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Gemeinschaftsforum => Allgemeines Filmforum => Thema gestartet von: Teppi am 28 Dezember 2012, 21:02:20

Titel: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Teppi am 28 Dezember 2012, 21:02:20
Langsam aber allmählich dürfte bei jedem der letzte Kinobesuch des Jahres anstehen - Zeit, auf die Filmsaison 2012 zurückzublicken!

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Das Kinojahr 2012 war für mich ein ganz großes - quantitativ wie auch qualitativ. Insgesamt 110 Filme wurden auf der großen Leinwand geguckt (1 Nachzügler aus 2011, 101 Streifen aus der Saison 2012, 8 Spezialvorstellungen), dabei gab's 3 Höchstwertungen ("Drive", "Prometheus" und "7 Psychos", meine Filme des Jahres) und einige, die nur eine Note darunter lagen. Die Spezialvorstellungen umfassten u.a. die "Dark Knight" sowie die "Herr der Ringe" Trilogie am Stück im Kino, erstklassige Erlebnisse (aber außer Wertung). Nun aber zu meinen Highlights (die Genre-Zuordnung ist teils etwas schwammig, aber es soll ja schön strukturiert sein ;->):

Die besten Action-Streifen:

The Raid (9/10): Kompromisslos-harte Highspeed-Action ohne viele Verschnaufpausen
Skyfall (9/10): Äußerst stilvoll gefilmter Agenten-Streifen mit einem astreinen Antagonisten
The Man with the Iron Fists (9/10): Der kleine Bruder von Kill Bill Vol. 1 - überdreht, blutig, super in Szene gesetzt
Chronicle (9/10): Wunderbar kurzweiliger Genre-Mix mit mitreißender Grundidee und fantastischer Found-Footage-Umsetzung
Ebenfalls erwähnenswert (8/10): The Avengers, Safe, The Amazing Spiderman

Die besten Komödien:

7 Psychos (10/10): Eine selbstironische, groteske Gangster-Geschichte der ganz genialen Art
Ziemlich beste Freunde (9/10): Eine grandiose Lachgranate mit melancholischen Zwischentönen
21 Jump Street (9/10): Prächtige Undercover-Cop-Parodie, die schlicht und einfach Spaß macht
Moonrise Kingdom (9/10): Eigenartig, einzigartig - eine skurriler Streifen mit allerlei Atmosphäre
Rock of Ages (9/10): Ein zugegebenermaßen glattgebügelter Musical-Spaß mit Mitsing-Garantie

Die besten Thriller:

Drive (10/10): Eine introvertiert-intensive Gangster-Geschichte mit superbem Soundtrack, locker-lässiger Optik und einem hinter seiner coolen Fassade verstörtem Hauptcharakter
Argo (9/10): Ein stilvoll-spannender Thriller mit satirischen Spitzen gegen das Hollywood-Business
Ebenfalls erwähnenswert (8/10): Verblendung, The Grey, Savages, End of Watch

Die besten Dramen:

J. Edgar (9/10): Stimmungsvolles Biopic über eine schillernde Persönlichkeit - von Eastwood grandios inszeniert, von Di Caprio genial gespielt
50/50 (9/10):  Herrliche Mischung aus frechem Humor und melancholischen Momenten, welche dem ernsten Thema unerwartet gut gerecht wird
Ebenfalls erwähnenswert (8/10): Young Adult, Heiter bis wolkig, Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Die besten Sci Fi / Fantasy Filme:

Prometheus (10/10): Ein audio-visuelles Erlebnis der Extraklasse, welches inhaltlich sehr interessante Anknüpfpunkte zur Alien-Saga herstellt
Hugo Cabret (9/10): Eine märchenhaft-magische Liebenserklärung an das Medium Film, mit dem besten 3D-Effekt seit Avatar
Ebenfalls erwähnenswert (8/10): Total Recall, The Cabin in the Woods

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Wo Licht ist, ist auch Schatten - meine Gurke des Jahres:

96 Hours - Taken 2 (1/10): Unfassbar, aber der blöde deutsche Titel ist noch das am wenigsten ärgerliche an diesem Totalausfall - undynamische und schrecklich geschnittene Action, Logiklöcher vom Ausmaß eines Meteoritenkraters und lachhafte Drehbuchkniffe am laufenden Band

Aufgrund zu hoher Erwartungen meine Enttäuschungen des Jahres:

The Dark Knight Rises (7/10): Nach wie vor ein guter Film, jedoch kein Vergleich zu den zwei genialen Vorgängern - Bane ist zu unbedrohlich, Batman ist kaum zu sehen, eher öde Charaktere dafür zu oft
Das Bourne Vermächtnis (4/10): Laberlastiger Langweiler, der Fragen beantwortet, welche man sich nie gestellt halt; ein paar reizvolle Action-Szenen reißen immerhin noch ein bisschen was raus, in meinen Augen bleibt die Bourne-Reihe aber eine Trilogie

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Und zum Schluss noch ein paar Spezialpreise (nicht alles allzu ernst nehmen ;->):

Gefiel fast keinem, außer mir: Total Recall (8/10)
Gefiel fast allen, außer mir: Moneyball (5/10)
Guilty Pleasure des Jahres: Das gibt Ärger (7/10)
Schwülstige Schnulze des Jahres: Gefährten (4/10)
Bester Trittbrett-Fahrer des Jahres: Safe House (7/10) als Bourne-Kopie

Bester Schauspieler:
George Clooney (The Descendants)
Beste Schauspielerin: Charlize Theron (Young Adult)

Die beste Action-Szene:
Spoiler: zeige
Das Finale in New York
(The Avengers)
Die lustigste Szene:
Spoiler: zeige
Sam Rockwell erklärt seinen Drehbuchentwurf für den Showdown
(7 Psychos)
Coolste Szene:
Spoiler: zeige
Arnie, Sly und Bruce ballern sich ihren Weg im Flughafen frei
(The Expendables 2)
Dümmste Szene:
Spoiler: zeige
Maggie Grace wirft mit Handgranaten in Istanbul um sich & Liam Neeson lässt seine Frau bei den Gangstern zurück - zweimal!
(96 Hours - Taken 2)
Outfit des Jahres (Männer): Ryan Gosling (Drive) -> die super-coole Skorpion-Jacke
Outfit des Jahres (Frauen): Kate Beckinsale (Underworld Awakening) -> Ähm ja, selbsterklärend... ;->
Song / Soundtrack des Jahres: Nightcall von Kavinsky (Drive, der Song während der Opening Credits)

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Kurzer Blick in die Zukunft - meine Most Wanted 2013:

1. Django Unchained: Tarantino zeigte mit "Inglourious Basterds", dass seine Dialoge nicht nur Coolness, sondern auch Spannung transportieren können - bitte mehr davon
2. Star Trek - Into Darkness: Das "Star Wars" des neuen Jahrtausends wird fortgesetzt, ich freu' mich
3. Iron Man 3: Robert Downey Jr. Und Shane Black, das passte schon bei "Kiss Kiss Bang Bang" perfekt
4. Stoker: Der südkoreanische Kino-Künstler Park Chan-Wook kommt in Hollywood an, das könnte herausragend werden
5. Elysium: "District 9" war schon erstklassig, ich erwarte etwas ähnlich starkes

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So, ihr seid dran ;->
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 Dezember 2012, 23:56:47
Für mich war es vor allem ein Jahr der kleinen Enttäuschungen...

"Skyfall" war toll, aber die zwei vorangegangenen Bonds mochte ich doch lieber... (7,5/10)
"TDKR" hat mir eher wenig gegeben... Die Trilogie gefällt mir mit jedem Teil weniger... (7/10)
"Prometheus" - wirkte auf mich etwas unausgegoren und nebulös... (7,5/10)
"To Rome With Love" war etwas witzloser als Allens vorangegangener "Midnight in Paris"... schade, zumal er endlich mal wieder vor der Kamera stand, was aber (wie schon damals in "Scoop") eher enttäuschend ausfiel... (6,5/10)
"The Hobbit": nicht so viel erwartet - das wurde aber noch ein wenig unterboten... (6,5/10)
"Frankenweenie" war gut, war aber aufgrund dramaturgischer Ungeschicktheit Burtons schwächster Animationsfilm... (Ins Kino werde ich dennoch gehen, wenn der hierzulande tatsächlich noch laufen sollte...) (8/10)

Naja, und trotzdem ist alles gekauft od. vorbestellt - oder wird noch vorbestellt... :zwangsjacke:


Wirklich rundum begeistert und tief ergriffen hat mich in diesem Jahr nur ein Film und das war Hanekes "Amour" (10/10)... Für Haneke-Verhältnisse angenehm unparteiisch, wie nicht anders erwartet schön kühl-distanziert und dabei äußerst human. Drei großartige Schauspieler(innen) und eine doch ziemlich realistische Schilderung des langsamen körperlichen und geistigen Dahinschwächelns eines Menschen und der hilflosen Reaktionen der nahestehenden Personen... nie verklärend oder so dämlich-optimistisch wie so viele andere doofe Leidensgeschichten der letzten Jahre, sondern sehr nüchtern, aber auch sehr feinfühlig und liebevoll... da wird ein Film seinem großen Titel durchaus gerecht (und ist nicht - wie etwa Eubanks "Love" - ein einfältiger Quark, der eher "Selbstverliebtheit " heißen müsste...)

Und eine auch sehr angenehme und wirklich unerwartete Überraschung war "Life of Pi" (8,5/10)... Ich konnte Ang Lee fast nie sonderlich viel abgewinnen (sein "Eissturm" hatte mich vor einigen Monaten ganz unerwartet umgehauen) und das Thema reizte mich nicht sonderlich, aber dann ist einer der schönsten Abenteuerfilme draus geworden, die ich je gesehen haben, der die recht naive-märchenhafte Stimmung hinterher ein wenig relativiert... Und dass die Tiere nicht echt aussehen stört mich nicht sonderlich, weil dieser Umstand ganz gut mit dem Thema des Films harmoniert...


Und wirklich unschön waren in diesem Jahr: "Android Insurrection" (eigenwillig animiert), "Rise of the Black Bat" (eigenwillig geschnitten), "Robin Hood: Ghosts of Sherwood" (die Handlung, der Humor!), "Iron Sky" (der Humor!!!) und "The Devil's Carnival" (richtig schön schrill, laut und doof: Fellini in grenzdebil, Amicus-Episodenhorror als Musical... ich glaube, ich hasse Bousman...)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Anderssen am 29 Dezember 2012, 00:30:14
Was die besten 2012 veröffentlichten Filme laut OFDb betrifft:

Zitat1.  7,74 P. Marvel's The Avengers
2.  7,69 P. Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
3.  7,57 P. The Expendables 2
4.  7,57 P. The Dark Knight Rises
5.  7,26 P. Skyfall
6.  7,07 P. Prometheus - Dunkle Zeichen
7.  6,94 P. Ted
8.  6,87 P. Cloud Atlas
9.  6,86 P. Dredd
10.  6,76 P. Moonrise Kingdom
11.  6,76 P. The Amazing Spider-Man
12.  6,73 P. Safe - Todsicher
13.  6,70 P. Merida - Legende der Highlands
14.  6,68 P. American Pie - Das Klassentreffen
15.  6,65 P. Sinister
16.  6,65 P. Chronicle - Wozu bist du fähig?
17.  6,65 P. 21 Jump Street
18.  6,63 P. Looper
19.  6,62 P. Underworld: Awakening
20.  6,60 P. The Grey - Unter Wölfen
21.  6,55 P. Ice Age 4 - Voll verschoben
22.  6,51 P. Die Frau in Schwarz
23.  6,50 P. Six Bullets
24.  6,48 P. Safe House
25.  6,47 P. Resident Evil: Damnation


Meine persönliche Liste (nach Kinostarttermin in Deutschland) wäre etwa:

Sehenswert:

Verblendung (Kinostart: 12. 1. 2012)
Im großen und ganzen wohl der beste Streifen, der hierzulande angelaufen ist. Düster, nicht zu spaßig. Erreicht aber auch nicht das Niveau von hammermäßig. 7/10
Spoiler: zeige
Die Mara wirft am Schluss den schönen teuren Anzug in die Mülltonne, den sie eigentlich dem Craig schenken wollte (der sich leider wieder an seine Alte rangeschmissen hat). Das war gemein! Ich hatte gehofft, Craig würde den Anzug bekommen.


Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (13. 12. 2012)
Peter Jackson dehnt ein ohnehin schon langwierig erzähltes Buch auf drei überlange Spielfilme aus. Hat's funktioniert? Wer weiß, aber wen interessiert's, so lange Gandalf und die Zwergenbande wieder fleißig Orcs abmurksen und durch 3D-Effekte stolpern. 7/10.

Skyfall (1. 11.)
Der Anfang war noch richtig gut, doch spätestens nach dem Gastauftritt von Wilhelm Tell wirkt das ganze eher wie Bond-Abklatsch als Bond selbst. Action gehobenen Standards und Product Placement par Excellence. Hoffentlich kommt irgendwann wieder was Gutes wie Casino Royale. Knappe 7/10

Cloud Atlas (15. 11.)
Viele Geschichten in verschiedenen Zeiten miteinander ,,verknüpft" – wenn man das so sagen kann, denn die Verbindung ist für den Zuschauer kaum nachvollziehbar. Dass der Zuschauer auf mehreren Geschichten quasi gleichzeitig mitfiebert, funktioniert zu einem gewissen Grad, doch Wachowskis und Tykwer lassen die Einzelgeschichten imo auch nicht immer zufriedenstellend enden. Auch hier knappe 7/10.

Red Lights (9. 8.)
Das Team Sigourney Weaver + Cillian Murphy vs. angebliche paranormale Aktivitäten. In der Geschichte stecken diverse gute Ideen; von allen möglichen Filmenden war das gewählte m. E. jedoch keinesfalls das beste. 7/10



Nett:

The Avengers (26. 4.)
Dank des x-ten neuen Schauspielers für Hulk dürfen wir nun das grüne Monster, Iron Man, Thor und viele andere total interessante Helden :scar: gemeinsam in einer fadenscheinig untermauerten CGI-Zerstörungsorgie bewundern.
Die Action funktioniert mal wieder. Kann man auf einer Party mit ganz überwiegend männlichem Publikum mal einlegen und dazu ein bisschen quatschen. 6-7/10

Prometheus (9. 8.)
Ein Film, bei dem man sich kaum traut, das Wort ,,Prequel" zu benutzen, wenn man nicht schon die Hälfte spoilern will. Aber sei's drum. Science-Fiction in Richtung Horror mit etwas unnötig wirkender Gewalt.
Spoiler: zeige
 Ich fand es außerdem völlig unnötig, Charlize Theron umzubringen. Ihr Schweine!
6-7/10

Dame, König, As, Spion (2. 2.)
Ist letzten Endes weniger ein Spionagethriller als ein Drama um die daran beteiligten Menschen. Ohne den Film herunterreden zu wollen, hätte mir persönlich etwas mehr Sherlock Holmes-Stil und weniger Trübsal besser gefallen. 6/10

Moneyball (2. 2.)
Brad Pitt spielt Baseball-Strategie nach Zahlen. Eher ruhig als aufregend gemacht; vermag den Zuschauer aber trotzdem irgendwie zu packen. Der Griff ist allerdings eher leicht. 6/10

Die Kunst zu lieben (17. 5.)
Eine Liebeskomödie aus Frankreich, die allerdings nicht so abläuft wie der typische RomCom-Müll. Ist man letzteren gewöhnt, könnte man den Eindruck bekommen, dass dieser Film absichtlich elegant um den sonst üblichen Slapstick herumtanzt. 6/10

Muppets (19. 1.)
Nicht schon wieder Musical, nicht schon wieder Miss Piggi; und mit der Besetzung kann ich auch nicht viel anfangen – bis auf die Muppets selbst.
Einige dieser Viecher schaffen es aber immer wieder, eine Art frische Filmatmosphäre aufkommen zu lassen, die man heutzutage fast nirgendwo anders mehr findet. 6/10

The Grey (12. 4.)
Überwiegend anschauenswert gemachter Wolfs-Thriller. Einige finden auch das Ende einmalig gut. (Ich ehrlich gesagt nicht.) 6/10

Expendables 2 (30. 8.)
Sylvester Stallone, Jean-Claude van Damme, Dolph Lundgren und wie sie alle heißen und Bumm-Krach-Peng-Kawumm! 6/10

Haywire (8. 3.)
Wer den Soderberghschen Stil mag, wird wohl auch mit diesem Agentenfilm klarkommen, in dem ,,Mixed Martial Arts"-Expertin Gina Carano sich immer wieder mit irgendwelchen Leuten prügelt. 6/10

Contraband (15. 3.)
Inhaltlich wirkt dieser Containerschiff-Schmuggelthriller wie Hitchcock-Stoff, die Machart geht eher enttäuschend in Richtung Mainstream. 6/10

Premium Rush (18. 10.)
Eigentlich eine gute Idee, auch mal einen Fahrradkurier-Thriller zu drehen. Das Konzept, den Film über Rückblenden zu erzählen, um die Umstände erst nach und nach klarer werden zu lassen, ist auch nicht schlecht, wirkt am Schluss jedoch vielleicht etwas überstrapaziert. Auch hätte man die Story zur Abwechslung mal lösen können, ohne am Schluss jemanden abzuknallen; das passt in den sonst eher lockeren Ton des Films imo auch kaum rein. 6/10

Safe House (23. 2.)
Der raue Ton dieses Denzel-Washington-auf-der-Flucht-Thrillers zieht ihn ein bisschen in Richtung Geschmackssache. 6/10

Chronicle – Wozu bist du fähig? (19. 4.)
Telekinese? Immer her damit. Doch ebenso wie die Hauptperson im Verlauf des Films langsam die Beherrschung verliert, so scheint auch die Story drumherum abzubauen. Die ersten ein bis zwei Drittel sind noch interessant; im Letzten herrscht dann eher voraussehbares, obligatorisches Drama; macht dann im Grunde kaum noch Spaß. 6/10

Cold Blood O: Deadfall (22. 11.)
Der Film über zwei Geschwister (Eric Bana und Olivia Wilde), die nach einem Geldraub versuchen, sich getrennt nach Kanada durchzuschlagen, ist offenbar völlig unbeachtet geblieben und lief auch in den USA nur in 11 Kinos oder so.
Zwar kein Highlight; so schlecht, dass er sich vor dem Mainstream verstecken muss, ist er allerdings auch wieder nicht. 6/10

7 Psychopathen (6. 12.)
,,7 Psychokiller" trifft es eher. Die Hauptperson ist ein Drehbuchautor, der zufällig ein Drehbuch schreibt, das gerade obigen Filmtitel trägt. Hierzu will er u. a. Psychopathen interviewen.  
Ist wohl als filmemacherisch selbstironische Thriller-Groteske zu verstehen. 6/10



Geht so:

The Dark Knight Rises (26. 7.)
Und was soll man jetzt damit anfangen? Irgendwie ein halb gelungenes Actionspektakel mit komischer, abwegiger Story und unlogisch agierenden Figuren – und zwar so, dass es einem wirklich unter die Nase gerieben wird.
Man kann sich's zwar überwiegend ohne Langeweile ansehen, aber kaum ohne Grimassen zu ziehen. Die Flugzeug-Szene am Anfang ist ein einziger  :viney: 5-6/10

The Amazing Spider-Man (28. 6.)
Na wie schön, der erstaunliche Spinnen-Mann hüpft mal wieder durch die Gegend und zieht seine Show ab. Bin eher erstaunt, dass den Reboot so viele sehen wollten, zumal ja bereits drei neue, tendenziell bessere Spidey-Filme vorhanden sind. 5-6/10

Men in Black 3
Nach dem langweiligen 2. Teil kann man ja kaum noch was falsch machen. Außer einen dritten Teil zu drehen. Anscheinend wurde für die Zuschauer ein Blitzdings mit eingebaut; an zündende Gags kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Halblustiger SF-Krimi ohne Begeisterungsstürme. 5-6/10

Die Tribute von Panem
Dass das Ding eine gelungene Literaturverfilmung ist, kann ich nicht finden. Zu wenig nachvollziehbarer Inhalt und zu wenig Erzählenswertes. Ist vielleicht eher was für Fans – oder auch nicht, denn die finden sicher das Buch besser. 5-6/10

Die Qual der Wahl (4. 10.)
Eine Art Wahlkampf-Parodie, in der zwei satirisch überzeichneten Heinis für den US-Kongress kandidieren; enthält die üblichen Anstößigkeiten. 5-6/10

Die Vierte Macht
Russland ist wohl doch nicht so weit von der Sowjetunion entfernt; so scheinen jedenfalls die Erlebnisse von Journalist Moritz Bleibtreu zu suggerieren. Die Geheimdienst-, Gefängnis- und Verschwörungselemente sind nichts Neues; brisant allenfalls aufgrund der eingebauten Denunziation Russlands. 5-6/10

Sparkle (11. 10.)
Noch'n Drama mit Musical-Elementen. Halb-fiktiv, inspiriert von den ,,Supremes". Wer's mag. Interessant eventuell für jemanden, der nochmal Whitney Houston auf der Leinwand sehen will. 5-6/10

Man with the Iron Fists (29. 11.)
Eine Art Eastern-/Martial-Arts-Veralberungsfilm, der zwar nicht ohne Blut, allerdings i. W. ohne Martial Arts auskommt. Russel Crowes Rolle ist zumindest im ersten Teil des Films eine Mischung aus dumpf, eindimensional und geradezu herrlich bescheuert. 5-6/10

Headhunters (15. 3.)
Auch mal ein halbwegs netter Thrillerversuch aus Norwegen. 5-6/10

Ein riskanter Plan (26. 1.)
Die Grundidee ist eigentlich viel spannender als die Ausführung. Um ordentlich reißerisch zu sein, hapert es hier aber doch ein wenig am Realismus-Grad. 5-6/10

Babycall (12. 7.)
Noch ein Thriller aus Norwegen, diesmal eher in Richtung Mystery, der einem in den ersten Minuten vorflunkert, nur ein olles Familiendrama zu sein. Naja, in gewisser Weise ist er das ja auch, aber nicht zu sehr. 5-6/10

Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin (29. 11.)
Romantic Fantasy Comedy, mit romantischer Message und so weiter. 5-6/10

Taken 2  (11. 10.)
Ja, diesmal wird Liam Neeson selbst entführt, allerdings auch viel zu schnell wieder befreit. Im Grunde passiert überhaupt nichts, außer dass Neeson mal wieder auf eine Verprügel- und Erschießorgie geht, die diesmal gefühlt kaum Filmlänge erreicht. 5/10

Lola gegen den Rest der Welt (13. 12.)
Was für eine liebenswerte ... äh ... ROMCOM !!! 5/10

Du hast es versprochen (20. 12.)
Diesmal ein Mysterythriller aus Deutschland, den man sich zur Not angucken kann. 5/10

Evidence (27. 9.)
Das ist der Beweise: Found Footage Wackelkamera-Schinken sind immer noch nicht tot. Wieso auch immer. 5/10

Merida - Legende der Highlands (2. 8.) & Madagascar 3 (2. 10.)
Konnte mich dieses Jahr wieder nicht erfolgreich vor diesem Disney/Pixar/Wasweißvonwemdasist-Animationskram drücken. 5/10

Total Recall (23. 8.)
Nicht zu verwechseln mit Total Recall ;) . Optisch top, der Rest meist kaum ein netter Versuch. 5/10

Lockout (10. 5.)
Hab diesen oberflächlichen Unterhaltungsfilm eigentlich schon wieder fast vergessen. An die vom Trailer erweckten Erwartungen kommt er jedenfalls nicht ran. 5/10

Chinese zum Mitnehmen (5. 1.)
Hach, schon wieder so eine ganz reizende Komödie, wo ein argentinischer Ladenbesitzer mit einem Chinesen klarkommen muss, der leider nur chinesisch spricht, was zu einer Reihe ,,urkomischer" Situationen führt. 5/10



Nein, Danke:

Das Hochzeitsvideo (10. 5.)
Oh là là, ein frivoles Hochzeitsvideo  :icon_rolleyes: (von Sönke Wortmann). 5/10

Take Shelter (22. 3.)
Der Psychothriller konnte die meisten seiner Zuschauer wohl überzeugen; mir ging allerdings irgendwann die Hauptperson zu sehr auf die Nerven. 5/10

Battleship (12. 4.)
Die Verfilmung von ,,Schiffe versenken" besticht zum einen durch seine Effekte und zum anderen durch irgendwelchen zum an die Stirn klatschenden Blödsinn. 5/10.

Gefährten (16. 2.)
Ein Pferd. Ein Pferd? Ein Königreich für kein Pferd! Jedenfalls nicht von Spülzwerg. Dann eher noch Mr. Ed. 4-5/10

The Ghostmaker (29. 11.)
Die Beschreibung des Films ist mir schon zu blöd. 4-5/10

Und nebenbei das große Glück (20. 9.)
Französische RomCom Nr. 10815; da kann auch tausendmal Sophie Marceau mitspielen. (Am besten gefallen hat sie mir noch in ,,Die Welt ist nicht genug", da hatte sie noch weniger Sachen an.) 4-5/10.

Our Idiot Brother (17. 5.)
Hach ja, die Liste der ganz reizenden (und anstößigen) Komödien reißt einfach nicht ab. 4/10

American Pie - Das Klassentreffen (26. 4.) & Sex on the Beach (2. 2.)
Die Titel sagen schon alles. 4/10


Ein bisschen außer Konkurrenz:

Ziemlich beste Freunde (5. 1.)
Im Wesentlichen keine Komödie, sondern eher ein komisches Drama. Vermochte Massen an Besuchern zu begeistern, ist mir persönlich aber zu melancholisch.

West is West (14. 6.)
Quasi ein Underdog aus Großbritannien; eine Art Familiendrama/-komödie über eine pakistanische Familie, die aus London für einige Monate nach Pakistan zu den Verwandten zieht, weil der Vater es dem aufmüpfigen Sohn ,,zeigen" will.
Scheint mir fast in Richtung Special Interest zu gehen.


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Insgesamt gesehen habe ich kein besonders guten Eindruck von diesem Kinojahr, auch wenn sich anfangs zunächst einige Highlights anzukündigen schienen. Enttäuscht bin ich vor allem von The Dark Knight Rises und Total Recall, aber auch The Amazing Spider-Man, Skyfall und Die Tribute von Panem hätten ruhig eine Ecke besser sein können.

Ein unerwarteter, recht guter Film war Cloud Atlas.
Ansonsten viele Filme auf dem Niveau von ,,so la la" und ,,ganz nett".
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Hana-Bi am 29 Dezember 2012, 01:07:05
Ah, der obligatorische Rückblick Thread. Auf den habe ich schon gewartet. Mögen die Spiele beginnen.

Ich war nicht wirklich oft im Kino. Und fürs Heimkino habe ich ebenfalls nicht sehr viele Filme nachgeholt. Cloud Atlas habe ich irgendwie verpasst, und Life of Pi hängt dieses Jahr auch nicht mehr dran. Bei den heutigen Kinopreisen überlegt man es sich halt mehrmals, ob man wirklich einen bestimmten Film noch im Kino sehen will, oder das Heimkino es später dann auch tut. Für den Hobbit habe ja beinahe so viel bezahlt, dass ich mir davon eine BluRay hätte kaufen können.

Die Liste wird auch noch durch das Total Recall Remake ergänzt werden.

Hier meine Tops und Flops, will ja hier keinen Roman schreiben.

Highlight des Jahres

Prometheus (9/10)
Die wohl größte Überraschung für mich. Ridley Scott kann es immer noch, und vor allem R Rated. Und das bei diesem Saftladen. So muss gelungene Science Fiction aussehen. Besonders die unbeantworteten Fragen waren ein ganz besonderer Aspekt der zwar nicht jedem gefallen hat, bei mir aber dafür sorgte, dass ich auch noch nach dem Film über jene Fragen nachdenken konnte. So muss das sein.

Äußerst gelungen bis sehenswert

Moonrise Kingdom (9/10)
Einfach ein herrlicher Film. Tolle und namhafte Schauspieler, die aber ohne Probleme den weg frei gemacht haben für charismatische junge Darsteller. Teenager die mich einmal nicht genervt haben. Hoffe das der Film noch den ein oder anderen Award abräumen wird.

Verblendung (8/10)
Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Fincher das Setting nach Amerika verlegt hätte (was vermutlich rechtlich oder wie auch immer nicht möglich war) ein gelungenes Remake. Weder besser, noch schlechter als das Original aus Schweden. Allerdings wird auch diese Verfilmung dem Buch nicht gerecht.

Skyfall (8/10)
Die hohen Erwartungen wurden mehr oder weniger erfüllt. Ein wirklich einzigartiger Bond, mit wenigen Kerben, dafür aber ein paar doofe Szenen, die einfach nicht in den Film gehören. Das ist aber Nörgeln auf dem höchsten Niveau.

Der Hobbit (8/10)
An dem Hobbit hatte ich gar keine Erwartungen, weil die Trailer alles irgendwie nichtssagend für mich waren. Ich ging recht neutral ins Kino, und ging sehr begeistert wieder raus. Die Bildqualität war schon ein Erlebnis, der 3D Effekt war auch ganz gut. Die Extended darf kommen, genau so wie Teil 2.

Outrage (8/10)
Ein schonungsloser Gangsterfilm. Nach Ewigkeiten mal wieder ein ziemlich brauchbares Yakuza Drama. Etwas verwirrend, aber wenn man sich drauf einlassen kann, ziemlich spannend. Ein gelungener Kitano.

Resident Evil: Damnation (8/10)
War zwar nun kein Kinofilm, darf in meiner Liste aber nicht fehlen. Der Film war nicht nur besser als das Machwerk namens Retribution, Damnation ist sogar unterhaltsamer als der neuste Teil der Games. Man hat aus den Fehlern des Vorgängers gelernt und aus dem Lückenfüller Degeneration hat man eine actionreiche, wie aber auch harte Fortsetzung gemacht. Horror habe ich sowieso nicht erwartet.

The Hunger Games (7,5/10)
Kein simpler Abklatsch von Battle Royale. Sehr eigenständig sogar. Mit dem Buch kann der Film allerdings nicht mithalten.

Sinister (7/10)
Habe schon lange keinen Horrorfilm mehr gesehen, wo ich mich wirklich bei gegruselt habe. Hätte der Film nicht so ein äußerst unpassendes Ende, wäre da noch wesentlich mehr drin gewesen.

Ace Attorney (7/10)
Endlich mal wieder ein anständiger Miike. Vielleicht eine der besten Videospielumsetzungen aller Zeiten. Wenn man dann auf japanische Videospiele abfährt.

Berserk: The Golden Age Arc 1 (7/10)
Eine anständige, und überraschend brutale Verfilmung des Manga. Allerdings um Inhalt beraubt, und wirklich mehr als die Serie zeigt der Film auch nicht. Nett anzuschauen ist er, aber sicherlich nur für Fans.

Belanglos

American Pie: Das Klassentreffen (6/10)
Hatte mehr Lacher als Ted, der Brüller war der Film aber nun auch nicht. Ganz nett für einen geselligen Abend. Jetzt ist aber auch mal gut mit dem Franchise.

Ted (6/10)
Weder gut noch schlecht. Allerdings waren keine richtigen Lacher für mich dabei. Von Seth MacFarlane darf man ruhig mehr erwarten, besonders etwas provokanteres als eine Romantic Comedy im R Rated Format.


Enttäuschung des Jahres

The Dark Knight Rises (6/10)
Ziemlich drauf gefreut, und ziemlich enttäuscht worden. Alle Schauspieler wirken Müde, und das gleiche gilt wohl auch für Nolan selbst. Zwar steckt The Dark Knight Rises immer noch so manchen Actionfilm in die Tasche, überzeugen kann Nolan mit diesem Werk aber nicht mehr. Das war kein würdiger Abschluss einer Trilogie. Zu viele Klischees und zu viel Hollywood. Von einem Christopher Nolan darf man mehr erwarten.

Gurke des Jahres

Resident Evil: Retribution (4/10)
Knapp an der Katastrophe vorbei geschlendert. Ein furchtbarer Film der lediglich durch ein schönes Opening und einige gute Actionszenen noch die einmalige Sichtung rechtfertigt. Nach dem sehr guten dritten, und dem brauchbaren vierten Teil, kam mit Retribution nun der Rohrkrepierer ins Kino. Die 4 Punkte sind da noch extrem großzügig. Ein weiteres mal muss ich mir den nicht anschauen.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr Orange am 29 Dezember 2012, 07:44:33
Obwohl ich vom Gefühl her eher ein durchschnittliches Filmjahr in Erinnerung hatte, ist mir dann beim auflisten doch aufgefallen, dass da ein paar richtig gute Kinobesuche dabei waren. Entäuscht war ich allerdings fast durch die Bank von meinen "Highlight"-Kinobesuchen, da war die Erwartungshaltung wohl oft zu hoch.

Top:
Drive - Für mich mal wieder ein Beweis, dass man am Besten ohne jedes Vorwissen (Trailer, Kritiken etc) in einen Film gehen sollte, mein Highlight 2012.
Cabin in the woods - Gelungene Horror(komödie), die herrlich mit den Genre-Klischees spielt
Project X- Freitagabend im Kino geguckt, danach will man nur noch Party machen. Super Soundtrack
21 Jump Street - Sehr Gute Undercover-Komödie mit einem bestens aufspielenden Duo Tatum/Hill

Gute Unterhaltung:
Avengers - Kinobesuch hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber irgendiwe war ich doch ein wenig entäuscht (s. o. Highlights)
Sinister - Nach Insidious mal wieder ein Horrorfilm zum gruseln, der aber in der zweiten Hälfte etwas abfällt
Argo - Thriller, der gekonnt auch ruhigere Pasagen einfließen lässt. Am Ende mit etwas zu viel künstlicher Spannung
The Grey - Guter Survival-Film, mit etwas zu monströsen / unrealistischen Wöfen
Ted
The Raid
Der Diktator

OK:
The Watch
Skyfall
DKR
Prometheus
Amazing Spiderman
Chernobyl Diaries
Safehouse
Chronicle
Savages
Qual der Wahl
End of Watch

Naja:
Ein riskanter Plan
Contraband
American Pie - das Klassentreffen
Tribute von Panem

Flop:
Taken 2
Devil Inside
Reise zur geheimnisvollen Insel
Battleship

Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: MMeXX am 29 Dezember 2012, 09:23:16
Das Filmjahr 2012 war letztlich recht abwechslungsreich, besonderen Spaß haben mal wieder die Filme im Urlaub gemacht. Ich versuch es mal einigermaßen chronologisch. Insgesamt mal wieder zuviel Synchronisation, außerdem weiterhin recht viele 3D-Filme.

Kino 2012:
Den Anfang machte eine Komödie, Ziemlich beste Freunde, der mir sehr gut gefallen hat, da es über den platten Pipi-Kaka-Humor hinaus ging und einfach erfrischend wirkte. Darauf folgte dann knapp einen Monat später Drive, den ich selbst jetzt noch nicht so wirklich fassen kann. Vor allem die Szenen zwischen Gosling und Mulligan verschlagen mir immer wieder die Sprache. Im März dann die ersten beiden OVs in Malmö, mit starken Qualitätsschwankungen. Es gab als Kino-Doppelpack erst The Iron Lady, dann The Devil Inside. Während Streep als Thatcher nahezu unglaublich gut spielt, war der "Horror"-Film wesentlich lahmer. Und auch der nächste Kinobesuch war nicht viel besser: Battleship, eine der ersten Spieleverfilmungen. Und ich bleibe dabei, dass die Spielszenen das Beste am Film waren. Zumal Skarsgård und Neeson zuwenig Leinwandzeit bekommen haben.
Wenn ich meinen Kinokärtchen Glauben schenke, gab es danach eine lange Pause. Aber ich kann, ehrlich gesagt, einige Tickets nicht mehr finden. So standen auf jeden Fall die OV von Die Frau in Schwarz in Portugal und Cosmopolis in Italien (synchronisiert!) auf dem Programm. Radcliffe habe ich seine Witwer-Rolle durchaus abgenommen und mich zudem wohlig gegruselt. Nebel zieht bei mir immer. Cronenbergs Film war dagegen zwar auf bildtechnischer Ebene durchaus interessant, durch die Synchro habe ich allerdings etwa gar nichts verstanden. Zweit- und ggf. Drittsichtung folgen aber demnächst, zumal es die DVD zum Nikolaus gab. Der letzte Kinoabstecher abseits heimischer Gefilde war dann Anfang September in Dresden. Gemeinsam mit Mr. Hankey und meiner Freundin gab es in der Sneak Preview Parada. Wiederum eine europäische Komödie mit dramatischen Einschlägen, die sehr gut unterhalten hat und einige geile Zitate liefern konnte.
Nun begann die "3D-Zeit". Den Auftakt machte Prometheus - Dunkle Zeichen, der den Effekt nicht für billige Tricks nutzte, sondern die räumliche Tiefe (die Sets zählen zu den größten gebastelten in Europa IIRC) präsentierte. Einige Charaktere/Stränge waren meines Erachtens zwar überflüssig, letztlich aber ein interessanter Science-Ficition-Film dank diverser Gedankenspiele und Fassbender. Als "kleiner" Streifen, war danach Dein Weg dran. Martin Sheen macht sich auf den Jakobsweg, nachdem sein Sohn (Emilio Estevez) ihn nicht geschafft hat. Die recht simple Geschichte kann vor allem mit den Charakteren sowie diversen schönen Landschaftsaufnahmen punkten. Der Vater-Sohn-Beziehung folgte die Typ-Kuscheltier-Beziehung mit Ted. Für einige Lacher gut und Bill Smitrovich hätte ich in der Rolle nicht erwartet. Der "Donner"-Song ging gut ins Ohr.
Danach dann wieder Genrewechsel mit Cabin in the Woods. Durchaus unterhaltsam, vor allem natürlich die Frage
Spoiler: zeige
Von welchem Monstrum möchte man selbst getötet werden?
. Mord und Totschlag gab es auch im neuesten Bond: Skyfall, der mir wiederum sehr zugesagt hat. Neben den diversen religiösen Aspekten waren vor allem die diversen Handlungsorte beeindruckend.
Zum Abschluss des Kinojahres dann die geballte Ladung dritte Dimension: Ralph reichts, Hotel Transsilvanien und Der Hobbit: Eine unerwartete Reise. Das Videospiel-Abenteuer um den bösen Ralph hatte seine Momente, bei der Monster-Party fand ich 3D erstmals nahezu überflüssig. Die Rückkehr des Tolkienversums dann wieder gewohnt schön. Trotz teils fehlender Charakterisierungen eine gelungene Einführung in das Abenteuer von Bilbo.
Möglicherweise kommt noch Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger hinzu...

Neben der großen Leinwand gab es dieses Jahr allerdings auch wieder einiges für daheim. Vor allem Serien sowie einige nicht ganz aktuelle Filme.

Kino daheim 2012:
Der Anteil an Blu-ray Discs in der Sammlung wächst (für meine Verhältnisse) rasant, trotzdem erscheinen noch immer sehr gute DVDs. Wie erwähnt, bin ich nun auch bei einigen Serien eingestiegen. Neben den fortgeführten True Blood und How I Met Your Mother waren es vor allem Game of Thrones und Breaking Bad, die mich fesselten und es noch immer tun. Auch mit The Walking Dead bei bisher 2,5 sehr guten Staffeln bin ich dabei. Als "kleinen" Happen gab es auch noch Dead Set, mit schön britischem Humor in einer "Big Brother"-Welt voller Untoter. Daneben startete ja vor kurzem Ringer. Als nicht so aktuell, habe ich mich mal auf die Gilmore Girls gestürzt.
Filmtechnisch gab es viele Erstsichtungen: Dune - Der Wüstenplanet konnte mich endlich beeindrucken, ebenso Melvilles Vier im roten Kreis. Ebenso gab es u.a. Grease - lustig, Das Omen - gruselig, 9 1/2 Wochen - scharf, Inferno - endlich mein erster Argento, Gefährliche Brandung - cool, Footloose - gebt mir mehr 80er Musik, Schneewittchen und die sieben Zwerge (Disney-Version) - durchaus unterhaltsam, Phase IV - adieu Fingernägel. Aus den letzten Jahren zündete bei mir vor allem Der Ghostwriter - beklemmend, während auch einige schwächere Beiträge dabei waren: Der Teufel trägt Prada - Streeps Schauspiel ist mit Abstand das Beste am Film, Contraband - hat mich kaum mitgerissen, Straw Dogs - Wer Gewalt sät - ich konnte ihn letztlich nicht ohne Vergleich im Hinterkopf schauen.

Was war sonst noch?
PlanetAxel ist pleite gegangen! Dadurch sind meine wenigen US-Importe noch langsamer gewachsen. In Deutschland gibt es mit Bildstörung, Camera Obscura, Subkultur, filmArt etc. mittlerweilse auch diverse "Nischen"-Labels, die (für mich) immer wieder unbekannte """kleinere""" Filme raushauen. So beispielsweise Henry - Portrait of a Serial Killer und Scanners, die ich die Tage dann erstmals sichten werde.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Riddick am 30 Dezember 2012, 02:51:44
Dieses Jahr war ich gerade 20 mal im Kino, was eigentlich recht wenig ist im Vergleich zu den Jahren davor. Das liegt allerdings daran, dass unser Kino (Fulda) das Programm fast nur noch auf die großen Blockbuster beschränkt hat und ich somit viele Filme gar nicht im Kino sehen konnte (z.B. "Drive", "Killing them softly", "Maniac" uvm.). Dies fand ich sehr schade und hat mir irgendwie die Lust am Kino genommen. Ein paar Filme habe ich mir auch nicht angesehen, weil sie bei uns nur in 3D liefen und es mir in diesen Fällen der Aufschlag nicht wert war (z.B. "Avengers", "Spider-Man"). Die Filme, die ich gesehen habe, waren jedoch alle in Ordnung. Richtige Flops waren keine dabei. Hier meine Kinobesuche dieses Jahr:

10/10

"Iron Sky": Für mich das Highlight des Jahres. Schön abgedreht, lustig und gut gemacht, dabei jedoch nie respektlos oder unter der Gürtellinie. Außerdem war es mal eine gelungene Abwechslung zu den ganzen "Aliens-greifen-die-Erde-an"-Streifen

"Expendables 2": Allein schon wegen den Darstellern fand ich den Film klasse. Habe auch selten eine so gute Stimmung im Kino erlebt. Der Film hat mich prächtig unterhalten.

"Prometheus": In meinen Augen der beste Sci-Fiction-Film der letzten Jahre, da er sowohl optisch als auch inhaltlich überzeugen kann.

"Titanic": Nach wie vor ein klasse Film. Das 3D fand ich aber überbewertet. Hat den Film weder besser noch schlechter gemacht.

9/10

"J.Edgar": Interessante Biopic, welche sehr gut gemacht war. Und DiCaprio hat klasse gespielt.

8/10

"M:I 4": Überraschend gute Fortsetzung.
"The Grey": Bietet zwar keine neue Story, dafür aber eine tolle Atmosphäre sowie atemberaubende Szenen und Dialoge.
"Savages": Spannend, düster und abgedreht. Mir hat er gefallen.
"Dredd": Endlich mal wieder ein richtiger Actioner ohne die üblichen Hollywood-Mätzchen.
"7 Psychos": Herrlich abgedrehte Killer-Komödie, welche sich sehr von den üblichen Hollywood-Standard-Komödien abhebt.
"Verblendung": Tolle Atmosphäre, spannende Story. Die Bücher und die Erstverfilmungen kenne ich allerdings nicht.

7/10

"Lockout": Zwar total hirnlos, aber schwer unterhaltsam. Hat mich an die Action-Video-Flicks mitte der 90er erinnert.
"Safe": Schöner Old-School-Actioner. Ohne CGI, hektische Schnitte oder 3D.
"Dark Knight Rises": Kein schlechter Film, aber man hätte mehr drauß machen können. Als Finale auf jeden Fall enttäuschend.
"Total Recall": Losgelöst vom Original unterhaltsam und optisch gelungen.
"Looper": Spannender, origineller Zeitreise-Film.
"Taken 2": In  meinen Augen gelungene Fortsetzung.
"Skyfall": Besser als die letzten beiden Bonds. Trotzdem in meinen Augen überbewertet und der ganze Hype drumherum war völlig übertrieben.

6/10

"Sherlock Holmes 2": Etwas besser als Teil 1, aber man hat viel Potenzial verschenkt.

5/10

"Safe House": Irgendwie belanglos. Story und Action hat man schon 1000mal gesehen.


Bin mal gespannt wie es nächstes Jahr wird. Da laufen allein im Januar und Februar schon 10 für mich interessante Filme.

Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Dionysos am 30 Dezember 2012, 17:11:45
Ich verzichte mal auf eine stumpfe Aufzählung und lasse nur meine Highlights Revue passieren:

Mein Film des Jahres: Drive (10/10) - Hier kann ich mich nur allen Lobbpreisungen anschließen - gehört in so ziemlich allen Belangen (Stil, Erzähltempo, Atmosphäre, Schauspieler, Figurenzeichnung, Emotionalität, Musik, Action) zum besten, was mir an neuen Filmen in den letzten 10 Jahren vor die Flinte kam.

Persönliches Highlight des Jahres (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,163568.msg1025155.html#msg1025155): The Perks of being a Wallflower (9/10) - Der erste Film seit Ewigkeiten, der mir tatsächlich mal eine Träne entlocken konnte.
Und: 3 Zimmer/Küche/Bad (8/10) - Eine kleine Momentaufnahme über die Lebenssituation einiger junger Menschen um die Dreißig: Auf dem Papier gut ausgebildet, aber weder beruflich noch privat einen Fuß in die Tür bekommend. Dürfte der eine oder andere sehr gut kennen.

Guilty Pleasure des Jahres (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,157887.msg1000507.html#msg1000507): Lockout (6/10) - Ja, der Streifen ist doof bis zur Schmerzgrenze und obendrein noch mies getrickst. Spaß hat er mir (im Kino!) aber trotzdem gemacht, was zunächst einmal der gänzlich unernsten Herangehensweise und natürlich Guy Pearce zu verdanken ist, der als völlig überzogene Comicfigur mit einer Brandt'schen Sprachperformance vom Leder zieht, dass sich die Balken biegen.

Enttäuschung des Jahres: (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,147035.msg1014282.html#msg1014282) Prometheus (4/10) - Irgendwie frage ich mich immer noch, ob ich nur mit zu hohen Erwartungen herangegangen bin oder ob der Film wirklich so kacke war. Und was manche GFler in dem Film sehen bzw. hineininterpretieren, bleibt mindestens genauso rätselhaft wie die Frage, was sich Scott selbst bei diesem Murks gedacht hat.

Gurke des Jahres (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,98895.msg994698.html#msg994698): Iron Sky (2/10) - Nette Grundidee, aber herausgekommen ist nur ein unlustiger, peinlicher und obendrein stinklangweiliger Rohrkrepierer. Nur was für Leute, die sich bei jedem noch so abgegriffenen Naziwitz vor Lachen die Hosen vollpissen. Aber dazu gehöre ich offenbar nicht.

Gorefest des Jahres: Hobo With a Shotgun (7/10) - Heidewitzka! Ausnahmsweise hat einer dieser Nerdfilme mal gehalten, was er versprochen hat. Und dementsprechend gibt hier auch ordentlich auf Mütze und Eingeweide, umrahmt von einer allzu simplen, aber effektiven Handlung, die sich für keinen menschenverachtenden Einfall zu schade ist.

Überflüssigster Film des Jahres: Total Recall (5/10) - Was ein Glück, dass ich mir den im Kino erspart habe. Auch wenn man die automatischen Vergleiche mit Verhoevens Kracher von 1990 komplett ausblendet, bleibt nur eine knapp zweistündige Dauerverfolgungsjagd, die aufgrund der hübschen, aber völlig sterilen CGI-Optik und blasser Hauptdarsteller seltsam öde wirkt und erzählerisch nie richtig in Fahrt kommt. Kann man sich angucken, lässt einen am Ende aber völlig kalt.

Nostaligiehighlight des Jahres (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,156565.msg998766.html#msg998766): American Pie - Das Klassentreffen (7/10) - Jugendlicher der 90er Jahre - check! Fan der der drei Kinovorgänger - check! Wer selbiges von sich behaupten kann, wird sich bei diesen 115 Minuten köstlich amüsieren und darf als Dreingabe in wunderbaren Erinnerungen schwelgen. Seufz.

Positive Überraschung des Jahres (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,159345.msg1000386.html#msg1000386): Moonrise Kindom (9/10) - Da ich absolut kein Fan von Wes Andersons Humor bin, habe ich mir zweimal überlegt, ob dich den wirklich im Kino sehen will. Was für eine gute Entscheidung! Andersons Ausreisserabenteuer ist ein gewohnt skurriles, aber auch zu Herzen gehendes, kleines Komödienmeisterwerk mit zwei großartigen Jungdarstellern, die sich locker gegen die restliche (sehr promimente) Besetzung behaupten können.

DTV-Entdeckung des Jahres: Killer Joe (9/10) - Wiliam Friedkin will es im fortgeschrittenen Alter noch einmal wissen und legt hier ein vor Zynismus nur so triefendes Thrillerdrama vor, in dem Matthew McConaughey bravourös gegen sein Sonnyboyimage anspielt und einen gleichermaßen widerlichen wie charismatischen Auftragkiller verkörpert, der von einer nicht minder skrupellosen, aber deutlich beschränkteren White-Trash-Sippe das Geld für einen Job einfordert. "Brutal" ist hier nicht unbedingt die explizite Gewalt, sondern die werte- und gewissenlose Mentalität der Menschen, die man auch als äußerst galligen Kommentar zur gesellschaftlichen Situation am unteren Ende der sozialen Leiter (nicht nur in den USA) lesen kann.

Das besondere Kinoevent: Das Cabinett des Dr. Caligari (1920) (10/10) - Erstsichtung im Programmkino als Live-DJ-Set, also unterlegt mit elektronischen Klängen. Nicht nur der musikalische Rahmen passte perfekt, auch der Film selbst ist es. Einfach nur beeindruckend, wie fortschrittlich man schon Anfang der 20er Jahre in Sachen Drehbuch, Erzählstil und Spannungsaufbau war. Von den fantasievollen Kulissen mal ganz zu schweigen.

Fazit 2012: Alles in allem ein zufriedenstellendes Filmjahr, das so seine Momente, aber abgesehen vom oben genannten viel Durchschnittsware, ein paar gute, aber wenig erinnerungswürdige, aber auch erfreulich wenig Schund zu bieten hatte. Was aber auch daran gelegen haben mag, dass ich mir die richtigen Scheißfilme von vorn herein erspart habe. Meine freie Zeit ist mir tatsächlich sehr kostbar geworden in der letzten Jahren.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: KeyserSoze am 1 Januar 2013, 17:41:34
Die Besten

The Dictator (Larry Charles)
Killing them softly (Andrew Dominik)
Holy Motors (Leos Carax)
Tinker, Taylor, Soldier, Spy (Tomas Alfredson)
Marina Abramovic The Artist is present (Matthew Akers, Jeff Dupre)

Die Guten

Life of Pi (Ang Lee)
The Deep Blue Sea (Terrence Davies)
Frankenweenie (Tim Burton)
Skyfall (Sam Mendes)
Amour (Michael Haneke)
4:44 Last Day on Earth (Abel Ferrera)
Safety Not guaranteed (Colin Trevorrow)
Looper (Rian Johnson)
We were here (David Weissman, Bill Weber)
ParaNorman (Chris Butler, Sam Fell)
21 Jump Street (Phil Lord, Chris Miller)
The Avengers (Joss Whedon)
Chronicle (Josh Trank)
The Cabin in the Woods (Drew Goddard)
Das unsichtbare Mädchen (Dominik Graf)
Take Shelter (Jeff Nichols)
Barbara (Christian Petzold)



Die Schlechten

Cloud Atlas (Tom Tykwer, Wachowskis)
Total Recall (Len Wiseman)
The Tall Man (Pascal Laugier)
Excision (Richard Bates Jr.)
Beasts of the Southern Wild (Benh Zeitlin)
Sightseers (Ben Wheatley)
V/H/S (Diverse)
The Dark Knight Rises (Christopher Nolan)
Babycall (Pål Sletaune)
Prometheus (Ridley Scott)
American Reunion (Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg)
Shame (Steve McQueen)
We Need to Talk about Kevin (Lynne Ramsey)
God Bless America (Bobcat Goldthwait)
Haywire (Steven Soderbergh)
Man on a Ledge (Asger Leth)
Ziemlich beste Freunde (Olivier Nakache, Eric Toledano)

Die Hässlichen

Robin Hood Ghosts of Sherwood 3D (Oliver Krekel)
Stolen (Simon West)
The Bourne Legacy (Tony Gilroy)
Rock of Ages (Adam Shankman)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Pinhead_X am 1 Januar 2013, 20:25:33
Ein Jahr ist schon wieder vorbei und man fragt sich wo die Zeit hin ist. Dieses Jahr finde ich es extrem schwer einen Sieger zu finden, denn 2012 war für mich persönlich voller Highlights.

Flops:

Resident Evil 5 & Underworld Awakening.
Beides absolut unwürige und unötige Sequels der jeweligen Reihen. Und das trotz mitwirkens der Originalelsen.  :doof:

Tops:

Verblendung.
Ohne Erwartungen geschaut und postiv überrascht worden. Fincher hat seine Eier wieder und zeigt uns stilvoll wie nie, eine neue Version des Stoffes.

The Expendables 2
Actionkracher mit fast allen Stars der 80er Jahre. Allein die Selbstironie von Chuck Norris war kultverdächtig.

Frau in Schwarz
Supertoller "Oldschool" Grusel, der ganz ohne Blut und Gedärm auskommt, aber dafür eine sehr drückende Atmosphäre zu bieten hat.

The Avengers.
Nahezu perfekte Harmonie der großen Marvelhelden. Sehr unterhaltsame Mischung aus Humor, Action und Effekten.

Warrior.
DVD Überraschung des Jahres. Sehr bewegendes Kämpferdrama mit Tom Hardy in Bestform.

Drive.
Retrothriller, optisch und sehr künstlerisch in Szene gesetzt. Ebenfalls eine Perle dieses Jahr. 

Der Hobbit.
Tolkien Fantasy im bekannten HdR Flair. Tolle Besetzung, beste Effekte, trotz einger Längen in der ersten Filmhälfte, bleibt wie bei HdR ein unvergessliches Erlebnis.

The Dark Knight Rises
Der Abschluss der Batman Trilogy war würdig, kompromisslos und düster. So sollte Batman sein. Diese Trilogie als Ganzes zäht für mich zu dem Besten, wenn nicht sogar die beste Filmreihe.

Skyfall.
Skyfall ist einer der drei besten Bondfilme. Moderne, dreckige Action, gepackt mit neuen Charakteren und ganz seicht das 50 Jahre Jubiläum eingebaut. Perfekt.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 2 Januar 2013, 17:09:05
War nicht viel im Kino, aber habe es 2012 endlich mal geschafft, alle gesehenen Filme als Liste mitzuschreiben. Da kommt ganz schön was zusammen.  :icon_lol:
http://filmreviews.gemeinschaftsforum.com/inhalte/medientagebuecher/konsum-2012/ (http://filmreviews.gemeinschaftsforum.com/inhalte/medientagebuecher/konsum-2012/)
Da ich mich viel am Heimmarkt bewegt habe, sind die Neuentdeckungen natürlich bisher wenig von 2012. So richtig, richtig gut war bisher nichts. Eher gab es Enttäuschungen wie TDKR.
2012 war für mich außerdem ein Jahr der Serie, ein Format, welches ich bisher ein wenig geschmäht habe.
Im Grunde sind bei mir alle Anlagen dazu da, eine Sofakartoffel zu werden. Weils so schön bequem ist und man Kosten und Zeitaufwand eines Kinobesuches, was bei mir auch mit Anfahrt verbunden ist, sparen kann.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: manisimmati am 2 Januar 2013, 18:19:17
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am  2 Januar 2013, 17:09:05
Im Grunde sind bei mir alle Anlagen dazu da, eine Sofakartoffel zu werden. Weils so schön bequem ist und man Kosten und Zeitaufwand eines Kinobesuches, was bei mir auch mit Anfahrt verbunden ist, sparen kann.

:respekt:

Führe auch schon länger ein Dasein als Sofakartoffel, und die Filme dieses Jahres werde ich voraussichtlich 2020 sehen, haha. Was die erwähnten Titel angeht, bei denen ich mitreden kann, sag ich mal ganz minimalistisch: "Skyfall" (6/10) < "Verblendung" (7/10) < "Drive" (8-9/10). In naher Zukunft werd ich wahrscheinlich noch "The Woman in Black", "Prometheus" und "Moonrise Kindom" nachholen. Hobbits und steigende dunkle Ritter können mir vorerst gestohlen bleiben. ;)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: McClane am 2 Januar 2013, 18:50:23
Ich liste nur Filme mit deutschem Kinostart im Jahr 2012 auf, egal ob im Lichtspielhaus oder daheim gesehen (innerhalb der Kategorien ohne weitere Sortierung). Unter den Sachen ohne Kinostart fand ich vor allem "Warrior" und "The Baytown Outlaws" ziemlich gelungen. Ein paar potentielle Highlights wie "Tinker, Taylor, Soldier, Spy", "Killing Them Softly" und "Maniac" habe ich noch nicht gesehen.

Persönliche Jahreshighlights: "Drive", "Marvel's The Avengers"

Ebenfalls top: "End of Watch", "Moonrise Kingdom", "The Raid", "Cabin in the Woods", "The Expendables 2", "3 Zimmer/Küche/Bad", "Ted", "The Descendants", "The Grey"

Gut bis sehr gut: "Dredd", "This Means War", "Skyfall", "21 Jump Street", "American Pie - Das Klassentreffen", "Take Shelter", "Premium Rush", "J. Edgar", "The Five-Year-Engagement", "Ziemlich beste Freunde", "Chronicle", "The Dark Knight Rises", "Verblendung", "Safe", "Savages",  "Argo", "Der Hobbit", "Wreck-It-Ralph", "50/50"

Solide: "Moneyball", "Safe House", "The Amazing Spider-Man", "Taken 2", "Abraham Lincoln Vampire Hunter", "Red Lights", "7 Psychos", "The Dictator", "The Hunger Games", "Looper", "Young Adult"

Mittelprächtig: "Dark Shadows", "Underworld: Awakening", "Contraband", "Haywire", "Project X", "Wanderlust", "Lockout", "Chernobyl Diaries", "Das Bourne Vermächtnis", "We Bought a Zoo", "The Sitter"

Mäßig: "Battleship", "Prometheus", "Act of Valor", "War Horse", "The Cold Light of Day"

Schrott: "Iron Sky", "Lore"
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr. Blonde am 2 Januar 2013, 19:44:34
Na gut, dann lasse ich mich auch hinreißen:

Großartig (9-10 Punkte):

Drive (wie auch 2011)
Cabin in the Woods

Gut (7-8 Punkte):

The Grey
The Dark Knight Rises
Ziemlich beste Freunde
Prometheus
The Avengers
Expendables 2
21 Jump Street
Men in Black III
Der Diktator
Hugo Cabret

Okay (5-6 Punkte):

Dark Shadows
Ted
Spider-Man
Looper
Bad Ass
Soldiers of Fortune
Rampart

Weiß ich nicht so Recht:

Cosmopolis

Quark (nach Empfinden):

Total Recall
Lockout
Battleship
Iron Sky
Piranha 2
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Stefan M am 2 Januar 2013, 20:23:24
Zitat von: manisimmati am  2 Januar 2013, 18:19:17
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am  2 Januar 2013, 17:09:05
Im Grunde sind bei mir alle Anlagen dazu da, eine Sofakartoffel zu werden. Weils so schön bequem ist und man Kosten und Zeitaufwand eines Kinobesuches, was bei mir auch mit Anfahrt verbunden ist, sparen kann.

:respekt:

Führe auch schon länger ein Dasein als Sofakartoffel, und die Filme dieses Jahres werde ich voraussichtlich 2020 sehen, haha. Was die erwähnten Titel angeht, bei denen ich mitreden kann, sag ich mal ganz minimalistisch: "Skyfall" (6/10) < "Verblendung" (7/10) < "Drive" (8-9/10). In naher Zukunft werd ich wahrscheinlich noch "The Woman in Black", "Prometheus" und "Moonrise Kindom" nachholen. Hobbits und steigende dunkle Ritter können mir vorerst gestohlen bleiben. ;)
Bei euch beiden stimme ich mal mit ein. Ich bin auch eher die Gattung der Couch Potato, obwohl in meinem Kaff immerhin ein kleines Kino existiert, das ich allerdings kaum besuche (aus finanzieller Sicht wäre das bei meiner beruflichen Situation auch stets mit einem schlechten Gewissen verbunden). So gab es für mich lediglich zwei Filme auf der Großbildleinwand 2012, wenn ich mich nicht täusche, jeweils mit der Ex-Freundin: einmal Schmacht ("Für immer der Deine" nach Nicholas Sparks - alles gesagt), einmal historische Bildung ("Die Königin und der Leibarzt" - über den psychisch kranken dänischen König Christian VII. und dessen Leibarzt Struensee, der sich nicht nur in die Königin verliebt, sondern als engster Vertrauter des Königs auch ein gewaltiges Wörtchen bei den Entscheidungen mitredet). Ersterer Film war zugegebenermaßen ein relativ schwerer Brocken wie die meisten Sparks-Verfilmungen, wenn sie auch nicht sonderlich wehtun: 4/10. Letzterer Film war recht interessant, aber dem Vernehmen nach wohl auch etwas einseitig und oberflächlich abgehandelt: 7/10.

Ansonsten kann ich dieses Jahr als eines meiner filmreichsten seit langer, langer Zeit betrachten. Den Durchschnitt von einem Film pro Tag habe ich wohl knapp verfehlt, aber mit der Quantität bin ich recht zufrieden. Qualitativ stand 2012 unter keinem guten Stern, was auch daran lag, daß ich mir die Idee in den Kopf setzte, so viele §131-Filme wie möglich zu sehen, wobei mir Youtube mitunter treue Dienste erwies (gerade was die hierzulande völlig unbekannten türkischen Machwerke, fast immer mit Cüneyt Arkin, anging). Es gibt wenig wirklich Herausragendes oder Bemerkenswertes darunter, dafür viel Unterdurchschnittliches und noch mehr Mieses, wie ich mir vorher bereits dachte und wie ich auch teilweise schmerzlich feststellen mußte. Mit dem überraschend ansehbaren "Die Säge des Todes" von Jess Franco war aber immerhin ein echtes Aha-Erlebnis dabei.

Hinzu kam überhaupt ziemlich viel Euro-Horror aus den 70ern und 80ern, den ich mit stetig zunehmendem Interesse gesichtet habe, selbst wenn auch da viele Gurken mit dabei waren.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: SutterCain am 2 Januar 2013, 20:24:20
Ein insgesamt doch recht erfreuliches Filmjahr!

Innerhalb der folgenden Qualitätsstufen stehen die Filme in wahlloser Reihenfolge.

Die Crème de la crème

Drive
Tinker Tailor Soldier Spy

Die Guten

The Girl with the Dragon Tatoo
The Grey
Skyfall
The Cabin in the Woods
The Innkeepers
Der Turm
We Need to Talk About Kevin
The Hobbit
Killer Joe
MiB III
Dark Shadows
Switch

Die Mittelmäßigen

Haywire
Safe House
Excision
The Baytown Outlaws
The Rum Diary
Ghost Rider: Spirit of Vengeance
The Dark Knight Rises
The Hunger Games
The Descendants
The Avengers
Sightseers
M:I 4
Hugo Cabret
The Iron Lady
Ted
Grabbers

Schwache Filme und Ärgernisse

Chronicle
21 Jump Street
Prometheus
Moneyball
Iron Sky
Die vierte Macht
The Dictator
John Carter
Russendisko
Piranha - 3DD
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Hitfield am 3 Januar 2013, 06:03:41
Welche Filme die besten eines Kinojahres waren, kann ich immer erst circa zwei Jahre später sagen, wenn ich den Großteil aller Veröffentlichungen gesichtet habe. Zum Beispiel habe ich Filme aus 2011, die mir gut gefielen wie "Paul", "Contagion", "Ides of March", "Margin Call", "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" oder "Die Höhle der vergessenen Träume" erst im Laufe von 2012 gesichtet und konnte sie bei der letzten Bestenliste 2011 leider nicht berücksichtigen. Auch für 2012 wird es daher wieder einige Nachzügler geben.

Wie auch immer, gesehen habe ich in 2012 laut meiner Liste - kein Witz - exakt 365 Filme. Natürlich waren das nicht nur neue Produktionen. Ich richte mich bei der Auswahl nach dem Tag der deutschen Erstveröffentlichung des Films - je nachdem, ob im Kino oder auf DVD/BR als Videopremiere.

Meine 5 Jahreshighlights

"Prometheus" (10/10) - Visuell der beste (SF-)Film seit Jahrzehnten, gute Geschichte (natürlich hätte man hier und da noch etwas mehr herausholen können), ein beeindruckender Fassbender, eine bedrückend-düstere Atmosphäre, die ich im Genrefilm schon seit bestimmt zwanzig Jahren nicht mehr gespürt habe und die mich die gesamte Laufzeit in den Kinositz gedrückt hat.

"Drive" (9,5/10) - Muss man glaube ich nichts mehr zu schreiben.

"Young Adult" (9/10) - Bissig geschrieben und brillant gespielt. Hatte ich im Vorfeld überhaupt nicht auf dem Radar.

"Verblendung" (9/10) - Der quasi perfekte Thriller: super fotografiert, inszeniert, geschrieben und gespielt. Tolle Atmosphäre. Fincher ist einfach brillant.

"Safe - Todsicher" (9/10) - Schon lange keinen so guten Actionfilm mehr gesehen. Unkonventionelle Montage (gerade am Anfang) und in den richtigen Momenten erfreulich kompromisslos. Und das alles ausgerechnet aus der Statham-Mainstrean-Factory.


DtV-Sichtung und Geheimtipp des Jahres

"Casino Jack" (9/10) - Politische und gesellschaftskritische Satire im Gewand einer Autobiographie über den Lobbyisten und Betrüger Jack Abramoff. Mit dem umwerfenden Kevin Spacey in der Hauptrolle. Spaceys Imitationen von Sylvester Stallone und anderen sind der Hammer (Spaceys Figur zitiert oft Filmhelden). Die deutsche Synchro ist sehr gut, aber unbedingt (auch) im Original sehen! Schon alleine Spacey vor dem gerahmten "Red Scorpion"-Filmplakat war ein Brüller (Abramoff hat den Lundgren-Film damals produziert). Laut OFDb hat fast kein Schwein den Film gesehen. Ich werde nie verstehen, warum jeder noch so miese Survival-/Trash-Horror gesichtet wird, aber solche Filme einfach untergehen.


Top-Filme

"The Descendants" (8,5/10) - Ein Autorenfilm mit Mainstream-Budget und -Stars. Unglaublich nah am Leben und intensiv.

"Red Lights" (8,5/10) - Intelligenter Mysterythriller mit hervorragendem Hauptdarsteller-Duo (Cillian Murphy und Sigourney Weaver) und nicht vorhersehbarem Twist am Ende. Vor fünfzehn Jahren hätte M. Night Shyamalan noch so einen Film gedreht.

"Der Diktator" (8/10) - Der erste Film von/mit Sacha Baron Cohen, mit dem ich etwas anfangen konnte. Viele Pointen treffen einfach genau ins Schwarze. Habe schon lange nicht mehr so viel gelacht, auch wenn man ein paar Zoten hätte weglassen können. Trotzdem gibt es hier viele Szenen für die Filmgeschichte wie den Hubschrauberflug mit der "911"-Diskussion sowie diverse wunderbare visuelle Gags (eine Flotte mit vergoldeten MB Smarts!).

"21 Jump Street" (8/10) - Soweit ich das überblicke eine der besten Komödien seit Jahren, obwohl sie im Highschool-Umfeld spielt, wo Zoten und Fettnäpfchen an der Tagesordnung sind. Die Originalserie kenne ich ausnahmsweise einmal nicht.

"Shame" (8/10) - Unglaublich intensives Drama.

"Moonrise Kingdom" (8/10) - Ich kann mit Wes Anderson wirklich rein gar nichts anfangen, aber diese skurrile coming-of-age-Geschichte ist einfach zauberhaft. Auch schön, Bruce Willis nach längerer Zeit mal wieder schauspielern zu sehen.

"The Dark Knight Rises" (8/10) - Ziemlich gelungener Abschluss der Nolan-Saga um den Flattermann.

"Hugo Cabret" (8/10) - Martin Scorseses Liebeserklärung an das Kino. Visuell und schauspielerisch spitze.


Die 6 Guilty Pleasures des Jahres

"The Big Bang" (8,5/10) - Reichlich überdreht-skurriler Neo-Noir-Thriller mit Antonio Banderas, William Fichtner, Sam Elliott, der Suche nach dem Higgs boson-Elementarteilchen und einer Imbisbude namens (Max) Planck's Constant Café. Wer bei "Buckaroo Banzai" in den 80er nicht schreiend davongelaufen ist, könnte einen Blick riskieren. Die meisten werden den Film aber hassen.

"Battleship" (8/10) - Genau so müssen Sommerblockbuster aussehen und gemacht werden. Hat mich sehr an "ID4" erinnert.

"Die Reise zur geheimnisvollen Insel" (7,5/10) - Extrem unterhaltsamer Abenteuerfilm mit guten Story-Versatzstücken, hervorragender Besetzung, prima Humor und Selbstironie, aufregenden Effekten, tollen Sets und Ausstattung. Kein Vergleich zum Vorgänger.

"Juan of the Dead" (7/10) - Wirklich urig, wie das Zombie-Schema an die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden.

"Grabbers" (7/10) - Irischer (!) Monsterhorror mit sehr guter Besetzung und toller Prämisse: Wer am meisten säuft, überlebt.

"Lockout" (6,5/10) - Ein moderner Nachfolger von "Escape from New York" gemischt mit "Crank". Sicher nicht jedermanns Sache, aber für mich ein rundum guter SF-No brainer.


Besonders lang ist in diesem Jahr die Liste der Kategorie 6/10 - also noch gute Filme (Schulnote 2- quasi), die aber trotzdem besser hätten werden können wie zum Beispiel "Der Hobbit", "The Avengers", "The Amazing Spiderman" oder "Expendables 2".


Überflüssigster Film des Jahres

Das "Total Recall"-Remake, das ich sogar (leider) in 3D im Kino gesichtet habe. Künstlich-steril wirkende Effekte und Umgebungen, keine Atmosphäre und eine wie ich fand sehr miese Besetzung. 5/10 Vielleicht hätte ich mir den Film lieber als Videopremiere ohne großen Eintrittspreis und Erwartungen ansehen sollen.


Flops, Enttäuschungen und Ärgernisse des Jahres gab es auch eine ganze Menge:

Was sonst noch erwähnenswert bleibt:


Am Schluß die besten Erstsichtungen älterer oder alter Filme, um die ich mich - aus welchen Gründen auch immer - jahre- oder jahrzehntelang gedrückt habe und nun feststellen musste, tatsächlich etwas verpasst zu haben. Vielleicht kann ich den einen oder anderen bei einem der Filme ja auch dazu ermuntern, den inneren Schweinehund zu überwinden.

1. Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (USA 1966, Mike Nichols) 9,5/10
2. Nàufragos - Gestrandet (Spanien 2001, Luna) 9,5/10
3. Vom Winde verweht (USA 1939, Victor Fleming) 9/10
4. Der Gigant aus dem All (USA 1999, Brad Bird) 9/10
5. Nevada Pass (USA 1975, Tom Gries) 9/10
6. Der Vorleser (D 2008, Stephen Daldry) 8,5/10
7. Meuterei auf der Bounty (USA 1962, Lewis Milestone) 8/10
8. Willy Wonka und die Schokoladenfabrik (USA 1971, Mel Stuart) 7,5/10
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Sir Francis am 3 Januar 2013, 17:54:23
Hier kurz meine Punktevergabe des Filmjahr 2012 zusammengefasst. Insgesamt habe ich etwa 240 Filme gesehen, aber nur diese hier im Kino:

Sehr gut:
The Artist 8/10
Drive 8/10
The Expendables 2 8/10
The Raid 8/10
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise 8/10

Macht Spaß:
Skyfall 7/10
Safe - Todsicher 7/10
The Dark Knight Rises 7/10
Ziemlich beste Freunde 7/10
Mission: Impossible - Phantom Protokoll 7/10
Cosmopolis 6/10
Project X 6/10
Prometheus - Dunkle Zeichen 6/10

Ok:
Battleship 5/10
Die eiserne Lady 5/10
Zorn der Titanen 4/10
American Pie - Das Klassentreffen 4/10

Ärgerlich:
Act of Valor 3/10
Das gibt Ärger 3/10
The Man with the Iron Fist 3/10
To Rome with Love 2/10
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Kwyjibo am 5 Januar 2013, 15:25:51
Mein Kinojahr 2012:

10/10

-

9/10

-

8/10

We Need to Talk About Kevin

7/10

Drive
Der Diktator

6/10

The Descendants
Hugo Cabret
Warrior
The Amazing Spider-Man
Die Piraten!
Moonrise Kingdom
Die Tribute von Panem
Merida
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
The Raid
The Innkeepers
The Cabin in the Woods
Der Junge mit dem Fahrrad
ParaNorman

5/10

Young Adult
Marvel's The Avengers
The Expendables 2
Dark Shadows
Verblendung
The Dark Knight Rises
Chronicle
Ziemlich beste Freunde
Men in Black 3
Ice Age 4
Madagascar 3

4/10

Zorn der Titanen
J. Edgar
21 Jump Street
Dame, König, As, Spion
Ted
Prometheus
The Grey
To Rome with Love

3/10

Die Reise zur geheimnisvollen Insel
Das gibt Ärger
John Carter
Snow White and the Huntsman
The Artist

2/10

Underworld - Awakening
Battleship
Spieglein, Spieglein
Total Recall
50/50
Das Bourne Vermächtnis

1/10

-

Komm gerade mal auf 47 Filme, die letztes Jahr erschienen sind. Überhaupt hab ich relativ wenig geschaut. Insgesamt "nur" 258 Filme, davon waren gerade mal 155 Neusichtungen.
Für meinen Filmgeschmack war letztes Jahr wenig Gutes dabei. Ich hatte mich auf vieles sehr gefreut, aber leider wurde ich meistens eher enttäuscht. Allerdings fehlen mir auch noch einige sehr interessante Filme. Besonders auf "Life of Pi" und "The Perks of Being a Wallflower" bin ich schon sehr gespannt.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: proximo am 5 Januar 2013, 21:35:30
Film(e) des Jahres:
Moonrise Kingdom 10/10
Best Exotic Marigold Hotel 10/10

Tops (in unbestimmter Reihenfolge):
The Artist 9/10
Life of Pi 9/10
Take Shelter 9/10
Drive 8/10
The Descendenants 8/10
Prometheus 8/10
Cabin in the woods 8/10
13 Assassins 8/10
The Raid 7/10 (Actionfaktor wäre hier allerdings irgendwo bei 15/10!!)
Dame, König, Ass, Spion 8/10
Skyfall 7/10
Hugo Cabret 7/10 (dank Scorsese Bonus!)
The Dark Knight Rises 8/10
The Avengers 8/10
Moneyball 7/10
To Rome with Love 7/10
The Expendables 7/10
Ziemlich beste Freunde 8/10
M:I 4 7/10
Looper 8/10
Tribute von Panem 8/10
Dark Shadows 7/10
Chronicle 7/10

Geht so:
Der Diktator 5/10
John Carter 6/10
21 Jump Street 5/10
The Grey 6/10
MIB 3 6/10
The amazing Spiderman 5/10
Mirror, Mirror 6/10

Flop:
Battleship 2/10
Der Hobbit 4/10 (48fps waren allerdings Bombe!!)
Zorn der Titanen 3/10
Snow White 4/10

Fazit: N sehr glückliches Händchen gehabt 2012!

Was noch geguckt werden muss:
Sinister, Cloud Atlas, Argo, Warrior, Holy Motors, 7 Psychos, Citadel, J Edgar, The conspiracy, Killer Joe, Rampart, Dredd, Savages, Outrage, Red Lights

Und ich habe EINDEUTIG zu wenig asiatische Filme gesehen!!
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Benny88 am 6 Januar 2013, 12:09:16
Film des Jahres: PROMETHEUS (9/10)

Hervorragend: (8/10)

The Artist
Drive
Russendisko
The Dark Knight Rises
21 Jump Street
To Rome with Love
Heiter bis wolkig
Looper
We need to talk about Kevin
Cloud Atlas
Anna Karenina
Pitch Perfect
Life of Pi


Ziemlich gut: (7/10)

Offroad
Sex on the Beach
Young Adult
Headhunters
The Help
Project X
Men in Black 3
Snow White & the Huntsman
Fast verheiratet
Wers glaubt wird seelig
50/50
Wir kaufen einen Zoo
Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt
Wie beim ersten Mal
96 Hours - Taken 2
James Bond: Skyfall
Argo
7 Psychos
Ralph reichts
Männer zum knutschen


Mit Stärken und Schwächen: (6/10)

Ziemlich beste Freunde
Ein riskanter Plan
The Descendants
Für immer Liebe
Extrem laut und unglaublich nah
Nader und Simin: Eine Trennung
Die Piraten
Zwei an einem Tag
Zorn der Titanen
Chronicle
American Pie: Das Klassentreffen
The Avengers
Dark Shadows
Moonrise Kingdom
Sleep Tight
2 Tage New York
Bezaubernde Lügen
Safe House
Merida
Ted
Und wenn wir alle zusammenziehen?
Cabin in the Woods
Lockout
Sparkle
Die Hochzeit meiner dicksten Freundin
Iron Sky
Hotel Transsilvanien
Rock of Ages
Dredd
Die Hüter des Lichts
End of Watch


Geht so: (5/10)

Die Muppets
Shame
Die Tribute von Panem
Die Frau in Schwarz
Evidence
Der Dikator
Chernobyl Diaries
The Amazing Spider-Man
Ice Age: Voll verschoben
Best Exotic Marigold Hotel
Haywire
Der perfekte Ex
Cold Light of Day
Der Lorax
Madagascar 3
Premium Rush
Resident Evil: Retribution
My Week with Marilyn
Breaking Dawn: Biss zum Ende der Nacht
Der Hobbit
Lachsfischen im Jemen


Das war absolut nichts: (4/10)

Hugo Cabret
Das gibt Ärger
Türkisch für Anfänger
J. Edgar
Moneyball - Die Kunst zu gewinnen
Spieglein, Spieglein
The Darkest Hour
Das Hochzeitsvideo
Magic Mike
Total Recall
Und nebenbei das grosse Glück
The Grey
ParaNorman
Killer Joe
Cosmopolis
Sinister
Jesus liebt mich


Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr Orange am 7 Januar 2013, 21:46:10
Nur eine kleine Anmerkung, weil ich gerade mal auf der Seite http://www.wulfmansworld.com/Kinocharts (http://www.wulfmansworld.com/Kinocharts) war.

Ich hätte nicht gedacht, dass soviele Filme die ich gut bis top fand
Drive
The Watch
Cabin in the woods
Chronicle
The grey
Argo und 7 Psychopats wird wohl das gleiche Schicksal treffen

es nicht mal in die Top100 des vergangenen Jahres geschafft haben.
Man kann mir viel vom unterschiedlichen Geschmack erzählen, aber das Filme wie "Sex on the Beach" "Iron Sky" oder "Devil Inside" davor liegen  :viney: Sind denn alle auf Droge, oder bin ich es?

PS: Lustig allerdings "Drive" als Komödie einzustufen  ;) (ich weiß, wahrscheinlich ein Versehen).
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr. Blonde am 7 Januar 2013, 23:01:09
ZitatSIE HABEN KEINE ERLAUBNIS AUF
DIESES VERZEICHNIS ZUZUGREIFEN!

Also lassen Sie das in Zukunft. Ihre IP 92.231.189.156 wurde aufgezeichnet.

Ist klar.  :viney:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: uboot am 7 Januar 2013, 23:48:04
Filmtechnisch fand ich 2012 ziemlich schwach. Es gab für mich nur zwei 9/10 mit Prometheus (die 3D OV war einfach super im Kino) und New Kids Nitro (geniales Partyfilm-Sequel).

Ne 8 haben sich God Bless America, The Raid, Der Diktator, Skyfall und Taken 2 verdient.

Die Serienentdeckungen des Jahres waren Homeland und House of Lies. Zudem ist die 7. Dexter Staffel als eine der besten hervorzuheben.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: MaistaMaista am 8 Januar 2013, 14:29:00
Die Besten:
Ziemlich beste Freunde 9/10
Drive 9/10
The Avengers 9/10
The Dark Knight Rises 10/10
Prometheus 9/10
The Expendables 2 9/10
Der Hobbit 10/10

Gut:
Hugo Cabret 7/10
The Grey 8/10
Chronicle 7/10
Safe House 8/10
Men in Black 3 7/10
Der Längste Kita-Tag 7/10
Ice Age 4 7/10
The Amazing Spider-Man 7/10
Safe - Todsicher 8/10
The Cabin in the Woods 7/10
Contraband 7/10
Project X 7/10
Sinister 7/10

Mittelmaß:
Devil Inside 6/10
Battleship 5/10
John Carter 6/10
Die Reise zur geheimnisvollen Insel 5/10
The Raid 6/10
Chernobyl Diaries 5/10
Taken 2 5/10
Total Recall 6/10
Savages 6/10
Das Bourne Vermächtnis 6/10

Schlecht:
Haywire 4/10
Iron Sky 4/10
Zorn der Titanen 4/10
Lockout 3/10
Piranha 2 4/10
Resident Evil 5 4/10

Totaler Rotz:
-
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Moonshade am 8 Januar 2013, 16:04:20
Selten hab ich in einem Filmjahr so wenige Filme im Kino und noch weniger überhaupt gesehen - manchmal fokussiert die Aufmerksamkeit dann doch mal auf etwas anderem...aber kann ja alles nachgeholt werden.
Ich mach deswegen mal keine Punktwertung auf, sondern reduziere es in gut oder schlecht....

Absolut sehenswert:

Young Adult  (Film des Jahres für mich, Reitman reißt es und Theron liefert eine beeindruckende Einzelleistung!)
Moonrise Kingdom  (Spaß des Jahres, obwohl ich Anderson-Hasser bin)
Shame   (intensiv und verstörend)
Argo   (zeitgeschichtlich überpoliert, aber erzählerisch wunderbar retro)
Verblendung   (der Beweis, daß man Remakes doch etwas abgewinnen kann)
Vielleicht lieber morgen  (Teeniefilm des Jahres mit genug Herz für zwei)
The Dark Knight Rises   (überlang, aber perfekt in der Inszenierung)
We need to talk about Kevin   (schräg, rumpelig, diskussionswürdig - und macht derbe fertig)
Der Vorname   (Theaterfilm des Jahres, der dem "Gott des Gemetzels" mal zeigt, wie es geht)
The Grey   (Mensch-gegen-Natur - zieht noch immer)
Dame, König, As, Spion   (zäh, entfärbt, düster, herrlich!)

Sehenswert:

In ihrem Haus   (finsteres Spiel mit Erwartung und viel Biß)
Cabin in the Woods  (blutiges Spiel mit Erwartungen und viel Augenzwinkern)
Chronicle   (phantasievolles Spiel mit Superhelden und ihren Mechanismen)
Avengers  (überproduziertes Spiel, dem es an guten Gegnern mangelt)
Amazing Spider-Man  (schöne flotte Blaupause für Fortsetzungen)
Sleep Tight   (abgründiger Trip, den man nur schlecht lieben kann)
American Pie 4   (Nostalgietrip des Jahres)
The Woman in Black   (Geisterfilm des Jahres mit Stil)
Best Exotic Marigold Hotel  (idealisiert und verlogen, aber dennoch genügend Feelgood für einen Kinourlaub)
The Artist  (originelle Vision im ausgelutschten Kino der Moderne)
Drive  (schöne 80er-Hommage, aber überhypetester Film des Jahres)
Die Muppets   (lustig, aber eine reine Memorierungsübung für Leute die dabei waren)
Mein liebster Alptraum   (unterhaltsame Romcom, etwas überlang)
Ziemlich beste Freunde  (unterhaltsame Romcom, etwas zu positiv)

Annehmbar:

Der Hobbit  (ganz gut, aber substanziell nicht griffig genug)
Breaking Dawn  (unterhaltsam mit schönem Finale...aber sonst das Übliche)
Und nebenbei das große Glück  (typ. frz. Romcom - und gut)
Expendables 2   (typ. Geballer, zu wenig gute Gegner)
Angels Share   (Feelgoodfilm ohne erzählerische Finessen, aber sympathisch)
Men in Black 3   (Wiedersehen macht Freude, nur das Drehbuch harkt ein wenig)
My Week with Marylin   (nette Anekdote ohne den rechten Griff)
Türkisch für Anfänger  (amüsant, aber ohne des TV-Biss)
Und wenn wir alle zusammenziehen  (unterhaltsame Idee, allerdings mit einer C-Synchro)
Take Shelter   (überproduzierter Mysterykram, ganz schön, aber mit Längen)
Haywire   (Auf die Fresse per Frau - unoriginell, aber flott)
Safe House  (Auf die Fresse per Denzel - unoriginell, aber Standard)
Ein riskanter Plan  (Auf das Sims mit einer guten Idee und die dann abstürzen lassen)

Eher blass:

Skyfall   - (bemüht gedrechselte Bond-Verwurstung mit so vielen Leerstellen und Fragezeichen, das es nur noch ärgert)
Prometheus   (das Logikloch des Jahres mit den schönsten Bildern, aber wenig Sinn und Verstand)
Snow White and the Huntsman  (Effekte-Tralala ohne Erinnerungswert)
Kochen ist Chefsache  (schönste Idee zum durchschnittlichsten Film)
Dark Shadows   (Burtons langweiligster Flickenteppich seit ewig - wie der Pilotfilm für eine nie gedrehte TV-Serie)
Die Tribute von Panem  (Big-Budget-Tralala, der sich nix traut)
The Iron Lady   (Biographiekäse ohne Substanz)

Örks:

Lockout  (alles Wichtige im Trailer, kurz, gewaltfrei und bar jedweden Wiedererkennungswertes)
Iron Sky  (der Scheiß des Jahres, eine Idee macht noch keinen Film und Nazis noch keinen automatischen Spaß, wird nur noch unterboten durch das gleichzeitig anwesende Publikum des Jahres)


Dazu noch ein paar Filme aus der Videothek, die man wirklich gesehen haben sollte...

Kill List    (versponnen, abgründig, unverständlich!)
The House of the Devil  (diskutabel, aber im Retro-Style atmosphärisch super)
Human Traffic   (ich hasse Techno - aber dieses vergessene Juwel reißt alles mit)
Joy Division   (Doku des Jahres)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Roughale am 8 Januar 2013, 16:19:54
Mal meine Auswahl (bestimmt nicht komplett ;)):

Oberste Spitze:

The Hobbit
Prometheus
Hugo Cabret
Moonrise Kingdom
We Need to Talk About Kevin
Argo
Cabin in the Woods
The Artist
Skyfall

Hohe Wertung:

The Avengers
The Girl with the Dragon Tattoo
The Dark Knight Rises
Chronicle
Drive
Expendables 2
Dark Shadows
Amazing Spider-Man
The Perks of Being a Wallflower
Iron Sky

Goldene Mitte:

The Muppets
MiB 3
The Grey
Safe House

Entäuschende Tiefe:

Woman in Black
Haywire
Snow White and the Huntsman


Die Gruft des Grauens:

Cosmopolis
Shame



Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2013, 21:11:08
Der Gott des Gemetzels
Polanskis Regie und den Darstellern ist der Spaß anzumerken, und der übertrug sich.
         
Verblendung
So skandinavisch hat wohl selten ein Amerikaner inszeniert; man fühlte sich im Kinosaal wie aus einem Astloch auf eine Welt aus Verkommenheit blickend, morbid-schön wäre wohl das Stichwort. Dennoch, als Roman funktioniert die Geschichte einfach am besten.
Randnotiz: Der seltsam unpassende, aber irgendwie auch wieder stimmige Vorspann: X-Files-Black-Oil suppt im Takt des Immigrant Songs.
                     
Die Muppets
Er hat nicht so viele Momente, aber die paar, die er hat, entlocken mir auch jetzt noch ein Lächeln (Gonzo's Royal Flush, Rowlfs Geschichte, der Man-or-Muppet-Song). Bitte um baldige Fortsetzung.
                     
The Artist
Man hat schon viele clevere Konzepte kommen und gehen sehen, ohne dass sie es zu höheren Erfolgsweihen gebracht hätten, von daher war die Bereitschaft des Massenpublikums, sich auf einen Stummfilm einzulassen, schon eine ziemliche Überraschung. Mich freut's. Hoffentlich lassen fame und fortune der Macher jetzt noch einen dritten OSS-Teil zu, das würde mich am meisten freuen.
                     
Gefährten
Wie zu erwarten technisch an der Perfektion kratzend, scheint sich der Film aber eher in der Nische der "Farbe Lila", dem "Reich der Sonne" und "Amistad" einzurichten, bei denen auch immer gestaunt wird: "Ach, der ist von Spielberg?". Da mag die unentschlossene Vermarktung eine Rolle gespielt haben, die aber nur das Problem des Films selbst spiegelt: Private-Ryan-artiges Schlachtengemälde oder Wendy-Roman? Man weiß es nicht. Eine interessante Schnittmenge, biete ich mal an.
                     
Hugo Cabret
Wenn Scorsese "nur" einen guten Film dreht, ist man ja immer schon verstimmt, aber Hugo rettete sich zumindest im Kino mit fabelhafter optischer Tiefenwirkung und verzahnte seine Märchengeschichte mit einem Plädoyer für die Kunstform Film an sich, was schon erwähnenswert ist.
                     
Dame, König, As, Spion
Alles gleichzeitig: Retro und modern, ausschweifend und auf den Punkt, mordsspannend und sterbenslangweilig, Schauspielkino und Plotfilm, Krimi und Sittengemälde. Und definitiv ein Kandidat für mehrere Sichtungen.
               
The Descendants
Größter Tränenzieher dieses Jahrgangs, der seine Charaktere mehr als liebevoll behandelt und nebenbei auch mit seiner unverbrauchten Hawaii-Kulisse punktet.
                  
Drive
Meine erste Begegnung mit diesem Film war ein Interview mit Winding Refn, in dem er den Synthesizer-lastigen Soundtrack damit erklärte, dass L.A. schlichtweg in den Achtzigern steckengeblieben wäre, und wie seltsam das heutzutage wirke. Und genau diese Haltung findet sich im Film wieder: Mal eben das Kino-Stereotyp vom einsamen Outlaw einem Bubigesicht der Neuzeit aufgespannt und somit einen astreinen Soziopathen geschaffen. Unerwartet und überraschend gut.
                        
Star Wars Episode I – 3D
Die Konvertierung war ein Witz, aber um die ging es mir auch nicht – ich wollte den Film einfach nochmal auf großer Leinwand sehen, denn die bis in die hinterste Ecke vollgestopften Szenenaufbauten der Prequel-Saga erfordern diese einfach.
               
Best Exotic Marigold Hotel
Für unsere Eltern hieß es dieses Jahr: Der hier oder doch "Ziemlich beste Freunde"? Ich schlage mich jedenfalls mal auf die Hotelseite, was viel damit zu tun hat, dass ich den Film wirklich nett fand, und ein wenig damit, dass ich den anderen gar nicht gesehen habe.
               
Chronicle
"Found Footage", gähn. Doch halt: Hier greift das Konzept ganz wunderbar mit der Geschichte, die sich sauber getaktet und ohne Sperenzchen entfaltet (keine Selbstverständlichkeit bei Debütanten-Filmemachern), schnurgerade wird das Coming-Of-Age-Dramolett zum Genrefilm, und am Ende ist das so sehr Superhelden-Action wie
                     
The Avengers
Über Jahre und Filme kreuzvermarktetes und angeteasertes Großevent, das erst einmal so tut, als wäre es doof und langweilig, um dann ganz plötzlich doof und großartig zu werden. Whedon feiert maximalen Kindergeburtstag, und alles ist bunt, laut und toll. Comicverfilmung mit viel Betonung auf Comic.
                       
The Amazing Spider-Man
Alvin Sargent dürfte sich am meisten gefreut haben: An Raimis Trilogie mitgeschrieben zu haben und jetzt gesagt zu bekommen: "Schreib' nochmal, aber anders!". Nun, manches macht der Neustart besser, manches macht er schlechter, und irgendwie war auch jeder, der den Film gesehen hat, so egal-angetan. Nun, ab dem nächsten Film ist es dann halt wieder ein richtiger Spidey, nicht nur so eine Rechte-Beibehaltungs-Verrenkung, der man beiwohnen darf.
Immerhin hier der peinlichste Moment des Kinojahres: Die, seufz, Kranführer.
               
The Raid – Redemption
Geiles auf-die-Fresse-Kino zum Hirnabschalten. Sage ich jetzt mal völlig unironisch.
               
The Dark Knight Rises
Ja, sie haben gewonnen, die ewigen das-war-jetzt-aber-unlogisch-Sager, die Handlungslückenforscher und Realismusbeauftragte unter den Kinogängern. Ihnen wurde ein Denkmal gegossen, aus tonnenschwerem 165-Minuten-Brummelbeton, von einem Regisseur, der nichts mehr auf Andeutungen gibt, sondern an Erklärbäritis im Endstadium leidet. "The Dark Knight Rises" pulverisiert alles, was an Batman interessant ist, aber erzählt seine Geschichte schlüssigstenst zu Ende, oh ja, das tut er.
               
Prometheus
Den Kinobesuch habe ich definitiv nicht bereut, denn Scotts Island-Impressionen benötigen ihre Ausbreitfläche und sein Gespür für Bilder im Allgemeinen hat ihn auch nicht verlassen. Im Jahre 2012 eine obszön aufgepumpte Variante von Bavas Vampirplanet im Kino zu sehen, hat den Sci-Fi-Honk in mir schon ordentlich gekitzelt. Dass Scott aber auch nie nur annähernd ein Faible fürs Geschichtenerzählen hatte und demzufolge auch nicht gemerkt hat, was für ein löchriges Konstrukt ihm "Lost"-Schreiber Lindelof da fabriziert hat, verdient Haue: Schlechtester Ridley-Scott-Science-Fiction-Film aller Zeiten. Na, er wird damit leben können.
                     
The Expendables 2
Machte mehr Krawumm und Krawehl als sein Vorgänger, wetzte aber auch nicht dessen große Scharte aus, uns endlich mal die Gruppendynamik dieser Söldnertruppe näherzubringen. Sich hinzustellen und zu sagen, das sei jetzt einfach ein Haufen von Actionstars, deswegen können die alle miteinander, ist mir einfach zu meta. Und das trennt die "Expendables" dann auch von den wirklich großen Actionkrachern.
                  
Total Recall
Es war circa eine unterhaltsam-laute Stunde im Kino vergangen, als ich mir dachte, dass das alles echt nicht schlecht wäre, und in der zweiten Hälfte durchaus selbstbewusst einen anderen Handlungsverlauf nehmen könnte, zumal man sich ja auch deutlich "Kurzgeschichten-Neuverfilmung" und nicht "Blockbuster-Remake" auf die Fahnen geschrieben hatte...
...als sich das Unterfangen total auf Remake-Spur setzte und bis zum Schluss nur Verhoeven hinterherhechelte. Welch' eine Verschwendung. Im Gedächtnis bleibt nur Beckinsales beingespreizter Rutsch-Killer-Move, der vielleicht am Beigeschmack kränkelt, dass ihr Mann inszeniert hat und wir da vielleicht nur private Verhaltensweisen präsentiert...
...ah, egal, rrrrrrr.
                     
Was bleibt
Mehr Fliege-an-der-Wand-Inszenierung geht kaum noch: Schmid lässt uns bei einer Familie schnell noch durch die Tür schlüpfen, und ab da hängen wir mit drin und müssen durch alles durch. Nüchterne Personenkonfrontation in TV-Ästhetik, und doch ist da immer noch etwas mehr Liebe zum Detail drin, am Ende ein kleiner Hauch von Filmmagie – ein kräftiger Atemzug Schauspielkino in einem wild in 3D wütendem Filmjahr.
                     
Die Vermessung der Welt
Grundsätzlich nimmt man ja an, dass der Buck so'n Lustiger ist, und wenn der dann ein amüsantes Buch verfilmt, käme schon was dabei herum. Aber nahezu jede einzelne Szene beweist, wie falsch er für diese Romanverfilmung im Regiestuhl war. Statt feinsinniger Wortgefechte gibt es nun dicke Titten. In 3D. Mag ja auch was für sich haben, kann Buchleser aber nur enttäuschen.
               
Skyfall
Mendes kann einfach Gespräche inszenieren wie ein Großer, und da passt es ja gut, dass es in diesem Bond einiges zu klären gibt, die Dialogszenen fesselten mehr als die Action. Wo ist Bond nur gelandet? Ach ja, richtig, am Anfang. Freu.
                  
Der Hobbit: Eine unerwartete Reise
Ob man sich nun bewusst für eine 2D-Vorführung und damit wahrscheinlich auch gleich für eine unerwartete Reise zum letzten Kino am Stadtrand entschieden hat oder die ganze Chose im HobbitsForReal©-Format genossen hat, spielt am Ende ja doch nur die erstaunlich egale zweite Geige, denn die Frage ist doch: Ist die Verfilmung des Hobbit geglückt? Ich bin mal so ketzerisch und hätte vielleicht wirklich lieber del Toro auf dem Regiestuhl gesehen, statt Jackson beim etwas verkrampften das-alte-Feeling-Einfangen zuzusehen, dafür sind die Vorlagen einfach zu unterschiedlich. Dennoch ist hier einfach kein finales Wort möglich, dafür ist erstens der Film dann doch zu unterhaltsam und zweitens das Trilogie-Projekt durch das Aufplustern des Buchs auf drei Filme einfach zu unabsehbar.   

Deutsche TV-Filme, die mir gefielen:
Blaubeerblau
Kreutzer kommt... ins Krankenhaus
Mutter muss weg
Das unsichtbare Mädchen


Deutsche TV-Filme, die mir so lala gefielen:
Der Turm
Bloch: Heißkalte Seele
Spreewaldkrimi – Eine tödliche Legende
Tatort: Die Ballade von Cenk und Valerie
(nur echt mit Voiceover)

Deutsche TV-Filme, die mir gar nicht gefielen:
Rommel
Lollipop Monster


TV-Programm-Highlight des Jahres:

(http://i.imagebanana.com/img/vb2bkt11/thumb/IMG_3764.JPG) (http://www.imagebanana.com/view/vb2bkt11/IMG_3764.JPG)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Moonshade am 8 Januar 2013, 23:50:29
"Familiendrama" - absolute Bombe! :icon_mrgreen:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Chili Palmer am 9 Januar 2013, 02:08:43

Das sollte in der OFDb auch entsprechend beim Genre vermerkt werden, finde ich. Da steht nur "Horror" und "Splatter". Völlig ungenügend.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Januar 2013, 02:12:19
Na wenn da DotD als Drama eingetragen ist, muss das bei FDtD auch so geschehen. Schließlich befinden sich die Protagonisten in einer äußerst dramatischen Situation.  :algoschaf:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: McClane am 9 Januar 2013, 09:21:06
Ich kenne die Fernsehfassung von FDTD nicht, aber vielleicht macht es da Sinn: Ein Familie, die die Mutter verloren hat, nimmt zwei Anhalter, die man kurz vorher schon gesehen hat, mit. Gemeinsam geht man in einer Stripbar was trinken und redet über die Vergangenheit der Familie. Irgendwann gucken alle in der Bar ängstlich oder böse (vielleicht wegen der Musik oder den Strippern). In ein paar Zeitsprüngen verschwinden erst der eine Anhalter, dann der Bruder und schließlich der Vater. Zum Schluss stehen nur noch die Tochter und der eine Anhalter da, der sie mutterseelenallein zurücklässt und mit seinen Kumpels nach Mexiko verschwindet.

:icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Januar 2013, 15:41:21
Du hast den Vietnam-Antikriegsfilm-Part vergessen, wenn Williamson über sein Trauma spricht.  :bawling:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Moonshade am 9 Januar 2013, 16:15:18
Ich hab, glaub ich, auch einen Typen mit Cowboyhut gesehen - ein Western ist es also auch... :zwangsjacke:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Stefan M am 9 Januar 2013, 17:09:46
Ihr habt vergessen: Die ganze zweite Hälfte ist Krieg. Blutiger, dreckiger Krieg.

Zum Thema: Ich habe mich gestern an "Moonrise Kingdom" versucht, den ich mir aufgrund der überschwenglichen Kritiken hier habe schenken lassen, und nach 30 Minuten abgebrochen. Ich glaube, ich muß noch einmal von vorn anfangen. Vielleicht war ich einfach nicht aufnahmebereit genug. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: McClane am 9 Januar 2013, 17:25:05
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:09:46
Ihr habt vergessen: Die ganze zweite Hälfte ist Krieg. Blutiger, dreckiger Krieg.

Langsam frage ich mich ob ich meinen Witz bezüglich der Fernsehfassung besser erklären sollte, dabei ist der doch schon Holzhammer...
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Januar 2013, 17:42:05
Zitat von: McClane am  9 Januar 2013, 17:25:05
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:09:46
Ihr habt vergessen: Die ganze zweite Hälfte ist Krieg. Blutiger, dreckiger Krieg.

Langsam frage ich mich ob ich meinen Witz bezüglich der Fernsehfassung besser erklären sollte, dabei ist der doch schon Holzhammer...

Was gibt es da zu erklären?
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Stefan M am 9 Januar 2013, 17:53:25
Zitat von: Mr. Blonde am  9 Januar 2013, 17:42:05
Zitat von: McClane am  9 Januar 2013, 17:25:05
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:09:46
Ihr habt vergessen: Die ganze zweite Hälfte ist Krieg. Blutiger, dreckiger Krieg.

Langsam frage ich mich ob ich meinen Witz bezüglich der Fernsehfassung besser erklären sollte, dabei ist der doch schon Holzhammer...

Was gibt es da zu erklären?
Der Kriegsteil fällt natürlich in der von McClane oben beschriebenen gekürzten Fassung raus.  ;)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: McClane am 9 Januar 2013, 17:54:18
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:53:25
Zitat von: Mr. Blonde am  9 Januar 2013, 17:42:05
Zitat von: McClane am  9 Januar 2013, 17:25:05
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:09:46
Ihr habt vergessen: Die ganze zweite Hälfte ist Krieg. Blutiger, dreckiger Krieg.

Langsam frage ich mich ob ich meinen Witz bezüglich der Fernsehfassung besser erklären sollte, dabei ist der doch schon Holzhammer...

Was gibt es da zu erklären?
Der Kriegsteil fällt natürlich in der von McClane oben beschriebenen gekürzten Fassung raus.  ;)

Dann muss ich doch nicht. ;)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Vince am 9 Januar 2013, 18:00:00
Ich denke, die haben ihn kapiert, wollten ihn aber in ne andere Richtung lenken. ;)

So, ich hoffe, die Zeichenbegrenzung macht jetzt mit (hat sie nicht, also Aufsplittung):

Hier nun mal meine gesammelten Werke. Damit es übersichtlich bleibt, habe ich die Kommentare zu den Filmen in Spoilerbuttons gepackt.

Aufnahmekriterium in die Liste: Der Film muss nicht zwangsläufig 2012 gedreht worden sein, aber er sollte im Jahr 2012 in Deutschland erstmalig zugänglich gemacht worden sein - entweder im Kino oder, wenn es keine Kinovorführung gab, auf DVD / Blu-Ray.

Drive (9/10)
"Drive" rafft mit der Ästhetik eines Takeshi Kitano oder eines späten David Cronenberg haufenweise Szenen zusammen, bis sie in einen einzigen kurzen Satz passen. Das ist unheimlich wohltuend in Gegenwart des redseligen Gegenwartskinos. "Drive" nimmt mühelos mit seiner Atmosphäre gefangen, lullt den Zuschauer praktisch ein und führt ihn dann in exploitative Entladungen der herbsten Art. Diese Entgleisungen verzeiht man dem Film aber sofort, dazu genügt nur ein Blick in Goslings Gesicht, der sofort wieder diese benebelnde Melancholie verströmt. Eine hervorragende (wenn auch eher defensive) Leistung, die ich von ihm nicht erwartet habe. Melancholie geht auch von dem Bombensoundtrack aus. Hätten die 80er wirklich so ein Feeling gehabt, ich wäre mit Freuden in ihnen aufgewachsen. Also, was für eine Ausbeute gestern - neben dem nur zwei Stunden zuvor gesichteten "Artist" ein heißer Anwärter auf den Film des Jahres. In Sachen "beste Eröffnung" hat er den Award schon fast sicher. Und das Jahr, das ist zwar noch lang, darf sich jetzt aber an zwei Vertretern der Spitzenklasse die Zähne abwetzen.

The Artist (9/10)
It's black! It's white! It's silent! Ist das nicht illegal?
Review: http://www.ofdb.de/review/208758,485681,The-Artist (http://www.ofdb.de/review/208758,485681,The-Artist)

Cosmopolis (8.5/10)
Cronenberg ist wieder da, und zwar so richtig. ,,Cosmopolis" erzählt mit Bildern eine chronologisch schlüssige Geschichte, gewöhnungsbedürftig zwar aufgrund der personennahen Kamera und den eingeengten Drehorten, aber immerhin bewegt sie sich vorwärts und bezeugt Fortschritt, am Ende gar einen Klimax, hervorragend repräsentiert durch den lange Zeit stillen Soundtrack, der in der letzten Szene schwellend lauter wird und mit einem Schnitt in den Abspann entlässt.
Wären es also nur die Bilder, könnte ,,Cosmopolis" also durchaus ein Kammerspiel-Thriller sein. Allerdings besteht der Film zu 95 Prozent aus Worten. Worte, die das teils absurde, teils natürliche Verhalten der Figuren zum Teil bestätigen und zum Teil konterkarieren, Worte, die wie Eselsbrücken aufeinander Bezug nehmen und schließlich mit der ursprünglichen Motivation nicht mehr im Zusammenhang stehen. Worte auch, die eine kognitive Überforderung des menschlichen Gehirns mit den gesellschaftlichen und sozialen Anforderungen einer längst über die biologischen Grundbedürfnisse erhabenen Welt aufzeigen. Worte, die letztlich auch wieder auf die Bilder einwirken – wenn Pattinson, ein ganz ausgezeichnet agierender Pattinson übrigens, in der Limo zur blauen Schiebeglastür eines Faches greift und es öffnet, hat alleine schon diese so nichtig wirkende Sequenz wieder das unnachahmliche Was-brodelt-hinter-der-Oberfläche-Feeling zur Folge, das so nur Cronenberg entstehen lassen kann. Ein großartiger Film, und dass er von der breiten Masse (diesmal inklusive Pattinson-Fanclub) so missverstanden wird, untermauert nur noch seine Großartigkeit.

The Avengers (8.5/10)
Avengers" ist vielleicht die neue Referenz in Sachen Blockbuster-Ensemble-Film: Ein perfekt balanciertes und rundum ausgewogenes Actionabenteuer mit Herz, Humor und sogar ein klein wenig Verstand. Tumbe Krachbummorgien wie "Transformers" und mäßig harmonische Ensemblestücke wie "Expendables" dürfen sich da gleichermaßen ganz klein mit Hut fühlen; obwohl der Storyaufhänger und McGuffin sich von demjenigen der "Transformers" kaum unterscheidet (ein Energiewürfel mal wieder, abstrakter geht's halt nicht), weiß Joss Whedon eine ganze Garde starker Individuen in einer Geschichte zu vereinen, und das Besondere daran: Er lässt jedem einzelnen von ihnen reichlich Platz zum Atmen, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Es ist ziemlich beachtlich, wie fließend die vielen Subplots ineinander übergehen. Größter Gewinner der Schlacht ist sicherlich der "Hulk", der nicht nur die besten Lacher einheimst, sondern mit einem überaus sympathisch wirkenden Mark Ruffalo endlich den optimalen Darsteller gefunden zu haben scheint.
Und am Ende gab's Szenenapplaus im Kino - ein Phänomen, von dem man ja öfter mal hört, das ich persönlich aber schon seit Jahren nicht mehr erlebt habe.

Dame König As Spion (8.5/10)
Aus einer ersten Enttäuschung nach dem Kinobesuch (der Trailer war mal wieder schuld) wuchs über Nacht die Freude über einen Spionagethriller, der sämtliche Mechanismen des Spannungskinos vollständig ignoriert. Das hat ein wunderbar klischeefreies Seherlebnis zur Folge; das Underacting sämtlicher Beteiligter ist in diesem Zusammenhang eine wahre Freude (hervorragende Schauspielerführung). Das Gefühl, dass man einem Blender aufgesessen ist, so wie bei den meisten Grisham-Verfilmungen, hat man hier definitiv nicht zu befürchten. Da muss man dann eben auch mal in Kauf nehmen, dass man vielleicht manche Personenkonstellation und manchen Handlungsstrang nicht ganz mitkriegt.

The Raid (8/10)
Actionkracher des Jahres - mit gebührlichem Abstand.
Review: http://www.ofdb.de/review/216361,505318,The-Raid (http://www.ofdb.de/review/216361,505318,The-Raid)

Cabin in the Woods (8/10)
Letztendlich fiel der Surprise-Effekt und damit auch die Kluft zwischen dem Konventionen abfeiernden Auftakt und dem außer Kontrolle geratenen Finish weit weniger spektakulär aus als gedacht; im Grunde spielt "Cabin In The Woods" von Anfang an mit offenen Karten, weshalb das hysterische Geschrei von wegen "totaler Überraschungseffekt" und so weiter mal wieder kein Stück ernstzunehmen ist. Vielmehr driftet der Film beinahe linear ins Metaphysische ab, erlaubt immer wieder einen neuen Blick auf die Operationen hinter der Fassade der Genre-Aufgliederung. Das haut nun nicht völlig vom Hocker, erzeugt aber ein angenehmes "Die trauen sich was"-Gefühl und die damit verbundene Erwartungshaltung, etwas Alternatives serviert zu bekommen, das selbst gegenüber Vertretern wie "Tucker & Dale" noch eine Schippe drauflegt.

J. Edgar (8/10)
Clint Eastwoods Portrait des Mannes, der das FBI über fünf Dekaden prägte, ist erwartungsgemäß kein konstruiertes Kunstprodukt geworden wie zuletzt "The Iron Lady". Nur scheinbar beliebig, tatsächlich aber mit scharfem Blick zeigt der Altmeister einzelne Stationen Hoovers scheinbar wild durcheinandergemischt. Dabei muss er angesichts der langen Amtszeit des FBI-Direktors zwangsläufig wichtige Passagen streichen, schreckt davor aber auch keineswegs zurück, sondern nimmt die Herausforderung, so hat es den Anschein, sogar dankbar an.
Welche Epoche gerade abgehandelt wird, muss sich der Zuschauer anhand der Masken, die das Alter der Figuren verraten, sowie des Setdesigns und der Dialoge, selbst erschließen. Mit der Nase stößt Eastwood niemanden darauf, was er gerade erzählt. Auf diese Weise bringt er den Zuschauer dazu, die Konzentration aus eigenem Antrieb heraus hoch zu halten, so dass der Regisseur nicht dazu gezwungen ist, unnötig auf spannungsfördernde Stilmittel zurückzugreifen. Das Resultat ist ein differenzierter, komplexer Blick auf eine historische Figur im Zwiespalt zwischen dem starken, konservativen Auftreten nach außen und der gesellschaftlichen Repression privater Bedürfnisse, ohne dass aus diesem Zwiespalt ein naives Kausalverhältnis gesponnen würde. Leonardo DiCaprio entspricht dem hohen Anspruch Eastwoods mit einer facettenreichen Leistung. Nur gegen das künstlich wirkende Make Up muss er eher anspielen als dass es ihn unterstützen würde - hier wiederum hat "The Iron Lady" die Nase vorn.

Berberian Sound Studio
Für Fans des Giallo, von minimalistischem Lynch/Bergman-Kino und natürlich Tante Metaebene.
Review: http://www.ofdb.de/review/227473,531819,Berberian-Sound-Studio (http://www.ofdb.de/review/227473,531819,Berberian-Sound-Studio)

Verblendung (7.5/10)
Die Tatsache, dass der Zeitabstad zwischen Original und Remake eine Farce ist, sorgt auch nach Ansicht noch für einen bitteren Beigeschmack. Man empfindet es fast als Verschwendung, dass ein talentierter Regisseur wie David Fincher sich an Details und Nuancen wie diesen aufhält, während er so viel Neues schaffen könnte. Davon abgesehen ist das Remake durchaus eine qualitativ hochwertige Angelegenheit. Gepunktet wird vor allem bei der männlichen Hauptrolle: Hier stiehlt Daniel Craig seinem Pendant ohne sichtbare Mühe die Butter vom Brot, weshalb es naheliegend erscheint, dass der Fokus im Vergleich mit dem Original noch weiter auf ihn und seine Ermittlungsarbeiten rückt und damit weg von der Redaktion (weshalb die Abrückung vom Titel "Millennium" auch Sinn macht). Der Erzählfluss gelingt Fincher deutlich besser, umgekehrt gehen durch den Hochglanz aber auch Ecken und Kanten verloren, die zum Langhaltswert der Erstverfilmung beitrugen. Die Wahl zwischen Noomi Rapace und Rooney Mara ist nicht so einfach; Rapace wirkt etwas souveräner in ihrer Darstellung, Rapace lässt sich aber nicht leicht abschütteln, sondern schafft es sogar, sich ihre Unerfahrenheit in der Rolle zunutze zu machen.
Eigentlich hat es diese Verfilmung trotzdem nicht gebraucht; es sei denn, als Opener für "Verdammnis" und "Vergebung", bei denen Fincher genug Platz zur Verfügung steht, um Dinge tatsächlich korrigieren zu können.

The Grey (7.5/10)
Endlich thrillt mal wieder etwas so richtig, und das mit Zutaten, die direkt von Mutter Erde stammen. Obwohl sich das Handlungsgerüst, wenn man genau hinblickt, sklavisch dem klassischen Dezimierungsprinzip verpflichtet und der Schnitt manchmal die Frage aufwirft, warum ein Wolf sich nicht schon längst den Flüchtenden geschnappt hat, entwirft Carnahan alleine durch das Spiel mit Schwarzweißkontrasten (Schnee - Nacht) und eine absolut weltentrückte, extrem bedrohliche Soundkulisse aus Jaulen und Knurren ein sehr überzeugendes Survival-Szenario. Da stört nicht einmal, dass Liam Neeson in den neu etablierten Taken-Standardmodus zu rücken droht, aus dem er irgendwann womöglich nicht mehr hinausfindet. Auch die potenzielle Verkitschtheit durch das Rezitieren von Gedichten, einen letzten Monolog vor dem potenziellen Suizid oder das Hinterfragen von Gott und dem Leben nach dem Tod ist unheimlich weit entfernt, weil man von Carnahan immer wieder in die eiskalte Situation vor Ort gestoßen wird und sich mit den Bestien beschäftigen muss, die die Gruppe bedrohen.

Take Shelter (7.5/10)
Atmosphärisch dichter Apokalypse-Thriller mit einem wiederum extrem überzeugenden Michael Shannon, der direkt an seine Leistungen aus ,,Bug" und ,,My Son, My Son, What Have Ye Done" anknüpft. Der oft nahtlose Übergang von Visionen und Realität lässt den Film zwar nicht direkt unberechenbar scheinen, verleiht ihm aber eine gewisse Unruhe. Die Szenenwechsel sind ansprechend arrangiert; mitunter setzt der Schnitt ganz starke Akzente, wenn zB. die Höhepunkte der Alpträume kunstvoll mit dem Moment des Aufwachens zusammengeschnitten werden. Die Frage, ob die von nahendem Unheil überzeugte Hauptfigur am Ende Recht hat oder nur ein Opfer von Schizophrenie ist, steht zwar im Raum, sollte aber nicht überbewertet werden, da die Bilder – ähnlich wie bei ,,Shutter Island" auch unabhängig davon genug Substanz bieten. Visuell in bedrückenden Grau-, Blau- und Türkistönen gehalten, erinnert ,,Take Shelter" auch etwas an ,,The Happening", ist aber der inhaltlich deutlich rundere Film.

James Bond: Skyfall (7/10)
Obwohl es rezeptiv immer schwerer fällt, die neuen Bond-Filme als Teil einer alten Traditionsreihe zu akzeptieren, anstatt sie einfach als Installation einer neuen Serie zu verstehen, so stellt "Skyfall" doch wieder unter Beweis, dass die Bond-Reihe eben auch immer ein Produkt ihrer Zeit war. Das macht es legitim, dass Sam Mendes dem modernen Trend zum Ultrarealismus zumindest optisch Tribut zollt. Daniel Craigs dritter Auftritt als britischer Geheimdienstler führt ihn unverhohlen auf die Spur von Christopher Nolans "The Dark Knight", der schon immer mehr Einfluss zu gewinnen scheint: Dramaturgie, Bildsprache und Gegnermodell orientieren sich vollständig an den Mittelteil der Batman-Trilogie.
Dass das nicht zum Abklatsch verkommt, liegt auch an Javier Bardem: Er teilt zwar starke Ähnlichkeiten mit Heath Ledgers Joker und steht in einem ähnlichen Verhältnis zum Protagonisten, zieht aber doch mit sauberem Strich die Linie zum klassischen Bond-Schurken. Die Gesten der Homosexualität behaupten bei ihm nicht etwa eine "Macke" oder "Abnormität", sondern bewusst spielt er sie aus, um dem - in seinen Augen - überholten Modell des harten Außenagenten ein erfolgversprechendes Gegenmodell zu bieten: Das des tastendrückenden Performers und kreativen Lenkers. Dass Mut und Kraft nicht mehr zeitgemäß sind, behauptet dann interessanterweise sogar der neue Q, der eigener Aussage nach an einem Nachmittag zu Hause im Pyjama mehr Schaden anrichten kann als James Bond in seinem ganzen Leben.
Wie Mendes die Veränderungen der Kompetenzanforderungen unserer Welt in die nun 50-jährige Geschichte des Geheimagenten integriert und die Franchise wellengangartig auf eine neue Ära vorbereitet, wie er mit alten Gadgets aus Connery- und Moore-Zeiten spielt und doch den darwinistischen Erfolg zeitgemäßer Methoden behauptet, wie er dann aber wieder die Absurdität dieser Methoden heraushebt und der guten, alten Muskelkraft die Genialität der einfachen Mechanik zuspricht, darin liegt die Klasse seines Films.
Und ja, selbst in den Momenten, in denen der als eher charaktererprobte Regisseur auf Action ausweichen muss, macht er alles besser als sein überfordert auf Bourne'sche Schnittgewitter ausweichender Vorgänger: Die eröffnende Verfolgungssequenz wenigstens ist ein Musterbeispiel an pointierter Bond-Action. Im weiteren Verlauf bleibt Mendes zwar erwartungsgemäß eher auf der Ebene der Figurenausarbeitung und -Verstrickung, setzt aber auch hier starke Akzente wie die schmerzhafte Rückkehr Bonds in seinen Dienst, den zutiefst antiklimatischen Abgang einer mühsam aufgebauten Figur oder natürlich den so unscheinbar beginnenden ersten Auftritt Javier Bardems, der sich in ein böses Spiel steigert. Bemängeln muss man gelegentliche Tempoprobleme im Mittelteil und ein trotz der Explosivität etwas zerrupft wirkendes Grande Finale.

Der Hobbit (7/10)
Ob man hier mit einem zufriedenen Grinsen oder wutentbrannt aus dem Kino kommt - das hängt beim "Hobbit" mehr als bei den meisten anderen Filmen ganz vom Maßstab ab, den man anlegt. U.a. war ein Kollege dabei, der ist Hardcore-Herr-der-Ringe-Fan (nur die Filme, nicht die Bücher) und hat etwas auf gleicher Augenhöhe erwartet, gerade in Sachen Komplexität und Facettenreichtum - hat er natürlich nicht bekommen. "Der Hobbit" ist eher ein einzelner Farbsplitter aus dem gewaltigen Panoptikum des Tolkien-Universums, etwas sehr Einfaches, ein Abenteuer für Kinder eben, an dem auch Erwachsene ihren Spaß haben können. Es geht bloß um Zwerge, Orcs und mit Abstrichen Elben (später stellte meine Freundin das Offensichtliche fest: Tatsächlich ein Film - leichter SPOILER - vollständig ohne Menschen - SPOILER ENDE, und außerdem endlich mal einer, bei dem es um Zwerge geht, die im Genre Fantasy normalerweise immer nur Wegbegleiter und Stichwortgeber sind). Diese offene Schlichtheit, die sich auch bis ins Design niederlegt, das - obwohl unverkennbar das gleiche Universum - diesmal kunterbunt und gar nicht so erdig-naturalistisch ausgefallen ist wie in der großen Trilogie, muss einfach jede Erwartung enttäuschen, die man an etwas stellt, das der Dramatik und der Wichtigkeit der Trilogie ebenbürtig sein soll.
Wegen alldem ist "Der Hobbit" tatsächlich eher in die Kategorie "Star Wars Episode I" / "Avatar" einzuordnen, schlägt die Genannten aber eindeutig mit seiner propperen Lebendigkeit. Denn der Film ist genauso detailreich und liebevoll gestaltet, wie man das von einem Peter Jackson hat erwarten können.

Hobo With A Shotgun (7/10)
Mir ging er in Sachen Gewaltdarstellung in manchen Szenen einen Hauch zu weit; davon abgesehen ist es der zwar wesentlich unbequemere, aber deutlich bessere Film als "Machete", der eher so etwas wie die von Tarantinos Death-Proof-Genese konditionierte Mainstream-Vorstellung eines Grindhouse-Films darstellt. "Hobo" ist dagegen wesentlich näher an den Originalen dran (folgerichtig dann auch die Troma-Vergleiche). Die oberflächliche Inszenierung ist dabei schnell mit einer oberflächlichen Substanz verwechselt, denn durch seine Radikalität bietet "Hobo" deutlich mehr zum Nachdenken, während man "Machete" als Partyfilm schnell abgefeiert und wieder vergessen hat.
Rutger Hauer trägt aber zugegebenermaßen mindestens zur Hälfte dazu bei, dass das überhaupt funktioniert: Sein differenziertes Pendeln zwischen Wut, Verzweiflung und Selbstaufgabe hätte jedem anspruchsvollen Drama genügt. Der Perlen-vor-Säue-Effekt, der durch den Kontrast von Hauers Leistung mit teilweise wirklich ekelhaft sadistischen und verachtenswerten Splattersequenzen entsteht, macht alles noch mal intensiver.
Die sarkastischen bis ätzenden Einblicke in die Slums und deren direkte Nähe zu bürgerlichen Stadtvierteln erinnerte sofort an "Street Trash", die grellen Farben erzeugen ähnliche Maßlosigkeit wie die Spezialeffekte. Das bewusste, postmoderne Spiel mit den Grindhouse-Ingredienzen kommt nur kurz in den Pre-Titles und im Abspann zur Geltung - mehr hat dieser Film auch einfach nicht nötig.

Chronicle (7/10)
"Chronicle" spiegelt in doppelter Hinsicht aktuelle Mainstream-Trends: Zum einen beleuchtet er die vom Haus Marvel angeführte Comic-Welle aus einem neuen Blickwinkel (obwohl sich Filme wie "Kick-Ass" und "Super" dem schon angenähert haben), umgekehrt verwendet er die Phantastik des Comicfilms dazu, dem seit jeher eingeengten und deswegen schon wieder längst verbrauchten Found-Footage-Kino neue Perspektiven abzugewinnen. Vor allem die an den Kameramann gebundene Perspektive weicht durch die Fähigkeiten der Protagonisten, Dinge schweben zu lassen, einer vogelfreien Kamera, da diese nun schließlich auch frei in der Luft schweben kann.
Die Annäherung beider Elemente verstärkt sich mit zunehmender Dauer, bis sie zwangsläufig im mit Blitz und Donner aufgeladenen Finale mündet. Die angeschnittenen zwischenmenschlichen Themen (Verantwortung gegenüber anderen etc.) bleibt durch den Fokus auf das Spiel mit Kameraperspektiven eher holzschnitthaft, so ist "Chronicle" eher technisch als inhaltlich ein Gewinn, zumal Seattle als Handlungsort eine charakterstarke Alternative zum ausgelutschten New York darstellt.

Die Frau in Schwarz (7/10)
Altmodischer Grusel in Frack und viktorianischen Villen, ein für seine erwachsene Rolle noch etwas zu grünschnabliger Daniel Radcliffe, ein sich an die Erfolge des jungen Horrorkinos und dennoch auf seine Traditionen beharrendes Hammer-Studio, das die Gunst der Stunde gerochen hat - hier kommt "Die Frau in Schwarz", ein klassisches Lehrstück in Sachen blutloser Gefrierbrandgrusel, der vor allem mit seiner 20-minütigen Tour-De-Force alles wegblasen soll. Tatsächlich verfehlen die Non-Stop-Schockattacken in dieser Phase ihre Wirkung nicht, und es ist gerade der Umstand, dass der Zuschauer nie in eine Erholungsphase entlassen wird, sondern von einem scary moment zum nächsten gedrückt wird, der "Die Frau In Schwarz" so effektiv macht. Umgekehrt stellen sich allerdings Motivationsfragen, was das Handeln der Darsteller angeht, so wie überhaupt das gesamte Drehbuch auf wackligen Beinen errichtet ist. So kann man dem Film in der Disziplin, für die er gemacht ist, wahrlich keinen Vorwurf machen, auf ähnlich effektive Weise hat zuletzt nur "Insidious" in den Sessel gepresst, aber wo es darum geht, eine gute Geschichte zu erzählen oder glaubwürdige Charaktere zu entwerfen, müssen Abstriche gemacht werden.

Dredd (7/10)
"Dredd" hatte ein bisschen das Problem, zum falschen Zeitpunkt zu kommen; schließlich war gerade "The Raid" erschienen, der das Genre flächendeckend - obwohl selbst nur ein (wenn auch verdammt gut gemachter) Epigon - aufgeweckt hat. Dabei macht die Neuauflage erwartungsgemäß fast alles besser als die Starvehikel-Erstverfilmung mit Stallone, nur ist das auch keine Kunst.
Mit einer ganz speziellen Bildästhetik, die quasi eine engelhafte Schönheit verkörpert, die von Außen auf das Moloch Erde blickt und darüber trauert, ohne selbst dazu zu gehören, gewinnt der Film durchaus ein Alleinstellungsmerkmal, das er allenfalls durch den relativ straighten und fast banalen Plot wieder verliert - normalerweise passt ein simples Drehbuch zu so einem Film, angesichts der Bildkompositionen wären ein paar tiefergehende Elemente allerdings nicht so ganz fehl am Platz gewesen. Urban verharrt in der gleichen "Robocop plus Aggro"-Routine, die Stallone einst schon ausspielte, inklusive heruntergezogenen Mundwinkeln, diesmal allerdings ganz ohne heruntergezogenen Helm. Oneliner kommen sparsam, aber regelmäßig, der weibliche Sidekick spielt die bekannte Zwischen-Soft-und-Tough-Masche, die moderne Hexenbitch an der Spitze der Gegnerseite setzt durchaus Akzente, kommt aber aus einem Rollenklischee auch nicht ganz raus.

The Dark Knight Rises (7/10)
Nie war eine Comicverfilmung weiter vom Superhelden entfernt als diese.
Review: http://www.ofdb.de/review/225533,507274,The-Dark-Knight-Rises (http://www.ofdb.de/review/225533,507274,The-Dark-Knight-Rises)

Grave Encounters (7/10)
Schon wieder ein Found Footage Film, schon wieder das Poltergeistthema, aber irgendwie schafft es auch dieser, seine Marke zu hinterlassen. Dabei kombiniert er allenfalls Bekanntes zu einer neuen Mixtur – ein Schlüsselbild ist sogar so identisch mit einer Szene aus ,,House On Haunted Hill", dass die Grenze zwischen Hommage und bodenlos frecher Abkupferei verschwimmt. Ansonsten verlagert ,,Grave Encounters" seine beklemmenden Passagen zwar schon in die erste Hälfte, aber erst in der zweiten wird es richtig interessant, weil unkonventionell – erst, als Raum und Zeit aufgehoben werden, wird die mediale Begleitung ,,Handkamera" in einen neuen Kontext gesetzt. Was also anfangs simples ,,kam da ein Geräusch aus dem Zimmer" ist, verwandelt sich bald zum reflexiven Spiel mit der vermeintlichen Objektivität der Kamera, die auf eine harte Probe gestellt wird.

Men In Black III (7/10)
Zehn Jahre nach dem relativ miserablen Schnellschusssequel "Men In Black II" hat man nicht wirklich hohe Erwartungen an die Weiterführung der Franchise, die sich vor allem durch ihren Stil, Modern Art mit körperlichen Deformationen zu kombinieren und diese als Aliens zu verkaufen, eingeprägt hat. Sonnenfeld räumt das Feld von hinten auf und nimmt mit einem verhältnismäßig komplexen, aber immer leicht verständlichen Zeitreisedrehbuch einen ganz neuen Ansatz, der denjenigen aus MIIB, der kaum mehr war als eine Freak Show, aus dem Stand locker übertrifft. Unnützer Ballast wie das Mops-Accessoire wurde über Bord geworfen. Effekte und Action setzt Sonnenfeld sehr dosiert ein, vielmehr lebt "Men in Black III" vom Ungezeigten - hinter jedem Gesicht könnte sich ein knautschiges Alien verbergen und jede Wand könnte sich gleich öffnen und ein Arsenal an futuristischen Waffen zum Vorschein kommen. Dass Tommy Lee Jones kaum noch mehr hat als eine Gastrolle, könnte man dem Film zum Nachteil auslegen, aber es ist gerade die Mimikry, mit der Josh Brolin Tommy Lee Jones teilweise vortrefflich imitiert, die so viel Spaß macht. Selbst Will Smith taut dadurch wieder auf und ist scheinbar mühelos wieder in seiner angetrauten Rolle. Davon abgesehen ist "Boris, Die Bestie" durchaus ein Gegner von Format.

Safe (7/10)
Viel hochwertiger wird's auf Stathams Fließband wohl nicht mehr.
Review: http://www.actionfreunde.de/action/safe/ (http://www.actionfreunde.de/action/safe/)

Abraham Lincoln – Vampire Hunter (7/10)
Eine Gratwanderung zwischen Vollbluttrash und ernsthaftem CGI-Krawall auf höchstem Niveau: Der ,,Wanted"-Regisseur hat in diesem Stoff zweifellos die perfekte Spielwiese für seinen etwas eigenwilligen Inszenierungsstil gefunden. ,,Abraham Lincoln: Vampire Hunter" tut so, als wäre es ganz normal, dass Mr. Lincoln tagsüber das Land regierte und nachts Vampire jagte; vielleicht akzeptiert man diese hanebüchene Idee auch deswegen so sehr, weil sie metaphorisch auf Missstände im Land verweist, die Lincoln durch seine Entscheidungsmacht zu beeinflussen wusste. Geschickt verwebt Bekmambetow die Fantasy-Elemente, die jegliche ,,Twilight"-Einflüsse erfreulicherweise komplett negiert, dafür allerdings an die Over-The-Top-Umsetzung von ,,Van Helsing" anknüpft, mit dem Themenkomplex der Sklaverei. Die Verknüpfung zwischen diesen beiden Punkten wird im Film mehrfach angestrebt, und zwar auf erfolgreiche Weise – historische Genauigkeiten erwartet nämlich nun niemand mehr, und so hat Bekmambetow nun also auch freie Bahn für seine absurden, aber furiosen CGI-Sequenzen, mit denen er diesmal eine Horde wilder Pferde zweckentfremdet und eine Lok über eine brennende Holzbrücke an einem Hang jagt – all das immer mit dem axtschwingenden Präsidenten in seiner Mitte. Die ,,Wächter"-Filme mögen Murks gewesen sein, ,,Wanted" unfreiwillig komisch, aber ,,Vampire Hunter" führt tatsächlich wieder ein wenig zurück in die Zeit, als Filme noch aus vollem Herzen unlogisch und verkorkst sein durften und sich keine Sau dafür interessierte. Denn ganz ehrlich: Wer hier sich hier an der Logik aufhängt, ist mit einem Stock im Arsch schon zur Welt gekommen.

Gantz – Die ultimative Antwort (7/10)
Verglichen mit dem episodenhaften ersten Teil bemüht sich "Gantz 2" um eine komplexere Storyline, die nicht einfach von einer Mission zur nächsten hechtet, sondern sich um die Zusammenhänge bemüht. Das bedeutet einerseits einen etwas höheren Dialoganteil, der sich aber zugunsten der Dramaturgie auszahlt; die Actionsequenzen wirken zwar dosierter, aber auch auf ihre Art packender. Ein Mysterium bleibt die Kugel glücklicherweise trotzdem, auch wenn hier und da mal die Gefahr der Entmystifizierung aufkommt. Sollte man vielleicht gemeinsam mit dem ersten Teil als ein großes Gesamtwerk betrachten.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Vince am 9 Januar 2013, 18:00:52
Magic Mike (6.5/10)
Kaum zu glauben, aber unter all den Genre-Rundumschlägen Soderberghs in den letzten Jahren, die sich eigentlich nur durch eine orientierungslose Hektik und grelle Farbfilter in kränklichen Braun-, Gelb- und Grüntönen verbanden, ist sein Film über männliche Stripper der Beste. Völlig unvoreingenommen und selbstverständlich nähert sich Soderbergh - wiederum in gelbstichigen Bildern, aber edler eingefangen und weniger "street style" als seine letzten Filme - einem der letzten ungepflügten Terrains im Filmgeschäft, das sonst keine Tabus mehr zu kennen scheint.
In den Strip-Shows demonstriert Soderbergh eine Ästhetik des männlichen Körpers, die man auch als gestandener Hetero-Mann einsehen muss. Erst in den Nebenhandlungssträngen entfaltet sich "Magic Mike" aber vollends. Es wird der Versuchung widerstanden, die Branche zu analysieren; bedenkt man, wie wenig bislang in Filmen über sie erzählt wurde, wäre das der naheliegende Schritt gewesen. Vielmehr geht es um die Gründung von Existenzen im Allgemeinen, ganz unabhängig davon, ob nun eine Stripperhütte oder ein Fachgeschäft für Eigenbaumöbel Objekt der Selbstständigkeit ist. Auch interessant: Der Film wirbt mit Channing Tatums Figur und am Ende ist auch er es, der im Mittelpunkt steht, doch es ist Alex Pettyfer, der lange Zeit in der vermeintlichen Hauptrolle inszeniert wird. Der daraus folgende Perspektivenwechsel gibt der Erzählung einen kräftigen Schuss Unverbrauchtheit, zumal man noch einen charismatischen Matthew McConaughey als Stichwortgeber am Rande hat. Er ist es auch, der für die notwendige Portion Zoff sorgt. Erfreulicherweise werden die Dispute selten mitten im Fokus ausgetragen, sondern finden eher im Hintergrund Erwähnung - ob nun überdeckt von lauter Disco-Musik oder durch feiernde Partygäste, während im Hintergrund zwei Teilhaber eines Geschäftes hitzig debattieren, ob nun eine 7,5- oder 10-Prozent-Beteiligung ausgehandelt werden soll.
Eine besondere Tiefe kann man sich natürlich nicht erwarten, Frauen sollten auch nicht auf allzu explizite Nacktheit hoffen (aber Frauen ticken da ja sowieso etwas anders als Männer) und Trashfreunde nicht auf ein zweites "Showgirls" (dafür ist die Regie einfach zu stilsicher), aber Soderbergh hat in seinem zuletzt blind wirkenden Streben nach neuen Wegen endlich mal ein Korn gefunden.

Rampart – Außer Kontrolle (6.5/10)
Sehr schwieriges, unzugängliches Copdrama mit einem mal wieder herausragenden Woody Harrelson in der Hauptrolle. Oren Moverman, der Harrelson mit ,,The Messenger" immerhin schon mal zur Oscarnominierung gepusht hatte, inszeniert um seinen Star herum eine spröde, bodenständige Geschichte, die zwar mit haufenweise Stars in kleinen Nebenrollen gespickt ist, dennoch sehr auf Understatement macht und sich ganz dem Realismus verpflichtet – ,,Training Day" wirkt nun im direkten Vergleich wie ,,Armageddon". Ähnlich wie aktuell bei ,,Dame, König, As, Spion" kann man den fehlenden Spannungsaufbau kritisieren und den Film als arschlangweilig abwehren, zusätzlich kann man sogar monieren, dass die Story zu ereignislos sei zur Verfilmung, seinen bedrückenden Nachhall hinterlässt ,,Rampart" aber durchaus.

Der Diktator (6.5/10)
Was "Borat" angeht, habe ich meine Meinung inzwischen grundlegend geändert - Sacha Baron Cohen entlarvte das amerikanische Denken mit seinem dokumentarischen Stil durchaus effektiv. Die Entscheidung, den "Diktator" nur noch teilweise dokumentarisch wirken zu lassen und vielmehr - auch gerade wegen der Rolle von Anna Faris - wie einen Spielfilm zu inszenieren, nimmt ihm leider einen Teil seines großen Potenzials, ein würdiger "Borat"-Nachfolger zu sein. Denn einzelne Sequenzen stehen den großen Momenten des Reporters aus Kasachstan in nichts nach. Die Anzahl der Tabus, die gebrochen werden, ist wieder bemerkenswert, allerdings ist der cineastische Unterbau nicht wirklich zuträglich; gerade, was die Liebesgeschichte angeht, kommen Assoziationen an Mainstream-Zugeständnisse auf, selbst wenn diese nur bedingt gemacht werden, da die Hollywood-Konventionen auch immer wieder gebrochen werden.

Dark Shadows (6/10)
Immerhin, die erste halbe Stunde ist Kinomagie pur: Da verschmelzen die Swingin' Sixties in beeindruckender Montage mit dem Universal-Horror der 30er und 40er, der seinerzeit als Instrument genommen wurde, um die Happy-Family-TV-Serien der 60er Jahre aufs Korn zu nehmen. Ein ungewöhnlich flippiger und doch melancholischer Soundtrack treibt die Kamera rasend an einem Klippen-Highway entlang, bevor ein Fischerort zu Wind und grau-blauen Farben wie ein Bewegtgemälde inszeniert wird - Burtons Name und die gesamten Credits dazu in schlichten, gar nicht verschnörkelten Lettern - Understatement auf magischen Bildern. Dann ersteht Johnny Depp aus seinem 200-Jahre-Gefängnis auf und versprüht endlich wieder Blut und Spielfreude, die zuletzt ein wenig brachlag.
Doch einmal in dieser einmaligen Chance von Ausgangskonstellation angekommen, ruht sich Burton zu sehr auf ihr aus und erliegt dem Status Quo: Etwas Culture Clash zwischen Vampir-Traditionalismus und 60er-Moderne, ein wenig Familienzwist und Liebeskrieg. In dieser Phase bleibt "Dark Shadows" zwar witzig und schön anzusehen, verliert aber zunehmend seine Größe und Besonderheit, tauscht sie ein gegen gemäßigte Freakyness. Als im zurechtgeschusterten Finale mit halbgaren Filmzitaten dann sämtliche Knoten gelöst werden, wirkt das nicht frech, sondern erzwungen, nicht spektakulär, sondern kalkuliert, und es wächst die schon mit "Alice im Wunderland" gewonnene Gewissheit, dass Tim Burton nicht mehr der Freigeist ist, der er mal war.

Expendables 2 (6/10)
Jetzt, wo die "Expendables" eine echte Marke sind, werden sie leider auch als solche inszeniert. So müssen wir in der einführenden Actionsequenz, leider schon die beste im ganzen Film, mit einer Präsentation der Entbehrlichen vorlieb nehmen, die an die glorreichen Zeiten des A-Teams erinnert - selbstironisch bis zur Halsschlagader. Das klingt ja zunächst mal nicht schlecht, aber mitunter treiben es die Dialogschreiber doch etwas zu bunt und hauen abgegriffene Plattitüden gleich pfundweise heraus, die dann auch nochmal gespiegelt werden sollen ("Ich komme zurück" - "Nein, ich komme zurück" - "yippieyayeah"), in ihrer Hysterie aber einfach nur platt wirken.
Trotzdem gefällt mir das Sequel ein bisschen besser als der erste Teil, und das liegt in erster Linie daran, dass der Erzählbogen etwas geschlossener daherkommt. Amateurhaft zusammenmontiert ist er zwar immer noch, aber wenigstens drosseln keine seltsamen Subplots mehr das Tempo. Als Parodie auf den klassischen 08/15-Plot einer Frühneunziger-Action-Serie funktioniert "Expendables 2", der ohnehin kurzweilig wie ein 45-Minüter daherkommt, sehr gut; die Parallelmontage zwischen den Untaten des sehr stark aufspielenden Jean-Claude Van Damme und der Spur der Verwüstung, die die Expendables hinterlassen, macht hier besonders Spaß und lässt selbst die grauen Ostblockdrehorte wie Notwendigkeiten aussehen.

Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen (6/10)
Seltsam bemüht wirken die Gags, für die auch schon mal ein Wal direkt in die Eingangspforte einer Kneipe springen muss, um Lacher zu provozieren. Die gegenseitigen Übertrumpfungsversuche der Piraten wirken teilweise fremdschämelnd-angeberisch, kaum mal leichtfüßig oder wortgewandt. Bunt und reichhaltig ist die Knetanimation und schon das besorgt den unbedingten Ansehwert, aber die begleitende Comedy kommt extrem schwer in die Pötte. Eigentlich generiert sie sich bloß hin und wieder von selbst durch gelungen modellierte Fratzen, die wegen ihrer handgemachten Art immer noch einen ganz anderen Zauber ausstrahlen als jeder CGI-Film.

Total Recall (6/10)
Vom reinen Entertainmentfaktor her dann doch ein bisschen besser ausgefallen als erwartet - zumindest hat's keine Sekunde gelangweilt und obendrein ist das Bemühen erkennbar, der Story eigene Ansätze abzugewinnen.
Leider keine eigenen Ansätze, sondern nur zusammengeklaute aus anderen Filmen. Dass Wiseman hier letztlich scheitert, war natürlich abzusehen. Sein Remake ist eine unglaublich oberflächliche, hippe Actionhatz, der mehr daran liegt, die Entwicklung von Kommunikationsmedien und Infrastruktur mit möglichst abgefahrenen Einfällen weiterzutreiben, anstatt etwas Gesellschaftskritik einzubringen, die allenfalls in den ersten Minuten etwas durchschimmert. Auch Schwarzenegger transportierte damals als Medium der Verzweiflung und als Darstellung des gefesselten Individuums im Ameisenhaufen viel mehr als Colin Farrell, der eher den eindimensionalen Actionheroen mit Köpfchen spielt. Wirklich positiv aus dem Rahmen fallen allenfalls (unerwarteterweise) die beiden wichtigsten weiblichen Rollen, wobei vor allem Kate Beckinsale so stark aufspielt, dass man in der Tat - wie schon hier in der Kritik nachzulesen - ihr die Hauptrolle gegönnt hätte.
Ansonsten unterhaltsames, buntes, aber anspruchsloses, wenig nachhaltiges und sich an den Zeitgeist anbiederndes (Stichwort: Dubstep) Actionvehikel.

Contraband (6/10)
Solide. Unauffällig. Contraband.
Review: http://www.ofdb.de/review/213575,489517,Contraband (http://www.ofdb.de/review/213575,489517,Contraband)

Stolen (6/10)
Entgegen dem Hyperrealismustrend, der viele neue Actionfilme im von Schnittgewitter durchzogenen Hier und Jetzt spielen lässt, versucht sich "Stolen" nochmal an einer Methode, die Anfang der 00er-Jahre recht beliebt war: Man zimmert einen griffigen, mit viel Aufwand (hier: inklusive eines mehrjährigen Knastaufenthalts zwischen Eröffnungsszene und späterer Handlung) versehenen Rahmen, der reichlich markante Figuren aufbahrt, die sich auch mal um 180 Grad drehen können, Hauptsache, sie bleiben im Gedächtnis und hinterlassen Eindruck. Dass die Charaktere dadurch oft überzeichnet wirken und dementsprechend unglaubwürdig und / oder albern, scherte diese Filme nicht und schert auch "Stolen" nicht. Alleine Josh Lucas als heruntergekommene Pennergestalt durch den Film wanken zu sehen, versetzt mindestens zehn Jahre in der Vergangenheit (mein Mitgucker fragte tatsächlich dann auch: "Der Film ist aber schon was älter, oder?"), zu der Zeit, als Heist-Filme wie "The Score" oder "Inside Man" noch gedreht wurden.
Für Nicolas Cage ist das eigentlich genau das Richtige, er tobt sich in dem hanebüchenen, aber effektiven Plot mächtig aus, legt Parkhäuser und Mietwohnungen auseinander und zieht dabei die Routine von der versagenden Vaterfigur ab, die durch eine Ausnahmesituation noch eine letzte Chance bekommt, seine Tochter aus emotional zurückzugewinnen. West, der für "Expendables 2" einen Schritt auf den erdigen Schnittefilm der Jetztzeit zumachen musste, knüpft hier wieder eher an seine Arbeiten aus den späten 90ern an.
Einen Film von Langhaltswert kann man dabei natürlich nicht erwarten, "Stolen" ist eher was für den kurzzeitigen Spaß, dann aber auch schnell wieder vergessen.

Safe House (5.5/10)
Auch "Safe House" verschreibt sich der von Tony Scott und dem Bay-Clan initiierten Ästhetik greller, schnell geschnittener Bilder, in denen meist dezentralisiert und beiläufig ein Shitload an Action untergebracht wird - es entsteht der Eindruck, als wimmle unter dem alles versiegelnden Farbfilter-Makeup geradezu das Leben. Damit wird nun einmal mehr eine Dynamik erzeugt, die das wieder mal nach Schema F ablaufende Drehbuch alleine nicht zu erzeugen vermag. Gerade der Wechsel zwischen Einsatzgebiet und Hi-Tech-Zentrale ist konditionierter "The Rock"-Erzählstil pur, der sich seit 1996 bis heute weitervererbt hat. Auch Denzel Washington himself ist dank seiner Engagements in zahlreichen Filmen gleicher Art inzwischen selbst ein solches Erbe, das als Drecksack-und-doch-Sympathisant zuverlässig seinen Zweck erfüllt. Ryan Reynolds, der dank "Buried" & Co. eigentlich schon einen Schritt weiter war, darf sich zum Rookie zurückdegradiert fühlen - einer muss dem heillos orientierungslosen Zuschauer ja die Stange halten.
Vom Spannungsablauf her hält sich "Safe House" derweil solide in der Spur - das Katz- und Mausspiel wird über diverse Stationen hinweg fortgetrieben, in denen sich die Klischeegeister auch nicht ganz vertreiben lassen (Großereignis Sportveranstaltung Hallo!), aber die Aufmerksamkeit des auf der Couch einzupennenden Zuschauers wird immer wieder im rechten Moment aufgefrischt.

Hugo (5.5/10)
Bei dem Lobgesang auf die Magie des Kinos, den Scorsese hier anstimmt, bleibt doch zu fragen: An welcher Stelle versprüht der Film selbst mal die Magie? Als er mit frei schwebender Kamera durch den Pariser Bahnhof geleitet? Als jene Kamera der Titelfigur in unmöglichen Winkeln immer vorausschauend und elegant durch ein Labyrinth aus Gängen und Schächten folgt, um spielerisch den Nervenkitzel des Geheimen einzufangen? Als Super-8-Bildausschnitte aus "Die Reise zum Mond" den Bildschirm füllen?
Wohl kaum; "Hugo" ist etwas durch und durch Geplantes und läuft damit demjenigen zuwider, das es eigentlich einfangen will. Die Neugierde und der Erfindergeist, der George Méliès geprägt hat, geht dem Großprojekt "Hugo" vollkommen ab. Angesichts dessen, dass der Film sich mit nichts anderem beschäftigt, als den Zauber des Moments zu rekonstruieren, ohne dies aufgrund seiner Anlage zu können, wirkt er am Ende nach wie eine wunderschöne, aber leere Hülse. Meisterwerke bleiben für mich immer noch Filme, die eine Ausstrahlung besitzen, die so nie geplant war und derer sie nicht Herr sind. "Hugo" gehört definitiv nicht in diese Kategorie, denn hier unterliegt jede Schneeflocke, die in Paris zu Boden fällt, einem Masterplan.

Merida (5.5/10)
Animationstechnisch natürlich ein weiterer Sprung nach vorne, insbesondere Meridas Haare sind wohl die schönsten, die jemals animiert wurden. Erzählerisch enttäuscht der Film allerdings sehr mit einer Geschichte, die den Esprit und die Originalität von Meisterwerken wie "Wall-E" oder "Ratatouille" vollständig vermissen lässt und die stattdessen einen penetranten Disney-Einfluss offenbart - Menschen in Tierkörpern, Mensch gegen Natur, Harmonie und Umwelt, Liebe zwischen Mutter und Tochter, Liebe innerhalb der Familie, Friede zwischen Völkern, wie oft hat Disney diese Allgemeinplätze nun schon abgegrast? "Cap und Capper", "Bärenbrüder", "Pocahontas" & Co. werden hier nicht etwa liebevoll zitiert, sondern schlichtweg neu aufgelegt. Der Einfluss Disneys tut Pixars Filmen gar nicht gut, denn am Ende ist "Merida" zwar herausragend animierter, ansonsten aber nur gefälliger Disney-Standard. Pixar findet man vielmehr im zugehörigen Kurzfilm, in dem der Mond mit viel Magie in der Luft geerntet wird.

The Hunter (5.5/10)
Aufgrund der zeitnahen Erscheinung ist man dazu versucht, das Regiedebüt mit dem Survival-Thriller "The Grey" zu vergleichen, allerdings versteht sich "The Hunter" eher als Charakterdrama, das Landschaftspanoramen und Gesichter für sich sprechen lassen möchte anstatt Beleuchtung und Soundkulisse. Leider postuliert es mehr Tiefe, als es am Ende einhalten kann: Die anfangs kryptisch wirkenden Figuren gewinnen nur wenig dazu, als sie sich irgendwann öffnen – das gilt sogar für die Hauptfigur, obwohl Willem Dafoe wieder eine sehr gute Leistung zeigt. Endgültig durchwachsen wirkt der Gesamteindruck, als die geheimnisvolle Aura des Tasmanischen Tigers, dessen Seltenheit in den Title Credits noch so schön durch Archivaufnahmen unterstrichen wird, mit einer völlig unnötig extrem schwachen CGI-Animation mit Füßen getreten wird. Immerhin aber üben die Naturaufnahmen einen großen Reiz aus, auch weil sie eben gerade nicht wie typische Urlaubspanoramen wirken.

Love – Angels & Airwaves (5.5/10)
"Love" hätte gerne etwas mutiger sein können. Er verbindet Elemente von "2001", "Dark Star", "Quiet Earth" und "Moon" miteinander zu einem durchaus ambitionierten Kammerspielmonolog, der die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Bedürfnisse herausstellt, lässt dabei aber den Nachdruck in der Aussage vermissen. Mit sehr weichen Bildern, die sich gerne mal im Detail verlieren, setzt er einen sanften Erzählton an, der zwar konsequent jede Unstimmigkeit geschickt umgeht, aber umgekehrt dadurch auch etwas vermissen lässt. Vergleicht man die Hippie-Kommune aus "Dark Star" mit dem trotz zunehmender Verwahrlosung auch am Ende noch klinisch sterilen Einzelgänger aus "Love", wird das schmerzhaft deutlich.
Noch dazu würde ich den Soundtrack von Angels & Airwaves (der meines Wissens wohl die Grundlage des Films ist) als nur mäßig gelungen bezeichnen; er wirkt zwar einerseits frischer als die konventionelle Orchesteruntermalung, aber wenn man schon experimentiert, dann auch bitte richtig. Das ist dann aber auch exemplarisch für den gesamten Film - eine im Ansatz spannende Idee, souverän und vereinzelt auch erfrischend umgesetzt, aber zu schüchtern für einen nachhaltigen Eindruck.

Chernobyl Diaries (5.5/10)
Dank eines unverbrauchten Settings gelingt im gewohnten Handkamerastil (aber ohne teilnehmenden Kameraträger) eine atmosphärische erste Filmhälfte, in der die nach Schema F konzipierten Figuren eine Umgebung durchstreifen, die wahrhaftig wie ausradiert wirkt, und man fragt sich, wieso nicht schon längst jemand auf die Idee gekommen ist, einen Horrorfilm über Chernobyl drehen. Die Antwort auf diese Frage gibt die zweite Filmhälfte, in der die Intensität der Umgebung dem Film zunehmend entgleitet. Platz wird gemacht für Atommutanten aus dem Standardbaukasten – ein bisschen ,,Wrong Turn", ein bisschen ,,Hills Have Eyes", das haut nun heute wirklich nicht mehr vom Hocker und die Module, mit denen sich das Drehbuch zur letzten Pointe hangelt, schädigen einen Film, der durchaus vielversprechend begonnen hatte.

Der Wolkenatlas (5/10)
Ein Film, der leider nicht über die Summe seiner Teile hinauskommt. Einzelne Szenen, Mise-en-scenes und sogar deren Montage wirken meisterhaft; blickt man aber auf den Film als einheitliches Werk zurück, bleiben lediglich Eindrücke von gimmickhaften Indizien, die mehrere Epochen verbinden, und Schauspieler, die gegen den Eindruck anspielen müssen, sie würden an einer Faschingsparade teilnehmen. Zwar funktionieren die Darsteller meistens selbst dann, wenn sie Figuren anderer ethnischer Ursprünge oder anderen Geschlechts spielen müssen, dies aber nur innerhalb der Szenen, kaum noch im Rückblick. Im Gegensatz zum Buch, das die Zeitebenen chronologisch vor- und dann wieder rückwärts aufreihte, springen die Wachowskis mit Tykwer im Farbenrausch von einer Ebene zur nächsten und wieder zurück. Man versteht diese und andere Vorgehensweisen der Regisseure, auch dass sie offensichtlich Humor mit Drama kreuzen, anstatt bei einer Stimmung zu bleiben, aber resümiert man einmal das Ganze, gelangt man nur bedingt über die Analyse von Einzelszenen hinaus.

Prometheus (5/10)
Die Enttäuschung des Jahres.
Review: http://www.actionfreunde.de/action/prometheus/ (http://www.actionfreunde.de/action/prometheus/)

The Amazing Spider-Man (5/10)
Überflüssigster Film des Jahres (knapp vor "Verblendung").
Review: http://www.ofdb.de/review/226529,504682,The-Amazing-Spider-Man (http://www.ofdb.de/review/226529,504682,The-Amazing-Spider-Man)

John Carter – Zwischen zwei Welten (5/10)
Avatar Teil 2? Dasselbe nochmal in Grün? Und wo war eigentlich Jabba The Hut?
Eigentlich lässt Disney am Anfang alles richtig machen: Das 19. Jahrhundert wird, obwohl es nur der Exposition dient, detailfreudig zum Leben erweckt und präsentiert einen klassischen Antihelden, der - mal was anderes - durch den ungewöhnlichen Schnitt hervorragend charakterisiert wird: John Carter stolpert geradewegs von einer Szene zur nächsten, seine verwahrloste Erscheinung wird von einer Figur aus dem Bild geprügelt und landet nach einem Schnitt im nächsten Bild, das eine ganz andere Location zeigt. Die Mir-egal-am-Ende--gewinne-ich-ja-eh-Mentalität stimmt optimal ein auf ein Actionabenteuer, von dessen Ausmaßen man ganz zu Beginn bereits einen kleinen Vorgeschmack bekommt.
Das Produktionsdesign ist darauf ausgelegt, vollkommen erdfremd zu wirken und doch überall deutliche Parallelen zur Erde einzubauen, so dass der Mars wie ein direktes Paralleluniversum wirkt. Der Übergang der Hauptfigur von der einen zur anderen Welt ist dann auch das eigentlich Reizvolle an "John Carter", und so gehört die erste halbe Stunde, in der dieser Übergang vollzogen wird, zu den interessantesten Momenten des Films.
Doch einmal auf dem Mars angekommen und häuslich eingerichtet, verliert der Film seinen Esprit. Insbesondere der Mittelteil zieht sich gewaltig, denn der Fokus auf das grüne Marsianervolk (oh, jetzt, wo ich's sage...) ist durchzogen von eher uninteressanten internen Rangeleien und mutet eher an wie eine Insider-Doku über ein Indianervolk denn wie ein Abenteuerfilm.
Das Problem mag auch auf Gegnerseite liegen: Zwar werden mit dem gottähnlichen Matai Shang (Mark Strong) und seinem Werkzeug Sab Than (Dominic West) gleich zwei Gegnertypen eingebaut, beide entwickeln aber nicht genug Durchschlagskraft, um eine echte Bedrohung von außen zu entwickeln.
So bleibt John Carter also nichts weiter, als immer und immer wieder wie ein Zirkusaffe zu hüpfen - eher zur Belustigung der Umstehenden als zur Vernichtung böser Kräfte.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Vince am 9 Januar 2013, 18:01:27
Die Tribute von Panem (5/10)
Wenn man sich einen Film ansieht und sich anschließend von der Freundin, die die Bücher gelesen hat, die Hintergründe der Geschichte erklären lassen muss, ist irgendwas falsch gelaufen. Nicht, dass "Die Tribute von Panem" mich unterhaltungstechnisch nicht gut erwischt haben (und zwar, weil ich mich im Vorfeld kaum über ihn informiert habe und irgendwie mit einer weiteren Wischiwaschi-Fantasy-Verfilmung wie "Der Goldene Kompass" oder "Die Chroniken von Narnia" gerechnet habe) - es handelt sich um einen technisch voll ausdefinierten und dadurch jederzeit spannenden Film, der die Zeit flott verstreichen und dann ein zufriedenes Gefühl im Bauch hinterlässt.
Aber dann schiebt man den Hauptteil um die Jagd beiseite und überlegt, warum hier gejagt wird. Was soll man sagen, der Film liefert dafür kaum plausible Gründe. Die Einführung gibt vor, ausführlich zu sein, hält mit Informationen aber hinterm Berg und provoziert so unnötige logische Schwächen. Auf Grundlage des Buches konnte man mir die meisten Fragen, die ich eigentlich an den Film stellte, zunächst beantworten, wenn man diese dann aber wiederum hinterfragte, schien selbst das Buch gewisse Unausgereiftheiten aufzuweisen. Ich bin von der Konstruktion der Utopie nicht wirklich überzeugt, auch wenn sie interessante Ansätze aufwirft. Filmisch gesehen bereitet zudem die Ähnlichkeit zum deutlich besseren "Battle Royale" Probleme; zudem erscheint der Tod als Strafe fürs Versagen hier als recht billig integrierter Spannungskatalysator, denn denkt man ihn sich weg, bleibt kaum mehr übrig als ein Jugenddrama aus der Subsparte "Sportfilm" - sowas passiert nicht, wenn man die gesellschaftlichen Strukturen klug ausarbeitet.

Haywire (5/10)
Puh, mit Soderbergh werde ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr warm. Genau wie bei "Contagion" dominiert die ganze Zeit diese sterile, fiebrige, irgendwie schüttelfrostartig wirkende Atmosphäre, die man dank der intensiven Farbfilter wie durch eine UV-Brille wahrnimmt. Höhepunkte erlaubt sich der Film nicht, vielmehr läuft er in einem Zug, was gerade deswegen beachtlich ist, weil auch Zeitsprünge bzw. eine teils asynchrone Erzählweise angewandt werden.
Carano initiiert immerhin einen Frauentyp, der sehr selten gezeigt wird im Kino - Asskickerinnen sind normalerweise immer sexy, diese hier legt es aber gar nicht darauf an, sexy zu wirken und bedient eher den Typ "Saufkumpel". Was zur Folge hat, dass sie immer, wenn sie vom Drehbuch fast schon notgedrungen dazu genötigt wird, sexy zu sein, extrem unbeholfen wirkt. Was wiederum je nach Blickwinkel charmant sein kann.
Immerhin die sehr lange Verfolgungsjagd zu Fuß kann sich sehen lassen und sticht letztlich dann doch noch als einziges Highlight heraus, obwohl man lange braucht, bis es *klick* macht und man merkt, dass da endlich mal was mehr kommt - so träge ist der eigentliche Fluss des Films.

The Iron Lady (5/10)
Mit gewaltigem Abstand die beste Maske, die ich jemals in einem Film begutachten konnte (und ich bin gerade bei Masken zur Veralterung der Darsteller extrem skeptisch) - da bekommt "Benjamin Button" mal so richtig schön den Arsch versohlt. Irgendwo dahinter verbirgt sich natürlich auch eine sehr gute Leistung Meryl Streeps; man ist versucht zu sagen, der Oscar war gerecht, mit Sicherheit sagen kann man es aber nicht.
Ansonsten bietet sich dem neutralen, unpolitischen Beobachter eine sicherlich unterhaltsame Angelegenheit; wirklich schlauer über die Person Thatcher bin ich aber nicht geworden. Dafür hängt sich "The Iron Lady" doch zu sehr an der Demenzgeschichte und Ehemann-Halluzinationen auf (ein ähnliches Problem, das vor Jahren auch "A Beautiful Mind" auf seine Weise hatte). Die Idee, die Vergangenheit anhand von Flashbacks (ausgelöst durch Erinnerungsstücke) aufzurollen, ist nicht unbedingt die Beste gewesen.

Battleship (5/10)
Was diesen Abklatsch von "Transformers" letztlich über "Transformers" erhebt, sind die Aliens - denn diese hier schwingen keine bescheuerten Reden oder veranstalten Versteckspiele im Vorgarten, sondern hauen einfach nur humorlos auf die Kacke. Das tun sie mit strategischer Präzision (muss ja, irgendwie muss man ja die Vorlage "Schiffe versenken" rechtfertigen), die zwar sinnfrei daherkommen mag, dem Chaosprinzip, das sonst in derartigen Filmen regiert, aber einen Strich durch die Rechnung macht und alleine deswegen schon das benötigte Quäntchen Andersartigkeit beweist.
Aber ansonsten ist es leider der gleiche Käse wie die ganzen Bay-Filme, nur fast NOCH einen Tick peinlicher. Das schließt die Schauspieler mit ein (Taylor Kitsch sucht immer noch sein Gesicht und wer zum Teufel hat Rihanna ans Set gelassen?) und vor allem die Inszenierung des Pathos - die besagte Veteranenszene ist Fremdschämen pur. Ansonsten halt nette (Wasser-) Effekte und viel Schwachsinn zur Gehirnbenebelung. Krawumms.

Lockout (5/10)
"Lockout" ist kaum mehr als "Stirb Langsam" in Space. Da grunzt sich ein weiterer, aber gelungener John-McClane-Anachronismus (Stichwort Zigarette), der hin und wieder in Jack-Sparrow-Manierismen verfällt, gelangweilt-amüsiert durch enge Gänge und Schächte. Seine Oneliner verteilt er nach dem Streuprinzip, wobei manche etwas zu bemüht wirken und verenden (kann aber auch an der Synchro liegen), während recht viele ins Ziel treffen - einem wirklich coolen Guy Pearce zum Dank. Mit ihm steht auch erst der ganze Film, denn das an "Die Klapperschlange" angelehnte Drehbuch reißt leider gar nichts und meint, am Ende mit großem Auflösungs-Blabla noch was retten zu können, und die typisch schrägen Besson-Baddies (Psycho-Punks in orangefarbenen Knastklamotten - typische 90er-Besson-Attitüde) gereichen gerade noch dem Anspruch eines zweckerfüllenden Stereotyps. Das Einzige, was an "Lockout" funktioniert, ist also alles, was mit Pearce in Zusammenhang steht, wobei besonders die fast unmerklich vollzogene Öffnung der Figur (die Thematisierung seiner Höhenangst etwa und das gleichzeitige Überspielen selbiger) Spaß macht, weil sie der coolen Sau - ähnlich wie bei McClane - Menschlichkeit verleiht. Und im Gegensatz zu "Fluch der Karibik" ist es hier nicht nötig, den Vater als Überraschungsgast einzubauen, um so zu erklären, wieso die Figur so tickt, wie sie tickt - da reicht ein schlichter Nebensatz über den "alten Herrn".
Kein Film, den man im Kino gesehen haben muss, aber im Heimkino wird das gut funktionieren.

Ein riskanter Plan (5/10)
Einer der Filme, bei denen die Konstellation wesentlich mehr hergibt als die Umsetzung. Auf dem Papier ist alles ausgefuchst arrangiert, so dass nicht zuletzt wegen der ,,Phone Booth"-ähnlichen Hochhausdachspannung viel versprochen wird, das meiste geht nur leider in oberflächlichem Thrill und flach geschriebenen Charakteren unter,d ie noch dazu von überwiegend profillosen Darstellern verkörpert werden, sieht man mal von Ed Harris ab; insbesondere Sam Worthington ist mal wieder ein Ausbund an Ausdruckslosigkeit und man fragt sich immer wieder aufs Neue, worin eigentlich sein Kredit besteht, immer und immer wieder Filme drehen zu dürfen.

Pakt der Rache (5/10)
"Pakt der Rache" wirkte auf mich so ein bisschen wie der kleine, unfähigere Bruder von "72 Stunden" - unbedarfter Family Guy wird in eine Welt gezogen, die seinen Horizont übersteigt, und muss sich da mit den Mitteln, die er als Jedermann hat, selbst rausziehen. Kann man getrost in eine Schublade stecken, auch mit "Unknown Identity" und Konsorten. Der Realismusanspruch vereint sie alle und gilt als oberstes Gebot, wobei viele andere essentielle Dinge sträflich vernachlässigt werden. Die bürgerlich organisierte Selbstjustizvereinigung bietet zwar genug Fläche für interessante Gedankenspiele, ausgearbeitet wird das aber nur unzureichend. Die Darstellung der Gewaltspirale und das Speisen der Organisation aus Wut und Verzweiflung der Betroffenen wird einfach nicht spürbar gemacht, so dass die ganze Kiste relativ unemotional am Zuschauer vorbeirauscht. Noch dazu macht der Film den Fehler, dass er mit einem Fall einleitet, der viel schwerwiegender und intensiver ist als der eigentliche Hauptfall um Nicolas Cage und seine Frau. Grundsätzlich nicht unspannend geschildert, aber seltsam flach und farblos. Man kommt hier an den Punkt, dass man sich die übertriebene, fast schon märchenhafte Erzählstruktur eines Films wie "Running Scared" zurückwünscht, die dann einfach mal ordentlich aufräumt mit der Schwerfälligkeit.


Ghost Rider 2 (4.5/10)
Obwohl "Ghost Rider 2" der deutlich schlechtere Film ist als "1", ist es irgendwie auch der interessantere. Immerhin bewegt er sich nicht harmlos nach Formel, indem er die Verwandlungen zuverlässig wie den Zyklus von Ebbe und Flut abliefert - die Gebrüder "Crank" inszenieren vollkommen unberechenbar und überdreht in nur scheinbar kargen und ereignisarmen Ostblockgefilden. Nicolas Cage ist Indikator der schrägen Entwicklung dieser Franchise - er überzieht maßlos, aber wenigstens verfolgen einen seine Grimassen bis in die Träume, während er ausgerechnet in der Stuntman-Chronologie, auf die der erste Teil so verkrampft baute, im Stand einzuschlafen schien. Ebenso verquer wie Cages Mimenspiel sind dann auch die Verwandlungen in den Rider - hässlich, schnörkelreich und voller kruder Details beginnt der Schädel zu brennen und werden Schwächephasen durch einen glimmenden und in Qualm aufgehenden Kop mit der grellen Wut auflodernden Feuers gemischt, um Intensität in die Gestalt zu tragen.
Dass "Ghost Rider 2" auf Handlungs- und Dialogebene vollkommen versagt, lässt ihn völlig unnötig immer wieder an die Grenze zur Langweiligkeit treten. Nur die Schrägheit der experimentellen Kopfschüsse Neveldines und Taylors retten diesen "Ghost Rider" vor einem Komplettfehlschlag, das reicht dann aber auch in der Tat schon aus, um den spröden, monotonen Vorgänger zumindest in Sachen "denkwürdige Szenen" zu übertrumpfen.


Underworld: Awakening (4/10)
ist ein Film, der mich zwiegespalten zurückließ: Einerseits ist mir die temporeiche Guts-'n'-Action-Show lieber als die uninteressante Prequel-Konstellation des Vorgängerfilms, andererseits greift er in so ziemlich jeder Hinsicht daneben: Was nützt es, Kate Beckinsale zurückzuholen, wenn sie de facto so agiert, als sei sie doch nicht anwesend? Warum verfährt man auf derart unwürdige Art mit der Scott-Speedman-Figur, die im ersten Teil noch den Klimax bildete und im zweiten Teil Zentrum aller Aufmerksamkeit? Welcher Geschmacksverirrte hat den Über-Wolf designt? Wieso mussten die Spezialeffekte - bei aller Achtung davor, dass auch diesmal wieder zum Teil auf Gummianzüge gesetzt wurde - gerade bei der Straßenverfolgungsjagd so schlampig ausfallen? Schaut man genau hin, ist der vierte Teil des erfolgreichen Neo-Gothic-Märchens eine üble Verarsche in glänzendem Chromblau, aber wer will denn schon so genau hinsehen. Kurzweilig isser ja. Alles andere wäre bei 85 Minuten abzüglich Abspann abzüglich "Was bisher geschah"-Montage allerdings auch ein Kunststück.

Taken 2 (4/10)
Der erste Teil war noch ein Überraschungsknallbonbon, jetzt nimmt es aber schon - wie zu beweisen war - die typischen Züge einer beliebigen Actionreihe an, in der die Hinterhofoptik kaum mehr als ästhetisches Merkmal durchgeht. Die Versuche, Elemente des Vorgängers zu einer Art Running Gag aufzubauen, wirken verkrampft (Treffen mit Kumpels, Fahrstunden diesmal anstatt Gesangsunterricht), die optischen Vorzüge Istanbuls werden kaum ausgereizt, das Drehbuch wiederholt Versatzstücke auf sehr stupide Art und Weise und die Action ist schlichtweg billig montiert - inzwischen typisch für den Regisseur. Der Grolleffekt, dieser unerwartete Gegenschlag eines verbitterten Vaters, bleibt fast durchgehend aus - der Hauptfigur steht es nicht so gut, wenn sie von der Aktion in die Reaktion getrieben wird.
Pluspunkte sammelt "Taken 2" allenfalls in Einzelmomenten, bei der "GPS-Ortung" per Handgranatenwurf etwa oder auch bei den zwar einfältig geschriebenen, auf ihre Weise aber spannenden Dialogen über Gewalt und Gegengewalt.

Snow White & The Huntsman (4/10)
Das größte Missverständnis dieses Films ist es, dass man Kristen Stewart hier als attraktiver als Charlize Theron verkaufen möchte. Das mag letztlich optisch Geschmackssache sein, Mrs. Stewarts Schauspiel ist es aber wohl kaum, und da Attraktivität auch aus Ausstrahlung rührt, baut "Snow White And The Huntsman" auf einem großen Lügengebilde auf, das ihm arge Glaubwürdigkeitsprobleme bereitet. Denn Stewart ist zu keiner Zeit dazu in der Lage, den Film zu tragen, was nur noch fataler wird, als sie letztlich zur neuen Johanna von Orleans hochstilisiert wird. Ansonsten gelingt dem Regisseur in seinem Erstlingswerk ja durchaus die Gestaltung einer hübschen Märchenwelt, die in den besten Momenten leichte Alice-Anleihen verwendet und neu formatiert, dann aber wieder aussieht wie eine keimfreie New-Age-Fantasie oder ein Loreena-McKennitt-Cover. Auch die Annäherung an den klassischen Stoff ist eher von Stock-im-Arsch-Natur, traut sich nämlich einerseits nicht, essenzielle Punkte zu verändern und tut auf der oberflächlichen Ebene so, als würde alles an der Vorlage umgekrempelt werden.

Zorn der Titanen (4/10)
Vergisst man schneller als ne Fliege das Fenster, gegen das sie gerade noch geknallt ist. Etwas launiger als der erste Teil, weil diesmal zumindest ein bisschen Humor eingeflochten wird. Ansonsten ist das aber die gleiche Soße wie bei Teil 1: Worthington hat auch mit Lockenkopf nicht mehr Charisma im Gesicht und die Kreaturen auf dem Weg zur Oberkreatur werden erst bezwungen und wirken dann plötzlich ganz handzahm. Der Magma-Mann kann von Effektseiten her etwas mehr als der Kraken im ersten Teil, das sieht schon ganz nett aus, aber ins Nichts gepflanzt machen selbst solche Effektspektakel keinen Spaß. Wär er doch nur Fischer geblieben, der gute Mann...

Piranha 2 (3.5/10)
Was Aja noch so gut beherrschte, nämlich die schwierig zu erfassenden Piranha-Attacken so weit wie möglich auszuschlachten, geht in John Gulagers Planschbecken voll in die Hose: Kaum hat "Piranha 2" angefangen, isser auch schon wieder vorbei, und das ohne eine nennenswerte, originelle Splatterszene. Es mutet an, als habe man sich lediglich die halb angefressenen Skelette des ersten Teils ausgeliehen und sie diesmal eben in ein Schwimmbad gelegt. Geschmückt wird das mit Außenpoolszenen, deren Arrangements so absurd sind, dass sie weit genug ins Fantasy-Genre schlittern, um Assoziationen zu Freddys Traumwelten zu erzeugen. Und ja, selbst Nacktheit will inszeniert sein; mit Titten geizt Gulager nicht, gleichwohl mit einer ansprechenden Inszenierung ebenjener. Man sieht irgendwie mehr und doch sieht man deutlich weniger.
Immerhin Gulagers eigenwilliger Inszenierungsstil kommt zumindest im originell montierten Abspann heraus, und erstaunlich aber wahr, David Hasselhoffs ausladender Cameo ist das unbestrittene Highlight des Films in jeder Szene, in der er vorkommt. Man hat ja zuletzt einige selbstironische Auftritte des Baywatch-Stars gesehen, aber keiner hat es so getroffen wie diese. Wenn es sich lohnt, für diesen Film Geld auszugeben, dann sollte man jeden Cent an The Hoff spenden - und das sagt hier jemand, der den Kult um The Hoff eigntlich bis ganz oben stehen hat.

The Man With The Iron Fists (3.5/10)
RZA mag das Kung Fu Kino lieben, das nimmt man ihm durchaus ab, doch Liebe und einflussreiche Freunde im Filmgeschäft allein reichen nicht aus für einen guten Film. ,,The Man With The Iron Fists" ist der gescheiterte Versuch, aus den Lehrstunden am Set von ,,Kill Bill" eine eigenes Werk zu machen. In einem Wust aus Post-Post-Zitaten, Splatterexzessen, Ausstattung und Kostümen geht RZA gnadenlos unter, in seiner Doppeltätigkeit als Regisseur und Hauptdarsteller umso mehr; selten hat sich jemand selbst so blass und uninteressant inszeniert wie er. Da auch der Hauptgegner weit unter allen noch so niedrigen Ansprüchen bleibt, kann RZA von Glück sagen, dass er auf eine beachtliche Nebendarstellerriege blicken kann; vor allem Russell Crowe legt eine saubere Show hin. Er rockt die Hütte gerade deswegen, weil er unübersehbar ein genrefremdes Element darstellt, während Lucy Liu letztlich bloß ihre ,,Kill Bill"-Routine wiederholt, dies aber wieder sehr ansprechend.
So leer, wie die Szenen aber alle wirken, ist es schier unvorstellbar, dass RZA angeblich sogar einen 4-Stunden-Cut im Sinn gehabt haben soll; gut, dass man Freunde hat, die einem so was wieder ausreden.

Project X (3/10)
"Project X" entpuppt sich für mich als in jeder Hinsicht misslungenes Experiment, das so ziemlich jeden Effekt verfehlt, den es angestrebt hat: Weder das durch Handkamera angestrebte Mittendrin-Gefühl stellt sich ein (man fühlt sich durch die Art der Inszenierung tatsächlich eher ausgeschlossen als eingeladen, fast schon wie ein Spanner) noch wird die erwartete Klimax-Übersteigerung ins Groteske geboten, von der man sich im besten Fall neue Sichtweisen auf menschliche Abgründe, zumindest aber einen reflektierenden Kommentar zur Jugend im Facebook-Zeitalter erhofft hätte. Stattdessen bricht der Film die Dramaturgie völlig unmotiviert mit der ausgelutschten Darstellung "lustiger" Kleinwüchsiger, "lustiger" Tierquälerei (hier zum Glück noch halbwegs im Rahmen), fetter Nerds oder eben auch des nur an der Oberfläche autoritären Daddys, der sein eigenes jugendliches Ich im Sohn wiedererkennt. Vom Ausgang der Geschichte fangen wir besser gar nicht an. Letztlich nur ein weiterer American-Pie-Ableger, der freiwillig dessen Charme für inhaltslose Trendyness tauscht.

Silent Hill 2 (3/10)
Obwohl die Production Values wieder stimmen und auch die Hauptdarstellerin grundsätzlich passt (weil sie darstellerisch zumindest in Ordnung geht und optisch frappierend an die Originalvorlage erinnert), geht dieser Film nochmals Riesenschritte weg von der extrem tiefen Videospielvorlage. Selbst der erste Teil von Christophe Gans hat diese Tiefe ja allenfalls andeuten können, aber "Silent Hill 2" nähert sich bedenklich den Vermarktungsmechanismen der "Resident Evil"-Franchise: Den wohlklingenden Namen für eine banale, formelhafte Horror-Actionhatz zu missbrauchen. Anstatt einfach mal Szenen für sich sprechen zu lassen und melancholisch in den Spiegel blickende menschliche Gestalten zu inszenieren wie ein unheimliches Ölgemälde, anstatt vielleicht auch mal nur einen starken Score die Story erzählen zu lassen, wird verkrampft versucht, narrativ und visuell an den Vorgänger anzuknüpfen. Der erste Fehler wird schon im Ansatz gemacht: Warum muss Heather unbedingt das gleiche Mädchen sein, das es schon in Gans' Film, damals noch als "Sharon", nach Silent Hill zog? Ist es dem Publikum so unzumutbar, sich auf eine ganz neue Hauptfigur einzustellen? Die gesamte Psychologie, die in Konamis Computerspielvorlage und Hauptinspirationsquelle "Silent Hill 3" direkt auf die Protagonistin zugeschnitten ist, wird dadurch komplett über den Haufen geworfen. Hätte man stattdessen eine neue Figur eingeführt, wäre man um viele absurde Drehbuchkniffe herumgekommen und hätte bei der psychologischen Neugestaltung praktisch freie Bahn gehabt.
Aber mit Psychologie hält sich dieser Film sowieso nicht auf. Lieber hangelt er sich an ausgetretenen erzählerischen Genrekonventionen entlang und protzt hier und da mal mit den Markenzeichen, die Gans mit seinem Erstling initialisiert hat: Ascheregen, Nebelstädte, Pyramid Head, alles perfekt in Szene gesetzt, aber ohne eine eigene Note einzubringen oder sich Gedanken über die Kontexte zu machen, in denen die Monster präsentiert werden. Man mag sich gar nicht vorstellen, was geschehen wäre, hätte der erste Film nicht wenigstens im visuellen Bereich viele Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen, die man nun hatte kopieren können. Bassett wäre wohl vollständig auf Kreaturen angewiesen gewesen, die wie aus dem x-ten "Hellraiser"-Ableger entflohen scheinen. Und ja, das trifft die Marschrichtung dann auch: Tatsächlich hat "Silent Hill 2" sehr viel gemein mit den schwächsten Fortsetzungen der Clive-Barker-Franchise - ganz aus dem Zusammenhang gerissen immer mal wieder Markenzeichen einbauen, um die Fanschar zu konditionieren.
Lieber nochmal den dritten Teil anspielen.

Livid – Das Blut der Ballerinas (3/10)
Ein, zwei nette Szenen hat dieser nach ,,Dead Silence" / ,,Insidious" gestrickte französische Gruselthriller ja zu bieten, allerdings scheitert er im Ganzen schon an der faden TV-Optik mit ,,Lindenstrasse"-Flair, die selbst bei alten Schockeromis und sich im Zeitraffer bewegenden Ballerinas mit zugenähten Augen nicht ganz in die Geschichte ziehen kann. Diese verwandelt sich in der Mitte zu allem Überfluss auch noch ein eine Abfolge von absonderlichen Szenen mit ,,wtf?"-Faktor zehn. Spätestens hier ist jeder Anflug von Unwohlsein dahin, ist man doch damit beschäftigt, sich zu fragen, was die Macher hier geschmissen haben müssen.

Hostel 3 (3/10)
Teil 1 und 2 spielen klar in einer anderen Liga. Scott Spiegel versucht sich in ein paar Variationen wie der Tatsache, dass die reichen Säcke inzwischen nicht mal mehr selbst Hand anlegen, sondern gemäß der Las-Vegas-Location der voyeuristische Aspekt im Vordergrund steht. Nur leider gewinnt er damit nicht etwa zusätzlichen Zündstoff, sondern verliert im Gegenteil viel von der dichten Schmuddelatmosphäre, die sich in den intimen Kellern von "Hostel 1" und "Hostel 2" aufgebaut hatte. Die öffentlichen Hinrichtungen von "Hostel 3" dagegen sind nur noch grelles, oberflächliches Schaulaufen, aufgebauscht mit mühsamen Storytwists. Noch dazu ist das Geschnetzel ziemlich blutleer - und das ist kein Film von der Sorte, wo man sagen kann: Der hat das Blut nicht nötig. Vegas selbst wird als Kulisse kaum ausgenutzt, zumal die paar Lichterketten aussehen wie nachträglich angehangen. Sony versaut den letzten Rest dann auch noch mit einer ziemlich miesen Blu Ray ohne Schärfe und mit schalen Farben - wie sollen denn da die gellenden Kontraste entstehen, die in der Idee versteckt sind, den Jagdclub in die Spielerstadt zu verlegen?

Iron Sky (2/10)
Schlechtester und zugleich mit Abstand am meisten überschätzter Film des Jahres.
Review: http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=12991 (http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=12991)
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Chili Palmer am 10 Januar 2013, 02:25:25

Na, und ich hatte Angst, dass mein Posting zu lang ausgefallen ist.  :icon_lol:

Schönes Ding.  :respekt:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Vince am 10 Januar 2013, 09:07:49
Ich weiß, das ist ein bisschen nervig mit der Länge, aber was will man machen, wenn man nix unterschlagen will. ;)
Ich sehe gerade, ich hab da oben Spoilerbuttons angekündigt - war für ein Forum gedacht, wo der Text dann verschwindet. Ist ja hier nicht möglich, daher ohne Spoilerbuttons und in der vollen Länge.  :icon_redface:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Moonshade am 10 Januar 2013, 10:09:45
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:09:46
Zum Thema: Ich habe mich gestern an "Moonrise Kingdom" versucht, den ich mir aufgrund der überschwenglichen Kritiken hier habe schenken lassen, und nach 30 Minuten abgebrochen. Ich glaube, ich muß noch einmal von vorn anfangen. Vielleicht war ich einfach nicht aufnahmebereit genug. :icon_mrgreen:

Ich würde auch nie behaupten, daß der universell einsetzbar bei jedermann ist, ist schon spezielle Rezeptionsbereitschaft notwendig.
Vor allem, wenn der ne halbe Stunde nicht geklickt hat - mich hatten die nach 30 Sekunden Vorspann... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: Mr. Blonde am 10 Januar 2013, 15:53:07
Vince hat gewonnen.  :respekt:
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: McClane am 10 Januar 2013, 18:33:31
Zitat von: Moonshade am 10 Januar 2013, 10:09:45
Zitat von: Stefan M am  9 Januar 2013, 17:09:46
Zum Thema: Ich habe mich gestern an "Moonrise Kingdom" versucht, den ich mir aufgrund der überschwenglichen Kritiken hier habe schenken lassen, und nach 30 Minuten abgebrochen. Ich glaube, ich muß noch einmal von vorn anfangen. Vielleicht war ich einfach nicht aufnahmebereit genug. :icon_mrgreen:

Ich würde auch nie behaupten, daß der universell einsetzbar bei jedermann ist, ist schon spezielle Rezeptionsbereitschaft notwendig.
Vor allem, wenn der ne halbe Stunde nicht geklickt hat - mich hatten die nach 30 Sekunden Vorspann... :icon_mrgreen:

Ne zweite Chance würde ich dem Film auf jeden Fall geben, bei mir hat es auch etwas gedauert. Bin eigentlich mehr zur Gesellschaft mit ins Kino gegangen (und des Bruces wegen), da ich mit den meisten früheren Filmen Wes Andersons wenig anfangen konnte und war anfangs noch skeptisch: "Spleenige Bekloppte in artifizieller Kinderbuchoptik, das macht er jetzt zum x-ten Male", aber nach 20 bis 30 Minuten wurde ich dann warm mit dem Film, da dies die ersten Anderson-Charaktere waren, die als vollkommen entwickelt und nicht nur als pure Freaks der Freakigkeit willen wahrgenommen hab. Vielleicht muss ich den früheren Werken noch mal ne Chance geben, aber bei "Rushmore" war das nur begrenzt der Fall, bei "The Royal Tennenbaums", "Life Aquatic" und "Darjeeling Limited" fast gar nicht.
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: vodkamartini am 15 Januar 2013, 17:13:04
2012 habe ich nicht ganz so viel im Kino geschafft wie erhofft, über 30 Mal war es aber dennoch. Insgesamt ein gutes Jahr mit unerwarteten Höhepunkten sowie unerwarteten Enttäuschungen.

Herausragend

Drive  extrem finsterer Arthousethriller, der einen emotional verkrüppelten Anti-Helden zeigt der Gefühle nicht artikulieren kann, die vielbeschworene Coolness ist nur eine Maske

Lockout  extrem coole 80er-Hommage, die mit einem permanent Sprüche klopfenden Guy Pearce aufwartet

Dredd  bester Actionfilm des Jahres, hart, kompronmisslos, cool und nihilistisch, dazu optisch eine Pracht

Looper  bester Sci-Fi-Film des Jahres, ein Zeitreisethriller der anderen Art

mit kleinen Einschränkungen: Skyfall gelungene Mischung aus Retro und Moderne mit einem für Bond-Verhältnisse erlesenen Cast und formidabler Kameraarbeit; lediglich die viel gerühmte Story ist nicht sonderlich originell und etwas mehr Action hätte auch nicht geschadet


Sehr gut

Ted witziger Anarcho-Humor, der fröhlich auf political correctness pfeift, allein das ist schon ein riesen Plus

Expendables 2 witziger und mit mehr Charme als der Vorgänger, für altgediente Actionfans ein Freudenfest

Cabin in the woods cleverer Horrorspaß, der viele Referenzen raushaut und dennoch ständig überrascht

The descendants traurig, schön, berührend und dennoch positiv

Verblendung besser als das ebenfalls sehr gute Original, trotzdem irgendwie zu ähnlich

Argo Affleck beeindruckt auch mit seiner dritten Regiearbeit; extrem spannende Geschichtsstunde mit überzeugendem Zeitkolorit und einer sympathisch abgeklärten Aufarbeitung eines Husarenstücks der CIA, ohne dabei in patriotisches Pathos zu verfallen


Gut

Safe auf Jason ist Verlass, geradliniges Business as usual

Ein riskanter Plan  tolle Idee, die dann immer unglaubwürdiger wird, dennoch bleibts spannend

Haywire  entspannte old-school-Action, bei der man endlich mal auch einer Heldin die Härte abnimmt

The Grey  düsterer und melancholischer Survival-Thriller, der mehr als entschädigt für Neesons erschreckend schwachen Action-Nachklapp (96 hours 2)

21 Jump Street  gelungene Neuauflage der alten Serie

The Avengers bei wiederholter Sichtung nervt das ausufernde Finale etwas, dennoch Respekt vor der witzigen, augenzwinkernden Zusammenführung so vieler Superhelden und besser als die meisten der entsprechenden Einzelfilme

Fortsetzung folgt .....
Titel: Re: Das Filmjahr 2012: Euer Fazit
Beitrag von: vodkamartini am 15 Januar 2013, 17:20:33
... so, nun zu Teil 2 der Rückschau:


Absolut OK

Chronicle der etwas andere Superheldenfilm, hat mich trotzdem nicht so gepackt wie erhofft

Contraband netter Thriller für zwischendurch und Mark Wahlberg sehe ich eigentlich immer gerne

Die eiseren Lady toll gespielt von Streep, aber insgesamt zu brav für die kontroverse Figur und etwas reißbrettartig erzählt

Das gibt Ärger überkandideltes Buddy Movie das aber dennoch Spaß macht; Pine und Hardy harmonieren prächtig und auch Witherspoon stört hier nicht

Prometheus gemessen an den Erwartungen (Blade Runner und Alien sind aber auch eine wolkenkratzerhohe Hypothek) sicherlich enttäuschend, da narrativ recht platt und mit zahlreichen Logiklöchern gesegnet; visuell dagegen mit das Beste des gesamten Kinojahres, da hat Scott nichts verlernt

The Amazing Spider-Man sicherlich eines der überflüssigsten Reboots, dennoch dank neuer Besetzung und einer düstereren Grundausrichtung einen Blick wert; kurzweilig und stringent


Mittelprächtig

The Dark Knight Rises weit mehr als Prometheus eine veritable Enttäuschung; viele langweilige Nebenfiguren degradieren Batman zur Randfigur, die Geschichte wird ausufernd und langatmig geschwätzig erzählt, der Gegner bleibt hinter seiner Maske recht blass und die Action ist solide aber keinesfalls spektakulär; der unmittelbare Vorgänger ist in allen Belangen deutlich besser; bei der zweitsichtung auf DVD gewinnt der Film etwas (man weiß ja, was auf einen zukommt), zumal im Gesamtzusammenhang der Trilogie

Der Diktator ein paar nette Gags machen noch keinen guten Film, hätte durchaus bösartiger und abgedrehter ausfallen dürfen

Total Recall nette Unterhaltung, die allerdings deutlich zu jugendfreundlich daherkommt und sämtliche Stärken vermissen lässt, die das Verhoeven-Original zum Klassiker haben werden lassen; in Erinnerung bleibt nur die tolle Optik

Schutzengel endlich traut sich in D mal einer an Action und setzt das Projekt nicht völlig in den Sand; leider nicht konsequent genug und letztlich zu gefühlsduselig


Schwach

Bourne Vermächtnis Actionfilm mit lahmer Action und einer unglaubwürdigen Story; Renner wird hier gnadenlos verschenkt, die Vorgänger-Trilogie bleibt deutlich unerreicht

Taken 2 ärgerlich seichter, teilweise lächerlicher Nachklapp, der alle Stärken des ersten Teils unnötig über Bord kippt und mit Familientauglichkeit nervt

Iron Sky die tolle Grundidee ist das Beste an einem weitestgehend witzfreien Projekt, das bemüht auf Kult macht

Episode I - 3D auch in 3D (das zudem schlampig und unmotiviert übergestülpt wurde um die fette Kuh zum tausendsten Mal zu melken) wird die langweilige Kinderbuch-Variante des SciFi-Klassikers keinen Deut besser; klein Anakin nervt wie eh und je, Neeson und McGreggor unterbieten sich an Blassheit und Jar Jar Binks .... ach lassen wird das

Battleship ähnlich doof und plakativ wie Bays Transformers-Sequels, ohne Esprit, Augenzwinkern oder sonst einer Form von Substanz; zu recht gefloppt

Savages Stone kann es nicht mehr; unausgegorener Mix aus hartem Drogenthriller und bissiger Satire, zahnlos, unglaubwürdig und orientierungslos



Nur auf DVD gesichtet:

Herrausragend:  -

Sehr gut: Warrior

Gut: The Raid, Moneyball, Dame, König, As ...

Absolut ok: Safe house; Snow White and the huntsman

Mittelprächtig: John Carter; Tribute von Panem; J. Edgar

Schwach: Die vierte Macht

Ärgerlich bis Blödsinn: Red Tails; Off Shore; Act of Valor; Cold light of Day; Zettl; Zorn der Titanen
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