(http://img6.imagebanana.com/img/uq7elw7p/theguardmovieposter.jpg)
Zitat von: Moonshade am 24 September 2011, 11:02:33
Regie und Buch: John Michael McDonagh
Darsteller: Brendan Gleeson, Don Cheadle, Liam Cunningham, Fionula Flanahan, Mark Strong
Musik: Calexico (falls das jemandem was sagt)
Inhalt : Sergeant Gerry Boyle is a small-town Irish cop with a confrontational personality, a subversive sense of humor, a dying mother, a fondness for prostitutes, and absolutely no interest whatsoever in the international cocaine-smuggling ring that has brought straight-laced FBI agent Wendell Everett to his door.
Trailer auf imdb: http://www.imdb.com/title/tt1540133/trailers (http://www.imdb.com/title/tt1540133/trailers)
Im Vorfeld schon als der neue "Brügge sehen...und sterben" angepriesen, hat der Film aber nichts damit zu tun außer dem Hauptdarsteller. Der Humor dürfte allerdings ähnlich gelagert sein.
Der Film eröffnet mir den hoffentlich besseren Filmherbst am Dienstag... :icon_mrgreen:
Klasse Film, aber ich befürchte, dass er viel in der Synchro verliert - auch wenn er echt schwer in OV zu verstehen ist...
Edit: Wie schnell man zum Threadesteller werden kann :LOL: Und im Schatten des Mondes ist mir die Inhaltsangabe diktiert worden :king:
Ich werde wohl der Einzige sein, aber mir hat "The Guard" besser als "Brügge" gefallen, der imho zu sehr auf kultige Szenen hin produziert wurde.
"The Guard" ist wesentlich lakonischer, ruhiger und gerade deswegen skuriler - der Film lebt einzig und allein durch Brendan Gleesons awardwürdige Performance des sperrigen, leicht durchgeknallten, absolut nicht auszurechnenden Polizeibeamten, der mehr Kompetenz hat, als er zugeben will und der sowohl geringge- als auch unterschätzt wird.
Cheadles Rolle, inclusive Culture Clash, ist übrigens kleiner als vermutet, eine nette Nebenrolle, die allerdings wenig mehr tut, als die Grundsituation von "In the Heat of the Night" humorvoll zu recyceln und dann ad absurdum zu führen.
Der größte positive Aspekt: bis zum Schluß weiß man meistens nicht, was als nächstes geschieht und wie sich die Figuren wohl jetzt verhalten werden.
Der Zweitgrößte: Das Drogenhändlertrio mit philosophischem Boss, ebensolchem Soziopath und Mark Strong als nöligem, unterfordertem und gelangweiltem drittem Mann, die sich während ihrer Untaten an sachlichen und intellektuellen Diskussionen erfreuen, wenn sie nicht ihre Rolle karikieren.
Gälisch wird in dt. Fassung übrigens nur in einer Szene (der überflüssigsten, als Cheadle eine Befragung machen will und abblitzt) gesprochen, ansonsten funktioniert der Charme auch ohne den Dialekt.
8/10
Da kann ich mich weitesgehend anschließen.
"The Guard" ist eine unaufgeregte und zeitweise schön derbe Farce, die weniger Wert auf eine komplexe Krimihandlung legt als auf eine abwechslungsreiche Charakterzeichnung. Allen voran natürlich der großartige Brendan Gleeson, dessen Titelfigur zwar sehr präsent ist, uns aber nie wirklich an seinem Innenleben teilhaben lässt - seine Motivationen und Beweggründe bleiben sowohl für den Zuschauer als auch für seine Feinde und Mitstreiter bis zur letzten Szene genauso rätselhaft wie die Frage, ob seine offensichtliche Dumm- und Borniertheit (was in einigen Dialogen geradezu absurde, rassistische Ansichten zu Tage fördert) nur gespielt oder Teil eines groß angelegten, persönlichen Plans sind.
Aber auch wenn Gleeson nicht im Bild ist, gibt es genügend sehenswertes zu entdecken - neben einem souveränen, aber vergleichsweise unauffälligen Don Cheadle vor allem natürlich die drei Drogengangster, von denen wiederum Mark Strong als desillusionierter, zynischer Brite ("Diese verdammten Iren!") einige höchst unterhaltsame Momente hat.
Lohnt sich! 7,5/10
Danke für den Tipp... bei den drei Darstellern kann ich ohnehin nicht nein sagen.
Eben (mit Synchro) geguckt. Geiler Film!
Mehr fällt mir im Moment nicht ein. :king: :icon_redface:
8,5/10 (demnächst nochmal im O-Ton...)
Ich wollte "The Guard" wirklich gerne mögen, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen. Dabei verspricht die Mischung aus Krimi, schwarzem Humor und dem ungewöhnlichen Setting doch einiges.
Und tatsächlich funktioniert das Ganze über weite Strecken sehr gut und eine handvoll Gags treffen genau meinen Humor und total ins Schwarze. Nur leider schleift das Ganze immer mal wieder etwas belanglos hin und her. Oft hatte ich das Gefühl, die Macher wussten nicht mehr so ganz, wie der Film weitergehen sollte bzw. was nun das Hauptaugenmerk ist. Das wird besonders problematisch, wenn man dann noch dramatische Spitzen einarbeiten möchte, die dann einfach recht herzlos daher kommen und wie Fremdkörper wirken.
Nichtsdestotrotz hat Gleeson die Symapthie auf seiner Seite, auch wenn ich ihm die Rolle schon in "In Bruges" nicht so ganz abnehmen konnte. Hier wirkt es erneut so, als wenn ein Darsteller durch künstliches Gefluche und Badboy-Attitüde in eine bestimmte Ecke gedränkt wird, die sich für mich nur unnatürlich anfühlt. Das, was aber immer mal wieder hindurchscheint, macht Spaß. Weniger dick aufgetragen hätte es nur besser gepasst. Dafür stimmt die Chemie zwischen ihm und Cheadle.
Gar nicht gefiel mir das Finale:
Trotz Geballer kam keine Action, keine echte Gefahr auf. Die Soundeffekte waren lachhaft und generell wirkt die Schießerei aufgesetzt. Darauf hätte man locker verzichten können, denn die, um es in netten Worten zu sagen, doch recht unspektakuläre Schießerei, war einfach nichts. Die Explosion mit dem Soundeffekt aus der Mottenkiste tat dann ihr übriges.
Insgesamt bietet "The Guard" einen soliden Mix aus Krimi und Komödie, arbeitet aber keinen der beiden Aspekte deutlich heraus und plätschert oft ziellos vor sich hin. Oftmals eine ganz trockene Angelegenheit, hin und wieder spritzig komisch - so kann ich leider keine wirkliche Empfehlung aussprechen. Bereuen tue ich die Sichtung aber auch nicht.
6/10
Kann mich dem Blondchen insgesamt anschließen: Ich hatte hohe Erwartungen an den Film, die nur teilweise eingelöst wurden. Die dünne Story hat hier nur die Funktion, uns Gleesons schräge Figur vorzuführen. Cheadles Figur dient dabei ausschließlich als Reibefläche für den kauzigen Bullen. Das ist überaus amüsant mitanzusehen und -vor allem- mitanzuhören (hier waren englische Untertitel tatsächlich oftmals vonnöten!), hat aber letztlich kaum Mehrwert. Dennoch:
6-7/10