High..
ich komme jetzt mal auf diesen Thread, weil ich mir vorstellen kann, das es bei uns u.a. bald Warnhinweise auf DVD`s und im Kino geben könnte, wenn im Film gepafft wird und ich das jetzt mal als Aufhänger nehme.
Wir (in unserem kleinen Filmfanatikerkreis) wissen nicht genau, ob wir uns irren.. aber wir haben das Gefühl, das der Konsum von Drogen im Film und Fernsehen immer mehr zunimmt. War das vor ein paar Jahren auch schon so heftig oder bilden wir uns das jetzt irgendwie ein ?
Da werden bei "six Feet under" ecstasy-Pillen und Glückspilze geschluckt (und die Wirkung durchaus positiv dargestellt)- bei den Sopranos werden auch verdammt viel Lines gezogen und komischerwiese fallen mir jetzt keine aktuellen Filme ein, aber es kam verdammt oft positiv dargestellter Drogenkonsum vor, auch wenn der Film nicht Drogen als Hauptthema behandelte. Mich würde nur mal interessieren, ob euch das auch so auffällt.
Ich finde auf jeden Fall, bevor man vor dem bösen rauchen warnt, sollte man vielleicht doch erstmal bei den drogen ansetzen.
Hast im Prinzip sogar recht. Bei CRANK werden ständig irgendwelche Drogen konsumiert und dies sogar als lebensnotwendig dargestellt.
Bei Leaving Las Vegas hingegen wird gezeigt wie man am Alkohol zu Grunde geht also von der moralischen, belehrenden Seite.
Insgesamt habe ich auch festgestellt das zwar weniger rauchende Darsteller-innen gezeigt werden dafür aber immer häufiger koksende o.ä.
Zitat von: andikova am 18 Mai 2007, 20:43:08
Ich finde auf jeden Fall, bevor man vor dem bösen rauchen warnt, sollte man vielleicht doch erstmal bei den drogen ansetzen.
Ist doch schon der Fall. In einigen asiatischen Ländern werden Zigaretten verpixelt und -waren es die Amis?- schreiben aufs Cover drauf das bei dem Film Drogen konsumiert werden.
Zitat von: rierami am 18 Mai 2007, 21:36:30
Insgesamt habe ich auch festgestellt das zwar weniger rauchende Darsteller-innen gezeigt werden dafür aber immer häufiger koksende o.ä.
Vielleicht werden Heutzutage die Rollen mehr auf die Schauspieler zugeschnitten. :LOL:
Man hört ja in den Medien schon täglich welcher "Star" sich dieses oder jenes reinzieht und warum erst in den Drehpausen, man kann's ja im Film integrieren. Die Klatschtanten aus TV und Zeitung meinten, dass es mittlerweile auch schon zum "guten Ton" gehöre.
Drogenkonsum war schon immer in Filmen aller Genres vertreten.
Allerdings scheint das mittlerweile mehr in den Serien-TV-Bereich überzuschwappen und das hemmungslos. Früher gab es sowas halt nicht in Serien und schon garnicht im deutschen Tatort, wo selbst Polizisten gelegentlich stoned von Haschplätzchen sind. "Die Wache" ist auch nicht schlecht, hier wird auch schonmal beschlagnahmtes Gras geraucht oder besoffen der Dienst begonnen. U.S.W.
Das Schlimme ist, es gibt keine wirkliche und korrekte Drogenaufklärung in Deutschland. So manch Jugendlicher von heute hat sich garantiert schonmal, inspiriert durch das "Drogen-TV", auf einen kleinen "Glückspilz"-Trip begeben...und wurde ggfs. negativ überrascht. :icon_twisted:
Filme sind halt irgendwo auch ein Spiegelkbild der Gesellschaft.
@Grusler: bei "Die Wache" gehn die auch jeden Abend nachm Dienst alle zusammen in die Kneipe^^
Bulle is halt ein harter Job... :icon_mrgreen:
Zitat von: Hackfresse am 18 Mai 2007, 23:25:33
Filme sind halt irgendwo auch ein Spiegelkbild der Gesellschaft.
So sehe ich das auch. Die Gesellschaft orientiert sich nicht an Filmen, sondern Filme orientieren sich an der Gesellschaft. Was früher in Filmen absolut tabu war, ist heute völlig selbstverständlich. Man muß sich nur einmal alte Skandalfilme anschauen. Danach kräht heute kein Hahn mehr. Gewisse Themen sind einfach Salonfähig geworden, und dazu gehört u.a. auch Drogenkonsum.
Vielleicht besser so ´rum?
Was früher in der Gesellschaft absolut tabu war, ist heute durch Skandalfilme und durch sie ausgelöste Debatten häufig völlig selbstverständlich.
Ich weiß nicht, ob generell mehr Drogenkonsum in Film und Fernsehen gezeigt wird, es scheint jedoch nicht mehr die automatische Gleichsetzung von Drogen / Kriminalität / Randgruppen zu geben und dafür mehr Konsum als Genuß und als Resultat eigener Entscheidungen (auch bei Teenagern).
Die Prävention (in Deutschland) scheint mir heute eher an "kapitalistische" als an moralische Überzeugungen zu appellieren: in erster Linie steht im Vordergrund, sich keine Lebensschancen auf Erfolg zu verbauen.
Es gibt aber auch gegenläufige Bewegungen; man schaue sich deutsche Talkshows der 70er Jahre an, wo ohne Ende gequalmt und Whisky o. ä. geschwenkt wurde.
Stimmt, ich vergleiche automatisch eher mit den 80ern. In den 70er Hollywoodstreifen scheint man seinen Gästen zu jeder Tageszeit reflexartig hochprozentige Drinks anzubieten, gab auch schöne "Hausbars" damals.
Zitat
Es gibt aber auch gegenläufige Bewegungen; man schaue sich deutsche Talkshows der 70er Jahre an, wo ohne Ende gequalmt und Whisky o. ä. geschwenkt wurde.
Zitat
Mit so einem Beispiel wollte ich auch schon kommen (wo wurde denn Whisky geschwenkt??).
Früher wurde überall geraucht, auch massig in Filmen.
Heute ist es eben "cool" und selbstverständlich, zu kiffen, und das spiegelt sich auch in Filmen wider.
Snake
Das mit dem Whisky (oder Cognac oder was auch immer in der Art) meine ich aus der berühmten Talksendung mit Kinski, Manfred Krug und diesem Moderator namens Münchenhagen in Erinnerung zu haben.
Zitat von: rierami am 18 Mai 2007, 21:36:30
Bei CRANK werden ständig irgendwelche Drogen konsumiert und dies sogar als lebensnotwendig dargestellt.
Wo du das erwähnst, auf meiner letzten zugfahrt konnte ich eine unterhaltung von ca. 12-13 jährigen jungs über den film mitbekommen die kichernd über ein experiment mit nasenspray gesprochen haben.. weiss nicht, ob die es ernsthaft in die tat umsetzen wollten. danach haben sie sich noch über die hirn-op bei saw 3 unterhalten. in diesen haushalten hat die fsk-bewertung wohl keinen stellenwert zu haben oder die kids haben uneingeschränkten netzzugang.
Zitat von: Hedning am 19 Mai 2007, 23:32:47
Das mit dem Whisky (oder Cognac oder was auch immer in der Art) meine ich aus der berühmten Talksendung mit Kinski, Manfred Krug und diesem Moderator namens Münchenhagen in Erinnerung zu haben.
Ob da jetzt Whisky oder Cognac getrunken wurde, weiß ich nichtmehr aber zumindest der Krug hat geraucht als gäbe es kein Morgen mehr. Aber eine Talkshow ist natürlich kein Film und ich glaube nicht, dass Manfred Krug ein Vorbild für irgendeinen Jugendlichen sein könnte. Oder hat hier jemand ein Poster von Liebling Kreuzberg im Zimmer hängen?
Drogenkonsum wird wie Gewalt im Film immer selbstverständlicher. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit bis man für jeden toten Bahnhofsjunkie einen Film verantwortlich macht.