Ich wollte mal ne kleine Umfrage starten, und zwar wie jeder von euch dem deutschen Staat gedient hat. Sprich wer war Zivi, wer Bundi, und wen haben sie ausgemustert. Persönlich gemachte Erfahrungen und Kritikpunke sind natürlich willkommen. Ich war Zivi in einem Förderschulzentrum für geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche, kann es rückblickend nur als die schönste Zeit in meinen Leben beschreiben, endlich mal raus aus der ***eiß Werkstatt :dodo:. Was ich in den 9 Monaten an Lebenserfahrung gesammelt habe hat die Schule und die Ausbildung zusammen nicht geschafft, außerdem stärkt es den Charakter und man lernt seine Gesundheit zu schätzen. Ich würde es auf jedenfall nochmal machen und rate jedem dazu der noch unentschlossen ist. Also haut rein, ich freue mich auf eure Postings.
MfG Kinji
Hab meinen Dienst 97/08 in Koblenz als Funker gemacht... Hab auch viel gelernt.. wie man schießt, wie man läuft, wie man "Säuft" und wie man besoffen schießt und läuft...
war schon ne coole Zeit... hab beim Bund durch das schwere Training 12 Kilo zugemommen...
Als ich das letzte Mal geschrieben habe, was bei mir bei mir im Panzerbataillon 2001/2002 alles abging, waren ein paar Leute hier ziemlich angepißt. Ein Waldbrand (ausgelöst durch Phosphor Nebelwand), tote Rehe (beim Nachtschießen für Zielscheiben gehalten und mit 25kg 120mm Patronen zermatscht) und ein toter Kamerad (Panzer umgekippt und auf ihn draufgefallen) sind nur die Spitze der Inkompetenz, die ich dort miterleben- und verachten lernen durfte.
Und genau aus diesem Grund bin ich froh, diesem Saftladen schon immer den Rücken zugewand zu haben. Obwohl: Stimmen eigentlich diverse Bund-Gerüchte, die man so hört? :icon_lol:
Zitat von: Kinji am 31 Dezember 2007, 18:40:53
Ich wollte mal ne kleine Umfrage starten, und zwar wie jeder von euch dem deutschen Staat gedient hat.
LOL, Niemals!!!
Wurde außerdem ausgemustert.
Vor nicht all zu langer Zeit im MatPrüfTrupp 41/1 gedient und festgestellt, dass unsere Bundeswehr wirklich nichts ist, wovor sich irgendeine Nation der Welt fürchten müsste. Nach den 9 Monaten recht schnell wieder zurück auf den eigenen Weg gekehrt.
Allerdings bin ich froh, nach den 9 Monaten nicht als Alkoholiker gegangen zu sein, trotz allabendlicher(ja, jeden Abend - Sonntagabend bis Donnerstagabend) Bierkästenleerereien.
Ehemals Jäger.
War doch ne geile Zeit.
Also zum Bund hab ich es auch nicht geschafft :king:
Ich wurde auch ausgemustert. Dabei aber ein riesen Glück gehabt: ca. 2 Jahre vor der Musterung wurde ich am linken Sprunggelenk operiert, die Narbe war auch noch ganz deutlich zu sehen. Dem "Arzt" ist die Narbe aufgefallen und hat mich gefragt was das passiert ist und ob ich da noch Probleme mit der Verletzung hätte. Natürlich habe ich die Chance genutzt und ganz fürchterlich losgejammert wie weh das doch immer noch tut vor allem wenn ich längere Strecken laufen muß. Dazu (damals noch) gut 20-25kg Übergewicht und der Typ meinte "da werden wir sie wohl ausmustern müssen" --> Wohl gemerkt: Ohne Atteste, Röntgenbilder o.ä., der hats mir einfach geglaubt... :icon_cool:
Am lustigsten waren aber dann die Drei vom Musterungsausschuss. Ich also rein in das Zimmer: 1 Tisch, davor ein Stuhl - dahinter 3 Alte in Uniform an der Wand dahinter die Deutschlandfahne, sonst nichts. Ich wußte erst gar nicht wie ich grüßen sollte "Grüß Gott" "Guten Tag", sollte ich salutieren oder wie wärs mit einem :hacki:-Gruß. (Bei dem Haufen weis man ja nie wie die gesinnt sind :icon_confused:)
Ich hab mich für "Gruß Gott" entschieden und mich auf den Stuhl gesetzt. Da fing der in der Mitte schon an: "Herr sowieso, ich muß Ihnen leider mitteilen das sie für den Wehrdienst nicht tauglich sind und wir Ihnen die Note 5 (damals die Höchstnote) zugeteilt haben. Sie können aber jederzeit Widerspruch gegen das Ergebnis einlegen und werden dann nochmals gemustert. Möchten Sie das?" :rofl: Meine Antwort könnt ihr euch ja denken... ;)
Dann der dritte Kracher des Tages: Auszahlung des Fahrtgeldes: Aber der saß 1945 definitiv auch schon am Schalter - ca. 80 Jahre alt, extrem kurzsichtig und zu doof zu rechnen :LOL: Die fünf Mark hab ich dann im nächsten Laden gleich in einen Six-Pack veredelt.
Auch so kann eine Musterung zu einem wahren Erlebnis werden!
Eins muß ich noch loswerden: Ich war ohnehin nicht auf den Wehrdienst scharf. Ich habe eigntlich schon vorgesorgt und Kontakte mit dem Katastrophenschutz geknüpft. Der Leiter meinte aber noch "Wart erst mal die Musterung ab, ich helfe dir dann beim Verweigerungsschreiben" Dem könnte ich am gleichen Tag auch noch absagen... :icon_mrgreen:
Gibts denn hier noch jemand, der die Zeit des T7 miterlebt hat??
Snake
Zitat von: Snake Plissken am 31 Dezember 2007, 22:51:14
Gibts denn hier noch jemand, der die Zeit des T7 miterlebt hat??
Snake
Winke winke...
T7? :icon_confused: Der wurde kurz nach mir eingeführt. Wie weit gehts denn heute? :00000109:
Wieder bis T5.
T7 gabs, glaube ich, nur von 95-02.
Snake
Dürfte damit zu tun haben, dass damals noch recht viele Soldaten gebraucht wurden und gleichzeitig unsere Jahrgänge größtenteils verweigert haben und geburtenschwach waren. Da brauchten die mehr Leute, darum mehr Grade.
Heute sind viele Kasernen dicht (meine von damals auch), es werden weniger Leute gebraucht und es gibt mehr Auswahl an Wehrpflichtigen, also können die den Tauglichkeitsraster wieder runterfahren.
Um alles 'rumgekommen, und ich hab' noch nichtmal verweigert oder bei der Musterung Schaise gelabert.
Natürlich Bund.
Natürlich Bund.
Bin auch ein Ex-Bundi^^
War ganz lustig. Hab zunächst meine Grundausbildung in Rotenburg/Fulda (Auch als Hessisch Sibirien bekannt) beim 52. Panzergrenadierbattalion gemacht. Dannach Koblenz Stabsdienstsoldat (Faule Sau vom Dienst :rofl: ). Zu den Aufgaben gehörte auf der faulen Haut liegen, schießen und besaufen... das übliche eben. Im Mannschaftseim gabs so manchen Alkoholmissbrauch :king:
War schon ne coole und spaßige Zeit.
Zivi
Zitat von: Snake Plissken am 31 Dezember 2007, 22:51:14
Gibts denn hier noch jemand, der die Zeit des T7 miterlebt hat??
Snake
Oh ja. Erinnere ich mich noch an eine interessante Begebenheit. Meiner einer war Sanitätssoldat und nach der Grund- und Sonderspezialkillerausbildung haben wir dann die ganze "Sanitäts" Tests (Gewicht, Größe und auch Sehtest) gemacht. Ich beim Sehtest, bei dem es erstmal um überhaupt was sehen ging und dann im 2. Teil um das räumliche Sehen.
Ich: "So. Jetzt kommt der Teil räumliches Sehen. Da sticht eins der Rechtecke hervor."
Er: "Das können wir uns sparen."
Ich: "Wieso?"
Er: "Ich bin auf dem einen Auge blind."
Soviel zu T7 und eingezogen. Und das bei den Panzergrenadieren. Hoffentlich ist der nie mitm Panzer gefahren.
Gruß
n0NAMe
Zitat von: 2BerettaZKiller am 1 Januar 2008, 13:22:27
Bin auch ein Ex-Bundi^^
War ganz lustig. Hab zunächst meine Grundausbildung in Rotenburg/Fulda (Auch als Hessisch Sibirien bekannt) beim 52. Panzergrenadierbattalion gemacht.
du warst in rotenburg? das ist 20 km entfernt von mir...
hatte mit bund noch nie was am hut und bin froh Zivi im Klinikum Bad Hersfeld gemacht zu haben. War die bisher geilste Zeit in meinem Leben.
Zitat von: Shodan am 1 Januar 2008, 14:30:15
du warst in rotenburg? das ist 20 km entfernt von mir...
hatte mit bund noch nie was am hut und bin froh Zivi im Klinikum Bad Hersfeld gemacht zu haben. War die bisher geilste Zeit in meinem Leben.
Ach ja, Bad Hersfeld. Da sind wir auch schon vorbeimarschiert.^^
Zitat von: n0NAMe am 1 Januar 2008, 14:27:17
Oh ja. Erinnere ich mich noch an eine interessante Begebenheit. Meiner einer war Sanitätssoldat und nach der Grund- und Sonderspezialkillerausbildung haben wir dann die ganze "Sanitäts" Tests (Gewicht, Größe und auch Sehtest) gemacht. Ich beim Sehtest, bei dem es erstmal um überhaupt was sehen ging und dann im 2. Teil um das räumliche Sehen.
Ich: "So. Jetzt kommt der Teil räumliches Sehen. Da sticht eins der Rechtecke hervor."
Er: "Das können wir uns sparen."
Ich: "Wieso?"
Er: "Ich bin auf dem einen Auge blind."
Soviel zu T7 und eingezogen. Und das bei den Panzergrenadieren. Hoffentlich ist der nie mitm Panzer gefahren.
Gruß
n0NAMe
Ja, wie geil, da kommen Erinnerungen hoch. War auch Sani und der Sehtest war immer die Krönung.
Sehtest:
Ich: So, lesen sie mal vor.
Er: Kreis oben offen, Kreis links offen, gar kein Kreis,...
Ich: ....???
Er: Mache ich was falsch?
Ich: Das sind eigentlich Zahlen...
Er: Oh....
Ich: Da führt kein Weg zum Augenarzt vorbei.
War schon eine geile Zeit, teilweise nervig, sich von Gesellschaftsversagern etwas sagen lassen zu müssen, aber sonst.
Zitat von: Dr. Phibes am 1 Januar 2008, 14:49:09
Ja, wie geil, da kommen Erinnerungen hoch. War auch Sani und der Sehtest war immer die Krönung.
Sehtest:
Ich: So, lesen sie mal vor.
Er: Kreis oben offen, Kreis links offen, gar kein Kreis,...
Ich: ....???
Er: Mache ich was falsch?
Ich: Das sind eigentlich Zahlen...
Er: Oh....
Ich: Da führt kein Weg zum Augenarzt vorbei.
Wobei, mir ging der Sehtest irgendwann so richtig auf die Nüsse. Da ich als KVD eingesetzt wurde, musste ich die ganzen Tests doppelt und dreifach machen.
Aber viel schlimmer als der Sehtest war der Hörtest. Bei dem ganzen Türengeklatsche und dem Lärm von draußen eine echte Geduldsprobe.
Hat mich irgendwann einfach alles nur genervt...
@2
Eigentlich war fast jeder Test da für den Arsch, egal ob Sehtest, Hörtest usw. Immerhin hatten wir einen Chirurgen als Arzt, da gab es schon mal einige kleine Operationen, das war recht interessant, auch wenn die Mägen der Meisten dafür nicht stabil genug waren.
2 Jahre Schule für Personal in integrierter Verwendung in Köln...
Meine endgültige Verwendung auf dem Truppenübungsplatz in Shilo/Kanada hab ich aber damals noch recht kurzfristig abgeblasen.
T2 gemustert worden, dann verweigert und nächstes Jahr werde ich dann wohl zum Zivi antreten...
Zitat von: Dr. Phibes am 1 Januar 2008, 15:00:11
Eigentlich war fast jeder Test da für den Arsch, egal ob Sehtest, Hörtest usw.
Vor allem der Pi..test war nicht zu gebrauchen. Wenn es nach dem ging, waren alle die übelsten Drogenjunkies. :rofl:
Zitat von: Dr. Phibes am 1 Januar 2008, 14:49:09
Ja, wie geil, da kommen Erinnerungen hoch. War auch Sani und der Sehtest war immer die Krönung.
Oh jaaaaaaaaaaaa. Wir hatten einen OGuA mit bestandener Prüfung, aber noch kein Uffz. Bei uns ganzen OG und Gefreiten hatte der NICHTS zu sagen.
Er: "Macht mal das und das"
Wir: "Nö, mach es selbst."
Dann ist er zu denen neuen gegangen und die haben dann gemacht, was er gesagt hat.
War übrigens eh geil. Teil der Uffz-Prüfung war ein Sanitätsteil, den er mit 3 bestanden hat, obwohl er vorher Krankenpfleger war. Die armen kranken Leute. :eek:
Auch die ganzen Granaten im Krankenbereich. Ich war die arme Sau von Fahrer, der immer die Kranken durch die Gegend fahren musste. Eigentlich sehr geil, wenn die es nicht immer wieder geschafft hätten, mich 2x pro Tag quer durch Hessen hätten fahren lassen. 1000x gesagt, dass sie nur soviele Termine machen sollten, wie ich mitnehmen kann, aber das war denen öfters mal egal.
Da ist es auch mal passiert, dass einer beim Standort angerufen hat und dem Sanchef gesagt hat, ich hätte ihn dort (beim Arzt) stehen lassen und wäre ohne ihn weggefahren. Dumm nur, dass ich vorher DEUTLICH gesagt habe, dass ich 2x fahren muss.
Zitat von: Dr. Phibes am 1 Januar 2008, 14:49:09
War schon eine geile Zeit, teilweise nervig, sich von Gesellschaftsversagern etwas sagen lassen zu müssen, aber sonst.
Genau das ist auch mein Problem gewesen. Bis auf 1 oder 2 Leute waren das alles nur Zivilversager, denen einer abgegangen ist, wenn sie andere rumkommandieren konnten. Besonders schlimm waren die beiden Sanitätsdamen (Uffz und Stuffz). Die eine war ein Kampfpanzer, die andere sah gut aus, aber war eingebildet hoch 10. Mit der hätte ich gerne mal ne Stunde alleine verbracht. :icon_mrgreen:
@2: Das erinnert mich wieder daran, wie wir uns darum geschlagen haben, diesen Test nicht zu machen. Hatte da irgendwie immer Glück und war bei den anderen Tests. :icon_cool:
Natürlich Bund. ;);)
hab meine AGA beim 3./LwAusbReg 3 in Mengen-Hohentengen gemacht, bin danach in meine Stammeinheit FlaRakGrp 22 nach Penzing/Bayern versetzt worden.
V. a. die Grundi war, wenn man so zurückblickt, 'ne geile Zeit und ein Erlebnis, das jeder einmal gemacht haben sollte. Den Rest kenne ich auf Grund von KzH bis DZE (hatte mir die Hand gebrochen) nicht so gut :D :D
Hab auch von Juli 2003 bis März 2004 meinen Grundwehrdienst geleistet . Kann den ganzen Laden nicht wirklich empfehlen , hatte natürlich auch alles seine schönen Momente , aber im Grunde erinnere ich mich an eines zurück (AGA mal ausgelassen) : gnadenlose Langeweile :scar: :algo:
Natürlich nicht Bund ;)(ich umgebe mich nicht freiwillig mit Sonderprimitiven - und meine Musterung - T3 - hat deutlich gezeigt, das da nur noch freiwilliges Mutieren geholfen hätte - was übrigens nicht heißen soll, das alle Bundis bekloppt sind, sondern das ich damals nicht ein Jahr mit sinnfreien und überflüssigen Sachen verschwenden wollte - und das sog. Männlichkeitsritual, mit dem hinterher immer gepunktet werden soll, geht mir derbst am Arsch vorbei, ist bei nicht wenigen eh nur ne Entschuldigung für den beginnenden Alkoholismus hinterher - mein generelles Autoritätsproblem mit dazu eigentlich nicht talentierten Leuten mal abgesehen).
Hab meine volle Zivizeit (15 Monate, obwohl verkürzbar, 94/95) in der MHH Hannover abgeleistet und mich um 100 andere Zivis als Personalchef gekümmert - da hab ich wenigstens (für mich) einen Sinn drin gesehen, denen den Dienst so angenehm wie möglich zu machen. Und anziehen konnte ich, was ich wollte. ;)
Man kann auch ohne Alkohol beim Bund Spaß haben, es fängt damit an, daß man den Uffzen in der Aga erklärt, daß man keine Liegestütze macht ("Vor Dienstantritt habe ich keine Lust."), daß man dem Spieß erklärt, der 3-Tage-Bart sei ein 5-Uhr Schatten ("Ich hab ja einen starken Bartwuchs, aber das kann nicht sein." - "Mein Testosteronspiegel wird dann wahrscheinlich weit über Ihrem liegen, Herr Hauptfeldwebel."), daß man alles und jede Einzelheit in Frage stellt ("Warum ist da ein Baumstumpf?"), daß man die Ausbilder bei jeder Gelegenheit auf ihre Fehler hinweist und sie verbessert ("Das kommt aber aus dem Französischen und wird "so" ausgesprochen, Herr Leutnant."), und daß man auf den Befehl zum Haareschneiden ("Die Haare kräuseln sich ja schon!"), zum Friseur geht, um sich einen netten Hitlerscheitel schneiden zu lassen. Nie wieder wurde das Thema angesprochen, und ich beendete meine Dienstzeit mit schulterlangem Haar.
Ja, diese vielen lustigen Geschichten hab ich auch reichlich gehört, auch aus dem Freundeskreis - und mit jeder Story wurde ich zufriedener, das ich mir das nicht angetan habe.
Ich hatte auch so ein lustiges Jahr, Dokumentenbetrug, Yugo-Mafia, scherzhafte Zivis, Kiffer, Antrag auf eine Pilgerfahrt nach Mekka, versteckte Laborproben - aber ich mußte selten mit Vorgesetzten auskommen, die keinen Plan hatten oder arge Profilneurosen. Gottseidank...
Meine Zivizeit ist ja gerade mal 3 Monate her (was heißt gerade mal? Die Zeit vergeht...)
Nachdem ich erstaunlicherweise mit T2 gemustert wurde (trotz Kurzsichtigkeit, Hausstauballergie, Rundrücken, und guten 15 Kg Untergewicht), hab ich es meiner Mutter gleich getan und bin in die Behinderten-Einrichtung gegangen und zwar in eine WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen). Im Nachhinein kann ich sagen, dass das auf jeden Fall die beste und lustigste Zeit in meinem noch kurzen Berufsleben war; ich hatte geile Arbeitszeiten (von halb 8 bis 16 Uhr), keine Überstunden, einen total coolen Gruppenleiter und unglaublich viel Freiräume (bedingt durch meine Berufserfahrung an der Tanke und der Tatsache, dass ich Abi hab). Ständig Papierfahrten für die Aktenvernichtung gemacht (wofür schonmal ein ganzer Vormittag draufgehen konnte ;-)) und für einen langen Zeitraum das hauseigene Lager gemanaget. Und diese zwei Zivilehrgänge (einer davon auf dem berühmt-berüchtigten Ith mit dem geilsten Seminarleiter aller Zeiten: Heinz-Rudolph Heise! Wer kennt den noch?) hat man echt auf einer Arschbacke abgesessen, zumal die wirklich richtig klasse waren. War schon echt ne geile Zeit und eine Erfahrung, die ich nicht missen will...
Ich war 90/91 beim Bund als Panzerfahrer des "Leo 2" im 3. Panzerbataillon 64 in Wolfhagen und möchte die Zeit auch nicht missen... :icon_smile:
12 Monate die sehr schnell vergingen und abgesehen von den üblichen Geschichten mit Alk und Vorgesetzten, auch 2 unvergessliche Erlebnisse wie ein 14-tägiges Manöver in Wales inkl. Scharfschießen und ein Wochenendmanöver in Bergen im meterhohen Schnee beinhaltete, bei dem u.a. auch Panzer aufgrund perfekter Schneetarnung vorübergehend verschwanden... :icon_mrgreen:
Abgesehen davon war ich damals aufgrund täglicher 5 KM Waldläufe topfit und kann heute noch behaupten ein 1500 PS Fahrzeug gefahren zu haben... :icon_rolleyes:
Ich war beim Bund und bis auf die Sauferei war es ziemlich öde. Hätte lieber direkt meine Ausbildung gemacht als 9 Monate bezahlten Urlaub.
Das ist ja eine ziemlich angeregte Diskussion hier, ich danke euch für die tollen Antworten auch wenn viel Fachchinesisch am Start ist (AGA,LwAusbReg,FlaRakGrp :00000109:). Was denkt ihr hat die Wehrpflicht bei uns eine Zukunft oder gehört sie ausgemustert?
MfG Kinji
Für mich hat sie in der jetzigen Zeit keinen Sinn mehr. Wird immer weiter verkürzt, die Grundausbildung wird auch immer kürzer, daher frage ich mich schon, was das mittlerweile soll. Da sollte man eher die Bundeswehr verschlanken und Leute nehmen, die da auch wirklich hinwollen anstatt unmotivierte Leute einzuziehen. Die Kosten natürlich weit weniger Geld. Wenn das Argument kommt, dann bricht aber auch die Zivildienst zusammen (auch eine Art von billigen Arbeitskräften), dann soll halt jeder entscheiden was er machen will, bund oder Zivi. Dann aber alles ohne ausmustern usw., wer nicht zum Bund will soll halt Zivi machen. Aber die Wehrpflicht wird noch einige Zeit bestehen bleiben, auch wenn es nicht gerade zum Vorteil ist, wenn man sieht, was das teileise als GWDL so rumläuft.
Ich habe verweigert, wurde aber wegen einer Wespenallergie nachträglich ausgemustert. Allein daran sieht man schon was das für ein Karnevalsverein ist. Ich hatte meine Zivistelle schon in der Tasche, konnte diese aber wegen der Ausmusterung nicht antreten. Und das kurz vor dem Abitur ...
Natürlich Bund.
Nach 3 Monaten AGA Stabsdienst in der Vorschriftenstelle; Mensch was können die hohen Tiere richtig freundlich sein, wenn man denen ganz einfach den Hahn an Vorschriften zudrehen könnte *hehe*
Guter Job, immer was zu tun, aber auch kein Megastreß und immer noch Zeit für Sport, Schießtage usw.. Geistig besonders anspruchsvoll war es nicht, aber hat gereicht, dass ich freiwillig 3 Monate verlängert hab um die Zeit bis zm Studium zu überbrücken
@Kinji
ZitatDas ist ja eine ziemlich angeregte Diskussion hier, ich danke euch für die tollen Antworten auch wenn viel Fachchinesisch am Start ist (AGA,LwAusbReg,FlaRakGrp ). Was denkt ihr hat die Wehrpflicht bei uns eine Zukunft oder gehört sie ausgemustert?
MfG Kinji
Ich will dir die Abkürzungen mal kurz erläutern:
AGA = Allgemeine Grundausbildung
LwAusbReg = Luftwaffen-Ausbildungs-Regiment
FlaRakGrp = Flugabwehr-Raketen-Gruppe
Wie ihr seht, ich war auch beim Bund, sogar 4 Jahre als Stuffz (Stabsunteroffizier) und Gepard-Kommandant in Borken/Westfalen. Ich habe 5 AGAs als Gruppenführer durchgemacht, und ich kann nicht sagen das ich eine Profilneurose hätte.
Was mir persönlich wichtig wäre hier zu erwähnen:
Beim Bund lernen einige Menschen erst einmal was es heißt ihren Egoismus zu unterdrücken, und auch wenn es persönlich für einen hart erscheint, mal für andere einzustehen. Der Bund ist so ziemlich die letzte Erziehungsinstanz für Typen bei denen das Elternhaus und die Schule extrem versagt haben, die sind wirklich verzogen worden. Beim Bund kommen so viele unterschiedliche Gesellschaftsklassen zusammen, da ist für einen hitzigen Querkopf und Eigenbrötler die Chance sich mal die anderen Möglichkeiten anzuschauen, gar keine so schlechte!
Klar, die typischen Anekdoten vom "Saufen" und Co. sind nicht von der Hand zuweisen, allerdings gibt es auch Verbände wo so etwas ungern gesehen wird oder wurde, zumindest das ständige hirnlose Besaufen außerhalb von Feiern etc. war bei meinem Verband kein Thema, dafür hatten wir als KRK-Truppenteil viel zu viel um die Ohren!
KRK = Krisen-Reaktions-Kräfte
Ich bin jedenfalls stolz auf meine Zeit beim Bund, und meine von mir ausgebildeten Kameraden haben mir das oftmals gedankt, bis auf die 2 die ich wegen versuchter Körperverletzung einbuchten ließ, aber die waren auch unbelehrbar. Man kann als Stuffz auch Mensch bleiben!
Zu den medizinischen Tests:
Während meiner Dienstzeit wurden Kameraden mit T7 (Tauglichkeitsgrad 7) teilweise mit Bussen ins Gelände gefahren um dort bereits angelegte Alarmposten etc. zu bewundern, was wirklich für den damaligen Notstand an jungen Männern spricht. Die Musterungsärzte waren und sind vermutlich noch ganz übel, ohne Frage, aber die Tests waren lustig, lol!
Natürlich Bundeswehr, von Januar 2003 - Dezember 2003 beim PzBtl. 64 in Wolfhagen unter Oberstaba und Spieß Geiersbach - ja ich habe freiwillig drei Monate länger gemacht.
Der FWDL-Dienst war Kohletechnisch eigentlich die beste Zeit die ich hatte.
Meine AGA war mehr als lau, lag wohl daran, dass meine Ausbildungskompanie nach der AGA zugemacht wurde und unser Stuffz danach seine vier Jahre rum hatte.
Nach der AGA war ich im GeZi der Stabs- und Versorgungskompanie. Um ganz ehrlich zu sein, viel habe ich nicht gemacht, außer wenn Abgängertag war oder Abends "mal wieder" gesoffen wurde :pidu:
Achja, das beste in Wolfhagen war die Privatwache, da das halbe PzBtl. im Kosovo war.
Ich für meinen Teil will meine Zeit bei der Bundeswehr nicht missen :dodo:
Zitat von: DukeNukem69 am 1 Januar 2008, 22:36:13
Ich war 90/91 beim Bund als Panzerfahrer des "Leo 2" im 3. Panzerbataillon 64 in Wolfhagen und möchte die Zeit auch nicht missen... :icon_smile:
Du warst in Wolfhagen? Das ist quasi bei mir um die Ecke (so 5-6 Km). Die Kaserne wird ja jetzt auch bald dicht gemacht, mein Kumpel war glaub ich einer der letzten, die da noch antreten durften. Von 1500 PS Fahrzeugen und Einsätzen im tiefsten England hat er allerdings nichts erzählt :P
Tach,
aa ich mit T2 gemustert wurde blieb mir nix anderes übrig als zu verweigern. An Bund hab ich nie auch nur einen Gedanken verschwendet. Ich konnte den Dienst dann in der ,,Individuellen Schwerstbehinderten Betreuung" ableisten. Das hat unheimlich viel Spaß gemacht auch wenn es ein knallharter Job war. Ich habe einen geistig und körperlich behinderten Jungen (der ist ein Jahr jünger als ist) ganztägig gepflegt, mit allem was da zugehört. Ich habe aber viele nette Leute kennen gelernt und Erfahrungen gemacht die mich wirklich bereichert haben. Ich würde auch heute wieder sofort in diesem oder einem ähnlichem Bereich arbeiten, wenn sich mir die Chance bietet!
Frohes neues .... :eek:
BenZe
PanzerPi zwischen 92/93 in Dörverden, 12 lustige Monate
JT
Ich bin 2000 gemustert worden (T3) und hab danach nie wieder was von denen gehört.
Wie lange ist der Zeitraum wo man sich sichersein kann? 7 Jahre oder war es bis zum Alter von 27 Jahre?
So weit ich weiß, können die einen bis zum 23. Lebensjahr einziehen.
Zitat von: Man Behind The Sun am 2 Januar 2008, 14:00:30
Zitat von: DukeNukem69 am 1 Januar 2008, 22:36:13
Ich war 90/91 beim Bund als Panzerfahrer des "Leo 2" im 3. Panzerbataillon 64 in Wolfhagen und möchte die Zeit auch nicht missen... :icon_smile:
Du warst in Wolfhagen? Das ist quasi bei mir um die Ecke (so 5-6 Km). Die Kaserne wird ja jetzt auch bald dicht gemacht, mein Kumpel war glaub ich einer der letzten, die da noch antreten durften. Von 1500 PS Fahrzeugen und Einsätzen im tiefsten England hat er allerdings nichts erzählt :P
England?? Hab ich auch nicht erlebt, ja nicht einmal Truppenübungsplatz in Augustdorf oder in der Lausitz. In dem Jahr wo ich da war, war eigentlich tote Hose.
Ich kenne aber noch einige, die sogar in Shilo, Kanada waren - da wäre ich gerne dabei gewesen.
Achja, das allerbeste am Bund war, dass ich von meiner Wohnung bis zur Kaserne ca. fünf KM hatte.
Zitat von: acidmitsu am 2 Januar 2008, 21:02:34
Ich kenne aber noch einige, die sogar in Shilo, Kanada waren
Der Jahrgang vor uns hatte das Vergnügen, leider wurde damals immer zw. Kanada und Wales abgewechselt... :icon_mad:
Dafür war der Flug mit einer Transall ohne Druckausgleich sehr spaßig, außerdem gab es in dem Stützpunkt 2 Snookertische und das Bier war billig... :icon_razz:
Zivi im Klinikum bei uns auf Intensivstation (Herzchirurgie, Neuro- Unfallchirurgie und Schwerbrandverletzte). Bereue es bist jetzt noch nicht, bis auf ein bisschen Langweile gibt es da fast nichts Negatives zu berichten (außer der Zustand der Leute :icon_twisted:). Ist auch einfach mal interessant, hinter die Kulissen eines Krankenhauses zu schauen, vor allem weil mein Opa auf der herzchirurgischen Intensiv erst vor einem halben Jahr lag.
Zitat von: shellat am 2 Januar 2008, 11:44:37
Wie ihr seht, ich war auch beim Bund, sogar 4 Jahre als Stuffz (Stabsunteroffizier) und Gepard-Kommandant in Borken/Westfalen. Ich habe 5 AGAs als Gruppenführer durchgemacht, und ich kann nicht sagen das ich eine Profilneurose hätte.
Was mir persönlich wichtig wäre hier zu erwähnen:
Beim Bund lernen einige Menschen erst einmal was es heißt ihren Egoismus zu unterdrücken, und auch wenn es persönlich für einen hart erscheint, mal für andere einzustehen. Der Bund ist so ziemlich die letzte Erziehungsinstanz für Typen bei denen das Elternhaus und die Schule extrem versagt haben, die sind wirklich verzogen worden. Beim Bund kommen so viele unterschiedliche Gesellschaftsklassen zusammen, da ist für einen hitzigen Querkopf und Eigenbrötler die Chance sich mal die anderen Möglichkeiten anzuschauen, gar keine so schlechte!
Klar, die typischen Anekdoten vom "Saufen" und Co. sind nicht von der Hand zuweisen, allerdings gibt es auch Verbände wo so etwas ungern gesehen wird oder wurde, zumindest das ständige hirnlose Besaufen außerhalb von Feiern etc. war bei meinem Verband kein Thema, dafür hatten wir als KRK-Truppenteil viel zu viel um die Ohren!
KRK = Krisen-Reaktions-Kräfte
Ich bin jedenfalls stolz auf meine Zeit beim Bund, und meine von mir ausgebildeten Kameraden haben mir das oftmals gedankt, bis auf die 2 die ich wegen versuchter Körperverletzung einbuchten ließ, aber die waren auch unbelehrbar. Man kann als Stuffz auch Mensch bleiben!
Jup. Das unterschreibe ich so. Ich war insgesamt 13 Monate (GWDL+FDWDL) in einer KRK-Kompanie und da war nichts mit Faulenzen und Volllaufen lassen. Jeden Tag volles Programm und in der AGA nicht mehr als 5 Std. Schlaf pro Nacht. Ich habe in der Zeit einiges erlebt und gelernt, das ich nicht missen möchte, würde auch wieder hingehen. Habe zwar die ersten Wochen auch oft genug abkotzen können, aber was Charakterschulung angeht (u.a. Umgang mit Mitmenschen, wenn man zu 6 oder 8 monatelang auf einer Stube lebt), ist Grundwehrdienst nicht das verkehrteste.
Auch die Vorgesetzten waren (nach der AGA *gg*) bis auf ein paar Ausnahmen voll ok. Hab' den Laden hinterher die ersten Wochen richtig vermisst und erwische mich ab und zu immer noch bei Soldaten-Slang. :icon_cool:
Außerdem kann ich seitdem Ordnung halten, ein G36 dürfte ich auch heute noch mit verbundenen Augen zerlegen und zusammensetzen können und den LKW-Führerschein gebe ich auch nicht mehr her. :D
Natürlich Zivi!!!
Und zwar deshalb, weil ich kein Bock hatte, jeden Tag morgens um 6 mit dickem Kopp (und das wär so gewesen, 100%)da zu stehen und auf irgendnen kleinen Wichser mit paar Zeichen auf der Schulter zu hören! :nono: Auch der Verdienst wäre nicht gerade toll gewesen! Bin mit T2 gemustert und dann verweigert. Zivi im Krankenhaus in der Haustechnik gemacht, lag meiner damaligen, vorherigen Ausbildung auch nahe und Bezahlung war auch ok!
Zitat von: Blade Runner am 2 Januar 2008, 23:36:03
Zitat von: shellat am 2 Januar 2008, 11:44:37
Wie ihr seht, ich war auch beim Bund, sogar 4 Jahre als Stuffz (Stabsunteroffizier) und Gepard-Kommandant in Borken/Westfalen. Ich habe 5 AGAs als Gruppenführer durchgemacht, und ich kann nicht sagen das ich eine Profilneurose hätte.
Was mir persönlich wichtig wäre hier zu erwähnen:
Beim Bund lernen einige Menschen erst einmal was es heißt ihren Egoismus zu unterdrücken, und auch wenn es persönlich für einen hart erscheint, mal für andere einzustehen. Der Bund ist so ziemlich die letzte Erziehungsinstanz für Typen bei denen das Elternhaus und die Schule extrem versagt haben, die sind wirklich verzogen worden. Beim Bund kommen so viele unterschiedliche Gesellschaftsklassen zusammen, da ist für einen hitzigen Querkopf und Eigenbrötler die Chance sich mal die anderen Möglichkeiten anzuschauen, gar keine so schlechte!
Klar, die typischen Anekdoten vom "Saufen" und Co. sind nicht von der Hand zuweisen, allerdings gibt es auch Verbände wo so etwas ungern gesehen wird oder wurde, zumindest das ständige hirnlose Besaufen außerhalb von Feiern etc. war bei meinem Verband kein Thema, dafür hatten wir als KRK-Truppenteil viel zu viel um die Ohren!
KRK = Krisen-Reaktions-Kräfte
Ich bin jedenfalls stolz auf meine Zeit beim Bund, und meine von mir ausgebildeten Kameraden haben mir das oftmals gedankt, bis auf die 2 die ich wegen versuchter Körperverletzung einbuchten ließ, aber die waren auch unbelehrbar. Man kann als Stuffz auch Mensch bleiben!
Jup. Das unterschreibe ich so. Ich war insgesamt 13 Monate (GWDL+FDWDL) in einer KRK-Kompanie und da war nichts mit Faulenzen und Volllaufen lassen. Jeden Tag volles Programm und in der AGA nicht mehr als 5 Std. Schlaf pro Nacht. Ich habe in der Zeit einiges erlebt und gelernt, das ich nicht missen möchte, würde auch wieder hingehen. Habe zwar die ersten Wochen auch oft genug abkotzen können, aber was Charakterschulung angeht (u.a. Umgang mit Mitmenschen, wenn man zu 6 oder 8 monatelang auf einer Stube lebt), ist Grundwehrdienst nicht das verkehrteste.
Auch die Vorgesetzten waren (nach der AGA *gg*) bis auf ein paar Ausnahmen voll ok. Hab' den Laden hinterher die ersten Wochen richtig vermisst und erwische mich ab und zu immer noch bei Soldaten-Slang. :icon_cool:
Außerdem kann ich seitdem Ordnung halten, ein G36 dürfte ich auch heute noch mit verbundenen Augen zerlegen und zusammensetzen können und den LKW-Führerschein gebe ich auch nicht mehr her. :D
Und das unterschreibe ich auch alles so!!
Bund hat mich schon gut geprägt.
Aber, ich muss auch allen Zivi´s mal ein Lob aussprechen, was dort teilweise in der Altenpflege zb. geleistet wird, glaube kaum, dass ich das durchhalten würde!!
Wie mein alter Hauptmann immer zu sagen pflegte: "Männer, Lob und Anerkennung"
Zitat von: Blade Runner am 2 Januar 2008, 23:36:03
Zitat von: shellat am 2 Januar 2008, 11:44:37
Wie ihr seht, ich war auch beim Bund, sogar 4 Jahre als Stuffz (Stabsunteroffizier) und Gepard-Kommandant in Borken/Westfalen. Ich habe 5 AGAs als Gruppenführer durchgemacht, und ich kann nicht sagen das ich eine Profilneurose hätte.
Was mir persönlich wichtig wäre hier zu erwähnen:
Beim Bund lernen einige Menschen erst einmal was es heißt ihren Egoismus zu unterdrücken, und auch wenn es persönlich für einen hart erscheint, mal für andere einzustehen. Der Bund ist so ziemlich die letzte Erziehungsinstanz für Typen bei denen das Elternhaus und die Schule extrem versagt haben, die sind wirklich verzogen worden. Beim Bund kommen so viele unterschiedliche Gesellschaftsklassen zusammen, da ist für einen hitzigen Querkopf und Eigenbrötler die Chance sich mal die anderen Möglichkeiten anzuschauen, gar keine so schlechte!
Klar, die typischen Anekdoten vom "Saufen" und Co. sind nicht von der Hand zuweisen, allerdings gibt es auch Verbände wo so etwas ungern gesehen wird oder wurde, zumindest das ständige hirnlose Besaufen außerhalb von Feiern etc. war bei meinem Verband kein Thema, dafür hatten wir als KRK-Truppenteil viel zu viel um die Ohren!
KRK = Krisen-Reaktions-Kräfte
Ich bin jedenfalls stolz auf meine Zeit beim Bund, und meine von mir ausgebildeten Kameraden haben mir das oftmals gedankt, bis auf die 2 die ich wegen versuchter Körperverletzung einbuchten ließ, aber die waren auch unbelehrbar. Man kann als Stuffz auch Mensch bleiben!
Jup. Das unterschreibe ich so. Ich war insgesamt 13 Monate (GWDL+FDWDL) in einer KRK-Kompanie und da war nichts mit Faulenzen und Volllaufen lassen. Jeden Tag volles Programm und in der AGA nicht mehr als 5 Std. Schlaf pro Nacht. Ich habe in der Zeit einiges erlebt und gelernt, das ich nicht missen möchte, würde auch wieder hingehen. Habe zwar die ersten Wochen auch oft genug abkotzen können, aber was Charakterschulung angeht (u.a. Umgang mit Mitmenschen, wenn man zu 6 oder 8 monatelang auf einer Stube lebt), ist Grundwehrdienst nicht das verkehrteste.
Auch die Vorgesetzten waren (nach der AGA *gg*) bis auf ein paar Ausnahmen voll ok. Hab' den Laden hinterher die ersten Wochen richtig vermisst und erwische mich ab und zu immer noch bei Soldaten-Slang. :icon_cool:
Außerdem kann ich seitdem Ordnung halten, ein G36 dürfte ich auch heute noch mit verbundenen Augen zerlegen und zusammensetzen können und den LKW-Führerschein gebe ich auch nicht mehr her. :D
Entschuldigung, aber das kann ich so überhaupt nicht stehen lassen.
Was hat denn eine Situation, die von oben verordnet wird und deren Aufrechterhaltung durch dauerndes Angstmachen und den Verweis auf die Befehlskette (Zuwiderhandlung) aufrecht erhalten wird, mit Erziehung zu tun? Das ist in meinen Augen der größte Blödsinn, den es gibt. Das einzige, was man lernt ist, dass man sich anpassen und dem Schwachsinn der Vorgesetzten folgen muss. Alles andere führt nur zu Ärger, egal wie sinnlos die Aufgaben und Befehle sind. Selbständiges Denken und sinnvolle Diskussionen sind Fehlanzeige. Besonders gut kommt das sicher bei denen an, deren bisherige Erziehung eher "für'n Arsch" war.
Für mich war die Zeit die größte Zeitverschwendung in meinem Leben, besonders vor dem Gesichtspunkt, dass ich damals meine Ausbildung abbrechen musste.
Gruß
n0NAMe
Selbstverständlich Zivildienst !!!
Hab meinen Dienst in der stationären Altenpflege geleistet. Nicht das ich besonders auf Hinternabwischen, Waschen etc. stehe, aber damals musste ich nehmen was noch übrig war. Die hatten mir T4 verpasst (also zurückgestellt), was mir gar nicht passte, da ich mich noch nicht um einen Ausbildungsplatz gekümmert hatte. Also später nochmal zur Musterung. Bin dann durchgekommen, allerdings waren die Eierschaukel-Jobs schon weg.
Im Nachhinein möchte ich die Zeit aber trotzdem nicht missen. Ich hatte aber auch nen klasse Chef, den ich immer nur bewundern konnte, wie er Effektivität mit Menschlichkeit verbunden hat. Ausserdem sieht man z.B. seine eigene Großmutter mit ganz anderen Augen und ist dankbar, das sie noch so fit ist.
Ausserdem gab es noch eine Woche Urlaub mit 8 der Bewohner nahe .... Venlo :dodo:
Und so nen Bus kontrolliert keiner an der Grenze :king:
Ich hatte sogar kurzzeitig überlegt, ob ich nicht eventuell Krankenpfleger lernen sollte. Aber Arbeitszeit, Bezahlung, gesundheitliche Belastung (Stichwort Rücken) und der Tagesplan, der einem immer weniger Zeit für Zwischenmenschliches lässt, haben mich dann doch meinen jetzigen Beruf ergreifen lassen.
Erschreckend dabei war allerdings die Veränderung an sich selber festzustellen. Man kann sich fast gar nicht dagegen wehren, auf eine gewisse Weise abzustumpfen :icon_redface:
Definitiv war das Ganze sinnvoller, als zu lernen, wie breit eine Decke umgeschlagen sein muss usw. Ordnung dieser Art ist nicht so mein Ding.
Ausserdem glaube ich nicht, das die Vorgesetzten beim Bund mich nett angerufen hätten, wenn ich mal wieder verschlafen hab ;)
@n0NAMe
Die Befehlskette ist lange nicht alles! Die meisten Prozesse hinsichtlich der "Erziehung" finden in der Gruppe von allein statt, da hat der Ausbilder gar nichts mit zu tun! Angst und Machtspielchen machen aus Menschen mit Sicherheit keine guten Soldaten, siehe amerikanische Befehlsstrukturen.
In was für einer Einheit warst Du denn, wenn ich mal fragen darf?
Übrigens ist das mit der Ausbildung dann wirklich übel für dich gelaufen, da gebe ich dir völlig recht. Ich habe eher das Gefühl das dieser Umstand (wenn auch vielleicht zurecht!) dich total negativ über die Zeit denken läßt, ohne auch mal andere Stories über die BW anders zu beurteilen.
Zitat von: shellat am 3 Januar 2008, 00:51:35
@n0NAMe
Die Befehlskette ist lange nicht alles! Die meisten Prozesse hinsichtlich der "Erziehung" finden in der Gruppe von allein statt, da hat der Ausbilder gar nichts mit zu tun! Angst und Machtspielchen machen aus Menschen mit Sicherheit keine guten Soldaten, siehe amerikanische Befehlsstrukturen.
In was für einer Einheit warst Du denn, wenn ich mal fragen darf?
Ich war bei den Sanitätern und bevor jetzt einige in die üblichen Cliché zurückfallen, möchte ich sagen, dass die AGA härter als bei den Panzergrenadieren war, bei denen ich später stationiert war. Keine Saufgelage mit den Ausbildern vorm Block (wobei mir die Sauferei eh schon immer ganz weit wo vorbeigegangen ist).
Ein Beispiel zum Thema "Ich-hab-das-Sagen" und macht, was ich sage. Wir waren tagsüber draußen auf den Truppenübungsplatz. Mittagessen wurde von Spieß raus geliefert. Wir haben uns angestellt, ich die Knarre beim Kumpel abgegeben. Da kackt mich irgendein Ausbilder an, wo denn die Waffe sei. "Die habe ich dem Kameraden vorübergehend gegeben". Werde ich von dem Arschloch angekackt und der meint was von "bis morgen eine Seite über <ich-weiss-nicht-mehr-welches-Thema>. Das ist nur so ein Beispiel, mit dem dieser Verein bei mir FÜR IMMER KOMPLETT VERSCHISSEN hat. Diese dumme Willkür von Leuten, die wir damals Zivilversager genannt haben, weil sie in der freien Wirtschaft NULL zusammen bekommen hätten. Ohne jetzt näher darauf einzugehen, aber genau so ein Fall habe ich im näheren Umkreis mal mitbekommen.
Zitat von: shellat am 3 Januar 2008, 00:51:35
Übrigens ist das mit der Ausbildung dann wirklich übel für dich gelaufen, da gebe ich dir völlig recht. Ich habe eher das Gefühl das dieser Umstand (wenn auch vielleicht zurecht!) dich total negativ über die Zeit denken läßt, ohne auch mal andere Stories über die BW anders zu beurteilen.
Ja, wie soll ich sagen. Du und Blade Runner haben leider einen wunden Punkt bei mir getroffen. Ich war früher, zu Schulzeiten absolut positiv über die Bundeswehr eingestellt und wäre auch nie auf den Gedanken gekommen, Zivildienst zu machen, aber diese Einstellung hat sich durch kräftiges Einwirken der Bundeswehr und dessen Entscheidungen um 180 Grad gewendet. Und du hast das richtig erkannt, ich kann solche positiven Berichte leider nicht unbeantwortet stehen lassen. Soll natürlich nicht heißen, dass eure Erfahrungen nicht stimmen oder es nicht schön sein kann, aber ich will und werde meine Seite, die ja auch wirklich passiert ist, aufzeigen. Nur, damit die Leute beide Seiten kennen.
Ja, ich hatte auch lustige Erlebnisse bei der Bundeswehr, aber die treten halt gerne in den Hintergrund. KRKW GL Fahrer war ich. Truppenübungsplatz Bergen, letzter Tag, ich schau nach dem Ölstand ... ui, unter Minimum, aber die Inst war weg. Also mit ohne viel Öl gefahren, ging auch, war sicher auch gut für den Motor, aber I don't give a fuck.
Das lustigste Ereignis war aber folgendes. Morgens vom San-Bereich (mitm VW-Bus) zur Kasernen-Tanke gefahren. Oben angekommen, gerade getankt, ruft ein Kollege an und fragt "Kommt dir dein Auto etwas lauter vor?" "Nee, wieso?" "Hier liegt das Endstück vom Auspuff" ... tja, da ist der Auspuff abgerostet und abgefallen. So früh morgens kann man schon etwas taub sein.
Gruß
n0NAMe
@n0NAMe
Wie kannst Du auch nur deine Waffe abgeben, lol! Stell´dir vor der Feind ...
50 Liegestütz, sofort!
Ist nur Spaß! Beide Seiten aufzuzeigen halte ich ebenfalls für wichtig, zumal es immer gute und schlechte Erfahrungen beim Bund geben wird, ist nicht zu ändern. Ich hatte während meine Uffz-Lehrgänge spätere Unteroffiziere gesehen, die selbst beim Bund Versager waren, teilweise charakterlose Schweine und sadistisch veranlagt, von daher sind da nicht nur Zivilversager, sondern auch die inkompetentesten Typen der Gesellschaft vertreten. Aber ich habe auch viele andere gesehen, die weit über sich hinausgewachsen waren, und die sich verdammt gut gemacht haben. Dies gilt für alle Dienstgradgruppen, vom Gefreiten bis zum Offizier. Was mich später am meisten ankotzte war die oftmals verkappte rechte Stimmung in der Truppe, gerade bei Truppenteilen aus dem Osten, was für den Westen allerdings auch zutraf. Das sind die wirklich hirnlosen Idioten, von wegen so Sprüche wie: "Lassen Sie das, das ist Undeutsch!" oder "Spreche ich kyrillisch?".
Alles in allem gibt es wohl immer 2 Medaillen einer Sache, oder?
Übrigens Sanitäter:
Uns wurde mal gesagt die hätten im Ernstfall eine Überlebenszeit von durchschnittlich 5 Minuten, hat man dir das auch mal erzählt?
Grüße
Shellat
ich war damals Panzeraufklärer, allerdings nur Grundwehrdienst. War alles in allem ganz ok die Dienstzeit und ich möchte meine Erfahrungen nicht missen.
Irgendwann haben die mich aber in mein eigenes Büro gesteckt und ich wurde Urlaubssachbearbeiter und Überstundenmanager. Wenn keiner Urlaub wollte, habe ich eigentlich immer schön Kaffee für den Spieß und den Hauptmann gebrüht (das waren aber auch 2 Spezies :icon_mrgreen: )
Ob ich heute alledings noch nen G36 bauen kann glaube ich nicht. Dafür kann ich Hochwasser-Orden vorzeigen, für meinen großartigen Einsatz gegen die Fluten (:icon_rolleyes:) aka. 2 Wochen mit ~200 Leuten in einer Turnhalle gepennt, bei 4 Duschen und ne Handvoll Kippfenster (Hochsommer), jeden Tag stundenlang am Deich Sandsäcke gestapelt.
Wat solls, auch ich würds wieder tun.
Ich war Zivi im Alten- und Krankenheim. Nach zwei Wochen Einarbeitungszeit habe ich die gleiche Arbeit gemacht, wie die Angestellten. Dabei habe ich aber nicht in der Pflege gearbeitet, sondern war in der Küche und habe je nach dem ob ich Früh- oder Spätdienst hatte, den Bewohnern das Frühstück, bzw. Abendessen gemacht.
Mittagessen wurde unten in der Küche zubereitet und wir mussten das dann austeilen und ggf. den Bewohner das Essen anreichen. Auf "meiner" Station waren so um die 20-30 Bewohner untergebracht und man war ständig damit beschäftigt, das Essen zuzubereiten.
Meine Zivikollegen waren allesamt (bis auf zwei Ausnahmen) coole Jungs, mit denen man sehr gut auskam. Da hatte ich wirklich Glück gehabt. Bis auf einen habe ich nie jemand von den anderen wiedergesehen.
Im Großen und Ganzen war es eine sehr coole Zeit, in der ich zum ersten Mal gutes Geld verdient hatte und mir ne Menge DVDs gekauft habe. :icon_razz:
Die Arbeitszeiten, bzw. Tage waren aber schon sehr besch..., da ich im Dezember an jedem Adventssonntag arbeiten musste, dazu noch an Heiligabend Spätdienst hatte und an Sylvester dir Frühschicht übernehmen musste (und war dann demenstprechend fast 30 Stunden auf den Beinen).
An Feiertagen mussten wir Zivis eh immer arbeiten, da führte kein Weg vorbei.
Zitat von: PhilWar alles in allem ganz ok die Dienstzeit und ich möchte meine Erfahrungen nicht missen.
Kann ich so unterschreiben. Vor allem die Erfahrung mit dem Tod und der Einsamkeit der Bewohner haben mir für manche Sichtweisen die Augen geöffnet und haben mich geprägt.
Man muss diese ganze Bundeswehr-Sache von zwei Seiten sehen. Natürlich muss es eine gewisse Disziplin in der Truppe geben, die ohne zu murren einen Befehl ausführt. Man stelle sich nur vor, irgendwo im Einsatz macht jeder was er will? Kann sich jeder vorstellen wie das enden würde. Und man muss zugeben, so manche Person die bei der Bundeswehr landet (ob freiwillig oder nicht) verstehen keinen anderen Ton als diesen.
Natürlich sind auch viele Dinge einfach unnötig oder Ausbilder/Vorgesetzte haben Spaß daran, die neuen soldaten mal richtig leiden zu lassen. Solche Typen gibt es aber nicht nur beim Bund, sondern auch in der normalen Arbeitswelt. Das Problem ist halt nur, dass dort wirklich auch die absoluten Totalversager locker in die Unteroffiziersränge kommen und sich dort an Rekruten austoben können. Ist in gewissen Dingen auch eine Characktersache, auf die nicht so wirklich geachtet wird beim Bund. Dennoch möchte ich meine Zeit nicht missen, der Großteil der Vorgesetzten war normal bis nett, ein bis zwei Idioten hat man immer und die überlebt man auch. Nach der AGA ist das Theater eh vorbei.
Wieviele von euch kamen eigentlich in den "Genuss" der EAKK-Ausbildung? (Krisenbewältigung und Konfliktverhütung)
Weil das war bei uns ne ganz schön irre Angelegenheit...
Jawohl, hier!
Kann mich noch sehr gut erinnern, in fünf Tagen neun Stunden Schlaf, schweinekalt, nass und windig. Da wurden so manch einem schon seine Grenzen aufgezeigt...
Moin
Ich war 1988/89 in Lahnstein bei den Flusspionieren und hab schon nach 2 Wochen meine Entscheidung, zum Bund zu gehen, bereut. Neben vielen anderen unglaublichen Situationen ist mir eine ganz besonders im Gedächtnis geblieben: Ein Stubengenosse, der zudem auch noch Fußpilz hatte, hatte seit ca. 5 Monaten sein Bettzeug nicht gewechselt, was sich durch kleine Schimmelpilzkulturen im Fußbereich des Betts äußerte. Als sein Assi-Kumpel dann mal ein paar Tage Urlaub hatte, hat der Pilztyp einfach in dessen Bett geschlafen. Als der Assi-Kumpel wieder zurück war, haben wir es ihm gesagt. Er hat dann (als der Pilztyp selbst Urlaub hatte) einfach dessen Bettzeug auf dem Boden ausgebreitet, ausgiebig draufgepisst und wieder ins Bett gelegt. Der Andere hat dann noch ein paar Wochen drin geschlafen ... Vernünftiges Reden war mit den Typen unmöglich - die wurden schnell handgreiflich oder es wurde mal schnell ein Spind aufgebrochen und alles brauchbare geklaut (war leider nie nachzuweisen) und die Ausbilder haben sich immer schön rausgehalten.
... ach ja, auch nett war eine Situation bei der ein Kumpel bei einer Übung rauchte und seine Zigarette in der "Hohlen Hand" hielt. Als ein Feldwebel (so einer mit Knobelbechern, Überlebensmesser und Einzelkämpferabzeichen) dazu kam, hat er ihm einfach die Hand zusammengedrück und nur "Hier wird nicht geraucht" gesagt. Folge war eine große Brandwunde in der Handinnenfläche ...
Tja, was soll ich sagen, wir haben in dieser Zeit diverse Beschwerden an alle möglichen Stellen geschrieben aber nie eine Reaktion erhalten.
Mir ist noch vieles aus dieser Zeit in Erinnerung, ein Satz der mir aber noch nie über die Lippen kam ist: "Es war eine schöne Zeit" ...
13 Monate ZDL in der Sonderschule für Geistigbehinderte, bei den ganz Kleinen (6-9 Jahre). Die beste Zeit meines Lebens, sehr nette Kollegen und Lehrkräfte, superliebe Kinder, keine schwere körperliche Arbeit (dafür halt Windelwechseln, Füttern, Saubermachen usw.), und weil die Kiddies mittags kaum Hunger hatten, konnte ich mich da immer noch mit-vercatern lassen (und habe trotzdem Essengeld bekommen).
Mich wollten die scheinbar nicht haben oder haben mich vergessen - keine Ahnung. ;)
Ich hab irgendwann mit 17 (oder 18? Schon so lange her) ein Schreiben erhalten, in dem stand, dass man mich zur Musterung "erfasst" hätte oder sowas ähnliches... hatte dann eigentlich erwartet, dass ich bald eingezogen werde, aber danach kam nie wieder was.
Was solls, war mir auch egal. War eh nie scharf auf den Bund.
Als sie die Röntgenaufnahmen meiner Wirbelsäule gesehen hatten wurde ich hochkant rausgeschmissen und ausgemustert.