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Gemeinschaftsforum => Der phantastische Film => Thema gestartet von: psychopaul am 3 November 2006, 11:15:30

Titel: Suspiria [keine Fassungsdiskussion]
Beitrag von: psychopaul am 3 November 2006, 11:15:30
Stimmt schon, ist mir auch desöfteren aufgefallen (nicht mal bei Kill Bill hatten sie einen Hinweis auf Kürzungen!!  :icon_lol:  :doof:). Die waren früher irgendwie verlässlicher, was das angeht..  :icon_confused:

("uns" kanns ja eh wurscht sein, aber ich denk da an die armen, unwissenden Kinder  :king:)


@ Rollo: Hat dir der Film nicht gefallen?  :icon_twisted:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 3 November 2006, 12:05:47
Zitat von: psychopaul am  3 November 2006, 11:15:30
@ Rollo: Hat dir der Film nicht gefallen?  :icon_twisted:

Wie kommst Du bloß darauf?  :icon_mrgreen:

Aber um ehrlich zu sein, fand ich ihn bis dahin wirklich nicht besonders gut.
Man subtahiere von dem Film nur mal die (zugegebenermaßen sehr außergewöhnliche, aber leider auch viel zu dominante) Musik, dann bleiben noch die besondere Farbgebung und die außergewöhnlichen Bauten.
Mehr aber leider nicht.
Die Musik und besonders die (für die Protagonistin hörbaren oder nicht hörbaren??) Stöhner und Seufzer gingen mir recht früh auf den Senkel!
Wenn man als grundlegensdes Konzept des Films die Realisierung eines Märchens (mit "Rotkäppchen" und der bösen Hexe) annimmt, kann ich die Bauten und die Farbgebung noch akzeptieren.
Aber ohne die Musik wäre der Film nur die Hälfte wert.
Schauspilerisch bietet der Film nur Amateurniveau.
Aber eine gewisse filmhistorische Bedeutung kann ich dem Film nicht absprechen, denn er war 1976 seiner Zeit doch voraus, war er ja quasi Vorreiter eines ganz neuen Genres, des italienschen Splatterfilms von Fulci, Deodato und Konsorten.
Das Hauptproblem dieser Filme und auch von Supiria ist die mangelnde Spannung.
Der Film erzeugt nur dadurch Spannung, dass der Zuschauer nicht weiß, auf welche grausame Art und Weise der nächste Mord geschieht.
Die Spannung entsteht nur durch Schocks, nicht durch brenzlige Situationen.
Und deshalb finde ich en Film in den ersten 30 min zumindest einfach nur langweilig.
Sorry!

Ups!
Jetzt habe ich ja fast eine Review geschrieben.
Das wollte ich eigentlich nicht, aber so bin ich jetzt meine Meinung mal losgeworden.
Jetzt krieg ich bestimmt Ärger, weil ich wieder auf einem Klassiker des Horrorfilms rumgehackt habe.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Stefan M am 3 November 2006, 12:16:18
Zitat von: Bockel diBu am  3 November 2006, 10:53:05
Wer dieses "Cut"-Symbol bei TV Spielfilm regelmäßig beobachtet, dem fällt auf, daß massenhaft Filme uncut laufen, die das Symbol bekommen haben. Bei anderen Filmen ist es unmöglich, daß sie uncut laufen, aber TV Spielfilm bringt kein Symbol. Wenn schon beim FSK 16-Terminator kein Symbol dran ist, muß man sich schwer wundern!

Das stimmt. Aber ich glaube, in diesem Fall kann die TV-Spielfilm nichts (bzw. sagen wir mal "eher wenig") für das Fehlurteil. arte neigt nun einmal dazu, Filme und Sendungen grundsätzlich später beginnen zu lassen als in Fernsehzeitungen angegeben. "Suspiria" hat da keine Ausnahme gemacht und startete eine knappe Viertelstunde verspätet. Wenn arte vorher den Redaktionen angibt, der Film läuft von 22.45 Uhr bis 0.25 Uhr, dann macht das nach Adam Riese nun einmal 100 Minuten. Was man natürlich machen könnte, wäre, den Sender zu fragen, ob dieser den Film ungeschnitten bringt, doch dazu ist man allgemein zu faul (ich lache noch heute über die legendäre Fehleinschätzung der TV-Movie bezüglich "Wrong Turn").

Bringt ja alles nichts, die Enttäuschung über arte ist jedenfalls riesengroß. Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir sofort die DVD kaufen (finde ich immer toll, wenn hier in jedem zweiten Thread irgendeiner daherkommt und mit einem "Den Film muß man eh auf DVD haben, Fernsehen ist scheiße usw." um sich wirft - würde ich ja alles liebend gern machen, gebt mir eine Million für Filme, dann kaufe ich mir jeden für mich potentiell interessanten in seiner besten und ungeschnittensten Fassung) denn der Anfang, den ich noch sehen konnte, bevor das Bild fast komplett aussetzte, war auf visueller Basis wirklich ein Hochgenuß.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Man Behind The Sun am 3 November 2006, 12:20:15
Zitat von: Rollo Tomasi am  3 November 2006, 12:05:47
Wie kommst Du bloß darauf?  :icon_mrgreen:

Aber um ehrlich zu sein, fand ich ihn bis dahin wirklich nicht besonders gut.
Man subtahiere von dem Film nur mal die (zugegebenermaßen sehr außergewöhnliche, aber leider auch viel zu dominante) Musik, dann bleiben noch die besondere Farbgebung und die außergewöhnlichen Bauten.
Mehr aber leider nicht.
Die Musik und besonders die (für die Protagonistin hörbaren oder nicht hörbaren??) Stöhner und Seufzer gingen mir recht früh auf den Senkel!
Wenn man als grundlegensdes Konzept des Films die Realisierung eines Märchens (mit "Rotkäppchen" und der bösen Hexe) annimmt, kann ich die Bauten und die Farbgebung noch akzeptieren.
Aber ohne die Musik wäre der Film nur die Hälfte wert.
Schauspilerisch bietet der Film nur Amateurniveau.
Aber eine gewisse filmhistorische Bedeutung kann ich dem Film nicht absprechen, denn er war 1976 seiner Zeit doch voraus, war er ja quasi Vorreiter eines ganz neuen Genres, des italienschen Splatterfilms von Fulci, Deodato und Konsorten.
Das Hauptproblem dieser Filme und auch von Supiria ist die mangelnde Spannung.
Der Film erzeugt nur dadurch Spannung, dass der Zuschauer nicht weiß, auf welche grausame Art und Weise der nächste Mord geschieht.
Die Spannung entsteht nur durch Schocks, nicht durch brenzlige Situationen.
Und deshalb finde ich en Film in den ersten 30 min zumindest einfach nur langweilig.
Sorry!

Ups!
Jetzt habe ich ja fast eine Review geschrieben.
Das wollte ich eigentlich nicht, aber so bin ich jetzt meine Meinung mal losgeworden.
Jetzt krieg ich bestimmt Ärger, weil ich wieder auf einem Klassiker des Horrorfilms rumgehackt habe.

Nein, du hast recht. Daran ist aber meist nicht der Film Schuld.
Ich habe neulich den vielseits gelobten "Stendhal Syndrome" gesehen und war sehr, sehr enttäuscht, ähnlich wie von "Sleepless". Argentos neuere Filme sind einfach nicht mehr das Gelbe vom Ei. Aber das nur mal so nebenbei.
Das eigentliche Problem ist nämlich, dass bei dieser Art von Filmen eine meist extrem billige Synchro vorgenommen wird, die den Film meist mehr unfreiwillig komisch und billig erscheinen lässt, als er überhaupt ist (so z.b. deine angesprochenen Stöhner und Seufzer). Das wird in "Stendhal Syndrome" fast auf die Spitze getrieben; Kretschmanns Synchrostimme ist der reinste Horror; aufgesetzt, albern und auch immer wieder mit diesen gekünstelten Stöhnern versehen.
Wenn also Italien, dann bitte nur im (englischen) Original.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: psychopaul am 3 November 2006, 12:21:56
@ Rollo:

Hmm, ich kann es für mich persönlich zwar nie nachvollziehen, wenn man sagt, ohne Musik, Farbe, etc.. wäre der Film so und anders usw... wenn alle diese Elemente eben drin sind und genau das Flair ausmachen.  ;)

Aber du hast sicherlich recht (Schauspieler, Spannung..), das alles ist definitiv kritiserbar und ich muß auch ganz ehrlich zugeben, ich hab den Film erst einmal gesehen und ihm damals gleich 10 Punkte verpasst, eine Auszeichnung, die ich nach einer Zweitsichtung möglicherweise auch wieder zurücknehmen werde.  :icon_lol:

Dennoch, dass der Film etwas ganz Besonderes ist, das zählt für mich viel, aber wenn bei dir diese "Sogwirkung" gar nicht erst entsteht, bleibt halt anscheinend ansonsten nicht mehr viel über.  :icon_mrgreen:

Andererseits ist es aber auch immer eine heikle Sache, einen Film bereits nach 30 Minuten vollständig zu beurteilen.  :nono: (vielleicht bläst dich die folgende Stunde ja dann doch noch weg ;) )

Zitat von: Man Behind The Sun am  3 November 2006, 12:20:15
Wenn also Italien, dann bitte nur im (englischen) Original.

:LOL: Sensationeller Spruch.  :icon_lol:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 3 November 2006, 12:24:43
Zitat von: psychopaul am  3 November 2006, 12:21:56
@ Rollo:
Andererseits ist es aber auch immer eine heikle Sache, einen Film bereits nach 30 Minuten vollständig zu beurteilen.  :nono: (vielleicht bläst dich die folgende Stunde ja dann doch noch weg ;) )

Ganz klar!
Ich werde mir den Film natürlich noch zuende ansehen!
Erst dann kann man ein vernünftiges Urteil fällen!

Ich habe den Film schon seit Jahren auf Video in der uncut Version, aber habe immer nach 10 oder 15 oder 20 min ausgemacht, weil ich den Film einfach nicht spannend fand.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: psychopaul am 3 November 2006, 12:27:07
Na also.  :icon_smile: Sorry, wollte deine Seriosität dahingehend natürlich nicht anzweifeln.  :icon_mrgreen:

Übrigens gings mir gestern ähnlich bei einem anderen (von Mooni und Stefan) hochgelobten Film, nämlich "Schrecken der Medusa", der war von der Idee her schon interessant, aber den fand ich eben sowas von gähnend langweilig und bieder inszeniert, dass ich enorm große Mühe hatte bis zum doch noch ganz netten Finale durchzuhalten.  :icon_lol:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: StS am 3 November 2006, 12:33:12
Das Problem, das ich persönlich mit dem allseits so hoch-gelobten Soundtrack hatte, war ganz einfach, dass er sich ständig wiederholt hat. Bei den ersten 2-3 Malen dachte ich noch "verdammt cool", doch spätestens nach Wiederholung Nr.7 war der Effekt völlig überreizt und ging ins Nervige über - vor allem da man jedes Mal vorhersehen konnte, wann der betreffende Score nun einsetzen wird.

Als weiteren Kritikpunkt möchte ich anführen, dass ich es schade fand, dass sich die Hexen-Sache so vorhersehbar entfaltete. Rotkäppchen-Motive, der dunkle Wald, das Gerede über das Thema (über die alte, röchelnde Frau etc), selbst die Stimmen, die "Witch!" flüsterten ... es war einfach kein Aha-Effekt am Ende vorhanden.

Davon mal abgesehen gefiel mit die Atmo und Farbgebung sehr gut.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 3 November 2006, 12:40:42
Zitat von: StS am  3 November 2006, 12:33:12
Das Problem, das ich persönlich mit dem allseits so hoch-gelobten Soundtrack hatte, war ganz einfach, dass er sich ständig wiederholt hat. Bei den ersten 2-3 Malen dachte ich noch "verdammt cool", doch spätestens nach Wiederholung Nr.7 war der Effekt völlig überreizt und ging ins Nervige über - vor allem da man jedes Mal vorhersehen konnte, wann der betreffende Score nun einsetzen wird.

Genau so ging mir das auch!

Zitat von: StS am  3 November 2006, 12:33:12
Als weiteren Kritikpunkt möchte ich anführen, dass ich es schade fand, dass sich die Hexen-Sache so vorhersehbar entfaltete. Rotkäppchen-Motive, der dunkle Wald, das Gerede über das Thema (über die alte, röchelnde Frau etc), selbst die Stimmen, die "Witch!" flüsterten ... es war einfach kein Aha-Effekt am Ende vorhanden.

Und als alle wegen der Madenplage gemeinsam in dem einen Raum schlafen, legt sich die Hexe (Ich nehme mal an, dass sie das war??) hinter einem roten Vorhang brav ins Bettchen, während sich vor dem Vorhang die zwei Mädels fragen, woher das Röcheln kommt???
Also bitte!??
Das war doch wirkich unfreiwillig komisch???
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: rs007 am 3 November 2006, 22:46:35
Zitat von: Rollo Tomasi am  3 November 2006, 12:40:42
Und als alle wegen der Madenplage gemeinsam in dem einen Raum schlafen, legt sich die Hexe (Ich nehme mal an, dass sie das war??) hinter einem roten Vorhang brav ins Bettchen, während sich vor dem Vorhang die zwei Mädels fragen, woher das Röcheln kommt???
Also bitte!??
Das war doch wirkich unfreiwillig komisch???

Ja, das war die Oberhexe; die Griechin, die die Schule im 19.Jh gegründet hat.
Vielleicht war der Vorhang ja in Wirklichkeit eine Mauer und die Kamera zeigte die Szene aus den Augen einer Hexe (die ja bekanntlich durch Mauern guggen kann) (http://www.smilies-emoticons.de/happy/happy_18.gif)

Was mich jedoch am meisten enttäuscht hat, war das billige, um nicht zu sagen: platte Ende; da hätte man ruhig noch eine Verfolgungsjagd einbauen können.
Ich habe handlungsmäßig mehr von dem Film erwartet, die Atmosphäre & Farbgebung waren allerdings top.

Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Vince am 3 November 2006, 22:57:51
Zitat von: rs007 am  3 November 2006, 22:46:35
Was mich jedoch am meisten enttäuscht hat, war das billige, um nicht zu sagen: platte Ende; da hätte man ruhig noch eine Verfolgungsjagd einbauen können.

Und das wäre dann weniger platt gewesen?  :icon_lol:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: rs007 am 4 November 2006, 00:03:00
Zitat von: Vince am  3 November 2006, 22:57:51
Und das wäre dann weniger platt gewesen?  :icon_lol:

Nein, man hätte zB eine wilde Verfolgungsjagd inszenieren können, an deren Ende das Mäderl (weiß jetz ihren Namen nicht, hieß die nicht Susy?) auf das Dach flüchtet (kein Ausweg mehr!) und die Hexen immer näher kommen. Im letzten Moment findet sie ein paar Knoblauchzehen, die sie den Hexen mit aller Wucht entgegenschleudert, woraufhin diese in Flammen aufgehen (http://www.smilies-emoticons.de/happy/happy_18.gif). Man hätte die Oberhexe auch weiterleben lassen und eine Fortsetzung drehen können, mit schnelleren Hexen und besseren Spezialeffekten. Die Zombies in "dawn of the dead" haben sich ja auch weiterentwickelt, wieso sollte das nicht bei Hexen möglich sein?




Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: .sixer. am 6 November 2006, 14:22:58
@Rollo
Einen Film nach 30min. zu beurteilen, halte ich für sehr fragwürdig, zumal ich das von einem Rollo Tomasi nun überhaupt nicht erwartet hätte. Nunja, der Film enthält Szenen, die an Spannung kaum zu überbieten sind. Wenn du dir die nächsten 60 Minuten ansiehst, wirst du spannungstechnisch noch eine unangenehme Erfahrung mit einem Schäferhund und einem großen Platz machen. Danach wirst du vielleicht etwas anders über die Spannung in Suspiria denken.
btw. erinnert mich deine "Staffel-Methode" an die Werbeziele von Suspiria: The only thing more terrifying than the last five minutes of this film are the first 90!

@rs007
Suspiria ist ja ein Teil einer noch unfertigen Trilogie um drei Hexenhäuser. Vielleicht wird der 3. Teil ja die gewünschten Superhexen beinhalten^^
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 6 November 2006, 15:09:42
Ich möchte ja meinem großen Vorbild nicht widersprechen, aber ...
Zitat von: Dr. Schreck am  6 November 2006, 14:22:58
btw. erinnert mich deine "Staffel-Methode" an die Werbeziele von Suspiria: The only thing more terrifying than the last five minutes of this film are the first 90!

heißt zumindest im US Trailer
"The only thing more terrifying than the last twelve minutes are the first 92."  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: .sixer. am 6 November 2006, 15:22:03
Zitat von: n0NAMe am  6 November 2006, 15:09:42
Ich möchte ja meinem großen Vorbild nicht widersprechen, aber ...
heißt zumindest im US Trailer
"The only thing more terrifying than the last twelve minutes are the first 92."  :icon_mrgreen:

Dein erbärmlicher Versuch mich bloßzustellen, ist mal wieder fehlgeschlagen, Gnom.
Natürlich gibt es zu Suspiria wie zu millionen anderen Filmen mehrere verschiedene Werbezeilen.
Achja, ich habe deinen besten Freund letztens bei uns im Stadion getroffen. Hatte schon vermutet, dass die Trainerlegende Toppi bei uns ein paar Spieler abgreifen will, dabei wollte er nur seinen Sohn spielen sehen.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 6 November 2006, 18:12:02
Zitat von: Dr. Schreck am  6 November 2006, 14:22:58
@Rollo
Einen Film nach 30min. zu beurteilen, halte ich für sehr fragwürdig, zumal ich das von einem Rollo Tomasi nun überhaupt nicht erwartet hätte. Nunja, der Film enthält Szenen, die an Spannung kaum zu überbieten sind. Wenn du dir die nächsten 60 Minuten ansiehst, wirst du spannungstechnisch noch eine unangenehme Erfahrung mit einem Schäferhund und einem großen Platz machen. Danach wirst du vielleicht etwas anders über die Spannung in Suspiria denken.
btw. erinnert mich deine "Staffel-Methode" an die Werbeziele von Suspiria: The only thing more terrifying than the last five minutes of this film are the first 90!

Natürlich muss ich dazzu was sagen.  :D
Du hast völlig recht, einen Film nach 30 min zu beurteilen, ist falsch.
Das hatte ich aber auch schon gesagt!
Und ich hatte gesagt, dass ich mir den Film zuende ansehen werde, um ihn dann wirklich beurteilen zu können!
Von daher kannst Du ruhig Deine hohe Meinung von mir beibehalten, denn natürlich beutreile ich einen Film nur dann, wenn ich ihn ganz geseghen habe!  :icon_mrgreen:
Und ich weiß, dass die Methode, den Film stückchenweise anzusehen, nicht die beste ist.
Allein, mir felt die Zeit!
Was die Schäferhindszene angeht, kann ich Dir auch zustimmmen, die war wirklich cool inszeniert!
Dennoch konnte man sich auch hier denken, dass das möglichweise passiert.
Und würdest Du nicht denken, dass die Spannung des Film oft daraus resultiert, wie denn nun der nächste Schock ausfallen wird und nicht daraus, wann der nächste Schock überhaupt stattfindet?
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 6 November 2006, 18:32:34
Zitat von: Dr. Schreck am  6 November 2006, 15:22:03
Dein erbärmlicher Versuch mich bloßzustellen, ist mal wieder fehlgeschlagen, Gnom.
Natürlich gibt es zu Suspiria wie zu millionen anderen Filmen mehrere verschiedene Werbezeilen.
Achja, ich habe deinen besten Freund letztens bei uns im Stadion getroffen. Hatte schon vermutet, dass die Trainerlegende Toppi bei uns ein paar Spieler abgreifen will, dabei wollte er nur seinen Sohn spielen sehen.

QUELLENANGABE FEHLT  :arrow: dein Blabla ist wertlos!  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: .sixer. am 6 November 2006, 18:41:53
Zitat von: Rollo Tomasi am  6 November 2006, 18:12:02
Und würdest Du nicht denken, dass die Spannung des Film oft daraus resultiert, wie denn nun der nächste Schock ausfallen wird und nicht daraus, wann der nächste Schock überhaupt stattfindet?

Gut. Da möchte ich nicht unbedingt widersprechen. Ich würde auch nicht sagen, dass ein Suspiria von den Schocks lebt, sondern eher von der allgemeinen Spannung.

@Noname
www.imdb.de
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: McClane am 6 November 2006, 19:26:40
Zumal "Suspiria" echt strange beginnt... bei den ersten 10 Minuten, die ja echt reichlich abgefahren sind, hatte ich ein mulmiges Gefühl, aber danach fand ich den Film echt klasse.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: rs007 am 7 November 2006, 00:19:25
Zitat von: Dr. Schreck am  6 November 2006, 18:41:53
Gut. Da möchte ich nicht unbedingt widersprechen. Ich würde auch nicht sagen, dass ein Suspiria von den Schocks lebt, sondern eher von der allgemeinen Spannung.

Also "spannend" fand ich ihn eher nicht; daß das Mäderl den Hexen auf die Spur kommt, war für mich relativ vorhersehbar und daß sie ihnen den Garaus macht... leider auch (ohne jetzt große Sprüche klopfen zu wollen :icon_mrgreen:). Argento läßt das Mäderl ja nicht extra aus den Staaten anreisen, damit sie in Freiburg von Hexen gemeuchelt wird :nono: Was mich beeindruckt hat, waren wie gesagt Farbgebung und Kameraeinstellungen (Perspektiven) (wenn ich das mal als hoffnungsloser Filmlaie und Newbie sagen darf, ohne von Experten der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden :icon_mrgreen: )
Freu mich schon auf die Fortsetzungen mit den Superhexen (falls es denn welche gibt (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/Themes/gfcom/images/post/grin.gif))

Ach ja, ich schau Filme manchmal auch stückchenweise an, das läßt sich manchmal gar nicht vermeiden, wenn man müde ist und sich nicht mehr konzentrieren kann. Denn was bringt einem schon ein im Dämmerzustand angeschauter Film?

Gruß
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 7 November 2006, 01:50:19
Zitat von: rs007 am  7 November 2006, 00:19:25
Argento läßt das Mäderl ja nicht extra aus den Staaten anreisen, damit sie in Freiburg von Hexen gemeuchelt wird :nono:

Das ist mal ein gutes Argument. Nach dem Schema kann ich dir glaub' ich 99% der Filmenden vorhersagen.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: rs007 am 7 November 2006, 14:11:26
Zitat von: n0NAMe am  7 November 2006, 01:50:19
Das ist mal ein gutes Argument. Nach dem Schema kann ich dir glaub' ich 99% der Filmenden vorhersagen.

Wir wollen nicht übertreiben, zunächst geht es ja "nur" um Horrorfilme; und zwar um solche, in denen ein (das "Gute" verkörpernder) Charakter eine von Anfang an derart exponierte Stellung einnimmt wie Suzy.
Mag sein, daß ich im Unterbewußtsein das "Das-Gute-wird-über-das-Böse-siegen"-Schema der Märchenwelt aus Kindertagen zu sehr verinnerlicht habe, um die Story an sich spannend zu finden.
Ich finde das allerdings auch nicht großartig schlimm, weil ich den Film aus anderen o.g. Gründen faszinierend fand.

Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 7 November 2006, 15:25:22
Zitat von: Dr. Schreck am  6 November 2006, 18:41:53
Gut. Da möchte ich nicht unbedingt widersprechen. Ich würde auch nicht sagen, dass ein Suspiria von den Schocks lebt, sondern eher von der allgemeinen Spannung.

Hm!
Es tut mir leid, ich konnte den Film nicht spannend finden.
Ich fand den Film leider auch oft unfreiwillig komisch:
- Das Gespräch mit Udo Kier z. B.!
- Oder das folgende Gespräch mit dem Hexen-Experten (Rudolf Schündler)!
Dann das komische Ende: Sie ersticht die Hexe offenbar einfach???
Es wollte sich bei mir halt leider nicht der gewünschte Grusel einstellen???
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: VORTEX am 7 November 2006, 15:48:12
Zitat von: Rollo Tomasi am  7 November 2006, 15:25:22
Dann das komische Ende: Sie ersticht die Hexe offenbar einfach???
Wieso ist das "komisch"? So sollte es viel öfter sein! Hier gibt es kein aufgemotztes Finale, keine zur Superheldin mutierende Hauptdarstellerin und keine die-Bösen-stehen-mindestens-noch-dreimal-auf-bevor-sie-tot-sind-Allüren. Nein, hier wächst ein verängstigtes, gar nicht toughes Mädchen, das eigentlich nur tanzen lernen wollte, für einen kurzen Moment über sich hinaus und vollbringt die für sie schier unglaubliche Anstrengung, das Böse (hier in Form einer Hexe) so richtig in den Sack zu treten. Das finde ich toll und überhaupt nicht "komisch" sondern glaubhaft, und viel besser als die ach so typischen Film-Enden, bei denen es nochmal so richtig rundgehen muß. Ich stehe auf plötzliche, unspektakuläre oder gar offene Enden. Einer der vielen Gründe, warum ich amerikanische Blockbuster meide wie der Teufel das Weihwasser.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: rs007 am 7 November 2006, 16:00:24
Zitat von: Rollo Tomasi am  7 November 2006, 15:25:22
Ich fand den Film leider auch oft unfreiwillig komisch:
- Das Gespräch mit Udo Kier z. B.!
- Oder das folgende Gespräch mit dem Hexen-Experten (Rudolf Schündler)!
Dann das komische Ende: Sie ersticht die Hexe offenbar einfach???

beim Hexenexperten stimme ich zu.
Aber gerade die Szene, bei der sie die Hexe ersticht, kann auch als kunstvolle "Stilisierung" aufgefaßt werden (statt eines Kampfes auf Leben und Tod wird die Auseinandersetzung einfach reduziert auf ein Muster mit hohem Wiedererkennungswert).

aus einem Review (http://www.filmzentrale.com/rezis/suspiriajr.htm):

",,Suspiria" ist ein Triumph der Form über den Inhalt... Die Form ist ausschlaggebend und diese ist bei ,,Suspiria" von bizarrer hyperstilisierter Schönheit. Kameramann Luciano Tivoli benutzte das als veraltet angesehene Technicolor-Verfahren und betonte die Primärfarben, Gelb, Rot und Blau. Verbunden mit strengen Bildkompositionen, mit starken, von innen betonten Mittelachsen, die mitunter an die konstruktivistische Photographie erinnern, entsteht ein einzigartiger Eindruck."
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Moonshade am 7 November 2006, 16:06:25
Zitat von: rs007 am  7 November 2006, 16:00:24
aus einem Review (http://www.filmzentrale.com/rezis/suspiriajr.htm):

"„Suspiria“ ist ein Triumph der Form über den Inhalt... Die Form ist ausschlaggebend und diese ist bei „Suspiria“ von bizarrer hyperstilisierter Schönheit. Kameramann Luciano Tivoli benutzte das als veraltet angesehene Technicolor-Verfahren und betonte die Primärfarben, Gelb, Rot und Blau. Verbunden mit strengen Bildkompositionen, mit starken, von innen betonten Mittelachsen, die mitunter an die konstruktivistische Photographie erinnern, entsteht ein einzigartiger Eindruck."


Word! (wie übrigens bei allen Argentos...wer sich Profondo Rosso mal genau anschaut, entdeckt ein ungeheures Kasperletheater mit betont albernem Geschlechtergezicke...)
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 7 November 2006, 18:29:54
Tja, ich mag das eben nun mal nicht, wenn die Form über den Inhalt triumphiert.
Sorry!
Für mich ist halt immer noch der Inhalt das wichtigste!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 7 November 2006, 18:59:41
Zitat von: VORTEX am  7 November 2006, 15:48:12
Wieso ist das "komisch"? So sollte es viel öfter sein! Hier gibt es kein aufgemotztes Finale, keine zur Superheldin mutierende Hauptdarstellerin und keine die-Bösen-stehen-mindestens-noch-dreimal-auf-bevor-sie-tot-sind-Allüren. Nein, hier wächst ein verängstigtes, gar nicht toughes Mädchen, das eigentlich nur tanzen lernen wollte, für einen kurzen Moment über sich hinaus und vollbringt die für sie schier unglaubliche Anstrengung, das Böse (hier in Form einer Hexe) so richtig in den Sack zu treten. Das finde ich toll und überhaupt nicht "komisch" sondern glaubhaft, und viel besser als die ach so typischen Film-Enden, bei denen es nochmal so richtig rundgehen muß. Ich stehe auf plötzliche, unspektakuläre oder gar offene Enden. Einer der vielen Gründe, warum ich amerikanische Blockbuster meide wie der Teufel das Weihwasser.

Wenn ich den Film richtig verstanden habe, hat die gute alte Hexe über Fernwirkung denm Tod von eingen Menschen verursacht, oder?
Und dann findest Du es glaubhaft und toll, wenn dann ein Mädel das Zimmer der Hexe betritt und sie dann einfach ersticht, ohne dass sie auf ernsthafte Gegenwehr der Hexe stößt?
Wenn die Hexe mit dem Mädchen so umgesprungen wäre, wie mit den anderen, wäre sie erst gar nicht in das Zimmer gekommen, sondern vorher vom Kronleuchter erschlagen worden, oder was weiß ich.
Das wäre glaubhaft gewesen!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Dr. STRG+C+V n0NAMe am 7 November 2006, 19:18:59
Zitat von: Rollo Tomasi am  7 November 2006, 18:29:54
Tja, ich mag das eben nun mal nicht, wenn die Form über den Inhalt triumphiert.
Sorry!
Für mich ist halt immer noch der Inhalt das wichtigste!

Wie z.B. bei Krieg der Sterne, wo die Effekte nahezu nicht vorhanden sind.
Oder Im Körper des Feindes ... große Geschichte.

Naja, da hälst du dich wohl nicht an dich selbst. ;)
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: psychopaul am 7 November 2006, 19:32:16
Zitat von: n0NAMe am  7 November 2006, 19:18:59
Wie z.B. bei Krieg der Sterne, wo die Effekte nahezu nicht vorhanden sind.
Oder Im Körper des Feindes ... große Geschichte.

LOL, das sind aber auch nicht grade die besten Beispiele.  :icon_lol:
Die Geschichte von Face/Off ist doch eh der Hammer.  :respekt:
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Kerry am 7 November 2006, 19:51:23
Normalerweise ist bei mir die Handlung ebenfalls der weitaus wichtigste Bestandteil eines Films.
Bei Argento mache ich hier jedoch eine große Ausnahme. Seine besten Filme sind ein wahrer Rausch aus Farben, Musik und Atmosphäre. Diesbezüglich ist mir auch nichts vergleichbares bekannt. Alleine die ersten 15 Minuten der (ungekürzten) Fassung von SUSPIRIA sind ein Meisterwerk für sich.


Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Kill Mum! am 7 November 2006, 21:36:55
Zitat von: Kerry am  7 November 2006, 19:51:23
Normalerweise ist bei mir die Handlung ebenfalls der weitaus wichtigste Bestandteil eines Films.
Bei Argento mache ich hier jedoch eine große Ausnahme. Seine besten Filme sind ein wahrer Rausch aus Farben, Musik und Atmosphäre. Diesbezüglich ist mir auch nichts vergleichbares bekannt. Alleine die ersten 15 Minuten der (ungekürzten) Fassung von SUSPIRIA sind ein Meisterwerk für sich.

Warum sollte bei einem Film die Handlung das wichtigste sein? Bei einem Film sollte meiner Meinung nach das VISUELLE das wichtigste sein...
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 November 2006, 10:14:07
Zitat von: n0NAMe am  7 November 2006, 19:18:59
Wie z.B. bei Krieg der Sterne, wo die Effekte nahezu nicht vorhanden sind.
Oder Im Körper des Feindes ... große Geschichte.

Naja, da hälst du dich wohl nicht an dich selbst. ;)

???
Natürlich hat Star Wars eine tolle Geschichte!!!
Und auch die Geschichte von Im Körper des Feindes ist klasse!

Und ich habe nie was gegen Effekte gesagt???
Die Effekte bzw. irgenwelche visuelle Mätzchen sollten nur nicht das einzige sein, was ein Film zu bieten hat!!!
Das möchte ich aber auch nicht von Suspiria gesagt haben!

Gegen das Visuelle in Suspiria habe ich auch nie was gesagt????
Ich habe gesagt, dass das besondere an dem Film die Farbgebung, die Bauten und die Musik sind, abgesehen von den Gewaltszenen, die für die damalige Zeit sicher auch was besonders waren.
Das ändert aber nichts daran, dass die Geschichte einfachst strukturiert und die Dialoge oft unfreiwillig komisch sind.

Meine Meinung!
Sorry!

Und die Tatsache, dass Du deinen letzten Satz mit dem entsprchenden Smilie versehen hast, macht mir deutlich, dass Du das nicht ernst gemeint hast!  :icon_mrgreen: ;) ;) ;)
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 November 2006, 10:17:03
Zitat von: Kill Mum! am  7 November 2006, 21:36:55
Warum sollte bei einem Film die Handlung das wichtigste sein? Bei einem Film sollte meiner Meinung nach das VISUELLE das wichtigste sein...

Ach ja???
Nö, Du, sorry, da bin ich anderer Meinung.
Aber bevor das jetzt hier in einem endlosen Hin und Her ausartet:
Du kannst gerne das Visuelle in den Mittelpunkt Deines Interesses stellen!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 November 2006, 10:17:47
Ich wusste ja, dass ich Ärger kriege ...  ;)
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Moonshade am 8 November 2006, 10:23:26
Einigen wir uns doch so: die beste Geschichte ist nicht wirkungsvoll, wenn sie visuell einfallslos erzählt wird und der optische Zauber muß schon herausragend sein, wenn man über eine platte oder dünne Story hinwegtäuschen soll.

Ich bin auch eher Mitglied der Plot-First-Fraktion, aber bei Argento kann ich drüber hinwegsehen (zumindest bis Sleepless/Card Player) und behaupte für meinen Teil, daß ich die Eingangsmordszene in dem Escher-Haus extrem beklemmend finde.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 November 2006, 10:33:36
Zitat von: Moonshade am  8 November 2006, 10:23:26
Einigen wir uns doch so: die beste Geschichte ist nicht wirkungsvoll, wenn sie visuell einfallslos erzählt wird und der optische Zauber muß schon herausragend sein, wenn man über eine platte oder dünne Story hinwegtäuschen soll.

Ich bin auch eher Mitglied der Plot-First-Fraktion, aber bei Argento kann ich drüber hinwegsehen (zumindest bis Sleepless/Card Player) und behaupte für meinen Teil, daß ich die Eingangsmordszene in dem Escher-Haus extrem beklemmend finde.

Naja, nehmen wir mal als Beispiel "Sleuth": Ich würde nicht sagen, dass der Film visuell besonders toll erzählt wird.
Da stimmt einfach das Buch, die Geschichte und da braucht es keine visuellen Mätzchen, um über Schwächen im Buch hinwegzutäuschen!

Fight Club ist visuell einfach toll, aber die Gechichte ist auch deart kraftvoll, das das Visuelle die tolle Geschichte noch unterstützt.

Matrix Revolutios ist der visuelle Overkill, aber hat ein derart schwachsinniges Buch, dass die ganzen Effekte nur Schall und Rauchsind.

Was Argento und seine Filme angeht, muss ich zugeben, dass ich bisher nur Suspiria gesehen habe.
Ich gelobe Besserung und versuche mir einen besseren Überblick über seine Filme zu verschaffen!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: VORTEX am 8 November 2006, 10:46:52
Zitat von: Rollo Tomasi am  7 November 2006, 18:59:41
Wenn die Hexe mit dem Mädchen so umgesprungen wäre, wie mit den anderen, wäre sie erst gar nicht in das Zimmer gekommen, sondern vorher vom Kronleuchter erschlagen worden, oder was weiß ich.
Das wäre glaubhaft gewesen!
Nein, denn sie hat das Mädchen in dem Moment völlig unterschätzt: "YOU wanna kill Helena Marcos? Hahaha!" (Wie das in deutsch synchronisiert ist weiß ich nicht, ich kenne den Film nur auf englisch)
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Moonshade am 8 November 2006, 10:48:37
Zitat von: Rollo Tomasi am  8 November 2006, 10:33:36
Naja, nehmen wir mal als Beispiel "Sleuth": Ich würde nicht sagen, dass der Film visuell besonders toll erzählt wird.
Da stimmt einfach das Buch, die Geschichte und da braucht es keine visuellen Mätzchen, um über Schwächen im Buch hinwegzutäuschen!

Generell stimme ich dir zu, finde aber, gerade mit diesem Beispiel schießt du dir ins Knie (also eher Streifschuss ;)).
Natürlich ist das eins der brilliantesten Drehbücher, die ich kenne (bzw. wohl eher das brillianteste Theaterstück), aber als ich den Film erstmals sah, war ich ungefähr 10 und die Wirkung transportierte der Film fast ausschließlich über seine visuellen Reize (weil ich die pointierten Dialoge noch nicht schätzen konnte): das Zimmer voller Puppen, die die Spieler und einen selbst zu beobachten schienen, der mechanische Seemann, die kleinen Spielbühnen im Keller, das Labyrinth im Garten, die Clownmaske, das Suchspiel um die Indizien gegen die Zeit.
Der Film besticht geradezu durch sein Set und deswegen halten sich die Elemente hier auch für mich die Waage (weswegen ich beim Remake auch vorsichtig bin).
Die Atmosphäre in diesem Set bläst mich immer wieder weg...

...aber sonst: Word!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 November 2006, 11:05:47
Zitat von: Moonshade am  8 November 2006, 10:48:37
Generell stimme ich dir zu, finde aber, gerade mit diesem Beispiel schießt du dir ins Knie (also eher Streifschuss ;)).
Natürlich ist das eins der brilliantesten Drehbücher, die ich kenne (bzw. wohl eher das brillianteste Theaterstück), aber als ich den Film erstmals sah, war ich ungefähr 10 und die Wirkung transportierte der Film fast ausschließlich über seine visuellen Reize (weil ich die pointierten Dialoge noch nicht schätzen konnte): das Zimmer voller Puppen, die die Spieler und einen selbst zu beobachten schienen, der mechanische Seemann, die kleinen Spielbühnen im Keller, das Labyrinth im Garten, die Clownmaske, das Suchspiel um die Indizien gegen die Zeit.
Der Film besticht geradezu durch sein Set und deswegen halten sich die Elemente hier auch für mich die Waage (weswegen ich beim Remake auch vorsichtig bin).
Die Atmosphäre in diesem Set bläst mich immer wieder weg...

...aber sonst: Word!

Nö, kann nicht sagen, dass ich mir damit ins Knie schieße.

Und es mag für Dich zutreffen, dass sich der Film für Dich über die visuellen Reize transportiert hat.
Allerdings sagst Du ja selbst, dass Du den Film jetzt eher wegen seiner Dialoge schätzt.
Ich selbst erinnere mich kaum noch an die Puppen und die Einrichtung und die anderen "visuellen Reize".
Aber ich erinnere mich noch sehr wohl an die brillianten Wortgefechte der beiden Protagonisten, die Wendungen, die die Story geschlagen hat.

Ist wohl auch eine Sache der persönlichen Wahrnehmung, wie man einen Film aufnimmt.

Und natürlich habe ich "Sleuth" als Beispiel genommen, weil es auf einem Theaterstück basiert.
Ich hätte genau so gut "Bei Anruf: Mord" nehmen können, der (auch) ohne jeden visuellen Schnickschnack auskommt und für mich dennoch keine Sekunde langweilig ist!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Moonshade am 8 November 2006, 11:17:59
Ich meinte damit, daß es das falsche Beispiel für die Beweisführung ist (Bei Anruf Mord ist tatsächlich besser).
Der Witz ist nämlich, daß sich die Leute trotz doller Dialoge an den Film meistens erst erinnern, wenn ich ihnen sage, das ist der Film mit dem lachenden mechanischen Seemann - dann gehen meistens bei den Leutz die Lichter an und auch dann erinnern sie sich an die Atmo und weniger an die Dialoge. (Das zweite Bild, das viele noch kennen, ist der Seidenstrumpf über dem Uhrpendel.)

Natürlich ist für Theaterleute der Dialog hier das A und O, aber den visuellen Reiz kann man dem Film nicht absprechen.
Insofern: Ja, "Bei Anruf Mord" triffts für mich eher.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 November 2006, 11:26:51
Zitat von: Moonshade am  8 November 2006, 11:17:59
Ich meinte damit, daß es das falsche Beispiel für die Beweisführung ist (Bei Anruf Mord ist tatsächlich besser).

Puuh, da hab ich ja noch mal Glück gehabt.  :D
Und solange Du sonst an der Richtigkeit des Beweises, sondern nur am Beispiel dafür was auszusetzen hast, kann es mir ja egal sein.

Zitat von: Moonshade am  8 November 2006, 11:17:59
Der Witz ist nämlich, daß sich die Leute trotz doller Dialoge an den Film meistens erst erinnern, wenn ich ihnen sage, das ist der Film mit dem lachenden mechanischen Seemann - dann gehen meistens bei den Leutz die Lichter an und auch dann erinnern sie sich an die Atmo und weniger an die Dialoge. (Das zweite Bild, das viele noch kennen, ist der Seidenstrumpf über dem Uhrpendel.)

Okay, das mag für viele Leute zutreffen.
Mir geht es halt nicht so???

Zitat von: Moonshade am  8 November 2006, 11:17:59
Natürlich ist für Theaterleute der Dialog hier das A und O, aber den visuellen Reiz kann man dem Film nicht absprechen.

Das sage ich ja gar nicht, aber sie stehen doch nicht im Mittelpunkt, sind nicht das wichtigste am Film.
Ich denke, darauf können wir uns einigen, oder?
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Moonshade am 8 November 2006, 11:31:37
Jo!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Kill Mum! am 8 November 2006, 21:07:25
Nur mal so: Wenn die Bilder an einem Film nicht das wichtigste sind...warum lese ich dann nicht ein Buch (gut...es gibt auch Bücher, deren Handlung eher dünn ist, die sich aber trotzdem gut lesen lassen oder unglaublich witzig sind...)???
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 9 November 2006, 10:17:39
Filme, die nur tolle Bilder haben oder deren Hauptinhalt Effekte sind, ohne dass dahinter ein gutes Drehbuch oder zumindest eine gute Grundidee steckt, sind einfach schlecht!
Ist jedenfalls meine Meinung.
Als Beispiel hatte ich Matrix Revolutions genannt.
Die Grundidee zu den drei Matrix-Filmen ist brilliant, aber was vor allem im letzten Teil daraus gemacht wurde, ist einfach nur schlecht!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Moonshade am 9 November 2006, 11:12:57
Zitat von: Kill Mum! am  8 November 2006, 21:07:25
Nur mal so: Wenn die Bilder an einem Film nicht das wichtigste sind...warum lese ich dann nicht ein Buch (gut...es gibt auch Bücher, deren Handlung eher dünn ist, die sich aber trotzdem gut lesen lassen oder unglaublich witzig sind...)???

Natürlich kann man so argumentieren, da Film als visuelles Medium hauptsächlich auf Bilder setzt.
Letztendlich ist es aber nur eine weitere Form des Geschichtenerzählens wie Bücher oder Theater - und für einige Leute ist die Geschichte wichtig - egal in welchem Medium wir uns gerade befinden.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Stefan M am 9 November 2006, 20:14:13
Jaja, steinigt mich, liebe Leute, ich habe mir "Suspiria" doch noch in der von arte ausgestrahlten Fassung angesehen, und das in vollem Bewußtsein, und komme nicht umhin, darüber hastig ein paar Worte zu verlieren.

Die stärkste Sequenz des Films hat sich Argento gleich für den Beginn ausgesucht. Die nächtliche Ankunft im verregneten Freiburg, die Taxifahrt mit dem wenig redseligen Fahrer, das durch den Wald laufende Mädchen, diese traumhaft-surrealen ersten Bilder, kombiniert mit der simpel-innovativ-genialen Musik, die monoton und scheinbar gar nicht mehr aufhören wollend vor sich hin klirrt, erzeugten bei mir eine Nonstop-Gänsehaut, die unendlich lange brauchte, um wieder abzuebben.

Über die sich entwickelnde Story legen wir lieber den Mantel des Schweigens, Suzys Gespräch mit Mark führt völlig ins Nichts (da dachte ich, der Kerl würde noch eine entscheidende Rolle spielen, aber Pustekuchen, der wird einfach fallengelassen) und der von Rollo angesprochene Dialog, während die olle Hexe im Hintergrund vor sich hin schnarcht, sowie die übertriebene Darstellung des Blinden gehen in der Tat ins unfreiwillig Lächerliche - und daß richtige nervenfetzende Spannung aufkommt, würde ich jetzt auch nicht gerade behaupten wollen...

... ABER erstaunlicherweise muß ich, wie einige andere auch, genauso konstatieren, daß der dünne Inhalt - was ausgesprochen selten vorkommt - in diesem Fall für mich eigentlich völlig nebensächlich war, vielmehr wollte ich mich von dem stimmungsvollen Visuellen berauschen lassen, und dieses Ziel hat Argento ohne Wenn und Aber erreicht. Da muß ich dem Menschen, der die "Suspiria"-Kritik verfaßt hat, zustimmen: "'Suspiria' ist der Triumph der Form über den Inhalt..." Schön formuliert.

Und so sehr ich mich sonst über rabiat geschnittene Filme aufrege - diesmal habe ich alles richtig gemacht. Die arte-Ausstrahlung machte nämlich so richtig schön Geschmack auf die vollständige DVD-Fassung, die ich mir zu Weihnachten schenken lassen werde...  :icon_mrgreen:  
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 9 November 2006, 20:33:45
Nur in 5.1 entwickelt der Film seine volle Sogwirkung.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: McClane am 10 November 2006, 17:20:14
@ Rollo

Magst du nicht auch "2001" so gerne? Das ist doch der absolute Triumph von Form über Inhalt... die paar Interpretationsansätze von wegen Ursprung der Menschheit usw. sind geschenkt.
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: Rollo Tomasi am 10 November 2006, 19:01:03
Zitat von: McClane am 10 November 2006, 17:20:14
@ Rollo
Magst du nicht auch "2001" so gerne? Das ist doch der absolute Triumph von Form über Inhalt... die paar Interpretationsansätze von wegen Ursprung der Menschheit usw. sind geschenkt.

In der Tat konnte ich lange mit dem Film nicht so viel anfangen.

Als ich noch nichts über den Film und seine Intensionen gelesen hatte, fand ich ihn sogar langweilig.

Wenn man sich aber z. B. die Szenen der ersten Sequenz genauer anseht, was wir im Rahmen eines Seminares mal gemacht haben, stellt man z. B. fest, dass die Szenenabfolge mit den Affen einen kurzen Abriss über die Evolutionsgeschichte gibt.
Und damit wird der Film schon wieder richtig interessant.

Und genauso kann man sich auch den Rest des Films ansehen.

Und wenn ich den Film auch nicht verstehe, weil man ihn vielleicht nicht verstehen kann, regt er mich zumindest zum Nachdenken an nach dem Motto:
Was will der Autor damit sagen?

Damit ergint sich für mich auch, dass der Film sehr wohl jede Menge Inhalt hat!
Titel: Re: Suspiria auf arte
Beitrag von: .sixer. am 14 November 2006, 11:21:42
Um nochmal auf die vermisste Horror-Atmosphäre zurück zu kommen: In Rosemary's Baby gibt es im Grunde auch keine gruselige Atmosphäre und trotzdem gehört der Film zu den besten Horrorfilmen, die je gedreht wurden. Ähnlich wie Polanskis Rosemary's Baby baut Argento in Suspiria auf beklemmende Situationen und Szenen, ohne auf die typischen Horrorelemente zurück zu greifen.

Falls Interesse besteht, werde ich die Postings, die sich mit dem Film an sich befassen zu einem extra Thread im phant. Film Forum zusammenschieben. Das Thema ist durchaus interessant.
Titel: Re: Suspiria [keine Fassungsdiskussion]
Beitrag von: .sixer. am 15 November 2006, 16:59:42
Um die interessante Diskussion weiterführen zu können, habe ich die Themen mal geteilt.
Titel: Re: Suspiria [keine Fassungsdiskussion]
Beitrag von: Kerry am 16 November 2006, 18:31:38
Zitat von: Dr. Schreck am 14 November 2006, 11:21:42
Um nochmal auf die vermisste Horror-Atmosphäre zurück zu kommen: In Rosemary's Baby gibt es im Grunde auch keine gruselige Atmosphäre und trotzdem gehört der Film zu den besten Horrorfilmen, die je gedreht wurden. Ähnlich wie Polanskis Rosemary's Baby baut Argento in Suspiria auf beklemmende Situationen und Szenen, ohne auf die typischen Horrorelemente zurück zu greifen.

Falls Interesse besteht, werde ich die Postings, die sich mit dem Film an sich befassen zu einem extra Thread im phant. Film Forum zusammenschieben. Das Thema ist durchaus interessant.

Rosemarys Baby und Suspiria würde ich jetzt nicht direkt miteinander vergleichen.
Polanskis Film setzt eher auf den psychologischen Horror; die bedrohliche Atmosphäre ergibt sich primär aus den Personen und ihren Handlungen. Bis auf wenige Ausnahmen ist die optische Gestaltung des Films sehr zurückhaltend. Selbst die Traumsequenz ist ruhig und mit Abstand inszeniert.
Wer das Buch von Ira Levin gelesen hat wird merken, dass dieses nahezu 1:1 auf die Leinwand umgesetzt wurde. Kennt man das Buch, kennt man auch den Film und umgekehrt.

Bei Argento sind die handelndenden Personen sowie die gesamte Handlung ganz klar der virtuosen Optik bzw. musikalischen Untermalung untergeordnet.

Beide Filme sind unbestreitbar Meisterwerke des Horrorgenres, gehen jedoch jeweils in eine eigenständige Richtung.
Titel: Re: Suspiria [keine Fassungsdiskussion]
Beitrag von: .sixer. am 17 November 2006, 11:14:26
Zitat von: Kerry am 16 November 2006, 18:31:38
Rosemarys Baby und Suspiria würde ich jetzt nicht direkt miteinander vergleichen.
Polanskis Film setzt eher auf den psychologischen Horror; die bedrohliche Atmosphäre ergibt sich primär aus den Personen und ihren Handlungen. Bis auf wenige Ausnahmen ist die optische Gestaltung des Films sehr zurückhaltend. Selbst die Traumsequenz ist ruhig und mit Abstand inszeniert.
Wer das Buch von Ira Levin gelesen hat wird merken, dass dieses nahezu 1:1 auf die Leinwand umgesetzt wurde. Kennt man das Buch, kennt man auch den Film und umgekehrt.

Bei Argento sind die handelndenden Personen sowie die gesamte Handlung ganz klar der virtuosen Optik bzw. musikalischen Untermalung untergeordnet.

Beide Filme sind unbestreitbar Meisterwerke des Horrorgenres, gehen jedoch jeweils in eine eigenständige Richtung.

Ich möchte den Vergleich auch garnicht auf die Optik oder Musik beziehen, sondern lediglich auf die untypische Horroratmosphäre. Beide Filme sind nicht wirklich furchteinflößend, aber ob den ausweglosen Situationen extrem beklemmend.
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