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Gemeinschaftsforum => Offtopic-Forum => Thema gestartet von: Zardoz am 29 November 2003, 16:15:00

Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Zardoz am 29 November 2003, 16:15:00
Wie der Titel schon sagt...
Ich hatte in der vergangenen Woche ein interessantes Streitgespräch mit einem Kollegen, das bis heute noch nicht wirklich zu Ende geführt wurde. Dabei ging es um die Verwendung der Worte ,,asozial" und ,,Asoziale" (und Varianten). Mein Kollege meinte, ich dürfte dieses Wort nicht gebrauchen, da es negativ durch die Verwendung im 3. Reich belegt sei. Damit ist gemeint: sogenannte ,,Asoziale" wurden in der Nazi-Zeit verfolgt und in Konzentrationslager gesperrt, um sie schliesslich dort zu ermorden. Das Wort "Asoziale" wurde dabei von den Nazis instrumentalisiert.
Ja, harter Tobak!
Unworte wie etwa ,,Endlösung" haben den Weg nicht in den Duden geschafft, da sie von den Nazis erfunden wurden, ähnlich wie die Hohmann-Äusserung vom ,,Tätervolk". In einem Gespräch mit der Pressesprecherin des Landtages in NRW, erfuhr ich, dass es noch sehr viele Worte gibt, die negativ durch die Nazis belegt waren, z.B. ,,Flut" (man soll nicht sagen: ,,eine Flut von Asylbewerbern") und ,,sattgefunden".
Übrigens findet sich das Wort ,,asozial" im Duden wieder und bedeutet ,,gemeinschaftsfremd", was wiederum ein Ausdruck ist, den die Nazis damals in Beschlag genommen hatten.

Daher meine Fragen an die Runde hier:

Wie steht's eigentlich mit der deutschen Sprache bei Euch? Denkt ihr manchmal genauer darüber nach, ob Ausdrücke nicht politisch korrekt sind? Wurdet Ihr deshalb schon einmal aus einer Gesprächsrunde ausgegrenzt, weil ihr unüberlegt solche Ausdrücke verwendet habt? Was darf der Deutsche nicht sagen, was der Amerikaner sagen darf (,,asocial" oder ,,antisocial" sind gebräuchliche Worte im englischen/amerikanischen)?

Die aktuelle Situation (Hohmann und die Patriotismus-Debatte der CDU) gibt Anlass dazu, darüber zu schreiben.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Snake Plissken am 29 November 2003, 16:22:15
ZitatIn einem Gespräch mit der Pressesprecherin des Landtages in NRW, erfuhr ich, dass es noch sehr viele Worte gibt, die negativ durch die Nazis belegt waren, z.B. ,,Flut" (man soll nicht sagen: ,,eine Flut von Asylbewerbern") und ,,sattgefunden".

Da geht die "political correctness" für meine Begriffe wieder etwas weit.
Welches Wort soll man denn für "Flut" verwenden?
Ebbe und ähh...Hochwasser?

Das das Wort "asozial" von den Nazis geprägt wurde, höre ich übrigens jetzt zum ersten Mal. Wenn man von Asozialen spricht, bezeichnet man damit doch eher Leute, die sich in der Gesellschaft "unsozial" verhalten oder wie verstehe ich das?

Was wird aus Filmen wie "Eine Familie zum Knutschen"? Müssen die, um endlich "politisch korrekt" zu sein, umsynchronisiert werden, da die Flodders ständig als "Asoziale" bezeichnet werden?

Um solche Wortklaubereien sollen sich meinetwegen die hochgeschätzten, geachteten, christlichen, aufopfernden und unbestechlichen Politiker kümmern, die eh nichts ernsthaftes zu tun haben und dafür Riesengehälter kassieren. Die können mit solchen Vorwürfen endlich auch mal in der Bildzeitung landen.

Ich werde Wörter wie asozial und Flut auch weiterhin benutzen und mich an solchen Debatten nicht stören.

Snake, der für solche Diskussionen eigentlich eh genau der Falsche ist!
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: psychopaul am 29 November 2003, 16:30:44
Also ich bin auch der Meinung,man kann es übertreiben.
Wieso sollte ein Wort,das es auch schon vor der Nazi-Zeit lange gegeben hat,für alle Zeiten negativ behaftet sein?  :doof:
Das wäre ja fast so,als würde man Hitlers Lieblingskomponisten(wer war das noch gleich-Beethoven/Wagner?  :oops:)heute nicht mehr hören dürfen.

Bei dem Wort asozial finde ich es eher relevant,in welchem Zusammenhang es verwendet wird-sitzt ja bei einigen auch als (evtl. unangebrachtes)Schimpfwort recht locker.

P.S. Naja habs mir grad noch etwas überlegt,und wenn man sagt: eine Flut von Asylwerbern klingt das schon etwas negativ(schließlich ist eine Flut ja eine Katastrophe).Kommt halt wirklich immer auf den genauen Kontext an.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Kingpin am 29 November 2003, 16:33:36
ZitatUnworte wie etwa ,,Endlösung" haben den Weg nicht in den Duden geschafft, da sie von den Nazis erfunden wurden, ähnlich wie die Hohmann-Äusserung vom ,,Tätervolk".
Naja, das Wort "Tätervolk" hat es nicht deswegen nicht in den Duden geschafft, weil es von den Nazis instrumentalisiert wurde, sondern weil es sowas gar nicht gibt. Es gibt kein "Tätervolk", weder ein jüdisches noch ein deutsches oder ein sonstiges. Deswegen stellt sich bei Hohmann die Frage der political-correctness auch nicht.
Was asozial anbelangt, ist das nunmal das entsprechende Gegenstück zu sozial - ob das nun instrumentalisiert wurde oder nicht, spielt dabei insofern für mich keine Rolle. Relevanter ist viel eher, wer denn so von wem entsprechend bezeichnet wird, als die Frage, ob man das macht. Wir zensieren ja den Duden schließlich auch nicht wegen Verstoß gegen die §§86, 86a StGB ;)
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Jason am 29 November 2003, 16:40:03
Wörter wie "asozial" gebrauche ich für gewöhnlich überhaupt nicht.
Da fällt mir immer etwas besseres ein, wie "aus einer sozial etwas schwächeren und weniger gesellschaftsorientierten Schicht" oder sowas. :twisted:
Ein solches Wort lasse ich lieber in den Mündern derer, die es eh - freilich ohne jeglichen Sinn und Verstand - sehr häufig gebrauchen.

Das solche Worte dann auch noch ein Tabuthema sein können, weil sie aus der Nazizeit stammen oder dort häufig gebraucht wurden, ist mir indes absolut unverständlich. Aber bitte: Wer sich ernsthaft mit soetwas auseinandersetzt in fester und inbrünstiger Überzeugung, dass man solche (eigentlich ja mehr oder minder vollkommen normale...) Sprachgebräuche aufgrund dessen nicht nutzen sollte - der geht wohl auch im Auslandsurlaub zu jedem Einheimschen hin und entschuldigt sich mit Tränen in den Augen dafür, dass er ein deutscher Staatsbürger ist. Wer's braucht... :roll:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Lucky 13 am 29 November 2003, 17:37:19
Ist mir eigentlich alles egal...ich rede so wie ich es meine und ich meine Gedanken am besten zum Ausdruck bringe. Asolzial, Flut, Endlösung...ist mir eigentlich egal...halte das Alles für Käse. Wer bitte sagt denn nicht "Boah is der asozial" oder ähnliches...also bitte  :schwul:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Nerf am 29 November 2003, 17:49:16
Mal abgesehen davon, daß das Wort "asozial" von den Nazis geprägt wurde (was mir bis eben völlig fremd war), hat es im Deutschen halt eine negative Konnotation und ist schon ziemlich abwertend gemeint. Ich würde es daher nicht unbedingt häufiger gebrauchen, außer wenn ich jemanden beleidigen will ;)

Aber mal im Ernst: Das ist ne vertrackte Sache. Früher als Kind hat man bei uns z.B. (ohne bösen Hintergedanken) gesagt, "ich habe das und jenes bis zur Vergasung gemacht"... und jetzt überlegt euch mal den genauen Wortsinn. Aua.  :?

Und solche Fallen gibt es im Deutschen bestimmt noch häufiger... und wir tappen ständig rein, weil wir sie nicht als solche erkennen.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Player am 29 November 2003, 18:25:50
Ich finde bei dem Wort asozial eigentlich nix irgendwie politisch unkorrekt. Für mich ist es allerings im deutschen Sprachgebrauch schon eher als ein dickes Schimpfwort einzustufen. Das Wort "Neger" wollte ich mal als Beispiel anbrigen. Bis vor einigen Jahren war dieses Wort im Sprachgebrauch noch "in Ordnung". Heute gilt es als politisch unkorrekt. Dabei: Neger>Negro heißt doch im Grunde genommen nix weiter als Schwarzer, oder nicht? Wo leigt da also das Problem? Gilt es vielleicht als ein Reduzieren auf die bloße Hautfarbe des Menschen? Naja, mittlerweile ist es jedenfalls soweit gekommen, daß "Dickmann's" als "Schoko-Küsse" bezeichnet werden... :doof:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Zubi am 29 November 2003, 18:26:28
also ich finde man kann es auch übertreiben... mit diesem "bis zum vergasen" ist es schon so eine sache die man sich doppelt überlegen sollte aber wörter wie z.b. asozial sind in meinem wortschatz schon drinne... in manchen situationen passt es, z.b. wenn irgendwelche andere leute ohne grund anpöbeln, dann IST das einfach asozial, egal was man auch dafür sagt es ist und bleibt das gleiche und schönreden muss man ja auch ned alles...


MFG zubi

PS: das wort "unsozial" ist rein technisch gesehen noch eine spur härter als "asozial" nur bei unsozial fühlt sich keiner angegriffen, bei asozial schon... irgendwie dämlich :doof:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Kingpin am 29 November 2003, 18:35:50
ZitatDas Wort "Neger" wollte ich mal als Beispiel anbrigen. Bis vor einigen Jahren war dieses Wort im Sprachgebrauch noch "in Ordnung". Heute gilt es als politisch unkorrekt. Dabei: Neger>Negro heißt doch im Grunde genommen nix weiter als Schwarzer, oder nicht?
Nein, nicht jeder Schwarze ist ein Neger, weil das nur auf Angehörige des entsprechenden Stammes in Afrika zutrifft.

ZitatWo leigt da also das Problem?
Naja, Schwarze gehen damit schon lockerer um (siehe Roberto Blanco), aber einer der Hauptgründe dürfte wohl die Nähe zu der rassistischen Beledigung "Nigger" sein.
Andererseits sind mir gerade die Augen übergegangen, als ich in google mal "Neger" eingegeben, die Suche auf Seiten aus Deutschland beschränkt und auf Suche geclickt habe -> was da gefunden wird, stellt aber jede mögliche political-uncorrectness des Gebrauchs des Wortes "Neger" im Alltagsleben in den Schatten! :motz:  :wall:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: psychopaul am 29 November 2003, 18:37:21
Zitat von: Zubiz.b. wenn irgendwelche andere leute ohne grund anpöbeln, dann IST das einfach asozial, egal was man auch dafür sagt es ist und bleibt das gleiche und schönreden muss man ja auch ned alles...

psychopaul:
Naja,wie Zardoz oben schon sagt,im Duden steht für asozial "gemeinschaftsfremd";da würd ich das Anpöbeln gar nicht mal unbedingt als asozial bezeichnen,aber das ist eh nur Haarspalterei  :wink:

MFG zubi

PS: das wort "unsozial" ist rein technisch gesehen noch eine spur härter als "asozial" nur bei unsozial fühlt sich keiner angegriffen, bei asozial schon... irgendwie dämlich :doof:

Also für mich ist das ja genau das gleiche,aber bitte  :roll:

da hab ich mit dem Zitat was durcheinandergebracht,sorry :oops:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: ddd am 29 November 2003, 19:07:19
naja.... wenn man wirklich so politisch korrekt wäre und würde kein wort mehr gebrauchen das von den nazis "missbraucht" wurde, könnte man in vielen situationen die fresse halten :)
Ein anderes Beispiel das mir spontan einfällt wäre das Wort "Führer". Nur weil Hitler "der Führer" genannt wurde kann man das wort heute noch benutzen, bsp.: "er ist unser gruppenführer" etc.
Oder "Nacht und Nebel(-aktion)". NN Häftlinge verschwanden damals und niemand hörte mehr was von ihnen, sie durften keine Briefe schreiben, keine Pakete empfangen etc.. Trotzdem gibt es die Redewendung heute noch: "In einer Nacht und Nebelaktion müssen wir......"

Kurz: Man kann es mit der Political Correctness auch übertreiben.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Ashley Axt am 29 November 2003, 19:47:08
Das Wort Asozial heisst für mich AntiSozial.
Aber ich finde nicht das Leute bei dessen erwähnung die Nase rümpfen.
Hab auch noch nie gehört das es mit der Nazi Ideologie in verbindung gebracht wird .

Ich finde beim Wort ´Türke´ muss man komischerweise aufpassen wann man es ausspricht.
Zum Verständniss ein Beispiel:
Unter meinen Arbeitskollegen sind einige Nationalitäten.
Wenn ich jetzt z.B. in der Kantine oder sonstwo ein wenig über jemanden abläster und sage.
"Der bekloppte Holländer oder Franzose hat sie doch nicht alle" ist das halb so wild.Sage ich aber "der bekloppte Türke" wird man gleich schief angeguckt.
Ist doch nicht normal  :(
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Zardoz am 29 November 2003, 20:51:28
Bis hier hin schon einmal vielen Dank für die Beiträge. Einige Beispiele von Euch habe ich mir herauskopiert und werde sie am Montag mal in die Diskussion führen ;)
Natürlich gibt es Worte in der deutschen Sprache, die einen unangenehmen Nachgeschmack haben: ,,vergasen"! Heute würde man für diesen physikalischen Vorgang wohl das Wort ,,verdampfen", ,,verpuffen" oder ähnliches wählen. Was ist aber mit dem ,,Vergaser" des Autos? Klar: im Zusammenhang mit einem PKW wird daraus ein Gegenstand, der im Motor zum, äh ja was nun ,,vergasen" ??? von Benzin benötigt wird, oder äh, ist es doch so, dass im Vergaser Benzin verdampft oder verkondensiertdingst wird? Ich weiss wirklich nicht :roll:
Ebenso das Wort ,,Selektion"! Da wird einem schon ein wenig übel. ,,A selection of finest china" heisst daher bei uns natürlich ,,Eine Auswahl feinsten Porzellans", oder nicht?
Mein Kollege gab mir zum Beleg seiner Überzeugung zwei aus dem Internet kopierte Buchbesprechungen: ,,Vom Umgang mit einem schwierigen Thema" , das Buch von Christa Schikorra heisst: ,,Kontinuitäten der Ausgrenzung. ,,Asoziale" Häftlinge im Frauengefängnis Ravensbrück" und Wolfgang Ayaß: ,,Gemeinschaftsfremde" – Quellen zur Verfolgung von ,,Asozialen" 1933-1945.
Diese Buchbeispiele brachten mich in der Diskussion auch nicht weiter, da sie zwar auf historische Gegebenheiten eingehen, jedoch in den Besprechungen nicht auf einer Lauterkeit der deutschen Sprache in Bezug auf den Wortgebrauch dieser geschichtlich belasteten Worte eingehen.
Weiterhin denke ich, dass es zwischen den Worten ,,a(nti)sozial" und ,,unsozial" einen Unterschied gibt: wer sich asozial verhält, grenzt sich bewusst von den anderen, die sich sozial verhalten, aus. Jedoch kann ein Staat Gelder unsozial verteilen, ohne sich gleich asozial zu verhalten – ich meine, dass derjenige, der sich unsozial verhält, noch immer zur Gesellschaft gehört, wiederum derjenige, der sich asozial verhält, sich mehr oder weniger bewusst von der Gesellschaft ausgrenzt. Klar, dass die Nazis diesen Wortgebrauch sich zu eigen machen konnten.
Was mir bei dieser Diskussion einfach auf den Nerv geht ist, dass dieses herumkritisieren an einzelnen Worten in einer Diskussionen immer den Kritiker in Vorteil bringt und der vermeintliche ,,Unwortbenutzer" dumm dasteht, in eine Ecke gedrängt wird, in die er eigentlich gar nicht hineingehört. Eine weitläufige Bekannte verstand es geschickt, jede Diskussion im Keim zu ersticken, indem sie die Diskutanten ständig – mitunter mehrmals pro Satz – unterbrach und sie in ihrer falschen oder schlechten Wortwahl korrigierte! Nun ja, auf jeden Fall werde ich mich mal auf die Suche nach den üblichen 20.000 verdächtigen Unworten machen, damit ich meinem Kollegen demnächst ständig ins Wort fallen kann :)
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Zubi am 29 November 2003, 21:00:42
zur selektion fällt mir noch ein das es "bahlsen selection" gibt... w-)

und nein, ich finde das thema überhaupt nicht witzig aber man kann es mit der korrektheit auch übertreiben.

MFG zubi
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: droog am 30 November 2003, 01:13:31
ich habe überhaupt kein probem mit dem wort asozial. ich benutze es eigentlich recht häufig und warscheinlich meistens falsch. wenn jemand von "endlösung" oder "meiner rasse" redet, dann ist das vielleicht etwas heikel aber in meinen augen (oder ohren) auch nicht so schlimm. ich hab da ein ziemlich dickes fell. ich weiß meisten, was ich von meinen gesprächspartnern zu halten habe und kann ganz gut einschätzen, wie ich gewisse wörter und aussagen auffassen darf.

aber wenn man schon wörter wie "asozial" für politisch unkorrekt hält und sie deshalb nicht benutzt, dann sollte man sich vielleicht auch mal über "autobahn" (mit der sich hitler so gerühmt hat) oder "gott mit uns" (was auf den gürtelschnallen der SS oder so stand) nachdenken. die bibel wurde auch von deutschen truppen gelesen und von hitler instrumentalisiert aber da regt sich keiner auf.

ZitatEine weitläufige Bekannte verstand es geschickt, jede Diskussion im Keim zu ersticken, indem sie die Diskutanten ständig ? mitunter mehrmals pro Satz ? unterbrach und sie in ihrer falschen oder schlechten Wortwahl korrigierte!

solche personen kann ich ja überhaupt nich leiden. keine argumente oder einfach unrecht haben und dann aber trotzdem aus einer diskussion als sieger hervor gehen, weil man mal ein paar rethorikkurse besucht hat. wenn sich der intelligenteste wissenschaftler mit einem marketingexperten streitet wird der marketingmensch immer besser da stehen. blöd ist nur, dass die meisten leute, die einer solchen dikussion beiwohnen sich auf die seite des marketingmenschen schlagen werden.

edit: ach ja, apropos politisch korrekte abstrusitäten: www.chip.de/news/c_news_11235009.html
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: psychopaul am 30 November 2003, 01:48:11
Zitat von: droog

edit: ach ja, apropos politisch korrekte abstrusitäten: www.chip.de/news/c_news_11235009.html

Das ist ja das perfekte Beispiel!  :respekt:
Ich frag mich zwar auch,was diese Bezeichnung eigentlich soll,aber was zur Hölle soll denn daran beleidigend sein??  :ugly:

psychopaul hasst Versklavung von Menschen;findets aber geil,seine Festplatte für sich schuften zu lassen  :twisted:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Snake Plissken am 30 November 2003, 01:50:27
Zitatdroog hat folgendes geschrieben::


edit: ach ja, apropos politisch korrekte abstrusitäten: www.chip.de/news/c_news_11235009.html


Das ist ja das perfekte Beispiel!  

ROOOFÄÄÄÄLLL..........und solche Blüten kann das Ganze dann eben treiben.

Snake
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: flesh am 30 November 2003, 02:59:06
Ich persönlich halte garnichts vom Bewussten verschweigen derartiger Ausdrücke. Immerhin interessiert der Inhalt des Satzes selber und nicht die Wortwahl. Ausserdem ist es irgendwie schizophren, derartige Ausdrücke, die in der Vergangenheit benutzt wurden, bewusst zu verdrängen, aber andererseits uns immer wieder für unsere Vergangenheit anderweitig auf den Schlips treten zu lassen. Judendenkmäler zur Erinnerung bauen ist OK, aber die Verwendung des Wortes Asozial (ich beziehe mich hierbei nur auf die Verurteilung des Wortes bezüglich NS-Vergangenheit, nicht auf die Bedeutung des Wortes selber) soll nicht in Ordung sein, weil es an die Vergangenheit erinnert? Da sollte man doch schon etwas konsequenter sein und entweder dazu in der Lage sein, diverse Wörter ohne Beigeschmack aussprechen zu dürfen (genau genommen gabs auch das "Heil" schon ewig vorher und am Wort an sich ist ja genau genommen alles andere als was Böses dran. Wie viel Leute, wenn es erlaubt wäre, sich dann mit Heil zu grüssen, sei jetzt mal dahingestellt) oder konsequent alles vertuschen, was mit der Vergangenheit zu tun hat, wobei sich allerdings dann gewisse Leute wiederrum gewaltig auf den Schlips getreten fühlen dürften (...). Ich finde es jedenfalls sehr peinlich, was man sich auf Grund einer Vergangenheit, mit der keiner von uns hier auch nur annähernd was zu tun hatte, bieten lassen muss und andererseits ein Recht auf freie Meinungsäusserung (was ja wohl auch die Wortwahl beinhalten dürfte) versprochen wird.
Man könnte das ganze ja nun mittlerweile wirklich auf sich beruhen lassen, und nicht gerade durch das bewusste Verschleiern immer wieder die Leichen aus dem Keller holen. Aber scheinbar suchen einige Leute immer wieder krampfhaft nach irgendwelchen Dingen, die sie als diskriminierend bezeichnen können, um daraus letzten Endes Kapital zu schlagen. Würe man konsequent sein, müsste man ja auch das Wort Sieg aus dem Duden verschwinden lassen, genau so wie den Führer (was würde dann wohl nur aus dem Führerschein werden?!) und etliche andere Ausdrücke. Wie letzten Endes entschieden wird, welche Wörter für den täglichen Sprachgebrauch zu wichtig sind, um nicht aus dem Licht der Öffentlichkeit zu verschwinden, ist wohl anscheinend sowieso eher Willkür. Würde man beispielsweise jedes Wort, das jemals in einer Hitlerrede vorkam aus dem Duden nehmen, müssten wir uns alle wohl mit Zeichensprache verständigen. Wer entscheidet also letzten Endes, welches Wort verwendet werden darf, und welches nicht?
Mal rein aus der Luft gegriffen müsste man dann ja konsequenterweise die Wörter Schutz und Sturm ja auch verschwinden lassen. Allerdings wäre es dann sehr interessant zu wissen wie sich eine Radiodurchsage mit dem Inhalt, dass auf Grund der schweren Stürme die Bevölkerung gebeten wird in ihren Häusern Schutz zu suchen, wohl anhören würde. Das waren jetzt mal ganz alltägliche Beispiele und wer denkt bei der Erwähnung dieser beiden Wörter schon an die SS oder SA? Wohl kaum jemand, eben weil sie nicht verschleiert wurden und man im Gegensatz dazu bei den verschleiherten Wörtern eher unabsichtlich auf einmal diskriminiert.
So, war jetzt ein Bisserl viel zum Thema, aber ich wollt halt auch mal meinen Senf dazu geben...
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: lastboyscout am 30 November 2003, 09:54:29
Es kommt immer auf die Sichtweise an, was politische Korrektheit ist, und was nicht.

Nur weil die Nazis bestimmte Wörter für ihre Sache benutzten, werde ich mir mit Sicherheit nicht verbieten lassen, diese in den Mund zu nehmen.

Noch was zum Thema Neger / Farbiger und die Richtung:

Wußtet ihr, daß das Wort " Eskimo " eine Beleidigung für die Leute ist?

Sie heißen Inuit. Wenn du sie Eskimo nennst, sind die stinkbeleidigt.

Doch garantiert 80 Prozent der Deutschen denken sich nichts dabei, wenn sie Eskimo sagen.

Erstaunlich, oder?

Das mit Master / Slave: Sind die denn alle bescheuert?  :ugly:

Noch was zur Rassendiskriminierung: In England gab es mal eine Waschmittelwerbung: Ein Dalmatiner schüttelt sich so stark, daß seine schwarzen Punkte abfallen, und er strahlend weiß dasteht.

War eigentlich ( wie schon erwähnt ) eine Waschmittelwerbung für weiße Wäsche.

Sie wurde verboten, weil sie die Schwarzen diskriminiert, sie werden von dein Weißen abgeschüttelt, und sind nicht gut.  :wall:  :wall:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Sarge am 30 November 2003, 13:55:07
Für meinen Geschmack erscheint eine Diskussion über das Thema hier teilweise wirklich penibel. Ein bloßes Wort darf alleinestehend sowieso nicht betrachtet, sondern muss immer in den jeweiligen Kontext eingeordnet werden. Und wenn der Gebrauch eines in der NS-Zeit missbrauchten Wortes nicht NS-bezüglich gemeint ist, dann gibt es da für mich persönlich überhaupt kein Problem bei seiner Wahl. Was kann ich dafür, wenn Hitler Nietzsche las und den "Übermenschen" eigenwillig interpretierte? Was kann ich überhaupt für die Taten in der Vergangenheit? - Nichts, weshalb ich mir die entsprechenden missbrauchten Wörter auch nicht verbieten lassen muss. Der Anstand gebietet es nur, sich nicht mit den Wörtern in ihrem nationalsozialitischen Sinne zu rühmen. Schließlich liegt hier kein Verbot vor; auch die erste und zweite Strophe der Nationalhymne ist, wie fälschlicherweise oft angenommen wird, nicht verboten. Sogar das Wort "Nationalismus" könnte man eigentlich viel neutraler auslegen, als es im Allgemeinen getan wird.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Jason am 30 November 2003, 17:05:16
Zitat von: SargeSogar das Wort "Nationalismus" könnte man eigentlich viel neutraler auslegen, als es im Allgemeinen getan wird.

Tja...bei der ganzen Debatte um Homann wurde dieses Wort in der einen oder anderen Diskussionsrunde ja auch des Öfteren gebraucht, um diesen oder jenen Umstand zu beschreiben und/oder zu erklären.
Dabei waren sich diesmal augen- und ohrenscheinlich alle unsere so lieb gewonnenen Politiker miteinander einig (zumindest die, die vor laufenden Mikros und Kameras gesprochen haben): Das Wort "Nationalismus" wurde da generell in etwa so gewertet und behandelt, als würde man in einem katholischen Liebfrauen-Kloster bei der abendlichen Andacht ganz laut "PisseKackeFotzeArsch!!" schreien... :roll:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Zardoz am 30 November 2003, 17:41:29
Penibel hin, penibel her, ich arbeite beim Fernsehen und muss schon hier und da auf die richtige Wortwahl  achten. Nur, wo fängt die political correctness an, wo hört sie auf? Irgendwoher müssen die Worte ja kommen. Sämtlich sind sie historisch gewachsen. Einige Worte verlieren in ihrer Evolution an Bedeutung und werden von anderen abgelöst. Wer benutzt heute schon ein Wort wie "kommod"? Man sagt heute stattdessen "bequem", was wohl bequemer ist!
Wenn wir jedes Wort aus unserem Sprachschatz verbannen würden, nur weil sie in ihrer Historie missbraucht wurden, dann werden uns wohl irgendwann die Worte ausgehen. Wie die meisten User,die hier im Thread gepostet haben, bin ich der Überzeugung, dass ein einzelnes Wort noch keinen Rufmord hervorbringt  - der Zusammenhang macht's. Es gibt Unworte, die nach wie vor ihre Verwendung finden: z.B.: Kollateralschaden oder "weiche Ziele", beides aus dem Sprachschatz des Militärs. Dazu kommen jedes Jahr unzählige Worte aus dem politischen Umfeld, Neuschöpfungen, Neologismen, die ebenso schwachsinnig sind!
Und noch etwas: uns Filminteressierte wird ja wohl nicht entgangen sein, wie häufig deutsche Synchronfassungen im Vergleich zum Original "politisch korrekt geschraubt werden"! Gell?
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Jason am 30 November 2003, 17:56:12
Zitat von: ZardozPenibel hin, penibel her, ich arbeite beim Fernsehen und muss schon hier und da auf die richtige Wortwahl  achten.

Naja, also...HINTER der Kamera sollte man dir eigentlich auch gestatten, selbst über deine Wortwahl und jenes, was mit dem von dir Ausgesprochenem gemeint ist, zu entscheiden, oder ist das beim WDR anders...? :wink:
Und wenn mir persönlich heutzutage einer kommen würde und erzählen wollte, ich dürfte ein Wort wie meinetwegen "asozial" in der Bedeutung, wie sie auch im Duden aufgeschlüsselt ist, nicht in meinem Sprachgebrauch mit einbringen, weil es vor mehr als einem halben Jahrhundert mal von einem Diktatur-Regime unzweckmässig missbraucht wurde, dann würde ich dem in etwa so antworten: :doof:

Wo political correctness anfängt und wo sie aufhört - das weiss ich auch nicht, ist meiner Meinung nach ja wohl auch eine rein persönliche Einschätzung für jeden selbst. Aber bei soetwas ist das Ende der "pc" meiner Meinung nach schon in weite Ferne gerückt...
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Zardoz am 30 November 2003, 18:10:46
@JasonXX99: Da hast Du recht!
Morgen werde ich meinem Kollegen mal das "Chip"-Beispiel von "Master und Slave" auf die Stulle schmieren. Mal schauen ob er dann noch zurückzuckt ;)
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Sarge am 1 Dezember 2003, 12:19:16
Zitat von: JasonXX99
Zitat von: SargeSogar das Wort "Nationalismus" könnte man eigentlich viel neutraler auslegen, als es im Allgemeinen getan wird.

Tja...bei der ganzen Debatte um Homann wurde dieses Wort in der einen oder anderen Diskussionsrunde ja auch des Öfteren gebraucht, um diesen oder jenen Umstand zu beschreiben und/oder zu erklären.
Dabei waren sich diesmal augen- und ohrenscheinlich alle unsere so lieb gewonnenen Politiker miteinander einig (zumindest die, die vor laufenden Mikros und Kameras gesprochen haben): Das Wort "Nationalismus" wurde da generell in etwa so gewertet und behandelt, als würde man in einem katholischen Liebfrauen-Kloster bei der abendlichen Andacht ganz laut "PisseKackeFotzeArsch!!" schreien... :roll:

Da ist dann ja auch wieder das Problem der Definition. Selbst Lexikas sind sich da ja nicht wirklich einig. Für mich ist der Nationalismus ein leicht übersteigertes Nationalbewusstsein, das ein Zusammenwachsen der Nation bei allerdings gleichzeitiger Abgrenzung von anderen Nationen fördern und zu aggressiven Militarismus gegen diese anderen Staaten führen kann - nicht muss. So ist das keine grundsätzlich negative Wertung dieser Erscheinung, wobei zugegebenermaßen die Wahrscheinlichkeit, mehr zum Negativen wie zum Positiven zu tendieren, höher liegt. Erst beim Chauvinismus lassen sich dann wohl wirklich keine positiven Aspekte mehr finden.

Ein weiteres Problem der Thematik zeichnet sich auch in der Unwissenheit ab. Niemand kann die historische Prägung aller Worte kennen, was oftmals zwangshaft zu Missverständnissen führt. Angenommen jemand drückt sich beispielsweise mit "Bis zum Vergasen" in einer bestimmten Situation unbewusst unglücklich aus. Die ebenfalls Unwissenden wird es nicht stören, doch die jenigen, die damit vielleicht sogar Erinnerungen verbunden sehen, könnte dieser Audsdruck emotional verletzen.
Aber nicht nur die Prägung, die ein Wort mit der voranschreitenden Geschichte erfuhr, sondern auch seinen Ursprung kennen meistens nur die wenigsten. Das Konzentrationslager ist so beispielsweise keine deutsche Erfindung gewesen.

Wenn ich nun ein Mensch der Öffentlichkeit wäre, dann gäbe es für mich drei Wege sich korrekt zu verhalten: Erstens entweder Aufklärungsarbeit zu leisten und damit als Nebeneffekt auch noch die Bildung erhöhen. Zweistens, wenn das Bringen eines heiklen Wortes in einem jeweiligen Kontext heikel ausgelegt werden könnte, dass ich es mir aus Anstand verkneife. Oder drittens ebenfalls meinen Mund zügeln sollte, wenn ich seine Bedeutung und historische Prägung nicht wirklich kenne. Der falsche Weg, der jedoch oft in der Praxis zu beobachten ist, wäre, letzteres genau gegenteilig zu befolgen und seine Klappe lauthals aufzureißen, obwohl man keine Ahnung hat, wovon man eigentlich spricht.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Nidhoegger am 2 Dezember 2003, 13:46:01
Nur mal so ein Beispiel zur political correctness:

Hab irgendwann mal im Musikladen 'ne CD gesehen, die hieß "Black Music". Da waren nur schwarze Interpreten drauf. Ging glaube ich um Soul oder so. Spricht ja auch nichts gegen.

Aber stellt euch mal vor, jemand bringt 'ne CD raus wo aus irgend einem Grund nur weiße Musiker drauf sind (bsp. weiße Rapper oder so was) und bewirbt diese auch entsprechend.
Na ratet mal was dann los ist.
Ich denke das zeigt, daß hier eindeutig was schief läuft.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Liscom am 2 Dezember 2003, 18:14:12
Ich kümmere mich wenig bis gar nicht darum Politisch korrekt zu klingen und verwende stets die Worte die meiner Meinung am ehesten passen. Viele regen sich ja auch auf weil, Spiele mit Namen wie Blitzkrieg, etc rauskommen. Es ist einfach traurig das so viele Leute nicht mit der Vergangenheit unserer Länder klarkommen. Hitler war ein Idiot und Nazis schlecht, aber ich habe keine Lust  Jahrzehnte danach immer noch mit Altlasten für die wir (Die heutige Generation) gar nichts können belastet zu werden.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Little.Dave am 3 Dezember 2003, 13:15:46
Zitat von: PlayerIch finde bei dem Wort asozial eigentlich nix irgendwie politisch unkorrekt. Für mich ist es allerings im deutschen Sprachgebrauch schon eher als ein dickes Schimpfwort einzustufen. Das Wort "Neger" wollte ich mal als Beispiel anbrigen. Bis vor einigen Jahren war dieses Wort im Sprachgebrauch noch "in Ordnung". Heute gilt es als politisch unkorrekt. Dabei: Neger>Negro heißt doch im Grunde genommen nix weiter als Schwarzer, oder nicht? Wo leigt da also das Problem? Gilt es vielleicht als ein Reduzieren auf die bloße Hautfarbe des Menschen? Naja, mittlerweile ist es jedenfalls soweit gekommen, daß "Dickmann's" als "Schoko-Küsse" bezeichnet werden... :doof:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/11797/1.html  :doof:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Player am 3 Dezember 2003, 15:13:47
Au Mann! Hat der Typ nix besseres zu tun?! Die Leute möchte ich sehen, die sich wegen dem Wort "Negerlein" aufregen, weil sie afrikanischer Abstammung sind. Als nächstes muss sich Arnold Schwarzeneg(g)er warm anziehen und sich umtaufen lassen...Aber da wird er nichts machen können. Der ist Österreicher bzw. Amerikaner. :ugly:
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Beitrag von: cyborg_2029 am 3 Dezember 2003, 19:21:29
und was ist mit "hess automobile" oder anderen leuten die hess heißen? ok. rudolf wurde heß geschrieben, aber das macht ja keinen unterschied, da es im englischen kein ß gibt
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Beitrag von: Sarge am 3 Dezember 2003, 22:47:22
Zitat von: LiscomEs ist einfach traurig das so viele Leute nicht mit der Vergangenheit unserer Länder klarkommen. Hitler war ein Idiot und Nazis schlecht, aber ich habe keine Lust  Jahrzehnte danach immer noch mit Altlasten für die wir (Die heutige Generation) gar nichts können belastet zu werden.

Genau das ist es. Diesen Punkt sehe ich genauso. Guckt man mal nach Amerika: Da hängt an jeder zweiten Ecke eine Nationalflagge; da rennt die Jugend mit T-Shirts rum, auf denen nicht nur die Flagge, sondern auch noch ein schöner Propaganda-Spruch zu lesen ist. Wenn ich es hier auch nur wagen würde, mit einem Kleidungsstück durch die Stadt zu laufen, auf dem die deutsche Nationalflagge abgebildet wäre, dann würde mich jeder schief an gucken; die Herren in Grün würden einen wohl gleich einkassieren...
Schuld daran ist natürlich die deutsche Vergangenheit. Aber mittlerweile sind über 50 Jahre vergangen und es wird einem, auch international, noch immer sehr übel genommen, wenn man von den Lippen lässt "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.". Was ist prinzipiell dabei? Darf man in Deutschland, zumindest der neuen Generation angehörend, nicht stolz auf sein Vaterland sein? Muss die Opposition dabei immer gleich an die Geschichte denken, für die diese jüngere Generation überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?...
...Für wie viel Sterben sind die Amis in den letzten 50 Jahren eigentlich verantwortlich gewesen?...
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Kingpin am 3 Dezember 2003, 23:01:59
ZitatWenn ich es hier auch nur wagen würde, mit einem Kleidungsstück durch die Stadt zu laufen, auf dem die deutsche Nationalflagge abgebildet wäre, dann würde mich jeder schief an gucken; die Herren in Grün würden einen wohl gleich einkassieren...
Niemand wird irgendjemanden einkassieren, wenn er mit der deutschen Nationalflagge irgendwo auf der Kleidung in der Öffentlichkeit herumläuft - wie kommst du denn auf sowas!? Ich hoffe doch mal, du gehörst nicht zu denen, die die Nationalflagge mit der Flagge mit den Farben schwarz-weiß-rot verwechseln! :wall:

ZitatSchuld daran ist natürlich die deutsche Vergangenheit. Aber mittlerweile sind über 50 Jahre vergangen und es wird einem, auch international, noch immer sehr übel genommen, wenn man von den Lippen lässt "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.". Was ist prinzipiell dabei?
Nix - und ich sehe auch gar nicht ein, warum ich mir den Stolz auf das, was nach dem Krieg aufgebaut wurde - und von dem wir alle ja profitieren - von ein paar ewig gestrigen Schwachmaten nehmen lassen sollte. Allerdings beschmutzen diese Leute den Stolz, da Haß und Idiotie nicht die Dinge sind, mit denen ich Deutschland attribuiert sehen will.

ZitatDarf man in Deutschland, zumindest der neuen Generation angehörend, nicht stolz auf sein Vaterland sein? Muss die Opposition dabei immer gleich an die Geschichte denken, für die diese jüngere Generation überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?...
Immer diese Verwechslungen - niemand macht irgendjemanden der Nachkriegsgenerationen für die Verbrechen der Nazis verantwortlich! Diese idiotischen Schlußstrichdebatten werden aber mit vorliebe von denen vorgebracht, die mit sehr problematischem Gedankengut sympathisieren. Unter Geschichte darf aber nie ein Schlußstrich gezogen werden, denn wie sonst sollen zukünftige Generationen lernen, warum sich sowas nicht wiederholen darf. Die einzige Verantwortung der Nachkriegsgenerationen ist genau dafür Sorge zu tragen - und das ist so schwer ja nun nicht.

Zitat...Für wie viel Sterben sind die Amis in den letzten 50 Jahren eigentlich verantwortlich gewesen?...
Toller Spruch - so undifferenziert in den Raum gestellt, ist das leider auch nur dummes Zeug! :roll:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: psychopaul am 3 Dezember 2003, 23:19:53
Zitat von: SargeGenau das ist es. Diesen Punkt sehe ich genauso. Guckt man mal nach Amerika: Da hängt an jeder zweiten Ecke eine Nationalflagge; da rennt die Jugend mit T-Shirts rum, auf denen nicht nur die Flagge, sondern auch noch ein schöner Propaganda-Spruch zu lesen ist. Wenn ich es hier auch nur wagen würde, mit einem Kleidungsstück durch die Stadt zu laufen, auf dem die deutsche Nationalflagge abgebildet wäre, dann würde mich jeder schief an gucken; die Herren in Grün würden einen wohl gleich einkassieren...
Schuld daran ist natürlich die deutsche Vergangenheit. Aber mittlerweile sind über 50 Jahre vergangen und es wird einem, auch international, noch immer sehr übel genommen, wenn man von den Lippen lässt "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.". Was ist prinzipiell dabei? Darf man in Deutschland, zumindest der neuen Generation angehörend, nicht stolz auf sein Vaterland sein? Muss die Opposition dabei immer gleich an die Geschichte denken, für die diese jüngere Generation überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?...
...Für wie viel Sterben sind die Amis in den letzten 50 Jahren eigentlich verantwortlich gewesen?...

Ähem...  :?
Und wieso sollte man überhaupt auf sein Vaterland stolz sein?  :doof:
Genau das ist doch der Grund,warum momentan die Amis so unbeliebt sind!Ob ich jetz zufällig als Deutscher,Ami oder in Tadschikistan geboren bin is doch scheißegal. :roll:
:!: Aber bevor es jetz losgeht: Selbstverständlich kann jeder so stolz auf sein Land sein,wie er nur will  :!:  :wink:
(mich würd halt nur mal ein Grund interessieren-stolz kann man imo nur auf eigene Leistungen sein!)
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Kingpin am 3 Dezember 2003, 23:32:09
Bitte jetzt keine Diskussion über "Stolz" (auf was auch immer) - wäre in diesem Thread off-topic ...
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Contagion am 4 Dezember 2003, 01:47:45
Genausogut könnte man die Leute die Ficker heissen, einen neuen Namen geben  :schwul:

(Anm. des Verfassers: Es wird Fieker ausgesprochen)

Hmm... Also Asozial wurde von den Nazis geprägt, ja? Bei mir bedeutet Asozial soviel wie sich nicht gesittet und dem anstand entsprechend zu verhalten. Sprich: Rumrotzen, rumpöbeln, stehlen... weiss nicht... Morden fällt eigentlich auch darunter. Hmm... Eigentlich sind es dann auch natürlich Vorgänge wie: Furzen, Kacken, Pissen. Oh weia... Voll ins fettnäpfchen getreten! Och Mensch... Jetzt beleidige ich auch noch übergewichtige Menschen  :wall: . Ich wette diese Worte wurden auch von den Nazis benutzt!

´Tschuldigung, auch wenn es Bücher gibt, die im Titel das Wort 'Asozial' gebrauchen und ansonsten weitestgehen darauf verzichten, und darauf  dann seine komplette Argumentation auf eben jene Buchtitel zu stützen, ist dumm.

Wäre es dann auch nicht verwerflich zu sagen "mach ma datt dritte!". Wir denken nach. Das Dritte = Das Dritte Reich = WDR. HOPPLA!

Hiermal ne Frage (in Ingliisch):

It is time to elect a new world leader, and only your vote counts. Here are the facts about the three leading candidates.

Candidate A Associates with crooked politicians,
and consults with astrologists. He's had two Mistresses. He also chain smokes and drinks 8 to 10 martinis a day.

Candidate B He was kicked out of office twice, sleeps until noon, used opium in college and drinks a quart of whiskey every evening.

Candidate C He is a decorated war hero. He's a vegetarian, doesn't smoke, drinks an occasional beer and never cheated on his wife.

Which of these candidates would be your choice?



DIE ANTWORTEN





Candidate A is Franklin D. Roosvelt
Candidate B is Winston Churchill
Candidate C is Adolf Hitler






Basierend auf der oben gestellten Frage:

Dürfen wir dann auch  nicht mehr treu sein? Oder Vegetarisch oder ein ab und an Biertrinker? Der Logik einiger Menschen nach schon.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Sarge am 4 Dezember 2003, 19:21:51
ZitatIch hoffe doch mal, du gehörst nicht zu denen, die die Nationalflagge mit der Flagge mit den Farben schwarz-weiß-rot verwechseln! :wall: ?

Nein, ich meine schon unsere, aus den Befreiungskriegen Hervorgegangene.

Zitat von: Kingpin
ZitatWenn ich es hier auch nur wagen würde, mit einem Kleidungsstück durch die Stadt zu laufen, auf dem die deutsche Nationalflagge abgebildet wäre, dann würde mich jeder schief an gucken; die Herren in Grün würden einen wohl gleich einkassieren...
Niemand wird irgendjemanden einkassieren, wenn er mit der deutschen Nationalflagge irgendwo auf der Kleidung in der Öffentlichkeit herumläuft - wie kommst du denn auf sowas!?

Es wird dir ja wohl klar sein, dass da von mir schon eine bewusste Überspitzung dabei war - wenn nicht; tut mir leid, dann habe ich mich eben zu schlecht ausgedrückt. Aber du kannst wohl nicht abstreiten, dass es hier einfach nicht üblich wäre, meinetwegen mit einem "Deutschland-T-Shirt" durch die Gegend zu laufen, denn - das glaube zumindest ich -, 1/4 der Leute, die an dir vorbeigehen, würden dir gleich den Stempel "Rechts orientiert" aufdrücken.
Die Leute sind hier einfach noch nachtragend. Ein fiktives Beispiel: Ein Arbeitgeber will jemanden einstellen und hat zwei Bewerber in der engeren Wahl: Einen christl. bzw. atheistischen und einen jüdischen Bürger. Rein von seinen Fähigkeiten her hat der Christ/Atheist nun vielleicht kleine Vorteile gegenüber dem Juden, weshalb der Arbeitgeber sich letztendlich für ihn entscheidet. Wie schnell passiert es dann aber, dass dem Arbeitgeber einfach Antisemitismus unterstellt wird...?

Zitat
ZitatSchuld daran ist natürlich die deutsche Vergangenheit. Aber mittlerweile sind über 50 Jahre vergangen und es wird einem, auch international, noch immer sehr übel genommen, wenn man von den Lippen lässt "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.". Was ist prinzipiell dabei?
Nix - und ich sehe auch gar nicht ein, warum ich mir den Stolz auf das, was nach dem Krieg aufgebaut wurde - und von dem wir alle ja profitieren - von ein paar ewig gestrigen Schwachmaten nehmen lassen sollte. Allerdings beschmutzen diese Leute den Stolz, da Haß und Idiotie nicht die Dinge sind, mit denen ich Deutschland attribuiert sehen will.

In diesem Punkt sind wir uns einig.

Zitat
ZitatDarf man in Deutschland, zumindest der neuen Generation angehörend, nicht stolz auf sein Vaterland sein? Muss die Opposition dabei immer gleich an die Geschichte denken, für die diese jüngere Generation überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?...

Immer diese Verwechslungen - niemand macht irgendjemanden der Nachkriegsgenerationen für die Verbrechen der Nazis verantwortlich!

Oh, ca. die Hälfte der Amerikaner - und dies ist jetzt keineswegs eine Übertreibung - denkt immer noch, in Deutschland wohnen doch fast nur Nazis - und das sind ganz einfach traurige Erfahrungen aus der Praxis, die ich persönlich gemacht habe. Das ist dort aber auch überhaupt kein Wunder, weil die sich erstens sowieso nicht für europäische Geschichte interessieren bzw. in diesem Bereich nur mangelhaft unterrichtet werden und zweitens durch ihre Medien eh in einer Glasglocke leben. Mal abgesehen davon, und das ist ja weitgehend bekannt, jucken die Amerikaner Hakenkreuze in bsp. Computerspielen ja sowieso nicht.
Sicher ist aber, dass wenn du dort einen fragst, was ihm heutzutage spontan zum Land Deutschland einfällt, dann bekommt man da neben "Autos, blonden, gutaussehenden Frauen, Bratwurst" oder "Lederhosen" auch oftmals "Nazis" an den Kopf geworfen.

Zitat
Zitat...Für wie viel Sterben sind die Amis in den letzten 50 Jahren eigentlich verantwortlich gewesen?...
Toller Spruch - so undifferenziert in den Raum gestellt, ist das leider auch nur dummes Zeug! :roll:

Kein Spruch, sondern rhetorische Frage.

@ psychopaul
ZitatUnd wieso sollte man überhaupt auf sein Vaterland stolz sein?  
Genau das ist doch der Grund,warum momentan die Amis so unbeliebt sind!Ob ich jetz zufällig als Deutscher,Ami oder in Tadschikistan geboren bin is doch scheißegal.

Warum sollte man denn nicht stolz auf sein Heimatland sein dürfen? Dir ist hoffentlich bewusst, dass wir hier von einem gesunden Nationalbewusstsein sprechen. Wärest du etwa nicht stolz, wenn Deutschland bsp. Fussballweltmeister wird? Oder überhaupt alle internationalen Sportwettkämpfe - du würdest doch sicherlich Deutschland anfeuern, oder nicht?...
Was die Amerikaner machen, grenzt in meinen Augen ja schon an übersteigertes Nationalbewusstsein.

Zitatstolz kann man imo nur auf eigene Leistungen sein!)

Klar, dass dieses Argument kommen musste. Natürlich, auf eigene Leistungen kann man mit Recht stolz sein, aber doch genauso gut auf seine Nationalität und, wie erwähnt, bsp. sportliche Erfolge seiner Nation.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: psychopaul am 4 Dezember 2003, 19:46:18
@ Sarge:
Bin Ösi,deshalb ist das mit Deutschland hinfällig!  :wink:

Ich geb dir eh recht,im Sport bin ich genauso fanatisch,was das Heimatland angeht.

Und ja,vielleicht hab ich dich auch ein bißchen falsch verstanden!
Deinen jetzigen Ausführungen stimme ich zu!
Es ist halt nur so,daß Nationalstolz immer so einen eigenartigen Beigeschmack hat,und das mein ich jetz nicht auf Deutschland bezogen,sondern überall!Aber solange sich das so in Grenzen hält,wie bei dir UND auch bei mir,bin ich der letzte der sich aufregt!! :wink:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Jason am 5 Dezember 2003, 01:09:26
Um nochmal zum Thema zurückzukommen:

Habe vorhin die Sendung "Kontrast" im Ersten gesehen - dort hat eine Referentin (Namen hab' ich mir leider nicht gemerkt, sorry :oops:) das Wort "asozial" ganz bewusst im Zusammenhang mit Steuerflucht gebraucht (Michael Schumacher, Boris Becker und Konsorten). Bin direkt interessiert auf dem Kanal geblieben, weil es meiner Meinung zu diesem Thema vollkommen entsprach.

Das war logischerweise natürlich so gemeint, als dass sie es als überaus anti-gesellschaftlich und ungemeinschaftlich im Sinne der Staatszugehörigkeit und des Nationalbewusstseins empfindet.
Damit hat sie selbstverständlich NICHT sagen wollen, dass solche Leute wie damals schon Zigeuner, Homosexuelle & Behinderte gefälligst aufgrund ihres Verhaltens wegen vergast, in den Ofen geschoben oder sonstwie hingerichtet werden sollen.

Man sieht also: Der Gebrauch eines solchen Wortes in der Bedeutung, die es heutzutage eben hat, ist vollkommen normal und unproblematisch.
Das hat nichts, aber auch rein gar überhaupt nichts mit irgendwelchen "verbalen Verfehlungen" im Bereich "political correctness" zu tun.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Sarge am 5 Dezember 2003, 17:42:20
ZitatEs ist halt nur so,daß Nationalstolz immer so einen eigenartigen Beigeschmack hat,und das mein ich jetz nicht auf Deutschland bezogen, sondern überall!

Natürlich, da hast du absolut Recht, es hat einen eigenartigen Beigeschmack, da es durch die Geschichte negativ geprägt wurde, wo wir wieder beim eigentlichen Thema wären. Gerade in Deutschland und wohl auch in Österreich ist "National"- oder "Vaterlandsstolz" eben noch heute ein sehr brisantes Wort. Aber jeder rational denkende Mensch wird sich natürlich davon distanzieren, sich bei der Anwendung dieses Wortes für die schrecklichen, unmenschlichen Taten in der NS-Zeit und deren hirnverbrannter Ideologie auszusprechen. Und trotzdem verdreht einem die Gesellschaft das in einem Fall positiv oder gesund Gemeinte beim Greifen zu diesem Begriff, zum Beispiel eben sportliche Erfolge oder auch außenpolitisches Friedensbemühen seiner Nation zu meinen, zu oft in einem Automatismus noch im Munde; weil mit der Vergangenheit ganz einfach noch nicht abgeschlossen wurde. Die Frage, die sich mir stellt, ist nur, ob man nach 50 Jahren nicht zumindest so damit abschließen kann, dass beim Hören des entsprechenden Wortes diese historische Negative nicht immer automatisch auf so einem Wort lasten muss.
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: psychopaul am 5 Dezember 2003, 19:48:18
Ich glaub,diesmal hast du eine Kleinigkeit übersehen,nämlich,daß ich sagte "überall".In der Deutschland-Problematik geb ich dir absolut recht,aber ich finds halt auch bei den Amis scheiße(das übertriebene).

Was bei denen abgeht von wegen,wir sind toll und die anderen Schurken :doof: (is jetz auch etwas übertrieben :wink: )-aber da sind wir uns eh einig. :)

Deshalb klingt es für mich einfach immer eigenartig,wenn jemand solche Ausdrücke verwendet,weil es eben möglicherweise auf gewisse Tendenzen hindeutet;aber wie man bei uns sieht, stellt sich das dann (bei einem Gespräch z.b)als "normales Heimatsbverbundenheitsgefühl"(ich nenn das jetz mal so) heraus. :wink:

Deshalb(und das passt jetz auch wieder zum ursprünglichen Thema!):

Niemals ein Wort allein beurteilen!! :)
Amen :twisted:
Titel: "Asozial" - ein Wort und seine Folgen.
Beitrag von: Sarge am 5 Dezember 2003, 20:41:23
Überlesen habe ich es nicht. Aber stimmt, es hört sich so an, als hätte ich es :wink: Ich denke nur, dass dies Spezielle hier und bei euch noch ein heikleres Thema ist als anderswo. Wenn man das Beispiel Amerika nimmt; dort gibt es diesen Beigeschmack bei der Erwähnung des Wortes wohl weniger... Wie wir diese doch durchaus eigenwillige Mentalität dort beurteilen, ist natürlich wieder eine andere Geschichte - aber da teilen wir, wie du schon sagtest, eine Meinung :wink:
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