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Director: Jason Reitman
Screenwriter: Diablo Cody
Starring: Charlize Theron, Patrick Wilson, Patton Oswalt, Elizabeth Reaser
Genre: Comedy, Drama
Official Website: www.YoungAdultmovie.com (http://www.YoungAdultmovie.com)
Imdb (http://www.imdb.com/title/tt1625346/)
Academy Award® winner Charlize Theron plays Mavis Gary, a writer of teen literature who returns to her small hometown to relive her glory days and attempt to reclaim her happily married high school sweetheart (Patrick Wilson). When returning home proves more difficult than she thought, Mavis forms an unusual bond with a former classmate (Patton Oswalt) who hasn't quite gotten over high school, either.
Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=82996 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=82996)
Da sich Jason Reitman mit seinen bisherigen Filmen meiner Meinung nach als Garant für tolle Tragikomödien etablierte, war ich auch auf Young Adult gespannt - und wurde keineswegs enttäuscht:
Die zynische Geschichte um eine saufende sowie unsympathische Schriftstellerin, die ihren bereits verheirateten Exfreund zurückerobern will, bietet aufgrund ihrer Boshaftigkeit immer wieder Grund zum Schmunzeln, ist im Großen und Ganzen jedoch von einer herben Bitterkeit durchzogen. Die glänzend aufspielende Charlize Theron zementiert als verlorene, in der Vergangenheit Trost suchende Seele ihre Fähigkeiten als Charakterdarstellerin, während King of Queens - Komiker Patton Oswalt als vom Leben gezeichneter Leidensgenosse eine wirklich überraschende Leistung abliefert.
Ein weiteres Mal ist unter Reitmans Regie eine entzückende, da köstlich unkonventionelle Filmperle über Selbstfindung entstanden.
Ich bin sehr gespannt auf diesen Film, möchte ihn auch bald sehen. Boshaftigkeit und Zynismus sind immer gut.
(Was Spielfilme angeht, hat Patton Oswalt eh ein viel besseres Händchen als Kevin James. In "Big Fan" zum Beispiel soll er fantastisch sein.)
Allzu lange dürfte der Film wohl nicht in den Kinos laufen, dafür ist das Skript zu untypisch, die Figur zu unsympathisch, das Thema zu deprimierend.
Also rein: "Young Adult" ist einfach wunderbar.
Bissig, sperrig, niederschmetternd - Theron beim illusorischen Wiedergewinnen der alten High-Schul-Liebe unter Verleugnung jeglicher Realität zu sehen, während ungeheure Mengen als Alk in sich schüttet, um ihr Leben zu ertragen, ist die verpaßte Oscarnominierung des jahres und Patton Oswalt steht ihr in keinster Weise nach. Als würde man ein Zugunglück in Zeitlupe sehen, lavieren sich Diablo Cody und Jason Reitman geradezu brilliant an der Grenze zum Fremdschämen entlang - und überschreiten sie nicht für eine Sekunde.
Es wird nicht alles gut, es wird alles nur schlimmer oder bleibt zumindest beschissen und Selbstleugnung ist vielleicht auch eine Methode, denn wirklich schön ist es nirgendwo. Ein brachialer Selbstfindungstrip, der mal über Dialoge und mal nur über die Bilder funktioniert, dies aber so komplex, daß ich Reitman fast schon bewundern muß. 8,5/10
Da kann ich mich bedenkenlos anschließen. Das Skript ist in seiner Charakter- und Situationsbeschreibung so messerscharf pointiert, dass man als Zuschauer ständig das Bedürfnis hat, die von Charlize Theron exzellent verkörperte Mavis zu packen und sie mit der Nase auf die bitterböse Realität zu stoßen. Genau diese Rolle wird in der ersten Hälfte des Films von ihrem ehemaligen Mitschüler Matt (Patton Oswalt) übernommen - seine Figur, der früh in Mavis' absurden Plan eingeweiht wird und so ihren traurigen Lebensinhalt sofort durchschaut, trägt besonders in der ersten Hälfte des Films viel dazu bei, dass die bereits angesprochene Grenze zum Fremdschämen trotz vieler peinlicher Eskapaden nie überschritten wird. Genau wie die bei echten Mittdreißigern nicht eben seltene Verhaltensauffälligkeit, an der unbeschwerten Jugend auf Teufel komm raus festzuhalten, wirkt auch Therons' Figur sehr lebensnah. Dementsprechend wird sie weder besonders verachtens- oder bemitleidenswert dargestellt noch der Lächerlichkeit preisgegeben. Man schüttelt zwar zunächst den Kopf, wenn man ihre Ansichten vom Leben vorgesetzt bekommt, entwickelt mit fortschreitender Handlung aber ein gewisses Verständnis dafür. Und wie im echten Leben gibt es auf fundamentale Fragen keine einfachen Antworten und schon gar keine schnelle Erlösung.
Diese Zustandsbeschreibung eines (emotional) verkorksten Daseins ist einmal mehr ein großer Wurf von Reitman und Cody: Präzise analysiert, mit der richtigen Balance zwischen (sehr) leisem Humor und Ernsthaftigkeit in Szene gesetzt und trotz aller persönlicher Tragik niemals wirklich pessimistisch, sondern immer nach vorn blickend.
Genau wie Mavis in der letzten Szene des Films.
8/10
DVD/BR ist seit zwei Wochen draußen.
Jason Reitman entwickelt sich langsam zum besten amerikanischen ("Mainstream"-)Autorenfilmer. Von Charlize Theron mit einer unglaublichen Bandbreite brillant gespielt und sehr bissig geschrieben, das es teilweise schon schmerzt. Bei dem Charakter, den Theron spielt, sind mir zudem erschreckend viele Parallelen aufgefallen. Ich schwanke zwischen 8,5 und 9/10. Klare Empfehlung!
Wups, der ist draußen?
Oh fein, bester Kinoblindgang des Jahres, denke über die Figuren immer noch nach... :love:
Der ist so gut?
Aha?
Hatte bisher nochg nicht so viel positives darüber gelesen.
Dann werd ich mir den auch mal ansehen.
Der Film, die Figuren, ihre Motivationen - alles ist grauenhaft und niederdrückend. Und ich hab jede Sekunde davon geliebt...
Hab ihn mir auch schon geholt. Finde den Cast ziemlich geil und Film war im Kino schon top :respekt:
Amazon (http://www.amazon.de/Young-Adult-Charlize-Theron/dp/B007SUTOWA/)
Ich hatte was völligst anderes erwartet, warum auch immer - daher müsst ich den für ne Wertung nochmal sehen. Aber schon wirklich deprimierend, das Ganze.
Das ist ja dann schon mal ermutigend, wenn man ihn nicht gleich zu fassen bekommt. :icon_mrgreen:
Lag mit Sicherheit aber daran, dass ich (warum auch immer) ne Komödie erwartet habe :icon_mrgreen:
Das ist auch eine (kommt auf die Sichtweise an), aber so gallebitter - ich hab mich zwar kaum getraut, aber ich hab fast den ganzen Film leise und fassungslos vor mich hingelacht...
Klar, das schon. Da sind schon Szenen drin, bei denen man eiiiigentlich lachen muss - aber es bleibt dann oft im Halse stecken.
Letzte Woche habe ich den nun auch eeeeeeeeeeeeeeendlich gesehen. Ich hatte auch irgendwie einen anderen Film, heißt mehr Komödie, erwartet. Dennoch ein überzeugender Streifen, erinnert natürlich bspw. an Garden State. Die kleinen Feinheiten haben für mich den Film ausgemacht, vom Mos Eisley Cantina Gebräu bis zur "Now, we have to wait who's going to make the next move."-Ansage von Theron mit Oswalts geiler Antwort. 7 Punkte von mir.
Hab den Film gerade auf DVD gesichtet. Ich fand ihn lange Zeit so lala, aber das Ende hat dann noch vieles herausgerissen. Erst da ist mir wirklich klar geworden, was für eine traurige Existenz Mavis Gary eigentlich fristet. Charlize Theron setzt das wirklich verdammt gut in Szene. Die Stelle, in der Matts Schwester die absehbare Moral von der Geschicht unterläuft ("Fuck Mercury!") ist ebenfalls äusserst interessant. 8/10 Punkte von mir.