Umfrage
Frage:
Olympiade in China boykottieren?
Antwort 1: Ja
Stimmen: 23
Antwort 2: Nein
Stimmen: 14
Wie vielleicht der eine oder andere gelesen hat, finden demnächst in Peking die Olympischen Sommerspiele statt. Und weiter wird wohl jeder schon gelesen bzw. gesehen haben, dass China es nicht ganz so genau mit den Menschenrechten nimmt.
Aufgrund eines Kommentars, den ich gestern in der hießigen Zeitung gelesen habe, würde mich mal interessieren, wie ihr über einen Boykott denkt. Ich für meinen Teil bin absolut dafür, dass die Olympischen Spiele in China komplett boykottiert werden. Ganz einfach aus dem Grund, weil sich China sonst weiterhin als "alles ist gut und schön"-Macht präsentieren kann. Ich sehe sonst keine Alternativen dazu, zumal die Vergabe der Spiele an Peking für mich schon ein riesiger Fehler war. Aufgrund der Reaktionen (z.B. des DSOB-Präsidenten Bach (http://www.ftd.de/sport/:DOSB%20Pr%E4sident%20Bach%20Olympia%20Boykott/335281.html)) bin ich erst recht in meiner Meinung bestärkt, denn was da erzählt wird, ist ganz klar von einem Gedanken geleitet, dem Geld. Ob die ARD und das ZDF wohl Aber-Millionen an Euro für die Live-Übertragungsrechte bezahlt haben? Was ich sagen will "Es geht NUR ums Geld", auch wenn gerne von Friede, Wettkämpfe und Kräftemessen gesprochen wird. Für mich alles ein Witz, denn wie kann denn auch nur ein einziger Mensch von friedlichen Wettkämpfen sprechen, wenn "ein paar Kilometer" weiter Menschen eingesperrt, gefoltert oder gar getötet werden, nur weil sie einer anderen Meinung sind, als die Herrscher Chinas?
Und nun eure Meinung bitte.
Gruß
n0NAMe
Als Sportler kann man einen Boykott einfach nicht befürworten. Man muss sich das mal vorstellen: Da trainiert man vier Jahre fast jeden Tag mehrmals täglich für die Spiele und dann so ein paar Monate vorher sagt jemand: "Du, wir nehmen nicht teil. Du hast die letzten Jahre verschleudert."
Hier müssen andere Mittel und Wege gefunden werden, z.B. Sanktionen auf wirtschaftlicher Ebene, evtl. Ausschluss aus politischen Gremien. Keine Ahnung, auf jeden Fall würde der Boykott meines Erachtens nichts ändern und am Schlimmsten sind die Athleten betroffen, die Jahre ihres Lebens für diese besonderen sportlichen Momente geopfert haben.
Ich stimme dir voll und ganz zu 0, deshalb auch ein klares JA zum Boykott.
Aber da alle vor China rumkuschen wird es wohl nicht dazu kommen. Deshalb hoffe ich wenigstens auf einige "Tibet-Flitzer" oder Sportler die Flagge bekennen bei Liveübertragungen. Ein Stabhochspringer will ja mit schwarzen Armbinden antreten hab' ich gehört...na immerhin etwas.
Ich selbst werde gleich meinen Namen wieder umändern als sichtbares Zeichen, eventuell wird auch noch eine neue Sig folgen.
Bei der Fackelaktion hier (http://www.tagesschau.de/ausland/olympia40.html) haben sich die Griechen auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Hoffentlich springt der Funke aus Tibet noch weiter über's Land über.
Zitat von: MMeXX am 26 März 2008, 21:15:51
Als Sportler kann man einen Boykott einfach nicht befürworten. Man muss sich das mal vorstellen: Da trainiert man vier Jahre fast jeden Tag mehrmals täglich für die Spiele und dann so ein paar Monate vorher sagt jemand: "Du, wir nehmen nicht teil. Du hast die letzten Jahre verschleudert."
Hier müssen andere Mittel und Wege gefunden werden, z.B. Sanktionen auf wirtschaftlicher Ebene, evtl. Ausschluss aus politischen Gremien. Keine Ahnung, auf jeden Fall würde der Boykott meines Erachtens nichts ändern und am Schlimmsten sind die Athleten betroffen, die Jahre ihres Lebens für diese besonderen sportlichen Momente geopfert haben.
In Anbetracht dessen, wie viele Millionen bereits zu Tode kamen durch die KPC und wie selbst heute noch nicht nur in Tibet Menschenrechte missachtet und Regimekritiker/Journalisten gefoltert werden halte ich das wegfallen eines Sportwettbewerbs für das kleinere Übel.
Was Wirtschaftssanktionen angeht: Nicht machbar, ca. 90% unseres Textilmarkts sind allein in chinesischer Hand.
Politische Gremien: Kannste auch vergessen, China hat überall Vetorecht.
MfG
deBene
http://www.youtube.com/watch?v=xf_hbPO6GFo
http://www.youtube.com/watch?v=L6NqBFDphm0
Zitat von: n0NAMe am 26 März 2008, 20:47:37
"Es geht NUR ums Geld"
Das ist schon seit Jahren Fakt und erklärt auch so einige Ungereimtheiten bei der Vergabe der Spiele. Die Korruption fängt bei IOC an und endet bei den für gute Leistungen und damit deren Sponsoren dopenden Sportler.
Wenn da auch nur der Hauch von Unvoreingenommenheit vorhanden gewesen wäre, dann hätte man China niemals in die Endausscheidung kommen lassen dürfen. Auch ohne das jetzt wieder in die Öffentlichkeit gerückt Thema Tibet ist klar, dass in China mehr im Argen ist als früher. Einerseits kommunistisch verbohrte Regierungsstrukturen und Machtorgane, andererseits Amok laufender Kapitalismus.
Aber für sowas wie Boykott ist es lange zu spät, um SPORT geht es bei Olympia schon ewig nicht mehr. Das ist nix mehr als eine Veranstaltung der Selbstdarstellung, der Zuschauerquoten und der Werbeeinnahmen.
Als mit einem Boykott von Olympia wird das nie im Leben was, dafür hängt einfach zu viel Geld dran. Welche westliche Nation kann es sich denn leisten nicht in China anzutreten?! Das hat nichts mit Sport zu tun, sondern da werden dann vielleicht einfach mal Strafzölle für deutsche Produkte eingeführt. Wie unberechenbar die Chinesen sind ist mittlerweile hinlänglich bekannt.
Ich als Sportler hätte sicherlich auch keine Lust auf einen Boykott, weil wie schon geschrieben, jahrelang den Arsch aufgerissen und für was?? Daher wünsche ich mir, dass die Sportler einen Protest hinten herum machen zb. nicht jubelnd zur Eröffnungsfeier einlaufen oder einen Olympiasieg ohne Regung von Freude zeigen - das sollte sicherlich viel mehr treffen.
Hmmm, ...., "Problemlage".
Wie meine Vorredner bin auch ich der Meinung, dass man sich als Sportler eher auf den Sport konzentrieren sollte.
Aber, ..., mal ehrlich, ..., ich denke da wie ACID, ein KLARES Statement der Sportler nach dem jeweiligen Wettkampf würde ich mir schon wünschen!
Ich persönlich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt darauf was die Welt machen wird wenn sie dort unten "zu Gast bei Freunden" ist. ;o)
MFG
ERIC
Ein wirkungsvolles Zeichen wäre es gewesen, die Spiele gar nicht erst an Peking zu vergeben. Dazu ist es jetzt zu spät.
Ein Boykott wird wenig bis gar nichts bringen, hat man schon 1980 in Moskau erlebt. Insbesondere glaube ich, dass die KP so ein Zeichen nicht oder falsch verstehen würde. Wirkungsvoller wäre es, wenn man die Gelegenheit nutzt und vor Ort den eigenen Standpunkt klar macht - ob jetzt wie von AcidMitsu beschrieben oder anders. Die Chinesen wissen für einen Monat die Augen der Weltöffentlichkeit nonstop auf sich gerichtet und werden wohl oder übel die guten Gastgeber spielen müssen, um nicht noch mehr Porzellan zu zerschlagen.
Was würde denn ein Boykott bringen? Gut, China hat keine olympischen Spiele mehr. Dieses Land würde sich dann noch weiter verschließen, als es eh schon tut. Die chinesische Regierung reagiert ja jetzt schon kaum auf eine Forderung, ich möchte nicht wissen, wie dieser Staat dann erst reagiert. Mit einem Boykott der Olympischen Spiele trifft man nur die Sportler, aber sicher nicht die rang hohen Führungspersönlichkeiten des Landes. Ich würde eher mal die ganzen Hilfsgelder an China stoppen. Es ist doch lächerlich, das ein Land wie China, welches wirtschaftlich boomt (über die Hintergründe schweigen wir mal), zig Millionen Fördergelder von uns kassiert, während unser Land dieser Geld sicherlich mehr als gut gebrauchen könnte. Die Regierung in China selber kann man nicht stoppen, traut sich auch keiner, da dann sofort u.a. die Russen und wer auch immer da sind. Aber zumindest könnte man mal langsam aufhören, dieses Land zu unterstützen. Die meisten Menschen dort haben von dem Geld eh nichts, dies wandert eh nur in die Taschen dieser Diktatoren und deren Propagandamaschine.
Löst euch mal von der Illusion, ein Boykott würde was ändern, ganz im Gegenteil. Dies sind keine Länder, denen man mal eben reinreden kann was sie zu tun haben. Klappt ja schon beim Iran nicht. Länder wie China, Russland (ebenfalls extrem demokratisch zur Zeit) kann man nicht begegnen. Man sieht ja, wie unsere Politiker kuschen. Nur sollte man denen nicht noch das ganze Geld in den Arsch blasen. Die haben mittlerweile viel mehr als wir.
Zitat von: MMeXX am 26 März 2008, 21:15:51
Als Sportler kann man einen Boykott einfach nicht befürworten. Man muss sich das mal vorstellen: Da trainiert man vier Jahre fast jeden Tag mehrmals täglich für die Spiele und dann so ein paar Monate vorher sagt jemand: "Du, wir nehmen nicht teil. Du hast die letzten Jahre verschleudert."
Hier müssen andere Mittel und Wege gefunden werden, z.B. Sanktionen auf wirtschaftlicher Ebene, evtl. Ausschluss aus politischen Gremien. Keine Ahnung, auf jeden Fall würde der Boykott meines Erachtens nichts ändern und am Schlimmsten sind die Athleten betroffen, die Jahre ihres Lebens für diese besonderen sportlichen Momente geopfert haben.
Ja, da trainiert man viele Jahre oder fast sein ganzes Leben für eine Olympia-Teilnahme und erfährt ein paar Wochen oder Monate vorher, dass man doch nicht teilnehmen kann. Das ist natürlich für die betroffenen Sportler mehr als ärgerlich und es widerspricht nach Ansicht vieler dem sportlichen Wettkampf, der mit Politik nichts zu tun hat oder haben sollte. Da wird argumentiert, dass man gerade einem Land wie der VR China durch diesen fairen Wettkampf zeigen kann wie man auf dieser Erde miteinander umzugehen hat. Aber spiegelt der Olympische Gedanke denn nicht in erster Linie Fairness und Brüderlichkeit zwischen den Nationen wieder? Das mag man sehen wie man will. Aber das in der VR China jährlich mehrere tausend Menschen gefoltert und/oder hingerichtet werden, das in diesem Land mehr als 1 Mrd. Menschen unter totaler Kontrolle stehen und das ausnahmslos alle Medien kontrolliert und zensiert werden, lässt sich weder leugnen noch schönreden. Ein Boykott der Olypmischen Spiele 2008 ist für das Land eben nichts anderes ist als eine krasse wirtschaftliche Sanktion verbunden mit einem enormen Imageverlust. Besser kann man ein Land wohl nicht unter Druck setzen. Ich bin für einen Boykott und Argumente wie die von MMeXX kann ich einfach nicht nachvollziehen. Auch jahrelanges Training und die Aussischt auf eine Medaille rechtfertigen es nicht die o.g. und andere Menschenrechtsverletzungen schlimmster Art in Kauf zu nehmen.
(http://www.beijingolympicsfan.com/wp-content/uploads/2007/10/beijing-2008-logo-012.jpg)
(http://www.beijingolympicsfan.com/wp-content/uploads/2007/10/beijing-2008-logo-02.jpg)
(http://www.beijingolympicsfan.com/wp-content/uploads/2007/10/beijing-2008-logo-03.jpg)
(http://www.beijingolympicsfan.com/wp-content/uploads/2007/10/beijing-2008-logo-04.jpg)
@ Dr. Schreck:
Also, ich sehe das Ganze wohl ziemlich stark aus Sportlersicht. Und da steht in erster Linie eben das größte Sportereignis der Welt, das ein Athlet erleben kann. Und weil die Sportler ja für die Politik Chinas so ziemlich gar nichts kann, ist es aus meiner (sportlichen) Sicht falsch, Olympia zu boykottieren.
Die Tatsache der Menschenrechtsverletzungen / Unterdrückung der Menschenrechte darf man sicher nicht einfach ausblenden, das ist Fakt! Dennoch bin und bleibe ich der Meinung, dass ein SPORTereignis nicht für politische Zwecke missbraucht werden sollte. Meines Erachtens müssen andere Wege und Mittel (habe leider gerade keine genialen Einfälle dafür...) auf rein politischer Ebene zur Lösung solcher Probleme gefunden werden. Als Beispiel kommt mir gerade die Loslösung des Kosovo von Serbien in den Sinn - auch wenn das natürlich unter anderen Bedingungen und in "kleinerem" Maßstabe geschehen ist, sprich Serbien kein so mächtiger Staat wie China ist.
Und wenn man die Olympischen Spiele mit einer Begründung wie der Unterdrückung der Bevölkerung/Menschenrechte boykottiert, könnet man in vielen anderen Staaten ähnliche Dinge finden. Das soll jetzt nicht die Probleme in China herunterspielen, sondern zeigen, dass es in vielen anderen Ländern auch nicht viel besser aussieht.
Ich hoffe, mein Standpunkt ist jetzt etwas klarer geworden.
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 10:55:06
Dennoch bin und bleibe ich der Meinung, dass ein SPORTereignis nicht für politische Zwecke missbraucht werden sollte.
Was aber genau das ist, was Peking seinerseits auch damit vorhat. Oder glaubst Du China würde die Spiele aus reinem Spaß am Sport ausrichten? China will sich damit "politisch" in der Welt besser stellen, also sollte man die Gelegenheit dazu gar nicht erst geben
wenn China nicht dazu bereit ist Zugeständnisse in Richtung Menschenrechte zu machen (das gilt natürlich auch für jedes andere Land). Die Vergabe überhaupt an China war schon ein nicht wieder gut zu machender Witz.
Das Argument mit dem jahrelangen Training und der Enttäuschung für Sportler ist natürlich vorhanden, aber zu welchem Preis sind Sportler bereit "wegzusehen"? - "Ja klar werden in China Menschen abgemurkst und Tibet wird seit fast 60 Jahren besetzt und unterdrückt und Presse- und Meinungsfreiheit gibt es auch nicht, aber ich habe ja immerhin 3 Jahre trainiert." - Das kann es ja auch nicht sein.
Die olympischen Spiele sind inzwischen ein wirtschaftliches und ein politisches Ereignis, der Sport steht spätestens seit Moskau 80 und LA 84 nur noch an dritter Stelle.
"Kalte Schulter" im politischen, wirtschaftlichen
und im sportlichen Bereich zu zeigen ist das einzige was China treffen könnte (insbesondere nachdem man dort am leckeren Kapitalismus geleckt hat), alles andere ist leider nur witzlos.
Zitat von: mali am 27 März 2008, 11:18:19
"Kalte Schulter" im politischen, wirtschaftlichen und im sportlichen Bereich zu zeigen ist das einzige was China treffen könnte (insbesondere nachdem man dort am leckeren Kapitalismus geleckt hat), alles andere ist leider nur witzlos.
Zunächst einmal:
Zustimmung zu dem Argument, zu welchem Preis Sportler "wegsehen" würden. Menschenrechte/Gerechtigkeit sind definitiv höher einzuschätzen, als eine Medaille und ca. drei- bis vierjährige Vorbereitung auf dieses Riesenereignis.
Allerdings bin ich selbst dann noch der Ansicht, dass es mit den Sportlern irgendwie die Falschen trifft. Das hängt u.a. damit zusammen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die chinesische Regierung bei einem Boykott der Spiele sagt: "Hm, das ist ja doof. Na dann lassen wir Tibet eben unabhängig werden. Dann klappt es auch wieder mit den Nachbarn." Das ist jetzt natürlich stärkst übertrieben. Aber dennoch muss es doch andere Wege geben. Auf wirtschaftlich-politischem Wege könnte man beispielsweise, den chinesischen Ankauf von Stahl höher besteuern und mit politischen Forderungen verknüpfen oder was weiß ich.
Kurz:
Meines Erachtens würde ein Boykott einfach nichts bewegen, das Grauen nicht aufhören. Lösungen sollten (EDIT: besser
müssen) auf anderem Wege gefunden werden.
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 11:34:11
Allerdings bin ich selbst dann noch der Ansicht, dass es mit den Sportlern irgendwie die Falschen trifft.
Bei einem alleinigen Boykott rein auf dem "sportlichen" Sektor ja, deshalb ...
ZitatDas hängt u.a. damit zusammen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die chinesische Regierung bei einem Boykott der Spiele sagt: "Hm, das ist ja doof. Na dann lassen wir Tibet eben unabhängig werden. Dann klappt es auch wieder mit den Nachbarn." Das ist jetzt natürlich stärkst übertrieben. Aber dennoch muss es doch andere Wege geben. Auf wirtschaftlich-politischem Wege könnte man beispielsweise, den chinesischen Ankauf von Stahl höher besteuern und mit politischen Forderungen verknüpfen oder was weiß ich.
... gehört all das natürlich auch dazu. Es wäre witzlos den Boykott alleine von den Sportlern austragen zu lassen, aber weiterhin wirtschaftlich und politisch mit China zusammenzuarbeiten. Ebenso wäre es aber unsinnig wirtschaftlich und politisch zu boykottieren bzw. Sanktionen einzuleiten und dort dann trotzdem "Olympischer Friede" zu spielen. Geht beides nicht.
Zitat von: MMeXX am 26 März 2008, 21:15:51
Als Sportler kann man einen Boykott einfach nicht befürworten. Man muss sich das mal vorstellen: Da trainiert man vier Jahre fast jeden Tag mehrmals täglich für die Spiele und dann so ein paar Monate vorher sagt jemand: "Du, wir nehmen nicht teil. Du hast die letzten Jahre verschleudert."
Hier müssen andere Mittel und Wege gefunden werden, z.B. Sanktionen auf wirtschaftlicher Ebene, evtl. Ausschluss aus politischen Gremien. Keine Ahnung, auf jeden Fall würde der Boykott meines Erachtens nichts ändern und am Schlimmsten sind die Athleten betroffen, die Jahre ihres Lebens für diese besonderen sportlichen Momente geopfert haben.
Erstmal eine Erklärung, dass das jetzt nicht ein direkter Angriff auf Dich sein soll!
Aber die Haltung, die du abgibst ist einfach zum Kotzen, also man rechtfertigt eine Unterstützung eines Killerregimes damit, dass man jahrelang trainiert hat? Sorry, aber das ist dumm, wirklich dumm! Geht es denn wirklich um den Erfolg? Was wär denn anders die eigenen leistung bei einem anderen Event zur Schau zu stellen? Blödsinn, dass Olympia immer so hochgeredet wird, von wegen es wär was ganz besonderes, klar, viel Medienaufmerksamkeit und dadurch sehr profitabel - das ist es, man sollte da mal ehrlich sein...
Und genau wegen dem hohen Standpunkt den Olympia einnimmt bin ich ohne Einschränkungen für einen Komplettboykott der Olypiade in China, keine Sportler, keine Medien, einfach totschweigen, dann zeigt sich mit Sicherheit auch was, denn der chinesischen Regierung gehen etliche Werbeeinnahmen dadurch flöten.
Aber bestimmt kommt es nicht dazu, weil eben die ganzen Werbekontakte, Dopingverbindungen, etc zu wichtig für den Weltsport sind...
Nun ja, ich bin da (möglicherweise) wohl etwas naiv. Aber Olympia ist in meinen Augen immer noch einer der ältesten und damit traditionsreichsten Sportwettbewerbe, die es überhaupt gibt. Auch wenn die aktuellen Entwicklungen (Werbung/Vermarktung) der ganzen Veranstaltung natürlich einen kapitalistischen Stempel aufdrücken und den eigentlichen Sport gewissermaßen verdrängen. Dennoch ist es für einen Sportler wohl mit das Größte in seiner Karriere, bei Olympia anzutreten.
Zitat von: Roughale am 27 März 2008, 12:20:40
Aber die Haltung, die du abgibst ist einfach zum Kotzen, also man rechtfertigt eine Unterstützung eines Killerregimes damit, dass man jahrelang trainiert hat? Sorry, aber das ist dumm, wirklich dumm!
Nein, die Unterstützung der chinesischen Regierung rechtfertigt das nicht. Aber ich bin eben der Ansicht, dass es möglich sein muss solche Konflikte auf andere Art und Weise (politisch/wirtschaftlich) zu lösen und eben nicht 'auf dem Rücken' der Sportler. Das soll jetzt wiederum nicht heißen, dass die Sportler nicht auch Stellung zu den politischen Zuständen in China nehmen können/sollen/dürfen oder gar müssen. Aber für mich ist Olympia weiterhin zunächst ein SPORTereignis. Meinetwegen soll der Vorschlag, die Spiele nur noch in Griechenland auszurichten umgesetzt werden oder ein anderer Weg gefunden werden. Ich bleibe weiterhin dabei, dass ein Boykott nicht die erhoffte Wirkung (Ende der Gewalt in Tibet bzw. gar die Einhaltung der Menschenrechte in der gesamten chinesischen Republik) erzielen würde.
EDIT:
Zitat von: Roughale am 27 März 2008, 12:20:40
Und genau wegen dem hohen Standpunkt den Olympia einnimmt bin ich ohne Einschränkungen für einen Komplettboykott der Olypiade in China, keine Sportler, keine Medien, einfach totschweigen, dann zeigt sich mit Sicherheit auch was, denn der chinesischen Regierung gehen etliche Werbeeinnahmen dadurch flöten.
Meiner Meinung nach, würden diesen "Fehleinnahmen" die Industrie nicht genug schädigen, wenn ich daran denke, welchen Wachstum das Land (von menschlichen und anderen Kosten spreche ich jetzt nicht) in den letzten Jahren auch ohne die Olympischen Spiele erfahren hat.
Zitat von: Roughale am 27 März 2008, 12:20:40
dann zeigt sich mit Sicherheit auch was, denn der chinesischen Regierung gehen etliche Werbeeinnahmen dadurch flöten.
Der finanzielle "Verlust" durch einen Boykott würde nicht einmal irgendwo an der denkbar entferntesten Stelle auch nur in die Nähe eines wahrnehmbaren Juckens kommen. Spielt keine Rolle.
Zitat von: MMeXX am 26 März 2008, 21:15:51
Als Sportler kann man einen Boykott einfach nicht befürworten. Man muss sich das mal vorstellen: Da trainiert man vier Jahre fast jeden Tag mehrmals täglich für die Spiele und dann so ein paar Monate vorher sagt jemand: "Du, wir nehmen nicht teil. Du hast die letzten Jahre verschleudert."
Hier müssen andere Mittel und Wege gefunden werden, z.B. Sanktionen auf wirtschaftlicher Ebene, evtl. Ausschluss aus politischen Gremien. Keine Ahnung, auf jeden Fall würde der Boykott meines Erachtens nichts ändern und am Schlimmsten sind die Athleten betroffen, die Jahre ihres Lebens für diese besonderen sportlichen Momente geopfert haben.
Was für ein dummer Scheissdreck. In Tibet sterben Menschen und du plädierst gegen den Boykott, weil bessergestellte junge Menschen 4 Jahre ein bisschen rumtrainiert haben? Da würd ich ja fast schon sagen: Abschaum.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:34:29
Was für ein dummer Scheissdreck. In Tibet sterben Menschen und du plädierst gegen den Boykott, weil bessergestellte junge Menschen 4 Jahre ein bisschen rumtrainiert haben? Da würd ich ja fast schon sagen: Abschaum.
Und wenn niemand trainiert und keiner hinfährt ist China ein Friede-Freude-Eierkuchen-Land?
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 17:37:31
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:34:29
Was für ein dummer Scheissdreck. In Tibet sterben Menschen und du plädierst gegen den Boykott, weil bessergestellte junge Menschen 4 Jahre ein bisschen rumtrainiert haben? Da würd ich ja fast schon sagen: Abschaum.
Und wenn niemand trainiert und keiner hinfährt ist China ein Friede-Freude-Eierkuchen-Land?
Nein. Aber diese Begründung ist doch vollkommen zum hirnrissig: Wir MÜSSEN da hin, weil die Jungens haben ja TRAINIERT...
Dass da sowieso wirtschaftliche Interessen dahinter stehen ist klar.
Aber Hauptsache Olé Olé, Bier und vorm Fernsehen Olympia schauen.
Auch sehr lächerlich: An olympischen Stätten darf man sich (als Sportler) politisch nicht äußern. Jeder Mensch, der seine Freiheit mag, würde sofort aufhören bei diesem Scheissverein Mitglied zu sein. Olympische Spiele - wer braucht denn das?
Bleibt nett zu einander!
Meiner Meinung nach sollte ein politisches Statement auch auf politischer Ebene stattfinden. Von daher halte ich von dem Boykott der olympischen Spiele gar nix.
Abbrechen aller wirtschaftlichen Beziehungen der "sonstigen" Völkergemeinschaft, das wäre ein Statement. Ein Boykott der Spiele wäre doch nur ein "Wir finden es nicht toll, haben aber zu viel Schiss euch das ins Gesicht zu sagen.".
Ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, George W. zu erzählen, das Tibet riesige Ölvorkommen hat ... ;)
Tja, hat es aber nicht, daher bleibt die Weltpolizei diesmal halt auch still und kuscht. So sieht es leider aus. Dabei wäre die Suche nach Atomwaffen in dem Fall wesentlich vielversprechender.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:34:29
[...]weil bessergestellte junge Menschen[...]
Wen meinst du
konkret mit bessergestellt und jung (und im Vergleich zu wem)?
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:41:52
Dass da sowieso wirtschaftliche Interessen dahinter stehen ist sowieso klar.
Aber Hauptsache Olé Olé, Bier und vorm Fernsehen Olympia schauen.
Diese Sportscheisse verstopft doch eh nur die Kanäle.
Das mag jeder sehen, wie er will - meines erachtens sind es solche Dinge wie 'Barbara Salesch', 'Raus aus den Schulden', 'Kinder-/Jugend-/Spileplatz-/Talkshow-/...Gericht' und wie die Sendungen heißen, die "Kanäle verstopfen". Aber BTT.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:41:52
Nein. Aber diese Begründung ist doch vollkommen zum hirnrissig: Wir MÜSSEN da hin, weil die Jungens haben ja TRAINIERT...
Auch sehr lächerlich: An olympischen Stätten darf man sich (als Sportler) politisch nicht äußern. Jeder Mensch, der seine Freiheit mag, würde sofort aufhören bei diesem Scheissverein Mitglied zu sein. Olympische Spiele - wer braucht denn das?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du alle meine bisherigen Posts in diesem Thread gelesen hast.
Zunächst: Wenn dich Olympia nicht interessiert, fahr einfach nicht hin bzw. guck's nicht im Fernsehen /lies nicht die Berichte in der Zeitung / hör' dir keine Berichterstattung in den Nachrichten an.
Die Begründung ist nicht hirnrissig. Es geht (wie bereits mehrfach erwähnt) um eines der ältesten (und damit traditionsreichsten) SPORTereignisse dieser Welt. In diesem Zusammenhang hatte ich bereits erwähnt, dass es sicher nicht richtig ist, die Gewalt sowie die Verletzung der Menschenrechte stillschweigend hinzunehmen. Gleichzeitig ist es meiner Meinung nahc jedoch vorrangig Aufgabe der Politik in solchen Fällen nach Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Deshalb bezweifle ich eben, dass ein Boykott eines SPORTereignisses etwas an den Zuständen ändern würde.
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 17:57:45
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:34:29
[...]weil bessergestellte junge Menschen[...]
Wen meinst du konkret mit bessergestellt und jung (und im Vergleich zu wem)?
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:41:52
Dass da sowieso wirtschaftliche Interessen dahinter stehen ist sowieso klar.
Aber Hauptsache Olé Olé, Bier und vorm Fernsehen Olympia schauen.
Diese Sportscheisse verstopft doch eh nur die Kanäle.
Das mag jeder sehen, wie er will - meines erachtens sind es solche Dinge wie 'Barbara Salesch', 'Raus aus den Schulden', 'Kinder-/Jugend-/Spileplatz-/Talkshow-/...Gericht' und wie die Sendungen heißen, die "Kanäle verstopfen". Aber BTT.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 17:41:52
Nein. Aber diese Begründung ist doch vollkommen zum hirnrissig: Wir MÜSSEN da hin, weil die Jungens haben ja TRAINIERT...
Auch sehr lächerlich: An olympischen Stätten darf man sich (als Sportler) politisch nicht äußern. Jeder Mensch, der seine Freiheit mag, würde sofort aufhören bei diesem Scheissverein Mitglied zu sein. Olympische Spiele - wer braucht denn das?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du alle meine bisherigen Posts in diesem Thread gelesen hast.
Zunächst: Wenn dich Olympia nicht interessiert, fahr einfach nicht hin bzw. guck's nicht im Fernsehen /lies nicht die Berichte in der Zeitung / hör' dir keine Berichterstattung in den Nachrichten an.
Die Begründung ist nicht hirnrissig. Es geht (wie bereits mehrfach erwähnt) um eines der ältesten (und damit traditionsreichsten) SPORTereignisse dieser Welt. In diesem Zusammenhang hatte ich bereits erwähnt, dass es sicher nicht richtig ist, die Gewalt sowie die Verletzung der Menschenrechte stillschweigend hinzunehmen. Gleichzeitig ist es meiner Meinung nahc jedoch vorrangig Aufgabe der Politik in solchen Fällen nach Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Deshalb bezweifle ich eben, dass ein Boykott eines SPORTereignisses etwas an den Zuständen ändern würde.
1. Bessergestellte Menschen = Sprösslinge aus Elternhäusern, die finanziell gut unterstützt werden, um sportmäßig was zu reißen. Gibt's nicht nur bei der Leichtathlethik, sondern in jedem anderen Sport, der finanziell verwertbar ist, auch.
2. Ja, nur laufen die von dir genannten Shows auf den Privatsendern.
3. SPORT ist eben NICHT kulturell, sondern die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln. Es ist WettKAMPF und von grundauf DESTRUKTIV.
Die nehmen's schon seit Jahren nicht so ernst mit den Menschenrechten und erst jetzt, wo die Spiele da stattfinden, sollen die boykottiert werden? Einfach nur lächerlich und scheinheilig.
Zitat von: Man Behind The Sun am 27 März 2008, 18:11:15
Die nehmen's schon seit Jahren nicht so ernst mit den Menschenrechten und erst jetzt, wo die Spiele da stattfinden, sollen die boykottiert werden? Einfach nur lächerlich und scheinheilig.
Dafür, dass irgendwelche Konzerne und Regierungen ihre Geschäfte über die Bühne bringen, kann der Durchschnittsdepp ja nicht...aber die Sportler könnten locker fernbleiben. Ebenso wie Touristen.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
1. Bessergestellte Menschen = Sprösslinge aus Elternhäusern, die finanziell gut unterstützt werden, um sportmäßig was zu reißen. Gibt's nicht nur bei der Leichtathlethik, sondern in jedem anderen Sport, der finanziell verwertbar ist, auch.
Nur zur Sicherheit, ob ich dich richtig verstanden habe:
Du meinst, alle teilnehmenden Athleten sind finanziell abgesichert und führen ein (relativ) sorgenfreies Leben (müssen nicht darüber nachdenken, wie sie morgen ihr Essen rankriegen / wo sie Unterkunft finden)?
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
2. Ja, nur laufen die von dir genannten Shows auf den Privatsendern.
Auf öffentlich-rechtlichen würden mir auch einige Sendungen einfallen, aber das ist ja hier eher weniger das Thema.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
3. SPORT ist eben NICHT kulturell, sondern die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln. Es ist WettKAMPF und von grundauf DESTRUKTIV.
Achso, dann hab' ich mein gesamtes Leben was falsch verstanden. Danke für diese Aufklärung! Ich dachte immer, es ist etwas Positives, sich in einem fairen (also nach bestimmten Regeln geführtem) Wettkampf mit anderen zu messen, den Antrieb zu besitzen, die eigene Leistung stets zu verbessern, sich weiterzuentwickeln.
Sicher, Doping ist ein Zustand, den ich nicht wegreden will und der dieses harmonische Prinzip zerstört bzw. ihm zuwider läuft. Ebenso geht es bei den meisten Spitzensportlern auch knallhart um Siegprämie. Dennoch glaube ich, dass du das etwas sehr verbissen siehst.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:13:07
Dafür, dass irgendwelche Konzerne und Regierungen ihre Geschäfte über die Bühne bringen, kann der Durchschnittsdepp ja nicht...aber die Sportler könnten locker fernbleiben. Ebenso wie Touristen.
Achso, Sportler und Touristen sind ja keine "Durchschnittsdeppen"... Dieser Logik kann ich nur gaaanz schwer folgen.
Um eines vorweg zu sagen: Ich bin gegen den Boykott!
Vor 7 Jahren wurde China als Austragungsstätte der Spiele ausgewählt. Damals waren die Zustände in China nicht viel anders als heute. In diesen 7 Jahren war es jedem Otto-Normal-Bürger scheißegal, ob die Olympischen Spiele in irgendeinem Zusammenhang mit den menschenverachtenden Zuständen stehen könnten. Seit ein paar Tgen nutzen nun die Tibeter, welche übrigens auch nicht erst seit gestern von den Chinesen unterdrückt werden, die Aufmerksamkeit der Welt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Dadurch kommt es natürlich dazu, dass man sich Gedanken über Konsequenzen für China macht.
Jetzt sollte man sich allerdings die Frage stellen, wie man den Tibetern und allen anderen unterdrückten Menschen in China am besten Helfen kann. Wenn die Olympischen Spiele boykottiert werden, sterben dadurch auch nicht weniger Gefangene durch Hinrichtungen und den Tibetern geht es dadurch auch nicht besser. Es ist gut, dass durch die Diskussion um einen Boykott der Spiele das Auge der Öffentlichkeit auf China gerichtet ist, allerdings wär der Boykott nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es müssen ganz andere Möglichkeiten gefunden werden, den Chinesen auf die Füße zu treten.
Ein Boykott würde in erster Linie die Sportler treffen. Die haben sich, wie schon erwähnt wurde, lange auf dieses Jahr vorbereitet. Da geht es nicht um Hobby-Sportler, die mal eben ein Spiel aussetzen und beim nächsten Mal wieder dabei sind, sondern es geht um Profis, deren Lebensinhalt der Sport ist. In einigen Sportarten ist der Wettkampf so extrem, dass sich für die Sportler keine neue Chance auf die höchste Auszeichnung in ihrer Disziplin bieten wird. Dieses Ziel aus pseudopolitischen Gründen nicht erreichen zu können, würde mich an deren Stelle auch sehr hart treffen.
Auf der anderen Seite sind (vordergründig) die Tibeter, die schon seit Ewigkeiten unterdrückt werden und die dank der internationalen Presse während des Spiele eine der wenigen Chancen haben, sind in die Öffentlichkeit zu begeben. Diese Chance sollte man den Menschen in China nicht nehmen.
Aus diesen Gründen bin ich für die Austragung!
Protestieren kann jeder, der will. Wer sich die Spiele nicht anschauen möchte, muß das nicht tun. Wer an den Spielen aus Protest nicht teilnehmen will, muß das auch nicht. Wenn ein paar Sportler/Teams beschließen, nicht an den Spielen teilzunehmen, dann sollen die eben machen, was sie wollen. Und wenn die Fernsehsender aus Protest auf die Einschaltquoten verzichten, dann ist das auch schön und gut. Ihr könnt gerne alle auf die Straße gehen und für ein freies Tibet und gegen menschenverachtende Zustände in China demonstrieren. Ihr müsst auch keine Produkte mehr kaufen, die in China produziert werde oder Filme schauen, die aus China kommen. Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Sich aber nur passiv an dem Protest zu beteiligen, indem man bestimmt, dass ein paar Menschen ihren Lebenstraum nicht erfüllen dürfen, ist absoluter Bullshit!!!
Was mir bisher bei den Gegnern eines Boykotts aufgefallen ist, dass sie mehr oder weniger die gleichen Argumente anführen.
Zum einen "es bringt nichts und bestraft die Sportler" und zum anderen "man muss was anderes machen", aber KEINER bringt konkrete durchsetzbare und für China schmerzhafte Beispiele. Da wird noch von irgendwas gesprochen, ohne konkret zu werden. Aber immer schön den Befürwortern vorwerfen, dass sie den armen Sportlern ihren Traum nehmen. Um mal zynisch zu werden "Ja, es war schon immer mein Traum, Olympiasieger zu werden, wenn ein paar Kilometer weiter in irgendeinem Gefängnis Unschuldige zu Tode gefoltert werden", aber sowas will ja niemand hören und sehen. Lieber schön die chinesische Propagandamaschine laufen lassen. Und wenn ich dann den IOC-Präsidenten Rogge mit solchen Kommentaren wie "Der olympische Fackellauf und die Olympischen Spiele müssen unter friedlichen Umständen stattfinden" höre, dann muss ich kotzen. Hat diese Person eigentlich überhaupt noch ein Gewissen? Ich glaube nicht, denn so blind kann keiner sein. Aber wem erzähle ich das. Gegen Milliardengewinne (die mit dem "unpolitischen" Olympia gemacht werden)kommt sowieso niemand an.
Und mal ein kurzer Bericht aus der Tagesschau: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video295952.html
Sagt den Mönchen doch mal, warum sie seit Ewigkeiten unterdrückt und das wohl auch noch in 100 Jahren sein werden.
Gruß
n0NAMe
Zitat von: n0NAMe am 28 März 2008, 01:06:22
[...]ohne konkret zu werden.[...]
Das kann man so nicht stehen lassen:
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 11:34:11
Auf wirtschaftlich-politischem Wege könnte man beispielsweise, den chinesischen Ankauf von Stahl höher besteuern und mit politischen Forderungen verknüpfen oder was weiß ich.
Aus meiner Sicht schon etwas konkreter. Denn wenn ich mich recht entsinne, kaufen die Chinesen seit einigen Jahren auf der ganzen Welt Stahl und Altmetall, welches sie für den Bau neuer Fabriken bzw. die Produktion von diversen Dingen (Autos, wofür man halt Stahl braucht...) verwenden. Hier könnte man eventuell einen Ansatz (die angesprochenen höheren Steuern o.Ä.) finden, um politisch wie wirtschaftlich Druck auszuüben.
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 12:37:40
Meinetwegen soll der Vorschlag, die Spiele nur noch in Griechenland auszurichten umgesetzt werden oder ein anderer Weg gefunden werden. Ich bleibe weiterhin dabei, dass ein Boykott nicht die erhoffte Wirkung (Ende der Gewalt in Tibet bzw. gar die Einhaltung der Menschenrechte in der gesamten chinesischen Republik) erzielen würde.
Meiner Meinung nach, würden diesen "Fehleinnahmen" die Industrie nicht genug schädigen, wenn ich daran denke, welchen Wachstum das Land (von menschlichen und anderen Kosten spreche ich jetzt nicht) in den letzten Jahren auch ohne die Olympischen Spiele erfahren hat.
Konkreter Vorschlag zur ausschließlichen Ausrichtung der Spiele in ihrem 'Heimatland'. Außerdem nochmals der Hinweis darauf, dass ein Boykott nich die gewünschte wirtschaftliche 'Bestrafung' nach sich zieht.
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 17:57:45
Gleichzeitig ist es meiner Meinung nahc jedoch vorrangig Aufgabe der Politik in solchen Fällen nach Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Deshalb bezweifle ich eben, dass ein Boykott eines SPORTereignisses etwas an den Zuständen ändern würde.
Und außerdem ist es aus meiner Sicht eben die Aufgabe der Leute (z.B. die UNO, die Außenminister der Länder,...), die sich (täglich) mit solchen Dingen beschäftigen, nach (effektiven) Lösungen zu suchen. Ich meine, du hast doch auch keinen "Plan A", der die Probleme in China im Handumdrehen löst, oder!? ;)
Zitat von: n0NAMe am 28 März 2008, 01:06:22
Zum einen "es bringt nichts und bestraft die Sportler" und zum anderen "man muss was anderes machen", aber KEINER bringt konkrete durchsetzbare und für China schmerzhafte Beispiele.
Allgemein möchte ich aber auch sagen, dass kaum einer behaupten kann, die politischen wie wirtschaftlichen Verhältnisse in China sowie das chinesische Agieren auf dem Weltmarkt so genau zu kennen, dass er genug (von dir erhoffte/gewünschte) konkrete Vorschläge für ein friedliches Ende der Konflikte in Tibet liefern könnte bzw. die Einhaltung der Menschenrechte garantieren könnte. Ich will sagen, ich kenne nicht die konkreten Summen, die China bspw. durch den Export bestimmter Produkte einnimmt, um daraus abzuleiten, dass ein Importstop chinesischer Produkte möglicherweise politischen Druck erzeugen könnte. Ich bin mir nicht sicher, ob dieser letzte Absatz verständlich genug ist!? Ich bin selbst grad nicht ganz zufrieden mit dem Ausdruck, aber mehr fällt mir um die Uhrzeit einfach nicht ein...
Zitat von: SplatMat am 27 März 2008, 23:26:26
Auf der anderen Seite sind (vordergründig) die Tibeter, die schon seit Ewigkeiten unterdrückt werden und die dank der internationalen Presse während des Spiele eine der wenigen Chancen haben, sind in die Öffentlichkeit zu begeben. Diese Chance sollte man den Menschen in China nicht nehmen.
Aus diesen Gründen bin ich für die Austragung!
Das ist ein sehr gutes Argument gegen den Boykott und das erste Argument welches mich wirklich überzeugt. Ich bin auch nicht für einen vorgegebenen Boykott, sondern dafür das die Sportler selbst entscheiden dürfen. Wäre ich olympiafähiger Sportler, würde ich nicht teilnehmen.
Zitat von: n0NAMe am 28 März 2008, 01:06:22
Was mir bisher bei den Gegnern eines Boykotts aufgefallen ist, dass sie mehr oder weniger die gleichen Argumente anführen.
Zum einen "es bringt nichts und bestraft die Sportler" und zum anderen "man muss was anderes machen", aber KEINER bringt konkrete durchsetzbare und für China schmerzhafte Beispiele.
Das ist richtig, aber du kannst auch nicht erwarten, dass hier alle das nötige Hintergrundwissen haben um wirkungsvolle Vorschläge zu bringen, die die Situation in China nachhaltig verbessern. Letztendlich ist die Frage nach Boykott oder eben nicht eine rein moralische Frage.
@Kill Mum!
Vielleicht solltest du dich ab jetzt aus dem Thema heraushalten. Deine absolut unqualifizierten Beiträge bringen die sachlich geführte Diskussion völlig aus dem Gleichgewicht.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
3. SPORT ist eben NICHT kulturell, sondern die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln. Es ist WettKAMPF und von grundauf DESTRUKTIV.
:icon_rolleyes: :doof:
Es ist nun mal so, selbst wenn wir z.B. keinen Stahl mehr nach China liefern würden, gibt es zig andere Nationen, die die tun würden. Man kann China weder wirtschaftlich noch irgendwie anders packen, dafür ist das Land einfach zu groß, zu mächtig, die Welt zu uneins in dieser Sache. Vielleicht sollte man es wirklich so sehen, dass wenn die Spiele stattfinden, genug Leute die Chance haben ihre Meinung zu äußern. Aber auch das wird die Haltung Chinas nicht ändern. Ein Boykott würde nichts bringen, da bleibe ich bei. Aber mir fällt auch keine Lösung ein, die China irgendwie in ihrer Haltung ändert. Aber so eine Lösung hat ja scheinbar keiner.
Kill Mum!: Ganz großes Tennis, selten so einen Schwachsinn gelesen.
Gerade beim Zeitungsdurchforsten darauf gestoßen:
Der Transrapid in München ist ja ab sofort ein ausgeträumter Traum. Und was will ThyssenKrupp mit diesem Vorzeigetechnologieobjekt "Made in Germany" machen? Richtig, gewinnbringend in China verbraten. Eventuell ließe sich hier ein wirtschaftlicher Ansatz finden, durch Nichtverkauf politisch Druck zu machen. Um nochmal auf die von n0NAMe geforderten konkreten Vorschläge zurückzukommen.
OK, etwas verspätet (arbeitsbedingt) muss ich mich erst jetzt wieder einklinken...
Gut, der finanzielle Effekt den ein Boykott haben könnte ist eventuell wirklich lächerlich, also können wir den wohl eher ignorieren...
Aber als Sportler da hin fahren und so tun als ob nichts wär ist einfach abgrundtief falsch. Ich weiss es nicht, ob und wie es per Statuten verboten ist dort hinzufahren und den Protest laut oder bunt kund zu tun, zum Beispiel mit Trikots auf denen öffentlich China angeprangert wird, aber auch wenn das erlaubt sein sollte, die Sportler würden es nicht tun, man hat ja jahrelang trainiert und möchte ja nicht die Teilnahme riskieren (oder gar das eigene Leben?) - Lächerlich, also Olympia süss sauer absagen, schön an lokalen Turnieren die Leistungen ableisten und gut - China wird durch den Boykott bestimmt nicht besser, aber sie haben auch kein Mittel mit dem sie sich rühmen können - wenn die Spiele aufgrund der Vorgehensweisen sehr maue Spiele hinlegen ist das zumindestens noch ein negativer Punkt in ihrem Image und das zählt auch, nicht immer der engstirnig sportlich erhoffte Erfolg!
Neben dem Boykott müssen natürlich weitere Schritte getan werden, aber doch nicht immer die Kindergartentour, wenn du nicht dann ich auch nicht...
Und sich hinter die Entscheidung eines hochkorrupten Kommitees wie die des IOC zu stellen, die ja entschieden hat China als Austragungsort zu bestimmen ist schon fast traurig... Eigentzlich hätte da der Boykott beginnen müssen, also warum haben alle überhaupt trainiert?
Die beiden schwarzen Amerikaner, die damals gegen den Rassenhass protestiert haben (erhobene Faust), wurden meines Wissens nach nachträglich disqualifiziert. Sowas könnte dann natürlich auch anderen Sportlern blühen. Wird sich jeder genau überlegen.
Zitat von: Roughale am 28 März 2008, 15:13:43
Aber als Sportler da hin fahren und so tun als ob nichts wär ist einfach abgrundtief falsch. Ich weiss es nicht, ob und wie es per Statuten verboten ist dort hinzufahren und den Protest laut oder bunt kund zu tun
Beim heute-Journal das in der Halbzeitpause vom Länderspiel lief (also vorgestern?), wurde ein Ausschnitt der Statuen zitiert. Sinngemäß waren dabei politische und religiöse Äußerungen während des Turniers untersagt. An den genauen Wortlaut kann ich mich aber auch nicht mehr erinnern...
http://www.tagesschau.de/inland/olympischespiele4.html Wolle macht dort wohl Bildungsurlaub :icon_twisted:
Merkel plant keine Teilnahme an Olympia-Eröffnung (http://magazine.web.de/de/themen/sport/olympia/5633050-Merkel-plant-keine-Teilnahme-an-Olympia-Eroeffnung,articleset=5584216,cc=000005522500056330501memSO.html)
Jetzt ja... :wallbash: Sorry!
Zitat von: MMeXX am 28 März 2008, 15:31:13
Zitat von: Roughale am 28 März 2008, 15:13:43
Aber als Sportler da hin fahren und so tun als ob nichts wär ist einfach abgrundtief falsch. Ich weiss es nicht, ob und wie es per Statuten verboten ist dort hinzufahren und den Protest laut oder bunt kund zu tun
Beim heute-Journal das in der Halbzeitpause vom Länderspiel lief (also vorgestern?), wurde ein Ausschnitt der Statuen zitiert. Sinngemäß waren dabei politische und religiöse Äußerungen während des Turniers untersagt. An den genauen Wortlaut kann ich mich aber auch nicht mehr erinnern...
Dann bleibt nur der Boykott - so einfach ist es...
Zitat von: Deer Hunter am 28 März 2008, 17:28:52
Merkel plant keine Teilnahme an Olympia-Eröffnung (http://magazine.web.de/de/themen/sport/olympia/5633050-Merkel-plant-keine-Teilnahme-an-Olympia-Eroeffnung,articleset=5584216,cc=000005522500056330501memSO.html)
Ohne das jetzt gelesen zu haben, stand in dem Artikel, den ich gelesen habe, dass sie sowieso nie vorhatte, zur Eröffnungsfeier zu erscheinen.
Gruß
n0NAMe
Zitat von: MMeXX am 26 März 2008, 21:15:51
Als Sportler kann man einen Boykott einfach nicht befürworten. Man muss sich das mal vorstellen: Da trainiert man vier Jahre fast jeden Tag mehrmals täglich für die Spiele und dann so ein paar Monate vorher sagt jemand: "Du, wir nehmen nicht teil. Du hast die letzten Jahre verschleudert."
Das stimmt durchaus - allerdings hätte man vorher die Spiele erst gar nicht dahin vergeben dürfen bzw. sie jetzt woanders durchführen müssen.
Zitat von: Anime-BlackWolf am 26 März 2008, 21:52:32
Zitat von: n0NAMe am 26 März 2008, 20:47:37
"Es geht NUR ums Geld"
Das ist schon seit Jahren Fakt und erklärt auch so einige Ungereimtheiten bei der Vergabe der Spiele. Die Korruption fängt bei IOC an und endet bei den für gute Leistungen und damit deren Sponsoren dopenden Sportler.
Das ist klar - was sollten zB Spiele in Atlanta ? Aber selten waren die differenzen zwischem Olympischem Gedanken und Realität so gewaltig wie hier.
Zitat von: AcidMitsu am 26 März 2008, 22:52:14
Welche westliche Nation kann es sich denn leisten nicht in China anzutreten?! Das hat nichts mit Sport zu tun, sondern da werden dann vielleicht einfach mal Strafzölle für deutsche Produkte eingeführt.
Ob China wirklich mehr Waren aus der BRD importiert als das Sie Waren nach Deutschland exportieren ?
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 10:55:06
Dennoch bin und bleibe ich der Meinung, dass ein SPORTereignis nicht für politische Zwecke missbraucht werden sollte.
Dir ist klar das du sehr fragwürdiges von dir gibst ? Deine Aussagen lassen sich sehr, sehr leicht entkräften. Gerade Olympia war von Anfang an seit der Neubelebung wesentlich mehr als ein purees "SPORT"ereignis. Nicht umsonst ist die rede vom Olympischen Gedanken - und der ist wesentlich mehr als ein "SPORT"ereignis. Schließlich gilt es "Völker im friedlichen Wettstreit zusammenzuführen" - ob das in China so gut kommt wage ich zu hinterfragen - auch wenn die Sportler nichts dafür können.
Zitat von: AcidMitsu am 26 März 2008, 22:52:14
Welche westliche Nation kann es sich denn leisten nicht in China anzutreten?! Das hat nichts mit Sport zu tun, sondern da werden dann vielleicht einfach mal Strafzölle für deutsche Produkte eingeführt.
Ob China wirklich mehr Waren aus der BRD importiert als das Sie Waren nach Deutschland exportieren ?
Es ist beachtlich was die Deutschen so alles nach China schicken. Und wenn ein Teil mit 25% Zoll belegt wird, dann kauft man eben in den USA oder England ein.
- Scheiß Zitatengedöns-
Zitat von: tagchen am 29 März 2008, 05:16:49
Dir ist klar das du sehr fragwürdiges von dir gibst ? Deine Aussagen lassen sich sehr, sehr leicht entkräften. Gerade Olympia war von Anfang an seit der Neubelebung wesentlich mehr als ein purees "SPORT"ereignis. Nicht umsonst ist die rede vom Olympischen Gedanken - und der ist wesentlich mehr als ein "SPORT"ereignis. Schließlich gilt es "Völker im friedlichen Wettstreit zusammenzuführen" - ob das in China so gut kommt wage ich zu hinterfragen - auch wenn die Sportler nichts dafür können.
Äh... Wenn du jetzt von "Völker in friedlichem Wettstreit" zusammenführen sprichst, ist das doch ein Argument FÜR die Olympischen Spiele. Oder lese ich das gerade irgendwie falsch? Ich würde das jetzt so verstehen, dass dann durch das Turnier, die Völker aufeinander zu gehen und sich austauschen, Probleme ansprechen/bekämpfen/lösen...
Zitat von: MMeXX am 27 März 2008, 18:17:03
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
1. Bessergestellte Menschen = Sprösslinge aus Elternhäusern, die finanziell gut unterstützt werden, um sportmäßig was zu reißen. Gibt's nicht nur bei der Leichtathlethik, sondern in jedem anderen Sport, der finanziell verwertbar ist, auch.
Nur zur Sicherheit, ob ich dich richtig verstanden habe:
Du meinst, alle teilnehmenden Athleten sind finanziell abgesichert und führen ein (relativ) sorgenfreies Leben (müssen nicht darüber nachdenken, wie sie morgen ihr Essen rankriegen / wo sie Unterkunft finden)?
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
2. Ja, nur laufen die von dir genannten Shows auf den Privatsendern.
Auf öffentlich-rechtlichen würden mir auch einige Sendungen einfallen, aber das ist ja hier eher weniger das Thema.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:08:28
3. SPORT ist eben NICHT kulturell, sondern die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln. Es ist WettKAMPF und von grundauf DESTRUKTIV.
Achso, dann hab' ich mein gesamtes Leben was falsch verstanden. Danke für diese Aufklärung! Ich dachte immer, es ist etwas Positives, sich in einem fairen (also nach bestimmten Regeln geführtem) Wettkampf mit anderen zu messen, den Antrieb zu besitzen, die eigene Leistung stets zu verbessern, sich weiterzuentwickeln.
Sicher, Doping ist ein Zustand, den ich nicht wegreden will und der dieses harmonische Prinzip zerstört bzw. ihm zuwider läuft. Ebenso geht es bei den meisten Spitzensportlern auch knallhart um Siegprämie. Dennoch glaube ich, dass du das etwas sehr verbissen siehst.
Zitat von: Kill Mum! am 27 März 2008, 18:13:07
Dafür, dass irgendwelche Konzerne und Regierungen ihre Geschäfte über die Bühne bringen, kann der Durchschnittsdepp ja nicht...aber die Sportler könnten locker fernbleiben. Ebenso wie Touristen.
Achso, Sportler und Touristen sind ja keine "Durchschnittsdeppen"... Dieser Logik kann ich nur gaaanz schwer folgen.
01. Glaubst du die Mär vom "fairen" Amateur, der ohne finanzielles Zutun und/oder Doping einen Leistungssport betreibt?
02. Ja, das ist ja auch nur das, was ich denke. Ich halte es auch für eher unnötig Charts oder Bestenlisten zu ermitteln. Was soll dieser komische Gedanke?
03. Begriffwichserei.
@ Kill Mum!
Da du mir keine konkreten Antworten auf meine Fragen gibst, habe ich (auch in Zusammenhang der Beleidigungen deinerseits) keine Lust mehr, auf deine Beiträge einzugehen.
Zitat von: MMeXX am 31 März 2008, 10:41:24
@ Kill Mum!
Da du mir keine konkreten Antworten auf meine Fragen gibst, habe ich (auch in Zusammenhang der Beleidigungen deinerseits) keine Lust mehr, auf deine Beiträge einzugehen.
Nicht sehr olympisch, aber auch nicht unbedingt einmalig, Killy kennt sowas schon, irgendwie postet er gerne in "Chinesisch" ;)
Nun aber wieder zum Thema: Ich habe gestern einen Kurzbericht im TV gesehen (NTV glaub ich) wo auch erwähnt wurde, dass Sportler, die während der Spiele ihre negative Meinung äussern mit Disqualifikation zu rechnen haben, das bestärkt bei mir den Wunsch, dass keiner erst hinfährt, denn nur so kann man dann den Unwillen kundtun, egal ob es was bringt oder nicht. Nehmen wir mal an, du wärst unter den Olypioniken, könntest du da wirklich gute Miene zum bösen Spiel machen? Ehrlich? Ich habe Respekt vor ehrlichen sportlichen Leistungen, aber wenn es unter der Schrimherrschaft eines Mörderregimes ist, hört das ganz klar auf. Es gibt noch genug Leute, die heute den Kopf schütteln, wenn es um die Beteiligung der Spiele 1936 geht, da war die grosse Kacke noch nicht ganz am dampfen, aber absehen konnte man viel, Schickelgruber und seine Schergen haben das auch inszenatorisch genutzt bis zum Abwinken, meinst du dasselbe wird China nicht auch machen? Und da dampft es schon seit Jahren...
Olympia gehört abgeschafft solange es so abläuft wie es heute geschieht, Doping ist allgegenwärtig und politisch wird es auch immer wieder misbraucht - zurück nach Griechenland wär eine Möglichkeit die Spiele zu retten, drastische Strafen für Doping eine andere...
Möglicherweise nicht 100% passend, aber dennoch:
Heute 21:00 Uhr Themenabend bei arte:
TIBET - Blutiger Frühling (http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=831096,day=4,week=14,year=2008.html)
Auf Fritz läuft gerade ne zweistündige Talk-Sendung zu dem Thema, hört sich recht interessant an. Kann man hören unter fritz.de
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,546241,00.html
Seit wann ist China eine Diktatur? Seit wann hat China Tibet besetzt? Seit letztem Monat, als die derzeitige Diskussion anfing?
Wenn dies gegen eine Austragung der Olympiade in China spricht, hätte man dies vor 7 Jahren einfach und wirkungsvoll zum Ausdruck bringen können. Wenn ich mich recht erinnere, haben sich damals jedoch die Wenigsten daran gestört und die Wahl Chinas durch das IOC im Gegenteil freundlich begrüßt.
Ein Boykott der Spiele brächte --- rein gar nichts; siehe 1980 in Moskau und 1984 in LA; die jeweilige Seite würde sich jeweils nur in ihrem Standpunkt noch bestärkt fühlen.
Die einzige Möglichkeit auf China Druck auszüben ist wirtschaftlicher Art. Dies ist jedoch ebenfalls nicht durchführbar, da die globalisierten Volklswirtschaften bereits sosehr miteinander verwoben sind, dass der Boykott eines wichtigen Mitgliedes (hier: China) nicht ohne erheblich negative Auswirkungen auf alle Volkswirtschaften machbar ist.
Bleiben die ach so beliebten Sonntagsreden von Politikern oder sonstigen Prominenten, in denen dieses und jenes gefordert wird. Diese Reden hören sich zwar wunderbar an, sind jedoch ebenso nutzlos wie es ein Olympiaboykott wäre.
Auch die Forderung, die Sportler sollten vor Ort "Ihre Meinung" sagen, finde ich fragwürdig. Die meisten Menschen verfügen überhaupt nicht über genügend Informationen, um sich zur Tibetfrage eine realistische Meinung zu bilden. Was hierbei herauskäme wäre in den meisten Fällen das einfache nachplappern von in den Massenmedien vorgegebenen Meinungen. Oder noch weiter gedacht: unter den selben Voraussetzungen müsste man von in den USA auftretenden ausländischen Sportlern fordern, am Spielfeldrand ein Statement über die Politik der Bush-Regierung abzugeben usw. usw.. Es geht hier um eine Sportveranstaltung (sollte es zumindest) und nicht um einen politischen Diskussionsclub.
Mit der selben "moralischen" Betrachtungsweise dürfte in fast keinem Land eine internationale Großveranstaltung statt finden. USA (Todesstrafe, Guantanamo...), Deutschland (Nazizeit), Frankreich (Atomversuche, Verbrechen während der Kolonialzeit), Russland, ...
Es gibt kein "ideales" und "moralisch einwandfreies" Land.
Was mich an der derzeitigen Diskussion ebenfalls stört ist die Überheblichkeit des Westens. Woher nehmen wir uns das Recht, über eine jahrtausende alte Kultur ein Urteil zu fällen? Woher nehmen wir das Recht, über eine Milliarde Chinesen unsere Sicht der Dinge aufzwingen zu wollen? Woher nehmen wir das Recht, unseren Standpunkt als den einzig "richtigen" anzusehen?
Über die Tibetfrage erlaube ich mir kein Urteil. Denn auch hier gilt: auf (fast) alles gibt es mehrere Sichtweisen, eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Auf Wickipedia z.B. werden einige unteschiedliche Standpunkte über das Thema Tibet dargestellt. Die derzeitige Berichterstattung in den Medien ist großteils extrem Einseitig: hier die "guten" Tibeter, dort die "bösen" Chinesen / Kommunisten. So einfach ist die Wirklichkeit jedoch in den seltesten Fällen, aus ihrer jeweiligen Sichtweise hat jede Seite immer "Recht". Mehr kann ich zu Tibet / China nicht sagen, da ich einfach nicht genügend informiert bin (die überwiegenden Mehrzahl der derzeitigen Medienberichterstattung ist eben nicht informativ sondern reine Sensationsmacherei).
Zitat von: Kerry am 17 April 2008, 18:57:24
Es gibt kein "ideales" und "moralisch einwandfreies" Land.
Was mich an der derzeitigen Diskussion ebenfalls stört ist die Überheblichkeit des Westens. Woher nehmen wir uns das Recht, über eine jahrtausende alte Kultur ein Urteil zu fällen? Woher nehmen wir das Recht, über eine Milliarde Chinesen unsere Sicht der Dinge aufzwingen zu wollen? Woher nehmen wir das Recht, unseren Standpunkt als den einzig "richtigen" anzusehen?
Über die Tibetfrage erlaube ich mir kein Urteil. Denn auch hier gilt: auf (fast) alles gibt es mehrere Sichtweisen, eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Auf Wickipedia z.B. werden einige unteschiedliche Standpunkte über das Thema Tibet dargestellt. Die derzeitige Berichterstattung in den Medien ist großteils extrem Einseitig: hier die "guten" Tibeter, dort die "bösen" Chinesen / Kommunisten. So einfach ist die Wirklichkeit jedoch in den seltesten Fällen, aus ihrer jeweiligen Sichtweise hat jede Seite immer "Recht".
Da kann ich mich nur anschließen. Medienberichte, die versuchen, die Welt in Gut und Böse aufzuteilen, haben mich noch nie überzeugt.