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Gemeinschaftsforum => Der phantastische Film => Thema gestartet von: Mr. Krabbelfisch am 11 April 2008, 19:56:46

Titel: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Krabbelfisch am 11 April 2008, 19:56:46
Ok irgendwie komischer Titel, aber mir ist nix besseres eingefallen.  ;) Ich bin mir ziemlich sicher das es so einen Thema schon einmal, wenn nicht sogar mehrmals im GF gab, allerdings finde ich nix über die doofe Suche. Die suckt nämlich krazZz derbe^^

Frage: Was ist so toll an g0re & Splatter im Film? Warum freut man sich so über einen Burma killenden Rambo? Wie kann es sein das Filme wie Saw 3 Fortsetzungen bekommen und afaik sogar noch mehr in der Mache sind?

Ich bin heutzutage nicht mehr so splattergeil wie ich es zu meinen Anfangszeiten als Filmfan gewesen bin. Ich komme ja wie viele hier auch aus der Horrorecke und bin mittlerweile bei Korea RomComs gelandet^^. Ab und zu allerdings darf und soll das Blut schon spritzen. Wenn mich dann aber jemand fragen sollte, warum ich das nun so toll finde was z.B. Rambo da auf der Leinwand treibt, habe ich da nicht wirklich eine Antwort drauf. Geht das nur mir so, oder könnt ihr alle genau sagen was an zerfetzenden Personen so toll ist? Eigentlich ja nix^^

Also, sagt mir mal was ihr dadrüber denkt. Kick/Bann für jeden der nicht antwortet  :icon_twisted: ;) :pidu:

MfG Hang0relelelel
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: SplatMat am 11 April 2008, 20:25:29
Mir geht es da ähnlich. Auf die immer wieder auftretende Frage "Was findest du an diesen blutigen Filmen denn so gut?" kann ich immer nur mit einem kräftigen "G0RE!" antworten, da ich keine vernünftige Erklärung habe.

Für mich kommt es aber nicht in erster Linie darauf an, dass möglichst viel Blut im Film zu sehen ist. Vor allem muß der/die/das G0re gut inszeniert sein. Außerdem schaue ich mir ja auch andere Filme an, die komplett blutleer sind (z.B. Disney).

Eine Wahrheit allerdings besteht in alle Ewigkeit: G0re macht Filme besser!  :rofl: :pidu:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Akayuki am 11 April 2008, 21:02:43
Ich sehe das so. Gore in Filmen unterstreicht das emotionale Empfinden des Zuschauers. Wenn der "Held" oder auch ein sympathischer Nebendarsteller in einem Film auf übelste Weise getötet wird, kann mit Gore (vorrausgesetzt die Inszenierung ist nicht allzu dilettantisch) der Film emotional Aufgewertet werden, wie ich finde. Wenn z.B. bei Bullet in the Head Jacky Cheung durch einen blutigen Durchschuss"erlöst" wird, wird die Hässlichkeit und Grausamkeit auf perfekte Weise illustriert.     

Zum Thema SAW 3 und 4 kann ich nur sagen, dass es sich um reine Explotationsfilme handelt, die auf primitivste Art und Weise Gewaltdarstellungen verherrlicht. Ist aber alles bekanntlich Meinungssache...
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 11 April 2008, 21:58:54
Ich glaube erst mal grundsätzlich, dass das inszenierte und damit stilisierte Verspritzen von Blut etwas Erotisierendes hat, wie einem in Hostel 2 (in einer Szene, die auf die "Blutgräfin" Erzsebet Bathory verweist, die sich ja dem Mythos nach durch Jungfrauenblut verjüngt hat) erst vor kurzem wieder unter die Nase gerieben wurde. An eine Verbindung von Blut und Hässlichem glaube ich daher eher nicht. Wenn ich eine Erschießung wirklich hässlich gestalten wollte, würde ich auf exzessiv fließendes Blut eher verzichten.

Sehr interessant fand ich den Aufsatz von Robert Zion zu Argentos Tenebre, in dem die Hand-Ab-Blutschwall-spritzt-an-die-Wand-Szene mit Bildern des "Orgien Mysterien Theaters" des Wiener Aktionskünstlers Hermann Nitsch verglichen wurde. Man vergleiche auch den Vampirismus, wo das Austreten von Blut auch immer erotisch aufgeladen ist. Das geht m. E. auf kultische Vorstellungen zurück, einerseits Opferungsriten, bei denen Blut vergossen und gesammelt wurde, aber auch Rituale wie Blutsbruderschaft (vgl. den Anfang von Carpenters "Assault"), wo mit dem Austauschen von Blut ein Pakt besiegelt wird, der nur mit dem Tod beendet werden kann. Die berühmten Mordszenen der Argento-Filme (Paradebeispiel wäre der Einleitungsmord aus Suspiria) haben häufig den Anschein eines Rituals. Da wird nicht einfach wild herumgeslasht, sondern ein Opfer wird zelebriert. Ähnliches gilt (auf einer ganz anderen stilistischen Ebene) für den gern nahezu als Untergang des Films verschrienen SAW III, wo Assoziationen zu Opferungsritualen gar nicht zu vermeiden sind. Dabei denke ich nicht nur an die eindeutige Haltung, zu der die Opfer gezwungen sind, sondern auch an Details wie die verwesenden Schweine, deren Verteufelung in Islam und Judentum da sicher mit hineinspielt. Ich begrüße das als Schritt hin zu einem Film, der selbständig sprechende Bilder an die Stelle der bloßen Drehbuchumsetzung setzt - was gerade in Hollywood, soweit ich es kenne, recht untypisch ist.

Man vergleiche auch das unmittelbare Nacheinander von Geschlechtsverkehr und blutigem Aufgespießtwerden in Bavas "Reazione di catena", was später in "Friday the 13th" schamlos geklaut wurde. Das Aufspießen kann man ebenso als Antithese zum Akt wie auch als Fortsetzung der sexuellen Ekstase mit anderen Mitteln interpretieren.

Soviel erst mal zu diesem interessanten Thema - in der Hoffnung, dass man mich nicht für total pervers halten möge ;)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: McHolsten am 11 April 2008, 22:08:47
Ich finde die Anatomie des menschlichen Körpers so interessant...  :icon_lol:

Ne, ganz im Ernst. Finde das Thema (handgemachte) F/X ziemlich faszinierend, was man mit Latex & Co. alles so anstellen kann um zu schocken/erheitern. Kommt natürlich immer im Kontext an. Irgendwo hat ja jeder seine Grenzen. Pausenlose Gedärmehappenings wie die frühen Schnaasfilme locken mich auch nicht mehr hinterm Ofen vor. Und solche endlosen Torturedinger müssen imo auch nicht sein. Natürlich dürfen die Effekte gerne ausgewalzt sein, aber sobald die "niederen Instinkte" angesprochen werden wirds eng.

Ich stehe jedenfalls zu meiner Leidenschaft zur Leichenschaft; verleugnen muss sich deshalb ja wohl keiner, auch wenn man belächelt wird. Aber ich belächle auch gerne die Leute die sich voyouristisch die diversen Dokuschaise reinziehen. Ob ich mich für die Anatomie des Körpers oder über die Anatomie des Geistes interessiere ...  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 11 April 2008, 22:14:11
Im übrigen kann ich mich auch dafür begeistern (da gebe ich meinem Vorredner ganz recht), was z. B. Herr Savini in Filmen wie Friday the 13th, Prowler, Day of the Dead u. a. für technisch überzeugende Effekte hinbekommen hat. Ansonsten könnte man noch Effektemacher wie Giannetto de Rossi oder Sergio Stivaletti nennen. Oder natürlich Olaf Ittenbach :icon_mrgreen:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: McHolsten am 11 April 2008, 22:25:59
Spezialeffektmacher sind ja auch im gewissen Sinne Künstler. Und ich glaube es ist müßig über Kunst zu streiten. Insofern sollte man - wenn man sich für das Thema "Gore" interessiert - zumindest Achtung zollen was die Make-Up Experten teilweise zu Stande brachten, bzw. bringen. Ich erinner hier gern an die F/X vom "Ding" Remake!  :icon_eek: :icon_eek: :icon_eek:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: lastboyscout am 12 April 2008, 00:53:52
@Hanselei
Du wirst auf dein Alter hin einfach total verweichlicht, das wirds sein.
Korea-Rom-Com.  :kotz:
Naja, nicht ganz so schlimm, aber doch nicht mein Ding.  ;)

Hm, was ist so geil an Gore und Splatter?
Gute Frage, die eine überlegte Antwort haben will.
Für mich ist es einfach so, daß zu bestimmten Filmen bestimmte Dinge dazugehören.
Autorennen brauchen ihre Unfälle, Actionfilme ihre Schießereien und Explosionen, und Slasher-Filme oder Horrorfilme wie die Jasons und Michael Myers und Kruegers wären halt nur halb so schön, wenn da keine blutigen Effekte drin wären.
Es sollte aber immer im Rahmen bleiben. Und eine allgemeine Aussage was zuviel und was zuwenig und was wo reingehört an Ausmaß in Blut und Splatter kann man nicht treffen.

Es wird halt einfach von bestimmten Filmen erwartet, solche Effekte aufzufahren.
Deswegen fand ich auch "Skinwalkers" ( nur als Beispiel ) so erbärmlich, weil der Film keinerlei blutige Effekte aufweist.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Ulrik fC am 12 April 2008, 11:13:08
Ich war und bin Fan von alten Horror und Splatterfilmen, allen voran Braindead, Bad Taste, Evil Dead 1-3. Bei denen sind die Goreszenen eindeutig als Effekte zu erkennen und machen irgendwie riesen Spass, da sie (die Effekte) dennoch nicht billig gemacht sind.

Auch ein sehr gutes Beispiel ist das schon erwähnte Remake von "The Thing", also die John Carpenter Version. Dort wird auf exessiven Gore verzichten, aber Effekte die heute noch ihres gleichen suchen präsentiert.

Die heutige Welle an Gorefilmen stöst mich eher ab, sei es Hostel, Saw oder die Remakes von TCM. Die Gewaltszenen sind auch hier zunm grossen Teil selbstzweck aber so realistisch umgesetzt, das bei mir der Spassfaktor vorloren geht und ich mir das Zeug nur angewidert anschaue.

Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema:
http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/_p/204493/_t/ft/_b/1402707/default.aspx/lachen-mit-john-rambo.html (http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/_p/204493/_t/ft/_b/1402707/default.aspx/lachen-mit-john-rambo.html)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Akayuki am 12 April 2008, 12:08:05
Zitat von: Ulrik fC am 12 April 2008, 11:13:08
Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema:
http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/_p/204493/_t/ft/_b/1402707/default.aspx/lachen-mit-john-rambo.html (http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/_p/204493/_t/ft/_b/1402707/default.aspx/lachen-mit-john-rambo.html)

Danke für den interessanten Bericht.  :respekt:
Dieses Phänomen ist mir schon öfters im Kinosaal aufgefallen. Sei es bei den Trailern oder beim Hauptfilm, immer wenn Gewalt auftaucht fangen einige Zuschauer an, fast unwillkürlich zu Lachen. Ich es ist dann wirklich so, dass viele gar nicht wissen warum sie überhaupt lachen.
Ein exemplarisches Beispiel für diese Entwicklung sind die stets ansteigenden Besucherzahlen von Torture Pornos alla´ Hostel. Hier gipfeln sich die Gewalt und Sexszenen. Mit niederen Trieben und Instinkten kann man scheinbar gut Kasse machen. Tendenz steigend.
Naja seis drum. Mein Geld bekommt ihr nicht!  :nono:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: McKenzie am 12 April 2008, 12:56:53
Es ist zwar keine angenehme Wahrheit, aber der Hauptgrund liegt m. E. ganz unverklärt in der Faszination, der mutwilligen Zerstörung des menschlichen Körpers, diesem unsagbaren Vorgang, aus sicherer Distanz zuzusehen, zu beobachten, wie er sich in organische Fragmente und rote Flüssigkeit auflöst, wie sich die saubere und vertraute Anordnung von Gliedern und Organen in Matsch verwandet, deformiert und verändert wird - in einer Art und Weise, wie man sie sonst kaum zu Gesicht bekommt, auch nicht in Anatomie-Videos. Der Mensch sucht nach Nervenkitzel, und alles unbekannte und gefährliche stellt diesen im Übermaß zur Verfügung - daher ist Gore so besonders faszinierend. Im Hinterkopf transferiert man diese Vorgänge fiktiv dann doch auch in die eigene Realität was ein besonders wohliges Schaudern auslöst. Und das Argument, man könnte einer bestimmten "Art von Mensch" (bestimmten Charakteren) bei der Zerstörung ihrer Körper zusehen, ist natürlich auch vollkommen richtig - es wird entweder die oft als unangenehm oder lästig empfundene Unschuld und Tugend zerstört, aber auch das vernichtet, was man als nervig oder peinlich empfindet (Stichwort: Slasher und Teenies), man kann sich an den "Fortschritten" unserer modernen Welt erfreuen, wenn man in einem Italowestern eine graphische Darstellung einer Skalpierung oder in einem Mittelalter-Epos Metzeleien mit dem Schwert und Hinrichtungen beobachtet, man bekommt einfach auch neue Perspektiven eröffnet, besonders natürlich auch dann, wenn der Gore mit Erotik, mit sexuellen Reizen gepaart wird. Und natürlich hat es auch etwas mit der Überwindung von Urängsten zu tun, wenn man sich nämlich - wie z. B. bei Fun-Splatter-Filmen - über diese Zerstückelungen amüsiert oder anderweitig hinweg setzt und sie somit in eine ironische Distanz schiebt und damit von der eigenen Realität weg. Man könnte das aber auch mit purer Schadenfreude erklären, die sich ja nicht nur durch lauthals johlenden Spott äußert.

"Warum ist G0re so toll?" - Das liegt doch auf der Hand, oder? Der Mensch ist nun einmal eine ziemlich niederträchtige Kreatur und wie meine Mutter einst in Hinsicht auf Psychiater sagte: "Menschen mit Macken interessieren sich natürlich auch für die Macken anderer Menschen!"
:icon_mrgreen:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: psychopaul am 12 April 2008, 13:20:40
Zitat von: McKenzie am 12 April 2008, 12:56:53
in Hinsicht auf Psychiater sagte: "Menschen mit Macken interessieren sich natürlich auch für die Macken anderer Menschen!"
:icon_mrgreen:

hehehe, genau so ist es.  :king:  :respekt:
oder um es unverfänglicher für eine gewisse Berufsgruppe zu formulieren: jeder Mensch hat Macken.  ;)


Der Artikel ist teilweise gut, aber in dem Zusammenhang von Gewalt und Lachen macht er einen großen Fehler. Die Gewaltdarstellungen in Filmen und die Art und Weise damit umzugehen, auch darüber zu lachen, was ich als völlig legitim sehe, vor allem in einem offensichtlich bescheuert wirkenden Film wie Rambo, sind komplexer zu betrachten. Um mit Freud zu gehen, Humor ist völlig legitim, um mit schrecklichen Dingen umzugehen. Und wenn man in einem sog. Funsplatter sieht, wie ein Knochen oder eine ganze Bauchhöhle zu Bruch geht, führt einem das auch vor Augen, wie verletzlich der eigene Körper, das eigene Leben eigentlich ist. Das ist ja total erschreckend, aber auch faszinierend zugleich. Und darüber lachen ist eine verständliche Reaktion, natürlich eher dann, wenn es auch in den Kontext passt. Wenn aber in einem Film wie "Irreversible" der eine dem anderen mit dem Feuerlöscher das Gesicht zermatscht oder bei "American History X" die berühmte Gehsteigszene stattfindet, wird möglicherweise weniger gelacht. Daher sind solche Sätze:
ZitatViele Kinozuschauer verbinden seither offenbar extreme Gewalt automatisch mit guter Laune
ganz einfach Quatsch.
Und selbst wenn jemand auch bei Szenen lacht, die 95% der anderen Zuschauer schockieren, weiß man nicht, ob er jetzt lacht, um diesen Schreck besser verarbeiten zu können oder ob er ein Sadist ist, dem das richtig gefällt (und natürlich gibt es die in gewissem Maße auch in unserer Geselllschaft, no na).
Und diese ganzen Saw und anderen Torture Filme sind vermutlich einfach zu sehr over the top, zu blödsinnig, um nicht darüber zu lachen. Je besser ein Film gemacht ist, desto weniger wird auch gelacht, so seh ich das. Warum die Filme grundsätzlich so beliebt sind, steht auf einem anderen Blatt, aber Jugendliche, die gerne dieses Gefühl der Gore Erfahrung machen wollen, kommen ja ständig nach und die rennen halt in den aktuellen Gewaltporno, da spielt die Qualität verständlicherweise keine Rolle. Zu kritisieren sind hier höchstens die Macher solcher peinlichen Filme, das junge Publikum weiß es halt noch nicht besser.

Naja, ansonsten kamen eh schon gute Analysen...ein verdammt spannendes Thema immer wieder.  :icon_smile:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Pinhead_X am 12 April 2008, 13:35:54
Ich glaube das jeder von uns eine dunkle Seite in sich hat und diese eben mit "Goregelüsten" auslebt. Um mal beim Beispiel RAMBO zu bleiben, nie hört man das jemand meint das die Story geil war oder die Sets. Jeder sagt wie Ultrabrutal der Film doch ist. Das meine ich. Jeder der mir erzählen will er guckt SAW nur wegen der geschickten Storykniffe belügt sich selbst.
Ich denke das ist ein psychologisches Ding. Bei dem einen tritt es stärker auf und man guckt jeden Splatterfilm den es gibt, bei dem anderen schwächer und man gibt sich schon mit einem blutigen Krimi zufrieden.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: psychopaul am 12 April 2008, 13:40:18
Wenn du meinst, jeder, gebe ich dir nicht ganz recht, denn es gibt schon viele Leute, bevorzugt Frauen  ;) die solche Szenen komplett abstoßen und die sie auch überhaupt nicht sehen wollen. Glaube, dass hier ein Geschlechtereffekt in großem Maße mitspielt. Warum das so ist, verstehe ich aber auch nicht, kann das nur am Testosteron liegen?  :icon_lol:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: rierami am 12 April 2008, 14:09:32
Die Frage "Was ist so toll an Gore?" oder "Warum schaust du dir sowas an?" wurde mir schon oft gestellt. Ich habe bis heute noch keine vernünftge Erklärung dafür gefunden :icon_confused:
Vlt. ist es eine Art von Voyeurismus etwas zu sehen was man sonst nicht zu sehen bekommt? Vlt. ist es auch eine Möglichkeit sich abzureagieren um den Alltagsfrust besser zu bewältigen. Sicher der besser Weg als selber Amok zu laufen? Vlt. ist es auch einfach nur die eigenen Grenzen zu erforschen "Was bedarf es bis ich einen Film wegen zu viel Grausamkeit ausschalte"? Oder auch nur gewisse Urängste auszuleben?
Auch wenn Gore im Film sicher nicht alles ist so bedarf es für mich doch schon ne ordenliche Portion wenn es in den Film paßt. "G0re macht Filme besser!" stimmt so für mich in gewissen Sinne.
Ist es Voyeurismus? Ja, wenn man z.B. die hier schon mal beschriebene Hostel2 Bathory-Szene betrachtet. Eine sehr schöne, estätische und erotisch dargestellte Tötung.
Ist es Alltagsbewältigung? Schon mal mit dem Gefühl nach Hause gekommen seinen Chef, seine Freundin/Frau oder irgendeine andere Person am liebsten umbringen zu wollen? Also den Horror-/Folter-/Sickostreifen rein und abreagieren. In der Tat hat so ein Film bei mir eine beruhigende Wirkung.
Die eigenen Grenzen auszuloten? Ich hab mir allerhand krankes Zeug besorgt das u.a. mir aus Reviews und auch hier im Forum nahegelegt worden ist. Ich hab mir die Guinea-Pig-Reihe besorgt, Nekrophilen Filme (Nekromantik ect) HK-Sickos ect. ect. Nein, ich habe bis heute noch keinen Film gesehen bei dem mir schlecht geworden ist bzw. den ich wegen zu viel Grausamkeit aus dem Player genommen habe (zu viel Schwachsinn dagegen gibts öfters). Ein Arbeitskollege, der Mainstreamhorror kennt und teilweise für gut befindet, hat mich mal gebeten ein Paar Filme auszusuchen und ihm auszuleihen. Ich habe mich für die ersten beiden Guinea-Pig Filme entschieden. Tags drauf brachte er mir die DVDs zurück und meinte nur "Du bist ja krank". Nein, er hat sich beide Filme nicht bis zum Ende ansehen können.
Natürlich sollte bei dieser Gorediskusion auch unterschieden werden ob es sich um "Realgore" ala Hostel, Saw, TCM ect. oder "Fungore" ala Braindead, Premutos oder aber auch Evil Alien, Black Sheeps (geile Wortschöpfungen, gell :icon_mrgreen:) handelt. Wie ich mit "Realgore" schon andeuten wollte sind damit Filme gemeint die aufgrund ihrer Realitätsnähe sehr aufs Gemüt schlagen können. Es tut teilweise sogar einem selber weh wenn man die Tötungen betrachtet. In diesem Zuge sind auch noch div. HK oder Japan Sickos genannt. "Fungore" ist auch hart aber hier ist die Story so abgedreht das man die Filme einfach nicht erst nehmen kann - aber Braindead ohne Gore funktioniert nicht...
Urängste ausleben? Betrachtet man z.B. die Romero Dead-Reihe trifft auch das zu. Diese Endzeitstimmung, diese Hoffnungslosigkeit der Menschheit ist aber nicht nur im Horrorgenre schon mal aufgegriffen worden, nur halt nicht so extrem. Zombie Filme ohne Gore könnten funktionieren - da muß aber die Athmosphäre wie vor allem in Dawn zu 100% passen. Aber "G0re macht Filme besser!" trifft auch hier zu und verstärken die Hoffnunglosigkeit zusätzlich.

Zitat von: Hedning am 11 April 2008, 21:58:54
Soviel erst mal zu diesem interessanten Thema - in der Hoffnung, dass man mich nicht für total pervers halten möge ;)

*unterschreib*
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: McKenzie am 12 April 2008, 14:11:04
Auch wenn Mr. Vincent Vega jetzt gleich drein fahren wird wie ein Höllenfeuer: Ich denke, das Frauen und Männer durchaus unterschiedliche, spezifische emotionale und geistige Instinkte haben, bzw. das manche beim jeweils anderen Geschlecht tendenziell stärker ausgeprägt sind und das dass wiederum auf den Ursprung der Menschheit zurückgeht, in dem der Mann bereit sein musste, zu kämpfen und sein Leben zu riskieren, sich in Gefahr zu begeben zum Erhalt des Lebens seiner Familie, während Frauen, die Schenker des Lebens, ausschließlich an dessen Erhalt interessiert sind und dabei eher eine Schützer- denn Verteidiger-Rolle annehmen. Die Formung einer strukturierten und von komplexen Bestrebungen geprägten Gesellschaft hat zu bestimmten Ausprägungen geführt. Wir haben diese Rollenverteilung in umgekehrter Form oft im Tierreich, z. B. bei Löwen, wo die Weibchen jagen und eindeutig kämpferischer sind als die Weibchen, letztere bedienen aber doch das Männchen das allerdings eher passiv bleibt und aktiv vor allem durch männliches "Gepose" wie markieren des eigenen Territoriums auffällt.

Mancher mag jetzt argumentieren, dass das ein überholtes Klischee ist, aber jeder, der an die Evolution glaubt, muss sich mit dem Gedanken abfinden, das die soziale Entwicklung des Menschen so begonnen hat und das nicht ohne Grund. Der kriegerische Mann erfreut sich somit an, bzw. ist fasziniert von "kongenialen" Bildern (Gewaltdarstellungen, Aggressionen, Krieg, Zerstörung, physische Gefahr), möglicherweise auch an der sarkastischen Vorstellung, die eigenen Ideale auf dem Prüfstand zu sehen (Zerstörung des zu erhaltenden Lebens) während die pazifistischen, mit derlei Dingen praktisch weniger erfahrenen Frauen der bloße Gedanke daran abstößt. Das hat nichts mit männlicher Stärke, weiblicher Emotionalität und Empfindlichkeit zu tun (DAS sind die Klischees, die überdenkenswert sind) sondern eher mit den ganz archaischen Ursprungswerten der Zivilisation. Und obwohl man heute kräftig daran arbeitet, diese zu ignorieren und ihren Einfluss zu verleugnen sind sie doch unausmärzbar. Laut Studien betrachten Männer bei Frauen heute nach wie vor (im Durchschnitt) nicht primär Busen, Gesicht oder Hintern sondern vor allem die Hüften (um die Gebährfreudigkeit zu überprüfen). Das geschieht vielleicht heute unbewusster, aber da hängt der Zapfen, immer noch.  :icon_twisted: :icon_lol:

Natürlich ist die ganze Splatter-Freude auch ein Teil des ebenfalls archaischen und aus oben genannten, vereinfachten Argumenten ableitbaren Männlichkeits-Wahn, der dem Menschen ebenfalls schon seit Urzeiten antrainiert worden ist. Mann muss sich eben hart zeigen und tut das auch gern, wie selbstverständlich, Frau kann aufgrund gesellschaftlicher Normen ihre Humanität (nicht zwangsläufig ihre Gefühle!) ohne Peinlichkeiten oder Schwäche-Ängste demonstrieren während Mann sich damit eine Blöße gibt. Das klingt alles schrecklich simplifizierend und steinzeitlich, ist aber nun einmal Fakt. After all, we're just animals.

Männer kompensieren ihren Lebensfrust also im Konsum von Gewalt, Frauen durch dauerndes Schimpfen und Illusionen, um es mal ganz überspitzt zu formulieren. Das ist auch keinesfalls streitbar, wie ich finde - und auf keinen Fall pauschal, nur tendenziell anwendbar.

Man möge meine Ironie und Plakativität entschuldigen, aber mich amüsieren solche Geschlechter-Diskussionen immer wieder.

Ach ja, und bevor der Eindruck aufkommt, ich wäre ein Chauvinist: Tendenziell (ach ja, das ist ja ein so schönes, schwammiges Wort) halte ich Frauen für durchaus überlegen.  :icon_mrgreen:
(Die haben es wenigstens nicht nötig, im Hämoglobin zu schwelgen)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Aber gar nicht so falsch. Die psychologische Erklärung für die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen. Horrorfilme sind ein leichtes Ventil für unterdrücktes Lustempfinden, sie ermöglichen jene Emotionen von Freimachen, Loswerden, Ausbrechen, die der Rezipient im Normalfall nur in seinen Gedanken und als Ergänzungsstück auf der Leinwand zulassen kann. Die Begeisterung für Splatter und Gore rührt dabei ganz sicher ein stückweit aus sublimierten Empfindungen, die über das Medium - und auch nur dort - einen Ausdruck erlangen. Nicht umsonst werden und wurden Splatter- immer wieder mit Pornofilmen verglichen, da sie ihre Gewaltakzente wie Höhepunkte setzen, auf die man nur wartet und derer sich der Rest im Zweifelsfall unterzuordnen hat. Insbesondere die Faszination für den prüden, konservativen Slasherfilm belegt das: Er stellt eigene Regeln auf, die er durchbricht und schlussendlich wieder herstellt - der Slasherfilm ist sein eigener Aufstand und Ordnungshüter in 90 Minuten, so wie sein Zuschauer für die Dauer des Films unterdrückte Emotionen freilässt, die spätestens mit Beginn der Schlusstitel wieder gebändigt sein dürften. Ganz einfach also: Meines Erachtens dienen Horrorfilme als Ersatzbefriedigung und lassen mitunter Rückschlüsse auf sexuelle Unsicherheit, Regression oder besondere Bedürftigkeit zu. Jeder, der sich davon persönlich überzeugen möchte, sollte einfach mal eine Filmbörse besuchen.

So viel zu meiner eigenen sozialwissenschaftlichen Sichtweise, hier stark verkürzt und vereinfacht dargestellt.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: McKenzie am 12 April 2008, 14:52:16
Nicht schlecht, Herr Specht.

Diesen Gesichtspunkt (der auf der Hand liegt) habe ich ganz übersehen.

Denn es ist nun einmal Fakt, das es vor allem JUNGE Männer und Jugendliche zum Gore hinzieht - ein hormonell überaus extremes Alter, in dem der sexuelle Druck oft auch nicht das optimale Ventil (...) findet - eine zufriedenstellende Auslebung von Sexualität findet meist doch erst später statt, in Beziehungen. Und da der Gang zur Videothek oder ins Kino einfacher ist als umständliche Anbaggereien (ach, es ist doch einfach witzig, gebt es zu)...

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Und deiner Meinung nach falsch, nicht wahr?
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: shellat am 12 April 2008, 15:10:24
Ich denke die sexuelle Komponente ist nicht unbedingt haltbar, im alten Rom wurde die Triebhaftigkeit ohne moralische Hintergründe extrem ausgelebt, und im Colloseum fanden trotzdem blutige Spiele statt. Vermutlich ist auch im neuzeitlichen Menschen noch etwas veranlagt, was animalische Züge trägt, wer weiß?

Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Dr. Schnabel am 12 April 2008, 16:00:22
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
Ganz einfach also: Meines Erachtens dienen Horrorfilme als Ersatzbefriedigung und lassen mitunter Rückschlüsse auf sexuelle Unsicherheit, Regression oder besondere Bedürftigkeit zu. Jeder, der sich davon persönlich überzeugen möchte, sollte einfach mal eine Filmbörse besuchen.

Sowas hört sich so ein bißchen an wie standard Erstsemestler Psychologiestudiumweisheiten. Auch das "mitunter", was so ein bißchen etwas von sich nicht festlegen trauen/wollen/können hat, passt dazu.  ;)

Ich kenne viele Gorehounds, und keiner von denen hat sexuelle Minderwertigkeitskomplexe oder bräuchte mehr Zuneigung. Bei denen läuft es sexuell vermutlich sogar wesentlich besser als bei solchen, die meinen, eine Story à la "Hans-Peter liegt HIV positiv in der Berliner Charité, wovon sein homosexueller Freund René aber noch nichts weiß, denn der erfährt gerade als Aussteiger die Lehre des überzeugten flower-power Esoterikers Jeremy am Fuße des Zipfel-Zapfel Berges in Burundi" sei irgendwie auch nur einen Funken intelligenter als die Story eines Steven Seagal Films. Von Filmen wie SAW ganz zu schweigen. Bei etwa in der oben beschriebenen Weise gearteten Filmen erkenne ich irgendwie künstliches, ja bisweilen leicht nervig aufgesetztes Anderssein; sozusagen einen Katalysator apokryphen Andersseins der Allernormalsten.

Vermutlich alles Vorurteile. Die ich aber auch bequem finde. Gebe ich zu.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: psychopaul am 12 April 2008, 16:05:19
ähm, ja..aha. Das war jetzt der erste schwache Beitrag zum Thema, lang hats gedauert..  :king:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 12 April 2008, 17:23:58
Finde ich gar nicht!

Zitat von: shellat am 12 April 2008, 15:10:24
Ich denke die sexuelle Komponente ist nicht unbedingt haltbar, im alten Rom wurde die Triebhaftigkeit ohne moralische Hintergründe extrem ausgelebt, und im Colloseum fanden trotzdem blutige Spiele statt.

Das spricht doch nicht gegen die sexuelle Komponente - solange man sie nicht auf ein reines Kompensationsverhalten beschränkt. Da ist bestimmt was dran, allerdings würde ich mir nicht zutrauen, durch das Betrachten eines Filmbörsenpublikums Schlüsse auf dessen sexuelle Aktivität zu ziehen.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: SplatMat am 12 April 2008, 17:45:02
Muahahahahahahahahahahahahahahahaha

Ich hab lange nicht so einen Mist gelesen... Warum sollte die Liebe zur ausufernden Gewaltdarstellung etwas mit Sexualität zu tun haben? Ich kenne Leute unterschiedlichen Geschlechts, die unabhängig von ihrer sexuellen Aktivität Gewalt im Film gut finden. Genauso kenne ich auch Leute, die Gewalt gar nicht mögen.

Wenn man schon auf die Geschlechterebene geht, dann sollte man vielleicht auch mal hinterfragen, warum das so sein könnte, wie man es sich vorstellt. Vielleicht haben die Männer, die besser mit so etwas umgehen können als Frauen, einfach schon als Kinder/Jugendliche Action-/Kriegs-/Horrorfilme gesehen und haben sich im Laufe der Jahre eine gewisse Härte zugelegt. Vielleicht haben aber manche Männer auch zu lange mit Barbies gespielt und sind daher nicht so harte Sachen gewöhnt. Vielleicht haben auch diejenigen, die Gewalt mit Sexualität in Verbindung bringen (oder Horrorfilme mit Pornos vergleichen) selbst eine so gestörte Psyche, dass sie sich die Sachlage anders nicht erklären können. Wir werden es wohl nie erfahren...

Meine 3 Schwestern haben auch als Kinder schon mit Pinhead, Jason und Freddy Bekanntschaft gemacht und schauen sich auch heute noch gerne die Saw Filme an. Ein Kumpel von mir hatte bis zu seinem 16. Lebensjahr fast gar keinen Zugang zu Filmen (kein TV und kein Interesse am Kino). Der hat auch jetzt noch keine Lust, sich ekelige Blutfilme anzuschauen. Solche Umstände sind IMO viel relevanter als das Geschlecht oder eine unterdrückte Sexualität. Alles eine Frage der Abhärtung!

P.S.: Sowohl meine Schwestern als auch mein Kumpel sind übrigens glücklich vergeben ;)
P.P.S.: Wixen macht krumme Finger  :LOL: :pidu:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 12 April 2008, 17:54:03
Allein durch diese sogenannte Abhärtung ist doch noch nicht die hier hinterfragte Attraktivität von "Gore" erklärt! Es ist doch etwas anderes, eine Sache lediglich zu ertragen oder von ihr fasziniert zu sein.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: psychopaul am 12 April 2008, 18:05:34
Eben, es geht ja nicht um das können, sondern um das wollen und mögliche Gründe dafür.

Und nur, weil Jungs schon im Kindesalter mit Soldaten und Cowboys spielen und Mädchen mit Puppen, erklärt sich auch nicht, warum die einen sich später an drastischen Splatter- oder Gewaltszenen erfreuen und die anderen nicht (Stichwort  unblutiger Krimi).
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: SplatMat am 12 April 2008, 18:45:27
Ich rede ja auch nicht vom Ertragen solcher Szenen. Wie ich geschrieben habe schauen sich meine Schwestern Filme wie Hostel, TCM usw. gerne (und bestimmt nicht wegen der guten Story) an. Die waren sogar zusammen in "Hostel 2" im Kino. Ich bin natürlich nicht mitgegangen, weil Hostel Dreck ist :LOL:

Um die Sache mit dem Abhärten noch etwas zu verdeutlichen: Als ich so etwa 10-12 war fand ich es schon krazz, einen Kopfschuß in einem Film zu sehen. Irgendwann hat mich das dann nicht mehr von den Socken gehauen. Inzwischen hab ich von "Braindead" bis "Gesichter des Todes" (bei dem selbst meine Freundin nicht wegsieht :icon_eek:) so ziemlich alles Mögliche an Ausweidungen und Schlachtungen gesehen, was das Herz eines Gorehounds begehrt. Mich hat schon lange keine Szene mehr geschockt. Ich freue mich aber immer wieder über ein gut ausgearbeitetes Gemetzel wie in Rambo. Mir kommt es also nicht mehr darauf an, dass ich Blut sehen kann, sondern wie dieses präsentiert wird.

Jemand, der seinen ersten Splattereffekt mit 16 sieht, geht damit natürlich ganz anders um als jemand, der das schon mit 10 erlebt. Mit Sexualität hat das in meinen Augen sehr wenig zu tun. Grundsätzlich finde ich es auch sehr oberflächlich, ein Thema auf einen Aspekt zu reduzieren. Dass dieser dazu auch noch so abwegig ist, wo doch andere Theorien viel naheliegender sind, macht die Sache auch nicht wahrscheinlicher. Es gibt natürlich Menschen, bei denen eine kranke Psyche (unterdrückte/unbefriedigte/sonstwie verdrehte Sexualität) zu ebenso kranken Gewaltphantasien führt, aber das ist bestimmt nicht der Regelfall!!!

Naja, ihr müsst mir ja nicht zustimmen, aber ihr müsst auch nicht umbedingt von euch auf andere schließen :LOL: :pidu:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 18:55:51
Eine Diskussion gewinnt nicht an Niveau oder Richtigkeit, weil man andere Meinungen als Mist abstempelt oder mit LOL-Hammern um sich schmeißt. Populistische Beispiele aus dem eigenen Umfeld inbegriffen.

Mein Ansatz ist nur ein Verhandlungsangebot und eine betont subjektive Sichtweise, die allerdings oftmals Gegenstand der Wissenschaft ist (aber mit sowas will man als Gorebauer sicherlich nichts zu tun haben, warum auch).

Zitat von: McKenzie am 12 April 2008, 14:52:16
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Und deiner Meinung nach falsch, nicht wahr?

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Aber gar nicht so falsch.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: shellat am 12 April 2008, 19:24:01
Zitat von: Hedning am 12 April 2008, 17:23:58
Finde ich gar nicht!

Zitat von: shellat am 12 April 2008, 15:10:24
Ich denke die sexuelle Komponente ist nicht unbedingt haltbar, im alten Rom wurde die Triebhaftigkeit ohne moralische Hintergründe extrem ausgelebt, und im Colloseum fanden trotzdem blutige Spiele statt.

Das spricht doch nicht gegen die sexuelle Komponente - solange man sie nicht auf ein reines Kompensationsverhalten beschränkt. Da ist bestimmt was dran, allerdings würde ich mir nicht zutrauen, durch das Betrachten eines Filmbörsenpublikums Schlüsse auf dessen sexuelle Aktivität zu ziehen.


Ich würde ebenfalls keine Schlüsse daraus ziehen wollen, im Gegenteil, Sexualität und Gewalt sind zu verschiedene Triebe, die manchmal, aber halt nicht bedingt oder immer ineinander greifen müssen! Es gibt bestimmt auch viele asexuelle Menschen die Gore mögen, warum auch nicht?
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 18:55:51
Eine Diskussion gewinnt nicht an Niveau oder Richtigkeit, weil man andere Meinungen als Mist abstempelt oder mit LOL-Hammern um sich schmeißt. Populistische Beispiele aus dem eigenen Umfeld inbegriffen.

Das hatte ich auch nicht behauptet. Sorry, wenn es da Mißverständnisse gab. ;) Eine Diskussion gewinnt aber grundsätzlich nicht an Niveau, indem man die Meinung anderer bewertet. Du bewertest, wie falsch oder richtig die Meinung von McKenzie ist. Du tust es nur auf eine schmeichlerische Art. Ich eben nicht. Außerdem schreibst du z.B. "die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen" und tust dabei so, als gäbe es keine anderen Erklärungsansätze dafür. Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist und vor allem wahrscheinlich auch auf viele Gorebauern zutreffen kann. Der Ansatz Sexualität halte ich nicht gerade für viele zutreffend.

Die Frage, warum man grundsätzlich auf Gewaltdarstellungen in Filmen steht, läßt sich genauso einfach  beantworten wie die Frage, warum man Pizza mag. Es ist Geschmackssache. Ich steh dafür nicht auf kitschige Bollywood Filme und Rosenkohl. Bah! Es muß nicht immer etwas Tiefenpsychologisches dahinter stecken. Ich kann es ja nachvollziehen, wenn jemand fragt: Wie kannst du dir so einen Dreck nur anschauen", aber die selbe Frage stelle ich, wenn sich jemand Titanic in den DVD-Player schiebt.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 12 April 2008, 20:05:57
Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist

Tut mir leid, aber den habe ich nicht gesehen. Du hast doch nur geschrieben, dass es Geschmackssache sei, dass manche gern "solche" Filme sehen und andere nicht, was ja zweifellos richtig, aber keine Erklärung für die Geschmacksentscheidung ist.

Außerdem würde ich gerne etwas präzisieren: Wenn ich das Anliegen des Threads richtig verstanden habe, geht es ganz spezifisch um "Gore", d. h. Blutvergießen. Da ist ein erotischer Aspekt für mich, wie oben ausgeführt, gerade im Rahmen einer bestimmten Inszenierungsweise (siehe die weiter oben von mir genannten Beispiele), oft mit inbegriffen. Wenn es um "Gewalt" im großen und ganzen und in ihren zahllosen Darstellungsformen geht, sieht das schon anders aus.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 21:14:28
Zitat von: Hedning am 12 April 2008, 17:23:58
Das spricht doch nicht gegen die sexuelle Komponente - solange man sie nicht auf ein reines Kompensationsverhalten beschränkt. Da ist bestimmt was dran, allerdings würde ich mir nicht zutrauen, durch das Betrachten eines Filmbörsenpublikums Schlüsse auf dessen sexuelle Aktivität zu ziehen.

Natürlich war dieser Nachsatz der polemische Haken, der immer ausschlagen muss. Wobei wir doch die Fakten mal auf den Tisch legen müssen: Hat irgendjemand schon mal mehr als zwei Leute auf einer Börse gesehen, die nicht aussahen, als hätten nackte Frauen höchstens was in ihren Träumen verloren und Splatterfilme den wesentlichsten Anteil ihrer sozialen Existenz? Achtung: Nur halb ernst gemeint.

Zitat von: shellat am 12 April 2008, 19:24:01
Ich würde ebenfalls keine Schlüsse daraus ziehen wollen, im Gegenteil, Sexualität und Gewalt sind zu verschiedene Triebe, die manchmal, aber halt nicht bedingt oder immer ineinander greifen müssen! Es gibt bestimmt auch viele asexuelle Menschen die Gore mögen, warum auch nicht?

Asexualität ist auch eine Sexualität. Und im Übrigen ist das genau einer der Punkte, auf die ich hinaus wollte...

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Eine Diskussion gewinnt aber grundsätzlich nicht an Niveau, indem man die Meinung anderer bewertet. Du bewertest, wie falsch oder richtig die Meinung von McKenzie ist. Du tust es nur auf eine schmeichlerische Art. Ich eben nicht. Außerdem schreibst du z.B. "die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen" und tust dabei so, als gäbe es keine anderen Erklärungsansätze dafür.

Erst einmal ist das der Umgangston zwischen McKenzie und mir, daran brauchst du dich also nicht zu reiben. Weiterhin ist das Haarspalterei: Ich habe doch deutlich gesagt, dass dies mein persönlicher Ansatz ist, da musst du jetzt nicht mit einzelnen herausgegriffenen Sätzen antanzen und die leidige Jeder-hat-seine-Meinung-Diskussion losbrechen.

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist und vor allem wahrscheinlich auch auf viele Gorebauern zutreffen kann. Der Ansatz Sexualität halte ich nicht gerade für viele zutreffend.

Und der Ansatz ist jetzt welcher? Und die Argumente, warum du den Ansatz nicht zutreffend findest, waren noch mal?

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Die Frage, warum man grundsätzlich auf Gewaltdarstellungen in Filmen steht, läßt sich genauso einfach  beantworten wie die Frage, warum man Pizza mag. Es ist Geschmackssache. Ich steh dafür nicht auf kitschige Bollywood Filme und Rosenkohl. Bah! Es muß nicht immer etwas Tiefenpsychologisches dahinter stecken. Ich kann es ja nachvollziehen, wenn jemand fragt: Wie kannst du dir so einen Dreck nur anschauen", aber die selbe Frage stelle ich, wenn sich jemand Titanic in den DVD-Player schiebt.

Schade, dass du dich in die unproduktive Geschmackssache-Ausrede flüchtest, die ja immer genau dann gut ist, wenn man zu faul ist zu diskutieren oder nachzudenken. Wenn es danach ginge, bräuchte man hier gar nichts mehr schreiben, sondern könnte alles mit "Geschmackssache" abtun. Fehlen nur noch die leidigen Meinungen-sind-wie-Arschlöcher-Floskeln und ein weiterer interessanter Thread ist dahin.

Ich dachte das sollte eine ernsthafte Dikussion hier werden. Wieder mal geirrt.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: shellat am 12 April 2008, 21:54:34
@Mr. Vincent Vega

ZitatIch dachte das sollte eine ernsthafte Diskussion hier werden. Wieder mal geirrt.

Um die Diskussion wieder ernsthafter zu gestalten, vielleicht sollte man mal die Frage nach der eigenen und leider auch globalen Ethik stellen? Ist es wirklich gut sich ständig Gewaltszenen anzutun? Was sagt das über einen selbst aus? Würdet ihr wollen das eure eigenen Kinder vielleicht auf Gore abfahren? Der Unterschied zwischen der Realität und der Gewalt in Filmen ist mir dabei natürlich klar, trotzdem denke ich gibt es Dinge die besser ungezeigt bleiben sollten, einfach weil sich solche Bilder immer irgendwie in einem selbst förmlich festbrennen. Wie man persönlich damit umgehen kann steht auf  einem anderen Blatt, und viele Menschen sind nun mal auch eher labil veranlagt.


Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: MMeXX am 12 April 2008, 22:20:49
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 21:14:28
Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26
Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist und vor allem wahrscheinlich auch auf viele Gorebauern zutreffen kann. Der Ansatz Sexualität halte ich nicht gerade für viele zutreffend.

Und der Ansatz ist jetzt welcher? Und die Argumente, warum du den Ansatz nicht zutreffend findest, waren noch mal?
Sein Ansatz lag, wenn ich mich recht entsinne unter anderem in der Erziehung eines Menschen. Sprich wer von klein auf nur mit einem "Heile Welt"-Bild (Mädchen, die mit Barbie spielen) aufgezogen wird, kann meist weniger mit Gore anfangen. Und wer von Beginn an mit Angst, Schrecken, "hartem Leben" aufwächst, der zieht sich eben auch Filme, die explizite Gewaltdarstellungen enthalten, an. So habe ich es zumindest verstanden. Ob das den Kern des Themas trifft mag jeder für sich entscheiden.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 12 April 2008, 22:35:12
Ich glaube, dass es genau umgekehrt ist. Wer im Alltag mit Bildern von Gewalt und Zerstörung aufgewachsen ist, sucht im Film eher die Idylle. Bestes Beispiel sind für mich die Heimatfilme der 50er Jahre, die heute gerne verspottet werden, ohne zu bedenken, dass man damit vor allem Kriegserfahrungen zu kompensieren versucht hat.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: MMeXX am 12 April 2008, 22:45:09
Zitat von: Hedning am 12 April 2008, 22:35:12
Ich glaube, dass es genau umgekehrt ist. Wer im Alltag mit Bildern von Gewalt und Zerstörung aufgewachsen ist, sucht im Film eher die Idylle.
Wenn ich das auf mich persönlich beziehe würde ich das verneinen. Die täglichen Berichterstattungen vom Grauen und der Ungerechtigkeit in der heutigen Welt, lassen mich nicht vorrangig nach idyllischen Filmen suchen. Ich schaue mir trotzdem Filme an, die ein Übermaß an Gewalt beinhalten. Sicher nicht nur, aber wie gesagt 'vorrangig'. Wobei man natürlich einschränken muss, dass diese Gewalt und Zerstörung, die ich zu sehen bekomme, mit Kriegserfahrungen am eigenen Leib in keiner Weise zu vergleichen ist! Aber du hast ja auch Bilder geschrieben und die bekomme ich für meinen Teil doch recht häufig zu Gesicht. Dieses Argument kann ich auf mich gemünzt also nicht nachvollziehen.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 12 April 2008, 23:01:57
Ja gut, ich meinte aber tatsächlich Dinge, die man selbst vor Augen gehabt hat, ohne sich ihnen entziehen zu können. Das Wort "Bilder" war da vielleicht etwas irreführend. Nachrichten kann man immerhin ausschalten.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Pinhead_X am 13 April 2008, 01:32:30
Zitat von: Bettwurst am 12 April 2008, 13:40:18
Wenn du meinst, jeder, gebe ich dir nicht ganz recht, denn es gibt schon viele Leute, bevorzugt Frauen  ;) die solche Szenen komplett abstoßen und die sie auch überhaupt nicht sehen wollen. Glaube, dass hier ein Geschlechtereffekt in großem Maße mitspielt. Warum das so ist, verstehe ich aber auch nicht, kann das nur am Testosteron liegen?  :icon_lol:

OK, das mit dem Geschlechterunterschied kann eine Rolle spielen. Ich weiß aber auch nicht warum Männer damit besser umegehn könen als Frauen. Obwohl z.B. meine Freundin auf (blutigen) Horror steht. Überhaupt sitzen auch viele Frauen im Kino beim neusten SAW oder Hills have Eyes auch in Frauen-Cliquen.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Sniper 93 am 13 April 2008, 13:45:09
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
Die psychologische Erklärung für die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen. Horrorfilme sind ein leichtes Ventil für unterdrücktes Lustempfinden, sie ermöglichen jene Emotionen von Freimachen, Loswerden, Ausbrechen, die der Rezipient im Normalfall nur in seinen Gedanken und als Ergänzungsstück auf der Leinwand zulassen kann. Die Begeisterung für Splatter und Gore rührt dabei ganz sicher ein stückweit aus sublimierten Empfindungen, die über das Medium - und auch nur dort - einen Ausdruck erlangen. Nicht umsonst werden und wurden Splatter- immer wieder mit Pornofilmen verglichen, da sie ihre Gewaltakzente wie Höhepunkte setzen, auf die man nur wartet und derer sich der Rest im Zweifelsfall unterzuordnen hat. Insbesondere die Faszination für den prüden, konservativen Slasherfilm belegt das: Er stellt eigene Regeln auf, die er durchbricht und schlussendlich wieder herstellt - der Slasherfilm ist sein eigener Aufstand und Ordnungshüter in 90 Minuten, so wie sein Zuschauer für die Dauer des Films unterdrückte Emotionen freilässt, die spätestens mit Beginn der Schlusstitel wieder gebändigt sein dürften. Ganz einfach also: Meines Erachtens dienen Horrorfilme als Ersatzbefriedigung und lassen mitunter Rückschlüsse auf sexuelle Unsicherheit, Regression oder besondere Bedürftigkeit zu. Jeder, der sich davon persönlich überzeugen möchte, sollte einfach mal eine Filmbörse besuchen.

So viel zu meiner eigenen sozialwissenschaftlichen Sichtweise, hier stark verkürzt und vereinfacht dargestellt.


:LOL:

Mal kurz mein Senf dazu. Ein guter Horrorfilm hat mit unterdrücktem Lustempfinden soviel zu tun, wie ein Pornofilm mit unterdrückten Gewaltphantasien (was ja dann sowas wie ein Umkehrschluss zu deiner Theorie wäre). Demnach müssten ich nach jedem härteren Film bock haben, mit 60 Kg Hackfleisch zu poppen.
Das Splatterfilme mit Pornos verglichen werden und zwar unter der These der gesetzten Gewalthöhepunkte als Ersatz für das Ablaichen in Pornos ist ganz interessant und ziemlich haltlos. Jedes Genre hat seine gesetzten Spitzen, seien es Splatter, Explosionen, der Sieg in einem Wettbewerb (Rocky) oder das schnulzige "Frau bekommt den Traumprinz" (Pretty Woman) etc. Demnach würde es für jedes Genre die Assoziation zum Porno - Gewaltporno, Schnulzenporno, Pyromanenporno, Triumphporno - geben.
Deine Art und Weise alles mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien zu erklären ist ganz witzig, dazu das ganze noch als Sozialwissenschaft zu verhökern, setzt dem Ding die Krone auf. Wobei das wiederum eine gesetzte Spitze ist - so zu sagen der SoziWi-Porno.

Herrlich - eine weltweit millionengroße Community als sexuell unbefriedigten Haufen hinzustellen is schon Klasse. Und dann wundert sich manch ein Sozialwissenschaftler, dass er nur belächelt und bemitleidet, anstelle von ernst genommen wird.

Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Reimerich Kinderlieb am 13 April 2008, 14:00:03
Was die Leute am Gore so fasziniert, kann ich leider auch nicht beantworten. Nur eine kurze Anmerkung: Erfahrungsgemäß haben gerade Leute, die irgendwelche Alltagsphänomene gerne mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien erklären, selbst ein anormales Sexualleben.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: El_Hadschi am 13 April 2008, 14:06:04
Gore kann auch einen Teil zum realismus des Filmes beitragen. Wenn jemand einen Schuss, oder Schwerthieb abbekommt und dann einfach ohne zu Bluten umfällt, dann sieht dass komisch aus.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Dr. Schnabel am 13 April 2008, 15:06:04
Zitat von: Sniper 93 am 13 April 2008, 13:45:09

Deine Art und Weise alles mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien zu erklären ist ganz witzig, dazu das ganze noch als Sozialwissenschaft zu verhökern, setzt dem Ding die Krone auf. Wobei das wiederum eine gesetzte Spitze ist - so zu sagen der SoziWi-Porno.

Herrlich - eine weltweit millionengroße Community als sexuell unbefriedigten Haufen hinzustellen is schon Klasse. Und dann wundert sich manch ein Sozialwissenschaftler, dass er nur belächelt und bemitleidet, anstelle von ernst genommen wird.



Genau das ist der Punkt. Während meines Lehramtstudiums waren die Sozialwissenschaftler die mit Abstand inkompetentesten und nutzlosesten Akademiker, die mir begegnet sind. Da werden teils völlig an der Praxis vorbei irgendwelche hinterletzten 70er Jahre Theorien bis zum Exzess vertreten, auch wenn die Welt längst weitergezogen ist - weil sie auf Ideologien und entsprechend geartete Träume, gemein wie sie ist, keine Rücksicht nimmt.  :exclaim:

Zitat von: Reimerich Kinderlieb am 13 April 2008, 14:00:03
Was die Leute am Gore so fasziniert, kann ich leider auch nicht beantworten. Nur eine kurze Anmerkung: Erfahrungsgemäß haben gerade Leute, die irgendwelche Alltagsphänomene gerne mit unterdrückten und nicht ausgelebten sexuellen Phantasien erklären, selbst ein anormales Sexualleben.

Interessante Aussage. Das ist vermutlich echt etwas dran. Es sind vielleicht tatsächlich meist diejenigen, bei denen selbst sexuell einiges im Argen ist, die pausenlos über das Thema sexuelle Misstände und Probleme "anderer" reden wollen. So ein Thema muss aber erst konstruiert werden. Wie hier!  :andy:

Ich selbst liebe Gewaltfilme, weil sie mich sozusagen auf urmännliche Weise unterhalten (McKenzie hat hier IMO sehr Wahres angesprochen!). Gewaltdarstellung in Filmen ist für mich überdies eine Form von Kunst - man denke nur an deren Perfektion in Filmen wie der "History of Violence". Das bedeutet aber auch, dass ich an realer Gewalt überhaupt gar nichts auch nur ansatzweise irgendwie unterhaltsam finde. Rotten.com oder "Gesichter des Todes" finde ich abstoßend bzw. langweilig, weil das mit Kunst nichts zu tun hat und obendrein echtes Leiden zum Inhalt hat.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 13 April 2008, 15:55:14
:LOL:
Großartig, der Thread hier :rofl:

Meine Auffassung kurz und in 6 Worten:
Blut ist Ersatzflüssigkeit für Sperma.

Nicht mehr und nicht weniger steckt in Vegas und McKenzies Aussage, und genau das ist auch dieser "Urmännliche" Trieb, den Prof. Dr. Dr. Schnabel so toll findet.
Wenn man weitergeht, kann man daraus auch schließen, daß Frauen die schlucken auch gerne Gore sehen.
Problem gelöst, war das jetzt so schwer? ;)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 April 2008, 18:34:33
Vieleicht eine ziemlich dämliche These, aber ich denke der Grund, warum sich hauptsächlich Männer so an Splatter ergötzen bzw. es vieleicht mehr kaltlässt als Frauen dürfte in unseren Genen liegen. Hört sich vieleicht doof an, aber seit der Steinzeit sind die Männer prädestinert gewesen, zu jagen und das tägliche "Rot-Sehen" dürfte uns wohl für immer verändert haben. Daher werden die brutalsten, perversesten und Abstoßendsten Morde wohl auch von Männern verübt. (Belehrt mich eines Besseren. ;) ) Allerdings dürfte diese Abstumpfung auch erst in etwas späteren Jahren eintreffen, denn im frühen Kindesalter oder im Reifeprozess war wohl ein jeder geschockt/angewiedert von dem, was manche Regisseure so abgeliefert haben. Tja und heute stehen wir drauf. Die Frage "Warum" ist eine sehr tiefgreifende Angelegenheit und dürfte durchaus für eine Doktorarbeit gut sein.  :exclaim:

Warum ich auf G0re stehe, liegt einfach daran, dass ich gezwungenermaßen mit sowas "erzogen" wurde. Vielen Dank an dieser Stelle an meine großen Brüder, die mich im zarten Kindesalter festgehalten und mir gewaltsam für Freddy Krueger die Augen geöffnet haben.  :doof: Bei mir wird da wohl die psychische Komponente eine große Rolle spielen und die Verarbeitung der Kindheitstraumata.

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 13 April 2008, 15:55:14
Meine Auffassung kurz und in 6 Worten:
Blut ist Ersatzflüssigkeit für Sperma.

Hahaha, zähl' mal lieber nochmal nach.  :LOL:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 13 April 2008, 18:59:43
Zitat von: Mr. Blonde 609 am 13 April 2008, 18:34:33
Hahaha, zähl' mal lieber nochmal nach. 

Das Thema wurde schon mal angesprochen und inzwischen wieder gelöscht, vielleicht verstehst Du den Sinn aber auch, wenn Du mal in Ruhe drüber nachdenkst. ;)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Blonde am 13 April 2008, 19:06:27
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 13 April 2008, 18:59:43
Zitat von: Mr. Blonde 609 am 13 April 2008, 18:34:33
Hahaha, zähl' mal lieber nochmal nach. 

Das Thema wurde schon mal angesprochen und inzwischen wieder gelöscht, vielleicht verstehst Du den Sinn aber auch, wenn Du mal in Ruhe drüber nachdenkst. ;)

Wieso meintest Du Sex? :D
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Seemops am 13 April 2008, 21:15:41
Wenn man versucht, Geschlechterunterschiede auf unsere Vergangenheit und Evolution zurückzuführen, sollte einem schon klar sein, dass es lediglich Überlegungen, meist auch reine Spekulationen sind. Man kann nicht mit Sicherheit sagen, wie Frauen und Männer zusammengelebt haben. Und schon gar nicht, ob das überall der Fall war.
Dies sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn man die Jäger-Sammler-These herausholt und damit heutige Zusammenhänge erklären will, die ja schließlich auch mit Sozialisation zu tun haben und wahrscheinlicher darauf zurückzuführen sind (jahrhundertelange Erziehung).
Außerdem wirken diese Argumentationen spätestens dann ziemlich linkisch, wenn man über Ausnahmen diskutiert. Dann spätestens sollte auffallen, dass der Mensch vor allem Produkt der Sozialisation und Erziehung ist und eben nur zum Teil Produkt seiner Gene. Aber dieses Thema ist ja nun sehr strittig, es gibt ja immer noch Menschen, die glauben, ein Vergewaltiger erzeugt auch einen Vergewaltiger.

Die Faszination an Gewalt ist ja nun ein sehr breites Thema und damit auch die Faszination an Blut. Immerhin gibt es zahlreiche Belege dafür, dass die Menschheit seit jeher einen Hang zum Quälen als auch einen Hang zum Zugucken hat. Ich kann darauf keine adäquate Antwort geben, aber ich bin sicher, es ist eine Mischung aus vielen Aspekten. Einige wurden ja schon ansatzweise genannt (z.B. dass sich hier der menschliche Körper auflöst usw. oder der Zusammenhang von Erotik und Blut).
Ich denke aber, hier spielt, wie immer, auch die Tatsache mit rein, dass der Mensch hier zuguckt und sich eine Geschichte erzählen lässt. Der Mensch war schon immer sehr affin hinsichtlich Geschichten. Ob sie einer oralen Kultur angehören, wie bis zum Mittelalter, oder ob sie sich in Film, Kunst und Literatur niederschlagen, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Dabei spielen und spielten immer Aspekte eine Rolle, die womöglich in einem normalen Leben nicht stattfinden.
Allgemein will ich jetzt damit schließen, dass der Mensch seit jeher eine Faszination an Gewalt findet, ob selbst ausgeübt oder nur zugeschaut. Gewalt ausüben hat aber etwas mit der Affinität von Macht zu tun, die ja mit der Gewalt einhergeht und besonders eingehend demonstriert werden kann. Bei Gewalt zugucken schwankt eben zwischen Ekel und Faszination. Warum das so ist, müsste näher geprüft werden. Ich finde schon, dass hier einige interessante Aspekte genannt wurden. Und sicherlich ist auch Erziehung und Sozialisation dafür entscheidend. Diese sollte man aber individuell betrachten, wie ich meine, denn sonst kommt man wieder zu Urteilen, wie Frauen gucken das nicht, weil sie mit Barbies spielen und immer wieder eingeredet bekommen, dass sie lieber Romantikkomödien gucken oder weil sie früher Beeren gesammelt haben. Eher in der individuellen Erziehung und Erfahrung des Menschen liegt da der Schlüssel, will man etwas über Sozialisation erklären. Eine Frau kann eben auch mit Splatter aufwachsen.
Nun ja, vielleicht kann ich ja später noch einige Ansätze für eine Antwort geben. Ich denke aber, man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass sie vielfältig ist.

Edit: Dass Männer häufiger zu Gewaltverbrechen neigen, liegt wohl am Testosteron. Wenn der T-Spiegel bei Frauen erhöht ist, neigen auch sie eher zu Gewalt. Das ist nachgewiesen. Frauen haben eben einen schwankenen Hormonspiegel, etwas, das sich Männer nicht vergegenwärtigen, aber sie kennen das eben auch nicht. (Sollte man(n) immer bedenken. Nur so als Tipp im Umgang mit Frauen, aber bitte nicht abwertend begreifen oder verwenden "ach, das sind wieder die Hormone" und damit z.B. das Gesagte herabwürdigen als nicht ernst zu nehmen). Dass aber Gewalt ebenfalls noch andere Ursachen hat (denn nichts ist irgendwie einfach zu erklären), zeigt sich besonders bei den immer aggressiveren jüngeren Frauen, die sich zuweilen sogar zusammenrotten und zuschlagen. Hat etwas damit zu tun, dass Gewalt auch eine Art von Konfliktlösung und Gefühlsausdruck ist, aber leider eben jene, die man eigentlich nicht anerzogen bekommt. Wenn man zuschlägt, weiß man häufig nicht weiter. Weiterhin neigen durchaus viele Frauen dazu, ihren Partner zu schlagen (häusliche Gewalt liegt bei fast 50 % bei den Frauen), was womöglich auch etwas mit Macht zu tun haben dürfte. Soviel dazu.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: psychopaul am 14 April 2008, 00:02:42
Weise Worte, aber das
ZitatHat etwas damit zu tun, dass Gewalt auch eine Art von Konfliktlösung und Gefühlsausdruck ist, aber leider eben jene, die man eigentlich nicht anerzogen bekommt.
sehe ich nicht so, denn Gewalt als Konfliktlösungsmittel ist oft eben schon anerzogen und das Nachahmen von Verhaltensweisen spielt bei dieser Thematik schon auch eine gewichtige Rolle.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Seemops am 14 April 2008, 10:55:01
Zitat von: Bettwurst am 14 April 2008, 00:02:42
Weise Worte, aber das
ZitatHat etwas damit zu tun, dass Gewalt auch eine Art von Konfliktlösung und Gefühlsausdruck ist, aber leider eben jene, die man eigentlich nicht anerzogen bekommt.
sehe ich nicht so, denn Gewalt als Konfliktlösungsmittel ist oft eben schon anerzogen und das Nachahmen von Verhaltensweisen spielt bei dieser Thematik schon auch eine gewichtige Rolle.

Ich meinte damit eigentlich - und ich habe mich in der Tat sehr missverständlich ausgedrückt -, dass man eigentlich solche Konfliktlösung nicht anerzogen bekommen sollte. Also, ich meinte das, was du eben auch meinst ;)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: psychopaul am 14 April 2008, 10:58:46
achso, eh, naja, beim Antworten hab ich mir dann auch schon sowas ähnliches gedacht, dass du das so..usw..  :icon_mrgreen: weil der Rest deines Beitrags ja sehr viel Sinn ergeben hat.  ;)  :icon_cool:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hasenbein am 14 April 2008, 22:38:41
"Violence in movies represents the force of life. A birth is violence. The blood, that is pressed through our body is violence."
(Jodorowsky, rekonstruiert aus meinem Gedächtnis, Abweichungen möglich)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Grusler am 16 April 2008, 06:12:17
Ich finde, Gewalt im Film zu zeigen hat verschiedene Gründe.

Hier geht es ja um die Filme, die explizites, blutiges Treiben zeigen, also um Gore-Filme, die Gewalt selbstzweckhaft benutzen, damit sich der Zuschauer daran ergötzen kann.

Ich sehe es ähnlich wie viele hier, uns Menschen liegt Spass an Gewalt(ausübung) von Natur aus im Blut. Das schlummert in jedem von uns und ist auch mM nach nicht geschlechtsabhängig. Daß der heutige "normale" Mensch diesen sadistischen Trieb nicht einfach so auslebt, liegt ganz sicher an der Sozialisierung. Er wurde generell weg konditioniert, ins Unterbewusste verbannt. Aber wie das so mit dem Unterbewussten ist, manchmal kommt es eben an die Oberfläche, was viele Ursachen haben kann. Passiert nicht bei allen, aber offensichtlich bei sehr vielen Menschen, verschieden stark ausgeprägt, früher oder später. Und dann kommt es drauf an, wie sich die Sache entwickelt, die einen werden zu Sadisten oder zu Lustmördern, andere schauen Gore-Filme, alle holen sich den "Funsplatter-Kick" ab. Gore-Filme geben einem praktisch die Möglichkeit diesen Sado-Trieb (begrenzt) auszuleben, OHNE dafür die gesellschaftlichen Konsequenzen zu tragen.



Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Roughale am 16 April 2008, 12:02:46
Sorry, aber aus dem ansatzwweise interessanten Thema ist ja nun hahnebüchener Quatcsch geworden, also bitte, immer dieses ganze reininterpretieren, irgendwo hört es doch auf, oder. Ich habe zumindestens nach meinen Zombiefilmen mit 14 keine Änderungen an meinem Sexualverhalten feststellen können, also ist das Quatsch ;)

Ich halt es da wie McHolsten (nicht zu fest :rofl:) und gewinne auch an der handwerklichen Leistung eines schönen Effekts, daher kann ich auch mit moderneren Sachen im digitalen Zeitalter eher weniger anfangen, lieber ein schön zu erkennender latexkopf der zerplatzt alsd nachträglich reingerechnetes CGI Blut...
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 16 April 2008, 15:19:23
Zitat von: Roughale am 16 April 2008, 12:02:46
Sorry, aber aus dem ansatzwweise interessanten Thema ist ja nun hahnebüchener Quatcsch geworden, also bitte, immer dieses ganze reininterpretieren, irgendwo hört es doch auf, oder. Ich habe zumindestens nach meinen Zombiefilmen mit 14 keine Änderungen an meinem Sexualverhalten feststellen können, also ist das Quatsch

Dieses sogenannte "reininterpretieren" ist die einzige Möglichkeit, über diese unreflektierte "Gore is halt geil"-Mentalität hinwegzukommen und die ganze Sache mal zumindest ansatzweise zu hinterfragen. Gedankenlos Filme zu konsumieren, in denen es schön kracht und splattert, ist ja noch erlaubt, aber arrogant dies als den einzig richtigen Weg hinzustellen und Versuche des Hinterfragens als hanebüchen zu bezeichnen (ohne dafür eine Alternative anzubieten), finde ich indiskutabel.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Krabbelfisch am 17 April 2008, 19:32:22
So, hab gerade mal grob 2 Seiten mehr oder weniger Müll gelöscht. Danke. Wer keinen Bock auf diese Disskussion hat, der bleibe ihr bitte fern. Wer ein Prob damit hat das ich hier gelöscht habe, der schicke mir eine PM. Wer meint das das hier ein lächerlicher Thread ist, der starte erst mal selber ein interressantes Thema!

MFG
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Roughale am 18 April 2008, 11:07:15
Ich kann die Zensur ja verstehen, aber auch wenn es etwas wild abging, entstand doch eine kleine Diskussion und ich fand es ansatzweise nicht ganz uninteressant, nun ist der Thread leider eher tot - unblutig dahingegangen ;)

Das Thema ist halt wirklich sehr schwierig zu handhaben, auf der einen Seite das Psychologisieren, das andere nicht so hinnehmen können, das war zu erwarten. Dass es Grundsatzcharakter hat, ist auch klar, oder?

Ich möchte aus meiner Sicht sagen, dass der Quatsch der hier einfloss nicht aus Disrespekt deines Threads entstand, ich fand, dass er die Diskussion ein wenig weiterführte und auch Spass gemacht hat, aber das ist ja im Internet immer ein Problem - Spass wird immer gleich negativ ausgelegt, leider auch hier - schade! Man sollte nicht immer alles so ganz ernst nehmen, da kommt man schon etwas besser voran, es klappt nicht immer, aber hier fand ich es nicht schlecht - aber ebenso wie Gore ist das auch Geschmacksache...

Also sorry für die Ausbrüche, hoffen wir mal, dass der Thread wiederbelebt werden kann, weiss wer, wo Herbert West sich gerade rumtreibt? ;)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 18 April 2008, 11:36:24
@Roughale: Ich bin ja auch imemr für nen kleinen Spam zu haben  ;) , aber der Thread wurde absolut unlesbar und die "Diskussion" absolut hirnrissig.

Und was find ich so toll an Gore ?

Hmm, irgendwie ist es für mich auch immer ein Austasten der eigenen Grenzen.
Wie realistisch haben es die Macher hinbekommen ? Kann ich mir das wirklich noch anschauen oder muss ich mich abwenden ?

Natürlich verschiebt sich die Grenze mit der Zeit und dem was man bereits gesehen hat.

Das letzte mal weggeschaut habe ich z.B. bei Re-Animator, bei der Szene wo das Gehirn seziert wird.
Es wirkt für mich also nicht nur der Effekt selber, sondern es kommt zusätzlich auf das Szenario an. Wenn ein übernatürlicher Killer schnetzelt, haben die Effekte es wesentlich schwerer mich zu schockieren, als wenn diese in einem realistischen, für mich plausiblem, denkbaren Umfeld stattfinden.

Also nochmal abschliessend, das Tolle am Gore ist für mich die Grenzerfahrung.  :icon_mrgreen:

Am heftigsten gewunden hab ich mich in letzter Zeit allerdings bei einer Szene wo gar nicht direkt gegoret wurde. Nämlich die K.-Szene in Hard-Candy.
Der eigene Kopf ist also immer noch der größte Gore-Meister.  :icon_eek:  :icon_lol:
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Roughale am 18 April 2008, 11:56:35
@milla: Akzeptable Sichtweise, Spam ist eklig - daher passt es doch dfast ;)

Was auf jeden Fall damals wichtig war, als ich mit den Gorefilmen anfing, so mit 13/14 war die verdammte Neugier, mein bester Schulkamerad (nun bin ich Pate seines ältesten Sohnes!) hat 2 Brüder, 4 und 8 Jahre älter, die haben uns immer aufgezogen mit den Filmen, die wir nicht sehen durften - der Weisse Hai - keine Chance, dafür der Weisse Büffel :rofl: Dann aber habe ich mir entweder Dawn oder Voodoo zuerst angesehen und es artete in eine Art Mutprobe aus, wer bleibt länger standhaft und sackt nicht hinter die Sitzlehne der Vorderreihe, ich weiss noch, dass ich beim ersten recht oft sackte, beim zweiten hatte ich Spass das bei meinem Kumpel zu beobachten, denn das war dann sein erster. Der Thrill blieb irgendwie eine Weile erhalten, daher ging ich gerne in solche Filme, nur nahm der Schock immer mehr ab, leider...
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 12:16:57
So, dann geb ich hier auch mal meinen Senf dazu, obwohl ich Gore gar nicht so toll finde.  :doof:

Erst mal wollte ich noch was zu dem sagen, was jetzt gelöscht ist:
Der Vorwurf lautete ja, dass es sich hierbei um eine Grundsatzdiskussion handeln würde.
Das stimmt ja eigentlich nicht, denn der Thread begann mit einer einfachen Frage: Was ist so toll an Gore?
Von Interesse war also von Vorneherein nur ein Meinungsaustausch.
Und ich finde, das sehr viele interessante Beiträge dabei herausgekommen sind.

Und wenn es so viele unnütze Diskussionen dieser Art gegeben hat, warum fängt damit dann ausgerechnet ein Forenmoderator, ein Alteingesessener an?
Außerdem finde ich bemerkenswert, dass gerede einer, der schon lange dabei und sicher auch ein Fan von Gore ist, anfängt, darüber nachzudenken, warum er Gore so gut findet.
Da ist jemand zur Selbstrefelexion fähig.
Andere scheinen das nicht zu sein.

Und die Begründung, dass man sich Gore wegen der Abwechslung anschaut, scheint mir vorgeschoben.
Denn es ist sicher nicht soooo normal, sich einen Gore-Film zu Abwechslung mit Zeichnentrick oder Liebeskommödien anzusehen.
Das ist irgendwie nicht so einfach vergleich- oder austauschbar, oder?

Zum Thema:

Von allem, was ich bisher hier gelesen habe, trifft das erste Posting von McKenzie

Zitat von: McKenzie am 12 April 2008, 12:56:53
Es ist zwar keine angenehme Wahrheit, aber der Hauptgrund liegt m. E. ganz unverklärt in der Faszination, der mutwilligen Zerstörung des menschlichen Körpers, diesem unsagbaren Vorgang, aus sicherer Distanz zuzusehen, zu beobachten, wie er sich in organische Fragmente und rote Flüssigkeit auflöst, wie sich die saubere und vertraute Anordnung von Gliedern und Organen in Matsch verwandet, deformiert und verändert wird - in einer Art und Weise, wie man sie sonst kaum zu Gesicht bekommt, auch nicht in Anatomie-Videos. Der Mensch sucht nach Nervenkitzel, und alles unbekannte und gefährliche stellt diesen im Übermaß zur Verfügung - daher ist Gore so besonders faszinierend. Im Hinterkopf transferiert man diese Vorgänge fiktiv dann doch auch in die eigene Realität was ein besonders wohliges Schaudern auslöst.

meine Meinung dazu am besten.

Die Begründungen, die sich auf die Evolution oder auf sexullle Störungen, scheinen mir nicht wirklich treffend.
Und die Begründung, man sehe sich das nur an, weil man die Effekte so toll findet, klingt für mich wie eine Ausrede.
Auf der anderen Seite ist das natürlich eine Möglichkeit, das Gesehene nicht so nah an sich rankommen zu lassen.

Meiner Meinung nach spielt die Faszination von Gewalt eine entscheidende Rolle.
Man sitzt vor solchen Szenen mit einer gewissen Fassungslosigkeit und ist beindruckt von der Überschreitung von Grenzen, von dem Brechen von Tabus.
Dabei ist es leichter, Gore zu konsumieren, als realistische Gewalt, denn die Effekte sind manchmal so schlecht, dass sie leicht als solche erkennbar sind, die Darstellung ist unfreiwillig komisch, so dass sich leichter eine Distanz aufbauen lässt.
Die Darstellung von realistischer Gewalt (Beispiel: Irreversible) ist da schon schwerer ertragbar.

Eine andere Bergündung könnte sein, dass man mitreden will.
Man will von sich sagen können, ich hab schon alles gesehen und mich kann nix mehr schocken, ich bin hart im Nehmen.
Solche Sätze habe ich witzigerweise auch in diesem Thread gelesen, meine ich.

Hinzu kommt noch der Reiz des Verbotenen, etwas zu sehen, was nicht erlaubt ist.

So, das waren meine 5 Cent dazu ...
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Zitat von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 12:16:57
Und die Begründung, dass man sich Gore wegen der Abwechslung anschaut, scheint mir vorgeschoben.
Denn es ist sicher nicht soooo normal, sich einen Gore-Film zu Abwechslung mit Zeichnentrick oder Liebeskommödien anzusehen.
Das ist irgendwie nicht so einfach vergleich- oder austauschbar, oder?

Tach Rollo,
doch, MEINER Meinung nach ist es sehr gut "austauschbar". Schließlich siehst du dir ja auch nicht nur die härtesten Kracher an. In deiner "Privatvideothek" finden sich doch bestimmt auch Filme wie FINDET NEMO oder DIE BLECHTROMMEL. Oder? ;o)

Und warum findet man sie da? Weil man gerne Abwechslung hat. (Bsp: Ich LIEBE Pizza, ABer jeden Tag? Das würde ich maximal zwei Wochen durchhalten. Ok, drei Wochen ;o) )

Der Mensch ist von Gewalt fasziniert. Und zwar JEDER Mensch. Nur äusserst sich diese Faszination bei jedem Menschen unterschiedlich.
(Brot uns Spiele im alten Rom. Das Vorbeifahren an einer Unfallstelle, ...)

Für MICH persönlich sind es alles nur Filme. Daher sind sie für MICH persönlich auch alle austauschbar. (Stand u.a. in meinen gelöschten Postings)

Ich kann Hanselel zum Teil verstehen. Früher hat mich filmische Gewalt extrem fasziniert, zwischen meinem 14. und 18 Lebensjahr, in der Zeit habe ich alles gesehen was ich auch nur irgendwie käuflich erwerben konnte ("Bernd"-Plattformen gab es zu dieser Zeit noch nicht, wo man noch den TelefonHÖRER auf so n Dingens legen musste ;o) )

Mittlerweile fasziniert mich HANDLUNG mehr als F/X. Schließlich hat man sowieso schon alles mal gesehen. Da lockt mich ein "platzender Kopf" nicht mehr hinterm Kamin hervor.

Das hat in MEINEM Fall auch nichts mit einer eventuellen "Abstumpfung" gegenüber filmischer Gewalt zu tun, sondern eher damit, dass ich meine Zeit (was Filme betrifft) sinnvoller gestalten möchte als noch zu "Spladder-Kiddie Zeiten".

Hugh, ich habe gesprochen.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 15:23:42
Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Tach Rollo,
doch, MEINER Meinung nach ist es sehr gut "austauschbar". Schließlich siehst du dir ja auch nicht nur die härtesten Kracher an. In deiner "Privatvideothek" finden sich doch bestimmt auch Filme wie FINDET NEMO oder DIE BLECHTROMMEL. Oder? ;o)

Tach auch!

In der Tat, die habe ich tatsächlich beide im Regal stehen!
Bin überrascht! :-)

Gut, dann mal ein Beispiel zur meiner Meinung nach nicht gegebenen Austauschbarkeit!
Stellen wir uns mal vor, Du hast Verwandte und Bekannte zu Besuch.
Und es kommt die Idee auf, wieder gemeinsam einen Film zu schauen, wie vor einigen Wochen schon mal.
Und du stellst Dich dann vor Dein Regal und sagst, na ja, das letzte Mal haben wir uns ja "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" angesehen, dann schlag ich für heute mal "Ein Zombie hing am Glockenseil" vor???
Das würdest du machen?
Weil, ist ja egal, sind ja nur Filme und die sind austauschbar!

Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Und warum findet man sie da? Weil man gerne Abwechslung hat. (Bsp: Ich LIEBE Pizza, ABer jeden Tag? Das würde ich maximal zwei Wochen durchhalten. Ok, drei Wochen ;o) )

Der Mensch ist von Gewalt fasziniert. Und zwar JEDER Mensch. Nur äusserst sich diese Faszination bei jedem Menschen unterschiedlich.
(Brot uns Spiele im alten Rom. Das Vorbeifahren an einer Unfallstelle, ...)

Da stimme ich dir voll zu!
Das war ja auch Teil meiner Begründung.

Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19
Für MICH persönlich sind es alles nur Filme. Daher sind sie für MICH persönlich auch alle austauschbar. (Stand u.a. in meinen gelöschten Postings)

Ich kann Hanselel zum Teil verstehen. Früher hat mich filmische Gewalt extrem fasziniert, zwischen meinem 14. und 18 Lebensjahr, in der Zeit habe ich alles gesehen was ich auch nur irgendwie käuflich erwerben konnte ("Bernd"-Plattformen gab es zu dieser Zeit noch nicht, wo man noch den TelefonHÖRER auf so n Dingens legen musste ;o) )

Mittlerweile fasziniert mich HANDLUNG mehr als F/X. Schließlich hat man sowieso schon alles mal gesehen. Da lockt mich ein "platzender Kopf" nicht mehr hinterm Kamin hervor.

Das hat in MEINEM Fall auch nichts mit einer eventuellen "Abstumpfung" gegenüber filmischer Gewalt zu tun, sondern eher damit, dass ich meine Zeit (was Filme betrifft) sinnvoller gestalten möchte als noch zu "Spladder-Kiddie Zeiten".

Hugh, ich habe gesprochen.

Ja, so geht es mir auch, man hat einfach kein Interesse mehr daran.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Eric am 18 April 2008, 15:43:22
Zitat von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 15:23:42
Gut, dann mal ein Beispiel zur meiner Meinung nach nicht gegebenen Austauschbarkeit!
Stellen wir uns mal vor, Du hast Verwandte und Bekannte zu Besuch.
Und es kommt die Idee auf, wieder gemeinsam einen Film zu schauen, wie vor einigen Wochen schon mal.
Und du stellst Dich dann vor Dein Regal und sagst, na ja, das letzte Mal haben wir uns ja "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" angesehen, dann schlag ich für heute mal "Ein Zombie hing am Glockenseil" vor???
Das würdest du machen?
Weil, ist ja egal, sind ja nur Filme und die sind austauschbar!

Huhu,
deswegen habe ich ja auch geschrieben "Für MICH persönlich sind es alles nur Filme. Daher sind sie für MICH persönlich auch alle austauschbar."  und das hier "Der Mensch ist von Gewalt fasziniert. Und zwar JEDER Mensch. Nur äusserst sich diese Faszination bei jedem Menschen unterschiedlich."

Für MICH bedeutet das, das ICH PERSÖNLICH gerne viel Abwechslung habe in dem was ich mir ansehe. Bin an sehr vielen Genres interessiert und schaue einfach immer, dass der Film ENTWEDER zu meiner momentanen Stimmung passt ODERdas der Film etwas komplett anderes ist als der oder die Filme, die ich mir davor angeschaut habe.

Kleines Beispiel zur besseren Erklärung:
Habe mir damals ALLE Teile von FREITAG hintereinander angesehen. (Verteilt über zwei Tage) Ab dem 5. Teil hatte ich vollkommen die Lust an Jason verloren.

Ein paar Wochen später habe ich das gleiche mit HALLOWEEN gemacht. Aber mit EINEM Unterschied. Jeweils nach zwei Teilen habe ich mir etwas vollkommen anderes angesehen (FINDET NEMO war da dann genauso dabei wie einige Folgen von FIREFLY) mit dem Ergebnis, dass ich an ALLEN Teilen der HALLOWEEN Reihe (Teil 3 ausgenommen) enormen Spass hatte.

DAS bedeutet für MICH, dass für MICH alle Filme und Genres austauschbar sind. Ferner möchte ich von absolut niemandem in irgendeine Schublade gesteckt oder in irgendeine Ecke gedrängt werden.

Zum Thema "Gäste zu Besuch":
Da habe ich IMMER ein glückliches Händchen und suche mir "Perlen" raus, die einfach perfekt passen.
Meistens wollen meine Gäste "so was ähnliches wie bei letzten mal" sehen.


Nochmals zum Thema "Austauschbarkeit":
Für mich sind Filme eben nur Filme. Ich glorifiziere sie nicht, ich stelle mich nicht in eine bestimmte Genre Ecke. Für mich haben Filme einfach nur einen reinen Unterhaltungswert.
Und aus DIESEM Grund stehen bei mir ALLE Filme auf der gleichen Stufe. Sei es jetzt ein Glockenseil-Zombie, ein SOLDAT JAMES RYAN, TRIPPLE X oder SCHNEWITTCHEN UND DIE 7 ZWERGE.
Für mich sind es nur Filme und ich suche bei KEINEM Film nach einer "tiefgründigen Aussage" oder irgendwelchen unsinnigen Gedankensprüngen, die mir der Regisseur aufzwängen will ala "Die Topfpflenze steht für die vermennschlichung der Natur blablabla".

Filme sind für mich Unterhaltung. Und seitdem ich Filmfan bin (dürften jetzt so an die 25 Jahre sein) denke ich so. Daher habe ich auch Spass an uuuuuuunglaublich vielen Filmen, da es mir einfach vollkommen wurst ist was irgendein Regisseur damit "aussagen" möchte. (Eventuell gefallen mir auch deshalb die "Boll-Werke" so gut)

Ich gehöre halt nicht zu dem Personenkreis, die bei jedem Film (egal welches Genre) immer zwanghaft versuchen eine "versteckte Botschaft" zu entdecken.

Zu, genug der "Austauschbarkeit". BTT.

GORE ROCKT! Und das werde ich auch noch sagen wenn ich mit Andy zusammen im gleichen Altersheim in. (Zwar nicht mehr so oft wie ich es als 15 jähriger gesagt habe.)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 15:52:54
Okayokay!
Bin zufrieden!
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Urfaust am 18 April 2008, 16:01:21
Ohne jemandem im speziellen nahe treten zu wollen, oder jemanden gezielt anzugreifen, aber: Das hier ist wahrscheinlich die größte Anhäufung von pseudo-wissenschaftlichem Gelaber die jemals im GF vom Stapel gelassen wurde. Nach der zweiten Seite musste ich schon aufhören mit dem Lesen, das war nicht mehr auszuhalten. Schon die Fragestellung an sich kann man nicht wirklich ernst nehmen ("g0re") und selbst wenn man sich drauf einlässt: Was soll schon "toll" sein an Splatterszenen? Das ist kindliche Freude an Zerstörung, an Verbotenem, nicht mehr. Und anrüchig und deswegen interessant war es auch nur solange die Filme verboten waren.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Roughale am 18 April 2008, 16:11:06
Zitat von: Eric am 18 April 2008, 12:45:19...
Mittlerweile fasziniert mich HANDLUNG mehr als F/X. Schließlich hat man sowieso schon alles mal gesehen. Da lockt mich ein "platzender Kopf" nicht mehr hinterm Kamin hervor.

Das hat in MEINEM Fall auch nichts mit einer eventuellen "Abstumpfung" gegenüber filmischer Gewalt zu tun, sondern eher damit, dass ich meine Zeit (was Filme betrifft) sinnvoller gestalten möchte als noch zu "Spladder-Kiddie Zeiten".

Hugh, ich habe gesprochen.

Da ist definitiv was dran, aber es kommt auch dazu, dass das gute alte Handwerk heutzutage immer seltener wird, ich freu mich dann doch immer wieder, wenn die alten Namen fallen, von denen ich was erwarte (Savin, Nicotero, etc.) Leider hat CGI immer mehr die Filme erobert, damit kann ich nichts anfangen.

Und einfach nur ein hirnrissiger Gorefilm ohne Sinn uhnd Verstand muss es auch nicht sein - Ausnahme für mich immer noch die Zombiefilme, da mach ich vor (zu?) wenig halt...

Aber immer wieder gerne greife ich zu den Klassikern, da fällt mir auf, dass ich mal wieder Romeros Dawn sehen muss, diese Jahr war der noch nicht dran - nach Diary am Sonntag kommt das bestimmt, mit ein bischen Dead Rising dazwischen... Das Leben ist schön :king:

PS: Blechtrommel hab ich nicht, Nemo latürnich!
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Roughale am 18 April 2008, 16:16:07
Zitat von: Baumrapeszene am 18 April 2008, 16:01:21
Ohne jemandem im speziellen nahe treten zu wollen, oder jemanden gezielt anzugreifen, aber: Das hier ist wahrscheinlich die größte Anhäufung von pseudo-wissenschaftlichem Gelaber die jemals im GF vom Stapel gelassen wurde. Nach der zweiten Seite musste ich schon aufhören mit dem Lesen, das war nicht mehr auszuhalten. Schon die Fragestellung an sich kann man nicht wirklich ernst nehmen ("g0re") und selbst wenn man sich drauf einlässt: Was soll schon "toll" sein an Splatterszenen? Das ist kindliche Freude an Zerstörung, an Verbotenem, nicht mehr. Und anrüchig und deswegen interessant war es auch nur solange die Filme verboten waren.

Nachdem Hanselel diesen Thread gereinigt hat und nochmal erklärt hat worum es ihm geht, solltest du erkannt haben, dass dein Post eigentlich unnötig ist, mal sehen, ob er überlebt ;)

Es geht doch um persönliche Meinungen, Analysen - was auch immer und eben nicht das Meckern über andere Meinungen und Sichtweisen...

Die Schreibweise gOre im Titel ist allerdings wirklich irreführend - erklär uns das mal Hansilein ;)
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Mr. Krabbelfisch am 18 April 2008, 16:30:26
Zitat von: Rollo Tomasi am 18 April 2008, 12:16:57
Man will von sich sagen können, ich hab schon alles gesehen und mich kann nix mehr schocken, ich bin hart im Nehmen.
Solche Sätze habe ich witzigerweise auch in diesem Thread gelesen, meine ich.

Hinzu kommt noch der Reiz des Verbotenen, etwas zu sehen, was nicht erlaubt ist.

Ich glaube das war damals einer der Hauptgründe warum ich "brutale" Filme geguckt habe. Sie waren eher rar gesät und es war, zumindest für mich, schwerer an sie heranzukommen. Kann mich noch an kopierte Kopien, die ich für viel zu viel Geld bei Ebay gekauft habe erinnern o_0. Keine Ahnung, irgendwie war es damals cool immer die härtesten Sachen zu besitzen und zu sehen wie viel man aushalten kann.
Heute kann ich mit dem IMO richtig derben Zeug nix mehr anfangen, auch weil mir das teilweise zu heftig ist was da auf dem Bildschirm gezeigt wird. Ich würde z.B. den "Inside" schon ganz gerne gucken, aber allein das was ich auf Yutube davon gesehen habe hat mir dann schon gereicht. Bin dann wohl doch nicht mehr so hart im nehmen^^
Auf der anderen Seite gibts dann wieder Filme, die ich auch oder gerade wegen ihrem Gewaltanteil gut finde, z.B. halt den neuen Rambo. Der ein oder andere Film könnte IMO auch gerne ne Portion mehr Gewalt vertragen, z.B. "Serenity"...mein absoluter Lieblingsfilm an dem ich kaum was auszusetzten habe. Mit nem R-Rating würde der mir sich noch besser gefallen, sieht halt komisch aus wenn jemand erschossen wird und weißer Staub aus der Wunde austritt^^ Ich weiß nur, dass dieser ganze Folterkram und der extrem auf Realismus getrimmte g0ore im Film nix mehr für mich ist, warum ich den anderen dann teilweise doch gut finde...keine Ahnung^^
Mir ist schon klar das wir hier keine allgemeine Antwort darauf finden werden warum sich soviele Leute diese Filme anschauen. Da aber auch hier im GF viele User dem g0re der Gewalt verfallen sind, wollte ich halt einfach mal fragen, ob diejenigen wissen was sie daran so faszinierend finden, oder ob sie wie ich nicht wirklich eine Antwort darauf haben.

@Roughale
g0re ist die offizielle GF Schreibweise, aber Spaß is anscheinend gar nicht mehr erlaubt  ;)


MfG Hanselel

Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Roughale am 18 April 2008, 16:51:01
Zitat von: Hanselel am 18 April 2008, 16:30:26
...@Roughale
g0re ist die offizielle GF Schreibweise, aber Spaß is anscheinend gar nicht mehr erlaubt  ;)
...

Ich halte mich an keinerlei Rechtschreibreformen, niemals nicht! ;) Zum Thema Spass kann ich nur sagen, dass ich keine Löschrechte habe  :king:

Deine Ausführung fand ich jetzt sehr interessant, ich habe die so bei mir nicht feststellen können, bei mir liegt das ja alles etwas länger zurück, wobei "etwas" sehr relativ ist :rofl: Die Abstumpfung war schon da, irgendwie suche ich immer mehr nach Filmen, die mich so gruseln, wie damals, das geht nicht mehr - sehr schade. Aber das war auch nicht immer der gOre, da fielen mehrere Sachen zusammen... Auch was man sich damals für mieseste Videkopien angetan hat - unglaublich! Aber man hatte definitiv unbewussten Druck dazugehören zu müssen, dass lies schnell nach, mir gefällt halt das Genre und es wär mal interessant, wenn man feststellen könnte, wie man damals als jügerer Bengel auf Hostel 2 oder die Saw Fortsetzungen reagiert hätte...
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 18 April 2008, 17:16:52
Ich glaube, man muss ganz deutlich zwischen Gewalt (im Sinne einer realistischen filmischen Vermittlung derselben) und "Gore" unterscheiden, was für mich eher heißt, dass in einer stilisierten, d. h. durch bestimmte Kunstgriffe hin von der Realität weg entwickelten Darstellungsweise Blut vergossen wird. Das ist für mich ein Phänomen, das nur noch wenig mit Gewalt und Brutalität zu tun hat. Bei älteren Filmen von Mario Bava und Dario Argento wird manchmal kritisch angemerkt, dass das Blut "zu" hell, zu knallrot sei und daher unecht aussehe. Ebenso wird bei Gangsterfilmen, vor allem John Woo, oft bemängelt, dass Einschüsse dort viel spektakulärer aussehen als es realistisch gesehen der Fall sei. M. E. geht es aber auch nicht darum, das Blut möglichst realistisch aussehen zu lassen, sondern Rot als Farbe zu positionieren, die traditionell mit Leidenschaft, Liebe usw. in Verbindung gebracht wird. D. h. diese Szenen wollen weniger realistisch Gewalttätigkeiten festhalten, sondern Bilder schaffen, die die Emotionen der beteiligten Figuren auf der Ebene der Farbsymbolik zum Ausdruck bringen.

Manche werden das jetzt wieder als pseudowissenschaftlich und weit hergeholt usw. empfinden. Mir kommt es aber nicht darauf an, mich hier als "wissenschaftlich" zu verkaufen, sondern das ist die Art, wie ich Filme wahrnehme bzw. wie ich sie wahrzunehmen versuche, weil ich mich von ihnen nicht nur stumpf unterhalten lassen möchte.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Grusler am 18 April 2008, 19:52:20
Also ich mag es auch lieber, wenn das Blut leuchtend rot und deckend ist, also das helle "unrealistische" Blut welches vornehmlich in den 60er/70er/80er Jahren verwendet wurde. Das ist für mich "wirkliches" Blut in Filmen, bzw. Gore-Szenen mit diesem Blut sehe ich lieber als mit dem was aussieht wie Rotwein (überspitzt gesagt). Das Blut fällt mit dieser leuchtenden Farbe mehr auf in einer Gore-Szenerie. Blut ist zudem ein Faktor, der ansich immer realitätsgetreu bleibt, Blut ist Blut, im Film wie in der Realität. Umso mehr es in fiktiven Szenen auffällt umso mehr simuliert es mM nach die visuelle Wahrnehmung von realem Blut. Blut in der Realität, im Alltag fällt immer auf und sticht immer sofort ins Auge, z.B. wenn man zufällig an einem Unfall vorbeifährt und es sieht, es löst Unbehagen, Aufregung und Angst aus, gibt einer (realen) Situation eine gewisse Dramatik. Also ich finde, Gore-Szenen bei denen das Blut farblich markant hervorsticht, wenn auch künstlerisch überspitzt, transportieren realere Gefühle beim Betrachter, bzw. simulieren besser die realen Gefühle, als Gore-Szenen die verbissen versuchen real auszusehen.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Hedning am 18 April 2008, 20:01:02
Sehr interessanter Gedanke.

Es gibt im übrigen in "Suspiria" eine Szene, in der ein Glas Rotwein in ein Waschbecken geschüttet wird und ganz offensichtlich eher die Konsistenz von Blut als von Rotwein hat, d. h. dick wirkt und eher zäh abfließt.
Titel: Re: Was ist so toll an g0re?
Beitrag von: Grusler am 18 April 2008, 21:39:48
Zitat von: Hedning am 18 April 2008, 20:01:02
Sehr interessanter Gedanke.

Es gibt im übrigen in "Suspiria" eine Szene, in der ein Glas Rotwein in ein Waschbecken geschüttet wird und ganz offensichtlich eher die Konsistenz von Blut als von Rotwein hat, d. h. dick wirkt und eher zäh abfließt.

Tja, der Dario. Was er damit wohl sagen wollte oder ob es einfach nur ein Gruseleffekt sein sollte, man weiss es nicht. Irgendwas steckt bestimmt dahinter.


Das mit dem Gore ist schon so eine Sache, viele sagen ja, sie mögen Bluteffekte lieber, wenn sie mit Latex und Animatronik erzeugt werden, als durch den Computer, weil die Computereffekte eben zu unecht aussehen und somit nicht mehr gewisse Schauwerte besitzen. Latexeffekte sehen zwar manchmal künstlich aus, oder man sieht eindeutig, dass es sich um einen Effekt handelt, aber sie sehen immer noch viel realistischer als ein Computereffekt aus.

Man will eben schon gewisse reale Aspekte des "Grauens" spüren, wenn man sich einen Gore-Film anschaut, auch wenn's nur ein Film ist.
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