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OFDb => Allgemeine OFDb-Themen => OFDb-Autoren: Review-Forum => Thema gestartet von: Intergalactic Ape-Man am 3 Juli 2008, 19:34:23

Titel: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 3 Juli 2008, 19:34:23
Tja, eigentlich kritikunfähig wie ich bin, verschlägt es mich nun doch mit einem zaghaften "Hallo" in dieses Stübchen. Ich weiß, ich bin kein gelernter Autor. Meine Hauptambition besteht darin, zu Filmen meinen Senfdazu zu geben, die bisher in einem anderen Licht dargestellt werden und besonders zu denen bisher keine/kaum Informationen vorliegen. So erklärt es sich dann auch, daß mein Review Ausstoß unterschiedlich gelagert ist, denn manchmal habe ich keine Zeit zum schauen, oder gucke einfach Zeug, zu dem schon alles gesagt wurde. Stilistisch habe ich bisher keinen konkreten Anspruch. Mir widerstrebt es, zu Filmen mehr als nötig zu sagen und so versuche ich  eine Balance zwischen kumpelhaftem Rat und Informationen zu halten. Dabei schaffe ich es nicht immer den Rahmen einzuhalten, den sich wirklich jeder durchlesen wird. Der angeschlagene Plauderton entspricht aber zumeist meiner gewohnten Redeweise und so ist mir der bewußte Fehler, in verschachtelte Nebensätze abzugleiten, nicht auszutreiben. Schuld daran könnte sein, daß ich als Fan von Justus Jonas bereits in meiner Jugend keine Schwierigkeiten mit Abenteuerliteratur aus dem 19. Jahrhundert hatte.

Doch zu meinem Anliegen in diesem Thread: Da man die Güte meiner Reviews aufgrund der unterschiedlich populären Exponate nicht anhand der Klickrate messen kann, würde ich mich freuen, wenn ich einfach mal Feedback bekommen würde. Und dann gucken wir mal, aber bitte nicht so brutal sein.  :icon_lol:

Besonders dankbar wäre ich für Rechtschreibkorrekturen, denn, so sehr man sich bemüht, mit fremden Augen liest sich so ein Text doch immer ganz anders.

Meine Ergüsse finden sich hier:

http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&Kat=Review&Name=63949
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 4 Juli 2008, 16:04:00
Hi Senfdazu (mmmhhh...Senf hi hi).

1. Habe grade dein Review zu "Cheerleader Autopsy" gelesen. Lies sich gut lesen. Ich les deine anderen auch noch. ich fand's gut geschrieben.

2. Interessante Reviewsammlung. Ehrlich: Außer "The big Lebowski" kenne ich von den Filmen, die du unter den ersten 50 Reviews stehen hast, keinen einzigen, nada, nix...Respekt. Das find ich gut!!! Über konventionelle Filme schreiben schon genug andere. (ich wohl auch öfters :icon_redface: - aber in Abwechslung mit Obskuritäten.)

Also, mach mal weiter so. Und schau vielleicht auch mal in meinen Autoren thread rein? Veggiecannibal freut sich...

LG,
Jess
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Bretzelburger am 4 Juli 2008, 18:34:53
Endlich traut sich mal einer der neuen Vielschreiber hier in den Autoren-Thread  :icon_twisted:

Spass beiseite - mit den Aussonderungen eines "Horror1966" hast du wirklich nichts gemein. Ich schliesse mich meiner Vorschreiberin gerne in der Aussage an, dass du einen gefälligen, gut lesbaren Schreibstil hast und wirklich über eine originelle Filmauswahl verfügst. Die meisten der Filme kenne ich nicht.

An diesem Punkt beginnt allerdings auch meine Kritik - mir sind deine Reviews zu sehr für Insider oder dich selbst geschrieben. So kann ich zwar ein wenig erkennen, worum es z.B. in den "Maniac Nurses" geht, aber warum du dem Film persönlich 6 Punkte gibst (immerhin keine schlechte Bewertung) verstehe ich nicht. Oder muss man eine gewisse Begeisterung für das Genre bei dir als gegeben voraussetzen ? - Vielleicht bezweckst du genau das, aber für einen Unkundigen wie mich, bleiben solche Reviews zu substanzlos.

Auffällig war das auch bei deiner Review zu "Rote Sonne",den ich ausnahmsweise kenne, über deren Inhalt ich mich nicht wenig geärgert habe, weshalb ich die Gelegenheit nutze, dies dir hier kund zu tun. Der Standpunkt, den du in deiner Kritik einnimmst, ist nur dein eigener. Keine Sekunde versuchst du nachzuempfinden, was Thome damals damit bezweckte. Du bleibst nur im Aussenraum und verbreitest die beliebten Vorurteile über diese Zeit, die du mit den Zitaten zu Beginn schon vorwegnimmst, und die sogar in die Verbindung zur RAF münden.

ZitatVor diesem historisch - interpretatorischen Hintergrund bietet Rote Sonne eine gewisse Tiefe, zeugt im Zusammenhang mit der für Uschi Obermaier in Vertragsverhandlung getretenen Kommune I von vorhandener Selbstreflexion, allerdings auch Unternehmergeist. Der aufgrund der provozierenden Skandälchen in seiner Zeit vielleicht funktonierende Film kann in der heutigen Zeit jedoch kaum derartige Stärken entwickeln.

Diese Aussage ist schlicht ignorant, da sie dem Film nur aus "historischen" Gründen Qualitäten zuweist. Du übersiehst völlig Thomés revolutionären Stil, der abseits von Inhalten durch eine Eigenständigkeit und Lässigkeit überzeugt, die heute fast allen Filmen abgeht.

ZitatDer Charakter Thomas stellt die Gemeinschaft in Rote Sonne nicht nur vor diese Herausforderung, sondern mischt sein Verlangen nach Öffnung für Neues mit erstaunlich konservativen Ansichten

An dieser Aussage ist dein Unverständnis deutlich zu erkennen. Was die Mädchen da machen mit ihrer Tötung der Liebhaber, ist gar nichts Neues und Thomé war damals schon seiner Zeit voraus, in dem er begriff, dass Vieles des "Neuen" nur Optik war - das ironisiert sein Film. Was du dagegen als "Konservativ" bezeichnest, ist gerade das "Neue", denn Thomas ist wirklich ein Unabhängiger - und zwar in letzter Konsequenz. Man kann seine Haltung auch als autistisch bezeichnen, aber in seiner Abkehr von jeglichen Leitlinien - sowohl der konservativen, als auch der scheinbar revolutionären - ist er der eigentliche und einzige unabhängige Geist. In dieser Form - allein durch die prägnante Sprache erkennbar - bleibt der Film bis heute einzigartig. Es gibt Listen, die ihn als besten deutschen Film der Nachkriegszeit ausweisen - und solche, die ihn für reinen Trash halten. Aber ein altmodisches Stück deutscher (Film)geschichte ist er gewiss nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 4 Juli 2008, 20:32:44
Hallo Jess,
vielen Dank für das Kompliment. Ich schau bestimmt noch in deinem Thread vorbei. Ich habe schon einige deiner Kritiken gelesen und dadurch, daß du zunächst einige Klassiker ihres Genres besprichst, habe ich diese größtenteil natürlich schon gesehen. Viele auch zu oft und lange schon nicht mehr, vielleicht birgt das schon wieder eine Anregung, die mal wieder hevorzuholen und mit anderen Augen zu betrachten, als im doch eher auf Sensationen bedachten Teenageralter.

Hallo natürlich auch Bretzelburger, der du mir gleich eine deftig arbeitslastige Antwort aufzwingst.  :icon_lol:

Zitat von: Bretzelburger am  4 Juli 2008, 18:34:53
Spass beiseite - mit den Aussonderungen eines "Horror1966" hast du wirklich nichts gemein. Ich schliesse mich meiner Vorschreiberin gerne in der Aussage an, dass du einen gefälligen, gut lesbaren Schreibstil hast und wirklich über eine originelle Filmauswahl verfügst. Die meisten der Filme kenne ich nicht.

Danke. Das macht die Atmo in diesem Tread meiner Meinung nach brilliant.  ;)

Zitat von: Bretzelburger am  4 Juli 2008, 18:34:53An diesem Punkt beginnt allerdings auch meine Kritik - mir sind deine Reviews zu sehr für Insider oder dich selbst geschrieben. So kann ich zwar ein wenig erkennen, worum es z.B. in den "Maniac Nurses" geht, aber warum du dem Film persönlich 6 Punkte gibst (immerhin keine schlechte Bewertung) verstehe ich nicht. Oder muss man eine gewisse Begeisterung für das Genre bei dir als gegeben voraussetzen ? - Vielleicht bezweckst du genau das, aber für einen Unkundigen wie mich, bleiben solche Reviews zu substanzlos.

Interessant wäre natürlich, wie du das Review sehen, wenn du den Film kennen würdest. Die Punkte sind natürlich immer eine Sache für sich. Man kann sich nicht immer zu einer durchgehend objektiven Note durchringen. Wenn dem so ist, versuche ich meine Begeisterung schon innerhalb des Reviews zu begründen. Meine Art zu benoten bezieht die Qualität des Films mit ein, als Sammler aber auch den Faktor, ob ich den Film kaufen würde (wenn ich ihn im TV oder bei Freunden gesehen habe) bzw. ob ich den Kauf getätigt hätte, wenn mir der Film vorher bekannt gewesen wäre. 5 oder 6 Punkte sind bei mir so ein Grenzfall im Durchschnitt. Bei 6 hat der Film eine Berechtigung in der Sammlung, bei 5 ist der Film durchaus noch genießbar oder aus bestimmten Gründen erwähnenswert, aber für mich verzichtbar. 4 Punkte wären dann schon anstrengend und ab 3 abwärts krempeln sich langsam die Fußnägel hoch. Daß ich zwar im Verhältnis eine recht niedrige Durchschnittsnote erreiche, aber immer noch recht wenige Filme in den unteren Regionen bewertet habe liegt daran, daß mir einige der wirklich üblen Gurken bisher nicht eingefallen sind und daß selbst ich, bei einem durchschnittlichen Konsum von 8-30 Filmen in der Woche und einem hohen Anteil bewußt gewählten Schunds immer noch eine gewisse Vorauswahl treffe.

Maniac Nurses ist, das hast du richtig erkannt, ein Film, der nur ein wirklich spezielles Publikum anspricht. In diese Richtung ging auch mein einleitender Hinweis, daß man nur unter bestimmten Vorraussetzungen ein gezieltes Interesse an diesem Film entwickeln muß. Insofern habe ich auf bestimmte allgemeine Erklärungen in diesem Fall verzichtet, da Maniac Nurses als Einstiegsfilm absolut ungeeignet ist. Ich kann es auch niemandem verübeln, eine deutlich niedrigere Wertung zu vergeben, da der Film nach normalmenschlichen Ansprüchen kaum Qualitäten entwickeln kann. Wenn dir meine Einleitung dafür zu vage gewesen ist, dann wäre ich für einen Vorschlag dankbar, da ich niemandem die Zeit mit einem Review rauben möchte, welches einen Film behandelt, der für den Leser gar nicht geeignet ist.

Von der Intention her richten sich meine Trashreviews natürlich eher gezielt an jemanden, der z.B. eine Händlerliste durchstöbert und dadurch, daß ihn ein solches Produkt anspricht ein wenig Interesse und Erfahrung bzgl. der Materie mitbringt. Gern mag ich hier auch etwas exzessiver Vergleiche oder gar Empfehlungen anbringen, um jemandem, der wie ich oft einfach nach neuem Futter stöbert, vielleicht zusätzliche Anregungen geben zu können. Es ist sicherlich richtig, daß dennoch auch ein genereller Informationswert zum Film erhalten bleiben muß. Die Frage ist, wie allgemein muß man auf einen Film eingehen, der bis auf die jenigen, die meiner Ausführung hoffentlich folgen können, eigentlich niemand interessiert?

Zitat von: Bretzelburger am  4 Juli 2008, 18:34:53Auffällig war das auch bei deiner Review zu "Rote Sonne",den ich ausnahmsweise kenne, über deren Inhalt ich mich nicht wenig geärgert habe, weshalb ich die Gelegenheit nutze, dies dir hier kund zu tun. Der Standpunkt, den du in deiner Kritik einnimmst, ist nur dein eigener. Keine Sekunde versuchst du nachzuempfinden, was Thome damals damit bezweckte. Du bleibst nur im Aussenraum und verbreitest die beliebten Vorurteile über diese Zeit, die du mit den Zitaten zu Beginn schon vorwegnimmst, und die sogar in die Verbindung zur RAF münden.

Rote Sonne verfolgt mich ja schon, seit es hier zum Klassiker erhoben wurde. Für diesen Status hätte ich mir dann ehrlich gesagt auch mehr Mühe geben wollen, als meine direkten Empfindungen nach dem Genuß des Films herunterzuschreiben. Da ich Rote Sonne in einer TV Ausstrahlung gesehen habe, bleibt mir nun nichts anderes übrig, als diese Momentaufnahme ohne derzeitige Gelegenheit, deine Argumentation erneut am Film nachzuvollziehen, neu zu betrachten. Ich glaube allerdings, daß ich weniger ignorant bin, als du grade glaubst, denn mein angesprochener Standpunkt macht ja nicht aus Rote Sonne einen RAF Film, sondern weist nur darauf hin, daß die portraitierte Revolution nicht nur karrikiert, sondern auch in ihrem Verlauf nahezu vorrausgesehen wird. Ich befürchte fast, daß wir uns bis auf einige Details einigen könnten, wenn sich die Interpretation der Wortwahl nicht dazwischen stellen würde. Die von mir angeführten Beispiele fruchteten übrigens aus den im Rahmen des 68er Themas ausgestrahlten Sendungen, aus denen sie mir noch frisch im Gedächnis geblieben waren und durchaus geeignet schienen auf das Paradoxon 68 hinzuweisen, welches für mich nur bedingt die wirklichen Freiheiten des Individuums ergründen konnte, war doch vom Modehippie bis zum Aktivisten praktisch jeder als Führer oder Schäfchen wieder in ein System eingebunden. Das führt jetzt fast zu weit, deshalb spare ich mir große Erklärungen, warum Der Unbeugsame für mich viel mehr einen Inbegriff der Freiheit darstellt, der eigentlich nur die Kosequenzen totaler anarchischer Ausbruch oder Lethargie vielleicht im Sinne Lao-Tses zuläßt, die man dann vielleicht tatsächlich auch im Verhalten des Thomas wiederfinden könnte, worauf ich gleich beim betreffenden Zitat eingehe.

Zitat von: Bretzelburger am  4 Juli 2008, 18:34:53
ZitatVor diesem historisch - interpretatorischen Hintergrund bietet Rote Sonne eine gewisse Tiefe, zeugt im Zusammenhang mit der für Uschi Obermaier in Vertragsverhandlung getretenen Kommune I von vorhandener Selbstreflexion, allerdings auch Unternehmergeist. Der aufgrund der provozierenden Skandälchen in seiner Zeit vielleicht funktonierende Film kann in der heutigen Zeit jedoch kaum derartige Stärken entwickeln.

Diese Aussage ist schlicht ignorant, da sie dem Film nur aus "historischen" Gründen Qualitäten zuweist. Du übersiehst völlig Thomés revolutionären Stil, der abseits von Inhalten durch eine Eigenständigkeit und Lässigkeit überzeugt, die heute fast allen Filmen abgeht.

Was trennt eine Revolution denn von ihrer Zeit und damit der entsprechend historischen Bedeutung? Eine Lässigkeit sehe ich nur insofern, daß es ein deutscher Exploitation Krimi ist. Das mag auf seine Art - wieder historisch - seinen Wert haben, aber die Handlung für sich genommen halte ich schlicht und ergreifend nur als Transportmittel für Dinge, die man heute nur auf eine vergangene Zeit zurückblickend und in diesem Sinne historisch betrachten kann. Nur weil die Deutschen sowas nicht besser konnten, muß ich den Film deshalb aber nicht besser machen als er ist. Korrekturhinweise bezüglich besserer deutscher Alternativen nehme ich gern an, für eine aus seiner Zeit herausgerissene Betrachung ist mir Rote Sonne als Unterhaltungsfilm dann aber zu schwach. Seinem weiteren Potential habe ich mit einer dennoch hohen Wertung wohl Rechnung getragen.

Zitat von: Bretzelburger am  4 Juli 2008, 18:34:53
ZitatDer Charakter Thomas stellt die Gemeinschaft in Rote Sonne nicht nur vor diese Herausforderung, sondern mischt sein Verlangen nach Öffnung für Neues mit erstaunlich konservativen Ansichten

An dieser Aussage ist dein Unverständnis deutlich zu erkennen. Was die Mädchen da machen mit ihrer Tötung der Liebhaber, ist gar nichts Neues und Thomé war damals schon seiner Zeit voraus, in dem er begriff, dass Vieles des "Neuen" nur Optik war - das ironisiert sein Film. Was du dagegen als "Konservativ" bezeichnest, ist gerade das "Neue", denn Thomas ist wirklich ein Unabhängiger - und zwar in letzter Konsequenz. Man kann seine Haltung auch als autistisch bezeichnen, aber in seiner Abkehr von jeglichen Leitlinien - sowohl der konservativen, als auch der scheinbar revolutionären - ist er der eigentliche und einzige unabhängige Geist. In dieser Form - allein durch die prägnante Sprache erkennbar - bleibt der Film bis heute einzigartig. Es gibt Listen, die ihn als besten deutschen Film der Nachkriegszeit ausweisen - und solche, die ihn für reinen Trash halten. Aber ein altmodisches Stück deutscher (Film)geschichte ist er gewiss nicht.

Wenn ich Thomas konservative Eigenschaften "andichte" so sehe ich in ihm den typischen WG Schmarotzer, der zwar immer fröhlich vom Teilen spricht, in dem Fall ja auch gern mal bei mehr als einer Frau zum Zuge kommen würde, aber ganz schnell auf sein Eigentum pocht, siehe sein Feuerzeug. Auf eine gewisse Art kann man hier natürlich auch eine Anarchie oder ein Verfallen in eine durch Ohnmacht bei der Sinnsuche nach einer idealeren Lösung begründete Lethargie sehen, dazu fehlen mir aber charakterliche Argumente. Was ist er denn? Ein Faulenzer, ja, der andere für sich machen läßt und eben doch mehr ein Indiz dafür, warum so manche Revolution eben nicht funktioniert. Seine philosophischen Ausbrüche sind Ausreden für sein Handeln, aber kein durchdachtes Konzept. Das ist dann ein konservativer Mensch, der versucht aus den neuen Impulsen seine Profite zu schlagen. Potentiell ein Ausbeuter, der als Arbeitgeber seine Angestellten für Billiglöhne schinden würde.

Meine Äußerung hat also durchaus einen durchdachten Hintergrund. Inwiefern man dies hätte besser formulieren müssen, halte ich für streitbar. Gern verfolge ich deine Analyse meiner Ignoranz weiter und freue mich auf eventuelle Gegenargumente, an denen ich meine eventuelle Mißinterpretation gegebenenfalls erkennen kann.  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 4 Juli 2008, 22:16:19
Hallo Senfdazu!

Willkommen im Autoren-Thread! Auch ich muss Bretzelburger in seiner Aussage unterstützen, dass es endlich einmal wieder einen neuen Vielschreiber, der nicht auf den Nick "horror1966" hört, in dieses Forum verschlagen hat. Und ähnlich meinen Vorrednern hab ich mir mal die Liste deiner letzten 50 Besprechungen angeschaut: Kaum Populäres dabei. Jedoch möchte ich zu einigen Filmen, die auch an mir nicht spurlos vorüber gingen und an selbiger Stelle von dir rezensiert wurden, etwas sagen.

1.) "Bloodsport": Ich kann nicht nachvollziehen, von welchem Standpunkt aus du rezensierst. Nämlich folgende Formulierungen sind mehr als widersprüchlich:

ZitatSeinen bahnbrechenden Status erhielt Bloodsport vor allem in einer Generation, die Karate Kid und Karate Tiger vergötterte, jedoch in den seltensten Fällen Filme wie Der Mann mit der Todeskralle oder Karate Bullfighter vorher für sich entdecken konnte. Ich zähle mich dazu.
- dies schließt auf eine subjektive Interpretation, der jedoch
Zitat(...) ist Bloodsport aber auch heute noch ein gern gesehener Kampfsportfilm.
entgegen steht

- bezieht sich das auch auf dich oder die Film-Einordnung allgemein für die Jugendlichen der 80er Jahre? Zudem finde ich die Argumentation etwas dünn von dir, wenn du die Klasse des Films (ich muss gestehen, dass ich selbst nur 5/10 Punkten vergeben habe) nur an Van Damme, den kitschigen Rock Songs und der Aktualisierung von "Rocky" festmachst. Naja soviel dazu.

Auch mit deiner "21 Gramm"-Kritik konnte ich nur wenig anfangen, auch wenn du - und das muss man dir zugestehen - durchaus plausibel argumentierst, warum du nur 4 von 10 Punkten vergeben hast.

Zu deiner "Scarface"-Kritik: Nun ja. Also erst verreißt du den Film und unten sagst du dann, man solle sich ihn doch mal anschauen, weil er überdurchschnittlich sei. Auch ich betrachte den Film nicht als Meisterwerk, aber insbesondere einige widersprüchliche, missverständliche oder nur schwer nachvollziehbare Formulierungen wie
ZitatWie sein Vorbild setzt Scarface ein großes Augenmerk auf Exploitation.
(Worauf beziehst du dich denn da???)
oder
ZitatMangels dezidierter Auseinandersetzung ist Scarface so zum Kultfilm der sozialen Unterschicht geworden, die in Tony Montana ein Idol sehen, das den ersehnten Ausstieg aus den Ghettos durch sein eiskaltes Verhalten geschafft hat.
(Das ist sehr pauschalisiert und deswegen schlicht falsch.)

machen es nicht leichter, wobei man dir wiederum (meistens) in deiner Argumentation folgen kann. Allerdings stellt sich die Frage, inwiefern denn die x-te Review zu "Scarface" in deinen Augen legitim ist, weil du ja - wie du sagst - als Intention angibst, zu eher unpopulären Filmen zu schreiben.

Nun gut, aber ich will dich nicht vernichten, sondern nur sachlich kritisieren, damit du in Zukunft noch etwas stärker auf die Vermeidung solcher Fehler oder Unzulänglichkeiten achten kannst. Sorry, wenn es jetzt etwas heftig ausgefallen sein sollte. Und noch etwas: Die 3 Reviews, die ich soeben gelesen habe, sind keineswegs zu lang. Besonders Bretzelburger wird dir da Recht geben. Zu einer guten Filmkritik bedarf es mehr als 4 Absätze. Ich halte mich selbst auch nur seit kurzer Zeit daran  ;).

Soviel dazu. Aber bitte lass dich nicht dadurch entmutigen.


Zitat von: vegetarian_cannibal am  4 Juli 2008, 16:04:00
Und schau vielleicht auch mal in meinen Autoren thread rein? Veggiecannibal freut sich...

Dir ist schon klar, dass du solches Gebettel hier nicht zu oft anbringen solltest, oder? Es gibt nämlich User hier (ohne die leidig geführte und mittlerweile erstickte Diskussion zwischen mir und denen wieder anzufachen), die das gar nicht gern sehen  ;).

Aber wenn wir schon mal dabei sind, sei dir und Senfdazu gesagt: Auch in meinem Thread tat sich schon einige Zeit nichts mehr...  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Vince am 5 Juli 2008, 00:15:54
Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
Dir ist schon klar, dass du solches Gebettel hier nicht zu oft anbringen solltest, oder? Es gibt nämlich User hier (ohne die leidig geführte und mittlerweile erstickte Diskussion zwischen mir und denen wieder anzufachen), die das gar nicht gern sehen  ;).

Aber wenn wir schon mal dabei sind, sei dir und Senfdazu gesagt: Auch in meinem Thread tat sich schon einige Zeit nichts mehr...  ;)

:LOL:
Mein lieber Mann, du hebst die Kunst der Eigenwerbung wirklich auf ein ganz neues Level. Verdammt raffiniert.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 5 Juli 2008, 00:32:18
Wir sehen das nur bei Dir nicht gerne, imp.
Veggie ist ein Mädchen, die darf das.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 5 Juli 2008, 05:12:03
Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
Hallo Senfdazu! ...

Hallo auch der Herr Imperator und danke für deinen Willkommensgruß. Ich will mal direkt loslegen:

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
1.) "Bloodsport": Ich kann nicht nachvollziehen, von welchem Standpunkt aus du rezensierst. Nämlich folgende Formulierungen sind mehr als widersprüchlich...

...bezieht sich das auch auf dich oder die Film-Einordnung allgemein für die Jugendlichen der 80er Jahre? Zudem finde ich die Argumentation etwas dünn von dir, wenn du die Klasse des Films (ich muss gestehen, dass ich selbst nur 5/10 Punkten vergeben habe) nur an Van Damme, den kitschigen Rock Songs und der Aktualisierung von "Rocky" festmachst. Naja soviel dazu.

Ich gehe sogar noch weiter und beschränke mich darauf, daß - zugegeben mit verklärt nostalgischem Blick - nur Van Damme und die Mucke für mich ausschlaggebende Argumente sind, den Film ab und zu abzuspielen. Rührender finde ich da schon das kitschige Ende von Best of the Best. Im Grunde hast du also die einfließende Subjektivität erkannt, die ich eben auch nicht verbergen wollte, um nicht dem Vorwurf zu unterstehen, etwas schönzureden. Ich kann absolut verstehen, wenn eine jüngere Generation mit dieser Art Film nichts anfangen kann. Verbesserungsvorschläge unter diesem Gesichtspunkt nehme ich gern entgegen.

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
Auch mit deiner "21 Gramm"-Kritik konnte ich nur wenig anfangen, auch wenn du - und das muss man dir zugestehen - durchaus plausibel argumentierst, warum du nur 4 von 10 Punkten vergeben hast.

Heidernei, schwieriger Film. Nicht, daß ich 21 Gramm nicht ausreichend verstanden hätte, um einigermaßen sinnvoll auf die Handlung einzugehen, ich habe mich nur in dem Moment entschieden, den Leser über die Inhalte des Films möglichst im Unklaren zu lassen, um ihm das Erlebnis nicht künstlich zu vermiesen. Die Gefahr, bei einem derart gestalteten Projekt in Spoiler oder die persönliche Interpretation irritierende Aussagen zu verfallen war mir zu groß. Ausgehend davon, daß mehrere Kritiken gelesen werden, reicht meine Analyse als Ergänzung wohl aus. Tatsächlich muß ich dir rückblickend aber zustimmen. Das Review für sich allein stehend hätte einer einleitenden Beschreibung des Films bedurft.

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
Zu deiner "Scarface"-Kritik: Nun ja. Also erst verreißt du den Film und unten sagst du dann, man solle sich ihn doch mal anschauen, weil er überdurchschnittlich sei. Auch ich betrachte den Film nicht als Meisterwerk, aber insbesondere einige widersprüchliche, missverständliche oder nur schwer nachvollziehbare Formulierungen wie
ZitatWie sein Vorbild setzt Scarface ein großes Augenmerk auf Exploitation.
(Worauf beziehst du dich denn da???)
Da beziehe ich mich auf die wenige Zeilen zuvor gegebene Information, daß Scarface ein Remake darstellt.

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
ZitatMangels dezidierter Auseinandersetzung ist Scarface so zum Kultfilm der sozialen Unterschicht geworden, die in Tony Montana ein Idol sehen, das den ersehnten Ausstieg aus den Ghettos durch sein eiskaltes Verhalten geschafft hat.
(Das ist sehr pauschalisiert und deswegen schlicht falsch.)
Es ist zu einer gewissen Nuance provozierend und bezieht sich unkommentiert auf die im Bonusmaterial befindliche Hip Hop Doku, welche ein solches Bild hinterläßt. Ausnahmsweise geschah dies durchaus bewußt und ich bin dir dankbar, daß dir die Zeile aufgestoßen ist. Natürlich ist dies pauschal. Den Anlaß zur Reflexion nutzend muß man im Bezug auf Scarface aber doch eingestehen, daß ohne eine gewisse sozialethische Orientierung die Wirkung des Films problematisch sein kann. Einen gewissen Kult um Scarface muß es ja schon geben, wenn sogar Malibu's Most Wanted die Ausrasterszene vom Showdown zitiert. Inwiefern es dann gut tut und dem Film gerecht wird, dies zu glorifizieren, muß dann jeder selbst mit sich ausmachen.

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19
Allerdings stellt sich die Frage, inwiefern denn die x-te Review zu "Scarface" in deinen Augen legitim ist, weil du ja - wie du sagst - als Intention angibst, zu eher unpopulären Filmen zu schreiben.

Scarface habe ich deshalb ausgewählt, um einen inhaltlichen Gegenpol zu bilden. Zwar finde ich den Film wie gesagt nicht schlecht, eine kritischere Distanz habe ich oftmals aber doch vermißt. Im übrigen habe ich ja auch Kritiken zu Cloverfield, John Rambo oder Death Proof verfasst. Wenn ich das Gefühl habe, meine Auffassung nicht ausreichend repräsentiert zu finden, kann es also schon vorkommen, daß ich Lust habe auch in aktuellen oder verbreiteteren Filmen ein paar Zeilen zu hinterlassen. Interessant ist, daß ich wohl schon tiefer in einem "Underground" verwurzelt bin, als ich dachte. Tatsächlich hatte ich nämlich das Gefühl, zuviele bekanntere Filme besprochen zu haben.  ;)

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19Nun gut, aber ich will dich nicht vernichten, sondern nur sachlich kritisieren, damit du in Zukunft noch etwas stärker auf die Vermeidung solcher Fehler oder Unzulänglichkeiten achten kannst. Sorry, wenn es jetzt etwas heftig ausgefallen sein sollte. Und noch etwas: Die 3 Reviews, die ich soeben gelesen habe, sind keineswegs zu lang. Besonders Bretzelburger wird dir da Recht geben. Zu einer guten Filmkritik bedarf es mehr als 4 Absätze. Ich halte mich selbst auch nur seit kurzer Zeit daran  ;).

Deine Kritik war keinesfalls vernichtend. Wenn es irgendwo eine Möglichkeit gibt, gezielter zu argumentieren, nehme ich gern Vorschläge entgegen. Ich hoffe meine Anmerkungen zu den angesprochenen Punkten wirken nicht zu verteidigend. Ich möchte gern meinen Standpunkt untermauern und wenn dies so nicht aus dem Review hervorgeht, bin ich selbstverständlich für ergänzende Anregungen dankbar.
Die drei von dir gewählten Reviews sind allerdings nur bedingt repräsentativ. Obwohl ich mit Scarface und Bloodsport vom Umfang her recht zufrieden bin, stammen die doch noch aus der Phase, wo ich teilweise wirklich 4 grad betrachtete Filme mal eben runter "gereviewed" habe. Das würde ich jetzt allein aus Zeitgründen schon nicht mehr tun. Ich habe zwar vor der OFDb schon einige Texte an anderer Stelle verfaßt, im Grunde sehe ich, obwohl ich es tatsächlich bei vielen, besonders unterdurchschnittlichen Filmen, nicht einsehe, sie mit mehr Aufwand als nötig zu würdigen, zumal diese Tätigkeit ja auch nicht materiell entlohnt wird, ich also meine Zeit auch für den Broterwerb aufzuwenden habe, diese Reviews eher schon als Aufwärmübung.
Schau doch bitte mal bei Still Crazy rein, dieser Film lag mir so sehr am Herzen, daß ich hier auch eine etwas umfangreichere Hymne verfassen mußte, die hoffentlich ihre Wirkung dann auch nicht verfehlt:
http://www.ofdb.de/review/5425,291168,Still-Crazy

Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:16:19Aber bitte lass dich nicht dadurch entmutigen.
Keine Panik, so lange die Anregungen begründet sind kann man sich doch gern damit auseinandersetzen. Entmutigend wäre, wenn sich die Kommentare darauf beschränken würden, daß sich eh kein Schwein für die Filme interessiert. Das wäre schade. Wobei es wohl ausser bei 1/10 Demontagen tatsächlich auch einen Zusammenhang von Titel und Clickraten gibt. Weniger jedoch bei unbekannten Titeln zwischen einer hohen Wertung und den Clicks. Ist wirklich interessant dies zu analysieren.

Ich danke auf jeden Fall auch dir für dein Feedback und vielleicht schaffe ich ja gleich noch bei dir und  Jess mal durchzustöbern.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 5 Juli 2008, 15:06:46
Zitat von: Der Crumb am  5 Juli 2008, 00:32:18
Wir sehen das nur bei Dir nicht gerne, imp.
Veggie ist ein Mädchen, die darf das.

Danke, Crumb, oh wie lieb von dir  :icon_mrgreen:, aber dann lass ich es in Zukunft. Sonst wäre das ja Sexismus...das arme männliche Geschlecht würde sich vernachlässigt fühlen. :icon_redface: Imp, ich fand das jetzt nicht so schlimm von mir, aber na gut.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 5 Juli 2008, 15:39:14
Zitat von: Vince am  5 Juli 2008, 00:15:54
:LOL:
Mein lieber Mann, du hebst die Kunst der Eigenwerbung wirklich auf ein ganz neues Level. Verdammt raffiniert.

Und diesmal kann man mir deshalb nur bedingt vorwerfen, Werbung in eigener Sache zu machen (was es natürlich schon einmal mehr irgendwo ist  ;)). Schön, dass du dies zu würdigen weißt  :icon_mrgreen: :respekt:.


Zitat von: Der Crumb am  5 Juli 2008, 00:32:18
Wir sehen das nur bei Dir nicht gerne, imp.
Veggie ist ein Mädchen, die darf das.

zum 1. Satz) Warum denn NUR bei mir? Wenn andere männliche User das machen, ist das ok oder was? Oder sprichst du damit die von vielen monierte Frequenz und Penetranz an, mit der ich dies mal betrieben habe?
zum 2. Satz) Klar doch  ;)


Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 15:06:46
aber dann lass ich es in Zukunft. Sonst wäre das ja Sexismus...das arme männliche Geschlecht würde sich vernachlässigt fühlen. :icon_redface: Imp, ich fand das jetzt nicht so schlimm von mir, aber na gut.

Nein, es war ja auch nicht schlimm. Ich wollte nur ironisierend auf eine etwas weiter zurückliegende Diskussion hier im Forum und explizit in meinem Thread verweisen, wo mir - nicht zu Unrecht - vorgeworfen würde, ich würde ständig Werbung in eigener Sache machen. Wenn das gelegentlich mal vorkommt, ist das doch legitim und man kann ja von Zeit zu Zeit immer mal wieder erwähnen, dass der eigene Autorenthread mittlerweile schon Staub ansetzt, weil sich kaum etwas oder gar nix tut. Solange das in einem vernünftigen Rahmen passiert: kein Thema, macht doch jeder  :icon_cool:.
Zum Thema Sexismus: Gerade Frauen sind hier im Forum in der Unterzahl, weswegen man bei denen dann durchaus nachsichtiger und ihnen wohlgesonnener ist (auch Vermeidung von Gebashe, was es hier zum Teil richtig ausartend gibt). Mit Sexismus hat das wenig zu tun, keine Angst...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 5 Juli 2008, 16:06:08
Ja, ich meint's auch net so ernst. Stimmt mit den Frauen. Frauen haben allgemein wohl weniger Lust, sich detailiert mit Filmen (egal welchen Genres) auseinanderzusetzen. Habe ich bei mir im Bekanntenkreis auch schon gemerkt. Aber back to topic: gebt Senfadzu doch noch was Feedback!!!
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 5 Juli 2008, 16:13:58
Und noch zu deiner Antwort, Senfdazu:

Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Ich gehe sogar noch weiter und beschränke mich darauf, daß - zugegeben mit verklärt nostalgischem Blick - nur Van Damme und die Mucke für mich ausschlaggebende Argumente sind, den Film ab und zu abzuspielen. (...) Im Grunde hast du also die einfließende Subjektivität erkannt, die ich eben auch nicht verbergen wollte, um nicht dem Vorwurf zu unterstehen, etwas schönzureden. Ich kann absolut verstehen, wenn eine jüngere Generation mit dieser Art Film nichts anfangen kann. Verbesserungsvorschläge unter diesem Gesichtspunkt nehme ich gern entgegen.

Wenn nur Van Damme und die Mucke die Gründe sind, weswegen der Film etwas taugt, warum dann 8/10, wenn der Rest nicht gut ist? Deine Argumentation finde ich dann schon seeeehr dünn. Erschließt sich mir nicht ganz. Und die Frage, aus welcher Sicht (eben aus deiner eigenen oder jener deiner Generation) du die Review geschrieben hast, bleibt für mich weiterhin etwas im Dunkeln... :icon_rolleyes:


Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Heidernei, schwieriger Film. Nicht, daß ich 21 Gramm nicht ausreichend verstanden hätte, um einigermaßen sinnvoll auf die Handlung einzugehen, ich habe mich nur in dem Moment entschieden, den Leser über die Inhalte des Films möglichst im Unklaren zu lassen, um ihm das Erlebnis nicht künstlich zu vermiesen. Die Gefahr, bei einem derart gestalteten Projekt in Spoiler oder die persönliche Interpretation irritierende Aussagen zu verfallen war mir zu groß. Ausgehend davon, daß mehrere Kritiken gelesen werden, reicht meine Analyse als Ergänzung wohl aus. Tatsächlich muß ich dir rückblickend aber zustimmen. Das Review für sich allein stehend hätte einer einleitenden Beschreibung des Films bedurft.

Ich geb dir Recht: Man kann deiner Review nicht worwerfen, sie würde spoilern. Aber gerade weil du eben (unter anderem) dadurch nur an der Oberfläche kratzt, stellt sich schon die Intention deiner Review. Als kleine kontrapunktische Ergänzung der vorherrschenden eher positiven Meinung zu diesem Film sicherlich legitim, als eigenständige Review in meinen Augen nicht. Du hättest fernab der Handlung ja noch auf andere Aspekte des Films eingehen und z.B. die Verwendung religiöser Symbolik oder Werte weiter vertiefen und kritisieren können. Das hätte mich dann doch neugierig gemacht...


Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
ZitatWie sein Vorbild setzt Scarface ein großes Augenmerk auf Exploitation.
(Worauf beziehst du dich denn da???)
Da beziehe ich mich auf die wenige Zeilen zuvor gegebene Information, daß Scarface ein Remake darstellt.
[/quote]

Inwiefern? War der Howard Hawks-Film ein Gewalt-, Erotik oder Actionfilm? Kann ich mir nicht vorstellen. Zumal der Begriff "Exploitation" in Reinkultur meines Wissens nach erst für das italienische bzw. italoamerikanische Kino Ende der 70er Jahre verwendet wurde. Also nichts für ungut: Aber dann finde ich zumindest dieses Wort etwas unsauber verwendet. Dass das "Scarface"-Remake u.U. als "Exploitation" angesehen werden kann: ok, da kann ich schon aufgrund des extrem überzeichneten Brutalo-Endes mitgehen. Das Original jedoch nicht, weil es damals diesen Begriff und eben auch diese drastische Art von Gewaltdarstellungen in Filmen nicht gab.


Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Es ist zu einer gewissen Nuance provozierend und bezieht sich unkommentiert auf die im Bonusmaterial befindliche Hip Hop Doku, welche ein solches Bild hinterläßt. Ausnahmsweise geschah dies durchaus bewußt und ich bin dir dankbar, daß dir die Zeile aufgestoßen ist. Natürlich ist dies pauschal. Den Anlaß zur Reflexion nutzend muß man im Bezug auf Scarface aber doch eingestehen, daß ohne eine gewisse sozialethische Orientierung die Wirkung des Films problematisch sein kann. Einen gewissen Kult um Scarface muß es ja schon geben, wenn sogar Malibu's Most Wanted die Ausrasterszene vom Showdown zitiert. Inwiefern es dann gut tut und dem Film gerecht wird, dies zu glorifizieren, muß dann jeder selbst mit sich ausmachen.

Ich persönlich bin nur im Besitz der Single-SPIO/JK-DVD und kenne deshalb die besagte Doku nicht. Man könnte - das wäre der Kompromiss - behaupten, dass die Kleinkriminellen der Unter- oder Mittelschicht "Scarface" als Vorbild nahmen und immer noch nehmen oder ihn viele "cool" finden (was eine wertneutrsle Formulierung wäre). So wie du es aber schriebst, ist es schlicht diffamierend, weil du jedem Angehörigen des Prekariats kriminelle und violente Tendenzen und Machtstreben zuweist.


Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Scarface habe ich deshalb ausgewählt, um einen inhaltlichen Gegenpol zu bilden. Zwar finde ich den Film wie gesagt nicht schlecht, eine kritischere Distanz habe ich oftmals aber doch vermißt. Im übrigen habe ich ja auch Kritiken zu Cloverfield, John Rambo oder Death Proof verfasst. Wenn ich das Gefühl habe, meine Auffassung nicht ausreichend repräsentiert zu finden, kann es also schon vorkommen, daß ich Lust habe auch in aktuellen oder verbreiteteren Filmen ein paar Zeilen zu hinterlassen.

Gut, das ist verständlich. Geht wir ähnlich. Jedoch spätestens, wenn es 20 Reviews zu einem Film gibt und ich nicht krass von der vorherrschenden Meinung abweichen würde, denke ich mir "Nö!". Ich denke, dass wir da also irgendwie übereinstimmen  :respekt:.


Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Die drei von dir gewählten Reviews sind allerdings nur bedingt repräsentativ. Obwohl ich mit Scarface und Bloodsport vom Umfang her recht zufrieden bin, stammen die doch noch aus der Phase, wo ich teilweise wirklich 4 grad betrachtete Filme mal eben runter "gereviewed" habe. Das würde ich jetzt allein aus Zeitgründen schon nicht mehr tun. Ich habe zwar vor der OFDb schon einige Texte an anderer Stelle verfaßt, im Grunde sehe ich, obwohl ich es tatsächlich bei vielen, besonders unterdurchschnittlichen Filmen, nicht einsehe, sie mit mehr Aufwand als nötig zu würdigen, zumal diese Tätigkeit ja auch nicht materiell entlohnt wird, ich also meine Zeit auch für den Broterwerb aufzuwenden habe, diese Reviews eher schon als Aufwärmübung.

Ich habe mir mal ein paar Filme herausgepickt, die ich in jüngerer Vergangenheit selbst gesehen habe. Sonst hätte ein Feedback bezogen auf Reviews zu Filmen, die ich nicht kenne, wenig Sinn gemacht. "Still Crazy" werde ich mir demnächst mal durchlesen von dir, wenn du es schon lobst. Wehe, ich werde enttäuscht  ;). Darf man erfahren, wo du zuvor geschrieben hast?


Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Ich danke auf jeden Fall auch dir für dein Feedback

Gern geschehen  :icon_cool:


Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 16:06:08
Aber back to topic: gebt Senfadzu doch noch was Feedback!!!

Ja doch!  ;)
Schon passiert...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Sarge am 5 Juli 2008, 17:54:56
Warum auch nicht gleich in die Vollen gehen und Neuankömmlinge gleich hart rannehmen...?, dennoch war der Empfang mir hier etwas zu unverhältnismäßig, denn was ich mir jetzt von dir so durchgelesen habe, verspricht doch auf jeden Fall frischen Wind in der ehrenwerten Gesellschaft. Vieles aus deiner Reviewauswahl kenne ich ebensowenig, weshalb ich dich bisher auch noch nicht so wahrgenommen habe, doch die Texte zu den in deiner Liste üblichen Verdächtigen (also allseits bekannten Filmen) sind allesamt sauber formuliert und bieten teilweise interessante, wenn auch, wie man sieht, manch kontroversere Sichtweisen - zur "Bloodsport"-These kann ich dir aber bsp. beipflichten. So ausgefallen deine Reviewgraphie allerdings auch ist, fehlen mir die Besprechungen zu fordernderen Filmen, um dich besser einschätzen zu können. Ich maße mir zumindest an, zu sagen, du hast mehr Potenzial als die vermehrt besprochenen Trashfilme von dir fordern. Für Quatschfilme wie "Killer Crocodile 2" ist die Länge auch genau richtig, bei gemeinhin kultträchtigen Filmen könnte der Text der Bedeutung vielleicht angemessener sein. Warum bsp. "The Big Lebowski" in deinen Augen nicht funktioniert, abgesehen davon, dass ersichtlich wird, dass du einen anderen Humor deinen eigenen nennst, wird nicht recht deutlich; gerade hier ist eine Gegenposition ja wesentlich interessanter als die hunderste Hymne.

Rechtsschreibtipps muss man dir nicht geben, aber das wusstest du ja eh schon vorher.

Und zum Grundton: Eine Backpfeife fängt sich hier nur, wer die Backe hinhält.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Juli 2008, 18:17:02

Gut, dass du "Still Crazy" erwähnt hast, denn den hätte ich fast übersehen, in diesem Trashdschungel.  ;)

Ich mag den Film auch unwahrscheinlich gerne und kann dir attestieren, dass du das wohlige Gefühl, das dieser beim Sehen erzeugt, sehr gut mit deinem Review einfängst. Die Flamme brennt da quasi weiter (uuaah, soviel Kitsch musste jetzt sein).
Dass die Wiedergabe des Inhalts gegenüber der eigentlichen Kritik einen größeren Raum einnimmt, ist zwar generell nicht das Glücklichste, passt, das muss ich hier zugeben, aber gut zum Aufbau, der die Träume der Hauptfiguren und ihr nochmal-wiederkommen-Wollen in den Mittelpunkt stellt. Da ist es natürlich anschaulicher, dass du nochmal an ihre ersten missglückten Comebackkonzerte (Hallo Belgien!) erinnerst. Schön zu lesen.

Stilistisch warfen mich da nur die ständigen Filmographieverweise hinter den Schauspielernamen (in Printform berechtigt, in einer Datenbank doch eher unnötig und auch für dich doch nur zusätzliche Arbeit) und die Kursivschrift der Rollennamen heraus, bei denen ich immer innerlich Haltung annahm, als ob jetzt gleich etwas Wichtiges kommen würde. Aber nö, nur Kursivnamen.
Das soll es dann aber schon gewesen sein.

Auch von mir noch einmal ein Herzliches Willkommen, Kong.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Bretzelburger am 5 Juli 2008, 20:13:20
Auch wenn inzwischen eine Menge geschrieben wurde, gehe ich etwas verspätet auf deine Antwort zu meinen Anmerkungen ein.

Ich bin natürlich nicht überrascht, dass du dich meiner Kritik nicht anschliesst, sondern auf deinem Standpunkt beharrst. Das ist völlig okay, ändert aber nichts an meiner Sicht auf dein "Rote Sonne"-Review. Allein schon deine Bemerkung :

ZitatWenn ich Thomas konservative Eigenschaften "andichte" so sehe ich in ihm den typischen WG Schmarotzer, der zwar immer fröhlich vom Teilen spricht, in dem Fall ja auch gern mal bei mehr als einer Frau zum Zuge kommen würde, aber ganz schnell auf sein Eigentum pocht, siehe sein Feuerzeug.

verdeutlicht, dass du nicht gewillt bist, dich mit den Intentionen der Macher zu beschäftigen. Der Typ eines "WG-Schmarotzers" war 1970 noch völlig unbekannt, da diese Lebensform noch völlig neu war. Thomas Verhalten hat eindeutig aus entfernter Sicht etwas unreifes, aber zu einer Zeit als noch 90% der männlichen Jugendlichen abends mit Krawatte ins Kino gingen (was ja auch thematisiert wird), war sein Verhalten gerade in seiner Unvernunft etwas Neues. Der Witz liegt in "Rote Sonne" doch darin, dass die Mädels ganz strenge Regeln haben, was nur durch den kriminellen Charakter nicht auffällt. Aber sie leiden unter diesen Regeln wie jeder andere auch.

Nur für Thomas gibt es keine Regeln. Heute kann man sich kaum noch vorstellen, welche Ernsthaftigkeit und Vernunft von den jungen Menschen bis Ende der 60er Jahre erwartet wurde. Erst die 68er veränderten diese Sichtweise und das konnte nur geschehen, weil sie über die Stränge schlugen. Wenn man heute dieses Verhalten als "Schmarotzertum" usw. kritisiert, vergisst man, dass die heutige Freiheit erst durch diese Auseinandersetzung mit der Konservativität der BRD stattfinden konnte. Erst letztens habe ich gelesen, dass das heutige Verhalten von Frau Merkel damals glatt als links durchgegangen wäre.

Das alles muss man bei einer Review nicht berücksichtigen, aber als Reszensent sollte man ein Gespür dafür haben, dass hier Inhalt und Form übereinstimmen. Allein die Szene, zu der die Jugendlichen zu den "Small Faces" tanzen, ist in ihrer Gestaltung einmalig. Und zu den ersten 5 Minuten, in denen Thomas im Fonds des Mercedes sitzt, ist zurecht eine Doktorarbeit geschrieben worden. Das dir das wahrscheinlich wurscht ist, gestehe ich dir zu, genauso wie man den Film schlecht finden darf (was du gar nicht tust). Aber du berücksichtigst mir zu wenig Aspekte, die nicht direkt auf dein persönliches Empfinden zurückzuführen sind - deine heutige Haltung hat für mich in deiner Review zu viel Gewicht.

Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 6 Juli 2008, 20:25:53
Zitat von: filmimperator am  5 Juli 2008, 16:13:58
Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Ich gehe sogar noch weiter und beschränke mich darauf, daß - zugegeben mit verklärt nostalgischem Blick - nur Van Damme und die Mucke für mich ausschlaggebende Argumente sind, den Film ab und zu abzuspielen. (...) Im Grunde hast du also die einfließende Subjektivität erkannt, die ich eben auch nicht verbergen wollte, um nicht dem Vorwurf zu unterstehen, etwas schönzureden. Ich kann absolut verstehen, wenn eine jüngere Generation mit dieser Art Film nichts anfangen kann. Verbesserungsvorschläge unter diesem Gesichtspunkt nehme ich gern entgegen.

Wenn nur Van Damme und die Mucke die Gründe sind, weswegen der Film etwas taugt, warum dann 8/10, wenn der Rest nicht gut ist? Deine Argumentation finde ich dann schon seeeehr dünn. Erschließt sich mir nicht ganz. Und die Frage, aus welcher Sicht (eben aus deiner eigenen oder jener deiner Generation) du die Review geschrieben hast, bleibt für mich weiterhin etwas im Dunkeln... :icon_rolleyes:

Nun, es würde mir einfach in der Seele wehtun, diesen Film niedriger einzustufen. Vom heutigen Standpunkt und ganz eiskalt alles einbeziehend, was sich an Alternativen böten, könnte ich vielleicht eine 6/10 vertreten. Meine Meinung ist hier also sicherlich subjektiv und findet ihre Zustimmung am ehesten in der beschriebenen Generation. Würde es solche Situationen nicht geben, könnte man sich die Wertungsoptionen 1,2 und 10 wohl auch sparen.



Zitat von: filmimperator am  5 Juli 2008, 16:13:58
Zitat
Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
ZitatWie sein Vorbild setzt Scarface ein großes Augenmerk auf Exploitation.
(Worauf beziehst du dich denn da???)
Da beziehe ich mich auf die wenige Zeilen zuvor gegebene Information, daß Scarface ein Remake darstellt.

Inwiefern? War der Howard Hawks-Film ein Gewalt-, Erotik oder Actionfilm? Kann ich mir nicht vorstellen. Zumal der Begriff "Exploitation" in Reinkultur meines Wissens nach erst für das italienische bzw. italoamerikanische Kino Ende der 70er Jahre verwendet wurde. Also nichts für ungut: Aber dann finde ich zumindest dieses Wort etwas unsauber verwendet. Dass das "Scarface"-Remake u.U. als "Exploitation" angesehen werden kann: ok, da kann ich schon aufgrund des extrem überzeichneten Brutalo-Endes mitgehen. Das Original jedoch nicht, weil es damals diesen Begriff und eben auch diese drastische Art von Gewaltdarstellungen in Filmen nicht gab.

Ich vertrete sowieso den Standpunkt, daß man einen großen Anteil Filme jeher als Exploitation werten muß. Ich verstehe dies also mehr als Beschreibung, denn ein Genre. Besonders in den 30ern kann man doch eine deutliche Loslösung von Expressionismus und Surrealismus beobachten und hier sehe ich, so man an Kurzfilmen wie Charcuterie Méchanique und Les Rayons Röntgen keine Sensationshascherei erkennen will, eben eine klare Wurzel von Exploitation und Mondo. Dabei ist Copfkiller mit seiner Besprechung zu Der ewige Jude übrigens noch viel weiter gegangen, als ich mit meinem Einbeziehen solcher Werke wie eben Africa Speaks, Beyond Bengal oder einigen Frank Buck Filme denken wollte. Ob nun Freaks, besagter Scarface, Sex Madness oder Maniac, ja sogar Tarzan- und Affenfilme wie White Pongo müssen sich, wenn auch unter wesentlich sensibleren moralischen Grundbedingungen, Exploitation vorwerfen lassen. Technisch sehe ich absolut identische Funktionen. In seiner Zeit hatte der Howard Hawks Film übrigens eben wegen seiner Gewaltdarstellung mit den Verleihern zu kämpfen.

Zitat von: filmimperator am  5 Juli 2008, 16:13:58
Zitat von: Senfdazu am  5 Juli 2008, 05:12:03
Es ist zu einer gewissen Nuance provozierend und bezieht sich unkommentiert auf die im Bonusmaterial befindliche Hip Hop Doku, welche ein solches Bild hinterläßt. Ausnahmsweise geschah dies durchaus bewußt und ich bin dir dankbar, daß dir die Zeile aufgestoßen ist. Natürlich ist dies pauschal. Den Anlaß zur Reflexion nutzend muß man im Bezug auf Scarface aber doch eingestehen, daß ohne eine gewisse sozialethische Orientierung die Wirkung des Films problematisch sein kann. Einen gewissen Kult um Scarface muß es ja schon geben, wenn sogar Malibu's Most Wanted die Ausrasterszene vom Showdown zitiert. Inwiefern es dann gut tut und dem Film gerecht wird, dies zu glorifizieren, muß dann jeder selbst mit sich ausmachen.

Ich persönlich bin nur im Besitz der Single-SPIO/JK-DVD und kenne deshalb die besagte Doku nicht. Man könnte - das wäre der Kompromiss - behaupten, dass die Kleinkriminellen der Unter- oder Mittelschicht "Scarface" als Vorbild nahmen und immer noch nehmen oder ihn viele "cool" finden (was eine wertneutrsle Formulierung wäre). So wie du es aber schriebst, ist es schlicht diffamierend, weil du jedem Angehörigen des Prekariats kriminelle und violente Tendenzen und Machtstreben zuweist.
Könnte man, ich halte den Leser jedoch für intelligent genug, mich nicht für so dumm zu halten, oder zumindest weiter zu differenzieren, als es der Satz im Review tut. Täte er dies nicht, nun, so wär dies ein Eigentor, immerhin zähle ich mich nicht zu einer höheren Schicht.

Geschrieben habe ich übrigens vorher nur beruflich und dort aus kommerziellen Interessen nicht kritisch, sowie im Fanzinebereich, der allerdings aufgrund der "Obskurität" nicht weiter von Bedeutung ist.

Zitat von: Sarge am  5 Juli 2008, 17:54:56
Warum auch nicht gleich in die Vollen gehen und Neuankömmlinge gleich hart rannehmen...?, dennoch war der Empfang mir hier etwas zu unverhältnismäßig, denn was ich mir jetzt von dir so durchgelesen habe, verspricht doch auf jeden Fall frischen Wind in der ehrenwerten Gesellschaft. Vieles aus deiner Reviewauswahl kenne ich ebensowenig, weshalb ich dich bisher auch noch nicht so wahrgenommen habe, doch die Texte zu den in deiner Liste üblichen Verdächtigen (also allseits bekannten Filmen) sind allesamt sauber formuliert und bieten teilweise interessante, wenn auch, wie man sieht, manch kontroversere Sichtweisen - zur "Bloodsport"-These kann ich dir aber bsp. beipflichten.
Danke, genau sowas wollte ich hören.  :icon_lol:

Zitat von: Sarge am  5 Juli 2008, 17:54:56
So ausgefallen deine Reviewgraphie allerdings auch ist, fehlen mir die Besprechungen zu fordernderen Filmen, um dich besser einschätzen zu können. Ich maße mir zumindest an, zu sagen, du hast mehr Potenzial als die vermehrt besprochenen Trashfilme von dir fordern.

Das hat zum einen etwas damit zu tun, daß man für einen höheren Anspruch auch mehr Zeit aufwenden muß. Ich habs schonmal angedeutet, nun schlag ich es deutlicher vor: Zahl mir einen ansprechendes Gehalt und ich recherchiere für ein Review gern 4 Wochen und schreibe dir dann einen mehrseitigen Artikel, den wir vor der Veröffentlichung mindestens einem Lektoren vorlegen, den du natürlich auch noch bezahlen mußt. Aber genug der Flachserei, selbstverständlich möchte ich auch gern ein gutes Review liefern, weshalb ich meine Arbeitsweise bereits "im Off" angepasst habe. Das ändert nichts daran, daß ich zum Beispiel oft Filme nur im TV oder auf Videoabenden mit Kumpels sehe, mir also neben der Zeit ggf. noch die Möglichkeit fehlt, mich noch detaillierter auf einen Film einzustellen. Zum Beispiel kam letztens gerade Die Reifeprüfung oder Anatomie eines Mordes, wo man echt eine ganze Menge zu schreiben kann und dem gerecht zu werden sah ich unter den Rahmenbedingungen ausserhalb meiner Möglichkeiten.
Dazu kommt jedoch noch, daß ich meinen Konsum nicht zu sehr verlangsamen darf, da ich noch DVDs im dreistelligen Bereich original eingeschweißt hier liegen habe.
Kurz und gut, ich hatte so oder so vor, mich einem Klassiker zu widmen, dem noch etwas beizufügen ist. Vielleicht wird da der Mittelweg zwischen Anforderung und schwindendem Bekanntheitsgrad nach deinem Gusto sein. Auch dich bitte ich jedoch, nicht zu sehr abgeschreckt von unbekannten Titeln zu sein. Einige davon rangieren tatsächlich unter meiner Annahme, die müsse doch jeder kennen. Ansonsten sind Aviator, Rache für meine Tochter, Der Unbeugsame, Das China-Syndrom, Thelma & Louise, Maria voll der Gnade, Der Nachtportier und Max, mon amour aber auch Western wie Von Mann zu Mann mit Sicherheit kein Trash. Ob ich diesen dann mit Information und einer Interpretation gerecht werden kann, ist eine andere Frage. Eine Analyse würde mich durchaus interessieren.

Zitat von: Sarge am  5 Juli 2008, 17:54:56Warum bsp. "The Big Lebowski" in deinen Augen nicht funktioniert, abgesehen davon, dass ersichtlich wird, dass du einen anderen Humor deinen eigenen nennst, wird nicht recht deutlich; gerade hier ist eine Gegenposition ja wesentlich interessanter als die hunderste Hymne.

Gerade hier würde es mir schwer fallen, mehr Worte zu verlieren. In meinen Augen ist es einfach ein Film für die andere Gruppe von Menschen, die Pulp Fiction gut fanden und die eben über den "bekackten Humor" lachen mögen. Wie wenig originell ich den Film an sich und wie wenig Mehrwert ich durch die Komik empfinde, die mehr logische Lücken als skurile Pointen liefert, habe ich mich denke ich ausgelassen. Deshalb habe ich aber auch keine Probleme, eine subjektiv eingefärbte Wertung abzugeben. Den Verriß weiterzuführen, würde aber die Gefahr bergen, daß sich Fans noch mehr provoziert und auf die Füße getreten fühlen würden. Ich weiß nicht, ob dies gut täte. Aber ich behalte es im Hinterkopf und vielleicht gibt sich bei einem anderen Film mal die Gelegenheit zu einer detaillierten Demontage.

Vielen Dank auch für dein Feedback.  :icon_smile:

Zitat von: Chili Palmer am  5 Juli 2008, 18:17:02

Gut, dass du "Still Crazy" erwähnt hast, denn den hätte ich fast übersehen, in diesem Trashdschungel.  ;)

Ich mag den Film auch unwahrscheinlich gerne und kann dir attestieren, dass du das wohlige Gefühl, das dieser beim Sehen erzeugt, sehr gut mit deinem Review einfängst. Die Flamme brennt da quasi weiter (uuaah, soviel Kitsch musste jetzt sein).
Dass die Wiedergabe des Inhalts gegenüber der eigentlichen Kritik einen größeren Raum einnimmt, ist zwar generell nicht das Glücklichste, passt, das muss ich hier zugeben, aber gut zum Aufbau, der die Träume der Hauptfiguren und ihr nochmal-wiederkommen-Wollen in den Mittelpunkt stellt. Da ist es natürlich anschaulicher, dass du nochmal an ihre ersten missglückten Comebackkonzerte (Hallo Belgien!) erinnerst. Schön zu lesen.

Ah, ein Kenner.  :D
Ja, es ist schon doof den ganzen Film nachzuerzählen. Vor allem, wenn es so strapaziös ausfällt wie auf badmovies.de meistens der Fall ist. Ich konnte aber, um den Vergleich mit den tragenden Balladen weiterführen zu können, auf diese Szenen wirklich nicht verzichten. Das scheint bei dir ja auch angekommen zu sein, schön.  :icon_cool:

Zitat von: Chili Palmer am  5 Juli 2008, 18:17:02
Stilistisch warfen mich da nur die ständigen Filmographieverweise hinter den Schauspielernamen (in Printform berechtigt, in einer Datenbank doch eher unnötig und auch für dich doch nur zusätzliche Arbeit) und die Kursivschrift der Rollennamen heraus, bei denen ich immer innerlich Haltung annahm, als ob jetzt gleich etwas Wichtiges kommen würde. Aber nö, nur Kursivnamen.

Eiei, ja, da schreibt aus mir der Webseitenoptimierer. Was für den Leser da teilweise egal oder in deinen Augen unwichtig ist, liest eine Suchmaschine ganz anders. Eben auch so die Tags, die für den Text wichtige Keywords hervorheben. Das ist übrigens bei der wiki-mäßigen Verlinkung, die ich inzwischen einsetze, auch neben dem schnelleren Zugriff auf Informationen ein Faktor. Auch Linktexte wirken sich halt auf die Interpretation von Suchmaschinen heraus. Und da hat die intere Linkstruktur der OFDb momentan noch Defizite, aber das ist jetzt dir glaub ich egal.  :icon_lol:

Zitat von: Chili Palmer am  5 Juli 2008, 18:17:02
Auch von mir noch einmal ein Herzliches Willkommen, Kong.

Danke, Batman  :algo:

Zitat von: Bretzelburger am  5 Juli 2008, 20:13:20
Ich bin natürlich nicht überrascht, dass du dich meiner Kritik nicht anschliesst, sondern auf deinem Standpunkt beharrst. Das ist völlig okay, ändert aber nichts an meiner Sicht auf dein "Rote Sonne"-Review. Allein schon deine Bemerkung...

Sagen wir so, ich bin gern bereit, aufgrund anderer Interpretationen über meinen Standpunkt hinaus zu diskutieren. Triftige Argumente meinen Standpunkt zu ändern hattest du aber nicht vorgebracht.

Zitat von: Bretzelburger am  5 Juli 2008, 20:13:20
ZitatWenn ich Thomas konservative Eigenschaften "andichte" so sehe ich in ihm den typischen WG Schmarotzer, der zwar immer fröhlich vom Teilen spricht, in dem Fall ja auch gern mal bei mehr als einer Frau zum Zuge kommen würde, aber ganz schnell auf sein Eigentum pocht, siehe sein Feuerzeug.

verdeutlicht, dass du nicht gewillt bist, dich mit den Intentionen der Macher zu beschäftigen. Der Typ eines "WG-Schmarotzers" war 1970 noch völlig unbekannt, da diese Lebensform noch völlig neu war. Thomas Verhalten hat eindeutig aus entfernter Sicht etwas unreifes, aber zu einer Zeit als noch 90% der männlichen Jugendlichen abends mit Krawatte ins Kino gingen (was ja auch thematisiert wird), war sein Verhalten gerade in seiner Unvernunft etwas Neues. Der Witz liegt in "Rote Sonne" doch darin, dass die Mädels ganz strenge Regeln haben, was nur durch den kriminellen Charakter nicht auffällt. Aber sie leiden unter diesen Regeln wie jeder andere auch.

Genau hier sehe ich ein Indiz dafür, daß wir beide unsere Auffassung nicht weit anzupassen haben. Ich stimme dir im Nachhinein nun zu, daß es den Terminus "WG-Schmarotzer" erst mit der Schöpfung einer WG-Kultur nach sich gezogen haben kann. Abseits meiner Analyse, daß im Verhalten von Thomas - und darauf beharre ich - stark konservative Züge zu erkennen sind, kann man sich aber kaum auf eine feste Interpretation festlegen, weil man eine Spirale aus widersprüchlichen Eigenschaften entdeckt. Zwar habe ich den strukturierten Charakter der Frauen-WG ja erkannt und deshalb auch auf eine gewisse Zynik des Films hingewiesen, habe aber tatsächlich in Thomas nicht den gegenübergestellten Gammler gesehen, dessen Klischee er tatsächlich entsprechen mag. Darauf hat mich dein Hinweis jetzt gebracht.
Mach mal bitte einen konkreten Vorschlag, welche Stellen dir in diesem Zusammenhang zu ungenau sind und in welchem Maße die zu korrigieren wären.

Zitat von: Bretzelburger am  5 Juli 2008, 20:13:20Nur für Thomas gibt es keine Regeln. Heute kann man sich kaum noch vorstellen, welche Ernsthaftigkeit und Vernunft von den jungen Menschen bis Ende der 60er Jahre erwartet wurde. Erst die 68er veränderten diese Sichtweise und das konnte nur geschehen, weil sie über die Stränge schlugen. Wenn man heute dieses Verhalten als "Schmarotzertum" usw. kritisiert, vergisst man, dass die heutige Freiheit erst durch diese Auseinandersetzung mit der Konservativität der BRD stattfinden konnte. Erst letztens habe ich gelesen, dass das heutige Verhalten von Frau Merkel damals glatt als links durchgegangen wäre.
Im Rahmen meiner Möglichkeiten bitte, du bist fast 20 Jahre älter als ich, ich tu was ich kann. Das beschränkt sich glaub ich nicht auf meine Kindheit mit Erhardt, Rühmann und Reinl und den Einwurf zur linken Merkel nehme ich dir ohne Weiteres ab. Ich unterstelle mir hier dem Alter entsprechend einen erstaunlich leichten, in deinen Augen in der Konsequenz vielleicht zu leichtfertigen Umgang mit der Materie. 

Zitat von: Bretzelburger am  5 Juli 2008, 20:13:20Das alles muss man bei einer Review nicht berücksichtigen, aber als Reszensent sollte man ein Gespür dafür haben, dass hier Inhalt und Form übereinstimmen. Allein die Szene, zu der die Jugendlichen zu den "Small Faces" tanzen, ist in ihrer Gestaltung einmalig. Und zu den ersten 5 Minuten, in denen Thomas im Fonds des Mercedes sitzt, ist zurecht eine Doktorarbeit geschrieben worden. Das dir das wahrscheinlich wurscht ist, gestehe ich dir zu, genauso wie man den Film schlecht finden darf (was du gar nicht tust). Aber du berücksichtigst mir zu wenig Aspekte, die nicht direkt auf dein persönliches Empfinden zurückzuführen sind - deine heutige Haltung hat für mich in deiner Review zu viel Gewicht.

Ich mag die Small Faces sehr und die Szene ist sicherlich unterhaltsam. Ich maße mir nicht an, über die Willkürlichkeit der Darbietung zu mutmaßen, deshalb kann ich diese auch nicht sonderlich betonen. Die Szene im Mercedes allerdings, hat mich, entgegen deiner Annahme, schon beeindruckt. Wenn man das will, sehe ich hier auch eher ausreichend Material eine Doktorarbeit zu schreiben als in einem Großteil anderer Szenen in anderen Filmen.
Wie gesagt, ich hatte seinerzeit nie vor, eine riesige Analyse zu schreiben, du liest meine Gedanken nach dem Film, die ich mal eben runtergezimmert habe. Daher sind sie auch extrem subjektiv, Zustimmung. Wenn ich jetzt aber vollkommen objektiv bliebe, wäre fast jeder Kritik eine wirkliche Substanz entzogen, da ich auf jeglichen wertenden Kommentar verzichten müßte. Wie stellst du dir also eine ideale Balance vor?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 6 Juli 2008, 21:18:36
Zitat von: Senfdazu am  6 Juli 2008, 20:25:53
Ich vertrete sowieso den Standpunkt, daß man einen großen Anteil Filme jeher als Exploitation werten muß. Ich verstehe dies also mehr als Beschreibung, denn ein Genre. Besonders in den 30ern kann man doch eine deutliche Loslösung von Expressionismus und Surrealismus beobachten und hier sehe ich, so man an Kurzfilmen wie Charcuterie Méchanique und Les Rayons Röntgen keine Sensationshascherei erkennen will, eben eine klare Wurzel von Exploitation und Mondo. (...) Ob nun Freaks, besagter Scarface, Sex Madness oder Maniac, ja sogar Tarzan- und Affenfilme wie White Pongo müssen sich, wenn auch unter wesentlich sensibleren moralischen Grundbedingungen, Exploitation vorwerfen lassen. Technisch sehe ich absolut identische Funktionen. In seiner Zeit hatte der Howard Hawks Film übrigens eben wegen seiner Gewaltdarstellung mit den Verleihern zu kämpfen.

Ich muss gestehen, dass ich mich im Angesicht meiner Unkenntnis vor dir in dieser Hinsicht verneigen muss. Ich kannte bisher nur das Kannibalen- und Zombiefilmgenre des Italiens der späten 70er und frühen 80er Jahre als "Exploitation". Auch die "sensibleren moralischen Grundbedingungen", wie du schreibst, machen ja auch diese Klassifikation schwierig. Allerdings - ich würde das beinahe als Tatsache im Angesicht der veränderten Zeitumstände betrachten - kann man festhalten, dass heute jeder über die doch mittlerweile als harmlos geltenden Gewaltdarstellungen der 30er Jahre lachen würde, während die besagten italienischen Filme Ende der 70er Jahre bis heute ihre grafisch-verstörende Wirkung beibehalten hat.

Ich denke, dass unsere Diskussion zu "Bloodsport" soweit abgeschlossen ist. Ich interpretiere in deine Ausführungen mal hinein, dass das Wort "Kult" in Bezug auf die Bewertung nicht unwesentlichen Einfluss hatte, oder?  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 7 Juli 2008, 01:46:27
Zitat von: filmimperator am  6 Juli 2008, 21:18:36
...kann man festhalten, dass heute jeder über die doch mittlerweile als harmlos geltenden Gewaltdarstellungen der 30er Jahre lachen würde, während die besagten italienischen Filme Ende der 70er Jahre bis heute ihre grafisch-verstörende Wirkung beibehalten hat.

Da muß man differenzieren. Gute Filme haben ihre Wirkung nie verloren. Dazu braucht es meiner bescheidenen Meinung nach keine explizite Gewaltdarstellung. Manchmal ist es aber wohl eine Frage der Sehgewohnheiten. Nehmen wir mal was dazwischen - Die Vögel - super Horrorfilm, der einen beim Gang vor die Tür mächtig schlucken läßt, wenn die blöden Krähen da so lauern. Oder man ist nur Hochglanz CGI gewohnt und nicht in der Lage sich darauf einzulassen. Im Bezug auf das italienische Kino ist es schon fast das Selbe. Die Effekte sind oftmals auch nicht der Knüller. Besonders der Kannibalenfilmklassiker mit dem zu Teilen im Boden eingegrabenen Opfer. Und zu dem Thema hab ich dann noch was beizufügen. Man kann nämlich feststellen, daß früher Dinge leichtfertig genommen wurden, die dafür heute verpönt sind. (läßt sich ggf. schon/bald auch auf jüngere Filme anwenden) Und damit meine ich sehr wohl, wenn ein John Ford es mal wieder nicht so mit den Rassen hat oder bei White Pongo z.B. allen Ernstes das fehlende Glied zwischen Affe und Mensch ausgerechnet ein weißer Gorilla sein soll, der sich zudem auch noch durch, man könnte sagen, höhere Intelligenz von den schwarzen Gorillas abhebt. Wäre das nicht genug des Guten fahren auf die Safari im Kongogebiet natürlich nur Weiße und die einzigen Eingeborenen sind dazu da, um den Herren das Gepäck zu schleppen und blöde Satzfetzen zu stammeln, über die man sich wohl amüsieren soll. Eh, um zurück zum Kannibalenfilm zu kommen, was da heute - ohne daß ich das hier befürworten möchte - als Tiersnuff abgelehnt wird, ist quasi DER Klassiker im Dschungelfilm. Ich meine sogar Tarzan von 1918 hatte schon Material drin, das wie Stock Footage wirkte, den wollte ich eh mal wieder sehen. Gut, nicht in jeder B-Produktion der 30er und 40er haben sich die Tiere dann da zerfleischt, aber besonders bei den Dokudramen ging es schon zur Sache. Dank Internet hier eine Szene aus Frank Bucks Bring 'em back alive (http://video.google.com/videoplay?docid=7228449739930331199&q=frank+buck&ei=7T5xSIzpIp2a2ALqz-zMDw) und detaillierte Hintergrundinformationen (http://blog.modernmechanix.com/2006/07/06/how-frank-buck-filmed-his-tiger-python-battle/).

Zitat von: filmimperator am  6 Juli 2008, 21:18:36
Ich denke, dass unsere Diskussion zu "Bloodsport" soweit abgeschlossen ist. Ich interpretiere in deine Ausführungen mal hinein, dass das Wort "Kult" in Bezug auf die Bewertung nicht unwesentlichen Einfluss hatte, oder?  ;)

Das kann man so sehen.  :king:


EDIT: Wie ich gerade sehe, hat sich das wohl erledigt, nunja.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 7 Juli 2008, 05:33:27
Ich hätte wirklich gern mit meinem nächsten Review dem Wunsch entsprochen, etwas unter die Lupe zu nehmen, was mich mehr fordert. Daraus wurde leider eine stark subjektiv geprägte Enttäuschung mit meinem ersten Misty Mundae Film, zu dem ich es nicht unterlassen konnte, ein paar Worte zu hinterlassen:

Vampire Strangler (1999) (http://www.ofdb.de/review/63066,305267,Vampire-Strangler)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 7 Juli 2008, 16:56:29
Hi Senf,

ja genau, das ist auch mein Problem. Zu manchen Filmen kann man kaum ein tiefgehendes Review schreiben. Was ist denn aber ein Youporn-Video? Ein Amateurporno auf youtube? Wer Misty Mundae ist, wußte ich bislang auch noch nicht. Hm, aber das PORNOS dich nur wegen der DIALOGE interessieren? Sowas las ich ja von keinem Mann (und auch keiner frau) je...
Und, Frage: zieht dieser William Hellfire sich wenigstens auch aus oder ist das mal wieder ein typisches Männerding, dieser Film, wo die ganze Zeit nur Titten zu sehen sind? Gibt es bei sowas eigentlich ERNSTHAFTE Dialoge, die es wert zu analysieren sind? Das wär meiner Ansicht nach ein völlig überraschendes Novum!
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 8 Juli 2008, 21:03:46
Youporn, Porntube und Konsorten? Versuchs mal als URL, ich verlink sowas nicht.  :icon_lol:

Zu Pornos allgemein: Ich empfinde im Normalfall keine Ästhetik in solchen Bildern, besonders wenn die Gesichter dann noch, wenn überhaupt, bei den unmöglichsten Grimassen abgebildet werden. Und Großaufnahmen von Geschlechtsorganen zu "Flapp Flapp" Geräuschen und monotonem Grunzen und Quiken ist jetzt auch nicht sehr spannend. Vielleicht in einem gewissen Alter, wo man sich sowas mal genauer ansehen will. Was sich dagegen lohnt sind alte Pornos mit Handlung oder insbesondere kommentierte Vorschauen. Also ganz klare Tendenz zu Trash und Comedy. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit wäre der "Warum liegt denn da Stroh?" Dialog

http://youtube.com/watch?v=jGGe09pC3Qo

Wenn du da nach Porno Dialoge suchst, findest du noch bisschen mehr. ;)

Der Hellfire ist übrigens ein ziemlicher Spargeltarzan und so richtig nackt halt nur in den Deleted Scenes. Dafür bekommt er im Film gefühlte 5 Minuten den Tennissockenfuß gerieben, falls du drauf stehst.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 8 Juli 2008, 23:54:23
Hi Senfadzu,

ich muß den Film also nicht ubendingt sehen...es gibt sicher besseres in der Richtung Tennissockenfüße

Zu dummen Pornodialogen fällt mir einiges ein. Den dümmsten Porno, den ich überhaupt je sah, war etwas aus der "Oma Pervers"-Reihe. Absolut nicht zum aufgeilen geeignet, allerdings ein Meisterwerk der unfreiwilligen Komik.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 9 Juli 2008, 01:25:40
Hm, ne, mir genügt es, daran zu denken, wie alt manche der Darstellerinnen aus so Vintage Filmen heute ist.  :rofl:

@ Sarge, Chili & Bretzelburger: Ihr habt hoffentlich eure Antworten nicht übersehen?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Sarge am 9 Juli 2008, 13:19:44
Ich für meinen Teil nicht, hatte deinen Antworten aber auch erstmal nichts weiter an Bedeutsamkeiten hinzuzufügen. Der Höflichkeit halber will ich dich aber nicht im Glauben lassen, deine Antwort werde ignoriert :nono:

Zitat
Das hat zum einen etwas damit zu tun, daß man für einen höheren Anspruch auch mehr Zeit aufwenden muß. Ich habs schonmal angedeutet, nun schlag ich es deutlicher vor: Zahl mir einen ansprechendes Gehalt und ich recherchiere für ein Review gern 4 Wochen und schreibe dir dann einen mehrseitigen Artikel, den wir vor der Veröffentlichung mindestens einem Lektoren vorlegen, den du natürlich auch noch bezahlen mußt.

Kann ich alles nicht und muss man auch alles nicht (Lektor? - Wozu? :icon_cool:) ;) Aber wo du auch von deinem Berg an noch Ungesehenem erzählst, von dem sicher viele hier ein Lied singen können, wenn auch nicht in diesem großen Maße wie dem deinigen... - da stellt sich natürlich immer die Frage, wie man selbst als Autor vorgehen will: komplementieren und Liste abarbeiten oder vielleicht auch sich von dem "Zu-jedem-Film-etwas-schreiben"-Müssen lösen und sich nur das vornehmen, dafür dann umso sorgfältiger, mit mehr Zeitaufwand, was einem wirklich am Herzen liegt. Ich persönlich würde die Zeit, die ich in "Vampire Strangler" stecke, eher in einen Film investieren, der mehr Substanz hergibt. Aber, wie gesagt, das ist nur meine Meinung. Andererseits hat der Film durch dich ja überhaupt mal ein Review erfahren und zudem kein schlechtes, was auch wiederum löblich ist. Übrigens wollte ich auch nicht den Eindruck erwecken, du besprächest nur Trash.

ZitatGerade hier würde es mir schwer fallen, mehr Worte zu verlieren. In meinen Augen ist es einfach ein Film für die andere Gruppe von Menschen, die Pulp Fiction gut fanden und die eben über den "bekackten Humor" lachen mögen. Wie wenig originell ich den Film an sich und wie wenig Mehrwert ich durch die Komik empfinde, die mehr logische Lücken als skurile Pointen liefert, habe ich mich denke ich ausgelassen. Deshalb habe ich aber auch keine Probleme, eine subjektiv eingefärbte Wertung abzugeben.

Dennoch scheint mir das Scheitern des Filmes hier zu sehr vom Humorgeschmack abhängig. Ist auch in meinen Augen keinesfalls der beste Coen-Film, aber "wenig originell" oder "pubertäre Nullnummer", "den Nerv der Flatrate saufenden Pisageneration treffend" ist schon eine ordentliche Verschmähung, die gut begründet sein will, zumal es sich hier nicht um eine x-beliebige Post-"American-Pie"-Klamotte handelt, worauf diese Attribute genauso gut zutreffen könnten. Und einen tatsächlich auf solchem Niveau angesiedelten Film haben die Coens noch nicht einmal mit dem missratenn "Ladykillers"-Remake abgeliefert.

Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Chili Palmer am 9 Juli 2008, 14:13:42

Auch ich war wunschlos glücklich.  ;)

Interessant, um das doch noch zu erwähnen, war deine Erläuterung des webseitenoptimierendensuchmaschinenzugewandten Schreibens, über das ich wirklich noch nie nachgedacht hatte. Also bitte weitermachen, der Optimierung der OFDb möchte ich nicht im Wege stehen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 10 Juli 2008, 20:49:20
Zitat von: Senfdazu am  7 Juli 2008, 01:46:27
EDIT: Wie ich gerade sehe, hat sich das wohl erledigt, nunja.

Noch nicht ganz - da bin ich wieder  ;)


Zitat von: Senfdazu am  7 Juli 2008, 01:46:27
Da muß man differenzieren. Gute Filme haben ihre Wirkung nie verloren. Dazu braucht es meiner bescheidenen Meinung nach keine explizite Gewaltdarstellung. Manchmal ist es aber wohl eine Frage der Sehgewohnheiten.

Dies kann schon sein. man denke zudem mal nur an die Wirkung von "Der weiße Hai" in dessen Folge sich einige Menschen (Legenden zufolge: bis heute) nicht mehr ins offene Meer zum Baden trauten.
Und dass es Gewalt und/oder Pornografie schon immer gab und sich das Medium Film seit jeher für diese "Schauwerte" interessierte, ist nicht zu leugnen. Nur würde ich nach wie vor behaupten, dass früher (und besonders in den Kindertagen des Kinos) das "Schau mal, eine nackte Frau" im Vordergrund stand und somit die Zurschaustellung der Möglichkeiten des Mediums, während besonders in den 70er Jahren ein beinahe rein ökonomische Interesse fernab naiven filmischen Entdeckungsdrangs und dessen Ausdrucks eine Rolle spielte. Dies kann man allein schon durch die Tatsache belegen, dass im Zuge billig produzierter, erfolgreicher Splatterfilme wie "Texas Chainsaw Massacre" oder "Dawn of the Dead" etliche billige Filme und Abklatsche nach einem ähnlich simplen Prinzip gedreht wurden. Dokumentationen und Filme mit "stock footage" will ich dabei mal ausklammern (es gibt auch einige schwierig einzuordnende Hybriden zwischen Doku und fiktionalem Film wie bspw. "Nackt und zerfleischt - Cannibal Holocaust").   
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: MMeXX am 11 Juli 2008, 07:56:35
Zitat von: filmimperator am 10 Juli 2008, 20:49:20
[...]Splatterfilme wie "Texas Chainsaw Massacre"[...]

Würdest du den in erster Linie als Splatterfilm bezeichnen?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 11 Juli 2008, 13:31:46
Zitat von: MMeXX am 11 Juli 2008, 07:56:35
Zitat von: filmimperator am 10 Juli 2008, 20:49:20
[...]Splatterfilme wie "Texas Chainsaw Massacre"[...]

Würdest du den in erster Linie als Splatterfilm bezeichnen?

Ja, schon - zumal sich "TCM" in einem Buch von Georg Seeßlen als klassischer Vertreter des "reaktionären Splatterfilms" findet. Zu welchen Genre hättest du denn den Film zugeordnet? Als Überkategorie läuft er meiner Meinung nach natürlich weiterhin unter "Horror".
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Sarge am 11 Juli 2008, 19:01:35
Da sieht man, dass auch Seeßlen die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen hat.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: MMeXX am 11 Juli 2008, 19:06:07
Also, je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer bin ich mir, wo ich den Film zuordnen würde. "Horror" als Art Überbegriff sicher, allerdings kaum als "Slasher", dazu ist mir in dieser Sicht nicht genug los. Eher vielleicht Folterfilm, was meines Erachtens auch nicht wirklich den Kern trifft. Wobei ich mich wie gesagt nicht so leicht tue mit einer Zuordnung. Außer, dass für mich ein Slasher etwas anderes ist. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2008, 20:56:46

Wie wär's mit (Psycho-)Thriller? Horror sollte doch laut Definition ein übernatürliches Element bieten. Deswegen sind "Saw" und Konsorten auch keine Horrorfilme.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Sarge am 11 Juli 2008, 21:00:55
Eine komische Definition, finde ich :icon_confused: Für TCM: Backwood
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2008, 21:04:55

Na, "Backwood" ist ja schon wieder sehr speziell (heißen deutsche Vertreter diesen Zuschnitts eigentlich Hinterwäldlerfilme?  :icon_lol:), aber büdde. Für mich ist TCM Teeniehorror. Der darf nämlich auch ohne Übernatürliches daherkommen.  :icon_mrgreen:

"Backwood-Teenieslasherhorror ohne übernatürliche Elemente, aber mit fleischverarbeitender Industrie", jetzt hab' ich's.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 12 Juli 2008, 01:17:44
Bei Teenie-Horror würde ich mitgehen, bei "Backwood"-Horror ebenso wie bei Psychothriller auch.
Ein Slasher ist er schon deswegen nicht, weil der Terror, nicht das Töten an sich (hoher "Bodycount") im Vordergrund steht.

Seit wann muss denn Horror etwas Übernatürliches haben? Für mich wäre es schon übernatürlich, wenn ein vermummter Mann zweifelhafter Identität durch den dunklen Wald läuft, weil man ja nicht weiß, wer er ist  ;)...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Sarge am 12 Juli 2008, 01:38:56
"Teenie" verharmlost mir das Ganze zu sehr :icon_cool: Psychothriller passt schon, das korrespondiert auch mit dem Terrorhaften. "Splatter" jedenfalls ist er nicht, dieser Irrglaube machte TCM ja gerade zu dem, was er in Deutschland - sicher auch aufgrund seiner beispiellos lächerlichen Zensurgeschichte - ist: einen Mythos.

Woher hast du deine Horrordefinition, Chili?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 12 Juli 2008, 02:17:00
Imp hat (wahrscheinlich unwissend :icon_twisted:) schon den richtigen Begriff genannt: TCM ist der Inbegriff des Terrorkinos, und fast sein einziger Vertreter - das macht ihn so überragend.
Splatter ist was anderes, über Teeniehorror oder Backwood könnte man diskutieren...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 12 Juli 2008, 06:55:55
Danke nochmal für die Rückmeldung von Sarge und Chili, ich hatte jetzt auch nicht auf spezifische Antworten gehofft, aber befürchtet, daß meine Antworten in diesem Postingwust verloren gegangen sein könnten. Bin ja noch nicht so lange hier und die Lesegenauigkeit der User noch nicht so gewohnt.  ;)

Mir ist es die Mühe übrigens irgendwie Wert, unbekannten oder gar unwichtigen Filmen ein Gesicht zu geben, da gerade hier Informationen doch sehr hilfreich sein können. Tatsächlich hat mein neuestes Reviewobjekt übrigens fast genau so viel Aufmerksamkeit, wie Vampire Strangler. Bei letzterem war ich Bewerter Nummer 2, diesmal war ich Bewerter Nummer 8, obwohl die Hintergründe doch weitaus interessanter scheinen. Immerhin verbirgt sich eine späte Regiearbeit Harald Reinls dahinter, der mit dem vieles zusammen werfenden Drehbuch eines für deutsche Verhältnisse erstaunlich gewalttätigen Abenteuerwesterns zu kämpfen hat. Ein deutscher Exot:

Die blutigen Geier von Alaska (1973) (http://www.ofdb.de/review/47722,306503,Die-Blutigen-Geier-von-Alaska)

Ich finde es übrigens begrüßenswert, wie ihr eine Grundsatzdiskussion über Filmgenres beginnt. Tatsächlich hätte ich TCM auch spontan als Terror Film beschrieben. Besonders das Geschrei macht den Film auf Dauer wirklich zum Terror.  :icon_lol: Backwood ist sicher ein in Verbindung bringbarer Begriff.
Im zweiten Gedanken war mir dann Psychothriller oder -horror auch denkbar, orientiert sich Hooper doch sehr am Hitchcock/Psycho Rezept. Und wie sagte Hitch so schön? Der Horror entsteht, wenn du im Dunkeln nach Hause mußt.

@ imp: Lies dir mal bitte die Reviews zu einem Film durch, der mich historisch gesehen brennend interessiert - http://www.imdb.com/title/tt0023101/
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Chili Palmer am 12 Juli 2008, 13:02:29
Zitat von: Sarge am 12 Juli 2008, 01:38:56
Woher hast du deine Horrordefinition, Chili?

Äähh... aus dem Toilettengeschäft.

(na, wenn Crumb jetzt gerade nicht lacht, dann weiß ich auch nicht  ;) )

Ehrlich gesagt, weiß ich das wirklich nicht mehr, aber ich habe mittlerweile auch noch einmal darüber nachgedacht, und es ist gut möglich, dass ich das mal zum Thema Literatur gelesen und das gar nichts mit Filmen zu tun hatte.
Ergibt irgendwie auch Sinn, wenn ich so darüber nachdenke. Denn Horrorliteratur ist wirklich immer übernatürlich geprägt, und so etwas wie "Saw" würde man in Buchform sofort zu den unzähligen Thrillern, in deren Zentrum Grausamkeiten recherchierende Polizisten stehen, stellen. Mit anderen Worten: Was bei bloßem Ansehen schon genug Horror erzeugt, um dieses Etikett zu verdienen, muss in Textform nicht unbedingt diesem Genre angehören. Siehe, um mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen, Simon Becketts "Die Chemie des Todes", in dem seitenlang Körper zersäbelt werden, der Buchdeckel aber "Thriller" sagt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 12 Juli 2008, 13:15:09
Zitat von: Chili Palmer am 12 Juli 2008, 13:02:29
Äähh... aus dem Toilettengeschäft.
[/quote]

:LOL: So etwas gibt man aber nicht freiwillig zu.
Kaum zu fassen, daß Hankey Steve Carell mag, aber den Film haßt...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Sarge am 12 Juli 2008, 14:13:40
Zitat von: Chili Palmer am 12 Juli 2008, 13:02:29Ehrlich gesagt, weiß ich das wirklich nicht mehr, aber ich habe mittlerweile auch noch einmal darüber nachgedacht, und es ist gut möglich, dass ich das mal zum Thema Literatur gelesen und das gar nichts mit Filmen zu tun hatte.
Ergibt irgendwie auch Sinn, wenn ich so darüber nachdenke. Denn Horrorliteratur ist wirklich immer übernatürlich geprägt, und so etwas wie "Saw" würde man in Buchform sofort zu den unzähligen Thrillern, in deren Zentrum Grausamkeiten recherchierende Polizisten stehen, stellen. Mit anderen Worten: Was bei bloßem Ansehen schon genug Horror erzeugt, um dieses Etikett zu verdienen, muss in Textform nicht unbedingt diesem Genre angehören. Siehe, um mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen, Simon Becketts "Die Chemie des Todes", in dem seitenlang Körper zersäbelt werden, der Buchdeckel aber "Thriller" sagt.

Eben, den "Horror"begriff verbinde ich auch irgendwie stark mit Angst. Eine Spinne mag für so manchen ja schon der blanke Horror sein, ist aber so natürlich wie ein Toilettengeschäft. Das geschriebene Wort hat es da ja auch wesentlich schwerer, wirklich Angst zu erzeugen, die muss man irgendwie kraft Phantasie selbst generieren, als ein audiovisuelles Medium, das die Sinne anspricht, die die schon gegebenen Reize (Dunkelheit, Isolation, Geräusche, Stille, Ekel usw.) wie Antennen nur noch zu empfangen brauchen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 12 Juli 2008, 22:56:14
Zitat von: Senfdazu am 12 Juli 2008, 06:55:55
@ imp: Lies dir mal bitte die Reviews zu einem Film durch, der mich historisch gesehen brennend interessiert - http://www.imdb.com/title/tt0023101/

"Kongo" kenne ich nun bis dato überhaupt nicht und habe auch nicht wirklich etwas von diesem Film gehört. Rezensionen wie
ZitatThis is one of the most perverse pre-code films ever made. Drug addiction, rape, incest, nudity, you name it. Every time I show it to people their jaws drop, I burned a TCM showing onto DVD but would love to see an official MGM release.
klingen aber sehr "vielversprechend". Soll heißen: Ich kann nur mutmaßen (da ich besagten Film ja nicht kenne), dass Exploitation auch in den 30er kein Fremdwort war. So richtig kann ich mir jedoch immer noch nicht vorstellen, dass die dargestellten Dinge ebenso drastisch sind wie heutige, vergleichbare Filme wie "Hostel" und Co. oder italienische Filme Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre.


Zitat von: Der Crumb am 12 Juli 2008, 02:17:00
Imp hat (wahrscheinlich unwissend :icon_twisted:) schon den richtigen Begriff genannt: TCM ist der Inbegriff des Terrorkinos, und fast sein einziger Vertreter - das macht ihn so überragend.

Schon möglich, dass ich über diesen Begriff nur zufällig stolperte, aber du scheinst dich ja in der Hinsicht für der Weisheit letzten Schluss zu halten, wenn du so mit Rechthabeanspruch diesen Satz behauptest, während alle anderen nur ihren subjektiven Eindruck schildern  :icon_rolleyes:.
Übrigens gibts es seit kurzer Zeit - für alle an der Thematik Interessierten - einen aufschlussreichen Artikel der "Schnitt" zu Film-Zensur in Deutschland generell und "TCM" im Besonderen unter folgendem Link: http://www.schnitt.de/213,1081,01
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 15 Juli 2008, 18:37:30
16 Reviews lang kein Tierhorror? Ich bin ja nun kein absoluter Genrefreak, aber da kann man doch mal wieder. Nachdem ich den Film kürzlich gesehen und noch einen zusätzlichen Verriss von Schlombie lesen musste, führte kein Weg daran vorbei, den vielen negativen Kritiken endlich ein paar positivere Worte entgegen zu setzen. Der Kreis schließt sich mal wieder, so stammen die Spezialeffekte von Gianetto de Rossi, den ich für seine Regiearbeiten an Cy-Warrior und Killer Crocodile II bereits gewürdigt habe. Offiziell ist es übrigens die erste Regiearbeit James Camerons an einem Spielfilm. Gebt fliegenden Piranhas eine Chance, schaut:

Piranha 2 - Fliegende Killer (1981) (http://www.ofdb.de/review/601,307034,Piranha-II---Fliegende-Killer)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 15 Juli 2008, 19:55:17
Stimm ich voll zu, der war in Ordnung! Ha, Tierhorror! Hast schon mal "Slugs" gesehen? Diesen Schneckenfilm finde ich sehr super :-)
http://www.ofdb.de/film/774,Slugs

zu Piranha 2 noch ne Frage: ist da eine Szene drin, wo Leute am Strand ein Buffet machen und dann sagt der Typ entweder "Das Buffet ist eröffnet" oder "Lassen Sie es sich schmecken." oder sowas in der Art und dann schäumt das Meer und die Piranhas kommen raus (und ich hab gelacht) oder war das ein anderer Piranha-Film?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 15 Juli 2008, 20:02:51
Nein, Slugs will ich immer noch sehen, aber die X-NK war mir immer wesentlich zu teuer und bei den anderen Versionen ist ja nach wie vor nicht 100% geklärt, ob es Schnitte gibt oder nicht. :(

Die Szene aus Piranha 2 müsste die sein, wo die Hotelgäste bei der jährlichen Feier darauf warten, daß eine andere Fischart zum Laichen ans Festland kommt. Die wollen sie dann per Hand schnappen und auf den Grill werfen. Dann kommen halt die fliegenden Piranhas aus dem Wasser und aus die Maus, ja. Aber frag mich jetzt nicht nach dem genauen Wortlaut.  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 15 Juli 2008, 20:10:48
Hi hi hi, dann war es ja doch der Film, den ich so lustig fand-zumindest in der Szene. Ich glaub, das ist der allerbeste Piranha-Film. Obwohl, wenn man mal sieht, was Cameron bei "Aliens" geleistet hat, liegen wieder WELTEN dazwischen.

Ich hab den Film "Slugs" uncut in Holland für 2,50 Euro gekauft, ätsch in einer "Horror Box" mit 4 Filmen für 10 euro! In der Box sind: Curfew, Hellraiser 1 und Kinder des Zorns 1 alle auf engl. & uncut und natürlich Slugs auf engl. und uncut - vllt. willst du die Box ja mit mir gegen was anderes tauschen? Ich hab mich dran sattgesehen. Wenn ja schreib mir nen Vorschlag per PN.


Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 16 Juli 2008, 09:54:15
Da will man mal auf ein Lob ins Thread springen und schon liest man seinen eigenen Reviewer-Namen dort. *g 
Ich wollte Dir eigentlich nur mal mitteilen, dass ich Deinen Schreibstil mag, dass ich Deine Reviews sehr informativ finde und denke, dass Dein Geschreibsel eine echte Bereicherung im OFDb ist. Dass man zu Filmen wie "Piranha 2" unterschiedlicher Meinung ist denke ich mal lässt sich nicht vermeiden, im Gegenteil, macht das Lesen verschiedener Besprechungen zum selben Werk ja auch interessanter. Ich finde dass man gerade bei Reviews, die einen anderen Standpunkt als den eigenen haben, gut erkennen kann, ob der Schreiber Talent besitzt deutlich zu machen wie es zu seiner Meinung kam. Und das begründest Du stets nachvollziehbar. Dein Schreibstil ist flott, so dass man Deine Texte auch nie vorzeitig beenden will.
So, das wollte ich nur mal allgemein mitteilen! Gruß, und weiter so!
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 16 Juli 2008, 20:52:01
@ Jess: Vielen Dank für dein Angebot, das ist wirklich lieb gemeint. Der Film interessiert mich allerdings aus 2 Gründen auf Deutsch: 1. Gibt es bei Trashfilmen oft noch so eine gewisse Würze, weil die Synchro meist zum Witz beiträgt und englische Versionen da oft eher nüchtern wirken und 2. Will mein Kumpel den auch unbedingt sehen und der guckt nur auf Deutsch, leider.

@ Schlombie: Danke für dein großes Lob, trotzdem ich dich quasi als aufrüttelnden Grund für meine Kritik nennen mußte. *lol*
Gegen deine Meinung habe ich im Prinzip auch nichts, du hast damit ja auch recht, wenn du sagst, daß den Film nur Trashfans ansehen wollen. Ich finde deine Analyse bzgl. der späteren Cameron Filme sogar sehr erheiternd, wenn sie auch etwas vom Umstand ad absurdum geführt werden, daß nicht Cameron die eigentliche Gewalt über den Film gehabt haben soll, sondern Produzent Assonitis. Insofern stellen die vorhandenen Kritiken meiner Ansicht nach den Sachverhalt etwas falsch dar und zeugen anscheinend meist von Enttäuschung hervorgerufen durch eine falsche Erwartungshaltung gegenüber Cameron, was ich in meiner Kritik dann versuchte etwas vordergründig zu beleuchten. Die eigentliche Wertung ist in der Tat dann subjektiv, objektiv sind denke ich ca. 4-5 Punkte durchaus angebracht. Da du meine Begründungen hervorhebst, gehe ich aber mal davon aus, daß im Review klar wird, welche Zielgruppe einen 7 Punkte Spaß mit dem Film haben kann. :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 16 Juli 2008, 20:59:46
Nö, ich habe das denk ich mal schon so verstanden wie Du meintest.*g Meine Sätze darüber, dass gewisse Inhalte Camerons schon in Piranha 2 aufgezählt werden war allerdings humorvoll gemeint. Kann sein dass dies nicht zu deutlich klar wurde *g
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 16 Juli 2008, 21:13:43
Also ich habs schon eher witzig aufgefasst. :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 17 Juli 2008, 15:54:28
Review Nr. 111 schon, Schnapszahl, Jubiläum und ich hatte mir einen echten Klassiker überlegt, in dessen Umfeld ich sowieso am Rande schon seit mehreren Wochen gewühlt hatte. Diesmal habe ich den Text über einen längeren Zeitraum verteilt geschrieben und so war er schon fast fertig, als gestern ein neues Review eingestellt wurde, welches ich glücklicherweise denke noch ergänzen zu können. Es ist noch immer nicht die Doktorarbeit geworden, die man zu diesem Thema schreiben könnte. Besonders die Einführung könnte Kenner etwas langweilen. Ich wollte aber etwas gegen Pisa anschreiben und ein bisschen mehr in die Umstände der Zeit eintauchen, bevor ich versuchte, einen Funken meiner Begeisterung an den Leser weiter zu geben. Zugegeben, nicht alle Filmverweise haben direkt etwas mit dem Reviewobjekt zu tun, sollen aber exemplarisch den Stellenwert dieses Künstlers, Magiers, verdeutlichen. Ich hoffe nicht gänzlich am Thema vorbei geschrieben und mit Glück neue Interessenten für die Materie gewonnen zu haben. Ich sehe grad nur noch Buchstaben, wer also speziell hier noch sachliche oder Rechtschreibfehler findet, bloß her damit, die wären mir hier echt peinlich.

Die Reise zum Mond (1902) (http://www.ofdb.de/review/10118,307332,Die-Reise-zum-Mond)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 17 Juli 2008, 19:53:35
Sehr informatives Review, Hut ab!
Rechtschreibfehler: galoppierenden Pferdes statt galoppierendn Pferdes,
Cinématographe zu veräußern statt Cinématographe zu veräussern, außerdem aufwändige Colerationen statt ausserdem aufwändige Colerationen, nie da gewesen statt nie dagewesen (bin mir hier aber nicht 100% sicher *g), Musikbegleitung gesprochen statt Musikbegleitung geprochen, widtmet. Daß statt widtmet.Daß (Leerzeichen), zweckmäßigem Einsatz statt zweckmässigem, auf den Mond schießen statt auf den Mond schiessen (oder auf den Mond geschissen? *g), Elefanten statt Elephanten (ist mir zumindest nicht als ältere Schreibweise bekannt)und solltest Du Dich an der neuen Rechtschreibung orientieren wollen gibt es noch jede Menge ß-Wörter, die zu ss werden.
Dass diese Tipps von jemandem kommen, der auch ewig Rechtschreibfehler in seinen Texten auftauchen lässt könnte die Sache zwar etwas ungewiss machen, ich war aber so frei Deinen Text einfach mal in Word reinzukopieren, um zu gucken, welche Fehler das Programm ankreidet. *g
Da ich den Film nicht kenne erspare ich mir eine nähere Kritik zum Text. Es ist vom Schreibstil und vom Informationsgehalt auf jeden Fall ein sehr gutes Review.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Hedning am 17 Juli 2008, 22:00:47
widmet statt widtmet. Aber Elephanten geht meinem Wissen nach auch.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Da ich "Le voyage dans la lune" neulich erst gesehen und mich gleichsam etwas mit den ersten Filmen überhaupt beschäftigt habe (allerdings nur auf dem oberflächlichen Wege der IMDb und dem Ansehen auf YouTube), möchte ich einige Dinge zu deiner Kritik loswerden:

Du schriebst
ZitatAls Zusammenstellung mehrerer, aus jeweils einer einzelnen Einstellung bestehender Dokumentaraufnahmen bei einer Einzellaufzeit von wenigen Sekunden bis einer Minute (...)

Meine Frage: Bezieht sich das auf das Jahr 1895, wie es einige Zeilen zuvor anklang, oder auf eine spätere Zeit? Meinem eher geringen Wissenstand nach hatte einzig "L'Arrivée d'un train à la Ciotat" eine Laufzeit, die sich zu jener Zeit (1895) der vollen Minute näherte.

Noch etwas:
ZitatNun zollen die Kürzungen zum Teil der limitierten Laufzeit ihren Tribut.
:icon_eek:
Der Film wurde gekürzt? Ist denn eine längere als die 8 Minuten-Version mittlerweile irgendwo zu sehen oder im Umlauf?

Zudem würde ich dir bei folgender Aussage nicht zustimmen (auch "The Great Train Robbery" hab ich erst vor Kurzem mehrere Male gesehen):
ZitatFür Georges Méliès war stets die wie aus dem Zuschauerraum beobachtende, statische Kamera wichtig, wohingegen Edwin S. Porter in Der große Eisenbahnraub schon die Tendenz zu einer dynamischeren Erzählweise aufwies. Die Reise zum Mond hingegen reiht stur Szenenbild an Szenenbild.

Gut, in "The Great Train Robbery" gibt es ein paar Kameraschwenks, nur kann man nicht von einer "dynamischen Erzählweise" sprechen, da auch bloß mehr oder minder Einzelszenen aneinander gereiht wurden. Die Sequenzen im Bahnhof, als der dortige Bahnbeamte überwältigt wird, als dieser später gefunden wird sowie die tanzenden Menschen auf der Bühne stehen gemessen an der anschließenden Flucht meiner Meinung nach in keinen unmittelbaren Bezug zum Raub an sich, der ja im und am Zug stattfindet. Besonders jedenfalls die finale, bekannte Einstellung, als der Cowboy in die Kamera schaut und dann in ihre Richtung schießt, steht in keinem Zusammenhang zum vorher Geschehenen.
Beziehst du "Szenenbild" hingegen auf die dekorierte Bühne schlechthin, würde ich dir zum Teil Recht geben (wobei in "The Great Train Robbery" die Innenszenen höchstwahrscheinlich auch auf einer Bühne gedreht wurden und dabei zum Teil das Spektakel als solches im Vordergrund stand - weitere Infos gibts gleich von mir per PM).

Generell würde mich mal interessieren, auf welche Quellen du dich dabei gestürzt hast. Nicht, dass ich die von dir ausgesagten Dinge anzweifeln möchte in ihrer Richtigkeit, sondern weil mich das Thema (die Wurzeln des Stummfilms generell) sehr interessiert.

Insgesamt finde ich ebenso wie Schlombie deine Rezension sehr informativ und bravourös geschrieben, auch wenn die eigentliche Film-Kritik als solche etwas zu kurz kommt. Gerade bei einem solch einflussreichen Werk wie "Le Voyage dans la lune" finde ich eine Rezension, wie du sie geschrieben hast, sehr lohnend und eine eindeutige Bereicherung für die OFDb. Allerdings solltest du eben auf die Verhältnismäßigkeit achten, zumal du seeeehr weit ausholst. Das ist ja in diesem konkreten Fall nicht schlecht, nur muss der geneigte Leser viel Geduld mitbringen, bevor du endlich zum konkreten Film in deiner Argumentation durchdringst und der Leser dann das lesen kann und erfährt, was er eigentlich wissen will. 
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 19 Juli 2008, 08:54:09
Vielen Dank für das Feedback. Die Fehler halten sich ja glücklicherweise in Grenzen. "Widtmet" hab ich übrigens in meinem Text nicht gefunden, seh ich das richtig, daß dies nicht von mir stammt? "dagewesen" müßte die alte Schreibweise sein. Ich hab ansonsten vor Aeonen mal dem Versuch unterlegen, die alte Rechtschreibung beigepult zu bekommen, ich kann mich an kaum eine Regel wirklich erinnern und schreibe so, wie das Bauchgefühl es vorgibt. Bücher kaufe ich jedoch bevorzugt antiquarisch, um nicht die neuen Auswüchse lesen zu müssen. Wenn ich trotzdem "ss" statt "ß" schreibe, dann liegt es daran, daß es früher am Computer kein "ß" gab. Man gewöhnt sich bestimmte Dinge einfach an. Hab die angesprochenen Stellen soweit editiert. Vielleicht sollte ich mir doch mal Word kaufen, bisher reichte zuhause Notepad und Wordpad.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Du schriebst
ZitatAls Zusammenstellung mehrerer, aus jeweils einer einzelnen Einstellung bestehender Dokumentaraufnahmen bei einer Einzellaufzeit von wenigen Sekunden bis einer Minute (...)

Meine Frage: Bezieht sich das auf das Jahr 1895, wie es einige Zeilen zuvor anklang, oder auf eine spätere Zeit? Meinem eher geringen Wissenstand nach hatte einzig "L'Arrivée d'un train à la Ciotat" eine Laufzeit, die sich zu jener Zeit (1895) der vollen Minute näherte.

Naja, 1896/1897 gab es da definitiv diverse Filme, die an die Minute ranragten, so genau wollte ich es da nun nicht nehmen. Kann ich auch gar nicht, dazu würde ich noch wesentlich mehr Filme sichten wollen als die bisher irgendwo zwischen 70 und 100 Kurzfilme bis 1910 (von denen mir ein paar wenige leider nur als Transkriptionen bekannt sind). In Minuten zu rechnen ist eigentlich in diesem Gebiet sowieso Schwachsinn, weil die Abspielgeschwindigkeit bei der Messung mal eben so um 10 fps schwanken kann. Ich erinnere mich an eine Vorstellung von Nosferatu, die Live Musik war prima, aber der Film wurde in 60 Minuten durchgerattert. Insofern soll diese Angabe nur zu einer ungefähren Vorstellung genügen.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Noch etwas:
ZitatNun zollen die Kürzungen zum Teil der limitierten Laufzeit ihren Tribut.
:icon_eek:
Der Film wurde gekürzt? Ist denn eine längere als die 8 Minuten-Version mittlerweile irgendwo zu sehen oder im Umlauf?
Nicht der Film ist gekürzt, sondern der Stoff, den man hätte verwenden können.  :icon_lol:
Im Zusammenhang mit der vorangestellten Beschreibung, wie wenig er sich an die Vorlagen hält, denke ich, sollte dies eigentlich deutlich werden.
Im Internet kursieren unterschiedlichste Versionen des Films, 8 Minuten halte ich für zu schnell oder zu kurz. Empfehlenswert ist die Version auf Archive.org mit Erzähler und ganz guter Musik in knapp 12 Minuten. Da fehlt glaube ich auch wirklich nur die Parade am Ende, die meines Wissens erst mit der neu entdeckten Privatkopie wieder aufgetaucht ist. Da gibt es im Netz aber Bilder zu.
Ich spare gerade auf den heiligen Gral (http://www.amazon.com/Georges-Melies-Wizard-Cinema-1896-1913/dp/B0013K8J90) zum Thema Méliès und hoffe, diese Sequenz dann dort auch vorzufinden.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Zudem würde ich dir bei folgender Aussage nicht zustimmen (auch "The Great Train Robbery" hab ich erst vor Kurzem mehrere Male gesehen):
ZitatFür Georges Méliès war stets die wie aus dem Zuschauerraum beobachtende, statische Kamera wichtig, wohingegen Edwin S. Porter in Der große Eisenbahnraub schon die Tendenz zu einer dynamischeren Erzählweise aufwies. Die Reise zum Mond hingegen reiht stur Szenenbild an Szenenbild.

Gut, in "The Great Train Robbery" gibt es ein paar Kameraschwenks, nur kann man nicht von einer "dynamischen Erzählweise" sprechen, da auch bloß mehr oder minder Einzelszenen aneinander gereiht wurden. Die Sequenzen im Bahnhof, als der dortige Bahnbeamte überwältigt wird, als dieser später gefunden wird sowie die tanzenden Menschen auf der Bühne stehen gemessen an der anschließenden Flucht meiner Meinung nach in keinen unmittelbaren Bezug zum Raub an sich, der ja im und am Zug stattfindet. Besonders jedenfalls die finale, bekannte Einstellung, als der Cowboy in die Kamera schaut und dann in ihre Richtung schießt, steht in keinem Zusammenhang zum vorher Geschehenen.
Beziehst du "Szenenbild" hingegen auf die dekorierte Bühne schlechthin, würde ich dir zum Teil Recht geben (wobei in "The Great Train Robbery" die Innenszenen höchstwahrscheinlich auch auf einer Bühne gedreht wurden und dabei zum Teil das Spektakel als solches im Vordergrund stand - weitere Infos gibts gleich von mir per PM).

Du mußt dabei nicht mit mir einer Meinung sein, aber zum einen spreche ich ja nur von einer "Tendenz" und zum anderen wirkt Der große Eisenbahnraub gegenüber Die Reise zum Mond auf mich schon deutlich dynamischer. Die wenigen Schwenks mal aussen vor, aber wie die Kamera z.B. auf dem Kohlewagen positioniert ist, oder wie die Pferde flott an der Kamera vorbeisausen... Wie im Review betont, wurden Méliès Filme ab einem gewissen Punkt nicht mehr als zeitgemäß empfunden und im Grunde war seine bühnenorientierte Arbeit und Themenwahl daran schuld. Seine Slapsticks wie La colle universelle oder Le Tripot Clandestin find ich sogar ziemlich unspektakulär. Das macht ihn für mich nicht weniger sensationell, aber den Punkt muß man einfach berücksichtigen.

Zitat von: filmimperator am 18 Juli 2008, 16:00:19
Generell würde mich mal interessieren, auf welche Quellen du dich dabei gestürzt hast. Nicht, dass ich die von dir ausgesagten Dinge anzweifeln möchte in ihrer Richtigkeit, sondern weil mich das Thema (die Wurzeln des Stummfilms generell) sehr interessiert.

Insgesamt finde ich ebenso wie Schlombie deine Rezension sehr informativ und bravourös geschrieben, auch wenn die eigentliche Film-Kritik als solche etwas zu kurz kommt. Gerade bei einem solch einflussreichen Werk wie "Le Voyage dans la lune" finde ich eine Rezension, wie du sie geschrieben hast, sehr lohnend und eine eindeutige Bereicherung für die OFDb. Allerdings solltest du eben auf die Verhältnismäßigkeit achten, zumal du seeeehr weit ausholst. Das ist ja in diesem konkreten Fall nicht schlecht, nur muss der geneigte Leser viel Geduld mitbringen, bevor du endlich zum konkreten Film in deiner Argumentation durchdringst und der Leser dann das lesen kann und erfährt, was er eigentlich wissen will. 

Es gibt ein paar interessante Seiten im Netz, wobei ich meistens eher Google benutze, als mir Bookmarks aufzuhäufen. Generell muss ich dazu sagen, daß man die Angaben im Netz mit viel viel Vorsicht genießen muß, gerade in Bezug auf so alte Filme. Da hilft nur jede Menge stöbern und vergleichen. Wiki behauptet zum Beispiel, Die Reise zum Mond habe 20.000 Franc gekostet, obwohl die Masse der Quellen ein Interview mit Méliès zitieren, in dem er von 10.000 spricht. Ich befürchte auch, daß hier selbst die OFDb und IMDb bisher unbemerkte sachliche Fehler aufweisen, einfach weil auf die Distanz die verschiedensten Quellen so viele unterschiedliche Daten veröffentlicht haben. Ich hoffe mal, daß über das oben verlinkte Boxset zumindest das erhaltene Kernwerk von Méliès inzwischen einigermaßen korrekt nachvollziehbar ist. Deswegen habe ich auch so konkret nach möglichen sachlichen Fehlern gefragt, man weiß ja nie.
Hier mal ein paar Links zum stöbern:
http://www.loc.gov/index.html
http://www.nwlink.com/~erick/
http://www.missinglinkclassichorror.co.uk/

Für dein Lob vielen Dank und du beschreibst ja im Grunde selber, warum das Verhältnis in diesem speziellen Fall etwas unausgewogen ist. In einer so großen Masse von Kurzfilmen habe ich es vorgezogen, dieses bekannteste Werk exemplarisch herauszupicken und so floß neben der kleinen historischen Exkursion zu Einstimmung eben auch eine Beschreibung der Person Georges Méliès ein, die vor Augen führen soll, was für ein Mensch hinter diesem Film steckt, den man zwar für sich betrachten kann, den man aber auch als eine Momentaufnahme eines kontinuierlichen Entwicklungsdranges betrachten sollte. Das würde ich in einem normalen Review sicherlich so nicht machen bzw. nennenswerte Filme nach und nach einzeln besprechen. Zum Film selber hätte man sicher noch eine konkrete Inhaltsangabe schreiben können, wobei ich kürzlich ja auch schon auf eine andere - ausgeprägte - Nacherzählung angesprochen wurde. Ansonsten ist, korrigiere mich, das Wesentliche gesagt.




So, und nun gehts mit deutlich weniger - obwohl mehr als im Film - Tiefgang weiter zu einem Film, der nicht der vielen Worte bedarf:

Bruce Lee - Der reißende Puma (1978) (http://www.ofdb.de/review/12835,307734,Bruce-Lee---Der-rei%C3%9Fende-Puma)

Und ich geh gleich erstmal schlafen. Warum muß die ARD auch Jerry Cotton Filme ins Nachtprogramm stopfen...   :andy:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Hedning am 19 Juli 2008, 17:29:45
Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09"Widtmet" hab ich übrigens in meinem Text nicht gefunden, seh ich das richtig, daß dies nicht von mir stammt?

Tatsächlich, das ist nicht von dir, habe es nur bei Schlombie so gelesen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 19 Juli 2008, 19:56:39
Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
(von denen mir ein paar wenige leider nur als Transkriptionen bekannt sind)

Wie jetzt? :icon_eek:
Das heißt, du hast dich da auf die Beschreibungen der Filme bezogen oder wie? Mir selbst ist es schon aufgefallen, dass auch auf YouTube (dort habe ich bisher einige Stumm-Kurzfilme gesehen - aber bei Gelegenheit werde ich mal bei archive.org suchen und mir dort "Le Voyage dans la lune" anschauen) nicht alle wichtigen/bekannten Filme aus dem späten 19./frühen 20. Jahrhundert zu sehen aind. Schade eigentlich...


Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
Du mußt dabei nicht mit mir einer Meinung sein, aber zum einen spreche ich ja nur von einer "Tendenz" und zum anderen wirkt Der große Eisenbahnraub gegenüber Die Reise zum Mond auf mich schon deutlich dynamischer. Die wenigen Schwenks mal aussen vor, aber wie die Kamera z.B. auf dem Kohlewagen positioniert ist, oder wie die Pferde flott an der Kamera vorbeisausen... Wie im Review betont, wurden Méliès Filme ab einem gewissen Punkt nicht mehr als zeitgemäß empfunden und im Grunde war seine bühnenorientierte Arbeit und Themenwahl daran schuld.

Jetzt, wo du die Szene auf dem Kohlewagen erwähnst: Stimmt  ;). Allerdings saußen die Pferde (wenn ich mich recht erinnere) nicht an der Kamera vorbei, sondern durchs Bild - das ja nach wie vor weitestgehend statisch ist.
Wegen dem "nicht mehr zeitgemäß empfunden": Lumière und seinen Filmen ging es ein paar Jahre zuvor (schon mit dem ausgehenden 19. Jh.) ähnlich. Wer sich nicht ans Publikum und dessen Präferenzen anpasst, filmt schnell an ihm vorbei.

Danke übrigens für die Hinweise auf die Seiten, wo du deine Infos her hast. Ich habe mir vorgenommen, demnächst "Afgrunden" von Urban Gad mit Asta Nielsen zu rezenieren. Vielleicht komme ich zwecks Recherche auf diese Seiten zurück. 
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 20 Juli 2008, 04:21:28
Zitat von: filmimperator am 19 Juli 2008, 19:56:39
Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
(von denen mir ein paar wenige leider nur als Transkriptionen bekannt sind)

Wie jetzt? :icon_eek:
Das heißt, du hast dich da auf die Beschreibungen der Filme bezogen oder wie? Mir selbst ist es schon aufgefallen, dass auch auf YouTube (dort habe ich bisher einige Stumm-Kurzfilme gesehen - aber bei Gelegenheit werde ich mal bei archive.org suchen und mir dort "Le Voyage dans la lune" anschauen) nicht alle wichtigen/bekannten Filme aus dem späten 19./frühen 20. Jahrhundert zu sehen aind. Schade eigentlich...

Bezogen weniger, aber es gibt sehr wohl einige frühe Kurzfilme, deren Inhalt mir bekannt ist, von denen ich bisher jedoch nicht annehmen kann sie mal sehen zu dürfen. Das liegt nicht am Youtube Angebot, da gilt ja einfach nur, du bekommst, was du bezahlst, sprich, wenn du aufwändig restaurierte Raritäten möchtest, musst du halt entsprechende DVD Versionen ausfindig machen, die es oft nur im Ausland gibt. Das eigentliche Problem beim frühen Film ist ja, viele Werke sind einfach verschollen. Selbst die Murnau Stiftung mußte für die Metropolis Umsetzung auf schriftliche Aufzeichnungen zurückgreifen. Ich mußte Mitte 90er noch ein ziemlich mieses Video ertragen, bei dem man der Geschichte kaum folgen kann. Fehlende Szenen sind zum Glück ja kürzlich aufgetaucht. Auch M - Eine Stadt sucht einen Mörder entspricht in der restaurierten Fassung nicht der Originallauflänge. Der erste Frankenstein galt über Jahrzehnte als verschollen, bis eine (!) Kopie in Sammlerhand auftauchte. Und dieser Sammler hat sich über viele weitere Jahre gegen eine Auswertung gewehrt. Oftmals darf man also nur mit wässrigem Mund seine Recherche mit einem "Gibt es nicht" beenden. Ist einfach so. Und das Geld, um mich unter Sammlern nach irgendwelchen Rollen kundig zu machen, hab ich nun grad überhaupt nicht. Du vermutlich auch nicht. Müssen wir uns also dran gewöhnen.

Zitat von: filmimperator am 19 Juli 2008, 19:56:39
Zitat von: Senfdazu am 19 Juli 2008, 08:54:09
Du mußt dabei nicht mit mir einer Meinung sein, aber zum einen spreche ich ja nur von einer "Tendenz" und zum anderen wirkt Der große Eisenbahnraub gegenüber Die Reise zum Mond auf mich schon deutlich dynamischer. Die wenigen Schwenks mal aussen vor, aber wie die Kamera z.B. auf dem Kohlewagen positioniert ist, oder wie die Pferde flott an der Kamera vorbeisausen... Wie im Review betont, wurden Méliès Filme ab einem gewissen Punkt nicht mehr als zeitgemäß empfunden und im Grunde war seine bühnenorientierte Arbeit und Themenwahl daran schuld.

Jetzt, wo du die Szene auf dem Kohlewagen erwähnst: Stimmt  ;). Allerdings saußen die Pferde (wenn ich mich recht erinnere) nicht an der Kamera vorbei, sondern durchs Bild - das ja nach wie vor weitestgehend statisch ist.
Wegen dem "nicht mehr zeitgemäß empfunden": Lumière und seinen Filmen ging es ein paar Jahre zuvor (schon mit dem ausgehenden 19. Jh.) ähnlich. Wer sich nicht ans Publikum und dessen Präferenzen anpasst, filmt schnell an ihm vorbei.

Achte mal bitte darauf, wie die Kamera öfter im spitzen Winkel positioniert ist. Besonders bei der angesprochenen Rittszene, wo die Reiter schießend quasi auf die Kamera zureiten und dann gerade so rechts aus dem Bild abbiegen kommt schon ein ganz anderes Actiongefühl auf.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 20 Juli 2008, 12:08:59
Zitat von: Senfdazu am 20 Juli 2008, 04:21:28
Bezogen weniger, aber es gibt sehr wohl einige frühe Kurzfilme, deren Inhalt mir bekannt ist, von denen ich bisher jedoch nicht annehmen kann sie mal sehen zu dürfen. Das liegt nicht am Youtube Angebot, da gilt ja einfach nur, du bekommst, was du bezahlst, sprich, wenn du aufwändig restaurierte Raritäten möchtest, musst du halt entsprechende DVD Versionen ausfindig machen, die es oft nur im Ausland gibt. Das eigentliche Problem beim frühen Film ist ja, viele Werke sind einfach verschollen.  Der erste Frankenstein galt über Jahrzehnte als verschollen, bis eine (!) Kopie in Sammlerhand auftauchte. Und dieser Sammler hat sich über viele weitere Jahre gegen eine Auswertung gewehrt. Oftmals darf man also nur mit wässrigem Mund seine Recherche mit einem "Gibt es nicht" beenden. Ist einfach so. Und das Geld, um mich unter Sammlern nach irgendwelchen Rollen kundig zu machen, hab ich nun grad überhaupt nicht. Du vermutlich auch nicht. Müssen wir uns also dran gewöhnen.

Das ist ziemlich schade. Wie war das nochmal mit dem öffentlichen Zugang zu Kunst? So eine Gesinnung scheint ja unter selbigen Leuten nicht gerade verbreitet zu sein. Na ich versuch dann weiter mein Glück bei YouTube, archive.org und Co., da ich eben auch nicht so "flüssig" bin, als dass ich jedem Sammler seine Filmrollen abkaufen könnte.

Zum Thema Actiongefühl in "The Great Train Robbery": Dass ein größeres aufkommt, bedeutet aber noch lange nicht, dass es echte Dynamik gibt. Klar, es bewegt sich mehr durchs Bild (Pferde, Cowboys), aber für mich gehört da immer noch eine Kamera dazu, die unmittelbare Anwesenheit vermittelt und nah dran ist. (BTW: Was meinst du eigentlich mit spitzem Winkel?) In dem Maße gibt es das in dem Film (natürlich) noch nicht - auch wenn eben in der Art der Inszenierung und der "Action" zwischen "Le Voyage dans la lune" und "The Great Train Robbery" ein Unterschied in der Hinsicht zu erkennen ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 20 Juli 2008, 19:44:38
Kurze Skizze, dürfte einfacher sein:

(http://img296.imageshack.us/img296/5599/rechterwinkelmu7.gif)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 21 Juli 2008, 12:49:09
Mh kay. Ok ich kann folgen. Danke.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 22 Juli 2008, 06:12:26
Ok, langsam sieht es nach Herdentrieb aus, aber ich fand die Idee auch ganz gut, mal über eine Auswahl von 100 Filmen zu reflektieren. Wonach soll man die nun aussuchen? Jeder wird schonmal festgestellt haben, daß man im Nachhinein immer das Gefühl hat, man hätte vielleicht doch andere Titel angeben sollen. Mein Ziel war es nun also, nur eine Momentaufnahme zu schaffen, in der 100 Titel auftauchen, die ein breiteres Bild meiner Interessen wiederspiegeln, die alle einen gewissen "Test of Time" hinter sich haben und von denen ich sicher bin, mit diesen gut über den Winter zu kommen. Manche Titel tauchen bewußt nicht auf, so finde ich 12 Monkeys z.B. schlicht noch besser als Brazil, wobei man beide hätte nennen können. Erstaunlich fand ich, daß man, je mehr man sich einer feingeschliffenen Liste nähert, doch wieder viele übliche Verdächtige zu nennen hat, anstatt aus dem großen Fundus der Obskuritäten zu wühlen, wie man es tagtäglich vielleicht tun würde. Hier also eine unsortierte Auswahl von 100 Filmen, die mir in dieser Zusammenstellung etwas geben würde:

Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 22 Juli 2008, 11:31:34
Ich habe gerade Dein Review über "Vampire Strangler" gelesen und musste schockierend feststellen, dass sich der komplette Text fast ausschließlich auf den gestern von mir gesehenen, und heute von mir gereviewten, "Silk Stocking Strangler" übertragen lässt. Nun beginne ich ja doch zu zweifeln ob es Sinn macht sich an weitere Misty Mundae-Streifen zu wagen. *g Danke für diesen informativen Text und diese Warnung. Zu dumm nur, dass ich so unglaublich neugierig und dumm bin, und es wohl doch weiter versuchen werde, in der Hoffnung sympathischen Trash zu entdecken. *g
Eine solche Mission nimmt halt nie ein Ende! Wenn mich einer versteht dann doch Du! Los! Bestärke mich in meinem Irrsinn! Bitte! Hilfe! *g
Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: McHolsten am 22 Juli 2008, 11:38:27
Jungs checkt doch mal diesen hier an, er wird Euch mit Sicherheit gefallen...  ;)
http://www.ofdb.de/film/97521,Shock-O-Rama

Und der hier sowieso....  :dodo:
http://www.ofdb.de/film/63059,Gladiator-Eroticvs-The-Lesbian-Warriors
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 22 Juli 2008, 11:44:49
Was ist denn an denen besser oder anders? Freiwillige Gags? Geglückte unfreiwillige Komik? Grandiose Spezialeffekte in einem überdimensionalem Meisterwerk der Extraklasse a la "Matrix", "Hurra die Schule brennt" und "Star Wars"? Gib doch bitte mal einen kleinen Hinweis zum Schmackhaft machen.
Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: McHolsten am 22 Juli 2008, 11:47:09
Lies doch erstmal meine Reviews...  ;) :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 22 Juli 2008, 12:20:56
Zu deiner Liste, Senfdazu:

Einige Filme kenne ich nicht (und ich denke, dass dürfte eigentlich beinahe ausnahmslos für jeden gelten), die Sichtung einiger anderer Filme liegt schon etwas weiter zurück (hatte ich aber ebenfalls gut in Erinnerung) und bei wieder anderen kann ich dir nur 100%ig Recht geben.

Schön, dass es mit "Videodrome" ein Cronenberg in die Liste geschafft hat. Ich hab den Film bisher zweimal gesehen und fand ihn trotz des permanenten Unverständnisses, das er bei mir ausgelöst hat, durchaus brillant, was seine offensichtliche Botschaft angeht.

Und warum "Karate Tiger" (No Retreat, No Surrender) in dieser Liste gelandet ist, glaube ich mir mit unserer Diskussion um "Bloodsport" erklären zu können  ;). Manchmal sind Kult und Klasse zwei verschiedene Dinge, wiegen sich aber gegenseitig auf. Dasselbe dürfte dann bei deiner Liste auch für "The Untold Story" (wasn krass-sinnloser Film) und "Die Lümmel von der ersten Bank gelten", oder?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 22 Juli 2008, 19:13:30
Die Liste ist eine interessante Auswahl. Von Kubrick hätte ich allerdings eher "2001" als "Eyes wide shut" genommen. Aber wie du schon gesagt hast, mache Titel tauchen wohl bewußt nicht auf. Sind auch ein paar dabei, die ich nicht kenne. Ich wäre nicht dazu in der Lage, für mich eine solch genreübergreifende Liste zu machen; dazu ein Kompliment.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 22 Juli 2008, 20:01:19
Ich kenne beinahe alle Filme deiner Bestenliste und stelle frappierende geschmackliche Ähnlichkeiten fest. Bis auf DETROIT ROCK CITY, KARATE TIGER, KICKBOXER und AUSTIN POWERS 2 mag ich die Filme allesamt oder habe sie noch nicht gesehen. Auch RAMBO würde bei mir nie auf die Liste kommen, den halte ich für überschätzt. Trotdem eine wunderbare Auswahl mit vielen Kindheitsfavoriten von den GREMLINS über ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT bis zu den GHOSTBUSTERS.

Verhoeven, Oliver Stone und Sergio Leone mag ich auch sehr gerne, von Kubrick hätte ich, wie vegetarian_cannibal, andere Filme gewählt, wenn auch nicht 2001. Wie stehst du eigentlich zum dritten Pate-Teil? Der taucht ja glücklicherweise nicht auf deiner Liste auf...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: McKenzie am 22 Juli 2008, 20:47:35
Zitat von: vegetarian_cannibal am 22 Juli 2008, 19:13:30
Die Liste ist eine interessante Auswahl. Von Kubrick hätte ich allerdings eher "2001" als "Eyes wide shut" genommen.

Das hat schon seinen Grund, ist schließlich der beste Kubrick - das hat er selbst ja auch noch erkannt, kurz bevor er - viel zu früh - von uns gegangen ist.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 23 Juli 2008, 04:45:45
Zitat von: Schlombie am 22 Juli 2008, 11:31:34
Ich habe gerade Dein Review über "Vampire Strangler" gelesen und musste schockierend feststellen, dass sich der komplette Text fast ausschließlich auf den gestern von mir gesehenen, und heute von mir gereviewten, "Silk Stocking Strangler" übertragen lässt. Nun beginne ich ja doch zu zweifeln ob es Sinn macht sich an weitere Misty Mundae-Streifen zu wagen. *g Danke für diesen informativen Text und diese Warnung. Zu dumm nur, dass ich so unglaublich neugierig und dumm bin, und es wohl doch weiter versuchen werde, in der Hoffnung sympathischen Trash zu entdecken. *g
Eine solche Mission nimmt halt nie ein Ende! Wenn mich einer versteht dann doch Du! Los! Bestärke mich in meinem Irrsinn! Bitte! Hilfe! *g
Gruß
Schlombie

Ich befürchte auch, daß ich mich in weiteren Reviews da wiederholen könnte, zumindest bei den Produkten von Factory 2000. Seduction Cinema scheint mir da einen deut bessere Sachen abgeliefert zu haben, was sich da so liest. Bite Me! hab ich kürzlich halb gesehen und mußte dann los (Videoabend), Misty übt dort jedoch in ihrem Spiel eine gewisse Faszination aus und es gibt eine ziemlich gute Dosierung zwischen oberflächlicher Handlung und aufblitzender Haut. Anzüglicher Schlock statt Möchtegernporno, das gibt Hoffnung. Ausserdem hat Brett Piper einen Bonus bei mir für Mysterious Planet. Bis ich diesen dann besprochen hatte, wusste ich nicht mal, daß er noch weitere Filme gemacht hat. Schon peinlich.  :icon_mrgreen:
Generell kann ich dich schon bestärken, was die Suche nach neuen Trash Granaten angeht. Es lohnt sich immer wieder in dem Moment, wenn man für die Mühe belohnt wird und etwas ausgräbt, was einem die Sinne raubt. Und dabei darf man sich auch nicht immer auf die Reviews anderer verlassen. Zu Trash gibt es oftmals Meinungen wie Arschlöcher. Die miesen Filme die ich gut finde, schneiden in der OFDb oftmals z.B. eher schlecht ab und umgekehrt. Meine Strategie besteht darin, sofern ich nicht selber ins kalte Wasser springe, Reviews auf mögliche Überschneidungen mit meinem Geschmack hin abzutasten. Wenn ich dann eine DVD Bestellung aufsetze, mische ich eine Auswahl von etwa 10-20 Filmen zu ungefähr 3 gleichgroßen Teilen mit a) Filmen, die mir garantiert gefallen b) Filmen, die ein paar EUR Kosten und bei denen eine 50:50 Chance besteht, daß sie mir gefallen c) Schnäppchen und Experimente im Niedrigpreissegment. Zusätzlich berechne ich dabei den durchschnittlichen Stückpreis und versuche, die 5 EUR/Stück nicht allzuweit (maximal bis 7 EUR) zu überschreiten. Klingt nach Freak, aber es hilft mir, diese 1-2 Bestellungen im Quartal vor meinem Gewissen damit zu rechtfertigen, daß ich dafür eine DVD zum Preis eines Verleihs oder einer Kinokarte im Regal habe (Nein, wo ich wohne, gibt es keine 50 Cent Videotheken).
Hilfreich dabei sind auf jeden Fall andere Dumme im Freundeskreis, die sich auch öfter mal Dinge auf blauen Dunst kaufen. Ich glaube, sonst könnte ich meine minimum 1:10 Hitquote auch nicht mehr halten.  :icon_lol:

Zitat von: McHolsten am 22 Juli 2008, 11:38:27
Jungs checkt doch mal diesen hier an, er wird Euch mit Sicherheit gefallen...  ;)
http://www.ofdb.de/film/97521,Shock-O-Rama

Und der hier sowieso....  :dodo:
http://www.ofdb.de/film/63059,Gladiator-Eroticvs-The-Lesbian-Warriors

Hab ich im Auge. Vorgemerkt ist auch Lord of the G-Strings ;)

Zitat von: filmimperator am 22 Juli 2008, 12:20:56
Und warum "Karate Tiger" (No Retreat, No Surrender) in dieser Liste gelandet ist, glaube ich mir mit unserer Diskussion um "Bloodsport" erklären zu können  ;). Manchmal sind Kult und Klasse zwei verschiedene Dinge, wiegen sich aber gegenseitig auf. Dasselbe dürfte dann bei deiner Liste auch für "The Untold Story" (wasn krass-sinnloser Film) und "Die Lümmel von der ersten Bank gelten", oder?

Zu Karate Tiger werde ich ggf. noch ein paar Worte verlieren, nachdem ich vergleichend meine Bruce Lee Ultimate Collection durchgeackert habe. Ich guck nebenher aber noch TV, die Mabuse 60er Box und ggf. die Fu Manchu Box, ist also keine kurzfristige Ankündigung. Im Prinzip hast du aber recht, das ist ein jugendliches mit Chips auf die Couch lümmeln Spektakel, welches ich in unregelmäßigen Abständen nostalgisch wiederhole. Oftmals in Kombination mit anderen Filmen wie Kickboxer, Karate Kid oder Karate Warrior, manchmal auch Bloodsport.
The Untold Story steht exemplarisch für einen Teil des HK Kinos. Geschmackvoll würde ich nicht unbedingt zustimmen, krass sinnlos aber finde ich ihn nicht. Diese True Crime Shocker erfreuten sich ja wesentlicher Beliebtheit und z.B. noch The Killer in den Koffer zu packen, hätte ich für genauso langweilig befunden, wie noch einen Martial Arts Film, obwohl sich da sicherlich noch etwas gefunden hätte. Ich halte The Untold Story allenfalls für überbewertet.
Die Lümmel von der ersten Bank gehört für mich einfach dazu. Da kann ich jetzt gar nicht genau sagen warum, wahrscheinlich, weil es mir mehr gibt, als andere Jugendkomödien. Ich habe als Kind sehr gerne Internatsromane gelesen, z.B. Die Jungens von Burg Schreckenstein. Insbesondere der Zusammenhalt und das gemeinsame aushecken von Streichen haben mich da immer fasziniert. Vielleicht daher die Tendenz, wobei Die Lümmel sicherlich nicht ganz so pädagogisch wertvoll sind. Würde ich aber vielleicht später gern mit meinen Kindern schauen.

Zitat von: COPFKILLER am 22 Juli 2008, 20:01:19
Ich kenne beinahe alle Filme deiner Bestenliste und stelle frappierende geschmackliche Ähnlichkeiten fest. Bis auf DETROIT ROCK CITY, KARATE TIGER, KICKBOXER und AUSTIN POWERS 2 mag ich die Filme allesamt oder habe sie noch nicht gesehen. Auch RAMBO würde bei mir nie auf die Liste kommen, den halte ich für überschätzt. Trotdem eine wunderbare Auswahl mit vielen Kindheitsfavoriten von den GREMLINS über ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT bis zu den GHOSTBUSTERS.
Ich war tatsächlich überlegt, Rambo III zu nennen, habe mich dann aber doch dazu entschlossen, den ersten zu favorisieren, da ich damit meine Auswahl etwas runder sah. Im Prinzip hast du nicht unrecht, wobei dieser Teil genauso oft unter- wie überschätzt wird.
Mit den Kindheitsfavoriten hast du ähnlich Recht wie der imp. Ich geb ja auch zu, mich bei Fieber mit meinen Hörspielen ins Bett zu verziehen, weil ich das schon immer gemacht habe und ich dann keine Lust auf Lesen oder Fernsehen habe. Vielleicht schwingt da eine ähnliche Tradition bei den Filmen mit, die ein gewisses Gefühl kindlicher Unbeschwertheit zurückbringen. Einer gegen das Imperium war sogar mein erstes offizielles Trashvideo - Ocean, die Firma, die auf die Wiederbespielbarkeit ihrer Qualitätskassetten hinweist. :king:
Interessant in dem Zusammenhang ist aber, daß ich z.B. sogar Merchandise von Jason Vorhees habe, eine der frühpubertären Kultfiguren - Generation Freude über eine miese Kopie eines geschnittenen Tapes in der x-ten Generation versteht mich vielleicht, mir wäre aber kein Teil der Reihe eingefallen, den ich wirklich noch auf Dauer benötigen würde. Die Reizphase, in der man derartige (verbotene) Wunschträume erfüllen mußte, scheint damit getilgt.

Zitat von: COPFKILLER am 22 Juli 2008, 20:01:19
Verhoeven, Oliver Stone und Sergio Leone mag ich auch sehr gerne, von Kubrick hätte ich, wie vegetarian_cannibal, andere Filme gewählt, wenn auch nicht 2001. Wie stehst du eigentlich zum dritten Pate-Teil? Der taucht ja glücklicherweise nicht auf deiner Liste auf...

Eyes Wide Shut würde ich nicht so leichtfüßig als den besten Kubrick erklären wie McKenzie. Ich bin z.B. auch Full Metal Jacket und Uhrwerk Orange sehr verbunden, während ich 2001 vor diversen Jahren für zu langweilig befunden und bisher noch nicht wieder angerührt habe. Kommt vielleicht noch. Eyes Wide Shut ist zum einen ein Trip der mich in seinen Bann gezogen hat und ich habe eine Schwäche für Nicole Kidman.
Tja und der Pate 3... Den Film gibt es doch gar nicht.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 23 Juli 2008, 11:08:06
Zitat von: Senfdazu am 23 Juli 2008, 04:45:45
The Untold Story steht exemplarisch für einen Teil des HK Kinos. Geschmackvoll würde ich nicht unbedingt zustimmen, krass sinnlos aber finde ich ihn nicht. Diese True Crime Shocker erfreuten sich ja wesentlicher Beliebtheit und z.B. noch The Killer in den Koffer zu packen, hätte ich für genauso langweilig befunden, wie noch einen Martial Arts Film, obwohl sich da sicherlich noch etwas gefunden hätte. Ich halte The Untold Story allenfalls für überbewertet.

Ich habe "The Untold Story" vor etwas längerer Zeit gesehen und kann mich nur noch daran erinnern, dass dieser Film mit seiner Ungeheuerlichkeit, was Klischees und der regelrechten Zelebrierung von Gewalt angeht, mich zwar unterhalten aber gleichsam zum Kopfschütteln angeregt hat. Wenn du "The Untold Story" für überbewertet befindest, warum landet er dann in deiner Liste? Wäre er dann nicht bei den guilty pleasures eher aufgehoben?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 23 Juli 2008, 11:46:41
Überbewertet ist ja nicht automatisch gleichbedeutend mit schlecht. Mir geht es nur auf den Zeiger, wenn der Film wegen ein bisschen "Sickness" gleich als der Überburner klassifiziert wird. Geht mir bei vielen Filmen so, die Ballerei beim erwähnten John Woo kann auch schnell in Langeweile ausarten oder z.B. von manchen zum Kult stilisierte Filme wie der Sonny Chiba Streifen The Street Fighter ist zwar stellenweise derb, bietet aber im Kern auch nichts anderes als Bruce Lee, ohne dessen technische Finesse zu erreichen. Ich seh das realistisch und mag die Filme trotzdem.
Guilty Pleasures habe ich in dem Sinne ja nie zusätzlich formuliert, mit Grund, weil dann würde ich nur, sagen wir 50, weitere Filme auflisten, die es nicht in die 100er Liste geschafft haben. Ich mag z.B. wenige (aktuelle) Komödien, aber Bubble Boy fand ich prima. Willst du sowas lesen?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: McHolsten am 23 Juli 2008, 12:15:31
Zitat von: SenfdazuBite Me! hab ich kürzlich halb gesehen und mußte dann los (Videoabend), Misty übt dort jedoch in ihrem Spiel eine gewisse Faszination aus und es gibt eine ziemlich gute Dosierung zwischen oberflächlicher Handlung und aufblitzender Haut. Anzüglicher Schlock statt Möchtegernporno, das gibt Hoffnung.

Du solltest ihn Dir auf jeden Fall nochmal in Ruhe zu Ende anschauen - ggfs. auch alleine
Das "Niveau" wird den Film über gehalten, zum Ende hin zeigt Piper nochmal richtig genial was er mit Knete alles anstellen kann!  :respekt:
Wo Du nackte Haut erwähnst: Die Stripszenen sind imo auch um einiges ästhetischer anzusehen als die Verrenkungen der Hochglanzpuppen bei "Zombiestrippers". Das ist z.B. Trash der total in die Hose gegangen ist. 

Zitat von: Senfdazu
Generell kann ich dich schon bestärken, was die Suche nach neuen Trash Granaten angeht. Es lohnt sich immer wieder in dem Moment, wenn man für die Mühe belohnt wird und etwas ausgräbt, was einem die Sinne raubt. Und dabei darf man sich auch nicht immer auf die Reviews anderer verlassen. Zu Trash gibt es oftmals Meinungen wie Arschlöcher. Die miesen Filme die ich gut finde, schneiden in der OFDb oftmals z.B. eher schlecht ab und umgekehrt. Meine Strategie besteht darin, sofern ich nicht selber ins kalte Wasser springe, Reviews auf mögliche Überschneidungen mit meinem Geschmack hin abzutasten.

Es lohnt sich immer und immer wieder. "Bread & Circus", "Nudist Colony of the Dead", "Gory Gory Hallelujah" -  :love: Filme wo mir persönlich nur das Wort GEIL auf den Lippen liegt. Es ist aber manchmal schon schwer gerade "guten" Trash zu finden. Ich glaube es gibt keinen Trash der gut oder schlecht ist, es gibt nur Trash der einem zusagt oder nicht. Von daher ist hier mein Motto "learning by doing", einfach mal testen. So teuer sind die meisten Sachen ja nicht, auch Trailer (sofern vorhanden) geben gute Einblicke. Leider sind es nicht arg viele Autoren hier in der OFDB die sich rein auf das Genre "spezialisiert" haben, überwiegend Obskuritäten gucken. Von daher ist es auch manchmal schwer. Aber egal was rauskommt: Spaß macht es immer irgendwo.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 26 Juli 2008, 20:07:10
Zitat von: McHolsten am 23 Juli 2008, 12:15:31
"Bread & Circus", "Nudist Colony of the Dead", "Gory Gory Hallelujah"

Den ersten hatte ich mir anhand deines Reviews schonmal notiert. Die anderen beiden, hm, klingen zwar auf eine gewisse Art interessant, aber die Beschreibung gibt mir nicht den letzten Kick. Ich hab mir erstmal endlich die Bikini Bandits 2-DVD aus England bestellt, das hab ich bisher immer verschoben. Dazu passt auch, was ich gern mal wieder sehen würde, und zwar was im Stil von Angel's Höllenkommando, Stoßtrupp in die Wüste oder Zuchthaus der wütenden Frauen. Ich guck mir zwar immer mal wieder einen Horror oder Splatterfilm an, aber das hab ich in Videotagen und besonders zum Start der DVD wohl etwas zu sehr übertrieben. Momentan greife ich oft bei Action/Martial Arts zu oder pflege Klassiker Lücken nach. Sowas schlägt bei mir aber auch wirklich nach Tagesform um.

Edit: Shit, ich glaube, das (http://srv14.movie-list.net/sexmaniac/gore_from_outer_space.mov) könnte uns interessieren. Scheint ne US DVD von Adness zu geben. Hmmmm... ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 12 August 2008, 07:05:57
Ich habe in letzter Zeit relativ wenig Filme konsumiert. Entweder es kam was dazwischen oder das Wetter nahm mir die Lust und wenn, ja, dann gab es meistens etwas zu sehen, wozu man nicht unbedingt noch ein Review schreiben mußte. Für mich doppelt ungewöhnlich habe ich nun ein sehr aktuelles Exponat ausgewählt, dazu noch Splatter in Reinkultur, was sich trotz kleiner Schwächen als überraschend unterhaltsam entpuppte. Insbesondere durch den Hinweis auf die westlich-kommerziellen Einflüsse hoffe ich in der Betrachtung noch ein neues Detail hinzufügen zu können. Daß sich zu dem Inhalten ansonsten kaum gorefreie Kommentare finden lassen, beweisen ja die bereits vorhandenen Reviews vor Ort und im Netz. Und nun freue ich mich auf mögliches Feedback zu:

The Machine Girl (2008) (http://www.ofdb.de/review/141556,311578,The-Machine-Girl)  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 7 September 2008, 07:04:37
Gemischtes Primaten-Doppel von den King Kong-Machern:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 September 2008, 08:32:51
Lasset mich raten: Der Ritt zurück (http://www.ofdb.de/review/14489,316717,Der-Ritt-zur%C3%BCck) hat auch keiner gesehen?  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 10 September 2008, 18:28:01
Zitat von: Senfdazu am 10 September 2008, 08:32:51
Lasset mich raten: Der Ritt zurück (http://www.ofdb.de/review/14489,316717,Der-Ritt-zur%C3%BCck) hat auch keiner gesehen?  :icon_lol:

Ich zumindest nicht, sorry.  ;)

Nachfrage: Hat es einen besonderen Grund, dass du ziemlich viele Namen der Beteiligten an dem Film mit Links innerhalb der OFDb versiehst? Das soll jetzt keine Kritik sein, nur fällt mir das in dieser Review auf und ich - für mich gesprochen - sehe das kritisch, wenn alles ausufern sollte...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Hedning am 10 September 2008, 19:15:01
Für Leute, die an dem Film interessiert sind, ist es sicher nützlich, da es den Zugriff auf weitere Informationen sehr erleichtert. Ich finde diese Machart begrüßenswert.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 September 2008, 19:17:55
@ impi: Den Grund gibt es. Verbesserung der internen Linkstruktur einer Webseite durch kontextbezogene Verknüpfungen, was Suchmaschinen ganz gut finden. Ausserdem erleichtert es das Nachschlagen von Informationen beim Lesen des Textes, ähnlich wie bei Wikipedia. So einen Querverweis muß man ja nicht nutzen, wenn man nicht will. Insofern ist es nicht schädlich, kann aber von Nutzen sein und die 1-2 Minuten extra nehme ich mir dann auch gerne noch Zeit.  :icon_smile:

@ Hedning: Danke.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 10 September 2008, 19:27:36
Hab meinen Post angeglichen  ;).

Tatsächlich finde ich es sinnvoll zwecks Informationssuche. Vielleicht sind aber u.U. Verlinkungen zu Seiten ausserhalb der OFDb in Einzelfällen (Biographien) sinnvoller - eben aufgrund stärker gebündelter Informationen. Was meinst du?

(BTW: Wie macht man eigentlich die Verlinkungen?  :anime:  ;))
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 September 2008, 20:56:28
Dazu halte ich es für sinnvoller Personeneinträge mit solchen Links zu versehen, wobei ich in dem Feld auch noch nicht so aktiv war. Nichts gegen externe Quellen, aber ich möchte meine Reviews nicht dauerhaft auf tote Links absuchen müssen.

Die Links fügst du entweder über diese umgefallene 8 ein (Button) oder du schreibst ihn in HTML in der entsprechenden Ansicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 11 September 2008, 11:36:20
Zitat von: Senfdazu am 10 September 2008, 20:56:28
Dazu halte ich es für sinnvoller Personeneinträge mit solchen Links zu versehen, wobei ich in dem Feld auch noch nicht so aktiv war. Nichts gegen externe Quellen, aber ich möchte meine Reviews nicht dauerhaft auf tote Links absuchen müssen.

Sollte in der OFDb noch kein Personeneintrag (mit Geburtsort etc.) zu ebendiesen Filmschaffenden existieren (davon gibts ja einige Beispiele in deiner Kritik) kann u.U. eine Verlinkung zu Wikipedia sinnvoll sein. In der Regel ist das Risiko zu "toten links" dort eher gering.


Zitat von: Senfdazu am 10 September 2008, 20:56:28
Die Links fügst du entweder über diese umgefallene 8 ein (Button) oder du schreibst ihn in HTML in der entsprechenden Ansicht.

Ne umgefallene 8 im Word oder wo?  :00000109:
Na mal schauen, ob ich mich bei Gelegenheit dazu aufraffen kann... ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 11 September 2008, 16:06:03
Ich wäre dann ja eher dafür, die Personeneinträge anzulegen und da Wiki zu verlinken, aber damit will ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, hatte ich bisher auch nicht so viel Lust zu, da ich den Eintrag dann auch gut machen wollen würde (Aufwand).

Zitat von: filmimperator am 11 September 2008, 11:36:20
Ne umgefallene 8 im Word oder wo?  :00000109:

In der WYSIWYG Eingabemaske. Einfach Textstelle markieren, Button drücken und die Angaben im Pop Up einfügen. Geht auch z.B. bei Fassungseinträgen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 14 September 2008, 05:15:43
Eine kleine Sammlung meiner Eindrücke des bisher wenig beachteten Eiskalte Stille (http://www.ofdb.de/review/19699,317215,Eiskalte-Stille) von 2002. Buffy, Samara und Capt. Sheridan in einem Film aber Vladimir Kulich spielt sich als Bösewicht in die Herzen der B-Film Fans.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 16 September 2008, 12:47:26
Zitat von: filmimperator am 22 Juli 2008, 12:20:56
Und warum "Karate Tiger" (No Retreat, No Surrender) in dieser Liste gelandet ist, glaube ich mir mit unserer Diskussion um "Bloodsport" erklären zu können  ;). Manchmal sind Kult und Klasse zwei verschiedene Dinge, wiegen sich aber gegenseitig auf.

Hier nochmal die ausführliche Stellungnahme: Karate Tiger (1985) (http://www.ofdb.de/review/2046,317608,Karate-Tiger)

Was dir mißfallen wird, ich habe meine Wertung nach drölftausendster Sichtung doch nochmal um einen Punkt nach oben korrigiert (9/10) und Karate Kid in der Konsequenz dann mit 10/10 in die absolute Oberliga anheben müssen. Karate Tiger macht einfach zuviel Spaß und Karate Kid ist im Vergleich einfach viel zu gut gemacht, auch wenn die Bauchwertungen heute für so einen "Kinderkram" eher niedriger ausfallen. Es ist halt die Jugendversion von Rocky und der steht bei mir ja auch so hoch im Kurs.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Vince am 16 September 2008, 15:10:07
Ist ne starke Kritik vollgepumpt mit Hintergrundwissen zum Sport und der dazugehörigen Filmgeschichte aus Asien und Amerika. Man ist ja da ein bisschen versucht, von "mit Kanonen auf Spatzen schießen" zu sprechen, aber das ist eigentlich gar nicht mal der Fall, ich finde das so schon ziemlich angemessen.

Eigentlich passt zu so einem Film ja auch immer eine emotionale / nostalgische Annäherungsweise, aber gerade deswegen ist es umso interessanter, sich dem Film mal aus einer objektivierten Perspektive heraus anzunähern.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Zitat von: Senfdazu am 16 September 2008, 12:47:26
Hier nochmal die ausführliche Stellungnahme: Karate Tiger (1985) (http://www.ofdb.de/review/2046,317608,Karate-Tiger)

Was dir mißfallen wird, ich habe meine Wertung nach drölftausendster Sichtung doch nochmal um einen Punkt nach oben korrigiert (9/10) und Karate Kid in der Konsequenz dann mit 10/10 in die absolute Oberliga anheben müssen. Karate Tiger macht einfach zuviel Spaß und Karate Kid ist im Vergleich einfach viel zu gut gemacht, auch wenn die Bauchwertungen heute für so einen "Kinderkram" eher niedriger ausfallen. Es ist halt die Jugendversion von Rocky und der steht bei mir ja auch so hoch im Kurs.

Über Geschmack lässt sich zweifelsohne nach wie vor streiten  ;).

Inhaltlich kann ich nicht viel über das sehr ausführliche und für mich sehr aufschlussreiche Review sagen, da die Filmsichtung dann doch schon ein paar Jährchen zurückliegt. Eventuell hättest du jedoch noch auf das allgemein kursierende Feindbild der Amerikaner im 80er Jahre-Actionfilm vom bösen Russen - Van Dammes Rolle ist genau das - eingehen können, aber das ist natürlich nicht zwingend. Und dass du trotz deiner Aussage
ZitatSchundvorwürfe lassen sich insgesamt damit leider nicht ausräumen.
noch 9 Punkte vergibst (Kult-Potenzial und "Held der Kindheit" hin oder her), ist schon ziemlich subjektiv, um nicht zu sagen: eigenwillig, aber irgendwie dann doch auch nachvollziehbar  ;).


Allerdings sind mir ein paar kleinere Rechtschreibfehler aufgefallen (komisch, dass sich MMeXX, der Hüter der deutschen Rechtschreibung in der OFDb schlechthin  :respekt:, noch nicht eingeschaltet hat):

1.) 3. Zeile: "martialerischen Qualitäten" - muss nach meinem Kenntnisstand "martialische" heißen
2.) Nach dem ersten großen Absatz im 2. Abschnitt: "miemen" - muss "mimen" heißen
3.) Zudem solltest du nochmal die zusammengesetzten Substantive nachsehen, bei denen meist ein Bindestrich fehlt. Z.B. "Van Damme Fans" oder "Coming Of Age Komödie".

Insgesamt jedoch einmal mehr eine sehr gelungene Kritik deinerseits  :respekt:.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Vince am 16 September 2008, 15:32:10
Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Eventuell hättest du jedoch noch auf das allgemein kursierende Feindbild der Amerikaner im 80er Jahre-Actionfilm vom bösen Russen - Van Dammes Rolle ist genau das - eingehen können,

Hat er aber (zumindest implizit), indem er Dolph Lundgrens Rolle in "Rocky IV" als Vergleichspunkt ansetzt...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 16 September 2008, 15:40:50
Zitat von: Vince am 16 September 2008, 15:32:10
Hat er aber (zumindest implizit), indem er Dolph Lundgrens Rolle in "Rocky IV" als Vergleichspunkt ansetzt...

Genau deswegen hätte es sich imo ja angeboten, diesen impliziten Kommentar noch etwas weiter herauszuarbeiten  ;). Aber wie gesagt: Ist ja kein Schwachpunkt, nur eine Anregung.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: MMeXX am 16 September 2008, 15:50:53
Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Allerdings sind mir ein paar kleinere Rechtschreibfehler aufgefallen (komisch, dass sich MMeXX, der Hüter der deutschen Rechtschreibung in der OFDb schlechthin  :respekt:, noch nicht eingeschaltet hat):
Ach, hier gibt es genug User, die sich darum kümmern, dass nicht zu viele Fehler auftreten. Ich denke da vor allem an die Admins, welche die Reviews durchgucken. Außerdem war ich noch mit Crockett und Tubbs beschäftigt und ich lese ja auch nicht alle Reviews. Aber zum Thema - wenn schon denn schon :D

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
1.) 3. Zeile: "martialerischen Qualitäten" - muss nach meinem Kenntnisstand "martialische" heißen

Zu 1.) muss natürlich "martialischen Qualitäten" heißen
Zeile 6 wußte --> wusste
Zeile darauf als daß --> als dass

Letzer Satz vor dem Umbruch innerhalb des 2. Absatzes ausserdem --> außerdem
Zeile darauf mißfallen, daß --> missfallen, dass
Wiederum nächste Zeile unerläßlich. [...]Einfluß --> jeweils mit -ss

Ein zwei der Sorte "ss" statt "ß" sind noch drin. Aber es sind natürlich Kleinigkeiten, vor allem, wenn man eine Schreibweise durchzieht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 16 September 2008, 16:07:57
Zitat von: MMeXX am 16 September 2008, 15:50:53
Ein zwei der Sorte "ss" statt "ß" sind noch drin. Aber es sind natürlich Kleinigkeiten, vor allem, wenn man eine Schreibweise durchzieht.

Würde man generell solche Korrekturen mit "s"-Lauten einarbeiten (nicht nur bei dieser speziellen Review von Senfdazu), würde man ziemlich schnell vor Arbeit zusammen brechen. Mal eine allgemeine Frage: Nach welcher Rechtschreibung richtet sich die OFDb? Alte, neue oder wird es individuell den Usern überlassen?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 16 September 2008, 16:31:04
Zitat von: Vince am 16 September 2008, 15:10:07
Ist ne starke Kritik vollgepumpt mit Hintergrundwissen zum Sport und der dazugehörigen Filmgeschichte aus Asien und Amerika. Man ist ja da ein bisschen versucht, von "mit Kanonen auf Spatzen schießen" zu sprechen, aber das ist eigentlich gar nicht mal der Fall, ich finde das so schon ziemlich angemessen.

Eigentlich passt zu so einem Film ja auch immer eine emotionale / nostalgische Annäherungsweise, aber gerade deswegen ist es umso interessanter, sich dem Film mal aus einer objektivierten Perspektive heraus anzunähern.

Vielen, vielen Dank! Eigentlich schieße ich aber mit Spatzen auf Kanonen, weil ich, um einen Mittelweg zu finden durchaus teils schwammiger formuliert habe, als man es hätte können. Dazu muß ich bescheidenerweise auch sagen, daß mein Fachwissen in Sachen Sport sehr normalsterbliche Grenzen hat. Es handelt sich dabei einfach um ein Gedächnisprotokoll gesammelter Eindrücke. Wenn die dann allerdings ansprechend vermittelt werden konnten, bin ich sehr zufrieden.

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Über Geschmack lässt sich zweifelsohne nach wie vor streiten  ;).

Inhaltlich kann ich nicht viel über das sehr ausführliche und für mich sehr aufschlussreiche Review sagen, da die Filmsichtung dann doch schon ein paar Jährchen zurückliegt. Eventuell hättest du jedoch noch auf das allgemein kursierende Feindbild der Amerikaner im 80er Jahre-Actionfilm vom bösen Russen - Van Dammes Rolle ist genau das - eingehen können, aber das ist natürlich nicht zwingend. Und dass du trotz deiner Aussage
ZitatSchundvorwürfe lassen sich insgesamt damit leider nicht ausräumen.
noch 9 Punkte vergibst (Kult-Potenzial und "Held der Kindheit" hin oder her), ist schon ziemlich subjektiv, um nicht zu sagen: eigenwillig, aber irgendwie dann doch auch nachvollziehbar  ;).

Dir auch schonmal vorweg vielen Dank für das positive Fazit.

Ich find es ja selber irgendwie unmöglich, wie ich den Film nach erneuter Sichtung sogar wieder besser fand, als ich ihn in Erinnerung hatte. Es ist aber tatsächlich so. Nur die Gründe haben sich verschoben. Ich bin mir sogar sehr sicher, beim nächsten Durchlauf wieder neue Details zu entdecken. Der erwähnte Griemassenschneider ist mir z.B. auch jetzt erst ins Auge gestochen.

Den amerikanisch-sowjetischen Konflikt habe ich tatsächlich nur ganz wenig angerissen. Unterbewußt. Der war mir nämlich so allgegenwärtig, daß ich überhaupt nicht über eine genauere Erläuterung nachgedacht habe. Ich überlege noch, wie und wo ich das ggf. einbauen könnte. Es ist manchmal wirklich nicht so einfach, zu entscheiden, für wie vorbelastet man den Leser hält. Ich will jetzt auch nicht so eine Genesis wie zu Die Reise zum Mond schreiben.  :icon_lol:

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Allerdings sind mir ein paar kleinere Rechtschreibfehler aufgefallen...

Habe ich soweit umgesetzt, danke dir. In dem Zusammenhang müsste es wohl "martialischeren" lauten, weil es ja um die Steigerung zu Karate Kid geht.

Zitat von: MMeXX am 16 September 2008, 15:50:53
Zeile 6 wußte --> wusste
Zeile darauf als daß --> als dass

Letzer Satz vor dem Umbruch innerhalb des 2. Absatzes ausserdem --> außerdem
Zeile darauf mißfallen, daß --> missfallen, dass
Wiederum nächste Zeile unerläßlich. [...]Einfluß --> jeweils mit -ss

Ein zwei der Sorte "ss" statt "ß" sind noch drin. Aber es sind natürlich Kleinigkeiten, vor allem, wenn man eine Schreibweise durchzieht.

In den 80ern gab es keine Reform, also auch bitte schön viel "ß".  :king:
Ich hab mein Problem damit am Computer ja schonmal geschildert. Es gab nämlich (zumindest in meinem Haushalt) auch keine deutschsprachigen Computerprogramme, also mußte dort ohne Rücksicht auf Verluste "ss" geschrieben werden. Passiert ab und zu, daß ich in diesen Modus verfalle. Ähnlichkeiten mit der reformierten Rechtschreibung sind aber rein zufällig und nicht gewollt. Personen oder Tiere kamen dabei nicht zu Schaden.
Korrekturhinweise nehme ich natürlich trotzdem gern entgegen. Vielen Dank.  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 17 September 2008, 01:07:40
Zitat von: Senfdazu am 16 September 2008, 16:31:04
Dir auch schonmal vorweg vielen Dank für das positive Fazit.
(...)
Den amerikanisch-sowjetischen Konflikt habe ich tatsächlich nur ganz wenig angerissen. Unterbewußt. Der war mir nämlich so allgegenwärtig, daß ich überhaupt nicht über eine genauere Erläuterung nachgedacht habe. Ich überlege noch, wie und wo ich das ggf. einbauen könnte. Es ist manchmal wirklich nicht so einfach, zu entscheiden, für wie vorbelastet man den Leser hält. Ich will jetzt auch nicht so eine Genesis wie zu Die Reise zum Mond schreiben.  :icon_lol:

Ersteres: Gern geschehen. Ein kleines Lob war ja auch gerechtfertigt in meinen Augen  ;).
Letzteres: Es war ja nur eine Anregung mit dem Feindbild und du musst nicht, kannst aber gern noch die kleine Sache mit dem Feindbild erwähnen. Tatsächlich ist es schon so oft aufgegriffen wurden, dass es kaum einen Unterschied macht, die Rolle van Dammes in "Karate Tiger" für sich stehen zu lassen oder in die Rubrik "amerikanisches Feindbild" einzuordnen.

Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 23 September 2008, 17:46:23
Damit keine Langeweile aufkommt einfach mal wieder ganz woanders hin. Nicht, daß es wieder heißt ich sei zu trashbelastet. ;)

Nur die Sonne war Zeuge (1960) (http://www.ofdb.de/review/8515,319473,Nur-die-Sonne-war-Zeuge)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22
@Senfdazu Kritik kommt mal zurück ist aber nicht böse gemeint  :LOL:
Das dir meine Bierchen Reviews nicht zusagen kann ich jetzt durchaus nachvollziehen.
Deine Reviews sind für hochintelliegente Personen gut geeignet. Nur was mich stört sind die vielen Vergleiche mit anderen zahlreichen Filmen was völlig überladen wirkt und die Lust zum lesen nimmt weil man es garnicht verarbeiten kann was du präsentierst. z.B. bei     
Killerbienen!, Piranha 2 - Fliegende Killer, Machine Girl, The
den Rest hab ich mir nicht mehr durchgelesen. Was mich auch verwundert das solche Trashfilme dich ansprechen, da sie für das Horror/Bierchen Partypublikum geeignet sind, welche deine Beiträge im Schnitt mit Sicherheit nicht verstehen werde. Wie viel Zeit benötigst du für solch ein Ausführliches Review?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 September 2008, 04:19:25
Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22
@Senfdazu Kritik kommt mal zurück ist aber nicht böse gemeint  :LOL:

Vielen Dank zunächst für dein Feedback. Im Gegensatz zu deiner Annahme kommen deine Kritikpunkte ja nicht rüber wie ein Rachefeldzug, sondern ich halte die von dir hervorgehobenen Punkte für durchaus gerechtfertigt und verstehe Teile davon auch als Lob. 

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22Das dir meine Bierchen Reviews nicht zusagen kann ich jetzt durchaus nachvollziehen.
Deine Reviews sind für hochintelliegente Personen gut geeignet. Nur was mich stört sind die vielen Vergleiche mit anderen zahlreichen Filmen was völlig überladen wirkt und die Lust zum lesen nimmt weil man es garnicht verarbeiten kann was du präsentierst. z.B. bei     
Killerbienen!, Piranha 2 - Fliegende Killer, Machine Girl, The
den Rest hab ich mir nicht mehr durchgelesen.

Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Ich bin eigentlich sogar kein Freund davon, wenn Reviewer zu hoch gestochen, also am Publikum vorbei schreiben, was ich in anderen Threads auch schon betont habe. Ich möchte aber auch durchaus ein gewisses Niveau halten, finde es gerade interessant, auch weniger intellektuelle Filme auf ein Potential abzutasten und bei Bedarf im Zusammenhang Hintergrundwissen oder Allgemeinbildung abzurufen, wie z.B. beim erwähnten Killerbienen!. Natürlich muß es den Leser nicht interessieren, welchen Ursprung so ein Filmchen in der Realität besitzt, aber insbesondere beim 13948ten Tierhorrorfilm tut es denke ich ganz gut, darauf hinzuweisen, wenn es einen aktuellen Anlaß gegeben hat.
Bei The Machine Girl wiederum muß ich meine Zitatvorwürfe natürlich zumindest etwas untermauern. Hätte ich nur geschrieben: "Der Film klaut sich wild was zusammen, ist aber ganz netter Partysplatter. *rülps*" Dann wäre das im Kern sicherlich ungefähr meine Aussage. Aber dann hätt ich mir das Review gekniffen, weil da schon 2 drin standen, deren Botschaft ich damit weder ergänzt, noch ins Wanken gebracht hätte. Mich reizte in diesem Fall, dem Material noch vorher unbetrachtete Facetten abringen zu können. Und die Hinweise dürfen dann auch gern als Anregung genutzt werden, sich mit den betreffenden Filmen zu beschäftigen.

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22Was mich auch verwundert das solche Trashfilme dich ansprechen, da sie für das Horror/Bierchen Partypublikum geeignet sind, welche deine Beiträge im Schnitt mit Sicherheit nicht verstehen werde.

Das Horror/Bierchen Partypublikum? Wer definiert denn das? Mein Freund, wer mit dem Belzebub nie Aug' in Auge stand, wird doch das Himmelreich nie zu schätzen wissen!  :icon_lol:
Mich langweilt Alkohol seit mehreren Jahren zwar wirklich und im Gegensatz zum pubertären Alter hat sich mein Blickwinkel zur Gewalt im Film auch verschoben, aber als Erwachsener kann man doch trotzdem seinen Spaß an bestimmten Filmen erhalten und zusätzlich seinen Horizont erweitern.
Natürlich spiegelt sich meine aktuelle Ansicht in den Kritiken wieder, geht ja gar nicht anders. Wer den Standpunkt nicht teilen will, muß es nicht. Ich würde aber nie soweit gehen und das Publikum bestimmter Filme so zu reduzieren, wie du es versuchst. Wer Horror- oder Trashfilme schaut ist doch nicht automatisch dummer Alkoholiker. Ich fände es auch schade, wenn du dich in so eine Situation aufgibst.
Es ist allerdings richtig, daß ich auf diesen existenten Teil des Publikums gerne verzichte, sofern es nicht an meinem Blickwinkel interessiert ist oder meinen Spaß an Filmen bzw. diese mit meinen Augen verfolgen will. Ich schreibe ohnehin fast ausschließlich nur dort, wo nichts geschrieben steht, oder wo ich glaube etwas hinzufügen zu können. Dabei koche ich aber auch nur mit Wasser.

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22
Wie viel Zeit benötigst du für solch ein Ausführliches Review?

Das ist unterschiedlich, weil ich manchmal auch einfach beim Chatten usw. nebenher schreibe, wenn ich grad am Computer sitze. Vielleicht 45-120 Minuten für ein durchschnittliches Review. Wenn ich nicht spontan etwas aus dem TV bespreche, lege ich mir manchmal auch DVDs zurecht, die ich dann vorher noch schaue, um in Stimmung zu kommen. Für Karate Tiger habe ich mir z.B. wirklich nochmal Bruce Lee Filme angesehen, um letztendlich begründet eine vergleichende Aussage tätigen zu können und mich nicht nur auf mein Erinnerungsvermögen zu berufen. Für Die Reise zum Mond kann man die Vorbereitungszeit noch weniger umreißen, da ich mich ohnehin über einen längeren Zeitraum mit Georges Méliès und der Pionierzeit des (phantastischen) Films beschäftigt hatte. Wenn du das als Recherche mit einbeziehen möchtest, so reden wir da über eine mehrwöchige Einarbeitung, die in das Review eingeflossen ist. Die reine Auswertung erfolgte über etwa 4 Tage, an denen ich immer mal einen Absatz geschrieben habe. Das sind dann vielleicht 8-10 Stunden reine Schreib- und Grübelarbeit gewesen; der Text ist entsprechend ausschweifend ausgefallen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 28 September 2008, 11:19:51
Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22

Das Horror/Bierchen Partypublikum? Wer definiert denn das? Mein Freund, wer mit dem Belzebub nie Aug' in Auge stand, wird doch das Himmelreich nie zu schätzen wissen!  :icon_lol:
Mich langweilt Alkohol seit mehreren Jahren zwar wirklich und im Gegensatz zum pubertären Alter hat sich mein Blickwinkel zur Gewalt im Film auch verschoben, aber als Erwachsener kann man doch trotzdem seinen Spaß an bestimmten Filmen erhalten und zusätzlich seinen Horizont erweitern.
Natürlich spiegelt sich meine aktuelle Ansicht in den Kritiken wieder, geht ja gar nicht anders. Wer den Standpunkt nicht teilen will, muß es nicht. Ich würde aber nie soweit gehen und das Publikum bestimmter Filme so zu reduzieren, wie du es versuchst. Wer Horror- oder Trashfilme schaut ist doch nicht automatisch dummer Alkoholiker. Ich fände es auch schade, wenn du dich in so eine Situation aufgibst.
Es ist allerdings richtig, daß ich auf diesen existenten Teil des Publikums gerne verzichte, sofern es nicht an meinem Blickwinkel interessiert ist oder meinen Spaß an Filmen bzw. diese mit meinen Augen verfolgen will. Ich schreibe ohnehin fast ausschließlich nur dort, wo nichts geschrieben steht, oder wo ich glaube etwas hinzufügen zu können. Dabei koche ich aber auch nur mit Wasser.

Trashfilme wie von der Marke "Troma" oder der "Killerbienen!" sind mit Sicherheit nicht für hohen Anspruch
gedacht und nun mal "nur" als Party/Spassfilm tauglich. Das Horrorgenre allgemein hab ich nicht angesprochen, nicht jeder Horrorfilm ist rein Partytauglich.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 September 2008, 14:50:02
Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 28 September 2008, 11:19:51
Trashfilme wie von der Marke "Troma" oder der "Killerbienen!" sind mit Sicherheit nicht für hohen Anspruch gedacht...

Wer hat denn etwas Gegenteiliges behauptet?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 28 September 2008, 15:21:28
Wer Horror- oder Trashfilme schaut is... :)
Von Horror allgemein als Partydroge hab ich auch nicht geredet, da hast du allgemein natürlich auch recht mit deiner Aussage!
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 September 2008, 15:25:17
Versteh ich nicht. Wer Horrorfilme schaut muß daher nach deiner Definition nicht, wer Trashfilme schaut aber sehr wohl dummer Alkoholiker sein?  :00000109:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 28 September 2008, 15:30:19
Dummer Alk'i ist meiner Meinung nach wieder viel zu übertrieben, sagen wir mal Gelegenheitstrinker/"Raucher" etc., zumindest zum Grössten Teil (mich Eingeschlossen).
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 September 2008, 15:50:36
Also mal ganz ehrlich, für einen fast-Dreißigjährigen empfinde ich diese Haltung als sehr bedenklich. Rauschmittel sind doch keine Grundbedingung für Spaß und Humor!?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Adam Kesher am 29 September 2008, 00:47:28
Deine flüssige, unterhaltsame und verständige Schreibe ist bereits mehrfach zu Recht gelobt worden und ich schließe mich meinen Vorrednern sofort an: Es macht Spaß, deine Texte zu lesen, denn sie sind verständlich, knackig und gewitzt. Zudem spürt man, dass dein kultureller Horizont jenseits deiner Lieblingsbetätigungsfelder nicht gleich endet, eine nur scheinbar vernachlässigbare Qualität, die sich tatsächlich zwischen den Zeilen immer wieder positiv niederschlägt. Wer soviel berechtigtes Lob einheimst, dem darf ausnahmsweise auch mal auf die Zehenspitzen getreten werden, und ich erlaube mir höflichst, das im Falle deiner (noch?) unvollendeten Nemesis-Besprechungsreihe zu tun, jedenfalls ein kleines bisschen.

Zum ersten Teil: Wer zuletzt die Trash-Diskussion an anderer Stelle mitverfolgt hat, der ahnt, dass eine Besprechung, die mit den Worten ,,Ich mag Trash" beginnt, meine Skepsis weckt. Ohne jetzt die weitschweifige Diskussion hier noch einmal wiederholen zu wollen, nur soviel: Für mich ist das ein Widerspruch und genauso unmöglich, wie auf Englisch französisch zu reden, denn wer Schrott mag, hält ihn nicht für Schrott. In den folgenden Zeilen nutzt du geschickt dein Talent, den Leser mit lässigen Sprüchen für dich und deine Sicht zu gewinnen. Wie du über das Pyun-Universum sprichst, das dich trotz unablässiger Enttäuschungen immer wieder anzieht, das ist natürlich nur scheinbar ein Selbstvorwurf gegen die eigene Unbelehrbarkeit, denn tatsächlich verbirgt sich dahinter ein ironischer Seitenhieb gegen Pyun, den schaffensfrohen Dilettanten, der dir – dem hoffnungsfrohen, hartnäckig entdeckungsfreudigen Universalcineasten – die Zeit stiehlt. Da bist du ein Schuft, aber ein charmanter, und die Pointe ist verdient. Wenn du von dürftigen philosophischen Ansätzen sprichst, würde ich allerdings schon gerne wissen, um welche philosophischen Ansätze es sich genau handelt, selbst wenn du sie nicht gelungen findest. Andernfalls könnte ich dich an der Stelle für einen Blender halten.

Zum zweiten Teil: Jetzt wird es brisant, denn in dem Maße, in dem deine Wertschätzung sinkt, steigt die Vorwitzigkeit deines Ausdrucks. Das steigert den Unterhaltungswert für Leser, die deine Meinung teilen, und du heimst natürlich mit wohlgesetzten Worten mühelos ihren Zuspruch ein. Mir als ausgesprochenem Anhänger des zweiten Teiles gibst du aber auch reichlich Gelegenheit zum Einspruch: Warum vergleichst du einen Film mit Superhelden- und Urwald-Filmen, der weder von den Krisenbewältigungsrechten des Individuums noch von Zivilisation und Wildnis handelt, sondern – wie andere Maschinenmensch-Geschichten auch – vom Erhalt und Verlust der Menschlichkeit? Da ziehst du absichtlich absurde Vergleiche, um das Objekt der Betrachtung fernliegendem Spott preiszugeben, ganz besonders, wenn du den Bogen bis zu Franco zu schlagen versuchst. Das ist zwar insofern ein unterhaltsamer Zug, als die Qualität deines Ausdrucks verrät, dass du ganz bewusst unter den Möglichkeiten deiner Kenntnisse argumentierst; es ist aber auch eine angreifbare Strategie, und zwar aus demselben Grund.

Zum dritten Teil: Die Ausgangslage entspannt sich, denn wir halten beide nicht allzu viel vom dritten Teil, und ich habe mich eingestandenermaßen köstlich amüsiert über die Einleitung, in der du schilderst, wie du ein weiteres Mal in den Morast gerietst. Dennoch bleiben mir deine hier ganz besonders launigen Beobachtungen zu sehr an der Oberfläche und auch im Bereich des Austauschbaren: Von hausgemachten Spezialeffekten und wirrer Handlung ist da die Rede, aber nur sehr wenig von Aspekten, die Pyuns Schrott von anderem Schrott unterscheiden: sei es die glühende Bildästhetik, der Körperkult, das Ruinen-Szenenbild oder die Erzählung als Lückentext... Das alles hätte mich interessiert, selbst wenn es den Film nicht besser macht, denn ein Satz, der nur auf diesen Film passt, ist immer interessanter, als ein Satz, der auf alle möglichen Filme passt.

Im Grunde muss ich es nicht eigens erwähnen, denn ich konnte es ohnehin schlecht verbergen: dass ich mich natürlich auf höchstem Niveau beschwere, denn die Lektüre deiner Texte ist ein vergnügliches und sprühendes Unterfangen und sollte der vierte Teil noch eine Würdigung deinerseits erfahren, so bin ich der erste, der sich freudig darauf stürzen wird, denn deine Nemesis-Besprechungen sind wie Pyun-Filme: Man ist nicht immer glücklich mit ihnen, aber man kann auch nicht von ihnen lassen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 September 2008, 02:47:59
Eigentlich müßte ich dich zutiefst dafür verachten, daß du mich zurück in diesen "Morast" zitieren willst, aber deine rügenden Worte sind so zuckersüß verpackt, daß man sie nur schmunzelnd über sich ergehen lassen kann.
Insbesondere in Bezug auf Teil 1 empfinde ich deine Interpretation meines Textes wesentlich amüsanter als den von mir als Kritik umgesetzten Abschnitt dieser Saga, weshalb ich (auch) insgesamt die angesprochenen Schwachpunkte praktisch ohne Gegenargumente zur Kenntnis nehmen muß. Eine kleine Entschuldigung dafür ist die noch damalige Phase des Warmschreibens, wobei ich bei den Fortsetzungen immer mehr von meinem eigentlichen Vorhaben, nur ein paar erklärende Worte zu hinterlassen, abgewichen bin und mich dementsprechend mehr gehen ließ. Teil 1 sollte ich mindestens nochmal genauer abtasten. Bei Teil 2 möchte ich dich allerdings fast bitten, einen Vergleich mit den von mir angerissenen Grundmustern anzustellen, die ich glaube dort als Schaf im Wolfspelz aufgespürt zu haben. Deine Analyse des Reviews zu Teil 3 kann ich durchaus nachvollziehen, bin mir aber nicht sicher, ob ich dort deinen Ansprüchen gerecht werden kann.
Deinem Wunsch nach Vervollständigung werde ich schließlich nun gerne nachkommen, da ich diese Lücke als mein persönliches Kreuz schon viel zu lange herumtrage. Vielleicht bildet meine anstehende Wurzelbehandlung die passenden Rahmenbedingungen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Adam Kesher am 29 September 2008, 15:07:54
Freut mich, dass du mir die Kritik an den Kritiken nicht übel genommen hast. Übrigens sollte sie überhaupt keine Bitte um Nachbesserung sein, nicht einmal eine Bitte um mehr Sorgfalt bei kommenden Texten, denn im Grunde sind die Besprechungen schon gut so, wie sie sind. Letztlich kann ich mir nur schwer vorstellen, dass du mir als Leser mehr entgegenkommen könntest, ohne gleichzeitig andere Leser zu verlieren, und das wäre nun auch kein Fortschritt. Ich dachte nur, dass es vielleicht interessant für dich ist, eine Einschätzung von einer gänzlich anderen Warte zu lesen.

Zitat von: Senfdazu am 29 September 2008, 02:47:59Bei Teil 2 möchte ich dich allerdings fast bitten, einen Vergleich mit den von mir angerissenen Grundmustern anzustellen, die ich glaube dort als Schaf im Wolfspelz aufgespürt zu haben.

Das hätte ich gerne noch einmal genauer: Worum möchtest du mich fast bitten und wer ist das Schaf im Wolfspelz?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 September 2008, 15:40:27
Ich möchte dich darum bitten, der gewählten Erzählform mehr Beachtung zu schenken. Der neue, weibliche Alex ist zwar zunächst der Moses im Weidenkörbchen, jedoch erinnert mich die Umsetzung dann eher an die Wolfskind Thematik einer Tarzan Geschichte, wobei die Entwicklung dann vielleicht im Stile der Suche der Erben nach Boy wirkt. Damit dreht sich Pyuns Film wie der Hund, der seinem Schwanz nachjagt. Die Cyborg-Thematik kann ich hier wirklich vernachlässigen, denn diese werte ich nur als einen McGuffin aus Kostengründen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Adam Kesher am 30 September 2008, 20:40:19
Ich bin deiner Bitte nachgekommen und habe Interessantes entdeckt – danke für die Anregung! Gerade die Moses-Parallele überzeugt mich; als Wolfskind-Geschichte habe ich ,,Nemesis 2" allerdings nicht wahrgenommen, denn eine solche Geschichte zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es ein Naturgeschöpf aus der Zivilisation in die Wildnis verschlägt, bevor es von der Zivilisation geprägt werden konnte, sodass es bei späterer Entdeckung Aufschluss über das Verhältnis von Natur und Menschenwerk ermöglicht. Alex, den genmanipulierten Supermenschen habe ich von Vornherein als Zwischenwesen, als fehlendes Bindeglied zwischen Mensch und Maschine wahrgenommen, zumal sie gezielt als Waffe im Kampf gegen die Maschinenmenschen konzipiert wurde. Dass widrige Umstände sie in den Schoß der Zivilisation zurückschleudern, reicht meines Erachtens für eine grundsätzliche Neukonfiguration der zugrunde liegenden Fabel nicht aus. Und den ominösen MacGuffin, der sich in letzter Zeit hier im Autorenforum der allergrößten Beliebtheit zu erfreuen scheint, kann ich hier auch nur schwerlich ausmachen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 1 Oktober 2008, 01:38:28
Nun, zumindest freut es mich, daß du dem Film noch neue Facetten abgewinnen konntest. Daß er keine reine Wolfskindgeschichte abgibt, ist mir klar, nur liegen für mich die Geschichten zwischenzeitlich eben sehr nah bei einander. Das kann aber tatsächlich Empfindungssache sein, wenn du es so anders siehst.
Der MacGuffin ist nicht so ominös, wie er vielleicht scheint. Zumindest verwende ich diesen Begriff schon länger, als ich in diesem Forum aktiv bin. Sieht man wie ich den Hauptteil des Films als Füllstoff im Zyklus, dann gibt die Cyborghandlung den Anstoß um das Szenario um das verschickte Baby durchzuspielen, eben den vordergründigen Teil der Episode. Nimmt man die Saga bzw. insbesondere den von mir konträr deiner Auffassung als unnötig angesehenen Teil für vollwertig, sieht es vielleicht anders aus. Ich als Cuttingroomdiktator hätte eben gnadenlos gekürzt und auf die Episoden verzichtet. Ob mich das zu einem größeren Künstler als Pyun machen würde, weiß ich natürlich nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 1 Oktober 2008, 06:30:28
Berittener Streifzug durch die OFDb Randgruppen in Technicolor, zur Hälfte etwas zu Unrecht mißachtet:

Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 13 Oktober 2008, 03:52:20
Ein über die unfreiwillige Forenpause angehäuftes Sextett von Menschen, Tieren und Sensationen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 13 Oktober 2008, 12:07:49
Hi Senfdazu! Über Dein "Tarantula"-Review habe ich mich sehr gefreut. Es ist an sich gelungen wie immer und beinhaltet wieder viele Hintergrundinformationen, am interessantesten fand ich hierbei Deinen Verweis zu Georges Méliès (den wir sicherlich Deinen Recherchen zu "Die Fahrt zum Mond" zu verdanken haben *g).
Was mir zu kurz kommt ist allerdings der Verweis auf "Formicula". Man muss bedenken dass er nicht nur hochwertiger einzuschätzen ist, sondern ganz klar der Vorläufer zu "Tarantula" war. Gerade deswegen würde ich auch Deinem letzten Satz nur bedingt zustimmen. Der Cineast müsste nicht zwingend "Tarantula" sichten, zumindest nicht wenn es um die Beeinflussung des weiteren Genreverlaufs oder individueller Ideen geht (was Du zugegebener Maßen ja auch beides nicht behauptet hast). Diesbezüglich ließe sich "Formicula" nicht umgehen. Man könnte Deinen letzten Satz zwar trotzdem stehen lassen (da allgemein gesehen der Cineast dennoch nicht um "Tarantula" herum kommt), eine deutliche Aussage darüber, dass Formicula die Idee VOR Tarantula hatte, wäre allerdings dennoch wünschenswert.
Zum Schluß noch ein Lob: Die Einleitung Deines Textes ist interessant gewählt und auch gut umgesetzt.
Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 14 Oktober 2008, 11:50:00
Na, da hab ich doch mit Schlombie Nightmare (http://www.ofdb.de/review/304,322730,Zombie-Nightmare) eine meinem Gesprächspartner passende Wahl getroffen.  :icon_lol:
Schön, daß dir Tarantula Freude bereitet hat. Ich muß dir zwar zum Teil mit deiner Anregung bzgl. Formicula recht geben, sehe aber schon einen thematischen Unterschied. Inwiefern ich den Film nun direkt mit der B-Movie Tradition von Tarantula in Verbindung bringen soll, dessen bin ich mir einfach nicht so sicher, da ja bspw. Dinosaurier in New York ein weitaus wichtigeres Werk darstellt und im Gegensatz zu King Kong und Godzilla schon unter den Tisch gefallen ist. Wichtig war mir natürlich auch, Formicula noch ins Spiel zu bringen, was über den Bogen um die Hörspiele dann auch sprachlich abwechslungsreicher geschehen konnte. Ein Klick und bei Interesse kann sich der Leser ja ein gewisses Bild machen, insofern hoffe ich zu Gunsten des Leseflusses auf diese Information verzichten zu können. Obwohl mir von manchen Seiten ja eine zu ausschweifende Art nachgesagt wird, bin ich nämlich durchaus bemüht, irgendwie eine Balance zu gewährleisten.  :algo:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 17 Oktober 2008, 14:40:46
Zitat von: Adam Kesher am 29 September 2008, 00:47:28
Im Grunde muss ich es nicht eigens erwähnen, denn ich konnte es ohnehin schlecht verbergen: dass ich mich natürlich auf höchstem Niveau beschwere, denn die Lektüre deiner Texte ist ein vergnügliches und sprühendes Unterfangen und sollte der vierte Teil noch eine Würdigung deinerseits erfahren, so bin ich der erste, der sich freudig darauf stürzen wird, denn deine Nemesis-Besprechungen sind wie Pyun-Filme: Man ist nicht immer glücklich mit ihnen, aber man kann auch nicht von ihnen lassen.

Ich bitte zu stürzen, denn Teil 4 der Saga ist in meinem jüngsten Quartett der Selbstgeißelung enthalten:

Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Adam Kesher am 21 Oktober 2008, 22:36:28
Ich habe mich auf deine Besprechung von ,,Nemesis IV" gestürzt und wurde nicht enttäuscht: Du bist wie gewohnt in Schwung und der schmissige Ton verführt selbst da noch zum Weiterlesen, wo man ,,Einspruch!" rufen möchte (Pyuns Cyborg-Fantasien mit ,,Ilsa" zu vergleichen finde ich kaum weniger gewagt, als ,,Nemesis 2" mit Franco in Verbindung bringen zu wollen).

Der Text wirkt auf mich ein bisschen verschlungen, vielleicht weil du deinen Spott auch in einem betont distinguierten Ausdruck suchst. Würde ich den Film nicht kennen, so hätte ich wahrscheinlich Schwierigkeiten, mir seine Gestalt auszumalen. Das Genörgel über Sue Prices Körper haben wir inzwischen schon recht häufig gehört und ich würde gerne einmal einen Text lesen, der in Betracht zieht, dass die Wahl dises ungewöhnlichen Körpers damit zusammenhängen könnte, dass wir uns in einer Zukunft befinden, deren Feindseligkeit auch neue, martialische Schönheitsideale ausgebildet hat, so wie unsere Zeit des Überflusses das frühere Idealbild der molligen Frau durch das Bild der asketischen Frau abgelöst hat. Schließlich ist Film kein Laufsteg, auf dem gelungen zu nennen ist, was den lebensweltlichen Sehnsüchten unseres Auges nachgibt.

Abgesehen von dieser latenten, im Grunde beabsichtigten Unlust, sich wirklich ganz und gar vorbehaltlos mit dem Film zu beschäftigen, haben wir es hier mit einer weiteren launigen und interessanten Besprechung aus deiner Feder zu tun, die sich zu guter Letzt noch einmal zu genauer Beobachtung aufrafft: Die Abkehr vom Mini-Epos, die Hinwendung zum Dialog und zu alternativer Sexualität, auch das neue Arrangement mit den begrenzten Möglichkeiten und die Entwicklung einer darauf abgestimmten kleinen Form – das alles identifizierst du mühelos, formulierst es verständlich und wenn du es nicht immer in allen Einzelheiten zu Ende denkst, so vielleicht vor allem deshalb, weil der Film dir nicht mehr als einige unfertige Ansätze bieten konnte. Ein feiner Abschluss deiner Besprechungs-Reihe, der passenderweise ähnlich wie der besprochene Film selbst mit frischen Impulsen zu Werke geht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 22 November 2008, 09:36:14
Nach der anderenorts schon angesprochenen Zwangspause durch ein defektes Mainboard auch hier noch eine kurze Entschuldigung, nicht zeitnah artig auf deine wohlwollenden Worte meinen Dank bekundet zu haben. Auf deine Kritikpunkte eingehend, möchte ich mich insofern verteidigen, daß du vielleicht Äußerungen wie dem Vergleich mit Ilsa zuviel Gewicht entnimmst. Hier handelte es sich lediglich um den ersten subjektiven Eindruck, den ihre herrscherische Expression auf mich ausübte, was sich jedoch nicht auf eine optische Ähnlichkeit bezieht.
Subjektiv fällt dabei auch die Betrachtung ihrer Nacktaufnahmen aus, wobei ich mir im Gegensatz zu anderen Autoren immerhin abringen kann, auf die Relativierung operierter Brüste durch eingesetzte Waffen hinzuweisen. Um ein Nacktbildern mit einer Erwartungshaltung an Erotik begegnendes Publikum aber auf die gezeigten Aufnahmen vorzubereiten, halte ich einen Hinweis auf den eher speziellen Charakter nicht für unangebracht, wenngleich meine Ausdrucksweise nicht immer der eines Gentlemans entspricht, Touché.

Zu einem Punkt würde ich schließlich gern noch zurückfragen. Dies betrifft die Verständlichkeit für Leser, die den Film bisher nicht gesehen haben. Meinst du damit generell, ein dir verwehrtes einfühlen in Stimmung, Optik, oder Geschichte des Films, oder mangelt es dir an einer konsequenten Nacherzählung der Handlungselemente? In diesem Fall ist es insbesondere deshalb nicht so einfach, weil man ja auch entscheiden muß, wieviel der Leser schon über die Vorgänger wissen muß und wieviel man insgesamt verraten darf. Und da mir auch schon mal ein zu großer Hang zum Rezitieren der Handlung vorgeworfen wurde, suche ich auch nach Möglichkeiten, davon abzuweichen. Die Frage richtet sich also auch danach, wie wenig es mir dann gelingt, wesentliche Züge in die Analyse einfließen zu lassen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
Nach mehreren Kritiken zu Filmen deinerseits, bei denen ich nicht mitreden konnte, bin ich soeben über deine Rezension zu "The Machine Girl" gestolpert, der mir vom Exground noch in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Und deswegen kann ich mir es nicht nehmen lassen, zu deiner Review etwas zu sagen, wobei ich einige Stellen herausgreifen möchte.

Zunächst einmal wirkt deine Kritik mit Filmtiteln etwas überladen. Das zeugt zwar einerseits von deiner Kenntnis des asiatischen Kinos und des Genres, jedoch wirkt es gleichsam wie einer Zurschaustellung selbigen Wissens, wenn du (gemessen an dem diesmal eher überschaubaren Umfang deiner Review) ausufernd ansprichst, woher man zahlreiche Motive/Tötungsszenarien kennt. Zu dem inflationären Gebrauch von Verlinkungen habe ich mich schon kritisch geäußert, aber ich weiß ja, dass das dein Stil ist. Nun gut, das ist meine Meinung dazu.

ZitatVielmehr ist der Film auffällig auf ein westliches Publikum zugeschnitten, ja bekam sogar gleich eine englische Synchronisation spendiert
Ich verstehe diese Argumentation nicht ganz. Wenn es von diesem Film einen amerikanischen DVD-Release gibt, ist es doch nur logisch, dass man eine englische Tonspur hinzufügt. Oder ist das bei anderen japanischen Produktionen, die ähnlich gelagert sind, nicht passiert? Insbesondere hier hättest du für Leute wie mich, die nur selten über solche Filme stolpern  ;), Klarheit schaffen und einen erläuternden Satz hinzufügen können.

ZitatNoch konsequenter, aber mit ähnlicher Systematik wie in Final Destination reduziert der Film das reihenweise Sterben zur schaustellerischen Sensation
Mhhh... Warum vergleichst du "The Machine Girl" ausgerechnet mit "Final Destination"? Die Vergleichspunkte scheinen mir doch sehr vage. Jeder Slasher der Marke "Freitag der 13." wäre imho passender gewesen, zumal sich TMG und FD signifikant in dem Grad der Zeigefreudigkeit unterscheiden, was du ja auch in dem zitierten Satz ansprichst.

Ansonsten kann ich deiner Kritik, die teilweise ein paar Rechtschreibfehler beinhaltet (du hast es wohl nicht so mit Bindestrichen, z.B. "DV Produktionen" anstatt "DV-Produktionen"  ;)) jedoch nur zustimmen: Partysplatter und sehr kurzweilig. Auch wenn ich hin und wieder morgens gegen 2 im Kino Probleme mit meinem Müdigkeitsgefühl zwischen den ganzen Metzelorgien hatte  ;)...


Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 27 November 2008, 07:12:42
Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
Nach mehreren Kritiken zu Filmen deinerseits, bei denen ich nicht mitreden konnte, bin ich soeben über deine Rezension zu "The Machine Girl" gestolpert, der mir vom Exground noch in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Und deswegen kann ich mir es nicht nehmen lassen, zu deiner Review etwas zu sagen, wobei ich einige Stellen herausgreifen möchte.

Danke für deine Anteilnahme.  :icon_smile:

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
Zunächst einmal wirkt deine Kritik mit Filmtiteln etwas überladen. Das zeugt zwar einerseits von deiner Kenntnis des asiatischen Kinos und des Genres, jedoch wirkt es gleichsam wie einer Zurschaustellung selbigen Wissens, wenn du (gemessen an dem diesmal eher überschaubaren Umfang deiner Review) ausufernd ansprichst, woher man zahlreiche Motive/Tötungsszenarien kennt. Zu dem inflationären Gebrauch von Verlinkungen habe ich mich schon kritisch geäußert, aber ich weiß ja, dass das dein Stil ist. Nun gut, das ist meine Meinung dazu.

Dabei habe ich mich schon in Zaum gehalten. Es ist aber wirklich so, wie ich den Film aufnehme. Die Story ist banal wie selten. Daher muß ich ja auch irgendwie zu den Dingen ausgreifen, die mich während des Films beschäftigt oder unterhalten haben. Damit will ich keine Aufmerksamkeit erhaschen, aber wie du anhand des anteiligen Verhältnisse erkennst, lege ich sehr wohl wert auf diesen für mich wichtigeren Aspekt. Das betone ich zum Ende ja auch noch mal. Ist ja auch nicht einfach eine kultiviertere Version von Gore, Matsch, Splatter, Mäh zu formulieren.  ;)

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
ZitatVielmehr ist der Film auffällig auf ein westliches Publikum zugeschnitten, ja bekam sogar gleich eine englische Synchronisation spendiert
Ich verstehe diese Argumentation nicht ganz. Wenn es von diesem Film einen amerikanischen DVD-Release gibt, ist es doch nur logisch, dass man eine englische Tonspur hinzufügt. Oder ist das bei anderen japanischen Produktionen, die ähnlich gelagert sind, nicht passiert? Insbesondere hier hättest du für Leute wie mich, die nur selten über solche Filme stolpern  ;), Klarheit schaffen und einen erläuternden Satz hinzufügen können.

Habe ich. Zumindest so halb. John Sirabella ist Amerikaner. Weiß nicht, ob ich das am Namen ausmachte, aber könnte ich eigentlich dabeischreiben. Naja, zumindest steht in der OFDb ja, daß es eine Co-Produktion ist. Würde dir der Ami Zusatz als Erklärung genügen? Ansonsten kam die amerikanische DVD vor dem japanischen Release und normalerweise ist es insbesondere in den USA nicht gewöhnlich, ausländische Filme zu synchronisieren. Das gab es zwar immer mal wieder, aber die Ergebnisse ziehen einem dann auch oft die Schuhe aus.  :icon_lol:

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
ZitatNoch konsequenter, aber mit ähnlicher Systematik wie in Final Destination reduziert der Film das reihenweise Sterben zur schaustellerischen Sensation
Mhhh... Warum vergleichst du "The Machine Girl" ausgerechnet mit "Final Destination"? Die Vergleichspunkte scheinen mir doch sehr vage. Jeder Slasher der Marke "Freitag der 13." wäre imho passender gewesen, zumal sich TMG und FD signifikant in dem Grad der Zeigefreudigkeit unterscheiden, was du ja auch in dem zitierten Satz ansprichst.

Nein, der Vergleich ist insofern schon angebracht, daß ich keine aktuelle Popcorn-Gewalt-Achterbahn kenne, die so hochglanzpoliert Todesszenen zelebriert wie Final Destination. Körnige Bilder von degenerierten Waldschraten, die schmutzig kiffende Teenager meucheln bringe ich damit nicht in Verbindung. Kill Bill wäre noch eine mögliche Referenz, nur hatte ich weiter oben schon von Tarantino gesprochen. Ausserdem besteht das knapp vierstündige Gesamtwerk dann ja nicht wirklich aus ständigem Gemetzel, so daß sich die an dünnem Faden hängende Orgie TMGs damit nicht so gut erklären läßt, wie über FD, welcher ja auch nur geschaffen wurde, um möglichst spektakuläre (und blutige) Szenen des Ablebens zu filmen, eine Art Gesichter des Todes der Generation iPod.

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52Ansonsten kann ich deiner Kritik, die teilweise ein paar Rechtschreibfehler beinhaltet (du hast es wohl nicht so mit Bindestrichen, z.B. "DV Produktionen" anstatt "DV-Produktionen"  ;)) jedoch nur zustimmen: Partysplatter und sehr kurzweilig. Auch wenn ich hin und wieder morgens gegen 2 im Kino Probleme mit meinem Müdigkeitsgefühl zwischen den ganzen Metzelorgien hatte  ;)...

Jaja, ich geb mir ja Mühe mehr Rechtschreibfehler zu produzieren, aber ich kann nicht gegen meine Natur ankämpfen.  :icon_mrgreen:
Die Bindestriche haben es mir übrigens wirklich nicht so angetan. Keine Ahnung wieso. Ich versuch ja schon drauf zu achten, seit du es mal angesprochen hast. TMG ist ja noch vom August, das kann sich also überschneiden. Was ist denn noch falsch?

Was lief denn noch auf dem Festival? Wenn davor schon gesplattert wurde, kann ichs definitiv verstehen. Dem Film fehlt ein ausgleichendes Gewicht. Auf Dauer wird sowas öde.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 27 November 2008, 20:02:38
Zitat von: Senfdazu am 27 November 2008, 07:12:42
Habe ich. Zumindest so halb. John Sirabella ist Amerikaner. Weiß nicht, ob ich das am Namen ausmachte, aber könnte ich eigentlich dabeischreiben. Naja, zumindest steht in der OFDb ja, daß es eine Co-Produktion ist. Würde dir der Ami Zusatz als Erklärung genügen? Ansonsten kam die amerikanische DVD vor dem japanischen Release und normalerweise ist es insbesondere in den USA nicht gewöhnlich, ausländische Filme zu synchronisieren. Das gab es zwar immer mal wieder, aber die Ergebnisse ziehen einem dann auch oft die Schuhe aus.  :icon_lol:

Gut, dann bin ich ja aufgeklärt  ;). Aus deiner Review, nur anhand des Namens, ergab sich das jedoch nicht ganz, deswegen die Nachfrage mit der "Gängigkeit" der englischen Synchronisation bei japanischen Filmen, die in den USA auf DVD erscheinen.


ZitatNein, der Vergleich ist insofern schon angebracht, daß ich keine aktuelle Popcorn-Gewalt-Achterbahn kenne, die so hochglanzpoliert Todesszenen zelebriert wie Final Destination. Körnige Bilder von degenerierten Waldschraten, die schmutzig kiffende Teenager meucheln bringe ich damit nicht in Verbindung. Kill Bill wäre noch eine mögliche Referenz, nur hatte ich weiter oben schon von Tarantino gesprochen. Ausserdem besteht das knapp vierstündige Gesamtwerk dann ja nicht wirklich aus ständigem Gemetzel, so daß sich die an dünnem Faden hängende Orgie TMGs damit nicht so gut erklären läßt, wie über FD, welcher ja auch nur geschaffen wurde, um möglichst spektakuläre (und blutige) Szenen des Ablebens zu filmen, eine Art Gesichter des Todes der Generation iPod.

Wenn du es am "Hochglanz der Inszenierung des Ablebens" (schön umschrieben, ne?  ;)) festmachst, frage ich mich wieder, wo dies bei "The Machine Girl" zu finden war. Ich würde TMG nicht als gestylt im Sinne von FD verstehen und betrachten. Dafür ist (in soweit ich mich jetzt erinnere) der Kulturkreis zu verschieden und die Inszenierung von TMG zu trashig, während FD sich schon noch eher ernstnimmt...
Wegen der Fehler: Die Bindestrich-Fehler waren der häufigste. Kommasetzungen kamen mir manchmal auch noch seltsam vor.


ZitatWas lief denn noch auf dem Festival? Wenn davor schon gesplattert wurde, kann ichs definitiv verstehen. Dem Film fehlt ein ausgleichendes Gewicht. Auf Dauer wird sowas öde.

Am Samstag (also unmittelbar vor TMG) liefen "The King of Ping Pong" (eine schwedische Adoleszenzgeschichte um einen beleibten Teenager mit ungeklärten Familienverhältnissen) sowie "9to5 - Days in Porn" (eine Doku über San Fernando Valley und einige Porno-Akteure). Das Programm kannst du dir nochmal unter http://www.exground.com/timetable-tag-samstag221108.html anschauen. Es liefen noch ein paar andere interessante Filme, aber ich/wir (noch n paar Freunde) haben nur das gesehen. Und nach eher ernsthaften/seriösen Filmen zum Abschluss eine Trash-Granate kommt immer gut  ;)- auch wenns erst morgens gegen 1 losging  :scar:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 27 November 2008, 21:19:56
Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 20:02:38
ZitatNein, der Vergleich ist insofern schon angebracht, daß ich keine aktuelle Popcorn-Gewalt-Achterbahn kenne, die so hochglanzpoliert Todesszenen zelebriert wie Final Destination. Körnige Bilder von degenerierten Waldschraten, die schmutzig kiffende Teenager meucheln bringe ich damit nicht in Verbindung. Kill Bill wäre noch eine mögliche Referenz, nur hatte ich weiter oben schon von Tarantino gesprochen. Ausserdem besteht das knapp vierstündige Gesamtwerk dann ja nicht wirklich aus ständigem Gemetzel, so daß sich die an dünnem Faden hängende Orgie TMGs damit nicht so gut erklären läßt, wie über FD, welcher ja auch nur geschaffen wurde, um möglichst spektakuläre (und blutige) Szenen des Ablebens zu filmen, eine Art Gesichter des Todes der Generation iPod.

Wenn du es am "Hochglanz der Inszenierung des Ablebens" (schön umschrieben, ne?  ;)) festmachst, frage ich mich wieder, wo dies bei "The Machine Girl" zu finden war. Ich würde TMG nicht als gestylt im Sinne von FD verstehen und betrachten. Dafür ist (in soweit ich mich jetzt erinnere) der Kulturkreis zu verschieden und die Inszenierung von TMG zu trashig, während FD sich schon noch eher ernstnimmt...
Echt jetzt? Für mich waf TMG eine auf Export getrimmte Hochglanz-DV-Gewaltorgie, ohne Frage mit niedrigem Budget gedreht, aber der westlichen Kultur wie erwähnt zugeschnitten. Optisch hat das für mich nichts mit Trash zu tun, das sieht alles aus wie geleckt. Im negativen Sinne.

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 20:02:38
Wegen der Fehler: Die Bindestrich-Fehler waren der häufigste. Kommasetzungen kamen mir manchmal auch noch seltsam vor.
Magst du bei Gelegenheit nochmal drüberschauen? Dann korrigier ich das zusammen mit der Ergänzung bzgl. Amerika, falls noch was auffällt.

Das Festival ist ja sehr... speziell. Pornodokus und Splatter neben Obskurem aus Spanien.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 28 November 2008, 14:09:47
Zitat von: Senfdazu am 27 November 2008, 21:19:56
Echt jetzt? Für mich waf TMG eine auf Export getrimmte Hochglanz-DV-Gewaltorgie, ohne Frage mit niedrigem Budget gedreht, aber der westlichen Kultur wie erwähnt zugeschnitten. Optisch hat das für mich nichts mit Trash zu tun, das sieht alles aus wie geleckt. Im negativen Sinne.

Wobei es dann wiederum Unterschiede geben muss, wenn du schon ansprichst, dass zwischen beiden Filmen krasse Budgetunterschiede bestehen (FD hatte ein Budget von 23 Mio. Dollar) und eben TMG nur eine amerikanische Co-Produktion ist und nun mal unter dem Einfluss einer (kann man das so sagen?) asiatischen Ästhetik entstanden ist. Und dass TMG billiger produziert wurde, fällt auf, soweit ich mich jetzt an FD, den ich das letzten Mal vor einigen Jahren sah, zurückerinnern kann.

Zitat von: Senfdazu am 27 November 2008, 21:19:56
Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 20:02:38
Wegen der Fehler: Die Bindestrich-Fehler waren der häufigste. Kommasetzungen kamen mir manchmal auch noch seltsam vor.
Magst du bei Gelegenheit nochmal drüberschauen? Dann korrigier ich das zusammen mit der Ergänzung bzgl. Amerika, falls noch was auffällt.

Das Festival ist ja sehr... speziell. Pornodokus und Splatter neben Obskurem aus Spanien.  :icon_lol:

Zu deinen Fehlern im Text zu "The Machine Girl": Du hast es so gewollt  ;): (in chronologischer Reihenfolge:)
ZitatWestern Genre
: Bindestrich fehlt.
ZitatAusweichen vor den Shuriken
Die heißen echt so?
Zitatzugeschnitten, ja bekam
Nach dem "ja" muss meiner Ansicht nach ein Komma stehen.
ZitatRichtig skurile Überraschungen
"skurril" heißt das Wort.
ZitatDrill BH
Bindestrich fehlt.
ZitatKlitoria
Ist das der offizielle Plural von "Klitoris"?
Zitatvergeblich, wie
kein Komma!

Das wars im Wesentlichen. Mir fällt des Weiteren auf, dass du "daß" immer <- so schreibst, also nach der alten Rechtschreibung. Aber ich denke mal, das ist so gewollt.

Zum Festival: So obskur waren die spanischen Filme gar nicht - zumindest die Kurzfilme. Was in diesem Land auf dem Kurzfilm-Sektor heranwächst, ist schon sehr beeindruckend. Nicht umsonst hat Alumbramiento (http://www.ofdb.de/film/160696,Lightborne) dieses und vergangenes Jahr einige wichtige Kurzfilmpreise einheimsen können.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 November 2008, 15:08:37
Hm, ich denke mal, um unnötige Ausschweifungen zu vermeiden, finde ich mich damit ab, daß wir da kein einheitliches Empfinden zu FD aufbauen können und überdenke den Vergleich nochmal bezüglich der Verständlichkeit.

Vielen Dank für die Korrekturen, so viele sind es ja gar nicht. Dazu noch:
Zitat von: filmimperator am 28 November 2008, 14:09:47
ZitatAusweichen vor den Shuriken
Die heißen echt so?
Jawohl. Ganz offiziell: http://de.wikipedia.org/wiki/Shuriken
Zitat von: filmimperator am 28 November 2008, 14:09:47
ZitatRichtig skurile Überraschungen
"skurril" heißt das Wort.
Eins meiner Haßworte. Ich weiß es, aber schreibe es andauernd falsch. Mea culpa.
Zitat von: filmimperator am 28 November 2008, 14:09:47
ZitatKlitoria
Ist das der offizielle Plural von "Klitoris"?
:LOL:
Es handelt sich dabei um einen Eigennamen. Königin Klitoria. Genauso wie Kaiser Hodes und Prinz Pornis. Auf dem Planeten Porno gibt es übrigens nicht nur Kraftwarzen, sondern auch Penisaurier und Vergewaltigungsroboter.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 28 November 2008, 16:05:23
 :icon_redface:

Oh, das mit der Klit gehörte zu "Flesh Gordon", sorry. Hab den noch nicht gesehen, deswegen verzeih bitte meine Unwissenheit. Lohnt er sich denn?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 November 2008, 16:44:13
Das mit dem lohnen ist immer so eine Sache. Für mich ja. Das Doppelpack mit beiden Filmen findet man auch gelegentlich schon für unter 5 EUR, ist also nicht weiter tragisch. Die Rezeption besteht aber meist aus Liebe oder Haß, man sollte sich also für eine futuristische Komödie mit erstaunlich guten Trickeffekten, Titten hier und dort, sowie im O-Ton als auch in der Synchro anstößig-zweideutig-albernen Humor erweichen und damit leben können, daß es auch mal Atempausen gibt. Es wird also nicht immer mit Gags nachgetreten, wenn man schon lachend am Boden liegt. In heiterer Herrenrunde müßte man sich den fast immer geben können. Der zweite Teil ist dann nicht ganz so prima, wurde ja auch erst viel später nachgeschoben. Aber auch hier gibt es ein paar Lacher. Es wird relativ analfixiert, vom Arschteroiden bis zu einer Rutschpartie durch einen Verdauungstrakt, den Kackmenschen bevölkern.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 29 November 2008, 17:30:54
Du hast es mal wieder geschafft. Mit Deinem Review zu "Attack Of The Crab Monsters" ist Dir ein toller Text zu einem sympathischen Film gelungen. Ein Film, der völlig zu Unrecht ein Schattendasein führt und es verdienen würde, dass mal mehr Leutchen einen Blick riskieren. Allerdings möchte ich Dir auch noch ein persönliches Dankeschön an den Kopf pfeffern. Mein Englisch ist nämlich nicht das beste, und ich hatte bisher geglaubt, die Viecher könnten tatsächlich sprechen. Nun weiß ich, es ist Telepathie, und bin auch wieder etwas schlauer.
Ich weiß zu viel Lobhudelei magst Du nicht, ich will den Text auch jetzt nicht als Meisterwerk preisen, finde ihn aber auf jeden Fall nett geschrieben und informativ. Ich freue mich schon auf kommende Berichte, denn wie es scheint ackerst Du zur Zeit ja wohl die alten Monsterfilme durch. Ich würde mich freuen auch mal einen Text zu einem weniger gelungenen Beitrag zu lesen. Wie wäre es denn z.B. mal mit "The Giant Gila Monster"?

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 November 2008, 19:45:49
Sag mal, kannst du auch Gedanken lesen? The Giant Gila Monster wollte ich vorhin anfangen zu schreiben, war aber dann zu müde. Kommt aber bald. Im Original Double Feature mit The Killer Shrews.  :LOL:
Ja, ich bin total im Monsterfieber, also ich guck das jetzt nicht nur, aber schon schön regelmäßig. Hab auch diverses noch liegen und nächste Woche dürfte The Black Scorpion endlich eintrudeln für meinen O'Brien/Harryhausen Komplex. Hast ja vielleicht schon gemerkt, daß ich da einen Schwerpunkt habe.

Gegen Feedback habe ich übrigens gar nichts. Ist doch toll, wenn man mitbekommt, daß die Sachen nicht nur angeklickt, sondern auch wirklich gelesen werden. Da ist Lobhudelei besser als gar nichts.  :icon_lol:
Bei den Monsterfilmen treffe ich natürlich ab und an auch auf deine Kritiken, die ich auch sehr gerne lese. Auf den Querbezug zu Alf wäre ich z.B. nie im Leben gekommen. Im Fall von Attack of the Crab Monsters hast du sogar quasi mein Review zu verantworten, weil ich den Titel sonst gar nicht gekannt hätte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 30 November 2008, 17:13:10
Danke für Dein positives Feedback. Das freut mich! Es ist natürlich eine tolle Rückmeldung, dass ein Text nicht nur gelesen wurde, sondern auch wirklich jemanden dazu veranlasste den Film zu sichten.
"The Black Scorpion" ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, der war bisher meine Lieblingsentdeckung unter den Monsterfilmen, die in Deutschland nicht erschienen sind.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 30 November 2008, 18:22:39
The Black Scorpion sah auf jeden Fall schon mal prima aus. Da gibts nämlich einen Trailer auf der deutschen DVD von Dinosaurier in New York, aber für eine Veröffentlichung hat es hier wohl nicht gereicht. Ich denke auch, daß der Markt dafür recht schwierig ist. Die Zielgruppe ist einfach zu klein, um mehr als die Tophits zu veröffentlichen. Leider kommen die Labels auch nicht auf die Idee, preisgünstige Boxen oder zumindest Double Features daraus zu basteln. So ein Drive In Kracher geht ja meist nur 60 bis maximal 80 Minuten, wer zahlt dann für ein dazu noch so altes Produkt den vollen Preis? Da sind die Amis viel besser dran. Da haben die Vertriebe auch verstanden, daß man Klassiker für einen guten Preis in einer Collection gut absetzen kann. Ich mein jetzt nicht diese Public Domain Sammlungen, sondern die ganzen Sets, die so zu verschiedenen Themen rauskommen, von Warner und Universal zum Beispiel.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 2 Dezember 2008, 19:45:50
@ imp: Ich hab das Machine Girl Review jetzt angepaßt, ich hoffe es ist so nun schlüssig genug.


Mich wundert ja, daß noch gar keiner über meinen King Kong Epos gemeckert hat, wo der doch sogar gestern endlich mal wieder im TV kam, sogar gefolgt von Graf Zaroff. Hier nochmal die letzten Reviews:

Mit stählerner Faust (1990) (http://www.ofdb.de/review/1999,331501,Mit-st%C3%A4hlerner-Faust)
Dinosaur and the Missing Link, The [Kurzfilm] (1915) (http://www.ofdb.de/review/29597,331156,The-Dinosaur-and-the-Missing-Link)
R.F.D. 10,000 B.C. [Kurzfilm] (1916) (http://www.ofdb.de/review/150778,331158,RFD-10000-BC)
Ghost of Slumber Mountain, The [Kurzfilm] (1918) (http://www.ofdb.de/review/29599,331163,The-Ghost-of-Slumber-Mountain)
Verlorene Welt, Die (1925) (http://www.ofdb.de/review/6937,331166,Die-Verlorene-Welt)
King Kong und die weiße Frau (1933) (http://www.ofdb.de/review/850,331254,King-Kong-und-die-wei%C3%9Fe-Frau)
Dinosaurier in New York (1953) (http://www.ofdb.de/review/5531,331248,Panik-in-New-York)
Attack of the Crab Monsters (1957) (http://www.ofdb.de/review/33262,331530,Attack-of-the-Crab-Monsters)
Nackt unter Affen (1968) (http://www.ofdb.de/review/51066,331999,Nackt-unter-Affen)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 25 Dezember 2008, 07:13:39
Ein kleines, neueres Potpurri:
Ding aus einer anderen Welt, Das (1951) (http://www.ofdb.de/review/4061,335379,Das-Ding-aus-einer-anderen-Welt)
Nacht der unheimlichen Bestien, Die (1959) (http://www.ofdb.de/review/32019,332515,Die-Nacht-der-unheimlichen-Bestien)
Giant Gila Monster, The (1959) (http://www.ofdb.de/review/46320,332516,The-Giant-Gila-Monster)
Killer Eye - Experiment des Grauens (1998) (http://www.ofdb.de/review/5972,332292,Killer-Eye---Experiment-des-Grauens)
und wer es unbedingt wissen will:
My First Female Lover [Kurzfilm] (2001) (http://www.ofdb.de/review/63057,332626,My-First-Female-Lover)
Misty's Secret [Kurzfilm] (2000) (http://www.ofdb.de/review/63062,332617,Misty%27s-Secret)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: filmimperator am 25 Dezember 2008, 11:05:41
Hallo Senfdazu!

Ich würde zu gerne mal wieder etwas zu deinen Reviews sagen, aber die neuesten von dir rezensierten Filme hab ich einmal mehr nicht gesehen. Da du es aber so angepriesen hast, hab ich mir mal deine Meinung zu "My First Female Lover" zu Gemüte geführt (ob auch der Titel daran schuld war?  ;)) und hab eine Nachfrage: In Zeile 9 kommt das Wort "Futt" vor. Ist damit ein Teil der weiblichen Geschlechtsorgane gemeint? (Sorry, dass wir neulich schon eine Diskussion über "Klitoria" führten, aber ich kenne auch andere Wörter nicht.)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 25 Dezember 2008, 11:17:36
Das diskutieren auch andere: http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/futt
Ich kenns nur für die rein weibliche Körperöffnung. Daß es tatsächlich sogar noch etwas anderes heißen kann, wurde mir quasi in diesem Moment erst klar. Aber eigentlich ist es ja halbwegs ersichtlich, daß die Dame von Welt sich eben an der Stelle berührt, wo es ihr am wohlsten ist, oder? Mit Ausflügen in die frivole Welt der Science-Fiction kann ich in diesem Zusammenhang diesmal leider nicht dienen.  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 25 Dezember 2008, 11:42:07
Der sehr untalentierte Rapper Tachiles nutzte das Wort in seinem Lied "Solche 6". Dort gab es die Zeilen (über einen Kerl anbei): "Der Verkauf Deiner Futt, Deine Futt braucht Futter!" Da es unübersehbar um Prostitution zu gehen scheint, scheint Futt also auch für Hintern stehen zu können. Eventuell sogar für eine noch speziellere Stelle des Afters. Können wir nun wieder über Filme quatschen? *g
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 25 Dezember 2008, 13:54:45
In der "Sprache" Kölsch steht "Futt" auch für den Hintern. Das nur mal so. In Aachen sagen die Leute auch "Futtloch" statt "A...loch"... denke so ist die Frage geklärt
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 Dezember 2008, 19:07:19
Zitat von: Schlombie am 25 Dezember 2008, 11:42:07
Können wir nun wieder über Filme quatschen? *g

Gern.  :respekt:

http://www.ofdb.de/review/43722,335793,The-Black-Scorpion
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 28 Dezember 2008, 20:15:37
 :icon_mrgreen: Wusste doch er gefällt Dir!

Nett geschrieben, vielleicht fehlt noch die Erwähnung, dass sich Nahaufnahmen auf das Gesicht und Komplettaufnahmen vom Vieh stark unterscheiden, aber das kann man ansonsten ja bei mir nachlesen. *g
Die Kämpfe der Tiere untereinander, der abwechslungsreiche Einfallsreichtum der Menschen und die gut von der Natur abgeguckten Bewegungsabläufe der Kreaturen sind allerdings Punkte, die ich "The Black Scorpion" hoch anrechne. Diese Punkte sind der Grund, warum mir Dein Text zu streng erscheint. Denn diese Punkte gehörten seinerzeit nicht zum Grundrezept eines Monsterfilmes, sondern sind im Gegenteil als innovativ einzustufen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 Dezember 2008, 03:16:08
Danke. Du hast mit deinen Argumenten bzgl. der Qualität innrhalb des 50er Jahre B-Films ja auch recht. Nur denk ich bei Obie dann doch lieber an die glorreichen Zeiten, als er schon einige Dekaden früher eben diese Merkmale weitaus überzeugender arrangiert hat. Ich mag aber allgemein die Animation von Pete Peterson nicht so sehr. Ich glaub die LKW Szene aus Mighty Joe Young war auch von ihm. Wenn man sich anguckt, was Harryhausen dort im Kontrast gezaubert hat, muß der Mann einfach einpacken. Aber um genau den Themenkomplex O'Brien/Peterson weitgehend abzuschließen:
http://www.ofdb.de/review/16320,335841,Das-Ungeheuer-von-Loch-Ness  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 29 Dezember 2008, 10:21:51
50er Jahre B-Movies? Ein hochinteressantes Thema! Leider hasse ich Monstermovies! Alle! Jepp, ich kann sogar Godzilla nicht sonderlich ab. Aber die Kritik ist interessant geschrieben, und das Thema an sich ist wie gesagt toll.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 29 Dezember 2008, 11:26:14
"Das Ungeheuer von Loch Ness" kenne ich leider noch nicht (weder das Tier noch den Film *g), aber Dein Review macht neugierig. Eine sehr gute Idee fand ich die Möglichkeit eines internationalen Dialogs anzusprechen. Es wäre schön wenn man über diese These mehr erfahren könnte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 Dezember 2008, 12:51:02
Zitat von: vegetarian_cannibal am 29 Dezember 2008, 10:21:51
50er Jahre B-Movies? Ein hochinteressantes Thema! Leider hasse ich Monstermovies! Alle! Jepp, ich kann sogar Godzilla nicht sonderlich ab. Aber die Kritik ist interessant geschrieben, und das Thema an sich ist wie gesagt toll.

Schade, daß du dich dafür nicht begeistern kannst. Aber das ist halt Geschmackssache, zudem ist das Genre sowieso nur bedingt populär. Aber das kommt vielleicht wieder. Ich sag mal Cloverfield, Der Tag an dem die Erde stillstand, The Thing...; vielleicht sorgt das ja für neue Interessenten.

Zitat von: Schlombie am 29 Dezember 2008, 11:26:14
"Das Ungeheuer von Loch Ness" kenne ich leider noch nicht (weder das Tier noch den Film *g), aber Dein Review macht neugierig. Eine sehr gute Idee fand ich die Möglichkeit eines internationalen Dialogs anzusprechen. Es wäre schön wenn man über diese These mehr erfahren könnte.

Guck ihn dir an. Du hast unter Garantie schon wesentlich Schlechteres gesehen. Trotzdem hätte es halt viel Luft nach oben gegeben, es hat halt nicht sollen sein. Inwiefern es da eine wirkliche Kommunikation gegeben hat, kann ich natürlich nicht belegen. Aber es ist schon auffällig. Godzilla ist ohne Frage klar durch Dinosaurier in New York geprägt. Das Monster sollte afaik aber erst ein Oktopus sein. Die Idee soll eingestampft worden sein, weil zu der Zeit gerade an Das Grauen aus der Tiefe gearbeitet wurde. Mit Gorgo hat Eugène Lourié dann ja seiner Tochter einen Gefallen getan, die mit dem Ende von The Giant Behemoth unzufrieden war. Diesmal gab es sogar einen Monstersuit und witzigerweise tauchte später das Monstereltern rächen Monsterkinder-Thema im japanischen Gappa wieder auf. In den 60ern sticht ja dann sowieso eine enge Beziehung asiatischer und westlicher Filmschmieden hervor. Nicht nur Asiatisches in James Bond, sondern auch James Bond Elemente in asiatischen Filmen, z.B. King Kong - Frankensteins Sohn, der ja ohnehin nicht zuletzt durch die Rechte an King Kong sehr westlich bestimmt wurde. Wirtschaftlich haben sich die Filmschaffenden also mindestens auf die Finger geschaut. Positiv sticht meines Erachtens da dann die erwähnte, direkte Hiroshima-Formulierung heraus, die über eine Idee-Entleihung hinaus geht und vor allem ein Thema kritisch betrachtet, welches vorher in Godzilla für den amerikanischen Markt stark zensiert worden ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 29 Dezember 2008, 13:16:34
Deine Monsterfilm-Reihe ist wirklich sehr anregend zu lesen und daher habe ich einen Review-Wunsch: Eine Besprechung zu ARAC ATTACK oder noch besser zu TREMORS wäre toll...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 Dezember 2008, 14:21:20
Oh vielen Dank! Prinzipiell spräche auch nichts gegen deine Wünsche. Tremors habe ich kürzlich auch alle 4 noch mal gesehen. Im Zuge dessen habe ich mich dann aufgrund der vorhandenen Reviews gegen eine weitere Kritik entschieden. Bei Arac Attack herrscht auch eine gewisse Sättigung vor. Die Frage wäre also, was könnte ich dir erzählen, was da nicht schon geschrieben steht? Man könnte höchstens sehr analytisch nach Konventionen und Zitaten sezieren, würde dann am Ende aber auch bei jeweils modernen und vor allem unterhaltsamen Interpretationen des Themas heraus kommen. Ich stoße mir da momentan auch gedanklich zu Godzilla den Kopf. Eigentlich ist über mehrere Reviews verteilt schon viel gesagt worden. Es fehlt mir der eloquente Wortschwall, um dies mit ein bisschen Eigensenf noch zu einer eigenen Kritik zu veredeln. Im Grunde könnte ich da vornehmlich historisches einbringen, was nicht in irgendeiner Form schon gesagt wurde. Zumindest fehlt mir an der Stelle aber noch eine angemessene Behandlung.
Ich würd ja auch gern nebenher mal wieder unmonstrige Sachen schreiben, aber da steht auch überall schon ausreichend. Gut, kürzlich habe ich mir auch eher dann sowas wie Bloodfist oder Cyborg Cop angesehen, da gibts soviel Tiefgang auch nicht.  :king:

So einen halbwegs zum Thema Obie hab ich noch: http://www.ofdb.de/review/9970,336083,Gwangis-Rache
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Ong-Bockel am 30 Dezember 2008, 17:39:56
Habe gerade Dein Review zu Gwangi gelesen. Hast Dich ja doch ein wenig ausführlicher und detaillierter als ich mit dem Film auseinandergesetzt. Da der Film nicht unbedingt zu meinen Favourites gehört, war meinerseits auch nicht die Motivation da, ein allzu umfangreiches Review zu schreiben. Aber die Wertung: 9/10 Punkten :icon_eek: wow... dass ist ja noch mehr, als du Panik in New York gegeben hast... ;)

Eine Sache ist mir allerdings unklar geblieben: [Zitat] Nach spektakulären Schaueinlagen, zu denen allerdings auch ein Pferdestunt gehört, den man heute aus ethischen Gründen wohl nicht mehr durchführen würde...[Zitatende]... du sprichst doch nicht etwa von dem Stunt, bei dem T.J. mit ihrem Pferd von dem Turm in das am Rand brennende Wasserbecken springt, oder? Das ist doch eindeutig eine von Harryhausen Stop-Motion-Animationen gewesen, oder? Habe ich das evtl. völlig falsch in Erinnerung? Ist auch nicht gerade lange her, daß ich den Film gesehen habe.

Nichtsdestotrotz ein super Review und im Allgemeinen ist es ziemlich schade, daß solche Klassiker viel zu selten besprochen und die Reviews auch nicht gerade von interessierten Lesern überrannt werden! :icon_sad:

PS: Mach Dich ran an "Zeugs" wie Bloodfist oder Cyborg Cop! Solche Reviews lese ich immer als allererstes!

Gruß, diBu!

Edit: Ich glaube wir hatten schon einmal darüber gesprochen: American Cyborg, Cold Harvest, Hard Justice, Muscle Heat, Pit Fighter, Sha Po Lang oder U.S. Seals II seien Dir wärmstens empfohlen. Bei mir alles klare Kandidaten für 8/10 Punkten! :dodo:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 31 Dezember 2008, 08:18:10
Zitat von: Ong-Bockel am 30 Dezember 2008, 17:39:56
Habe gerade Dein Review zu Gwangi gelesen. Hast Dich ja doch ein wenig ausführlicher und detaillierter als ich mit dem Film auseinandergesetzt. Da der Film nicht unbedingt zu meinen Favourites gehört, war meinerseits auch nicht die Motivation da, ein allzu umfangreiches Review zu schreiben. Aber die Wertung: 9/10 Punkten :icon_eek: wow... dass ist ja noch mehr, als du Panik in New York gegeben hast... ;)

Danke. Naja, die Ausführlichkeit rührt einfach daher, daß ich mir seit einigen Wochen Gedanken um Obie und Harryhausen mache und versuche alle Filme zu sehen, die mit ihnen zusammenhängen. ;)
Die Wertung täuscht übrigens, wenn man es in Prozente umrechnet:

0-9%  = 1 Punkt
10-19% = 2 Punkte
20-29% = 3 Punkte
30-39% = 4 Punkte
40-49% = 5 Punkte
50-59% = 6 Punkte
60-69% = 7 Punkte
70-79% = 8 Punkte
80-89% = 9 Punkte
90-99% = 10 Punkte
100% = unmöglich

Objektiv gesehen kann Gwangi als Variation eines schon mehrfach behandelten Themas ca. 70-75% erreichen. Technisch kann man noch kleine Bonusprozente geben. Dann ziehe ich als begeisterter Fan noch meinen Hut vor Harryhausens Arbeit und lande irgendwo bei 80-82%. Macht unterm Strich also knappe 9 Punkte. Das kann man hier meines Erachtens auch machen. Panik in New York ist gut und wichtig genug für seine 8 Punkte, was für ein so genre-essentielles Werk ja eher wenig aussieht. Gwangi ist schlicht und ergreifend besser in technischer wie erzählerischer Hinsicht, so daß ich den Abstand vertreten kann. Immerhin ist er ja noch weit genug vom 99,999 % Film King Kong und die weiße Frau entfernt. ;)

Zitat von: Ong-Bockel am 30 Dezember 2008, 17:39:56Eine Sache ist mir allerdings unklar geblieben: [Zitat] Nach spektakulären Schaueinlagen, zu denen allerdings auch ein Pferdestunt gehört, den man heute aus ethischen Gründen wohl nicht mehr durchführen würde...[Zitatende]... du sprichst doch nicht etwa von dem Stunt, bei dem T.J. mit ihrem Pferd von dem Turm in das am Rand brennende Wasserbecken springt, oder? Das ist doch eindeutig eine von Harryhausen Stop-Motion-Animationen gewesen, oder? Habe ich das evtl. völlig falsch in Erinnerung? Ist auch nicht gerade lange her, daß ich den Film gesehen habe.

Hm, wir haben beide recht. Im Longshot stürzt nach mit Augen vor dem Bildschirm in Zeitlupe hocken tatsächlich eine Miniatur vom Gerüst (inkl. Eintauchen).
(http://s10.directupload.net/images/081231/bbh73m77.jpg)
Das hat aber vermutlich eher was mit Gorgeous Gila zu tun, als mit dem Pferd. Bis vor wenigen Jahren gehörte solch ein Stunt noch zum Standardprogramm der Wild-West-Shows und ich weiß nicht mal, ob sich das inzwischen geändert hat. Sowas geistert dann nur mal am Rande durch Boulevardmagazine. Ich hab es im Text mal etwas angepaßt. Gut finde ich den Stunt in keiner Form.

Zitat von: Ong-Bockel am 30 Dezember 2008, 17:39:56Nichtsdestotrotz ein super Review und im Allgemeinen ist es ziemlich schade, daß solche Klassiker viel zu selten besprochen und die Reviews auch nicht gerade von interessierten Lesern überrannt werden! :icon_sad:
Danke danke  :icon_mrgreen: , naja, man kanns halt versuchen. Wenn zu wenig drüber erzählt wir, dann steigt das Interesse gewöhnlich jedenfalls nicht. Starten wir halt die NWoMM (New Wave of Monster Mania). Vielleicht dreht dann ja mal jemand einen High-Budget-Grindhouse-(S)Exploitation-Monster-Splatter-Kung-Fu-vs.-Ninja-Cyborg-Film. Ich finde sowieso, daß in jedem Film im Mittelteil Ninjas auftauchen sollten und am Ende ein Monster alles platt trampeln sollte.  :LOL:

Zitat von: Ong-Bockel am 30 Dezember 2008, 17:39:56PS: Mach Dich ran an "Zeugs" wie Bloodfist oder Cyborg Cop! Solche Reviews lese ich immer als allererstes!

Ich versuch mein Bestes, aber dann muß es auch Sinn ergeben, einen Standpunkt zu vertreten. Wenn alle schon gleicher Meinung sind, muß man ja nicht unbedingt noch in den Kanon einstimmen.

Zitat von: Ong-Bockel am 30 Dezember 2008, 17:39:56Edit: Ich glaube wir hatten schon einmal darüber gesprochen: American Cyborg, Cold Harvest, Hard Justice, Muscle Heat, Pit Fighter, Sha Po Lang oder U.S. Seals II seien Dir wärmstens empfohlen. Bei mir alles klare Kandidaten für 8/10 Punkten! :dodo:

Haben wir. Zu Hard Justice hab ich auch schon eine neue Fassung eingetragen und zu US Seals II warte ich noch auf die US Disc, die irgendwo in der Post rumgeistert.  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 4 Januar 2009, 12:24:38
Glückwunsch zu Deinem geglückten "Formicula"-Review! Auch ich sehe in ihm mehr als bloßen Monsterfilm-Trash. So ist "Formicula" in meinen Augen auch einer der wenigen Werke seiner Art, welche die weltweite Bedrohung sehr deutlich herausarbeitet. Man weiß genau, wenn der finale Ameisenstaat nicht getötet wird, bekommt man die Situation nie wieder in den Griff. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt wie unterschiedlich die enorme Wirkung der Bedrohung und die theoretische Lächerlichkeit der Art der Bedrohung sich hier gegenüber stehen.
Anbei finde ich schon, dass die Ameisenfiguren wirken, wenn auch nicht völlig ohne Augenzwinkern. Gerade hierfür kommt dem fertigen Film aber die Entscheidung in schwarz/weiß zu drehen zu gute. Es ist eine häufig zu beobachtende Tatsache im Kino, dass Entscheidungen, die aus Kostengründen gefällt wurden, sich als positiv für das fertige Produkt herausstellten. Solltest Du die Meinung zur Wirkung des Farbverzichtes teilen, wäre es vielleicht besser, noch einen kleinen Satz diesbezüglich einzuschieben. Wenn Du anderer Meinung bist würde mich eine Stellungnahme dazu hier im Thread interessieren.

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 4 Januar 2009, 18:15:27
Danke mal wieder, mein Counter nennt mir inzwischen sogar 4 Abonnenten, darf ich aus der Regelmäßigkeit deiner Kommentare folgern, daß du dich darunter befindest?  :icon_smile:
Über die Wirkung des s/w Formats habe ich mir ehrlich gesagt übrigens keine Gedanken gemacht, weil ich in erster Linie die Farbigkeit eines Films nicht als Kriterium ansehe. Es ging mir bei der Erwähnung des kurzfristigen Umwurfs mehr darum, wie Warner hinter dem Produkt stand. Es war ja keine künstlerische Entscheidung. Es mag aber sein, daß man aufgrund der Gewohnheit "billige" Effekte eher einem s/w-Film abkauft, als einem in Farbe. Nur, ist das damals auch so gewesen? Entscheidend für mich ist, daß die Requisiten nicht den guten Film ausmachen, so wie man auch mit wenig Geld ein gutes Theaterstück inszenieren kann. Formicula wird damit eher dem Anspruch an eine erzählte Geschichte gerecht, als Filme, die sich nur auf Effekte stützen oder von beidem nicht genug bieten.

Für Ong-Bokel mal mit ein bisschen mehr Action dazwischen:
http://www.ofdb.de/review/16362,336441,Gorgo
http://www.ofdb.de/review/426,336479,Double-Team
http://www.ofdb.de/review/1428,336593,Balance-of-Power
http://www.ofdb.de/review/4470,336853,Formicula
http://www.ofdb.de/review/2719,336973,Bloodfist-Fighter
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 4 Januar 2009, 18:46:13
Ich schaue fast täglich in die Liste der neu erschienenen Reviews, deshalb abonniere ich auch niemanden. Du siehst also: Da gibt es noch mehr Leute, die so etwas lesen wollen. *g
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 29 Januar 2009, 07:19:05
Tokyo Gore Police (2008) (http://www.ofdb.de/review/150926,337405,Tokyo-Gore-Police)
Neuzeitliche Gore-Exzesse
The Land Unknown (1957) (http://www.ofdb.de/review/44217,337687,Der-Flug-zur-H%C3%B6lle)
Fremde Welt im Stil von The Land that Time Forgot
The Deadly Mantis (1957) (http://www.ofdb.de/review/18196,337789,Das-Todbringende-Ungeheuer)
Heuschrecke(n) olé
Bloodfist II (1990) (http://www.ofdb.de/review/2720,338121,Bloodfist-II)
Don "The Dragon" Wilson mal wieder
The Boxer's Omen (1983) (http://www.ofdb.de/review/41540,340703,The-Boxer%27s-Omen)
Der Thaiboxfilm, den Alejandro Jodorowsky nie gedreht hat
The One Armed Swordsman (1967) (http://www.ofdb.de/review/8020,342453,Das-Goldene-Schwert-des-K%C3%B6nigstigers)
Der Shaw Klassiker für den Königstiger
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Schlombie am 2 Februar 2009, 10:57:43
Auf dieses Review habe ich nur gewartet. Es war klar, dass es kommen würde, und Du hast mich nicht enttäuscht. Deine Besprechung zu "Das Grauen aus der Tiefe" ist interessant wie eh und je ausgefallen. Besonders interessant war der Verweis auf das Godzilla-Gerücht. Da umgeht man vorsorglich den Vorwurf des Plagiats, in dem man sich eine andere Kreatur aussucht, und dann wählt man eine, die ebenfalls erst kürzlich verwendet wurde und landet wieder im Plagiat-Fahrwasser!? Eine merkwürdige Entscheidung, wenn auch eine gute, wie die Zeit zeigte. *g

Als Tip von meiner Seite aus verweise ich mal auf folgenden Link: http://monstrula.de/filme/monsterthatchallengedtheworld/alarmfuersperrzone7.htm
Wie Du dort an den Bildern bereits erkennen wirst, ist ein solches Vieh sicherlich wesentlich leichter zu animieren, der Bereich auf den Du in Deinen Besprechungen ja am meisten achtest. Dennoch lege ich Dir auch diesen Film ans Monsterfilm-Herz. Auch er ist wesentlich mehr als bloßer unfreiwillig komischer Schund.
Auf bald!

Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 2 Februar 2009, 17:25:56
Hey Danke.  :icon_smile:
Ich glaube, man kann aber schon rauslesen, wie hin- und hergerissen ich bzgl. Das Grauen aus der Tiefe bin. Godzilla wäre ja vermutlich ein etwas tiefergehendes Pendant geworden, insofern ist es vom Timing her vermutlich schon besser gewesen, lieber gleich zurück zu Dinosaurier in New York als grobe Vorlage zu kehren. Besonders für den ersten Teil ist das Monster ja eh nicht so wesentlich, wobei es für die Fortsetzungen natürlich schon eine entscheidende Bedeutung hat.

Dein Review zu The Monster that challenged the World habe ich überigens schon "bei Erscheinen" verfolgt und die DVD liegt schon hier, allerdings noch ungesehen. Die Schnecke an sich ist ja schon ein possierliches Monster. Ich muß auch unbedingt noch Slugs sehen, aber ich glaube, das habe ich schon mal beiläufig erwähnt. Vielen Dank für den Tip jedenfalls, auch wenn dein Schatten schneller war.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 4 April 2009, 04:28:18
Mal eine generelle Frage: Ich bin nun über ein Jahr dabei und habe es geschafft einigermaßen regelmäßig zu schreiben. Oftmals auch über andere Filme, als es ganz am Anfang mal geplant war, da ging es vor allem darum, Gegenpositionen zu Reviews zu schaffen, die meine Ansicht überhaupt nicht wiederspiegelten. Zudem habe ich meine anfängliche Absicht geändert, Kommentare nur so kurz wie nötig zu halten und versuche durchaus auch mal, ins Detail zu gehen, wo ich eine Inspiration finde. Der Name Senfdazu war seinerzeit spontan gewählt, paßt aber meiner Ansicht nach nur noch bedingt zu meiner Arbeitsweise. Zudem ist mir im Nachhinein aufgefallen, daß es diverse Accounts dieses Namens auf anderen Plattformen gibt, mit denen ich nichts zu tun habe. Ein Unikat wäre mir außerdem lieber. Nun also die Frage, soll ich meinen Nick ändern? Und falls ja, in welche Richtung sollte dieser tendieren?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 6 April 2009, 17:25:13
Und wie bist du letztendlich auf Intergalactic Ape Man gekommen? Ich muß mich erstmal umgewöhnen. Ungeheuerlich übrigens, wie man so viel zu "Monster Dog" schreiben kann. Mit AC kenst du dich ja bestens aus. Daß er ihm bei seinem Karrieretief geholfen hat, schließe ich jedoch aus. Wenn man nicht schon Coop-Fan war, hat man sich das eh nicht angetan. Ich hab ihn nie gesehen; obwohl ich seit "Pretties for you" alles habe. Ich wollte als Fan einfach nie einen Film sehen, in dem der Coop verheizt wird. Ist wahrscheinlich auch besser so, wenn ich das so lese. Vincent Raven rofl...wer weiß, ob der nicht seinen Namen aus diesem Film hat?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Hedning am 6 April 2009, 17:32:55
Zitat von: Senfdazu am  4 April 2009, 04:28:18Der Name Senfdazu war seinerzeit spontan gewählt, paßt aber meiner Ansicht nach nur noch bedingt zu meiner Arbeitsweise. Zudem ist mir im Nachhinein aufgefallen, daß es diverse Accounts dieses Namens auf anderen Plattformen gibt, mit denen ich nichts zu tun habe. Ein Unikat wäre mir außerdem lieber. Nun also die Frage, soll ich meinen Nick ändern? Und falls ja, in welche Richtung sollte dieser tendieren?

Ich finde, dass dieser Benutzername deine Arbeit ein wenig abwertet ("Senf dazugeben" klingt für mich eher nach beliebigen, wenig qualifizierten Kommentaren als nach deinen gehaltvollen Beiträgen), von daher finde ich es verständlich, dass du erwägst, ihn zu ändern. Eine gute Idee habe ich jetzt aber auch nicht direkt, ein neuer Name sollte allerdings eher auf bestimmte Interessen oder Schwerpunkte deiner OFDb-Präsenz schließen lassen als es jetzt der Fall ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 6 April 2009, 17:50:46
@ Hedning: Schon geschehen. Intergalactic Ape-Man ist es geworden. Warum siehe unten.

@ veggie: Der Name ist ein Unikat. Eine Mischung aus Phantastik und Psychedelia. Etwas eigensinnig, nicht konkret auf etwas bezogen, aber dennoch auf mein Gusto projizierbar. Ein grenzenlos Reisender, mal primitiv, mal intellektuell. Mit der Ästhetik von Drähten, Lichtern, Chrom und Alufolie. So ungefähr stelle ich es mir vor.

Sooo gut kenne ich mich mit Alice übrigens nicht aus. Ich hatte schonmal recherchiert, als ich mich mit dem musischen Gesamtwerk beschäftigt habe, aber die Daten an sich habe ich dann noch mal nachgeschlagen. Auf jeden Fall eine faszinierende, wie auch sympathische Person. Natürlich nicht so wie Johnny Cash.  :icon_lol:
Ich finde jedenfalls, daß man diese Phase, in der Monster Dog entstand durchaus auch mit in das Review einbeziehen kann/sollte und deshalb kommt auch entsprechend Text zusammen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 6 April 2009, 17:55:15
Zitat von: Senfdazu am  6 April 2009, 17:50:46
@ Hedning: Schon geschehen. Intergalactic Ape-Man ist es geworden. Warum siehe unten.

@ veggie: Der Name ist ein Unikat. Eine Mischung aus Phantastik und Psychedelia. Etwas eigensinnig, nicht konkret auf etwas bezogen, aber dennoch auf mein Gusto projizierbar. Ein grenzenlos Reisender, mal primitiv, mal intellektuell. Mit der Ästhetik von Drähten, Lichtern, Chrom und Alufolie. So ungefähr stelle ich es mir vor.

Sooo gut kenne ich mich mit Alice übrigens nicht aus. Ich hatte schonmal recherchiert, als ich mich mit dem musischen Gesamtwerk beschäftigt habe, aber die Daten an sich habe ich dann noch mal nachgeschlagen. Auf jeden Fall eine faszinierende, wie auch sympathische Person. Natürlich nicht so wie Johnny Cash.  :icon_lol:
Ich finde jedenfalls, daß man diese Phase, in der Monster Dog entstand durchaus auch mit in das Review einbeziehen kann/sollte und deshalb kommt auch entsprechend Text zusammen.

Wow, mal jemand, der sich richtig Gedanken über seinen Nick macht, hat man ja nicht oft...

klar, ich meinte das auch nicht negativ, detailreicher geht es dann bei "Monster Dog" nicht mehr. Wenn man den Film als Nicht-Cooper-Kenner sieht, dürfte durchaus eine völlig andere Kritik dabei herauskommen. Bei dir steckt schon eine unglaubliche Mühe dahinter.  :respekt: Die detailierteste Kritik, die ich in letzter Zeit gelsen habe...
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 6 April 2009, 18:13:30
Interessant ist dabei, daß alle 3 Kritiken wohl von Cooperfans stammen, aber genauso weit auseinander ragen, wie die Wertungen an sich.

Daß der Umfang der Kritik so besonders ist, ehrt mich natürlich. Besonders, weil ich eben versuche, an den Stellen mehr zu bieten, wo nicht ohnehin schon umfangreiche Texte vorhanden sind. Liegt es denn an deiner Selektion, daß du seltener auf ausführliche Texte stößt, oder empfindest du das Gesamtangebot momentan so?
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 6 April 2009, 18:38:23
Liegt wohl an der Selektion, nehme ich an. Ich komm halt nicht dazu, alles zu lesen. Wobei: zu einem B-Movie, der keinen solchen Hintergrund wie "Monster Dog" hat, soviel zu schreiben, ist halt auch kaum drin, daraus kann man Niemandem einen Vorfurf machen-nehmen wir an, Monster Dog hätte nicht diesen Cooper-Hintergrund, da hättest du sicher nur halb soviel dazu geschrieben, nehme ich an? Das ist eben so, meine letzte Kritik war zu "Carnosaurus", da fällt mir nicht halb soviel wie zu einem Kultfilm wie etwa "Rocker" ein. Zu B/C-Movies finde ich es mitunter schwierig, viel zu sagen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 6 April 2009, 18:50:23
Ich muß Carnosaurus unbedingt endlich mal sehen. Allein schon, weil ich irgendwann mal alle Corman Produktionen gesehen haben will. Was man noch hätte mehr schreiben können? Nunja, daß der Film rechtzeitig zur Jurassic Park Welle erschienen ist, kann man sich vielleicht denken. Die Dinosaurier aus dem Film wurden in Dinosaur Island recycled, hab ich damals für mein Review recherchiert. Und irgendjemand scheint es witzig gefunden zu haben, die Figuren nach Vögeln zu benennen. Sagt mir ein spontaner Blick in die IMDb. :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 6 April 2009, 18:57:23
Ja, das mit den Namen ist mir schon aufgefallen, die Kausalität allerdings erst jetzt...in dem Film geht das Problem ja von mutierten Hühnereiern aus, von daher...das kannst du ja dann in deiner Kritik erwähnen, wenn du den eh sehen willst.
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 6 April 2009, 19:05:58
Mach ruhig, brauch ich nicht extra was schreiben.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Senfdazu
Beitrag von: vegetarian_cannibal am 6 April 2009, 19:09:36
Zitat von: Senfdazu am  6 April 2009, 19:05:58
Mach ruhig, brauch ich nicht extra was schreiben.  :icon_lol:

Nee, jetzt jedenfalls nicht, ich bereite mich grade darauf vor, gleich Carnosaurus 2 mit weiter bestehendem leichten Fieber (=habe Grippe, und das bei dem Wetter!) zu schauen  :icon_lol: (dafür bin ich tatsächlich noch einigermaßen ansprechbar, oder?)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 12 April 2009, 12:37:56
Ein wirklich tolles Review, Dein Text zu "Zombie 90"! Es liest sich gut, und ich konnte jeder Aussage nur zustimmen. Selten war ich mit einem Fremdreview so eng einer Meinung wie mit diesem. Die kleinen Provokationen am Rande, insbesonders Dein Arbeiten mit Tarantinos Aussage, streifen leicht das Gebiet des Sachlischen, weswegen sie nicht plump sondern passend wirken. Letzten Endes darf man sich wohl zu recht von Schnaas verarscht fühlen. In der Englischfassung hätte ich übrigens auf zwei Sprecher getippt. *g

Dass man zu "X-Tro 2" kaum Worte benötigt kann ich verstehen. Und auch hier stimme ich Dir in Deiner Bewertung zu, ich fand ihn unglaublich langweilig. Mit Teil 1 ging es mir, im Gegensatz zu Dir, nicht so. Ich fand ihn, wie Du schon geschrieben hast, bizarr, aber keineswegs langgezogen. Deswegen hätte ich mir schon eine etwas längere Besprechung von Dir gewünscht, eben auch, weil Du uns Lesern meist so interessante Hintergrundinfos bietest. Andererseits finde ich es gut, dass Du nicht zwingend eine Länge einhälst. Das war neu für mich, bisher habe ich noch keine so kurzen Besprechungen von Dir gelesen, wie die der beiden X-Tro.

Teil 3 kenne ich nicht, und ich lese Reviews meist erst nach dem Gucken. Aus diesem Grund machte aber immerhin bei "Mikrowave Massacre" ein Schielen auf die von Dir vergebene Punktzahl neugierig. Wie gesagt, den Text dazu habe ich nicht gelesen, aber ich liebäugel schon länger damit ihn zu sehen und für mich als Trashfan ist bereits der Titel Pflicht genug einzuschalten. *g  Ich wäre bisher allerdings nicht davon ausgegangen, dass er auch wirklich was taugt. Da steigert Deine Punktevergabe nun echt die Vorfreude.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 13 April 2009, 03:41:03
Zitat von: Schlombie am 12 April 2009, 12:37:56
Ein wirklich tolles Review, Dein Text zu "Zombie 90"! Es liest sich gut, und ich konnte jeder Aussage nur zustimmen. Selten war ich mit einem Fremdreview so eng einer Meinung wie mit diesem. Die kleinen Provokationen am Rande, insbesonders Dein Arbeiten mit Tarantinos Aussage, streifen leicht das Gebiet des Sachlischen, weswegen sie nicht plump sondern passend wirken. Letzten Endes darf man sich wohl zu recht von Schnaas verarscht fühlen. In der Englischfassung hätte ich übrigens auf zwei Sprecher getippt. *g

Danke. Heimlich hatte ich dein Feedback schon vermißt, steht man mit übermäßiger Ambition Schundfilme anzusehen doch oftmals etwas allein da, zumal das eigene Fazit nicht unbedingt positiv genug ausfällt, um die breite Masse dazu bewegen zu können, einen ohnehin vernachlässigten Film tatsächlich anzusehen. Dadurch hat die Schreibe insbesondere eine Funktion, wenn man z.B. eine Warnung aussprechen konnte, jedoch fehlt auch der Vergleich, man schreibt ein wenig ins Leere.
Daß Zombie 90 da so gut funktioniert, freut mich, war es doch unter anderem Ziel, das Gewicht der positiven Stimmen etwas abzumildern, weshalb ich es ausnahmsweise gewagt habe, ein Review zu einem Film zu verfassen, den ich nicht kurz vorher angesehen habe. Ich war gerade in Schreiblaune und hatte mir da überlegt, welchen der schlechtesten Filme in der OFDb ich wohl nich zusammen bekomme, ein wenig natürlich, um mit einem populäreren Titel auch einen Werbeeffekt zu erzielen, den ich mir sonst durch die Ignoranz der Massenfavoriten verwehre.

Zitat von: Schlombie am 12 April 2009, 12:37:56
Dass man zu "X-Tro 2" kaum Worte benötigt kann ich verstehen. Und auch hier stimme ich Dir in Deiner Bewertung zu, ich fand ihn unglaublich langweilig. Mit Teil 1 ging es mir, im Gegensatz zu Dir, nicht so. Ich fand ihn, wie Du schon geschrieben hast, bizarr, aber keineswegs langgezogen. Deswegen hätte ich mir schon eine etwas längere Besprechung von Dir gewünscht, eben auch, weil Du uns Lesern meist so interessante Hintergrundinfos bietest. Andererseits finde ich es gut, dass Du nicht zwingend eine Länge einhälst. Das war neu für mich, bisher habe ich noch keine so kurzen Besprechungen von Dir gelesen, wie die der beiden X-Tro.

Es ist interessant, daß du ausgerechnet die Länge ansprichst. Genau darüber habe ich mir Gedanken gemacht, als ich das Review absenden wollte und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß ich zu dem Film das Nötige gesagt habe und mit Ergänzungen nur unnötigen Füllstoff liefern, da mir dazu auch nicht mehr Hintergrund einfallen würde. Ähnlich ging es mir übrigens bei Das Messer, über den ich gerne mehr geschrieben hätte, wobei ich dann aber nicht ohne Spoiler ausgekommen wäre. Sollte ich natürlich genauso viel damit ausgesagt haben, wie sonst auch, was du ja durch das Bemängeln der Randinformationen schon ausschließt, müßte ich mir allerdings mal in mich kehren.  :icon_lol:
Übrigens habe ich just dieser Tage auch mal nachgemessen, weil mich interessierte, wie kurz oder lang so ein Review eigentlich ist. Bei Times New Roman auf Schriftgröße 12 liege ich normalerweise zwischen einer und anderthalb Din A4 Seiten. Das ist ne ganze Menge, aber wohl so ein inneres Eichmaß. Ein Koloß wie King Kong übeschattet dies mit guten sechs Seiten, X-Tro liegt wirklich "nur" bei einer halben Seite.
Langgezogen fand ich den Film übrigens nicht. Zäh. Das hängt damit zusammen, daß sich keine emotionale Verbindung aufbaut. Das kann ja auch über Protagonist oder Antagonist funktionieren. Beim verglichenen Die Brut z.B. finde ich die Kinder so unglaublich gruselig, daß mich die Erwachsenen gar nicht so sehr interessieren müssen, um mit ihnen zu fiebern. X-Tro kriegt mich weder über die eine noch die andere Seite und deshalb wird er denkbar strapaziöser.

Zitat von: Schlombie am 12 April 2009, 12:37:56
Teil 3 kenne ich nicht, und ich lese Reviews meist erst nach dem Gucken. Aus diesem Grund machte aber immerhin bei "Mikrowave Massacre" ein Schielen auf die von Dir vergebene Punktzahl neugierig. Wie gesagt, den Text dazu habe ich nicht gelesen, aber ich liebäugel schon länger damit ihn zu sehen und für mich als Trashfan ist bereits der Titel Pflicht genug einzuschalten. *g  Ich wäre bisher allerdings nicht davon ausgegangen, dass er auch wirklich was taugt. Da steigert Deine Punktevergabe nun echt die Vorfreude.

Nunja, es wäre natürlich argumentativ einfacher, wenn du das Review lesen würdest, aber ich akzeptiere, daß du so objektiv wie möglich an den Film gehen möchtest. Microwave Massacre ist mal wieder ein Fall der etwas irreführenden Verpackung, wie man sich bei so einem reißerischen Titel eigentlich denken muß. Das liegt aber vielleicht auch am Kunden, der sogleich eine Assoziation bereit hält. Microwave Massacre paßt nämlich trotzdem, nur eben auf eine schwarz-zotig-humorige Grindhousekomödie mit einer Vielzahl zitatwürdiger Oneliner.
Xtro³ könntest du eventuell sogar auch noch ein bisschen was abgewinnen. Der ist nicht nur eine Wohltat gegenüber dem zweiten Teil, sondern bietet in unlogischem bis vollkommen irrelevantem Ambiente zumindest einige putzige Gummialieneffekte. Geld würd ich allerdings nicht großartig dafür ausgeben. Da ich mir tollkühn seinerzeit die 3er Hartbox zugelegt hatte, blieb die Frage natürlich für mich aus.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Adam Kesher am 13 April 2009, 15:50:05
Mir hat deine Besprechung zum ersten X-Tro-Teil ebenfalls gut gefallen. Durch die treffende Beschreibung des Filmes gibst du dem Leser nicht nur eine erste Vorstellung von dem, was ihn erwartet, sondern verdienst dir auch mühelos das Recht, kritisch über das Werk zu sprechen, denn du lässt überhaupt keinen Zweifel daran, dass du dich dem Film mit der nötigen Beobachtungsgabe und Aufgeschlossenheit gewidmet hast. Der Querverweis zu Cronenberg leuchtet ein und regt zu weiteren Überlegungen an.

Vor allem ist die Besprechung aber die gelungene Schilderung eines misslungenen Dialogs zwischen dir und dem Film: Du wolltest mit ihm sprechen, aber er war unfähig, sich dir mitzuteilen. Auf dieser Grundlage kann der Leser selbst entscheiden, ob ihm die interessanten Aspekte, die du in Aussicht stellst, einen eigenen Versuch wert sind oder ob er lieber auf den Film verzichtet.

(Unnötig zu erwähnen, dass ich den Film übrigens ganz wunderbar finde und mit der allergrößten Empathie an Tonys Schicksal teilgenommen habe!)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 14 April 2009, 04:51:23
Deine Beschreibung schmeichelt mal wieder. Deine Kritik zu X-Tro habe ich natürlich gelesen und ich finde deine Erläuterung ebenso schlüssig, schließe sie in meiner Ausführung ja auch nicht aus. Deine Begründung, warum unsere Worte dann einen so andersfarbigen Klang annehmen, ist trefflich analysiert. Es ist der Dialekt, der sich zwischen den Film und mich stellt; ein Tribut, den ich an die Subjektivität zu entrichten habe. In dieser Ausgangssituation dennoch objektiv lesbar zu sein, werte ich als einen Erfolg. Danke.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 20:20:01
So, ich habe deine Reviews des öfteren schon gelesen, doch ich will mich mal revanchieren für das "Luft machen" in meinem Thread...

Das "Problem" ist, dass du viele rezensiert, die ich nicht gesehen habe. Deine Schreibe ist sehr flüssig, angenehm gestochen (nicht hochgestochen wohlgemerkt) und deine Argumentationen zeugen von einem sympathischen wie geschultem Filmverständnis...

Ich hab mir mal "Mit stählerner Faust" zur Brust genommen. Übrigens der erste Film, den ich beim herunterscrollen deiner letzten Reviews kannte...  :icon_mrgreen:

Es ist zwar schon recht lang her, dass ich den Streifen gesehen habe, aber ich konnte mich mit dem Review sofort identifizieren... Hatte ich den FIlm damals auf Video gesehen, während der Heydays von Van Damme war ich auch ein wenig aufgrund der Actionarmut enttäuscht. Daher triffst du es mit dem "Sehnsucht nach zünftigem Gedresche" sehr gut triffst. An dieses Gefühl kann ich mich noch sehr gut erinnern. Dass diese Gelüste immerhin mit einem zünftigem Aufspießen des Bösewichtes auf einem Rohr befriedigt werden, hättest du erwähnen können. Schließlich erwartete man damals genau so etwas, aber in größeren Mengen.

Deine Kompetenz hat dazu geführt, dass du dich hier sehr schnell integriert hast und mit fundierten Beiträgen glänzt, was wirklich nicht jeder von sich behaupten kann. Gerade nicht einige der "neuen Vielschreiber", mit denen du zu Anfang dieses Threads in einen Korb geworfen wurdest...

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 15 April 2009, 21:00:46
Zitat von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 20:20:01
So, ich habe deine Reviews des öfteren schon gelesen, doch ich will mich mal revanchieren für das "Luft machen" in meinem Thread...

Dafür recht herzlichen Dank. Ich möchte allerdings nicht den Eindruck entstehen lassen, daß ich aus diesem Grunde ein Feedback abgegeben habe, wenngleich die Reaktion natürlich nicht unerwünscht ist.

Zitat von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 20:20:01
Das "Problem" ist, dass du viele rezensiert, die ich nicht gesehen habe. Deine Schreibe ist sehr flüssig, angenehm gestochen (nicht hochgestochen wohlgemerkt) und deine Argumentationen zeugen von einem sympathischen wie geschultem Filmverständnis...

:icon_redface:

Zitat von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 20:20:01
Ich hab mir mal "Mit stählerner Faust" zur Brust genommen. Übrigens der erste Film, den ich beim herunterscrollen deiner letzten Reviews kannte...  :icon_mrgreen:

Ich hab gezählt. Dann sind es ja nur 44 Filme, die du nicht kanntest, in vielen Fällen auch vielleicht nicht kennen möchtest. Die Frage ist, ob dir die Rezension dieser unbekannten Filme bei deiner Entscheidung helfen kann, oder nicht.

Zitat von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 20:20:01
Es ist zwar schon recht lang her, dass ich den Streifen gesehen habe, aber ich konnte mich mit dem Review sofort identifizieren... Hatte ich den FIlm damals auf Video gesehen, während der Heydays von Van Damme war ich auch ein wenig aufgrund der Actionarmut enttäuscht. Daher triffst du es mit dem "Sehnsucht nach zünftigem Gedresche" sehr gut triffst. An dieses Gefühl kann ich mich noch sehr gut erinnern. Dass diese Gelüste immerhin mit einem zünftigem Aufspießen des Bösewichtes auf einem Rohr befriedigt werden, hättest du erwähnen können. Schließlich erwartete man damals genau so etwas, aber in größeren Mengen.

Reichlich sexueller Subtext.  :icon_lol:
Nein im Ernst, es ist natürlich die Frage, ob man eine der besten Szenen dann auch noch spoilern muß, wogegen ich generell eigentlich immer bin. Desweiteren widerstrebt es mir, bei meinem minimalen Anspruch an einen Film, dann auch noch so niedere Instinkte weiter in den Vordergrund kehren zu müssen als notwendig. Spontan wüßte ich da keinen optimalen Mittelweg, bin aber gern für Vorschläge offen.

Zitat von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 20:20:01
Deine Kompetenz hat dazu geführt, dass du dich hier sehr schnell integriert hast und mit fundierten Beiträgen glänzt, was wirklich nicht jeder von sich behaupten kann. Gerade nicht einige der "neuen Vielschreiber", mit denen du zu Anfang dieses Threads in einen Korb geworfen wurdest...

Das Wort Kompetenz schmeichelt natürlich, wobei ich selber eine ehrfürchtige Demut vor dem Haufen an Filmen hege, die ich noch aus dem letzten Jahrtausend aufarbeiten muß. Dabei handelt es sich um etwa 2000 Titel, unter denen sich etwa die Hälfte als historisch einigermaßen relevant erweisen wird. Ich sehe allerdings ein recht breites Interesse - auch wenn ich mich der heutigen Produktionszeit nahezu ausschließlich verweigern muß - durchaus als Schlüssel für ein angestrebtes Niveau. Wenn diese Rezeptur dann auch noch von Erfolg gekrönt ist bzw. ich mich dadurch von einer Masse abheben kann ist dies sehr wünschenswert. Das hört man dann natürlich sehr gern.  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Snake_Plissken am 15 April 2009, 22:48:30
ZitatReichlich sexueller Subtext.  icon_lol

Bleibt unkommentiert außer einem LOL... Sexueller Subtext in nem Van Damme... Wobei er doch mal in nem Softporno mitgespielt hat, meine ich... Na ja, lassen wir das.

ZitatNein im Ernst, es ist natürlich die Frage, ob man eine der besten Szenen dann auch noch spoilern muß, wogegen ich generell eigentlich immer bin. Desweiteren widerstrebt es mir, bei meinem minimalen Anspruch an einen Film, dann auch noch so niedere Instinkte weiter in den Vordergrund kehren zu müssen als notwendig. Spontan wüßte ich da keinen optimalen Mittelweg, bin aber gern für Vorschläge offen.

Dieses besonders blutige und brutale Hinrichten des Oberbösewichtes ist ja schon ein Standard in diesen Filmen und hat sich zum Klischee entwickelt... Ohne ins Detail gehen zu müssen, hätte dies sehr gut an die Stelle mit der Sehnsucht nach Gedresche gepasst. Ist aber auch nur ne Kleinigkeit, die man nicht überbewerten sollte.

ZitatDas Wort Kompetenz schmeichelt natürlich, wobei ich selber eine ehrfürchtige Demut vor dem Haufen an Filmen hege, die ich noch aus dem letzten Jahrtausend aufarbeiten muß.

Sieh es einfach lockerer. Film doch was Schönes und sollte nicht in Arbeit ausarten. Der Rest kommt dann schon ganz alleine. Mit dem lockeren Beschäftigen mit dem Medium Film (auch in Foren wie hier) stößt man von ganz allein immer auf andere Perlen, die sich sonst nicht erschlossen hätten...

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 16 April 2009, 02:21:44
Ich seh es eigentlich recht locker. Ich hatte nur früher in der Videothek immer dieses Gefühl, das alles irgendwie sehen zu wollen, ok, nicht alles, aber viel. Die Videothek war auch nicht so groß. Mit der Zeit sieht man dann über die Videothek hinaus und der Markt weltweit bietet halt schon eine recht große Auswahl, auch wenn es immer Titel gibt, die unbedingt eine Veröffentlichung erfahren sollten. Vielleicht recherchiert man dann noch mehr als man sollte und stellt irgendwann fest, daß man eine Menge Filme gesehen hat, ohne das alte Gefühl aus der Videothek zu verlieren. Einfach weil man immer noch vor einer Masse Filme steht, die man sehen will. Aus Spaß. Weil man Filme liebt. Auch wenn die Filme nicht immer gut sind. Mit Blick auf die eigene Videothek im Schlafzimmer ist es bestimmt sogar eine Sucht. Sucht ist keine Arbeit.  :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 23 April 2009, 12:19:38
Schön, dass wir mal völlig unterschiedlicher Meinung sind. Dein Review zu "Der Teufel auf Rädern" liest sich wie gehabt gut, auch wenn Du diesmal Deine Meinung etwas mehr vertiefst und den üblichen Infogehalt sichtlich reduziert hast.

Was den Film selbst betrifft: Ich mag es, dass Dir diverse Belanglosigkeiten im Film so gefallen (z.B. das Meiden des Friedhofs), dass das fertige Werk auf Dich so sympathisch wirkt. Das habe ich auch häufig, das ist für viele dann nicht wirklich nachvollziehbar, und diesmal geht es mir halt so. Die Wirkung des Autos macht in meinen Augen ungemein etwas daran aus, ob der Film wirkt oder nicht. Und mir war die Karre dann doch eine Spur zu niedlich. Die von Dir so gemochte Eingangssequenz mit den Fahrradfahrern fand ich sehr ermüdend und mehr noch, ich fand dass es da viele verschenkte Möglichkeiten gab, die Szene interessanter zu gestalten.

Geschmäcker sind verschieden. Ich für meinen Teil freue mich, dass Du mit der Teufelskarre so glücklich wurdest und frage mich nur, warum ich von diesem Glücksgefühl ausgestoßen wurde.  :bawling: :bawling: :bawling:  Warum Du und nicht ich?  :bawling: :bawling: :bawling:  Was habe ich dem Filmgott im Himmel angetan, dass er mich diese FReude nicht teilen lässt?  :bawling: :bawling: :bawling:  Was? Übertreibung? Was'n das für ein Wort?

Auf bald
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 23 April 2009, 19:23:30
Ja, ich hab mich auch etwas gewundert, aber man kann einfach nicht über alles gleich denken. In diesem Fall wird es vielleicht eine reine Ästhetikfrage sein. Oder eine Frage der persönlichen Stimmung. Ich hab den Film allerdings auch auf Englisch gesehen. Die deutsche Version kenne ich nicht, vielleicht verfälscht die zusätzlich.
Optisch finde ich die Kiste nicht niedlich. Die Kulleraugen sind vielleicht heute, wo man auf böse Blicke schwört, etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit dem abgesenkten Dach, der bulligen Front und den verspiegelten Scheiben sieht der Lincoln, den ich sowieso für ein cooles Auto halte, für mich ziemlich fies aus. Bei den Radfahrern wird dann Actionfilm und Suspense gemischt. Einfach ohne Grund Radfahrer von der Strecke zu schieben wirkt auf mich sehr gnadenlos, zumal der Grund ja nie geklärt wird. Das Meiden des Friedhofs schließlich ist ja ein klares Indiz für den dämonischen Hintergrund, Klischee oder Aberglauben, jedenfalls scheut das Auto den heiligen Boden. Diese leisen Hinweise halte ich für sehr wichtig. Da der Film aber eben vieles nicht zeigt, ist er auf die Phantasie seiner Zuschauer angewiesen. Es ist schade, daß dich der Film auf diese Art nicht kriegen konnte, aber er ist das Risiko eingegangen. Besonders tragisch ist dies natürlich, da ich darin die Funktionalität eines klassischen Monsterfilmes sehe, die du ja eigentlich genauso schätzt, wie ich.
Eben weil die durchschnittliche Stimmung zu dem Film deutlich kritischer ausfiel, habe ich mich im Review verstärkt auf die in meine Augen positiven Aspekte konzentriert. Ich muß aber auch gestehen, daß ich soviel Hintergrund auch gar nicht recherchieren konnte. Vielleicht wäre es dann länger geworden, denn die beleuchteten Aspekte waren mir schon sehr wichtig. Ich weiß ja nicht, ob du diese Ausführungen nun besser oder schlechter als sonst befandest.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 23 April 2009, 19:47:08
Schlechter, besser, das kann man so nicht sagen. Wo es keine Infos zu nennen gibt, ist es nun mal so. Beide Varianten lesen sich bei Dir gut, und darauf kommt es an. Problematisch wird es erst, wenn vor lauter Hintergrundinfos die eigentliche Filmbesprechung zu kurz kommt. Mag sein, dass Dir das mal im Ausnahmefall passiert ist, ich hätte dafür aber wenn auch kein spezielles Beispiel.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 3 Mai 2009, 15:08:17
Hi Affensenf... oder so ähnlich...

So, ich habe nun auch mal "Killer Shrews" gesehen, bzw. damit angefangen und ihn frühzeitig beendet. Wow, mit 4 von 10 ist er bei Dir ja noch mal glimpflich weggekommen. Ich fand ihn totöde. Wenigstens gehst Du in Deinem Text kurz auf die Hundedoubles ein, das war in meinen Augen das einzige, was unterhaltungsfördernd belustigte (das und eine kleine Kerze, die einen kompletten Raum erhellte inkl. Schatten aus der falschen Richtung *g). Drollig an den Hunden fand ich die zusätzliche Körperbehaarung. Nachdem ich auch noch die kahlen Köpfe sah, fragte ich mich, ob man nicht einfach die Haare von hier nach dort verlagert hat. *g  Zum SChießen war auch der Angriff einer Spitzmaus/Hund an einer Tür, bei der man deutlich sieht, dass hier ein Hundgebiss fletscht, und nicht das einer Spitzmaus, die ihre wichtigeren Zähne eher vorne trägt.
Leider fand ich, dass viel zu wenig passierte und der Rest mit gelangweilten Akteuren und uninteressantem Geschwätz gefüllt wurde. Ich bin sonst hartnäckiger, aber gestern fehlte mir die Geduld, und ich habe nach der Hälfte ausgeschaltet.

Interessant waren wieder einige Hintergründe, die Du zusammengefasst hast. Und das Double-Feature zu "Giant Gila Monster" macht klar, warum das Ergebnis so erbärmlich war. Hätte ich das mal besser vorher gewusst, dann wäre ich mit weniger Erwartungen herangegangen.
Was mich an Deinem Text (mal wieder) gefreut hat, ist einfach, dass eine solche Stinkperle vergangener Kinozeiten eine so ausführliche und respektvolle Besprechung bekommen hat. Das weiß ich sehr zu schätzen, und noch mehr seit ich den ein oder anderen ins Gegenteil ziehenden Kommentar von Autorengrößen der OFDb lesen durfte unter der Rubrik "Ziel eines Review Autors".

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 4 Mai 2009, 01:07:51
Haha, hast du es endlich gewagt! Schade, daß du es nicht zuende geschafft hast. Die Fluchtmethode fand ich auch besonders bemerkenswert. Mit dem Umfang des Reviews bin ich auch relativ zufrieden. Es war vor allem ein persönliches Anliegen aufzuklären, woher dieser Schund eigentlich stammt. Daraus entstand dann quasi erst eine kleine Infosammlung, die dann quasi selbstlaufend zum Review gewachsen ist. Auf diese Art fällt es natürlich besonders leicht und dient auch ein bisschen zur Speicherung dieses vollkommen unnützen Wissens.  :icon_lol:
Die Wertung basiert natürlich rein subjektiv auf der Freude, die Umstände und Leistungen bei mir erzeugt haben. Schadenfreude. Das Recherchieren war glaub ich sogar spannender als der Film. Ich versuche im Fazit letztlich ja auch auszudrücken, wie wenig der Film zu bieten hat. Wenn man sich die anderen Reviews anschaut, muß ich dabei doch eine eher noch gelangweilte Haltung dazu haben.

Zitat von: Schlombie am  3 Mai 2009, 15:08:17
Was mich an Deinem Text (mal wieder) gefreut hat, ist einfach, dass eine solche Stinkperle vergangener Kinozeiten eine so ausführliche und respektvolle Besprechung bekommen hat. Das weiß ich sehr zu schätzen, und noch mehr seit ich den ein oder anderen ins Gegenteil ziehenden Kommentar von Autorengrößen der OFDb lesen durfte unter der Rubrik "Ziel eines Review Autors".

Was für einen Kommentar meinst du im Speziellen? Bezüglich des Stils? Da kann man nun mal getrennter Meinung sein. Insbesondere, da ja schon kurze Kommentare zum Film vorhanden waren, ist denke ich eine tiefere Herangehensweise schon wünschenswert. Gerade bei einem Film wie Killer Shrews sind z.B. die Drehbedingungen doch sehr ausschlaggebend für das Ergebnis. Ich persönlich könnte mich bei dem Film z.B. schlecht detailliert über die Dramaturgie auslassen, weil mich der Film darüber nicht wirklich berührt hat. Bei anderen, besser geschriebenen, Filmen kann das durchaus anders aussehen. (Ich schreib grad absichtlich immer "Film", weil es mich ankotzt, daß es dafür nicht so viele Synonyme gibt...)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 4 Mai 2009, 08:33:10
Ich will den "Ziel eines Review-Autors"-Thread nun nicht wieder komplett durchlesen, aber es gab da z.B. einen Kommentar, ich weiß auch nicht mehr von wem, dass er (der Autor) nur dann vergessene Filme ausbuddelt, wenn diese eine Empfehlung sind, weil er nicht den Sinn darin sehe eine Filmleiche zu erwecken (meine sehr freie Formulierung *g) die niemanden interessieren würde, nur um den Film dann runterzumachen.

Ich persönlich finde, dass eine solche Besprechung eine Datenbank erst so richtig wertvoll macht, und das man einem Film ruhig auch Respekt zollen kann, wenn er sich als sehr schlecht und/oder für die schnelle Mark gedreht herausstellt. Letzten Endes macht es nicht die Qualität eines Filmes aus um viel an ihm zu entdecken.

Dies aber alles nur am Rande!

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 5 Mai 2009, 03:31:27
Ja, vor allem würde es ja implizieren, daß jeder alte Film ohne Kritik ein potentieller Flop ist. Natürlich stelle ich fest, daß diese "alten Gurken" je nach Verbreitungsgrad relativ weniger gelesen werden, als aktuelle Filme. Nur gibt es eben trotzdem akutes Interesse an diesen Besprechungen und diese Reviews bedienen nachhaltig eine Nachfrage nach Bewertungen von Filmen, die man eben nicht kennt, während der Großteil an Neuveröffentlichungen nach einer gewissen Zeit deutlich abflaut, da die Masse diese Filme dann gesehen oder zumindest berücksichtigt hat. Wie schon angedeutet finde ich es außerdem nicht unwichtig, im falle einer negativen Kritik eine Gegenposition zu "Geheimtips" zu geben, die aus verschiedensten Gründen dem Kritikobjekt eine besonders hohe Qualität zusprechen, die vielleicht gar nicht vorhanden ist bzw. nicht so empfunden werden muß. Ich bin jedenfalls auch dankbar für jede solche Buddelkritik, die mich eventuell davor bewahrt, auf bestimmte Attribute hereinzufallen, oder die mich zumindest vorwarnt, auf was ich mich einlasse. Besonders wenn man nicht ausschließlich (oder fast gar nicht) den Neuheiten hinterher hetzt, steht man doch vor einer enormen Masse an Titeln, die anstrengend, frustrierend, aber auch wunderschön sein kann.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 5 Mai 2009, 08:54:10
Dank Autoren wie Dir oder McHolsten stößt man auch immer wieder auf neue interessante Titel. Und da ist es mir egal ob ihr die verreißt oder gut heißt. Meine Meinung oben geht aber noch ein Stück weiter. Mal von meinen Interessen abgesehen, finde ich eine solche Autorenhaltung einfach gut für die OFDb, die ja nun mal eine Datenbank ist. Die Texte von ManCity kreuzen meist nicht meine Interessen. Aber es ist gut, dass er diese ollen alten vergessenen Sexfilmchen bespricht, von denen die meisten nicht mal wussten dass es sie gibt. Oftmals hat man im Netz auf deutschsprachigen Seiten keine weiteren Infos als die der Reviews im OFDb. Das ist doch eine tolle Sache. Genau so geht es mir mit Inhaltsangaben. Moonshade hat in letzter Zeit vielen unbekannten, recht interessant klingenden Titeln ein Gesicht gegeben, in dem er ihnen eine Inhaltsangabe beschert hat. Gerade diese Aktionen unbekannter Filme vergangener und heutiger Zeit geben der OFDb den letzten Schliff. Aktuelles für die Masse bekommt man überall geboten.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 5 Mai 2009, 10:21:59
Zitat von: Schlombie am  5 Mai 2009, 08:54:10
Dank Autoren wie Dir oder McHolsten [...]

Nicht zuletzt muß man ja auch dich zu den aktiven Cucumologen (Ich leite das mal von Cucumis imagunculae mobilium ab und hoffe meine schlechten Lateinzensuren machen sich grammatisch nicht bemerkbar...) zählen. ;)
Ich kann dir da eigentlich nur zustimmen, da in mir noch viel mehr Forscherdrang steckt, als ich andere mit den Resultaten nerven mag. Auch ich finde die Situation deutscher Seiten etwas merkwürdig. Da werden auf Englisch schon längst Titel abgefeiert und bei uns herrscht darüber Stillschweigen. Gerade bei Filmen, die für die USA wie für uns Importe darstellen, geht der Horizont wie auch die Rezeption oftmals erstaunlich auseinander. Aber dafür ist das Internet wohl da, zum flicken und nähen.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: McHolsten am 5 Mai 2009, 12:30:00
Ich muss auch unbedingt mal wieder aktiver werden...  :icon_redface:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 5 Mai 2009, 14:22:19
Zitat von: McHolsten am  5 Mai 2009, 12:30:00
Ich muss auch unbedingt mal wieder aktiver werden...  :icon_redface:

Was interessiert uns Dein Sexualleben?! Schreib lieber ein paar Reviews!  :icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 7 Mai 2009, 11:58:34
Für alle, die es bisher nicht geschafft haben, meine doch recht unstetige Veröffentlichungspolitik zu verfolgen, hier noch einmal die gebündelte Quartalsausgabe 02/09:

Das Grauen aus der Tiefe (1955) (http://www.ofdb.de/review/4340,343175,Das-Grauen-aus-der-Tiefe) - Harryhausens Angriff des sechsarmigen Tintenfisches
Freitag der 13. (2009) (http://www.ofdb.de/review/163510,344810,Freitag-der-13) - Wieviel Jason ist der neue Freitag?
Heute trage ich Rock! (2008) (http://www.ofdb.de/review/167285,351093,Heute-trage-ich-Rock) - Wiederholungen und Onlineversion wurden von Arte gecancelt. Angeblich aufgrund des großen Erfolges, denn der Verleier spekuliert nun auf eine DVD. Politisch brisanter Thriller, der gerade nach Winnenden prima gepaßt hatte.
X-Tro - Nicht alle Außerirdischen sind freundlich (1983) (http://www.ofdb.de/review/819,352216,X-Tro---Nicht-alle-Au%C3%9Ferirdischen-sind-freundlich) - Leicht surreal anmutender Alienhorror mit einem Hauch von Cronenberg.
Xtro II - Die zweite Begegnung (1990) (http://www.ofdb.de/review/3573,352252,Xtro-II---Die-zweite-Begegnung) - Eine Fortsetzung, die keine ist. Aber mit Alien.
X-Tro 3 (1995) (http://www.ofdb.de/review/7327,354023,X-Tro-3) - Die Fortsetzung, die keine ist, der Fortsetzung, die keine ist. Aber mit Alien.
Frankensteins Todes-Rennen (1975) (http://www.ofdb.de/review/675,352594,Frankensteins-Todes-Rennen) - Drive-In Kino mit Bonuspunkten für umgeheizte Rentner.
Cannonball (1976) (http://www.ofdb.de/review/5622,352595,Cannonball) - Das Original Cannonball-Rennen. Halbwegs.
Das Messer (1971) (http://www.ofdb.de/review/31296,353128,Das-Messer) - Optisch und akkustisch schöner Italo-Thriller.
Man-Eater (Der Menschenfresser) (1980) (http://www.ofdb.de/review/384,353101,Man-Eater-(Der-Menschenfresser)) - George Eastman in einem von D'Amatos besseren Horrorfilmen. Aber besser als sein Ruf?
Der Einzelkämpfer (1978) (http://www.ofdb.de/review/38585,353235,Der-Einzelk%C3%A4mpfer) - Schweine, Schildkröten und Frostbomben - Jim Kelly rettet die Welt!
Ragman (1986) (http://www.ofdb.de/review/4319,353262,Ragman) - Halloween in der Ästhetik eines 80er Jahre Metal-Cover-Artworks.
Monster Dog (1984) (http://www.ofdb.de/review/6236,353394,Monster-Dog) - Alice Cooper in einer seinen raren Hauptrollen!
Ninja: The Final Duel (1986) (http://www.ofdb.de/review/33246,353528,Ninja-The-Final-Duel) - Maulwurfninjas auf ihren fliegenden Wasserspinnen!
Nightmare Beach (1988) (http://www.ofdb.de/review/12216,353872,Nightmare-Beach) - Unterbewerteter Spät-Lenzi mit elektrischem Feuerstuhl beim Springbreak.
Return of the Hitcher (1989) (http://www.ofdb.de/review/3576,353971,Return-of-the-Hitcher) - Der nächste, amerikanische Spät-Lenzi, der im deutschen Verleih falsche Erwartungen schürt.
Microwave Massacre (1983) (http://www.ofdb.de/review/8722,353924,Microwave-Massacre) - Äußerst gelungene, späte Grindhouse-Komödie.
Zombie '90: Extreme Pestilence (1990) (http://www.ofdb.de/review/481,354050,Zombie-%2790-Extreme-Pestilence) - Eine ultimative Grenzerfahrung.
Phönix - The Warrior (1987) (http://www.ofdb.de/review/21462,354102,Ph%C3%B6nix---The-Warrior) - Eine Endzeit ohne Männer - Fluch oder Segen?
Naked Girl Murdered in Park (1972) (http://www.ofdb.de/review/64868,354226,Naked-Girl-Murdered-in-Park) - Was hält der vielleicht schönste Giallo-Titel, den es jemals gab?
Dynamite Fighters (1987) (http://www.ofdb.de/review/7813,354228,Dynamite-Fighters) - Michelle Yeoh auf den Spuren von Indiana Jones.
Sie tötete in Ekstase (1970) (http://www.ofdb.de/review/3549,354423,Sie-t%C3%B6tete-in-Ekstase) - Soledad Miranda als Rache-Engel. Erotisch, amoralisch, poetisch.
Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki (2009) (http://www.ofdb.de/review/167989,354796,Mein-Leben---Marcel-Reich-Ranicki) - Einseitige Schmeichelei, die den oft von Ranicki gewünschten Tiefgang vermissen läßt.
Die Tollwütigen (1971) (http://www.ofdb.de/review/709,355181,Die-Tollw%C3%BCtigen) - Politisch unkorrektes Grindhousekino. Garantiert niederträchtige Exploitation.
Full Moon of the Virgins (1973) (http://www.ofdb.de/review/72717,355087,Full-Moon-of-the-Virgins) - Lady Dracula tanzt nackig und bekleckert sich mit Blut. Those were the days.
Blood Freak (1971) (http://www.ofdb.de/review/13541,355209,Blood-Freak) - Bizarrer Grindhouseschlock um einen zum Truthahn mutierten Killer. Folgeschäden nicht ausgeschlossen!
Der Teufel auf Rädern (1977) (http://www.ofdb.de/review/7064,355561,Der-Teufel-auf-R%C3%A4dern) - Der weiße Hai auf Rädern, oder einfach nur ein äußerst stimmungsvoller Autogrusler.
The Black Six (1974) (http://www.ofdb.de/review/38873,355697,The-Black-Six) - Blaxploitation-Biker-Movie und damit eine Rarität.
Buddha Killer (1980) (http://www.ofdb.de/review/14021,355933,Buddha-Killer) - Schuld war nur der Knochenbrecher.
The Executioner (1974) (http://www.ofdb.de/review/22038,356651,The-Executioner) - Sonny Chiba in einem Film im Streetfighter-Stil. Nur besser.
The Karate Inferno: The Executioner 2 (1974) (http://www.ofdb.de/review/89488,356652,The-Karate-Inferno-The-Executioner-2) - Ein Sequel, welches Teruo Ishii mit reichlich schrägem Humor anreichert und damit gar nicht so schlecht fährt.
Aerobicide (1986) (http://www.ofdb.de/review/3334,357000,Aerobicide) - Sport ist Mord und wer Gymnastik macht ist schneller tot.
Pit Fighter (2005) (http://www.ofdb.de/review/66112,357411,Pit-Fighter) - Mit wenig Geld geradlinig auf die Mütze - aber unspektakulärer als sein Ruf.
Slime City (1988) (http://www.ofdb.de/review/11581,357762,Slime-City) - Grün, grün, grün ist der Himalaya Joghurt. Halluzinationen, Selbstzersetzung und Mord im Preis inbegriffen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 7 Mai 2009, 13:27:35
Schön, dass sich noch jemand die alten Chiba-Schätze anschaut... Kenne bislang nur den ersten "Executioner". Von der Handlung her finde ich den ziemlich zerfasert. Weniger geglückt finde ich auch, dass die Figuren von Eiji Go und Yutaka Nakajima zwar viel Präsenzzeit, aber wenig Handlungsrelevanz haben - oder ist mir das falsch in Erinnerung? Den viel grimmigeren, zielstrebigeren "Street Fighter" würde ich da eindeutig bevorzugen. Zudem finde ich meistens Chiba-Filme nur dann richtig gut, wenn auch Masashi Ishibashi mitspielt - ich liebe den Typ  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 7 Mai 2009, 14:34:59
Na logo guckt noch wer Chiba, wobei sein westlicher Ruhm sicherlich auch mal wieder auf Tarantino zurückzuführen ist (man denken nur an Collections wie "Kill Chiba" im Kill Bill Look...). Ich muß allerdings gleich voranschieben, daß ich den Street Fighter bisher auch nur mit der ami-Grindhouse-Synchro kenne und vielleicht deshalb noch plumper fand, als er ist. Glaube ich aber ehrlich gesagt nicht, da ich doch einige Filme dieser Machart (auch auf Japanisch) gesehen habe. Trotzdem kommt er, wie The Executioner, mit einer 8 Punktewertung davon, es handelt sich also nur um eine subjektive Haltung gegenüber einer Nuance. Nun denn. Die Handlung ist in der Tat etwas eigenwillig strukturiert, da gebe ich dir Recht. Bezüglich Handlungsrelevanz möchte ich aber entgegnen, daß fast der ganze Film davon betroffen ist. Eigentlich geht es doch wirklich nur um eine banale Auseinandersetzung, die kaum für einen Spielfilm genügt. Hierbei bin ich Ishii dankbar für die Abwechslung, die er mit den humoresken Einspielern liefert. Ohne diese wäre The Executioner sicherlich wesentlich langweiliger geworden. Vielleicht sehe ich dies aber nur so, da ich beide Filme im Zusammenhang gesehen habe, denn im zweiten Teil wird zunächst die Komödie ja wesentlich ausgebaut, wobei die Fortsetzung eben auch auf bereits etablierte Beziehungen zurückgreifen kann. Mir persönlich gibt das in einem Exploitationfilm, der sich im wesentlichen auf wenige Momente reduzieren läßt, dann doch noch etwas mehr. Vielleicht bin ich aber auch heimlicher Ishii-Fanboy, denn immerhin gefällt mir sein Female Yakuza Tale auch tatsächlich eine Nuance besser als Sex and Fury.  :icon_lol:

Puh, und dann hab ich gerade mal nach einem Bild von Masashi Ishibashi gegoogelt. Ich kenn den Typen sowas von (hab ja auch die 7 Chibafilme mit ihm gesehen), aber ich kann den wirklich grad keiner Figur zuordnen.  :icon_redface:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 7 Mai 2009, 21:36:57
Also ich finde Sex and Fury eindeutig besser (Christina Lindberg ist nur EIN Grund), Norifumi Suzuki schafft es doch meistens, die ganze Exploitation in ein unerwartet edles Gewand zu packen... ich sage nur "School of the holy beast"  :love:

Masashi Ishibashi spielt in der Streetfighter-Reihe den Typen, der immer mit Tsurugi kämpfen will und von ihm den Kehlkopf rausgerissen bekommt. Er ist auch in seinen anderen Filmen meistens der Fiesling. In der Masutatsu-Oyama-Trilogie spielt er in den ersten beiden Teilen (den dritten kenne ich noch nicht) einen Champion des "neuen" Karate, der ebenfalls immer mit Chiba/Oyama kämpfen will bzw. im zweiten Teil eher muss. In den drei "Sister Streetfighter"-Filmen spielt er jeweils einen Gegner von Etsuko Shihomi/Koryu.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 3 Juli 2009, 12:55:39
Kicher! Hallo Ape!

Hast Dich also an "Krokodile" gewagt. Eine harte Prüfung! Ich kann Dein Empfinden da gut nachvollziehen, obwohl ich das Teil auf Trashbasis ja sogar recht witzig fand. Allerdings hatte ich auch das Glück die gekürzte VHS-Fassung zu sehen und bekam somit weniger Pseudogeschwätz serviert. Mit Lust auf Volltrash solltest Du vielleicht mal irgendwann zu diesem Tape greifen. Das macht das Teil nicht sinniger aber kurzweiliger.
Dass es noch schlimmer geht zeigt übrigens der in Deinem Text aufgezählte "Pieces", der lässt den Zuschauer brutaler leiden, gerade in der deutschen Fassung.

Auf bald!
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 3 Juli 2009, 13:31:19
Hey Schlombie!
Die VHS Fassung könnte allerdings etwas knackiger sein. Übrigens fand ich Pieces gar nicht so schlecht. Besonders der plötzlich aufkreuzende Kämpfer hat es mir angetan. Auch Der Einzelkämpfer hatte noch seine Momente. Wäre einen Versuch wert, ob eine getrimmte Fassung Krokodile auch so viel interessanter machen kann. Dir auf jeden Fall vielen Dank fürs lesen.  :icon_smile:

@Hedning: Ich hab Masashi Ishibashi übrigens inzwischen identifiziert. War ein guter Grund, die Streetfighter Filme nochmal zu sehen, abgesehen davon, daß ich sie nun OmU vorliegen habe. Ist auf jeden Fall ein eigener Typ.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 9 Juli 2009, 11:27:11
Hi Ape!

Bin gerade auf dein Bio Zombie-Review gestoßen und muss sagen: Ich kann den Verriss nicht nachvollziehen. Sicherlich muss man mit der albernen Asien-Komik zurrecht kommen, aber Bio Zombie zeigt doch auf mehrfachem Weg, wie man trotz minderer Kosten etwas Brauchbares auf die Beine stellen kann. Die Dialoge sprühten nur so vor Komik, trumpften sogar teilweise mit individuellen Ideen. Die Geschichte nicht, die erzählte nur das übliche, spielte aber mit dem Gewohnten der zahlreichen Vorgänger. Außerdem versuchte man nie etwas umzusetzen, was nicht möglich war, deswegen darf man zwar billige Spezial Effekte sichten, aber nie misslungene (von der verschwommenen Zombie-Optik einmal abgesehen). Und die wichtigsten Rollen fand ich so weit passend und gut besetzt.

Wer weiß, vielleicht liegt unsere unterschiedliche Meinung ja auch an der Übersetzung. Ich habe die englisch synchronisierte Fassung gesehen und nicht die untertitelte. Welche hast Du denn gesehen?

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 9 Juli 2009, 14:30:55
Hi Schlombie!

Vielleicht liegt es schon am letzten Absatz. Ich habe nämliche die DVD aus Hongkong (http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=7&vid=248058). Tja, wie soll ich sagen. Für eine äußerst detaillierte Analyse ist es schon recht lange her, daß ich den Film gesehen habe. Ein Faktor könnte mit Sicherheit sein, daß meine Erwartungen zu hoch gewesen sein könnten, weil ich ein rasend begeistertes Review gelesen hatte, bevor ich mir die DVD bestellte. Eigentlich kann es aber nicht der Grund sein, weil ich den Film mit einem Kumpel gesehen habe, der trotz Neutralität ebenso enttäuscht war. Ich sehe zwar ein, daß die hongkonger Filmindustrie nach der frischen Rückgabe an China in einer Identitätskrise steckte, die vor allem auch durch finanzielle Gründe bedingt war, jedoch muß ich deswegen nicht einen Film mögen, dessen individuelle Note gerade eine von mir wenig geschätzte Komödienform annimmt. Deshalb muß ich einen, in meinen Augen, schlechten Zombiefilm dann nicht auch noch aus Asien haben. Da liegt mir dann eher sowas wie The Boxer's Omen (http://www.ofdb.de/review/41540,340703,The-Boxer%27s-Omen), wo es zum einen schamlos billige Effekte und bewußt gesetzte Ekelszenen, zum anderen aber hervorhebenswert einen Bezug zur für uns exotischen Anderswelt geknüpft wird, eine Exotik, die ein landestypisches Einkaufszentrum für mich nicht unbedingt birgt. Was würdest du machen, wenn der Humor bei dir nicht zündet, der Film sich in die Länge zieht und dich nicht mal die Effekte hinter dem Ofen hervorlocken? Ich gebe zu, ein zwei nette Szenen waren dabei, die ich dann schließlich noch mit ein paar Punkten honoriert habe. Im wesentlichen halte ich den Film aber für viel Wind um nichts.  :icon_neutral:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 4 August 2009, 14:27:08
Hier noch mal ein Überblick über ein recht spärliches Quartal:

Die Todesgöttin des Liebescamps (http://www.ofdb.de/review/696,359077,Die-Todesg%C3%B6ttin-des-Liebescamps) (1981)
Der Schlagerschläger Christian Anders in einer erotischen Phantasie mit Laura Gemser auf den Spuren des Peoples Temple
Black Belt (http://www.ofdb.de/review/4624,360821,Black-Belt) (1992)
Kritische Gegenposition zum Fanboyliebling mit Don 'The Dragon' Wilson
The Killing Machine (http://www.ofdb.de/review/46891,362894,The-Killing-Machine) (1975)
Sonny Chiba in einem Actiondrama um die Entstehung des Shôrinji Kenpô; für Tarantino die erste Referenz eines Films, in dem ein abgetrennter Penis von einem Hund gefressen wird
Chen Sing - Die Faust im Genick (http://www.ofdb.de/review/18425,363693,Chen-Sing---Die-Faust-im-Genick) (1973)
Blutige Rache des asiatischen Charles Bronson, mehr Rarität als Einzigartigkeit
Krokodile (http://www.ofdb.de/review/6038,366582,Krokodile) (1979)
Spielberginspirierte Krokodilattacke eines japanisch ausgebildeten, thailändischen Kaijufilmers
Das Haus der Lady Alquist (http://www.ofdb.de/review/4710,370283,Das-Haus-der-Lady-Alquist) (1944)
Kleine Notiz zu einem großen Film
Casablanca (http://www.ofdb.de/review/717,370415,Casablanca) (1942)
Vom Propaganda-Trash zum Romantik-Kult
Speed Rage (http://www.ofdb.de/review/2091,371557,Speed-Rage) (1995)
Rasante Action auf dünnem Grund
Steel Frontier (http://www.ofdb.de/review/4824,372271,Steel-Frontier) (1995)
Der post-apokalytische Motorrad-Jesus mit seiner magischen Rohrzange
The Surge (http://www.ofdb.de/review/27632,372587,The-Surge) (2001)
Teenage-Horror-Trash von The Asylum
Maximum Force (http://www.ofdb.de/review/1383,372586,Maximum-Force) (1992)
Joseph Merhi versucht sich an einem tiefgängigeren Actionkrimi und stolpert über das schwache Drehbuch

Gleichwohl würde ich mich über Kommentare betreffend meiner Wertungsstrenge freuen. Regelmäßige Chatteilnehmer wissen schon um die Fanboydiskussionen, die einige meiner Ansichten hervorgerufen haben. Nun ist es so, daß mir vor einiger Zeit in manchen Punkten vorgeworfen wurde, zu subjektiv zu bewerten. Ich habe daraufhin meine Struktur nach und nach überarbeitet, was dazu geführt hat, daß einige B-Filme, zu denen auch Exponate gehören, die durchaus geschlossen von der Schreiberschaft als besser eingestuft wurden, im Punktebereich 3-5 gelandet sind. Dies beruht jedoch nur sekundär auf der Qualität der Actionszenen, Horroreffekte oder Trashunterhaltung, sondern stützt sich auf ein qualitatives Gesamtbild, das für mich relativ selbstverständlich aus der gesamten Funktionalität des Films besteht, dazu gehörig auch Kinematographie und Dramaturgie. Unabhängig davon, daß sich subjektive Eindrücke nicht ausklammern lassen, versuche ich so Kritikpunkte, die ich in den Reviews stets anzusprechen versuch(t)e, schlüssiger nachvollziehbar darzustellen.
Da ich mich vorher bereits vom Horror-Bierchenpublikum Vorwürfen zu stellen hatte, ich würde quasi am Publikum vorbei schreiben, welche nun quasi auch vom Actionpublikum aufgegriffen wurden, steht natürlich die Frage im Raum, ob dies tatsächlich so ist. Im Gegenteil habe ich öfter das Gefühl, unter dem Drang einen flüssigen Text zu schreiben, in der Argumentation auf einige tiefere Details zu verzichten. Dennoch halte ich es für wichtig, gerade z.B. rein durch die rosarote Brille getätigten Ansichten eine reflektiertere Position entgegen zu setzen, um dadurch insbesondere zufälligen Lesern einen anderen Einblick zu gewähren. Gerade weil ich öfter schon aufgrund überschwenglicher Kritiken unter den falschen Vorraussetzungen an einen Film herangegangen bin, hielt ich dies für eine sinnvolle Ergänzung.
Im Gegenteil aber wurde mir nun ein zu hoher Anspruch, filmischer wie sprachlicher Natur, zur Last gelegt, was sich etwas gegen mein Bild des durchaus über ein gewisses Niveau verfügenden Trashliebhabers stellt. Vielleicht stehe ich ja mit meiner, wie in einigen Rezensionen durchklingend, bis an die Spiritualität ragenden Rezeptionsweise wirklich allein auf weiter Flur. Ergibt es also wirklich überhaupt keinen Sinn, sich diesen Sparten derart zu nähern?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 4 August 2009, 17:19:24
Ich würde mich an Deiner Stelle keinem Publikum fügen. Wer Dich kennt weiß nun mal, dass Du sehr subjektiv bewertest (bzw. bewertet hast), das ist zunächst ungewöhnlich, aber mit der Zeit lernt man das ja einzuschätzen. Und egal wie extrem nun wer bewertet, bei jedem User muss man zunächst einmal gucken, wie dieser mit seiner Punktzahl umgeht.

Allerdings finde ich auch, dass die Qualität eines nicht gemochten Streifens oder umgekehrt die mangelnde Qualität eines gemochten Streifens schon in die Note mit einfließen sollte.

Selbiges sollte auch für ein Review gelten.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 5 August 2009, 00:45:24
Zitat von: Schlombie am  4 August 2009, 17:19:24
Allerdings finde ich auch, dass die Qualität eines nicht gemochten Streifens oder umgekehrt die mangelnde Qualität eines gemochten Streifens schon in die Note mit einfließen sollte.

Genau das versuche ich ja darzustellen und habe in diesem Zusammenhang auch einige subjektiv hohe Wertungen z.B. gesenkt. Die kürzlichen Vorwürfe gingen daher schließlich ja auch in die Richtung: Wieso hat Film X nur 3/10 oder Y nur 5/10. Und warum guckst du dann die ganzen Filme, wenn du sie so schlecht findest?
Nun, das Problem ist, ich empfinde 5 Punkte nicht als schlechte Note, sondern ziemlich genau Durchschnitt. Kann man gucken, muß man aber nicht. Dafür reicht es eigentlich schon, einen guten Film zu drehen, der nicht wirklich etwas Memorables zu bieten hat, oder positive mit negativen Seiten auszuwiegen hat. Im Fall eines Reviews gebe ich dann ja auch Gründe dafür an, die zu meiner Einschätzung geführt haben. Viele Filme finde ich wirklich nicht unbedingt schlecht, nur weniger gut.

Ich möchte mich deshalb nicht einem bestimmten Publikum fügen, nur kocht in mir schon ein Feedbackwunsch, einfach deshalb, weil ich natürlich nicht gänzlich mißverstanden werden möchte. Deshalb ging ich mit der im direkten Dialog ausschöpfend diskutierten Frage auch nochmals an die Öffentlichkeit, um eben eine breitere Analyse durchführen zu können.  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 16 August 2009, 17:56:53
Ich weise einfach mal in aller Kürze auf vier weitere Schattierungen von Trash hin:

http://www.ofdb.de/review/1277,374677,Einer-gegen-das-Imperium
http://www.ofdb.de/review/107938,374322,Snakes-on-a-Train
http://www.ofdb.de/review/86688,374323,Das-Traumdate
http://www.ofdb.de/review/41358,374950,Thor---Der-unbesiegbare-Barbar
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: schlitzauge23 am 17 August 2009, 22:37:47
Schönes Review zu Yor! Viele Infos, hast gut gemacht :D Is mein Lieblings-Trashfilm, hab den sogar 10/10 gegeben :D Das Titel-Lied höre ich mir übrigens jede Woche mehrmals an  :algo: :dodo: :pidu: YOR'S WORLD HE'S THE MAAAAAAAAAN!!  :pidu:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 18 August 2009, 01:18:47
Danke.  :respekt:

Zitat von: schlitzauge23 am 17 August 2009, 22:37:47
Das Titel-Lied höre ich mir übrigens jede Woche mehrmals an  :algo: :dodo: :pidu: YOR'S WORLD HE'S THE MAAAAAAAAAN!!  :pidu:

:icon_eek: Ich überlege jetzte gerade, ob das noch wahre Liebe oder schon Selbstkastaiung ist. ^^
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 22 August 2009, 17:42:30
Kürzlich habe ich mich mit der Charles Band Produktion Terror Vision (http://www.ofdb.de/review/4293,375563,Terror-Vision) auseinander gesetzt, die zwar mit knappen Mitteln inszeniert wurde, aber als ein ET für Erwachsene gar nicht so sehr in Trashgefilden schwimmt, sondern absichtlich überzeichnet.

Aus aktuellem Anlaß habe ich mich außerdem versucht mit Inglorious Bastards (http://www.ofdb.de/review/31048,376188,Ein-Haufen-verwegener-Hunde) zu befassen, ohne mich in Tarantino-Vergleiche zu verlieren, obwohl sowohl die Severin-Veröffentlichung als auch die aktuelle DVD von Koch dies ja zusätzlich provozieren. Ich hoffe dies ist mir einigermaßen gelungen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 14 Oktober 2009, 12:55:55
Fahrenheit 451, Das Testament des Dr. Mabuse!

Da guckst Du so schöne Filmchen und schreibst nur noch so wenig Reviews? Tret! Tret! Gerade zu letzterem würde mich eine Besprechung von Dir sehr interessieren. Ach, am besten gleich alle Mabuse-Filme besprechen!

Bist Du zeitlich zur Zeit stark eingegrenzt? Dann schlaf weniger! Ist der Füller leer? Was soll der Quatsch, greif zur Tastatur! Bist Du krank? Kauf Medizin! Sitzt Du im Knast? Geschieht Dir recht, wenn Du Deine Stammleser nicht mit neuem Stoff bedienst!  :icon_mrgreen:

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 14 Oktober 2009, 14:01:53
Der Mabuse würde mich auch interessieren!
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 14 Oktober 2009, 17:26:21
Danke, daß noch jemand fragt (obwohl dies an anderer Stelle auch schon vorgekommen ist).  :icon_mrgreen:

Die Erklärung ist relativ simpel: Ich hab momentan ganz, ganz wenig Zeit, um mich überhaupt mit den Filmen zu beschäftigen, die ich sehen will. Ich hab die letzten Wochen dazu auch einige DVDs bekommen, deren Fassungseinträge ich im Hintergrund korrigiere, sofern Zeit ist. Das fand ich momentan entspannender und so kann ich trotzdem mein bisschen beitragen. Wenn ich dann wieder die Geistesfreiheit besitze und den Drang entwickle, etwas zu formulieren, werde ich mit Sicherheit auch wieder Kritiken beisteuern.

Mit der Filmographie Fritz Langs beschäftige ich mich ohnehin derzeit etwas verstärkt, so daß dann insgesamt hoffentlich ein gereiftes Review entstehen wird, welches ich zunächst aber in Bezug auf den Science-Fiction Film in Betracht gezogen hatte, ein Schwerpunkt, auf den ich gerne weiter eingehen würde. Das Testament des Dr. Mabuse bzw. die Mabuse Filme wären aber durchaus auch ein Thema, welches man aufgreifen könnte. Kurz gesagt sehe ich Das Testament des Dr. Mabuse jedenfalls im Schatten seines Vorgängers befindlich, was sicherlich ein Grund wäre, genauer darauf einzugehen.  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 1 Dezember 2009, 06:21:58
Aufgrund konsequenten Vorschlafens und mit einigen Gedanken schwanger im gleißenden Vollmondlicht ohnehin nicht zu einer Fortsetzung in der Lage melde ich mich einfach mal spontan zurück:

True Heart Susie (http://www.ofdb.de/review/123508,390068,True-Heart-Susie) (1919, D.W. Griffith)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 Januar 2010, 18:08:07
Ich leg mal tolldreist ein Terzett aus Titeln nach, die ausnahmsweise auch jemand kennen könnte:

Kull, der Eroberer (1997) (http://www.ofdb.de/review/1416,393290,Kull-der-Eroberer)
Gran Torino (2008) (http://www.ofdb.de/review/160786,394108,Gran-Torino)
Volcano (1997) (http://www.ofdb.de/review/1356,394472,Volcano)

Würd mich ja schon interessieren, wie sehr ich das Niveau der OFDb nach der etwas längeren Pause inzwischen wohl senke.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18
Hatte ja schon versprochen "Gran Torino" zu lesen, nachdem wir uns drüber unterhalten haben. Fand das Gespräch ehrlich gesagt aber erhellender. ;o) Und Du erinnerst Dich: ich bin eher skeptisch oder mindestens zwiegespalten, was den Film angeht. Wurde durch Deine Äußerungen aber sehr neugierig und werde ihn bestimmt ein zweites Mal anschauen, zumal mir die Stimmung sehr gefiel - der setze ich mich also gerne nochmal aus. Aber zu Deiner Review:

Zunächst mal denke ich, jemand, der den Film nicht gesehen hat, versteht wenig und bekommt auch wenig Eindruck. Aber ich könnte absolut falsch liegen und da müssten Leute, die den Film nicht kennen, was zu sagen. Und es ist mir relativ egal, denn ich habe den Film schließlich gesehen und finde sowieso eine Review ist durch ihr "Re-" halt von und für im Nachhinein. Ich finde Reviews sind keine Werbetexte.

Aber ich hätte mir gewünscht, dass Du manches, was Du ansprichst und was auch interessant ist, mehr ausführst. So bleibt es zum Teil Behauptung und ich weiß nicht genau, wie ich es verstehen kann. Nur mal als Beispiel: Charles Bronson. Was meinst Du mit "augenzwinkernde Geste"? Wo hast Du sie im Film gesehen oder auf welche Szene bezieht sich das denn?

Das Spannendste an Deinem Review sind die Ausführungen zum Subtext. Aber auch die sind mir noch nicht klar geworden: willst Du Eastwood als Regisseur verstehen, der sein Filmschaffen und den Gran Torino als Metapher dafür (Gegenstand Auto = Gegenstand Film) zwar pflegt, aber kaum mehr selber fährt = schaupielert? Wenn ja: wohin führt diese Sichtweise dann? Und dazu kommt dann, dass der weise alte Regisseur den jungen ihm fremden Filmern von heute für die Zukunft (wir sprachen ja viel vom Abspann und dem Song!) was Film-Weises mitgeben will: passt das zusammen mit der Auto-Film-Metapher?

Deine Interpretationsansätze gehen weit mit ihrer Aussage, dass der Film im Subtext Eastwoods eigene Karriere und Situation reflektiert - aber dagegen ist an sich nichts einzuwenden, gefällt mir eher und ich bin auch keiner von denen, die da immer "hineininterpretiert! hineininterpretiert!" schreien. Es ist mir nur noch nicht klar geworden und so weiß ich dann nicht, ob ich Dir folgen kann. Dein bestes, weil härtestes Argument ist das übereinstimmende Datum von Eastwoods erster Regiearbeit und Walts Lenkungs-Einbau! Das muss man erstmal entdecken - wenn's so stimmt, hehe, ich habe das natürlich überhört.

So: genug Kritik, wovon man schweigt, dem stimmt man ja zu!

Nur eins noch losgelöst von dieser einen Review generell zum Layout Deiner Texte, braucht Dich aber nicht kratzen: mir gefällt Dein Gebrauch der Kursivsetzung von gleichermaßen Figurennnamen und realen Namen nicht. Ich sehe nicht, wozu die so vorgehoben werden müssen. Insbesondere bekommt ein Eastwood dadurch sowas merkwürdig Entrücktes, als wäre er nur ein sog. "Eastwood", aber nicht wirklich Eastwood. Hm, schwer zu beschreiben, was genau mir da nicht passt. Auch Eigennamen scheinst Du so hervorheben zu wollen (z.B. Hmong oder Gran Torino wo das Auto, nicht der Film gemeint ist), dann müsste es aber auch Detroit, General Motors und Süddeutsche Zeitung heißen. Die Verlinkungen der Schaupieler in Deinen Reviews halte ich aber für eine sehr leserfreundliche Idee!

Ach, und Du meinst wahrscheinlich "Mitgefühl erheischen", nicht "erhaschen". ;o)

Sorry, wenn ich so pingelig bin, ich habe heute Nachmittag und in den letzten Tagen einen Internetaufritt für meinen Bruder überarbeitet und ins Englische übersetzt - da ist mein Textblick noch unerbittlich. Nicht persönlich nehmen!
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Bretzelburger am 11 Januar 2010, 02:24:39
Da du ja mit dem "Niveausenken" auf meinen Thread ansprichst, ein kurze Bemerkung dazu, auch weil du ja recht empfindlich auf meine Aussagen reagiertest. Mit deinen Texten hat meine Ansicht nicht das geringste zu tun, weshalb ich auch deine Eingangsbemerkung nicht nachvollziehen kann. Du hast einen aus meiner Sicht originellen, weil eigenständigen sprachlichen Stil, dessen Inhalte ich zwar nicht immer schlüssig nachvollziehen kann, dem man aber immer sein Engagement für die Sache Film anmerkt, für mich das wichtigste Anliegen. Wenn ich von einer Mindestanforderung an Reviews spreche, meine ich damit etwas ganz anderes.

Aber jetzt im Detail zu "Vulcano" (P.M. hat sich ja schon "Gran torino" angenommen)

Ich beurteile den Film ähnlich schlecht wie du und kann dein Fazit nur unterstreichen, aber die interessantesten Passagen deines Textes bringst du nicht wirklich auf den Punkt :

ZitatDie Stringenz gerät ins Wanken dadurch, daß eben keine fluchtartige Panik auftritt, bei der einfach alle zumindest versuchen ihren Zuckerarsch in Sicherheit zu bringen. Den erstaunlich schnellen und zielsicheren Lösungsvorschlägen des Führers Roark sind die anwesenden Bürger schließlich lediglich exekutiv unterstellt. Die Situation erinnert an das antike Rom, wo in der Not vorgesehen war, die Herrschaft befristet einem Diktator zu übertragen. Inwiefern diese kritiklose Akzeptanz bemängelt werden kann, sei aufgrund der ansonsten bestehenden Perspektivlosigkeit dahingestellt, jedoch insbesondere im Bezug auf die jüngere amerikanische Politik nicht ausser Acht zu lassen. Die Feststellung gegenüber von Ruß und Asche verkrusteter Gesichter, daß ja gerade alle gleich aussehen würden, vereint die Menschen jedenfalls nicht nur in ihrer Eigenschaft der Optik und des umkämpften Lebens, sondern auch in der Tatsache, daß sie alle darauf angewiesen waren, sich ansonsten hilflos dem Kommando eines an ihre Spitze getretenen Individuums zu beugen.

Es ist nicht ganz einfach, zu sagen, was mich an dem Text stört, weil ich es selbst nicht konkret fassen kann. Vielleicht ist es der Aufbau. Du sprichst ganz viele Elemente (wie auch den Bezug zur jüngeren amerikanischen Politik) an, fasst diese aber nicht zu einer schlüssigen These zusammen. Ich ahne deinen kritischen Standpunkt, aber wirklich deine Meinung sagst du nicht. Du generalisierst ja die Situation sehr, wenn du von einem "Diktator" sprichst, denn eigentlich ist Roark hier nur eine Art General, ganz für eine Sache zuständig. Wenn du daraus einen politischen Standpunkt (z.B. aus us-amerikanischer Sicht) machen willst, der die allgemeine Frage aufwirft, ob in Notsituationen ein verantwortlicher "Diktator" nicht hilfreicher ist, als eine gleichberechtigte Gruppe von Führern, dann formulierst du diese Ansätze zu unkonkret. Ich persönlich sehe darin zuviel Inhalt für diesen oberflächlichen Film, aber ich bin ja ein Fan von Interpretationen unterschiedlichster Art, nur solltest du diese auch für Andere nachvollziehbarer aufbauen.

Vielleicht ist das der eigentliche Hintergrund meiner Kritik. Dein Text lässt eine Menge Kenntnisse erahnen, die du aber nur berührst. Man hat immer das Gefühl, dass du uns nicht an allen deinen Gedanken teilhaben lassen willst. Das verstehe ich und geht mir genauso, aber dann musst du dich auf wesentliche Elemente konzentrieren - Andeuten und nicht näher darauf eingehen, behält einen Text im Ungefähren.

ZitatMit seinen unterirdischen Lavaströmen ist Volcano wie Ghostbusters 2 ohne Ghostbusters, ohne Vigo, ohne tanzenden Toaster, ohne Amüsement.

Was du damit andeuten willst, ahne ich zwar, aber ich verstehe den Satz nicht wirklich, weil ich nicht alle Anspielungen kapiere. Dazu ist es auch logisch, dass Ghostbusters ohne Ghostbusters nicht funktioniert, nur gilt das auch für Teil 1 und jede Liebesgeschichte ohne Liebespaar. Wenn du aber "Ghostbusters 2" genauso blöd findest wie "Vulcano" (was ich nicht finde), dann hat das nichts mit dem Hauptinhalt zu tun. Vielleicht wäre "Vulcano" ohne Vulkanausbruch ein super Film geworden, weil man sich dann andere Charakterisierungen und Storyelemente hätte ausdenken müssen. Das ist natürlich ein absurder Gedanke, soll aber nur verdeutlichen, warum dieser Abschlussatz für mich so unschlüssig wirkt.


Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 11 Januar 2010, 09:32:22
Vielen Dank für eure umfangreiche Rückmeldung. Auf die einzelnen Punkte gehe ich jeweils mit vorangestelltem Zitat ein. Teilweise werde ich eure Hilfe benötigen, um die Kritikpunkte analysieren und verbessern zu können. Gestellte Gegenfragen haben also den Zweck, mir konkreter vor Augen zu führen, um welchen Sachverhalt es sich genau handelt. Gerne nehme ich Vorschläge an, wie man den Ausdruck verfeinern könnte.

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18
Hatte ja schon versprochen "Gran Torino" zu lesen, nachdem wir uns drüber unterhalten haben. Fand das Gespräch ehrlich gesagt aber erhellender.

Ein Gespräch ist sicherlich lebendiger. Was genau fehlt dir denn im Vergleich im Review?

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18
Zunächst mal denke ich, jemand, der den Film nicht gesehen hat, versteht wenig und bekommt auch wenig Eindruck. Aber ich könnte absolut falsch liegen und da müssten Leute, die den Film nicht kennen, was zu sagen. Und es ist mir relativ egal, denn ich habe den Film schließlich gesehen und finde sowieso eine Review ist durch ihr "Re-" halt von und für im Nachhinein. Ich finde Reviews sind keine Werbetexte.

Das kann daran liegen, daß ich den Film ja auch gesehen habe, bevor ich das Review geschrieben habe.  :icon_lol:
Ich wurde früher mal dafür kritisiert, daß ich mich zu viel mit Inhaltsangaben in der Kritik beschäftigen würde. Im Grunde sehe ich diesen Punkt insofern ein, daß ja eine Inhaltsangabe in den meisten Fällen schon auf der Filmseite steht. Der Leser, welcher sich mehrere Kritiken durchliest, kennt die Ausgangssituation zudem irgendwann auswendig und wendet sich so wohlmöglich gelangweilt ab. Insbesondere bei einem Film wie Gran Torino ist es außerdem ja so, daß immer die Gefahr besteht, mit zu konkreten Informationen wichtige Handlungsteile vorweg zu nehmen.
Mein Ziel war es hier tatsächlich, eher ein vorheriges Verständnis für Stimmung und menschliche Verhältnisse aufzubauen, Handlungselemente dabei im Text durchscheinen zu lassen, wenn sie für die Beschreibung notwendig werden. Gerade bei Gran Torino ist es mir aufgefallen, daß - und dies liegt vielleicht am Plot selber - Autoren dazu neigen, die Geschichte in wenigen Worten brutal umfassend nacherzählen und ggf. noch den Film auf eine Vorhersehbarkeit reduzierend das Ende spoilern. So wollte ich bestimmt nicht werden. Ist das jetzige Verfahren zu unkonkret?

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18
Aber ich hätte mir gewünscht, dass Du manches, was Du ansprichst und was auch interessant ist, mehr ausführst. So bleibt es zum Teil Behauptung und ich weiß nicht genau, wie ich es verstehen kann. Nur mal als Beispiel: Charles Bronson. Was meinst Du mit "augenzwinkernde Geste"? Wo hast Du sie im Film gesehen oder auf welche Szene bezieht sich das denn?

Die Fingerpistole. (Filmreferenz Death Wish (http://www.ofdb.de/film/46,Ein-Mann-sieht-rot) [Ein Mann sieht rot])
(http://s12.directupload.net/images/100111/lae7wpbb.jpg)

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18
Das Spannendste an Deinem Review sind die Ausführungen zum Subtext. Aber auch die sind mir noch nicht klar geworden: willst Du Eastwood als Regisseur verstehen, der sein Filmschaffen und den Gran Torino als Metapher dafür (Gegenstand Auto = Gegenstand Film) zwar pflegt, aber kaum mehr selber fährt = schaupielert? Wenn ja: wohin führt diese Sichtweise dann? Und dazu kommt dann, dass der weise alte Regisseur den jungen ihm fremden Filmern von heute für die Zukunft (wir sprachen ja viel vom Abspann und dem Song!) was Film-Weises mitgeben will: passt das zusammen mit der Auto-Film-Metapher?

Ja. Die Betrachtung Walts inneren Konfliktes ähnelt nach dieser These dem des Schauspielers Eastwood. Beide haben im übertragenen Sinne z.B. eine Kriegsvergangenheit und beide haben an einem Schaffensprozeß teilgenommen: Vehikel/Film. Beide sind alt und ihrem Tode nahe (auch wenn das in Bezug auf Eastwood pessimistisch klingt). Beide sind Dinosaurier in der Gegenwart und müssen mit den Veränderungen in dieser Welt umgehen lernen. Beide lernen aber auch, das Gute in der jungen Generation zu finden und diese zu fördern. In Walt öffnet sich der Regisseur Eastwood nun ein Fenster in die Paralleldimension Film, überdenkt z.B. die Richtigkeit seiner früheren Rollenbilder, verarbeitet aber vor allem seine Ansicht zur weiteren aktiven Teilnahme als Schauspieler.
Gegenüber dem Spiegel äußerte er:
ZitatVielleicht war es wirklich meine letzte Rolle. Ich lasse mich selbst überraschen. Es gibt nicht so wahnsinnig viele spannende Rollen für alte Männer. Ich könnte sicherlich irgendwo den Butler spielen, aber mich interessieren nur Rollen, bei denen die Figur eine Wandlung durchläuft. Sollte mir so eine Rolle noch mal begegnen, stelle ich mich gern wieder vor die Kamera. Ansonsten fühle ich mich dahinter sehr wohl.
Nun es ist das Filmbusiness und so bleibt sicher das in der Kritik erwähnte Hintertürchen offen. Vorerst jedoch absorbiert die Filmfigur Walt mit seinem Tod den Schauspieler Eastwood. Das Vehikel bleibt aber bestehen und findet als Erbe einen jüngeren Fahrer. Nun, die Lenkung funktioniert, der Wagen ist in Topzustand, hochglanzpoliert. Sogar eine Umfunktionierung bzw. ein Tuning fand im Film Erwähnung, was aber nicht in Walts Interesse ist. Auch Eastwood findet, den perfekten Stil für sich gefunden zu haben.
ZitatIch möchte keine Filme mehr drehen, die sich dem reinen Unterhaltungswert widmen. In meinem Alter kann ich es mir leisten, mich nur noch Projekten zu widmen, die mir aus dem Herzen sprechen.
Zitat
Engine humms
And bitter dreams
Grow heart locked
In a Gran Torino
Wie wir also betrachten, wie der neue "Cowboy" mit dem Gran Torino in den Sonnenuntergang "reitet", sehen wir eigentlich die Zukunft von Eastwoods Filmen. Die Melancholie, über die wir in diesem Bezug gesprochen haben, liegt wohl auch deshalb über diesem Bild, weil auch hier zum Vorschein kommt, was unvermeidlich ist. Zwar geht Eastwood aufgrund dessen, daß seine Mutter 97 geworden ist, davon aus, noch einige Jahre vor sich zu haben, doch ist er inzwischen fast 80.
Die Lichtstimmung gibt dem Ausruck so etwas endgültiges. Die Tatsache, daß jemand anderes im Gran Torino schließlich davonfährt, während die Kamera innehält, deutet auf einen Blick in die Zukunft, in dem sich Eastwood zur Ruhe setzen wird/muß. In der Ferne vereinen sich so wieder der Schauspieler und Regisseur Eastwood, gebannt auf einem Stückchen Zelluloid. Auch im Vorführraum hört man die Geräusche eines Antriebs.
ZitatYour world
Is nothing more
Than all
The tiny things
You've left
Behind
Ist das jetzt wirklich ein Blick aus dem Rückspiegel des Gran Torino, oder handelt es sich dabei um die kleinen Bilder auf dem Zelluloidstreifen, die dieser Filmschaffende zurückläßt? Warum sonst würde er seine Filme nur noch aus seinem Herzen sprechen lassen wollen, wenn nicht, um eine Hinterlassenschaft zu formen, die nicht von anderen aufdiktiert wurde, die etwas von ihm bewahrt?
ZitatGentle now
A tender breeze
Blows
Whispers through
A Gran Torino
Whistling another
Tired song
Ich weiß nicht, ob es überinterpretiert ist, hier eine Sanftmütigkeit in Eastwoods Absichten angedeutet zu sehen. Auch hier klingt aber wieder die direkte Konfrontation mit dem Alter an. Ferner kommt die Aussage der SZ zum Tragen, der Gran Torino habe in der amerikanischen Motor-Mythologie keinen Platz, da er bereits bei Einführung als unzuverlässige Rostlaube gegolten habe. Unabhängig davon, wie Eastwoods Filme in der Kritik und beim Publikum ankommen, sagt er über über die angestrebte Machart seiner neuen Projekte:
ZitatDas macht es allerdings nicht immer ganz einfach, Investoren für meine Filme zu finden. In Hollywood ist man nicht besonders scharf darauf, Filme mit sozialkritischem Hintergrund zu finanzieren, weil man damit nicht die breite Masse erreicht.
Wenn ich daher nicht wüßte, daß auch hier der Motor, nämlich die Motivation in Eastwood weiter brummt, dann würde ich soweit gehen, daß er mit Gran Torino einen Film gedreht hat, der auch insgesamt sein letzter sein könnte. Vielleicht wird der gute Clint auf seine alten Tage auch deshalb noch so stark, weil er genau diesen Anspruch an sich selber hegt.

Ich gebe zu, daß man natürlich nicht all dies konkret aus meinem kleinen Absatz im Review entnehmen kann. Ich stelle mir dazu verschiedene Fragen. Will der Leser das? Darf/muß ich dem Leser dies aufzwingen?
Sicherlich gehen meine Ausführungen schon viel zu weit, um den Freund knapper Aussagen zu binden. Dennoch stehe ich an der Stelle im Zwiespalt, das Interesse des Lesers nicht überzustrapazieren und vor allem mit meinen Ausführungen ja nicht vieles vom Film vorwegzunehmen. Wie also und in welchem Rahmen meinst du, wären zusätzliche Informationen unterzubringen?

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18Dein bestes, weil härtestes Argument ist das übereinstimmende Datum von Eastwoods erster Regiearbeit und Walts Lenkungs-Einbau! Das muss man erstmal entdecken - wenn's so stimmt, hehe, ich habe das natürlich überhört.

Das steht und fällt einfach mit dem Baujahr des Gran Torino. Ist doch ein 72er, oder? Wie gesagt, es kommt ungefähr hin.  :icon_lol:

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18Nur eins noch losgelöst von dieser einen Review generell zum Layout Deiner Texte, braucht Dich aber nicht kratzen: mir gefällt Dein Gebrauch der Kursivsetzung von gleichermaßen Figurennnamen und realen Namen nicht...

Das hat nicht nur den Grund, diese Begriffe lesbar hervorzuheben, sondern diese Begriffe auch für Suchmaschinen innerhalb des Textes als besonders zu kennzeichnen. Begriffe im Kontext werden deshalb kursiv, Filmtitel fett hervorgehoben und stehen quasi für eine Art Betonung (macht daher übrigens auch den Text für Blinde spannender, wenn ihr Rechner die Artikel vorliest, nur bei Filmen wird das nicht so die große Rolle spielen  :icon_lol: ). Daß ich nicht jeden Begriff, den man so auszeichnen könnte, dann auch auf diese Weise vergewaltige, ist dann tatsächlich der Lesbarkeit geschuldet. Übrigens benutze ich die Links auch aus suchmaschinenstrategischen Gründen als kontextbezogenen Mehrwert. Daß der Leser davon profitieren kann, liegt durchaus in meiner Absicht, wird aber nicht von allen so wahrgenommen. Da gibts regelmässig Beschwerden. Da es sich aber um eine Webseite handelt und nicht um einen gedruckten Text, halte ich ein Verfahren nach dem Internetusus für legitim.

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18Ach, und Du meinst wahrscheinlich "Mitgefühl erheischen", nicht "erhaschen". ;o)

Google-Vergleich steht 44:31 für erhaschen. Inhaltlich müßte aber beides gehen.

Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 00:30:18Sorry, wenn ich so pingelig bin, ich habe heute Nachmittag und in den letzten Tagen einen Internetaufritt für meinen Bruder überarbeitet und ins Englische übersetzt - da ist mein Textblick noch unerbittlich. Nicht persönlich nehmen!

War doch gar nix schlimmes. ;)

Zitat von: Bretzelburger am 11 Januar 2010, 02:24:39
Da du ja mit dem "Niveausenken" auf meinen Thread ansprichst, ein kurze Bemerkung dazu, auch weil du ja recht empfindlich auf meine Aussagen reagiertest. Mit deinen Texten hat meine Ansicht nicht das geringste zu tun, weshalb ich auch deine Eingangsbemerkung nicht nachvollziehen kann. Du hast einen aus meiner Sicht originellen, weil eigenständigen sprachlichen Stil, dessen Inhalte ich zwar nicht immer schlüssig nachvollziehen kann, dem man aber immer sein Engagement für die Sache Film anmerkt, für mich das wichtigste Anliegen. Wenn ich von einer Mindestanforderung an Reviews spreche, meine ich damit etwas ganz anderes.

Danke. Das war aber gar nicht so sensibel gemeint, genauso wie ich aufgrund deines Threads keinen akuten Gram hege. Hier war es ein ironischer Seitenhieb, der sich einfach auf diese noch aktuelle Diskussion bezog, mit dem Wunsch mal wieder zu erfahren, wo ich eigentlich gerade stehe. Einfach so ins Leere hineinschreibend macht sich da ansonsten eine gewisse Form der Anarchie breit, die dann leider auch schnell dazu führen kann, mit den Texten gar niemand mehr zu erreichen. Hat ja funktioniert.  :respekt:

Zitat von: Bretzelburger am 11 Januar 2010, 02:24:39Es ist nicht ganz einfach, zu sagen, was mich an dem Text stört, weil ich es selbst nicht konkret fassen kann. Vielleicht ist es der Aufbau. Du sprichst ganz viele Elemente (wie auch den Bezug zur jüngeren amerikanischen Politik) an, fasst diese aber nicht zu einer schlüssigen These zusammen. Ich ahne deinen kritischen Standpunkt, aber wirklich deine Meinung sagst du nicht. Du generalisierst ja die Situation sehr, wenn du von einem "Diktator" sprichst, denn eigentlich ist Roark hier nur eine Art General, ganz für eine Sache zuständig. Wenn du daraus einen politischen Standpunkt (z.B. aus us-amerikanischer Sicht) machen willst, der die allgemeine Frage aufwirft, ob in Notsituationen ein verantwortlicher "Diktator" nicht hilfreicher ist, als eine gleichberechtigte Gruppe von Führern, dann formulierst du diese Ansätze zu unkonkret. Ich persönlich sehe darin zuviel Inhalt für diesen oberflächlichen Film, aber ich bin ja ein Fan von Interpretationen unterschiedlichster Art, nur solltest du diese auch für Andere nachvollziehbarer aufbauen.

Vielleicht ist das der eigentliche Hintergrund meiner Kritik. Dein Text lässt eine Menge Kenntnisse erahnen, die du aber nur berührst. Man hat immer das Gefühl, dass du uns nicht an allen deinen Gedanken teilhaben lassen willst. Das verstehe ich und geht mir genauso, aber dann musst du dich auf wesentliche Elemente konzentrieren - Andeuten und nicht näher darauf eingehen, behält einen Text im Ungefähren.

Ja, dieser gedankliche Exkurs läßt vieles offen. Eine Behandlung meiner Gedanken zur amerikanischen Politik (mit deren jüngerer Wirkung ich ja nur auf einen Zeitraum nach dem Film hinweisen wollte, was also zur Zeit des Drehs noch gar keine Rolle gespielt hat) und zu der Rolle von Autorität und Gehorsam bzw. einem System halte ich an dieser Stelle jedoch für egoistisch. Deshalb habe ich es bei einem Verweis auf die Werte Freiheit und Gleichheit belassen, die ja immer als sehr amerikanisch stilisiert werden, in Volcano aber plötzlich in der Notsituation, obwohl an anderer Stelle sogar noch betont, eine Gleichheit vor allem innerhalb der Unterordnung finden.
Noch mehr als bei Gran Torino stelle ich mir die Frage, ob man bei diesem Unterhaltungsfilm weiter ins Detail gehen sollte, nicht nur um mit dem Leser zu rechnen, der sich höchstwahrscheinlich nicht mehr für diesen Umstand interessiert, als daß er darauf aufmerksam werden könnte, sondern weil mir der Film so unbedacht zusammengewürfelt erscheint, daß diese Situation vielleicht gar nicht bewußt so kontrovers verbastelt wurde. Wie könnte ich dies denn besser ausdrücken?

Zitat von: Bretzelburger am 11 Januar 2010, 02:24:39
ZitatMit seinen unterirdischen Lavaströmen ist Volcano wie Ghostbusters 2 ohne Ghostbusters, ohne Vigo, ohne tanzenden Toaster, ohne Amüsement.

Was du damit andeuten willst, ahne ich zwar, aber ich verstehe den Satz nicht wirklich, weil ich nicht alle Anspielungen kapiere. Dazu ist es auch logisch, dass Ghostbusters ohne Ghostbusters nicht funktioniert, nur gilt das auch für Teil 1 und jede Liebesgeschichte ohne Liebespaar. Wenn du aber "Ghostbusters 2" genauso blöd findest wie "Vulcano" (was ich nicht finde), dann hat das nichts mit dem Hauptinhalt zu tun. Vielleicht wäre "Vulcano" ohne Vulkanausbruch ein super Film geworden, weil man sich dann andere Charakterisierungen und Storyelemente hätte ausdenken müssen. Das ist natürlich ein absurder Gedanke, soll aber nur verdeutlichen, warum dieser Abschlussatz für mich so unschlüssig wirkt.

Der Satz bezieht sich auf Ghostbusters 2, den ich selbstverständlich schätze, weil dort der Schleim durch die Kanalisation fließt, ähnlich wie in Volcano die Lava. Würde man in Ghostbusters 2 nun aber wesentliche Elemente abziehen, wäre es genauso ein unbefriedigender Film wie Volcano, dem für meinen Geschmack wie angemerkt bestimmte Charakterzüge einfach fehlen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 12:31:17
Nee, nee, Marie: ich werde mich hüten, Deine Review zu schreiben. Insofern sage ich Dir auch nicht, was ich gerne noch drin hätte! Aber als Richtwert: was Du als Antwort auf mein Feedback hier schreibst kannst Du ruhig in Deine Review einarbeiten! Ich finde nämlich, es lohnt sich, manchse ist mir jetzt doch noch deutlicher geworden. Aber wie Du das einarbeiten könntest, wo und mit welchen Worten womöglich: das musst Du schon selber entscheiden und/oder machen.

Besonders Deine Gedanken zum Song sollten rein, denn der ist sehr auffällig im Film und mit Eastwood als Co-Autor auch absolut aussage- und interpretationsfähig!

Den Leser kannst Du auch ruhig überstrapazieren: wem's zu viel ist, braucht ja nicht lesen. Deine Review ist zwar jetzt schon nicht gerade kurz, aber mit der Sichtweise, die Du darin entwickelst, braucht es halt ein paar Worte mehr.

Ich persönlich denke immernoch, dass die Eastwood-Film-Auto-Walt-Metapher ein wenig angestrengt ist. Eine spannende, ungewöhnliche Lesart in die Tiefe, aber merkwürdig: besonders weil Eastwood nun wirklich nicht tot ist, er mit seinen Regiearbeiten überaus erfolgreich da steht, ihm vieles am amerikanischen Filmschaffen heutzutage überhaupt nicht fremd vorkommen sollte und er auch nicht der einizige alte Hase ist, der filmgeschichtlich auch ganz andere Zeiten miterlebt hat.

Und ich muss zugeben, dass ich den Film und die Rolle Walts ziemlich voraussehbar fand - soviel kannst Du in einer Review vom Plot gar nicht verraten...

Auf jeden Fall eine bereichernde Review!
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 11 Januar 2010, 13:03:04
Danke auf jeden Fall für das Lob. ;)
Du sollst sicher nicht mein Review schreiben. Nur ist es natürlich schwer für mich, einfach ins Blaue zu schießen mit meinen Versuchen, das, was meine Eindrücke sind, zu formulieren. Es wäre schon schön zu wissen, welchen Abschnitt genau du unpräzise findest und welche Information für dich wichtig wäre, um den Inhalt verstehen zu können.

Bezüglich der Spoiler wäre vielleicht eine andere Meinung ganz schön. Ich hab zwar in einem anderen Review schon mal so gearbeitet, daß ich einen kleinen Absatz gelb eingefärbt habe, damit er nur bei Markierung lesbar wird, aber ob das hier die Lösung ist, da bin ich mir genauso unsicher, wie ob es sinnvoller wäre, das Ende offensiv zu spoilern. Eigentlich versuche ich beides zu vermeiden.  :icon_confused:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Bretzelburger am 11 Januar 2010, 13:31:11
Man sollte sich in Sachen "Spoiler" immer am Objekt orientieren.

Ich halte nichts von Spoilerwarnungen, weil man sie in der Regel vermeiden sollte und wenn einem etwas auf dem Herzen liegt, dass nur mit dem "Verrat" einer entscheidenden Stelle einher geht, dann muss man eben darauf verzichten oder es so allgemein formulieren, dass es letztlich nur der versteht, der den Film schon gesehen hat (was für den Großteil der Leser zutrifft).

Anders sieht die Sache für mich aus, wenn ein Film sehr bekannt ist. Meistens wurde zu solchen Filmen schon viel geschrieben, weshalb eine Review, die neugierig machen soll, fehl am Platz wäre. In solchen Fällen sind originelle Interpretationen wesentlich sinnvoller und dafür darf man dann auch die entsprechenden Inhalte zitieren (z.B."Psycho" von Hitchcock). Ähnliches gilt für mich auch bei Filmen, die weniger vom Spannungsaufbau abhängen, sondern von den Details, so dass man sie auch wiederholt ansehen kann. "Gran torino" ist für mich ein Grenzfall. Ich habe den Film beim zweiten Mal Ansehen auch sehr gut gefunden, obwohl wenn ich das Ende kannte. Manchmal kann man einen Film in so einer Situation noch mehr geniessen, weil man genauer beobachtet und schon Voraussetzungen für die weiteren Ereignisse erkennt. Wahrscheinlich muss man nur noch ein paar Jahre warten, dann spielen Spoiler bei Eastwoods Film keine Rolle mehr.

ZitatNoch mehr als bei Gran Torino stelle ich mir die Frage, ob man bei diesem Unterhaltungsfilm weiter ins Detail gehen sollte, nicht nur um mit dem Leser zu rechnen, der sich höchstwahrscheinlich nicht mehr für diesen Umstand interessiert, als daß er darauf aufmerksam werden könnte, sondern weil mir der Film so unbedacht zusammengewürfelt erscheint, daß diese Situation vielleicht gar nicht bewußt so kontrovers verbastelt wurde. Wie könnte ich dies denn besser ausdrücken?

Ich will dir nicht vorschreiben, welche Gedanken du in deine Review integrierst, aber hier - wie du selbst sagst - wirkt das etwas zu viel des Guten angesichts der schwachen Story. Ich hätte es entweder weggelassen oder nur salopp formuliert, dass hier wieder die übliche Mär vom Heilsretter, der die gesamte Bevölkerung rettet, erzählt wird - ein in amerikanischen Filmen sehr beliebtes Sujet. Man kann sich in dem Zusammenhang tatsächlich fragen, ob damit eine politische Beeinflussung erfolgen soll - und ich persönlich bin davon auch überzeugt, nur sehe ich darin schon keine Absicht mehr, sondern eine Art amerikanischer Selbstläufer, gegen den sie dort gar nicht mehr ankommen. Man muss sich nur die Hochstilisierung um Obama ansehen.

ZitatDer Satz bezieht sich auf Ghostbusters 2, den ich selbstverständlich schätze, weil dort der Schleim durch die Kanalisation fließt, ähnlich wie in Volcano die Lava. Würde man in Ghostbusters 2 nun aber wesentliche Elemente abziehen, wäre es genauso ein unbefriedigender Film wie Volcano, dem für meinen Geschmack wie angemerkt bestimmte Charakterzüge einfach fehlen.

Dieser Satz ist für mich der schwächste deiner Review, weil er schwer zu verstehen ist. Wie ich schon sagte - die Aussage gilt fast für jeden Film, wenn man ihm den inhaltlichen Schwerpunkt wegnimmt, ganz egal was es ist. Du zäumst mit dieser sehr allgemeinen Aussage das Pferd von der falschen Seite auf, denn du willst ja damit betonen, dass der Film ausser der Lava nicht zu bieten hat, was du besser mit deinem letzten Satz aussagst. Aber wenn du dazu noch den Vergleich zu "Ghostbusters 2" (warum nicht zu 1, für den doch das selbe gilt?) herstellst, den du sogar sehr gut findest, dann verstehe ich es noch weniger. Besser wäre doch ein Film wie "2012" gewesen oder überhaupt die Emmerich-Filme, die ja außer ihrem Sensationsteil auch storytechnisch wenig zu bieten haben.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 11 Januar 2010, 14:11:49
Na, das Spoilerthema ist ein ewiges und leidiges: da gibt es keine Lösung, schon gar keine Patentlösung, die immer angeraten sein wird. Ich habe selber keine Lust, meinen Reviews Spoilerwarnungen voranzustellen, will aber auch niemandem den Spaß verderben. In der Regel kümmern mich Spoiler nicht, weil ich, wie gesagt, (meist) keine Werbetexte schreibe, die sich an Leute richten, die den Film noch nicht kennen. Was Bretzel zu den beinahe in Allgemeinwissen übergegenagene Filme (z.B. die sog. Klassiker) sagt, ist auf den ersten Blick und allgemein richtig. Genauer betrachtet und im konkreten Fall hilft es aber wenig weiter. Denn selbst wenn ich über "Casablanca" (oder eben "Psycho") schreibe, kann ich nicht wissen, wer den Text lesen wird. Es gibt genug Menschen und es werden gott- und den genitalienseidank bis auf Weiteres auch immer welche nachrücken, die einen Film erst noch entdecken müssen. Da kann man genauso fies spoilern, wie bei aktuellen Kinofilmen.

Ich habe da auch kein Rezept, bei "Der Flug des Phönix" hat es sich z.B. irgendwie automatisch so ergeben, dass ich nicht schreibe, ob am Ende etwas fliegt oder nicht. Ich glaube, das lag aber nicht an dem Gedanken, das Spoilern zu verhindern, sondern daran, dass es für die Spannung des Filmes gar nicht so ausschlaggebend ist. Auch bei "Gran Torino" scheint mir die schlussendliche Konsequenz in der Geschichte eher egal, könnte man sogar verraten, ohne dass der Film langweiliger wird. Andererseits: wenn's unwichtig ist, dann braucht man es auch gar nicht erwähnen.

Ich werde die Tage nochmal in deine Torino-Review reinschauen, und gucken, ob ich konkreter sagen kann, was ich gerne ausführlicher gehabt hätte. Aber es ist schwer, wenn man einem Gedanken inhaltlich schlecht folgen kann, zu sagen, was da fehlt: wenn ich das wüsste, könnte ich dem Gedanken ja folgen. Mal sehen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 12 Januar 2010, 18:05:39
Zitat von: Bretzelburger am 11 Januar 2010, 13:31:11
Dieser Satz ist für mich der schwächste deiner Review, weil er schwer zu verstehen ist. Wie ich schon sagte - die Aussage gilt fast für jeden Film, wenn man ihm den inhaltlichen Schwerpunkt wegnimmt, ganz egal was es ist. Du zäumst mit dieser sehr allgemeinen Aussage das Pferd von der falschen Seite auf, denn du willst ja damit betonen, dass der Film ausser der Lava nicht zu bieten hat, was du besser mit deinem letzten Satz aussagst. Aber wenn du dazu noch den Vergleich zu "Ghostbusters 2" (warum nicht zu 1, für den doch das selbe gilt?) herstellst, den du sogar sehr gut findest, dann verstehe ich es noch weniger. Besser wäre doch ein Film wie "2012" gewesen oder überhaupt die Emmerich-Filme, die ja außer ihrem Sensationsteil auch storytechnisch wenig zu bieten haben.

So esoterisch ist es aber doch nun auch nicht, daß ich den unterirdischen Lava- und Schleimfluß in Bezug setze, zu dem in beiden Filmen auch ähnlich illegal hinabgestiegen wird, oder? Aber egal, funktioniert anscheinend nicht, hab ich rausgenommen.

Den Mittelteil habe ich etwas umgestellt und umgeschrieben. Ist es so nun besser?

Edit: Ich hab mich in der Zwischenzeit schon mal an Spielbergs Duell gemacht.  :icon_smile:
http://www.ofdb.de/review/7384,395024,Duell (http://www.ofdb.de/review/7384,395024,Duell)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 18 Januar 2010, 14:31:56
Mit meinem erwachten Interesse am französischen Kriminalfilm durfte ich gestern Razzia in Paris entdecken, ein durchaus interessantes Werk Henri Decoins nach einem Roman von Auguste Le Breton.

http://www.ofdb.de/review/12187,395584,Razzia-in-Paris (http://www.ofdb.de/review/12187,395584,Razzia-in-Paris)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 07:53:06
Derzeit noch schmunzelnd auf eine proportional zu meinem wieder aufgenommenen Engagement im Reviewbereich wachsende Zahl von Blacklistern blickend, widme ich mich zu früher Stunde dem André De Toth Film Gegenspionage, dem man des deutschen Titels geschuldet einen Bürgerkriegswestern mit Gary Cooper nicht auf den ersten Blick abkaufen will. Originellerweise liegt der deutsche Verleih diesmal ansonsten nicht unbedingt daneben.

http://www.ofdb.de/review/27240,396359,Gegenspionage (http://www.ofdb.de/review/27240,396359,Gegenspionage)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 24 Januar 2010, 10:57:10
Es freut mich ja, dass Du wieder mehr Texte verfasst. Zur Zeit sind jedoch keine dabei, zu denen ich etwas hätte schreiben können. Volcano war mir ein wenig zu routiniert, als dass ich da im Guten wie im Schlechten da etwas hätte kritisieren können.

In Deiner Signatur lese ich allerdings von einer Sichtung von "Robot Monster", haben wir da auch einen Text zu erwarten?

PS: Wie oft bist Du denn bitte geblacklistet? Ich habe es bisher auf 3 geschafft!  :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 14:45:02
Zitat von: Schlombie am 24 Januar 2010, 10:57:10
Volcano war mir ein wenig zu routiniert, als dass ich da im Guten wie im Schlechten da etwas hätte kritisieren können.

Ist doch auch irgendwie eine Leistung. Zumindest in Anbetracht des über die Reviews dargestellten Notenspiegels notwendig.  :icon_lol:

Zitat von: Schlombie am 24 Januar 2010, 10:57:10In Deiner Signatur lese ich allerdings von einer Sichtung von "Robot Monster", haben wir da auch einen Text zu erwarten?

Wer weiß? 50er Science Fiction steht auf jeden Fall vor der Tür. ;)
Daß ich Gegenspionage vorgezogen habe, beruht auf der Idee, daß es bei gestriger Fernsehausstrahlung der "aktuellere" Film sein würde. Ich stelle aber erneut fest, daß diese Art Film doch (leider) auf weniger Anfangseuphorie stößt, als andere Titel.

Zitat von: Schlombie am 24 Januar 2010, 10:57:10
PS: Wie oft bist Du denn bitte geblacklistet? Ich habe es bisher auf 3 geschafft!  :king:

Ich bin in den letzten Wochen von 3 auf 5 gewachsen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 15:16:56
Dann macht mal hinne, ihr beiden, und setzt mich auf Eure Blacklist, sonst kann ich hier nicht mitreden hehe.  :king:

Bei Deiner neuen Review (Film kenne ich nicht) hat mich beim Lesen sehr befremdet, dass Du Dich aufgrund des Originaltitels zunächst so ausführlich mit Handfeuerwaffen auseinandersetzt, um dann zu sagen, dass das aber weniger eine Rolle spielt. Du kommst dann später zwar nochmal ganz kurz darauf zurück, aber auf mich hat das nicht stimmig gewirkt. War aber auch das Einzige, abgesehen von vier, fünf Flüchtigkeitsfehler, die der frühen Stunde zu schulden sind).

Ach, bei diesem Satz bin ich mir nicht sicher, wie ich ihn verstehe:

Zitat
Obschon diese abschnittsweise rigorose Komposition zwischen oppulent angelegten Pferdeopern etwas in Vergessenheit geraten ist und De Toth sich mit der einem Thriller ähnlichen Intensität seines Tag der Gesetzlosen selbst noch übertreffen kann, wird er seinem Ruf als Regisseur origineller Filme doch gerecht.

Obschon De Toth sich hier (durch Intensivität) selbst übertreffen kann, wird er seinem Ruf (für originelle Filme) gerecht?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 15:47:07
Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 15:16:56
Bei Deiner neuen Review (Film kenne ich nicht) hat mich beim Lesen sehr befremdet, dass Du Dich aufgrund des Originaltitels zunächst so ausführlich mit Handfeuerwaffen auseinandersetzt, um dann zu sagen, dass das aber weniger eine Rolle spielt. Du kommst dann später zwar nochmal ganz kurz darauf zurück, aber auf mich hat das nicht stimmig gewirkt. War aber auch das Einzige, abgesehen von vier, fünf Flüchtigkeitsfehler, die der frühen Stunde zu schulden sind).
Was sind denn die anderen Fehler?
Die Beschreibung, um was für ein Gewehr es sich denn handeln soll, finde ich insofern nicht unwichtig, da der Titel dieses ja in den Vordergrund stellt und die Analogie Wettrüsten so unterstreicht. Natürlich kommt das Gewehr im Showdown auch zum Einsatz, spielt aber für den Spionagefall selber keine außerordentliche Rolle. Man könnte aber allein schon beim Spitznamen Trapdoor darauf kommen, hier etwas hineininterpretieren zu wollen. So weit wollte ich hier jedoch nicht mehr ausholen, da ich bestrebt war, ohnehin schon bestehende Spoiler (die durch deutsche Titel und geläufige Inhaltsangaben jedoch gerechtfertigt scheinen) nicht über das Notwendige hinweg auszudehnen. Ob es sich um einen Anachronismus, also irgendwo eine Schwäche des Films, handeln muß, ist insofern kein unwichtiger Hinweis, da verschiedene Seiten, darunter die IMDb dies betonen. Vielleicht fällt mir noch eine Möglichkeit ein, wie man dies im Detail auf eine Hintergrundinfo auf der Filmseite abschieben kann.

Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 15:16:56
Ach, bei diesem Satz bin ich mir nicht sicher, wie ich ihn verstehe:

Zitat
Obschon diese abschnittsweise rigorose Komposition zwischen oppulent angelegten Pferdeopern etwas in Vergessenheit geraten ist und De Toth sich mit der einem Thriller ähnlichen Intensität seines Tag der Gesetzlosen selbst noch übertreffen kann, wird er seinem Ruf als Regisseur origineller Filme doch gerecht.

Obschon De Toth sich hier (durch Intensivität) selbst übertreffen kann, wird er seinem Ruf (für originelle Filme) gerecht?

Obschon De Toth sich mit der einem Thriller ähnlichen Intensität seines Tag der Gesetzlosen (dort) selbst noch übertreffen kann, wird er seinem Ruf als Regisseur origineller Filme (hier) doch gerecht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 18:30:06
ZitatDas Springfield Rifle, um welches es sich in diesem Film dreht

ist irgendwie verquer druch das "es". Besser wäre z.B. entweder "um welches es sich in diesem Film handelt" oder "um welches es in diesem Film geht" (was aber anscheinend falsch wäre, weil es nicht sooo sehr um dieses Gewehr geht) oder "um welches sich der Film dreht" (anscheinend ebenso unpassend).

Zitatein Vorläufer des Model 1873. Springfield Armory, der Traditionslieferant der Army ersetzte

da wäre ein Punkt angebracht zwischen "Armory" und "der Traditionslieferant" - so ist's ein Monstersatz. Aber kein wirklicher Fehler.

Zitatund läßt sich unehrenhaft entlassen, um den Vorgängen auf die Schliche zu kommen.

da kommt man leicht ins Schleudern, weil nicht ganz klar ist, worauf sich "den Vorgängen" bezieht (nämlich die "Pferdeverluste").

Zitatin deren Reihen sich der ehemalige Major durch seiner Erfahrung als patenter Helfer etablieren kann.

= "durch seine Erfahrung" oder "aufgrund seiner Erfahrung" - beides gleichzietig geht net. :O)

ZitatEs ist nicht schwer, die Geschichte gedanklich ins Jahr 1952 umzusetzen,

ist auch schief ("umszusetzen"): "die Geschichte auf das Jahr 1952 beziehen" wäre besser.

Zitatkommt Gegenspionage auch mit wenig großen Schlachtszenen aus

soll das heißen, die Schlachtszenen sind kleine, oder soll da heißen, die Schlatszenen sind selten? Im letzteren Fall müsste es heißen: "mit wenigen großen Schlachtszenen", im ersteren würde ich es anders formulieren.

Zitatund zunehmend mitreißender Aktion

Aktion, action, Action - keine Ahnung.

Zitatverliert er gleichfalls Bande zu Familie und Vertrauten.

Dass man Bande zu seinem eigenen Vertrauen haben kann, ist komisch. "Verliert er seine Bande zur Familie ebenso wie sein Vertauen" wäre mein Vorschlag.

Und den Satz

Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 15:47:07
Obschon De Toth sich mit der einem Thriller ähnlichen Intensität seines Tag der Gesetzlosen (dort) selbst noch übertreffen kann, wird er seinem Ruf als Regisseur origineller Filme (hier) doch gerecht.

verstehe ich zwar inhaltlich, aber ich glaube, so funktioniert der nicht wirklich. Worauf beziwht sich denn das "sich selbst noch übertreffen"? Auf "Gegespionage" oder auf irgendwelche unerwähnten Filme mit hoher Qualität?

So, jetzt schau, was Du davon hältst.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 19:10:06
Da sind ein paar Sachen bei, die ich mir noch mal genauer anschauen muß, ich stehe nur gerade unter Zeitdruck, weshalb ich mir erstmal ungläubig dem anderen Teil widme:

Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 18:30:06
Zitatein Vorläufer des Model 1873. Springfield Armory, der Traditionslieferant der Army ersetzte

da wäre ein Punkt angebracht zwischen "Armory" und "der Traditionslieferant" - so ist's ein Monstersatz. Aber kein wirklicher Fehler.
Aber da ist doch ein Punkt vor Springfield Armory. Dieser Eigenname bildet doch keine Satz!  :icon_eek:

Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 18:30:06
Zitatund zunehmend mitreißender Aktion
Aktion, action, Action - keine Ahnung.

Einfach Aktion. Da tut wer was, anstatt zu quatschen.  :icon_lol:

Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 18:30:06
Zitatverliert er gleichfalls Bande zu Familie und Vertrauten.

Dass man Bande zu seinem eigenen Vertrauen haben kann, ist komisch. "Verliert er seine Bande zur Familie ebenso wie sein Vertauen" wäre mein Vorschlag.
Du zitierst mich und schreibst etwas, was da gar nicht steht. Da steht etwas von seinen Vertrauten, Personen zu denen man durchaus Bande knüpfen kann.

Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 18:30:06
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 15:47:07
Obschon De Toth sich mit der einem Thriller ähnlichen Intensität seines Tag der Gesetzlosen (dort) selbst noch übertreffen kann, wird er seinem Ruf als Regisseur origineller Filme (hier) doch gerecht.

verstehe ich zwar inhaltlich, aber ich glaube, so funktioniert der nicht wirklich. Worauf beziwht sich denn das "sich selbst noch übertreffen"? Auf "Gegespionage" oder auf irgendwelche unerwähnten Filme mit hoher Qualität?

So, jetzt schau, was Du davon hältst.

Der Film Tag der Gesetzlosen wird doch erwähnt. Mit dessen Intensität übertrifft er sich im Vergleich zu dem früheren Film Gegenspionage selber. Hat er ja beidenfalls Regie geführt. Dennoch wird er mit Gegenspionage auch (aufgrund der der vorangegangenen Attribute) seinem Ruf als Regisseur origineller Filme gerecht. Ich bin doch nicht Kant.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 20:01:34
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 19:10:06
Zitat von: pm.diebelshausen am 24 Januar 2010, 18:30:06
Zitatein Vorläufer des Model 1873. Springfield Armory, der Traditionslieferant der Army ersetzte

da wäre ein Punkt angebracht zwischen "Armory" und "der Traditionslieferant" - so ist's ein Monstersatz. Aber kein wirklicher Fehler.
Aber da ist doch ein Punkt vor Springfield Armory. Dieser Eigenname bildet doch keine Satz!  :icon_eek:

LOL - yup, mein Fehler. Dann müsste aber noch ein Komma hinter Army kommen (Relativsatz). Das hatte mich das Ganze wohl anders lesen lassen.

Das mit den Vertrauten hatte ich tatsächlich falsch gelesen. Nevermind!

Der sich-selbst-übertreffen-Satz: lass den ruhig so, wenn Du meinst, er sagt klar das, was Du meinst. Wüsste jetzt nur gerne, ob ich der einzige bin, der mit diesem Satz ein Problem hat. Naja - Dr.Doom versteht ihn wahrscheinlich auf Anhieb.  :D  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 25 Januar 2010, 07:24:53
Danke, das mit dem Komma klingt schon schlüssiger.  :D
Ich hab jetzt mal versucht, auf die Hinweise einzugehen und habe auch in dem etwas verschachtelten Satz noch ein bezugsprügelndes "hier" eingesetzt, welches eventuell mehr Klarheit verschafft. Den Abschnitt über das Gewehr habe ich nun größtenteils als Hintergrundinfo ausgelagert. Ich hoffe es wirkt nun runder.  ;)

Apropos runder @ Bretzel: War die Bearbeitung des Volcano-Textes so nun sinnvoller?

Und zum Frühstück habe ich dann noch schnell nebenher ein paar Worte zu Wie angelt man sich einen Millionär? verloren. Vermutlich ähnlich seicht und plätschernd wie der Film selbst, aber da es noch kein Review gab, muß ja mal einer den Anfang machen.  :icon_smile:

http://www.ofdb.de/review/8968,396571,Wie-angelt-man-sich-einen-Million%C3%A4r (http://www.ofdb.de/review/8968,396571,Wie-angelt-man-sich-einen-Million%C3%A4r)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 27 Januar 2010, 21:36:26
Pünktlich zur heutigen Widerholung des Stummfilms Der Bettler vom Kölner Dom starte ich mal den Versuch, die Distanz zum Stummfilm zu verringern. Daß ich mich dabei unter anderem an Diebels Recherche bedienen muß, sieht er mir hoffentlich nach.  ;) *kribbelkrabbel*

http://www.ofdb.de/review/59214,397045,Der-Bettler-vom-K%C3%B6lner-Dom (http://www.ofdb.de/review/59214,397045,Der-Bettler-vom-K%C3%B6lner-Dom)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 11 Februar 2010, 11:26:40
Da Dir "Code 46" mit einer 6/10 nur bedingt gefallen hat, wäre natürlich eine Review sehr interessant. Falls Du keine schreiben willst, wie wäre es mit einem Kurzkommentar hier im Thread? Ich wäre sehr neugierig.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 11 Februar 2010, 12:20:04
Puh, da kommen verschiedene Faktoren zusammen. Erstmal mag ich diese Sparte der Science-Fiction ja und kenne so auch ein paar Filme, Romane und Radiohörspiele, die mich durchaus subjektiv durch ihren Unterhaltungswert beeinflussen könnten. Dann fand ich diese kalte Melancholie als Grundstimmung etwas anstrengend, gleichzeitig aber auch hinderlich die Handlungen der Figuren nachempfinden zu können. Es wird mit geringen Mitteln sehr effektiv erreicht, daß die Welt futuristisch fremd erscheint, jedoch wirken gerade die vielen eingestreuten anderssprachlichen Begriffe (von denen ich nur manche übersetzen konnte) zusätzlich desorierntierend. Ich habe Code 46 sogar zweimal angesehen, weil ich mich etwas besser zurechtfinden wollte. Dies belegt wohl, daß ich es vom Grunde her mag, wie dieser Blick in eine Anderswelt mit dem Tempo eines alten Dieselkahns dahertuckert. Sperrig und leider mit ein paar unglücklichen Elementen (das betrifft hauptsächlich die Grundzüge der Ermittlung bzw. deren Ursprung in der so überaus gepflegten, aber ohne weitere unnützen Überwachung und die beliebigen Konstruktionen anderer Reibungspunkte) fand ich den Film überdurchschnittlich gut, jedoch nicht sonderlich hervorragend, weshalb er bei mir im Bereich der 6 Punkte liegt. Man muß sich schon sehr darauf einlassen (wollen) und das wird objektiv gesehen längst nicht jeder können (wollen). Im Wesentlichen wurde dies wohl in den bestehenden Reviews ausgedrückt, weshalb ich da nicht sonderlich Raum für eine weitere Äußerung gesehen habe. Deine Kritik, durch welche ich auf den Film aufmerksam geworden bin, empfinde ich übrigens weiterhin bereichernd. :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Ong-Bockel am 14 März 2010, 21:42:40
(http://img101.imageshack.us/img101/9949/apemanx.jpg)

Ich erhöhe auf "Du hast keine Ahnung von B-Action!", weil du auf einem Screenshot nicht einmal den großen Gary Daniels erkennst, stattdessen fragst, ob man den "Gay-Muskelfatzke" kennen muss und abschließend noch sagst, dass du solche Leute nach dem Film sofort wieder vergisst!

>>>PFUI!!! :rofl: :rofl: :rofl:

Edit:

P F U I ! ! !
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 14 März 2010, 22:11:39
Ja, weil ich ja sogar was mit ihm gesehen habe.  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Ong-Bockel am 15 März 2010, 02:53:40
Noch mal für alle hier: Das ist nur Spaß und die neue Sig ist bombe!

Und an den "B-Action-Fan": Schau Dir ASTROCOP an! Endzeit. Motorradstunts. Stopper-Cyborg! Ganz großer Shit! :dodo:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 30 März 2010, 10:08:33
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 24 Januar 2010, 14:45:02
Zitat von: Schlombie am 24 Januar 2010, 10:57:10In Deiner Signatur lese ich allerdings von einer Sichtung von "Robot Monster", haben wir da auch einen Text zu erwarten?

Wer weiß? 50er Science Fiction steht auf jeden Fall vor der Tür. ;)
Daß ich Gegenspionage vorgezogen habe, beruht auf der Idee, daß es bei gestriger Fernsehausstrahlung der "aktuellere" Film sein würde. Ich stelle aber erneut fest, daß diese Art Film doch (leider) auf weniger Anfangseuphorie stößt, als andere Titel.

Auch wenn ich schon im Chat auf die Problematik des nicht in Worte fassen könnens zu Robot Monster angesprochen habe, hier noch mal ein kurzes Sorry, daß die Science Fiction momentan etwas zu kurz kommt. Ich habe wirklich noch einiges, was mir im Kopf herumgeistert, aber ich bin, was die Auswahl angeht, einfach total spontan und unberechenbar. Wie vielleicht schon aufgefallen ist, tendiere ich inzwischen auch zum Minimalismus, was den Aufwand betrifft, wobei ich mir meistens vornehme schnell einen Kommentar zu verfassen und dann doch weit drüber ende.  :icon_lol:

Mit ausnahmsweise etwas mehr Zeit im Gepäck habe ich mich heute dann auch wieder einem Film gewidmet, der ein so ganz anderes Thema behandelt, mir aber doch angesichts der meßbaren Bekanntheit in der OFDb so am Herzen liegt, daß ich hier einen zusätzlichen Hinweis anbringen möchte. Es handelt sich um das Witherspoon-Debüt Der Mann im Mond:
http://www.ofdb.de/review/26248,405956,Der-Mann-im-Mond (http://www.ofdb.de/review/26248,405956,Der-Mann-im-Mond)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 28 April 2010, 11:20:19
Mit Deinem Text zu "Die Wiege des Bösen" hast Du ein hochinteressantes Review geschrieben, das Interesse weckt dem vor langer Zeit gesehenen Film mit erwachsenen Augen eine neue Chance zu geben. Du steigst tief in die Bedeutung und Symbolik ein, und eben weil das Werk eigentlich ein (von mir bewusst in Anführungszeichen gesetzter) "Schundfilm" ist, freue ich mich über eine derartig anspruchsvolle Besprechung.

Vielleicht wird vor lauter Interpretation nicht ganz klar, was Dich zu Deiner Bewertung veranlasst, da würden vielleicht einige wenige Ergänzungssätze helfen, ohne deshalb gleich den Komplett-Text umzuwerfen.

Eine Frage zu Deinem Arte-Satz: soviel ich weiß, hat arte sich ja nun schon länger wieder vom Trash abgewendet. Hast Du was läuten hören, dass die Trash-Reihe nun doch wiederkehrt? Oder verweist Du nur auf Vergangenes?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: MMeXX am 28 April 2010, 13:27:25
Zitat von: Schlombie am 28 April 2010, 11:20:19
Eine Frage zu Deinem Arte-Satz: soviel ich weiß, hat arte sich ja nun schon länger wieder vom Trash abgewendet. Hast Du was läuten hören, dass die Trash-Reihe nun doch wiederkehrt? Oder verweist Du nur auf Vergangenes?

http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,51405.msg829965.html#msg829965 (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,51405.msg829965.html#msg829965) + http://www.arte.tv/de/film/Trash-Filme/2227314.html (http://www.arte.tv/de/film/Trash-Filme/2227314.html)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 28 April 2010, 14:45:30
Danke für die Infos MMeXX! Für meinen Geschmack ist der neue Trash-Start bisher aber sehr uninteressant! Wo bleibt der Horror? Aber gut zu wissen, dass arte doch noch weiter macht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 April 2010, 20:40:38
Zitat von: Schlombie am 28 April 2010, 11:20:19
Vielleicht wird vor lauter Interpretation nicht ganz klar, was Dich zu Deiner Bewertung veranlasst, da würden vielleicht einige wenige Ergänzungssätze helfen, ohne deshalb gleich den Komplett-Text umzuwerfen.

Ich wußte doch, daß auf dich Verlaß ist und zumindest einer hier Interesse an diesen Gedankengängen hat.  :icon_mrgreen:

Um ehrlich zu sein, macht es mir Die Wiege des Bösen unglaublich schwer, einen echten Urteilsspruch zu fällen. Als ich neulich die drei Filme gesehen hatte, war ich der festen Überzeugung, dem ersten Teil vielleicht gerade 5 Punkte geben zu können, weil er mich trotz erkennbarer sozialer Kommentare stellenweise arg gelangweilt hat und weil ich natürlich auch irgendwie gern mehr Monstertrash gesehen hätte. Ich saß nun also am Computer und machte zunächst noch etwas anderes, bevor ich mir langsam bewußt darüber wurde, daß Cohen die Effekte vielleicht doch bewußt in den Hintergrund gestellt hat, um die Aussage in den Vordergrund zu rücken. Was ich da eigentlich gesehen hatte, wurde mir langsam klar, als ich Zeile um Zeile schrieb. Dieses Machwerk hatte etwas in mir ausgelöst. Ich habe nachgedacht, reflektiert, bin aber nicht zu wesentlich neuen Erkenntnissen gekommen, da die aufgegriffenen Themen zwar nich zwangsläufig obsolet, aber doch heute ausgereift behandelt sind. Ich empfinde Die Wiege des Bösen nun nicht als das verkannte Meisterwerk. Es ist und bleibt ein Schundfilm, der jedoch unter Beweis stellt, wie man über eine Schockrevue hinaus selbst bei niedrigem Budget mit Horrormaterial arbeiten kann, wenn man etwas zu sagen hat (Was beeinhaltet, daß viele Horrorfilme tatsächlich nicht viel und zumindest dann selten eigenes zu sagen haben.).
Mir ist klar, daß ich mit meiner Wertung den Film gewissermaßen vorverurteile, wenn dem Leser nicht klar ist, daß ich mit 6 Punkten eben einen Film meine, der trotz bestehender Schwierigkeiten meiner bescheidenen Meinung nach durchaus ansehbar ist (es ist eben ein Überschneidungsbereich, in dem auch unterhaltsame Effektspektakel ohne Sinn und doppelten Boden auftauchen könnten). Ich brachte es darüber hinaus deshalb nicht übers Herz, einen Film, gegen den schon übermäßig eindeutig gehetzt wurde, dann noch so dingfest zu machen, daß mein Versuch die positiven Seiten zu betonen untergraben werden könnte. An dieser Stelle fand ich es sinnvoll, die Reflektion so gut als möglich für sich sprechen zu lassen, um dem Leser zu ermöglichen, auf diese Weise mit offenen Augen an Die Wiege des Bösen heranzugehen. Vielleicht kann jemand anderes dann sogar ohne Vorurteile plötzlich viel mehr gewinnen?
Natürlich verstecken sich bereits kleine Hinweise im Text, daß Die Wiege des Bösen eben billig, zähflüssig und ohne große Splatterorgien auftritt. Reichen diese Informationen nicht irgendwie aus, wenn es mir viel wichtiger ist, daß es darüber hinaus noch etwas zu entdecken gibt?
Titel: 100 Filme für ein Halleluja (+100)
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 1 Mai 2010, 19:36:22
Ich hab mich gerade dran erinnert, daß wir vor fast 2 Jahren mal angefangen haben, unsere persönlichen Listen zu basteln. Ich habe mir dann die alte Liste noch einmal angesehen und festgestellt, daß ich mich im Prinzip bei dieser Auswahl nicht langweilen würde. Aber natürlich fühlt man sich heute anders als gestern und so habe ich mich mal ein Stündchen rangesetzt, die 100 Filme zusammenzustellen, die ich mir heute unbedingt aussuchen würde. Dabei gibt es einige Überschneidungen, ein paar Filme, die ich damals noch gar nicht kannte und ein paar Titel, nach denen mir damals einfach nicht war. Ausgeschlossen habe ich Kurzfilme, (Mini-)Serien und Dokumentationen. Außerdem habe ich wieder versucht, möglichst unterschiedliche Regisseure zu wählen. Der Anspruch war hingegen diesmal, nur Filme zu wählen, deren Qualität ich auch unter objektiven Gesichtspunkten ausreichend vertreten kann. Da man sowieso immer mehr Filme im Sinn hat, als in so eine Liste passen, entstand dadurch eine genauso lange Liste von Titeln, die mir ebenso am Herzen liegen, die es aber aufgrund des Auswahlverfahrens diesmal nicht unter die 100 geschafft haben. Vielleicht hilft diese Selbstreflexion ja jemandem, sich an Titel zu erinnern, die er/sie unbedingt schon immer oder mal wieder sehen wollte. Vielleicht gibt es gar Neues zu entdecken. Auf jeden Fall hilft ein solcher Überblick immer, jemanden näher kennenzulernen und daher stell ich mein Ich von heute nun gern noch einmal vor.

100 Filme, die ich nicht missen möchte:
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1922)
Blaue Engel, Der (1930)
Emil und die Detektive (1931)
M (1931)
Scarface (1932)
Fabel von King Kong - Ein amerikanischer Trick- und Sensationsfilm, Die (1933)
Meuterei auf der Bounty (1935)
Schlagende Wetter (1941)
Feuerzangenbowle, Die (1944)
Große Freiheit Nr. 7 (1944)
Cocktail für eine Leiche (1948)
Markt der Diebe, Der (1949)
Boulevard der Dämmerung (1950)
Tag, an dem die Erde stillstand, Der (1951)
12 Uhr Mittags (1952)
Geheimnis der Indianerin, Das (1952)
Fliegende Klassenzimmer, Das (1954)
Formicula (1954)
Godzilla (1954)
...denn sie wissen nicht, was sie tun (1955)
Rattennest (1955)
Banktresor 713 (1957)
Lasst mich leben (1958)
Wir Wunderkinder (1958)
Anatomie eines Mordes (1959)
Nur die Sonne war Zeuge (1960)
Haie der Großstadt (1961)
Köder für die Bestie, Ein (1962)
Django (1966)
Goldene Schwert des Königstigers, Das (1967)
In der Hitze der Nacht (1967)
Reifeprüfung, Die (1967)
Unbeugsame, Der (1967)
Planet der Affen (1968)
Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
Red Wedding Night (1970)
Dirty Harry (1971)
Weite Ritt, Der (1971)
Wer Gewalt sät (1971)
Todesgrüße aus Shanghai (1972)
Clou, Der (1973)
Große aus dem Dunkeln, Der (1973)
Lady Snowblood (1973)
Montana Sacra - Der heilige Berg (1973)
Letzten beißen die Hunde, Die (1974)
Pate - Teil 2, Der (1974)
Thriller - Ein unbarmherziger Film (1974)
Fliegende Guillotine, Die (1975)
Rosso - Die Farbe des Todes (1975)
Marathon-Mann, Der (1976)
Taxi Driver (1976)
Rocky (1976)
36 Kammern der Shaolin, Die (1978)
Driver (1978)
Zombie (1978)
Blues Brothers (1980)
Nackt und zerfleischt (1980)
Prince of the City - Die Herren der Stadt (1981)
Conan - Der Barbar (1982)
Ding aus einer anderen Welt, Das (1982)
Es war einmal in Amerika (1984)
Nightmare - Mörderische Träume (1984)
Terminator (1984)
Breakfast Club - Der Frühstücksclub (1985)
Fright Night - Die rabenschwarze Nacht (1985)
Quiet Earth - Das letzte Experiment (1985)
Zurück in die Zukunft (1985)
Blue Velvet (1986)
Hellraiser - Das Tor zur Hölle (1987)
Im Augenblick der Angst (1987)
Zwei stahlharte Profis - Lethal Weapon (1987)
Biss der Schlangenfrau, Der (1988)
Club der toten Dichter, Der (1988)
Batman (1989)
Karate Tiger 3 - Der Kickboxer (1989)
Totale Erinnerung - Total Recall, Die (1990)
Doors, The (1991)
Last Boy Scout - Das Ziel ist Überleben (1991)
Mann im Mond, Der (1991)
Pappa ante Portas (1991)
Basic Instinct (1992)
Braindead (1992)
Mann beißt Hund (1992)
Dellamorte Dellamore (1994)
12 Monkeys (1995)
Boogie Nights (1997)
Gattaca (1997)
L.A. Confidential - Jeder hat seinen Preis (1997)
Still Crazy (1998)
American Beauty (1999)
Arlington Road (1999)
eXistenZ - Du bist das Spiel (1999)
Eyes Wide Shut (1999)
Fabelhafte Welt der Amélie, Die (2001)
Ghost World (2001)
Femme Fatale (2002)
Träumer, Die (2003)
Passion Christi, Die (2004)
Wahre Lügen (2005)
Walk the Line (2005)

100 Filme, die es knapp nicht unter die ersten 100 geschafft haben:
Dr. Mabuse, der Spieler, 1. Teil - Der große Spieler (1922)
Dr. Mabuse, der Spieler, 2. Teil - Inferno (1922)
Frankenstein (1931)
Goldfieber in Alaska (1935)
Unter Piratenflagge (1935)
Hafen im Nebel (1938)
Früchte des Zorns (1940)
Im Zeichen des Zorro (1940)
Im Schatten des Zweifels (1943)
Haus der Lady Alquist, Das (1944)
Blaue Dahlie, Die (1946)
Panik am roten Fluss (1948)
Frauenarzt Dr. Prätorius (1950)
Jenseits von Eden (1955)
Monpti (1957)
Witwer mit fünf Töchtern (1957)
Angriff der 20 Meter Frau (1958)
Aus dem Reich der Toten (1958)
Fliege, Die (1958)
Zeitmaschine, Die (1960)
Dorf der Verdammten, Das (1960)
Sacramento (1962)
Indische Tuch, Das (1963)
Moral 63 (1963)
Blutige Seide (1964)
Hexer, Der (1964)
Barfuß im Park (1967)
Django - Die Totengräber warten schon (1968)
Rosemaries Baby (1968)
Tag der Eule, Der (1968)
Gwangis Rache (1969)
Fluchtpunkt San Francisco (1971)
Killer von Wien, Der (1971)
Milano Kaliber 9 (1971)
Beim Sterben ist jeder der Erste (1972)
Flesh Gordon (1972)
Getaway - Eine knallharte Gangster-Story (1972)
Mann mit der Kugelpeitsche, Der (1972)
Pate, Der (1972)
Amarcord (1973)
Mann schlägt zurück, Ein (1974)
Executioner, The (1974)
Flammendes Inferno (1974)
Kesse Mary - Irrer Larry (1974)
Roboter der Sterne (1974)
Duell der Giganten (1975)
Im Reich der Sinne (1976)
Shootist, Der (1976)
Ausgekochtes Schlitzohr, Ein (1977)
Eraserhead (1977)
Suspiria (1977)
Violette Nozière (1978)
Blow Out - Der Tod löscht alle Spuren (1981)
Frau mit der 45er Magnum, Die (1981)
Geisterstadt der Zombies, Die (1981)
Ich glaub' ich steh' im Wald! (1982)
Rambo (1982)
Tron (1982)
Einer gegen das Imperium (1983)
Videodrome (1983)
Ghostbusters - Die Geisterjäger (1984)
Unendliche Geschichte, Die (1984)
American Fighter (1985)
Brazil (1985)
Volltreffer, Der (1985)
Aliens - Die Rückkehr (1986)
Highlander - Es kann nur einen geben (1986)
Karate Tiger (1986)
Name der Rose, Der (1986)
Ultra Force (1986)
Cover Hard 2 (1987)
Good Morning, Vietnam (1987)
Predator (1987)
RoboCop (1987)
Gorillas im Nebel - Die Leidenschaft der Dian Fossey (1988)
Meine Nächte sind schöner als deine Tage (1989)
Begotten (1990)
Im Land der Raketenwürmer (1990)
Tage des Donners - Days of Thunder (1990)
American Samurai (1992)
Terror 2000 - Intensivstation Deutschland (1992)
Bad Boy Bubby (1993)
Best of the Best 2 - Der Unbesiegbare (1993)
Kein Pardon (1993)
SFW - So fucking what? (1994)
Casino (1995)
Clueless - Was sonst? (1995)
Out of Sight (1998)
Election (1999)
Ghost Dog - Der Weg des Samurai (1999)
High Fidelity (2000)
Bubble Boy (2001)
Cypher (2002)
Equilibrium - Killer of Emotions (2002)
Nicht auflegen! (2002)
Secretary - Womit kann ich dienen? (2002)
Kiss Kiss Bang Bang (2005)
Death Proof - Todsicher (2007)
Ex Drummer (2007)
Shoot 'Em Up (2007)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: ratz am 1 Mai 2010, 22:31:03

Ist ja ulkig, so ein klares Bekenntnis zum Mainstream hätte ich gar nicht erwartet. Aber natürlich Top-Mainstream  ;), und neugierig machen mich solche Listen immer, obwohl ich selbst keine erstellen könnte/wollte.

cu, r.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 2 Mai 2010, 02:12:04
Ich glaube 2010 ist das Meiste davon kein Mainstream mehr.  :icon_lol:
Aber viele Titel sind, zumindest in ihrem Einzugsbereich, etabliert. Du sagst ja selber schon "Top-Mainstream", also kann dem Begriff an sich gar nicht so viel Negatives anzuheften sein, oder?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 2 Mai 2010, 19:30:56
Was ist denn Deiner Denke nach der Grund dafür, dass nach 2005 nichts mehr in die Top 100 gekommen ist (bzw. nach 2007 auch nicht knapp)? War da einfach nichts dabei, was gut genug wäre, oder bist Du Dir bei relativ aktuellen Filmen nur zu unsicher, was eine absolute Top-Positionierung betrifft?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 2 Mai 2010, 21:07:43
Also die Entscheidung selbst kam schlicht aus dem Bauch heraus, ohne mir jetzt zu sagen: "Hey, du mußt Filme ab 2005 raus lassen!" Genauso wie ich aber aus privaten und infrastrukturellen Gründen seit Inglourious Basterds nicht mehr im Kino war, jage ich aus Kostengründen auch nicht unbedingt den Neuerscheinungen auf dem Heimvideomarkt hinterher. Das Ergebnis ist eine höhere Dichte an gesehenen alten Filmen (die Menge ab 2008 ist in der Tat nur knapp noch meßbar). Dazu kommt, daß ich sicher auch Filme zurückstelle, um sie reifen zu lassen, bevor ich von ihnen behaupten würde, sie persönlich zu meinen besonderen Favoriten zu zählen. Es ist mir in letzter Zeit auch öfter passiert, daß ich Filme, die ich vor 10+ Jahren zuletzt gesehen hatte wesentlich besser oder schlechter fand als damals. Das hat natürlich mit der eigenen Reife zu tun, dem persönlichen Bezug zum Werk und auch mit der Tatsache, daß sich dieses erst auf die zeitliche Distanz viel sicherer einschätzen und begreifen läßt. Deshalb ist die Liste auch nur ein Eindruck vom Moment der Erstellung und muß nicht mit anderen Momenten (anderer Personen) deckungsgleich sein. Das macht für mich die Mainstream-Aussage von ratz eigentlich so interessant.
Titel: Re: 100 Filme für ein Halleluja (+100)
Beitrag von: Hedning am 3 Mai 2010, 14:25:46
Sehr interessante Listen. Bei folgenden Filmen kann ich mich sehr gut anschließen:

Zitat von: Intergalactic Ape-Man am  1 Mai 2010, 19:36:22
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1922)
Django (1966)
Red Wedding Night (1970)
Dirty Harry (1971)
Lady Snowblood (1973)
Pate - Teil 2, Der (1974)
Thriller - Ein unbarmherziger Film (1974)
Rosso - Die Farbe des Todes (1975)
Driver (1978)
Nackt und zerfleischt (1980)
Ding aus einer anderen Welt, Das (1982)
Nightmare - Mörderische Träume (1984)
Hellraiser - Das Tor zur Hölle (1987)
Totale Erinnerung - Total Recall, Die (1990)
Pappa ante Portas (1991)
Braindead (1992)
Dellamorte Dellamore (1994)
eXistenZ - Du bist das Spiel (1999)

Dr. Mabuse, der Spieler, 1. Teil - Der große Spieler (1922)
Dr. Mabuse, der Spieler, 2. Teil - Inferno (1922)
Blutige Seide (1964)
Killer von Wien, Der (1971)
Milano Kaliber 9 (1971)
Beim Sterben ist jeder der Erste (1972)
Pate, Der (1972)
Executioner, The (1974)
Suspiria (1977)
Videodrome (1983)
Unendliche Geschichte, Die (1984)
RoboCop (1987)

Vieles kenne ich hier auch noch nicht.

Schockiert haben mich jedoch "Witwer mit 5 Töchtern" (das einzige für mich weitgehend genießbare Erhardt-Vehikel ist "Drillinge an Bord", hier funktionieren für mich seltsamerweise auch die typischen Witzchen weitgehend) sowie "Shoot 'em up" ;)
Titel: Re: 100 Filme für ein Halleluja (+100)
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 6 Mai 2010, 11:48:09
Zitat von: Hedning am  3 Mai 2010, 14:25:46
Schockiert haben mich jedoch "Witwer mit 5 Töchtern" (das einzige für mich weitgehend genießbare Erhardt-Vehikel ist "Drillinge an Bord", hier funktionieren für mich seltsamerweise auch die typischen Witzchen weitgehend) sowie "Shoot 'em up" ;)

Heinz Erhardt gehört für mich zur Kultur dazu. Er hat zwar auch bei ganz schönem Trash mitgewirkt, von dem ich besonders die späten Willi Winzig Filme überhaupt nicht ausstehen kann, aber auf der positiven Seite stehen die Wohlfühlfilme, mit denen ich aufgewachsen bin. Immer die Radfahrer, Natürlich die Autofahrer und Drei Mann in einem Boot würde ich da genauso hinzu zählen, wie den von dir bereits genannten Drillinge an Board.

Shoot 'em up hingegen ist für mich der totale Partyfilm und ist der einer der wenigen Actionfilme, die mich in jüngerer Zeit richtig überzeugen konnten. Könnte daran liegen, daß man die Möhren- und Muttermilchgeschichte nicht als ernst gemeint einstufen kann und der dafür mit geilem Soundtrack und Monica Bellucci die Sau rausläßt. Das schwingt irgendwie auf meiner Wellenlänge.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 7 Mai 2010, 10:49:22
"Shoot 'em up" kämpft leider geradezu mit aufgesetzt komischen und genreparodistisch gemeinten Übertreibungen wie den Möhren-Kills darum, eben als Partyfilm zu wirken, das ist mir etwas zu gewollt.

Stimmt, die Willi-Winzig-Filme sind übler Trash, an dem leider auch der von mir sehr geschätzte St.-Pauli-Action-Regisseur Rolf Olsen beteiligt war!
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 9 Mai 2010, 15:12:14
Zitat von: Hedning am  7 Mai 2010, 10:49:22
"Shoot 'em up" kämpft leider geradezu mit aufgesetzt komischen und genreparodistisch gemeinten Übertreibungen wie den Möhren-Kills darum, eben als Partyfilm zu wirken, das ist mir etwas zu gewollt.

Ich hab jetzt lange über diese Aussage nachgedacht und es fällt mir partout kein Gegenargument ein. Du hast Recht. Was mich daran wurmt ist, daß mir sowas normalerweise auch nicht zusagen dürfte. Und ich kann es schwerlich erklären, warum es dies trotzdem tut. Die Faktoren funktionieren bei mir vermutlich mit einer anderen Gewichtung. Zunächst gibt mir die Musik (die mir teils auch ohne Film bereits sehr gefiel) einen gewissen Fluß. Ob ich dann eher die "Gags", oder die Tatsache, daß tatsächlich jemand sowas als Gag einbaut, lustiger finde, weiß ich nicht. Ich möchte an dieser Stelle ungern das Wort surreal benutzen, aber was mich an Actionfilmen (dann auch gerne B-Action) reizt, ist nicht unbedingt der Realismus, sondern die dem Menschen eigenen, niederen Instinkte verpackt in eine Welt mit eigenen Gesetzen. An erster Stelle steht also nicht die Abbildung, oder Immitation von Gewalt, sondern die abstrakte Reflektion menschlicher Eigenschaften, zu denen eben auch Macht- und Gewaltausübung gehören.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 4 Juni 2010, 18:45:45
Zu meinem 250. Jubiläum und weil der Film in Kürze in der Galerie des Grauens erscheinen wird, hier ein aktueller Tip aus dem frühen Fundus Roger Cormans. Day the World Ended aka Die letzten Sieben (http://www.ofdb.de/review/9088,415544,Die-Letzten-Sieben) ist endzeitlicher Science-Fiction Horror, jedoch gar nicht so trashig, wie man auf den ersten Blick vermuten möchte. Ich würde soweit gehen, dem Film das schubladenunabhängige Prädikat wertvoll anzuheften.

Außerdem in der Edition-Frühwerke erschienen:
Caltiki - Rätsel des Grauens (http://www.ofdb.de/review/44024,415405,Caltiki---R%C3%A4tsel-des-Grauens), einem frühen Monsterfilm von Mario Bava,
Die Hand (http://www.ofdb.de/review/2756,413686,Die-Hand), ein Horrorfilm von Oliver Stone,
Bloodnight (http://www.ofdb.de/review/11,412894,Bloodnight), ein Slasher von Scott Spiegel,
und I Wake Up Screaming (http://www.ofdb.de/review/159770,411619,I-Wake-Up-Screaming), ein quasi zeitgleich mit The Maltese Falcon veröffentlichter Film Noir mit Betty Grable.

Weitere Themen in dieser Halbjahresausgabe:
Wie angelt man sich einen Millionär? (http://www.ofdb.de/review/8968,396571,Wie-angelt-man-sich-einen-Million%C3%A4r) (1953)
Der Bettler vom Kölner Dom (http://www.ofdb.de/review/59214,397045,Der-Bettler-vom-K%C3%B6lner-Dom) (1927)
Überfall auf die Arctic Queen (http://www.ofdb.de/review/29726,397429,%C3%9Cberfall-auf-die-Arctic-Queen) (1938)
Außer Rand und Band am Wolfgangsee (http://www.ofdb.de/review/14478,397519,Au%C3%9Fer-Rand-und-Band-am-Wolfgangsee) (1972)
Morgen sollst du sterben (http://www.ofdb.de/review/17368,398184,Morgen-sollst-Du-sterben) (1960)
Die Oma ist tot (http://www.ofdb.de/review/45720,400400,Die-Oma-ist-tot) (1997)
Midnight Run - 5 Tage bis Mitternacht (http://www.ofdb.de/review/9708,400608,Midnight-Run---5-Tage-bis-Mitternacht) (1988)
Ey Mann, wo is' mein Auto? (http://www.ofdb.de/review/5038,400922,Ey-Mann---Wo-is%27-mein-Auto) (2000)
Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit (http://www.ofdb.de/review/4735,402640,Bill-&-Ted%27s-verr%C3%BCckte-Reise-durch-die-Zeit) (1988)
Der Mann im Mond (http://www.ofdb.de/review/26248,405956,Der-Mann-im-Mond) (1991)
Wild Things (http://www.ofdb.de/review/195,407022,Wild-Things) (1998)
Im Zwielicht (http://www.ofdb.de/review/4392,407081,Im-Zwielicht) (1998)
Bad Girl - Mord ist keine Lösung (http://www.ofdb.de/review/13148,407405,Bad-Girl---Mord-ist-keine-L%C3%B6sung) (1998)
Die Wiege des Bösen (http://www.ofdb.de/review/202,410000,Die-Wiege-des-B%C3%B6sen) (1974)
Die Wiege des Satans (http://www.ofdb.de/review/3644,410589,Die-Wiege-des-Satans) (1978)
Die Wiege des Schreckens (http://www.ofdb.de/review/3643,410779,Die-Wiege-des-Schreckens) (1987)
Hungrige Skorpione (http://www.ofdb.de/review/2963,411197,Hungrige-Skorpione) (1985)
Die tödliche Macht der Adlerkralle (http://www.ofdb.de/review/14030,413509,Die-T%C3%B6dliche-Macht-der-Adlerkralle) (1979)
Das Grauen aus der Tiefe (http://www.ofdb.de/review/4125,413544,Das-Grauen-aus-der-Tiefe) (1980)
Karate, Küsse, blonde Katzen (http://www.ofdb.de/review/23224,413808,Karate-K%C3%BCsse-blonde-Katzen) (1974)
Drei wild wie der Teufel (http://www.ofdb.de/review/16710,413784,Drei-wild-wie-der-Teufel) (1976)
Time Barbarians (http://www.ofdb.de/review/9513,414758,Time-Barbarians) (1990)
Großangriff der Zombies (http://www.ofdb.de/review/566,414804,Gro%C3%9Fangriff-der-Zombies) (1980)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: McKenzie am 8 Juni 2010, 07:16:58
Schön leidenschaftliches Loblied auf ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN, einen wahrhaft fantastischen Film, den ich zufälligerweise auch erst vor zwei Wochen genossen habe. Besonders hat mir gefallen, dass du auch den besonderen Reiz des völlig natürlich im Film mitschwingenden Lokalkolorit extra hervorhebst. Der schneidige Henry Silva gegen den bierbäuchigen Stammtisch-Gangster Herbert Fleischmann (übrigens ein Nürnberger  :icon_lol:) zeigt eigentlich schon vollkommen treffend das Dilemma des deutschen Genrekinos auf - und setzt sich fliegend darüber hinweg. Übrigens ist ZINKSÄRGE auch nicht nur ein Hartwig- sondern auch ein echter Roland-Film, geschrieben von seinem langjährigen Autor des Vertrauens Werner Lüddecke.

Allerdings zeigt der Text auch (bzw. die Verwunderung oder Fassungslosigkeit darin), dass du eindeutig noch Hausaufgaben machen musst was das deutsche Genrekino oder auch einfach den "etwas anderen" deutschen Film betrifft. ;) Anregungen kannst du dir z. B. hier (http://www.dirtypictures.filme.lc/) (Unterforum "Deutschtümelei"^^) und hier (http://cjamango.blogger.de/topics/Deutschploitation+1+%28SI+60%29/) und hier (http://cjamango.blogger.de/topics/Deutschploitation+2+%28SI+61%29/) sowie natürllich hier (http://www.eskalierende-traeume.de/blog/category/deutsche-lieblingsfilme/) :icon_mrgreen: jede Menge holen, ich würde dir aber unbedingt empfehlen, einen Blick auf die St. Pauli-Filme zu riskieren. Vor einigen Stunden habe ich erst den völlig entgleist-großartig-psychedelisch-asozial-außerirdisch-schmissig-schmierigen WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN genossen, ein atemloses Meisterwerk, genauso wie DER ARZT VON ST. PAULI von dem es auch eine sehr schöne (und billige) DVD gibt. FLUCHTWEG ST. PAULI mit Horst Frank als Oberschurke ist auch faszinierend und gerade in den (allerdings wenigen) Actionszenen ziemlich modern inszeniert. Und von Jürgen Roland gibt es noch soviele wunderbare Genre-Filme, angefangen bei dem essentiellen POLIZEIREVIER DAVIDSWACHE über DAS MÄDCHEN VON HONGKONG (den Vorläufer der Goldjungen) bis hin zu - ja, tatsächlich - seinem tollen ersten "Tatort" ...UND DANN IST ZAHLTAG, der direkt an seine Kinofilme anknüpft. Und heute haben wir in Deutschland ja Gottseidank immer noch Dominik Graf, der uns solche Wunderwerke wie den Neo-Poliziesco EINE STADT WIRD ERPRESST, den beunruhigenden DAS GELÜBDE oder den Psycho-Grusler DAS ZWEITE GESICHT geschenkt hat. Und dann sind da ja auch noch die wahren Trash-Granaten wie der einzige Nürnberger Actionfilm MACHO MAN...

Ich könnte jetzt noch viel mehr auflisten und seitenlang schwärmen, aber die meisten Titel fallen auch im verlinktem Forum, sieh dich einfach dort mal um - es lohnt sich unbedingt. Das deutsche Kino hat dieses geheime Gesicht und es ist nur deswegen so unbekannt, weil man die meisten dieser Filme mühsam suchen muss und nicht auf DVD bekommt (auf meine diversen Vorschläge diesbezüglich wurde bei Cinefacts im Forum von Camera Obscura auch kaum eingegangen, leider). Das deutsche Genrekino ist ein Stiefkind, um dass sich leider niemand so recht kümmert. Kein Wunder, wenn heute Menschen völlig überrascht reagieren, wenn sie so etwas wie ZINKSÄRGE zu sehen bekommen. Da du ihn in der OFDb anscheinend noch nicht bewertet hast, schlussfolgere ich, dass du Rolf Olsens BLUTIGER FREITAG noch nicht kennst. Den solltest du dir unbedingt gönnen, spätestens danach wirst du der "Deutschtümelei" endgültig verfallen sein.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 8 Juni 2010, 16:12:48
Schön gelesen zu werden. Und dann gleich im Frühstücksprogramm nach dem Mitternachtskino.^^

Ein bisschen versucht manipulative Koketterie war natürlich schon dabei, wobei mir aber nur die Existenz der von dir genannten Filme bisher ein Begriff ist. Die Kessler-Schriften oder die Threads bei Dirtypictures sind mir demzufolge bekannt, du greifst meiner hiesigen Eröffnung eines um Vorschläge bemühten Deutschploitation-Threads aber voraus, in dem du einige Filme aufführst, die mich tatsächlich auch interessieren. Wenn man 10 Jahre ohne Videorekorder lebt und somit oftmals auf Andere angewiesen ist, scheint es in dieser Sparte aber eben leider nicht immer einfach zu sein. Einzig Macho Man ist derzeit wirklich fest eingeplant und sofern die anderen Titel nicht auf DVD verfügbar sind, kann es noch dauern, bis es da zu einer Begegnung kommt. Manche Tapes sind ja auch nicht unbedingt preisgünstig. Eine Änderung in der Veröffentlichungspolitik kann ich da nur befürworten. Bis dahin werde ich auf jeden Fall versuchen, weiter in das Thema einzudringen und da es ja wenigstens ein paar Billig-DVDs gibt, habe ich noch etwas Freiraum, bis sich ein neuer Trend durchgesetzt hat. Ich war ja auch schon drauf und dran, bei Camera Obscura nach deutschen Filmen zu betteln, aber ich habe Angst mir so schäbig dabei vorzukommen. Dabei will ich doch nur mehr von dem heißen Scheiß.  :icon_lol:

Dein Hinweis auf Dominik Graf ist übrigens überraschend. Ich bin ja sonst meiner Brandmarken wegen neueren Produktionen schon kaum noch aufgeschlossen, aber was man so über Eine Stadt wird erpresst liest, macht doch neugierig. Da hab ich vorher auch nie etwas von gehört. Muß aus einer anderen Galaxie sein.  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 9 Juni 2010, 12:24:28
Für die St.-Pauli-Filme inkl. verwandter Werke Rolf Olsens kann ich mich auch sehr begeistern (zuletzt habe ich "Käpt'n Rauhbein" gesehen, wobei man hier die DVD total vergessen kann, schlechte Bildqualität, ungeschickte Kürzungen...) und Werke von Jürgen Roland (hier hat mir bislang vor allem "Vier Schlüssel" sehr gefallen) sind auch oft sehr sehenswert, hier bin ich aber noch ziemlich am Anfang und überlege, ob ich mir auch mal seine berühmten "Straßenfeger" antun soll. Der Titel "Zinksärge für die Goldjungen" ist mir natürlich schon oft begegnet und ich beneide wie üblich diejenigen, die Zugang zu solchen Schätzen haben... Immerhin ist Hofbauers "Karate, Küsse, blonde Katzen" als DVD angekündigt, das wird natürlich ein Fest, schon allein wegen der Schmuddelsynchro.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 Juni 2010, 16:26:35
Karate, Küsse, blonde Katzen werde ich mir selbst als Geizhals für den relativ teuren Kurs von Camera Obscura kaufen, nur um den Eindruck zu unterstreichen. Da freue ich mich wirklich und vor allem in der Hoffnung drauf, daß dieses rare Master dann auch vollständig(er als das Video) ist. Vorgezogen hätte ich aber Zinksärge für die Goldjungen, der eben doch über das Goldig-Schmuddelige hinaus kommt und wirklich ein guter Film ist. Vielleicht muß man sich da wirklich mal stark für machen.

Die Olsenfilme sind aber auch nicht wirklich besser bestellt, oder? Von den Titeln/Postern her pocht meine Neugierde (abgesehen vom bereits empfohlenen Blutiger Freitag) sofort für Ekstase - Der Prozeß gegen die Satansmädchen, Das Go-Go-Girl vom Blow-Up oder In Schwabing sind die Nächte lang, Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn, Das Rasthaus der grausamen Puppen und In Frankfurt sind die Nächte heiß. *seufz*
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 10 Juni 2010, 19:29:17
Das Go-Go-Girl habe ich mal im Fernsehen (als solche Filme noch öfter liefen, seufz) mitbekommen, ist eher belanglos, wenn auch mit knackigen Darstellerinnen versehen (wie z.B. Monika Lundi oder Ann Smyrner). Sonst ist da nur mäßiges Klamaukspiel von Gunther Philipp und Eddi Arent sowie flotte Musik und Fritz Wepper im zarten Alter von ca. 27 Jahren - der damals aber schon seit 13 Jahren im Geschäft gewesen war.

Das Rasthaus der grausamen Puppen gibt es immerhin auf DVD, zwar angeblich stark gekürzt, aber selbst das ist mir inzwischen recht, um diese Gefilde des deutschen Films durchwandeln zu können. Blutiger Freitag sollte man sich wirklich keinesfalls entgehen lassen, da kann ich mich Father McKenzie nur anschließen.

Empfehlenswert und auf DVD vorhanden ist aber der St.-Pauli-Report, trotz des Billig-Schmuddel-Softerotik verheißenden Titels ein lohnender Milieufilm mit der typischen Handschrift von Jürgen Roland - mit kühlen, aber doch liebevollen lokalpatriotischen Kommentaren des Regisseurs. Ein Film, der mich besonders dank eines total neben der Spur wirkenden Rudolf Schündler in der Rolle des notorischen Grapschers "Onkel Troll" beeindruckt hat. Erotik kommt hier so gut wie gar nicht auf, dafür gibt es viel (vereinfachende) Gesellschaftsstudie und viele rauhe Gesellen. Dazu gehört auch Edgar Hoppe, den ich vorher fast nur aus Loriot-Beiträgen (Herr Hallmackenreuther) kannte und zunächst ums Verrecken nicht einordnen konnte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 Juni 2010, 20:05:45
Wenn es eh nix anderes gibt, resigniert man glaub ich auch irgendwann vor den Cut-Fassungen.  ;)

St. Pauli Report ist ja geil. In einer Sexfilmbox zusammen mit den Filmen:
* Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt (Cut)
* Der neue heiße Report - Was Männer nicht für möglich halten
* Schüler-Report - Junge! Junge! Was die Mädchen alles von uns wollen
* Liebe in 3 Dimensionen
* Mädchen, die nach München kommen - Das geheime Sexleben der Olympiastadt (Cut)
* Frühreifen-Report
* Schlüsselloch-Report (Cut)
* Liebe zwischen Tür und Angel - Vertreterinnen-Report
* Wenn die prallen Möpse hüpfen

Klingt ja sehr vielversprechend.  :icon_lol: Wer weiß, was ich davon mal zu Beginn der Privaten gesehen habe. Wenn die nur nicht so teuer wäre...
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 10 Juni 2010, 20:28:26
Haben diese Filme über die ihr da redet irgend ein besonderes Flair, das sie interessanter macht als den Schulmädchen Report? Mit dem konnte ich nämlich recht wenig anfangen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 10 Juni 2010, 20:44:37
Die zuletzt aufgeführten Filme schwimmen mehr oder weniger im Kielwasser der Schulmädchenreport-Reihe und wären damit für dich auch nicht interessant. Ausnahme ist dabei aber der St.-Pauli-Report, der wie gesagt als Milieustudie angelegt ist und neben den Prostituierten-Geschichten auch zwei reine Krimi-Episoden enthält.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Snake_Plissken am 21 Juli 2010, 23:25:15
So, ich hab grad dein "Gran Torino"-Review gelesen (einer der paar Filme, die ich kenne aus deiner Sammlung).

Sehr gut geschrieben, liest sich trotz der Länge schön flüssig und jederzeit kompetent! Also nichts zu meckern, außer einer Kleinigkeit, die ich nur zu gut nachvollziehen kann. Grade bei Filmen, die man sehr mag (wie es Gran Torino sowohl für dich, als für mich der Fall ist) kann es passieren, dass man sich zu sehr in Details der Handlung verliert und diese auf den im Zweifel unwissenden Leser loslässt. Dies kommt mir bei deinem vierten Absatz so. Ich denke, hier wäre etwas weniger mehr gewesen. Ist aber auch nur meine Meinung, ansonsten tolles und irgendwie erhabenes Review, das hoffentlich kein Abgesang auf Eastwood wird (sprich ich hoffe, dass er noch weitere Filme macht).

Dein "Midnight Run"-Review (noch einer, den ich kenne, juhu! :)) gefällt mir nicht so. Zwar wieder flüssig geschrieben, pickst du dir Kritikpunkte raus, die man auch umdrehen kann. Ich persönlich finde DeNiros Ausflug in das zeitgenössische Buddy-Genre gelungen. Er nimmt sich etwas zurück, kann aber in den humorigen Stellen auftrumpfen. Daher finde es immer wieder erfrischend, ihn in diesem Film zu sehen, auch weil die Chemie zu Charles Grodin stimmt. Insofern kann ich diesen Satz hier nicht ganz nachvollziehen:

Zitat...will man ihm den großen Auftritt offenbar gar nich gönnen.

Die weiteren Argumente, warum der Film bei dir recht schlecht wegkommt, kann ich aus deinem Review nicht ganz erfassen. Da war das "Gran Torino"-Review wesentlich ausführlicher und differenzierter. Aber wenn man zu einem Film einen besseren Zugang findet, dann fällt das wohl auch leichter.

Ansonsten les ich dich immer wieder gern, wenn du mal nen Film rezensierst, mit dem ich halbwegs was anfangen kann...  :LOL:

Greetings Snake_


Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 22 Juli 2010, 17:28:38
Zitat von: Snake_Plissken am 21 Juli 2010, 23:25:15
So, ich hab grad dein "Gran Torino"-Review gelesen (einer der paar Filme, die ich kenne aus deiner Sammlung).

Sehr gut geschrieben, liest sich trotz der Länge schön flüssig und jederzeit kompetent! Also nichts zu meckern, außer einer Kleinigkeit, die ich nur zu gut nachvollziehen kann. Grade bei Filmen, die man sehr mag (wie es Gran Torino sowohl für dich, als für mich der Fall ist) kann es passieren, dass man sich zu sehr in Details der Handlung verliert und diese auf den im Zweifel unwissenden Leser loslässt. Dies kommt mir bei deinem vierten Absatz so. Ich denke, hier wäre etwas weniger mehr gewesen. Ist aber auch nur meine Meinung, ansonsten tolles und irgendwie erhabenes Review, das hoffentlich kein Abgesang auf Eastwood wird (sprich ich hoffe, dass er noch weitere Filme macht).

Erstmal nochmal vielen Dank. Wir haben ja gestern im Chat auch schon ein paar Sachen diskutiert. Mit den Details ist es wohl so eine Art Mittelweg zwischen vermitteln wollen und lesbar halten. Wenn du hier im Thread etwas zurückblätterst, wirst du dazu die Gegenseite finden, wo ich einige Gedanken noch wesentlich detaillierter zu erläutern versuche. Ich wüßte aber z.B. auch nicht, wie ich den Part dann auch noch in den Text bringen sollte.
Wenn du konkret was für un-/mißverständlich hältst, her damit. Vielleicht kann man das ja noch verbiegen.
Ich hab mich beim Schreiben übrigens wirklich ein bisschen wie bei einem Nachruf gefühlt, was ja logisch ist, wenn der Film auf mich wie ein Abschied wirkt. Schon bei dem Lied aus dem Abspann muß ich schwer schlucken.

Zitat von: Snake_Plissken am 21 Juli 2010, 23:25:15
Dein "Midnight Run"-Review (noch einer, den ich kenne, juhu! :)) gefällt mir nicht so. Zwar wieder flüssig geschrieben, pickst du dir Kritikpunkte raus, die man auch umdrehen kann. Ich persönlich finde DeNiros Ausflug in das zeitgenössische Buddy-Genre gelungen. Er nimmt sich etwas zurück, kann aber in den humorigen Stellen auftrumpfen. Daher finde es immer wieder erfrischend, ihn in diesem Film zu sehen, auch weil die Chemie zu Charles Grodin stimmt. Insofern kann ich diesen Satz hier nicht ganz nachvollziehen:

Zitat...will man ihm den großen Auftritt offenbar gar nich gönnen.

Die weiteren Argumente, warum der Film bei dir recht schlecht wegkommt, kann ich aus deinem Review nicht ganz erfassen. Da war das "Gran Torino"-Review wesentlich ausführlicher und differenzierter. Aber wenn man zu einem Film einen besseren Zugang findet, dann fällt das wohl auch leichter.
Das liegt vielleicht einfach an der Sichtweise. Ich finde den Film ja auch nicht schlecht, nur sehr durchschnittlich. Hauptkritikpunkt ist für mich definitiv Drehbuch bzw. dessen Umsetzung, weil die Grundstory recht unoriginell Hürde um Hürde abspult und gar im Prinzip wiederholt, ohne, daß sich an der Situation etwas ändert. Die Figuren entwickeln sich zu Gunsten von Gags nur nach kitschigem Allerweltsrezept und da fehlt für mich auf Seite von Action und Spaß dann doch das nötige Gegengewicht, um den Film noch irgendwie hervorzuheben. Für mich einfach ein Massenprodukt. Fast Food auf dem Niveau eines kleinen Cheeseburgers. Schmeckt irgendwie, macht in gewisser Menge auch satt, aber ist keine Mahlzeit, von denen man seinem ganzen Freundeskreis berichtet.

Zitat von: Snake_Plissken am 21 Juli 2010, 23:25:15
Ansonsten les ich dich immer wieder gern, wenn du mal nen Film rezensierst, mit dem ich halbwegs was anfangen kann...  :LOL:

Greetings Snake_

Ich lasse mich auch gern lesen, aber probier doch einfach mal was aus. Ich schreib ja nicht immer nur Verrisse von dir unbekannten Filmen. Einige lohnen auch wirklich.^^
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Snake_Plissken am 22 Juli 2010, 23:13:56
ZitatWenn du konkret was für un-/mißverständlich hältst, her damit. Vielleicht kann man das ja noch verbiegen.

Also mißverständlich fand ich das Gran Torino Review nicht. Das war mir an manchen Stellen einfach etwas zu ausführlich, was die Handlung angeht. Ist aber auch sicher Geschmackssache und (wie ich es schon geschrieben habe) nachvollziehbar, wenn man den zu rezensierenden Film wirklich mag.

Im Vergleich dazu kratzt das "Midnight Run"-Review wirklich nur an der Oberfläche. Den schon von mir zitierten Satz
ZitatWährend De Niro nämlich die volle Palette an unflätigem Slang abliefert (zumindest im O-Ton) und auf seine minimale Art einfach cool ist, will man ihm den großen Auftritt offenbar gar nich gönnen.
finde ich zumindest mißverständlich, auch wenn ich weiß, was du sagen willst (und ich dem Gesagten nicht zustimmen kann).

ZitatDie Autoren scheinen sich selbst nicht genug auf ihre Figuren eingelassen zu haben, so daß die um De Niro unpassend errichtete Kulisse nicht so ganz plausibel wird.
Auch den Satz blicke ich nicht ganz: was meinst du in diesem Zusammenhang mit "Kulisse"?

ZitatIch lasse mich auch gern lesen, aber probier doch einfach mal was aus. Ich schreib ja nicht immer nur Verrisse von dir unbekannten Filmen. Einige lohnen auch wirklich.^^
Werde ich machen, ich bin ja grundsätzlich offen, lese meistens aber eher ne Kritik nachdem ich den Film schon gesehen habe. Ich werde in deinem Fall aber sicher mal Ausnahme machen.  :icon_lol:

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 22 Juli 2010, 23:33:42
Zitat von: Snake_Plissken am 22 Juli 2010, 23:13:56
Im Vergleich dazu kratzt das "Midnight Run"-Review wirklich nur an der Oberfläche. Den schon von mir zitierten Satz
ZitatWährend De Niro nämlich die volle Palette an unflätigem Slang abliefert (zumindest im O-Ton) und auf seine minimale Art einfach cool ist, will man ihm den großen Auftritt offenbar gar nich gönnen.
finde ich zumindest mißverständlich, auch wenn ich weiß, was du sagen willst (und ich dem Gesagten nicht zustimmen kann).
Naja, ich will sagen, daß die Macher mit De Niro offensichtlich nichts anfangen können (oder gar wollen) weil ich den Eindruck habe, sie hätten ihn, der nunmal ein gewisses Grundaroma hat, in den falschen Film gepflanzt, ja. So einen Charakter muß man supporten, muß ihm zuspielen und ihn glänzen lassen, damit das, was er beiträgt, sich wirklich entfalten kann. Wenn das Team da nicht mitmacht, dann passt es nicht zusammen. Meinst du den letzten Teil des Satzes, oder ist das alles komisch?

Zitat von: Snake_Plissken am 22 Juli 2010, 23:13:56
ZitatDie Autoren scheinen sich selbst nicht genug auf ihre Figuren eingelassen zu haben, so daß die um De Niro unpassend errichtete Kulisse nicht so ganz plausibel wird.
Auch den Satz blicke ich nicht ganz: was meinst du in diesem Zusammenhang mit "Kulisse"?
Kulisse habe ich in diesem Fall als Synonym für das ganze Drumherum im Sinne der obigen Erläuterung verwendet. Vielleicht "um ihn erschaffene Welt" oder so?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Snake_Plissken am 23 Juli 2010, 00:23:07
ZitatMeinst du den letzten Teil des Satzes, oder ist das alles komisch?

Speziell den letzten Teil meinte ich. Dass man DeNiro seinen großen Auftritt nicht gönnt. Ich denke, das hat nichts mit gönnen zu tun...

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 24 Juli 2010, 18:43:30
Habe letztens deine Besprechung von "The Boxer's Omen" gelesen und möchte sie hier ausdrücklich loben! Gefällt mir sehr gut, wie du über die sich scheinbar anbietende simple "Lustiger Grusel-Trash"-Wertung hinausblickst und dem Film in seiner (positiv) irritierenden Navigation zwischen den Genres entgegen der Klischee-Erwartungen würdigst.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 25 Juli 2010, 13:52:27
Zitat von: Snake_Plissken am 23 Juli 2010, 00:23:07
ZitatMeinst du den letzten Teil des Satzes, oder ist das alles komisch?

Speziell den letzten Teil meinte ich. Dass man DeNiro seinen großen Auftritt nicht gönnt. Ich denke, das hat nichts mit gönnen zu tun...

Greetings Snake_

Wie würdest du es denn richtiger ausgedrückt finden?  :00000109:

Zitat von: Hedning am 24 Juli 2010, 18:43:30
Habe letztens deine Besprechung von "The Boxer's Omen" gelesen und möchte sie hier ausdrücklich loben! Gefällt mir sehr gut, wie du über die sich scheinbar anbietende simple "Lustiger Grusel-Trash"-Wertung hinausblickst und dem Film in seiner (positiv) irritierenden Navigation zwischen den Genres entgegen der Klischee-Erwartungen würdigst.

Danke. Ich freu mich auch, daß der Film nicht nur so wahrgenommen wird. Aber wenn ich mir Con Trais Kritik daneben ansehe, dann geht die Tendenz ja doch in ganz andere Sphären.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 5 August 2010, 19:02:44
Die Wochen ziehen ins Land. Ich habe mein Format etwas umgestellt, verwende keine Links und Textauszeichungen mehr und fasse mich manchmal durchaus kurz, weil ich alles Nötige in diesen Zeilen unterbekomme bzw. auch eventuell deutlich weniger Aufwand betreiben muß. Obwohl ich mir quasi weniger Mühe gebe, hat sich die Zahl der Blacklistet tatsächlich verringert und die Abonenten haben sich vermehrt. Ich könnte also mein Konzept als erfolgreich bezeichnet. Seht ihr das auch so?

Thematisch bewege ich mich zwischen Exploitation, Trash und Sadomasochismus, manchmal auch angenehmer Unterhaltung bis Kunst:
Yako - Der einsame Rächer (1986) (http://www.ofdb.de/review/62359,422156,Yako---Der-einsame-R%C3%A4cher)
Sinnlos brutale Racheaction
Astro-Zombies - Roboter des Grauens (1969) (http://www.ofdb.de/review/16873,421335,Astro-Zombies---Roboter-des-Grauens)
Der absolute Antifilm
Tier II, Das (1985) (http://www.ofdb.de/review/2294,421175,Das-Tier-II)
Ein verkanntes Trashkleinod
Wardog (1986) (http://www.ofdb.de/review/1263,421118,Wardog)
Brutalstes Gemetzel mit kleinen Macken
Angel's Höllenkommando (1985) (http://www.ofdb.de/review/32420,421039,Angel%27s-H%C3%B6llenkommando)
Trashbombe, wie es ein Sondereinsatzkommando aus Las Vegas Showgirls nur sein kann
Flower and Snake (1974) (http://www.ofdb.de/review/78787,420420,Flower-and-Snake)
Der erste Nikkatsu Roman Porno mit S/M Thematik
Image, The (1976) (http://www.ofdb.de/review/69141,418979,The-Image)
aka The Punishment of Anne, trotz steifen Stecken aber nichtmal schmuddelig
Frau kennt keine Gnade, Eine (1988) (http://www.ofdb.de/review/90586,418184,Eine-Frau-kennt-keine-Gnade)
Death Wish mit Frau aus Mexiko und doof
Spiel Dein Spiel und töte, Joe (1970) (http://www.ofdb.de/review/15182,418193,Spiel-Dein-Spiel-und-t%C3%B6te-Joe)
Zünftiger Italowestern für Fans
Tokugawa - Gequälte Frauen (1968) (http://www.ofdb.de/review/3262,417734,Tokugawa---Gequ%C3%A4lte-Frauen)
Tiefsinniger Folterfilm
My Dear Killer (1971) (http://www.ofdb.de/review/32033,417464,My-Dear-Killer)
Giallo von knüppelhartem Mord bis lauem Knobelspiel
Wilden Schläger von Rockers Town, Die (1970) (http://www.ofdb.de/review/60698,417292,Die-Wilden-Schl%C3%A4ger-von-Rockers-Town)
Western auf Motorrädern
Tödlicher Segen (1981) (http://www.ofdb.de/review/2063,416777,T%C3%B6dlicher-Segen)
Wes Craven und das laue Landleben religiöser Fanatiker
Dead Snow (2009) (http://www.ofdb.de/review/161094,416323,Dead-Snow)
Zombies hitlern durch Norwegen... not
Zinksärge für die Goldjungen (1973) (http://www.ofdb.de/review/55564,416086,Zinks%C3%A4rge-f%C3%BCr-die-Goldjungen)
Rasanter Actionkrimi mit Pate-Touch aus deutschen Landen
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Ong-Bockel am 14 November 2010, 17:55:12
Was geht ab, Funky Monkey? Da hatten wir oft über einen möglichen Filmblog deinerseits gesprochen, und nun, wo du das Teil tatsächlich in die Umlaufbahn geschossen hast, versteckt es sich ganz dezent hinter deiner Signatur. Oder ist das sowas wie ein offizielles Geheimprojekt, wo die Affen nach der Erde nun auch den Weltraum übernehmen wollen? :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 14 November 2010, 19:20:15
Ja Mann, Mama ist stolz. Von April 2009 bis vor ein paar Wochen war es noch Brachland, aber jetzt, wo ich auch was schreibe, werde ich in Zukunft auch sagen können: "Guck auf meinen Blog, da habe ich es gepostet!" Und jeder, der etwas auf sich hält wird dann sagen können: "Wieso, das hat der Ape-Man doch auf seinem Blog gepostet?" Und mein Blog geht auch weiter als vom ersten bis zum fünfzehnten Stock. Garantiert antizyklisch. In Scheiben oder am Stück. Einfach das Huhn in meiner Signatur streicheln.  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Schlombie am 14 November 2010, 19:50:18
Wieso, das hat der Ape-Man doch auf seinem Blog gepostet?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 15 November 2010, 01:24:45
Zitat von: Schlombie am 14 November 2010, 19:50:18
Wieso, das hat der Ape-Man doch auf seinem Blog gepostet?

:respekt:

PS: Das Huhn kommt wieder, bestimmt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: McKenzie am 18 Dezember 2010, 14:27:32
http://www.ofdb.de/review/99274,290273,Cannibal (http://www.ofdb.de/review/99274,290273,Cannibal)

Äh...  :viney:

Finde ich nicht gut. Finde ich ganz und gar nicht gut.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 19 Dezember 2010, 00:24:12
Ich könnte mir zwar vorstellen, warum dir der Text aufstößt, aber es wäre hilfreich, wenn du es so ausformulierst, daß ich entscheiden kann, ob ich es korrigieren möchte, oder nicht. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: PierrotLeFou am 23 Dezember 2010, 17:37:29
Kommt es hier jetzt noch zur Diskussion? Auf die freue ich mich jetzt schon seit einigen Tagen.... :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: McKenzie am 24 Dezember 2010, 15:31:52
Na ja, was soll denn da noch kommen? Es liegt ja wohl auf der Hand, was hier Sache ist. Soll ich etwa auch noch die einzelnen Textpassagen rauskopieren?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 24 Dezember 2010, 15:48:40
Habe gerade nochmal nachgesehen: auf meiner Hand liegt nichts. Wäre deshalb schon schön, ein wenig mehr als "finde ich nicht gut" zu erfahren. Ich war auch die ganze Zeit neugierig.

Ansonsten ist mir jetzt nur eine Stelle in der Review aufgestoßen: bitte, Ape, "onanieren" hat nix mit dem "Ornat" zu tun, auch wenn es da teilweise semantische Überschneidungen der Wortfelder geben mag.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 24 Dezember 2010, 22:45:45
Och Tante Droll, das bringt uns nicht weiter. Mein Fetisch isses eben nicht. Wenn nur das dein Problem ist, wirst du mich nicht umerziehen können. Ansonsten wäre ich gern bereit, meine Formulierung auf die Grenzen von Höflichkeit bis in die tiefste Mokkahütte abzutasten. Dazu mußt du aber schon genauer sagen, wo das Problem liegt.

Dein intergalaktischer Schmuseaffe.


@PM: Stimmt, es muß ohrnanieren heißen. Danke.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: PierrotLeFou am 25 Dezember 2010, 01:47:25
War die Einordnung "Schwulenporno" einer der ausschlaggebende Gründe?


(Ich wette, ich knobel alle Gründe raus und gewinne ein Schweinerl...)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: pm.diebelshausen am 10 Januar 2011, 00:56:33
Deine Review zu "Flug des Navigators" habe ich gerne gelesen. Vor allem ist doch schön, dass wir Filmdeppen uns auf jeden Fall ein Stück Kindheit bewahren, sonst würden wir uns nicht so viele Geschichten erzählen lassen und uns so komische DVD-Verpackungen mit Plastik-Tinnef ins Refal stellen. Dieser Aspekt Deiner Review gefällt mir gut und begründet dann auch, warum zumindest diejenigen, die inzwischen im Väteralter sind, den technisch nicht unbedingt gut gealterten Film immernoch/-wieder bezaubernd finden können.

Und Danke übrigens für den Videothekenringtipp - werde ich ausprobieren. Die Berliner Stadtbibliothek in Neukölln hatte zumindest vor 5, 6 Jahren noch Bibliothekssticker, die als Unwucht irgendwo auf der Disc pappten... da hatte ich Angst, dass mir mein Player auseinanderfliegt.  :icon_eek:
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 10 Januar 2011, 19:08:37
Vielen Dank. Ja, die Kindheit zu bewahren ist wohl ein harter Kampf in unserem Alltag und ich genieße tatsächlich jede Sekunde, wo ich einfach mal abwerfen kann, was uns so an Verantwortung belastet. Manchmal ist es dann einfach schon eine Wonne, wenn man Kinder dabei beobachten kann, wie sie die Unbeschwertheit wohlauf genießen. Das Gefühl beim Schreiben war also sehr persönlich und es freut mich, wenn diese Emotion beim Lesen auch vermittelt werden kann.

Wenn ich helfen kann btw. helfe ich natürlich gern. Deine Beschreibung der Bibliothekssticker macht mir aber schon eher Angst. Ich weiß, daß bei uns z.B. auch die halbe Disk beklebt ist mit Strichcode usw., aber es scheint ja zu funktionieren.  :icon_lol:
Ob man diese Klebewut dann aber noch entfernen kann, wage ich zu bezweifeln. Bei den Innenringen geht es ja noch.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 18 März 2011, 21:30:59
Habe gerade mal den Eintrag von "Ohne dich wird es Nacht" aufgeschlagen, da sah ich, dass du dich dort schon verewigt und erfreulicherweise den Film in seinen Qualitäten treffend gewürdigt hast.

Folgendes möchte ich aber dennoch in Zweifel ziehen:
ZitatOhne dich wird es Nacht ist nicht nur ein viel zu schwermütiges Melodram, um seinerzeit den Erfolg bei einem sich selbst durch eine Flucht in schöne Scheinwelten betäubenden Publikum erlangen zu können.

Soweit das Klischee über die 50er Jahre. Aber Filme, die auf ernsthafte Weise gesellschaftliche Problemstände thematisiert und daraus eindringliche Dramen gestaltet haben, gab es doch recht zahlreich. Z. B. die (oft zu Unrecht auf eine gewisse Nacktszene reduzierte) "Sünderin" sowie "Alraune", "Vom Teufel gejagt" oder "Martina". Da kann man also schon Publikumsinteresse voraussetzen. Ich bin in dem Bereich seit einiger Zeit auf Entdeckungstour und muss doch feststellen, dass der deutsche 50er-Jahre-Film sehr zu Unrecht in der medialen Wahrnehmung auf "Heimatfilme" reduziert wird.
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 19 März 2011, 00:37:10
Zunächst einmal vielen Dank für die Zustimmung. Mein Satz über das Publikum hingegen bezieht sich jedoch oberflächlich auf "ein" Publikum, in der unwissenden Annahme, daß es möglicherweise darüberhinaus ein Interesse auch an der Intensität schwierigerer Stoffe gegeben haben kann, oder auch nicht. Mir persönlich liegen keine Daten vor, die eine Tendenz belegen könnten. Nur muß es ja einen Grund dafür geben, daß eine bestimmte Art Film und der dazugehörige Zuschauertypus in der Erinnerung groß geblieben ist. Ich kenne leider keine Zeitzeugen, die von großen deutschen Dramen dieser Zeit berichten, sondern bestenfalls von Immenhof und Erhardt. Ferner hat der Erfahrung nach Kommerz am besten funktioniert, wenn der Saal voll ist und Kunst, wenn der Saal leer bleibt. Gerade was den deutschen Film angeht, ist das Mittel dessen zu ergründen mein größtes Bestreben, dabei scheinen wir uns einig zu sein. Nur ist die Existenz von Filmen der Nachweis für deren Erfolg?
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Hedning am 19 März 2011, 02:18:03
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 19 März 2011, 00:37:10Mein Satz über das Publikum hingegen bezieht sich jedoch oberflächlich auf "ein" Publikum, in der unwissenden Annahme, daß es möglicherweise darüberhinaus ein Interesse auch an der Intensität schwierigerer Stoffe gegeben haben kann

Hat es, definitiv. Es handelt sich ja um eine ganze Reihe von Filmen, nicht nur die paar eben genannten, die eher eine Zufallsauswahl waren. Wie groß genau der kommerzielle Erfolg des deutschen Nachkriegsdramas, teils wegen der häufigen Fokussierung auf bestimmte Konfliktlagen (Drogen, Suizid, Prostitution, Wissenschaftsethik, Jugendkriminalität, ...) auch als "Problemfilm" bezeichnet, war, weiß ich jetzt auch nicht, aber dem lohnt es sich auf jeden Fall nachzugehen. "Magic Picture" bringt solche Sachen in letzter Zeit gern auf DVD raus.

Dass heute die 50er Jahre eher mit Heimatfilm in Verbindung gebracht werden, hängt aus meiner Sicht auch mit der Nachwirkung der 68er-Generation zusammen, die sich gerne das Durchbrechen einer durch und durch spießigen, staubigen usw. Nachkriegsära und ihres verlogenen Kitsches als Verdienst anrechnet. In diese Selbstwahrnehmung passt natürlich der kitschige bunte Heimatfilm der 50er besser als das ambitionierte Schwarzweiß-Drama, das sich aus damaliger Sicht schon einiges getraut hat. Z. B. um bei "Ohne dich wird es Nacht" zu bleiben - die Überlegung: Soll man im Notfall statt einer dauerhaft nicht anschlagenden Entziehungskur das Sich-Fügen in die Abhängigkeit, eine freiwilliges Leben in der Sucht wählen? Auch wenn es im Film nicht dabei bleibt, überrascht hat mich diese Idee schon. 
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 28 März 2011, 20:31:03
Im Rahmen unserer Forschungen (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/jetzt-mitmachen-aktion-deutscher-film.html) stoße ich tatsächlich immer mehr und mehr auf Filme, die das allgemeine Bild des deutschen 50er Jahrefilms zersetzen. Ich kann mir sogar gut vorstellen, daß nicht nur die 68er Generation, sondern viel mehr der Protest gegen "Großvaters Kino" in den 60ern auch dazu beigetragen haben könnte, daß man eine Ernsthaftigkeit nicht früher sucht. Dabei hat gerade kürzlich Manfred Polak einen Vorgänger des jungen deutschen Films (http://whoknowspresents.blogspot.com/2011/03/jonas-man-geht-nicht-mehr-ohne.html) vorgestellt.

Was mir immer noch fehlt: Zahlen, Daten, Fakten. Dummerweise habe ich keinen Schimmer, wo man da mal ansetzen könnte. Im Netz ist meistens die Rede vom Üblichen...
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: PierrotLeFou am 28 März 2011, 23:36:38
Zitat von: Intergalactic Ape-Man am 28 März 2011, 20:31:03
Im Rahmen unserer Forschungen (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/jetzt-mitmachen-aktion-deutscher-film.html) stoße ich tatsächlich immer mehr und mehr auf Filme, die das allgemeine Bild des deutschen 50er Jahrefilms zersetzen. Ich kann mir sogar gut vorstellen, daß nicht nur die 68er Generation, sondern viel mehr der Protest gegen "Großvaters Kino" in den 60ern auch dazu beigetragen haben könnte, daß man eine Ernsthaftigkeit nicht früher sucht. Dabei hat gerade kürzlich Manfred Polak einen Vorgänger des jungen deutschen Films (http://whoknowspresents.blogspot.com/2011/03/jonas-man-geht-nicht-mehr-ohne.html) vorgestellt.

Was mir immer noch fehlt: Zahlen, Daten, Fakten. Dummerweise habe ich keinen Schimmer, wo man da mal ansetzen könnte. Im Netz ist meistens die Rede vom Üblichen...

Als ich kürzlich wieder Herzogs Fata Morgana sah, war ich etwas überrascht, dass er auf Khittl und seine "Parallelstraße" zu sprechen kam, an die ich vorher schon dachte (und ich sehe da einen engeren Zusammenhang als Herzog selbst)... Herzog beschreibt dort Khittl mit seinen Industriefilmen durchaus als eine Art Vorläufer...
Dessen "magisches Band" (1959) halte ich für ungemein neuartig (es erinnerte mich vage an Godard oder auch den frühen Farocki) und bereits in seiner Oktoberfest-Doku "Auf geht's" (1955) sehe ich im humoristischen Kommentar weniger Heinz Erhard Nonsens, sondern eine doch sehr distanzierte, durchaus kritische betrachtung des Themas...

Eine kleine Fundgrube könnte für dich womöglich die mehrbändige "Zentrale Filmografie" der Bundeszentrale für politische Bildung sein... die ist zwar für meinen Geschmack ein etwas unübersichtlicher Katalog mit kaum hilfreicher alphabetischer Ordnung, in der Entstehungsländer, -jahre und Themen, Genres usw. gleichberechtigt nebeneinander (oder durcheinander) stehen, aber man stößt da halt auf einige etwas abwegige, unbekannte Filme...


Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 26 Juli 2011, 19:18:26
Auch wenn ich mich nun derzeit ausschließlich auf meinen Blog verlegt habe, möchte ich nicht abtrünnig erscheinen und eine kleine Übersicht dessen geben, was ich so die letzten Monate getrieben habe. Daher habe ich eine Auswahl von Kommentaren und Besprechungen zusammengestellt. Vielleicht findet ja jemand Gefallen daran. Anregungen nehme ich gern entgegen. Viel Spaß beim Lesen. ;)

Du sollst mein Glücksstern sein - Singin' in the Rain (1952) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/du-sollst-mein-glucksstern-sein-singin.html)
Devil Man: The Birth (1987) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/devil-man-birth-1987.html)
Devil Man: The Demon Bird (1990) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/devil-man-demon-bird-1990.html)
Arachnia (2003) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/arachnia-2003.html)
Feed (2005) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/feed-2005.html)
Playgirl (1966) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/playgirl-1966.html)
Vase de Noces (1974) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/11/vase-de-noces-1974.html)
Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn (1967) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/12/wenn-es-nacht-wird-auf-der-reeperbahn.html)
Perfect Blue (1998) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/12/perfect-blue-1998.html)
Die Rache der Eierköpfe (1984) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2010/12/die-rache-der-eierkopfe-1984.html)
It! The Terror from Beyond Space (1958) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/01/it-terror-from-beyond-space-1958.html)
Alarm für Sperrzone 7 (1957) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/01/alarm-fur-sperrzone-7-1957.html)
Ace Ventura (1994) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/01/ace-ventura-ein-tierischer-detektiv.html)
Harte Jungs - Bad Boys (1995) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/01/harte-jungs-bad-boys-1995.html)
Insel des Grauens (1948) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/01/insel-des-grauens-1948.html)
Liane - Das Mädchen aus dem Urwald (1956) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/02/liane-das-madchen-aus-dem-urwald-1956.html)
Love Object (2003) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/02/love-object-2003.html)
Lana - Königin der Amazonen (1964) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/02/lana-konigin-der-amazonen-1964.html)
Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/02/das-cabinet-des-dr-caligari-1920.html)
Die Bestien (1978) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/die-bestien-1978.html)
Die große Chance (1957) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/die-groe-chance-1957.html)
König des Dschungels (1933) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/konig-des-dschungels-1933.html)
Rhythmus 21 (192?) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/rhythmus-21-192.html)
Im Zeichen des Kreuzes (1983) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/03/im-zeichen-des-kreuzes-1983.html)
Tage der Rache (1970) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/tage-der-rache-1970.html)
Dany, bitte schreiben Sie (1956) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/dany-bitte-schreiben-sie-1956.html)
Der 4D Mann (1959) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/der-4d-mann-1959.html)
Das Millionenspiel (1970) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/das-millionenspiel-1970.html)
Die Delegation (1970) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/die-delegation-1970.html)
Stürme über dem Montblanc (1930) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/sturme-uber-dem-montblanc-1930.html)
Schwerkraft (2009) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/schwerkraft-2009.html)
Plastic Planet (2009) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/plastic-planet-2009.html)
Insect (1987) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/insect-1987.html)
Fahrraddiebe (1948) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/04/fahrraddiebe-1948.html)
Danger - Keine Zeit zum Sterben (1984) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/05/danger-keine-zeit-zum-sterben-1984.html)
Silent Assassins (1988) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/05/silent-assassins-1988.html)
Her mit den kleinen Engländerinnen (1976) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/05/her-mit-den-kleinen-englanderinnen-1976.html)
Summer Night Fever (1978) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/05/summer-night-fever-1978.html)
The Fast and the Furious (2001) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/05/fast-and-furious-2001.html)
Ein Mann muß nicht immer schön sein (1956) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/06/ein-mann-muss-nicht-immer-schon-sein.html)
Pick-Up (1975) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/06/pick-up-1975.html)
Der Stadtstreicher (1966) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/06/der-stadtstreicher-1966.html)
Smog (1973) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/smog-1973.html)
Die Rache der schwarzen Spinne (1958) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/die-rache-der-schwarzen-spinne-1958.html)
Das Geheimnis des steinernen Monsters (1957) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/das-geheimnis-des-steinernen-monsters.html)
Das Ende des Regenbogens (1979) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/das-ende-des-regenbogens-1979.html)
Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache (1971) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/fluchtweg-st-pauli-groalarm-fur-die.html)
Planet der Monster (1978) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/planet-der-monster-1978.html)
Schreie in der Nacht (1969) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/schreie-in-der-nacht-1969.html)
[●REC] (2007) (http://intergalactic-ape-man.blogspot.com/2011/07/rec-2007.html)
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Dezember 2011, 16:03:57

Komme gerade aus einer "Zinksärge für die Goldjungen"-Matinée (Zelluloid! Breitwand! Rotstich!).

Deinem Review ist kaum noch etwas hinzuzufügen; derart fröhlich drauflospolternd würde man sich das deutsche Kino häufiger wünschen. Eine künstliche Welt bar jeglicher Gesetzeshüter, die scheinbar nur die Anwesen der Gangsterbosse und die Schauplätze von Feuergefechten kennt: Pfeffersack-John-Woo. Mit Alibi-Romeo-und-Julia-Liebesgeschichtengeflecht. Und Donnerwetter: Als Dénes Törzs noch nicht "Dinner for One" anmoderierte, schoss er Spielhöllen mit vollautomatischen Waffen zusammen. Das Ganze gedeckelt von einer mordsmäßig dynamischen Schnellbootverfolgungsjagd an der Elbphilharmonie vorbei (nicht im Bild), bei der man Fleischmann bewundern kann, wie er ins Boot springt, startet, sofort die Kontrolle verliert, auf den Kai schlittert, um dann mittels Schnitt, pardon, Magie, nochmal einzusteigen und loszubrettern.  :icon_lol:

Schön zu wissen war übrigens dank einleitender Worte, dass derzeit an einer Special-Edition-DVD gewerkelt wird, die demnächst die doch recht schmucklose Kinowelt-VÖ vor allem in Sachen Extras ergänzen soll.

Mein Satz des Tages stammt dann aber doch nicht aus dem Film selbst, sondern von der Kinokasse, als eine Frau sich zu ihrem Mann umdrehte und sagte: "Ich habe mich erkundigt, das ist leider keine Dokumentation über das Rotlichtviertel, sondern ein Spielfilm über die Bandenkriege verschiedener krimineller Ethnien, das möchte ich dann doch nicht sehen!"
Titel: Re: Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 22 Dezember 2011, 18:15:16
Hey, danke für das Lob. Das klingt ja nach einem Superevent, wenngleich ich nach der Aussage an der Kasse auch nicht wüßte, ob ich Lachen oder weinen soll. Man könnte denken, Programmkinos hätten sich ihr Publikum verzogen. Übrigens ist die Zinksärge SE vom selben Label, nämlich filmArt, welche den Film von Kinowelt lizensiert haben. Die selber machen sowas nicht. Auf der SE wird auch die italienische Schnittfassung zu sehen sein, auf die ich sehnsüchtig warte. Guck mal im Labelthread (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,154107.0.html), in der Edition deutsche Vita werden noch mehr Granaten erscheinen.
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