(http://abload.de/img/lonesurvivorposter2ijd5.jpg)
Director: Peter Berg
Screenwriter: Peter Berg
Starring: Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Ben Foster, Emile Hirsch, Eric Bana
Genre: Drama, War
MPAA Rating: R (for strong bloody war violence and pervasive language)
Official Website: www.LoneSurvivorfilm.com (http://www.LoneSurvivorfilm.com)
"Lone Survivor," starring Mark Wahlberg, tells the story of four Navy SEALs on an ill-fated covert mission to neutralize a high-level Taliban operative when they are ambushed by enemy forces in the Hindu Kush region of Afghanistan. Based on The New York Times bestseller, this story of heroism, courage and survival directed by Peter Berg ("Hancock," "Friday Night Lights") also stars Taylor Kitsch, Ben Foster, Emile Hirsch and Eric Bana. The film will be released by Universal Pictures on January 10, 2014.
Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=107233 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=107233)
Der Trailer sieht mau aus. Zu wenig gewalttätiger Stumpfsinn, zu viel pathetischer Stumpfsinn.
Für mich absoluter Must-See.
Verfolge die Story um Operation Redwings seit das ganze 2005 passiert ist. Definitiv eine Geschichte die es verdient hat erzählt zu werden. Markus Lutrells Buch ist sehr zu empfehlen.
Krass, am gleichen Tag als StS den Thread eröffnete, kam bei mir das Buch aus England (endlich) an. Hab einige längere Reden von Luttrell u.a. über die Operation vor einiger Zeit bei youtube gehört (leider sind einige dort wieder verschwunden), und das war wirklich kaum zu glauben bzw. nachvollziehbar, wie er überleben konnte. Ich wusste nicht, (wobei naheliegend) dass es schon so bald verfilmt wird. Jetzt lese ich aber erstmal das Buch. Btw: Die Amis haben ein viel cooleres Taschenbuch-Format!
Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=111187 (http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=111187)
Der Trailer sieht super aus!
Trailer sieht OK aus. Was mich aber wieder mal stört, sind die "Babyfaces" der Einheit. In den 80ern hätte die Einheit noch aus Arnold Schwarzenegger, Jesse Ventura und Sonny Landham bestanden ;)
Naja es soll ja darum gehen das die Schauspieler eine gewisse Ähnlichkeit zu ihrem "echten" Counterpart haben. Und da passen Arnie und co. nicht.
Spannender sowie blutiger Action-Thrill in den Bergen. Da der Film authentisch ist hat der Film eine gewisse Note, ist er den Männern gewidmet die damals ihr Leben ließen. Schön ist hier zu erkennen wie brüderlich alle Seals miteinander sind, auch später im Gefecht. Das ist aber alles nichts neues. Die Besetzung kann sich sehen lassen u.a. Bana, Wahlberg, Foster.....Das Finale war mir persönlich etwas zu aufgesetzt, das war sicherlich hollywoodlike gewollt. 6,5/10 Punkte
Zitat von: EvilErnie am 18 April 2014, 00:29:54
Spannender sowie blutiger Action-Thrill in den Bergen. Da der Film authentisch ist hat der Film eine gewisse Note, ist er den Männern gewidmet die damals ihr Leben ließen. Schön ist hier zu erkennen wie brüderlich alle Seals miteinander sind, auch später im Gefecht. Das ist aber alles nichts neues. Die Besetzung kann sich sehen lassen u.a. Bana, Wahlberg, Foster.....Das Finale war mir persönlich etwas zu aufgesetzt, das war sicherlich hollywoodlike gewollt. 6,5/10 Punkte
Kann mich Ernie nur anschliessen, obwohl ich dem Film sogar ne 8/10 geben würde, da er mir wirklich ausser ordentlich gut gefallen hat.
Wieviel von dem eigentlichen Ende jetzt wahren Tatsachen entspricht und wieviel Hollywood noch "hinzu gedichtet" hat, ..., egal. ;)
Nichts desto trotz ein wirklich sehenswerter Film, der vor allem den Zusammenhalt der Seals etwas in den Vordergrund rückt und auf zuviel Amerikanischen Pathos verzichtet.
:00000109: Der Film trieft geradezu vor Pathos und zelebriert auf penetranteste Art eine Weihrauch-geschwängerte Opferheroik. Der Navy-Seal als Märtyrer bekommt hier ein ehernes Denkmal. Das ist so überflüssig wie nervtötend und imo so offensichtlich wie die Löcher im schweizer Käse. Die durchaus interessanten Ansätze werden so geradezu zugekleistert. 5/10
Zitat von: vodkamartini am 18 April 2014, 09:36:43
:00000109: Der Film trieft geradezu vor Pathos und zelebriert auf penetranteste Art eine Weihrauch-geschwängerte Opferheroik. Der Navy-Seal als Märtyrer bekommt hier ein ehernes Denkmal. Das ist so überflüssig wie nervtötend und imo so offensichtlich wie die Löcher im schweizer Käse. Die durchaus interessanten Ansätze werden so geradezu zugekleistert. 5/10
Vielleicht vor Navy Seal Pathos, aber nicht vor amerikanischem "wir sind die besten der Welt" Pathos.
Und wenn man sich mal gute Dokus über die Ausbildung der Seals anschaut, müsste man eigentlich wissen, dass sie wirklich so ausgebildet werden, so denken und so handeln.
Und das mit amerikanischem Pathos zu verwechseln ist halt einfach falsch.
Zitat von: Eric am 18 April 2014, 11:15:32
Zitat von: vodkamartini am 18 April 2014, 09:36:43
:00000109: Der Film trieft geradezu vor Pathos und zelebriert auf penetranteste Art eine Weihrauch-geschwängerte Opferheroik. Der Navy-Seal als Märtyrer bekommt hier ein ehernes Denkmal. Das ist so überflüssig wie nervtötend und imo so offensichtlich wie die Löcher im schweizer Käse. Die durchaus interessanten Ansätze werden so geradezu zugekleistert. 5/10
dass sie wirklich so ausgebildet werden, so denken und so handeln.
Das macht es ja noch schlimmer. Der Film ist schon deswegen Scheiße, weil er so schön zackig und spannend inszeniert ist, daß er als zweistündiges Werbevideo für die Seals durchgeht. Und alles ohne die unfreiwillige Komik der 80er B-Action.
"Komm zu uns. Werde einer der besten der besten. Knall ein paar Feinde ab. Stirb den Heldentod. Lebe ewig, weil irgend ein Honk ein Buch schreibt oder einen Film dreht." Möchten Sie mehr wissen?
Zitat von: Eric am 18 April 2014, 11:15:32
Zitat von: vodkamartini am 18 April 2014, 09:36:43
:00000109: Der Film trieft geradezu vor Pathos und zelebriert auf penetranteste Art eine Weihrauch-geschwängerte Opferheroik. Der Navy-Seal als Märtyrer bekommt hier ein ehernes Denkmal. Das ist so überflüssig wie nervtötend und imo so offensichtlich wie die Löcher im schweizer Käse. Die durchaus interessanten Ansätze werden so geradezu zugekleistert. 5/10
Vielleicht vor Navy Seal Pathos, aber nicht vor amerikanischem "wir sind die besten der Welt" Pathos.
Und wenn man sich mal gute Dokus über die Ausbildung der Seals anschaut, müsste man eigentlich wissen, dass sie wirklich so ausgebildet werden, so denken und so handeln.
Und das mit amerikanischem Pathos zu verwechseln ist halt einfach falsch.
Wo habe ich etwas von "amerikanischem" Pathos geschrieben? Aber was solls. LeCrumb hat völlig Recht, wobei das für mich keine gute Werbung ist, denn wan man nicht so "ausgeboldet" ;) wurde, dann kann man mit dem peinlichen Märtyrergehabe aber auch wirklich rein gar nichts anfangen. Das findet man im besten Fall befremdlich. Ich fands "nur" nervtötend. Dabei habe ich absolut nicht gegen soldatische Grundtugenden einzuwenden (Ehre, Treue, Pflichtgefühl, Tapferkeit etc.), aber dazu sollte es keine Gehirnwäsche brauchen.
Zitat von: LeCrumb am 18 April 2014, 14:05:46
"Komm zu uns. Werde einer der besten der besten. Knall ein paar Feinde ab. Stirb den Heldentod. Lebe ewig, weil irgend ein Honk ein Buch schreibt oder einen Film dreht." Möchten Sie mehr wissen?
:icon_lol:
Jeder der sich darüber beschwert, das in einem amerikanischen Kriegsfilm (oder hier Antikriegsfilm) patriotismus gezeigt wird, kann sich gleich darüber beschweren das in der Kirche zu Gott gepredigt wird.
Der Film bzw. auch die Geschichte dahinter zeigt die relativ ungeschönte Wahrheit (wenn man vom Buch ausgeht), dass eben nicht alles Sonnenschein und "Hurra wir kommen" ist.
Das Ende ist so wie im Film etwas anders passiert. Aber ich denke hier hat man sich einfach dafür entschieden, dass es den Film zu lange machen würde da Markus ja mehrere Tage im Dorf von Mohammad Gulab ist bevor er von Rangern gerettet wird.
Zitat von: MDGeist am 21 April 2014, 11:23:30
Jeder der sich darüber beschwert, das in einem amerikanischen Kriegsfilm (oder hier Antikriegsfilm) patriotismus gezeigt wird, kann sich gleich darüber beschweren das in der Kirche zu Gott gepredigt wird.
Der Film bzw. auch die Geschichte dahinter zeigt die relativ ungeschönte Wahrheit (wenn man vom Buch ausgeht), dass eben nicht alles Sonnenschein und "Hurra wir kommen" ist.
Das Ende ist so wie im Film etwas anders passiert. Aber ich denke hier hat man sich einfach dafür entschieden, dass es den Film zu lange machen würde da Markus ja mehrere Tage im Dorf von Mohammad Gulab ist bevor er von Rangern gerettet wird.
:respekt:
..., sage ich doch!!
Kann da auch nur beipflichten, wenn man so denkt, schaut man sich einfach derartige Filme nicht an - feddich aus.
Oder eben doch und findest sie zurecht Scheiße - Punkt aus.
Zitat von: LeCrumb am 24 April 2014, 14:51:02
Oder eben doch und findest sie zurecht Scheiße - Punkt aus.
Du schaust also Filme an, bei denen Du vorher weißt Du findest sie scheiße... sowas nenne ich verschwendete Lebenszeit, aber jedem das Seine ;)
Zitat von: JasonXtreme am 25 April 2014, 11:46:28
Zitat von: LeCrumb am 24 April 2014, 14:51:02
Oder eben doch und findest sie zurecht Scheiße - Punkt aus.
Du schaust also Filme an, bei denen Du vorher weißt Du findest sie scheiße... sowas nenne ich verschwendete Lebenszeit, aber jedem das Seine ;)
Wollte schon etwas Ähnliches schreiben.
Irgendwie finde ich es unsinnig mir Filme eines Genres anzuschauen welches ich nicht mag nur um danach schreiben zu können das ich es nicht mag.
Ich meckere ja bei Michael Bay Filmen auch nicht dass sie nur "sinnlose Popcornunterhaltung" sind, so etwas weiss man doch vorher schon.
(Zumal ich Michael Bay Filme aus genau dem Grund mag)
Es gibt in der Tat auch gute Filme in dem Genre, nur nicht allzu viele. Und wie ich meine Lebenszeit verschwende ist immer noch meine Sache. Ob ich nun hier Blödsinn lese/verfasse oder schlechte Filme schaue... :icon_lol:
Zitat von: LeCrumb am 25 April 2014, 14:26:52
Es gibt in der Tat auch gute Filme in dem Genre, nur nicht allzu viele. Und wie ich meine Lebenszeit verschwende ist immer noch meine Sache. Ob ich nun hier Blödsinn lese/verfasse oder schlechte Filme schaue... :icon_lol:
Jetzt ganz ehrlich gefragt:
Was sind denn dann für dich gute Filme aus diesem Genre?
Zu dem Thema Patriotismus in amerikanischen Kriegsfilmen: Man muss auch Bedenken, dass die Filmemacher ja größtenteils ein amerikanisches Publikum bei der Erstellung des Filmes im Auge haben und nicht irgendwelche deutschen Film-Nerds, welchen der Patriotismus nicht zusagt. Und das amerikanische Publikum liebt nun mal Patriotismus in Kriegsfilmen.
Die Diskussion dreht sich imo permanent im (falschen) Kreis. Es geht in Lone Survivor nicht um Patriotismus, sondern um eine geradezu sakral überhöhte Opfermentalität bzw. eine exzessive Leidensfähigkeit, die dann auch noch in entsprechenden Bildern fast schon aufreizend genüßlich zelebriert wird. Da hat zumindst auf mich im Zusammenhang mit Soldatentum eine abstoßende Wirkung. Gegen einen gesunden Patriotismus habe ich dagegen rein gar nichts einzuwenden.
Zitat von: vodkamartini am 25 April 2014, 21:37:17
Die Diskussion dreht sich imo permanent im (falschen) Kreis. Es geht in Lone Survivor nicht um Patriotismus, sondern um eine geradezu sakral überhöhte Opfermentalität bzw. eine exzessive Leidensfähigkeit, die dann auch noch in entsprechenden Bildern fast schon aufreizend genüßlich zelebriert wird. Da hat zumindst auf mich im Zusammenhang mit Soldatentum eine abstoßende Wirkung. Gegen einen gesunden Patriotismus habe ich dagegen rein gar nichts einzuwenden.
Mein Beitrag war auch nicht direkt auf "Lone Survivor" bezogen (welchen ich noch nicht einmal gesehen habe), sondern allgemein auf das Thema Patriotismus in amerikanischen Filmen.
Bisher gab es aber keinen Film, egal ob Kriegsfilm oder sonstwas, bei denen mich der Patriotismus oder ähnliche Sachen extrem gestört haben. Klar, auch mir fallen solche Dinge auf, aber das mindert für mich nicht den Spaß an dem Film.
Wie vodkamartini sagte: es gibt Pathos und es gibt unfaßbaren Selbstaufopferungs-Pathos. Lone Survivor ist da nur unwesentlich besser als Private Ryan.
@Eric: Der schmale Grat, Deer Hunter. Full Metal Jacket, No Man's Land und - wenn es einfach nur ums Gaballer gehen soll: Black Hawk Down.
Bei diesm Zitat aus der IMDB zu der Doku des gleichen Themas rollen sich mir einfach die Fußnägel hoch:
"In my opinion, this is a movie that needs to be seen by high school students so they can see what true heroism is. Murph: The Protector is a moving portrayal of one man's sacrifice to save his team and his selfless dedication to his country."
Da sieht man, daß die Satire aus Starship Troopers (auch ein geilerr Kriegsflim, Eric ;)) bittere Realität ist.
Ich denke man muss dass etwas anders betrachten. Mike Murphy hat sich bewusst dem Risiko ausgesetzt getötet zu werden um Kontakt mit dem HQ herzustellen.
Warum hat er das getan? Etwa weil er Amerika liebt? Natürlich liebt er sein Land, sonst wäre er nicht zur Army und dann auch noch zur absoluten Elite gegangen.
In diesem Moment ging es aber nur darum, dass er seine Freunde heil aus dieser Lage rausbringen wollte egal was es kostet und selbst wenn er dadurch stirbt.
Ihr habt doch bestimmt alle Freunde im leben? Auch richtig gute Freunde. Freunde die einem enorm viel bedeuten. Würdet ihr euer Leben für diese geben? Würdet ihr im angesicht des Todes so reagieren? Hättet ihr den Mut dazu?
Hier geht es einfach darum zu zeigen, dass es Menschen gibt die das Leben anderer bzw ihrer Freunde höher als ihr eigenes ansetzen und auch so handeln.
Mitten im nirgendwo, unzählige Feinde um einen herum die aus allen Rohren feuern und dann rennt er aufs offene Feld nach dem Motto: "Lieber geh ich drauf und rette meine Freunde, als dass wir alle draufgehen."
Ich bewundere diesen Mann für diese Entscheidung, die er unter solch widrigen Umständen getroffen hat.
Wenn es nur darum ginge, einen Film darüber zu drehen, was man alles für seine Freunde tun würde, dann müsste man das Ganze nicht im Dunstkreis der Navy Seals und einem Kampfeinsatz in Afghanistan abhandeln. Das ist doch eine arg verneidlichende bzw. an den Haaren herbeigezogene "Rechtfertigung" für den Pathos-Schmalz mit dem man hier übergossen wird.
Zitat von: vodkamartini am 2 Mai 2014, 14:47:52
Wenn es nur darum ginge, einen Film darüber zu drehen, was man alles für seine Freunde tun würde,
Es geht ja auch um das, was Mike Murphy getan hat, wenn ich das richtig verstanden habe.
Sieht für mich alles eher nach Heldenverehrung aus. Wer es kitschig findet, sich auf eine Handgranate zu werfen, anstatt rational daneben in die Luft zu fliegen, der ärgert sich über Heldenverehrung. Man hätte die Geschichte auch unerzählt lassen, oder gar ändern, können, ohne Schmalz. Aber was wäre da der Sinn?
ps: Natürlich kann man das "zurecht" scheiße finden, je nachdem, wie man es sieht. Man kann ja auch nen guten Rape & Revenge Film scheiße finden, weil es einem halt absolut nicht abgeht, dass sowas überhaupt gezeigt wird.
Und genau die Handgranaten-Szene gibt es im schmalen Grat ohne Kitsch und Pathos. Und der Film würde sich mit Lone Survivor nicht mal den Arsch abwischen.
PS: Ich schau jetzt mal in meine "Marschier oder Stirb" Blu-ray rein. Der ist auch gut, Eric. ;)
Der schmalen Grat ist ja auch was ganz anderes, Antikriegsfilm usw... in Lone Survivor geht es ja um die Heldentat von diesem Mike Murphy.
Und wenn wir bei der Granate bleiben, dann stell dir mal vor, Der schmale Grat wäre nur gedreht worden, um diese Heldentat zu ehren... dann würde sich, im Vergleich, vielleicht mit Der schmale Grat nicht mal der Arsch abgewischt werden.
Aber ich werds nie erfahren, weil ich mir so ne Afghanistan Kacke erst gar nicht ansehe.^^
Ihr habt die Wahl.... (wenn Ihr da angemeldet seit)
http://www.bluray-disc.de/fragebogen/ihr-habt-die-wahl-beim-steelbook-lone-survivor (http://www.bluray-disc.de/fragebogen/ihr-habt-die-wahl-beim-steelbook-lone-survivor)
Ach ja...wieder mal ein exzellenter Kriegsfilm, der in Deutschland mit einer völlig hanebüchenen Patriotismus- und Pathos-Kritik überschüttet wird und dadurch nicht die Anerkennung bekommt, die er eigentlich verdient.
Fangen wir mal mit den offensichtlichen an. Patriotismus ist Vaterlandsliebe. Es geht in diesem Film nicht eine einzige Sekunde lang um Vaterlandsliebe. Ergo ist alles an Kritik, was in diese Richtung läuft, schon mal gepflegt durch's Klo zu spülen und als nichtig zu werten.
Der Film dreht sich ausschließlich um die Seals und hier ist eine stattlicher Grad an Verehrung nicht von der Hand zu weisen. Das kann einem suspekt vorkommen, man kann es auch ablehnen...man kann aber auch versuchen, das zu verstehen. Das geht ganz gut, wenn man sich mal die Extras zu Gemüte führt (DIE triefen dann wirklich vor Pathos, nur so als Tipp).
Die Seals sind nicht einfach irgendwelche x-beliebigen Soldaten. Die sind wirklich die Besten der Besten der Besten. Und das sind sie nicht, weil sie im Vollbart und mit Sonnenbrille besonders martialisch aussehen. Das sind sie, weil sie in der Ausbildung buchstäblich durch die Hölle gegangen sind. Und genau diese Ausbildung schweißt die Seals zu Teams und Brüdern zusammen. Es ist quasi unmöglich, diesen Trip auf eigene Faust zu überstehen. Das geht nur zusammen. Und genau darauf ist der ganze Zorres auch ausgelegt: Teambildung. Einer steht für den anderen ein und nur zusammen ist man stark. Das klingt alles nach totalem Bullshit und Hurra-Geklingel, aber man schaue sich doch einfach mal diesen Film hier an: 4 Mann werden mitten am Arsch der Welt ausgesetzt, müssen sich allein durch Berge etc. schlagen, um irgendwo IM Arsch der Welt eine Mission auszuführen. Und dabei geht es nicht darum, 2kg Äpfel und 'nen Erdbeerjoghurt zu holen. Jeder einzelne dieser Aufträge ist lebensgefährlich. So etwas kann man nur mit Leuten machen, die sich gegenseitig wie Brüder sind. Man muss sich nicht nur verstehen, man muss sich auch blind aufeinander verlassen können. Und da kommt es imo zwangsläufig, dass man sich für den anderen aufopfert. Das das bei solchen Missionen den eigenen Tod bedeuten kann, ist da irgendwie logisch und hat nix mit Pathos zu tun.
Man muss das nicht gutheißen. Natürlich sind Seals in erster Linie beinhart gedrillte Killer der Sonderklasse. Die haben sich das selber ausgesucht. Und wer auf dem Minenfeld tanzt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn früher oder später eine hochgeht und 1-2 Gließmaßen mitnimmt. Insofern hält sich auch mein Mitleid mit den Protagonisten sehr im Zaum. Nichtsdestotrotz finde ich es hochgradig beeindruckend, wie diese Einheit angesichts dieser total verkorksten Situation vorgeht und wirklich NIEMALS aufhört, zu handeln. Wo andere längst wild mit den Armen gerudert und "Scheiße, wir verrecken hier!" gebrüllt hätten, haben diese Soldaten immer noch ruhig die Lage analysiert und Pläne gemacht und das obwohl jeder einzelne von ihnen schon schwerst verwundet war. Und das diese Situationen authentisch dargestellt wurden, darauf haben die Seals (inkl. Luttrell), die bei den Dreharbeiten dabei waren imo schon gesorgt.
Das Drama, was dabei entsteht, ist natürlich auch dem Medium Film per se geschuldet. Ein Film soll unterhalten, packen, mitreißen. Und schauen wir uns mal Mike Murphy an. Das Team lag unter schwerstem Beschuss, war verwundet und praktisch in einer aussichtslosen Lage gefangen. Das Funkgerät war zerschossen und das Satellitentelefon hatte in der aktuellen Position keinen Empfang. Wenn die da irgendwie rauskommen wollten, dann BRAUCHTEN sie Luftunterstützung. Die konnte es aber nur geben, wenn einer zu einer Position ging, die einen Empfang möglich machte. Das diese Position gleichzeitig eine fette Zielscheibe war, musste klar sein. Aber die Alternative bestand eben nur darin, dass alle sang- und klanglos verrecken. Also beschloss Murphy, sich für den Rest des Teams zu opfern. Wird das dramatisch und pathetisch dargestellt? Na logo. Aber das ist nun mal ein zentraler Moment des Filmes. Soll man den furztrocken runterkurbeln? "Joa mei, der hat sich da halt abknallen lassen, um zu telefonieren. Passiert schon mal. Weiter geht's Wo waren wir? Ach ja. Axe hat 'ne Kugel im Kopf und kämpft immer noch...".
Es gibt Momente in Filmen, da wirkt Pathos lächerlich und es gibt Momente, wo er den Augenblick sehr gut unterstreicht. Es geht ja hier nicht nur darum, dass Murphy sich opfert. Es geht in diesem Moment auch um die anderen Teammitglieder. Da rennt dein "Bruder" los und du weißt, er wird nicht wiederkommen. Das ist für alle Beteiligten eine wirklich ganz ganz bittere Pille.
Kommen wir mal zum Film selbst. Den fand ich richtig stark. Natürlich steht und fällt das alles mit der Richtigkeit von Luttrell's Aussagen. Aber wenn nur 50% davon wahr sind, dann ist das trotzdem mehr als nur beeindruckend. Das Ganze fängt eigentlich sehr unaufgeregt an und bleibt auch lange Zeit so. Die Seals werden als sehr normale und bodenständige Männer dargestellt. Schwanzschwingen und coole Sprüche á la "Ich hab keine Zeit zu bluten" fehlen vollständig. Die Mission verläuft lange ruhig und glänzt eher mit sehr schönen Naturaufnahmen. Dann kommt der einschneidende Moment (auch eigentlich völliger Wahnwitz, wie es überhaupt zu dem Debakel kam) und von da an steigt die Spannung permanent an, bis schließlich alles in dem entscheidenden Feuergefecht eskaliert.
Und Junge, das hat es echt in sich. Berg verzichtet bewusst auf Eingeweide, abgetrennte Arme, Beine und sonstiges Gekröse. Aber er liefert wirklich eins der intensivsten Gefechte ab, die ich je gesehen habe. Das Ganze ist unglaublich physisch und immer nah dran, ohne dabei jedoch unübersichtlich zu werden. Sehr gut ist auch, dass die Taliban nicht als zurückgebliebenes Kanonenfutter verheizt werden, sondern durchaus klug agierende gut ausgebildete und gefährliche Gegner sind, wie die Seals mehr als deutlich zu spüren kriegen. Sehr schnell wird klar, dass das hier für die Boys nicht gut ausgehen kann. Wie sie trotzdem weitermachen...das muss man einfach mal gesehen haben. Auch die Stunts sind sehr sehenswert. Hier sind besonders die beiden *ähempt* "Abstiege" sehenswert, die (zwar etappenweise) komplett ohne Seile oder CGI gemacht wurden. Allein die Vorstellung, dass die Seals diese Option freiwillig in Betracht gezogen und durchgezogen haben...*grusel* :icon_eek:
Das Ende kommt zwar etwas seltsam daher, ist aber so ähnlich tatsächlich passiert. Ob es dabei zu dem gezeigten Gefecht kam, sei mal dahingestellt, macht aber das Kraut auch nicht mehr fett.
Unterm Strich bleibt ein wirklich äußerst intensiver Kriegs-Actioner mit sehr schönen Landschaftsaufnahmen, der vielleicht etwas viel Heldenverehrung für die Seals zeigt, letztendlich aber nur eine zugegebenermaßen recht abgefuckte Truppe mit einem noch abgefuckteren Job imo recht realistisch wiedergibt. Kann man goutieren, muss man aber nicht. Ändert jedoch nix an der erstklassigen Machart des Filmes und den starken Darstellern.
Und was das ganze "Scheiß Hurra-USA"-Gesabbel angeht, was zu dem Film so durch's Netz geistert: Wieviel Hurra steckt wohl in einem Film, der zeigt, wie amerikanischen Soldaten von einem eigentlich unterlegenen Gegner der Arsch so weit aufgerissen wird, dass bequem ein 50-Tonner durchfahren kann? Ist genau das Gleiche wie bei Black Hawk Down oder "We were Soldiers".
Der Film badet nicht im Hurra-Patrotismus, sondern im Hurra-Pathos. Die fast schon unmenschliche Opfermentalität der Seals wird dem Kreuzzgang Christi gleich in epischen Ausmaßen ausgewalzt und hinterlässt einen höchst zwiespältigen Eindruck. Sicher kein Werbefilm fürs US-Militär, aber eine donnerndes Hohelied auf seine Leidensfähigkeit und-bereitschaft. Nervtötend. Konnte wenig damit anfangen. 5/10
Ja, die Wahrheit kann manchmal Nervtötend sein. Trösten wir uns doch mit der Annahme, dass der Film maßlos übertreibt.
Übergehen wir einfach die Gehirnwäsche der Ausbildung durch das Militär/usw, und stellen uns lieber gleich vor, dass Patriotismus ekelhaft und peinlich ist, und es den (für uns seit '45) überhaupt nicht geben sollte. Und wer opfert sich sowieso schon freiwillig, das ist doch absurd.
Die ganze Aktion war sowieso Sinnlos und hätte verhindert werden können, wenn man sich einfach nur mal gegendeitig die Hände geschüttelt hätte.
Mir ist nicht ganz kalr, warum hier immer wieder Patriotismus mit Pathos verwechselt wird. Von ersterem gibt es in Lone Survivor recht wenig - für US-Kriegsfilme eine klare Ausnahme -, von letzterem dafür ein Füllhorn. Wers mag. Miltärisch war da übrigens nicht allzuviel Wahrheit zu erkennen, denn die teilweise haarsträubenden Fehler der SEALS sind garantiert nicht realistisch.
Ob Patriotismus oder Pathos ist in diesem Fall doch vollkommen egal.^^
Mit der Wahrheit war auch nur das Aufopfern und der Pathos gemeint. ;)
ps: Ich habe übrigend auch kein gutes Gefühl dabei, wenn ich mit Pathos und Patriotismus zugebommt werde, vielleicht bin ich ja neidisch. Wenn ich ein Amerikaner wäre, wäre das bestimmt anders. Ich finde ja, dass andere Nationen den Amerikanern ganz ähnlich sind, in dieser Beziehung, es sprengen sich Menschen dafür ja sogar auch in die Luft, und das sind dann auch Helden.
Zitat von: vodkamartini am 29 September 2014, 17:27:27Wers mag. Miltärisch war da übrigens nicht allzuviel Wahrheit zu erkennen, denn die teilweise haarsträubenden Fehler der SEALS sind garantiert nicht realistisch.
Öhm...also neben Luttrell waren da noch etliche weitere (Ex)Seals dabei, die dafür gesorgt haben, dass kein Bullshit auf Film gebannt wurde. Gerade bei den Kampfszenen waren die quasi federführend. Was du also als haarsträubend bezeichnest, war in Wahrheit vielleicht gar nicht so dämlich sondern nur aussichtslos. Vielleicht kämpft es sich auch nicht ganz so gut, wenn man aus mehreren Löchern Nebenluft zieht. Aus dem Autopsiebericht von Dietz: Schuß durch den Fuß, Schuß durch die Wade, Schuß in den Schritt, zwei im Hals, drei durch den Kopf...und ich bezweifle, dass das alles von einer Salve kam. Wie gesagt...die Extras sind recht aufschlussreich, auch wenn die wirklich nur so vor Pathos triefen.
Mit ,,Lone Survivor" (2014) hat Regisseur Peter Berg einen packenden Kriegs-Actioner geschaffen, der mit einer kompetenten, u.a. aus Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch, Ben Foster und Eric Bana bestehenden Besetzung aufwartet und die wahre Geschichte der letzten gemeinsamen Mission des Navy SEALs Marcus Luttrell mit seinen drei Kameraden Michael P. Murphy, Danny Dietz und Matthew Axelson erzählt, welche am 28. Juni 2005 im afghanischen ,,Feindesland" furchtbar aus dem Ruder geriet. Ja, der Titel ist durchaus in gewisser Weise ein Spoiler, und ja, der Streifen portraitiert zweifelsohne ein weitestgehend unreflektiertes ,,Märtyrer-Bild" des ,,fürs Gute auf der Welt kämpfenden" US-Soldaten – allerdings weisen die Gefechts-Sequenzen, inklusive ihrer authentischen, unmittelbaren, von rohen Empfindungen und ungeschönt-schmerzhaften Verletzungen geprägten Darbietungsweise, sowohl eine achtenswerte Intensität als auch eine handwerklich perfekte Umsetzung (Kameraarbeit, Make-up, Schnitt, Ton etc.) auf, welche den Streifen (in erster Linie natürlich für gestandene Fans des Genres) auf jeden Fall zu einem relativ sehenswerten machen... 7/10