Our humanity always endures.
This post-apocalyptic tale follows Augustine (George Clooney), a lonely scientist in the Arctic, as he races to stop Sully (Felicity Jones) and her fellow astronauts from returning home to Earth, where a mysterious global catastrophe has taken place. Clooney directs the adaptation of Lily Brooks-Dalton's acclaimed novel Good Morning, Midnight, co-starring David Oyelowo, Kyle Chandler, Demián Bichir and Tiffany Boone. Coming to Netflix December 23rd.
Netflixens Weihnachtsfilm, sozusagen, und im Hinblick auf das aktuell-reale Geschehen jetzt auch nicht gerade ein Stimmungsaufheller. Aber von der leicht bedrückenden Thematik abgesehen fand ich den aber durchaus ansprechend, da würde ich dem bislang mäßigen RT-Schnitt (53%) gerade im Vergleich zu anderen dort höherprozentig bewerteten Streaming-Produkten (Enola Holmes) mal deutlich entgegentreten.
Wer einen neuen Gravitiy erwartet, wird trotz mehr als solider Weltraumoptik aber vermutlich enttäuscht. Dafür bremst sich der Film mit den mitunter schon sehr ruhigen Erdszenen doch ein bisschen selbst aus, und den Ausflug in "Revenant"-Gefilde hätte ich jetzt wirklich nicht unbedingt gebraucht (
zumal ich einfach mal vermute, dass man nach einem Vollbad im Meer unter der Arktis nur noch sehr minimale Überlebenschancen hätte
. Und dass es da Wölfe (?) und Krähen gibt, wusste ich auch nicht - Realismuspunkte sammelt der Film in dem Teil der Handlung jedenfalls mal nicht.
Aber das Gesamtprodukt passt, der balanciert seine Highlights und die nachdenklichen Momente insgesamt gut aus. Und wie gesagt, die Weltraumtricktechnik ist schon erste Sahne, da ist man der versammelten DtV-Ware von Aniara bis 3022 schon einige Lichtjahre voraus.
Das Ende ist jetzt nicht völlig unvorhersehbar, vielleicht war das Casting in dem Punkt auch einen Tick "zu gut",
dass die Blonde aus den Rückblenden, das kleine Mädchen und die Raumpiloton verwandt /identisch sein könnten
, ist irgendwie erahnbar. Aber gerade in Verbindung mit dem ungewöhnlich gestalteten Abspann bleibt man schon durchaus beeindruckt und nachdenklich zurück, wobei der Film (mir jedenfalls) nicht ganz klar macht, ob
die beiden jetzt wirklich die letzten Menschen sind oder ob da auf der neuen Welt in der "Kolonie" noch welche existieren.
Netflix bleibt in jedem Fall die erste Adresse für solide Ware der oberen Mittelklasse - 7/10.
Zitat von: Private Joker am 26 Dezember 2020, 02:17:47wobei der Film (mir jedenfalls) nicht ganz klar macht, ob die beiden jetzt wirklich die letzten Menschen sind oder ob da auf der neuen Welt in der "Kolonie" noch welche existieren.
Zum einen das, denn die
beiden können da rumpimpern soviel und so lange die mögen, eine neue Bevölkerung werden die damit nicht heranbumsen mangels Genpool
.
Das andere Problem war vielleicht meine eigene "Schuld", aber
mir war 10 Sekunden nach dem erscheinen der Kleinen klar, das sie lediglich in seiner Fantasie existierte
. Das geht wahrscheinlich den meisten versierten Filmsehern so.
Optisch aber teilweise sehr prächtig. Inhaltlich ziemlich mau.
Zitat von: mali am 26 Dezember 2020, 11:25:55Zum einen das, denn die beiden können da rumpimpern soviel und so lange die mögen, eine neue Bevölkerung werden die damit nicht heranbumsen mangels Genpool
.
Da habe ich direkt nach der Szene mit
dem Tod der anderen Astronautin
auch drüber nachgedacht. Wenn der Film sich mehr als "realistische" Dystopie verstehen würde, hätte man da ja auch mal über Abhilfen diskutieren können - zum Beispiel hätten die beiden
übrigen Astronauten vielleicht, statt heroisch ins eigene Licht zu fliegen, ein paar andere (weibliche) Überlebende oder wenigstens eine Samenbank suchen können.
Aber irgendwie wollte man gegen Ende wohl mit etwas Gewalt auf melancholisch machen.
Zitat von: mali am 26 Dezember 2020, 11:25:55Das andere Problem war vielleicht meine eigene "Schuld", aber mir war 10 Sekunden nach dem erscheinen der Kleinen klar, das sie lediglich in seiner Fantasie existierte
. Das geht wahrscheinlich den meisten versierten Filmsehern so.
Ja komisch, mir war eher klar,
dass das Mädchen die Astronautin in jung - oder wahlweise deren Tochter - ist, hatte da aber irgendwie auf eine andere Erklärung gehofft, zB ein Zeitphänomen.
Auch für mich ein maues Filmerlebnis. Schaut gut aus und ich frage mich, ob man mittlerweile einen typischen Netflixlook analysieren kann, aber erzählerisch ist mir der Film zu zerfasert und uneindeutig in seiner Stoßrichtung. Mit der Fauna in der Arktis habe ich keine Probleme, aber wenn in angerissene, aber nicht vertiefte Themen auch noch herbeigezwungen Dramatik gerührt wird (
warum das Raumschiff vom Kurs abkommt, ist mir wohl entgangen
), beginne ich mich zu langweilen. Sehr reizvoll fand ich die parallele Grundaufstellung von Verlorenheit und Isolation im Eis einerseits und im Weltraum andererseits, aber auch das wurde nicht weiter ausgestaltet. Zwei Szenen schienen mir sehenswert (marginal, aber schön geschnitten die Erbsenszene;
die Entdeckung der Verletzung nach dem Spacewalk
), das reicht bei Weitem nicht.
5/10
Ich bin wirklich positiv überrascht! Interessanter Streifen dank zweier interessanter Handlungsstränge, wirklich hübschen HDR-Bildern und einem insgesamt recht melancholischen Grundton. Einige Szenen wie z. B. rund ums Schneemobil waren unnötig laut, warum auch immer. Ich mag solche düsteren Endzeit-Filme einfach, auch ohne große Erklärungen der Hintergründe! 7/8 von 10