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Gemeinschaftsforum => Offtopic-Forum => Thema gestartet von: Lucker am 4 März 2006, 20:00:28

Titel: Die Karikaturen
Beitrag von: Lucker am 4 März 2006, 20:00:28
Hi
Nachdem sonst im OT-Berreich über jeden aktuellen Scheißdreck debattiert wird, vermisse ich eigentlich seit Beginn dieser ungeheurlichen Vorfälle irgendwelche Regungen der Userschafft hier? Aber Fehlanzeige, was ist los? Egal.
Jedenfalls habe ich einen sehr interessanten Beitrag diesbezüglich von einer Journalistin namens Sonia Mikich in der Emma gelesen, den ich hier veröffentlichen möchte.
Mir ist durchaus klar welche Brisanz diese Thematik mit sich bringt, daher warne ich gleich zu Anfang davor innerhalb dieses (wie auch jedem anderen!) Threads in irgend einer Art & Weise den Emotionen  den Vorrang vor dem Denken zu geben :exclaim:

Hier der Beitrag:

Was nun, ferner Bärtiger?
Wir sind beleidigt, denn unsere traditionellen Werte werden mit Füßen getreten. Meinungsfreiheit und Vernunft sind uns heilig. Und die Erde ist keine Scheibe mehr, nur zur Erinnerung. Ein Weckruf
VON SONIA MIKICH

Ich bin beleidigt.

Eiferer nageln den Schleier an die Gesichter meiner Schwestern in Afghanistan und Pakistan fest und hängen fleißig Frauen, Homosexuelle, Ehebrecher und Ungläubige.

Aber Menschen-, Frauen-, Freiheitsrechte sind für mich das Erhabenste der Menschheitsgeschichte, so ist nun mal die Tradition, in der ich groß geworden bin. Werte, die die Welt besser und friedlicher machen.

Ich verlange also, dass sich die Regierungen von Saudi-Arabien, Palästina, Indonesien und Ägypten bei mir entschuldigen. Andernfalls muss ich ihre Bürger leider bedrohen, zusammenschlagen, entführen oder enthaupten. Denn ich bin empfindlich, wenn es um meine kulturelle Identität geht.

Ich bin beleidigt.

Fanatiker sprengen die Buddhas von Bamiyan in die Luft, großartige Kulturdenkmäler.

Aber Kunst drückt für mich universelle Schönheit und Unschuld aus, sie ist ein Wert, der die Welt besser und friedlicher macht, so ist nun mal die Tradition, in der ich groß geworden bin.

Ich verlange also, dass sich die Hamas, der Sprecher der französischen Muslime, die Leitung der Al-Azhar-Universität sich bei mir entschuldigen.

Andernfalls werde ich leider nie meinen Urlaub am Tadsch Mahal verbringen, zum Boykott palästinensischen Obstes aufrufen und die Botschaften von Tunesien, Katar und Bangladesch anzünden.

Denn - so viel Verständnis erwarte ich - meine Gefühle sind absolut und darum global auszudrücken.

Ich bin beleidigt.

Auf Videos wird Journalisten, Lkw-Fahrern oder Mitgliedern von Hilfsorganisationen die Kehle durchgeschnitten oder der Kopf abgeschlagen. Juden sehen sich als Kannibalen und Schweine dargestellt, westliche Frauen als dekadente Nutten. Unpolitischen Ingenieuren wird Todesangst gemacht.

Alles im Namen Gottes.

Ich verlange also, dass alle Chefredakteure von Zeitungen und Fernsehsendern in der islamischen Welt sich bei mir entschuldigen, weil sie diese Obszönitäten nicht verhindern.

Viele Menschen sind nun besorgt, dass der Kampf der Kulturen bevorsteht. Ach was, er ist längst da. Und er manifestiert sich nicht nur von Zeit zu Zeit in den oben angeführten Ungeheuerlichkeiten, er erfasst längst den Alltag.

Wie fragil, wie oberflächlich müssen die religiösen Werte von Muslimen sein, wenn Karikaturen des Propheten in einer unbekannten Zeitung eines kleinen europäischen Staates einen Sturm auslösen und eine Handvoll organisierter Hetzer weltweit Abertausende auf die Straße scheuchen können.

Der Witz, dass dem Propheten Mohammed im Paradies die Jungfrauen ausgehen, weil so viele Selbstmordattentäter am Eingang Schlange stehen, ist schwarz und gemein. Und angesichts der Realität weltweiter Anschläge unerfreulich bildmächtig - ganz nebenbei.

Aber ich fand es auch nicht besonders komisch, dass die frauenhassenden Taliban sich routiniert Prostituierter bedienten. Oder Videorekorder und Fernseher öffentlich "hinrichteten", um privat sich ganz gern Pornos reinzuziehen.

Zur Erinnerung. Die Erde ist keine Scheibe mehr. Selbstverständlich können Individuen einer säkularen Demokratie Autoritäten karikieren und verspotten, auch religiöse. Sie sollen sich auf Kritik einstellen, aber nicht auf Bestrafung.

Die Meinungsfreiheit ist sehr groß zu fassen, und es gibt hinreichende Gesetze und Regeln, Missbrauch zu verhindern, wo es nötig wird.

Der Film "Leben des Brian" regte viele Christen auf und provozierte Leserbriefe, Boykottaufrufe oder Familienstreit. Aber niemand im fernen Neuseeland konstatierte eine "Stimmungsmache" gegen das Christentum, niemand in Malta fühlte sich berufen, den Union Jack zu verbrennen.

Auch politische Autoritäten haben kein Naturrecht auf Schonung. Margaret Thatcher wurde von britischen Journalisten, Komikern und Drehbuchautoren klein gehäckselt und garstig wieder zusammengesetzt, und es war gut für die geistige Hygiene jener Zeit und brachte niemanden um.

Man konnte ja abschalten, weggucken oder die Zeitung in die Tonne kloppen. Meinungsfreiheit war der siamesische Zwilling der Freiheit von Angst.

Dass Fundamentalisten aller Couleur frei von jeglicher Fähigkeit zur Selbstreflexion, Selbstkritik oder gar Selbstironie sind, wäre weiter nicht erwähnenswert, wenn sie ihre Herzensangelegenheiten nicht mir und meiner Welt aufdrücken würden. Sie setzen voraus, dass unsereins einen Kotau veranstaltet, weil einer von ihnen bekennt: "Achtung! Religiöse Gefühle! Wir verlassen die Privatsphäre!"

Gefühle werden zunehmend in der selbstreferentiellen Welt der Gottes-, Allah- oder Jahwekrieger zur Waffe und zur letzten Instanz geadelt.

Allzeit abrufbar, gnadenlos.

Im Streit um die Cartoons wird behauptet, dass der Bilderverbot ein verbindlicher Glaubensgrundsatz sei. Ubiquitär zu respektieren, auch im Staate Dänemark.

Da macht es nachdenklich, dass die Beleidigten zwar effizient mit Internet und anderen modernen Kommunikationstechnologien umgehen, aber wenig über die eigene Kulturgeschichte wissen.

Ja, in der Blütezeit des Islam wurde der Prophet tatsächlich abgebildet. Zum Beispiel Mohammed, zart verschleiert, zu Pferd gen Himmel reitend - eine wunderbare persische Miniatur im Chester-Beatty-Museum in Dublin.

Was nun, ferner Bärtiger? Irische Butter boykottieren?

Ich muss mich nicht für die Verkaufszahlen dänischer Joghurte interessieren. Darum bin ich nicht besonders erpressbar und habe die Freiheit, Immanuel Kants "sapere aude" vielversprechender für das Zusammenleben von Menschen zu finden als eine Fatwa.

Ich gebe es hiermit auf, Zartgefühl für ewig Beleidigte zu empfinden. Ich gebe es auf, höflich zu argumentieren, warum Meinungsfreiheit, Vernunft und Humor hochgehalten werden müssen. Ich will Kreationisten nicht mehr wissenschaftliche Beweise vorlegen müssen, dass die Erde älter als 10.000 Jahre ist.

Und ich warte nicht mehr darauf, dass es bei al-Dschasira irgendwann einmal heißen wird: Kennen Sie den Witz mit dem Bart des Propheten?


Sonia Mikich, 55, ist TV-Journalistin

taz vom 6.2.2006, S. 13, 213 Z. (Interview), SONIA MIKICH


Greetings Lucker

Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Lucker am 4 März 2006, 20:09:47
Zitat von: Graf Zahl am  4 März 2006, 20:04:58
Karikaturen schreibt man mit einem "R" - wollte es nur eben mal anmerken, weils in der Überschrift drinsteht :icon_wink:

Nix für ungut,

der Graf

LOL,
hoffentlich hab ich nicht noch mehr geschludert, thanx.
Greetings Lucker
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: proximo am 5 März 2006, 00:59:38
Also ich finde die Reaktionen typisch südländisch muss ich sagen!!!

Dieses überflüssige, selbstgefällige, sinnlose Aufplustern der Ehre wegen ist mit das dümmste, was die Islamisten, und Anhänger dieser, je gemacht haben.
Sie ziehen zahlreiche Gegendemonstationsaktionen durch, die komplett dem widersprechen, was im Koran steht. Das Missbilligen anderer Glaubensrichtungen, die gewaltsame Reaktion, etc. macht dem Islam, und dem wofür es ursprünglich steht schlicht und einfach Schande!!
Aber ehrlich gesagt, eine andere Reaktion auf derlei Karikaturen war nicht zu erwarten. Der Islam wird von den Fundamentalisten zu eigenem Nutzen, aus Überheblichkeit und Starrsinn heraus ausgeschlachtet. Er wird von zu vielen Leuten zu falsch ausgelegt und gelehrt. Ehre steht in der "neuen" Auffassung des Islam ganz oben. Und eine Karikatur von Mohammed ist für die Islamisten natürlich ein gefundenes Fressen zur Verurteilung des Westens und der westlichen Sitten und Bräuche.
Für mich ist das alles lächerlich. Es ist nur ein weiteres Indiz für den Mangel an weltlich, liberaler Aufgeklärtheit im Osten!! Denn wenn man mal wirklich darüber nachdenkt, dann sind alle Moslems, in deren Kopf sich der anti-westlich ausgerichtete islamistsiche Fundamentalismus so eingenistet hat, Faschisten.(Das Verbrennen von fremdländischen Flaggen, das Verdammen anders Denkender..)

Und ich HASSE Faschisten!!
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: .sixer. am 5 März 2006, 13:29:01
Der Artikel macht einen entscheidenden Fehler: Er stellt alle "Beleidigten" als gewaltbereite Flaggenverbrenner dar.

Fakt ist, dass enorm viele Moslems sich über diese Karikaturen aufregen. Fakt ist aber auch, dass davon nur ein kleiner Prozentteil gewaltbereit ist. Die meisten Moslems, die sich über die Karaikaturen aufregen, sind über die Gewalt und den Terror genauso erschüttert wie die vielzitierte "westliche Welt". Momentan wird es leider oft so dargestellt, als würde jeder Moslem, der ein Problem mit den Karikaturen hat zur Kalaschnikow greifen.
Da könnte man genauso sagen, dass jeder Deutsche, der sich über die Bundespolitik aufregt zum gewaltbereiten Punker oder zum gewaltbereiten Neonazi wird.

Ja, es gibt eine Pressefreiheit aber es gibt auch eine moralische Pflicht den Glauben anderer zu achten. Besonders in dieser schwierigen Zeit. Die Karikaturen waren eine bewusste Provokation, die zwar keine Gewalt rechtfertigt aber einen weiteren Keil zwischen die Religionsgemeinschaften getrieben hat.

Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Trooper Death am 5 März 2006, 14:18:33

Dem kann ich nur beipflichten.

Fehler im herkömmlichen Sinne macht man allerdings eher ungewollt. Ein solcher Artikel polarisiert mit voller Absicht, da in Kenntnis der aufgeheizten Stimmung veröffentlicht. Folglich macht er nicht nur einen Fehler, er ist ein einziger unentschuldbarer Fehler, der einer unnötigen Provokation eine weitere Provokation hinzufügt. 

Josef Joffe hätte diesen Artikel nicht "besser" schreiben können...
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: ChuckNorris am 5 März 2006, 15:45:27
Woher weiß man denn, dass die Karikaturen eine "bewusste Provokation" waren?

Ich würde mir jedenfalls nichts dabei denken, sowas in einer europäischen Zeitung zu veröffentlichen. Das ist bei uns erlaubt, also warum nicht? Es ist Kunst, und die ist geschützt. Mit derselben Begründung könnte ja auch die katholische Kirche hingehen und Filme wie Dogma verbieten lassen.
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Dodo am 5 März 2006, 17:27:35
Finde den Artikel in der aktuellen Situation zwar nicht gut, aber dass die Meinungsfreiheit auf persönliche Moralvorstellungen achten soll, kann ich auch nicht unterstützen. Da müßte ich ja dann immer wild werden, wenn z.B. Westerwelle wieder mal verarscht wird, weil ich seine Politik gut finde. Ne ne, das geht nicht.

Ich frage mich bei dieser ganzen Sache nur, ob ich es noch erleben werde, dass der Großteil der Menschen endlich das Denken einschaltet und Religion komplett hinter sich läßt, ich glaube es aber nicht.

MfG

Dodo
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Lucker am 5 März 2006, 19:44:46
Zitat von: Trooper Death am  5 März 2006, 14:18:33
Ein solcher Artikel polarisiert mit voller Absicht, da in Kenntnis der aufgeheizten Stimmung veröffentlicht. Folglich macht er nicht nur einen Fehler, er ist ein einziger unentschuldbarer Fehler, der einer unnötigen Provokation eine weitere Provokation hinzufügt.

Seit wann ist es ein Fehler, wenn man jemanden auf sein Falschverhalten aufmerksam macht?
Muß jetzt jeder Mensch, der mit den "Reaktionen" auf die Cartoons nicht einverstanden war aufgrund von Angst das Maul halten?
Finde nicht!
Eine Provokation finde ich es nicht, demjenigen aufzuzeigen wie er/sie sich fühlen würde, wenn man die Taten von ihm/ihr ihnen selbst antun würde. Grundstein jeder Opfer-Tätergegenüberstellung - und Opfer sind die, die ermordet wurden, aufgrund von Cartoons! Und das ist eben das Unentschuldbare, wie kann man sich wegen gemalter Bildchen umbringen, wie pervertiert sind wir inzwischen???
Das ist alles dermaßen unglaublich... :doof:
Greetings Lucker
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Trooper Death am 6 März 2006, 10:30:49
Zitat von: Lucker am  5 März 2006, 19:44:46

... wie pervertiert sind wir inzwischen???


Gute Frage.

Wie pervertiert sind wir eigentlich, den Propheten Mohammed, immerhin von weltweit über 1 Milliarde Muslime als Gesandter Allahs verehrt, als Terroristen - dargestellt mit einem Turban in Form einer Bombe auf dem Kopf - zu karikieren, ihm einen Dolch in die Hand zu drücken und dabei wie einen heimtückischen Verbrecher aussehen zu lassen, um diesen Schund dann auch noch als "Kunst" oder "Ausdruck von Pressefreiheit" zu vermarkten?!  :doof:

Man muß weder besonders religiös sein noch den Islam verteidigen, um Verständnis für die nachfolgende Entrüstung zu haben. Auch muß(te) man kein Prophet sein, um gewisse (Über-)Reaktionen vorherzusagen, schließlich wurde da nicht irgendwas karikiert, sondern DIE religiöse Symbolgestalt des Islam!

Zur Information: in der islamischen Welt betrachtet man bildliche Darstellungen des Propheten als Blasphemie, zumindest aber als ungehörig, da selbst wohlgemeinte Darstellungen beschmutzt und verhöhnt werden könnten. Nur wenn die Darstellungen ehrenhaft sind und sich an historische Überlieferungen halten, werden sie geduldet. Diese Einstellung hat man als Andersgläubiger/-denkender nicht zu hinterfragen, auch nicht unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit, sondern zu respektieren! Absolut inakzeptabel ist es, sie ins Gegenteil zu verkehren, indem man den Propheten vor den Augen der Welt lächerlich macht!


Zitat von: ChuckNorris am  5 März 2006, 15:45:27

Woher weiß man denn, dass die Karikaturen eine "bewusste Provokation" waren?


Indem man sich mit den Verantwortlichen auseinandersetzt, mal etwas genauer hinschaut, was das eigentlich für eine "dänische Zeitung" ist, sich evtl. über die verantwortlichen Macher & Redakteure informiert. Und im übrigen zur Kenntnis nimmt, daß es im Vorfeld eine Ausschreibung dieser Zeitung gab, in der sie vierzig Karikaturisten aufforderte, Bilder über den Propheten zu zeichnen, aus denen am Ende die 12 bekannten Darstellungen von der Redaktion ganz bewußt ausgewählt wurden. 

Um mal aus einem Artikel des Tagesspiegel v. 11.02. Tørgen Seidenfaden, Chefredakteur der in Kopenhagen erscheinenden Tageszeitung ,,Poliktiken", zu zitieren:

"Natürlich dürfe die Presse in einem säkularen Staat auch religiöse Gefühle angreifen, sagt Seidenfaden, das gelte für alle Religionen. (..) Etwas ganz anderes sei die bewusste und geplante Beleidigung, die offene Provokation. Und dass die Veröffentlichung der Zeichnungen genau das gewesen sei, nämlich eine für jedermann in Dänemark erkennbare, zielgerichtete Provokation, davon sei er überzeugt. Seidenfaden hält die Veröffentlichung der Karikaturen bei ,,Jyllands Posten" nicht für einen Zufall. Das hatte Methode, sagt er, eine klar und eindeutig so gewollte fremdenfeindliche Aktion. Eine beabsichtigte Provokation gerichtet gegen alle Muslime in Dänemark."


Trooper Death
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Wunschname am 6 März 2006, 11:45:46
Zitat
Gute Frage.

Wie pervertiert sind wir eigentlich, den Propheten Mohammed, immerhin von weltweit über 1 Milliarde Muslime als Gesandter Allahs verehrt, als Terroristen - dargestellt mit einem Turban in Form einer Bombe auf dem Kopf - zu karikieren, ihm einen Dolch in die Hand zu drücken und dabei wie einen heimtückischen Verbrecher aussehen zu lassen, um diesen Schund dann auch noch als "Kunst" oder "Ausdruck von Pressefreiheit" zu vermarkten?!  doof

Man muß weder besonders religiös sein noch den Islam verteidigen, um Verständnis für die nachfolgende Entrüstung zu haben. Auch muß(te) man kein Prophet sein, um gewisse (Über-)Reaktionen vorherzusagen, schließlich wurde da nicht irgendwas karikiert, sondern DIE religiöse Symbolgestalt des Islam!

Zur Information: in der islamischen Welt betrachtet man bildliche Darstellungen des Propheten als Blasphemie, zumindest aber als ungehörig, da selbst wohlgemeinte Darstellungen beschmutzt und verhöhnt werden könnten. Nur wenn die Darstellungen ehrenhaft sind und sich an historische Überlieferungen halten, werden sie geduldet. Diese Einstellung hat man als Andersgläubiger/-denkender nicht zu hinterfragen, auch nicht unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit, sondern zu respektieren! Absolut inakzeptabel ist es, sie ins Gegenteil zu verkehren, indem man den Propheten vor den Augen der Welt lächerlich macht!

das war sicher eine beleidigung aber die reaktion gehts noch? :doof:  is ja wohl ein unterschied (mal im kleinen) ob ich zu dir Arschloch sage oder falls du gläubig bist dein gott beleidige oder dir das haus abfackle oder den kopf abschneid.
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Lucker am 6 März 2006, 20:17:31
Zitat von: Trooper Death am  6 März 2006, 10:30:49
Man muß weder besonders religiös sein noch den Islam verteidigen, um Verständnis für die nachfolgende Entrüstung zu haben. Auch muß(te) man kein Prophet sein, um gewisse (Über-)Reaktionen vorherzusagen, schließlich wurde da nicht irgendwas karikiert, sondern DIE religiöse Symbolgestalt des Islam!

Ich habe absolut kein Verständnis für die Art der nachfolgenden Entrüstung.
Auch bin ich absolut nicht der Meinung, daß irgend eine, egal welche Religionsgemeinschaft, in welcher Form auch immer auf das Leben jedes Einzelnen negativ eingreifen darf. Mord wegen Glauben sollte eigentlich im Mittelalter bleiben, weit hinter uns - was kommt als nächstes aus den schlechten Epochen der Vergangenheit zurück? Werden bald wieder Fahnen in den Straßen hängen?
Schon jetzt trauen sich viele nicht zu sagen, was sie ehrlich denken, was soll das?  :doof:

Wie soll das Resultat aus diesem Irrsinn aussehen, ein Verbot Religionen kritisieren zu dürfen. Das unterschwellige Kritik natürlich auch durch Wort- wie auch Bildwitz ausgedrückt wird, sollte allgemein bekannt sein. Wer das nicht versteht, sollte sich mal Gedanken darüber machen, was die Cartoons darstellten und wie die momentane Situation aussieht!

Sorry Trooper Death, aber ich teile deine Meinung nicht.
Greetings Lucker
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: tåkeferd am 7 März 2006, 13:43:48
Also ich muss sagen, dass ich die Folgen der Karikaturen überhaupt nicht nachvollziehen kann (Karikaturen einer Zeitung > Staatsgebäude brennen und dann auch noch welche andere Länder [österreichische Botschaft]).
Was ich auch äußerst intressant finde ist, dass die Karikaturen bereits vor über einem halben Jahr veröffentlicht wurden und erst jetzt "Reaktionen" darauf kommen. Ich unterstelle mal, dass diese "Reaktionen" nicht von "beleidigenden Moslems" ausgehen, sondern, dass sie eine weitere "Antiwestenhetzte" sind. Kommt doch so Ländern wie dem Iran jetzt nur recht, alle gegen den "Westen" aufzuhetzten. Wenn dann auch noch so ein Staat wie Isreal mit dem bösen "Westen" kooperiert hat man doch noch einen Grund mehr diesen zu hassen und evtl. anzugreifen. Diese gespielte Empörung ist meiner Meinung nach nur eine weitere "Westemhetze".
Ich will jetzt nicht sagen, dass die Leute auf der Strasse Schuld sind bzw. keine Verletzung ihrer religiösen Gefühle empfinden, aber eben, dass  dies gezielt von diversen Leuten dort hervorgerufen wurde/wird. Das hätte dort doch bestimmt keiner mitbekommen, dass irgendeine dänische Zeitung irgendwelche Bildchen veröffentlicht.
Es werden täglich genügend andere Religionen verarscht, beleidigt usw., aber da passiert auch nichts dergleichen.
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: .sixer. am 7 März 2006, 14:24:21
Die Reaktionen durch gewaltätige Ausschreitungen sind selbstverständlich völlig inakzeptabel aber das sich viele Moslems generell über die Karikaturen aufregen (und das ohne Gewalt), zeigt doch nur wie wichtig ihnen die Releigion ist. Und sowas sollte man meiner Meinung nach auch achten.
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: Dexter am 9 April 2006, 16:19:39
http://www.youtube.com/watch?v=XmjVT8jKr90&feature=Views&page=1&t=t&f=b
http://youtube.com/watch?v=cil%20DS7weEEI
http://youtube.com/watch?v=vir%203Zgtw8OA
Titel: Re: Die Karikaturen
Beitrag von: anti am 9 April 2006, 17:08:24
Es tut mir ja schrecklich leid, aber für mich ist der Islam eher eine Sekte, denn Religion.
Beim Verlassen dieser, muß die Person mit dem Tode bestraft werde! Also bitte?
Das nennt sich Religion?!
Da gibt's noch mehr Beispiele in dieser Richtung.

Toleranz ist bei denen gleich Null.
Aber andere Religionen müssen stets kuschen.

Jetzt muß ich wohl auch um mein Leben fürchten...krank sowas  :doof:

anti
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