast zwischen der Gleichgültigkeit des Schergen und dem Horror, der im Augenblick hinter seiner bewachten Tür passiert, auf mich eine verstörende Wirkung. Soll der Film ruhig in der Öffentlichkeit als Skandalfilm wahrgenommen werden, das würde die braune Seite automatisch anlocken - und auch wenn es vielleicht naiv von mir ist - deren Gesichter würde ich hinterher zu gerne sehen, wenn man ihnen so drastisch den Spiegel vorhält wie in der gezeigten Szene (wenn man mal den mahnenden "Never forget"-Satz weglässt).
[/Schönredemodus]
...Könnte aber auch sein, dass ich Uwe Boll ein bisschen sehr viel "Edelmut" zutraue...:icon_rolleyes: Hoffentlich nicht! Unabhängig davon, wie der Film auch wird, ansehen werde ich ihn mir niemals, da ich mir einbilde, keine Moralpredigt mehr bezüglich des Holocaust zu benötigen. Und zugegebenermaßen schrecken mich die detailliert dargestellten Grausamkeiten ebenfalls ab.
Ich muss dazu sagen, dass ich von Boll nur 3 Minuten "Far Cry" sowie den Abspann von "Dungeons & Dragons" edit: äh..."Dungeon Siege" kenne. Und letzeren auch nur wegen der beiden Blind-Guardian-Songs :icon_mrgreen:
@Blondie: Du hast völlig Recht damit, dass ich Dinge manchmal komplizierter sehe, als sie vielleicht sind. Andererseits finde ich so hingeworfene Brocken, die zwar sagen, dass da eine Meinung ist, ansonsten aber wirklich gar nichts sagen, tatsächlich zu einfach und bequem - Beispiel "unverfilmbar". Zu solchen Äußerungen habe ich dann doch gerne noch genauere (komplexere, nicht unbedingt "kompliziertere") Erläuterungen, wenn man schon meint, so Sachen in einem Forum sagen zu wollen. (Das meine ich jetzt nicht speziell bezüglich digdog, sondern allgemein.) Ansonsten könnte ja jeder einen Thread aufmachen, in dem kein anderer posten kann und dann stehen da undiskutiert und unkommentiert so Meinungsäußerungen und fertig. Ich finde es völlig in Ordnung, sich und andere zu fordern und manchmal zu überfordern. Wofür haben wir denn dieses Hirn im Schädel?
Zum Polarisieren: Boll polarisiert nicht, sondern die, die sich dazu äußern beziehen Position, teilweise eben gegensätzliche Position. Und ich sage nochmal zwischendurch, dass ich Bolls Filme soweit ich sie bisher gesehen habe, scheiße finde - nicht, dass da ein falscher Eindruck entsteht. Mir geht es auch weniger um Boll als um das Thema und vor allem die Art, darüber zu diskutieren, denn das ist für uns heute wohl viel relevanter als irgendwelche historischen Darstellungen.
@ pm.diebelshausen. Es geht für meine Begriffe hier nicht um das "polarisieren", was ja in diesem Zusammenhang noch in Ordnung wäre, weil Roberto Benigni das auch geschafft hat!
Wie gesagt, ich traue dem Boll da nicht über den Weg, aber mal sehen, was dabei herauskommt..... :idea:
Zitat von: marcial am 31 Oktober 2010, 14:19:11
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Oktober 2010, 02:28:41
Beim "Auschwitz"-Teaser habe ich jedenfalls so richtig loslachen müssen (das ist mir bei einem "Men behind the Sun", den ich sehr schätze, nicht passiert...) Diese "quälend" lange Einstellung zu Beginn, die so aufgesetzt wirkt... und dazu Bolls Mimik :LOL: Mal schauen, ob "Auschwitz" nach "Nacht und Nebel" und "Shoa" noch wichtige neue Infos abliefern wird... :icon_lol:
Das ging mir überhaupt nicht so ;). Mir hat aber auch nicht der Gedanke, dass Boll die Szenen lächerlicher machen würde, dazwischengefunkt. Ich fand den Teaser schon recht heftig - wie gesagt ob Boll oder ein anderer "Statist" da steht und dumm guckt ist mir eigentlich egal.
Ich muss vielleicht sagen, dass ich es nicht weniger peinlich gefunden hätte, wenn da jetzt ein anderer mit dieser Mimik gestanden hätte... Dass Boll der Darsteller ist, macht die Darstellung nicht besser oder schlechter... das macht bloß Boll (für mich) noch eine Ecke lächerlicher...
Wiederholt: Ich finde es - abgesehen von dem was hier so bequatscht wird - doch etwas niveaulos, das Boll neben "Ausschwitz" auch anscheinend parallel den dritten "Bloodrayne", der wie gesagt auch in Nazideutschland spielt, dreht. Das gibt dem Projekt hier doch einen leicht schalen Beigeschmack.
Zitat von: McHolsten am 31 Oktober 2010, 22:21:12
Wiederholt: Ich finde es - abgesehen von dem was hier so bequatscht wird - doch etwas niveaulos, das Boll neben "Ausschwitz" auch anscheinend parallel den dritten "Bloodrayne", der wie gesagt auch in Nazideutschland spielt, dreht. Das gibt dem Projekt hier doch einen leicht schalen Beigeschmack.
Da kann man auch mal sehen, wie ernsthaftig man hier anscheinend arbeitet, wenn man noch Zeit hat, nebenbei einen Vampirfilm zu drehen. Wie gesagt, am Ende kann er mich ja überraschen und vieleicht wird das was ganz tolles, aber Boll ist der letzte Typ auf der Welt, dem ich sowas abnehme, wenn er sich nichtmal komplett auf Thema wie Auschwitz konzentriert. Das ist wirklich niveaulos. Selbst wenn er einen "normalen" Arbeitstag zeigen will, kann er doch nicht die Zeit haben, nebenbei noch einen anderen Film zu realisieren und "Blubberella" schon in den Startlöchern... Mal sehen, ob sich der Regie-Virtuose nicht höllisch überschätzt hat.
Vieleicht hat er beide parallel gedreht, weil er dann Sets wiederverwenden und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Quasi Bloodrayne 3 in den Terminkalender gequetscht oder gar umgekehrt? :rofl: (Nur eine wilde Theorie, ich weiß, aber stellt Euch das mal vor.)
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Oktober 2010, 23:43:40
Da kann man auch mal sehen, wie ernsthaftig man hier anscheinend arbeitet, wenn man noch Zeit hat, nebenbei einen Vampirfilm zu drehen.
Andersrum, das ganze Zeug vom Dreh für Bloodrayne stand zur Verfügung und Boll meinte (obs stimmt ist dann die andere Frage), dass er niemals das Budget bekommen würde um diesen Film zu drehen - wenn er nicht die Chance nutzt und die ganze Kulisse etc. eh grad am Start hat.
Zitat von: marcial am 1 November 2010, 00:02:17
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Oktober 2010, 23:43:40
Da kann man auch mal sehen, wie ernsthaftig man hier anscheinend arbeitet, wenn man noch Zeit hat, nebenbei einen Vampirfilm zu drehen.
Andersrum, das ganze Zeug vom Dreh für Bloodrayne stand zur Verfügung und Boll meinte (obs stimmt ist dann die andere Frage), dass er niemals das Budget bekommen würde um diesen Film zu drehen - wenn er nicht die Chance nutzt und die ganze Kulisse etc. eh grad am Start hat.
So oder so anscheinend ein Projekt, was aus der Not heraus entstanden ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand hinstellt und denkt: "Das ganze Zeug benutz' ich nun noch für meine Auschwitz-Idee, weil sonst kann ich das Ding nie drehen.". Wenn dem so sein sollte, beweist er sich ein Mal mehr als Geschäftsmann, denn als Filmemacher.
Wenn ihm dieses Thema so sehr am Herzen liegt, wieso produziert er nicht selbst? Soll' er doch lieber ein Paar Jahre warten und das Geld anschaffen, statt Resteverwertung für ein ohnehin brenzliges Thema zu betreiben. Er könnte doch einige Filme wie "Blubberella" oder "Blodrayne" drehen, damit er sein wahres Hauptaugenmerk verwirklichen kann, andere Regisseure haben das auch geschafft. Wenn er dem Zuschauer schon derartiges präsentieren will, dann doch bitte mit allem, was er haben könnte und damit meine ich auch einen hohen Produktionsstandard.
"Auschwitz" steht unter einem weit schlechterem Stern, als ich annahm.
Und nun?
Das auch von Boll verfilmen lassen?
andreas baader im originalton (http://www.youtube.com/watch?v=LxRI8--EgEU#)
Ich bezweifele, daß er intelligent genug dazu ist, sowas zu verfilmen! Und Ausschwitz ist 1000 Mal komplizierter.
Dieser Vergleich muß in diesem Fall erlaubt sein, es kann nicht angehen, daß der Boll sich da ohne Erklärungen aus der Affaire zieht...
Einen Gegenpol müssen sich die Befürworter des Boll Films schon gefallen lassen, da sonst die Argumentationen nur in eine Richtung laufen....
Es geht hier schließlich nicht nur um einen Film, sondern auch um Politik. Ich befürchte, daß dieses Thema einige Nummern zu groß für Boll ist und er wird dafür die Quittung bekommen....
Zitat von: digdog am 1 November 2010, 03:27:35
Und nun?
Das auch von Boll verfilmen lassen?
[...]
Ich bezweifele, daß er intelligent genug dazu ist, sowas zu verfilmen! Und Ausschwitz ist 1000 Mal komplizierter.
Dieser Vergleich muß in diesem Fall erlaubt sein, es kann nicht angehen, daß der Boll sich da ohne Erklärungen aus der Affaire zieht...
Und wer genau legt fest, wie intelligent ein Regisseur sein muss um sich bestimmter Themen anzunehmen? Ich meine, der Uwe ist immerhin ein Dr. Phil. (und hat den Dr., wie ich gerade sehe, in meiner Heimatstadt erworben ;) ), also müsste es doch zumindest für die RAF reichen.
Ich finde ja Boll auch nicht überragend - allerdings auch nicht so schlecht wie viele - aber zum einem hat Können als Regisseur nicht vorrangig mit Intelligenz zu tun und zum anderen finde ich es sehr bedenklich für bestimmte Themen für die Verfilmung Mindeststandards zu fordern.
Vielleicht wird der Film schlecht, vielleicht wird er sogar geschmacklos und abstoßend, aber dann tut man das, was man in solchen Fällen immer tut - nicht ansehen. So einfach ist das meiner Meinung nach.
Zitat von: wusselpompf am 1 November 2010, 03:47:49
Zitat von: digdog am 1 November 2010, 03:27:35
Und nun?
Das auch von Boll verfilmen lassen?
[...]
Ich bezweifele, daß er intelligent genug dazu ist, sowas zu verfilmen! Und Ausschwitz ist 1000 Mal komplizierter.
Dieser Vergleich muß in diesem Fall erlaubt sein, es kann nicht angehen, daß der Boll sich da ohne Erklärungen aus der Affaire zieht...
Und wer genau legt fest, wie intelligent ein Regisseur sein muss um sich bestimmter Themen anzunehmen? Ich meine, der Uwe ist immerhin ein Dr. Phil. (und hat den Dr., wie ich gerade sehe, in meiner Heimatstadt erworben ;) ), also müsste es doch zumindest für die RAF reichen.
Ich finde ja Boll auch nicht überragend - allerdings auch nicht so schlecht wie viele - aber zum einem hat Können als Regisseur nicht vorrangig mit Intelligenz zu tun und zum anderen finde ich es sehr bedenklich für bestimmte Themen für die Verfilmung Mindeststandards zu fordern.
Vielleicht wird der Film schlecht, vielleicht wird er sogar geschmacklos und abstoßend, aber dann tut man das, was man in solchen Fällen immer tut - nicht ansehen. So einfach ist das meiner Meinung nach.
O.k. Boll ist was Kameratechnik, Ton, Drehbuch usw anbelangt sicher nicht schlechter oder besser als andere. Es geht hier um das Thema des Films. Ich kann nicht akzeptieren, daß hier jemand grauenhafte Bilder produziert und dann noch nicht mal ein Interview dazu gibt. Etwas Aufklärungsbedarf von Seiten des Regisseurs wäre hier meiner Meinung nach schon vonnöten. Tut er es nicht, ist dieser Film in der Splatterecke anzusiedeln, was dann wiederrum für sich spricht, wenn man eine Botschaft versucht in diesen Film hineinzuinterpretieren!
Aber wie gesagt, warten wirs ab und danach kann man sich ein Urteil bilden ;)
Zitat von: wusselpompf am 1 November 2010, 03:47:49
zum anderen finde ich es sehr bedenklich für bestimmte Themen für die Verfilmung Mindeststandards zu fordern.
Falls das in meine Richtung ging, hast Du mich falsch verstanden. Wenn Boll die Gräuel unbedingt zeigen will, dann bitte auch so real und hochwertig wie möglich. Traurigerweise vermute ich nämlich, dass man z.B. ein Torchureporn-vorbelastetes Publikum auf dem filmischen Sektor nicht anders aufrütteln kann, außer wenn die Grausamkeiten so real wie möglich sind. (Damit meine ich natürlich nicht alle, aber ihr kennt die Sorte "Kinogänger".)
Und genau darüber wird hier diskutiert. @ Mods Wenn der Link zu weit geht, dann bitte löschen!!!
Es geht bei diesem Thema um eine Sache, die so ungeheuerlich und so brutal ist, daß man sie mit Worten kaum beschreiben kann. Niemals zuvor hat es sowas in der gesamten Menschheitsgeschichte gegeben. Wie im Link zu sehen, war das ganze schon im Jahre 32 absehbar, aber nochmal: Wo bleibt die Erklärung von Boll dazu. Wer sich mit solchen Themen auseinandersetzt und sie filmisch umsetzt, der muß sich schon Fragen gefallen lassen, auch wenn er ein Dr Phil ist! Einfach nur wegen des Kassenerfolges einen solchen Film zu machen, erscheint mir als Begründung etwas billig.... :icon_confused: Hier kommt der Link, der meiner Meinung nach brutaler ist als ein Film, weil da versucht wird, etwas zu begründen.... aber nochmal, sollte dieser Link zu heftig sein, bitte entfernen.
Joseph Goebbels spricht im Berliner Sportpalast am 10 Februar 1933 (http://www.youtube.com/watch?v=cTDjhC23N28&feature=related#)
Wieso meinst Du eigentlich, dass Boll keine Interviews zum Thema "Bolls Auschwitz-Film" gibt und nicht erläutert, warum er (zumindest angeblich) diesen Film macht?
Zitat von: pm.diebelshausen am 1 November 2010, 04:57:30
Wieso meinst Du eigentlich, dass Boll keine Interviews zum Thema "Bolls Auschwitz-Film" gibt und nicht erläutert, warum er (zumindest angeblich) diesen Film macht?
Weil ich noch kein Interview von ihm zu diesem Thema gesehen habe... :icon_confused:
Wenn du da besser informiert bist, dann stelle mal einen Interviewlink hier rein und ich lasse mich dann auch, bei entsprechender Begründung, eines besseren belehren. Aber das Thema Ausschwitz ist nun wirklich kein Kinderthema, es symbolisiert die ungeheuerlichste Geschichte aller Zeiten! Und von daher müssen auch Fragen an den Regisseur erlaubt sein.
Erstens dürfen sich alle mit Auschwitz beschäftigen - da hat niemand irgendwelche Hoheitsrechte, die Politik nicht und die Gewissensmütter der Nation auch nicht. Jeder Depp darf was über Auschwitz sagen, es besteht auch kein Copyright auf dem Holocaust, das Thema ist Allgemeingut genauso wie es Allgemeinverantwortung verdient und fordert. Einzige Einschränkung: die Behauptung, der Holocaust habe nicht stattgefunden, Auschwitz sei eine Lüge und das Feilschen um die Todeszahlen in Millionenhöhe. Letzteres ist mir persönlich egal, weil auch nur ein im KZ ermordeter Mensch mehr oder weniger jüdischen Glaubens schon bei Weitem zu viel ist - um Zahlen darf es dabei nicht gehen.
Zweitens sind Fragen an Boll erlaubt und er antwortet auch so, wie er eben mag. Nochmal: der Kerl ist ein Depp (s. zweiter Satz oben).
Drittens hilft mal wieder googeln, das hatten wir woanders schonmal. Was soll's:
Auschwitz - an Uwe Boll Film (Radio Interview) (http://www.youtube.com/watch?v=yp9Eer0qK9Y#)
http://www.viceland.com/blogs/en/2010/09/09/uwe-boll-rants-about-his-auschwitz-movie/ (http://www.viceland.com/blogs/en/2010/09/09/uwe-boll-rants-about-his-auschwitz-movie/)
http://www.modulopfer.de/?p=20599 (http://www.modulopfer.de/?p=20599)
http://www.schnitt.de/233,6040,01 (http://www.schnitt.de/233,6040,01) (nur kurz angesprochen)
http://blog.moviefone.com/2010/09/10/uwe-boll-auschwitz-movie/ (http://blog.moviefone.com/2010/09/10/uwe-boll-auschwitz-movie/)
Das sind jetzt mal die ersten Google-Ergebnisse, die Du auch selber finden könntest oder teilweise wenigstens in diesem Thread schon hättest wahrnehmen können, z.B. http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php?topic=143064.msg905801#msg905801 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php?topic=143064.msg905801#msg905801) Im Stern hat er im September wohl was dazu gesagt (16.09.).
Ich habe diese Sachen nicht gelesen, weil sie mich wie gesagt nicht interessieren, aber Boll hat offenbar kein Problem, Rede und Antwort zu stehen - natürlich nicht, er redet wahnsinnig gerne über seine tollen Filme - vielleicht gäbe es mehr Interviews, wenn er nicht so deppert selbstverliebt und dabei schnoddrig wäre.
Um mich noch einmal von dem Goebbelslink zu distanzieren und um hier mal eine andere Grundstimmung hereinzubringen: Boll meinte es sicherlich nicht schlecht, jedenfalls will ich ihm das nicht unterstellen! Aber solche Stoffe bedürfen einfach einer Interpretation durch den Verantwortlichen, in diesem Fall Uwe Boll. Die Tatsache, daß er es bis jetzt nicht gemacht hat, spricht für sich. Was möchte er mit diesem Film bezwecken? Möchte er es als cool darstellen, sich so zu präsentieren? Entschuldigung, ich bin da ein wenig angefasst aufgrund meiner persönlichen Geschichte. Und so leicht ist das auch nicht abzuarbeiten. Oder um es mit Gudrun Enslinn auszudrücken, bitte einmal die Wahrheit, Herr Boll.
gudrun ensslin im originalton (http://www.youtube.com/watch?v=gTO62ML75fY#)
Bei diesem Thema werde ich nicht müde, zu argumentieren. Es geht hier nicht um "The Wizzard of Oz" mit Judy Garland, sondern angeblich um einen Film mit knallharter politischer Aussage. Dann aber auch mal ein Interview bitte, Herr Boll!!!
@ p.m diebelshausen
Entschuldigung, ich habe deinen Beitrag zu spät gesehen, werde mir das Interview jetzt mal ansehen. Habe noch geschrieben, während du bereits geantwortet hast. Da bin ich mal gespannt, ich schaus mir gleich an, aber das kann etwas dauern, weil ich dann darüber nachdenken muss... ;)
Ähm, bist Du der Evil Twin von Dr. Doom? Ich habe gerade ein paar Interview-Links gepostet... wenn Dir die nicht reichen, dann frag den Boll doch mal, was das soll.
Was ich für Quatsch halte: dass jemand seinen eigenen Film interpretieren müsse. Das Thema tut da nichts zur Sache - ein Werk wird vom Schaffenden zur Auseinandersetzung, Kritik und Interpretation bereitgestellt, aber bitte durch alle, nur nicht den, der es Geschaffen hat. Sonst bräuchte er es nicht schaffen, sondern erzählt uns einfach gleich, was er wollte und gut ist. Kein Regisseur muss sich mit seinem Publikum auseinandersetzen, sonder anders herum das Publikum mit ihm bzw. vielmehr seinem Film.
Was soll eigentlich ständig die RAF hier? Und warum entschuldigst Du Dich für eine Goebbels-Rede (und gleich mehrmals - hättest sie ja nicht bringen müssen)? Dieser Thread sieht langsam aus wie eine Knopp-Eichinger-Kooperation. Dann echt lieber Boll. :icon_rolleyes:
Zitat von: pm.diebelshausen am 1 November 2010, 05:58:15
Ähm, bist Du der Evil Twin von Dr. Doom? Ich habe gerade ein paar Interview-Links gepostet... wenn Dir die nicht reichen, dann frag den Boll doch mal, was das soll.
Was ich für Quatsch halte: dass jemand seinen eigenen Film interpretieren müsse. Das Thema tut da nichts zur Sache - ein Werk wird vom Schaffenden zur Auseinandersetzung, Kritik und Interpretation bereitgestellt, aber bitte durch alle, nur nicht den, der es Geschaffen hat. Sonst bräuchte er es nicht schaffen, sondern erzählt uns einfach gleich, was er wollte und gut ist. Kein Regisseur muss sich mit seinem Publikum auseinandersetzen, sonder anders herum das Publikum mit ihm bzw. vielmehr seinem Film.
Was soll eigentlich ständig die RAF hier? Und warum entschuldigst Du Dich für eine Goebbels-Rede (und gleich mehrmals - hättest sie ja nicht bringen müssen)? Dieser Thread sieht langsam aus wie eine Knopp-Eichinger-Kooperation. Dann echt lieber Boll. :icon_rolleyes:
Mit Verlaub, aber das ist Quark. Die RAF habe ich als Gegenpol zu einer Uwe Boll Fanseite, die hier nicht mehr fern ist, gepostet. Hört man sich deren O-Ton an, so wird klar, daß diese Leute es verstanden haben, zu argumentieren, wenn auch etwas weltabgewandt!
Von Boll höre ich nichts weiter als ein "Hi, bin gerade in Kanada und mir gehts gut". Von Boll möchte ich über das Thema Ausschwitz nichts hören, im Interview wird offensichtlich, daß es ihm nicht um tiefere Ambitionen geht.
Sorry, aber wenn sich ein Regisseur dermaßen entblödet und noch nicht mal einen vernünftigen Kommentar dazu abgeben kann, dann ist der O-Ton der RAF sehr wohl angebracht. Aber ich denke, das führt jetzt zu weit und ich bin inzwischen sehr müde. Bin eben ein Nachtmensch... ;)
Ich glaube ja auch nicht, daß der Boll so abgezockt ist, wie er sich gibt. Aber nochmal sorry, ich würde ihn gerne Mal in einer Talkshow zu diesem Thema sehen, vielleicht mit Reich Rainicki zusammen. Wie wärs mit "Hart, aber Fair". ;)
Als Nachsatz:
Ich möchte dem Boll keine schlechten Ansätze unterstellen, aber wenn er behauptet, daß alle anderen Filme über Ausschwitz noch nie das gezeigt haben, was er jetzt angeblich realisiert haben will, so kann ich nur sagen, daß es zu dieser Thematik genügend Dokus gibt!
Warum sollte ich mir das im Kino nochmal antun? Mir wird schon schlecht, wenn ich die Dokus sehe.
Schade, daß ein Billy Wilder nicht mehr lebt, der hätte dazu sicher noch einiges zu sagen...
Sorry, ich merke, wie ich mich langsam in dieses Thema verenne. Wir haben es jetzt bereits morgen, es wird langsam hell. Laß uns später darüber unterhalten, irgendwie läßt meine Aufmerksamkeit langsam nach.... ;)
Du vermischst schon wieder Erzählkino und Dokumentation. Ob es genügend Dokus gibt, ist fraglich, wenn man von Schülern heute auf die Frage "Wer war Hitler" die Antwort bekommen kann: "War das nicht vor 200 Jahren, als es die Ritter gab?" - oder anders ist es dann fraglich, wie weit uns Dokus überhaupt bringen, wenn nur die, die es sowieso schon wissen, sie sehen.
Das mit der RAF verstehe ich immernoch nicht, denn Du postest hier "als Gegenpol zu einer Uwe Boll Fanseite": keine Ahnung worauf Du Dich beziehst und keine Ahnung, warum Du im GF auf eine Boll-Seite antwortest. :00000109:
Erst sagst Du, der Boll soll gefälligst was sagen zu seiner Intention, und wenn er es macht (er sagt ungefähr, ihm sei der Film wichtig gegenüber Holocaustleugnern und Holocaustunwissenden, und dass ihm wichtig war, die grausame Normaltät eines KZ-Alltags filmisch darzustellen), dann sagst Du, Du möchtest "von Boll [...] über das Thema Ausschwitz nichts hören". Was denn nun? Boll behauptet ein heeres Ziel der Aufklärung, das muss man ihm nicht unbedingt aös Hauptmotivation glauben - ich weiß nicht, wie der Kerl tickt - aber das ist, was er sagt und das ist legitim und gar nicht so weit vom Doku-Knopp, dem man seine Eitelkeit auch nicht absprechen kann.
Zitat von: digdog am 1 November 2010, 05:15:10
Weil ich noch kein Interview von ihm zu diesem Thema gesehen habe... :icon_confused:
Ähm geh mal kurz den Thread durch, da findest Du genügend. Die wurden auch hin und wieder in weiteren Beiträgen in diesem Thread als Referenz genommen - ich weiß nicht wie du zu dieser Aussage kommst.
ZitatWarum sollte ich mir das im Kino nochmal antun? Mir wird schon schlecht, wenn ich die Dokus sehe.
Stell dir die gleiche Frage zu Schindlers Liste und - ich geh mal ein bisschen weiter - Prv. James Ryan bzw. jedem historischen Film.
Zitat von: marcial am 1 November 2010, 11:00:28
Zitat von: digdog am 1 November 2010, 05:15:10
Weil ich noch kein Interview von ihm zu diesem Thema gesehen habe... :icon_confused:
Ähm geh mal kurz den Thread durch, da findest Du genügend. Die wurden auch hin und wieder in weiteren Beiträgen in diesem Thread als Referenz genommen - ich weiß nicht wie du zu dieser Aussage kommst.
ZitatWarum sollte ich mir das im Kino nochmal antun? Mir wird schon schlecht, wenn ich die Dokus sehe.
Stell dir die gleiche Frage zu Schindlers Liste und - ich geh mal ein bisschen weiter - Prv. James Ryan bzw. jedem historischen Film.
Ja, o.k. Nett gemeint. Es hat ja auch noch keiner diesen Film gesehen. Trotzdem, ich verrenne mich da schon wieder, geht es hier um ein Thema von erheblicher Relevanz. Der Trailer hat mich sehr aufgeregt, bzw. die gleichgültige Miene von Boll, der sich hier als Schauspieler betätigt. "Schindlers Liste" ist aufgrund seines Themas auf einem ganz anderen Niveau anzusiedeln. Von den Produktionsbedingungen einmal abgesehen. Für mich gibt es da nur 2 Erklärungen: Entweder geht es in diesem Film wieder einmal nur ums Erschrecken (schwaches Wort, ich weiß), oder er verbindet eine Aussage damit. Wie die aussehen soll, ist mir nach dem Trailer schleierhaft... :icon_confused: Aber vielleicht ist es ja ganz anders und dieser Film lohnt sich wirklich! Abwarten, obwohl mir der Trailer nichts Gutes verspricht.
Klinke mich jetzt mal hier aus, weil mich dieses Thema zu stark berührt und ich merke, daß ich hier keine Distanz wahren kann...
Nach einigen Interviews ist die vorläufige Aussage wohl, dass das alles scheiße war und weil noch nie jemand es so explizit gezeigt hat, muss Boll das jetzt tun. Anscheinend will er "wachrütteln", siehe seinem Kommentar zu den Schulkindern, die ja anscheinend dachten, Auschwitz wäre ne Küchenfirma. :icon_smile: Dummerweise glaube ich das gerade die FSK da nicht gnädig sein wird, so edelmütig seine Intention auch sein mag.
Zitat von: pm.diebelshausen am 1 November 2010, 07:41:30
Du vermischst schon wieder Erzählkino und Dokumentation. Ob es genügend Dokus gibt, ist fraglich, wenn man von Schülern heute auf die Frage "Wer war Hitler" die Antwort bekommen kann: "War das nicht vor 200 Jahren, als es die Ritter gab?" - oder anders ist es dann fraglich, wie weit uns Dokus überhaupt bringen, wenn nur die, die es sowieso schon wissen, sie sehen.
Wenn ich jetzt mal von einer Bemerkung wie "Es gibt NIE genug Dokus!" absehe, würde ich mal behaupten, dass es zum Holocaust wirklich genug Dokus gibt... sogar genug
gute Dokus... aber vielleicht nicht genug Publikum...
Ob man das jetzt ändert, indem man Filme dem bislang unerreichten Publikum anpasst, anstatt dieses zu den Filmen zu treiben, sei mal dahingestellt...
Bolls Versuch, damit auf Holocaust-Leugner zu reagieren, ist allerdings auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt... es bringt doch nichts, einen unangenehmen Film zu machen... geleugnet werden kann das ganze dann auch weiterhin... ob unangenehm, nüchtern oder sentimental...
So schrecklich diese Erkenntnis auch ist: natürlich KANN der Holocaust geleugnet werden, er ist nicht rein logisch beweisbar und damit eine Glaubensfrage: glaube ich dem Historiker, der den Holocaust schildert, oder dem geächteten Historiker, der ihn vehement leugnet (oder den zig anderen medialen Vermittlungen)... glaube ich an die Echtheit dessen, was man heute in den ehemaligen Konzetrationslagern zu Gesicht bekommt, oder halte ich das (und all die anderen möglichen authentischen Überbleibsel dieser Katastrophe) für eine perfide Täuschung...
Wer nicht an den Holocaust glauben will - warum auch immer - der wird auch nicht zu überzeugen sein, dass es ihn gab.
ICH glaube daran, aber wenn Person XY nicht daran glaubt, dann kann kein Mensch der Welt etwas daran ändern, solange diese Person nicht glauben
will... Dieser Person kann ich dann den "gesunden Menschenverstand" absprechen und sie für "scheiße" (oder sonstwas) halten, aber ich kann ihr nicht mit rein logischen Argumenten (fernab von den Glaubensfragen der empirischen Fakten) den Holocaust und seine Existenz beweisen. (Ich meine, es gibt etwas von Baudrillard zur Unbeweisbarkeit des Holocaust, wobei ich jetzt vor Monaten den entsprechenden Matthes & Seitz-Flyer verliehen habe und wohl auch nicht mehr zurückerhalten werde...)
Daran kann weder Boll, noch Lanzmann, noch Knopp etwas ändern...
Und was die Holocaust-Unwissenden betrifft: die könnte man auch ganz billig auf entsprechende, vielfach vorhandene Dokus loslassen - da muss man nicht erst mehr oder weniger viel Geld in einen KZ-Splatterfilm stecken, der dann mit Interviews angereichert als engagiertes Werk präsentiert wird...
(womöglich finde ich auch deshalb den mehrfach genannten "Men behind the Sun" so spannend: in diesem Fall waren (soweit ich weiß) alternative Dokus kaum oder nicht vorhanden...)
Stimmt, was Du sagst, Pierrot.
Und noch merkwürdiger wird Bolls angebliche Intention, wenn man sich fragt, aus welchem Grund oder aus welchem Versehen Mahmud Ahmadinedschad einen Film von Uwe Boll sehen sollte, um sich nach dem Abspann geläutert der Weltöffentlichkeit zu zeigen. Boll meint wohl eher, es sei ihm wichtig, da ein (weiteres) Gegengewicht zu bringen, wo andernfalls Menschen womöglich einem Ahmadinedschad glauben.
Die Frage ist dabei tatsächlich, wen wer erreicht. Interessant sind doch diejenigen, die (noch) keine (bewusste) Haltung zu dem Thema haben. Die Knopp-Dokus u.ä. sehen meist eh nur die, die vorher schon wissen und sich dann im Betroffenheitskreis drehen. Kinder und Jugendliche sind wohl das wichtigste Zielpublikum: von denen haben aber viele entweder null Peilung oder die Schnauze voll, weil sie mittlerweile in jedem Fach außer Sport Hitler durchgenommen haben. Und Bolls Film wird in dieser Hinsicht wohl völlig danebenschießen (vgl. Blond).
Ich würde mir wünschen, dass man ohnehin mal mehr von den konkreten Feindbildern absieht und nicht so isolierte Themen betrachtet wie die Nazis, den islamischen Extremismus, den Ku-Klux-Klan, die Inquisition, sondern sich erstens mit dem beschäftigt, was all diesen menschenfeindlichen Vereinen gemeinsam ist, und zweitens, wo die Dämonen in jedem Einzelnen von uns heute schlummern. Denn wenn wir das nicht tun, dann haben wir ohne Probleme auch in Zukunft mal wieder ein Problem durch den menschlichen Destruktivismus, den wir gegen uns selbst richten - nur weil wir darauf fixiert sind, das was war genau so wie es war nicht nocheinmal zuzulassen. Aber das geht wirklich weit über Boll hinaus.
es geht los... wie weit wird - wie weit DARF der Film gehen?
(http://thumbnails27.imagebam.com/10841/986549108400844.jpg) (http://www.imagebam.com/image/986549108400844)
Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los... wie weit wird - wie weit DARF der Film gehen?
(http://thumbnails27.imagebam.com/10841/986549108400844.jpg) (http://www.imagebam.com/image/986549108400844)
:icon_eek: :eek: :doof:
Das frag ich mich auch!
Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los... wie weit wird - wie weit DARF der Film gehen?
(http://thumbnails27.imagebam.com/10841/986549108400844.jpg) (http://www.imagebam.com/image/986549108400844)
Allerdings, die Uniformen sind historisch nicht korrekt. Oder worum gehts? :icon_cool:
Gibt es denn einen Unterschied darin, wie weit der Film gehen darf, im Vergleich mit "Darfur" - noch weiß ja keiner, was der "Auschwitz"-Film explizit ins Bild bringt (Kamerabewegung, Schnitt), aber die Baby-Pfählungs-Szene in "Darfur" fand ich sehr hart und sehr berechtigt. Vor Allem vermied die filmische Arbeit dabei ein stupide-voyeuristisches Draufstarren.
Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los...
Was heißt das?
@pm.diebelshausen
Klar ist die von dir angesprochene Szene hart, aber im Kontext komplett gerechtfertigt.
Wenn man Berichte von solchen Gebieten liest, ist das noch vergleichsweise harmlos.
Und ich finde diese Diskussion ueber die Grenzen, die Film nicht ueberschreiten sollte, ziemlich muessig.
Jeder hat dafuer ne andere Definition. Wenn ich meinem Kollegen sowas wie Darfur zeigen wuerde, der wuerde wohl aus den Latschen kippen.
Dem geht die dargestellte Gewalt in sowas wie Lethal Weapon schon viel zu weit. Jeder hat da andere Massstaebe.
Ich fand die dargestellte Gewalt und die Grausamkeiten in Darfur durchaus noetig, wieso sollte man denn etwas so Schreckliches beschoenigen und runterspielen? Da wuerden sich doch auch Leute beschweren, wenn man versucht, Alles durch die rosarote Brille zu filmen. ;)
Zitat von: pm.diebelshausen am 27 November 2010, 16:55:38
Gibt es denn einen Unterschied darin, wie weit der Film gehen darf, im Vergleich mit "Darfur" - noch weiß ja keiner, was der "Auschwitz"-Film explizit ins Bild bringt (Kamerabewegung, Schnitt), aber die Baby-Pfählungs-Szene in "Darfur" fand ich sehr hart und sehr berechtigt. Vor Allem vermied die filmische Arbeit dabei ein stupide-voyeuristisches Draufstarren.
Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los...
Was heißt das?
ich bin sicher, es wird mit den ewigen Diskussionen losgehen, was man zeigen darf und was nicht. und es geht in der Tat auch um den Kontext - Kopfschüsse bei Kindern gab es letztens ja erst im Ittenbach, und DA ist es doch irgendwie einfach nur lächerlich. Ich bin gespannt auf den Boll...
Hehe, wollte nur provokant nachfragen, da Dein Posting so etwas wie eine selbsterfüllende Prophezeiung darstellt - zumindest hier im Forum geht es jetzt durch Dein Posting "Es geht los" los. :D
soll es ja auch. wobei ich DARFUR noch nicht kenne, aber nachholen will. Hoffentlich ist der nicht so komplett sinnlos wie TUNNEL RATS, bei dem ich keinen der Charaktere auseinanderhalten konnte, und daher alles egal war, was passierte. Achja, sobald ich neues zu dem Threadfilm habe, werde ich das natürlich gerne bekanntgeben. Sitze ja fast an der Quelle ^^. und bissl Provokation ist immer noch die beste Werbung, siehe den unfassbaren Hype zu SERBIAN FILM vor kurzer Zeit in diversen Foren (wo ja auch ein hoffnungslos idiotischer Quotenkrieg enstand durch Gott Krekel, der auch nur auf zerplatzenden Seifenblasen basierte).
Ich glaube Vergleichmöglichkeiten mit anderen Filmen sind in diesem Fall sehr eingeschränkt und mit Vorsicht zu gebrauchen. Diesen Film kann man nämlich noch weniger als üblich getrennt von seinem Regisseur besprechen. Punkt des Anstosses ist gerade die Person von Uwe Boll. Alle Bedenken bezüglich des Filmes fliessen davon ab. Man kann diese Bedenken deshalb als Vorurteile bezeichnen (das Endprodukt haben wir ja noch nicht gesehen), aber in diesem Fall ist das, glaube ich, ein ziemlich schwaches Argument. Boll hat sich mit vollem Bewusstsein, was für eine kontroverse Figur er ist, sich im ersten Teaser des "Auschwitz"-Filmes selber ins Bild gerückt. Als Nazi verkleidet. Das war kein als Interpretationsmaterial gemeintes künsterisches Statement, sondern eine bewusste Provokation, pure Expolitation wie sie im Buche steht. Da der allererste Teaser und weitere veröffentlichte Bilder pure Exploitation sind, ist die Annahme, dass der ganze Film das auch sein wird, erste Anlaufstelle. Dieser Verdacht kann nur vom Endprodukt widerlegt werden. Bis dahin aber gilt "guilty until proven otherwise". Boll selbst hat die Tür zu dieser Betrachtungsweise aufgestossen.
Aus diesem Grund erscheinen mir Versuche, die schockierende Natur der Bilder mit ernsteren Filmen ähnlichen Themas zu vergleichen noch genauso unseriös wie wenn man in den Siebzigern Bruno Mattei zugemutet hätte, sein Film "SS Extermination Love Camp" würde das Thema ernstzunehmend und respektvoll verarbeiten.
Herr Boll kann mich natürlich vom Gegenteil überzeugen, aber total schockierenderweise habe ich irgwendwie das Gefühl, dass er das nicht tun wird.
Die ganze Aufregung macht blos Werbung für den Film, die Aufmerksamkeit hat er einfach nicht verdient...
Die Grenzfrage ist mit Sicherheit sehr interessant und je nach Gemüt eine überaus diffizile Angelegenheit.
Ich denke wenn man solche Grausamkeiten vor der Kamera präsentiert, sollte pedantisch darauf geachtet werden, dass die Szene nicht zum Selbstzweck verkommt. Denn das ist das Letzte was ich in diesem Zusammenhang sehen will.
Gerade Gewalt gegen Kinder oder Frauen wird allzuoft als tabubrechend und abscheulich bezeichnet. Allerdings passen eben solche Gräuel perfekt in dieses Szenario. Schließlich ist uns doch allen klar welche menschlichen Abgründe sich während der NS-Zeit aufgetan haben...
Es bleibt also letztendlich nur noch abzuwarten in welchem Zusammenhang diese erschreckende Szene nachher steht.
http://www.babylonberlin.de/auschwitz.htm (http://www.babylonberlin.de/auschwitz.htm)
Premiere am WE
Und nicht die Werbekampagne dazu unterschlagen:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,744805,00.html (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,744805,00.html)
Typisch Boll halt :viney:
Positive Kritik vom Manifest (Thorsten Hanisch)
http://www.dasmanifest.com/01/auschwitz.php (http://www.dasmanifest.com/01/auschwitz.php)
Zitat von: Roughale am 11 Februar 2011, 12:16:05
Und nicht die Werbekampagne dazu unterschlagen:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,744805,00.html (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,744805,00.html)
Typisch Boll halt :viney:
Ach Boll, da bist du schon mal auf dem Weg zur Besserung (einige seine letzten Filme fand ich sehr gut, insbesondere "Darfur") und dann machst du wieder so einen Mist...Immer sind die anderen schuld...
Naja, auf "Auschwitz" bin ich jedenfalls auch weiterhin gespannt.
Zitat von: Roughale am 11 Februar 2011, 12:16:05
Und nicht die Werbekampagne dazu unterschlagen:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,744805,00.html (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,744805,00.html)
Typisch Boll halt :viney:
Der gute Boll ist mal wieder auf einem egomanischen Trip... :doof:
Hm... hab nun darüber nachgedacht... und weiß nicht.... Ausschwitz ist ein hartes Thema... Aber Bolls "Version" wohl nahe an dem wirklchen Ablauf dort. Wenn er es schafft, die Grausamkeiten nüchtern zu zeigen, ohne es zu einem Spektakel zu machen, dann könnte der Film arg, aber nciht unbedingt mies werden.
Hat jemand was von der Premiere mitbekommen?? Reaktionen??
http://www.bz-berlin.de/berlinale/uwe-boll-polarisiert-mit-auschwitz-film-article1117533.html (http://www.bz-berlin.de/berlinale/uwe-boll-polarisiert-mit-auschwitz-film-article1117533.html)
Der vielleicht erste BZ Artikel, den ich gut finde :king:
Aber auch die Manifest Kritik ist nicht uninteressant, da wird davon geschrieben, dass Ausschwitz eigentlich gar kein Film genannt werden kann - hmmmh... da ist Bolly ja der Richtige ;) Scherzbeiseite, vielleicht ist es ihm ja wirklich gelungen, etwas Ansehbares zu schaffen, vielleicht sogar ein guter Beitrag zur Vergangenheitsberichterstattung - ein Ansehen schliesse ich schon lange nicht mehr aus! Nur in einer Sache gehe ich mit dem Manifest absolut konform: Der ganze Rummel, den Boll immer veranstaltet diskreditiert ihn regelrecht, ernst genommen zu werden - da frage ich mich halt, ob er das überhaupt will, oder der schnöde Mammon da doch viel wichtiger ist...
Ich war gestern dabei und obwohl ich nach Darfur (den ich wirklich gut fand) wirklich Hoffnungen hatte, ist Auschwitz ein Reinfall. Als eine Mischung aus Doku und Film schafft es Boll nicht wirklich einen realistischen Blick
auf das ganze zu werfen. Schlechte Darsteller, etliche Fehler(Wärter die im Hintergrund mit englischen Akzent sprechen, Gefangene die aussehen als ob sie täglich frische Wäsche bekommen etc.), sehr billig inszeniert und
historisch nicht gut recherchiert, gelingt es nicht wirklich einen Tag in Auschwitz widerzuspiegeln. Das was Boll gestern zig Mal versprochen hatte mit diesem Film zu zeigen, klappt zu keinem Augenblick. Für so ein Thema sollte man sich doch eher die nötige Zeit nehmen und schon etwas mehr Geld investieren. Die Archivaufnahmen zogen einen mehr in den Bann als der ganze selbst gedrehte Kram. Und die Interviews, in TV Total Manier, fallen auch reichlich schwach aus.
Ich hätte lieber 2 Stunden Boll auf der Bühne gesehen, denn er hat weiterhin sehr viel Unterhaltungswert :icon_mrgreen:.
Das war leider nichts...dann lieber doch Bloodrayne 3 und In The Name of the King 2 mit Lundgren :icon_cool:.
@Shane: Gab es nicht anschliessend eine Q&A Session? Da hätte man ihn doch auf die von dir beschriebenen Mängel ansprechen können...
Komisch, dass das Manifest das unterschlägt - wo ich sie mal gut fand... ;)
Es gab vorher und Nachher genug Chancen für Fragen und Antworten. Da wurden auch die Mängel von einigen angesprochen und Uwe reagierte wie immer: sehr uneinsichtig, ausweichend, aber immer überzeugt alles richtig gemacht zu haben. Aber auch gestern gab es einige positive Stimmen, die ich/wir kaum nachvollziehen konnten.
Zum Manifest: Vielleicht gibt es die gute Kritik weil eigentlich geplant war auf Arte eine DURCH DIE NACHT MIT UWE BOLL UND MICHAEL FRIEDMANN Sendung zu machen (sicherlich von Harnisch), aber dann doch von
Arte abgelehnt wurde. Oder er fand den Film tatsächlich gut. Schwer nachzuvollziehen, aber natürlich genauso gut möglich wie das ich ihn eher schlecht fand.
Danke für die Ergänzungen! Ich denke, da muss ich mir ein eigenes Bild machen, irgendwann auf DVD...
Zitat von: Shane Schofield am 14 Februar 2011, 12:20:43
Zum Manifest: Vielleicht gibt es die gute Kritik weil eigentlich geplant war auf Arte eine DURCH DIE NACHT MIT UWE BOLL UND MICHAEL FRIEDMANN Sendung zu machen (sicherlich von Harnisch)
Thorsten dreht keine DDN-Folgen, sondern Hasko.
Egal, was Boll zu dem Thema gesagt hat, ich würde es mit Vorsicht genießen - wie alles, was der absondert.
ZitatThorsten dreht keine DDN-Folgen, sondern Hasko.
Ah ja, stimmt. Der wars. Dann fand Thorsten den tatsächlich gut...
Uwe Boll hat den Trash im Blut. Aber mehr als ein Auschwitz Film geht ja schon gar nicht mehr. Was soll noch kommen ?
http://www.bz-berlin.de/kultur/film/auschwitz-film-mut-ist-nicht-genug-article1118466.html (http://www.bz-berlin.de/kultur/film/auschwitz-film-mut-ist-nicht-genug-article1118466.html)
ZitatRecherchegrundlage war ,,eine sechsteilige BBC-Dokumentation".
:wallbash:
Er will zeigen, "wie es war" und als Grundlage nimmt er eine Filmdokumentation, die das bereits getan hat, schüttelt alles raus, was er für seine Version brauchen kann und nun will er dafür Anerkennung und ein Screening bei der Berlinale. Ich breche ab. :piss: :zwangsjacke:
Vermutlich diese hier:
http://www.imdb.com/title/tt0446610/ (http://www.imdb.com/title/tt0446610/)
also ich hab das Teil jetzt auch da, geht ja inklusive der "Interviews" mit den zurückgebliebenen Schülern, die teils nicht mal richtig Deutsch sprechen können, nur 76 min; dazu wird auch noch uralte Doku-Footage gemischt... wen soll das Ding aufwecken? ebenjene Generation, die er da lächerlich macht mit seinen fiesen Fragen, obwohl er deutlich erkennen kann, dass die nicht mal wissen, was ein Buch ist? immerhin ist das Teil wohl episch genug, um es in 2.35 zu präsentieren.. ja klar. Für mich sieht das einfach nach RTL-Journalismus aus, nur eben als "Kinofilm" präsentiert.
Schlussendlich hat er ja geschafft was er wollte : Medienpräsenz und Gesprächstoff.
endlich ist es soweit ;)
(http://thumbnails37.imagebam.com/13321/eee417133208530.jpg) (http://www.imagebam.com/image/eee417133208530)
Ist das echt das Cover? Wär schon sehrpeinlich, weil es spiegelverkehrt ist, oder will man so einer Zensur entgehen? :viney:
Das auf dem Cover ist doch kein Satz :doof:
"Dieser Film zeigt die Nazi Konzentrationslager. Was sie wirklich waren ...Tötungsfabriken" :rofl: :wallbash:
Also es ist schon ein Satz, sogar zwei, aber total schlechte, bzw. falsche Grammatik. Ich kann doch dann nicht mit "Was" anfangen, so ganz ohne Bezug...
Wenn überhaupt, dann fehlt das "als das" vor dem was und ohne Punkt sondern mit Komma.
Leute, das gehoert doch Alles zur Geldmaschine Uwe Boll. :icon_mrgreen:
Alles sorgfaeltig geplant, so kommt es mir wirklich vor. :andy:
"Gegen das Vergessen" :wallbash:
Und dann noch Uwe Boll´s Gesicht im Hintergrund. :kotz:
Selbst Leuten denen der Film gefallen sollte, das Cover würd ich mir nicht ins Regal stellen. :icon_razz:
Ob bei der Veröffentlichung wohl auch Outtakes dabei sind?
Der ganze Film ist ein Outtake. Alles historisch so korrekt wie Uwe Prolls Kragenspiegel. Und das Hakenkreuzle.
Auschwitz erhält ungeschnitten FSK 12-Freigabe (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2772)
Zitat von: Deer Hunter am 17 Juni 2011, 09:46:09
Auschwitz erhält ungeschnitten FSK 12-Freigabe (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2772)
:viney: :doof:
Ganz in Ehrlichkeit: nachdem was ich bisher über den "Film" gehört habe, kann ich diese Freigabe nicht nachvollziehen. Ich mache mir nur ungern ein eigenes Bild, aber werde wohl nicht drumrumkommen.
Zitat von: Deer Hunter am 17 Juni 2011, 09:46:09
Auschwitz erhält ungeschnitten FSK 12-Freigabe (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2772)
Das dürfte dem Film im Verleih das Genick brechen.
Zitat von: Hitfield am 17 Juni 2011, 13:48:01
Zitat von: Deer Hunter am 17 Juni 2011, 09:46:09
Auschwitz erhält ungeschnitten FSK 12-Freigabe (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2772)
Das dürfte dem Film im Verleih das Genick brechen.
... macht ihn aber - zusammen mit der Aussage, die FSK habe die Intention des Filmes verstanden (die dann ja tatsächlich vorhanden zu sein scheint) - für mich nur umso interessanter. War mir lange unsicher, wird jetzt aber definitv mal angeschaut.
Wenn einer was von Intention versteht, dann die FSK. :exclaim:
Wow :exclaim: Das erste Mal, dass ich beim Schauen eines Filmes das Verlangen bekam dem Regisseur eine reinzuhauen für seine Frechheit.
So unglaublich schlecht, falsch, billig, boah :kotz: :wallbash:
Und das er sich dann echt noch erdreistet Orginal-Aufnahmen mitreinzuschneiden...
Was war denn z.B. schlecht, was war falsch, was war billig und was war boah? Ich wüsste gerne Genaueres,. Kannst Du Deine Aussagen mit Inhalt füllen? Habe den Film immernoch nicht gesehen.
schlecht:
zum Beispiel die "Schauspieler". Sie klingen alle wie die Bösewichte aus Die Hard 1. Die gesprochene Sprache basiert, abgesehen von einer Szene, entweder auf dummen Sprüche oder auf Zwischenrufe im Imperativ. "AUSZIEHEN!" "DARÜBER!" "FLOTT!"
falsch:
zum Beispiel die Uniformen. Die ganze """Handlung""" spielt im KZ, aber keiner hat eine SS-Uniform. Eher eine Wehrmacht, wenn nicht sogar eher NVA-Uniform.
Oder auch die Kleidung der Häftlinge. Mal haben sie einen Judenstern, mal garnichts, mal (wie es war) ein Dreieck auf der Kleidung.
billig:
zum Beispiel: Eigentlich lässt sich die """Handlung""" wirklich damit zusammenfassen dass man: eine Vergasung sieht, dann ein kurzen Dialog, eine Vergasung und dann eine Szene im Krematorium.Es dauert keine 3Sek. bis man merkt, dass die 2. Szene in der Gaskammer genau die Darsteller aus der 1. Szene zeigt.
boah:
zum Beispiel die Interviews die Herr Boll reinschneidet. Am Anfang fragt er irgendwelche Hauptschüler was sie denn über den Holocaust wüssten und sie antworten mit "Hitler?" und nach der """Handlung""" schneidet er Interviews mit intelligenteren Schülern rein, so dass es wirkt dass sie ihr Wissen aufgrund dieses Filmes erlangt hätten.
Und wie gesagt: das er die Orginal-Aufnahmen für so einen Mist verwenden darf find ich ehrlichgesagt extrem scheiße und falsch.