Nach Monstrous (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,169167.msg1324313.html#new)nun schon der zweite Nostalgiegrusel innerhalb von drei Tagen für mich, auch wenn sich der Nostalgiefaktor (Anno 2003) hier auf alte Iphones und die Neideffekte der "Nur Razr-Besitzer" beschränkt. Auch mit der Visualisierung und akustischen Untermalung hat man sich hier überraschend wenig Mühe gegeben, dabei ist das ein Pfund, mit dem King in seinen besseren Werken und deren Verfilmungen immer wuchern konnte.
Nicht ganz unüberaschend daher (oder dagegen?), dass das Endprodukt schon wieder wenig Gnade vor den "Profi"-Kritikern fand - RT nur 43% -, und diesmal kann ich es sogar nachvollziehen. Da wird viel aus dem King-Kosmos angetextet, Coming-of-Age, der superfiese Bully, Sonderbegabungen, Mutterverluste, Ersatzvaterfiguren, ein paar Unerklärlichkeiten. Richtig zusammen findet das alles aber eigentlich nie; bestes Beispiel (in dem Fall ohne Bedauern meinerseits, ehrlicherweise): Die ganze Erwachsenwerdungskiste ist komplett halbgar: die Kumpels der Hautfigur spielen keinerlei Rolle, selbst das angebetete Girl ist nur eine absolute Randnotiz, der Bully hat glaube ich drei Szenen bis zu seinem untypischen
.
Dafür gibt der Film den Vorleseszenen viel Platz und dem Zuschauer damit auch Gelegenheit, noch mal ordentlich Zeit mit Sutherland zu verbringen, einem der prägenden Charakterdarsteller der letzten Jahrzehnte (und dabei vielleicht zu denken, dass man den sooo oft jetzt auch nicht mehr auf dem Schirm sehen wird). Kann man als Pluspunkt verbuchen, vor allem, wenn die letzte Hälfte noch mal das bringen würde, was im Regelfall (den natürlich Ausnahmen bestätigen) für den Namen King steht, unerklärliche Geschehnisse, milder Grusel, vielleicht echter Horror. Tut sie aber nicht - ganz ehrlich Jungs: Zwei Anrufe
bei einem "Toten", die dann zu zwei Off-Screen-Todesfällen führen
, findet ihr nicht auch dass DAS ein bisschen wenig ist, für einen Film, der mit dem Namen King vermarktet wird ?
Also: Eher Plüschtime als Gruseltime frei nach Mr. King. Und während Actionfilme ohne Action oder Comedies ohne Lacher vermutlich bei niemandem die Wertungsregionen jenseits der 3 oder 4 verlassen würden, ist man hier am Ende sogar relativ milde gestimmt, das Gesamtpaket kann je nach Stimmung durchaus ein paar positive Gefühle hinterlassen. Bei nüchterner Betrachtung allerdings wirklich ein sehr durchschnittlicher Durchschnittsfilm: 5/10.
Kam euch der Film auch aus wie "fast animiert"? Ich fand den Filter doch etwas arg glatt gebügelt; hatte schon fast was von der ersten BD-Veröffentlichung vpn "Predator".
Oder muss ich meinen TV nochmal in der Bileninstellung anpassen?