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Gemeinschaftsforum => Der phantastische Film => Thema gestartet von: StS am 19 April 2012, 07:14:08

Titel: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: StS am 19 April 2012, 07:14:08
(http://www.abload.de/img/byzantium_15sp9x.jpg)

Director: Neil Jordan
Screenwriter: Moira Buffini
Starring: Gemma Arterton, Saoirse Ronan, Sam Riley, Jonny Lee Miller, Caleb Landry Jones, Danny Mays
Genre: Horror, Thriller, Drama
Imdb (http://www.imdb.com/title/tt1531901/)

Eleanor and Clara, two mysterious and penniless young women, flee the scene of a violent crime and arrive in a run-down coastal resort. They try to find money and refuge along the tawdry seafront and in the dilapidated hotels.

Clara, ever-practical, sells her body. She soon meets shy and lonely Noel, who provides a roof over their heads in his seedy guesthouse, Byzantium. Clara, always looking towards the future, turns it into a 'pop-up' brothel.

Meanwhile Eleanor, the eternal schoolgirl, meets Frank, a kindred spirit who unwittingly prompts her to tell the truth about her life. She tells him that Clara is her mother; yet Clara is only a few years older. She says that she was born in 1804; yet she is just sixteen. She confesses that she must drink human blood to stay alive – and so must her mother. In the small, quiet town, people start to die.

And the past that the girls have been running from for so long, finally catches up with them – with astonishing consequences.


(http://www.abload.de/img/unbenannt1bwri7.jpg)
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: RoboLuster am 28 November 2012, 01:28:56
(http://i1259.photobucket.com/albums/ii552/Roboluster/Byzantium.jpg)


1. Clip:

http://youtu.be/Q-rHCZr_vgA (http://youtu.be/Q-rHCZr_vgA)


Lecker...
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: Moonshade am 28 November 2012, 11:22:08
Da hat einer bei den Locations und der Grundkonstellation aber seine Verehrung für "Blut an den Lippen" zum Ausdruck gebracht... :icon_cool:
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: StS am 1 Februar 2013, 23:54:59
Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=99794 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=99794)
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: Inspektor Yuen am 2 Februar 2013, 19:05:50
Sieht ganz gut aus.
Interview with a vampire meets True Blood.

Wird geschaut.
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: StS am 17 April 2013, 07:10:12
Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=103071 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=103071)
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: StS am 22 Mai 2013, 07:07:39
(http://abload.de/img/byzantiumnewposter8buzc.jpg)

US-Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=104608 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=104608)
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: StS am 5 Juni 2013, 15:11:30
War die letzten Tage in Dublin und habe mir den Film dort im Kino angeschaut:

Die Vampire hier sind auf jeden Fall "anders" - u.a. können sie bei Tageslicht draußen rumlaufen und verfügen nicht über "spitze Eckzähne" (sie töten meist mit einem langen Fingernagel und trinken das Blut dann direkt aus der Wunde). Der gesamte Film an sich ist düster, stimmungsvoll, vom Tempo her ruhig sowie (speziell seitens der beiden weiblichen Leads) echt gut gespielt. Zudem sind einige Szenen schlichtweg wunderbar anzusehen (Stichwort: Wasserfall aus Blut) und weist nahezu alles so ein "Anti-Hollywood-Feeling" auf. Leider aber kann das Werk inhaltlich da nicht so ganz mithalten und vermochte mich der "Showdown" nur eingeschränkt zu überzeugen: Ja, handwerklich (und so) war/ist er recht anständig - aber auch ein Stück weit zu konventionell geraten. Kurzum: Durchaus sehenswert und nicht wirklich was fürs Mainstream-Publikum - irgendwie so eine Art (grobe) Kreuzung aus "the Hunger" und Jordan´s "Interview with a Vampire"...  7/10  

Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: Jared Kimberlain am 6 Januar 2014, 16:35:10
Mittlerweile ist ja auch die BD raus.
StS hat es schon richtig getroffen. Inhaltlich sind durchaus Schwächen offensichtlich. Der Film punktet aber ungemein in seiner sehr düsteren und melancholischen Grundstimmung, die auch konsequent durchgezogen wird. Die Darstellung von Arterton und insbesondere Ronan sind einfach erstklassig.
Kann man anteilig eindeutig Jordan zuordnen. Hat mir gut gefallen, leider aber nicht durchgängig und somit auch für mich gerade aufgrund des nicht überzeugenden Showdown (zumindest anteilig) bei 7/10 Punkten.
Einen Blick ist der Film aber jedem Anhänger des Genre zu empfehlen, gerade denen es mehr um die inneren Konflikte der "Vampire" als der "Opfer" geht.  :eek:

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: RoboLuster am 6 Januar 2014, 17:05:07
Ich fand den auch klasse. 8/10
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 12:24:34
Seit zwanzig Jahren scheint der Vampirfilm fast zum Leitgenre zu werden, in immer neuen Varianten und im kaum noch überschaubaren Crossover mit so ziemlich allen anderen Genres. Vom Kunstfilm bis zur Teenie-Schmonzette, vom Feminismustraktat bis zum Macho-Action-Kracher. Getreu dem Motto ,,Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen", hängt sich Neil Jordan an den Trend. Man könnte natürlich sagen, dass Jordan mit seinem zwanzig Jahre alten Film INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR seinerzeit am Beginn des Hypes gestanden habe und somit kein schnellfingriger Abgreifer sei, doch mit BYZANTIUM drängt sich genau dieser Verdacht auf.

Trotz namhaftem Regisseur, trotz namhafter Besetzung, trotz angesagtem Genre hat es BYZANTIUM nicht hierzulande nicht in die Kinos geschafft. Und das nicht ohne Grund, denn es ist ein konzeptionsloser Film. Im Rückblick noch viel stärker, als während der ersten Sichtung. Man kennt's ja aus der Musik, wo abgehalfterte Altstars sich noch mal aufraffen wollen und sich an vermeintlich aktuelle Trends ranschmeißen. BYZANTIUM fegt wirklich alle Versatzstücke zusammen, ohne auch nur einen originellen Beitrag zu leisten, ja ohne seine Motive in irgendeine sinnvolle Dramaturgie bringen zu können.

Zwei uralte Vampirdamen, die in einem leicht ranzigen Seebad in einem leeren Hotel absteigen, das auch schon mal bessere Tage gesehen hat, woran erinnert es? Ja, an Harry Kümels nun auch schon vierzig Jahre alten Vampirklassiker BLUT AN DEN LIPPEN. Und den direkten Vergleich stellt man besser auch nicht an. Denn Kümel wollte auch unterhalten, schaffte aber trotz erheblich höheren und vergnüglicheren Exploitationschauwerts eine stilvollere Atmosphäre und eine überzeugendere Dramaturgie.

Die Schwäche des Film liegt einfach darin, dass Jordan keine Vorstellung davon hat, was er eigentlich erzählen will und einfach ein Dutzend altbekannter Motive verlötet, die er wohl für ,,erfolgsversprechend" und ,,angesagt" hält, die in Wahrheit aber hinten und vorne nicht zusammenpassen, ja sich gegenseitig im Weg stehen. Es ist ziemlich müßig, den ganzen Quatsch aufzudröseln. Was genau will eigentlich die ominöse Bruderschaft und vor allem warum? Warum wird einerseits als Hauptgrund für die Ausgestoßenheit der beiden Frauen unter den Vampiren eben ihr Geschlecht angegeben, aber nie auch nur ansatzweise ausgearbeitet, warum genau das so schlimm sein soll? Das ist ja nicht mal Pseudofeminismus, das ist im Grunde: gar nix. Was genau will eigentlich Rileys Figur von ihnen? Dessen Charakter und Motivation ist völliges Gaga. Warum wird groß das Motiv der Leukämie von Eleanors Liebhaber eingeführt, das dann aber keine Bedeutung hat (Bitte nachprüfen, was Eleanor mit ihm am Ende veranstaltet hätte genauso ohne dies funktioniert)? Warum,...., ach egal. Das Problem sind nicht irgendwelche ,,Logiklöcher", das wäre noch egal, sondern dass die gesamte Konstruktion und psychologische Motivation des Films wirklich komplett dumm, öde und für den Arsch ist. Das wird streckenweise durch die handwerklich gute Kameraarbeit und Stimmungsanrührerei überspielt, tritt aber immer peinlicher zu Tage.

Was bleibt an positiven Momenten? Ein paar atmosphärische Aufnahmen des trostlos schönen Seebads Hastings, einige akzeptable Szenefolgen und vor allem beachtliche Schauspieler, die hier an schlecht ausgearbeitete Charaktere verschwendet werden (insbesondere Arterton und Riley). Der Film gehört Saoirse Ronan, deren großartiges, introvertiertes Charisma das Einzige ist, was den Film wirklich noch trägt und vor einem Absturz in die völlige Belanglosigkeit bewahrt.

BYZANTIUM ist möchtegernorigineller Altherrenquark eines Regisseurs, der sich auf seine alten Tage an aktuelle Trends ranschmeißen will. Nur für unentwegte Genreanhänger und Saoirse-Ronan-Fans wirklich zu empfehlen.
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: RoboLuster am 28 Januar 2014, 18:13:39
Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 12:24:34
Nur für unentwegte Genreanhänger und Saoirse-Ronan-Fans wirklich zu empfehlen.

Nö.

Ich zB, bin beides nicht. Finde aber beides gut. (und warum sollte man sich etwas ansehen, was man nicht gut findet? achja, um es lang und breit zu besprechen.) ;)


Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 12:24:34
Warum wird einerseits als Hauptgrund für die Ausgestoßenheit der beiden Frauen unter den Vampiren eben ihr Geschlecht angegeben, aber nie auch nur ansatzweise ausgearbeitet, warum genau das so schlimm sein soll?

Das braucht doch wohl keine Begründung. ;)
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 18:47:28
Zitat von: RoboLuster am 28 Januar 2014, 18:13:39
(...)und warum sollte man sich etwas ansehen, was man nicht gut findet? achja, um es lang und breit zu besprechen.) ;)

Umgekehrt wird ein Paar Schuhe draus. Um etwas überhaupt gut oder schlecht finden zu können, muss man es sich zunächst mal ansehen.  ;)

Genau das habe ich getan, um dann hier meinen Unwillen kundzutun.  :icon_lol:

Im Übrigen möchte ich betonen, dass ich gegen den Regisseur bisher keine Vorurteile hegte, genauswenig wie gegeüber dem Film. Ich hatte nur nach der Sichtung den Eindruck, dass die erstaunlich wohlwollenden Reviews bisher meinem Seheindruck nicht entsprachen. Daher bin ich etwas ausführlicher geworden.

Fall das im Posting nicht so raus kam: Es gibt sicherlich sehr viel schlechtere Vampirfilme als BYZANTIUM, so ist das ja nicht. Aber in die Gattung "Verkanntes Meisterwerk" gehört der sicher nicht.

Warum ich ihn mir überhaupt angeschaut habe? Klang nicht uninteressant vom Szenario her, da ich vor einiger Zeit BLUT AN DEN LIPPEN gesehen hatte. DEN kann man wirklich weitempfehlen, der ist tatsächlich ein zu wenig bekannter Klassiker.

Und selbstverständlich ist Saoirse Ronan allein schon ein Grund für den Film.  :love:  Ignorant  ;)
Titel: Re: Byzantium (Vampir-Geschichte von Neil Jordan)
Beitrag von: RoboLuster am 28 Januar 2014, 19:08:14
Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 18:47:28
Zitat von: RoboLuster am 28 Januar 2014, 18:13:39
(...)und warum sollte man sich etwas ansehen, was man nicht gut findet? achja, um es lang und breit zu besprechen.) ;)

Umgekehrt wird ein Paar Schuhe draus. Um etwas überhaupt gut oder schlecht finden zu können, muss man es sich zunächst mal ansehen.  ;)

Ah ich dachte mir schon, dass der Satz missverständlich ist, das war so nicht gemeint. Ich habe darauf angespielt, dass du nur eine Empfehlung für Fans von Vampiren und Saoirse Ronan geben kannst, und vorher hast du den Film absolut verrissen.^^

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 18:47:28
Falls das im Posting nicht so raus kam:

Ja absolut. :icon_mrgreen:

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2014, 18:47:28
Es gibt sicherlich sehr viel schlechtere Vampirfilme als BYZANTIUM, so ist das ja nicht. Aber in die Gattung "Verkanntes Meisterwerk" gehört der sicher nicht.

Da stimme ich zu.
Aber besser als "möchtegernorigineller, konzeptionsloser Altherrenquark-Quatsch, dessen psychologische Motivation wirklich komplett dumm, öde und für den Arsch ist", ist Byzantium allemal auch(, imo). ;)


(und ja, Saoirse Ronan war mit ein Grund, warum der Film für mich funktioniert hat.)
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