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OT: Grosse Pointe Blank
DT: Ein Mann, ein Mord
Jahr: 1997
Cast: John Cusack, Minnie Driver, Alan Arkin, Dan Aykroyd, Hank Azaria, Jeremy Piven
Regie: George Armitage
http://www.ofdb.de/film/958,Ein-Mann---ein-Mord (http://www.ofdb.de/film/958,Ein-Mann---ein-Mord)
Plot:
Martin Blank (John Cusack) ist ein erfolgreicher Auftragskiller. Auf Anraten seines Therapeuten (Alan Arkin) besucht er seinen Heimatort, um dort an einem Schultreffen teilzunehmen, das zehn Jahre nach der Abschlussfeier abgehalten wird. Wirklich abschalten kann Martin in seinem Heimatort aber nicht, denn neben nervigen Schulkameraden und Killerkollegen (Dan Aykroyd) macht ihm auch noch seine Exfreundin (Minnie Driver) zu schaffen, die er zehn Jahre zuvor beim Abschluss hat sitzen lassen. Außerdem ist Martin nicht alleine aufgrund der Vergangenheitsbewältigung in Grosse Pointe, Detroit, vielmehr soll er eigentlich einen Mord ausführen...
Leider viel zu lange von mir ignoriert worden, ist "Grosse Pointe Blank" eine Killerkomödie, die auch Nostalgie, Melancholie und Romantik vereint. Neben der maßgeschneiderten und gewohnt spitzbübischen Darstellung von Cusack, überzeugt Aykroyd als aufgedrehter Profikiller und Minnie Driver ist ohnehin einfach nur bezaubernd. Eine gewohnt "kumpelhafte" Nebenrolle hat Jeremy Piven, der ein Jahr später auch in "Very Bad Things" humoristisch aufgefallen ist. Das Drehbuch ist durchaus gewitzt, einfallsreich und verzichtet zum Glück auf deftige Zoten. Dafür geht es natürlich sehr schwarzhumorig zu. In jedem Fall wird eine gute Zeit geboten, bei der es genug zu grinsen gibt. Gerade das ständige Duell Cusack/Aykroyd bietet einige Lacher. Die Actionszenen, bei der es z. B. eine kleine Breitseite gegen "Pulp Fiction" gibt, sind rar gesäht, aber überraschend ordentlich inszeniert. Zimperlich geht es in jedem Fall nicht zu. Gerade Tarantino dürfte einen kleinen Einfluss auf die unkonventionelle Killerdarbietung gehabt haben. Trotzdem ist der Film völlig eigenständig.
Die ungewöhnliche Mischung aus Killerfilm, Nostalgietrip und ein wenig Romantik hat mir wirklich gefallen und von daher kann ich auch aufgrund des tollen Casts eine Empfehlung aussprechen. Wer den nicht kennt, sollte das ändern.
8/10
Einer der Filme, die bei mir erst mit der Zeit gewachsen sind, dann aber vortrefflich.
Beim ersten Schauen war ich von der Mischung nicht sonderlich angetan, der grelle Humor bei den Hitman-Jobs und das alberne Zusammenspiel von Aykroyd (vielleicht die letzte wirklich gute Rolle, die er bekam) und Cusack paßten m.E. nach nicht so recht zu der sonst nostalgischen High-School-Reunion-Thematik mit Lost-Love-Interest.
Auch sonst hatte der Film eher feinen Humor, dann zerlegen sie da einen ganzen Supermarkt in Slapstick-Manier.
Später hab ich das Ding dann eher als RomCom gesehen (weil ich selbst in Cusacks Alter kam) und konnte die Stimmung auch besser nachvollziehen. Inzwischen finde ich ihn einfach nur charmant und witzig und finde es schade, daß er inzwischen etwas vergessen ist.
8,5/10
Zitat von: Moonshade am 25 August 2014, 11:26:59
Beim ersten Schauen war ich von der Mischung nicht sonderlich angetan, der grelle Humor bei den Hitman-Jobs und das alberne Zusammenspiel von Aykroyd (vielleicht die letzte wirklich gute Rolle, die er bekam) [...]
Definitiv seine letzte brauchbare Performance, wobei ich gerade diese übertrieben Darbietung schon ausgezeichnet fand. Zumal er ja an einer Stelle, wie auch in Ghostbusters, ein schönes Bibelzitat bringen darf und auch seinen schrulligen Esoteriktick hat man in zwei, drei Szenen gespürt. Da war schon Selbstironie drin. Gerade wenn man bedenkt, dass direkt danach das unaussprechliche Sequel kam (bitte keine Namen) und in der Vergangenheit auch einiges im Argen liegt,("Neighbours", "Caddyshack 2") dann ist er hier wirklich, wirklich gut. Klar, wenn man Aykroyds eher trockenen Humor liebt, dann ist das eine kleine Umgewöhnung, aber davon ist ja genug da.
Hatte ganz vergessen, den großartigen Soundtrack zu erwähnen. "99 Luftballons" wirkt hier imo sogar deutlich besser, als z. B. in "Watchmen".
Ich habe ihn mir eben auch erstmals gegeben (die deutsche DVD ist ja nicht so toll). Ja, eine sehr kurzweilig, humoristischer Film, der nur gegen Ende kurz einknickt, wenn Blank sich öffnet. Das ist zwar im Kontext des Films nachvollziehbar und mit der parallelen finalen Schießerei auch passend, aber die Begründungen selbst empfand ich als platt. Dennoch geht bis dahin sprüchemäßig gut die Post ab. Geil natürlich, dass in dem Ultimart Doom(!) gespielt wird und der Pulp Fiction-Aufsteller auch einiges abkriegt. Insgesamt bleiben bei mir jetzt direkt nach dem Sichten eher die diversen Sprüche hängen als eine ausgefeilte Story oder die - durchaus gut gemachte - Action. Bei aykroyd gehe ich voll mit, der scheint Spaß gehabt zu haben und auch ein sehr doppelbödiges Ende für ihn. Ich kann mir auch vorstellen, dass Schallplatten-Freunde dem noch ein bisschen mehr abgewinnen können, der Soundtrack ist auf jeden Fall wunderbar, auch wenn A-HA etwas unterging bei den Dialogen. Gut möglich, dass der bei mir bei Zweit- oder Drittsichtung noch zulegt. Erstmal 7 Punkte.
Finde ihn auch richtig gut, stellenweise auch gut zum Lachen, zB Szenen auf dem Klassentreffen-Flur.
Aber an Pulp Fiction musste ich nicht denken... wie kommst du darauf, Mr.Banane?
Zitat von: RoboLuster am 25 August 2014, 12:37:00
Aber an Pulp Fiction musste ich nicht denken... wie kommst du darauf, Mr.Banane?
In dem Supermarkt steht ein großer "Pulp Fiction"-Pappaufsteller, bei dem während der Schießerei Bruce Willis den Kopf verliert. :icon_mrgreen:
War zwar ne gewagte Nummer Cusack ausgerechnet gegen jemand wie Benny Urquidez antreten zu lassen :king: aber das gepaart mit Nena war einfach geil!
Inzwischen gefällt mir der Film auch sehr gut. Beim ersten mal war ich noch etwas enttäuscht, da ich von dem Film irgendwie was anderes erwartet habe und der Film bei erscheinen ja auf der "Pulp Fiction"-Welle mitschwamm.
Der Film bietet von der Story her einfach mal was anderes und läuft nicht einfach nur nach Schema F ab. Zudem erweckt der Film ein richtig schönes Nostalgie-Gefühl bei mir, schon alleine wegen der Musik. Dies ist definitiv einer der Filme, von denen heute noch viel zu wenig gemacht werden.