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Gemeinschaftsforum => Allgemeines Filmforum => Thema gestartet von: Robi am 19 November 2012, 18:37:18

Titel: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Robi am 19 November 2012, 18:37:18
(http://img443.imageshack.us/img443/6236/onlygodforgivesafmpromo.jpg)


Director: Nicolas Winding Refn
Writer: Nicolas Winding Refn
Stars: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Tom Burke

IMDb (http://www.imdb.com/title/tt1602613/)

Nicholas Winding Refn writes and directs Only God Forgives, a film that been described as a modern "East meets West" western, and it follows a kickboxer-turned-gangster (Gosling) in Thailand who must fight to avenge the murder of his brother. Sounds pretty generic, but in the hands of Refn, it's likely something more twisted and unique. The film is supposed to be completed next month with an eye for release in 2013.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 18:44:28
Das kann eigentlich gar nicht schiefgehen. Refns schwächstes Werk ist imo Fear X, der aber trotzdem kein schlechter Film ist. Die Kombination mit Golsing wird sich hoffentlich festigen.

Die Story klingt jedenfalls unter diesen Umständen interessant.  :dodo: Hoffentlich wird das wieder so ein Film, wo sich der durchschnittliche Kinogänger verarscht fühlt, weil es in dem Film nicht primär ums Kämpfen oder Action geht, aber das ist ja eigentlich garantiert.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: DisposableMiffy am 19 November 2012, 19:01:34
Zitat von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 18:44:28Die Story klingt jedenfalls unter diesen Umständen interessant.  :dodo: Hoffentlich wird das wieder so ein Film, wo sich der durchschnittliche Kinogänger verarscht fühlt, weil es in dem Film nicht primär ums Kämpfen oder Action geht, aber das ist ja eigentlich garantiert.

Das hoffe ich doch, denn die Kombi Refn/Gosling reizt mich sehr, die Kampfsportnummer dagegen überhaupt nicht. Von daher wäre es mir nur Recht, wenn das ganze nur als Aufhänger dient und nicht zentraler Aspekt des Films ist.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 19 November 2012, 19:40:20
(http://i.imagebanana.com/img/rqklqap3/1.jpg)

(http://i.imagebanana.com/img/3zfpt1tw/2.jpg)

(http://i.imagebanana.com/img/nbkrz7ac/3.jpg)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Dexter am 6 Januar 2013, 17:58:25
Only God Forgives - Teaser Clip (http://www.youtube.com/watch?v=j-nmf_-OnBE#ws)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 Januar 2013, 21:38:21
Interessant, das erinnert teilweise an Gaspar Noe, der ja angeblich sogar mehrfach am Set gesichtet sein soll.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Dexter am 4 April 2013, 03:08:42
Only God Forgives Official Red Band Trailer #1 (2013) - Ryan Gosling Thriller HD (http://www.youtube.com/watch?v=YqAeVosG4zI#ws)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: soisdas am 4 April 2013, 10:57:00
Überragender Trailer. Refn ist so ziemlich der einzige, bei dem mich style over substance nicht im geringsten stört. Mal schauen, wie das hier wird. Was man bisher zu sehen bekommen hat, sieht sehr vielversprechend aus.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 4 April 2013, 14:25:18
Hatte den Heute Morgen auch gesehen, und musste danach erstmal die Hose wechseln.  :crazy: Das sieht wieder so unheimlich stilvoll, ästhetisch und (alb)-traumhaft aus. Während Gosling in "Gangster Squad" ja schon fast als Plappermaul zu bezeichnen ist, scheint er hier wieder den lakonischen Loner zu mimen. Bleibt lediglich zu hoffen, dass er sich nicht nur durch den Bart von der Rolle des Drivers distanzieren kann.  :icon_smile: Ansonsten fühle ich mich schon fast als Winding-Refn-Fanboy, oder der Typ knallt wirklich einen guten Film nach dem anderen raus. Hier sieht's fast wieder danach aus.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: StS am 18 April 2013, 19:02:45
(http://abload.de/img/onlygodforgivesposter9blyd.jpg)

2 Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=103158 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=103158)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: StS am 23 Mai 2013, 07:13:38
Kommt nicht gerade gut an, der Film:

Ryan Gosling's 'Only God Forgives': Critics Really, Really Hate the Crime Drama (the Wrap) (http://www.thewrap.com/movies/column-post/ryan-goslings-only-god-forgives-critics-really-really-hate-crime-drama-93196)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: blade2603 am 23 Mai 2013, 09:28:42
das ganze wird hier im letzten Abschnitt auch noch mal gesagt! Gut scheint was anderes zu sein!

Witzig ist der Artikel aber im ganzen:

http://www.ksta.de/kultur/cannes-tagebuch-teil-v-rettung-durch-die-alten-maenner,15189520,22837344.html (http://www.ksta.de/kultur/cannes-tagebuch-teil-v-rettung-durch-die-alten-maenner,15189520,22837344.html)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: manisimmati am 23 Mai 2013, 14:20:37
Uhh, das wird ein weiter Fall für Refn! Mein Interesse für den Film ist allerdings ungebrochen: Scheint jedenfalls tatsächlich ein Höllentrip zu werden. Ob da was dahinter steckt oder nicht, möchte ich gerne selbst herausfinden.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Roughale am 23 Mai 2013, 15:06:19
Zitat von: StS am 23 Mai 2013, 07:13:38
Kommt nicht gerade gut an, der Film:

Ryan Gosling's 'Only God Forgives': Critics Really, Really Hate the Crime Drama (the Wrap) (http://www.thewrap.com/movies/column-post/ryan-goslings-only-god-forgives-critics-really-really-hate-crime-drama-93196)


Aber ist das nicht irgendwie klar? Ich sehe da nicht unbedingt allzu negative Punkte, das hölzerne und emotionsarme Spiel von Gosling kenne ich und kann es wegwischen, eine überbrutale Männerfantasie die alptraumhaft daherkommt und ein Regisseur, der sich lieber im Horrogenre austoben sollte... Klingt für mich eher positiv :king:
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 23 Mai 2013, 15:41:19
Davon lasse ich mich mal gar nicht abschrecken, "Drive" und gerade "Valhalla Rising" hatten auch teilweise miese Kritiken. Nee, nee, hier entscheide immer noch ich.  :icon_smile:

Gosling muss ich mittlerweile allerdings auch, nachdem ich neulich "Gangster Squad" gesehen habe, erstmal in die Kategorie: relativ kühl und emotionslos schieben. Manche würden es ausdruckslos nennen. Mir gefällt es, er ist cool und hat Stil und für die entsprechenden Rollen war es mehr als passend. Neue Facetten dürfen da langsam aber wirklich kommen.

Und Winding Refns Filme haben immer albtraumhafte Momente, die für manche vielleicht fehlplaziert wirken, aber für mich machen sie seinen Stil aus.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: RoboLuster am 23 Mai 2013, 16:25:08
Zitat von: Roughale am 23 Mai 2013, 15:06:19
ein Regisseur, der sich lieber im Horrogenre austoben sollte...

Macht er auch bald!   

:arrow:  http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,175358.msg1055672.html#msg1055672 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,175358.msg1055672.html#msg1055672)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Roughale am 23 Mai 2013, 17:18:13
Zitat von: RoboLuster am 23 Mai 2013, 16:25:08
Zitat von: Roughale am 23 Mai 2013, 15:06:19
ein Regisseur, der sich lieber im Horrogenre austoben sollte...

Macht er auch bald!   

:arrow:  http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,175358.msg1055672.html#msg1055672 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,175358.msg1055672.html#msg1055672)

a) er ist nur Produzent

und b) ich hatte nur eine Art Zitat Potpourri aus den verschiedenen Kritiken erstellt...

ausser dem c) ;)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: RoboLuster am 23 Mai 2013, 18:05:41
a) könnte er doch noch Regie führen, und als Produzent kann man auch schon seinen Stempel aufdrücken (Miami Vice - Michael Mann)

und b) ich habe das nur als Aufhänger für den Maniac Cop Thread genutzt.

:icon_mrgreen:
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Dexter am 23 Mai 2013, 18:23:36
"Only God forgives" von Nicolas Winding Refn (http://www.youtube.com/watch?v=p6MRjUV7nII#ws)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Riddick am 23 Mai 2013, 20:18:38
Auf Kritikermeinungen gebe ich schon lange nicht mehr viel. Da werden irgendwelche Millionen-Blockbuster fürs Massenpublikum automatisch gut bewertet, weil die Kritik mal einen 20 Minuten-Action-Overkill in einer Preview gesehen haben und "kleine Filme" werden mit ganz strengen Augen betrachtet.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 24 Mai 2013, 02:00:44
In der TV-Movie und bei der Cinema wird das so gehandhabt, ja.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: McClane am 24 Mai 2013, 17:04:22
Zitat von: Mr. Blonde am 24 Mai 2013, 02:00:44
In der TV-Movie und bei der Cinema wird das so gehandhabt, ja.

Und wenn man Filmkritiken nicht nur dort und in der BILD liest, dann versteigt man auch nicht zu diesen in diversen Internetforen zirkulierenden Stammtischparolen über die Filmkritik, die Hollywood nur nach dem Maul redet und jeden noch so doofen Studiofilm dolle findet.

Gerade der von Riddick hoch geschätzte, aber gefloppte "Dredd" hatte zu Start 100% positive Reviews zu verzeichnen - geschrieben von den bösen, bösen professionellen Filmkritikern, die ihn schon vorab sehen konnten. Während der größer budgetierte "A Good Day to Die Hard" mit fast durchweg vernichtenden Kritiken von angeblich so studiotreuen Filmkritikern abgestraft wurde. Das ist nur ein Beispiel, warum diese ganzen Dolchstoßlegenden einfach nur ziemlicher Humbug sind.

Zitat von: Mr. Blonde am 23 Mai 2013, 15:41:19
Davon lasse ich mich mal gar nicht abschrecken, "Drive" und gerade "Valhalla Rising" hatten auch teilweise miese Kritiken. Nee, nee, hier entscheide immer noch ich.  :icon_smile:

Bei "Drive" hab ich persönlich das Presse-Echo fast durchweg positiv wahrgenommen, das war ja ein ziemlicher Hype.

Bin aber trotzdem gespannt auf "Only God Forgives", allerdings bei gesenkter Erwartung. Gerade auf die Meinung von Milan Pavlovic gebe ich etwas, deshalb bleibe ich etwas skeptisch. Muss aber zugeben, dass "Drive" bisher der einzige Refn war, den ich wirklich top fand.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: vodkamartini am 24 Mai 2013, 20:53:39
Geht mir auch so. Insbesondere mit "Walhalla Rising" konnte ich gar nichts anfangen. So gesehen bin ich auch lediglich vorsichtig optimistisch.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: McClane am 10 Juni 2013, 18:06:19
Bei der heutigen PV hatte ich das zweifelhafte Vergnügen Gosling und Refn bei ihrer Bauchlandung mit eingezogenem Fahrwerk zusehen zu dürfen. "Only God Forgives" hat durchaus interessante Ansätze, vor allem die Umkehr klassischer Rollenklischees, wenn derjenige, der im Mainstreamfilm der Gute wäre (ein ultraharter Cop mit moralischem Kompass, der diesem auch gerne im Missachtung des Gesetzes folgt), hier zum Antagonisten ernannt wird, wäre der zu Rächende ein perserver Mörder ist, der Held ein antriebsloser, wenig gefährlicher Typ. Doch in der Umsetzung scheitert Refn, da sein kalter, mechanischer Film zum einen Inhalt für einen Kurzfilm auf 90 Minuten aufbläst, die einem vorkommen wie 150. Zum anderen kippt Refn Kunst- und Stilisierungswille bisweilen ins unfreiwillig Komische ab, wenn die Chiaroscuro-Ausleuchtung so wirkt als sei der Film Noir gerade Amok gelaufen, die Zeitlupen jede Szene zerdehnen, egal ob sinnig oder nicht, böse Omen und Traumszenen das Ding durchsetzen als würde das Surreale morgen verboten. Teilweise sind die Bilder wirklich toll (beispielsweise bei den Schwertübungen des Cops), meistens ist das Ding aber durch und durch prätentiöser Dummfug, bei dem es fast schon erleichternd ist, wenn es kurz vor Ende eine Szene gibt, in der es dann tatsächlich einfach nur auf die Fresse gibt, ohne dass Refn das auf Teufel-komm-raus als große Kunst verkaufen will. Was sonst noch bleibt ist Kristin Scott Thomas' grandiose Bitchperformance, das einzig konstant Gute an dem Film ist, an dem sich Refn als Regisseur und Drehbuchautor gleich doppelt verhoben hat. Knappe 4/10.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Urfaust am 11 Juni 2013, 01:18:35
Zuschauer, die Figuren (ohne erkennbare Figurenzeichnung und Motive) gerne dabei zusehen, wie sie teilnahmslos durch höllenhaft-bunt ausgeleuchtete Lagerhallen und Stripteasebars schlurfen und dabei nichts reden, sind bei "Only God Forgives" richtig. Alle anderen werden sich bei einer Handvoll Szenen von der hypnotisierenden Wirkung der Bilder und treibenden Retro-Elektro-Musik berauschen lassen, und sich für die restliche Dauer des Films in regelmäßigen Abständen fragen, was das jetzt eigentlich soll. Aufgrund der Tatsache, dass keine (aber auch wirklich: keine) Figur nachvollziehbar handelt, und keine Beziehung zwischen den Charakteren fassbar ergründet wird, lässt einen das ganze unappetitliche Treiben auf der Leinwand letztlich sehr sehr kalt.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 11 Juni 2013, 03:51:33
Für mich ist gerade die "berauschende" Atmosphäre und Ästhetik das Entscheidende an NWRs-Filmen. Von daher bin ich noch ganz guter Dinge.
Ob Figuren für mich nachvollziehbar handeln, ist mir hier auch nicht so wichtig. Ich bin gerne mal dem Unberechenbaren ausgeliefert. Wäre ja auch schlimm, wenn das Handeln des Drivers für mich nachvollziehbar gewesen wäre oder das von Leo in "Bleeder". Bei "Bronson" ist es ja auch imo zwingend notwendig, nicht verstehen zu können, was die Figur antreibt. Das macht da den ganzen Film aus. In diesen Schuhen will ich gar nicht stecken, aber ich verfolge gerne die Schritte dieser Gestörten. Damit muss man sich wohl arrangieren können.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: StS am 15 Juni 2013, 10:02:59
Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=105508 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=105508)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 22 Juni 2013, 18:29:34
Hat nach etwas Gemecker uncut eine FSK:16 erhalten.

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=5629 (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=5629)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: StS am 4 Juli 2013, 18:13:47
"International Trailer":
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=106166 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=106166)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: StS am 13 Juli 2013, 10:18:51
Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=106431 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=106431)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Moonshade am 16 Juli 2013, 10:24:41
Ich weiß immer noch nicht recht, was ich von dem, was ich gestern gesehen habe halten soll.
Einerseits optisch eindrucksvolle Tableaus, kunstvolle Ausleuchtung, schöne Bildführung, hypnotische Inszenierung, guter Score - dagegen aber ein Minimum an Story, zusammengeklöppelt aus klassischem Oedipuskomplex, fataler Rachekaskade und zwischenweltlichem Kunstfilm.
Exzessiver Zeitlupeneinsatz scheint der Film mühsam auf Spielfilmlänge zu ziehen, wobei sich die 90 Minuten dennoch viel länger anfühlen und die steten Lynch-Zitate hinterher mit einer Widmung an Jodorowsky zu edeln, ist schon fast komisch zu nennen.
Hier und da gibts brutale Gewaltexzesse, die an das Japankino erinnern und alles scheint sich auf der Klippe zwischen Kunst und künstlich zu bewegen - allein es bewegt einen nicht - zumindest nicht mich.
Die Motivationen sind bis auf Gosling fraglich, der das alles scheinbar wieder mal mit einer Überdosis Lithium und seinem bewährten Drive-Pines-Gesichtsausdruck über die Zeit starrt. Wie überhaupt die statischen Traumeinstellungen in dieser thailändischen und überraschend entvölkert präsentierten Kitschwelt zwar beeindrucken, aber nur streckenweise so verstören, wie es nötig wäre.

Refn-Fans werden auch hier wieder begeistert sein, mir persönlich kommen Form, Inhalt und Inszenierung hier einander ständig in die Quere - dabei entsteht ein für mich zäher Lappen von Film, der sein Publikum mit Quälereien immer wieder wach macht - wirkliches Interesse konnte ich dieser konzentrierten Statik aber nicht entgegen bringen.

Mir ginge es vielleicht besser, wenn ich schon was von Noe gesehen hätte - aber so produziert der Film bei mir trotz berauschender Optik nur ein Schulterzucken. 4-5/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Dionysos am 16 Juli 2013, 10:32:49
Widerliche Menschen, die sich gegenseitig widerliche Dinge antun und angetan haben, kaum zu einer normalen Kommunikation in der Lage sind und von der Welt, in der sie leben, völlig assimilliert zu sein scheinen - so könnte man die Protagonisten in Refns neuem Werk beschreiben, wenn man sie denn überhaupt als echte Charaktere bezeichnen möchte. Denn eigentlich sind sie genauso wie alles, was sie umgibt, Teil eines stilistischen Konzeptes, dem hier in radikaler Weise alles untergeordnet ist. Es geht vornehmlich um sexuelle Unterdrückung, anachronistisches Männlichkeitsgebahren, emotionale Kälte, gleichzeitig aber auch um Schuldgefühle und bedingungslosen Familienzusammenhalt. Letzterer ist aber von Anfang an nie mehr als eine bloße Fassade, hinter der man deutlich eine Vergangenheit erahnen kann, die von körperlicher und psychischer Gewalt geprägt ist (Ausführungen über Inzest und Ödipuskomplex erspare ich mir jetzt mal). Die Auswirkungen sind bei den Söhnen deutlich erkennbar: Der Erstgeborene Billy ist ein brutaler Vergewaltiger; der von Ryan Gosling (wieder einmal) als wortkarger Psychopath dargestellte Julian das genaue Gegenteil: Ein junger Mann, der nicht in der Lage ist, eine Frau überhaupt nur anzufassen und sich stattdessen in bizarre Fantasiegebilde flüchtet. Als Billy nach dem Mord an einer minderjährigen Prostituierten von dessen Vater gelyncht wird, soll Julian auf Geheiß seiner nicht weniger gestörten Mutter den großen Bruder rächen. Und irgendwo in der Stadt wartet der personifizierte Racheengel in Form eines Polizisten, der auf seine Art Moral und Gerechtigkeit übt. Handlungstechnisch passiert dann auch nicht wesentlich mehr, denn der Film spielt sich zu größten Teilen auf seiner stilistischen Ebene, die in der Hauptsache aus zumeist dunkelrot ausgeleuchteten Szenenbildern mit fast in Zeitlupe agierenden Darstellern bestehen. Dieses extreme Verkünsteln sorgt dafür, dass sich das Geschehen, obwohl eindeutig in Bangkok angesiedelt, kaum noch in unserem bekannten Diesseits verorten lässt, sondern sich vielmehr in einer vor allem von David Lynch inspirierten Traumwelt abspielt. Wobei "inspiriert" noch sehr zurückhaltend formuliert ist: Wenn einmal mehr jemand langsam durch dunkle Gänge schlurft wartet man teilweise nur darauf, dass hinter der nächsten Ecke ein tanzender Kleinwüchsiger seine Schritte übt, jemand etwas von falschen Eulen erzählt oder leise "Silentio" flüstert.

Nichtdestotrotz ist "Only God Forgives" vor allem ein audiovisuelles, weniger ein narratives Erlebnis - und ganz sicher kein neuerliches Meisterwerk. Was man auf der sogannten "Metaebene" herauslesen kann und möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Erklärungen, ganz zu schweigen von moralischen Wertungen über die scheinbar gewissenlos handelnen Figuren sind hier keine zu finden und am Ende beschleicht einen das Gefühl, hier vom Regisseur persönlich die lange Nase gezeigt zu bekommen. Provozieren und anecken, Sehgewohnheiten schreddern, Erwartungshaltungen konsequent missachten und verstörende Bilder produzieren, das kann Refn auf jeden Fall. Und verdammt gut. Auch wenn er es damit diesmal vielleicht etwas übertrieben hat.
6/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Moonshade am 16 Juli 2013, 10:56:20
Ok, hab noch ein bisl sonstwo gewühlt und ein für mich brauchbares Häppchen gefunden, weil ich über die Rolle des Polizisten irritiert war,
Spoiler: zeige
die wohl in der Kernaussage andeuten soll, daß er eben "Gott" sein soll
. Im Zusammenhang einigermaßen logisch, macht das das Geschehen etwas schlüssiger.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr Orange am 16 Juli 2013, 16:13:58
http://www.spiegel.de/kultur/kino/kino-only-god-forgives-von-nicolas-winding-refn-mit-ryan-gosling-a-910776.html (http://www.spiegel.de/kultur/kino/kino-only-god-forgives-von-nicolas-winding-refn-mit-ryan-gosling-a-910776.html)

Anscheinend kam der Film bei der Premiere nicht so gut an... dann muss ich ihn mir mal angucken  ;)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Klugscheisser am 19 Juli 2013, 01:05:19
Puh gerade drin gewesen und - total enttäuschend.
Selten so viele Leute in einem Film gähnen gehört - und noch seltener, dass ich ihnen zustimmen musste. Ich find' den Film extrem oberflächlich, wirklich viel dahiner is' nicht, dafür wird zu wenig geboten. Am Anfang wirkt noch alles cool und stylisch, nach 10 Minuten dann aber ziemlich abgenutzt und öde. Bilder, Musik und Ton sind bald abgenutzt und ausgedudelt, die Gewaltspitzen - nun ja, satt und ordentlich, aber warum?! Dabei hatte ich mich schon gefreut, als ich beim Überfliegen "Lynch" vor mir gelesen hatte - aber ein roter Raum macht noch keinen guten Film.

Bin wirklich mal gespannt, was sich die Leute im Netz so aus den Fingern saugen, was da alles auf welcher Eben noch erzählt wird - nun, ich mag sowas auch gerne, nur der Streifen hat da für mich absolut null zu bieten. Ach nee, ich glaub', ich spar's mir und vergess' die "ganze Geschichte" einfach (dürfte nicht so schwer fallen, war ja nix, was man nicht auf eine vollgeschriebne Einkaufsliste noch unterbringen könnte). So 1-2 Punkte.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: newmoon am 19 Juli 2013, 12:31:55
Werde ihn mir heute ansehen, einfach weil ich Drive sehr gerne mochte. Ich habe aber auch die Befürchtung, dass Drive eine positive Ausnahme war, da ich mit den Pusher Filmen nicht viel anfangen konnte und auch wie hier schon geschrieben super schlechte Kritiken gelesen habe... aber ich lass mich überraschen, den Trailer finde ich auf jeden Fall spannend!!
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Klugscheisser am 19 Juli 2013, 12:32:41
Der Trailer ist das beste am Film. Deshalb auch zwei Punkte.  ;)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 21 Juli 2013, 04:52:56
Ich kann mich den meisten Kritikpunkten hier anschließen. Es gibt keinerlei Zugang zu den Figuren und die einzig emotional-interessanten Momente sind die groben Gewaltszenen, wobei es ja keineswegs schwer ist, die Aufmerksamkeit des Zuschauers mit solchen plötzlichen Ausbrüchen zu sichern. Nur sind die eben auch nicht sonderlich bewegend, da einem die Figuren egal sind. Soweit es nach der Figurenzeichnung geht, könnte jeder Charakter in seiner Vergangenheit mit seiner Mutter geschlafen, ein Kind vergewaltigt oder eine Prostituierte getötet haben. Die genaue Beurteilung stellt einem der Film frei, supi.
Optisch gibt es nichts auszusetzen, da kann man NWR nichts vorwerfen, auch musikalisch hat Cliff Martinez wieder einen vibranten Retrosound gefunden, der leicht gefallen kann und Stimmung erzeugt. Dies ist auch schlussendlich das einzige, was der Film rüberbringt. Auf narrativer Ebene ein Versagen und auch nicht gerade deswegen interessant.

Die Figuren im Film, allenfalls Kristin Scott Thomas, handeln ungefähr so nachvollziehbar, wie Mr. Deltoid in Kubricks "A Clockwork Orange", als dieser beherzt in Alex' Weichteile packt. Visuell wird sowieso Kubrick gehuldigt, ohne eigene Note.

Interessant ist mal wieder Winding Refns "False Advertising", womit ich weniger ein Problem habe. Die Trailer und Videos könnten den Eindruck erwecken, in dem Film ginge es um Thai-Boxing und Kampfszenen würden einen größeren Platz im Film einnehmen. Erinnert sehr an die Trailer von "Drive", die einen viel actionreicheren Film versprachen.

Wer schon immer einen Film sehen wollte, der durchgehend in rotes Licht getaucht ist und bei dem man starrende Menschen beobachtet, welche hin und wieder umgebracht werden, der ist sehr gut bedient. Optik toll, Stimmung toll, der Rest eher mau. Für NWR eine lasche Vorstellung.

4,5/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: manisimmati am 22 Juli 2013, 14:38:54
Zitat von: Mr. Blonde am 21 Juli 2013, 04:52:56
Visuell wird sowieso Kubrick gehuldigt, ohne eigene Note.
Hat was. Beim Anblick dieses roten Ganges hab ich unwillkürlich erwartet, dass der gleich mit Blut geflutet wird. :zwangsjacke:

Refn versteht es sicher, mit Spannungskurven und Erwartungshaltungen zu spielen. Mir war, als hätte er mir ständig eingeflüstert: "Warte, warte, gleich kommt's!" Was dann kam, waren halt die Gewaltspritzen, die so schockierend oder sehenswert nun auch wieder nicht waren. Ansonsten wirkte der Film wie ein Wettbewerb darum, wer am apathischsten in die Kamera stieren kann. Was ist davon zu halten? Ich stehe dem Ganzen zwiespältig gegenüber. Einerseits fand ich, dass Refn die Inszenierung von emotionaler Leere – die schon in Drive da war – konsequent auf die Spitze getrieben hat. Ich glaube, er hat bewusst darauf abgezielt, dass der Zuschauer unbefriedigt aus dem Kino kommt. Man wartet und wartet und wartet ... auf nichts. Insofern ist Only God Forgives fast ein abstraktes Kunstwerk. Das hat schon was. Andererseits muss man sich fragen: Was soll's?

Kein Plan. Meine Wertung liegt zwischen 4-6/10 Punkten.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Roughale am 22 Juli 2013, 14:46:16
Sehr durchwachsen und anstrengend, aber wenigstens nicht mit Überlänge, schöne Bilder stehen gegen eine wirre nicht klare Realität/Traum Geschichte - Wertung: 2-8/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Blonde am 22 Juli 2013, 20:51:39
Zitat von: Roughale am 22 Juli 2013, 14:46:16
Wertung: 2-8/10

:D

Neben den von Euch erwähnten Lynch-Auszügen hat der Film ja auch diesen extremen Noe-Einschlag. Hatten wir das Thema nicht? Noe am Set anwesend? Diese in schwarz/rot-getauchten Bilder erinnern doch auch stark an die Clubszenen aus "Irreversible", vielleicht würde das ohne Gewackel sogar identisch wirken. :D Auch da dieses extreme Gefühl, in eine kalte, fremdartige und hässliche Welt einzuauchen.

Ansonsten hat NWR die gleiche "Statik" seiner menschlichen "Wesen" eigentlich so aus Bronson (und damit aus Kubricks ACO) übernommen. Erinnert Euch mal an die Kamerafahrten und die Bildsprache wenn man Matt King in den entsprechenden Szenen gesehen hat. Dialoge ("LETS FUCK!"), die ebenso unberechenbar aus den Figuren raussprudelten.

Sowohl bei "Bronson", als auch bei "OGF" hatte ich eigentlich immer mal wieder diese Szene im Kopf, besonders den Block von 1:14 - 1:58

Suicide Scherzo - A Clockwork Orange (http://www.youtube.com/watch?v=1tBCvDJCPOg#ws)

Immerhin bekommt man dann wieder Lust auf Noe, Kubrick und auf Lynch sowieso.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: psychopaul am 24 Juli 2013, 23:35:12
An Drive konnte ich zumindest mich noch ordentlich reiben.

Der neue Refn ist der hohlste und prätentiöseste Kino-Langweiler des Jahres.  :spaghettimonster:


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Aber, im Gegensatz zu Drive stehe ich diesmal wenigstens nicht alleine da.  :love:
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Boo am 27 Juli 2013, 11:52:30
Hohl war es schon irgendwie, aber immerhin schön in Szene gesetzt :icon_mrgreen: Mir hat er sehr gut gefallen, aber an Drive kommt OGF nicht ran. In der Vorstellung waren ungefähr 10 Leute (genial!) und die paar Mädels die anscheinend nur wegen Gosling drin waren, sind nach der Folterszene des einen Clubbesitzers aus dem Kino geflohen :king:

8/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mills am 1 August 2013, 13:25:25
Zitat von: Mr. Blonde am 21 Juli 2013, 04:52:56
Interessant ist mal wieder Winding Refns "False Advertising", womit ich weniger ein Problem habe. Die Trailer und Videos könnten den Eindruck erwecken, in dem Film ginge es um Thai-Boxing und Kampfszenen würden einen größeren Platz im Film einnehmen. Erinnert sehr an die Trailer von "Drive", die einen viel actionreicheren Film versprachen.

Ich war auch schon ganz schön enttäuscht. Bei Drive musste ich nach dem Film allerdings auch noch eine Weile drüber nachdenken, bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass er echt ganz gut war. Bei OGF ist es wirklich etwas anlocken mit Kampfszenen. Hatte mir eine leichte Bloodsport-Atmosphäre vorgestellt. Wir waren auch erst alleine im Saal, nachher kamen noch ca. 8 Personen dazu, wobei die Hälfte der Typen in Jacke und Hosentasche Bierpullen versteckt hatten und wohl noch nicht nach Hause wollten. Na ja nicht abschweifen. Auch der Ausgang eines gewissen Kampfes hat mich schon etwas erschreckt.

Ich muss mich jetzt ja schon als kleiner Ryan Gosling-Fan outen, daher war es teilweise ein "Schlag ins Gesicht" für mich den Film zu gucken. Mein Kumpel der dabei war und nicht so im Thema Film zu Hause ist, musste alle zehn Minuten mal einen Seitenhieb bekommen, um wieder wach zu werden.

Meine Wertung: 6/10

Vielleicht hatte ich auch wieder mal zu hohe Erwartungen. Aber für diese Konversation gibt es 10/10:

A: Was machen Sie?
B: Ich bin Entertainerin.
A: Ah, Entertainerin!? Und wie viel Schwänze entertaint Ihre Saftpresse so am Tag?

:LOL: :LOL: :LOL:
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: manisimmati am 1 August 2013, 16:33:49
Zitat von: Mills am  1 August 2013, 13:25:25A: Was machen Sie?
B: Ich bin Entertainerin.
A: Ah, Entertainerin!? Und wie viel Schwänze entertaint Ihre Saftpresse so am Tag?

Ja, das Abendessen mit Julians Mutter ist schon kultig. :icon_mrgreen: Überhaupt: Kristin Scott Thomas hat den Film davor gerettet, zur Schnarchpille zu verkommen. Übrigens bin ich mittlerweile auch zum Schluss gekommen, dass der Film seine 6 Punkte wert ist. Immerhin beschäftigt er mich jetzt noch ein bisschen. (Anderen empfehlen könnte ich ihn trotzdem nur halbherzig.)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Roughale am 1 August 2013, 17:48:59
Ich fand geil, wie der Puffbesitzer auf die Frage, ob unter den Nutten im Schaufenster auch Frauen dabei sind, sagte "50 %!" :LOL:
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Klugscheisser am 1 August 2013, 18:26:50
Naja, mit den Erwartungshaltungen isses ja immer so eine Sache. Bei Fight Club waren in der ersten Vorstellung auch nur Typen mit ihren Mädels, die Brad Pitt verschwitzt kloppen sehen wollten und dann mit dem Rest völlig überfordert waren - in der zweiten verstand das Publikum dann den Film und dementsprechend war auch das Kinoerlebnis. Nur - ´über Fight Club kann man auch heute noch reden und Leute begeistern.

Das hat nu nichts mit dem Streifen hier zu tun - in ein paar Monaten erinnert sich eh keiner mehr dran und in ein paar Jahren gibt's auf die Frage "Ey, da gab's doch mal einen Film mit Luke Skywalkers Sohn von irgendso einem Schweden oder Finnen oder" nur noch die Antwort "Ja, mit so einer krassen Fahrstuhlszene und 'nem Motorad oder Auto" als Antwort...
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Eric am 2 August 2013, 09:54:18
Zitat von: psychopaul am 24 Juli 2013, 23:35:12
Der neue Refn ist der hohlste und prätentiöseste Kino-Langweiler des Jahres.  :spaghettimonster:

+1
Ich habe hier zum ERSTEN MAL etwas gemacht, ..., und zwar den Film nicht zu Ende geschaut.
Sorry, aber für mich war das alles eine grosse Scheisse.
Aber bestimmt gibt es auch wieder viele, die dem Film einen künstlerischen Aspekt zudichten, weil das Licht in dieser Szene blau statt rot wat und so weiter.

Aber, ..., für mich war er einfach langweilige Scheisse. (Und die letzte halbe Stunde hätte es da, Gewalt hin Gewalt her, auch nicht besser gemacht)
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Stefan M am 6 Januar 2014, 17:42:29
Offensichtlich scheine ich hier eine Mindermeinung zu vertreten, aber mich hat "Only God Forgives" ziemlich umgehauen. Noch weitaus minimalistischer als "Drive" und voller Szenen, die nicht zuletzt durch den exzessiven Einsatz von Zeitlupe ins Unendliche gestreckt werden, was den Film sehr anstrengend gestaltet und deutlich länger wirken läßt als seine etwas mehr als 80 Minuten, ist der ganze Film von der Stimmung her einfach nur Bombe, visuell wie akustisch. Man hat nie das Gefühl, das hier gezeigte Bangkok sei auf unserem Planeten angesiedelt, zu unrealistisch der Plot, zu unverständlich die Handlungsweisen der Figuren und überhaupt die Figuren selbst, die nicht den geringsten Zugang zulassen, weil sie durch die Bank unsympathische schlechte Menschen sind, aber diese fiebrige Atmosphäre macht mich immer noch ganz kribbelig, wenn ich nur dran denke. Hier kann ich nur sagen, daß "Only God Forgives" sicherlich kein Film ist, den ich mehrfach und zu jeder Zeit durchstehen könnte (wie "Drive" etwa), der mich allerdings irgendwie so gebannt zurückgelassen hat, daß ich ihn am liebsten noch einmal sehen möchte. 8/10.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Jared Kimberlain am 17 Februar 2014, 14:36:11
Tja, auch endlich gesichtet.
Ich fand den echt anstrengend und der davon bleibende Effekt geht gegen Null.
Der Film und auch der Regisseur haben mit Sicherheit sehr viel richtig gemacht und auch Gosling hat einige wirklich tolle Momente.
Aber unter dem Strich hat mich weder die Story packen können, noch einzelne Schauspieler nachhaltiges Interesse an Ihrer Figur verursacht. Im Gegenteil, ich war an der ein oder anderen Stelle froh, wenn jemand "ausgeschieden" ist.
Wie gesagt, von der Machart wirklich ansprechend, hat das hier bei mir nicht funktioniert. Ich sehen mich auch absehbare Zeit nicht wirklich nach einer Wiederholung.
Trotzdem, vorerst 5/10.
Vielleicht erschließt er sich mir ja doch noch irgendwann.

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: endoskelett am 25 September 2014, 02:13:51
Zitat von: Mills am  1 August 2013, 13:25:25

Vielleicht hatte ich auch wieder mal zu hohe Erwartungen. Aber für diese Konversation gibt es 10/10:

A: Was machen Sie?
B: Ich bin Entertainerin.
A: Ah, Entertainerin!? Und wie viel Schwänze entertaint Ihre Saftpresse so am Tag?

:LOL: :LOL: :LOL:

Da bin ich auch beinahe vom Sofa gerollt, kam einfach unerwartet, aber extrem trocken :rofl:

Ich hatte ja schon hier und da gehört, dass OGF die Erwartungen umkrempelt, sehr minimalistisch von statten geht und ziemlich künstlich wirkt. Im Endeffekt fühle ich mich beinahe so, als wenn ich einen alten Kitano gesehen hätte, eben sehr minimalistisch, trocken, kalt, heftige Gewaltspitzen, nur ohne den typischen Humor. Die Gewaltinszenierung ähnelt so sehr einem kunstvollen Asia-Streifen mit all seinen brutalen, schönen, abstoßenden Seiten.
Die Handlung wird gerade so am Leben erhalten, dass ein Strang erkennbar bleibt, Style und Score plättet hier alles und jeden; zwar überaus anziehend aber im weiteren dann auch nichtssagend und enervierend.
Emotionen kamen eigentlich nur durch Kristin Scott Thomas auf, gleichermaßen sexy wie auch verrückt.
Der Kunstfilmanstrich quillt aus allen Poren, drängt sich fast unerträglich auf und versucht einen in Hypnose oder Schlaf zu versetzen. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, mich beschleicht das Gefühl, hier wollte jemand den großen Regisseuren nacheifern (was nicht negativ gemeint sein muss-es ist auf dieser welt ja alles mittlerweile schonmal dagewesen)
Ich bin jedoch froh, dass dieser Refn so unberechenbar bleibt und Erwartungen schreddert.
Gestörte Menschen, die abscheuliche Dinge tun; an unheimlich erleuchteten Orten, an denen Gott nicht mehr präsent ist; und wenn er dann doch erscheint, wird es kein Mitleid geben.
Ich weiß nicht, ich weiß nicht, lahm und doch wieder sympathisch.5,5/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Inspektor Yuen am 25 September 2014, 20:17:49
Bin da bei dir, endoskelett.
Sehr strange, war mir aber einmalig lieber anzuschauen als der Einheits-5/10er-brei.
Kristin lässt den Film teilweise doch wie einen Film mit Schauspielern aussehen, dafür gibt's nen Extrapunkt.

5/10
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: Mr. Boo am 26 September 2014, 22:42:58
Eine sureale Gewaltoper! 10/10. Musste ihn aber erstmal auch erst ein zweites mal schauen. Erstansichtung im Kino waren ja "nur" 8 Punkte.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: whitesport am 27 September 2014, 23:10:29
Audiovisuell eine Wucht, hat mich fast mehr beeindruckt als Amer. Bei Erstsichtung irgendwie noch sehr verwundert über die Darstellung von Bangkok und seinen Bewohnern, beim zweiten Mal dann ein entschiedenes "Doch, auf jeden Fall". Der Film und seine Atmosphäre hängt mir schon seit einiger Zeit irgendwie nach, was wirklich nicht vielen Werken gelingt.
Titel: Re: Only God Forgives (Nicolas Winding Refn, Ryan Gosling)
Beitrag von: RoboLuster am 27 September 2014, 23:37:48
Mir hat der auch sehr gefallen. Kann ihm aber schwer mit Amer vergleichen, da bei Amer ziemlich alles durch Sugestion erzählt wird, während OGF dann doch meist durch die Figuren getragen wird. Warum bei OGF die Gewalt immer so besonders erwähnt wird, verstehe ich auch nicht wirklich.

edit: Ok, kann man schon vergleichen, finde nur, er ähnelt eher Kitanos Hana-Bi, von der Bildersprache währe OGF irgendwo zwischen Hana-Bi und Amer, dabei eher näher an Hana-Bi, wobei Amer ein ganzes Stück geiler ist, was die Bildsprache betrifft der ist doch noch eine ganz andere Klasse..
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