The Sacrament
Produktion: USA 2013
Regie: Ti West
Producer: Eli Roth
Darsteller: Joe Swanberg, Amy Seimetz, AJ Bowen, Kentucker Audley, Gene Jones
(http://media.aintitcool.com/media/uploads/2013/horrorella/the_sacrament_poster_large.jpg)
The Sacrament - Official Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=pdROBLUzXS8#ws)
Die VICE-Reporter Sam (AJ Bowen, "You're Next") und Jake (Joe Swanberg, ebenfalls "You're Next") begeben sich in eine abgeschottete Gemeinde in Südamerika, um die Schwester ihres Kollegen Patrick (Kentucker Audley) zu finden, die sich für das angeblich paradiesische Leben in "Eden Parish" entschieden hat. Schnell müssen die beiden jedoch feststellen, dass dort nicht alles so ist, wie es zunächst den Anschein hat...
Der von Ti West ("The House of The Devil") inszenierte Film "The Sacrament" wurde von Horror-Experte Eli Roth ("The Green Inferno") produziert. Neben Swanberg, Bowen und Audley agieren vor der Kamera unter anderem Amy Seith ("The Killing") und Kate Lyn Sheil ("House of Cards").
Ein deutschlandweiter Kinostart ist bisher noch nicht bekannt, dafür gibt es die Möglichkeit sich den Film im Zuge der Fantasy Film Nights anzuschauen. Den Komplettüberblick dazu findet ihr unter: http://www.fantasyfilmfest.com (http://www.fantasyfilmfest.com) (Quelle: filmstarts.de)
Cheers, Cyman
Kann kommen. Wobei er "The Sacrament" auf dem ersten Blick etwas "heller" daher kommt als die düsteren "House of the Devil" und "Innkeepers".
Ich weiss, Filmstarts.de geniesst hier eher einen bescheidenen Ruf. :icon_mrgreen: Anbei trotzdem das Review:
http://www.filmstarts.de/kritiken/215057/kritik.html (http://www.filmstarts.de/kritiken/215057/kritik.html)
Cheers, Cyman
Der Film wird am 6. November hierzulande auf DVD/BD rausgebracht.
Ich hatte 'ne Besprechung von Kim Newman (mal wieder) gelesen, bei dem der Film durchaus gut wegkam. Es ist diesmal weniger Übersinnliches, was den Horror auslöst, sondern die Tatsache, dass es quasi "tatsächlich" so geschehen könnte. Bin gespannt.
Ti Wests neuester Streich basiert auf einem wahren Ereignis, das 1978 Schlagzeilen gemacht hat, verlegt es allerdings in die unmittelbare Gegenwart. Aufgemacht wie einer dieser Found-Footage-Streifen, die derzeit so beliebt sind, erzählt der Film die Geschichte von drei Reportern, die im Urwald eine merkwürdige Kommune aufsuchen, in der die Schwester eines der Reporter Mitglied geworden ist. Hier scheint jeder im Reinen mit sich und überaus glücklich zu sein, weil man hier Gott sehr nahe ist, wie die ersten Interviews zeigen. Die Mitglieder ordnen sich einem Mann unter, den sie liebevoll "Vater" nennen und dem sie diese Gemeinde zu verdanken haben. Man kann sich gut vorstellen, daß der überaus positive Schein trügt...
Die Ausgangslage erinnert an einen beliebigen Kannibalen-Schocker aus den 70ern/Früh-80ern, beschreitet aber sofort anderes Terrain. Die Kamerabilder weisen nicht die typischen Artefakte und Verschmutzungen auf, sondern sind hochglanzpoliert, so daß das typische Pseudo-Doku-Feeling hier gar nicht erst richtig aufkommt - was eben umso kurioser ist, weil die Geschichte - im Gegensatz zu besagten Filmen wie "Nackt und zerfleischt" oder "Die Rache der Kannibalen" - tatsächlich auf einer wahren Begebenheit beruht. Verstärkt wird dieses Eben-nicht-alles-echt-Gefühl noch durch den Einsatz von zahlreichen Einblendungen, die zumindest in der deutschen Synchronisation auch noch laut vorgelesen werden, und von professioneller Filmmusik (na gut, das gab es bei "Nackt und zerfleischt" durch den wunderbaren Score von Riz Ortolani auch).
So seltsam einem die Sekte auch erscheint, so tun sich zunächst an der Oberfläche keine Risse auf (wenn man mal von den bewaffneten Knarrenfritzen absieht, die das Areal bewachen). Die werden erst nach einer Dreiviertelstunde offenbar. Dann geht "The Sacrament" aber auch gleich richtig in die Vollen und wandelt sich zu einem astreinen Thriller, der überdies einige beklemmende Bilder auffährt, so daß einem schon ganz anders werden kann. Schließlich geht es hier nur noch um das nackte Überleben, wobei man einmal mehr wie bei fast allen Vertretern dieses Subgenres darüber hinwegsehen muß, daß die Protagonisten die ganze Zeit die Kamera mit sich herumschleppen und laufen lassen. Das ist leider dann auch der Punkt, ab dem der Film dann doch ein Stück weit zu konventionell wird. Ja, das ist recht spannend, aber mehr auch nicht, klischeefrei sowieso nicht.
Schauspielerisch ist das aber von allen Beteiligten ganz große Klasse, vor allem der Darsteller des "Vater" beweist in seinem Interview so viel Charisma, daß es nicht schwerfällt zu glauben, daß er seine Zuhörer voll einzunehmen versteht.
Jedenfalls eine ganz andere Art Film als die, die wir zuletzt von West gesehen haben, aber es ist ja schön, auch mal was anderes vorgesetzt zu bekommen - übrigens auch im Bereich der Found-Footage-Welle, in der zwar immer gesagt wird, alles Gesehene wäre echt, wo man aber gleichzeitig weiß, daß es wegen übersinnlicher Elemente wie der Blair-Hexe und Geisterwesen nicht echt sein kann. Im Gegenteil: Würde das nicht so filmisch aussehen (und wäre besagte "Ich schleppe die Kamera auch in Lebensgefahr mit mir rum"-Problematik nicht), könnte man fast denken, dies könnten tatsächlich Originalaufnahmen sein. Insofern vielleicht gleichzeitig der inhaltlich realistischste Found-Footage-Film.
Insgesamt eine lohnenswerte Investition. 7/10.
klingt cool, und wird alsbald mal rangerudert!
Für mich haben die Personen im Film zu unlogisch gehandelt. Daher fand ich "Sacrament" zwar noch gut, aber wieder einmal wurde mMn Potenzial liegen gelassen.
An sich war es dem Vater und auch den anderen ja klar, dass es keine gute Idee sein wird, Journalisten ins Lager zu lassen. Frage mich, warum sie trotzdem dieses hohe Risiko eingangen sind. Dazu dann auch noch die Drohungen vom Vater oder das die Schwester von dem einen high durch die Gegend rennt. Viel zu fahrlässig alles. Ok, rausgekommen ist alles, weil die Mutter der stummen Tochter alles ausgeplaudert hat. Aber auch ohne die, wären die Journalisten wohl misstrauig geworden und hätten das dementsprechend im Bericht wiedergegeben.
Am geilsten war aber der Hubschrauber-Pilot als er angeschossen wurde. Schön am bluten und sagt dann einfach "los hol deine Freunde" :LOL: Und der Typ rennt dann tatsächlich auch noch zurück, obwohl die Wachen ja in der Nähe hätten sein können.
Und als der dann im Camp war und eine Wache auf ihn schiesst und diese ihn dann in die Hütte folgt. Warum schaut die Wache sich in der Hütte nicht um, obwohl er gesehen hat wie der Typ da reingerannt ist? Der hat sich einfach unters Bett gelegt, nicht mal ne Decke drüber :D
Ich hätte sonst auch 7/10 vergeben, aber so sinds nur 6/10.
Zitat von: Mr. Boo am 10 November 2014, 16:32:18
Für mich haben die Personen im Film zu unlogisch gehandelt. Daher fand ich "Sacrament" zwar noch gut, aber wieder einmal wurde mMn Potenzial liegen gelassen.
An sich war es dem Vater und auch den anderen ja klar, dass es keine gute Idee sein wird, Journalisten ins Lager zu lassen. Frage mich, warum sie trotzdem dieses hohe Risiko eingangen sind. Dazu dann auch noch die Drohungen vom Vater oder das die Schwester von dem einen high durch die Gegend rennt. Viel zu fahrlässig alles. Ok, rausgekommen ist alles, weil die Mutter der stummen Tochter alles ausgeplaudert hat. Aber auch ohne die, wären die Journalisten wohl misstrauig geworden und hätten das dementsprechend im Bericht wiedergegeben.
Am geilsten war aber der Hubschrauber-Pilot als er angeschossen wurde. Schön am bluten und sagt dann einfach "los hol deine Freunde" :LOL: Und der Typ rennt dann tatsächlich auch noch zurück, obwohl die Wachen ja in der Nähe hätten sein können.
Und als der dann im Camp war und eine Wache auf ihn schiesst und diese ihn dann in die Hütte folgt. Warum schaut die Wache sich in der Hütte nicht um, obwohl er gesehen hat wie der Typ da reingerannt ist? Der hat sich einfach unters Bett gelegt, nicht mal ne Decke drüber :D
Ich hätte sonst auch 7/10 vergeben, aber so sinds nur 6/10.
Ja, aus logischen Gesichtspunkten verlangt der Film dem Zuschauer wirklich eine ganze Menge guten Willen ab in der zweiten Hälfte. Das ist schon sehr grenzwertig, wie die Reporter hier teilweise handeln. Dennoch hängt der Film auch im Nachgang mit zwei Tagen und zwei Nächten dazwischen irgendwie immer noch in meinem Kopf fest. Also scheint West hier doch die richtigen Knöpfe gedrückt zu haben, daß es sich zumindest um eine Geschichte handelt, die es wert ist, nochmals drüber nachzudenken.
Man muss dem Kerl einfach dankbar sein, das seine Filme sind, wie sie sind. Keine große Filmkunst, aber eigenwillig und höchst unterhaltsam. Sein nächster Film wird ja anscheinend in einem anderen Genre beheimatet sein, ich bin gespannt.
Kann mich den positiven Meinungen anschließen. Trotz Found-Footage-Basis ein wirklich erfrischend anderer und zunehmend packender Sektenfilm, den man sich als Genrefreund nicht entgehen lassen sollte. Es punktet vor allem die dichte Atmosphäre, aber auch Spannungsmomente lassen sich verzeichnen. Das Finale dann: Daumen hoch!
Zitat von: Mr. Boo am 10 November 2014, 16:32:18
An sich war es dem Vater und auch den anderen ja klar, dass es keine gute Idee sein wird, Journalisten ins Lager zu lassen. Frage mich, warum sie trotzdem dieses hohe Risiko eingangen sind. Dazu dann auch noch die Drohungen vom Vater oder das die Schwester von dem einen high durch die Gegend rennt. Viel zu fahrlässig alles. Ok, rausgekommen ist alles, weil die Mutter der stummen Tochter alles ausgeplaudert hat. Aber auch ohne die, wären die Journalisten wohl misstrauig geworden und hätten das dementsprechend im Bericht wiedergegeben.
Naja, da der Film ja auf der Sekte Jonestown und dessen Begebenheiten basiert, fand ich das mit den Journalisten ins Lager holen, gar nicht so unrealistisch/unlogisch,
damals war es sogar ein US-Politiker und der kam (auch) nicht lebend raus, nachdem die Leute vor Ort aus dem Lager raus wollten und sich die Situation aufheizte bzw. zuspitzte.
Zitat von: Mr. Boo am 10 November 2014, 16:32:18
Am geilsten war aber der Hubschrauber-Pilot als er angeschossen wurde. Schön am bluten und sagt dann einfach "los hol deine Freunde" :LOL: Und der Typ rennt dann tatsächlich auch noch zurück, obwohl die Wachen ja in der Nähe hätten sein können.
Hatten halt alle viel Mitgefühl^^
Aber da dachte ich auch nur, wie lange hat der Pilot überhaupt durchgehalten, der war ja schwer am bluten und konnte nich aufstehen, aber dann trotzdem i-wie sich, nachdem ihm aufgeholfen wurde, aufn Sitz schleppen und nachdem die anderen zurück kamen, die auch noch rausfliegen. :icon_eek:
Zitat von: Mr. Boo am 10 November 2014, 16:32:18
Und als der dann im Camp war und eine Wache auf ihn schiesst und diese ihn dann in die Hütte folgt. Warum schaut die Wache sich in der Hütte nicht um, obwohl er gesehen hat wie der Typ da reingerannt ist? Der hat sich einfach unters Bett gelegt, nicht mal ne Decke drüber :D
Das dachte ich zuerst auch, aber dann hat man ja gesehen,
dass die Wache in eine andere Hütte weitergeht, also kann das heißen, dass die Wache gar nicht auf ihn geschossen hat, sondern vorher nur in einer anderen (vorherigen) Hütte war und viell. dort die Leute erschossen hat. Das würde zumindest erklären, warum er nicht weiter in der Hütte nach dem Journalisten gesucht hat. Sonst wäre das schon sehr unlogisch.
Zitat von: Mr. Boo am 10 November 2014, 16:32:18
Ich hätte sonst auch 7/10 vergeben, aber so sinds nur 6/10.
Bin bei 7/10. Ordentlich gemachter Film mit einigen (dramaturgischen/logischen) Schwächen, aber schon sehr nah an der Geschichte von Jonestown, wenn man die Fakten miteinander vertgleicht.
P.S. Da Elit Roth ja Produzent war, bin ich mal gespannt wie sich so "The Green Inferno" macht (ähnliches wenn auch anderes geartetes Sujet). Glaub
StS hatte ihn schon besprochen und für gut befunden. :icon_smile:
Zitat von: Butzemann am 6 Dezember 2014, 14:54:13Da Elit Roth ja Produzent war, bin ich mal gespannt wie sich so "The Green Inferno" macht (ähnliches wenn auch anderes geartetes Sujet). Glaub StS hatte ihn schon besprochen und für gut befunden. :icon_smile:
"the Sacrament" hab ich noch nicht gesehen - glaube aber, dass man ihn mit "Green Inferno" nicht wirklich vergleichen kann. Ich fand Roth´s Kannibalen-Streifen tatsächlich ganz ordentlich. Bin mal gespannt, wann die den rausbringen - US-Kinostart und VÖ-Termin hierzulande werden ja regelmäßig verschoben. Anfang 2015 feiert dann ja bereits Roth´s nächste Regiearbeit "Knock Knock" (mit Keanu Reeves) auf dem "Sundance"-Festival seine Premiere...
Hab den neulich auf Netflix mitgenommen und wusste anfangs garnicht das der von Ti West ist.
Wirklich positiv ueberrascht worden, hat da vollstens durchgezogen, nichtmal das Found Footage nervte hier.
7.5/10 Punkten