"Der Greif" ist die wohl größte deutsche Fantasy-Geschichte seit "Die unendliche Geschichte". Der Kult-Fantasy-Roman von Wolfgang und Heike Hohlbein aus dem Jahr 1989 ist ein absoluter Genre-Klassiker, der Fans seit vielen Jahren begeistert. Knapp 34 Jahre sind seit der Erstauflage vergangen, aber nun bekommen wir endlich die lang ersehnte Serienadaption geliefert. Prime Video hat die epische Geschichte in sechs ebenso epischen Episoden verfilmt, die ab dem 26. Mai 2023 bereitstehen.
Die Geschichte spielt im Jahr 1994 in einem Ort namens Krefelden. Dort entdecken die drei Außenseiter Mark (Jeremias Meyer), Memo (Zoran Pingel) und Becky (Lea Drinda) eine fantastische Welt: Der Schwarze Turm. Schon bald müssen sie feststellen, dass der Greif, ein weltenverschlingendes Monster, all ihre Lebewesen unterjocht und dass Mark scheinbar der Einzige ist, der den Greif aufhalten und den Frieden bringen kann. Zunächst will Mark diese Verantwortung nicht übernehmen, doch als sein Bruder Thomas (Theo Trebs) auf mysteriöse Weise verschwindet, fassen er und seine Freunde sich ein Herz, stellen sich der Gefahr und nehmen das Schicksal selbst in die Hand.
Uff...
Für mich ist der Hohlbein ein rotes Tuch. Wenn die Serie auch nur annähernd so banal wie seine Bücher wird, dann wird das nichts für mich. Ich erinnere mich noch mit Grausen an die Reality-Soap "Die Hohlbeins" - der Name war Programm.
Mag/liest den jemand gerne?
Zitat von: mali am 9 April 2023, 15:11:10Uff...
Für mich ist der Hohlbein ein rotes Tuch. Wenn die Serie auch nur annähernd so banal wie seine Bücher wird, dann wird das nichts für mich. Ich erinnere mich noch mit Grausen an die Reality-Soap "Die Hohlbeins" - der Name war Programm.
Mag/liest den jemand gerne?
Nein, aber an die Serie kann ich mich noch seeeeeehr gut erinnern!! :lol: :lol:
Ich war mal ein früher Hohlbein-Fan, speziell seiner Heftromane und ganz speziell die Hexer-Saga, die er später ja endlos erweitert und umgeschrieben hat.
Die Serie hab ich mir damals besser gespart, aber ich kenne eben einige seiner Kollaborationen mti seiner Holden aus der Jugendbücherei, halt Märchenmond, Elfentanz, Midgard, Drachenfeuer, Spiegelzeit - nur den "Greif", an den kann ich mich nicht erinnern.
Dass das Buch die größte deutsche Fantasy-Geschichte seit der Unendlichen Geschichte ist, wage ich mal streng zu bezweifeln, keine Ahnung welcher Fanboy das verzapft hat. Ist eins und mehreren Büchern aus der Hohlbeinschen Schreibfabrik und sicher ein recht bekanntes, weil er eben zwischen 1985-95 echt "heiß" war, aber das ist es auch schon. Da hat nicht die ganze (deutsche) Welt auf eine Verfilmung gewartet.
Sieht aber insgesamt recht ermutigend aus.
Ich war früher ein extremer Hohlbein-Fan und habe seine Bücher verschlungen. Vor allen Spiegelzeit (mein absoluter Favorit), Midgard, Elfentanz, Märchenmond, Drachenfeuer, Hagen von Tronje, die Der Hexer-Reihe und eben auch Der Greif. Die Bücher habe ich heute alle noch. Bin durchaus gespannt.
Ja, ich erinnere mich auch besonders positiv an "Spiegelzeit" - und das "Midgard" am Ende ein ganz schöner Downer war.
Als Jugendlicher habe ich Hohlbein sehr gerne gelesen, vor allem 'Märchenmond', als ziemliches Katzenkind mochte ich 'Katzenwinter', in irgendeinem Urlaub habe ich 'Azrael' verschlungen, irgendwann wurde er mir aber auch zu trivial, ich glaube, spätestens bei diesen Templer-Geschichten. ^^
Die "Heldenmutter" war eines meiner Lieblings-Fantasybücher früherer Jahre; da wurden die Tolkien-Versatzstücke (Zwerge, Labyrinthe) sauber neu zusammengepuzzelt und doch hatte das halt nichts von der leichten sprachlichen Schwerfälligkeit des Engländers. Dafür einen Schluss, der dann tatsächlich mal was anderes war als "Die Party reitet freudig in den Sonnenuntergang" oder "das Böse überlebt, bitte lesen Sie Teil 2 der geplanten Drölfzigologie". Davon hätte ich mir auch eine Verfilmung gut vorstellen können.
Auch das "Druidentor" und die Sache mit dem Kloster (Titel vergessen) waren atmosphärisch schon relativ dicht und hatten durchaus erinnerungswürdige Enden, auch wenn die Sache mit
natürlich objektiv schon hanebüchen war. Aber klar, in der Summe hat der auch viel Fließbandware produziert.
Die Serie wird aber auf jeden Fall mal angetestet.
Zitat von: Private Joker am 10 April 2023, 11:44:23Aber klar, in der Summe hat der auch viel Fließbandware produziert.
Bei laut Wiki mehr als 200 Büchern auch kein Wunder, oder? Das wäre schon bewundernswert gewesen, hätte er bei dem Output nur ein Meisterwerk nach dem anderen rausgehauen. :happy2:
Naja, er steht mit dem Output sowieso schon längere Zeit unter Generalverdacht, dass er häufig nur drüberpoliert oder seinen Namen hergegeben hat und so manches Werk per Schreibfabrik von Anderen erstellt worden wäre. In den 80ern, frühen 90ern war das noch anders.
Hatte damals mal die Enwor-Sage mit "Der wandelnde Wald" angefangen, hat mich aber überhaupt nicht umgehauen. Somit wars das mit Hohlbein für mich, zumal es ja damals auch schon einige D&D Romane gab, die mir als Kiddie deutlich mehr Spaß gemacht haben.
Und ganz ehrlich, nachdem Prime es geschafft hat das großartige "Rad der Zeit" zu verhunzen, erwarte ich da wirklich überhaupt nichts. Wenn nicht gerade eine Herr der Ringe Sublizenz verwurschtelt wird, scheint Amazon schon gewaltig auf das Geld zu schauen - und billige Fantasy sieht einfach scheiße aus.
Keiner gesehen ?
Ich irgendwie schon, aber jetzt alle Details / Stärken /Schwächen zu bewerten, fällt rückblickend etwas schwer, dafür ist die a) nicht packend genug und b) meine Aufmerksamkeitsspanne schon leicht reduziert (vor allem, wenn es da eher "plätschert" auf dem Schirm) Irgendwie alles ein bisschen ziellos, etwas High-School-Leben nach US-Vorbild im deutschen "Krefelden" sowie eine Fantasywelt, die eher nach Belieben besucht werden kann, um dort ein paar maßvoll bedrohliche Untermonster zu besichtigen - vom titelgebenden Greif etwa bekommt man nicht viel zu sehen.
Technisch und insgesamt relativ professionell, ein paar Düsterbilder ("Der eine Turm - light") können sich sehen lassen; die Landschaft der Anderswelt sieht allerdings ein bisschen nach Tagebau oder so aus. Und auch das vom Buch wohl deutlich abweichende Casting der Jungdarsteller (alle ein paar Jahre älter + etwas diverser) weckt durchaus Symathien; ich erwähne mal Lea Drinda, die zwar (noch so eine Anlehnung die US-Serien) auch für den veränderten Altersschnitt noch ein paar Jährchen overage, aber mit Spaß dabei ist. Pluspunkte für das 1990iger Setting (das erspart einem das nervige Handy- und Computergefummel), und - leider nur in den ersten Folgen - die Popkulturanspielungen samt etwas zeitgenössische Mucke. Die "Erwachsenenrollen" dagegen waten knietief im Klischee oder werden motivationslos zu Helfern des Bösen umfunktioniert; einzig Rohde punktet da leidlich.
Alles in allem kann man das so machen (so um 5-6/10, wenn man es in Punkten ausdrücken müsste), aber das "gewisse Extra" oder ein echter Spannungsbogen fehlt. Für die nächste Runde, wenn es die geben sollte, bitte etwas mehr Greif und vielleicht auch ein bisschen mehr Bedrohlichkeit.