Auch auf die Gefahr hin, dass der Film "Spurlos verschwunden" schon mal Thema in einem Thread gewesen ist (ich habe so was zumindest nicht gefunden), möchte ich den Film hier nochmal zur Sprache bringen.
Der lief vor einigen Wochen spät im öffentlich rechtlichen Fernsehen.
Und so richtig krieg ich den Film (damit meine ich das holländische Original und nicht die US-Kopie mit dem Happy-End) nicht aus meinem Kopf.
Das letzte Mal ging mir das so bei "Funny Games". Von dem hatte ich noch ein paar Wochen was.
Was haltet ihr von "Spurlos verschwunden"?
Ist der spannend?
Langweilig?
Gefährlich?
Als ich ihn mir vor ca. 2 Jahren angesehen habe, fand ich ihn etwas öde, da irgendwie nichts so recht passierte. Man sah ständig den bösen Buben, aber nur wie er "sein Leben lebte".
Nur das Ende hat dann doch etwas reingehauen.
Vielleicht muß ich ihn mir nochmal richtig anschauen...
Stimmt schon, was Scat schreibt. Der Film ist zwar etwas einseitig gemacht, weil man viel über das ganz normale Familienleben des Bösewichts erfährt. Aber gerade das macht den Film so interessant, den Typ mit seinen Kindern zu erleben und wie er an einer seiner Töchter ausprobiert, wie man sein Opfer am besten betäubt usw.
Das negative Ende setzte dem Ganzen dann natürlich die Krone auf.
Nur die etwas "langweilige" Machart ist sehr gewöhnungsbedürftig. Und diese Sache mit dem "goldenen Ei" fand ich eher unfreiwillig komisch.
Snake
hat die NL DVD von "Spoorloos" wenigstens englische untertitel?
Ich fand das Remake mit Kiefer Sutherland , bis auf das Ende, besser als das Original.
Wie ihr schon gesagt habt ist es doch recht langatmig inszeniert.
MfG
Falk
Zitat von: FalkIch fand das Remake mit Kiefer Sutherland , bis auf das Ende, besser als das Original.
Wie ihr schon gesagt habt ist es doch recht langatmig inszeniert.
MfG
Falk
Muss ich mich anschließen. :)
Hier hätte man das schlechte Ende und nicht das gute Ende nehmen sollen. So ist der Film zwar sehr gut, aber mit dem Ende des Originals, wäre er genial gewesen.
Gruss PV
hab jetzt mal die criterion geordet. mal sehen, ob der was taugt.
irgendwie kommt mir der plot verdammt bekannt vor... war da nicht auch eine szene, in der
SPOILER
eine frau in nem sarg aufwacht?
SPOILER ENDE
Kenne so eine Szene selber nur in "Lebendig begraben" (den von Frank Darabont).
Zitat von: Snake PlisskenStimmt schon, was Scat schreibt. Der Film ist zwar etwas einseitig gemacht, weil man viel über das ganz normale Familienleben des Bösewichts erfährt. Aber gerade das macht den Film so interessant, den Typ mit seinen Kindern zu erleben und wie er an einer seiner Töchter ausprobiert, wie man sein Opfer am besten betäubt usw.
Das negative Ende setzte dem Ganzen dann natürlich die Krone auf.
Nur die etwas "langweilige" Machart ist sehr gewöhnungsbedürftig. Und diese Sache mit dem "goldenen Ei" fand ich eher unfreiwillig komisch.
Snake
Das ist ziemlich genau meine Meinung!
Der Typ wird als ganz "normaler" Mensch gezeigt, wie er mit seiner Frau und seinen Kindern umgeht, wie er Unterricht gibt.
Ich schätze, dass das so "langweilig" gemacht ist, ist Absicht. Man wollte halt zeigen, dass das Leben dieses Typen ganz "normal" ist, eben auch langweilig.
Aber gerade das finde ich ja das schlimme daran, denn jeder hat irgendwie den einen oder anderen klenen Schaden, jeder könnte so ein heimlocher Soziopath sein.
Und jeder hat schon mal auf einer Raststätte gehalten, d. h. jedem könnte so was auch passieren.
Das finde ich schon ziemlich fies!
Ich habe mir nach dem Ende des Films vorgestellt, was ich an der Stelle des Mannes getan hätte, wenn ich 3 Jahre nach meiner Freundin gesucht hätte und mir dann der Typ, der das gemacht hat, gegenüber stehen würde.
Ich möchte es mal so sagen: Ich hätte mich sicher nicht in die Hände dieses Kerls begeben, ich hätte versucht heraus zubekommen, was passiert ist, mit allen Mitteln!
Der Film hat mir also nicht nur gezeigt, dass mir selbst jederzeit so was ähnliches passieren kann, weil sicher eine ganze Menge solcher Typen frei rumlaufen, sondern mich auch noch fantasieren lassen, was ich dem Typen alles antun würde.
Das alles finde ich doch sehr ... beunruhigend!
Ich habe "Spurlos verschwunden" kürzlich zum ersten Mal nach einigen Jahren gerade erst wiedergesehen und habe dazu auch eine Kritik in der OfdB verfaßt.
Ich gebe Rollo vollkommen recht - der Film ist aufgrund seines restlos bösen Finales ein wahrer Alptraum und gerade deshalb unvergeßlich für mich. Es dauerte auch bei mir einige Zeit, bis ich "Spurlos verschwunden" endlich verdaut hatte, denn es kommt selten genug vor, daß man einen Thriller OHNE Happy-End serviert bekommt.
Die Tatsache, daß die Handlung ohne große Höhepunkte voranschreitet, hat mich, ehrlich gesagt, nie gestört, weil die ganze Zeit über die Ungewißheit im Raum steht, was denn zum Geier mit Rex' Freundin Saskia geschehen ist, die drei Jahre zuvor an einer Tankstelle spurlos verschwunden ist. Wir ahnen von Anfang an, daß der nach außen hin brave Familienvater und Chemielehrer etwas mit dem Verschwinden zu tun hat - und diese Frage hat bei mir eben das Interesse aufrechterhalten.
Daß dann letztendlich ein solch pechschwarzes und zugleich doch so konsequentes Ende steht, hat mich nicht nur überrascht, sondern regelrecht schockiert. Von daher werde ich gern immer mal wieder an "Spurlos verschwunden" erinnert. Aus dem Grund auch volle 9 Punkte!
Nicht verzeihen kann ich dem Regisseur Sluizer, daß er sich von Hollywood locken ließ und das Ende komplett umschrieb, weil man dem Publikum dort ja bekanntlich nur schwerlich ein Film ohne glücklichen Schluß zumuten kann. Handwerklich ist das US-Remake "Spurlos" mit Jeff Bridges, Kiefer Sutherland und Sandra Bullock sehr kompetent, aber die konventionellen Endminuten machen eben vieles wieder kaputt.
SPOILER!!!
Um Man Behind the Sun zu antworten: In der Szene, die du meinst, wacht die männliche Hauptfigur Rex in dem Sarg auf, also nicht eine Frau, und muß entsetzt erkennen, daß er lebendig begraben wurde.
SPOILER-ENDE!!!
Gruß,
Stefan M
Zitat von: Stefan M
Die Tatsache, daß die Handlung ohne große Höhepunkte voranschreitet, hat mich, ehrlich gesagt, nie gestört, weil die ganze Zeit über die Ungewißheit im Raum steht, was denn zum Geier mit Rex' Freundin Saskia geschehen ist, die drei Jahre zuvor an einer Tankstelle spurlos verschwunden ist. Wir ahnen von Anfang an, daß der nach außen hin brave Familienvater und Chemielehrer etwas mit dem Verschwinden zu tun hat - und diese Frage hat bei mir eben das Interesse aufrechterhalten.
Ganz meine Meinung!
Man will wissen, was denn nun mit ihr passiert ist. Man wird in die Rolle von Rex reingedrängt, obwohl man das gar nicht will. Sehr geschickt gemacht und meine Meinung nach gar nicht langweilig.
Ich habe gerade die Kritik von Stefan M. gelesen und finde, sie trifft den Nagel auf den Kopf.
Die Schauspieler, mir allesamt unbekannt, machen ihre Sache sehr gut, aber geradezu fantastsch finde ich den Mann, der den Psychopathen spielt. Im Grunde ein Monster, aber die hinter einer Maske von Biederkeit versteckt.
Er tut einem fast leid, wenn seine beharrlichen Versuche, endlich eine Frau zu kidnappen, immer wieder scheitern. Er hat sogar das Pech, dass ihn eine Frau persönlich wiedererkennt. Es wirkt irgendwie komisch, wenn er pedantisch Statistiken darüber führt, wie lange er mit wieviel Chloroform ohnmächtig bleibt. Die Bewegungsabläufe werden sehr genau geprobt. Und als er es dann endlich schafft, ist man fast erleichtert.
Eine absolut preiswürdige Performance.
Das Ende des Remakes macht vielleicht vieles kaputt, aber es entlässt den Zuschauer wenigstens in den Feierabend. Damit kann man dann abschließen. Das hat auch was für sich, finde ich.
Das Original krieg ich nicht mehr aus dem Kopf und jedesmal, wenn ich an einer Rastätte halt mache, hab ich ein komisches Gefühl. Und das ist nicht gut!
Zitat von: Rollo Tomasi[Das Ende des Remakes macht vielleicht vieles kaputt, aber es entlässt den Zuschauer wenigstens in den Feierabend. Damit kann man dann abschließen. Das hat auch was für sich, finde ich.
Das Original krieg ich nicht mehr aus dem Kopf und jedesmal, wenn ich an einer Rastätte halt mache, hab ich ein komisches Gefühl. Und das ist nicht gut!
"Nicht gut?" 8O
Auweia!!
Noch viel schlimmer ist allerdings ein völlig aufgesetztes,lächerliches und unpassendes Happy-End in einem "bösen" Film... :roll:
Das Remake ist mal wieder ein völlig überflüssiges,das Geständnisse an den Mainstream und seine Seh- und Heldengewohnheiten macht.Pfui!
Mich hat das Original auch dermassen mitgenommen,aber das ist für mich immer das Zeichen,dass ich gerade einen absoluten Hammerfilm geniessen durfte.
Dieses "Gefühl" an der Tankstelle ist zwar sehr heftig,aber Entführungen etc. finden nunmal in unserer Welt statt und gerade deshalb sind doch auch Thriller a la "Sieben" und co so faszinierend,weil sie dieses
realistische Gänsehautgefühl erzeugen.
Oder was wäre wohl z.B. ein "requiem..." ohne sein heftiges Ende, usw, usw, usw,blabla...
pp,guess who's back
der film zieht sich zwar gewaltig über die laufzeit, wird dabei aber nie uninteressant. das ende ist sowieso das nonplusultra. wer den film noch nicht kennt (ICH kannte ihn leider, war mir nur nicht mehr sicher, wo ich die schlussszene her kannte :/) wird mit albträumen ins bett gehen. soviel ist sicher. ist mir damals als 12-jähriger auch passiert w-)
übrigens ist die criterion bei cd wow erhältlich. jeder mit anständigem schulenglisch wird dem film folgen können.
hier nochmal meine kritik in ausführlicher form: http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=2358&rid=91867
Das ist so ein Film, da weiss man erst hinterher dass er sich lohnt. Denn zum Teil passiert da wirklich nix, und man weiss auch nicht worauf der Film hinaus will.